mosaik 03/3 vor eps.qxd - St. Margrethen

40 Jahre Firma Lütolf Die Lütolf AG im Wandel der Zeit
Im vergangenen Monat Mai feierte
die Lütolf AG ihr 40-jähriges Firmenjubiläum
im würdigen Rahmen mit
Geschäftspartnern, Behördenvertretern
und Freunden.
Eigentlich fing alles in Rheineck an, als
in den Fünfzigerjahren der Firmengründer
Ernst Lütolf-Ritz sen. in den Räumlichkeiten
der Mälzerei Hasler,Rheineck die Malzfabrikation
und als Nebengeschäft das
Trocknen von Getreide der Rheintaler Bauern
begann.
In früheren Zeiten wurde das Getreide
gemäht, zu Garben gebunden und damit
zu sogenannten Puppen erstellt. Erst bei
vollkommener Trockenheit konnte das Getreide
gedroschen und anschliessend gefahrlos
aufbewahrt werden. Der Einsatz
des Mähdreschers machte dann eine
künstliche Nachtrocknung des geernteten
Getreides notwendig und so kam Ernst
Lütolf sen. schliesslich zu seinem eher seltenen
Geschäft.
1963 gründete Ernst Lütolf sen. mit seinem
ältesten Sohn Kurt die Einzelfirma E.
Lütolf & Sohn, die in der alten Mälzerei in
Rheineck eine neue Trocknungsanlage installierte.
Es war damals in der Schweiz einer
der ersten Trocknungsbetriebe. Im
Sommer 1969 konnte der Betrieb in den
total umfunktionierten Gebäulichkeiten
der Rheintalischen Gasgesellschaft in St.
Margrethen aufgenommen werden. Die
Standortwahl wurde durch den internationalen
Grenzbahnhof wesentlich beeinflusst.Die
Zunahme der Lagerung von Getreide
und der Uebergang vom einstigen
Saisonbetrieb in ein Ganzjahresgeschäft
veranlasste die Geschäftsführung, an eine
Totalsanierung der Anlagen zu denken.
1980 verstarb der Firmengründer Ernst
Lütolf-Ritz sen. und an seiner Stelle trug
nun im Familienunternehmen vermehrt
der jüngere Sohn Ernst Lütolf jun. die Verantwortung
mit seinem älteren Bruder
Kurt. Das im Sommer 1980 eingereichte
Totalsanierungsvorhaben mit einem Silobau
konnte nach einem langwierigen Bewilligungsverfahren
erst 1984 in Angriff
genommen werden. Und im Jahre 1989
entschlossen sich Kurt und Ernst Lütolf
auf Grund der günstigen Marktsituation
die Siloerweiterung zu wagen und das
fehlende Drittel an das bestehende Silo
anzubauen.
Heute präsentiert sich die Lütolf AG als
florierender Betrieb mit verschiedenen
Geschäftszweigen: ein Lager für Transitund
Verzolltlagerung unterschiedlichster
Güter wie gesackte, palettierte Lebens-
Das Gaswerkareal in St. Margrethen um 1969
Das Wahrzeichen der Lütolf AG
und Futtermittel, Silos für lose Schüttgutprodukte
(in total 110 Silozellen mit einer
Kapazität von 25‘000 t) und zusätzliche Lagerkapazität
für flüssige Produkte (wie
Glukose, Fruktose etc.) aus dem Lebensmittelbereich
und eine Kundenmühle.
Als jüngsten Betriebszweig baut die
Lütolf AG mit Partnern zusammen die Produktion
von Halbfabrikaten für Lebensmittel
kontinuierlich aus. Während der
Erntemonate ist sie für die Landwirte aus
der Region die Sammelstelle für Getreide
und Mais. Zudem betreibt sie für die regionale
Landwirtschaft einen gezielten
Landhandel. Als anerkannte Zollagentur
übernimmt die Lütolf AG die Zollabfertigung
von LKWs und Bahnwagen sowie die
Vermittlung und die Organisation von
Transporten.
Heute beschäftigt die Lütolf AG 16 Angestellte
und wird mit viel Stehvermögen
und unternehmerischer Weitsicht von den
beiden Brüdern Kurt und Ernst Lütolf geführt.
Sie dürfen mit Stolz und Genugtu-
Guido Schneider
ung auf den 40-jährigen Weg,den einst ihr
Vater einschlug, zurückblicken - ein Weg,
der nicht immer sonnig und geradlinig
war, und Zeiten, die verlangten, dass das
Brüdergespann am gleichen Strick den
Geschäftswagen zog, und somit können
beide heute mit Zuversicht in die Zukunft
schauen.
Ernst und Kurt Lütolf,
die Geschäftsführer der Lütolf AG
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