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furth im wald – hohenbogen-winkel - Naturpark Oberer Bayerischer ...

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NATURPARK OBERER BAYERISCHER WALD<br />

Der über 179.600 ha große <strong>Naturpark</strong> mit fast<br />

1/3 Staats- und Privatwäldern, mit den über<br />

1.000 m hohen Bergen Großer Arber (1.456 m),<br />

Osser (1.293 m), Enzian (1.285 m), Schwarzeck<br />

(1.238 m), Zwercheck (1.333 m), Kaitersberg<br />

(1.132 m) und Hohenbogen (1.073 m), mit seinen<br />

Flusstälern und Seen gehört zu den interessantesten<br />

bayerischen Ferien gebieten.<br />

Bei der Pfl ege und Entwicklung des <strong>Naturpark</strong>s<br />

steht die Erhaltung der Eigenart der Bayer<strong>wald</strong>landschaft<br />

<strong>im</strong> Vordergrund. Deshalb spielen<br />

Landschaftsschutzmaßnahmen eine wesentliche<br />

Rolle. So stehen 76% des Landkreisgebietes<br />

unter Landschaftsschutz. Knapp 2.400 ha sind<br />

zur Zeit als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Für<br />

Freunde der Geologie ist der <strong>Naturpark</strong> eine wahre<br />

Fundgrube (Führungen für Mineral ien sammler in<br />

der Fürstenzeche <strong>–</strong> Lam). Der Gl<strong>im</strong>merschiefer am<br />

Osser und die Kreidetransgression <strong>im</strong> Steinbruch<br />

Obertrübenbach zählen zu „Bayerns schönsten<br />

Geotopen“. Neben den vorherrschenden kristallinen<br />

Urgesteinen Granit und Gneis fi nden sich<br />

verschiedenartige Sed<strong>im</strong>entdecken, kiesel säure-<br />

und kalkhaltige Gesteine, Urkalk, Gl<strong>im</strong>merschiefer<br />

und in der einzigartigen geologischen Sonderheit<br />

des 150 km langen, teilweise in Türmchen und<br />

Zinnen aufragenden Pfahlrückens Quarzite und<br />

Pfahlschiefer.<br />

Naturinteressierte fi nden überall <strong>im</strong> <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Oberer</strong> <strong>Bayerischer</strong> Wald botanische Besonderheiten.<br />

Weithin bekannt geworden ist die auf<br />

den Bergen vorkommende Bärwurz. In manchen<br />

Wiesentälern sind seltene Orchideen zu entdecken.<br />

Freunden der Vogelwelt bietet das Naturschutzgebiet<br />

Regentalaue westlich von Cham mit den<br />

Rötelseeweihern sowie der Neubäuer Weiher<br />

gute Beobachtungsmöglichkeiten. Die ältesten<br />

menschlichen Spuren <strong>im</strong> <strong>Naturpark</strong> weisen weit in<br />

vorgeschichtliche Zeit zurück. Einer der schönsten<br />

Faustkeile Deutschlands wurde bei Pösing <strong>im</strong><br />

Regental gefunden. Er stammt aus der letzten Zwischeneiszeit<br />

und ist etwa 80.000 Jahre alt. Doch<br />

nicht nur aus der Altsteinzeit, sondern auch aus<br />

allen anderen großen vorgeschichtlichen Epochen<br />

bis hin zur römischen Kaiserzeit liegen zahlreiche<br />

Bodenfunde vor. Berühmt ist die namengebende<br />

endjungsteinzeitliche Siedlung der so genannten<br />

„Chamer Gruppe“ bei Knöbling. Vor- und<br />

frühgeschichtliche Wallanlagen gibt es u. a. am<br />

Galgenberg bei Cham, am Lamberg, bei Traitsching<br />

und bei Zenching.<br />

Der <strong>Naturpark</strong> bietet eine Fülle von Freizeitmöglichkeiten,<br />

Sehenswürdigkeiten und kulturellen Einrichtungen.<br />

Herausgegriffen sei das Marienmünster aus<br />

dem 12. Jahrhundert in der Urpfarrei Chammünster,<br />

von wo die Besiedelung des Bayerischen Waldes<br />

ausging. Im <strong>Naturpark</strong> <strong>Oberer</strong> <strong>Bayerischer</strong> Wald<br />

sind besonders zahlreiche „Erdställe“ anzutreffen,<br />

ein „Phänomen unter den künstlichen Höhlen“,<br />

die zu den eigenartigsten, schützenswerten Denkmälern<br />

der Frühgeschichte gehören.<br />

Besonderer Erwähnung bedürfen die Klosterkirchen<br />

Walderbach und Reichenbach. Erstere gehört<br />

zu den schönsten roma nischen Kirchen, die die<br />

Zisterzienser in Deutschland gebaut haben. Ihre<br />

monumentalen romanischen Malereien gelten als<br />

bedeutende Sehenswürdigkeit. Die prachtvolle<br />

Klosterkirche Reichenbach ist eine doppeltürmige,<br />

dreischiffi ge romanische Basilika mit herrlichen<br />

Stuckarbeiten und Malereien. Hervorzuheben<br />

ist die auf der Höhe über Bad Kötzting liegende<br />

Wallfahrts kirche „Weißenregen“ mit der von<br />

Johann Paul Hager stammenden Fischerkanzel,<br />

deren Formenreichtum ihresgleichen sucht.<br />

Eine der be kanntesten Wallfahrtskirchen befi ndet<br />

sich in Neukirchen b. Hl. Blut. Als 1658 die<br />

Franziskaner ihr Kloster an die jetzige 500-jährige<br />

Pfarrkirche anbauten, führten sie eine für die<br />

Liturgie geschichte bedeutende Baulösung durch:<br />

Sie brachen die Ostwand der Pfarrkirche auf und<br />

fügten hinter dem Hochaltar, dessen Rückseite sie<br />

als Altar benutzten, ihren Chor, getrennt durch ein<br />

Gitter, an. Der Doppelaltar ist kostbare Augsburger<br />

Goldschmiedearbeit aus der Zeit um 1750.<br />

Bemerkenswert ist ebenfalls der Klostergarten der<br />

Franziskaner, gestaltet unter dem Thema „Bewahrung<br />

der Schöpfung nach dem Sonnengesang des<br />

Hl. Franziskus. Sehenswert sind die Wallfahrtskirchen<br />

Heilbrünnl, Lamberg, Schönferchen sowie die<br />

Margarethenkapelle bei Einsiedel, das Tannerl bei<br />

Falkenstein und andere, den Wanderer erfreuende<br />

kleine Kapellen. Unter den profanen Bauten stehen<br />

die Ruinen und Burgen oben an. Sie sind Ausdruck<br />

der einstigen Aufgaben des Nordgaues, deutsche<br />

Gebiete gegen den Osten zu schützen. Ihre herbe<br />

Schönheit verleiht dem <strong>Naturpark</strong> einen eigenen<br />

Reiz.<br />

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