Das Magazin von Schwaben für Schwaben - BOA: Baden ...

Schwaben stellen sich vor
Liebe Mitschwaben,
dass das Blättler nicht nur so rund um
Cannstatt gelesen wird, war mir schon
länger bewusst. Aber auch in St.
Barthelemy? Französische Antillen? Ja,
wo liegt denn das jetzt wieder. Hier vorab
die geografische Auflösung der Frage
nach dem Woher
Bildquelle: SWR.de Kaffee oder Tee
Im Azurblau der Karibik, 7.000
Kilometer von Europa entfernt,
zwischen dem Wendekreis des
Krebses und dem Äquator, liegen
die Inseln der Kleinen Antillen. Die
Inselchen gehören zu Frankreich,
gelten als französisches Übersee-
Département: Guadeloupe, St.
Barthelemy, La Desirade, Marie-
Galante, Les Saintes, und St. Martin.
440.000 Einwohner, 10.000 Hotelbetten
- Traumziele für europäische
Touristen. Die abwechslungsreiche
Landschaft, die gastfreundliche,
temperamentvolle Bevölkerung
und die karibische Leichtigkeit
des Seins verzaubern die Urlauber:
(Textquelle: ARD Ratgeger
Reise)
Lissy Mayer hat mir per Mail die Frage
der Fragen gestellt. Ich möchte die
Leser des Blättles um Antwort in Form
von Leserbriefen bitten.
Liabe Landsleit beim
Schwobablaettle,
Bin ich eine Schwäbin? oder darf ich
mich als Schwäbin bezeichnen?
Diese Frage beschäftigt mich schon
geraume Zeit; genau gesagt schon seit
9 Jahren. Auf einemSommerfest
in meiner
Nachbarschaft
wurde zur vorgerückterStunde
über unsere
türkischen Gastarbeiterdiskutiert
und polemisiert.Irgendwann
erlaubte
ich mir einen
Satz einzuwerfen.
"Sei doch
Du still," sagte
ein anderer
Gast, "Du bist
doch selber ein
Ausländer!" Diese
nette Bemerkung hat mich sehr
nachdenklich gemacht-auch im
Heideggerschen Sinn. Nun habe ich
die Schwobakonektschen und das
Schwobablaettle kennengelernt und
glaube, das richtige Forum für mein
Problem gefunden zu haben.
Doch nun von vorn:Geboren bin ich
in Südtirol gleich hinterm Brenner.
Meine Mutter war Italienerin. Mein
Vater war Schweizer (Eidgenosse.) Ich
habe einen deutschen Pass. Als ich im
zarten Alter von 1 1/2 Jahren war, ist
meine Familie mit Sack und Bändel,
d.h. mit sechs Kindern und zwei Eisenbahnwaggons
voll Möbel und Hausrat
über den Brenner in eine schwäbische
Kleinstadt übersiedelt.
Dort lernte ich schwäbisch schwätza
und vieles mehr. Diese Kleinsadt habe
ich 56 Jahre lang nicht verlassen,
ausser zu Urlaubsreisen. Die Schwäbische
Zeitung war u.a. Jahrzehnte lang
meine tägliche Lektüre. Zwanzig Jahre
lang war ich aktives Mitglied der
örtlichen Narrenzunft die zur Schwäbisch-AllemanischenFasnetsvereinigung
gehört. Seit 10 Jahren lebe
ich auf einer kleinen Insel in der Karibik.
Mein Englisch und Französisch ist
unüberhörbar schwäbisch eingefärbt.
Manchmal muß ich mir von den Berlinern,
Hannovranern, Bieleferdern etc.
die hier leben anhören, dass ich ja gar
nicht richtig deutsch spräche "halt
schwäbisch!"
Das sagt aber auch der Aufkleber
auf meinem Auto:"Wir können alles
ausser Hochdeutsch" Ich bin sparsam
um nicht zu sagen "ein Entaklemmer"
und mißtrauisch.
Schafe,schaffe..... habe ich auch unter
der karibischen Sonne nicht verlernt.
Ich koche auch hier oft schwäbische
Gerichte. Wenn ich ganz narret
bin, habe ich die stärksten Schwäbischen
Ausdrücke parat, die wirklich das
aussagen was ich meine.
Vielleicht erfülle ich nicht alle Anforderungen,
Erwartungen und Eigenschaften
die "man" an eine Schwäbin
stellt. Meine Liebe aber zu diesem
wunderschönen Ländle, die ich durch
jährliche Besuche auf der Alb, im Oberund
Unterland, am Bodensee, in Ulm
und um Ulm und um Ulm herum beweise,
mögen die evtl. Abmängel ausgleichen.
In Ihrer Redaktion gibt es sicher
mehrere Gscheidle, die bereit sind
über meine Frage nachzudenken. Oder
wollen Sie die Leser vom
Schwobablaettle mitschwätze lassa?
Wie oder was auch immer: eine Klärung
dieser meiner Herzensangelegenheit
ist mir sehr wichtig.
Tschau, wie der Schwob sagt
Lissy Mayer
St. Barthelemy
Antilles Francaises
Leserbriefe zu Lissys Frage werden in
der nächsten Ausgabe veröffetnlicht.
April 2004 Schwobablättle 5