Vollbildanzeige - BOA - Baden-Württembergisches Online-Archiv
Vollbildanzeige - BOA - Baden-Württembergisches Online-Archiv
Vollbildanzeige - BOA - Baden-Württembergisches Online-Archiv
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Der Neubau des Regierungspräsidiums<br />
in der<br />
Bissierstrasse war ein idealer<br />
Veranstaltungsort für die<br />
4. Freiburger Holzbautagung<br />
am 26. Oktober 2006.<br />
Das Regierungspräsidium,<br />
Abt. Forstdirektion lud<br />
in Kooperation mit dem<br />
Städtischen Forstamt der<br />
Stadt Freiburg und dem<br />
Badischen Zimmerer- und<br />
Holzbauverband e.V. zur<br />
Fachtagung unter dem<br />
Thema „Qualitätsmanagement<br />
im Holzbau“ ein.<br />
Mehr als 130 Architekten,<br />
Ingenieure, Meister- und<br />
Technikerschüler waren der<br />
Einladung ins Freiburger Regierungspräsidium<br />
gefolgt.<br />
„Holz als Bau- und Rohstoff<br />
wird in den kommenden<br />
Jahren an Bedeutung gewinnen“.<br />
Das prognostizierte<br />
Regierungspräsident Sven<br />
von Ungern-Sternberg bei<br />
der Eröffnung der Veranstaltung.<br />
Schon heute, so führte<br />
der Regierungspräsident<br />
aus, sind bundesweit im<br />
Sektor Forst und Holz mehr als 1,3 Millionen Arbeitnehmer beschäftigt.<br />
Zudem sei in <strong>Baden</strong>-Württemberg wegen der anhaltenden<br />
Zuwanderung weiterhin mit steigenden Bevölkerungszahlen zu<br />
<br />
Wie lange hält ein Holzhaus? Ist die Werthaltigkeit von Gebäuden<br />
in Holzbauweise vergleichbar mit Häusern aus Stein und Beton?<br />
Mit diesen Fragen beschäftigte sich Helmut Zeitter, Ingenieur aus<br />
Wiesbaden und Spezialist in Sachen Werthaltigkeit und Lebensdauer<br />
von Gebäuden. Die Ergebnisse seiner Untersuchungen und Gutachten<br />
sind eindeutig. „Moderne Holzhäuser sind qualitativ mindestens<br />
<br />
sieht er sogar klare Vorteile in der Holzbauweise. Das Problem der<br />
Branche seien jahrzehnte alte Vorurteile, die heute jeglicher Grundlage<br />
entbehren.<br />
Freiburger Holzbautagung<br />
erstmals im Regierungspräsidium<br />
von Stephan Gutzweiler, Koordinierungsstelle<br />
Wie stark Vorbehalte auch in Bankenkreisen vorherrschen,<br />
verdeutlichte der Vortrag von Sparkassendirektor<br />
Horst Kary. Seine Ausführungen belegten, dass viele<br />
Kreditinstitute die Holzbauweise immer noch niedriger<br />
bewerten. Allerdings signalisierte der Vorstandsvorsitzende<br />
der Sparkasse Freiburg – Nördlicher Breisgau<br />
Gesprächsbereitschaft. Ein Umdenken scheint<br />
<br />
Themenschwerpunkt der Tagung war auch der Aspekt<br />
der Wohngesundheit. Peter Bachmann, Vorstandsmitglied<br />
von Natur plus, präsentierte die Ergebnisse zahlreicher<br />
Messungen der Innenraumluft von Wohngebäuden.<br />
Bachmann förderte Überraschendes zu Tage. Im<br />
Rohbauzustand weisen Holzhäuser keine Belastungen<br />
auf. Das ändert sich regelmäßig nach Fertigstellung des<br />
Innenausbaus. Dann ergeben die Messungen im Schnitt<br />
eine sechs Mal stärkere Belastung der Innenraumluft.<br />
Verantwortlich sind für Bachmann Bodenbeläge, Farben,<br />
Lacke und Klebstoffe. Sein Fazit: Die Holzkonstruktion<br />
ist für die Innenraumhygiene eines Hauses<br />
absolut unbedenklich. Das Augenmerk muss auf die<br />
zahlreichen Produkte im Innenausbau und auf die Einrichtung<br />
gelenkt werden.<br />
Ein Thema, das im Zusammenhang mit Holzhäusern immer<br />
wieder diskutiert wird, ist der Brandschutz. Gast bei<br />
der Freiburger Holzbautagung war einer, der sich damit<br />
auskennen muss: Dr. Michael Reick, Kreisbrandmeister<br />
von Göppingen. Reick hat in der Vergangenheit zahlreiche<br />
Brandschäden analysiert und dokumentiert. Dem<br />
Holzbau bescheinigte der erfahrene Feuerwehrmann<br />
durchweg gute Noten. Konstruktionen aus Holz seien<br />
deutlich widerstandsfähiger als weithin angenommen.<br />
„Im Holzhaus kann man sich immer auf den optischen<br />
Eindruck verlassen. Einer Holzkonstruktion sieht man<br />
genau an, ob sie noch hält oder nicht. Deshalb erleben<br />
Feuerwehrleute dort auch keine unliebsamen Überraschungen“,<br />
erläuterte Reick. Bei öffentlichen Gebäuden<br />
und mehrgeschossigen Wohngebäuden empfahl Reick<br />
Architekten und Ingenieuren die Erstellung eines Brandschutzkonzeptes<br />
und das Gespräch mit den Behörden.<br />
Wie so etwas konkret aussehen kann, zeigte Professor<br />
Andreas Müller von der Fachhochschule Biel in der<br />
Schweiz. Am Beispiel eines mehrgeschossigen Schulungszentrums<br />
in Biberach an der Riß erläuterte Müller,<br />
wie man ein solches Konzept verfasst und im Gespräch<br />
mit Feuerwehr und Behörden in die Tat umsetzt.<br />
28