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Redaktionsmitglied gesucht! - St. Margrethen

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132-4-2012<br />

Butter und Joghurt verarbeitet. Drei Personen<br />

bewirtschaften die Alp: ein Alphirt,<br />

eine Zuhirtin und ein Senn.<br />

Für „Talmenschen“ mag der Gedanke<br />

ans Alpleben etwas Idyllisches und Romantisches<br />

haben, die Wirklichkeit sieht<br />

jedoch oft etwas anders aus. Das Leben<br />

auf der Alp ist hart und hat mit Ferien in<br />

den Bergen nichts zu tun. Es richtet sich<br />

völlig nach dem Rhythmus der Natur. Inmitten<br />

von wunderschönen Landschaften<br />

und eindrücklichen Bergkulissen und mit<br />

frischer Luft in der Lunge wird von morgens<br />

früh bis abends spät gearbeitet. Die<br />

Alparbeit beginnt in der ersten Juniwoche<br />

mit dem Alpaufzug und endet gegen Ende<br />

September mit dem Alpabtrieb.<br />

Bei der Schilderung seiner Arbeit<br />

als Alphirt spürt man, dass Rolf Hasler mit<br />

Freude und Leidenschaft hier oben seine<br />

Aufgaben mit dem Team erfüllt. Sein<br />

Haupttagesablauf besteht darin, dass er<br />

frühmorgens die Kühe in den <strong>St</strong>all zum<br />

ersten Melken bringen muss. Dann benötigen<br />

die weidenden Rinder und anderen<br />

Tiere die nötige Pflege und Betreuung. Gegen<br />

Abend müssen die Kühe zum zweiten<br />

Melken in den <strong>St</strong>all gebracht werden. Kühe<br />

sind sensible, eigenwillige Lebewesen, was<br />

im Tagesverlauf oft noch alles passiert,<br />

können wir uns nur ahnungsweise vorstellen.<br />

Alle Arbeiten finden nicht nur in<br />

einem kleinen Bereich, sondern vor allem<br />

in der bergigen, oft steilen Weitläufigkeit<br />

der grossen Alp statt. Beim Betreuen des<br />

Viehs auf der Weide steht dem Hirten der<br />

folgsame Hirtenhund zur Seite, welcher<br />

seine Signale und Zeichen bestens kennt<br />

und die er blitzartig und konsequent umsetzt.<br />

Im Frühherbst ist die Arbeit auf<br />

der Alp zu Ende und man fragt sich, was<br />

denn ein Alphirt im Winter wohl macht.<br />

Rolf Hasler wohnt in dieser Zeit wieder in<br />

<strong>St</strong>. <strong>Margrethen</strong> und hat das Glück, dass er<br />

bei der Firma SFS in Heerbrugg eine Anstellung<br />

findet und dass dort seine langjährige<br />

Berufserfahrung im Werkzeugbau<br />

gefragt ist. Aber nach dieser Zwischenzeit<br />

sehnt er sich wieder nach dem Älplerleben,<br />

denn er braucht die Natur, die ihm die<br />

Arbeitseinteilung und den Tagesrhythmus<br />

vorgibt.<br />

Mer Senne heis lustig,<br />

mer Senne heis guet,<br />

hei Chäs und hei Anke,<br />

das git üs guets Bluet<br />

singt man im bekannten Volkslied. Es bringt<br />

die weitverbreitete Vorstellung der Unterländer<br />

zum Ausdruck und täuscht vielen<br />

eben ein „lustiges“ Leben auf der Alp vor.<br />

Unser Besuch bei Rolf Hasler hat aber klar<br />

vor Augen geführt, dass dieses Leben mit<br />

der Natur sehr hart und anstrengend sein<br />

Schaukäserei auf der Clavadeler Alp, welche ins Restaurant integriert ist.<br />

kann und dass mit „lustig“ wohl die Freude<br />

und Freiheit mit Tier und Berg gemeint<br />

ist. Und diese Werte spürt man auf der Alp,<br />

wenn man in die weite Bergwelt und ins<br />

enge Tal hinunter schauen kann.<br />

Die nächste Alpsaison im kommenden<br />

Jahr findet bestimmt statt und Rolf<br />

Hasler und sein Team würden sich sicher<br />

freuen, wenn aus <strong>St</strong>. <strong>Margrethen</strong> Wanderer<br />

auf ihrer Alp vorbeischauen und im urchigen<br />

Restaurant einkehren würden, liegt<br />

die Alp doch inmitten des schönen Wandergebiets<br />

am Davoser Jakobshorn.<br />

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