2017-Raubersried
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RAUBERSRIED<br />
UNSER DORF IST SCHÖNER GEWORDEN, UNSER DORF HAT ZUKUNFT<br />
BEZIRKSENTSCHEID<strong>2017</strong><br />
BEZIRK OBERPFALZ - 07.07.<strong>2017</strong><br />
KNÖLLCHEN-STEINBRECH<br />
(SAXIFRAGA GRANULATA)<br />
PECH-NELKE<br />
(LYCHNIS VISCARIA)
2 | GRUSSWORT<br />
Grusswort aus <strong>Raubersried</strong><br />
Lieber Leser,<br />
lieber Besucher der Ortschaft <strong>Raubersried</strong>.<br />
<strong>Raubersried</strong> ist ein Ortsteil in der<br />
Marktgemeinde Stamsried und befindet<br />
sich im westlichen Teil des<br />
Landkreises Cham, dabei grenzt die<br />
Ortschaft an den Landkreis Schwandorf<br />
an. Unscheinbar, fast verträumt,<br />
liegt der Ort in einer besonderen<br />
Hügellandschaft mit einer<br />
großen geschichtlichen Vergangenheit.<br />
Die erste Erwähnung von <strong>Raubersried</strong><br />
ist nachzulesen im historischen<br />
Atlas von Bayern im Jahre<br />
1109, das zeigt von einer sehr frühen<br />
Besiedelung des Ortes. Hinweise<br />
dazu gibt es in unmittelbarer Nähe.<br />
Auf dem <strong>Raubersried</strong>er Hausberg,<br />
dem so genannten Haidberg, befinden<br />
sich als Bodendenkmal Hügelgräber<br />
aus der Keltenzeit.<br />
Aber auch der Schellerlhof mit der<br />
Schwärzenburg und der Steinhäuflkapelle,<br />
sowie ein Ringwall und das<br />
<strong>Raubersried</strong>er Sühnekreuz sind Teil<br />
der kulturellen Heimatgeschichte<br />
des Dorfes.<br />
<strong>Raubersried</strong> war schon immer eng<br />
mit dem Nachbarort Friedersried<br />
(Bundessieger 1993 beim Wettbewerb:<br />
Unser Dorf hat Zukunft - Unser<br />
Dorf soll schöner werden) verbunden.<br />
Bis zur Gebietsreform im<br />
Jahre 1974 bildeten die beiden Orte<br />
zusammen eine eigene politische<br />
Gemeinde mit Standesamt und<br />
Schulwesen. Die ganze Schulgeschichte<br />
ist nachzulesen im Heimatbuch<br />
des OGV Friedersried mit dem<br />
Titel: „Die ehemalige Volksschule<br />
Friedersried“.<br />
Eine Chronik von den Anfängen als<br />
Notschule bis zum Ende als Filialschule<br />
für die Volksschule Stamsried.<br />
Die romanische Kirche in Friedersried<br />
mit dem Friedhof ist Teil<br />
der Zusammengehörigkeit beider<br />
Orte. Durch diese Gegebenheiten<br />
sind die <strong>Raubersried</strong>er Bürger eng<br />
mit den Friedersrieder Dorfvereinen<br />
verbunden. Der Obst- und Gartenbauverein<br />
Friedersried hat in <strong>Raubersried</strong><br />
21 Mitglieder (bei 46 Einwohnern),<br />
davon sind vier in der<br />
Vorstandschaft. Als Straßendorf mit<br />
einer Kreisstraße mitten durch den<br />
Ort und sehr enger Bauweise war es<br />
in <strong>Raubersried</strong> immer schwierig mit<br />
der Dorfgestaltung. Trotz allem waren<br />
die Bürger von <strong>Raubersried</strong> immer<br />
bemüht ihr Ortsbild zu verbessern.<br />
So nahmen sie bereits im Jahre<br />
1982 am Wettbewerb „Unser<br />
Dorf soll schöner werden“ teil. Auch<br />
in den Jahren 1988, 1990 und im<br />
Jahre 1992 war den <strong>Raubersried</strong>ern<br />
die Teilnahme am Wettbewerb<br />
wichtig. Nach einer Zeit des Umbruchs<br />
und der Neuausrichtung hat<br />
die Vorstandschaft des OGV den Ort<br />
<strong>Raubersried</strong> wieder zum Wettbewerb<br />
2016 angemeldet. In den zurückliegenden<br />
Jahren wurde mit den<br />
<strong>Raubersried</strong>er Bürgern so manches<br />
neue Projekt auf den Weg gebracht.<br />
So findet im vierjährigen Abstand<br />
der OGV Familiensonntag in <strong>Raubersried</strong><br />
statt. Durch die Initiative<br />
des OGV und der Mitarbeit des örtlichen<br />
Kapellenvereins wurde nach<br />
jahrelanger Vorbereitung der <strong>Raubersried</strong>er<br />
Flurkreuzrundwanderweg<br />
im Juli 2012 eingeweiht.<br />
Für diese ehrenamtliche Arbeit bekam<br />
der Kapellenverein zusammen<br />
mit dem OGV den Denkmalschutzpreis<br />
des Landkreises Cham. Des<br />
weiteren wurde die Kreisstraße neu<br />
ausgebaut und zusätzlich einen Fußgängerweg<br />
errichtet. Dies war für so<br />
manchen Bürger des Ortes nicht<br />
vorstellbar. Durch das große Engagement<br />
der Anlieger, Gebäude zurückzuversetzen<br />
und den großen<br />
finanziellen Beitrag des Kapellenvereins<br />
wurde der Gemeinschaftssinn<br />
in <strong>Raubersried</strong> zur Realität.<br />
Der Ort ist eingebunden in vielen<br />
katierten Landschaftsschutzelementen,<br />
dadurch hat die Natur mit den<br />
vielen Ökoflächen in <strong>Raubersried</strong><br />
ihren besonderen Stellenwert.<br />
Bürger mit Vision und Weitblick haben<br />
sich in der Ortschaft schon immer<br />
zum Ziel gesetzt, ihre Heimat zu<br />
gestalten.<br />
Was ist Heimat?<br />
Für jeden von uns hat dieses Wort<br />
eine andere persönliche Bedeutung.<br />
Menschen sind Heimat. Heimat ist<br />
Lebensgefühl, Sicherheit und Geborgenheit.<br />
Heimat ist da, wo ich zuhause<br />
bin und meine Familie lebt.<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Kapellenverein <strong>Raubersried</strong><br />
Josef Seidl 1. Vorstand<br />
<strong>Raubersried</strong>, 93491 Stamsried<br />
Telefon: 09465 452<br />
www.friedersried.de/kapellenverein-raubersried.html<br />
Herausgeber<br />
OGV Friedersried<br />
Georg Fritsch 1. Vorstand<br />
Friedersried 11, 93491 Stamsried<br />
Telefon: 09466 274<br />
www.friedersried.de/ogv-friedersried.html
INHALTSVERZEICHNIS | 3<br />
Danksagung<br />
Die Dorfgemeinschaft sagt DANKE<br />
allen Mitwirkenden , die <strong>Raubersried</strong><br />
beim Wettbewerb ,, Unser Dorf<br />
hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner<br />
werden ‘’ unterstützt haben.<br />
Ein besonderer Dank gilt Frau Susanne<br />
Deutschländer vom Landratsamt<br />
Cham Abt. Gartenbau und Landespflege<br />
für die fachliche Beratung<br />
und die finanzielle Unterstützung<br />
durch den Landkreis Cham bei der<br />
Pflanzaktion.<br />
Herrn Bürgermeister Bauer von der<br />
Marktgemeinde Stamsried und dem<br />
Bauhof für die Mitarbeit und der<br />
finanziellen Unterstützung.<br />
Herrn Grunwald vom Gartenbauzentrum<br />
Bayern Mitte ,, Fachbereich<br />
Grünordnung im ländlichen Bereich’’<br />
für die persönliche Fachberatung bei<br />
jedem Anwesen.<br />
Dank gilt auch der Vorstandschaft<br />
des OGV Friedersried für die praktische,<br />
fachliche Mithilfe und den finanziellen<br />
Beitrag.<br />
Die Herausgeber dieser Broschüre<br />
Herr Winkler Alex , Herr Seidl Josef<br />
sen. sowie Herr Fritsch Georg bedanken<br />
sich bei allen Personen und<br />
bei der lokalen Presse für die Mitarbeit,<br />
sowie der Marktgemeinde<br />
Stamsried für die Übernahmen der<br />
Druckkosten.<br />
Möge der Wettbewerb den Gemeinschaftssinn<br />
der <strong>Raubersried</strong>er Dorfgemeinschaft<br />
weiterhin fördern und<br />
stärken.<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite 2 Grusswort aus <strong>Raubersried</strong><br />
Seite 3 Danksagung<br />
Seite 3 Inhaltsverzeichnis<br />
Seite 4 - 5<br />
Dorfgeschichte<br />
Seite 6 - 9<br />
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen<br />
Bevölkerungsstruktur und –entwicklung<br />
Infrastruktur<br />
Gewerbe<br />
Landwirtschaft<br />
Seite 10 - 17 Soziales und kulturelles Leben<br />
Vereinsleben<br />
Gottesdienst mit Grillfest<br />
30 Jahre Dorfkapelle<br />
Familiensonntag<br />
Pflege der öffentlichen Grundstücke<br />
Verbindung zu den Nachbarorten<br />
Bräuche und Sitten<br />
Seite 18 - 27 Baugestaltung und Bauentwicklung<br />
Charakteristische Elemente des Dorfes<br />
Dorfkapelle<br />
Flurkreuzwanderweg<br />
Ruhebänke<br />
Kreisstraße<br />
Historische Bausubstanz<br />
Auflage<br />
1. Auflage 100 Stück<br />
Druck<br />
Druck+Verlag Ernst Vögel GmbH<br />
Kalvarienbergstrasse 22<br />
93491 Stamsried<br />
Tel.: 0 94 66 94 00 0<br />
E-Mail: voegel@voegel.com<br />
Seite 28 - 35<br />
Seite 36 - 40<br />
Baugestaltung<br />
Schwärzenburg<br />
Grüngestaltung und –entwicklung<br />
Durchgrünung des Dorfes<br />
Bepflanzung<br />
Dorfweiher<br />
Baumlehrpfad<br />
Dorf in der Landschaft<br />
Flächenübersicht<br />
Bilder / Eindrücke
4 | DORFGESCHICHTE<br />
Geschichte von <strong>Raubersried</strong><br />
<strong>Raubersried</strong><br />
Der Ort <strong>Raubersried</strong> liegt etwa zwölf<br />
Kilometer nordwestlich von Roding<br />
und etwa 430 m über dem Meeresspiegel.<br />
Umgeben von Wäldern liegt<br />
SERVUS<br />
DAHOAM<br />
das Dorf mit seinen zur Zeit 46 Einwohnern<br />
am Fuße des Schwärzenberges,<br />
auf dessen Pfahlriff eine<br />
Burgruine sitzt. Das typische Straßendorf<br />
hat bis heute seinen dörflichen<br />
Charakter beibehalten. Von<br />
einer Anhöhe hinter <strong>Raubersried</strong><br />
kann man in einem Rundblick die<br />
Ansiedlungen überschauen, welche<br />
eingebettet sind in runden Kuppen,<br />
den Wiesen und Feldern und fast<br />
endlos dahin ziehenden Wäldern.<br />
Der Bayerische Wald klingt hier aus,<br />
der Oberpfälzer Wald beginnt. Bronzezeitliche<br />
Funde wurden außer im<br />
Einsiedler-Forst auch bei <strong>Raubersried</strong><br />
gemacht. Die Keltengräber bei<br />
<strong>Raubersried</strong> sind nur ein Relikt der<br />
frühen Besiedlung dieses Gebietes<br />
nördlich des Regens. Im Jahre 1007<br />
kam das Waldgebiet des heutigen<br />
Nittenauer Forstes, zu dem <strong>Raubersried</strong><br />
zählte, an das neuerrichtete<br />
Bistum Bamberg. In diese Zeit fallen<br />
auch die Gründungen zahlreicher<br />
Siedlungen. 1109 kam eine große<br />
Zahl dieser neu entstandenen Orte<br />
an das Kloster Prüfening zu Regensburg,<br />
unter anderem <strong>Raubersried</strong>.<br />
Nach einer Urkunde der Bischöfe<br />
Otto von Bamberg und Hartwich von<br />
Regensburg aus dem Jahre 1114<br />
wird <strong>Raubersried</strong> als Riwinersjut geführt.<br />
1588 hatte <strong>Raubersried</strong> nur fünf Güter<br />
und ein „Blosse Häusl“. 1811 gehörte<br />
<strong>Raubersried</strong> mit 11 Hofstellen<br />
zum Steuerdistrikt des Landgerichts
DORFGESCHICHTE | 5<br />
Geschichte von <strong>Raubersried</strong><br />
Wetterfeld und zum Rentamt<br />
Walderbach. <strong>Raubersried</strong> gehörte<br />
1833 zum Schulsprengel Fronau und<br />
hatte damals 100 Einwohner.<br />
1854/1855 kam <strong>Raubersried</strong> zum<br />
Schulsprengel nach Friedersried. Der<br />
Grund dafür dürfte wohl der etwas<br />
weitere Schulweg auf einem schwer<br />
zu passierenden Steg von <strong>Raubersried</strong><br />
nach Fronau von einer etwa<br />
einer halben Stunde Fußmarsch gewesen<br />
sein. Bis 1971 gehörte <strong>Raubersried</strong><br />
zur Gemeinde Friedersried,<br />
anschließend zum Markt Stamsried.<br />
Archäologische Funde<br />
Funde und Ausgrabungen weisen<br />
daraufhin, dass unser Gebiet schon<br />
lange vor Christus besiedelt gewesen<br />
sein musste. Grabbeigaben, die<br />
man bei <strong>Raubersried</strong> in Hügelgräbern<br />
entdeckte und die aus dem 5.<br />
und 6. Jahrhundert vor Christus<br />
stammen, lassen diese Schlussfolgerungen<br />
zu.<br />
Kelten in <strong>Raubersried</strong><br />
Archäologische Funde aus der Bronzezeit,<br />
wohl in der so genannten<br />
Hügelgräber- bronzezeit = Mittlere<br />
Bronzezeit, 16. bis 13. Jahrhundert<br />
vor Christus, die Zeit der Kelten, belegen<br />
Funde aus Grabhügeln (5<br />
Grabhügeln - Keltengräber) die Besiedlung<br />
des <strong>Raubersried</strong>er Raumes.<br />
Der Name <strong>Raubersried</strong><br />
Mundartlich: Rauwasried. Bischof<br />
Otto von Bamberg gibt an Prüfening<br />
1138 Rah- winesruit (<strong>Raubersried</strong>)<br />
Monumenta Boica, Band 13, Blatt<br />
163; Rehewinsruth Walderbacher<br />
Urkunden von 1249. Vom Personennamen:<br />
Rahewin, Rahwin. Rodung<br />
eines Rachwin. <strong>Raubersried</strong> war<br />
durch Heinrich II. Eigentum des Bistums<br />
Bamberg geworden und wurde<br />
durch Bischof Otto dem Kloster Prüfening<br />
bei seiner Gründung überwiesen.<br />
1249 wird es unter Walderbacher<br />
Besitz genannt.<br />
HEIMAT<br />
GEFÜHL
6 | ENTWICKLUNGSKONZEPTE UND WIRTSCHAFTLICHE INITIATIVEN<br />
Bevölkerungsstruktur und –entwicklung<br />
Dorfgemeinschaft <strong>Raubersried</strong> <strong>2017</strong><br />
KLEIN<br />
ABER<br />
FEIN<br />
Dorfkinder <strong>Raubersried</strong> <strong>2017</strong>
ENTWICKLUNGSKONZEPTE UND WIRTSCHAFTLICHE INITIATIVEN | 7<br />
Infrastruktur<br />
HIGH<br />
SPEED<br />
Internet<br />
<strong>Raubersried</strong> verfügt seit 2016 über<br />
einen Glasfaseranschluss, der den<br />
Zugang in das mächtige WORLD WI-<br />
DE WEB sicher stellt. Zudem können<br />
die Aktivitäten in und um <strong>Raubersried</strong><br />
auf der neuen Homepage der<br />
lokalen Vereine nachgelesen werden.<br />
www.friedersried.de/kapellenverein<br />
-raubersried.html<br />
<strong>Raubersried</strong>er Quelle<br />
Wasserversorgung<br />
<strong>Raubersried</strong> kann sich notfalls selbst<br />
mit Wasser versorgen.<br />
Trotz Kreiswasserversorgung verzichten<br />
die <strong>Raubersried</strong>er auch heute<br />
noch nicht auf ihre eigene Quelle.<br />
Als es um die Jahre 1962<br />
„Probleme“ mit einigen Hausbrunnen<br />
gab, beschlossen die <strong>Raubersried</strong>er<br />
eine eigene gemeinsame<br />
Wasserversorgung zu bauen. Im<br />
Frühjahr 1962 wurde mit der Quellfassung<br />
am Waldrand südlich von<br />
<strong>Raubersried</strong> (Richtung Neubäu) begonnen.<br />
Um alle Anwesen <strong>Raubersried</strong>s<br />
ans örtliche Wasserleitungsnetz<br />
anschließen zu können wurde<br />
eine Hauptleitung durch den Ort<br />
verlegt. Wochenlang war die Straße<br />
durch <strong>Raubersried</strong> deswegen unbefahrbar.<br />
Heute undenkbar! Die Dorfbewohner<br />
leisteten Hand- und<br />
Energieerzeugung<br />
Spanndienste. Groß war die Freude<br />
im Herbst 1962, als ganz <strong>Raubersried</strong><br />
„zentral“ mit Wasser versorgt<br />
werden konnte. Als <strong>Raubersried</strong> im<br />
Jahre 2010 an die öffentliche Kanalisation<br />
anschloss, wurden auch die<br />
Wasserleitungen für das <strong>Raubersried</strong>er<br />
Wasser erneuert. So verwenden<br />
viele <strong>Raubersried</strong>er noch heute,<br />
schon allein um zu sparen, das Wasser<br />
aus der rund 600 Meter entfernten<br />
Quelle unter anderem zum Gartengießen.<br />
Seit 2000 ist <strong>Raubersried</strong><br />
an die Kreiswasserversorgung angeschlossen<br />
und seit 2010 wird das<br />
Abwasser an die öffentliche Kanalisation<br />
im Marktbereich Stamsried<br />
abgeleitet.<br />
45 Jahre Zeitungsbote<br />
Seit 45 Jahren wird im Hause Reil die<br />
Tageszeitung ausgetragen. Der<br />
„Wankerl Sepp“ ist morgens um<br />
05:00 Uhr in <strong>Raubersried</strong> unterwegs<br />
und bringt die neusten Informationen<br />
in jeden Haushalt.<br />
Der „Wankerl Sepp“
8 | ENTWICKLUNGSKONZEPTE UND WIRTSCHAFTLICHE INITIATIVEN<br />
Gewerbe<br />
12<br />
„1 a autoservice - Auto Dauerer“.<br />
Innerhalb von rund zwanzig Jahren<br />
gelang es Josef Dauerer ein Unternehmen<br />
aufzubauen, welches unabhängig<br />
vom Standort über zehn Mitarbeitern<br />
ein sicheres Einkommen<br />
bietet.<br />
1993 Firmengründung, 1995 erfolgte<br />
der Abriss des alten Hauses, 1996<br />
wurde die Werkstatt gebaut,<br />
1997/1998 Außenputzarbeiten, Außenanlagen,<br />
Pflasterarbeiten. Im<br />
Jahre 2000 standen Renovierung der<br />
Scheune (Reifenlager), 2002 Abriss<br />
der Stallung, 2003 Bau des Bürogebäudes,<br />
2004/2005 Innenausbau<br />
des Büros und des Ersatzteillagers,<br />
2006 Errichtung von Autostellplätzen<br />
und vor fünf Jahren, im Jahre<br />
2009, Errichtung einer 30 kW-<br />
Photovoltaik-Anlage. Von anfänglich<br />
Auto Dauerer<br />
Auto Dauerer - Geschäftsgebäude und Oase zur Erholung<br />
einem Mitarbeiter besteht die Belegschaft<br />
der Firma heute aus elf<br />
Mitarbeitern, Mechatronikern, einem<br />
Meister und Büroangestellten.<br />
Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens<br />
ist die Nähe am Kunden und<br />
der perfekte Service.<br />
Auto Dauerer - Wohnhaus und Geschäftsgebäude<br />
2<br />
Friseursalon Evi Reil<br />
Seit 31 Jahren gibt es in <strong>Raubersried</strong><br />
einen Friseursalon. Am 01. September<br />
1986 eröffnete Evi Reil ihr<br />
gleichnamiges Geschäft. Zusammen<br />
mit Ihrer Tochter arbeitet sie mit<br />
viel Freude in ihrem Beruf. Viele der<br />
Kunden kommen seit 31 Jahren<br />
nach <strong>Raubersried</strong>, um sich die Haare<br />
schneidern, färben oder föhnen zu<br />
lassen. So gibt es eine besondere<br />
Beziehung zu vielen Kunden.<br />
Friseursalon Evi Reil
ENTWICKLUNGSKONZEPTE UND WIRTSCHAFTLICHE INITIATIVEN | 9<br />
Landwirtschaft<br />
Landwirtschaft<br />
1 x Schweinehaltung, 2 x Viehlose<br />
Landwirtschaft, 1 x Viehlose Klein-<br />
Landwirtschaft (alle im Nebenerwerb)<br />
findet man heute in <strong>Raubersried</strong><br />
noch einen Schweinemäster im Nebenerwerb.<br />
Am Ortsrand stehen in<br />
einer Koppelhaltung zwei Pferde.<br />
Ansonsten gibt es in <strong>Raubersried</strong><br />
noch Kleinvieh wie Hühner, Hasen<br />
Wiesenmeisterschaft 2014<br />
Durch die Bayrische Landesanstalt<br />
für Landwirtschaft wurde die Wiese<br />
von Dieter Reil mit dem 6. Platz ausgezeichnet.<br />
Punkten konnte die<br />
Streuwiese bei der Artenvielfalt.<br />
Gezählt wurden 36 unterschiedliche<br />
Arten darunter die Pechnelke und<br />
scharfer Hahnenfuß.<br />
Kartoffelfeld<br />
Der Wandel der Landwirtschaft ging<br />
auch in der Ortschaft <strong>Raubersried</strong><br />
nicht spurlos vorüber. Seit Generationen<br />
war die Landwirtschaft im Ort<br />
das prägende Ortsbild, hatte jedoch<br />
jedes Anwesen eine Landwirtschaft<br />
dabei. Die einzelnen Betriebe waren<br />
aber sehr klein strukturiert, dabei<br />
standen oft nur zwei bis fünf Kühe<br />
im Stall. Es war aber für viele die<br />
einzige Einnahmequelle und sicherte<br />
damit das Überleben der Familien.<br />
Mit Beginn der Industrialisierung in<br />
den 60 er Jahren in unserer Heimatregion<br />
gingen viele Inhaber von kleinen<br />
landwirtschaftlichen Betrieben<br />
einer außerlandwirtschaftlichen Arbeit<br />
nach ,um das Einkommen der<br />
Familie zu sichern. Es begann die<br />
Zeit wo die Betriebe im Nebenerwerb<br />
bewirtschaftet wurden. Durch<br />
so manchen Generationswechsel<br />
hatte aber auch diese Betriebsform<br />
in <strong>Raubersried</strong> einen immer kleineren<br />
Stellenwert. Und von Jahr zu<br />
Jahr wurden die Rinderhalter weniger<br />
, bis im April 2012 die Familie<br />
Hornauer die letzte Rinderhaltung in<br />
<strong>Raubersried</strong> aufgab.<br />
Die Grundstücke wurden an größere<br />
Betriebe im Nachbarort verpachtet ,<br />
aber die kleinen Flurstücke werden<br />
oft noch selbst bewirtschaftet . So<br />
<strong>Raubersried</strong>er „Erntehelfer“<br />
usw. Kleine Kartoffelfelder werden<br />
bewirtschaftet, diese dienen meist<br />
zur Eigenversorgung. Die Teichwirtschaft<br />
im Nebenerwerb ist ebenfalls<br />
im Ort vorhanden. Viele Wiesen um<br />
<strong>Raubersried</strong> werden zu einem späteren<br />
Schnittzeitpunkt gemäht , damit<br />
hat das Niederwild wieder mehr<br />
Überlebenschancen. Natürlich erfreuen<br />
sich auch die Bienen an den<br />
vielen Wildblumen auf den Wiesen.<br />
Die extensive Bewirtschaftung von<br />
Restflächen vor allem am Ortsrand<br />
hat für die Ökologie und der Artenvielfalt<br />
einen großen Gewinn für<br />
Nachhaltigkeit und Naturschutz gebracht.
10 | SOZIALES UND KULTURELLES LEBEN<br />
Vereinsleben<br />
Gründung des Kapellenvereins<br />
<strong>Raubersried</strong><br />
Nach der Fertigstellung und Einweihung<br />
der Kapelle in <strong>Raubersried</strong><br />
übernahm Frau Katharina Gebhardt<br />
alle anfallenden Arbeiten. Diesen<br />
Dienst verrichtete sie mit eifriger<br />
Hingabe. Nach 20 Jahren gab sie<br />
dieses Amt aus Altersgründen ab.<br />
Um eine langfristige Lösung zu finden,<br />
wandte sich Josef Gebhard an<br />
den Bürgermeister von Stamsried<br />
Herrn Alfred Lang . Dieser berief am<br />
22.10.1998 eine Bürgerversammlung<br />
im Feuerwehrschulungsraum<br />
Friedersried ein, zu der auch der<br />
Herr Notar Bruno Mayer aus Roding<br />
gekommen war und juristischen Bestand<br />
leistete.<br />
Die Grundstückseigentümer Maria<br />
und Josef Gebhard erklärten sich<br />
bereit den Teil des Grundstücks , auf<br />
den die Kapelle steht, dem Markt<br />
Stamsried kostenlos zu überlassen.<br />
Damit geht auch das Eigentum an<br />
der Kapelle auf die Gemeinde über,<br />
mit Ausnahme der alten Glocke ,<br />
diese bleibt Eigentum der Familie<br />
Gebhard. Damit sich aber der Markt<br />
Stamsried mit diesem Geschenk<br />
nicht gleichzeitig die Unterhaltspflicht<br />
einhandelt, muss ein Kapellenverein<br />
gegründet werden.<br />
Am Samstagabend, den 31.10.1998<br />
berief Bürgermeister Alfred Lang<br />
wieder eine Dorfversammlung im<br />
Feuerwehrhaus in Friedersried ein,<br />
mit den Ziel, einen Kapellenverein<br />
zu gründen. Das Gemeindeoberhaupt<br />
streifte kurz die Vorgeschichte<br />
und stellte dann die Satzung vor,<br />
die nach einen Muster des Notariat<br />
Roding von der Verwaltung für <strong>Raubersried</strong>er<br />
Verhältnisse zurecht gerichtet<br />
wurde. Als Hauptzweck formuliert<br />
sie den Erhalt und Unterhalt<br />
der Kapelle. Die Mitglieder verpflichten<br />
sich, die Satzung anzuerkennen,<br />
nach Möglichkeit beim Unterhalt<br />
der Kapelle mitzuarbeiten und den<br />
Beitrag zu entrichten. Das Regelwerk<br />
fand die Zustimmung der Anwesenden,<br />
von denen sich 9 bereiterklärten,<br />
mit ihrer Unterschrift unter<br />
die Satzung dem Kapellenverein<br />
beizutreten.<br />
Kapelle Innenansicht<br />
Kapellenverein beim Festumzug in Hiltenbach 2003
SOZIALES UND KULTURELLES LEBEN | 11<br />
Vereinsleben<br />
Dorfzeitung<br />
Friedersried, <strong>Raubersried</strong>, Hiltenbach<br />
und Thanried haben seit 2016<br />
eine eigene Dorfzeitung. Die Zeitung<br />
mit dem Namen „Dorfgruss“ erscheint<br />
vier mal Jährlich. Das A5<br />
Heft mit 20 Seiten wird den Bewohnern<br />
kostenlos zugestellt. Die restliche<br />
Menge der 600 Exemplare werden<br />
in den Geschäften, Banken, Gemeinde,<br />
usw. ausgelegt. Zudem sind<br />
die Ausgaben auch digital im Internet<br />
unter www.friedersried.de zu<br />
finden.<br />
DORF-<br />
ZEITUNG<br />
Dorfzeitung—“DORFGRUSS“<br />
Kapellenverein <strong>Raubersried</strong><br />
Der Kapellenverein <strong>Raubersried</strong><br />
zählt 23 Mitglieder.<br />
Männerkongregation<br />
Die Männerkongregation zählt 14<br />
Mitglieder aus <strong>Raubersried</strong>.<br />
Dorfgruss Redaktionsteam<br />
Das Dorfgrussteam besteht aus 7<br />
Personen, davon 3 aus <strong>Raubersried</strong>.<br />
23<br />
14<br />
3<br />
FFW Friedersried<br />
Die FFW Friedersried zählt 28 Mitglieder<br />
und ein Ehrenmitglied (Reil<br />
Josef sen.) aus <strong>Raubersried</strong>. Davon<br />
sind drei Mitglieder in der Vorstandschaft.<br />
(Gebhard Peter, Gebhard<br />
Daniel, Josef Seidl jun.)<br />
OGV Friedersried<br />
Der OGV Friedersried zählt 21 Mitglieder<br />
aus <strong>Raubersried</strong>. Vier davon<br />
sind in der Vorstandschaft.<br />
(Hauser Engelbert, Hornauer Bianca,<br />
Reil Josef, Winkler Beate)<br />
Schützenverein Schwärzenburg<br />
Der Schützenverein zählt 15 Mitglieder<br />
aus <strong>Raubersried</strong>. Vier davon<br />
sind in der Vorstandschaft<br />
(Hauser Engelbert, Hornauer Michael,<br />
Reil Josef, Winkler Beate)<br />
28 21 15
12 | SOZIALES UND KULTURELLES LEBEN<br />
30 Jahre Dorfkapelle <strong>Raubersried</strong><br />
Ein besonderes Ereignis für alle Bürger<br />
aus <strong>Raubersried</strong> und Umgebung.<br />
Jubiläumsfeier Kapelle <strong>Raubersried</strong> 2008<br />
Die große Abordnung des Hitzelsberger Kapellenvereins<br />
Jubiläumsfeier Kapelle <strong>Raubersried</strong> 2008
SOZIALES UND KULTURELLES LEBEN | 13<br />
des hob i gmacht..!<br />
Selber was bauen! Mut zeigen und<br />
einfach starten. Hier einige Beispiele<br />
was <strong>Raubersried</strong>er so alles anfangen<br />
und auch fertig bringen!<br />
Der Ofen steht, das selbstgemachte Brot machen wir auch noch!<br />
„Kerbl zeina“<br />
Der Wankerl Sepp beim kerbl zeina<br />
(Weidenkorb flechten). Die Weidenkörbe<br />
werden aus Kopfweiden geflochten.<br />
Drei verschiedene Sorten<br />
wachsen bei der Familie Reil am<br />
Rand des eigenen Weihers.
14 | SOZIALES UND KULTURELLES LEBEN<br />
Zusammen Feste feiern<br />
Gottesdienst mit Grillfest<br />
Die jährliche Schauermesse in Friedersried<br />
mit anschliessendem Grillfest<br />
in der <strong>Raubersried</strong>er „Simml<br />
Schupfa“<br />
Schauermesse <strong>Raubersried</strong> - 2016<br />
Grillfest / Gemütliches Beisammensein - <strong>2017</strong><br />
Bolzplatz<br />
Zusammenkommen und einfach<br />
Spaß haben.<br />
<strong>Raubersried</strong>er „Bolzplatz“
SOZIALES UND KULTURELLES LEBEN | 15<br />
Familiensonntag<br />
September 2007<br />
Der OGV Friedersried lud zu einem<br />
Familiensonntag ein. Über 70 Interessierte<br />
aus Friedersried, <strong>Raubersried</strong>,<br />
Thanried, Strahlfeld, Stamsried<br />
und Fronau trafen sich vor der Steinhäufl-Kapelle<br />
zur anstehenden Wanderung<br />
mit Führung durch den<br />
Wald in Richtung <strong>Raubersried</strong>.<br />
August 2011<br />
Über 50 Kinder und Erwachsene aus<br />
Friedersried, <strong>Raubersried</strong>, Thanried,<br />
Hiltenbach, Strahlfeld trafen sich am<br />
frühen Nachmittag beim Dorfweiher<br />
in <strong>Raubersried</strong>, um gemeinsam einen<br />
schönen Nachmittag und Abend<br />
zu erleben. Wegen der unbeständigen<br />
Witterung fand das Treffen in<br />
der großen Garage von Josef Seidl<br />
statt. Vorsitzender Georg Fritsch<br />
begrüßte vor allem auch die Jagdpächter<br />
Ewald Plach und Ludwig<br />
Hofstetter. Die beiden hatten ein<br />
Kinderprogramm mit dem Thema:<br />
„Der Wald und seine Tiere“ vorbereitet.<br />
Nicht nur die Kinder hatten<br />
dabei ihren Spaß, sondern auch die<br />
Erwachsenen freuten sich über ganz<br />
einfache Dinge wie Wasserschöpfen,<br />
Schätzen des Gewichts eines prächtigen<br />
Karpfens aus dem Dorfweiher,<br />
Schlauchbootfahren am Dorfweiher,<br />
natürlich unter der Aufsicht von ausgebildeten<br />
Wasserwachtlern.<br />
Ein umfangreiches Programm sorgte<br />
für einen unterhaltsamen Nachmittag.<br />
Bereits um 13 Uhr trafen sich<br />
am Ortseingang beim Schulbushäusl<br />
30 Interessierte, die sich auf den<br />
Weg machten und den in der Planungsphase<br />
befindlichen Flurkreuzrundwanderweg<br />
erkundeten. Hier<br />
gab es Informationen über den Ist-<br />
Stand und eine Führung über den<br />
Höhenweg zurück zum Dorfweiher.<br />
Am Abend wurde gegrillt. Drei Musikanten<br />
der Band „Mir sans“ spielten<br />
zur Unterhaltung auf.<br />
Familiensonntag September 2007<br />
Familiensonntag August 2011<br />
Familiensonntag August 2011 Familiensonntag August 2011<br />
FAMILIE<br />
Familiensonntag August 2011
16 | SOZIALES UND KULTURELLES LEBEN<br />
Freundschaft zu <strong>Raubersried</strong> im Markt Wendelstein<br />
<strong>Raubersried</strong> „Markt Wendlstein“<br />
Vor einigen Jahren „verirrten“ sich<br />
zwei Motorradfahrer aus dem fränkischen<br />
<strong>Raubersried</strong> bei einer Tour<br />
durch den Bayerischen Wald und<br />
fanden sich am Ende im oberpfälzischen<br />
<strong>Raubersried</strong> bei Stamsried<br />
wieder, wo sie gastfreundlich von<br />
der Familie Reil verpflegt wurden.<br />
Seitdem besteht eine Freundschaft<br />
der beiden Dörfer. Bei den ersten<br />
gegenseitigen Besuchen wurde jeweils<br />
der Heimatort vorgestellt und<br />
111 km Luftlinie nach <strong>Raubersried</strong> Markt Wendelstein<br />
FREUND-<br />
SCHAFT<br />
besichtigt. Die <strong>Raubersried</strong>er besuchen<br />
die fränkischen <strong>Raubersried</strong>er<br />
jedes Jahr zu ihrem Wurstkesselfest.<br />
Genauso umgekehrt, wenn hier bei<br />
uns Feste gefeiert werden, kommen<br />
die <strong>Raubersried</strong>er aus dem Markt<br />
Wendelstein gerne vorbei. Z.B. beim<br />
Dorfkirta in Friedersried, der alle<br />
Gästebuch am Gipfelkreuz<br />
zwei Jahre stattfindet, sind sie zahlreich<br />
vertreten.<br />
Am 3. Oktober 2016 wurde sogar ein<br />
Tagesausflug durchgeführt. Die fränkischen<br />
<strong>Raubersried</strong>er kamen mit<br />
dem Bus hierher und dann wurde<br />
zugestiegen. Der Ausflug führte in<br />
den Bayrischen Wald zum Waldwipfelweg<br />
und anschliessend nach Bodenmais.<br />
Die Freundschaft zu den<br />
fränkischen <strong>Raubersried</strong>er wird weiterhin<br />
gut gepflegt und in Ehren gehalten.<br />
Ausflug in den Bayrischen Wald - 2016
SOZIALES UND KULTURELLES LEBEN | 17<br />
Bräuche und Sitten<br />
Dorfweiher<br />
Der Brauch rund um den <strong>Raubersried</strong>er<br />
Dorfweiher wurde über Generationen<br />
erhalten. Denn zu Kirchweih<br />
gibt’s Karpfen aus dem Dorfweiher.<br />
Der <strong>Raubersried</strong>er Dorfweiher war<br />
früher und heute eine gemeinsame<br />
Einrichtung aller Bewohner. Alte<br />
Bräuche und Sitten gehen vielerorts<br />
verlohren, nicht so in <strong>Raubersried</strong>.<br />
Für den Besatz, die Fütterung und<br />
die Pflege des Dorfweihers ist jedes<br />
Jahr eine andere Familie verantwortlich.<br />
Ausserdem dient der Dorfweiher,<br />
der in Gemeindeeigentum<br />
ist, auch als Löschweiher. Im Winter<br />
wird er sehr gerne zum Eisstock<br />
Dorfweiher in <strong>Raubersried</strong><br />
Fischweiher wird jährlich neu besetzt<br />
schießen benutzt. Viele Interessierte<br />
aus dem Dorf und der Umgebung<br />
treffen sich hier zur gemeinsamen<br />
Aktivität oder einfach nur zum<br />
„Dorfratsch“.<br />
An Kirchweih, den die <strong>Raubersried</strong>er<br />
gemeinsam mit den Friedersriedern<br />
im September an Matthäus feiern,<br />
helfen alle <strong>Raubersried</strong>er zusammen,<br />
fischen gemeinsam den Dorfweiher<br />
ab und verteilen nach einem<br />
Ein Zuhause für die Fledermaus<br />
gut durchdachten „System“ die<br />
Karpfen-Ernte gerecht unter allen<br />
Familien im Ort.<br />
Dorfweiher in <strong>Raubersried</strong>
18 | BAUGESTALTUNG UND BAUENTWICKLUNG<br />
Charakteristische Elemente des Dorfes<br />
Dorfkapelle <strong>Raubersried</strong><br />
Im Jahre 1977 reifte bei den Einwohnern<br />
von <strong>Raubersried</strong> der Wunsch,<br />
eine eigene Kapelle zu bauen. Mit<br />
dieser Initiative gingen Josef Gebhard<br />
und Maria Schuierer zum zuständigen<br />
Pfarrer Georg Huber um<br />
für die Baugenehmigung einer Kapelle<br />
in <strong>Raubersried</strong> nachzufragen.<br />
Nach gründlicher Aussprache mit<br />
dem Pfarrer und dessen Zustimmung<br />
wurde eine Bürgerversammlung<br />
einberufen. Bei dieser einigte<br />
man sich auf das Grundstück, wo die<br />
Bauteam 1978<br />
Bauteam 1978<br />
Georg Reil 1978<br />
Kapelle gebaut werden soll und<br />
auch über die Finanzierung. Somit<br />
wurde der Plan zum Bau der Kapelle<br />
in Auftrag gegeben.<br />
Die neue Kapelle entstand in den<br />
Wintermonaten in sehr kurzer Bauzeit.<br />
Schon am 24. November 1977 war<br />
der Grund ausgehoben und das Fundament<br />
wurde betoniert. Bereits am<br />
11. Dezember war der Dachstuhl<br />
vollendet und es konnte abends das<br />
Richtfest gefeiert werden. Am 24.<br />
Dezember wurde das Dach eingedeckt<br />
und am 30. Dezember vollendet.<br />
Am 5. Januar 1978 sammelte sich<br />
die ganze Dorfgemeinschaft um die<br />
fast drei Zentner schwere Glocke in<br />
den Turm zu heben. Das gelungene<br />
Werk fügt sich durch die Verwendung<br />
von sehr viel Holz harmonisch<br />
ins Ortsbild ein.
BAUGESTALTUNG UND BAUENTWICKLUNG | 19<br />
Charakteristische Elemente des Dorfes<br />
28.11.1977 Baubeginn<br />
23.04.1978 Einweihung<br />
31.10.1998 Gründungsversammlung mit Vorstandswahl des Kapellenvereins<br />
Einweihung<br />
Am 23. April 1978 wurde die Kapelle<br />
dem Heiligen Georg geweiht.<br />
Mit einem Kirchenzug durch <strong>Raubersried</strong><br />
begann der Gottesdienst,<br />
den Pfarrer Georg Huber zelebrierte.<br />
Dieser dankte allen, die durch Spenden<br />
und Arbeitsleistung zum Gelingen<br />
der schönen Kapelle beigetragen<br />
hatten.<br />
Die Kosten für den Bau der Kapelle<br />
beliefen sich auf 30.000 DM. Die<br />
beachtliche Summe von 27.000 DM<br />
wurde durch Spenden aufgebracht.<br />
HEILIGER<br />
GEORG<br />
Einweihung 23.04.1978
20 | BAUGESTALTUNG UND BAUENTWICKLUNG<br />
Charakteristische Elemente des Dorfes<br />
Legende<br />
Gedenkstein<br />
Gruber-Kreuz<br />
Dorf-Kreuz<br />
Steinkreuz<br />
Birnbaum-Kreuz<br />
Simml-Kreuz<br />
Besinnungskreuz<br />
Simml-Kreuz<br />
Wankerl-Kreuz<br />
Zahner-Kreuz<br />
Simml-Kreuz<br />
Zahner-Kreuz<br />
Maßstab 1:7.500<br />
1 cm = 75 Meter<br />
0 37,5 75 150<br />
Gipfel-Kreuz Fuchs'n Kreuz<br />
Flurkreuzwanderweg<br />
Flurkreuzwanderweg Erweiterung 1<br />
Flurkreuzwanderweg Erweiterung 2<br />
Wanderweg Nr. 40<br />
schöne Aussichten<br />
Flurkreuzwanderweg<br />
Mit großer wechselseitiger Unterstützung<br />
haben der Kapellenverein<br />
und der OGV in <strong>Raubersried</strong> einen<br />
Flurkreuzwanderweg mit 14 Flurdenkmälern<br />
geschaffen, der bis in<br />
das 14. Jahrhundert zurückreichende<br />
Wurzeln hat. Der Vorsitzende des<br />
Kapellenvereins, Josef Seidl, und der<br />
Vorsitzender des OGV, Georg<br />
Fritsch, haben die Initiative ergriffen,<br />
um mit Fachleuten der Kleindenkmalforschung<br />
und der Dorfgemeinschaft<br />
ein Konzept zu entwickeln.<br />
So ist der Flurkreuzweg entstanden<br />
der zum Erwandern und<br />
Verweilen einlädt.<br />
Nr. 1 Gedenkstein (neu)<br />
ERKUNDEN
BAUGESTALTUNG UND BAUENTWICKLUNG | 21<br />
Charakteristische Elemente des Dorfes<br />
Nr. 2 Gruber-Kreuz<br />
Die Flurkreuze<br />
In <strong>Raubersried</strong> gibt es eine lange<br />
nicht erkannte Einmaligkeit. In und<br />
um <strong>Raubersried</strong> stehen aus längst<br />
vergangenen Jahren eine Reihe von<br />
Flurdenkmälern, Feldkreuzen und<br />
Bildstöcken. Fachleute wussten<br />
schon immer, dass <strong>Raubersried</strong> geschichtlich<br />
ein sehr interessanter Ort<br />
Nr. 3 Dorf-Kreuz<br />
Nr. 4 Sühnekreuz<br />
und Bildstücke zum Wandern ein.<br />
Die <strong>Raubersried</strong>er Flurdenkmäler<br />
sind Zeugen der Volksfrömmigkeit<br />
ihrer Vorfahren, welche die Bevölkerung<br />
<strong>Raubersried</strong>s in Ehren hält.<br />
KULTUR<br />
Nr. 5 Birnbaum-Kreuz<br />
ist. Vor einigen Jahren entdeckte der<br />
Heimatforscher und Hobbyarchäologe<br />
Kurt Hornauer ein Steinkreuz, das<br />
vermutlich aus der Zeit der Hussiten<br />
-Einfälle im 15. Jahrhundert stammt.<br />
Es war Eigeninitiative des Kapellenvereins<br />
<strong>Raubersried</strong> und wurde kräftig<br />
unterstützt vom Obst- und Gartenbauverein<br />
Friedersried, als vor<br />
rund zwei Jahren der Gedanke aufkam,<br />
die vielen Flurkreuze und Bildstöcke<br />
in den Vordergrund zu rücken.<br />
Mit drei neuen Flurkreuzen zu<br />
den bisherigen 11 Flurkreuzen/<br />
Bildstöcken laden jetzt 14 Flurkreuze
22 | BAUGESTALTUNG UND BAUENTWICKLUNG<br />
Charakteristische Elemente des Dorfes<br />
Nr. 6 Simml-Kreuz<br />
Nr. 7 Gipfel-Kreuz (neu)<br />
Ein ehrgeiziges Projekt<br />
Es war ein ehrgeiziges Projekt für<br />
das kleine Dorf <strong>Raubersried</strong> mit gerade<br />
mal 46 Einwohnern, das ganz<br />
im Stillen angegangen wurde. Am<br />
20. Februar 2010 begannen die <strong>Raubersried</strong>er<br />
mit dem Freischeiden des<br />
Weiherrandes. Es folgten der Besuch<br />
des Landratsamtes, Besuch der<br />
betroffenen Eigentümer der Flurkreuze,<br />
Kontaktaufnahme mit den<br />
Verantwortlichen der Flur- und<br />
Kleindenkmalforschung, dem Freischneiden<br />
der „Allee“ in Richtung<br />
Ochsenweide, der Entfernung von<br />
Gestrüpp, Dornstauden usw.. Die<br />
Versicherungsfragen mit dem Markt<br />
Stamsried wurden geklärt, Wurzelstöcke<br />
aus der sogenannten <strong>Raubersried</strong>er–Allee<br />
entfernt und ein<br />
Nr. 8 Besinnungs-Kreuz (neu)<br />
Ortstermin mit den Herren von Flurund<br />
Kleindenkmalforschung aus Regensburg<br />
fand statt.<br />
Die Arbeiten gingen weiter mit Ausbaggern<br />
der Straßengräben, Mäharbeiten,<br />
Familiensonntag des Obst<br />
und Gartenbauvereins in <strong>Raubersried</strong>,<br />
im November fand eine weitere<br />
Infoveranstaltung zur Gestaltung<br />
des Ortsbildes von <strong>Raubersried</strong><br />
Nr. 9 Simml-Kreuz<br />
Nr. 10 Wankerl-Kreuz<br />
Nr. 11 Zahnerkreuz
BAUGESTALTUNG UND BAUENTWICKLUNG | 23<br />
Charakteristische Elemente des Dorfes<br />
Nr. 12 Simml-Kreuz<br />
Nr. 13 Zahner-Kreuz<br />
Nr. 14 Fuchs´n-Kreuz<br />
statt. Zwei Bäume wurden mit Hilfe<br />
des OGV und der Kreisfachberaterin<br />
Susanne Deutschländer am Ortseingang<br />
von <strong>Raubersried</strong> gepflanzt.<br />
Angedacht wurde ein neues Kreuz<br />
am Ortseingang von <strong>Raubersried</strong>.<br />
Die Firma Hofinger, Oberkreith fertigte<br />
vier Vorschläge. Kennzeichnung<br />
von Bäumen auf Gemeindegrundstücken,<br />
die entfernt werden<br />
sollen, Besprechung wegen Verrohrung<br />
am Höhenweg waren weitere<br />
Themen im Dezember.<br />
Bei einer Vorstandssitzung im Dezember<br />
wurden die neuen Standorte<br />
für zwei Flurkreuze (Simml-<br />
Kreuze, die sich verstreut im Wald<br />
befanden) festgelegt. An Silvester<br />
wurden diese an ihre neuen Standorte<br />
versetzt. Im Januar fanden weitere<br />
Termine bei der Gemeinde,<br />
beim Finanzamt, beim Notar wegen<br />
einer angedachten Änderung der<br />
Satzung und der Flurkreuze statt.<br />
Die Verantwortlichen des Kapellenvereins<br />
sagen heute, ohne Unterstützung<br />
der Fachleute aus Regensburg<br />
von der Flur- und Kleindenkmalforschung,<br />
den Herren Dr. Morsbach,<br />
Frahsek und Hornauer wäre<br />
der Wanderweg und die neuen Flurkreuze<br />
nicht in dieser Form entstanden.<br />
Dafür sind die <strong>Raubersried</strong>er<br />
diesen<br />
Herren aus Regensburg sehr<br />
dankbar.<br />
Drei neue Flurkreuze entstanden<br />
In diesem Zusammenhang entstanden<br />
drei neue Flurkreuze, die in einem<br />
mehrspaltigen Flyer beschrieben<br />
sind. Zur Information der Besucher<br />
des Flurkreuzwanderweges<br />
steht am Ortseingang von <strong>Raubersried</strong><br />
und am schönsten Aussichtspunkt<br />
oben beim Gipfelkreuz je eine<br />
Schautafel, die von der Firma Ernst<br />
Vögel GmbH erstellt wurden. Die<br />
Konstruktion aus Holz lieferte die<br />
DENKMAL-<br />
SCHUTZ<br />
Firma Bucher aus Schatzendorf. Ein<br />
großformatiger Flyer, in dem die<br />
Flurkreuze im Einzelnen mit Fotos<br />
beschrieben sind, informiert im Detail<br />
über alle 14 Flurkreuze und deren<br />
Geschichte.<br />
Tafel - Geschichte <strong>Raubersried</strong>
24 | BAUGESTALTUNG UND BAUENTWICKLUNG<br />
Charakteristische Elemente des Dorfes<br />
Lagebesprechung betr. des Flurkreuzwanderweg<br />
Lagebesprechung betr. des Flurkreuzwanderweg<br />
Lagebesprechung betr. des Flurkreuzwanderweg<br />
Lagebesprechung betr. des Flurkreuzwanderweg<br />
Ehrung<br />
Der Flurkreuzwanderweg wurde 2012 mit dem Denkmalschutzpreis<br />
und 500 Euro ausgezeichnet.<br />
Denkmalschutzpreis 2012
BAUGESTALTUNG UND BAUENTWICKLUNG | 25<br />
Charakteristische Elemente des Dorfes<br />
Ruhebänke<br />
In <strong>Raubersried</strong> und um den Ort befinden<br />
sich 12 Ruhebänke. Diese<br />
laden ein, die besondere Landschaft<br />
in Ruhe zu genießen.
26 | BAUGESTALTUNG UND BAUENTWICKLUNG<br />
Charakteristische Elemente des Dorfes<br />
Kreisstrasse<br />
<strong>Raubersried</strong>er Gehweg, eine Gemeinschaftseinrichtung<br />
jüngster<br />
Zeit. Das Miteinander im Dorf wurde<br />
früher durch die gemeinschaftliche<br />
Benutzung einer Dreschgarnitur, bei<br />
der Errichtung der Dorfkapelle oder<br />
beim Bau einer Wasserleitung für<br />
alle <strong>Raubersried</strong>er Gehöfte gepflegt.<br />
In jüngster Vergangenheit wurde<br />
erneut Gemeinschaftssinn gezeigt,<br />
als es darum ging, für die Sicherheit<br />
auf der viel befahrenen Dorfstraße<br />
CHA 31 zu sorgen.<br />
Die Kreisstraße führt durch das Straßendorf<br />
<strong>Raubersried</strong> und ist mit Gefahren<br />
für Kinder und Erwachsene<br />
Fußgänger verbunden, da der Verkehr<br />
sehr schnell geworden ist, seit<br />
es die neue Straße gibt. Viele Gebäude<br />
liegen nahe an der Straße. Bei<br />
den beengten Möglichkeiten war es<br />
schwierig, einen für Kinder und Erwachsene<br />
sicheren Bürgersteig zu<br />
errichten. Die Kreisstraße war durch<br />
Kanalbau und den Schwerlastverkehr<br />
schon arg in Mitleidenschaft<br />
gezogen worden. 2010 kam bei einer<br />
Informationsveranstaltung dieses<br />
Thema erstmals zur Sprache. Da<br />
mittlerweile der Markt Stamsried<br />
eine sogenannte Straßenausbaugebührensatzung<br />
erlies, wurde die Errichtung<br />
eines Gehweges durch <strong>Raubersried</strong><br />
zusätzlich erschwert. Die<br />
Anlieger der Kreisstraße mussten<br />
sich aufgrund dieser Gebührensatzung<br />
des Marktes Stamsried mit an<br />
den Kosten beteiligen. Nach langen<br />
Gesprächen zwischen Bürgern <strong>Raubersried</strong>s,<br />
der Gemeinde und des<br />
Landkreises gelang es, zwei Scheunen<br />
(Gebhard und Hornauer) abzubrechen<br />
und zurückzusetzen.<br />
Dadurch wurde Platz für einen Gehsteig<br />
geschaffen. Um die Kosten für<br />
die Anlieger der Straße erträglicher<br />
zu finanzieren, war es der einzige<br />
<strong>Raubersried</strong>er Verein, der Kapellenverein,<br />
der sich mit einem Betrag<br />
von 6000 Euro aus seinem Vermögen<br />
an den Gehsteig-Kosten beteiligte.<br />
Dies dürfte Seltenheitswert haben,<br />
fördert aber die Verbundenheit<br />
unter den <strong>Raubersried</strong>ern. Auch die<br />
Familie Seidl, die zwar nicht an der<br />
Kreisstraße angrenzt und damit aufgrund<br />
der Satzung keinen Straßenanliegerbeitrag<br />
zu zahlen hatte leistete<br />
aus Solidarität mit den Dorfbewohnern<br />
eine private Spende von<br />
Vor der Umgestaltung<br />
400 Euro. Nur weil alle <strong>Raubersried</strong>er<br />
ihren Beitrag für diese Einrichtung<br />
„Gehweg“ leisteten wird auch<br />
in Zukunft der Zusammenhalt im<br />
Dorf gepflegt und erhalten.<br />
Hecke wurde entfernt, neu bepflanzt, mit Gehweg, Kreuz saniert
BAUGESTALTUNG UND BAUENTWICKLUNG | 27<br />
Historische Bausubstanz<br />
Wohn-Stallgebäude<br />
In <strong>Raubersried</strong> stehen noch drei typische<br />
Wohnstallgebäude, wie sie<br />
früher in allen Dörfern in der Oberpfalz<br />
zu finden waren. Von diesen<br />
dreien sind zwei unbewohnt, eins<br />
davon ist in den letzten Jahren innen<br />
renoviert worden und ist wieder<br />
bewohnt. Die Aussenrenovierung ist<br />
noch nicht abgeschlossen.<br />
In einem Wohnstallgebäude sind<br />
Wohnen und Stall zu einem Gebäude<br />
vereint, mit Tenne, Scheune oder<br />
Bergeraum zusammengebaut. Ein<br />
Bauernhaus, in dem früher der Bauer<br />
mit seiner Familie und seinem<br />
ganzen Vieh unter einem Dach<br />
wohnte und eine Einheit bildete.<br />
Schwärzenburg<br />
Zur Heimatregion von <strong>Raubersried</strong><br />
gehört die Burgruine Schwärzenburg,<br />
sie liegt süd-östlich von <strong>Raubersried</strong>.<br />
Die Schwärzenburg wurde zwischen<br />
1048 und 1060 auf einem Quarzfelsen<br />
erbaut. Im Dreißigjährigen Krieg<br />
wurde die Burg vollkommen zerstört.<br />
Die umfangreichen Mauerreste<br />
können jedoch das ganze Jahr<br />
über besichtigt werden und sind für<br />
die einheimische Bevölkerung noch<br />
immer ein markantes Wahrzeichen.<br />
So ist auch der örtliche Schützenverein<br />
nach der Burg benannt. Die Friedersrieder<br />
„Schwärzenburg Schützen“.<br />
Noch näher an <strong>Raubersried</strong> liegt der<br />
Wahlfahrtsort „Steinhäufl“. Dort<br />
trift sich die einheimische Bevölkerung<br />
aus den umliegenden Orten am<br />
01. Mai zum großen Marienfest. Der<br />
sogenannte Schellerlhof, wo nur<br />
noch die Grundreste zum Teil zu<br />
sehen sind, war früher ein großer<br />
stattlicher Hof. Er diente zur Pferdezucht<br />
für die Burgherren der damaligen<br />
Zeit. Jedoch brannte er 1641<br />
nieder und wurde nicht mehr aufgebaut.<br />
Direkt an <strong>Raubersried</strong> grenzt<br />
der sogenannte Haidberg, der <strong>Raubersried</strong>er<br />
Hausberg. Dort gibt es<br />
keltische Hügelgräber, das zeigt von<br />
einer sehr frühen Besiedelung unserer<br />
Region.
28 | GRÜNGESTALTUNG UND –ENTWICKLUNG<br />
Durchgrünung des Dorfes<br />
Immer 1a getarnt<br />
Bolzplatz<br />
HOF-<br />
TAFELN<br />
Hoftafeln<br />
In <strong>Raubersried</strong> findet man an den Häusern die<br />
sogenannten „Hoftafeln“. Das Projekt welches<br />
der OGV realisierte hat bereits im Fernsehen und<br />
bei anderen OGV Vereine ein reges Interesse geweckt.
Durchgrünung des Dorfes<br />
GRÜNGESTALTUNG UND –ENTWICKLUNG| 29
30 | GRÜNGESTALTUNG UND –ENTWICKLUNG<br />
Durchgrünung des Dorfes
Durchgrünung des Dorfes<br />
GRÜNGESTALTUNG UND –ENTWICKLUNG| 31
32 | GRÜNGESTALTUNG UND –ENTWICKLUNG<br />
Bepflanzung<br />
Bepflanzung<br />
In <strong>Raubersried</strong> existieren viele eingetragene<br />
kartierte Landschaftsschutzelemente.<br />
(siehe Plan)<br />
Bei Neuanpflanzungen wird großen<br />
Wert auf einheimische Gehölze gelegt.<br />
(z.B.: Hagebutte, Schlehen, Haselnuss,<br />
Holunder, usw.) (z.B.: Birken,<br />
Eichen, Birnbaum, Buche, usw.)<br />
Umgestaltung<br />
Etliche kleinere und größere Umgestaltungen<br />
wurden durch die Dorfbewohner<br />
vorgenommen. Hier einige<br />
Beispiele. Eine tolle Leistung!<br />
Pflanzaktionen<br />
Mit Unterstützung des OGV Friedersried<br />
wurde in den letzten Jahren<br />
verstärkt auf neue Bepflanzung geachtet:<br />
2012: 35 Bäume, im Rahmen zur<br />
Erstellung des Flurkreuzwanderweges<br />
2014: 9 Haus- und Hofbäume wurden<br />
in 2014 im Rahmen einer OGV<br />
Aktion gepflanzt<br />
2016: Mit der OGV-Aktion 2016,<br />
Pflanzung von Palmkatzensträuchern<br />
wurden in <strong>Raubersried</strong> acht<br />
Kiesbeet Vorher<br />
Stück und eine essbare Eberesche<br />
gepflanzt.<br />
2016: Im Rahmen des Wettbewerbs:<br />
„Unser Dorf hat Zukunft – unser<br />
Dorf soll schöner werden“, wurde<br />
im Mai 2016 fünf Apfelbäume und<br />
79 Sträucher gepflanzt.<br />
<strong>2017</strong>: Im Frühjahr <strong>2017</strong> gab es nochmals<br />
eine Beratung mit den einzelnen<br />
Haus und Grundstücksbesitzern<br />
von <strong>Raubersried</strong>. Frau Susanne<br />
Deutschländer vom Landratsamt<br />
Cham sowie durch die Unterstützung<br />
des OGV Friedersried konnten<br />
Grünstreifen Nachher<br />
wieder zahlreiche Pflanzungen vorgenommen<br />
werden.<br />
Insgesamt wurden 16 Bäume gepflanzt,<br />
fünf Sträucher, sowie 76<br />
Kleinsträucher und Stauden.<br />
Bei der OGV Frühjahrsaktion <strong>2017</strong><br />
wurden neun Holunderstauden der<br />
Sorte ,,Haschberg’’ den einzelnen<br />
Anwesen übergeben.<br />
Hofeinfahrt Vorher<br />
Hofeinfahrt Nachher<br />
Hofeinfahrt Vorher<br />
Asphalt entfernt und Spalierbäume gepflanzt
GRÜNGESTALTUNG UND –ENTWICKLUNG| 33<br />
Bepflanzung<br />
Pflanzaktion <strong>2017</strong><br />
Zaun wurde entfernt, <strong>2017</strong> Zaun wurde entfernt, <strong>2017</strong><br />
Pflanzaktion 2016<br />
NACHWUCHS
34 | GRÜNGESTALTUNG UND –ENTWICKLUNG<br />
Baumlehrpfad<br />
Bäume des Jahres<br />
Integriert in den Kreuzwanderweg<br />
entsteht In <strong>Raubersried</strong> der einzigartige<br />
Baumlehrpfad mit den Bäume<br />
des Jahres.<br />
Jahr<br />
Baum<br />
<strong>2017</strong> Fichte<br />
2016 Winter-Linde<br />
1994, Eibe<br />
2015 Feld-Ahorn<br />
2014 Trauben-Eiche<br />
2013 Wild-Apfel<br />
2012 Europäische Lärche<br />
2011 Die Elsbeere<br />
2010 Die Vogel-Kirsche<br />
2005, Rosskastanie<br />
2009 Der Berg-Ahorn<br />
2008 Die Walnuss<br />
2007 Die Wald-Kiefer<br />
2006 Die Schwarz-Pappel<br />
2005 Die Rosskastanie<br />
2004 Die Weiß-Tanne<br />
2003 Die Schwarz-Erle<br />
2002 Der Wacholder<br />
2001 Die Esche<br />
2000 Die Sand-Birke<br />
1999 Die Silber-Weide<br />
1998 Die Wild-Birne<br />
1997 Die Eberesche<br />
1996 Die Hainbuche<br />
1995 Der Spitz-Ahorn<br />
1994 Die Eibe<br />
1993 Der Speierling<br />
1992 Die Berg-Ulme<br />
1991 Die Sommer-Linde<br />
1990 Die Buche<br />
1989 Die Stiel-Eiche<br />
<strong>2017</strong>, Fichte<br />
2008, Walnuss
Bepflanzung<br />
GRÜNGESTALTUNG UND –ENTWICKLUNG| 35
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Dorf in der Landschaft
DORF IN DER LANDSCHAFT| 37<br />
Dorf in der Landschaft<br />
Erläuterungen zu der Karte<br />
R1- R3 Ranken um Thanried<br />
und <strong>Raubersried</strong> - Biotop 6740-0099<br />
Um Thanried und nordwestlich von<br />
<strong>Raubersried</strong> liegen an nordost-, ostund<br />
südwestexponierten Böschungen<br />
mehrere magere Ranken.<br />
H1- H 8 Hecken und Feldgehölze<br />
westlich und südwestlich <strong>Raubersried</strong><br />
- Biotop 6740-0089<br />
Westlich und südwestlich <strong>Raubersried</strong><br />
liegen an einem Osthang mehrere<br />
Hecken sowie ein Feldgehölz.<br />
E 1 Extensivwiese südwestlich<br />
<strong>Raubersried</strong> - Biotop 6740-0090<br />
Südwestlich <strong>Raubersried</strong> liegt zwischen<br />
einer Viehweide, Hecken und<br />
Fettwiesen, direkt an den Biotop 89<br />
angrenzend, eine Extensivwiese an<br />
einem steilen Osthang.<br />
F1- F2 Feuchtflächen südwestlich<br />
<strong>Raubersried</strong> - Biotop 6740-0091<br />
Südwestlich <strong>Raubersried</strong> liegen in<br />
einer nach Osten bzw. nach Nordosten<br />
einfallenden, feuchten Senke die<br />
Verlandungszone eines Weihers und<br />
ein Naßwiesenstreifen an einem<br />
Graben, der den Weiher entwässert.<br />
B 1 Bach nördlich Ochsenweid -<br />
Biotop 6740-0100<br />
In einem nach Nordosten einfallenden<br />
Tälchen nordöstlich Ochsenweid<br />
zieht sich am südöstlichen<br />
Rand eines Waldstückes an der<br />
Landkreisgrenze zu Schwandorf ein<br />
Bächlein hin; es wird bis 20 cm breit<br />
und ist bis 30 cm tief<br />
H 9 Hecken und Feldgehölze um<br />
Friedrichsried - Biotop 6740-0098<br />
Um Friedrichsried liegen·mehrere<br />
Hecken sowie ein Feldgehölz<br />
Tl Gehölz-Hecken-Komplex auftrockenen<br />
Kuppen und Böschungen<br />
- Biotop 6740-0009<br />
Dieser Komplex liegt im nordwestlichen<br />
Teil der Cham-Further-Senke,<br />
der Pemflinger Bucht.<br />
F3 Feuchtbestände im Bereich<br />
"Ötl-Wiese", "Horatz-“ und "Hilten-<br />
Bach" - Biotop 6740-0007<br />
Die Feuchtbestände liegen in flachen<br />
Tälern, die nach.Südosten entwässern.<br />
Durch intensive Nutzung<br />
der Auen wurden die Bestände auf<br />
ein Minimum reduziert<br />
N3 Nasswiesenkomplex in feuchtem<br />
Talbereich - Biotop 6740-0002<br />
Die fünf Teilflächen erstrecken sich<br />
auf den Bereich "Ötl-Wiese", "Point-<br />
" und "Hilten- Bach", aufpseudovergleyten<br />
Böden über Gneis.<br />
G 1 Gebüsch südwestlich<br />
·Friedrichsried - Biotop 6740-0088<br />
In einer nach Norden einfallenden<br />
Senke südlich Friedrichsried stockt<br />
zwischen Fettwiesen<br />
und Äckern ein Gebüsch aus Holunder,<br />
Eiche, Pappel, Weide und Birke;<br />
randlieh treten auch Brombeere ,<br />
Himbeere , usw.
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Dorf in der Landschaft
Dorf in der Landschaft<br />
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..wir freuen uns auf Ihren Besuch in <strong>Raubersried</strong>..<br />
Siegesfeier Kreisentscheid - 2016