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Tourentipp 07.2016 Dent d'Hérens

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BÄCHLI-TOURENTIPP<br />

20 km Schweiz<br />

DEUTSCHLAND<br />

Basel<br />

Winterthur<br />

Zürich<br />

St. Gallen<br />

FRANKREICH<br />

Olten<br />

Neuchatel<br />

Biel<br />

Luzern<br />

Zug<br />

ÖSTERREICH<br />

Bern<br />

Thun<br />

Meiringen<br />

Chur<br />

<strong>Dent</strong> d’Hérens 4171 m<br />

Beeindruckender Berg im Schatten des Matterhorns<br />

Genève<br />

Lausanne<br />

FRANKREICH<br />

Wasen<br />

Interlaken<br />

Oberwald<br />

Sion<br />

Brig<br />

Locarno Bellinzona<br />

Lugano<br />

ITALIEN<br />

<strong>Dent</strong> d’Hérens<br />

ITALIEN<br />

Samedan<br />

Von der Schönbielhütte aus macht die gewaltige,<br />

1300 Meter hohe Nordwand der <strong>Dent</strong><br />

d’Hérens einen bleibenden Eindruck. Leider<br />

sind die Anstiege von der Schweizer Seite<br />

durch die zunehmende Ausaperung heikel und<br />

zum Teil auch gefährlich oder gar unmöglich<br />

geworden. Vom Rifugio Aosta ist der Westgrat<br />

deutlich besser zu erreichen. Fixseile und Ketten<br />

erleichtern den Zugang zum Tiefmattengrat.<br />

Auch hier sind oft zu Saisonbeginn ideale<br />

Verhältnisse anzutreffen – also ideal für einen<br />

rassigen Sommersaionstart.<br />

Der zuerst felsige Westgrat (Tiefmattengrat)<br />

besteht aus gutem Gneis und nach einer knappen<br />

Stunde geht er in eine Firnflanke über.<br />

Bei Vereisung wird der letzte Abschnitt vor<br />

den Gipfelfelsen anspruchsvoll, jedoch helfen<br />

Stangen beim Absichern. Am Schluss leitet ein<br />

kurzer, exponierter Felsgrat zum Gipfel.<br />

Der Blick zum Matterhorn ist dann sehr beeindruckend.<br />

Der Abstieg durch die recht steile<br />

SW-Flanke erfordert nochmals die volle Aufmerksamkeit,<br />

bevor man über mässig steile<br />

Gletscherhänge zum Rifugio Aosta absteigt.<br />

Sind die Verhätnisse in der Westflanke ungünstig<br />

(vereist, viel Neuschnee, hohe Temperaturen),<br />

ist es auf jeden Fall besser, über den<br />

W-Grat zurückzusteigen.<br />

Daniel Silbernagel, bergpunkt<br />

Das Rifugio Aosta liegt auf der Südseite<br />

der <strong>Dent</strong> d’Hérens. Viele «Genepi»-Pflanzen<br />

hat es gleich um und, in flüssiger<br />

Form, auch in der Hütte.<br />

Auf dem «luftigen» Schlussgrat zum Gipfel der <strong>Dent</strong> d’Hérens.


KURZINFO<br />

<strong>Dent</strong> d’Hérens 4171 m, Westgrat – Abstieg Normalroute (SW-Flanke)<br />

Ausgangs- / Endpunkt<br />

Anreise<br />

Tourendaten / Kurzinfo<br />

Beschreibung<br />

Alternativ-Touren, Varianten<br />

Anforderungen / Verhältnisse<br />

Material / Landeskarten<br />

Lago di Place Moulin ca. 1950 m (Staumauer zuhinterst im Valpelline, Italia)<br />

Zug nach Martigny (SBB), Bus Richting Aosta, Autostazione am besten bis Etroubles, Italia,<br />

ab dort Taxi bis Lago di Place Moulin<br />

[ Fahrplan/Preise: www.sbb.ch, Taxi G. Letey, +39 338 34 35 882 ]<br />

Hüttenaufstieg Rifugio Aosta 2781 m: ab Diga di Place Moulin (Staumauer), 5 h 30´, T3, markiert<br />

(am Schluss gibt es zwei Varianten, links alte Variante mit Ketten, Leitern, kürzer; oder rechts neuer Weg,<br />

etwas länger, bequemer)<br />

Aufstieg zur <strong>Dent</strong> d’Hérens 4171 m: 1400 Hm, 4–6 h<br />

Abstieg zurück zum Rifugio Aosta 2781 m: 1400 Hm, 3–5 h<br />

Hüttenaufstieg Rifugio Aosta 2781 m – Vom Parkplatz / Wendeplatz der Staumauer dem nördlichen<br />

Seeufer auf einem Fahrweg entlang bis zum Rif. Praz Raye (bis hierher auch gut mit dem Bike möglich,<br />

Mittagessen bietet sich an ...). Nun dem markierten Hüttenweg entlang bis auf ca. 2500 m. Hier verzweigt<br />

der Hüttenweg in die beiden Varianten. Linke Variante: Über Wegspuren an die Fels sw der Hütte. Über einen<br />

alten Steig zur Hütte (Vorsicht: die fixen Einrichtungen vorsichtig prüfen!). Rechte, neue Variante: Nach<br />

rechts über einen steilen Hang auf die östliche Seitenmoräne hochsteigen, kurz absteigend und nochmals<br />

hoch zur Hütte. 5 h 30´.<br />

Aufstieg <strong>Dent</strong> d’Hérens 4171 m, Westgrat – Überblick: Vom Rif. Aosta über einen Weg oder Anfang Saison<br />

Schneefelder über die Moräne um auf ca. 2980m zum Gletscher zu queren. Über den Gletscher am Tiefmattenjoch<br />

vorbei und nach dem roten Gendarm über eine brüchige Rinne (Ketten) auf den Tiefmattengrat.<br />

Über den Gneisgrat zum Schneegrat/Flanke welche zum Gipfelaufschwung führt. Über diese (Stangen) und<br />

den kurzen Schlussgrat zum Gipfel. 4–6 h. Weitere Detail s. Topo.<br />

Abstieg Normalroute (SW-Flanke) – Über die Aufstiegsroute bis zur Abzweigung auf ca. 3900 m (Steinmännchen)<br />

zur SW-Flanke. Über die SW-Flanke und den Gletscher zurück zur Aufstiegsroute. 3–5 h.<br />

Weitere Detail s. Topo.<br />

- Tête de Valpelline 3802 m, W-Flanke, WS, 3–4 h<br />

- Tête de Valpelline, S/SE-Grat, ZS+, 3–5 h<br />

- Bouquetins-Südgrat bis P. 3823, Abstieg NE-Flanke, S+, 12–14 h ab Rif. Aosta<br />

ZS/3a, 45° (E4); Von Saisonbeginn, meist Ende Juni, bis Ende September. Im Hochsommer sind die Spalten<br />

auf dem Gletscher mehr offen und die Firnabschnitte teils blank. Bei viel Schnee, bequemer Abstieg zurück<br />

zur Hütte. E4; Ernsthaftigkeit: Grosse, lange und exponierte Tour. Ein Rückzug ist nur mit grossem Aufwand<br />

und Risiko möglich. Ein Wettersturz kann dramatische Folgen haben. Teilweise objektive Gefahren auf längeren<br />

Abschnitten. Orientierung braucht viel Erfahrung.<br />

Schlüsselstelle(n): Firnabschnitte im Auf- und Abstieg, bei Neuschnee Felsgrat.<br />

Übliche Hochtourenausrüstung für Fels und Eis mit Pickel, Steigeisen, 40m-Seil, Sicherungsmaterial,<br />

Verpflegung, LK 1347 Matterhorn, z.B. Hochtouren Topoführer Walliser Alpen<br />

Unterkunft / Hütte Rifugio Aosta 2781 m, CAI; Korrdinaten: 609.520 / 090.900, Bewartet VII - VIII; 30 Plätze (Winterraum 14)<br />

Telefon 0039 0165 73 00 06; www.rifugioaosta.it<br />

Besonderes / Tipp<br />

Lust auf eine Hochtour?<br />

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ISBN 978-3-9524009-4-4,<br />

zu beziehen auf: www.topoverlag.ch, im Bächli Bergsport oder Fachgeschäft


IMPRESSIONEN<br />

<strong>Dent</strong> d’Hérens 4171 m, Westgrat – Abstieg Normalroute (SW-Flanke)<br />

Oben links: Blick vom Ausgangspunkt zur <strong>Dent</strong> d’Hérens (hinten links). Oben rechts: Eine beeindruckende und wohl alte «Larix<br />

Decidua» (Europäische Lärche) mit einem Druchmesser von 525cm und einer Höhe von 23.5 m begegnet man im Hüttenaufstieg.<br />

Mitte links: In der brüchigen Rinne im Aufstieg zum Tiefmattengrat. Mitte rechts: Gletscherlandschaft im Abstieg.<br />

Unten: Auf der linken Variante im Hüttenaufstieg.


TOPO – ROUTENBILDER<br />

<strong>Dent</strong> d’Hérens 4171 m, Westgrat – Abstieg Normalroute (SW-Flanke)<br />

Südansicht (von Italien)<br />

<strong>Dent</strong> d’Hérens 4171 m<br />

7 Sicherungsstangen (Bügel)<br />

Abstieg Normalroute (SW-Flanke) im Abstand von 25 m<br />

Abzweigung ca. 3900 m (Steinmännchen)<br />

Alles über den Tiefmattengrat,<br />

schöne Kletterei, Stellen 2-3, ca. 1h<br />

Tiefmattenjoch<br />

Fels-/Fringrat, 3a<br />

roter<br />

Gendarm<br />

P. 3601<br />

30m<br />

Sattel<br />

15m<br />

kleiner Turm<br />

Schneesattel<br />

ca. 3700 m<br />

!<br />

WNW-Grat<br />

Schneegrat-/Flanke<br />

Abseilpiste 10 x 30 m<br />

(Steinschlaggefahr!, besser über Grat)<br />

brüchige Rinne mit Kette + Seil<br />

40°<br />

Schutt- und Geröllflanke<br />

(Wegspuren, Steinmännchen,<br />

bei Vereisung heikel, Stellen 2)<br />

! Steinschlag!<br />

SW-Flanke<br />

ca. 3800 m<br />

x P. 3772<br />

markanter Turm (roter Gendarm)<br />

Schneesattel 3700 m<br />

Tiefmattengrat<br />

<strong>Dent</strong> <strong>d'Hérens</strong><br />

<strong>Dent</strong> d’Hérens 4171 m<br />

leichte Blockkletterei, ausgesetzt<br />

in 5-10’ zum Gipfel<br />

WNW-Grat<br />

40°<br />

SW-Flanke<br />

Band, 30 m<br />

gestufte Platten, 2<br />

WNW-Flanke<br />

Schneesattel ca. 3700 m<br />

50°<br />

50°<br />

W-Grat<br />

x P. 3772<br />

Glacier des<br />

Grandes Murailles<br />

P. 3602<br />

7 Sicherungsstangen<br />

im Abstand von 25m<br />

roter Gendarm (markanter Turm)<br />

ca. 4000 m<br />

40°<br />

Schnee- und<br />

Felsflanke<br />

Abstieg über SW-Flanke:<br />

3-5 h zum Rif. Aosta,<br />

im Aufstieg zum Gipfel, 4-6 h<br />

Variante 49F:<br />

von der Schönbielhütte<br />

(Schweiz), 7-10 h auf<br />

den Gipfel. Eis bis 50°<br />

Tiefmattenjoch<br />

Variante 49D:<br />

von der Schönbielhütte<br />

(Schweiz), nur bei sehr<br />

guter Firnlage, Eis bis 50°<br />

Rifugio Aosta 2781 m<br />

Biv. Perelli<br />

Pta. Margherita<br />

roter Gendarm (markanter Turm)<br />

Tiefmattenjoch<br />

Impressum<br />

Layout/Topo<br />

Bilder/Karte<br />

topo.verlag, www.topoverlag.ch<br />

© Daniel Silbernagel, topo.verlag

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