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Vollbildanzeige - BOA - Baden-Württembergisches Online-Archiv

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forschen - ein bis heute unbestrittener Nutzen. Hauptgefahr<br />

bei derartigen Anwendungen besteht in der Verschleppung,<br />

der Kontamination sowie der Inkorporation der radioaktiven<br />

Substanzen. Die Überwachung stringenter Schutz- und Hygienemaßnahmen<br />

steht hier im Vordergrund unserer Aufgaben,<br />

damit Dekontaminationsmaßnahmen im Kopfbereich, wie im<br />

Bild bei einer Strahlenschutzübung dargestellt, die absolute<br />

Ausnahme bleiben.<br />

gang<br />

und zur messtechnischen Überwachung und kontrolliert<br />

die entsprechenden Bereiche.<br />

Dass dieses Prinzip aber nicht bei langlebigen Radionukliden<br />

greift zeigt folgender Fall.<br />

Eine sehr gute Brandfrüherkennung ist mit sogenannten Ionisationsrauchmeldern<br />

möglich. Die teilweise mit einem langlebigen<br />

Americiumnuklid ausgestatteten Ionisationsrauchmelder<br />

dürften nicht unkontrolliert in die Umwelt gelangen. Wird<br />

das beim Abriss eines Gebäudes nicht berücksichtigt, kann das<br />

sehr teure und aufwendige Folgen haben. Bei einem solchen<br />

Fall im Jahr 2006 waren zahlreiche Ionisationsrauchmelder in<br />

800 Tonnen Bauschutt verteilt. Eine Reduzierung der Aktivität<br />

über eine entsprechende Lagerzeit des Bauschutts schied<br />

auf Grund der Langlebigkeit (Halbwertszeit von 432 Jahren)<br />

von vornherein aus. Erst nachdem mit großem Aufwand die<br />

meisten Ionisationsrauchmelder aus dem Schutt herausgelesen<br />

waren und messtechnisch überprüft war, dass die nicht gefundenen<br />

Strahler keine Gefahr darstellten, hat das Regierungspräsidium<br />

den Bauschutt frei gegeben.<br />

Ärgerlich war aus Sicht des Regierungspräsidiums teilweise<br />

die Berichterstattung der lokalen Presse: Reißerische Schlagzeilen<br />

schürfen unnötig Ängste in der Bevölkerung.<br />

Bild: Dekontaminationsmaßnahmen im Kopfbereich nach einem<br />

simulierten Laborunfall<br />

Radioaktivität und Umwelt<br />

Neben der unvermeidbaren natürlichen Strahlenbelastung,<br />

welche durch die terrestrische und Höhenstrahlung verursacht<br />

wird, ist die Belastung der Umwelt durch Radioaktivität, die<br />

durch die zivilisatorische Anwendung radioaktiver Stoffe und<br />

den Betrieb von Anlagen mit ionisierender Strahlung hervorgerufen<br />

wird, auf ein Minimum zu beschränken. Nicht nur<br />

ökologische Gründe fordern dies, auch ökonomische sprechen<br />

dafür. Die geordnete Entsorgung eines 200l Fasses mit radio-<br />

dung<br />

vor Entsorgung ist daher die Maxime, auch im Strahlenschutz.<br />

Auch die Zerfallszeiten der Radionuklide sind zu<br />

betrachten. Flüssige und feste radioaktive Abfälle z. B. im<br />

Bereich des Gesundheitswesens enthalten meist kurzlebige<br />

Radionuklide. Es gilt daher Endlagerressourcen zu sparen und<br />

derartige Abfälle an der Anfallstelle so lange sicher zwischen<br />

zu lagern, bis die radiologische Relevanz für die Umwelt nicht<br />

mehr nachzuweisen ist und diese als normale Abfälle nach<br />

dem Kreislaufwirtschafts-, und Abfallgesetz wie normaler<br />

Müll entsorgt werden können. Das Regierungspräsidium ver-<br />

Bild: Im Bauschutt aufgefundener<br />

Ionisationsrauchmelder<br />

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