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Energiewende 2030 - The Big Picture

Agora Energiewende (2017): Energiewende 2030: The Big Picture. Megatrends, Ziele, Strategien und eine 10-Punkte-Agenda für die zweite Phase der Energiewende.

Agora Energiewende (2017):
Energiewende 2030: The Big Picture. Megatrends, Ziele, Strategien und eine 10-Punkte-Agenda für die zweite Phase der Energiewende.

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IMPULSE | <strong>Energiewende</strong> <strong>2030</strong>: <strong>The</strong> <strong>Big</strong> <strong>Picture</strong><br />

und Solarenergie steigt der Flexibilitätsbedarf des<br />

Stromsystems weiter an. Damit dieser kosteneffizient<br />

gedeckt wird, braucht es einen diskriminierungsfreien<br />

Wettbewerb zwischen allen verfügbaren Flexibilitätsoptionen:<br />

Stromhandel mit den europäischen<br />

Nachbarn, flexible Kraftwerke, Speicher, Lastmanagement,<br />

Power-to-X, Sektorkopplung. Eine einseitige<br />

Bevorzugung einzelner Technologien ist nicht sinnvoll,<br />

vielmehr soll der Markt sein Entdeckungspotenzial<br />

entfalten. Der Stromnetzausbau, auch grenzüberschreitend,<br />

ist dabei eine wesentliche Grundlage für<br />

den Markt. Er muss sich jedoch in seiner Dimensionierung<br />

im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Analyse in<br />

ein Gesamtoptimierungskonzept einfügen.<br />

Für die Zukunft wird es notwendig sein, die Kosteneffizienz<br />

dynamisch zu betrachten, das heißt, die<br />

Kosten über die Zeit zu minimieren. Stranded Assets,<br />

das heißt Investitionen in fossile Technologien, deren<br />

Abschreibungszeiten nicht mit den Klimazielen vereinbar<br />

sind (zum Beispiel weil sie über 2050 hinaus<br />

reichen), sollten vermieden werden, da sonst hohe<br />

volkswirtschaftliche Verluste drohen.<br />

Energiekosten sind das Produkt aus Energiepreis und<br />

Energieverbrauch. Einer verbesserten Energieeffizienz<br />

kommt deshalb eine Schlüsselrolle zu. Fortschritte<br />

bei der Energieeffizienz senken nicht nur die Gesamtkosten<br />

des Energiesystems, sie stärken zugleich die<br />

Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts. Da nach<br />

wie vor kostengünstige Effizienzoptionen, gerade auch<br />

in der Industrie, nicht ausgeschöpft sind, liegt hier ein<br />

großes Potenzial, um die <strong>Energiewende</strong> wirtschaftlicher<br />

und kostengünstiger auszugestalten.<br />

Konkret bedeutet eine wirtschaftliche <strong>Energiewende</strong><br />

<strong>2030</strong> daher, dass private und industrielle Verbraucher<br />

auch im Jahr <strong>2030</strong> keine wesentlich höhere<br />

Die Ziele der <strong>Energiewende</strong> <strong>2030</strong> konkret: Der Agora-<strong>Energiewende</strong>-Vorschlag Abbildung 8<br />

Umweltverträglichkeit Wirtschaftlichkeit Versorgungssicherheit<br />

THG-Emissionen [Mio t. CO 2<br />

]<br />

1.600<br />

THG-Emissionen sinken um ≥ 55 %<br />

Stromausfallindex dauerhauft<br />

12 Energiekosten bleiben unter 10 %<br />

ggü. 1990<br />

24 unter 20 Minuten pro Jahr<br />

1.200<br />

10<br />

8<br />

22<br />

20<br />

18<br />

800<br />

6<br />

Sonstige Emissionen<br />

Energieanteil Energie-<br />

16<br />

4 an Konsumausgabeindex<br />

der<br />

stückkosten-<br />

400<br />

14<br />

Energiebedingte<br />

2<br />

12<br />

Emissionen<br />

Industrie<br />

0<br />

0<br />

10<br />

1990 2010 <strong>2030</strong> 2000 2005 2010 2015 2006 2010 2015<br />

Anteil [%]<br />

SAIDI [min]<br />

Verkehr:<br />

95–98<br />

Mio. t CO 2e<br />

2015: Importquote<br />

70 %<br />

Wärme:<br />

170–175<br />

Mio. t CO 2e<br />

Energie-<br />

Emissionen<br />

<strong>2030</strong>: –60%<br />

ggü. 1990<br />

Strom:<br />

159–166<br />

Mio. t CO 2e<br />

Für besonders energieintensive Betriebe<br />

und Haushalte mit sehr geringem<br />

Einkommen gelten Ausnahmen und<br />

Sonderregelungen<br />

Importquote sinkt<br />

auf 60 %<br />

EUROPA:<br />

→ Engpässe bei Netzen an den Grenzen reduzieren<br />

→ Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit europäisch gewährleisten<br />

Eigene Darstellung nach BMWi (2017), BMUB (2016), Destatis (2016a), Expertenkommission zum Monitoringbericht „Energie der Zukunft“ (2016)<br />

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