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LEG-Wohnungsmarkt- report NRW 2010

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<strong>LEG</strong>-<strong>Wohnungsmarkt</strong><strong>report</strong> <strong>NRW</strong> <strong>2010</strong><br />

<strong>LEG</strong>-<strong>Wohnungsmarkt</strong><strong>report</strong><br />

<strong>NRW</strong> <strong>2010</strong><br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

wir freuen uns, Ihnen unseren ersten <strong>LEG</strong>-<strong>Wohnungsmarkt</strong><strong>report</strong> <strong>NRW</strong> vorstellen<br />

zu können. In dem Bericht analysieren wir die ökonomischen Rahmenbedingungen<br />

und die Wohnungsmärkte der 54 kreisfreien Städte und Landkreise des mit rund<br />

18 Millionen Bewohnern einwohnerstärksten und wirtschaftlich so bedeutenden<br />

Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Damit dürfte der <strong>LEG</strong>-<strong>Wohnungsmarkt</strong><strong>report</strong><br />

<strong>NRW</strong> die weitestgehende Studie über die wichtigen Regionen eines Bundeslandes<br />

sein, die in Deutschland verfügbar ist.<br />

Für uns war es ein besonderes Anliegen, diesen Bericht zu initiieren und zu erstellen,<br />

denn mit mehr als 90.000 Wohnungen in ganz Nordrhein-Westfalen kennen<br />

wir die Wohnungsmärkte vor Ort sehr gut. Wir tragen mit der Studie dazu bei,<br />

die Markttransparenz und damit die Professionalität in der Wohnungswirtschaft<br />

Nordrhein-Westfalens zu unterstützen. Der Verantwortung für diese Ziele sind<br />

wir als bedeutender Marktteilnehmer verpflichtet.<br />

Wir bedanken uns bei unserem Partner CB Richard Ellis, der mit seiner umfassenden<br />

Marktexpertise das notwendige Zahlenmaterial zusammengetragen und in<br />

Kooperation mit unseren Regionalleitern analysiert hat.<br />

Der <strong>LEG</strong>-<strong>Wohnungsmarkt</strong><strong>report</strong> <strong>NRW</strong> gibt breit gefächerte Informationen zu<br />

den ökonomischen Rahmendaten, zum Mietwohnungsmarkt, zum Markt für den<br />

Erwerb von Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäusern sowie über das Verhältnis<br />

der Wohnkosten zum verfügbaren Nettoeinkommen eines Haushalts. Das<br />

Besondere an der Auswertung ist dabei, dass wohl erstmalig in Nordrhein-West-<br />

falen die Analysen bis auf die einzelnen Postleitgebiete einer Stadt herunterge-<br />

brochen werden, sofern die Datengrundlage dies seriös zulässt.<br />

Ferner enthält der Bericht ein eigens entwickeltes Scoring, das alle 54 analysierten<br />

Standorte Nordrhein-Westfalens bezüglich ihrer Immobilienmarkt-Attraktivität<br />

einordnet. Als Tendenz lässt sich festhalten, dass die großen Ballungsräume eine<br />

stabile Einwohnerentwicklung verzeichnen und daher eine hohe Konstanz bei<br />

Mieten und Kaufpreisen aufweisen, während sich viele kleinere auf sinkende Einwohnerzahlen<br />

vorbereiten müssen und daher die damit verbundenen Auswir-<br />

kungen auf die Wohnungsmärkte intensiv zu beobachten sind.<br />

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und freuen uns sehr über Ihre<br />

Anmerkungen zum ersten <strong>LEG</strong>-<strong>Wohnungsmarkt</strong><strong>report</strong> <strong>NRW</strong>.<br />

Mit besten Grüßen<br />

– Thomas Hegel –<br />

Sprecher der Geschäfts-<br />

führung, CEO<br />

– Eckhard Schultz –<br />

Geschäftsführer,<br />

CFO<br />

– Holger Hentschel –<br />

Mitglied der Geschäfts-<br />

leitung, HOO


Aachen<br />

Miet­ und Kaufpreise klettern<br />

kontinuierlich weiter<br />

Die ehemalige Kaiserstadt Aachen liegt im<br />

Dreiländereck Deutschland, Niederlande,<br />

Belgien und ist Bestandteil der länderübergreifenden<br />

Euregio Maas­Rhein, die einen Einzugsbereich<br />

von knapp vier Millionen Einwohnern<br />

hat. Zumindest demografisch hat die Stadt nichts<br />

zu befürchten. Die Bevölkerung wird bis zum Jahr<br />

2020 um 2,6 Prozent zunehmen. Die für die Ent­<br />

Makroökonomische Kennzahlen Aachen<br />

<strong>NRW</strong> Deutschland Jahr<br />

Einwohner 259.269<br />

17.933.064 82.002.352 2008<br />

Bevölkerungsdichte (Einwohner/km²) 1.612<br />

526 231 2008<br />

Bevölkerungsentwicklung in % 6,1<br />

–0,4 –0,3 2000–2008<br />

Bevölkerungsprognose in % 2,6<br />

–3,7 –5,7 2008–2030<br />

Haushalte 145.877<br />

8.533.917 39.533.292 2008<br />

Haushaltsentwicklung in % 3,7<br />

2,6 3,4 2000–2008<br />

Haushaltsprognose in % 5,6<br />

1,7 1,3 2008–2020<br />

Kaufkraftkennziffer 93,6<br />

101,3 100,0 <strong>2010</strong><br />

Kaufkraft pro Kopf in € 17.692<br />

19.151 18.904 <strong>2010</strong><br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SVP) 110.945<br />

5.798.424 27.457.715 2008<br />

Entwicklung SVP-Beschäftigte –1,4<br />

–1,8 –1,3 2000–2008<br />

Quelle: Statistisches Landesamt <strong>NRW</strong>, Statistisches Bundesamt, GfK GeoMarketing, Bearbeitung CBRE<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

pro Erwerbstätigen in €<br />

80.000<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Quelle: Statistisches Landesamt <strong>NRW</strong>, Bearbeitung CBRE<br />

44 | <strong>LEG</strong>-<strong>Wohnungsmarkt</strong><strong>report</strong> <strong>NRW</strong> <strong>2010</strong><br />

54.535<br />

Arbeitslosenquote<br />

in % aller zivilen Erwerbspersonen<br />

Score 29 von max. 48<br />

wicklung des <strong>Wohnungsmarkt</strong>es noch wichtigere<br />

Zahl der Haushalte wird bis dahin stärker anwachsen,<br />

und zwar um 5,6 Prozent. Der Ausländeranteil<br />

lag in Aachen Ende 2007 laut dem Städtischen<br />

Jahrbuch bei 14,2 Prozent. Ein signifikanter Anteil<br />

der ausländischen Bewohner gehört dabei zu<br />

den Studierenden der international bekannten Bildungszentren<br />

der Stadt.<br />

15,0<br />

14,0<br />

13,0<br />

12,0<br />

11,0<br />

10,0<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

12,2<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Bearbeitung CBRE


Miete auf Postleitzahlen-<br />

ebene für Wohnungen<br />

in Mehrfamilienhäusern<br />

in €/m 2 /Monat<br />

7,36 – 7,48<br />

7,06 – 7,35<br />

6,91 – 7,05<br />

6,76 – 6,90<br />

6,46 – 6,75<br />

6,21 – 6,45<br />

6,01 – 6,20<br />

5,40 – 6,00<br />

Wirtschaftsstruktur<br />

Aachen gehört mit 259.269 Einwohnern<br />

zu den 15 größten Städten in Nordrhein-<br />

Westfalen und ist heute vor allem als Hochschul-<br />

und Forschungsstandort sowie als<br />

Standort von Elektronik- und Automotive-<br />

Unternehmen bekannt. Namhafte Unternehmen<br />

sind beispielsweise Ericsson, Ford,<br />

Philips und Mitsubishi. Darüber hinaus sind<br />

hier drei Fraunhofer-Institute sowie das<br />

Staatliche Umweltamt ansässig. Die Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule<br />

(RWTH) gilt mit rund 30.000 Studierenden<br />

als eine der bedeutendsten Technischen<br />

Hochschulen in Deutschland.<br />

Die Domstadt liegt verkehrsgünstig an der<br />

Schnittstelle der Autobahnen A 44 und A 4<br />

sowie an der Bahnlinie Paris-Köln-Ruhrgebiet<br />

und ist überregional gut erreichbar. Der<br />

nächstgelegene internationale Flughafen ist<br />

Maastricht-Aachen in den Niederlanden,<br />

rund 30 Kilometer von Aachen entfernt.<br />

Die Stadt Aachen will die Forschung weiter<br />

ausbauen. So wurde im Februar dieses Jahres<br />

der Grundstein für den RWTH Campus<br />

gelegt. Bereits 2011 sollen auf dem Gebiet<br />

des ehemaligen Westbahnhofs und der benachbarten<br />

Melaten elf Gebäude mit Forschungseinrichtungen<br />

entstehen. Inves-<br />

tiert werden dafür rund 2 Milliarden Euro.<br />

Geplant sind 19 Wissenschaftscluster und<br />

eine enge Zusammenarbeit der Universität<br />

Hochschul­ und<br />

Wirtschaftsförderung<br />

mit Firmen wie E.ON, Philips oder Siemens<br />

von der 250 weitere Unternehmen profitieren<br />

sollen.<br />

<strong>LEG</strong>-<strong>Wohnungsmarkt</strong><strong>report</strong> <strong>NRW</strong> <strong>2010</strong> | 45


Aachen<br />

Kaum Leerstandsprobleme<br />

an der belgischen Grenze<br />

Aachen ist nach Bielefeld die am lockersten<br />

besiedelte Großstadt Nordrhein-Westfalens.<br />

Die Stadt konnte<br />

in den letzten acht Jahren von dem stärksten<br />

Bevölkerungszuwachs der Region profitieren:<br />

Um 6,1 Prozent stieg die Einwohnerzahl<br />

der Stadt. Bis 2020 soll sie um weitere<br />

2,6 Prozent zunehmen. Dementsprechend<br />

wird auch bei den Haushaltszahlen mit einem<br />

Zuwachs um 5,6 Prozent gerechnet.<br />

Die Stadt Aachen kann zwar ein breites<br />

Branchenspektrum vorweisen und auch<br />

die Zahl der Unternehmensgründungen<br />

beeindruckt. Die Beschäftigungssituation<br />

ist dennoch unterdurchschnittlich. Die Arbeitslosenquote<br />

liegt mit 12,2 Prozent<br />

über dem Bundesdurchschnitt von 9,1 Prozent<br />

und auch die Kaufkraft fällt mit jährlich<br />

17.692 Euro pro Kopf nicht überdurchschnittlich<br />

aus. Der Bundesdurchschnitt<br />

beträgt hier 18.904 Euro pro Kopf im Jahr.<br />

Innerhalb der Top-12-Städte in Nordrhein-<br />

Westfalen haben lediglich Duisburg und<br />

Gelsenkirchen eine geringere Kaufkraft pro<br />

Einwohner.<br />

Verknappungstendenzen am<br />

<strong>Wohnungsmarkt</strong><br />

Auf dem Aachener <strong>Wohnungsmarkt</strong> ist<br />

das Angebot gering und es gibt erste Verknappungstendenzen.<br />

Profitiert haben davon<br />

im vergangenen Jahr vor allem die Eigentümer.<br />

Obwohl der Wohnungsbestand<br />

zwischen 2004 und 2008 um 4.622 Einheiten<br />

zunahm, lag der Leerstand in Aachen<br />

gemäß dem Techem-empirica-Leerstands-<br />

Kennzahlen Wohnbestand 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Leerstandsquote in %<br />

2,2 1,8 1,8 2,1 1,9<br />

Wohnungsbaugenehmigungen<br />

412 426 557 452 443<br />

Wohnungsbaufertigstellungen<br />

278 530 333 332 548<br />

Wohnungsbestand<br />

127.214 127.741 128.052 128.345 128.836<br />

Wohnungsbestand in Mehrfamilienhäusern<br />

96.744 97.062 97.236 97.417 97.653<br />

Quelle: Techem-empirica (Leerstand), Statistisches Landesamt <strong>NRW</strong>, Bearbeitung CBRE<br />

46 | <strong>LEG</strong>-<strong>Wohnungsmarkt</strong><strong>report</strong> <strong>NRW</strong> <strong>2010</strong><br />

index bei nur 1,9 Prozent. Die Baufertigstellungen<br />

stiegen von 332 Wohnungen<br />

2007 auf 548 Wohnungen 2008.<br />

Positive Entwicklungen am Mietmarkt<br />

Der Wohnimmobilienmarkt der Stadt entwickelte<br />

sich im Berichtszeitraum durchweg<br />

positiv. In allen Segmenten sind steigende<br />

Mieten zu verzeichnen. Selbst die<br />

Mietpreise im unteren Marktsegment sind<br />

um 1,1 Prozent gestiegen – dank der zahl-<br />

Teure und große Wohnungen<br />

in Kornelimünster,<br />

Wahlheim und Mitte<br />

reichen Studenten. Neben Aachen können<br />

lediglich die beiden Universitätsstädte Bielefeld<br />

und Münster steigende Mieten innerhalb<br />

der Top-12-Städte in Nordrhein-<br />

Westfalen verzeichnen (plus 0,5 Prozent<br />

bzw. 0,4 Prozent). In den übrigen neun<br />

Großstädten Nordrhein-Westfalens gaben<br />

die Mieten für einfache Wohnungen<br />

im gleichen Zeitraum nach. Im Schnitt kostet<br />

eine einfache Wohnung in Aachen derzeit<br />

4,31 Euro pro Quadratmeter und Monat.<br />

Für ein hochwertiges Mietobjekt muss<br />

mit 10,14 Euro mehr als das Doppelte gezahlt<br />

werden. Die Mietspannen im mittleren<br />

Preissegment bewegen sich zwischen<br />

4,61 und 8,57 Euro pro Quadratmeter und<br />

Monat. Im Vergleich zum Vorjahr kletterten<br />

die Mieten im oberen Marktsegment<br />

um 13,8 Prozent. Über alle Lagen- und<br />

Preissegmente hinweg wurde Wohnen in<br />

Aachen binnen Jahresfrist um 3,5 Prozent<br />

teurer.<br />

Ein Blick auf die Lageverteilung zeigt, dass<br />

nur in zwei PLZ-Gebieten Aachens Mieten<br />

jenseits der 10 Euro gezahlt werden. Im<br />

Norden (Bezirk Mitte, PLZ 52062) werden<br />

10,53 Euro pro Monat und Quadratmeter<br />

erreicht im PLZ-Gebiet 52072, das Teile<br />

von Mitte und Richterich umfasst, müssen<br />

sogar bis zu 11,08 Euro pro Monat und<br />

Quadratmeter gezahlt werden. Die günstigsten<br />

Einstiegsmieten im unteren Preissegment<br />

finden sich mit 4,13 Euro je Quadratmeter<br />

im PLZ-Gebiet 52068. Hier gab es<br />

im Berichtszeitraum auch das mit Abstand<br />

größte Angebot: Rund 2.386 Wohnungen<br />

wurden im nordöstlichen Teil Aachens inseriert.<br />

In den übrigen Gebieten standen im<br />

gleichen Zeitraum zwischen 179 Wohnungen<br />

(PLZ 52076, Kornelimünster, Wahlheim,<br />

Mitte) und maximal 516 Wohnungen<br />

(PLZ 52066, Mitte) zur Vermietung.<br />

Das geringe Angebot im PLZ-Bezirk 52076<br />

– Kornelimünster, Wahlheim, Mitte – korrespondiert<br />

mit den Wohnungsgrößen sowie<br />

den Wohnkosten: Hier finden sich<br />

nicht nur die stadtweit größten Wohnungen<br />

mit durchschnittlich 82 Quadratmetern<br />

Wohnfläche, sondern zugleich auch<br />

die teuersten. Hier müssen monatlich rund<br />

770 Euro (Wohnkosten warm) bezahlt<br />

werden. Die kleinsten Wohnungen befinden<br />

sich in Mitte, u. a. im teuren PLZ- Be-


zirk 50262 (58 Quadratmeter) sowie in den<br />

PLZ-Bezirken 50264 (58 Quadratmeter)<br />

und 52070 (60 Quadratmeter). Die monatlichen<br />

Wohnkosten (warm) bewegen sich<br />

hier zwischen 580 und 604 Euro.<br />

Lagepräferenzen verschieben sich<br />

Gemäß Gutachterausschuss der Stadt Aachen<br />

wurden im vergangenen Jahr 30 Häuser<br />

für über 500.000 Euro, 120 Objekte<br />

mit mehr als 300.000 Euro und knapp 450<br />

für weniger als 300.000 Euro verkauft. Immobilien<br />

im unteren Marktsegment werden<br />

vermehrt nachgefragt. Bezahlbares<br />

Eigentum findet sich u. a. in den Neubau-<br />

Siedlungen wie Haaren oder dem Grauenhofer<br />

Weg, die sich in Stadtrandlagen mit<br />

angrenzenden einfachen Wohnlagen befinden.<br />

Immobilien des mittleren Preissegments<br />

befinden sich u. a. in Laurensberg<br />

(PLZ 50274) oder Soers (Bezirk Mitte,<br />

PLZ 52070). Die höchsten Preise werden in<br />

den Nobellagen Südviertel, Burtscheid und<br />

dem Frankenberger Viertel (52066) im beliebten<br />

Süden verlangt.<br />

Die beschlossene Campus-Ausdehnung<br />

könnte zukünftig die Einordnung der<br />

Wohnlagen in Aachen beeinflussen. Noch<br />

wäre es verfrüht, von einem Trend zu<br />

sprechen, doch das Interesse an verkehrsgünstig<br />

zum Westen gelegenen Domizilen<br />

könnte zunehmen. Wird der Campus<br />

ein Erfolg, zählt unter anderem Laurensberg<br />

mit Sicherheit zu den Gewinnern. Bis<br />

zum Campus sind es von hier nur wenige<br />

Fahrminuten. Schon heute ist das Viertel<br />

für gutsituierte Akademiker, die es exklusiv<br />

mögen, eine echte Alternative zum Südviertel.<br />

Die herrschaftlichen Villen auf dem<br />

Hügel des alten Stadtkerns sind vom alten<br />

Geldadel geprägt. Die Bebauung geht allmählich<br />

in bürgerlich-neuzeitlichere Objekte<br />

bis hin zum Reihenhaus über. Vom<br />

Campus könnten neben Kernlagen wie City,<br />

Hörn und Lousberg (PLZ 52062) auch die<br />

Nordlagen oder das Vaalserquartier im<br />

Westen profitieren. Auch Randlagen wie<br />

Richterich-Dell oder angrenzende Kreisstädte<br />

wie Würselen hätten gute Chancen,<br />

mehr in den Fokus von Wohnungssuchenden<br />

zu rücken.<br />

Rapider Preisanstieg bei<br />

Luxusobjekten<br />

In den vergangenen Monaten präsentierte<br />

sich der Aachener Investmentmarkt<br />

für Wohnimmobilien stabil mit steigenden<br />

Preisen. Die Angebotspreise für Mehrfamilienhäuser<br />

stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 12,0 Prozent. Hier inseriert<br />

man durchschnittlich für 994 Euro pro<br />

Quadratmeter. Die Spanne im mittleren<br />

Preissegment bewegte sich zwischen 647<br />

und 1.931 Euro pro Quadratmeter. Im oberen<br />

Marktsegment fiel die Teuerungsrate<br />

prozentual höher aus als im Niedrigpreissegment:<br />

Für Top-Objekte verlangten die<br />

Verkäufer 39,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor.<br />

Im Schnitt mussten 2.500 Euro je Quadratmeter<br />

gezahlt werden. Aachen zählt<br />

damit zu den fünf teuersten Großstäd-<br />

ten Nordrhein-Westfalens für Mehrfamilienhäuser.<br />

Im unteren Preissegment sind<br />

ebenfalls Preissteigerungen zu verzeichnen.<br />

Hier wurden immerhin 7,7 Prozent mehr<br />

verlangt als noch zwölf Monate zuvor. Für<br />

durchschnittlich 448 Euro je Quadratmeter<br />

wurden die Immobilien hier inseriert. Kaufpreise<br />

für Eigentumswohnungen sind ebenfalls<br />

angestiegen. Der Preisanstieg betrug<br />

im Luxussegment 29,2 Prozent. Verglichen<br />

mit anderen Städten in Nordrhein-Westfalen<br />

konnte nur in Düsseldorf ein ähnlicher<br />

Preisanstieg (plus 30 Prozent) festgestellt<br />

werden. Mit Quadratmeterpreisen<br />

von 2.912 Euro im oberen Preissegment<br />

gehört Aachen zu den Top 5 der teuersten<br />

Standorte Nordrhein-Westfalens in diesem<br />

Segment. Besonders angesehen und<br />

teuer sind insbesondere die Quartiere Ronheider<br />

Berg und Gut Steg. Gleiches gilt für<br />

Adressen wie Brüsseler Ring sowie 1. und 2.<br />

Rote-Haag-Weg. In den 60er Jahren wurden<br />

hier herrschaftliche Villen und in den<br />

80er Jahren individuelle Bungalows erbaut.<br />

Trotz der Lärmbelastung durch Verkehr<br />

und Bahn weisen die Wohnlagen Brüsseler<br />

Ring und Ronheider Weg eine gute Lagequalität<br />

mit hohen Kaufpreisen aus.<br />

Immobilien des unteren Preissegments<br />

gerieten dagegen weiter unter Druck, die<br />

Preise fielen um 5,4 Prozent auf 733 Euro<br />

pro Quadratmeter. Insgesamt – über alle<br />

Lage- und Preiskategorien hinweg – zahlten<br />

die Käufer für eine Eigentumswohnung<br />

durchschnittlich 1.412 Euro pro Quadratmeter<br />

und damit 0,3 Prozent mehr als im<br />

vergleichbaren Vorjahreszeitraum.<br />

<strong>LEG</strong>-<strong>Wohnungsmarkt</strong><strong>report</strong> <strong>NRW</strong> <strong>2010</strong> | 47


Aachen<br />

Wohnmarktdaten, Wohnkosten und<br />

Wohnkostenquote nach Postleitzahlen<br />

Wohnmarktdaten Wohnkosten<br />

PLZ Anzahl Kaltmiete Kaltmiete Kaltmiete Leerstand Wohnungs­ Wohn­ Wohn­ Kaufkraft Kaltmiete Warmmiete<br />

der Miet­<br />

angebote<br />

unteres Marktsegment<br />

in<br />

€/m 2 /Monat<br />

Median in<br />

€/m 2 /Monat<br />

1) [Fallzahl bedingt aussagefähig] 2) enthält 3,00 € Betriebskosten/m 2 (DMB-Betriebskostenspiegel <strong>2010</strong>) 3) Summe der Angebote<br />

Quelle: IDN Immodaten, GfK GeoMarketing (Kaufkraftdaten), Techem-empirica (Leerstand), Bearbeitung CBRE<br />

Räumliche Zuordnung der PLZ­Gebiete<br />

48 | <strong>LEG</strong>-<strong>Wohnungsmarkt</strong><strong>report</strong> <strong>NRW</strong> <strong>2010</strong><br />

oberes Marktsegment<br />

in<br />

€/m 2 /Monat<br />

2008<br />

in % 1)<br />

größe Ø<br />

in m 2<br />

kosten<br />

kalt Ø in<br />

€/Monat<br />

kosten<br />

warm 2) Ø<br />

in €/Monat<br />

je Haus­<br />

halt Ø in<br />

€/Monat<br />

in % der<br />

Haushalts­<br />

kaufkraft<br />

in % der<br />

Haushalts­<br />

kaufkraft<br />

52062 345 5,24 7,42 10,53 [1,9] 58 430 604 2.320 18,5 26,0<br />

52064 308 5,09 7,08 9,77 [2,3] 58 411 585 2.299 17,9 25,4<br />

52066 516 5,10 6,98 9,12 [1,8] 65 453 648 2.579 17,6 25,1<br />

52068 2.386 4,13 5,40 6,96 [1,8] 70 378 588 2.315 16,3 25,4<br />

52070 309 5,00 6,67 9,18 [2,5] 60 400 580 2.573 15,5 22,5<br />

52072 242 4,91 7,48 11,08 [1,9] 66 490 687 2.858 17,2 24,0<br />

52074 300 4,64 6,87 9,50 k.A. 73 501 720 3.052 16,4 23,6<br />

52076 179 4,78 6,39 9,31 k.A. 82 524 770 3.676 14,3 20,9<br />

52078 230 4,80 6,02 7,58 [1,8] 68 409 613 2.836 14,4 21,6<br />

52080 221 4,85 6,17 7,53 [2,1] 71 438 651 2.867 15,3 22,7<br />

Ø 5.0363) 4,61 6,00 8,75 1,9 69 414 621 2.975 13,9 20,9<br />

52062 Mitte, 52064 Mitte, 52066 Mitte, 52068 Mitte, 52070 Mitte, Laurensberg, 52072 Richterich, Mitte, Laurensberg, 52074 Laurensberg, Mitte, 52076 Kornelimünster/Wahlheim,<br />

Mitte, 52078 Brand, Mitte, 52080 Haaren, Eilendorf


Warmmiete<br />

in % der Haus-<br />

haltskaufkraft<br />

23,1 – 30,0<br />

21,1 – 23,0<br />

19,6 – 21,0<br />

18,6 – 19,5<br />

17,6 – 18,5<br />

16,6 – 17,5<br />

15,6 – 16,5<br />

11,0 – 15,5<br />

<strong>LEG</strong>-<strong>Wohnungsmarkt</strong><strong>report</strong> <strong>NRW</strong> <strong>2010</strong> | 49


IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />

Roßstraße 120<br />

40476 Düsseldorf<br />

Tel. 0211 / 45 68-329<br />

Fax 0211 / 45 68-300<br />

Jens Schönhorst, Bereichsleiter Unternehmenskommunikation<br />

jens.schoenhorst@leg-nrw.de<br />

www.leg-nrw.de (hier auch Download von Teilen des <strong>LEG</strong>-<strong>Wohnungsmarkt</strong><strong>report</strong>s <strong>NRW</strong>)<br />

Redaktion:<br />

Jens Schönhorst (V. i. S. d. P.),<br />

Miriam Beul,<br />

Katja Binnyus, Thomas Rücker (RUECKERCONSULT GmbH)<br />

Marktdaten:<br />

Dr. Henrik Baumunk, Michael Schlatterer MRICS, Tobias Stöhr MRICS<br />

(Residential Valuation, CB Richard Ellis GmbH)<br />

Grafik/Layout:<br />

Storkan Informationsdesign<br />

Umschlag: Gornig Design<br />

Wohnkostenkarten:<br />

Baumgardt Consultants, Gesellschaft für Marketing und Kommunikation bR<br />

Fotos:<br />

Umschlag: F1online; Seite 1: Ansgar M. van Treeck, Düsseldorf<br />

Konzeption und Projektmanagement:<br />

RUECKERCONSULT GmbH<br />

HAFTUNGSAUSSCHLUSS <strong>LEG</strong>/CB Richard Ellis<br />

Die im Marktbericht verwendeten Informationen basieren auf öffentlich zugänglichen (ggf. nur gegen Honorar erhältlichen) Quellen.<br />

Obwohl wir von der Richtigkeit der verwendeten Daten ausgehen, weisen wir darauf hin, dass wir diese im Einzelfall nicht nachgeprüft<br />

haben und dafür keine Gewähr übernehmen, ausgenommen bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit. Es ist die Verantwortlichkeit des<br />

Lesers, die Richtigkeit und Vollständigkeit der Information zu prüfen.<br />

Die weitere Verwendung, Vervielfältigung oder Veröffentlichung der im Marktbericht verwendeten Informationen bedarf der<br />

vorherigen schriftlichen Zustimmung der <strong>LEG</strong> und von CB Richard Ellis.

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