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Ein Besuch an 25.06.2009 im Hühner- Kleingartengebiet

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<strong>Ein</strong>e sehr persönliche Betrachtung<br />

Vom Züchter und Aussteller zum Preisrichter<br />

Als passionierter Rassegeflügelzüchter (seit 1963, erste Rasse interess<strong>an</strong>terweise: Hamburger Sticken,<br />

lichtblau) habe ich <strong>im</strong>mer davon geträumt, selbst einmal eine Ausbildung zum Preisrichter absolvieren<br />

zu können. Doch es gab stets gute Gründe, die meisten davon natürlich beruflicher Art, das<br />

G<strong>an</strong>ze <strong>im</strong>mer wieder aufzuschieben. In den 90-er Jahren war ich ein ums <strong>an</strong>dere Mal mit meinem Vater<br />

(PR <strong>Hühner</strong>, Zwerghühner und SR Rhodeländer in der PV Westfalen-Lippe) als Schreiber auf verschiedenen<br />

Ausstellungen <strong>im</strong> Ruhrgebiet unterwegs und f<strong>an</strong>d die PR-Tätigkeit hochsp<strong>an</strong>nend. Im<br />

Jahre 2002 sagte ich mir, nunmehr in Hamburg lebend: Jetzt oder nie! und nach der Kontaktaufnahme<br />

zu unserem PV-Vorsitzenden Dieter Eilert beg<strong>an</strong>n die dreijährige Ausbildung. Mein<br />

„Chefausbilder“ war Günter Consbruch, doch auch von Klaus Kahn, Dieter Eilert, Helmut Schulze,<br />

Klaus Gringmuth, M<strong>an</strong>fred Rohr (PV Westfalen-Lippe) und Günter Harz habe ich in dieser Zeit eine<br />

g<strong>an</strong>ze Menge gelernt. Am Ende der Ausbildung st<strong>an</strong>d d<strong>an</strong>n <strong>im</strong> November 2004 die best<strong>an</strong>dene Prüfung<br />

zum Preisrichter für Zwerghühner; mittlerweile auch für große <strong>Hühner</strong>, Farbentauben, Strukturtauben,<br />

Kropftauben und Mövchentauben. Ich habe mich d<strong>an</strong>n natürlich riesig darüber gefreut, erstmals<br />

2005, bei Irmtraut und Horst Leister in Geesthacht, als „frischer“ PR amtieren zu können und<br />

werde den beiden für diese erste Ch<strong>an</strong>ce <strong>im</strong>mer d<strong>an</strong>kbar sein.<br />

Die Preisrichterperspektive ist nur bedingt mit der des Ausstellers zu vergleichen. Der Preisrichter soll<br />

in einem Schönheitswettbewerb, und das ist unser Ausstellungswesen ja nun einmal, die edelsten<br />

Tiere ermitteln, exakt nach den Vorgaben des Rassegeflügel-St<strong>an</strong>dards, abgestuft nach Noten und<br />

Punkten in der Reihenfolge: Vorzüglich 97 Pkt – Hervorragend 96 Pkt – Sehr gut 95 Pkt – Sehr gut 94<br />

Pkt – Sehr gut 93 Pkt – Gut 92 Pkt – Gut 91 Pkt – Befriedigend 90 Pkt – Ungenügend 0 Pkt.<br />

Das ist ein durchaus komplizierter, aber <strong>an</strong>dererseits auch wiederum schlüssiger Ablauf. Top-Tiere,<br />

die die Höchstnote Vorzüglich erhalten, präsentieren sich oft wie Show-Stars, sind sich ihrer Schönheit<br />

durchaus auch bewusst und machen es dem PR leicht. Das Punktesystem unseres Bewertungswesens<br />

endet bei 97 Punkten, denn das „vollkommene“ Tier gibt es schlichtweg nicht, so dass eine<br />

Benotungs-Skala mit bis zu 100 Punkten un<strong>an</strong>gebracht wäre. <strong>Ein</strong> mit der Note Hervorragend bewertetes<br />

Tier darf einen kleinen Fehler aufweisen, steht einem mit Vorzüglich beurteilten Tier aber in der<br />

Regel nur sehr wenig nach. Die weitere Abstufung k<strong>an</strong>n der PR sehr nu<strong>an</strong>ciert vornehmen, gerade<br />

der“ Sehr gut“ Bereich bietet da ausgezeichnete Möglichkeiten (95 Pkt-94Pkt-93Pkt). Wichtig ist dabei<br />

jedoch <strong>im</strong>mer eine Beurteilung, die die Rassespezifika umfasst, für den Aussteller nachvollziehbar ist<br />

und, last but not least, viel Fingerspitzengefühl beinhaltet.<br />

<strong>Ein</strong> Preisrichter, der mit Freude und Herzblut bei der Sache ist, gibt sich normalerweise bei seinem<br />

Bewertungsauftrag sehr viel Mühe und bewertet lieber schöne und gepflegte als mit Ausschlussfehlern<br />

behaftete und ungepflegte Tiere. Um es auf den Punkt zu bringen: es macht wenig Spaß, untere<br />

Noten zu vergeben. Leider bleibt bei der H<strong>an</strong>dbewertung auch schon mal ein vermeintliches Spitzentier<br />

auf der Strecke.<br />

<strong>Ein</strong> Beispiel aus der Praxis: <strong>Ein</strong>e sehr feine Zwerghuhnhenne sollte die Note Vorzüglich bekommen,<br />

doch wurde d<strong>an</strong>n bei der H<strong>an</strong>dbewertung ein elementarer Kammfehler festgestellt, der vorher nicht zu<br />

sehen war. Schade, aus „Vorzüglich“ wurde d<strong>an</strong>n „ungenügend“. Der Züchter hatte diesen Fehler bei<br />

seinem Tier übersehen, war voller Hoffnung nach der Bewertung in die Halle gekommen und zunächst<br />

einmal entsetzt. Sorry, aber nur wenn m<strong>an</strong> seine Tiere sehr gut kennt, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> solche<br />

„Pleiten“ verhindern. Leider wird in solchen Fällen, oft zu Unrecht, die Schuld für die schlechte Bewertung<br />

be<strong>im</strong> Preisrichter gesucht. Ich bin ja selbst Züchter und Aussteller, aber bei den eigenen Tieren<br />

übersieht m<strong>an</strong> die Fehler ja gerne allzu oft. Ich weiß, wovon ich spreche! Doch für einen PR ist es<br />

<strong>an</strong>dererseits auch ein tolles Gefühl, wenn seine Arbeit von den Ausstellern und der Ausstellungsleitung<br />

wertgeschätzt wird.<br />

Nur der Form halber sei erwähnt, dass die Bewertung in der Regel zwischen 7.00 und 8.00 Uhr beginnt,<br />

der PR bis dahin schon häufig 100 km oder mehr gefahren ist und entsprechend früh aufgest<strong>an</strong>den<br />

ist (gegen 5.00 Uhr in der Früh oder so!!!). Von Herbstnebel oder den ersten Eis- und<br />

Schneetagen <strong>im</strong> November oder Dezember möchte ich gar nicht erst reden. Winterreifen und, wie<br />

heute fast schon üblich, ein Navigationssystem können da schon sehr hilfreich sein, die Ausstellungs-<br />

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