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Das Magazin von Schwaben für Schwaben - BOA: Baden ...

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Unterwegs im <strong>Schwaben</strong>land<br />

Alte Liebe rostet nicht – das Kraftfahrzeug-Museum<br />

in Weil im<br />

Schönbuch<br />

Da steh ich nun am Silvestertag des<br />

ablaufenden Jahres 2003 vor den „Heiligen<br />

Hallen“ des Kraftfahrzeug-Museums<br />

in Weil im Schönbuch, Landkreis<br />

Böblingen.<br />

Er hat mich erwartet um mir seine<br />

„Schönheiten aus Blech und Benzin“<br />

zu zeigen.<br />

Er?<br />

Robert Wanner heißt „er“, Baujahr<br />

1943, der Inhaber des Kraftfahrzeug-<br />

Museums und 1. Vorstand des<br />

Oldtimervereins Neckar-Alb-Schönbuch<br />

e.V. Reutlingen; nebenbei noch<br />

waschechter sympathischer Schwabe<br />

und Unternehmer.<br />

Man kennt ihn hier im Landkreis, in<br />

Fachkreisen sowieso; auch mir war sein<br />

Name bekannt. Per Zufall habe ich Robert<br />

Wanner vor<br />

einigen Tagen<br />

persönlich kennen<br />

gelernt und<br />

da habe ich ihn<br />

einfach gefragt,<br />

ob er mir seine<br />

Schönheiten<br />

zeigt. Nach kurzer<br />

Begrüßung<br />

kommt Robert<br />

Wanner sofort<br />

zur Sache. Die<br />

„Sache“ sind seine<br />

geliebten und gehegten Oldtimer,<br />

original versteht sich.<br />

Die Halle öffnet sich und da stehen<br />

sie dicht gedrängt, die alten Autos,<br />

Motorroller, Motorräder und Mopeds.<br />

Wie aus dem Ei gepellt, schöner als<br />

neu - genial . „Mir läuft das Herz über“<br />

wäre jetzt<br />

der richtige<br />

Ausdruck<br />

anlässlich<br />

dessen, was<br />

Auge und<br />

Kamera erblicken.<br />

Die <strong>von</strong><br />

fachmännischer<br />

Hand<br />

erhaltene und<br />

instand gesetzte<br />

„Patina“ begeistert,<br />

kein<br />

„Stäuble“ trübt<br />

den Blick auf<br />

blinkendes<br />

Chrom und<br />

strahlenden<br />

Lack. Man traut<br />

sich fast nicht, die edlen Stücke zu<br />

streicheln. Aber Robert Wanner holt<br />

mich wieder auf den Boden der Tatsachen.<br />

„Laufa miaßet se“ – also „laufen müssen<br />

sie“, so die Devise. Sämtliche Fahrzeuge<br />

sind betriebsbereit und müssen<br />

das auch regelmäßig unter Beweis stellen.<br />

Robert Wanner mag keine „Oldtimer<br />

zum abstauben“ und so werden<br />

in regelmäßigen Ausfahrten die alten<br />

„heiligen Blechla“ bewegt. Meine<br />

Skepsis betreffend der Betriebsbereitschaft<br />

aller Fahrzeuge werden schnell<br />

zerstreut. <strong>Das</strong> erste Objekt, ein Moped<br />

<strong>von</strong> Kreidler läuft nach sanftem<br />

Tippen auf den Vergaserschwimmer<br />

und zweimaligem Kickstarter-Einsatz<br />

sofort an. Ein Fiat aus den 60er-Jahren<br />

macht zwar Zicken wie schon im Auslieferungszustand,<br />

läuft aber letztendlich<br />

auch. Der alte Mercedes V 170<br />

Diesel springt nach der obligatorischen<br />

Vorglühphase an, als hätte er nie<br />

etwas anderes gemacht.<br />

Und dieser Sound und Geruch, unbeschreiblich,<br />

ich schwelge in Dieselruß<br />

und ohrenbetäubendem Dieselnageln,<br />

das jeden Wecker ersetzen<br />

könnte.<br />

2 Schwobablättle April 2004

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