Energiewende 2030 - The Big Picture
Agora Energiewende (2017): Energiewende 2030: The Big Picture. Megatrends, Ziele, Strategien und eine 10-Punkte-Agenda für die zweite Phase der Energiewende.
Agora Energiewende (2017):
Energiewende 2030: The Big Picture. Megatrends, Ziele, Strategien und eine 10-Punkte-Agenda für die zweite Phase der Energiewende.
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IMPULSE | <strong>Energiewende</strong> <strong>2030</strong>: <strong>The</strong> <strong>Big</strong> <strong>Picture</strong><br />
Power-to-X-Technologien sind der Schlüssel<br />
für die <strong>Energiewende</strong> nach <strong>2030</strong> und<br />
müssen anwendungsreif werden<br />
Nichtsdestotrotz zeigt das <strong>The</strong>ma Power-to-X, also die<br />
Verwendung von Strom zur Herstellung von Produkten<br />
für andere Sektoren, dass technologieoffene Forschung<br />
und Demonstration zwingend notwendig sind, um die<br />
<strong>Energiewende</strong> und den Klimaschutz auch langfristig<br />
zum Erfolg zu führen. Power-to-Heat ist bereits jetzt<br />
etabliert, weitere Power-to-X-Technologien müssen<br />
folgen. Denn strombasierte Kraftstoffe, Gase und Chemikalien<br />
sind Langzeitspeicher für Wind- und Solarstrom<br />
und der Schlüssel für die Dekarbonisierung von<br />
Flugzeugen, Schiffen und Lastwagen. Zudem können<br />
sie CO 2<br />
-freie Energieträger für energieintensive Prozesse<br />
in der Industrie sowie klimaschonende Basischemikalien<br />
für die Chemieindustrie liefern.<br />
Für die <strong>Energiewende</strong> nach <strong>2030</strong> ist es daher zentral,<br />
Power-to-X-Technologien (inklusive der Abscheidung<br />
von CO 2<br />
aus der Luft) rasch zur Anwendungsreife<br />
zu bringen. Während für viele Technologien<br />
bereits die Grundsteine gelegt sind und lediglich die<br />
Marktreife erreicht werden muss, ist für andere noch<br />
Grundlagenforschung notwendig. Zudem ist auch<br />
eine gemeinsame internationale Strategie für die<br />
Erzeugung und den Transport dieser Gase, Kraftstoffe<br />
und Chemikalien nötig. Bundesregierung und<br />
Industrie sollten deswegen ihre Energieforschungsaktivitäten<br />
in einem Pakt für Zukunftsforschung<br />
bündeln, sich auf eine Forschungs- und Demonstrationsagenda<br />
einigen und diese Agenda mit gezielten<br />
Markteinführungsprogrammen kombinieren – am<br />
sinnvollsten mit einem Fokus auf Netzengpassregionen,<br />
in denen erneuerbarer Strom sonst abgeregelt<br />
werden müsste.<br />
Die Energieforschungsausgaben waren 1991 fast doppelt so hoch wie heute –<br />
der Anteil der Privatwirtschaft ist deutlich zurückgegangen Abbildung 14<br />
2.000<br />
1.800<br />
Energieforschungsausgaben [Mio. Euro_2010]<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
1991 1995 2000 2005 2010 2015<br />
Ausgaben der Privatwirtschaft<br />
Ausgaben des Bundes<br />
BMWi (2017), Destatis (2017)<br />
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