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Vorwort<br />

„Wer nicht für<br />

sich wirbt, wird<br />

vergessen“ -<br />

dieser Fingerzeig<br />

der Werbewirtschaft<br />

sollte, so meint<br />

man zunächst,<br />

nicht unbedingt<br />

für die öffentliche<br />

Verwaltung<br />

gelten.<br />

Andererseits<br />

sind die Zeiten<br />

der „geschlossenen<br />

Gesellschaft“<br />

in der<br />

Verwaltung<br />

schon längst vorbei. Von ihr wird zunehmend<br />

gefordert, dass sie sich selbst auf den Prüfstand<br />

stellt und auch auf den Prüfstand stellen läßt.<br />

Prüfer sind natürlich vorrangig diejenigen, die<br />

von Verwaltungsentscheidungen betroffen sind,<br />

aber auch die Medien, die das Verwaltungshandeln<br />

kommentieren und auch kritisieren. Das<br />

<br />

den Vertretern der Presse die der Erfüllung ihrer<br />

öffentlichen Aufgabe dienenden Auskünfte zu<br />

erteilen. Auch was die „öffentliche Aufgabe“ der<br />

<br />

<br />

und zu verbreiten, Stellung zu nehmen, Kritik zu<br />

üben oder auf andere Weise an der Meinungsbildung<br />

mitzuwirken.<br />

Dem Regierungspräsidium Freiburg ist es über die<br />

Forderungen des Landespressegesetzes hinaus<br />

traditionell ein besonderes Anliegen, seine Arbeit<br />

nachvollziehbar und verstehbar zu machen. Dabei<br />

bemühen wir uns um Verständlichkeit, obwohl<br />

unsere tägliche Arbeit teilweise sehr komplexe ju-<br />

<br />

die einen hohen Grad der Spezialisierung erfordern.<br />

Ein kleines „Guckfenster“ möchten wir aber<br />

<br />

es ist uns selbstverständlich auch ein besonderes<br />

Anliegen, Rathäusern, Landratsämtern, Ministerien,<br />

der Politik und auch der Öffentlichkeit einen<br />

<br />

staune selbst immer wieder, mit welchen Fällen<br />

und Fallgestaltungen wir uns auseinanderzusetzen<br />

haben - jeder Tag, jede Woche, jeder Monat<br />

<br />

her<br />

ein paar Minuten und blättern Sie in unserem<br />

<br />

<br />

freiburg.de, oder einen Anruf bei unserer Pressestelle<br />

(0761/208-1038/39) bzw. eine mail an<br />

pressestelle@rp-freiburg.de<br />

<br />

Sven von Ungern-Sternberg<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Verkehr 6<br />

6<br />

10 Straßenbau<br />

17<br />

18<br />

Planen, Bauen, 19<br />

Denkmalschutz<br />

19 Einträge im Denkmalbuch<br />

20 Raumordnungsverfahren Seemaxx<br />

21 Einigung im Windkraftstreit<br />

Über die Grenzen 22<br />

22 Dreiländerkongress in Freiburg<br />

24<br />

Forst 26<br />

26 Rheinauen bei Karlsruhe<br />

28 Holzbautagung<br />

29<br />

30 Eichenprozessionsspinner<br />

33<br />

Polizei 34<br />

34 Großsportveranstaltungen<br />

37 Science Days<br />

4


40 Geologie, Rohstoffe,<br />

Bergbau<br />

13<br />

Rohstoffbericht 2006 38<br />

42 Landwirtschaft<br />

Maikäferplage am Kaiserstuhl 42<br />

Vogelgrippe 44<br />

47 Umwelt<br />

47<br />

Strahlenschutz 50<br />

Abfallumlagerung Münchingen 53<br />

54<br />

Rückhaltebecken Wolterdingen 56<br />

58 Schule<br />

Lehrereinstellungen 58<br />

Kooperationen 60<br />

61 Veranstaltungen und<br />

Internes<br />

Sportlerempfang 61<br />

62<br />

Keltenausstellung 64<br />

Termine und Ereignisse 65<br />

69<br />

70<br />

5


von Elke Höpfner-Toussaint - Recht, Planfeststellung<br />

Die Aus- und Neubaustrecke Karlsruhe-Basel ist als eines<br />

der zentralen Projekte in der Region am Oberrhein ständig<br />

Gegenstand der öffentlichen Diskussionen. Nahezu vergessen<br />

ist der im Sommer 2004 verhängte Planungsstopp.<br />

Grund dafür sind im wesentlichen die im Jahr 2006 durchgeführten<br />

Offenlagen der Planunterlagen in 4 weiteren Streckenabschnitten<br />

sowie die intensiven Auseinandersetzungen<br />

über die Planungen in Offenburg.<br />

Der Streckenausbau ist im Bundesverkehrswegeplan als<br />

<br />

<br />

des Bundes durch die DB Netz AG als Bauherr verwirklicht.<br />

Die DB Netz AG ist für den Bau des Schienennetzes und für<br />

das Betriebsprogramm verantwortlich. Mit der Planung und<br />

der Bauausführung hat die DB Netz AG die DB ProjektBau<br />

GmbH beauftragt.<br />

Regierungspräsidium Freiburg zuständig für<br />

Anhörungsverfahren<br />

Vor Durchführung des Bauvorhabens müssen die Planungen<br />

mit Planfeststellung genehmigt werden. Im Planfeststellungsverfahren<br />

für den Aus- und Neubau der Rheintalbahn ist das<br />

Regierungspräsidium Freiburg Anhörungsbehörde. Es führt<br />

das sogenannte Anhörungsverfahren durch, das den Kern des<br />

Planfeststellungsverfahrens darstellt. Im Anhörungsverfahren<br />

werden die öffentlichen und privaten Belange, die durch das<br />

beantragte Vorhaben berührt werden, ermittelt, bewertet und<br />

gegeneinander abgewogen.<br />

Das Anhörungsverfahren ist Vorbereitung und Voraussetzung<br />

für den Erlass des Planfeststellungsbeschlusses durch das Eisenbahn-Bundesamt<br />

(EBA), Außenstelle Karlsruhe.<br />

Die Streckenabschnitte im Einzelnen<br />

Im Juni 2005 wurden die Tunnelbohrarbeiten für den rund 9<br />

km langen Katzenbergtunnel im Streckenabschnitt Schliengen-<br />

Eimeldingen (PfA 9.1) an der Oströhre begonnen. Ende<br />

Oktober 2005 wurden auch die Arbeiten an der Weströhre aufgenommen.<br />

Der südlich des Katzenbergtunnels gelegene Streckenabschnitt<br />

Haltingen-Weil (PfA 9.2), über den der Katzenbergtunnel an<br />

das Streckennetz der Schweiz angebunden werden soll, ist in<br />

eine entscheidende Phase getreten. Im Lauf des Jahres 2006<br />

wurden die Einwendungen und Stellungnahmen aus der ersten<br />

und der zweiten Offenlage (2001 bzw. 2005) abgearbeitet.<br />

Ende des Jahres haben parallel dazu erste Vorbereitungen<br />

für den Erörterungstermin begonnen. Wegen der Komplexität<br />

der Materie und Umfang und Qualität der Argumente ist als<br />

Zeitpunkt für den Erörterungstermin nicht wie zunächst angedacht<br />

Ende 2006, sondern das Frühjahr 2007 ins Auge gefasst.<br />

6


Der nördlich des Katzenbergtunnels gelegene Streckenabschnitt<br />

Buggingen-Auggen (PfA 9.0) soll den Katzenbergtunnel<br />

an die Rheintalbahn bzw. die Güterumfahrung im Bereich<br />

der Freiburger Bucht anschließen. Gegen die Planungen in<br />

diesem Streckenabschnitt wurden im vergangenen Jahr rund<br />

2.300 Einwendungen erhoben. Die Einwendungen wurden<br />

zwischenzeitlich der DB ProjektBau zur Stellungnahme übersandt.<br />

Insgesamt liegen dem Regierungspräsidium Freiburg zwischenzeitlich<br />

mehr als 20.000 Einwendungen zur Prüfung vor:<br />

gegen die offengelegten Planungen in den Streckenabschnitten<br />

Bad Krozingen-Heitersheim (PfA 8.3) wurden rund 5.000<br />

Einwendungen und gegen die Planungen im Streckenabschnitt<br />

Ettenheim-Herbolzheim (PfA 7.4) rund 7.000 Einwendungen<br />

erhoben. Gegen die noch offen liegenden Planungen im Streckenabschnitt<br />

Herbolzheim-Riegel (PfA 8.0) werden mindestens<br />

so viele Einwendungen erwartet. Im Streckenabschnitt<br />

Hohberg-Friesenheim (PfA 7.2) wird die Zahl der Einwendungen<br />

voraussichtlich dahinter zurückliegen. Auch im Anhörungsverfahren<br />

zu den Planungen für eine neue Rheinbrücke<br />

in Kehl (POS-Süd) sind mehr Einwendungen eingegangen als<br />

erwartet.<br />

<br />

ihren Stellungnahmen die auf ihre Kosten ausgearbeitete so<br />

genannte KuK-Variante (benannt nach dem beauftragten Planungsbüro)<br />

- zwischenzeitlich auch Bürgervariante genannt<br />

- förmlich ins Anhörungsverfahren eingebracht. Sie sieht unter<br />

Beibehaltung der Linienführung der DB-Trasse auf einer<br />

<br />

In den Bereichen von Niederungen und Gewässern sind insgesamt<br />

7 Unterquerungen in Form von Landschaftsbrücken vorgesehen.<br />

Die Mehrkosten der (KuK-) Bürgervariante betragen<br />

im Vergleich zur DB-Trasse ca. 150-160 Mio. Euro.<br />

Die Stadt Herbolzheim forderte im Verfahren zum PfA 7.4 in<br />

erster Linie die Verlegung der Güterzugtrasse an die Autobahn<br />

von Offenburg bis Riegel. Hilfsweise fordert sie als weitere<br />

Trassenvariante die Birkenwaldtrasse.<br />

Die Gemeinde Kenzingen im angrenzenden Planungsabschnitt<br />

Herbolzheim-Riegel (PfA 8.0) unterstützt die Forderungen der<br />

Stadt Herbolzheim. Sie rügt aber auch die fehlerhafte Abschnittsbildung<br />

und befürchtet, dass damit Zwangspunkte im<br />

StA 7.4 geschaffen werden, die alternative Lösungen im StA<br />

8.0 unmöglich machen. Auch sie fordert die Überprüfung alternativer<br />

Trassenführungen.<br />

Ein regionaler Konsens für die Forderungen der Städte Herbolzheim<br />

und Kenzingen ist nicht erkennbar. Die Auffassungen<br />

über alternative Trassen klaffen vielmehr deutlich auseinander.<br />

Die Gemeinde Ringsheim hat sich zwar zwischenzeitlich<br />

der Forderung nach einer Verlegung der Güterzugtrasse an die<br />

Autobahn angeschlossen. Sie hat sich aber eindeutig gegen<br />

die Birkenwaldtrasse ausgesprochen, weil dafür zusätzlicher<br />

Grundstücksverbrauch auf der Gemarkung Ringsheim erforderlich<br />

wäre. Auch die Überwerfungsbauwerke auf der Gemarkung<br />

Ringsheim lehnt sie ab.<br />

Die Gemeinde Riegel hat sich gegen alle Varianten ausgesprochen,<br />

die die von der Gemeinde favorisierte Variante Bahnhof<br />

Riegel unmöglich machen würden. Dazu gehören sowohl die<br />

Autobahnvariante als auch die Birkenwaldtrasse.<br />

Die bestehende Brücke über den Rhein bei Kehl (links) und Modelle des geplanten Neubaus.<br />

7


Mehrere Ortenaugemeinden haben ebenfalls ihre Ablehnung<br />

gegen die Autobahnvariante signalisiert.<br />

Ein deutliches Signal gegen die Bahnplanung hat die Stadt<br />

Herbolzheim durch den vorzeitigen Abbruch der Offenlage<br />

gesetzt. Weil die Offenlage damit nicht den gesetzlichen<br />

Anforderungen entspricht, ist in Herbolzheim eine erneute<br />

Offenlage erforderlich. Sie beginnt Ende November. Die Einwendungsfrist<br />

endet Anfang Januar 2007.<br />

Im Streckenabschnitt Hohberg-Friesenheim (PfA 7.2) erfolgt<br />

die Offenlage der Planunterlagen ebenfalls seit Anfang November.<br />

Die beiden Ortenaugemeinden Hohberg und Friesenheim<br />

sind für einen bahnparallelen Ausbau, wünschen aber<br />

vor allem beim Lärmschutz noch deutliche Verbesserungen.<br />

Für den südlich daran anschließenden Streckenabschnitt Lahr<br />

- Mahlberg (StA 7.3) werden die Planungen derzeit fertiggestellt.<br />

Geplant ist, voraussichtlich im kommenden Jahr dem<br />

Eisenbahn-Bundesamt die Planunterlagen mit dem Antrag auf<br />

Einleitung des Planfeststellungsverfahrens zu übergeben.<br />

Im Brennpunkt der Bahndiskussionen standen 2006 auch die<br />

Planungen im Bereich der Stadt Offenburg (StA 7.1). Ergänzend<br />

zu den bisherigen Überlegungen für eine Alternative zur<br />

Bahnplanung (Westvarianten und Stadttunnel Offenburg) hat<br />

die Stadt Offenburg einen Güterzugtunnel nördlich von Offenburg<br />

als weitere Variante in die Diskussion gebracht. Bei<br />

einem Treffen zwischen Frau OB Schreiner und dem DB-Vorstandsvorsitzenden<br />

Dr. Mehdorn im September 2006 hat dieser<br />

die Forderung der Stadt dahingehend unterstützt, dass ein<br />

Güterzugtunnel nicht nur technisch machbar, sondern auch die<br />

richtige verkehrstechnische Lösung wäre. Aus Kostengründen<br />

halte die Bahn allerdings an der A 3-Trasse fest. Der Güterzugtunnel<br />

werde aber im Planfeststellungsverfahren in die<br />

Abwägung eingebracht.<br />

Es liegen dem Regierungspräsidium derzeit keine konkreten<br />

Kenntnisse darüber vor, wann mit der Einleitung des Verfahrens<br />

zu rechnen ist. Die DB sieht in ihrem aktuellen Zeitplan<br />

eine Verfahrenseinleitung gegen Ende 2006 vor.<br />

In den Streckenabschnitten Riegel-March (StA 8.1) und Freiburg-Schallstadt<br />

(StA8.2) wurden die Entwurfsplanungen im<br />

Juli diesen Jahres in zwei Veranstaltungen von der DB Projektbau<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei wurde deutlich,<br />

dass auch in diesen Abschnitten die Lärmbelastung der Bürger<br />

im Mittelpunkt der Diskussion stehen wird.<br />

Im Abschnitt 8.1 wird die „Umfahrung“ eines Strommasten,<br />

durch die die Trasse an die Gemeinde Reute heranrücken<br />

wird, zu heftigem Widerstand führen. Im Abschnitt 8.2 wird<br />

gutachterlich von der Stadt Freiburg untersucht, ob die Tieferlage<br />

der Trasse trotz des sehr hoch anstehenden Grundwassers<br />

<br />

Im Bereich südlich von Freiburg wird vor allem die Verlänge-<br />

<br />

(KuK Variante, sh. Abschnitt 8.3) gefordert werden. Die DB<br />

Projektbau beabsichtigt, in beiden Abschnitten bis Ende diesen<br />

Jahres beim Eisenbahn-Bundesamt den Antrag auf Einleitung<br />

der Planfeststellungsverfahren zu stellen.<br />

Prognosen unsicher, Lärm- und Erschütterungsschutz<br />

umstritten<br />

Im Zusammenhang mit diesen Überlegungen hat der Bahnchef<br />

auch deutlich gemacht, dass „der Güterverkehr auf dieser<br />

Strecke deutlich stärker wachsen wird, als bislang prognostiziert.<br />

Während die für 2015 erwartete Zugfrequenz von der<br />

Bahn noch abgewickelt werden könne, käme sie dann an die<br />

Grenzen“ (BZ vom 23. Sept. 2006). Damit sind die Diskussionen<br />

um den in der Planfeststellung zu berücksichtigenden<br />

Prognosehorizont zur Berechnung der Zugverkehre als Bemessungsgrundlage<br />

für Lärm- und Erschütterungsschutz neu<br />

entfacht.<br />

Das zentrale Anliegen der betroffenen Bürger in allen Streckenabschnitten<br />

ist es, zusätzliche Lärmbeeinträchtigungen<br />

durch den Aus- bzw. Neubau der Rheintalbahn soweit wie<br />

möglich zu verhindern bzw. zu minimieren. Die Bürgerinitiativen<br />

von Offenburg bis Weil fordern in erster Linie, das<br />

deutsche Lärmschutzrecht deutlich zu verschärfen und dass<br />

Verbesserungen am „rollenden Material“ durch technische<br />

Neuerungen an den Gleisen und am Wagenmaterial vorgenommen<br />

werden.<br />

Gespräche in Berlin mit den verkehrspolitischen Sprechern<br />

der Fraktionen des Bundestags und einer Vertreterin des Umweltbundesamts<br />

zeigten, dass die Forderungen von allen Fraktionen<br />

im Bundestag unterstützt werden. Der Kreistag des<br />

Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und die Gemeinden<br />

Reute und Riegel haben sich den Forderungen der Bürgerinitiativen<br />

angeschlossen. Die Stadt Freiburg hat eine Resolution<br />

beschlossen, wonach speziell an der Neubautrasse der Rheintalbahn<br />

mit ihrer dichten Zugfolge der Bahnbonus aufgehoben<br />

werden sollte. Auch die Stadt Emmendingen sowie die<br />

<br />

bestmöglichen Lärmschutz entlang der Neubaustrecke und<br />

gleichzeitig den zügigen Bau des dritten und vierten Gleises<br />

zwischen Offenburg und Basel.<br />

Anknüpfung an das französische Schnellbahnnetz<br />

Neben den insgesamt 4 Streckenabschnitten im Zug des Ausund<br />

Neubaus der Rheintalbahn sind auch die Planungen bzw.<br />

die Rechtsverfahren zur Verknüpfung des deutschen ICE mit<br />

dem französischen TGV-Netz vorangebracht worden, dies<br />

nicht zuletzt durch ein Abkommen zum Bau einer neuen<br />

Rheinbrücke bei Kehl .<br />

8


Der Neubau der Brücke ist Voraussetzung für die Vernetzung<br />

der beiden Hochgeschwindigkeitsnetze. Die neue zweigleisige<br />

Rheinbrücke wird das vorhandene eingleisige Bauwerk<br />

ersetzen und künftig mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h<br />

befahrbar sein. Die beiden bestehenden Brückenpfeiler werden<br />

durch einen neuen Pfeiler ersetzt.<br />

Die Planung lag im Sommer 2006 in Kehl zur Einsichtnahme<br />

aus. Das Anhörungsverfahren des Regierungspräsidiums<br />

führte zu rund 60 private Einwendungen, zumeist von Anliegern<br />

entlang der Rheintalbahn von Offenburg bis Bad Krozingen.<br />

Sie befürchten durch die bessere Verkehrsverbindung<br />

über die neue Rheinbrücke zur ausgebauten Rheintalbahn eine<br />

erhebliche Zunahme der Güterzüge und damit eine deutliche<br />

Zunahme der nächtlichen Lärmbelastungen. Die Zugbelastung<br />

steigt nach Bahnangaben von täglich insgesamt 75 auf<br />

104 und nachts von 8 auf 22 Züge.<br />

Mit einer umfangreichen Stellungnahme fordert die Stadt<br />

Kehl deshalb insbesondere wesentliche Verbesserungen beim<br />

Lärmschutz. Die geplante Lärmschutzwand im Süden des<br />

Vorhabens solle erhöht und bis auf die Bahnbrücke verlängert<br />

werden. Im Norden solle eine neue Lärmschutzwand die geplante<br />

Bebauung im Quartier „Großherzog-Friedrich-Kaserne“<br />

vor Lärmimmissionen schützen. Die Stadt verlangt auch<br />

eine Neuberechnung der in der Planung zugrunde gelegten<br />

Zugzahlen, weil der Planungs- und Prognosehorizont auf das<br />

Jahr 2025 verschoben werden müsse. Auch die Änderung des<br />

Baustellen/ Baustraßenkonzepts sei dringend erforderlich.<br />

Bypass am Hoch- und Oberrhein<br />

Schließlich werden im Zusammenhang mit den Überlegungen<br />

zum Schienenbypass an Hochrhein und Oberrhein zu Beginn<br />

des kommenden Jahres aktuelle Informationen zum Sachund<br />

Diskussionsstand erwartet. Der 2004 eingerichtete „Lenkungsausschuss<br />

für die trinationale Langfristplanung Knoten<br />

Basel“ und der Technische Ausschuss, der dem Lenkungsausschuss<br />

zuarbeitet, haben im Jahr 2006 die Umsetzung ihres<br />

Arbeitsprogramms unter regionaler Beteiligung fortgeführt.<br />

Im Vordergrund steht zunächst die Erarbeitung einer abgestimmten<br />

Prognose über den zu erwartenden relevanten<br />

Schienenverkehr auf der Nord-Süd-Relation Deutschland/<br />

Frankreich - Norditalien (Mandat 1). Wie von der Raumschaft<br />

gefordert, wird dabei ein großräumiger Untersuchungsansatz<br />

zugrundegelegt. Hier wurden im Januar 2006 und September<br />

2006 Zwischenberichte, und mit Stand vom 16. Oktober<br />

2006 der erste Entwurf eines technischen Schlussberichtes<br />

vorgelegt. Der Lenkungsausschuss zur Trinationalen Langfristplanung<br />

Knoten Basel wird am 6. Dezember 2006 tagen<br />

und u.a. über den Schlussbericht beraten. Die Vertreter der<br />

kommunalen Körperschaften werden im Rahmen einer Sitzung<br />

der Regionalen Kommunikationsgruppe<br />

Anfang 2007 detailliert<br />

über den aktuellen Sachstand<br />

unterrichtet.<br />

Es hat sich gezeigt, dass die<br />

Komplexität der Materie und die<br />

erforderliche Intensität der Bearbeitung<br />

einen höheren Zeitaufwand<br />

begründen, als zunächst angenommen.<br />

Die Umsetzung des<br />

Arbeitsprogramms wird voraussichtlich<br />

nicht vor Mitte 2008 abgeschlossen<br />

sein.<br />

Zügig voran geht es beim Ausbau des<br />

Katzenbergtunnels, einer Schlüsselstelle<br />

der Rheintalbahn-Neubaustrecke.<br />

Foto: Michael Breßmer, Deutsche Bahn<br />

9


Wichtige Meilensteine erreicht<br />

Die Hochrheinautobahn<br />

Verkehrsfreigabe der A 861 AD<br />

Rheinfelden - Schweiz<br />

Feierliche Verkehrsfreigabe A 861<br />

<br />

Dieser wichtige Autobahnabschnitt, die Querspange zwischen<br />

dem späteren künftigen Autobahndreieck Rheinfelden<br />

und dem Schweizer Autobahnnetz wurde am 07. März<br />

2006 unter Beteiligung der schweizer und der deutschen<br />

Bundes- und Landesregierungen feierlich dem Verkehr übergeben.<br />

Die eingerichteten Vorstauspuren vor der Gemeinschaftszollanlage<br />

haben sich bewährt. Der rd. 4 km lange<br />

Autobahnabschnitt beeindruckt mit zahlreichen großen Bau-<br />

Zollgrenzanlage Deutschland - Schweiz mit Rheinbrücke<br />

werken: In den Tunnel Nollinger Berg (2 Tunnelröhren mit<br />

jeweils 1,3 km) die Rheinbrücke Rheinfelden (211 m), die<br />

Engelseebrücke (218 m) und verschiedene Unter- und Überführungen<br />

wurden einschließlich der Deutsch-Schweizer Ge-<br />

fähige<br />

Umgehung der Stadt Basel bietet die neue Autobahn<br />

auch eine wichtige Entlastung für die Hauptzollanlage in Weil<br />

am Rhein.<br />

10


Ausbau zwischen Lörrach-<br />

Inzlingen und dem<br />

AD Rheinfelden<br />

Auch der 2-bahnige Ausbau der Autobahn<br />

A 98 zwischen Lörrach-Inzlingen und<br />

dem AD Rheinfelden läuft planmäßig<br />

weiter. Die zweite Dorfbachtalbrücke<br />

wird 2007 fertiggestellt und mit den<br />

weiteren Talbrücken, der Dultenaugrabenbrücke<br />

und der Holzmatttalbrücke<br />

soll 2007 begonnen werden.<br />

A 98 Murg-Hauenstein<br />

Bei der A 98 Murg-Hauenstein laufen<br />

die Arbeiten auf Hochtouren. 2006 wurden<br />

3 weitere Brücken über die spätere<br />

Autobahn und ein Erdlos fertiggestellt.<br />

Im nächsten Jahr haben die Ingenieure<br />

vom Baureferat 47.3 in Bad Säckingen<br />

an der Umgehung von Murg und Laufenburg<br />

mit dem Baubeginn von 3 großen<br />

Talbrücken und einem weiteren schwierigen<br />

Erdlos ein Bauvolumen von über<br />

20 Mio. Euro zu bewältigen.<br />

Taktschiebeverfahren an der Dorfbachtalbrücke<br />

Übersichtsskizze A 98 Murg - Laufenburg<br />

11


Letzte Rechtsstreitigkeiten an Südbadens ältestem Straßenprojekt ausgeräumt<br />

von Peter Lenz, Ingenieurbau<br />

Das Jahr 2006 hat der Zollfreien Straße im März mit dem<br />

Baubeginn an der Wiesebrücke endlich den Durchbruch<br />

gebracht. Mit dem Urteil des Bundesgerichts in Lausanne<br />

vom 20.09.2006 wurde nun auch der letzte noch anhängige<br />

Rechtsstreit ausgeräumt.<br />

Dies ist Grund genug für einen Rückblick auf die lange Geschichte<br />

dieses besonderen „grenzüberschreitenden Projektes“:<br />

Die Zollfreie Straße geht auf einen Staatsvertrag zurück, der<br />

bereits vor 154 Jahren am 27. Juli 1852 in Bern zwischen dem<br />

Großherzogtum <strong>Baden</strong> und der Eidgenossenschaft abgeschlossen<br />

wurde. In diesem Vertrag, bei dem es in erster Linie um<br />

den Bau der Großherzoglich Badischen Eisenbahn von Basel<br />

entlang des Hochrheins, zum Teil über Schweizer Gebiet, bis<br />

an den Bodensee ging, ist in Artikel 34 der Bau der jetzt begonnenen<br />

Straße wie folgt geregelt:<br />

„Die großherzoglich badische Regierung erhält das Recht, zur<br />

Verbindung der Stadt Lörrach und des Wiesenthals mit Weil, eine<br />

Straße auf dem dazwischen liegenden Schweizerischen Grund<br />

und Boden zu bauen.<br />

Die näheren Studien des Terrains und zwar mit möglichster Berücksichtigung<br />

des Bedürfnisses der Gemeinde Riehen für Verbindung<br />

mit dem ihr gegenüberliegenden Wiesenufer, sollen über<br />

den Zug dieser Straße entscheiden; auch soll der Bauplan der<br />

Regierung des Kantons Basel-Stadt zur Genehmigung mitgeteilt<br />

werden.<br />

Trasse der Zollfreien Foto: Erich Mayer, Hasel<br />

Die großherzogliche Regierung führt den Bau dieser Straße und<br />

<br />

schweizerisches Territorium zu legen ist, ganz auf ihre Kosten<br />

aus.<br />

Die auf Baslerisches Gebiet fallende Straßenstrecke wird sofort<br />

samt der Brücke Eigentum der Kantonsregierung, welche dage-<br />

<br />

Benutzung zu gestatten.<br />

<br />

Straße und Brücke bleibt der großherzoglichen Regierung und<br />

der Regierung des Kantons Basel vorbehalten.“<br />

Mit zunehmender Motorisierung nach dem 2. Weltkrieg gewann<br />

die aus der Perspektive des 19. Jahrhunderts weitsichtige<br />

Entscheidung besondere Aktualität, so dass die Bundesrepublik<br />

Deutschland als Rechtsnachfolger des Großherzogtums<br />

<strong>Baden</strong> am 25.04.1977 die Details des Projektes in einem neuen<br />

<br />

die Regelung der technischen Einzelheiten im Zusammenhang<br />

mit Bau, Betrieb und Unterhaltung auf Deutscher Seite dem<br />

Regierungspräsidium Freiburg und auf Schweizer Seite dem<br />

Baudepartement des Kantons Basel-Stadt auferlegt. Auf dieser<br />

Grundlage genehmigte das Baudepartement des Kantons<br />

Basel-Stadt im Jahr 1992 das Projekt.<br />

In deren Folge wurde heftig um das Projekt gestritten. Zahlreiche<br />

Interpellationen, Initiativen, Einsprüche/Rekurse, Gutachten,<br />

Bürgerproteste und Verwaltungsgerichtsverfahren und<br />

insgesamt sechs höchstrichterliche Entscheidungen seitens<br />

des Schweizer Bundesgerichtes in Lausanne beschäftigten<br />

Verwaltung und Gerichte. In der Deutsch - Schweizerischen<br />

Gemischten Kommission wurde auf ministerieller Ebene beraten<br />

und in der Region gingen zeitweilig heftige „politische<br />

Gewitter“ nieder.<br />

Mit dem Urteil des Bundesgerichts Lausanne vom 20.09.2006,<br />

in dem die Verwaltungsgerichtsbeschwerde gegen die vorzeitige<br />

Besitzeinweisung bezüglich einer Parzelle auf Gemarkung<br />

Riehen (CH) zurückgewiesen wurde, ist nun auch das<br />

letzte noch anhängige Rechtsverfahren abgeschlossen. Damit<br />

stehen auch der 2. Etappe, dem Bau des rd. 570 m langen Tunnel-<br />

und Trogbauwerks, keine rechtlichen Hindernisse mehr<br />

im Wege. Zuvor hatte das Bundesgericht Lausanne bereits<br />

mit den Urteilen vom 12.09.2005 und 23.01.2006 den Weg<br />

frei gemacht für die Rodung der Bäume an der Wiese und da-<br />

12


mit für den Baubeginn der ersten Etappe, der Wiesebrücke.<br />

Auch ein Rekurs betreffend Aufschub des Baubeginns wurde<br />

mit dem inzwischen rechtskräftigen Urteil des Appellationsgerichts<br />

(Verwaltungsgericht) des Kantons Basel-Stadt vom<br />

11.06.2006 zurückgewiesen.<br />

Mit der Zollfreien Straße als direkte Verbindung von Weil a.<br />

Rh. nach Lörrach werden zukünftig nicht nur die Wege zwischen<br />

diesen beiden wichtigen südbadischen Zentren verkürzt,<br />

sondern auch die Ortsdurchfahrten von Alt-Weil, Lörrach-Tüllingen<br />

und Riehen (CH) entlastet. Von den veranschlagten Gesamtbaukosten<br />

von rd. 47 Mio. Euro wurden für die Teilstrecke<br />

auf Gemarkung Weil a. Rh., die schon 1998 unter Verkehr<br />

ging, bereits rd. 24 Mio. Euro verbaut.<br />

Die Bauarbeiten für die Wiesebrücke laufen planmäßig und<br />

sehen eine Fertigstellung im September 2007 vor. Danach stehen<br />

die weitaus umfangreicheren Bauarbeiten für das Tunnelund<br />

Trogbauwerk sowie die Straßenbauarbeiten an. Hierfür<br />

<br />

für den Schweizer wie auch die restlichen deutschen Streckenabschnitte<br />

statt. Last but not least werden noch ökologische<br />

Maßnahmen umgesetzt.<br />

Das Regierungspräsidium Freiburg, das zusammen mit mehreren<br />

Fachbüros das Projekt vorrangig bearbeitet, hofft die<br />

wesentlichen Arbeiten an der Zollfreien Straße bis Ende 2009<br />

abschließen zu können.<br />

Exkurs:<br />

<br />

von Dr. Otmar Keck und Dr. Clemens Ruch,<br />

Landesingenieurgeologie<br />

Beim Projekt der Zollfreien Straße war das Referat 95 bereits<br />

frühzeitig zu Fragen der schwierigen und sehr komplexen<br />

Untergrundverhältnisse einbezogen. Für das Bauvorhaben<br />

wurden mehrere Erkundungskampagnen (1980, 1985,<br />

1990, 1997 und zuletzt 2006) durchgeführt, deren Ergebnisse<br />

in zahlreichen Gutachten und Projektunterlagen zusammengefasst<br />

sind.<br />

Geologische Verhältnisse<br />

Der Tüllinger Berg wird von Gesteinen des Tertiärs aufgebaut.<br />

Am Fuß und für den Tunnelbau von unmittelbarem Interesse<br />

steht Elsässer Molasse (Cyrenenmergel) an. Diese setzt sich<br />

aus sandigen Tonsteinen und Tonmergeln zusammen, die mit<br />

Glimmersanden, teilweise sandsteinartig verfestigt, verzahnt<br />

<br />

oder bröckelig aufgelockert. Darüber folgen im Hang die Tüllinger<br />

Süßwasserschichten, eine Wechsellagerung aus Kalksteinbänken<br />

und Mergelzwischenlagen. In den Basisschichten<br />

ist in den Mergelsteinen als Besonderheit Gips eingeschaltet.<br />

Baustelle Zollfreistraße: Brücke über die Wiese<br />

Im Wiesetal und damit auch im Bereich der Trasse stehen<br />

grundwasserführende Flussschotter an. Die locker gelagerten,<br />

vermutlich nacheiszeitlich umgelagerten Schotter sind über-<br />

<br />

Die Tiefenlage des Talgrundwassers wird unmittelbar von der<br />

<br />

<br />

Hangwasser zu. Das Grundwasser im Wiesetal wird zur Trinkwassergewinnung<br />

für die Städte Basel und Weil genutzt.<br />

Als Besonderheit sind am Südende des Tüllinger Berges - bedingt<br />

durch eine schwache Einmuldung der Gesteinsschichten<br />

und einer exponierten steilen Lage - umfangreiche Rutschmassen<br />

vorhanden. Die Rutschbewegungen lassen sich bis in<br />

die jüngste Zeit nachweisen.<br />

Eine von Emanuel Büchel am 12.09.1758 gezeichnete Ansicht<br />

des Bergrutsches am Schlipf (Original in der Schausammlung<br />

der Geol. Abteilung des Naturhist. Museums in Basel) illustriert<br />

den Mechanismus. Das Bild zeigt im mittleren Hang<br />

tiefe Abrissnischen und am Hangfuß eine zungenförmig abgelagerte<br />

murenartige Rutschmasse. Diese besteht aus bindigem<br />

Material, in dem Bruchstücke von Süßwasserkalk eingelagert<br />

sind. Am Hangfuß wurden Wieseschotter mehrmals von<br />

Rutschmaterial überfahren, die Wiese dadurch in Richtung<br />

Talmitte abgedrängt. Wie Präzisionsmessungen (Inklinome-<br />

<br />

hauptsächlich im mittleren Teil des Hanges (Bereich der Landesgrenze)<br />

statt. Alle bisherigen Messungen haben gezeigt,<br />

<br />

während im Oberhang bzw. Mittelhang Bewegungen nachgewiesen<br />

werden können.<br />

13


Bautechnische Randbedingungen<br />

len<br />

gegründet. Diese binden in die unverrutschten Molasseschichten<br />

unterhalb der Wieseschotter ein.<br />

Es ist geplant, den Tunnel und seine beiden Zufahrtsrampen<br />

im Schutze eines wasserdichten, verformungsarmen Verbaus<br />

herzustellen. In dem ca. 140 m langen Abschnitt, in dem der<br />

Tunnel fossile Rutschmassen durchquert, muss eine besonders<br />

ausgesteifte Verbauart gewählt werden, um eine Reaktivierung<br />

reiche<br />

Bewegungsmessungen von Bauwerk und Hanggelände<br />

vorzusehen.<br />

Außerhalb dieses zentralen Bereiches ist ein abschnittsweiser<br />

temporärer Verbau durch Spundwände geplant. Es ist zu<br />

gewährleisten, dass die grundsätzlichen Regeln beim Bauen<br />

im Grundwasser beachtet und die benachbarten Wassergewin-<br />

<br />

Nach vorliegender Planung werden hangseitige Drainagemaßnahmen<br />

einen unerwünschten Aufstau von Hangsickerwasser<br />

verhindern. Im Bereich der Spundwände verbleibt nach deren<br />

Entfernung gut durchlässiger Schotter unter dem Bauwerk,<br />

der den gewünschten Grundwasserausgleich sicherstellt. Um<br />

die Fließwege des Grundwassers möglichst genau zu erfassen,<br />

<br />

Geotechnisches und hydrogeologisches Kontroll- und<br />

Überwachungsprogramm<br />

Alle Baumaßnahmen müssen bei dem vorliegenden komplexen<br />

und sensiblen Vorhaben von entsprechenden geologischen<br />

und baumesstechnischen Überwachungen begleitet werden.<br />

Insbesondere ist auch den Fragen des Grundwasserschutzes<br />

während der Bauphase erhöhte Aufmerksamkeit und Kontrolle<br />

zu widmen. Eine Zusammenarbeit mit den Wasserwerksbetreibern<br />

ist erforderlich. Aber auch ohne die Baumaßnahme ist<br />

eine Gefährdung des Talgrundwassers durch eine Kontamination<br />

über die Wiese, z. B. bei Unfällen, nicht auszuschließen.<br />

Wie spezielle Markierungsversuche in den letzten Jahren<br />

gezeigt haben, betragen die Fließzeiten zwischen Wiese und<br />

Grundwasserentnahmebrunnen unter bestimmten hydrologischen<br />

Bedingungen nur wenige Tage. Eine zwischen Baulastträger<br />

und der Basler Kantonsverwaltung vereinbarte ökologische<br />

Baubegleitung soll sicherstellen, dass der Baubetrieb<br />

ohne ökologische Beeinträchtigungen vonstatten geht.<br />

Das Projekt Zollfreie Straße ist aus geologisch-geotechnischer<br />

Sicht realisierbar. An den Detailplanungen des Tunnels und<br />

dessen Begleitbauwerke wird derzeit noch gearbeitet. Wie<br />

dargestellt, spielen die geologischen Randbedingungen bei<br />

diesem Großbauvorhaben dabei eine entscheidende Rolle.<br />

<br />

Hornberg<br />

von Herwig Holme, Straßenbau Nord<br />

Pünktlich zur Jahresmitte wurde die Ortsumgehung<br />

Hornberg fertiggestellt und dem<br />

Verkehr übergeben. Am 3. Juli durchschnitten<br />

Staatssekretärin Roth aus Berlin, Kultusminister<br />

Helmut Rau, Staatssekretär Rudolf Köberle und<br />

Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg<br />

das Band und gaben -30 Jahre nach dem<br />

Beginn der ersten Bemühungen um die Entlastung<br />

der Stadt vom Durchgangsverkehr und<br />

gut 4 Jahre nach Baubeginn- den Weg frei für<br />

die Fahrt auf der Ortsumgehung Hornberg. Die<br />

Verkehrsfreigabe war der Höhepunkt des “Tunnelfestes<br />

Hornberg“. Von Freitag bis Sonntag<br />

war der Tunnel für alle nicht motorisierten Bürger<br />

geöffnet und Schauplatz zahlreicher Veranstaltungen.<br />

Mit dabei war natürlich auch die<br />

Klasse 7a der Realschule Triberg und ihr Lehrer<br />

A. Kienzler, die als “Web-Wühlmäuse“ die Arbeiten<br />

im Internet begleitet und die Broschüre<br />

zur Verkehrsfreigabe erstellt haben.<br />

Tunnel B 33 Ortsumgehung Hornberg<br />

14


Die Arbeiten am Nordanschluss zur “Schänzlebrücke“ lau-<br />

<br />

Brücken“ über den großen Kreisverkehr zeigen Ingenieurbaukunst<br />

in vollendeter Form.<br />

Jeder der 8 Brückenpfeiler ruht auf bis zu 40 m tiefen Bohrpfählen.<br />

Bis Mitte 2007 soll der Anschluss fertiggestellt sein,<br />

danach wird die B 33 bis zum Landeplatz verkehrsgerecht<br />

ausgebaut. Voraussichtlich ab 2009 kann am verbleibenden<br />

großen Lückenschluss weiter gebaut werden, wenn die rechtskräftige<br />

Planung Bestand hat, der Grunderwerb getätigt wurde<br />

und der Bund die Mittel frei gibt.<br />

B 33 Allensbach West- Konstanz (Landeplatz)<br />

Seit November 2005 läuft das Planfeststellungsverfahren für<br />

die derzeit größte Bundesstraßenplanung im Regierungsbezirk.<br />

Nach Auswertung der Betroffenenanhörung und Behördenbeteiligung<br />

hatte das Regierungspräsidium die Planung in einigen<br />

wesentlichen Punkten so verbessert, dass sie als weitge-<br />

<br />

hend konsensfähig angesehen wurde. So konnten schon vor<br />

der Einleitung des Planfeststellungsverfahrens umfangreiche<br />

Optimierungen und vor allem deutliche Verbesserungen für<br />

den Immissionsschutz, die Umweltverträglichkeit und den<br />

Verkehrswert erreicht werden.<br />

Aufgrund der Ergebnisse der im Januar 2006 in Allensbach,<br />

Reichenau und Konstanz stattgefundenen Erörterungstermine<br />

wurden die Pläne nun ergänzt. Das Bundesverkehrsministerium<br />

als Bauherr hat den Planänderungen im Wesentlichen zugestimmt.<br />

Im Bereich Allensbach wird für einen besseren Immissionsschutz<br />

der Tunnel „Röhrenberg“ nach Westen um 50 m und<br />

nach Osten um 30 m verlängert und hat damit nun eine Län-<br />

<br />

Verfügung. Die Maßnahmen gewährleisten die Einhaltung<br />

der Grenzwerte für Lärm- und Schadstoffe und die Verbesserung<br />

der Landschaftseinbindung. Der Forderung einer weitergehenden<br />

Verlängerung in Richtung Westen hat das Bundesverkehrsministerium<br />

allerdings eine klare Absage erteilt.<br />

15


Auf Gemarkung Reichenau hält die Straßenbauverwaltung<br />

an der durchgehend seenahen Führung der Trasse fest. Dem<br />

Wunsch der Reichenauer nach einer nördlichen Umfahrung<br />

der Waldsiedlung als sogenannte Dachsbergvariante wird allerdings<br />

nicht entsprochen, denn diese Variante würde trotz<br />

aller möglichen Optimierungen zu erheblich stärkeren Umwelteingriffen<br />

führen als die seenahe Trasse. Eine optimierte<br />

Dachsbergvariante wäre mit rd. 180 Mio. Euro anzusetzen,<br />

dem gegenüber kostet die seenahe Trasse 136 Mio. Euro, wobei<br />

zur Vergleichbarkeit noch rd. 12 Mio. Euro für die L 221<br />

Westtangente Wollmatingen hinzuzurechnen sind.<br />

An der seenahen Planfeststellungstrasse wurde gegenüber der<br />

früheren Planung eine wichtige Verbesserung vorgenommen.<br />

An der Waldsiedlung Reichenau ist ein Halbanschluss vorgesehen,<br />

an dem der Verkehr von und nach Konstanz von der<br />

B 33 abfahren bzw. auf diese auffahren kann. Dadurch wird<br />

der Verkehr auf der erforderlichen Verbindungsstraße zwischen<br />

der Waldsiedlung Reichenau und dem Lindenbühl deutlich<br />

reduziert.<br />

Hauptthema der Anhörung in Konstanz waren befürchtete Verkehrsstaus<br />

bei der Einmündung der nun ebenfalls in Planfest-<br />

<br />

B 33 neu. Die Abteilung 4 Straßenwesen und Verkehr hat hier<br />

die Leistungsfähigkeit durch aus der Ampelregelung genommene<br />

Rechtsabbiegestreifen aus Richtung Konstanz auf die<br />

Westtangente und von der Westtangente in Richtung Reichenau<br />

weiter erhöht. Die weitergehenden Forderungen der Stadt<br />

Konstanz nach einer Überführung der Fahrbahn von der Westtangente<br />

in Richtung Konstanz konnten wegen der dann unvermeidbaren<br />

Beeinträchtigung des Wollmatinger Rieds und<br />

erheblichen Kostensteigerungen nicht berücksichtigt werden.<br />

Die Richtschnur für die Straßenverwaltung war der Beschluss<br />

der Petitionsausschüsse von Bundes- und Landtag, wonach<br />

die besondere landschaftliche, ökologische und touristische<br />

Bedeutung des Bodanrück höhere Aufwendungen für einen<br />

landschafts- und umweltgerechten Straßenbau rechtfertigt.<br />

<br />

Strecken konnte mit der aktuellen Planung das Bestmögliche<br />

für Mensch, Landschaft und Natur erreicht werden.<br />

Der rd. 10 km lange Lückenschluss ist mit den nun veran-<br />

straßenprojekte<br />

der letzten Jahrzehnte im Regierungsbezirk.<br />

Mit den aktuellen Planunterlagen wurde im Oktober 2006<br />

eine zweite Offenlage in Allensbach, Reichenau und Konstanz<br />

durchgeführt. Der Planfeststellungsbeschluss wird für Anfang<br />

2007 erwartet.<br />

Übersichtsskizze B 33 Allensbach-Konstanz<br />

16


der Autobahnen<br />

von Dr. Gero Morlock, Straßenbetrieb<br />

Mit der Verwaltungsreform am 01.01.2005 sind<br />

die baden-württembergischen Autobahnmeistereien<br />

in die Regierungspräsidien eingegliedert<br />

worden. Damit kamen auch rund 120 neue Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in die direkte Zuständigkeit<br />

der Abteilung 4.<br />

Im Sommer wie im Winter betreuen unsere vier<br />

Autobahnmeistereien und eine Außenstelle die<br />

gut 300 Kilometer Autobahnen in Südbaden mit<br />

all ihrem Zubehör wie zum Beispiel Tunnel, Brücken<br />

und sonstige Bauwerke, Abwassersysteme<br />

sungsanlagen<br />

und Signalanlagen, Schutzplanken,<br />

Markierung, Beschilderung, Wegweisung etc. Au-<br />

<br />

<br />

(mit und ohne WC) sowie für die Zoll-, Tank- und<br />

Rastanlagen und andere technische Nebenanlagen,<br />

z. B. Wetter- oder Pumpstationen, zuständig.<br />

<br />

17


von Andreas Milsch, Verkehr<br />

Das Regierungspräsidium Freiburg geriet im Frühsommer<br />

landesweit in die Schlagzeilen, als es am 16.06.2006 dem<br />

<br />

-<br />

-<br />

<br />

Zweckbestimmung ist nicht nur in <strong>Baden</strong>-Württemberg, sondern<br />

bezogen auf ganz Deutschland ein Novum. Gegen die<br />

Entscheidung wurde keine Klage erhoben, sie ist seit Anfang<br />

Oktober unanfechtbar.<br />

Mit der Ergänzungsgenehmigung wurde dem Antrag der<br />

Black Forest Airport Lahr GmbH statt gegeben, Flugzeuge<br />

über 20 Tonnen neben dem bereits bisher genehmigten Fracht-<br />

<br />

Zweckbestimmung zuzulassen. Die Genehmigung schließt<br />

<br />

Zur Sicherstellung der Zweckbestimmung hat das Regierungspräsidium<br />

die Genehmigung mit einer Reihe von Nebenbestimmungen<br />

in Form von Kontroll-, Dokumentations- und<br />

<br />

<br />

22.00 Uhr Ortszeit durchgeführt werden.<br />

Die Gesamtabwägung der unterschiedlichen Interessen, die<br />

wesentlicher Bestandteil des Genehmigungsverfahrens war,<br />

ergab für das Regierungspräsidium ein überwiegendes öf-<br />

fens.<br />

Nach Auffassung des Regierungspräsidiums wurde von<br />

der Antragstellerin nachvollziehbar dargelegt, dass durch das<br />

<br />

<br />

stabilisiert und weitere Entwicklungsmöglichkeiten für den<br />

Europa-Park erschlossen werden können. Für das vergleichsweise<br />

strukturschwache Mittelzentrum Lahr wird ein spürbares<br />

Arbeitsplatzwachstum erwartet und damit einhergehend<br />

eine Stärkung der regionalen Wirtschaft. Die Beschränkung<br />

<br />

und zurück zum Ausgangsort soll gewährleisten, dass kein<br />

nennenswertes Passagieraufkommen von anderen Flughäfen<br />

abgezogen wird. Der Schutz der Anwohner vor unzumutbaren<br />

Lärmbelästigungen wird durch einen festgelegten Dauerschallpegel<br />

erreicht, der an bestimmten Immissionsorten nicht<br />

überschritten werden darf.<br />

18


Zwei Juwele im Denkmalbuch<br />

von Hermann Ringhof, Denkmalschutz<br />

In diesem Jahr wurde das Denkmalbuch durch zwei weitere<br />

Juwele bereichert, durch die Aufnahme der Klosteranlage<br />

St. Trudpert, Münstertal, und des ehemaligen Stifts Säckingen<br />

mit dem Münster St. Fridolin als zwei weitere herausragende<br />

Kulturdenkmale des Regierungsbezirks Freiburg. An beiden<br />

historischen Anlagen von besonderer Bedeutung besteht ein<br />

gesteigertes öffentliches Erhaltungsinteresse, dem mit der<br />

Eintragung in das Denkmalbuch Rechnung getragen<br />

wurde. Nunmehr genießen sie einen weitergehenden<br />

Schutz als sog. einfache Kulturdenkmale.<br />

Die Geschichte des ehemaligen Benediktinerklosters<br />

St. Trudpert reicht bis in merovingische Zeit zurück<br />

und zählt somit zu den frühesten Siedlungen im<br />

Schwarzwald. Es wurde Anfang des 9. Jahrhunderts<br />

erstmals erwähnt und bestand bis zur Säkularisation<br />

1806. Die Klosteranlage entspricht in Baustil und Formensprache<br />

dem Barock bzw. in seinen Ergänzungen<br />

des 20. Jhdts. dem Neubarock.<br />

Das ehemalige Stift Säckingen mit dem<br />

Münster St. Fridolin im Zentrum wurde<br />

im 7. Jahrhundert als königliches Eigenkloster<br />

gegründet. Es wurde 878 erstmals<br />

bezeugt und mit der Säkularisation<br />

1806 aufgelöst.<br />

Zentrum des Stiftsbezirks war und ist das<br />

Münster St. Fridolin, umgeben von Münsterplatz,<br />

Stiftsfriedhof sowie verschiedenen<br />

Stiftsgebäuden. Der älteste Teil des<br />

Münsters reicht bis in die karolingische<br />

Zeit zurück. Mehrere Stiftsgebäude stammen<br />

aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.<br />

Aus dem ehemaligen Damenstift Säckingen,<br />

einem Frauenkloster, das im 8.<br />

Jahrhundert auf einer früheren Rheininsel<br />

gegründet worden ist, ist die spätere<br />

Stadt Bad Säckingen hervorgegangen.<br />

Das Münster St. Fridolin einschließlich seiner gesamten historischen<br />

Ausstattung inklusive Münsterschatz ist ein Dokument<br />

für die herausragende Sakralarchitektur und Ausstattung in<br />

Südwestdeutschland, an der bedeutende Künstler wie Johann<br />

Caspar Bagnato, Johann Michael Feichtmayr und Francesco<br />

Antonio Giorgioli gewirkt haben.<br />

Kloster St. Trudpert (Münstertal)<br />

Die Klosteranlage stellt ein charakteristisches Zeugnis<br />

barocker bzw. neobarocker Klosterarchitektur dar.<br />

Klosterkirche und Kapellen enthalten zahlreiche von<br />

namhaften Künstlern gefertigte Gemälde und Altäre.<br />

Münster St. Fridolin in Bad Säckingen<br />

19


Konversion Seemaxx in Radolfzell<br />

Erfolgreicher Abschluss eines aufwändigen Raumordnungsverfahrens<br />

von Reinhold Schwarz - Raumordnung, Baurecht, Denkmalschutz<br />

Das „Seemaxx“ kann einen wichtigen Impuls zur Aufwertung<br />

und zur Attraktivitätssteigerung der ganzen Raumschaft<br />

Radolfzell geben“, so der Regierungspräsident Dr.<br />

Sven von Ungern-Sternberg anlässlich der Einweihung des<br />

Factory-Outlet-Centers im Oktober 2006 in Radolfzell. Durch<br />

ein Raumordnungs- und Zielabweichungsverfahren war es<br />

möglich geworden, in dem Mittelzentrum Radolfzell ein sonst<br />

Oberzentren vorbehaltenes Herstellerverkaufszentrum in der<br />

ehemaligen Wäschefabrik Schiesser zu errichten.<br />

Mit einer Flächen- und Sortimentsbeschränkung ist es im<br />

Raumordnungsverfahren gelungen, dieses bedeutende Investitionsvorhaben<br />

raumverträglich zu gestalten und die handelsstrukturellen<br />

Auswirkungen auf die Nachbarstädte Konstanz,<br />

Singen und vor allem aber Stockach im vertretbaren Rahmen<br />

zu halten. Gleichzeitig ist das „Semaxx“ ein Vorbild für<br />

eine städtebaulich sehr gelungene Konversion von industriell<br />

<br />

Für mehr als 50 Betriebsangehörige nicht weniger wichtig war<br />

eine baurechtliche Widerspruchsentscheidung. Sie demonstrierten<br />

aus Sorge um ihre Arbeitsplätze in einer kleineren<br />

Gemeinde des Regierungsbezirks. Der notwendige Umbau<br />

und der damit zusammenhängende Produktionsprozess drohte<br />

aufgrund eines Nachbarwiderspruchs und durch das Verhalten<br />

des Bauherrn möglicherweise endgültig zum Erliegen zu kommen.<br />

Im Rahmen des baurechtlichen Widerspruchsverfahrens<br />

ist es dem Regierungspräsidium gelungen, das Bauvorhaben<br />

so zu gestalten, dass die Produktion nahtlos auf die neue Anlage<br />

überführt und hierfür nachträglich eine Baugenehmigung<br />

erteilt werden konnte.<br />

20


Einigung im Windkraftstreit<br />

von Reinhold Schwarz - Raumordnung, Baurecht<br />

Das Land, die Stadt sowie die Regiowind Verwaltungs-<br />

GmbH unterzeichneten am 03.07.2006 einen verwaltungsgerichtlichen<br />

Vergleich für Windkrafträder an der<br />

Holzschlägermatte, der zahlreiche und langwierige Rechtsstreitigkeiten<br />

über mehrere Instanzen für die Zukunft erübrigt.<br />

<br />

die Windräder bis zum 31. Dezember 2024 zu entfernen. Bis<br />

dahin darf die Anlage betrieben werden. Im Gegenzug verzichtet<br />

die Regiowind auf jegliche Schadensersatz- oder Entschädigungsforderungen.<br />

Vor diesem Hintergrund war es wirtschaftlich vernünftig,<br />

sich zu vergleichen. Auch wenn das Land obsiegt hätte, hätte<br />

man sich fragen müssen, ob unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

der sofortige Abbruch funktionierender Anlagen<br />

sinnvoll gewesen wäre. Der Vergleich schafft die rechtlich sichere<br />

Grundlage, dass die Anlagen am Ende der Laufzeit auch<br />

tatsächlich abgebaut werden.<br />

Mit dieser Vereinbarung konnte das Land zwar nicht die sofortige<br />

Beseitigung der Anlagen erreichen, aber damit seine<br />

Linie voll durchsetzen, die Holzschlägermatte langfristig von<br />

Windkraftanlagen freizuhalten.<br />

Nachdem der Verwaltungsgerichtshof<br />

Mannheim im Oktober<br />

2005 die Rechtsauffassung<br />

des Landes bestätigte, dass eine<br />

der<br />

an der Holzschlägermatte<br />

nicht zulässig ist, nahm die<br />

Stadt Freiburg diese aus dem<br />

Flächennutzungsplan heraus.<br />

Der Regionalverband hat diese<br />

Fläche nun als Ausschlussgebiet<br />

für Windkraftanlagen<br />

ausgewiesen. Dort, wo schon<br />

Windkraftanlagen stehen, besteht<br />

immer die Gefahr, dass<br />

mit dem Argument der landschaftlichen<br />

Vorbelastung zusätzliche<br />

Anlagen errichtet<br />

werden. Das Gebiet der Holzschlägermatte<br />

ist somit langfristig<br />

als vollwertiges Natur- und<br />

Landschaftsschutzgebiet gesichert<br />

worden. Auch landesweit<br />

hat die Bestätigung der Rechtsauffassung<br />

des Regierungspräsidiums<br />

durch den VGH Bedeutung,<br />

da damit die restriktive<br />

Haltung des Landes zu den<br />

Windkraftanlagen im Interesse<br />

des Landschaftsschutzes bestätig<br />

Blick von der Eduardshöhe auf die Windräder an der Holzschlägermatte<br />

wurde.<br />

21


im erweiterten Europa<br />

von Jürgen Oser, Stabsstelle für<br />

grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

Im Auftrage des Landes <strong>Baden</strong>-Württemberg organisierte<br />

die Stabsstelle für grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit des Regierungspräsidiums Freiburg<br />

am 8./9. Februar den 10. Dreiländerkongress<br />

„Zukunft Oberrhein im erweiterten Europa“.<br />

rhein<br />

befassten sich im Konzerthaus in Freiburg 750<br />

Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus<br />

Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Weitere 100<br />

Gäste aus den EU-Beitrittsländern im Osten Europas<br />

kommentierten die Entwicklung mit ihren Berichten.<br />

Eine Ausstellung mit über 40 Ständen zeigte neue<br />

grenzüberschreitende Projekte mit „Leuchtturmcharakter“.<br />

Der stärkste und schnellste Sportwagen der Welt, ein<br />

Veyron aus den Bugatti-Werken in Molsheim, diente<br />

als klassisches Anschauungsobjekt für deutsch-französische<br />

Technologie. Schließlich gilt die Region<br />

zwischen Elsass, Nordwestschweiz, <strong>Baden</strong> und der<br />

Südpfalz seit jeher als Beispiel für einen erfolgreichen<br />

grenzüberschreitenden Wirtschafts- und Lebensraum.<br />

Aus ersten regionalpolitischen Annäherungsversuchen<br />

in den siebziger Jahren konnten mit Hilfe der Europäischen<br />

Union über 300 gemeinsame Projekte umgesetzt<br />

werden, von kommunal gebauten Brücken über den<br />

Rhein, einer Fülle von bi- und trinationalen Studiengängen<br />

bis hin zum deutsch-französischen Feuerlöschboot,<br />

das im Mai 2007 im Eurodistrikt Straßburg-Ortenau<br />

in Dienst gestellt wird. Etwa 90.000 Berufspendler<br />

und unzählige Bürger überqueren täglich die Grenzen.<br />

Die grenzüberschreitenden Gremien, wie die staatlich<br />

dominierte Oberrheinkonferenz, der Oberrheinrat als<br />

Forum der Gewählten und zahlreiche andere grenzüberschreitende<br />

Zusammenschlüsse und Verbände,<br />

waren zum 10. Dreiländerkongress nach Freiburg gekommen,<br />

um über Handlungsstrategien für den Zeitraum<br />

bis zum Jahre 2013 zu diskutieren - unter ihnen<br />

Ministerpräsident Günther H. Oettinger, Staatsminister<br />

Willi Stächele, Landtagspräsident Peter Straub,<br />

22


Die Unterzeichner der Gemeinsamen Erklärung befürworteten<br />

die Entwicklung eines Hochschul- und Forschungsverbundes<br />

Oberrhein und baten die zuständigen Institutionen, entsprechende<br />

Initiativen auszubauen und neue geeignete Maßnahmen<br />

zu ergreifen.<br />

Vor diesem Hintergrund werden Vertreter aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Gesellschaft künftig noch stärker in den<br />

Zukunftsprozess einbezogen und zur Verwirklichung eines<br />

gemeinsamen Leitzieles beitragen. Im Hinblick auf die zu<br />

erwartende Förderpolitik der EU setzten sich die Träger der<br />

grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Oberrhein dafür<br />

ein, dass die für die Programmbewirtschaftung auf oberrheinischer<br />

Ebene zuständigen Gremien künftig ihre Entwicklungsschwerpunkte<br />

vorrangig an diesem Leitziel ausrichten.<br />

der elsässische Regionalratspräsident Adrien Zeller und der<br />

Schweizer Delegationsleiter Urs Wüthrich-Pelloli. So war<br />

es nur konsequent, endlich auch Kontakte zu den neuen EU-<br />

Beitrittsländern zu knüpfen. Zahlreiche Stipendiaten der Robert-Bosch-Stiftung<br />

und politische Vertreter befreundeter<br />

Gebietskörperschaften aus Polen, der Slowakei, Tschechien,<br />

Slowenien, Ungarn, Bulgarien und dem Baltikum engagierten<br />

sich beim interkulturellen Austausch. Das Interesse der neuen<br />

EU-Staaten an trinationalen oberrheinischen Projekten, wie<br />

gemeinsamen Umweltschutzmaßnahmen oder dem oberrheinischen<br />

Museumspass, ist groß. Aber auch wir können von<br />

<br />

Zur Erarbeitung einer gemeinsamen Vorgehensweise werden<br />

die Unterzeichner der Schlusserklärung, beginnend mit der<br />

Landesregierung <strong>Baden</strong>-Württemberg, abwechselnd zu Strategiegesprächen<br />

auf höchster Ebene einladen. Für die Realisierung<br />

gemeinsamer Ziele wird ein gemeinsamer öffentlicher<br />

Kooperationsfonds, dem auch private Mittel zur Seite gestellt<br />

werden können, eingerichtet werden.<br />

Ein trinationales Standortbewusstsein, eine noch besser strukturierte<br />

Zusammenarbeit und die Positionierung des Oberrheins<br />

in den jeweiligen Hauptstädten sind die unverzichtbaren<br />

Das deutsch-französische Institut Ludwigsburg war beauftragt,<br />

im Rahmen einer statistischen Umfrage eine<br />

Stärken und Schwächen-Analyse durchzuführen, die<br />

Mängel bei der Sprachkompetenz und bei der ungenauen<br />

Abgrenzung der Kompetenzen grenzüberschreitender<br />

Gremien hervor brachte. Hingegen wurde das<br />

Fehlen einer zentralen Metropole am Oberrhein eher<br />

als Vorteil gewertet, weil die natürliche Städtelandschaft<br />

mit Karlsruhe, Neustadt, Strasbourg, Offenburg,<br />

Freiburg, Colmar, Mulhouse und Basel im Gegenzug<br />

eine ausgewogene Infrastruktur für die rund 5,8 Millionen<br />

Bürger in der trinationalen Region bietet.<br />

Mit einer gemeinsam unterzeichneten Schlusserklärung<br />

wurde die inhaltliche und strukturelle Anpassung<br />

der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Oberrhein<br />

für den Zeitraum 2006 – 2013 und die Zusammenarbeit<br />

mit den EU-Staaten in Mittel- und Osteuropa auf<br />

<br />

als grenzüberschreitender Wirtschafts-, Forschungs- und<br />

Bildungsraum sowie als trinationale Tourismusdestination<br />

mit einem gemeinsamen Dachmarketing wird in den Vordergrund<br />

gerückt.<br />

Unterzeichnung der gemeinsamen Erkärung: von links<br />

Staatsminister Willi Stächele, Martin Stadelmaier (Chef Staatskanzlei<br />

Rheinland-Pfalz), Guy Morin (Regierungsrat Basel-Stadt),<br />

Urs Wüthrich-Pelloli (Regierungsrat Basel-Landschaft),<br />

Jean-Paul Faugère (Präfekt der Region Alsace), Adrien Zeller<br />

( Präsident des Regionalrats des Elsass) und Charles Buttner (Präsident des<br />

Generalrats Haut-Rhin)<br />

23


Schiffskollision im Dreiländereck<br />

von Markus Ragg - Feuerwehr und Katastrophenschutz; Joachim Müller-Bremberger, Pressesprecher<br />

Am Morgen des 23. September 2006 war das Dreiländereck<br />

Basel/Weil/Huningue Schauplatz ungewöhnlicher mehr die seit Jahren größte deutsch-französisch-schweize-<br />

Unter Beteiligung von über 2000 Personen wurde viel-<br />

Vorkommnisse: Rauchwolken über einen Frachtschiff, über rische Katastrophenschutzübung „REGIO CAT 2006“ durchgeführt.<br />

Die aufwändige Übung geht zurück auf eine Initiative<br />

-<br />

aufgebot<br />

an Polizei, Feuerwehr und anderen Rettungskräften einem Zusammenschluss staatlicher Verwaltungsstellen mit<br />

der deutsch-französisch-schweizerischen Oberrheinkonferenz,<br />

- glücklicherweise ohne besorgniserregenden Anlaß.<br />

24


dem Ziel der Verbesserung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.<br />

Das Übungsszenario spiegelte zwar einen Fall wieder, der<br />

hoffentlich nie eintritt - der aber auch nicht völlig aus der Luft<br />

gegriffen ist. Immerhin entfällt ein großer Teil der auf dem<br />

Rhein transportierten Güter auf petrochemische Produkte. Im<br />

Jahr 2005 passierten Tanker mit insgesamt mehr als 3,5 Mio<br />

to die Iffezheimer Schleuse auf Bergfahrt.<br />

Im Übungsdrehbuch stand die angenommene Kollision eines<br />

<br />

kommt nach Explosionen zu Toten und zahlreichen Verletzten,<br />

beide Schiffe fangen Feuer. Dieses Szenario wurde realitätsnah<br />

nachgestellt. Von einem im Rhein unter Notanker<br />

liegenden Dampfer gingen Darsteller über Bord und trieben<br />

im Rhein. Auf einem ebenfalls im Fluss liegenden Frachter<br />

entfachten pyrotechnische Spezialisten mit Hilfe von Benzin<br />

ein beachtliches Feuer mit starker Rauchentwicklung.<br />

Gegen 9.30 Uhr erfolgte die Alarmierung von Rettungskräften<br />

aus allen drei Ländern, die innerhalb eines realistischen<br />

Zeitraumes von 15 - 30 Minuten anrückten. Feuerwehren,<br />

Technisches Hilfswerk, Sapeur-Pompiers aus Frankreich,<br />

Deutsches Rotes Kreuz, Ambulanzen aus der Schweiz und<br />

aus Frankreich boten ein Großangebot an Helfern auf, bargen<br />

und versorgten die perfekt als „Verletzte“ geschminkten „Opfer“<br />

am Ufer und an Bord der Schiffe. Hubschrauber erkundeten<br />

die Lage aus der Luft; Basler Feuerwehrboote rückten<br />

zur Brandbekämpfung und zur Menschenrettung an. Ein Lagezentrum<br />

wurde aktiviert, Verbands- und Versorgungsplätze<br />

aufgebaut, und die Bundeswehr leistete Hilfe in Form eines<br />

schweren Hubschraubers, der mit<br />

Notärzten besetzt war. Starke Polizeikräfte<br />

sicherten das Schadensgelände<br />

weiträumig und professionell.<br />

Lörrach, aber auch Stäbe im Regierungspräsidium Freiburg<br />

bis hin zum Innenministerium <strong>Baden</strong>-Württemberg aktiviert.<br />

Die Übungssteuerung lag in der Hand der Schweizer Behörden.<br />

Bezirksbrandmeister Jürgen Link war auf deutscher Seite<br />

mitverantwortlich für die Übungsorganisation. Er und zahlreiche<br />

Kolleginnen und Kollegen sorgten in enger Abstimmung<br />

mit vielen Helferinnen und Helfern aus den Kreisen<br />

Lörrach, den benachbarten Kreisen Waldshut und Breisgau-<br />

Hochschwarzwald und dem gesamten Regierungsbezirk für<br />

eine reibungslose Organisation auf deutscher Seite. Dabei waren<br />

alle Hilfsorganisationen einbezogen, die im Regierungsbezirk<br />

aktiv sind.<br />

Die endgültige Übungsauswertung und die Umsetzung der<br />

daraus resultierenden Erkenntnisse wird insgesamt noch einige<br />

Zeit in Anspruch nehmen. Ca. 100 jeweils fachkundige<br />

Schiedsrichter waren vor Ort und sorgten für eine kompetente<br />

Beurteilung der übenden Kräfte. Da ein Team der Freiburger<br />

Polizeiakademie den Ablauf der Übung dokumentierte, wird<br />

der Übungsablauf jederzeit rekonstruierbar sein.<br />

Ein Höhepunkt der Übung war die<br />

Koordination und die trinationale Zusammenarbeit<br />

der Einsatzleitungen<br />

aus drei Ländern auf engstem Raum.<br />

„Grenzen“ waren in diesem Bereich<br />

nur durch Absperrbänder ersichtlich,<br />

die die Gäste und die Medien auf Distanz<br />

halten sollten, um die Zusammenarbeit<br />

der Einsatzleitungen nicht<br />

zu stören. Auch die rückwärtigen Stäbe<br />

wurden in die Übung einbezogen.<br />

Auf deutscher Seite wurden insbesondere<br />

der Katastrophenstab der Stadt<br />

Weil am Rhein, des Landratsamts<br />

25


„Lebendige Rheinauen bei Karlsruhe“<br />

von Albrecht Franke, Forstpolitik und Forstliche Förderung<br />

Der Rhein ist eine der größten Wasser- und Lebensachsen<br />

in Europa. Die Rheinauen bieten für zahlreiche Tier- und<br />

raumtypen<br />

und Arten der mitteleuropäischen Flussauen-Ökosysteme<br />

erfüllt das Projektgebiet überregional eine zentrale<br />

Rolle im europäischen Schutzgebietssystem Natura 2000.<br />

Ziel des LIFE-Projektes ist es, europaweit bedeutende Lebensraumtypen<br />

und Lebensstätten von wildlebenden Arten zu<br />

erhalten und wiederherzustellen.<br />

LIFE ist ein Finanzierungsinstrument der Europäischen Union<br />

(EU) zur Förderung von europaweit gefährdeten Arten und<br />

Lebensräumen. Damit unterstützt die EU die Schaffung und<br />

Erhaltung des Netzwerkes Natura 2000. Das Projekt wird von<br />

der EU mit 3,5 Millionen Euro (=50% der Gesamtkosten) unterstützt.<br />

Das Projektgebiet (ca. 7.500 ha) umfasst das ursprüngliche<br />

stetten<br />

und Philippsburg. Es ist geprägt durch die aktive Überschwemmungsaue<br />

sowie die Altaue mit einem ausgedehnten<br />

Gewässernetz, aus ehemaligen Schlingen, Schluten oder Rinnen<br />

des Rheins.<br />

Die Projektleitung hat das Regierungspräsidium Karlsruhe<br />

<br />

sind die Landesforstverwaltung, vertreten durch die Abt. 8<br />

Forstdirektion (Ref. 82) des RP Freiburg, die Fischereibehörde<br />

(Ref. 33) und die Wasserbehörde (Ref. 53) des RP Karlsruhe,<br />

fünf Rheinanlieger-Kommunen im Landkreis Karlsruhe<br />

(Rheinstetten, Eggenstein-Leopoldshafen, Linkenheim-Hochstetten,<br />

Dettenheim, Philippsburg), die Stadt Karlsruhe, das<br />

Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört, das Forschungszentrum<br />

Karlsruhe, mehrere anerkannte Naturschutzverbände<br />

(BUND, NABU, VVND) sowie lokale Anglervereine (Sport-<br />

<br />

Anglerverein Linkenheim).<br />

Die Abt. 8 Forstdirektion des RP Freiburg ist innerhalb des<br />

Projektes für folgende Maßnahmen im Staatswald verantwortlich<br />

bzw. begleitet gleichartige Maßnahmen im Kommunalwald<br />

fachlich:<br />

26


Förderung von Silberweiden-Auenwald (Weichholzaue)<br />

Ziel ist die Förderung dieses artenreichen Lebensraums. Bislang<br />

wirtschaftlich genutzte Bestände aus Hybrid-Pappeln<br />

werden mit ursprünglich heimischen Baumarten der Weichholzaue,<br />

beispielsweise Silber-Weiden und Schwarz-Pappeln,<br />

umgebaut, so dass langfristig wieder ein Silberweiden-Auenwald<br />

entsteht. Insgesamt sollen im Projektzeitraum 37,6 ha<br />

Wald umgewandelt oder umgebaut werden. Die Fläche der<br />

bisher begonnenen Teilmaßnahmen beträgt 25,8 ha. Dabei lag<br />

der Schwerpunkt der Aktivitäten auf den Gemarkungen Karlsruhe,<br />

Eggenstein-Leopoldshafen, Linkenheim-Hochstetten<br />

und Rheinstetten.<br />

Förderung von Eichen-Ulmen-Auenwald (Hartholzaue)<br />

Ziel ist die Entwicklung des für diesen Naturraum typischen<br />

und artenreichen Eichen-Ulmen-Auenwalds, der Lebensraum<br />

für Schwarz- und Kleinspecht, Heldbock und Hirschkäfer ist.<br />

Plantagenartige Hybrid- und Balsam-Pappelbestände werden<br />

pischen<br />

Baumarten der Hartholzaue (Eiche, Ulme, Schwarzpappel)<br />

in naturnahe Wälder umgewandelt. Insgesamt sollen<br />

im Projektzeitraum 39,4 ha Wald umgewandelt bzw. umgebaut<br />

werden. Der Schwerpunkt der Aktivitäten lag bislang auf<br />

den Gemarkungen Eggenstein-Leopoldshafen und Linkenheim-Hochstetten.<br />

Nachzucht auentypischer Baumarten<br />

Um den geringen Anteil an natürlichen Auenwäldern im<br />

Projektgebiet langfristig zu vergrößern, sollen vor Ort Saatgut<br />

und Stecklingsmaterial für die Anzucht von über 20.000<br />

gebietsheimischen Jungbäumen (Stieleiche, Schwarzpappel,<br />

Wildobst und Silberweide) gewonnen und in einer spezialisierten<br />

Baumschule der Landesforstverwaltung herangezogen<br />

<br />

27


Der Neubau des Regierungspräsidiums<br />

in der<br />

Bissierstrasse war ein idealer<br />

Veranstaltungsort für die<br />

4. Freiburger Holzbautagung<br />

am 26. Oktober 2006.<br />

Das Regierungspräsidium,<br />

Abt. Forstdirektion lud<br />

in Kooperation mit dem<br />

Städtischen Forstamt der<br />

Stadt Freiburg und dem<br />

Badischen Zimmerer- und<br />

Holzbauverband e.V. zur<br />

Fachtagung unter dem<br />

Thema „Qualitätsmanagement<br />

im Holzbau“ ein.<br />

Mehr als 130 Architekten,<br />

Ingenieure, Meister- und<br />

Technikerschüler waren der<br />

Einladung ins Freiburger Regierungspräsidium<br />

gefolgt.<br />

„Holz als Bau- und Rohstoff<br />

wird in den kommenden<br />

Jahren an Bedeutung gewinnen“.<br />

Das prognostizierte<br />

Regierungspräsident Sven<br />

von Ungern-Sternberg bei<br />

der Eröffnung der Veranstaltung.<br />

Schon heute, so führte<br />

der Regierungspräsident<br />

aus, sind bundesweit im<br />

Sektor Forst und Holz mehr als 1,3 Millionen Arbeitnehmer beschäftigt.<br />

Zudem sei in <strong>Baden</strong>-Württemberg wegen der anhaltenden<br />

Zuwanderung weiterhin mit steigenden Bevölkerungszahlen zu<br />

<br />

Wie lange hält ein Holzhaus? Ist die Werthaltigkeit von Gebäuden<br />

in Holzbauweise vergleichbar mit Häusern aus Stein und Beton?<br />

Mit diesen Fragen beschäftigte sich Helmut Zeitter, Ingenieur aus<br />

Wiesbaden und Spezialist in Sachen Werthaltigkeit und Lebensdauer<br />

von Gebäuden. Die Ergebnisse seiner Untersuchungen und Gutachten<br />

sind eindeutig. „Moderne Holzhäuser sind qualitativ mindestens<br />

<br />

sieht er sogar klare Vorteile in der Holzbauweise. Das Problem der<br />

Branche seien jahrzehnte alte Vorurteile, die heute jeglicher Grundlage<br />

entbehren.<br />

Freiburger Holzbautagung<br />

erstmals im Regierungspräsidium<br />

von Stephan Gutzweiler, Koordinierungsstelle<br />

Wie stark Vorbehalte auch in Bankenkreisen vorherrschen,<br />

verdeutlichte der Vortrag von Sparkassendirektor<br />

Horst Kary. Seine Ausführungen belegten, dass viele<br />

Kreditinstitute die Holzbauweise immer noch niedriger<br />

bewerten. Allerdings signalisierte der Vorstandsvorsitzende<br />

der Sparkasse Freiburg – Nördlicher Breisgau<br />

Gesprächsbereitschaft. Ein Umdenken scheint<br />

<br />

Themenschwerpunkt der Tagung war auch der Aspekt<br />

der Wohngesundheit. Peter Bachmann, Vorstandsmitglied<br />

von Natur plus, präsentierte die Ergebnisse zahlreicher<br />

Messungen der Innenraumluft von Wohngebäuden.<br />

Bachmann förderte Überraschendes zu Tage. Im<br />

Rohbauzustand weisen Holzhäuser keine Belastungen<br />

auf. Das ändert sich regelmäßig nach Fertigstellung des<br />

Innenausbaus. Dann ergeben die Messungen im Schnitt<br />

eine sechs Mal stärkere Belastung der Innenraumluft.<br />

Verantwortlich sind für Bachmann Bodenbeläge, Farben,<br />

Lacke und Klebstoffe. Sein Fazit: Die Holzkonstruktion<br />

ist für die Innenraumhygiene eines Hauses<br />

absolut unbedenklich. Das Augenmerk muss auf die<br />

zahlreichen Produkte im Innenausbau und auf die Einrichtung<br />

gelenkt werden.<br />

Ein Thema, das im Zusammenhang mit Holzhäusern immer<br />

wieder diskutiert wird, ist der Brandschutz. Gast bei<br />

der Freiburger Holzbautagung war einer, der sich damit<br />

auskennen muss: Dr. Michael Reick, Kreisbrandmeister<br />

von Göppingen. Reick hat in der Vergangenheit zahlreiche<br />

Brandschäden analysiert und dokumentiert. Dem<br />

Holzbau bescheinigte der erfahrene Feuerwehrmann<br />

durchweg gute Noten. Konstruktionen aus Holz seien<br />

deutlich widerstandsfähiger als weithin angenommen.<br />

„Im Holzhaus kann man sich immer auf den optischen<br />

Eindruck verlassen. Einer Holzkonstruktion sieht man<br />

genau an, ob sie noch hält oder nicht. Deshalb erleben<br />

Feuerwehrleute dort auch keine unliebsamen Überraschungen“,<br />

erläuterte Reick. Bei öffentlichen Gebäuden<br />

und mehrgeschossigen Wohngebäuden empfahl Reick<br />

Architekten und Ingenieuren die Erstellung eines Brandschutzkonzeptes<br />

und das Gespräch mit den Behörden.<br />

Wie so etwas konkret aussehen kann, zeigte Professor<br />

Andreas Müller von der Fachhochschule Biel in der<br />

Schweiz. Am Beispiel eines mehrgeschossigen Schulungszentrums<br />

in Biberach an der Riß erläuterte Müller,<br />

wie man ein solches Konzept verfasst und im Gespräch<br />

mit Feuerwehr und Behörden in die Tat umsetzt.<br />

28


von Johannes Beck, Staatsforstbetrieb<br />

Finanzminister Gerhard Stratthaus hat<br />

allen Grund zur Freude. Der Staatsforstbetrieb<br />

im Zuständigkeitsbereich des Regierungspräsidiums<br />

Freiburg wird im Jahr 2006 voraussichtlich<br />

gut 3 Millionen Euro mehr als ursprünglich vorgesehen<br />

in die klammen Kassen des Landes spülen.<br />

Hauptgrund für diese erfreuliche Tatsache ist die<br />

anhaltend gute Mengenkonjunktur auf dem Holzmarkt,<br />

die zu deutlichen Preisverbesserungen führt.<br />

Rund 1,1 Millionen m³ verkaufbares Holz wollen<br />

die Forstleute im Staatswald in diesem Jahr einschlagen.<br />

Damit leistet der größte Forstbetrieb im<br />

Land einen entscheidenden Beitrag zur Rohstoffversorgung<br />

der heimischen Säge- und Holzindustrie.<br />

Aber nicht nur diese verspürt einen wachsenden<br />

Hunger nach Holz. Auch viele Privatleute sehen im<br />

Heizen mit Holz einen Ausweg aus der Kostenfalle<br />

ständig steigender Öl- oder Gaspreise. Vielerorts<br />

- so berichten die Förster - sehe der Wald aus wie<br />

geschleckt, so sauber haben ihn die Brennholzmacher<br />

hinterlassen.<br />

Wer nun aber denkt, die Förster hätten nichts anderes<br />

im Sinn, als nur Holz zu machen, der irrt.<br />

Fast 1,5 Mio. Euro haben sie in diesem Jahr investiert,<br />

um den weiterhin besorgniserregenden Säureeintrag<br />

aus der Luft zu kompensieren. 25.000<br />

Tonnen Kalk, verteilt auf rd. 8.000 Hektar sollen<br />

gewährleisten, dass sich auch künftige Generationen<br />

über gesunde Waldböden freuen können.<br />

Aber auch zahlreiche Spielplätze, Wanderwege<br />

oder Grillplätze werden im Staatswald angeboten.<br />

Hier leistet der Betrieb im Rahmen seiner beson-<br />

<br />

noch Vorbildliches, wenn auch hier das eine oder<br />

andere Angebot vor dem Hintergrund der leeren<br />

Kassen auf den Prüfstand gestellt werden muss.<br />

Ein sog. Raupenvollernter im Einsatz<br />

29


Kleine Raupe,<br />

Große Wirkung<br />

Graubraun, haarig und ziemlich unscheinbar<br />

treiben die Raupen des Eichenprozessionsspinners<br />

in Eichenkronen ihr Unwesen.<br />

Während ihr Fraß von den Bäumen meist<br />

gut vertragen wird, haben ihre Brennhaare<br />

auf der menschlichen Haut erheblich unangenehmere<br />

Wirkung. Vergleichbar mit der<br />

Berührung einer Feuerqualle lösen sie starke<br />

Hautreizungen aus und haben bei Kontakt<br />

mit dem Auge oder beim Einatmen noch üblere<br />

Folgen. Die gesundheitlichen Risiken<br />

haben daher zahlreiche Gemeinden im Ortenaukreis,<br />

dem Rhein-Neckar-Kreis und<br />

dem Landkreis Karlsruhe dazu bewogen, an<br />

Freizeit- und Erholungsschwerpunkten Bekämpfungsmaßnahmen<br />

durchzuführen. Die<br />

Einsatzleitung für die Aktion hatten unsere<br />

Waldschutzspezialisten.<br />

von Armin Jacob, Biologische Produktion und Forsteinrichtung<br />

Thaumetopoea processionea, wie der Eichen-Prozessionsspinner<br />

wissenschaftlich heißt, ist zumindest in der Oberrheinebene<br />

für Viele kein Unbekannter mehr. So wird bereits<br />

1849 beschrieben wie sich junge Pferdefohlen, die sich an den<br />

vom Spinner befallenen Baumstämmen „belustigt haben, mit<br />

geschwollenem Kopf und öfters tobend nach Hause zurückkehren.“<br />

Der Schmetterling, der früher vor allem in Südeuropa beheimatet<br />

war, ist seit den 90er Jahren vermehrt auch bei uns anzutreffen.<br />

Mit dem Extremsommer 2003 wurde in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

schließlich eine Massenvermehrung in Gang gesetzt,<br />

<br />

und -gebüschen geführt hat.<br />

Der unscheinbare und mottenähnliche Falter lebt nur etwa<br />

zwei Tage. In dieser Zeit, meist im August, legen die Weibchen<br />

ihre Eier zumeist an Eichen ab und sterben anschließend.<br />

Nach der Überwinterung als Ei schlüpfen die Räupchen Anfang<br />

Mai mit dem Blattaustrieb der Eichen. 5-6 mal häuten sie<br />

sich bevor im August der Zyklus von Neuem beginnt.<br />

Für den Menschen unangenehm werden die Raupen ab dem<br />

dritten Larvenstadium. Dann sind sie - und zwar äußerst wirkungsvoll<br />

- mit Brennhaaren ausgerüstet. Diese kleinen „Giftpfeile“,<br />

die im übrigen nicht die langen Haare, sondern kürzere<br />

Spiegelhaare sind, können aktiv „verschossen“ werden,<br />

verbreiten sich aber auch durch Wind. Die Härchen sind mit<br />

Widerhaken ausgerüstet und „injizieren“ einen Eiweißstoff,<br />

das sogenannte Thaumetopoein an der Stelle des Auftreffens.<br />

Die Wirksamkeit dieses Stoffes nimmt zu allem Übel nur sehr<br />

langsam ab, so dass auch noch in den Wintermonaten von den<br />

Raupennestern, in denen Haare zurück bleiben, eine gewisse<br />

Gefahr ausgeht.<br />

Leider trifft dieser effektive Abwehrmechanismus auch den<br />

im Aufenthaltsbereich der Raupen lebenden Menschen. Die<br />

Auswirkungen können bei unmittelbarer Berührung gravierend<br />

sein. Sie reichen von nesselartigen Hautausschlägen<br />

über Bindehautreizungen bis hin zu Atemwegsbeschwerden.<br />

<br />

Personen, die im Wald unterwegs sind. Da beide - Mensch<br />

und Raupe - wärmeliebend sind, treffen sie konzentriert an<br />

30


Waldrändern, Grillstellen, Badeseen, Sportanlagen und Waldhütten<br />

aufeinander. In diesem Sinne ist der Eichenprozessionsspinner<br />

als hygienisch problematische Art einzustufen, deren<br />

Schaden für die Forstwirtschaft gering, aber deren Potential<br />

für eine gesundheitliche Gefährdung erheblich ist.<br />

Da es bereits 2005 in einigen Gemeinden im Ortenaukreis zu<br />

Absagen von Fußballturnieren und Vereinsfesten kam und<br />

etwa die Gemeinde Neuried mehr als 20 kostspielige Feuerwehreinsätze<br />

zur Entfernung der Raupen durchführte, haben<br />

sich 2006 18 Rheintalgemeinden dazu entschlossen, an einer<br />

vorbeugenden Bekämpfungsaktion teilzunehmen.<br />

<br />

und dem aufwändigen Ausschreibungsverfahren<br />

wurde die Vorbereitung und Durchführung<br />

der Bekämpfungsmaßnahme von der Abt. 8<br />

Forstdirektion und der Waldschutzabteilung<br />

der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt<br />

in Freiburg gemeinsam durchgeführt.<br />

Oberste Priorität hatte die Eingrenzung der Be-<br />

<br />

notwendige Maß. So durften nur Flächen mit<br />

nachgewiesenem Befall und gleichzeitig hoher<br />

Besucherfrequentierung behandelt werden.<br />

Auch Einzelbäume und Baumgruppen wurden<br />

außen vorgelassen, da hier eine mechanische<br />

Entfernung von Nestern und Raupen das<br />

schonendere Verfahren darstellt. Schließlich<br />

wurden in Abstimmung mit dem Ref. 56 auch<br />

naturschutz- und artenschutzrelevante Flächen<br />

aus der Bekämpfungskulisse herausgenommen.<br />

<br />

mit dem Wirkstoff Bacillus thuringiensis ausgewählt.<br />

Dieses Bakterium kommt natürlicherweise<br />

im Boden vor. Es produziert ein Gift, welches tödlich<br />

auf die Raupen des Eichenprozessionsspinners wirkt. Da<br />

lang<br />

von Baggerseen oder Fließgewässern eingesetzt werden.<br />

Entscheidend für den Behandlungserfolg ist es, die Raupen<br />

vor dem Eintritt in das dritte Larvenstadium zu bekämpfen,<br />

was das Einsatzzeitfenster auf maximal 2 Wochen verkleinert.<br />

nigen<br />

Zeit blieb die Luftbehandlung vom Hubschrauber aus<br />

das einzig mögliche Verfahren.<br />

gesamt<br />

240 ha behandelt. Wegen des schönen Wetters stellte<br />

die Absperrung der zahlreichen Baggerseen, Camping- und<br />

Sportplätze die größte Herausforderung dar. Höhepunkt für<br />

die Absperrmannschaften, aber auch für den Hubschrauberpiloten<br />

war die Behandlung im Freischwimmbad in Kehl, aber<br />

auch die halbseitige Sperrung der Autobahn A6 zwischen<br />

Kreuz Walldorf und Dreieck Hockenheim, um die Zeltplätze<br />

entlang des Hockenheimrings „spinnerfrei“ zu halten.<br />

Da an den Behandlungstagen Witterung, Blattaustrieb und<br />

Raupenfraß optimal zusammengepasst haben, geht das Waldschutzreferat<br />

davon aus, dass für die nächsten 2-3 Jahre die<br />

behandelten Flächen weitgehend befallsfrei bleiben werden.<br />

Den besprühten Eichen wird das zwar egal sein, aber zumindest<br />

die Badegäste werden bei einem Baggerseebesuch, abgesehen<br />

vielleicht von einem Sonnenbrand, von Schlimmerem<br />

verschont bleiben.<br />

Bilder: Großes Bild vorige Seite: Gab dem Schmetterling<br />

seinen Namen: Die Prozession der Raupen; Voll<br />

mit leeren Raupenhüllen und „reizenden“ Haaren<br />

- der Gespintsack des Eichenprozessionsspinners<br />

Seite davor: Einsatzplanung am Landeplatz in<br />

Meißenheim<br />

32


von Albrecht Franke, Forstpolitik und Forstliche Förderung<br />

Binnendünen sind nach dem Naturschutzgesetz<br />

nicht nur besonders geschützte<br />

Biotope, sondern auch Lebensraumtypen<br />

von europaweiter Bedeutung. Im Rahmen<br />

des europäischen Schutzgebietssystems NA-<br />

TURA 2000 stehen sie in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

unter diesem Schutz. Naturschutzverwaltung<br />

und Forstverwaltung haben daher<br />

im Jahr 2006 gemeinsam damit begonnen,<br />

für das Flora-Fauna-Habitat- (FFH-) Gebiet<br />

„Sandgebiete zwischen Mannheim und<br />

lungsplan<br />

(PEPL) zu erarbeiten, der gleichzeitig<br />

integraler Bestandteil des Naturschutzprojektes<br />

„Badische Binnendünen“<br />

sein wird. Mit dem Naturschutzprojekt sollen<br />

wertvolle Lebensräume auf Binnendünen<br />

und Flugsandfeldern im Rhein-Neckar-<br />

Raum entwickelt und vernetzt werden.<br />

Über zwei Jahrhunderte hat die Forstverwaltung<br />

sich bemüht, die nacheiszeitlichen<br />

Sanddünen und Flugsandfelder in der Oberrheinebene<br />

zwischen Mannheim und<br />

Schwetzingen aufzuforsten, um die labilen<br />

Böden zu schützen und ein Vordringen des<br />

ausgewehten Sandes in die umliegenden<br />

sem<br />

Gebiet Dünenköpfe wieder stark aufgelichtet<br />

oder freigelegt werden sowie weitere<br />

offene Flächen im Wald entstehen. Was sich<br />

zunächst wie ein Widerspruch anhört, ist<br />

Teil eines wichtigen Naturschutzprojektes,<br />

für das Peter Hauk MdL, baden-württembergischer<br />

Minister für Ernährung und Ländlichen<br />

Raum und Vorsitzender der Stiftung<br />

Naturschutzfonds am 20. Februar 2006 in Oftersheim<br />

(Landkreis Rhein-Neckar) in Anwesenheit<br />

von Regierungspräsident Dr. Kühner<br />

(RP Karlsruhe), Forstpräsident Meinrad Joos<br />

(RP Freiburg), Bundes- und Landtagsabgeordneten<br />

sowie zahlreichen Vertretern von Kommunen,<br />

verschieden Verwaltungen und privaten<br />

Naturschutzorganisationen den „Startschuss“<br />

gab.<br />

raussichtlich<br />

innerhalb des Waldes erfolgen.<br />

Betroffen ist vor allem Kommunal-, aber auch<br />

Staats-, Privat- und Bundeswald. Insofern ist<br />

die Forstverwaltung, vertreten durch das RPF-<br />

Referat 82 „Forstpolitik und Forstliche Förderung<br />

Nord“ von Beginn an in das Projekt, dessen<br />

Federführung beim Referat 56 Naturschutz<br />

<br />

eingebunden.<br />

<br />

zu halten, ist eine jährlich wiederkehrende Beweidung<br />

mit Schafen, Ziegen und Eseln vorgesehen.<br />

Die Finanzierung der Maßnahme erfolgt<br />

durch die Stiftung Naturschutzfonds. Hierfür<br />

werden Ausgleichsabgabemittel in Höhe von<br />

550.000 Euro zur Verfügung gestellt, die infolge<br />

des Neubaus der B 535 bei Schwetzingen-<br />

Plankstadt festgesetzt wurden. Durch den Straßenbau<br />

werden Sandökosysteme beeinträchtigt<br />

oder unwiederbringlich zerstört, die mit dem<br />

Naturschutzprojekt „Badische Binnendünen“<br />

ausgeglichen werden sollen.<br />

Bild rechts unten: Forstpräsident<br />

Meinrad Joos (links) im Gespräch<br />

33


Mammutaufgaben für die Polizei:<br />

Großsportveranstaltungen<br />

von Frank Winterhalter, Führung und Einsatz<br />

Vom 9. Juni bis. 9. Juli 2006 war die „Welt zu Gast bei<br />

<br />

meisterschaft 2006 wurde sowohl in Deutschland als auch im<br />

Ausland als ein friedliches und fröhliches Sportfest wahrge<br />

nommen. Auch die Polizei im Regierungsbezirk Freiburg hat<br />

ihren Beitrag dazu geleistet, dass sich Deutschland nicht nur<br />

in Sachen Organisation und Sicherheit perfekt vorbereitet,<br />

sondern auch als herzliches, offenes und begeisterungsfähiges<br />

Gastgeberland präsentiert hat.<br />

während der WM<br />

trugen maßgeb<br />

lich zum<br />

Erfolg<br />

bei. So<br />

wurden<br />

So musste im Regierungsbezirk Freiburg die Sicherheit der<br />

niederländischen Nationalmannschaft gewährleistet werden,<br />

die in Hinterzarten ihr Quartier bezogen hatte und ihr Training<br />

<br />

<br />

menveranstaltungen eine große polizeiliche Herausforderung.<br />

<br />

ischer Beteiligung, kam es im ganzen Regierungsbezirk regel<br />

mäßig zu spontanen Siegesfeiern tausender Menschen, wobei<br />

<br />

den.<br />

Die polizeiliche Strategie einer situationsangepassten Balance<br />

<br />

Vorgehen gegen Gewalttäter andererseits ging auf und wurde<br />

<br />

<br />

im<br />

Vor<br />

feld der<br />

WM potenti<br />

elle Gewalt<br />

täter im Re<br />

gierungsbe<br />

zirk von sze<br />

nenkundigen<br />

Beamten<br />

direkt angespro<br />

chen bzw. angeschrieben<br />

und Meldeauflagen gegenüber der Stadt Freiburg angeregt.<br />

<br />

<br />

Erfolg der gefahrenabwehrenden Maßnahmen waren die Ab<br />

sprachen mit den Kommunen, der Justiz und den Veranstal<br />

<br />

<br />

schweizerischer, französischer und holländischer<br />

<br />

sofort akzeptiert wurden und damit ein großes Maß<br />

zur optimalen Einsatzbewältigung beitrugen.<br />

Der Schwerpunkt der Arbeit des Referats 64<br />

lag in der Einsatzvorbereitung, wie z. B. in<br />

Form konzeptioneller Abstimmungen mit den<br />

Kreisdienststellen und der Anforderung und<br />

<br />

erstellte das Referat 64 während der WM tägliche<br />

Lagebilder, die das Innenministerium BW sowie<br />

<br />

mierte.<br />

34


Fußball-Weltmeisterschaft 2006<br />

35


Radsportveranstaltungen<br />

Auf dem Gebiet des Regierungsbezirks<br />

Freiburg fanden im Jahr 2006<br />

gleich sechs große Radsportveranstaltungen<br />

statt:<br />

• Tour de France mit einer Etappe<br />

in der Ortenau<br />

• Deutschlandtour im Landkreis<br />

Waldshut-Tiengen<br />

und am Oberrhein<br />

• Schwarzwald-Grand-Prix in<br />

Triberg<br />

• Black-Forest-Ultra-Bike-<br />

Marathon in Kirchzarten<br />

• Vaude-Trans-Schwarzwald von<br />

Pforzheim bis in den Landkreis<br />

Waldshut-Tiengen<br />

• Regio-Tour am Oberrhein.<br />

Das Ziel der Polizei bei diesen Veranstaltungen ist es stets,<br />

einen störungsfreien Ablauf zu gewährleisten und durch die<br />

Veranstaltung hervorgerufene Störungen und Beeinträchtigungen<br />

im Verkehrs- und Alltagsgeschehen zu minimieren.<br />

Dies ist für die Referate 64 und 66 insbesondere bei landkreisübergreifenden<br />

Veranstaltungen und vor allem im Bereich<br />

der Streckensicherung und Verkehrsplanung, der Kräftekoordination<br />

sowie der Funk-Kommunikation mit einem<br />

hohen Organisationsaufwand verbunden, wobei es gilt, die<br />

teilweise unterschiedlichen Interessen und Vorstellungen der<br />

einzelnen Beteiligten, wie z. B. Veranstalter, Bürgermeisterämter,<br />

Straßenverkehrsbehörden, Touristikverbände und ausländische<br />

Stellen, mit dem genannten polizeilichen Auftrag<br />

abzustimmen.<br />

Rückblickend kann festgehalten werden, dass die Veranstaltungen<br />

weitgehend störungsfrei und ohne gravierende<br />

Zwischen- und Unglücksfälle abliefen. Lediglich bei der<br />

Deutschlandtour verunglückte ein Motorradfahrer der Polizei<br />

durch die Kollision mit einem Betonpoller und verletzte sich<br />

schwer.<br />

Fotos: Public-Viewing im Eschholzpark in Freiburg (vorige Seiten); Deutschlandtour; Inlineskating in der Ortenau<br />

36


Dem Täter auf der Spur<br />

Kriminaltechniker bei den Science Days<br />

von Edgar Heim, Öffentlichkeitsarbeit Polizeit<br />

Der Mörder ist immer der Gärtner! So heißt es zwar in<br />

einem bekannten Chanson von Reinhard Mey, und so<br />

lautet auch die Lösung in so manchem Kriminalroman. Doch<br />

ganz so einfach gestaltet sich die Suche nach dem Täter für<br />

die Polizei in den wenigsten Fällen. In aller Regel ist der<br />

Spürsinn des Polizeibeamten gefragt, und wenn es um den<br />

technischen Aspekt bei der Tataufklärung geht – also um die<br />

Auswertung von am Tatort gesicherten Spuren – , dann ist die<br />

Kriminaltechnische Untersuchungsstelle (KTU) gefragt.<br />

Angesiedelt beim Referat 65 der Abteilung 6 –Landespolizeidirektion-<br />

sind hier die Spezialisten für die Spurenauswertung,<br />

für den Abgleich von Finger-, Schuh- und Werkzeugspuren<br />

sowie für Dokumenten- und für Schußwaffenuntersuchungen<br />

<br />

mit den Helden der amerikanischen TV-Serien „CSI Miami“<br />

oder „Navy CIS“ gemein, die derzeit auch bei den deutschen<br />

Fernsehanstalten Konjunktur haben. Ihre Arbeitsmethoden<br />

jedoch sind durchaus identisch und in höchstem Maße spannend.<br />

Mit welchen naturwissenschaftlich-technischen Mitteln<br />

Polizeibeamte, Gerichtsmediziner, Biologen und Chemiker<br />

bei der Aufklärung von schweren Straftaten und Verbrechen<br />

zusammenarbeiten, konnten interessierte Schülerinnen und<br />

Schüler bei den diesjährigen Science Days im Europapark<br />

Rust vom 12. bis 14. Oktober 2006 hautnah miterleben.<br />

Frei nach dem Motto „Es ist nicht schwer, einen Ver-<br />

felsfrei<br />

nachzuweisen“ zeigten die Spezialisten aus<br />

verschiedenen Behörden und rechtsmedizinischen Instituten,<br />

wie noch so kleine Details schlussendlich<br />

zur Lösung eines Kriminalfalles beitragen können.<br />

Wichtig war für die zahlreichen Gäste – an den drei Tagen<br />

wurden fast 16.000 Schülerinnen und Schüler gezählt – vor<br />

allem die Möglichkeit, unter fachkundiger Anleitung selbst<br />

aktiv werden zu können, sei es durch Labortests, beim Vergleich<br />

von Fingerabdrücken, dem Nachweis von Blutspuren<br />

oder der chemischen Untersuchung von anderen Tatortspuren.<br />

Die KTU der Landespolizeidirektion hatte einen Stand aufgebaut,<br />

an dem insgesamt 10 Bedienstete die forensische Arbeit<br />

der Polizei unter den Programmpunkten „Schneller als die<br />

Polizei…“ und „Wer läuft denn da?“ zeigten: Im einen Fall<br />

wurden mittels einer Softair-Pistole die Geschossgeschwindigkeit<br />

gemessen, die Kugeln gewogen und daraus die Energie<br />

berechnet. Zum zweiten Thema wurden verschiedene<br />

Methoden zur Sicherung von Schuhspuren, die Fertigung von<br />

Vergleichsabdrücken von Schuhsohlen und die Auswertung<br />

am PC vorgeführt, wobei die Mitwirkung der Schüler ausdrücklich<br />

erwünscht war und wahrscheinlich so manchem gar<br />

nicht bewusst wurde, dass hier die Unterrichtsfächer Biologie,<br />

Physik oder Mathematik in einer ganz neuen Form stattfanden!<br />

Die Vorbereitung der Veranstaltung hat viel Zeit und Engagement<br />

in Anspruch genommen; dass sich die Anstrengungen<br />

gelohnt haben, zeigte die ständige Umlagerung des „Kriminaltechnik“-Standes.<br />

37


Dr. Wolfgang Werner, Landesrohstoffgeologie<br />

Rohstoffbericht von<br />

<br />

Allgemeines<br />

Im Jahr 1982 hat die Landesregierung in ihrem „Konzept zur<br />

<br />

Abbaus“ das damalige Geologische Landesamt mit der Erfassung<br />

und Bewertung von Rohstoffvorkommen und die Regionalverbände<br />

mit der raumordnerischen Sicherung geeigneter<br />

Bereiche betraut.<br />

Im März 2004 verabschiedete der Ministerrat die Stufe 2<br />

des Rohstoffsicherungskonzeptes, kurz „RSK 2“, in dem das<br />

weitere, den veränderten Bedürfnissen angepasste Vorgehen<br />

bei der Rohstoffsicherung festgelegt ist. Eine wichtige Aufgabe<br />

des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau<br />

(LGRB, seit Anfang 2005 Abt. 9 im Regierungspräsidium<br />

Freiburg) im Rahmen des RSK 2 ist es, die erarbeiteten Erkenntnisse<br />

hinsichtlich Rohstoffbedarf, industriellen Anforderungen<br />

und Rohstoffressourcen an alle weiterzugeben, die<br />

unmittelbar und mittelbar mit Fragen der Rohstoffgewinnung,<br />

zugehörigen Fachplanung und mit Genehmigungs- und Umweltfragen<br />

zu tun haben („Wissenstransfer“).<br />

Der erste Rohstoffbericht für <strong>Baden</strong>-Württemberg, in welchem<br />

Gewinnung, Verbrauch und Sicherung von mineralischen<br />

Rohstoffen dargelegt sind, erschien im Frühjahr 2002.<br />

Der Rohstoffbericht 2006 trägt den genannten Anforderungen<br />

und Rahmenbedingungen des RSK 2 Rechnung: Er wird in<br />

möglichst allgemein verständlicher Form im ersten Jahr der<br />

Legislaturperiode 2006–2011 herausgegeben, berücksichtigt<br />

alle Rohstoffe des Landes und liefert die aktuellen Zahlen zu<br />

Rohstoffproduktion und -verbrauch, zum Stand der fachlichen<br />

38


und planerischen Rohstoffsicherung und analysiert Entwicklungen<br />

und Trends auf dem Rohstoffsektor soweit sie das<br />

Land <strong>Baden</strong>-Württemberg betreffen. Zu Vergleichszwecken<br />

wurden auch die Rohstofffördermengen der anderen deutschen<br />

Bundesländer kompiliert. Ziel des Berichtes ist es, Politik, Industrie,<br />

Behörden und Planern belastbare Zahlen und Fakten<br />

zu diesen Themen zu liefern und Trends aufzuzeigen. Er soll<br />

zugleich auf vorhandene fachliche Auswertungen wie die vom<br />

LGRB erstellten Rohstoffkarten und verfügbaren digitalen Daten<br />

hinweisen. Der Rohstoffbericht <strong>Baden</strong>-Württemberg 2006<br />

richtet sich ebenso an Fachverbände, Universitäten, Schulen<br />

und soll auch dem interessierten Bürger Informationen zu diesem<br />

bedeutenden Themenkomplex liefern.<br />

Datengrundlage<br />

Die Erhebungen zum Rohstoffbericht wurden Ende 2005 begonnen<br />

und mit den Sachbearbeitern der Regionalverbände<br />

abgesprochen. Nach einer Aktualisierung der dem LGRB vorliegenden<br />

Daten bei den zuständigen Landratsämtern bzw. der<br />

Landesbergdirektion im RP Freiburg (Ref. 97, LGRB) wurden<br />

über 600 Erhebungen, meist vor Ort, durchgeführt. Dabei<br />

wurden neben den Fördermengen der letzten Jahre auch<br />

Geometriedaten wie Abbau- und Erweiterungsgebiete, beantragte<br />

Flächen sowie abgebaute und rekultivierte Flächen aufgenommen.<br />

Diese Daten wurden gleichzeitig in der Rohstoffgewinnungsstellen-Datenbank<br />

des LGRB erfasst, welche seit<br />

Anfang 2004 auch von den Regionalverbänden mitgenutzt<br />

werden kann (Internettechnologie). Im Folgenden werden einige<br />

Themenblöcke des Rohstoffberichtes 2006 kurz vorgestellt:<br />

Rohstoffvielfalt in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg weist zahlreiche hochwertige und bedeutende<br />

Vorkommen mineralischer Rohstoffe auf. Besonders hervorzuheben<br />

sind die vielfältigen Steine und Erden-Rohstoffe,<br />

die sowohl in großen Lockergesteinslagerstätten als auch in<br />

mächtigen Festgesteinskörpern auftreten und mengenmäßig<br />

die wichtigste Rolle auf dem Rohstoffsektor spielen. Sie sind<br />

für die Versorgung der heimischen Bauindustrie von zentraler<br />

Bedeutung und werden unter anderem im Verkehrswegebau,<br />

für Baustoffe und als Betonzuschlag eingesetzt. Zu den Lockergesteinen<br />

gehören vor allem Kies und Sand, Quarzsand, Lehm<br />

und Ton. Die nutzbaren Festgesteine beinhalten Kalkstein,<br />

Mergelstein, Tonstein, Ölschiefer, Sandsteine, Sinterkalksteine<br />

und Grundgebirgsgesteine aus Schwarzwald und Odenwald.<br />

Vor allem Sandsteine, Süßwasserkalksteine (Travertine) und<br />

Granite werden auch als Naturwerksteine<br />

zur Restaurierung von Baudenkmälern und<br />

für repräsentative Neubauten verwendet.<br />

Zu den in <strong>Baden</strong>-Württemberg auftretenden,<br />

wirtschaftlich bedeutsamen Vorkommen<br />

an Industriemineralen zählen hochreine<br />

Kalksteine, Gips- und Anhydritstein, zeolithreicher<br />

Phonolith (Trass), Steinsalz sowie<br />

Fluss- und Schwerspat. Rohstoffwirtschaftlich<br />

vernachlässigbar sind dahingegen<br />

Energie- und Metallrohstoffe.<br />

oben: Radlader bei der Steinsalzförderung im<br />

Bergwerk Stetten. Rechts oben: Steinsalzkristalle<br />

des Mittleren Muschelkalks aus Heilbronn<br />

links: Im Steinbruch Waibertal (Ostalb) werden<br />

80 m mächtige Kalksteine des Oberjuras abgebaut<br />

und z. B. zu Gesteinskörnungen verarbeitet<br />

oder als hochreine Kalksteine für ungebrannte<br />

Erzeugnisse eingesetzt<br />

39


Rohstoffgruppe<br />

Mittlere Jahresförderung<br />

im Zeitraum 1992 – 2005<br />

Förderung<br />

im Jahr 2005<br />

Kiese und Sande für den Verkehrswegebau,<br />

für Baustoffe und als Betonzuschlag<br />

48,6 Mio. t 37,1 Mio. t<br />

Natursteine für den Verkehrswegebau: Karbonatgesteine 32,9 Mio. t 28,5 Mio. t<br />

Natursteine für den Verkehrswegebau: Vulkanite, Plutonite<br />

und Metamorphite<br />

4,0 Mio. t 3,17 Mio. t<br />

Zementrohstoffe inkl. Ölschiefer 7,2 Mio. t 5,50 Mio. t<br />

Ziegeleirohstoffe 2,1 Mio. t 1,56 Mio. t<br />

Naturwerksteine 170 000 t 153 000 t<br />

(Hochreine) Kalksteine für Weiß- und Branntkalke 4,8 Mio. t 4,4 Mio. t<br />

Sulfatgesteine 1,3 Mio. t 1,1 Mio. t<br />

Steinsalz 3,5 Mio. t 4,9 Mio. t<br />

Fluss- und Schwerspat 170 000 t 147 000 t<br />

Mittlere Jahresförderung an wichtigen mineralischen Rohstoffen <strong>Baden</strong>-Württembergs im Zeitraum 1992 – 2005;<br />

Jahresförderung im Jahr 2005 zum Vergleich<br />

Rohstoffförderung und -verbrauch<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg steht im bundesweiten Vergleich auf<br />

dem Gebiet der Förderung und Produktion an Steine und Erden-Rohstoffen<br />

an dritter Stelle. Die Gesamtfördermenge<br />

schwankte konjunkturbedingt in den Jahren 1992 bis 2005<br />

zwischen rund 115 und 86,6 Mio. t. Der Mittelwert der Jahresrohförderung<br />

für diese 14 Jahre liegt bei etwa 105 Mio. t.<br />

Ausgehend von einer Einwohnerzahl <strong>Baden</strong>-Württembergs<br />

von 10,7 Millionen lag der jährliche „Pro-Kopf-Bedarf“ an<br />

heimischen mineralischen Rohstoffen in diesem Zeitraum also<br />

bei rund 10 t, aktuell liegt er bei 8 t je Einwohner. Die Fördermenge<br />

von 86,6 Mio. t wird von 551 Gewinnungsbetrieben<br />

erbracht, hinzu kommen mehr als 380 verarbeitende Werke.<br />

Für die wichtigsten in <strong>Baden</strong>-Württemberg vorkommenden<br />

und genutzten Rohstoffgruppen stellt sich die mittlere<br />

Jahresrohförderung (= jährliche Gesamtmenge des gelösten<br />

mineralischen Rohstoffs vor der Aufbereitung) für den Zeitraum<br />

von 1992–2005 wie in der Tabelle zusammengefasst dar.<br />

Gewinnungsbetriebe in <strong>Baden</strong>-Württemberg erbringen ca. 25<br />

% der deutschen Gipsproduktion, 28 % der deutschen Steinsalzförderung<br />

und 100 % der deutschen Flussspatproduktion.<br />

Der konjunkturell bedingte Rückgang der Nachfrage bei den<br />

Baurohstoffen scheint sich seit Anfang 2005 nicht mehr fortzusetzen.<br />

Dies entspricht laut Aussage des Zentralverbandes<br />

des Deutschen Baugewerbes auch einem bundesweiten positiven<br />

Trend. Die Entwicklung im Steinsalzbergbau verlief<br />

entkoppelt vom konjunkturbedingten Verlauf der heimischen<br />

Rohstoffgewinnung. Mit über 4,9 Mio. t wurde im Jahr 2005<br />

die größte Fördermenge im baden-württembergischen Steinsalzbergbau<br />

seit seinem Bestehen erreicht. Dadurch wurde das<br />

Land zum bedeutendsten Steinsalzproduzenten in Deutschland.<br />

Weitere Aspekte, Zusammenfassung<br />

Die Betriebserhebungen zum Rohstoffbericht haben gezeigt,<br />

dass in den letzten Jahren zahlreiche Firmenzusammenschlüsse,<br />

joint ventures oder Firmenübernahmen erfolgten. Große<br />

Unternehmen betreiben mehrere Gruben im Fest- und Lockergestein,<br />

um eine breite Produktpalette anbieten zu können.<br />

Größere und weniger problematische Abbaustätten werden<br />

bevorzugt genutzt, schwierigere, z. B. solche mit höherem<br />

Abraumanteil, nur in geringem Maße betrieben oder noch vor<br />

Auslaufen der Genehmigung stillgelegt.<br />

Zu den landesweiten Entwicklungen im Rohstoffsektor gehören<br />

neben der Zunahme von Initiativen und Programmen<br />

zur Rohstofferkundung auch die kontinuierlichen Fortschritte<br />

bei der fachlichen und planerischen Rohstoffsicherung. In<br />

schen<br />

Industrie und staatlichen Stellen statt. Als größte Herausforderungen<br />

der nächsten Jahre sind die Verteuerung der<br />

Energie und vieler Metall- und Industriemineral-Rohstoffe<br />

sowie die vorausschauende Planung der Rohstoffsicherung<br />

-<br />

40


sprüchen, auch unter Beachtung von Lagerstättenparametern,<br />

anzusehen. Auf EU- und<br />

Bundesebene werden derzeit Regelwerke<br />

erarbeitet, die Umweltanforderungen an<br />

Baustoffe und Recycling-Baustoffe festlegen.<br />

Diese Anforderungen werden die Einsatz-<br />

und Verwendungsmöglichkeiten der<br />

Baustoffe maßgeblich mitbestimmen.<br />

Die aktuellen Arbeiten des LGRB zur Rohstoffsicherung<br />

konzentrieren sich auf die<br />

Rohstoffkartierung und -erkundung der<br />

Kiesvorkommen nördlich von Karlsruhe<br />

und der Kalkstein- und Sandsteinvorkommen<br />

im Raum Stuttgart-Nord – Backnang,<br />

auf Gutachten zu Erweiterungs- oder Neuaufschlussplanungen<br />

sowie auf Beratungen<br />

der Regionalverbände Neckar-Alb, Mittlerer<br />

Oberrhein und Rhein-Neckar.<br />

<strong>Baden</strong>-württembergische Förderung und Produktion von Steinsalz aus dem Bergbau<br />

und aus der Soleförderung im Zeitraum 1970 – 2005.<br />

Entwicklung von Abbau- und Erweiterungsgebieten aufgezeigt in zwei Zeitscheiben (2000, 2006) am Beispiel von Kiesgewinnungsbetrieben<br />

bei Molpertshaus (Oberschwaben). Als „Erweiterungsgebiete“ werden die genehmigten aber noch unverritzten Vorratsgebiete<br />

bezeichnet, als „Abbaugebiete“ die aktuell zur Gewinnung genutzten oder vorbereiteten Gebiete (Veröffentlichung mit Erlaubnis der<br />

Fa. Gebr. Queck und der Fa. E. Marschall, August 2006).<br />

41


Kaiser, Müller,<br />

Schornsteinfeger<br />

Maikäfer am Kaiserstuhl<br />

42


Am 4./5. und am 8./9. Mai fand dieses Jahr am westlichen, nördlichen und östlichen Kaiserstuhl eine Bekämpfung der<br />

Feldmaikäfer an ihren Fraßbäumen am und im Wald auf 248 ha mit dem Hubschrauber statt. Die Maßnahme wurde<br />

ratsämtern<br />

und den Kaiserstuhlgemeinden geplant. Im Regierungspräsidium fand die Abstimmung der Belange von<br />

Naturschutz, Forst und Landwirtschaft zwischen den Abteilungen 5, 8 und 3 statt. Die Kosten der Bekämpfung von ca.<br />

<br />

von Dr. Michael Glas<br />

Nach 30 Jahren, in denen Maikäfer und Engerlinge praktisch<br />

verschwunden waren, nahmen seit 1991 die Engerlingsschäden<br />

in der Landwirtschaft wieder zu - kein Wunder<br />

also, dass die Kaiserstühler Winzer und Obstbauern nachdrücklich<br />

und lautstark eine amtliche und für sie kostenlose<br />

Bekämpfung des Maikäfers mit dem Hubschrauber forderten.<br />

Aus der Luft sollten die Waldränder, bevorzugter Fraßplatz<br />

der Käfer, behandelt werden. Doch es dauerte 6 Jahre, bis Hubschrauber<br />

nach schwierigen Abstimmungsprozessen in zahlreichen<br />

Versammlungen und Besprechungen 1997 tatsächlich<br />

zum Einsatz kamen. Unter Federführung der Landesanstalt für<br />

ums<br />

Freiburg durchgeführte „Anti-Maikäfer-Flüge“ mit dem<br />

Hubschrauber fanden 1997, 2000 und 2006 statt. 2006 wurden<br />

insgesamt 242 ha vorwiegend im nördlichen und westlichen<br />

Kaiserstuhlgebiet 2 mal im Abstand von einer Woche behandelt.<br />

Die Bekämpfungskosten, 63.500 Euro, wurden zu 60%<br />

vom Land und zu 40% von den Gemeinden getragen.<br />

gen<br />

im Westen über Sasbach, Endingen, Bahlingen, Eichstetten<br />

bis Bötzingen, wobei heute auch der innere Kaiserstuhl<br />

stärker betroffen ist. Der ökologisch hochsensible zentrale<br />

Kaiserstuhl wurde von Maikäferbekämpfung ausgeschlossen;<br />

Schäden durch Engerlinge müssen dort mit anderen Methoden<br />

verhindert werden, die jedoch arbeitsaufwändiger, teurer und<br />

weniger wirksam sind.<br />

Mit dem Hubschrauber wurde 2006 das biologische Insektizid<br />

Neem-Azal TS versprüht, das aus dem tropischen Niembaum<br />

gewonnen wird. Dieses biologische Insektizid wirkt gegen<br />

verschiedenste Insektengruppen und führt beim Maikäfer zu<br />

einem Fraßstop und weiterhin dazu, dass die Weibchen keine<br />

Eier ablegen, aus denen Engerlinge schlüpfen. Die Käfer werden<br />

nicht, wie bei klassischen Insektiziden, direkt abgetötet,<br />

und bleiben so als Nahrungsquelle für Vögel und Fledermäuse<br />

erhalten.<br />

Weitere Untersuchungen werden zeigen, ob in späteren Haupt-<br />

<br />

verzichtet werden kann.<br />

Für den inneren Kaiserstuhl gibt es seit Mai eine Sondergenehmigung<br />

des Regierungspräsidiums Freiburgs für die Be-<br />

<br />

teren<br />

Reben ist diese Behandlung nicht zulässig, da es keine<br />

Untersuchungen über das Rückstandsverhalten im Erntegut<br />

gibt. Außerdem sind die älteren Reben sehr viel widerstandskräftiger<br />

als die Jungreben. Eine ähnliche Sondergenehmigung<br />

gibt es seit August für gefährdete Baumschulen.<br />

Beim Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg und bei der amt-<br />

lingsbekämpfung<br />

mit anderen Insektiziden, dem Pilz Beau-<br />

<br />

Kombination mit einer Insektizidbehandlung statt. Mit dieser<br />

Kombination von konventionellen und innovativen Bekämpfungsmaßnahmen<br />

kann künftig ein wirksamer Schutz der ge-<br />

<br />

ber<br />

2006 die Erfolgskontrollen mittels Grabungen nach Engerlingen<br />

statt. Es steht jetzt schon fest, dass die Eiablage<br />

2006 und damit die Maikäferpopulation 2009 durch die Bekämpfung<br />

reduziert wurde.<br />

Hubschraubereinsatz am Waldrand 2006. Versprüht wird<br />

das biologische Insektizid Neem-Azal TS<br />

Großes Bild Reifungs-Kahlfraß an Kastanie<br />

Übrigens: Als „Kaiser, Müller, Schornsteinfeger“ bezeichnet<br />

man die Farbvariationen, die innerhalb einer Maikäferpopulation<br />

vorkommen können.<br />

43


Ein ungelöstes Problem?<br />

von Dr. Frank Koch, Veterinärwesen, Lebensmittelüberwachung<br />

M za-AI)<br />

am 15.02.2006 bei einem Schwan auf der Insel<br />

Rügen wurde sowohl für die Bevölkerung insgesamt als auch<br />

für Politik und Verwaltung eine Tierseuche zur unmittelbaren<br />

Bedrohung. Zwar waren bereits vor dem ersten Auftreten der<br />

AI im Inland vorbeugende Tierseuchenbekämpfungsmaß-<br />

trollen<br />

des Reiseverkehrs) eingeleitet worden, jedoch ergab<br />

sich zunächst kein unmittelbarer Handlungsbedarf im Regierungsbezirk<br />

Freiburg.<br />

Bereits neun bzw. zehn Tage nach dem ersten inländischen<br />

Fall, am 24.02.2006 wurde die AI bei einer Tafelente im Bodensee-Kreis<br />

und am 25.02.2006 bei einer Ente im Landkreis<br />

Konstanz nachgewiesen. Die Seuche hatte damit auch unseren<br />

Regierungsbezirk erreicht.<br />

Das Regierungspräsidium war von Beginn an in die Seuchenbekämpfung<br />

eingebunden, sowohl als Mittelinstanz als auch<br />

in seiner ureigenen Zuständigkeit.<br />

Die Krankheit<br />

Der diesjährige Seuchenzug wurde von dem hoch krankheitserregenden<br />

H5 N1-Virus verursacht. Für die Erkrankung sind<br />

Hühner und Puten sehr empfänglich. Bei diesen Tierarten<br />

kommt es zu schweren Krankheitsverläufen, wobei nahezu<br />

100% der Tiere eines Bestandes in wenigen Tagen verenden<br />

können.<br />

gel<br />

zu weniger deutlichen oder gar nicht erkennbaren Krankheitsverläufen.<br />

In solchen Populationen ist eine vorhandene<br />

Infektion nicht so schnell bzw. überhaupt nicht erkennbar und<br />

kann sich deshalb unerkannt verbreiten. Das gilt für nahezu<br />

44


alle Wasservogelarten, wozu auch als Haustiere gehaltene<br />

Enten und Gänse zählen. Man kann diese Erregereigenschaft<br />

dazu nutzen, Hühner in Enten - und Gänsehaltungen einzusetzen,<br />

um im Erkrankungsfall die Krankheit schneller zu erkennen.<br />

Die Tierseuche kann aber auch auf den Menschen übergehen.<br />

Voraussetzung hierfür ist ein sehr enger Kontakt mit in-<br />

schen<br />

in völlig unhygienischen Verhältnissen zusammen mit<br />

<br />

haben (z. B. Tötungspersonal im Tierseuchenfall). Dies ist<br />

aber nicht zu verwechseln mit dem Fall einer möglichen genetischen<br />

Veränderung des Virus, bei der er eine krankmachende<br />

Wirkung beim Menschen erhält und sich so dann auch von<br />

Mensch zu Mensch verbreiten kann, was unabhängig von der<br />

Einschleppung durch Wildvögel möglich ist. Die Änderung<br />

der viralen Eigenschaften kann sich theoretisch überall ereignen<br />

- weltweit.<br />

Die Bekämpfung<br />

Die staatlichen Bekämpfungsmaßnahmen sind grundsätzlich<br />

im EU-Recht sowie in nationalen Verordnungen festgelegt.<br />

Bei der Bekämpfung der AI waren bislang verhältnismäßig<br />

eng gefasste Vorgaben mit geringem Spielraum zur Gestaltung<br />

von Restriktionszonen (Beobachtungsgebiet und Sperrbezirk)<br />

anzuwenden. So wurde um den Fundort des toten Wildvogels<br />

bei Verdacht des Ausbruches <br />

mit einem Radius von mindestens 3 Kilometern (Dauer von<br />

21 Tagen) und ein Beobachtungsgebiet von mindestens 10 Kilometern<br />

(Dauer von 30 Tagen) festgelegt. Damit waren u.a.<br />

<br />

<br />

verbunden. Ebenso bestand ein Stall-Betretungsverbot für betriebsfremde<br />

Personen und das Verbot des freien Auslaufs von<br />

Hunden und Katzen.<br />

Im Beobachtungsgebiet waren weniger gravierende Maßnah-<br />

gel<br />

notwendig.<br />

Der Verlauf<br />

Das bereits im Vorfeld des örtlichen Seuchenzuges übliche und<br />

nach Seuchenausbruch intensivierte Einsammeln, Beproben<br />

stanz<br />

sehr bald weitere Krankheitsfälle an den Tag. Auch die<br />

benachbarte Schweiz blieb nicht verschont. Aufgrund der geographischen<br />

Lage mussten daher die schweizerischen Funde<br />

kranker Wildvögel bei der Festlegung von Restriktionszonen<br />

auf deutscher Seite ebenfalls berücksichtigt werden.<br />

Ab dem 25.02.2006 haben zwölf Funde von Wildvögeln im<br />

<br />

Betroffene Tierarten waren Ente, Tafelente, Blesshuhn, Reiherente<br />

und als letzter Fall am 03.04.2006 sogar ein Mäusebussard.<br />

Ab dem 03.03.2006 mussten auch im Landkreis Waldshut Restriktionszonen<br />

gebildet werden, obwohl dort keine positiv<br />

getesteten Tiere gefunden wurden. Der Grund: Nachweise von<br />

H5N1-Virus bei einem Schwan, einer Tafelente sowie einer<br />

Reiherente, welche bei Schaffhausen gefunden wurden.<br />

Rolle des Regierungspräsidiums<br />

Bereits am 26.02.2006 erließ das RP nach dem ersten Vogelgrippefund<br />

im Landkreis Konstanz eine Allgemeinverfügung<br />

zur Einrichtung eines Sperrbezirks und eines Beobachtungsgebiets.<br />

Grund hierfür war die Tatsache, dass einerseits<br />

möglichst schnell Maßnahmen ergriffen werden sollten, andererseits<br />

aber dem Landratsamt wegen des noch fehlenden<br />

endgültigen Nachweises der Vogelgrippe noch keine ausreichende<br />

Rechtsgrundlage zur Verfügung stand. Gerade in solchen<br />

Fällen - dringender Handlungsbedarf in nicht vorhersehbaren<br />

Tierseuchensituationen - hat das Regierungspräsidium<br />

weitgehendere Befugnisse.<br />

Bereits vor Feststellung des ersten Seuchenausbruchs war<br />

der Koordinierungsstab „Kommunikation“ des Regierungspräsidiums<br />

wegen des möglicherweise bevorstehenden Krisenmanagements<br />

zusammengetreten. Mit dem Auftreten der<br />

Krankheit war das RP auch auf Landesebene im interministeriellen<br />

Arbeitsstab vertreten. Entsprechend war gewährleistet,<br />

dass die Kommunikation mit Ministerien und Landkreisen gut<br />

funktionierte. Mit dem Auftreten der AI in der Schweiz wurden<br />

vom Regierungspräsidium die Kontakte mit dem Bundesamt<br />

für Veterinärwesen in Bern vertieft, um die relevanten<br />

Fundstellen in der Schweiz zur Festlegung von Restriktionszonen<br />

im Regierungsbezirk zu berücksichtigen. Eine weitere<br />

wesentliche Aufgabe des Regierungspräsidiums war die Organisation<br />

des Einsatzes von Tierärzten/innen aus bislang nicht<br />

betroffenen Landkreisen, der Tiergesundheitsdienste sowie<br />

des Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamtes Freiburg<br />

im Landkreis Konstanz.<br />

Schließlich bot eine bereits im Jahr 2005 für Mai 2006 geplante<br />

Maul- und Klauenseuche-Übung die Gelegenheit, in<br />

Anpassung an die aktuelle Lage diesen Termin in Absprache<br />

mit dem Bundesamt für Veterinärwesen, Bern, für einen<br />

deutsch-schweizerischen Erfahrungsaustausch zu nutzen. Die<br />

Veranstaltung wurde in Verbindung mit Informationen zur<br />

sischen<br />

Gästen am 18. Mai 2006 in Offenburg durchgeführt.<br />

Die mit der Tierseuchenbekämpfung befassten Behörden und<br />

Organisationen des Katastrophenschutzes, einschließlich der<br />

Feuerwehren, waren mit insgesamt über 100 Teilnehmern vertreten.<br />

Der Erfahrungsaustausch verdeutlichte die auf beiden<br />

Seiten der Grenze gewünschte höhere Flexibilität vor allem<br />

bei der Festlegung von Restriktionszonen. Die Verwaltung war<br />

45


dazu gezwungen, die Restriktionsgebiete in direkter Abhängigkeit<br />

von der Fundstelle verendeter und positiv getesteter<br />

Tiere festzulegen und zwar auch dann, wenn z. B. aufgrund<br />

von Strömungsverhältnissen von einer Abweichung zwischen<br />

Fundort und dem Ort des Verendens bzw. letzten Aufenthalts<br />

ausgegangen werden musste.<br />

Ausblick<br />

Auch im Falle eines Seuchenzuges im Winterhalbjahr<br />

2006/2007 ist davon auszugehen, dass die AI einen grenzüberschreitenden<br />

Verlauf nimmt. Nicht zuletzt durch die gemeinsame<br />

Veranstaltung des Regierungspräsidiums mit dem<br />

Bundesamt für Veterinärwesen, Bern, wurden die bereits<br />

vorhandenen, persönlichen Kontakte vertieft und das gegenseitige<br />

Verständnis für die unterschiedlichen Rechts- und<br />

Verwaltungsstrukturen verbessert. Die binationale Kommunikation<br />

kann in Zukunft ohne Vorlaufzeiten gezielt und zweckorientiert<br />

aufgenommen werden .<br />

Eine inzwischen erfolgte Flexibilisierung der tierseuchenrechtlichen<br />

Rahmenbedingungen auf EU- und nationaler<br />

Ebene erlaubt künftig, die Restriktionsgebiete risikoorien-<br />

<br />

tuts<br />

(FLI) –Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit – hat<br />

sich das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum in<br />

Abstimmung mit den Behörden in Bayern und der Schweiz<br />

entschlossen, das Aufstallungsgebot entlang des Bodensees<br />

sowie des Oberlaufs des Hochrheins (im Landkreis Konstanz<br />

gelegener Teil) von 500 Meter ab Uferlinie auf 1000 Meter zu<br />

erweitern. Gleiches gilt für den Oberrhein ab Weil.<br />

Das trinationale Forschungsprogramm „Constanze“ soll außerdem<br />

in einer länderübergreifenden, wissenschaftlichen Zusammenarbeit<br />

unter Beteiligung von Forschungseinrichtungen<br />

und Behörden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />

neue Erkenntnisse zum Auftreten und zur Verbreitung der AI<br />

bringen, die schlussendlich auch zu effektiveren Schutzmaß-<br />

<br />

Allerdings bleibt trotz aller Bemühungen die Tatsache bestehen,<br />

dass das Seuchengeschehen in seiner jetzigen Form von<br />

Wildvögeln getragen wird, mit den verfügbaren Maßnahmen<br />

nicht direkt bekämpft und deshalb auch nicht getilgt werden<br />

kann. Oberstes Ziel der Tierseuchenbekämpfung ist und bleibt<br />

bestände.<br />

Die Vogelgrippe ist in der Tat auf absehbare Zeit ein ungelöstes<br />

Problem.<br />

46


von Dieter Schuster, Integriertes Rheinprogramm<br />

Am 24.08.2006 wurde der Planfeststellungsbeschluss für<br />

den Hochwasserrückhalteraum Kulturwehr Breisach<br />

vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald erlassen. Dieser<br />

Beschluss ist ein wichtiger Teil des Integrierten Rheinprogramms,<br />

mit dessen Maßnahmen der Hochwasserschutz nördlich<br />

von Iffezheim, insbesondere für den Großraum Karlsruhe,<br />

Mannheim und Ludwigshafen, wieder hergestellt wird. Bauherr<br />

für den Hochwasserrückhalteraum Kulturwehr Breisach<br />

ist das Land <strong>Baden</strong>-Württemberg, das durch das Regierungspräsidium<br />

Freiburg vertreten wird. An den Planungs- und<br />

Baukosten beteiligt sich der Bund.<br />

Ursachen für die Hochwassergefahr<br />

Zum Verständnis der heutigen Situation am Oberrhein bietet<br />

sich zunächst ein Blick in die Geschichte an: Nach der Rheinkorrektion<br />

durch J. G. Tulla (im 19. Jhd.) war der Versailler<br />

Vertrag von 1919 Grundlage für weitere gravierende Veränderungen<br />

am Oberrhein. In Artikel 358 erhielt Frankreich das<br />

Recht, Wasser aus dem Oberrhein auszuleiten und Energie<br />

durch die Nutzung der Wasserkraft zu gewinnen. In den Jahren<br />

1928 – 1977 entstanden in drei Ausbauabschnitten insgesamt<br />

10 Staustufen. Zuerst wurde der Rheinseitenkanal (Grand Canal<br />

d´Álsace) zwischen Märkt (bei Basel) und Breisach erstellt.<br />

In den Jahren 1959 bis 1970 wurde der Oberrhein in<br />

Form der 4 Rheinschlingen zwischen Breisach und Straßburg<br />

weiter ausgebaut. Bis zum Jahr 1977 wurden die Staustufen<br />

Gambsheim und Iffezheim, die direkt im Strom liegen, als<br />

<br />

Folgen des Staustufenbaus<br />

Als direkte Folge des Staustufenbaus hat sich die Hochwassergefahr<br />

unterhalb der ausgebauten Rheinstrecke ab Iffezheim<br />

erheblich verschärft. Der Verlust an überschwemmbaren<br />

<br />

deutlich höher ansteigen. Zudem kommt es bedingt durch die<br />

erfolgten Laufzeitverkürzungen zum Zusammentreffen der<br />

<br />

Oberrheinausbau mit Staustufen<br />

Bedrohte Region, Schadenspotential und Kosten<br />

Wiederherstellung des Hochwasserschutzes<br />

Vorrangiges Ziel der Maßnahmen des Integrierten Rheinprogramms<br />

ist es, den Hochwasserschutz auf der nicht ausgebauten<br />

Rheinstrecke zwischen Iffezheim und Worms und<br />

dort besonders für die Ballungsräume Karlsruhe und Mann-<br />

47


heim/Ludwigshafen möglichst schnell zu verbessern. Ziel ist<br />

die Hochwassersicherheit, wie sie vor dem Bau der Staustufen<br />

vorhanden war. Erreicht wird diese Hochwassersicherheit<br />

mit den Maßnahmen des Integrierten Rheinprogramms (IRP).<br />

<br />

<br />

167,3 Mio. m³ zu schaffen. Weitere Rückhalteräume sind in<br />

Rheinland-Pfalz und in Frankreich erforderlich. Einer der 13<br />

Rückhalteräume von <strong>Baden</strong>-Württemberg ist der Hochwasserrückhalteraum<br />

Kulturwehr Breisach.<br />

Hochwasserrückhalteraum Kulturwehr Breisach<br />

Das Land <strong>Baden</strong>-Württemberg hat das Kulturwehr im Jahr<br />

2001 von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes<br />

übernommen, um es neben der bisherigen Aufgabe der Grundwasserhaltung<br />

in Zukunft auch für den Hochwasserrückhalt<br />

einzusetzen.<br />

Rückhalteräume am Oberrhein<br />

Kulturwehr Breisach<br />

Das Kulturwehr Breisach wurde 1965 in Betrieb genommen.<br />

Aufgabe des Kulturwehrs ist es, die durch den Bau des Rheinseitenkanals<br />

südlich von Breisach stark abgesunkenen Grundwasserstände<br />

wieder anzuheben. Dies geschieht mit 4 beweglichen<br />

Wehrverschlüssen von jeweils 45 m Länge.<br />

Hochwasserrückhalteraum Kulturwehr Breisach<br />

Durch eine Erhöhung des heutigen Stauziels um 1,50 m<br />

<br />

Breisach auch für den Hochwasserrückhalt (Retention) mit<br />

einem Rückhaltevolumen von 9,3 Mio. m³ eingesetzt. Hierzu<br />

müssen vorher die vorhandenen Anlagen der geänderten<br />

Betriebsweise angepasst und neue Anlagen errichtet werden.<br />

Dies gilt beispielsweise für die angrenzenden Dämme, die<br />

Entnahmebauwerke, die Durchlässe für Gewässer und die<br />

Schutzmaßnahmen der umliegenden Siedlungen in Deutschland<br />

und Frankreich. Der Kostenanteil für diese Schutzmaßnahmen<br />

liegt bei ca. 40 % der gesamten Baukosten.<br />

Vor einem Retentionseinsatz werden zunächst die 4 Wehrverschlüsse<br />

abgesenkt um den Stauraum zu entleeren und im<br />

Strombett Platz für die Hochwasserrückhaltung zu schaffen.<br />

Bei Beginn der Hochwasserrückhaltung werden die Wehrverschlüsse<br />

wieder angehoben, um diesen Stauraum im Rheinbett<br />

aufzufüllen. Über drei neue und ein vorhandenes Entnahmebauwerk<br />

im Leinpfad auf dem deutschen Ufer wird der tiefer<br />

48


Bei Vollfüllung des Rückhalteraumes strömt das Wasser breit-<br />

<br />

<br />

Rhein.<br />

Hochwasserrückhalteraum Kulturwehr Breisach<br />

Um die bebauten Gebiete vor schädlichem Grundwasseranstieg<br />

zu schützen, der durch den Betrieb des Rückhalteraumes<br />

verursacht werden kann, sind Brunnenanlagen in Breisach,<br />

Hochstetten, Vogelgrün und Geiswasser vorgesehen. Die<br />

Grundwasserstände in den Orten werden kontinuierlich gemessen.<br />

Sobald der Grundwasserstand bei Betrieb des Rückhalteraumes<br />

eine kritische Höhe erreicht hat, werden die zugehörigen<br />

Brunnen eingeschaltet und das Grundwasser zurück in<br />

den Rückhalteraum oder in den Rhein gepumpt. Die Grundwasserhaltungsbrunnen<br />

bleiben so lange in Betrieb, bis der Grundwasserstand<br />

wieder abgesunken ist.<br />

Zusammen mit dem Bau<br />

der neuen Entnahmebauwerke<br />

werden zwei<br />

Fischtreppen gebaut,<br />

über die das ganze Jahr<br />

Wasser in das vorhandene<br />

Schlutensystem<br />

und über die Möhlin wieder<br />

zurück in den Rhein<br />

<br />

die neuen Fischtreppen<br />

am Möhlinwehr und im<br />

Auslauf Kiessee Uhl<br />

wieder eine Fischdurchgängigkeit<br />

in die Gewässer<br />

des Rückhalteraumes<br />

und zurück in den Rhein hergestellt.<br />

Etwa alle 10 Jahre wird ein Hochwassereinsatz erforderlich<br />

werden. Da viele der heute hier vorkommenden Tier- und<br />

<br />

dies wiederkehrend bei jeder Hochwasserrückhaltung zu erheblichen<br />

Schäden und Verlusten dieser nicht hochwassertoleranten<br />

Arten führen. Mit Über-<br />

<br />

<br />

durchströmen, können Lebensbedingungen<br />

für hochwassertolerante Arten<br />

geschaffen werden (Ökologische Flutungen).<br />

Im Planfeststellungsbeschluss wurde<br />

festgelegt, dass die Ökologischen<br />

Flutungen stufenweise eingeführt<br />

werden. Die Wirksamkeit der Ökologischen<br />

Flutungen jeder Stufe muss<br />

über einen Zeitraum von mindestens<br />

5 Jahren untersucht werden. Erst nach<br />

Auswertung dieser Untersuchungsergebnisse<br />

entscheidet das Landratsamt,<br />

ob die Flutungen der nächsten Stufe<br />

freigegeben werden oder ob Änderungen<br />

beim Reglement der Ökologischen Flutungen erforderlich<br />

sind.<br />

Der Rückhalteraum und die erforderlichen Schutzmaßnahmen<br />

erstrecken sich auch auf französisches Gebiet. Sobald die auf<br />

französischer Seite noch erforderlichen Entscheidungen vorliegen<br />

und dort mit dem Bau begonnen werden kann, wird mit<br />

dem Bau der Maßnahmen auf der deutschen Seite begonnen.<br />

Nach einer Gesamtbauzeit von ca. 5 Jahren ist der Hochwasserrückhalteraum<br />

dann für den Probebetrieb einsatzbereit.<br />

Funktion der Grundwasserhaltungsbrunnen<br />

49


Strahlenschutz außerhalb der Kernkraftwerke<br />

Radioaktive Strahlen, nicht sichtbar, nicht hörbar nicht riechbar<br />

- eine tödliche Gefahr bei nachlässigem Umgang!<br />

von Ewald Oehler, Industrie, Schwerpunkt Arbeitsschutz<br />

Krankenhäuser, Arztpraxen und Betriebe, aber auch Universitäten,<br />

Schulen und manchmal Privatleute dürfen mit<br />

den Quellen der gefährlichen radioaktiven Strahlen nur kontrolliert<br />

und im Einklang mit strengen gesetzlichen Regeln<br />

umgehen. Das Regierungspräsidium ist für die Genehmigung<br />

und Überwachung der Herstellung, des Umgangs und des<br />

Transports von radioaktiven Strahlern außerhalb der Kernkraftwerke<br />

zuständig.<br />

Irren ist menschlich, auch in der Medizin, wie die Werbung<br />

aus den 1940-er Jahren für „radioaktives Kopfwasser“<br />

zeigt:<br />

Bis in die 60-iger Jahre war es möglich, Radioaktivität ohne<br />

besondere Regelungen anzuwenden und zu entsorgen. Typische<br />

Beispiele wie die Radiumleuchtmasse in der Uhrenindustrie<br />

und Radium in der medizinischen Heilanwendung sind<br />

hier zu nennen. In den 40-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts<br />

ist einigen Nahrungs- und Hygienemitteln radioaktives<br />

Radium zugesetzt worden.<br />

lung<br />

solcher Radiumpräparate, wurden jedoch bald erkannt.<br />

Gestützt auf die zusätzlichen Erkenntnisse der verheerenden<br />

Spätauswirkungen der Atombombenabwürfe in Hiroshima<br />

und Nagasaki wurde der Umgang mit radioaktiven Stoffen<br />

und ionisierender Strahlung mit der Ersten Strahlenschutzver-<br />

<br />

Genehmigung und Überwachung eingeführt. Dr. Eschbachs<br />

radioaktives Kopfwasser oder Schokoladerezepturen mit Beimengungen<br />

von Radium, wie es in einer Patentschrift des<br />

Reichspatentamtes von 1936 nachzulesen ist, gibt es seitdem<br />

nicht mehr.<br />

Anwendungen heute<br />

Radioaktive Stoffe und radioaktive Quellen werden heute in<br />

Krankenhäusern, Arztpraxen, gewerblichen Betrieben und<br />

wirtschaftlichen Unternehmungen sowie in der Forschung und<br />

Lehre gezielt und streng kontrolliert angewendet. Im Gegensatz<br />

zu früher unterliegen die unterschiedlichen Anwendungsformen<br />

einer strengen Nutzen-/Risikokontrolle.<br />

Im Gesundheitswesen wird radioaktive Strahlung bei verschiedenen<br />

Krebsarten zur Krankheitsdiagnose- und Therapie<br />

mit zunehmendem Heilerfolg genutzt. Das Regierungspräsidium<br />

Freiburg prüft als Überwachungs-, und Genehmigungsbehörde,<br />

ob die hohen Ansprüche an die Gerätetechnik zum<br />

Schutz von Patienten und Personal beim Umgang mit radioaktiven<br />

Stoffen und dem Betrieb von Anlagen mit ionisierender<br />

Strahlung erfüllt sind und dauerhaft eingehalten werden können.<br />

Jede medizinische Strahlenanwendung steht unter der<br />

Betrachtung des Nutzens und Risikos für den Patienten. Das<br />

Regierungspräsidium achtet darauf, dass nur fachlich quali-<br />

<br />

diese Abwägung vornimmt. Von den Betreibern bestellte Medizinphysik-Experten<br />

haben dafür zu sorgen, dass die Therapiedosen<br />

oder angewendeten Aktivitäten eines Radionuklids<br />

physikalisch richtig gemessen werden sowie die Abgabe radioaktiver<br />

Abwässer, Abfälle und belasteter Abluft kontrolliert,<br />

<br />

oder Beauftragung eines Medizinphysik-Experten ist eine der<br />

zentralen Genehmigungsvoraussetzungen. Über die Herstellung,<br />

den Einkauf und die Abgabe radioaktiver Stoffe sind<br />

dem Regierungspräsidium regelmäßig Bilanzen vorzulegen.<br />

Der technische Fortschritt ist rasant. Seit kurzer Zeit wird die<br />

Positronen-Emissions-Tomographie mit der Computer-Tomographie<br />

kombiniert (PET-CT) und so ein neuartiges bildgebendes<br />

Diagnostikverfahren zur Erkennung und präzisen Lokalisation<br />

von Tumoren in frühesten Stadien geschaffen.<br />

Dem Patienten wird dabei ein radioaktives Arzneimittel intravenös<br />

appliziert, dessen Verteilung in einem PET-Scanner<br />

(Positronen-Emissions-Tomographie) erfasst und die Tumore<br />

und deren Größe in einem Bild farblich dargestellt. Die genaue<br />

Lokalisation der Tumore erfolgt durch eine Röntgen CT-Untersuchung<br />

(Computer-Tomographie). Eine spezielle Software<br />

verknüpft die morphologische und funktionelle Bildgebung<br />

50


der PET- und CT- Untersuchungen in einer gemeinsamen 3D-<br />

Darstellung. Die präzise Darstellung spielt bei der Planung einer<br />

anschließenden Bestrahlungstherapie oder Operation eines<br />

örtlichen, begrenzten Tumors eine entscheidende Rolle.<br />

technischen Anwendung sind die radioaktiven Strahler zwar<br />

meistens mit festen Materialien abgedeckt oder umhüllt. Man<br />

nennt sie daher auch die sogenannten „umschlossenen Strahler“.<br />

Damit diese auch dauerhaft umschlossen bleiben und<br />

keine Radioaktivität nach außen dringt werden vom Regierungspräsidium<br />

Prüffristen für die sogenannte „Dichtigkeitswiederholungsprüfungen“<br />

festgelegt und verfolgt. Da viele<br />

technischen Anwendungen die weitreichende und durchdrin-<br />

<br />

großräumige Gefährdungsbereiche die entweder abzusperren<br />

oder durch bauliche Abschirmungen einzuengen sind. Diese<br />

Anlagen werden vom Regierungspräsidium überwacht, bei<br />

Bedarf auch messtechnisch.<br />

Neuer Trend bei der Qualitätssicherung in der Elektronikbranche<br />

und Abfallwirtschaft: Eine tragbare „Strahlenkanone“.<br />

Bild: PET/CT Gerät und Aufnahme<br />

Die geeigneten Radiopharmaka werden in einem sogenannten<br />

Zyklotron erzeugt. In diesen Arbeitsbereichen wird mit sehr<br />

hohen Aktivitäten offen umgegangen. Der hohe - lebensrettende<br />

- Nutzen der beschriebenen Anwendung ist anerkannt.<br />

Das Regierungspräsidium Freiburg drängt die Verantwortlichen<br />

in Gesprächen und bei strengen Kontrollen vor Ort zu<br />

einer stetigen Optimierungen der technischen Verfahrensabläufe<br />

zum optimalen Schutz des medizinischen Personals. Auf<br />

Initiative der Experten des Regierungspräsidiums Freiburg hat<br />

2006 ein landesweiter Informationsaustausch über die Risiken<br />

und möglichen Schutzmaßnahmen im Zusammenhang mit der<br />

PET-CT unter Federführung des Umweltministeriums <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg in der Uniklinik Freiburg stattgefunden.<br />

Technische Anwendungen mit radioaktiver Strahlung gibt<br />

es in den Bereichen der zerstörungsfreien Materialprüfung<br />

(Schweißnahtprüfungen), Füllstandshöhenmessungen,<br />

<br />

Anwendungen, bei denen andere physikalische Messungen<br />

meistens versagen oder nicht die gewünschten Ergebnisse liefern.<br />

Strahlenbelastungen von Personal und Dritten müssen<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Das Regierungspräsidium achtet deshalb im Genehmigungsverfahren<br />

und bei der Überwachung darauf, dass vor Ort<br />

besonders technisch geschultes Personal mit jeweils entsprechender<br />

Strahlenschutzsachkunde eingesetzt wird. Bei der<br />

Bild: Strahlenkanone bei der Suche nach verbotenen Substanzen<br />

Mit solchen „Strahlenkanonen“ lassen sich in Sekundenschnelle<br />

verbotene Substanzen, wie Schwermetalle bei der<br />

Qualitätssicherung in der Elektronik-, und Abfallbranche ermitteln.<br />

Der Einsatz frei beweglicher Strahlungsfelder, zum<br />

Teil in Bereichen in denen überwiegend einfacher ausgebildete<br />

Beschäftigte arbeiten, wie in der Abfallwirtschaft, stellt<br />

die Experten des Regierungspräsidiums vor eine neue Aufgabe.<br />

Durch strenge Genehmigungsanforderungen und konsequente<br />

Überwachung wird auch hier der Personenschutz gewährleistet.<br />

Forschung und Lehre<br />

kierten<br />

Substanzen wird in der Forschung und Lehre umgegangen.<br />

Die Markierung als sogenannter Tracer dient dazu,<br />

das Verhalten der Substanzen in einem biologischen oder<br />

chemischen Prozess über Radioaktivitätsmessungen zu er-<br />

51


forschen - ein bis heute unbestrittener Nutzen. Hauptgefahr<br />

bei derartigen Anwendungen besteht in der Verschleppung,<br />

der Kontamination sowie der Inkorporation der radioaktiven<br />

Substanzen. Die Überwachung stringenter Schutz- und Hygienemaßnahmen<br />

steht hier im Vordergrund unserer Aufgaben,<br />

damit Dekontaminationsmaßnahmen im Kopfbereich, wie im<br />

Bild bei einer Strahlenschutzübung dargestellt, die absolute<br />

Ausnahme bleiben.<br />

gang<br />

und zur messtechnischen Überwachung und kontrolliert<br />

die entsprechenden Bereiche.<br />

Dass dieses Prinzip aber nicht bei langlebigen Radionukliden<br />

greift zeigt folgender Fall.<br />

Eine sehr gute Brandfrüherkennung ist mit sogenannten Ionisationsrauchmeldern<br />

möglich. Die teilweise mit einem langlebigen<br />

Americiumnuklid ausgestatteten Ionisationsrauchmelder<br />

dürften nicht unkontrolliert in die Umwelt gelangen. Wird<br />

das beim Abriss eines Gebäudes nicht berücksichtigt, kann das<br />

sehr teure und aufwendige Folgen haben. Bei einem solchen<br />

Fall im Jahr 2006 waren zahlreiche Ionisationsrauchmelder in<br />

800 Tonnen Bauschutt verteilt. Eine Reduzierung der Aktivität<br />

über eine entsprechende Lagerzeit des Bauschutts schied<br />

auf Grund der Langlebigkeit (Halbwertszeit von 432 Jahren)<br />

von vornherein aus. Erst nachdem mit großem Aufwand die<br />

meisten Ionisationsrauchmelder aus dem Schutt herausgelesen<br />

waren und messtechnisch überprüft war, dass die nicht gefundenen<br />

Strahler keine Gefahr darstellten, hat das Regierungspräsidium<br />

den Bauschutt frei gegeben.<br />

Ärgerlich war aus Sicht des Regierungspräsidiums teilweise<br />

die Berichterstattung der lokalen Presse: Reißerische Schlagzeilen<br />

schürfen unnötig Ängste in der Bevölkerung.<br />

Bild: Dekontaminationsmaßnahmen im Kopfbereich nach einem<br />

simulierten Laborunfall<br />

Radioaktivität und Umwelt<br />

Neben der unvermeidbaren natürlichen Strahlenbelastung,<br />

welche durch die terrestrische und Höhenstrahlung verursacht<br />

wird, ist die Belastung der Umwelt durch Radioaktivität, die<br />

durch die zivilisatorische Anwendung radioaktiver Stoffe und<br />

den Betrieb von Anlagen mit ionisierender Strahlung hervorgerufen<br />

wird, auf ein Minimum zu beschränken. Nicht nur<br />

ökologische Gründe fordern dies, auch ökonomische sprechen<br />

dafür. Die geordnete Entsorgung eines 200l Fasses mit radio-<br />

dung<br />

vor Entsorgung ist daher die Maxime, auch im Strahlenschutz.<br />

Auch die Zerfallszeiten der Radionuklide sind zu<br />

betrachten. Flüssige und feste radioaktive Abfälle z. B. im<br />

Bereich des Gesundheitswesens enthalten meist kurzlebige<br />

Radionuklide. Es gilt daher Endlagerressourcen zu sparen und<br />

derartige Abfälle an der Anfallstelle so lange sicher zwischen<br />

zu lagern, bis die radiologische Relevanz für die Umwelt nicht<br />

mehr nachzuweisen ist und diese als normale Abfälle nach<br />

dem Kreislaufwirtschafts-, und Abfallgesetz wie normaler<br />

Müll entsorgt werden können. Das Regierungspräsidium ver-<br />

Bild: Im Bauschutt aufgefundener<br />

Ionisationsrauchmelder<br />

52


Kreismülldeponie Münchingen des Landkreises Waldshut<br />

<br />

von Wolfgang Burger, Industrie, Schwerpunkt Abfall<br />

Die Deponie Münchingen liegt in einer stillgelegten<br />

Kiesgrube direkt am Naturschutzgebiet „Wutach-<br />

Gauchachtal“. Die Deponie besteht aus zwei Deponieteilen,<br />

<br />

verfügt. Der Neuteil entspricht dem Stand der Technik und<br />

erfüllt alle Voraussetzungen für eine sichere und nachhaltige<br />

Abfallablagerung.<br />

Das Regierungspräsidium Freiburg war seit geraumer Zeit<br />

mit dem Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Landkreises<br />

Waldshut im Gespräch, wie eine nachhaltige Sicherung des<br />

Altteils der Deponie Münchingen aussehen könnte. Das Regierungspräsidium<br />

favorisierte dabei die Umlagerung des Altteils<br />

(100.000m 3 ) in den gesicherten Neuteil. Nach dem Paradigmenwechsel<br />

in der Abfallwirtschaft mit der Konsequenz,<br />

dass zukünftig nur noch eine begrenzte Zahl von Deponien<br />

benötigt wird, gab der Landkreis Waldshut eine Studie über<br />

die ökologischen, abfallwirtschaftlichen und ökonomischen<br />

Auswirkungen der Umlagerung des Altteils in Auftrag. Diese<br />

Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Umlagerung nicht nur<br />

ökologisch, sondern wegen der geringeren Nachsorgeaufwen-<br />

teil,<br />

Reduzierung der Emissionsüberwachung) auch ökonomisch<br />

positiv zu bewerten ist. Dies veranlasste den Kreistag,<br />

der Maßnahme zuzustimmen.<br />

nahmen<br />

erfolgte in enger Abstimmung mit dem Regierungspräsidium<br />

Freiburg, so dass das Zulassungsverfahren in<br />

kurzer Zeit abgewickelt werden konnte. Die Umsetzung der<br />

Maßnahme soll Anfang 2007 begonnen werden und spätesten<br />

im Sommer 2007 abgeschlossen sein.<br />

Insgesamt ist die Sicherung der Deponie Münchingen ein<br />

Beispiel dafür, dass nachhaltiger Umweltschutz, trotz einer<br />

<br />

wirtschaftlicher Spielräume in letzter Konsequenz auch ökonomische<br />

Vorteile bringen kann.<br />

53


von Dr. Bernd-Jürgen Seitz, Naturschutz<br />

Der Rohrhardsberg, mit 1155 m eine der höchsten Erhebungen<br />

im Mittleren Schwarzwald, gilt mit seiner<br />

abgeschiedenen und ruhigen Lage und seinem Wechsel<br />

von Wäldern, Weiden, Wiesen und Mooren schon lange als<br />

„Geheimtipp“ für Naturliebhaber und Erholungssuchende.<br />

Seit etwa 1990 steht er auch im Mittelpunkt der Naturschutzinteressen.<br />

Vorher wurde der Mittlere Schwarzwald<br />

gegenüber dem Nord- und Südschwarzwald eher „vernachlässigt“,<br />

was unter anderem damit zusammenhängt, dass sich<br />

<br />

derte<br />

sich mit der Möglichkeit, den Landwirten Verträge für<br />

eine naturschutzgerechte Bewirtschaftung anzubieten, diese<br />

wurden gerade im Mittleren Schwarzwald besonders stark<br />

-<br />

lichen<br />

Auerhuhn-Lebensräumen, die am Rohrhardsberg einen<br />

wichtigen „Trittstein“ zwischen Süd- und Nordschwarzwald<br />

verwaltung<br />

das „Modellprojekt Rohrhardsberg“ ins Leben<br />

gerufen, das die unterschiedlichen Interessensgruppen in einer<br />

Arbeitsgruppe zusammenführte. Gleichzeitig schuf die<br />

ge<br />

die Grundlagen für ein umfassendes Schutzkonzept - die<br />

„Naturschutzkonzeption Rohrhardsberg“. Unter Beteiligung<br />

der Öffentlichkeit wurden verschiedene Veranstaltungen<br />

durchgeführt, z. B. das „Yacher Symposium“. Das erste fand<br />

im Europäischen Naturschutzjahr 1995 statt, zwei weitere<br />

folgten 1999 und 2002. „Zugpferde“ waren unter anderem<br />

hochrangige Persönlichkeiten - beim letzten Symposium<br />

hielt der Regierungspräsident die Festrede -, aber auch die<br />

Vorführung historischer Nutzungen wie das „Rüttibrennen“.<br />

Durch diese Aktivitäten baute sich über viele Jahre ein Vertrauensverhältnis<br />

zwischen Bewirtschaftern, kommunalen<br />

Repräsentanten und Naturschutzverwaltung auf, das schließlich<br />

die Ausweisung von Schutzgebieten begünstigte - zusammen<br />

mit der größeren Sicherheit, dass langfristig Mittel für<br />

die erforderlichen Maßnahmen zur Verfügung stehen. Auch<br />

die Stiftung Naturschutzfonds beim Ministerium für Ernährung<br />

und Ländlichen Raum hat sich von Beginn an sehr stark<br />

für die Naturschutzkonzeption Rohrhardsberg und die Yacher<br />

Symposien engagiert.<br />

54


Wegen der hohen Schutzwürdigkeit<br />

des Gebiets um<br />

den Rohrhardsberg konnten<br />

große Bereiche im Rahmen<br />

von Natura 2000 (FFHund<br />

Vogelschutzgebiete) an<br />

die EU gemeldet werden.<br />

Auch als geeignetes Gebiet<br />

ge<br />

und Entwicklungspläne<br />

bot sich der Rohrhardsberg<br />

an. Da es sich wie<br />

bereits erwähnt überwie-<br />

delt,<br />

werden insbesondere<br />

die Bewirtschafter beteiligt,<br />

für die in erster Linie<br />

eine angemessene Vergütung<br />

ihrer Leistungen für den Naturschutz<br />

von Bedeutung ist.<br />

Die bisher größte „Finanzspritze“<br />

für den Naturschutz<br />

am Rohrhardsberg<br />

kommt nun in Form<br />

eines „LIFE-Projekts“,<br />

das der Förderung des europäischen Schutzgebietsnetzes<br />

NATURA 2000 dient. Wiederum mit Unterstützung der Stiftung<br />

Naturschutzfonds stellte das Regierungspräsidium Frei-<br />

<br />

2005 einen Antrag, der nach einer längeren Revisionsphase<br />

schließlich im September 2006 bewilligt wurde. Es geht dabei<br />

immerhin um ein Finanzvolumen von knapp 2 Mio. Euro, von<br />

dem die EU die Hälfte übernimmt. Für das Projekt konnten<br />

insgesamt 14 Partner gewonnen werden, z.B. verschiedene<br />

Gemeinden, die Forstverwaltung, der Landschaftserhaltungsverband<br />

Emmendingen und der Schwarzwaldverein. Auch etliche<br />

Land- und Forstwirte aus der Region erklärten sich zur<br />

Mitwirkung bereit.<br />

Ziele des Projekts sind unter anderem die Erhaltung gefähr-<br />

tion<br />

und Finanzierung des Schutzgebietsnetzes Natura 2000,<br />

die nachhaltige Sicherung und Förderung angepasster Landnutzungsformen<br />

sowie Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung.<br />

Kurz nach Bewilligung des LIFE-Projekts gab es schon wieder<br />

einen Grund zum Feiern: Das im Projektgebiet liegende<br />

Natur- und Landschaftsschutzgebiet „Yacher Zinken“ mit<br />

immerhin knapp 1500 Hektar wurde am 2. Oktober 2006 als<br />

1000. Naturschutzgebiet in <strong>Baden</strong>-Württemberg vom Regierungspräsidenten<br />

Dr. Sven von Ungern-Sternberg unter Beisein<br />

von Peter Hauk, Minister für Ernährung und Ländlichen<br />

Raum, unterzeichnet. Nachdem bereits in den 1990er Jahren<br />

wichtige Schutzgebiete ausgewiesen werden konnten, war<br />

<br />

„Rohrhardberg und Umgebung“. Viele noch wichtige Naturschutzmaßnahmen<br />

werden seit November 2006 für weitere 5<br />

Jahre im Rahmen des LIFE-Projekts umgesetzt.<br />

Bilder: Linke Seite: Ein typischer Ausschnitt<br />

aus dem 1000. NSG „Yacher Zinken“ (im<br />

Vordergrund Besenginster), oben rechts: Das<br />

traditionelle Rüttibrennen<br />

55


Hochwasserrückhaltebecken Wolterdingen<br />

<br />

von Oliver Stenzel, Hochwasserschutz<br />

Am 13. Juli 2006 wurde mit einem symbolischen Spatenstich<br />

durch Frau Umweltministerin Tanja Gönner und<br />

Herrn Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg der<br />

Baubeginn des „Hochwasserrückhaltebeckens Wolterdingen“<br />

feierlich vollzogen. Hieran nahm die Wolterdinger Bevölkerung,<br />

welche seit dem verheerenden Hochwasser vom Februar<br />

1990 sehnlich auf die Verbesserung des Hochwasserschutzes<br />

wartet, großen Anteil (Bild links unten).<br />

Die Kosten der Gesamtmaßnahme werden auf 22 Millionen<br />

<br />

entlang der Donau bis Ulm entrichten einen Vorteilsausgleich<br />

von 30 % der Kosten. Auf Grundlage der vom Umweltministerium<br />

in Aussicht gestellten Finanzierung kann das Hochwasserrückhaltebecken<br />

bis 2011 fertig gestellt werden.<br />

Das Bauwerk<br />

Die Landesregierung hat 1992 für die Verbesserung des Hochwasserschutzes<br />

und für eine naturnahe Entwicklung der Donau<br />

das „Integrierten Donau-Programm“ beschlossen. Von den<br />

hierin enthaltenen Maßnahmen ist das Hochwasserrückhaltebecken<br />

an der Breg auf Gemarkung Donaueschingen-Wolterdingen<br />

die wirksamste, aber auch die aufwändigste. Aufgrund<br />

seiner Lage kann das Hochwasserrückhaltebecken besonders<br />

<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg eingesetzt werden.<br />

Das Bregtal wird durch einen Hochwasser-Schutzdamm mit<br />

einer Kronenlänge von 460 m und einer maximalen Höhe von<br />

18 m abgesperrt. Dadurch entsteht ein Stauraum von 4 km<br />

Länge mit einem Inhalt von ca. 4,7 Mio. cbm. Das Becken<br />

ist ein „Trockenbecken“, das erst ab einem Hochwasserereignis<br />

größer als HQ5 bis HQ7 eingestaut wird. (Bild rechts auf<br />

<br />

dort ankommenden 100-jährlichen Hochwassers (HQ100) von<br />

176 Kubikmeter pro Sekunde auf 75 Kubikmeter pro Sekunde<br />

zu reduzieren, diese Abminderung ist an der Donau über eine<br />

Fließstrecke von mehr als 100 km bis vor die Tore der Stadt<br />

Ulm spürbar.<br />

Das Bregwasser wird in einem Auslassbauwerk mit drei<br />

Stollen unter dem Damm des Hochwasserrückhaltebeckens<br />

durchgeleitet. Hiervon ist einer, der auch bei normaler Wasserführung<br />

durchströmt ist, als so genannter „Ökostollen“ ausgebildet.<br />

In diesem ist die ökologische Durchgängigkeit durch<br />

biologische Leitstrukturen, welche auch die Anlagerung von<br />

Sohlsubstrat fördern, sichergestellt.<br />

<br />

Dem Baubeginn voraus ging bereits ein Jahrzehnt intensiver<br />

Planungs- und Abstimmungstätigkeit. Meilensteine hierbei<br />

waren der Raumordnungsbeschluss im Jahr 1999, der Planfeststellungsbeschluss<br />

für das Hochwasserrückhaltebecken im<br />

Jahr 2003 und die Immissionsschutzrechtliche Zulassung des<br />

Materialabbaus für die Dammschüttung im Jahr 2005.<br />

56


Zur Vorbereitung des jetzigen Baubeginns mussten zunächst<br />

Sportanlagen der Wolterdinger Sportvereine, die sich im Be-<br />

<br />

Die Verlegungsmaßnahmen wurden 2006 mit der Herstellung<br />

schlossen.<br />

Der Fußballclub und der Tennisclub sind bereits in<br />

ihre neuen Anlagen umgezogen.<br />

Auch für die im Bereich der späteren Stauwurzel gelegenen<br />

Gebäude bei Hinterzindelstein war durch einen Ringschluss<br />

an das Stromnetz bei Hammereisenbach eine Beeinträchtigung<br />

der Versorgungssicherheit infolge des Baus des Hochwasserrückhaltebeckens<br />

zu vermeiden. So können die Anwohner bei<br />

späteren baulich oder durch Hochwasser bedingten Unterbrechungen<br />

der talseitigen Leitung auch weiterhin sicher mit<br />

Elektrizität versorgt werden<br />

Als erstes wird nun das Auslassbauwerk erstellt. Dieser mehr<br />

als 100 Meter lange und 18 Meter hohe Stahlbetonmassivbau<br />

ist derzeit im Bau und soll spätestens im ersten Halbjahr 2008<br />

fertig gestellt werden. Parallel dazu wurde im ersten Quartal<br />

2006 der Stahlwasserbau ausgeschrieben und vergeben; dies<br />

sind die Schütze und Wehre - einschließlich der zugehörigen<br />

bauwerk<br />

eingebaut werden. Diese Bauteile werden zwar erst<br />

mit der Fertigstellung des Hochwasserrückhaltebeckens eingebaut,<br />

aber seine Abmessungen und Konstruktionsdetails<br />

müssen bereits jetzt beim Betonieren des Auslassbauwerks<br />

bekannt sein und berücksichtigt werden.<br />

Mit den eigentlichen Bauarbeiten wurde am 01. August 2006<br />

begonnen. Für den Bau des Auslassbauwerks musste die Breg<br />

verlegt werden. Zunächst erfolgte die Herstellung einer Behelfsbrücke<br />

(Bild links auf dieser Seite), dann die Verlegung<br />

der Breg nördlich um das Baufeld herum. Parallel wurde eine<br />

Baustellenzufahrt von der Landesstraße 180 mit einer Rampe<br />

erstellt. Das alte Bregbett musste verfüllt werden um ein befestigtes<br />

Baufeld zu erhalten (Bild rechts). Anschließend erstell-<br />

<br />

zur Abdichtung der Baugrube für die Bodenplatte des Durchlassbauwerkes.<br />

Ausblick<br />

Bis zum Jahresende 2006 soll die Baugrube ausgehoben und<br />

die massive Bodenplatte des Durchlassbauwerks betoniert<br />

sein. In dieser Bodenplatte werden rund 400 Tonnen Bewehrungsstahl<br />

und 3.000 m³ Beton verbaut. Auf dieser Bodenplatte<br />

wird dann ab Frühjahr 2007 das Auslassbauwerk errichtet.<br />

Die Stahlbetonarbeiten sind stark witterungsabhängig; zumal<br />

<br />

Die Ausführung der Stahlbetonbauarbeiten wird sich bis in<br />

das Jahr 2008 erstrecken.<br />

2007 werden die Erdbauarbeiten für die Erstellung des<br />

Dammbauwerks ausgeschrieben. Mit der Schüttung des Absperrdamms<br />

wird dann ab 2008 begonnen. Hierfür werden<br />

etwa 300.000 m³ Material, davon mindestens 30.000 m³ Dichtungsmaterial<br />

benötigt. Dies entspricht der Ladung von etwa<br />

30.000 – 40.000 LKW mit einer Nutzlast von 20 Tonnen. Damit<br />

die Belastung durch die hierfür notwendigen Transporte<br />

möglichst gering gehalten werden kann, ist hierfür eine eigene<br />

Abbaustelle unmittelbar neben dem zukünftigen Damm vorgesehen.<br />

Mit dem Ende der Dammschüttung wird auch der<br />

Einbau der Stahlwasserbauteile erfolgen. Die Inbetriebnahme<br />

des HRB ist dann planmäßig im Jahr 2011 vorgesehen.<br />

57


Personalwirtschaft mit großer Außenwirkung<br />

von Ulrike Freitmeier, Koordinierungsstelle<br />

Das Einstellen von Lehrern in den Schuldienst ist in jedem<br />

Jahr der entscheidende Prozess in der Schulverwaltung,<br />

um die Unterrichtsversorgung an den Schulen zu steuern und<br />

zu sichern. Dementsprechend bewegt er die Gemüter der am<br />

Schulleben Beteiligten und der Schulverwaltung sehr. Jedes<br />

Jahr herrscht ab Februar Hochbetrieb im Einstellungsbereich<br />

der Abteilung „Schule und Bildung“, um die Unterrichtsversorgung<br />

an den rund 1.000<br />

öffentlichen Schulen zu sichern.<br />

Die jährliche Einstellungsrunde<br />

beginnt mit dem Einstellungserlass<br />

des Kultusministeriums.<br />

Er beinhaltet<br />

Verfahren, Bewerbergruppen,<br />

Sonderregelungen für<br />

einzelne Schularten und<br />

Laufbahnen sowie sonstige<br />

für die Einstellung wichtige<br />

Regelungen. Das Ministerium<br />

für Kultus, Jugend und<br />

Sport weist den Regierungspräsidien<br />

die Stellen zu, die<br />

zur diesjährigen Einstellung<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Was verbirgt sich hinter den Verfahren?<br />

Alle, die in den Schuldienst des Lands <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

treten wollen, müssen sich beim Regierungspräsidium auf eine<br />

Bewerberliste setzen lassen. Sie können dabei ihre Einsatzpräferenzen<br />

für drei Regionen angeben. Bewerbungsschluss ist<br />

der 31. März, bzw. für Februar der 30. November eines jeden<br />

Jahres. Die Einstellungen erfolgen zentral durch die Regie-<br />

<br />

Bedarf an den Schulen sowie nach dem sich aus den Prüfungsleistungen<br />

ergebenden Rangplatz auf der Bewerberliste.<br />

Die Zahl der Einstellungsmöglichkeiten und die Zahl der Bewerberinnen<br />

und Bewerber variiert damit regional.<br />

Ausschreibungsverfahren „Schulbezogene Stellenausschrei-<br />

<br />

Schulen können die ihnen vom Regierungspräsidium zugewiesenen<br />

Stellen direkt ausschreiben. Vorrang haben hierbei<br />

<br />

in Mangelbereichen, die größere Anstrengungen unternehmen<br />

müssen, um ihre Stellen zu besetzen oder an denen Fächer unterrichtet<br />

werden, für die der Arbeitsmarkt momentan zu we-<br />

<br />

Die ausgeschriebenen Schulstellen werden für die vorgezogene<br />

Einstellung zum 1. Februar zusammengefasst und im<br />

Dezember im Internet veröffentlicht. Für die Einstellung zum<br />

Sommer gelten unterschiedliche<br />

Veröffentlichungstermine<br />

für die Stellenausschreibungen.<br />

Da Schulen im ländlichen<br />

Raum größere Schwierigkeiten<br />

haben ihre Stellen zu<br />

besetzen, werden bereits im<br />

Rahmen eines besonderen<br />

vorrangigen Verfahrens im<br />

Februar die angebotenen Stellen<br />

veröffentlicht.<br />

Im März erfolgt die Veröffentlichung<br />

der Stellen<br />

des Hauptausschreibungsverfahrens<br />

und im Juli für<br />

das Nachrückverfahren.<br />

Interessierte Lehrkräfte,<br />

die auf der Bewerberliste stehen, müssen sich beim Verfahren<br />

der schulbezogenen Stellenausschreibung direkt bei der<br />

ausschreibenden Schule bewerben. Die Schulleitung nimmt<br />

eine Vorauswahl vor und übergibt die Rangliste der Schulabteilung.<br />

Von den insgesamt zur Verfügung stehenden Stel-<br />

<br />

100 % der Stellen schulbezogen ausgeschrieben.<br />

Haupteinstellungsverfahren „Bewerberliste“: Höhere regionale<br />

Mobilität wünschenswert<br />

Die übrigen Stellen werden im sog. Einstellungsverfahren<br />

„Bewerberliste“ vergeben. Die Personalreferentinnen und Personalreferenten<br />

wählen von der Bewerberliste je nach Fächerkombination<br />

und nach Leistungszahl (sie ergibt sich aus den<br />

Prüfungsleistungen des ersten und zweiten Staatsexamens) weitere<br />

Lehrkräfte aus. Sie versuchen dabei auch die Einsatzpräferenzen<br />

der einzelnen Bewerberinnen und Bewerber zu berücksichtigen.<br />

Jedoch gelingt dies nicht immer, da auch die Schulen<br />

in den weniger beliebten Einsatzbereichen, wie Rottweil, Tuttlingen,<br />

Schwarzwald-Baar-Kreis, Waldshut-Tiengen, aber auch<br />

58


in Teilen von Landkreisen (z. B. im Hochschwarzwald) versorgt<br />

werden müssen. Eine höhere regionale Mobilität der Einzustellenden,<br />

gerade im allgemein bildenden Schulwesen, wäre daher<br />

sehr zu begrüßen.<br />

Nachbesetzungen unter großem Zeitdruck<br />

In fast allen Einstellungsverfahren führen Absagen der Bewerberinnen<br />

und Bewerber zu notwendigen Nachbesetzungen,<br />

um die Unterrichtsversorgung<br />

nicht nur zum Schuljahresbeginn,<br />

sondern auch während des Jahres<br />

zu gewährleisten. Teilweise sehr<br />

kurzfristige Absagen (z. B. am ersten<br />

Schultag) und ein leer gefegter<br />

rerinnen<br />

und Lehrern führen zu<br />

großem Zeitdruck. Es gibt Schulstellen<br />

mit bis zu sieben Absagen<br />

in Folge; selbst Lehrkräfte, die auf<br />

schulbezogene Stellenausschreibungen<br />

zugesagt haben oder die<br />

im Listenverfahren ein Angebot in<br />

einer ihrer Wunschregionen erhalten<br />

haben, sagen manchmal sehr<br />

kurzfristig ab. Die Gründe dafür<br />

sind unterschiedlich: Geänderte<br />

Lebenssituationen, Angebote aus<br />

anderen Regierungsbezirken, der<br />

Schweiz oder aus anderen Bundesländern<br />

kommen als Gründe in<br />

Frage. Dieses Problem stellt sich<br />

auch bei der Sicherung der Unterrichtsversorgung<br />

im laufenden<br />

Schuljahr, wenn wegen längerfristiger Krankheit ein Ersatz gefunden<br />

werden muss.<br />

Nachrückverfahren - eine weitere Chance<br />

Lehramtsbewerberinnen und Lehramtsbewerber, die im<br />

Hauptauswahlverfahren aufgrund der von ihnen erzielten<br />

<br />

Nachrückverfahren ein Angebot erhalten.<br />

Im Zeitraum August / September informieren die Regierungspräsidien<br />

im Internet über noch nicht besetzte Stellen. An diesem<br />

Nachrückverfahren können alle teilnehmen, die auf der<br />

Bewerberliste eingetragen sind. Die Auswahl erfolgt unter den<br />

<br />

<br />

können berücksichtigt werden<br />

<br />

können nach der Zweiten Lehramtsbahnprüfung (Laufbahn-<br />

<br />

Gesichtspunkt „Eignung, Befähigung<br />

und fachliche Leistung“<br />

dem Lehrerberuf förderlich sind,<br />

berücksichtigt werden. Dies gilt<br />

ausschließlich für Bewerberinnen<br />

und Bewerber mit Lehramtsausbildung<br />

und Lebensmittelpunkt<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg oder in<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg erworbener<br />

Lehramtsausbildung. Sie müssen<br />

einen zusätzlichen Antrag auf<br />

Aufnahme in dieses Verfahren<br />

beim Regierungspräsidium stellen<br />

<br />

nachweisen.<br />

Schwerbehinderte oder diesen<br />

gleich gestellte Bewerberinnen<br />

und Bewerber sowie Bewerberinnen<br />

und Bewerber mit Lehramtsausbildung<br />

und Lebensmittelpunkt<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

oder in <strong>Baden</strong>-Württemberg erworbener<br />

Lehramtsausbildung,<br />

bei denen eine gravierende soziale<br />

Härte vorliegt, können in einem<br />

Sonderverfahren ein Einstellungsangebot bekommen.<br />

<br />

In kürzester Zeit über 1000 Einstellungsverfahren bewältigt<br />

Insgesamt 1.163 Lehrkräfte wurden allein zum Schuljahresbeginn<br />

2006/2007 für den Regierungsbezirk Freiburg eingestellt.<br />

Sie alle müssen innerhalb kürzester Zeit personalverwaltungsmäßig<br />

bearbeitet werden. Es handelt sich dabei ja nicht nur<br />

um Voll-, sondern auch Teilzeitbeschäftigte, die auf die zugewiesenen<br />

Stellen eingestellt wurden. Hinzu kommen Versetzungen<br />

in den Ruhestand, Versetzungen oder Abordnungen an<br />

andere Schulen innerhalb des Regierungsbezirks, innerhalb<br />

59


<strong>Baden</strong>-Württembergs und in andere Bundesländer, die Suche<br />

nach Vertretungen für kurzfristige Ausfälle wie Krankheit,<br />

Mutterschutz oder gar Tod und alle Personalverwaltungstätigkeiten,<br />

die auch das Personalreferat des Regierungspräsidiums<br />

zu bearbeiten hat. Auch die Funktionsstellenbesetzungen zählen<br />

zum Aufgabenbereich. Es werden rund 24.000 Lehrkräfte<br />

personell durch die beiden Referate „Personal- und Verwaltungsangelegenheiten<br />

der Lehrkräfte“ und „Lehrereinstellung<br />

und Bedarfsplanung“ betreut.<br />

Doch damit endet die Arbeit nicht. Auch während des laufenden<br />

Schuljahrs (also August bis Juli) werden Lehrerinnen<br />

und Lehrer auf offene Stellen eingestellt. Es stehen Stellen in<br />

kleinem Umfang für vereinzelte unterjährige Ausschreibungen<br />

zur Verfügung.<br />

Lehrerinnen und Lehrer im Vorbereitungsdienst :<br />

Seminarzuweisungen werden vorbereitet<br />

Auch neue Lehrkräfte müssen gewonnen und in den Vorbereitungsdienst<br />

eingestellt werden. Die Einstellungsrunden für<br />

den Vorbereitungsdienst an allgemein bildenden Gymnasien<br />

<br />

im September. In diesen Schulbereichen erfolgen jeweils zum<br />

Schuljahresbeginn und zum Schulhalbjahr die Einstellungen.<br />

Im Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschulbereich beginnt im<br />

Februar die Einstellungsrunde für den Vorbereitungsdienst.<br />

Jährlich sind es rund 1.200 Referendarinnen und Referendare,<br />

die ihren Vorbereitungsdienst antreten (Tendenz steigend).<br />

Da die Lehramtsanwärterinnen und -anwärter im Land <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg ihre Ausbildung machen und sich somit nicht für<br />

einen bestimmten Seminarstandort bewerben können, werden<br />

sie nach fachlichen und nach sozialen Kriterien auf die Seminare<br />

in den Regierungsbezirken verteilt. Die für den Vorbereitungsdienst<br />

zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sammeln die Bewerbungen, überprüfen die Zulässigkeit für<br />

den Vorbereitungsdienst und nehmen eine Vorentscheidung<br />

für die Auswahl des Seminarorts vor. Danach leiten sie ihre<br />

Entscheidungen der Zuweisungskommission beim Kultusministerium<br />

zu, die die endgültige Zuweisung zu den Seminaren<br />

für Lehrerbildung trifft.<br />

Kooperationsvereinbarungen mit der Universität Freiburg und der<br />

<br />

Schule und Schulverwaltung sind mit vielen gesellschaftlichen<br />

Bereichen vernetzt. Mancher Knoten wird durch eine schriftliche<br />

Vereinbarung noch fester geknüpft. So unterzeichneten<br />

Schulpräsident Specker und der Rektor der Albert-Ludwigs-<br />

Universität Freiburg, Prof. Dr. Wolfgang Jäger, am 2. Mai eine<br />

Kooperationsvereinbarung, die die enge Zusammenarbeit auf<br />

Feldern gemeinsamen Interesses festschreibt. Sie umfasst beispielsweise<br />

die wissenschaftliche Forschung und Erprobung<br />

von innovativen Arbeitsformen im Bereich der Schulentwicklung<br />

und der Lehrergesundheit. Die Schulabteilung vermittelt<br />

dazu Schulen und Schulprojekte, die an dieser Form der Kooperation<br />

interessiert sind. Dazu gehört auch die weitere Ausgestaltung<br />

der Lehramtsstudiengänge, die wissenschaftliche<br />

Weiterbildung von Gymnasial- und Berufschullehrerinnen und<br />

-lehrern und gemeinsame Veranstaltungen zu Studienberatung<br />

und Information der Schülerinnen und Schüler.<br />

Die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und die Schulabteilung<br />

<br />

Förderung und Weiterentwicklung der Region als Bildungsstandort.<br />

Besonders soll dabei auf die Erhöhung der Ausbildungsfähigkeit<br />

der Jugendlichen Wert gelegt werden. Die gemeinsamen<br />

Projekte und Maßnahmen sind Partnerschaften<br />

zwischen Ausbildungsbetrieben und Schulen, die Erstellung<br />

einer Bildungslandkarte, die die bislang über 500 konkreten gemeinsamen<br />

Aktivitäten zu wirtschaftsbezogenen Themen transparent<br />

macht, und Assessmentcenter-Verfahren an Schulen, um<br />

den Jugendlichen ihre Talente und Stärken aufzuzeigen. Ziel ist,<br />

die Qualität der Schulabgänger und damit ihre Ausbildungsreife<br />

zu sichern und zu verbessern. Die Vereinbarung wurde bei einer<br />

Vollversammlung der IHK am 27. September 2006 in Schiltach<br />

unterzeichnet. Die gleiche Kooperationsvereinbarung ist mit<br />

der IHK Südbaden geplant.<br />

60


Kultusminister Rau beim<br />

8. Südbadischen Sportlerempfang<br />

von Matthias Mahler, Kommunales und Sparkassenwesen<br />

Vor rund 200 Gästen hat Regierungspräsident Sven von<br />

Ungern-Sternberg zusammen mit Kultusminister Helmut<br />

Rau und Staatssekretär Gundolf Fleischer am 22.11.2006<br />

die erfolgreichsten Sportler Südbadens ausgezeichnet. Zum<br />

achten Mal konnte der Regierungspräsident Sportler, Betreuer,<br />

Landräte, Bürgermeister, Verantwortliche aus Verbänden<br />

und Vereinen, der Verwaltung, der Wirtschaft, der Universität<br />

begrüßen, kurz und gut, Persönlichkeiten, die sich in unterschiedlichsten<br />

Bereichen für den Sport in Südbaden engagieren.<br />

So vielfältig wie die Liste der Gäste war auch die Bandbreite<br />

der sportlichen Erfolge, die in guter Stimmung und fast schon<br />

familiärer Atmosphäre gefeiert wurden. Kultusminister Rau<br />

und Staatssekretär Fleischer machten in ihren Grußworten<br />

deutlich, dass das Land in der Sportförderung nach wie vor<br />

gut aufgestellt sei. Gerade in Südbaden habe wieder einiges<br />

erreicht werden können wie die langfristige Sicherung des<br />

Trainingszentrums Herzogenhorn und die weitere Stärkung<br />

des Olympiastützpunkts durch eine noch intensivere Zusammenarbeit<br />

mit der Universität.<br />

Neben bekannten Gesichtern wie dem Mountainbike-Ass Sabine<br />

Spitz gab es bei der von SWR-Sportexperte Anton Schlaier<br />

spritzig moderierten Ehrung auch erstaunliche Erfolge in<br />

Sportarten, die nicht täglich im Rampenlicht stehen. Für den<br />

größten Unterhaltungswert sorgte die 9jährige Laura Bertsch,<br />

die in ihrer Altersklasse WM-Dritte und Vize-Europameisterin<br />

im Motorbootfahren wurde-in einem Schlauchboot mit 8-PS-<br />

Außenbordmotor. Vor und nach der Ehrung gab es noch zahlreiche<br />

gute Gespräche und die Gelegenheit, mit den Sportlern<br />

einmal ins persönliche Gespräch zu kommen. Das akustische<br />

(Silver-Jazz-Band um Job von Witzleben) und das leibliche<br />

Rahmenprogramm (Service-Team um Silke Mager) haben<br />

hierzu einen wichtigen Beitrag geleistet.<br />

Beim traditionellen Sportlerempfang<br />

konnte Regierungspräsident<br />

Sven von Ungern-Sternberg<br />

200 Gäste im Basler Hof<br />

begrüßen.<br />

Die 40 erfolgreichsten Sportler<br />

Südbadens wurden vom Regierungspräsidenten<br />

zusammen<br />

mit Kultusminister Rau und<br />

Staatssekretär Fleischer geehrt.<br />

Für den größten Unterhaltungswert<br />

sorgte neben Mountainbike-Ass<br />

Sabine Spitz (linkes<br />

Bild) die Ehrung der 9-jährigen<br />

(!) Laura Bertsch, die in ihrer<br />

Altersklasse WM-Dritte und<br />

Vize-Europameisterin im Motorbootfahren<br />

wurde.<br />

61


von Manfred Hettich, Koordinierungsstelle<br />

Mit der Verwaltungsreform hat sich das Aufgabenspektrum<br />

des Regierungspräsidiums erheblich erweitert.<br />

Dieses ist vielgestaltiger, interessanter und insgesamt politischer<br />

geworden. Viele Kolleginnen und Kollegen haben bereits<br />

die Chancen der neuen Gemeinsamkeit zu persönlichen<br />

Kontakten im Rahmen gemeinsamer Aufgabenerledigung genutzt.<br />

Viele sind daran interessiert, mehr über die Aufgabenschwerpunkte<br />

anderer Abteilungen zu erfahren.<br />

Deshalb hatte die Abteilungsleiterrunde zusammen mit dem<br />

Personalratsvorsitzenden und der Gleichstellungsbeauftragten<br />

angeregt, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Möglichkeiten<br />

zu bieten, Kolleginnen und Kollegen und deren Dienstgeschäfte<br />

aus anderen Fachbereichen kennen zu lernen.<br />

Das Regierungspräsidium Freiburg hat zur verbesserten Integration<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach der Verwaltungsreform<br />

2006 daher eine Veranstaltungsreihe“ RP-Info-<br />

Markt“ auf der Basis freiwilliger Mitwirkung aufgelegt. Diese<br />

Informationsveranstaltungen wurden außerhalb der Arbeitszeit<br />

angeboten. Sie haben ein sehr breites, teilweise stürmisches<br />

Echo gefunden und waren fast immer mehrfach überbucht.<br />

Die Auftaktveranstaltung organisierte das Landesamt für Geologie,<br />

Rohstoffe und Bergbau mit dem Thema Erdbeben in<br />

<br />

bebt“ hat uns miterleben lassen, wie es bebt, welche Geräusche<br />

entstehen und welche riesigen Schäden in unserer<br />

erdbebengefährdeten Zone entstehen können. Der Schutz im<br />

eigenen Haus und die möglichen Auswirkungen eines Bebens<br />

für das Kernkraftwerk Fessenheim standen im Mittelpunkt der<br />

Diskussion. Beim anschließenden Rundgang durch die Zentrale<br />

des Landeserdbebendienstes wurde vorgeführt, welche<br />

hochsensible und leistungsfähige Technik heute vorhanden ist<br />

und welche Aufgaben an den verschiedenen Stationen erledigt<br />

werden.<br />

Es folgte ein Besuch der Technischen Einrichtungen der Polizei<br />

und ihrer Werkstätten“ in Umkirch, die zur Abteilung 6<br />

„Landespolizeidirektion“ gehört. Beim Rundgang durch die<br />

Waffenwerkstatt wurden neben den gängigen Polizeiwaffen<br />

speziell ausgesuchte eingezogene Waffen und die umfangreiche<br />

Körperschutzausstattung der Polizisten vorgestellt.<br />

Mancher hat mit einem „Hand-Alkomaten“ in die „Röhre gepustet“.<br />

Die spezielle Ausrüstung in Streifenfahrzeugen und<br />

das „Highlight“ Video-Motorrad ließen die Kolleginnen und<br />

Kollegen staunen. Im Anschluss gab es eine Diskussion über<br />

rechtliche und einsatztaktische Fragen.<br />

Unsere Abteilung 2 (Wirtschaft, Raumordnung, Bau-, Denkmal-<br />

und Gesundheitswesen) hat im Schwarzwaldsaal mit dem<br />

Vortrag „Zecken-Borreliose-FSME“ erwartungsgemäß sehr<br />

viele angesprochen, die die große Sorge über solche Infektionsmöglichkeiten<br />

umtreibt, nachdem in den Medien und im<br />

62


Bekanntenkreis immer mehr Informationen über von Zecken<br />

verursachten Krankheiten auftauchen. Die hohe Befallquote<br />

der Zecken im Schwarzwald mit beiden Krankheitserregern<br />

und die Gefahren für im Freien spielende Kindern hatten eine<br />

Vielzahl an Fragen an den Präsidenten des Landesgesundheitsamtes,<br />

Professor Kimmig, zur Folge.<br />

Bei herrlichem Wetter stellte die Forstdirektion das forstliche<br />

Kleinod Lilienthal im südlichen Kaiserstuhl vor. Die Mammutbäume<br />

im dortigen Arboretum haben schon gewaltige<br />

Ausmaße erreicht. Wir lernten die Bedeutung der Versuchsund<br />

Samenplantage für die Landesforstverwaltung kennen.<br />

Die Orchideenbestände wiesen eine unglaubliche Vielfalt auf.<br />

Der Abschluss an der Adlernesthütte mit einem deftigen Bauernvesper<br />

und prächtiger Aussicht bleibt allen in bester Erinnerung.<br />

Tief beeindruckt hatte die Informationsveranstaltung der<br />

feldern<br />

in Orschweier und zum „Züchtungsfortschritt mit<br />

oder ohne Gentechnik“. Eine Führung durch die zweieinhalb<br />

Hektar großen Versuchsfelder mit ihren 1000 kleinen Einzel-<br />

<br />

<br />

-<br />

wirtschaft<br />

und die landwirtschaftliche Produktionsweise im<br />

geschichtlichen Verlauf wurden vermittelt. Die in Südbaden<br />

gentechnikfrei produzierten Feldfrüchte verkaufen sich noch<br />

gut. Weltweit nimmt aber der Anbau gentechnischer Produkte<br />

zu.<br />

Naturschutz auf dem höchsten Berg im Schwarzwald: Die Informationsveranstaltung<br />

der Abteilung 5 (Umwelt) führte uns<br />

bei strahlend blauem Himmel in das Naturschutzzentrum auf<br />

dem Feldberg. Der Feldberg-Ranger hat uns überzeugend vermittelt,<br />

wie mühselig es ist, dem Naturschutz in Konkurrenz<br />

zum Tourismus zu seinem Recht zu verhelfen. Die Darstel-<br />

maveränderung,<br />

der Düngung in der Landwirtschaft und der<br />

Historie der Bewirtschaftung offenbarte interessante Zusammenhänge.<br />

Der Eindruck blieb: Die von Abteilung 5 mit dem<br />

Naturschutzzentrum auf dem Feldberg verbundene Konzeption<br />

einer modernen Umweltkommunikation ist ein Erfolg.<br />

Die stark nachgefragten Integrationsveranstaltungen haben vielfältige<br />

Einblicke in die Arbeit anderer Abteilungen und Referate,<br />

neue Kontakte und verbessertes gegenseitiges Verständnis<br />

gebracht. Die vielen Begegnungen und Gespräche auf solchen<br />

Info-Veranstaltungen sind Basis für ein gutes Zusammenwachsen<br />

und ein neues Bewusstsein der Zusammengehörigkeit.<br />

Der RP-Info-Markt wird deshalb auch 2007 weitergeführt.<br />

Das Konzept hat sich bewährt.<br />

63


Die Keltenausstellung wandert...<br />

Altenburg-Rheinau liegt. Es war übrigens kein geringerer als Cäsar,<br />

der die stadtähnlichen befestigten Anlagen der Kelten „oppida“<br />

nannte. Die Kollegen der Kantonsarchäologie Zürich reicherten<br />

die Ausstellung um ein weiteres Fundortporträt, nämlich<br />

Rheinau, an. Der Zuspruch auch aus der Schweiz war so groß,<br />

dass Bürgermeisterin Ira Sattler ihr Rathaus sogar am Sonntag<br />

öffnen musste - und das bei 35 Grad Celsius.<br />

Vor den Sommerferien wanderte die Ausstellung weiter in die<br />

Sparkasse in Mengen (Gemeinde Schallstatt-Wolfenweiler, Kreis<br />

Breisgau Hochschwarzwald). Auf der Gemarkung der Gemeinde<br />

liegt die erste sicher nachgewiesene<br />

keltische „Viereckschanze“<br />

am Oberrhein.<br />

Viereckschanzen sind quadratische<br />

Einfriedungen mit<br />

Erdwall und vorgelagertem<br />

Graben, deren Deutung<br />

vom Heiligtum bis zum<br />

Bauernhof reicht. In manchen<br />

dieser Schanzen wurden<br />

nämlich tiefe Schächte<br />

mit Resten von Opferhandlungen<br />

gefunden. Da von<br />

der Viereckschanze in<br />

Mengen nur ein Bruchteil<br />

ausgegraben ist, hält sich<br />

ßenden<br />

Bewertung noch zurück.<br />

<br />

Die Ausstellung „Kelten an Hoch- und Oberrhein“, konzipiert<br />

<br />

Wanderausstellung besonderer Art und Güte. Die Idee: Die sensationellen<br />

keltischen Neufunde und Ergebnisse unserer Keltenforschungen<br />

nicht im Museum, sondern dezentral an den Fundorten<br />

selbst zu zeigen und zwar dort, wo Bürgerinnen und Bürger<br />

ihre täglichen Anlaufstellen haben, zum Beispiel das Rathaus<br />

<br />

Dieses Konzept geht auf. Nach der Ausstellungseröffnung im<br />

Basler Hof in Freiburg im März war die Ausstellung zuerst zu<br />

Gast in der Gemeinde Jestetten (Kreis Waldshut), auf deren<br />

Gemarkung der deutsche Teil des keltischen Doppeloppidums<br />

In Riegel am Kaiserstuhl gastierte die Ausstellung ab dem 27.<br />

Oktober, allerdings in anderer Zusammensetzung und mit anderen<br />

Exponaten. Riegel kennt man eher als Römerstadt; dass<br />

dort der sensationelle keltische Münzschatzfund von 27 Goldmünzen<br />

gefunden wurde, wissen wenige. Sie waren prägefrisch<br />

in einem kleinen Tongefäß verborgen. Bei den Münzen handelt<br />

es sich um Nachahmungen des Goldstaters Philipp II von Makedonien,<br />

dem Vater Alexanders des Großen. Der „originale“<br />

Stater wog 8,73 g (Normgewicht) und zeigte ursprünglich auf<br />

der Vorderseite das Kopfbildnis des Sonnengottes Apoll und<br />

auf der Rückseite die Biga, ein Zweigespann mit Wagenlenker,<br />

womit sich König Phillipp II. von Makedonien als Herr-<br />

bild<br />

weitgehend abgewandelt. Metallanalysen legen nahe,<br />

dass die Riegeler Münzen in Tarodunum, einem keltischen<br />

Oppidum (Gem. Kirchzarten), der nächsten Station der Ausstellung<br />

hergestellt wurde. Eröffnung ist am 10. Januar 2007.<br />

Anschließend wird die Ausstellung weiter wandern. Das Regierungspräsidium<br />

hält die Öffentlichkeit über die jeweiligen Standorte<br />

auf dem Laufenden - und auch über die Veröffentlichungen<br />

dazu.<br />

64


Termine und Ereignisse im Jahr 2006<br />

Januar<br />

09.01. Neujahrsempfang<br />

09.01. Verkündung Planfeststellungsbeschluss B 294<br />

Elzach im Rathaus Elzach<br />

12.01. Vorkonferenz Metropolregion, Offenburg<br />

12.01. Erfahrungsaustausch Abteilungen 3 und 5 mit<br />

Elsässischen Landwirten zur NATURA 2000<br />

17.01. Tag der Landwirtschaft - Der Landwirt als<br />

Energiewirt mit dem BLHV<br />

18.01. Besuch Regierungsrätin Rita Fuhrer i. S.<br />

Flughafen Zürich<br />

19.01. Besuch StS Köberle und Bürgermeister Laub,<br />

Umkirch, B 31 West<br />

19.01. Vor-Ort-Termin L 113 Sasbach-Riegel<br />

20.01. Meinungsaustausch des Regierungspräsidenten<br />

mit BLHV-Präsident Werner Räpple,<br />

Weinbaupräsident Gerhard Hurst und<br />

Landfrauenpräsidentin Marianne Anselm<br />

23.01. Gemeindebesuch Lenzkirch<br />

25.01. Ortstermin: Eintragung Krematorium Tuttlingen<br />

ins Denkmalbuch<br />

26.01. Besuch von Bürgermeister Moser, Wolfach i. S. B<br />

33 Kinzigtal<br />

28.01. Fechtweltcup der Juniorinnen, Übergabe des<br />

Ehrenpreises an Siegerin in Waldkirch<br />

30.01. Präsident Bernhard Sibold i. S. Europaweites<br />

Schulprogramm<br />

März<br />

02.03. Weinbautage des badischen Weinverbandes mit<br />

den Regierungspräsidien Freiburg und Karlsruhe<br />

sowie des Weinbauinstitutes in Offenburg<br />

02.03. Spatenstich L 94 Ortsumgehung Biberach<br />

03.03. Spatenstich B 311 Möhringer Vorstadt<br />

06.03. Landratsamt Konstanz, grenzüberschreitende<br />

Stabssitzung <strong>Baden</strong>-Württemberg / Schweiz zur<br />

Vogelgrippe<br />

06.03. Ausstellungseröffnung „Kelten am Hoch- und<br />

Oberrhein“ im Basler Hof<br />

07.03. Verkehrsfreigabe A 861 AD Hochrhein -<br />

Bundesgrenze D/CH<br />

08.03. Informationsgespräch über die Bekämpfung der<br />

Maikäfer, Kaiserstuhl<br />

10.03. Jahrespressekonferenz der Landespolizeidirektion<br />

zur polizeilichen Kriminalitätsstatistik<br />

13.03. BLHV Landesversammlung, Endingen<br />

15.03. Besprechung Landwirtschaftsbehörden D-CH an<br />

der Schweizer Grenze<br />

15.03. Spatenstich L 220 Haselbrunnstraße in Radolfzell<br />

16.03. Tag des Verkehrs / B 27 Verkehrsfachgespräch mit<br />

Bürgermeister Baumann, Landrat Wolf, Blumberg<br />

22.03. Festkolloquium „Tag des (Grund)wassers“<br />

anlässlich des internationalen Wassertags<br />

24.03. Eingemeindung Tennenbronn in Schramberg<br />

28.03. Einweihung Touristische Hinweistafel Ottenhöfen<br />

Februar<br />

02.02. Besuch Sägewerk Streit, Hausach<br />

<br />

<br />

Trassenführung A 98 WT<br />

07.02. Enthüllung Touristische Hinweistafel<br />

„Dreifaltigkeitsberg“ in Spaichingen<br />

09.02. 10. Dreiländerkonferenz<br />

13.02. Regionalbereisung mit MP Oettinger<br />

16.02. Gespräche StS Roth, MdB Volker Kauder, MdB<br />

Weiss, StS Großmann, MdB Schwarzelühr-Sutter<br />

in Berlin<br />

20.02. Narrenempfang<br />

21.02. Kreisbereisung Rottweil<br />

22.02. Einweihung Touristisches Hinweisschild<br />

„Donaubergland“ A 98, Höhe Geisingen mit<br />

Landrat Wolf, Tuttlingen<br />

23.02. Gespräch der Abteilung 3 mit dem Naturpark<br />

Südschwarzwald zur Einführung halboffener<br />

Weidesysteme<br />

April<br />

02.04. Badischer Imkertag<br />

04.04. Vorstandssitzung ITADA in Straßburg, Elsass-<br />

<strong>Baden</strong>-Schweiz<br />

07.04. Spatenstich Altlastensanierung „Satte Klamm“ mit<br />

OB Schreiner<br />

07.04. Einweihung Touristisches Hinweisschild „Platz<br />

der Verfassungsfreunde - Offenburg“<br />

10.04. Feierliche Unterzeichnung der deutschfranzösischen<br />

Vereinbarung über das Interreg-<br />

Projekt „ Revitalisierung des Taubergießen<br />

- Alter Rhein mit neuer Dynamik“ in Kappel-<br />

Grafenhausen<br />

11.04. Unterzeichnung Naturschutzverordnung<br />

Schwackenreuter Baggerseen<br />

65


11.04. Amtseinführung Abteilungsleiter 9 Dr.<br />

Ralph Watzel mit Herrn Staatssekretär im<br />

Wirtschaftsministerium Dr. Mehrländer<br />

Dr. Ralph Watzel bei der Amtseinführung mit Lebensgefährtin<br />

Dr. Andrea Mechle<br />

24.04. Pressefahrt des Regierungspräsidenten mit<br />

Badischen Imkern in der Ortenau<br />

25.04. Interreg-Projekt „Grenzübergreifende<br />

<br />

landwirtschaftlicher Berufe für Behinderte“,<br />

Besprechung in Offenburg<br />

26.04. Präsidentschaft Euroinstitut, Gespräch mit<br />

Präsident Jean-Jacques Fritz, Euroinstitut Kehl<br />

26.04. Verabschiedung von Regierungsvizepräsident Dr.<br />

Wilfried Kollnig<br />

Dr. Wilfried Kollnig bei seiner Verabschiedung<br />

mit dem Personalratsvorsitzenden Hans-Peter und<br />

Röltgen und dem Regierungspräsidenten (links)<br />

27.04. Mitgliederversammlung Naturpark<br />

Südschwarzwald in Freiburg<br />

27.04. Fachgespräch Abt. 8 mit Dezernenten der Landund<br />

Stadtkreise<br />

Mai<br />

<br />

Vertrag<br />

02.05. Grundsteinlegung Brücke in Weil a. Rh. /<br />

Hüningen (INTERREG-Projekt)<br />

03.05. Gesprächskreis 3. und 4. Gleis (Abteilungen 3, 1,<br />

5 mit BLHV und Deutsche Bahn)<br />

03.05. Trinationale Geothermie-Konferenz in Rust,<br />

Beteiligung Abteilung 9/LGRB<br />

03.05 Bundesweiter Workshop „WebServices“ der<br />

Staatlichen Geologischen Dienste in Deutschland,<br />

Organisation Abteilung9/LGRB<br />

05.05. Sportlerehrung Mannschaft/Senioren, Singen<br />

07.05. Mitgliederversammlung Badische Heimat 2006, u.<br />

a. Neuwahlen Landesvorstand, Lörrach<br />

08.05. Grundsteinlegung Augustinermuseum 1. BA<br />

11.05. Infoveranstaltung Abt. 8 im Lilienthal /<br />

Kaiserstuhl<br />

12.05. Aufsichtsratsitzung 10-jähriges Bestehen Infobest,<br />

Breisach<br />

12.05. Empfang anl. Generalversammlung des Bundes<br />

Heimat und Umwelt in Deutschland<br />

13.05. Jahrestagung Bund Heimat und Umwelt, Besuch<br />

MP Oettinger<br />

13.05. Nato-Pipeline, feierliche Übergabe von<br />

Ölwehrausrüstung im Ortenaukreis<br />

13.05. Verleihung der Zelter-Plakette anl. 100-jähringen<br />

Bestehens der Sängerrunde der Bäckerinnung<br />

15.05. OU Haslach B 33, Gespräch mit Bürgermeister<br />

Winkler<br />

17.05. Kreisbereisung Rottweil, Fahrt nach Lauterbach<br />

und Schiltach<br />

18.05. Landratsamt Offenburg, Grenzüberschreitender<br />

Erfahrungsaustausch zur Vogelgrippe, <strong>Baden</strong>-<br />

Elsass- Schweiz<br />

18.05. Waldgipfel in Todtnauberg<br />

18.05. Schirmherr beim Kongress „Grenzüberschreitende<br />

Verkehrsströme - eine europäische<br />

Herausforderung“<br />

19.05. Gespräch mit Referat 55 i. S. NatSchutzgebiet<br />

„Schwackenreuter Baggerseen - Rübelisbach“<br />

19.05. Verkehrsfreigabe L 112 Ortsdurchfahrt Glottertal<br />

21.05. 26. Bundeskonferenz der Regierungspräsidenten<br />

in Coburg<br />

31.05. Dreiländerkongress der Chemischen Veterinärund<br />

Untersuchungsämter in Durbach<br />

Juni<br />

14.06. Tag der Landwirtschaft - Sonderkulturen mit dem<br />

Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband<br />

66


19.06. Verteilerausschuss Sportstättenbau<br />

22.06. Einweihung Fischtreppe, Gambsheim<br />

24.06. Ausstellungseröffnung „Von Österreich zu <strong>Baden</strong>“<br />

in Zell-Atzenbach<br />

26.06. GVFG Südanschluss an die B27 bei Deißlingen<br />

26.06. „Science Days“ in Rust, mit Abteilung 9/LGRB<br />

28.06. Neugründungsversammlung<br />

Hochrheinkommission<br />

29.06. Treffen mit Bürgermeister Heller wegen Unwetter<br />

in Hofstetten<br />

29.06. Informationsfahrt einer Chinesischen<br />

Delegation aus der Partnerprovinz Jinangsu zur<br />

Landwirtschaft in Südbaden<br />

29.06. Besuch des Regierungspräsidiums beim<br />

landwirtschaftlichen Versuchsfeld in Orschweier<br />

30.06. Informationsaustausch der Dezernenten/Amtsleiter<br />

LRÄ, Abteilung 3 und Landwirtschaftskammer<br />

Straßburg zur Umsetzung der EU-Agrar-Reform<br />

Erweiterungsverordnung durch P beim<br />

Naturparkmarkt in Waldshut<br />

22.07. Unterzeichnung Rechtsverordnung zur<br />

Erweiterung des „Naturparks Südschwarzwald“ in<br />

Waldshut<br />

24.07. Verabschiedung Abteilungsleiter der Abteilung 4,<br />

Norbert W. Launer<br />

Juli<br />

02.07. Diözeseantrag mit Apostolischen Nuntius Dr.<br />

Ender<br />

03.07. Unterzeichnung des verwaltungsgerichtlichen<br />

Vergleichs zur Beendigung des Rechtsstreits<br />

über die zwei Windkraftanlagen an der<br />

Holzschlägermatte in Freiburg<br />

03.07. Verkehrsfreigabe B 33 Ortsumgehung Hornberg<br />

05.07. Auftakt Turmspenden - Marketing -<br />

Pressekonferenz (Münsterbauverein)<br />

05.07. Unterzeichnung der Eurodistrikt Verträge Region<br />

FR/Centre et Sud Alsace mit Staatsminister Gloser<br />

u. Europaministerin Colonna<br />

07.07. Besuch Schweizer Bundesrat<br />

11.07. Gespräch des Regierungspräsidenten mit der<br />

Badischen Landjugend<br />

11.07. Politische Runde zum Swiss Euro Business Park,<br />

Jestetten<br />

12.07. Tagung der Naturschutzbeauftragten in Schonach<br />

12.07. Enthüllung Hinweisschild Schloss Staufenberg,<br />

Durbach<br />

13.07. Verkehrsfreigabe B 314 Ausbau bei Wutöschingen<br />

13.07. Spatenstich Hochwasserrückhaltebecken<br />

Wolterdingen<br />

17.07. Aufstellung Touristische Hinweistafel „Passerelle<br />

de deux Rives“<br />

18.07. Pädagogischer Tag aller Landwirtschaftlichen<br />

Fachschulen in Emmendingen-Hochburg<br />

18.07. Gemeindebesuch Eichstetten<br />

19.07. Empfang einer polnischen Delegation von<br />

Forstleuten im Basler Hof<br />

22.07. Unterzeichnung der Naturpark-<br />

Alter und neuer Leiter der Straßenbauabteilung:<br />

Hans-Jürgen Bumann (links) und Norbert W. Launer<br />

24.07. Spatenstich Ausbau der K 5303 bei Erlach,<br />

Ortenaukreis, GVFG<br />

27.07. Gespräch beim Bundesministerium in Bonn<br />

zur Ausbildung der Weinbrenner in <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg<br />

30.07. Einweihung Aussichtsturm Eichelspitze<br />

Eichstetten<br />

31.07. Amtseinführung Regierungsvizepräsident Frank<br />

Scherer, Ansprache Minister Stächele<br />

Der neue Regierungsvizepräsiden Frank Scherer<br />

(links) bei der Amtseinführung mit Staatsminister<br />

Willi Stächele<br />

67


August<br />

01.08. B 33-Tag in Allensbach, Reichenau und Konstanz<br />

02.08. Richtfest Herz-Zentrum Bad-Krozingen<br />

03.08. Tag des Weinbaus mit dem Badischen<br />

Weinbauverband<br />

September<br />

12.09. Unterzeichnung Manifest zur<br />

Flugverkehrsbelastung in Waldshut-Tiengen<br />

12.09. Euroinstitut: Verabschiedung Frau Will,<br />

Amtseinführung Dr. Beck, Ehrenpräsidentschaft<br />

Dr. Schroeder<br />

12.09. <strong>Baden</strong>messe - Bäuerinnentag<br />

15.09. Spatenstich Teilumgehung Sulz 2. Bauabschnitt,<br />

GVFG<br />

15.09. Enthüllung Kunstwerk „Bergspitze“,<br />

Autobahnraststätte Engen<br />

18.09. Gespräch des Regierungspräsidenten mit dem<br />

Präsidenten des Landesbauernverbandes Herrn<br />

Hockenberger und dessen Stellvertreter Rukwied<br />

19.09. Empfang 20 polnischer KZ-Überlebende,<br />

Maximilian-Kolbe-Werk<br />

20.09. Buchvorstellung „Badisches Kalendarium“ mit<br />

Frau Kühnel (G. Braun Buchverlag), Heinrich<br />

Hauß, A. Schmid, David Depenau (Bad. Heimat)<br />

21.09. Kreisbereisung Landkreis Konstanz: Hohenfels-<br />

Kalkofen, Steißlingen, Radolfzell, Singen<br />

21.09. Besprechung Landwirtschaftsbehörden D-CH an<br />

der Schweizer Grenze<br />

21.09. Lehrerfortbildung im Fach Erdkunde an<br />

Gymnasien „Keine Angst vor Böden“, Veranstalter<br />

LGRB<br />

23.09. 50 Jahre Kath. Akademie Erzdiözese Freiburg<br />

26.09. B 317 / A 98 / B317 Kreisverkehrsplatz<br />

Steinen und A 98 zweite Dorfbachtalbrücke,<br />

Baustellenbesuche des Regierungspräsidenten<br />

28.09. Unterzeichnung NatSchVO „Rötenbacher Wiesen“<br />

28.09. Gespräch der Abteilungen 3 des RP Freiburg und<br />

Karlsruhe mit dem Badischen Gartenbauverband<br />

28.09. Ausweisung der „Rötenbacher Wiesen“ als 999.<br />

Naturschutzgebiet des Landes<br />

29.09. Tag des Fisches mit dem Badischen<br />

Fischereiverband: Fischzucht Riegger,<br />

Forellenzucht Seelbach-Wittelbach;<br />

Gewässerrenaturierung Biberach<br />

30.09. Einweihung Neue Ortsmitte Sexau<br />

Oktober<br />

<br />

02.10. Unterzeichnung 1.000 NSG „Yacher Zinken“ mit<br />

Minister Hauk<br />

02.10. Ausweisung des „Yacher Zinken“ als 1000.<br />

Naturschutzgebiet des Landes in Elzach-Yach<br />

04.10. Festakt zum 150jährigen Jubiläum der<br />

Wasserschutzpolizei am Bodensee in Konstanz<br />

04.10. Aufstellung Touristisches Hinweisschild Blumberg<br />

A 81 mit Bürgermeister Baumann und MdB<br />

Burgbacher<br />

05.10. Trauerfeier Conrad Schroeder<br />

Oktober: Das<br />

Regierungspräsidium<br />

trauert um<br />

den ehemaligen<br />

Regierungspräsidenten<br />

Dr. Conrad<br />

Schroeder, der im<br />

Alter von 72 Jahren<br />

verstarb<br />

06.10. Einweihung Hochwasserschutzmaßnahme am<br />

Schobbach, Hagelbach und Zähringer Dorfbach,<br />

<br />

06.10 Einweihung des neuen Dienstgebäudes der<br />

Polizeidirektion Offenburg durch StS Gundolf<br />

Fleischer<br />

09.10. Besuch in Donaueschingen<br />

09.10. Gespräch mit OB Dietz i. S. PFB Nord-West-<br />

Umfahrung Haltingen<br />

09.10. Gespräch mit Bürgermeister Weissbrodt, LR<br />

Bollacher wg. Trassenentscheidung A 98.6<br />

10.10. Spatenstich für die Anbohrung der 4. Quelle in<br />

Bad Bellingen<br />

11.10. „Science Days“ in Rust, mit Abteilung 9/LGRB<br />

12.10. Seminar und Exkursion „Golf im Ländle<br />

- Handicap für Boden- und Naturschutz?“,<br />

Mitveranstalter LGRB<br />

12.10. Ausstellungseröffnung „Baustelle <strong>Baden</strong>- 200<br />

Jahre Großherzogtum“<br />

13.10. Einweihung Rückhaltebecken Sulzbach<br />

14.10. Einweihung Erweiterung Kläranlage Tuttlingen<br />

17.10. L 415 / Wettestraße Verkehrsfreigabe<br />

Oberstadtumfahrung Oberndorf<br />

17.10. Freigabe der Oberstadtumfahrung Oberndorf mit<br />

Bürgermeister Acker<br />

68


17.10. Gemeindebesuch Epfendorf, Einweihung der<br />

neuen Ortsdurchfahrt<br />

18.10. Spatenstich Sanierung RFK-Deich (Rheinau)<br />

19.10. Sitzung des Denkmalrats auf der Insel Reichenau<br />

19.10. Teilnahme VP bei der Bürgermeistertagung in Zell<br />

i. W.<br />

21.10. GVFG Teilumgehung Sulz 1. Bauabschnitt,<br />

Verkehrsfreigabe<br />

23.10. Jahrespressekonferenz Straßenbau<br />

24.10. Urkundenübergabe im Beruf Ländliche/Städtische<br />

Hauswirtschaft in Villingen-Schwenningen<br />

24.10. Baustellenbesichtigung Linachtalsperre<br />

25.10. Gesprächskreis 3. und 4. Gleis (Abteilungen 3, 1,<br />

5´mit dem BLHV und Deutsche Bahn)<br />

25.10. Eröffnung des Factory-Outlet-Centers „seemaxx“<br />

in Radolfzell<br />

25.10. „Ehemaliges Stift Säckingen“ mit Münster<br />

St. Fridolin, den Stiftsgebäuden und dem<br />

Stiftsfriedhof wird als Sachgesamtheit unter<br />

besonderen Denkmalschutz gestellt und in das<br />

amtliche Denkmalbuch eingetragen<br />

26.10. 4. Holzbautagung im RP<br />

26.10. Gespräch mit StS Köberle, StS Fleischer,<br />

Bürgermeister Gutgsell i. S. L 125 Voraus<br />

26.10. Vortragsabend während der Ausstellung „200<br />

Jahre Großherzogtum <strong>Baden</strong>“<br />

27.10. Besuch Oberbefehlshaber der Streitkräfte<br />

Amerika, Deutschland, Frankreich,<br />

Großbritannien, Italien<br />

31.10. Europa Forum Luzern 2006<br />

November<br />

02.11. Einweihung Gewerbegebiet Rohrmatt, Ettenheim<br />

02.11. Einweihung Touristisches Hinweisschild<br />

Oberkirch/Schauenburg<br />

02.11. Vortrag „Die Kath. Kirche im Großherzogtum<br />

<strong>Baden</strong>“ während der Ausstellung „200 Jahre<br />

Großherzogtum <strong>Baden</strong>“<br />

03.11. Gebietsweinprämierung und Urkundenübergabe<br />

im Beruf Winzer in Offenburg<br />

07.11. Unterzeichnung Interregvereinbarung Rheinau-<br />

Gambsheim<br />

09.11. Urkundenübergabe im Beruf Landwirt in<br />

Emmendingen, Hochburg<br />

09.11. Vortrag „Von der Monarchie zur Republik - Die<br />

Badische Zentrumspartei 1917“ während der<br />

Ausstellung „200 Jahre Großherzogtum <strong>Baden</strong>“<br />

09.11. <strong>Baden</strong>-Württembergische<br />

Polizeilandesmeisterschaften im Volleyball in<br />

March-Buchheim<br />

10.11. Seminar „Erdbebensicheres Bauen“,<br />

Mitveranstalter Abteilung 9 / LGRB<br />

16.11. Informationsabend für Schweizer Landwirte zur<br />

Situation der Landwirtschaft in der Europäischen<br />

Union in Sissach-Ebenrain<br />

17.11. Eröffnung der Ausstellung 50-Jahr-Feier der<br />

Deutschen Gesellschaft für Kartographie<br />

20.11. Fachschultag der Landwirtschaftlichen<br />

Fachschulen der Rheinschiene in Emmendingen<br />

- Hochburg mit Vertretern des BLHV, des<br />

Weinbauverbandes und der Landjugend<br />

21.11. BM-Sprengel mit Landrat Heim wg.<br />

Vogelschutzgebiete<br />

21.11. Auftaktveranstaltung „Gute Noten kann man<br />

essen“ der Abteilungen 3 und 7<br />

22.11. Südbadischer Sportlerempfang<br />

23.11. Vortrag „<strong>Baden</strong> oder Alemannien“ während der<br />

Ausstellung „200 Jahre Großherzogtum <strong>Baden</strong>“<br />

27.11. Start Sanierung Castellberg mit Bürgermeister<br />

Gassenschmidt Ballrechten-Dottingen<br />

28.11. Aufstellung Touristisches Hinweisschild<br />

Müllheim, Marktplatz am Museum<br />

<br />

Villingen-Schwenningen<br />

Dezember<br />

04.12. Trassenentscheidung Hauenstein Tiengen A 98.8<br />

06.12. Besuch der Badischen Weinkönigin beim<br />

Regierungspräsidenten<br />

08.12. 32. Plenum Oberrheinkonferenz<br />

13.12. Grundsteinlegung Trinkwasserbehälter,<br />

Trinkwasserversorgung Winden<br />

14.12. Kreisbereisung Schwarzwald-Baar-Kreis /<br />

Heuberg<br />

14.12. Jahrespressefahrt des Badischen<br />

Landwirtschaftlichen Hauptverbandes<br />

15.12. Besuch Minister Stächele<br />

15.12. Gemeindebesuch Bötzingen<br />

19.12. Aufstellung Touristisches Hinweisschild<br />

Friesenheim<br />

20.12. Jahresabschlusspressekonferenz 2006<br />

22.12. L 113 Sasbach - Riegel, Verkehrsfreigabe<br />

22.12. L 173 OU Bleibach, Verkehrsfreigabe<br />

69


Abteilung 1<br />

Steuerung und Verwaltung<br />

RVP Scherer 1002<br />

Referat 11<br />

Organisation, Information und<br />

Kommunikation<br />

RD Ronai 4833<br />

Referat 12<br />

Personal<br />

Ltd. RD Eisele 1065<br />

Referat 13<br />

Haushalt<br />

RD Schwalbe 4875<br />

Referat 14<br />

Kommunal- und Sparkassenwesen,<br />

Feuerwehr und<br />

Katastrophenschutz<br />

Ltd. RD Dr. Eckhold 1049<br />

Referat 15<br />

Recht, Planfeststellung<br />

Ltd. RD Hoffmann 1070<br />

Referat 16<br />

Eingliederung, Ausländer- und<br />

Asylrecht<br />

RD Dr. Dreßler 40101-120<br />

Hinweis:<br />

Abteilung 2<br />

Wirtschaft, Raumordnung,<br />

Bau- , Denkmal- und<br />

Gesundheitswesen<br />

AD Dr. Heidland 4633<br />

Referat 21<br />

Raumordnung,<br />

Baurecht, Denkmalschutz<br />

Ltd. RD Schwarz 4682<br />

Referat 22<br />

Stadtsanierung, Wirtschaftsförderung,<br />

Gewerberecht,<br />

Preisrecht<br />

N.N.<br />

Referat 23<br />

Kulturelle und soziale Infrastruktur,<br />

Krankenhausfinanzierung,<br />

Fachstelle für das<br />

öffentliche Bibliothekswesen<br />

Ltd. RD Hefter 4618<br />

Referat 24<br />

Ärztliche und pharmazeutische<br />

Angelegenheiten<br />

N.N.<br />

Referat 25<br />

Denkmalpflege<br />

HKons Dr.Laule 2) 3506<br />

Abteilung 3<br />

Landwirtschaft, Ländlicher<br />

Raum, Veterinär- und<br />

Lebensmittelwesen<br />

AD Dieter Blaeß 1282<br />

Referat 31<br />

Recht und Verwaltung,<br />

Bildung<br />

Ltd. RD Brecht 1262<br />

Referat 32<br />

Betriebswirtschaft, Agrarförderung<br />

und Strukturentwicklung<br />

LD'in Delius 1235<br />

Referat 33<br />

Pflanzliche und tierische<br />

Erzeugung<br />

Ltd. LD Hugger 1305<br />

Referat 34<br />

Markt und Ernährung,<br />

Futtermittelüberwachung<br />

LD Munz 1234<br />

Referat 35<br />

Veterinärwesen,<br />

Lebensmittelüberwachung<br />

Ltd. VetD Dr. Koch 1223<br />

Referat 36<br />

Untere Flurbereinigungsbehörde,<br />

Pool<br />

Ltd. VermD Borger 1250<br />

1) Alle vierstelligen Durchwahlnummern sind an unsere Telefonzentrale 0761 208-<br />

<br />

angeschlossen, für die anderen gilt 0761 + angegebene Telefonnummer<br />

Mit der "Wahrnehmung der Referatsleitung beauftragt"<br />

Abteilung 4<br />

Straßenwesen und<br />

Verkehr<br />

Ltd. BD Bumann 4476<br />

Referat 41<br />

Recht und Verwaltung,<br />

Grunderwerb<br />

RD Andreas Milsch 4433<br />

Referat 42<br />

Steuerung und Baufinanzen,<br />

Vertrags- und<br />

Verdingungswesen<br />

N.N.<br />

Referat 43<br />

Ingenieurbau<br />

Ltd. BD Lenz 4538<br />

N.N.<br />

Referat 44<br />

Straßenplanung<br />

Referat 45<br />

Straßenbetrieb und<br />

Verkehrstechnik<br />

Ltd. BD Dr. Morlock 4510<br />

N.N.<br />

Referat 46<br />

Verkehr<br />

Referat 47.1<br />

Baureferat Nord<br />

Ltd. BD Burkart, P. 2272<br />

Referat 47.2<br />

Baureferat Ost<br />

Ltd. BD Sonntag 4471<br />

N.N.<br />

Referat 47.3<br />

Baureferat Süd<br />

Abteilung 5<br />

Umwelt<br />

AD Springer 4274<br />

Referat 51<br />

Recht und Verwaltung<br />

Ltd. RD Förster 4262<br />

Referat 52<br />

Gewässer und Boden<br />

Ltd. BD Bohlen 2) 4330<br />

Referat 53.1<br />

Gewässer I. Ordnung, Hochwasserschutz,<br />

Planung und<br />

Bau<br />

BD Burkart, B. 2) 4247<br />

Referat 53.2<br />

Gewässer I. Ordnung,<br />

Hochwasserschutz, Betrieb<br />

und Unterhaltung<br />

BD Schäuble 2) 4201<br />

Referat 53.3<br />

Integriertes Rheinprogramm<br />

N.N.<br />

Referat 54.1<br />

Industrie Schwerpunkt<br />

Luftreinhaltung<br />

Ltd.GD Blumenstock 2066<br />

Referat 54.2<br />

Industrie/Kommunen<br />

Schwerpunkt Abfall<br />

RD'in Bloß 2) 2118<br />

Referat 54.3<br />

Industrie/Kommunen<br />

Schwerpunkt Abwasser<br />

Ltd. BD Brand 2132<br />

Referat 54.4<br />

Industrie/Schwerpunkt<br />

Arbeitsschutz<br />

Ltd. GD Willimsky 2160<br />

Referat 55<br />

Naturschutz, Recht<br />

Ltd. RD von Witzleben 4233<br />

Referat 56<br />

Naturschutz und<br />

Landschaftspflege<br />

LKons Dr. Meineke 4133<br />

Referat 57<br />

Wasserstraßen<br />

RD Richter 4277<br />

Abteilung 6<br />

Landespolizeidirektion<br />

PP Dr. Haug 882-3000<br />

Referat 61<br />

Recht und Verwaltung<br />

Ltd. RD Ehmann 882-3001<br />

N.N.<br />

Referat 62<br />

Polizeirecht<br />

Referat 63<br />

Polizeiärztlicher Dienst<br />

N.N.<br />

Referat 64<br />

Führung und Einsatz<br />

Ltd. KD Rotzinger 882-3400<br />

Referat 65<br />

Kriminalitätsbekämpfung<br />

KD Keil 2) 882-3401<br />

Referat 66<br />

Polizeitechnik<br />

POR Hochuli 2) 882-3250<br />

Abteilung 7<br />

Schule und Bildung<br />

SchulP Specker 6220<br />

Referat 71<br />

Rechts- und Verwaltungsangelegenheiten<br />

der Schulen,<br />

Angelegenheiten der Lehrerbildungseinrichtungen,<br />

Disziplinarangelegenheiten<br />

SchulVP Sutor 6198<br />

Referat 72<br />

Personal- und Verwaltungsangelegenheiten<br />

der<br />

Lehrkräfte<br />

Ltd. RD Maaßen 6189<br />

Referat 73<br />

Lehrereinstellung und<br />

Bedarfsplanung<br />

Ltd. RSD'in Kratt 6264<br />

Referat 74<br />

Grund-, Haupt-, Real- und<br />

Sonderschulen<br />

AD Wesche 6121<br />

Referat 75<br />

Allgemein bildende<br />

Gymnasien<br />

<br />

Referat 76<br />

Berufliche Schulen<br />

Ltd. RSD Hecht 6109<br />

Referat 77<br />

Qualitätssicherung und<br />

-entwicklung, Bildungsberatung<br />

PsychD Weng 6252<br />

Landeslehrerprüfungsamt<br />

Außenstelle beim<br />

Regierungspräsidium Freiburg<br />

(dem Ref. 73 angegliedert)<br />

Ltd. RSD Wild 6045<br />

Abteilung 8<br />

Forstdirektion<br />

FP Joos 1400<br />

Referat 81<br />

Recht, Verwaltung, Forstliche<br />

Liegenschaften<br />

Ltd.FD Wetzel 2) 1443<br />

Referat 82<br />

Forstpolitik und Forstliche<br />

Förderung Nord<br />

FD Butz 1409<br />

Referat 83<br />

Forstpolitik und Forstliche<br />

Förderung Süd<br />

Ltd.FD Verbeek 1403<br />

Referat 84<br />

Biologische Produktion und<br />

Forsteinrichtung - Nord<br />

Ltd.FD Hauck 1468<br />

Referat 85<br />

Biologische Produktion und<br />

Forsteinrichtung - Süd<br />

Ltd.FD Fischer, E. 1457<br />

Referat 86<br />

Technische Produktion,<br />

Vertrieb, Marketing<br />

Ltd.FD von Türckheim 1315<br />

Referat 87<br />

Gebietsleitungen, Finanzen<br />

und Controlling Staatsforstbetrieb<br />

OFR Beck, J. 1430<br />

Abteilung 9<br />

Landesamt für Geologie,<br />

Rohstoffe und Bergbau<br />

AD Dr. Watzel 3066<br />

Referat 91<br />

Geowissenschaftliches<br />

Landesservicezentrum<br />

Ltd. VermD Dr. Schweizer 3060<br />

N.N.<br />

Referat 92<br />

Landesgeologie<br />

Referat 93<br />

Landesbodenkunde<br />

GeolD Dr. Fleck 2) 3130<br />

Referat 94<br />

Landeshydrogeologie und<br />

-geothermie<br />

N.N.<br />

Referat 95<br />

Landesingenieurgeologie<br />

GeolD Dr. Ruch 3335<br />

Referat 96<br />

Landesrohstoffgeologie<br />

GeolD Dr. Werner 2) 3321<br />

Referat 97<br />

Landesbergdirektion<br />

BergD Axel Brasse 2036<br />

Referat 98<br />

Landeserdbebendienst<br />

GeolD Dr. Brüstle 2) 3080<br />

Bissierstraße 7 79114 Freiburg i. Br.<br />

Zentrale Rufnummer 0761 208-0 1)<br />

Telefax 0761 208-394200<br />

Internet www.rp-freiburg.de<br />

Ltd. RD Dr. Johannes Dreier 1037 K1 Persönlicher Referent des Regierungspräsidenten<br />

ORR Markus Möller 1004 K2 Pressereferent<br />

OBR J. Müller-Bremberger 1038 Bürgerreferent<br />

RA Matthias Henrich 1039 K Leiter der Koordinierungsstelle RD Manfred Hettich 1044<br />

K4 Referent in der Koordinierungsstelle<br />

Schwerpunkt Forsten und<br />

erneuerbare Energie<br />

OFR Stephan Gutzweiler 1042<br />

K5 Referentin in der Koordienierungsstelle<br />

Schwerpunkt Schule<br />

StudD'in Ulrike Freitmeier 1041<br />

K3 Koordinierungsreferent<br />

REGIERUNGSPRÄSIDENT<br />

Dr. Sven von Ungern-Sternberg<br />

Vorzimmer Frau Kern, Telefon 1001<br />

REGIERUNGSVIZEPRÄSIDENT<br />

Frank Scherer<br />

Vorzimmer Frau Barthel, Telefon 1003<br />

Stabsstelle für grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit<br />

Ltd. RD von Droste 1047<br />

Stabsstelle für Controlling<br />

Helge Wirth 4863<br />

Beauftragte für Chancengleichheit<br />

Ursula Wißler 4816<br />

Personalratsvorsitzender<br />

Hans-Peter Röltgen 4845<br />

Vorsitzender des Bezirkspersonalrats<br />

Helmut Weindl 4851<br />

Vertrauensperson der schwerbehinderten<br />

Menschen<br />

Ulrich Timm 1302<br />

<br />

70


Regierungspräsidium Freiburg<br />

Kaiser-Joseph-Straße 167<br />

79098 Freiburg<br />

Telefon (0761) 208-1038/1039<br />

Telefax (0761) 208-1066<br />

e-mail: pressestelle@rpf.bwl.de<br />

Internet: www.rp-freiburg.de<br />

<br />

Joachim Müller-Bremberger,<br />

Katharina Gross, Matthias Henrich<br />

<br />

Autorenangabe siehe Beiträge<br />

<br />

Matthias Henrich<br />

Titelgestaltung:<br />

Uli Maier (Abteilung 6)<br />

<br />

Banner:<br />

Druckerei der Landespolizeidirektion<br />

Hans Simon, Walter Lenz<br />

Titelbild und Inhalt:<br />

Hausdruckerei, Rolf Ehreiser<br />

<br />

<br />

Erich Meyer, Hasel<br />

<br />

Michael Breßmer, DB<br />

<br />

Gemeinde Münstertal<br />

<br />

Michael Rohrer<br />

<br />

Black Forest Airport<br />

<br />

Regierungspräsidium Freiburg<br />

71

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