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Die Lupe - Die Schweizerische Post

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Schon seit mindestens 4000 Jahren wird<br />

geschmiedet – im hiesigen Kulturbereich<br />

seit sicher 2000 Jahren. <strong>Die</strong> Kelten und<br />

Römer waren frühe Meister der Eisenverarbeitung.<br />

Das Wort «Schmied» meint in seiner ursprünglichen<br />

Bedeutung «Bildner», «Former»<br />

oder auch «Künstler». <strong>Die</strong> ersten<br />

schmiedetechnisch genutzten Metalle<br />

waren Gold, Silber und Kupferverbindungen.<br />

Erst später kamen die Möglichkeit<br />

und die Fähigkeit dazu, Eisen zu gewinnen<br />

und zu bearbeiten. Eisen ist kein «gediegenes»<br />

Metall, sondern ein Kunst-Stoff.<br />

Eisen kommt in der Natur nicht in reiner<br />

Form vor – mit Ausnahme des Meteorstahls.<br />

Im Dialekt wird Eisen zu «Isa». So<br />

muss es denn wohl auch schon vor den<br />

Römern gewesen sein, sonst würde man<br />

heute von «Ferrum» sprechen.<br />

Eisen ist das vierthäufigste Element in der<br />

Erdkruste und bildet zudem auch die<br />

Hauptmasse der Erde – des Erdkerns. Wenn<br />

die Sonne einst ihren Fusionsprozess<br />

abgeschlossen hat, wird sie, durch ihre Grös -<br />

se bedingt, beim Eisen angelangt sein.<br />

8<br />

«Willst du Hammer oder Amboss sein?», lautet ein altes Sprichwort.<br />

Dazwischen formt sich das glühende Eisen im symbiotischen<br />

Zusammenspiel dieser zwei archaischen Werkzeuge. Schmieden ist<br />

eine spanlose Querschnittsveränderung in einem Temperatur -<br />

bereich von 800 bis 1300 Grad Celsius – sichtbar an den Glühfarben<br />

Kirschrot bis Weissgelb.<br />

Dauermarken Traditionelles Handwerk in der Schweiz<br />

Schmieden – eine über 4000 Jahre alte<br />

Handwerkskunst<br />

Ein Schmied bei seiner Arbeit.<br />

Foto: iStockphoto<br />

Schmiedeeisernes<br />

Tor im Innern<br />

der Basilika Santa<br />

Prassede in Rom.<br />

Foto: iStockphoto<br />

Vom frühen Handwerk zum<br />

techni schen Beruf<br />

Der frühe Schmied schmolz Eisen in gros -<br />

sen, belüfteten Herden – sogenannten<br />

Rennfeuern. Das Roheisen musste dann<br />

durch mehrmaliges Glühen und Schmieden<br />

geschmeidig und homogen gemacht<br />

werden. In der Frühzeit des Schmiedens<br />

wurden meist Werkzeuge, Waffen und<br />

Verbindungselemente hergestellt. <strong>Die</strong><br />

Fähigkeit, mit einem Werkzeug um zugehen,<br />

hat uns zur heutigen Technolo-<br />

gie gebracht. Nicht von ungefähr gilt der<br />

Schmied deshalb im Stammbaum der<br />

Be rufe als «Vater der Technik». Schon im<br />

Mittelalter fand dieses universelle Handwerk<br />

immer mehr Spezialisierun gen. Es<br />

gab einst bis zu sechzig Berufsgruppen:

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