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2. Der Laser

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Fachbereichsarbeit aus Physik über <strong>Laser</strong>meßtechnik und Signalverarbeitung<br />

<strong>2.</strong> <strong>Der</strong> <strong>Laser</strong><br />

Seit der Erfindung des ersten <strong>Laser</strong>s im Jahre 1960 hat er die gesamte Optik durch seine besonderen<br />

Lichteigenschaften (Polarisation, Frequenzreinheit, Strahlungsintensität) revolutioniert. Es gibt zahlreiche<br />

verschiedene <strong>Laser</strong>typen, die aber alle nach dem oben genannten Prinzip funktionieren.<br />

<strong>2.</strong>1. Verluste des Resonators<br />

In einem Resonator gibt es mehrere verschiedene Arten von Verlusten, die entscheidend für das<br />

Funktionieren eines <strong>Laser</strong>s sind. Die Gesamtenergie, die durch Verluste unbrauchbar wird, darf die<br />

Pumpenergie nicht übersteigen, da sonst der stationäre Zustand der Oszillation nicht erreicht wird<br />

beziehungsweise zusammenbricht.<br />

<strong>2.</strong>1.1. Reflexionsverluste<br />

Da einer der beiden Spiegel einen Reflexionsgrad


Fachbereichsarbeit aus Physik über <strong>Laser</strong>meßtechnik und Signalverarbeitung<br />

größer der Schwellenverstärkung ist. Diese Moden werden <strong>Laser</strong>moden genannt, da die <strong>Laser</strong>emission nur<br />

die Frequenzen dieser Moden annehmen kann.<br />

Die Oszillation wird durch ein spontan emittiertes Photon ausgelöst. Dieses Photon muß sowohl in seiner<br />

Frequenz als auch in seiner Ausbreitungsrichtung zu einem <strong>Laser</strong>mode passen. Es können innerhalb eines<br />

Oszillators sowohl mehrere Moden gleichzeitig angestoßen werden, als auch innerhalb eines Mode einige<br />

Wellenzüge entstehen, die keine Phasenkorrelation aufweisen.<br />

Jene Moden, die nicht miteinander konkurrieren (Moden die unterschiedliche, angeregte Atome nutzen),<br />

entwickeln sich unabhängig voneinander. Innerhalb der Moden, die sich in ihren benutzten Atomen<br />

überschneiden, wird sich der "stärkste" durchsetzen. Das heißt, es wird der Mode, der die wenigsten<br />

Verluste aufweist und zusätzlich die besseren Startbedingungen hatte, ausgebildet. Die Faktoren bei diesem<br />

Wettbewerb sind für die zwei verschiedenen Linienformen unterschiedlich.<br />

<strong>2.</strong><strong>2.</strong>1. Homogene Linienform<br />

Auf Grund der homogenen<br />

Linienverbreiterung haben alle<br />

Atome dieselbe verbreiterte<br />

Emissionsbande ihres<br />

Elektronenüberganges. Daraus<br />

ergibt sich, daß das<br />

Resonanzverhalten der<br />

angeregten Atome gleichmäßig<br />

über die Frequenzbreite verteilt<br />

ist. Beim Anschwingvorgang<br />

werden zunächst alle<br />

<strong>Laser</strong>moden anschwingen.<br />

Durch die gemeinsame Nutzung<br />

der Atome, konkurrieren die<br />

Moden miteinander, weshalb mit der Zeit die allgemeine Intensität absinkt, bis der stabile Zustand<br />

erreicht ist. Durch diesen Vorgang fällt die Verstärkung der Moden nach und nach unter die<br />

Schwellenverstärkung. Schließlich bleibt nur mehr jener Mode über, der der Frequenz des<br />

atomaren Überganges am nächsten liegt.<br />

<strong>2.</strong><strong>2.</strong><strong>2.</strong> Inhomogene Linienform<br />

Da die Atome wegen des Dopplereffekts in Klassen eingeteilt werden können, hat jeder Mode seine<br />

eigene Inversion. Nur bei jenen Atomen, deren Frequenz nach dem Dopplereffekt zu der<br />

Oszillationsfrequenz des Mode paßt, kann die Besetzungsinversion abgebaut werden. Daraus<br />

ergibt sich, daß die anschwingenden Moden nicht im Wettbewerb stehen. <strong>Der</strong> Oszillator schwingt<br />

also im allgemeinen gleichzeitig mit mehreren Moden. 23<br />

Weil im stationären<br />

Schwingungszustand die<br />

Einwegverstärkung gleich der<br />

Schwellenverstärkung ist,<br />

werden die Inversionen der<br />

einzelnen Moden auf die<br />

Schwelleninversion reduziert.<br />

Zusätzlich werden noch weitere<br />

Inversionen anderer Frequenzen<br />

abgebaut, da die Welle zwischen<br />

den Spiegeln in beide<br />

Verstärkung<br />

Schwell=<br />

verstärkung<br />

Verstärkung<br />

Schwell=<br />

verstärkung<br />

Beginn<br />

Resonatormoden<br />

f(-2) f(-1) f(max) f(+1) f(+2) f(+3)<br />

maximale Verstärkung des Mediums<br />

Richtungen läuft, und die Dopplerfrequenzen für die beiden Richtungen unterschiedlich sind.<br />

Anschaulich gesprochen: Es werden "Löcher" in das Verstärkungsprofil "gebrannt" ("hole<br />

burning"). 24<br />

23 Bauer, Helmbrecht: <strong>Laser</strong>technik: Grundlagen und Anwendungen, 1. Auflage. Würzburg: Vogel Buchverlag, 1991<br />

24 Bauer, Helmbrecht: <strong>Laser</strong>technik: Grundlagen und Anwendungen, 1. Auflage. Würzburg: Vogel Buchverlag, 1991<br />

Frequenz<br />

© by Patrick Loschmidt Seite 14 von 58<br />

Zeit<br />

stabil<br />

Moden des Resonators<br />

Min. Max.<br />

f(-2) f(-1) f(max) f(+1) f(+2) f(+3) Frequenz<br />

maximale Verstärkung des Mediums


Fachbereichsarbeit aus Physik über <strong>Laser</strong>meßtechnik und Signalverarbeitung<br />

Da die verschiedenen Moden unabhängig von<br />

einander oszillieren, überlagern sich die emittieren<br />

Frequenzen und es kommt zu Interferenz. Dieser<br />

Vielmodenbetrieb ist dann interessant, wenn man<br />

keinen Wert auf besondere Strahlreinheit legt,<br />

sondern wenn es nur auf hohe Impulsenergie<br />

ankommt, wie etwa beim Schweißen größerer<br />

Werkstücke mit dem <strong>Laser</strong>.<br />

<strong>2.</strong><strong>2.</strong>3. Relaxionsschwingungen (Spiking)<br />

Führt man dem <strong>Laser</strong>medium aus<br />

der Pumpquelle Energie zu, so<br />

bewirkt die spontane Emission<br />

hohe Verluste, wodurch keine<br />

<strong>Laser</strong>emission einsetzen kann.<br />

Steigt die Pumpleistung weiter, so<br />

setzt bei der Schwelleninversion<br />

abrupt die <strong>Laser</strong>oszillation ein. Da<br />

die Strahlungsdichte nun<br />

lawinenartig anwächst, wird die<br />

Besetzungsinversion aber sehr<br />

schnell wieder abgebaut, und die<br />

Oszillation bricht ab, wenn die<br />

Pumpquelle nicht weiterhin genügend Pumpleistung zur Verfügung stellt, um die Überbesetzung<br />

des oberen <strong>Laser</strong>niveaus auf dem erforderlichen Wert zu halten. 25 Durch weitere Zufuhr von<br />

Energie wird erneut der Wert der Schwelleninversion überschritten und die Oszillation setzt<br />

wieder ein. <strong>Der</strong> Vorgang wiederholt sich immer wieder in abgeschwächter Form, bis das<br />

Gleichgewicht zwischen emittierter <strong>Laser</strong>leistung und zugeführter Pumpenergie herstellt ist. Diese<br />

Relaxionsschwingungen kommen hauptsächlich bei Festkörperlasern vor, weil sie im allgemeinen<br />

eine höhere Lebensdauer des oberen <strong>Laser</strong>niveaus haben. 26<br />

<strong>2.</strong>3. Moden des <strong>Laser</strong>s<br />

Wie schon in den vorherigen<br />

Kapiteln erklärt wurde, ist ein<br />

Mode eine stehende Lichtwelle in<br />

einem optischen Oszillator. <strong>Der</strong><br />

einfachste optische Resonator<br />

besteht aus zwei ebenen Spiegeln<br />

und wird Perot-Fabry-Resonator<br />

genannt. Ein weiterer sehr<br />

verbreiteter Typ ist der<br />

symmetrisch konfokale Resonator,<br />

der aus zwei gekrümmten Spiegeln,<br />

deren Brennpunkte<br />

zusammenfallen, besteht.<br />

Da eine Welle, die parallel zur<br />

Resonatorachse verläuft, auch<br />

wieder parallel reflektiert wird,<br />

Spiegel-<br />

durch-<br />

messer<br />

Perot-Fabry-Resonator<br />

(zwei planparallele Spiegel)<br />

Spiegel 1<br />

emittierte<br />

Ausgangsleistung<br />

Pumpleistung<br />

Resonatorachse<br />

f(-1) f(max) f(+1) f(+2)<br />

<strong>Laser</strong>leistung<br />

160 μs<br />

Resonatorlänge<br />

Spiegel 2<br />

25 A. Müller: Anwendungen des <strong>Laser</strong>s, Heidelberg: Spektrum-der-Wissenschaft-Verlag, 1988<br />

26 Bauer, Helmbrecht: <strong>Laser</strong>technik: Grundlagen und Anwendungen, 1. Auflage. Würzburg: Vogel Buchverlag, 1991<br />

Frequenz<br />

© by Patrick Loschmidt Seite 15 von 58


können sich axiale (longitudinale)<br />

stehende Wellen ausbilden. Durch die<br />

fokussierende Wirkung der beiden<br />

Spiegel ergibt sich in der Resonatormitte<br />

eine Strahltaille. Die ausgekoppelte<br />

Welle hat dann eine<br />

rotationssymmetrische<br />

Leistungsdichteverteilung S(r). 27 Diese<br />

Verteilung sollte im Idealfall einer<br />

Gaußschen Glockenkurve entsprechen.<br />

Die longitudinalen Moden werden auch als<br />

transversale Grundmoden bezeichnet und<br />

durch den Parameter q, der die Anzahl der<br />

Knoten in Achsenrichtung angibt,<br />

beschrieben. Neben den longitudinalen<br />

Moden gibt es auch dreidimensionale<br />

stehende Wellen. In einem konfokalen<br />

Resonator existieren neben den<br />

Strecken parallel zur Achse auch<br />

andere geschlossene Wege, auf<br />

denen sich stehende Wellen<br />

ausbilden können. Moden, die nicht<br />

achsenparallel verlaufen, nennt man<br />

transversale Moden TEM m n q . Die<br />

Modenparameter m, n geben die<br />

Anzahl der Knoten für die x- und y-<br />

Richtung an. Hat ein Resonator<br />

Rechteckssymmetrie, so werden die<br />

Abstrahlungsbilder durch ein<br />

Koordinatensystem beschrieben, ist<br />

der Resonator rotationssymmetrisch,<br />

so werden die Polarkoordinaten<br />

angegeben.<br />

Fachbereichsarbeit aus Physik über <strong>Laser</strong>meßtechnik und Signalverarbeitung<br />

TEM 00<br />

symmetrisch konfokaler Resonator<br />

Spiegel 1<br />

Spiegel 2<br />

Brennpunkt<br />

Resonatorlänge<br />

Spiegel 1 Spiegel2<br />

Brennpunkt<br />

Resonatorlänge<br />

TEM TEM TEM<br />

00 10 20<br />

TEM TEM TEM<br />

01 11 21<br />

Leistung (S)<br />

Radius (r)<br />

Die unterschiedlichen Resonatoren haben verschieden große Beugungsverluste. Als Maß für die<br />

Intensitätsverminderung wird die Fresnelsche Zahl28 (F) verwendet.<br />

Diese gibt die Anzahl der Beugungsordnungen an, die auf den zweiten Spiegel trifft. Allgemein<br />

F =<br />

a<br />

L<br />

gilt, je größer der Wert von F, desto geringer ist die Auswanderung der Welle. Durch die gekrümmten<br />

Spiegel ergeben sich bei einem konfokalen Resonator geringere Beugungsverluste gegenüber dem Perot-<br />

Fabry-Resonator, dafür wird durch die Strahltaille das aktive Medium nur zu einem geringeren Teil<br />

ausgenützt, was wiederum höhere Verluste bedeutet.<br />

Resonatortyp Perot-Fabry sym. semi-<br />

konfokal konfokal<br />

Beugungsverluste hoch gering gering<br />

Begünstigung des<br />

Grundmodes<br />

gering hoch mittel<br />

Justieranforderun<br />

g<br />

hoch (ca. 1'') gering (ca. 3') mittel<br />

Modenvolumen<br />

(Ausnutzung)<br />

groß klein mittel<br />

2<br />

λ<br />

27 Bauer, Helmbrecht: <strong>Laser</strong>technik: Grundlagen und Anwendungen, 1. Auflage. Würzburg: Vogel Buchverlag, 1991<br />

28 In dieser Gleichung steht a für den Radius des ersten Spiegels, l für die Wellenlänge des Lichtes innerhalb des<br />

Resonators und L für den Spiegelabstand. Erfaßt der zweite Spiegel das Beugungsmaximum, dann ist F»1.<br />

Leistung (S)<br />

Radius (r)<br />

TEM TEM TEM<br />

00 10 20<br />

TEM TEM TEM<br />

01 11 21<br />

TEM TEM TEM TEM TEM<br />

10 31 00 30 21<br />

© by Patrick Loschmidt Seite 16 von 58


Fachbereichsarbeit aus Physik über <strong>Laser</strong>meßtechnik und Signalverarbeitung<br />

<strong>Der</strong> Raster gibt Auskunft über etwas genauere Werte zu den<br />

Beugungsverlusten, die, abhängig von der Fresnelschen Zahl, bei<br />

den verschiedenen Resonatorarten unterschiedlich sind. Weiters<br />

kann man erkennen, daß die Verluste zusätzlich auch von den<br />

schwingenden Moden abhängig sind. Die Grafiken zeigen bei<br />

zwei sehr häufigen Verstärkeranordnungen, wie die Werte im<br />

Raster durch die unterschiedlichen Resonatorformen zustande<br />

kommen.<br />

Modenvolumen<br />

Perot-Fabry-Resonator<br />

aktives Medium<br />

Modenvolumen<br />

konfokaler Resonator<br />

<strong>2.</strong>3.1. Modenselektion<br />

Im allgemeinen sind die transversalen Moden gegenüber dem Grundmode durch ihre höheren<br />

Beugungsverluste benachteiligt, sollen diese jedoch vollständig unterdrückt werden, ist es<br />

notwendig, gewisse Vorkehrungen zu treffen. Bei einem konfokalen Resonator kann zum Beispiel<br />

eine Lochblende im Brennpunkt der Spiegel den Mode TEM 10 vollständig unterdrücken.<br />

Einen <strong>Laser</strong>, der nur in einem longitudinalen Mode schwingt, erhält man entweder wenn die<br />

Resonatorlänge so gewählt wird, daß bei inhomogener Verbreiterung nur ein Mode innerhalb der<br />

Dopplerbreite liegt, oder wenn man ein wellenselektives Bauelement in den Oszillator einbaut. Ein<br />

solcher Einmodenlaser, bei dem der axiale Modenparameter q nur einen einzigen Wert hat, wird in<br />

der <strong>Laser</strong>meßtechnik und in der <strong>Laser</strong>interferometrie benötigt, da er die höchste Kohärenz<br />

aufweist.<br />

<strong>2.</strong>4. <strong>Laser</strong>arten<br />

In diesem Kapitel befindet sich ein genereller Überblick der wichtigsten <strong>Laser</strong>typen in Form einer Tabelle.<br />

Im folgenden werden dann einige Arten kurz erläutert, die sich entweder durch ihre Anwendungen, ihre<br />

repräsentative Wirkung für eine gewisse <strong>Laser</strong>gruppe, oder durch ihre historische Bedeutung auszeichnen.<br />

<strong>2.</strong>4.1. Überblick der <strong>Laser</strong>typen<br />

Die Tabelle enthält einige wichtige <strong>Laser</strong>arten und ihre Anwendungen. Wenn bei der Wellenlänge<br />

drei Punkte angeben werden, dann können innerhalb der Schranken mehrere Emissionslinien oder<br />

Gruppen von Linien liegen. Dies bedeutet jedoch nicht, daß der <strong>Laser</strong> über den gesamten Bereich<br />

abstimmbar ist. Bei der Betriebsart wird entweder cw (continuous wave) für kontinuierliche<br />

Strahlenemission oder p für Pulsbetrieb, wobei die Pulsdauer in Klammern steht, angegeben.<br />

<strong>2.</strong>4.1.1. Rubin-<strong>Laser</strong><br />

<strong>Der</strong> älteste und wohl auch bekannteste <strong>Laser</strong>typ<br />

ist der Rubinlaser, der 1960 von Theodore<br />

Maiman der staunenden Weltöffentlichkeit als<br />

erster <strong>Laser</strong> vorgeführt wurde. 29 Das<br />

<strong>Laser</strong>medium ist ein Rubinstab, der aus<br />

Aluminiumoxid mit ca. 0,1% Chromionen<br />

besteht. <strong>Der</strong> <strong>Laser</strong> hat ein drei-Niveau-System,<br />

wobei das eigentliche aktive Medium die Cr 3+ -<br />

Ionen sind, die dem Rubinkristall auch die rote<br />

Farbe verleihen.<br />

29 P.M. Perspektive "<strong>Laser</strong>", Nr. 89/010<br />

Beugungsverluste pro Umlauf<br />

Perot-Fabry-<br />

Konfokaler<br />

© by Patrick Loschmidt Seite 17 von 58<br />

100%<br />

10%<br />

1%<br />

TEM 10<br />

TEM 00<br />

TEM 20<br />

Resonator<br />

0,1%<br />

TEM<br />

00<br />

TEM<br />

10<br />

0,4 0,6 0,8 1,0 1,2<br />

Energieniveaus (Rubin-<strong>Laser</strong>)<br />

eV<br />

W ..... 3<br />

32<br />

W ... 2,3<br />

31<br />

2<br />

W ... 1,8<br />

2<br />

1<br />

Fresnelsche Zahl -><br />

−6<br />

τ ≈ 10 s<br />

31<br />

694,3 nm<br />

Grundzustand<br />

W ..... 0<br />

1 optisches Pumpen<br />

−8<br />

τ ≈ 10 s<br />

32<br />

Resonator<br />

<strong>Laser</strong>übergang<br />

−3<br />

τ ≈ 10 s<br />

21


Fachbereichsarbeit aus Physik über <strong>Laser</strong>meßtechnik und Signalverarbeitung<br />

<strong>2.</strong>4.1.<strong>2.</strong> Betriebsdaten und Anwendungen<br />

<strong>Laser</strong>art <strong>Laser</strong>-<br />

gruppe<br />

<strong>Laser</strong>-<br />

medium<br />

H<br />

²<br />

N<br />

²<br />

ArF<br />

KrF<br />

XeCl<br />

XeF<br />

He-Ne<br />

+<br />

Ar<br />

+<br />

Kr<br />

He-Cd<br />

Cu<br />

Au<br />

CO<br />

²<br />

CO<br />

H O<br />

²<br />

HCN<br />

Pumpquelle Wellenlänge Betrieb: (cw/p) maximale<br />

elektrische<br />

Gasentladung<br />

elektrische<br />

Gasentladung<br />

elektrische<br />

Gasentladung<br />

CH F CO -<strong>Laser</strong><br />

³ ²<br />

HF<br />

Iod<br />

organ.<br />

Farbst.<br />

in Lsg.<br />

Rubin<br />

Nd:Glas<br />

Nd:YAG<br />

GaAlAs<br />

InGaAsP<br />

PbSSe<br />

elektrische<br />

Gasentladung<br />

chem. Reakt.<br />

elektr. Entl.<br />

chem. Reakt.<br />

UV-Blitzlicht<br />

116...160nm<br />

337,1nm<br />

193nm<br />

248nm<br />

308nm<br />

351nm<br />

543...<br />

632,8<br />

...3391nm<br />

460,480<br />

500,520nm<br />

650nm<br />

325, 440nm<br />

500, 545nm<br />

310, 605nm<br />

9000...<br />

10600<br />

...11000nm<br />

550 nm<br />

311, 337um<br />

496um<br />

p (0,5 ns)<br />

p (0,1...10 ns)<br />

Leistung<br />

Anwendungen<br />

© by Patrick Loschmidt Seite 18 von 58<br />

5 kW<br />

0,5...5 kW<br />

Materialablation<br />

Mikrolithographie<br />

Fotochemie<br />

cw 50 mW <strong>Laser</strong>meßtechnik<br />

cw<br />

p (100 ns)<br />

cw<br />

p (100 ps-0,1 s)<br />

15 mW<br />

5 W<br />

100 kW<br />

100 W...1 TW<br />

28, 118um cw 100 mW<br />

cw<br />

p (8us)<br />

cw<br />

2,7...3,3um cw<br />

Ionenlaser 360...1010nm<br />

Blitzlampen<br />

gep. <strong>Laser</strong><br />

Blitzlampen<br />

Blitzlampen<br />

Bogenlampen<br />

Halbleiterlaser<br />

gep.<strong>Laser</strong><br />

elektr. Strom<br />

p (40 ns)<br />

p (us-Bereich)<br />

100 mW<br />

10 kW<br />

40 mW<br />

1 MW<br />

10 kW<br />

GW-Bereich<br />

1,315um p (300 ps) 300 GW<br />

360...970nm<br />

308...1300nm<br />

cw<br />

p (0,3-1us)<br />

p (1ps-20ns)<br />

694,3nm p (0,5ms-30ps)<br />

1064nm<br />

1064nm<br />

700-900nm<br />

950-1500nm<br />

4-8,5um<br />

p (20ns-5ps)<br />

cw<br />

cw<br />

10 W<br />

1 MW<br />

p (5ms-20ps) 1 GW<br />

Holographie, Pumplichtquelle<br />

für Farbstofflaser, Spektroskopie<br />

Mikro-Lithographie, Reprographie<br />

Pumplichtquelle für<br />

Farbstofflaser<br />

Materialbearbeitung<br />

Medizin<br />

Materialberabeitung<br />

10 kW Spektroskopie<br />

10 W<br />

100 mW<br />

Holographie<br />

Materialbearbeitung<br />

LIDAR, Medizin<br />

<strong>Laser</strong>meßtechnik<br />

Nachrichtentechnik<br />

Spektroskopie<br />

Die drei Punkte bei der Angabe der Wellenlänge bedeuten, daß innerhalb der beiden Schranken entweder einzelne Linien oder ganze<br />

Liniengruppen existieren. Sowohl die Pulsdauer als auch die maximale Leistung sind ungefähre Werte, die sich im Zuge des<br />

technischen Fortschrittes ständig ändern.


Fachbereichsarbeit aus Physik über <strong>Laser</strong>meßtechnik und Signalverarbeitung<br />

<strong>2.</strong>4.1.3. Nd:YAG-<strong>Laser</strong><br />

<strong>Der</strong> Neodym:Yttrium-Aluminium-<br />

Granat (Nd:Y 3 Al 5 O 12 ) ist der<br />

wichtigste <strong>Laser</strong> für technische<br />

Anwendungen. Er besteht aus einem<br />

YAG-Kristall, wobei 1% der Y 3+ -Ionen<br />

durch Nd 3+ -Ionen ersetzt wurden.<br />

Durch die Dotierung entsteht ein vier-<br />

Niveau-System. Sein<br />

Hauptanwendungsgebiet liegt in der<br />

Materialbearbeitung, jedoch wird er<br />

auch in der Umweltmeßtechnik zur<br />

Messung von Schadstoffen<br />

(LIDAR=light detection and ranging),<br />

zur Entfernungsmessung, in der<br />

Medizin und in der Nachrichtentechnik<br />

verwendet.<br />

<strong>2.</strong>4.1.4. Helium-Neon-<strong>Laser</strong><br />

Dieser <strong>Laser</strong>typ wurde als erster Gaslaser<br />

realisiert und ist zum weitverbreitetsten<br />

seiner Klasse geworden. Das aktive Medium<br />

stellt das Neon dar, das Helium wird nur<br />

zum Aufbau der Inversion benötigt.<br />

In einem Niederdruckrohr befinden sich<br />

beide Gase. Durch Elektronenstöße wird das<br />

Helium angeregt und gibt durch Stöße<br />

zweiter Art seine Energie an das Neon ab.<br />

Da die Dichte von Neon sehr gering ist, sind<br />

direkte Anregungen durch Elektronenstöße<br />

äußerst unwahrscheinlich. Die Entleerung<br />

des unteren <strong>Laser</strong>niveaus erfolgt durch<br />

Stöße mit der Rohrwand, weshalb der<br />

Rohrdurchmesser nicht zu groß sein darf.<br />

Die erziehlbaren Ausgangsleistungen<br />

(Gesamtwirkungsgrad liegt unter 0,1 %)<br />

sind zwar sehr gering, dafür ist seine<br />

Strahlqualität relativ hoch. Aus diesem<br />

Grund wird er überwiegend in der<br />

optischen Meßtechnik (Holographie,<br />

<strong>Laser</strong>interferometrie,...) verwendet.<br />

Energieniveaus (Nd:YAG-<strong>Laser</strong>)<br />

© by Patrick Loschmidt Seite 19 von 58<br />

W<br />

3<br />

W<br />

2<br />

W<br />

1<br />

W 0<br />

2,34<br />

2,14<br />

1,65<br />

1,57<br />

1,38<br />

0,22<br />

21<br />

20<br />

19<br />

18<br />

17<br />

eV<br />

optisches Pumpen<br />

Helium<br />

Stöße<br />

<strong>2.</strong> Art<br />

−6<br />

τ ≈ 10 s<br />

30<br />

3s<br />

2s<br />

1s<br />

2<br />

5<br />

2<br />

5<br />

−8<br />

τ ≈ 10 s<br />

32<br />

Neon Neon +<br />

3p<br />

1,15 μ m<br />

2p<br />

<strong>Laser</strong>übergang<br />

−4<br />

τ ≈ 2*10 s<br />

21<br />

−7<br />

τ ≈ 10 s<br />

10<br />

Grundzustand<br />

3,39 μ m<br />

1<br />

4<br />

10<br />

Elektronenstoß-Anregung<br />

Entleerung<br />

1<br />

4<br />

10<br />

633 nm<br />

Grundzustand<br />

543 nm<br />

durch Wandstöße


Fachbereichsarbeit aus Physik über <strong>Laser</strong>meßtechnik und Signalverarbeitung<br />

<strong>2.</strong>4.1.5. Edelgas-Ionenlaser<br />

<strong>Der</strong> bekannteste Vertreter dieser Gruppe ist<br />

der Argon-Ionenlaser. Wie bei allen anderen<br />

<strong>Laser</strong>n dieser Gruppe, wird zuerst durch einen<br />

Elektronenstoß (hohe Ströme bei 0,01-1 mbar)<br />

das Argon-Atom ionisiert. Vom Grundzustand<br />

des Ar + aus, erfolgt durch einen weiteren<br />

Elektronenstoß die Inversionserzeugung in<br />

einem vier-Niveau-System. Je nach<br />

Entladestrom werden unterschiedliche<br />

Zwischenniveaus besetzt, wodurch mehrere<br />

Spektrallinien gleichzeitig angeregt werden.<br />

Durch ein drehbares Prisma läßt sich die<br />

Wellenlänge selektieren, wobei die<br />

leistungstärksten die Linien 488 nm (blau) und<br />

514,5 nm (grün) sind. Die wichtigsten<br />

Anwendungsgebiete sind das Pumpen von<br />

kontinuierlichen Farbstofflasern, die<br />

Holographie, die Medizin und die Materialbearbeitung.<br />

<strong>2.</strong>4.1.6. Farbstofflaser<br />

Farbstofflaser benutzen als aktives Medium Lösungen organischer Farbstoffe in Alkohol oder<br />

Wasser. Durch den komplizierten organischen Molekülbau gibt es sehr viele unterschiedlich<br />

<strong>Laser</strong>übergänge. Das Molekül kann Energie in den unterschiedlichsten Formen speichern, wodurch<br />

man den <strong>Laser</strong> über ein breites Spektrum durch ein drehbares Reflexionsgitter abstimmen kann.<br />

Mit 22 Farbstoffen aus vier verschiedenen Klassen, kann man den Spektralbereich von 320 bis 1000<br />

Nanometern nahezu lückenlos abdecken. Als Pumpquellen werden Argon-<strong>Laser</strong> (cw), Stickstoff-<br />

<strong>Laser</strong> und Excimer <strong>Laser</strong> verwendet, wobei der größte Anwendungsbereich die Spektroskopie ist.<br />

© by Patrick Loschmidt Seite 20 von 58<br />

eV<br />

36<br />

35<br />

34<br />

33<br />

15,75<br />

514,5 nm<br />

Elektronenstoß<br />

Grundzustand: Ar +<br />

Elektronenstoß<br />

Grundzustand Ar<br />

4p-Niveaus<br />

<strong>Laser</strong>übergang<br />

488 nm<br />

4s-Niveaus<br />

Strahlungs-<br />

übergang 72 nm

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