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Mehrere Ortenaugemeinden haben ebenfalls ihre Ablehnung<br />

gegen die Autobahnvariante signalisiert.<br />

Ein deutliches Signal gegen die Bahnplanung hat die Stadt<br />

Herbolzheim durch den vorzeitigen Abbruch der Offenlage<br />

gesetzt. Weil die Offenlage damit nicht den gesetzlichen<br />

Anforderungen entspricht, ist in Herbolzheim eine erneute<br />

Offenlage erforderlich. Sie beginnt Ende November. Die Einwendungsfrist<br />

endet Anfang Januar 2007.<br />

Im Streckenabschnitt Hohberg-Friesenheim (PfA 7.2) erfolgt<br />

die Offenlage der Planunterlagen ebenfalls seit Anfang November.<br />

Die beiden Ortenaugemeinden Hohberg und Friesenheim<br />

sind für einen bahnparallelen Ausbau, wünschen aber<br />

vor allem beim Lärmschutz noch deutliche Verbesserungen.<br />

Für den südlich daran anschließenden Streckenabschnitt Lahr<br />

- Mahlberg (StA 7.3) werden die Planungen derzeit fertiggestellt.<br />

Geplant ist, voraussichtlich im kommenden Jahr dem<br />

Eisenbahn-Bundesamt die Planunterlagen mit dem Antrag auf<br />

Einleitung des Planfeststellungsverfahrens zu übergeben.<br />

Im Brennpunkt der Bahndiskussionen standen 2006 auch die<br />

Planungen im Bereich der Stadt Offenburg (StA 7.1). Ergänzend<br />

zu den bisherigen Überlegungen für eine Alternative zur<br />

Bahnplanung (Westvarianten und Stadttunnel Offenburg) hat<br />

die Stadt Offenburg einen Güterzugtunnel nördlich von Offenburg<br />

als weitere Variante in die Diskussion gebracht. Bei<br />

einem Treffen zwischen Frau OB Schreiner und dem DB-Vorstandsvorsitzenden<br />

Dr. Mehdorn im September 2006 hat dieser<br />

die Forderung der Stadt dahingehend unterstützt, dass ein<br />

Güterzugtunnel nicht nur technisch machbar, sondern auch die<br />

richtige verkehrstechnische Lösung wäre. Aus Kostengründen<br />

halte die Bahn allerdings an der A 3-Trasse fest. Der Güterzugtunnel<br />

werde aber im Planfeststellungsverfahren in die<br />

Abwägung eingebracht.<br />

Es liegen dem Regierungspräsidium derzeit keine konkreten<br />

Kenntnisse darüber vor, wann mit der Einleitung des Verfahrens<br />

zu rechnen ist. Die DB sieht in ihrem aktuellen Zeitplan<br />

eine Verfahrenseinleitung gegen Ende 2006 vor.<br />

In den Streckenabschnitten Riegel-March (StA 8.1) und Freiburg-Schallstadt<br />

(StA8.2) wurden die Entwurfsplanungen im<br />

Juli diesen Jahres in zwei Veranstaltungen von der DB Projektbau<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei wurde deutlich,<br />

dass auch in diesen Abschnitten die Lärmbelastung der Bürger<br />

im Mittelpunkt der Diskussion stehen wird.<br />

Im Abschnitt 8.1 wird die „Umfahrung“ eines Strommasten,<br />

durch die die Trasse an die Gemeinde Reute heranrücken<br />

wird, zu heftigem Widerstand führen. Im Abschnitt 8.2 wird<br />

gutachterlich von der Stadt Freiburg untersucht, ob die Tieferlage<br />

der Trasse trotz des sehr hoch anstehenden Grundwassers<br />

<br />

Im Bereich südlich von Freiburg wird vor allem die Verlänge-<br />

<br />

(KuK Variante, sh. Abschnitt 8.3) gefordert werden. Die DB<br />

Projektbau beabsichtigt, in beiden Abschnitten bis Ende diesen<br />

Jahres beim Eisenbahn-Bundesamt den Antrag auf Einleitung<br />

der Planfeststellungsverfahren zu stellen.<br />

Prognosen unsicher, Lärm- und Erschütterungsschutz<br />

umstritten<br />

Im Zusammenhang mit diesen Überlegungen hat der Bahnchef<br />

auch deutlich gemacht, dass „der Güterverkehr auf dieser<br />

Strecke deutlich stärker wachsen wird, als bislang prognostiziert.<br />

Während die für 2015 erwartete Zugfrequenz von der<br />

Bahn noch abgewickelt werden könne, käme sie dann an die<br />

Grenzen“ (BZ vom 23. Sept. 2006). Damit sind die Diskussionen<br />

um den in der Planfeststellung zu berücksichtigenden<br />

Prognosehorizont zur Berechnung der Zugverkehre als Bemessungsgrundlage<br />

für Lärm- und Erschütterungsschutz neu<br />

entfacht.<br />

Das zentrale Anliegen der betroffenen Bürger in allen Streckenabschnitten<br />

ist es, zusätzliche Lärmbeeinträchtigungen<br />

durch den Aus- bzw. Neubau der Rheintalbahn soweit wie<br />

möglich zu verhindern bzw. zu minimieren. Die Bürgerinitiativen<br />

von Offenburg bis Weil fordern in erster Linie, das<br />

deutsche Lärmschutzrecht deutlich zu verschärfen und dass<br />

Verbesserungen am „rollenden Material“ durch technische<br />

Neuerungen an den Gleisen und am Wagenmaterial vorgenommen<br />

werden.<br />

Gespräche in Berlin mit den verkehrspolitischen Sprechern<br />

der Fraktionen des Bundestags und einer Vertreterin des Umweltbundesamts<br />

zeigten, dass die Forderungen von allen Fraktionen<br />

im Bundestag unterstützt werden. Der Kreistag des<br />

Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und die Gemeinden<br />

Reute und Riegel haben sich den Forderungen der Bürgerinitiativen<br />

angeschlossen. Die Stadt Freiburg hat eine Resolution<br />

beschlossen, wonach speziell an der Neubautrasse der Rheintalbahn<br />

mit ihrer dichten Zugfolge der Bahnbonus aufgehoben<br />

werden sollte. Auch die Stadt Emmendingen sowie die<br />

<br />

bestmöglichen Lärmschutz entlang der Neubaustrecke und<br />

gleichzeitig den zügigen Bau des dritten und vierten Gleises<br />

zwischen Offenburg und Basel.<br />

Anknüpfung an das französische Schnellbahnnetz<br />

Neben den insgesamt 4 Streckenabschnitten im Zug des Ausund<br />

Neubaus der Rheintalbahn sind auch die Planungen bzw.<br />

die Rechtsverfahren zur Verknüpfung des deutschen ICE mit<br />

dem französischen TGV-Netz vorangebracht worden, dies<br />

nicht zuletzt durch ein Abkommen zum Bau einer neuen<br />

Rheinbrücke bei Kehl .<br />

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