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Waldrändern, Grillstellen, Badeseen, Sportanlagen und Waldhütten<br />

aufeinander. In diesem Sinne ist der Eichenprozessionsspinner<br />

als hygienisch problematische Art einzustufen, deren<br />

Schaden für die Forstwirtschaft gering, aber deren Potential<br />

für eine gesundheitliche Gefährdung erheblich ist.<br />

Da es bereits 2005 in einigen Gemeinden im Ortenaukreis zu<br />

Absagen von Fußballturnieren und Vereinsfesten kam und<br />

etwa die Gemeinde Neuried mehr als 20 kostspielige Feuerwehreinsätze<br />

zur Entfernung der Raupen durchführte, haben<br />

sich 2006 18 Rheintalgemeinden dazu entschlossen, an einer<br />

vorbeugenden Bekämpfungsaktion teilzunehmen.<br />

<br />

und dem aufwändigen Ausschreibungsverfahren<br />

wurde die Vorbereitung und Durchführung<br />

der Bekämpfungsmaßnahme von der Abt. 8<br />

Forstdirektion und der Waldschutzabteilung<br />

der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt<br />

in Freiburg gemeinsam durchgeführt.<br />

Oberste Priorität hatte die Eingrenzung der Be-<br />

<br />

notwendige Maß. So durften nur Flächen mit<br />

nachgewiesenem Befall und gleichzeitig hoher<br />

Besucherfrequentierung behandelt werden.<br />

Auch Einzelbäume und Baumgruppen wurden<br />

außen vorgelassen, da hier eine mechanische<br />

Entfernung von Nestern und Raupen das<br />

schonendere Verfahren darstellt. Schließlich<br />

wurden in Abstimmung mit dem Ref. 56 auch<br />

naturschutz- und artenschutzrelevante Flächen<br />

aus der Bekämpfungskulisse herausgenommen.<br />

<br />

mit dem Wirkstoff Bacillus thuringiensis ausgewählt.<br />

Dieses Bakterium kommt natürlicherweise<br />

im Boden vor. Es produziert ein Gift, welches tödlich<br />

auf die Raupen des Eichenprozessionsspinners wirkt. Da<br />

lang<br />

von Baggerseen oder Fließgewässern eingesetzt werden.<br />

Entscheidend für den Behandlungserfolg ist es, die Raupen<br />

vor dem Eintritt in das dritte Larvenstadium zu bekämpfen,<br />

was das Einsatzzeitfenster auf maximal 2 Wochen verkleinert.<br />

nigen<br />

Zeit blieb die Luftbehandlung vom Hubschrauber aus<br />

das einzig mögliche Verfahren.<br />

gesamt<br />

240 ha behandelt. Wegen des schönen Wetters stellte<br />

die Absperrung der zahlreichen Baggerseen, Camping- und<br />

Sportplätze die größte Herausforderung dar. Höhepunkt für<br />

die Absperrmannschaften, aber auch für den Hubschrauberpiloten<br />

war die Behandlung im Freischwimmbad in Kehl, aber<br />

auch die halbseitige Sperrung der Autobahn A6 zwischen<br />

Kreuz Walldorf und Dreieck Hockenheim, um die Zeltplätze<br />

entlang des Hockenheimrings „spinnerfrei“ zu halten.<br />

Da an den Behandlungstagen Witterung, Blattaustrieb und<br />

Raupenfraß optimal zusammengepasst haben, geht das Waldschutzreferat<br />

davon aus, dass für die nächsten 2-3 Jahre die<br />

behandelten Flächen weitgehend befallsfrei bleiben werden.<br />

Den besprühten Eichen wird das zwar egal sein, aber zumindest<br />

die Badegäste werden bei einem Baggerseebesuch, abgesehen<br />

vielleicht von einem Sonnenbrand, von Schlimmerem<br />

verschont bleiben.<br />

Bilder: Großes Bild vorige Seite: Gab dem Schmetterling<br />

seinen Namen: Die Prozession der Raupen; Voll<br />

mit leeren Raupenhüllen und „reizenden“ Haaren<br />

- der Gespintsack des Eichenprozessionsspinners<br />

Seite davor: Einsatzplanung am Landeplatz in<br />

Meißenheim<br />

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