07.01.2013 Aufrufe

Project ONE - LEG

Project ONE - LEG

Project ONE - LEG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Magazin<br />

AUSGABE 1/2010<br />

Thema: Projekt <strong>ONE</strong>: Die <strong>LEG</strong> ist EINS ......8<br />

<strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung: <strong>LEG</strong> spendet 100.000 Euro für mildtätige und gemeinnützige Zwecke ..38<br />

Zusammenarbeit mit DESWOS –Aufbauhilfe für Indien ......40


INHALT 1/2010<br />

8<br />

NACHRICHTEN<br />

Ratingen:<br />

ZeltZeit – Kurzurlaub an Pfingsten . . . . . 4<br />

Münster:<br />

Auf großer Reise – <strong>LEG</strong> unterstützt<br />

integrative Sportgemeinschaft . . . . . . . . . 5<br />

Eventprogramm 2009/2010:<br />

Nachhaltige Präsenz vor Ort . . . . . . . . . . . . 6<br />

Bergisches Land:<br />

<strong>LEG</strong>plus: Bonushefte sind der Renner . . . 7<br />

TITELTHEMA<br />

Projekt <strong>ONE</strong>:<br />

Die <strong>LEG</strong> ist EINS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Neuer Internet-Auftritt:<br />

Einladung zum Site-Seeing . . . . . . . . . . . 13<br />

Alles unter einem Dach . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Interview mit<br />

Prof. Dr. Jörg Erpenbach:<br />

„Unternehmen verlagern ihre Budgets<br />

hin zum Kundenkontakt und zum<br />

Aufbau von Erlebnissen“ . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Titelbild:<br />

Mit der Kampagne ‚Trikotwechsel’<br />

präsentierte sich die <strong>LEG</strong> erstmals<br />

als ein Unternehmen, eine Marke<br />

ein Team.<br />

26<br />

IMMOBILIENMARKT NRW<br />

Kreative Quartiere:<br />

Es gibt ein Leben nach dem Leerstand . . 20<br />

DIE BESONDERE IMMOBILIE<br />

Münster:<br />

Gartensiedlung Weißenburg –<br />

Gallisches Dorf in Westfalen . . . . . . . . . 26<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>LEG</strong> Landesentwick lungs ge sellschaft NRW GmbH<br />

Roßstraße 120, 40476 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/45 68-351, Fax 0211/45 68-300<br />

www.leg-nrw.de, astrid.mendolia@leg-nrw.de<br />

Leitung:<br />

Jens Schönhorst<br />

Redaktion:<br />

Miriam M. Beul, Thomas Börtz,<br />

Dr. Karina Krüger-Junghanns,<br />

Astrid Mendolia (verantwortliche Redakteurin),<br />

Katrin Stamm u. a.<br />

WOHNEN<br />

Dr. Karina Krüger-Junghanns:<br />

Energiesparverordnung belastet<br />

Wohnungsunternehmen . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Aachen/Bonn/Dortmund:<br />

Stromspar-Check – Entlastung für<br />

Klima und Konto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Iserlohn:<br />

Energiegeladener Einsatz<br />

‚An der Egge’ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

PROJEKTE<br />

<strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung:<br />

<strong>LEG</strong> spendet 100.000 Euro für mildtätige<br />

und gemeinnützige Zwecke . . . . 38<br />

Münster:<br />

Geistviertel: Wohnen mit Optionen . . 39<br />

Zusammenarbeit mit DESWOS:<br />

Aufbauhilfe für Indien . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

PORTRÄT<br />

Eberhard Klotz:<br />

„Ich arbeite mit Begeisterung“ . . . . . . . . 42<br />

WOCHENEND-/AUSFLUGTIPP<br />

Emscher Landschaftspark:<br />

Unter freiem Himmel –<br />

Picknick 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Emscherkunst.2010:<br />

100 Tage Insel-Urlaub . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

DAS PERSÖNLICHE INTERVIEW<br />

Alexander Rychter, Verbandsdirektor<br />

des VdW Rheinland Westfalen e.V.:<br />

„Ich schwärme fürs Ruhrgebiet“ . . . . . . . 48<br />

20<br />

Fotos/Animationen:<br />

Ralf Bohnenkamp, DESWOS, GGK Grundstücksgesellschaft Kettwig,<br />

Münsterview, Jean Marie Tronquet, Björn Wagner, Kölbl Kruse GmbH,<br />

Stadt Dortmund / Hans Jürgen Landes, RAG Montan,<br />

Regionalverband Ruhr/Frebel, Max Hampel, Heleen Berkemeyer,<br />

Ansgar van Treeck, Prof. Ferdinand Ulrich, Roman<br />

Mensing/Emscherkunst.2010, Henning Maier-Jantzen,<br />

Emschergenossenschaft<br />

Gestaltung:<br />

GornigDesign, Friedrichstraße 54, 45468 Mülheim an der Ruhr<br />

Druck:<br />

J. L. Romen GmbH & Co. KG, Windmühlenweg 13, 46446 Emmerich<br />

Auflage:<br />

10.000 Exemplare


Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

es ist vollbracht: die <strong>LEG</strong> ist EINS! Aus sechs<br />

einzelnen Gesellschaften formten wir ein einheitliches<br />

Unternehmen. Mit vereinten<br />

Kräften aller Mitarbeiter und Führungskräfte<br />

haben wir es geschafft, unser Projekt <strong>ONE</strong>,<br />

die Neuorganisation der <strong>LEG</strong>, plangemäß in<br />

die Praxis umzusetzen. Darüber freuen wir<br />

uns umso mehr, als es sich um ein äußerst<br />

komplexes Vorhaben handelte, das von allen<br />

Beteiligten maximale Flexibilität und Einsatzbereitschaft<br />

verlangte. Dass wir dabei<br />

immer auf die gesamte Belegschaft zählen<br />

konnten, betrachten wir als Bestätigung der<br />

einheitlichen, auf höchstmögliche Kunden-<br />

Die <strong>LEG</strong><br />

ist EINS<br />

zufriedenheit und Wirtschaftlichkeit ausgerichteten<br />

Organisation – und als wichtigen<br />

Anhaltspunkt dafür, dass wir mit unserer<br />

neuen effizienzorientierten Struktur noch<br />

viel bewegen werden.<br />

Unser erstes Ziel haben wir auf jeden Fall<br />

erreicht: eine einheitliche zukunftsfähige<br />

Organisation zu schaffen. Um hier Nachhaltigkeit<br />

zu gewährleisten, galt es, die vorhan-<br />

Thomas Hegel<br />

Sprecher der Geschäftsführung (CEO)<br />

Eckhard Schultz, Thomas Hegel und Holger Hentschel<br />

denen Ressourcen so einzusetzen, dass sie<br />

für Kunden wie Unternehmen maximalen<br />

Nutzen bringen. Zugunsten einer optimierten<br />

Bewirtschaftung haben wir eine Neuaufteilung<br />

unserer Wohnungsbestände<br />

nach Lage und Bedarf vorgenommen: in die<br />

Regionen Ruhrgebiet, Rheinland und Westfalen<br />

mit jeweils eigenen Niederlassungen,<br />

Kundencentern und -büros. Unsere Mitarbeiter<br />

sind in insgesamt 24 Niederlassungen<br />

und Kundencentern sowie fast 100 Mieterbüros<br />

für die Kunden persönlich vor Ort.<br />

Eine Verbindung aus gesteigerter Kosteneffizienz<br />

bei gewohnt hoher Serviceorientierung,<br />

auf die wir großen Wert legen.<br />

Über diese und alle weiteren Facetten der<br />

neuen <strong>LEG</strong> informiert Sie diese Ausgabe<br />

ausführlich. Neben der Zusammenfassung<br />

von Hintergründen und Zielen des Umbauprozesses<br />

zählt dazu auch ein Bericht über<br />

die Umstellungskampagne, die unseren<br />

Kunden die neue Organisation nahe bringt.<br />

Das Experteninterview im Rahmen des<br />

Titelthemas stellt die Strategie der einen<br />

Marke in den Kontext aktueller Trends in<br />

der Wohnungswirtschaft. Und wir laden Sie<br />

herzlich zum Besuch unserer inhaltlich und<br />

visuell neu gestalteten gemeinsamen <strong>LEG</strong>-<br />

Homepage ein, die Sie seit Anfang Juli unter<br />

www.leg-nrw.de erwartet.<br />

Eckhard Schultz<br />

Geschäftsführer (CFO)<br />

EDITORIAL<br />

Wenn es um die Arbeit der vergangenen<br />

Wochen und Monate geht, haben wir aber<br />

nicht nur Projekt <strong>ONE</strong>, sondern viele Ergebnisse<br />

vorzuweisen, die wir Ihnen in dieser<br />

Ausgabe vorstellen. So finden Sie auf den<br />

folgenden Seiten zum Beispiel einen Beitrag<br />

zum energetischen Modernisierungsprojekt<br />

in Iserlohn und die Beschreibung der neuen<br />

Serviceaktion ‚Stromspar-Check’ in Aachen,<br />

Bonn und Dortmund. In der Rubrik ‚Die besondere<br />

Immobilie’ präsentieren wir Ihnen<br />

diesmal das Modellprojekt der autofreien<br />

Gartensiedlung Weißenburg am Standort<br />

Münster.<br />

Ganz im Zeichen der Kulturhauptstadt<br />

RUHR.2010 befasst sich der Beitrag der<br />

Immobilienjournalistin Miriam M. Beul mit<br />

der kreativen Umnutzung alter Industrieareale<br />

an Rhein und Ruhr. Und ganz nebenbei<br />

finden Sie vielleicht Geschmack an<br />

einem Picknick ‚Unter freiem Himmel’ und<br />

einer Reise auf die Emscher-Insel.<br />

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien<br />

einen Sommer, der diesen Namen auch verdient,<br />

und natürlich einen erholsamen<br />

Urlaub. Und wir freuen uns auf eine weiterhin<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit mit<br />

Ihnen.<br />

Holger Hentschel<br />

Mitglied der Geschäftsleitung (HOO)<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 3


RATINGEN<br />

ZeltZeit 2010 – Kurzurlaub an Pfingsten<br />

Sie ist mittlerweile in Ratingen gelebte und geliebte Pfingsttradition: Die ZeltZeit<br />

am Grünen See fand in diesem Jahr zum dreizehnten Mal statt und begeisterte<br />

mehr als 10.000 Besucher. Ihr Erfolgsrezept: ein reichhaltiges Programm für Groß<br />

und Klein in idyllischem Ambiente, eine gelungene Mischung aus modernem<br />

Kabarett, sportlichen Wettkämpfen und Outdoor-Aktivitäten.<br />

Das erste bundesweite Schulkabarett Festival<br />

‚Schulscharfes Kabarett’ leitete die Veranstaltung<br />

erfolgreich ein. Mit dabei waren alte<br />

Bekannte wie die ‚Westhäkchen’ aus Ratingen-West.<br />

Aber auch Newcomer wie ‚Anti-<br />

ToxiN’ aus Bremen standen dem bissigen<br />

Humor ihrer erfahrenen Schülerkollegen in<br />

nichts nach. Die Band ‚Köbes Underground’<br />

eröffnete die ZeltZeit dann offiziell. Die<br />

Hauskapelle der Kölner Stunksitzung versprach<br />

einen kabarettistisch-musikalischen<br />

Eröffnungsabend und hielt Wort. Von der<br />

ersten Minute an brannte die Luft, im Zelt<br />

herrschte Partystimmung pur und die Bodenbretter<br />

bebten.<br />

Prominente Highlights: Guido Cantz<br />

und ‚Springmaus’<br />

Für gute Laune sorgten Guido Cantz und das<br />

‚Springmaus’-Ensemble. Comedian Cantz<br />

unterhielt seine Gäste mit dem Programm<br />

‚Ich will ein Kind von dir!’, den zahlreichen<br />

Tücken, Freuden und Erwartungen des<br />

Elternseins. Das Improvisationstheater<br />

‚Springmaus’ zeigte mit seinem aktuellen<br />

Programm ‚Neustart – Nur mit Euch!’, wie<br />

unterhaltsam und professionell improvisierte<br />

Comedy sein kann.<br />

Pfingstsonntag im Fokus der Familie<br />

und des Sports<br />

Der ZeltZeit-Sonntag ist <strong>LEG</strong>-Familientag.<br />

Dabei begeisterten Attraktionen wie der<br />

<strong>LEG</strong>-Streichelzoo, der <strong>LEG</strong>-Kletterberg,<br />

mehrere Hüpfburgen, Bull Riding und eine<br />

Trampolin-Arena die Besucher. Für lockere<br />

Atmosphäre sorgte die Live-Musik der Ratinger<br />

Cover-Band ‚S.A.C.K.’. Auch Sport<br />

gehört zum Programm: So fanden die vierte<br />

Drachenboot-Regatta auf dem Grünen See<br />

und der elfte ZeltZeit-Lauf rund um den See<br />

statt. Letzteren organisiert die <strong>LEG</strong> in Zu-<br />

4 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

sammenarbeit mit der LG Ratingen und der<br />

ASC. Dabei war auch die Kreativität der 25<br />

Teams gefragt, denn der lustigste Name<br />

und das kreativste Kostüm wurden prämiert.<br />

Nach einem spannenden Drachenboot-Turnier<br />

schaffte es das<br />

<strong>LEG</strong>-Paddelteam ‚Legionäre’ aufs<br />

Treppchen: Hinter den Siegern,<br />

den ‚Moneydragons’ aus Wuppertal,<br />

und den Zweitplatzierten von<br />

den Düsseldorfer Stadtwerken,<br />

‚Fei Long’, belegten sie Rang drei.<br />

i<br />

Mischa Blum<br />

Bereich Unternehmenskommunikation<br />

<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />

Tel. 02 11 / 45 68-117


MÜNSTER<br />

Auf großer Reise –<br />

<strong>LEG</strong> unterstützt integrative<br />

Sportgemeinschaft<br />

Kaum eine Sportart, der man beim SV Blau-Weiß Aasee nicht nachgehen kann.<br />

Sei es Tischtennis oder Turnen, Volleyball oder Fußball. Das, was den<br />

Breitensportverein aus dem Münsteraner Aaseeviertel aber besonders macht,<br />

ist sein integratives Engagement. So rennen zum Beispiel in der Fußballsparte<br />

schon seit sieben Jahren sowohl behinderte als auch nicht-behinderte Kinder<br />

und Jugendliche gemeinsam dem runden Leder hinterher. Unterstützt wird<br />

der ‚Verein mit Vorbildcharakter’ von der <strong>LEG</strong>. So unter anderem beim Freundschaftscup<br />

des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) Anfang April in Irchenrieth,<br />

Bayern.<br />

Es gibt bundesweit immer noch wenige integrative<br />

Fußballmannschaften. Um den<br />

Kindern die Möglichkeit zu geben, nicht<br />

nur zu trainieren, sondern auch im sportlichen<br />

Wettkampf gegeneinander anzutreten,<br />

fallen natürlich aufgrund der großen<br />

räumlichen Entfernungen entsprechende<br />

Reisekosten an. „Die Teilnahme am Turnier<br />

in Irchenrieth war für uns nur möglich, weil<br />

die <strong>LEG</strong> die Reisekosten übernommen hat“,<br />

so Björn Wagner, Geschäftsführer des SV<br />

Blau-Weiß Aasee. Anlass des Turniers war<br />

das zehnjährige Bestehen des Vereins ‚RehaSport’,<br />

bei dem die Münsteraner Mannschaft<br />

neben den ‚Schlümpfen’ des BSV<br />

Dorsten 09 zu den Ehrengästen gehörte.<br />

Das Miteinander steht im Vordergrund<br />

„Die große Reise nach Bayern war für die<br />

Kinder ein echtes Abenteuer“, so Wagner.<br />

Bei dem Turnier, an dem insgesamt acht<br />

Mannschaften teilnahmen, mussten sich die<br />

Aasee-Kicker erst beim Spiel um den Gruppensieg<br />

der Vertretung der HPH Weiden<br />

geschlagen geben. „Natürlich hätte unser<br />

Team gerne gewonnen, aber im Vordergrund<br />

stand das Miteinander. Und in diesem<br />

Punkt hat der Freundschaftscup schon<br />

vor dem ersten Anpfiff nur Sieger hervorgebracht.“<br />

Unterstützung für die<br />

integrative Laufgruppe<br />

Der Integrationsaspekt ist in den verbindli-<br />

chen Leitlinien des SV Blau-Weiß Aasee bereits<br />

seit Jahren fester Bestandteil. Seit<br />

Sommer des vergangenen Jahres besteht<br />

eine Kooperation zwischen dem Aasee-Verein<br />

und der <strong>LEG</strong>. Neben den Fußballern unterstützte<br />

das Unternehmen 2009 auch die<br />

integrative Laufgruppe beim Münster-Marathon.<br />

„Der Verein ist für viele unserer<br />

Mieter in Münster erste Adresse, wenn es<br />

um sportliche Aktivitäten geht“, erläutert<br />

Josef Rehring, <strong>LEG</strong>-Regionalleiter Westfalen.<br />

„Sei es im ‚normalen’ oder im ‚integrativen’<br />

Bereich. Wobei diese Unterscheidung<br />

dank des vorbildlichen Konzeptes eine<br />

immer kleinere Rolle spielt. Und das ist bei<br />

allem sportlichen Ehrgeiz der eigentliche<br />

Erfolg.“<br />

i<br />

Thomas Börtz<br />

Marketing Region Westfalen<br />

<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />

Tel. 02 51 / 70 42 20<br />

thomas.boertz@leg-nrw.de<br />

NACHRICHTEN<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 5


EVENT-PROGRAMM<br />

2009/2010:<br />

Nachhaltige<br />

Präsenz vor Ort<br />

Bei rund 120 Veranstaltungen in ganz<br />

NRW stand <strong>LEG</strong>-Maskottchen Hoppel,<br />

der beliebte Knuddelhase, mit seinem<br />

neuen Erkennungslied und dem dazugehörigen<br />

Tanz in der Veranstaltungssaison<br />

2009/2010 oft im Mittelpunkt.<br />

„Ho-Ho-Hoppel, der schlaue Hase ist<br />

unser Freund“, hörte man die kleinen<br />

<strong>LEG</strong>-Mieter vielerorts begeistert singen.<br />

Zukunft, die bewegt: In punkto Kinderunterhaltung<br />

machte der sympathische <strong>LEG</strong>-Hase<br />

im vergangenen Jahr auf ganzer Linie mobil.<br />

So gab es erstmals ein hochwertiges Stofftier<br />

zum Kuscheln und einen offiziellen Erkennungssong<br />

des Maskottchens mit einer<br />

speziell erarbeiteten Choreographie. Die erwachsenen<br />

Mieter freuten sich unter anderem<br />

auf Nachmittage für Hundebesitzer. Bei<br />

abwechslungsreichen Spielen lernten sie<br />

ihren Hund von seiner sportlichen Seite kennen<br />

und bekamen von professionellen Hundetrainern<br />

Tipps zur richtigen Ernährung sowie<br />

Pflege ihres Vierbeiners.<br />

Selbstgemachtes und Gesponsertes<br />

2009 war ein kreatives Jahr: Durch die<br />

farbenfrohen Oster-Events und die<br />

stimmungsvollen Weihnachtsaktionen<br />

wurden an zahlreichen Standorten nicht<br />

nur kleine Mieter, sondern auch ihre<br />

Eltern und Großeltern zu kreativen<br />

Bastlern. Sie bemalten unter anderem Oster-<br />

6 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

eier, stellten Schmuck her und bauten Lebkuchenhäuser.<br />

Neben den konzerneigenen<br />

Events begeisterte die <strong>LEG</strong> auch in ihrer Rolle<br />

als Sponsor zahlreiche Menschen. So war sie<br />

Hauptsponsor bei Publikumsmagneten wie<br />

der Ratinger ZeltZeit an Pfingsten, dem sommerlichen<br />

Mondschein-Kino in Monheim<br />

und dem Monheimer Septemberfest. Diese<br />

Veranstaltungen ziehen jährlich zehntausende<br />

Besucher in ihren Bann und sorgen für<br />

positives Aufsehen.<br />

Premieren für alle Sinne<br />

Eine (denk-)sportliche Premiere boten 2009<br />

der Stacking-Nachmittag [1] mit Trainer<br />

Boris Konrad und der Parkour-Nachmittag<br />

[2] mit dem Team<br />

der jungen<br />

Kölner Sportagentur Move Productions.<br />

Während beim Stacking hauptsächlich das<br />

Gehirn und die Arme in Anspruch genommen<br />

werden, ist beim Parkour der gesamte<br />

Körper im Einsatz. „Auch bei den neuen<br />

Paartanz-Nachmittagen war Körpereinsatz<br />

gefragt. Unsere Mieter kamen richtig in<br />

Schwung“, so Mischa Blum, Veranstaltungskoordinator<br />

der <strong>LEG</strong>. „Zudem haben wir<br />

auch 2009/2010 wieder zahlreiche gesellige<br />

Veranstaltungen wie Grillfeste, Kaffee- und<br />

Kuchen-Nachmittage sowie Mieterreisen<br />

angeboten, die unsere Zielgruppe bestens<br />

unterhalten haben.“<br />

i<br />

Mischa Blum<br />

Bereich Unternehmenskommunikation<br />

<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />

Tel. 02 11 / 45 68-117<br />

[1] Stacking (Stapeln) ist ein Geschicklichkeitssport, bei dem man mit zwölf Bechern<br />

Pyramiden in einer bestimmten Reihenfolge stapelt. Die Trendsportart fördert die<br />

Beidhändigkeit, die Schnelligkeit und das Koordinationsvermögen.<br />

[2] Parkour ist ein moderner Hindernislauf, bei dem man alltägliche Gegenstände<br />

wie Parkbänke, Treppen und Geländer spielerisch überwindet.


BERGISCHES LAND<br />

<strong>LEG</strong>plus:<br />

Bonushefte sind<br />

der Renner<br />

Die <strong>LEG</strong>plus-Bonushefte sind bei den<br />

Mietern beliebt. In Remscheid und<br />

Solingen erschien im April bereits die<br />

vierte Auflage, in Kreuztal die zweite.<br />

Die begehrten Hefte bieten Rabatte in<br />

Geschäften und Freizeiteinrichtungen.<br />

Auch diesmal stellte das <strong>LEG</strong>plus-<br />

Team wieder ein attraktives Angebot<br />

mit ausgewählten Kooperationspartnern<br />

zusammen.<br />

„In Remscheid hat sich bereits eine bewährte<br />

Mischung gebildet“, erläutert Katrin<br />

Stamm, regionale Marketing-Koordinatorin<br />

für das Rheinland. „Wir arbeiten mit zahlreichen<br />

Partnern der ersten Stunde zusammen,<br />

beispielsweise Friseuren und Apotheken.<br />

Sie betrachten das Bonusheft inzwischen<br />

als geeignetes Medium, um eigene<br />

Kunden zu binden.“ In Solingen und Kreuztal<br />

ging die <strong>LEG</strong> mit bewährten und neuen<br />

Partnern in die Neuauflage.<br />

+++ KURZ NOTIERT +++<br />

RATINGEN-WEST: NETTO-MARKT –<br />

EIN GEWINN FÜRS QUARTIER<br />

„Macht 11,55 Euro“ – ein bisschen<br />

Obst, Milch, Brot, Wurst und Käse,<br />

nicht zu vergessen das leckere Bio-<br />

Müsli: Ihre täglichen Einkäufe absolviert<br />

Sandra Bruns, die in der Nähe des<br />

Berliner Platzes wohnt, praktisch vor<br />

der Haustür – im neuen Netto-Markt,<br />

der im November 2009 auf dem<br />

Gelände des ehemaligen Plus-Marktes<br />

seine Pforten öffnete. Wie sie, schätzen<br />

die meisten Stadtteilbewohner das<br />

vielfältige und preiswerte Einkaufsangebot<br />

des Marken-Discounters.<br />

„Der Netto-Markt ist ein Gewinn für das<br />

Quartier“, so fällt das Fazit von Uwe<br />

Steinbach aus. Dass der Stadtteil Ratingen-<br />

West dem Niederlassungsleiter Düsseldorf<br />

und der <strong>LEG</strong> am Herzen liegt, belegen die<br />

zahlreichen Modernisierungsmaßnahmen<br />

der vergangenen Jahre wie auch die Investitionen<br />

in den Netto-Neubau von zusätzlich<br />

1,5 Millionen Euro. Uwe Steinbach<br />

erklärt: „Dieses finanzielle Engagement<br />

Mietrabatt direkt aufs Konto<br />

Neben den Rabatt-Coupons gibt es die<br />

Neukunden-Aktion ‚Fünf Jahre Mietrabatt’.<br />

Das Unternehmen zahlt neuen Mietern fünf<br />

Jahre lang einen Teil ihrer Jahresnettomiete<br />

zurück, nach einem Jahr ein Prozent, nach<br />

zwei Jahren zwei Prozent – bis zu fünf<br />

Prozent nach fünf Jahren. Seit Anfang 2010<br />

schüttet die <strong>LEG</strong> in Remscheid und Solingen<br />

die ersten Prämienauszahlungen an ihre<br />

Mieter aus. Sie erhalten ein persönliches<br />

Anschreiben, in dem ihr Mieterbetreuer sie<br />

über die Höhe ihrer <strong>LEG</strong>plus-Prämie informiert.<br />

Eine schöne Gelegenheit, um den<br />

Kontakt zwischen Kunde und Vermieter zu<br />

vertiefen. Die Prämie wird als eigenständiger<br />

Betrag direkt auf das Konto des Mieters<br />

eingezahlt.<br />

Zahlreiche Besucher auf der Website<br />

Die <strong>LEG</strong>-Mieter erhalten auf der Website<br />

www.legplus.de ausführliche Informationen<br />

zahlt sich langfristig<br />

aus. Die neue Nahversorgung<br />

wertet<br />

sowohl den Stadtteil<br />

als auch die Wohnund<br />

Lebensqualität<br />

unserer Mieter auf.“<br />

Quartiersentwicklung<br />

sorgt<br />

für Mieterbindung<br />

Damit sich die Anwohner noch stärker mit<br />

ihrem Stadtteil identifizieren, legt die <strong>LEG</strong><br />

großen Wert auf persönliche Gespräche mit<br />

Anwohnern und Mietern. Gemeinsam werden<br />

Ideen, Interessen und Wünsche für die<br />

lokale Aufwertung besprochen. „Zuhören<br />

und vermitteln ist das A und O bei unserem<br />

Engagement vor Ort“, so Steinbach.<br />

‚Netto’ sammelt Pluspunkte<br />

Von der Fertigstellung bis heute zeigt sich,<br />

dass der Netto-Markt mit seiner vergrößerten<br />

Verkaufsfläche bei den Bewohnern gut<br />

i<br />

i<br />

NACHRICHTEN<br />

über Rabatte und Kooperationspartner.<br />

Schaut man sich die Seitenanfragen im<br />

Internet an, wird die Tendenz stetig steigender<br />

Besucherzahlen deutlich. Besonders<br />

zum Erscheinungstermin eines neuen<br />

Heftes schnellen die Besucherzahlen messbar<br />

in die Höhe.<br />

Katrin Stamm<br />

Marketing Region Rheinland<br />

<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />

Tel. 0 21 02 / 94 52-38<br />

katrin.stamm@leg-nrw.de<br />

info@legplus.de<br />

www.legplus.de<br />

ankommt und das Angebotsspektrum des<br />

nachbarschaftlichen Einkaufszentrums ‚Mosaik’<br />

sinnvoll ergänzt. Sandra Bruns jedenfalls<br />

freut sich über die kurzen Wege und<br />

fühlt sich bestens versorgt: „Plus war einmal.<br />

Jetzt ist ‚Netto’ ein Pluspunkt für mein<br />

Wohnquartier.“<br />

Uwe Steinbach<br />

Niederlassungsleiter Düsseldorf<br />

<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />

Tel. 0 21 02 / 94 52-12<br />

uwe.steinbach@leg-nrw.de<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 7


Projekt <strong>ONE</strong>:<br />

Die <strong>LEG</strong> ist EINS<br />

Ein Name, ein Logo, ein Team: Seit Anfang April 2010 ist die Neuorganisation der<br />

<strong>LEG</strong>-Gruppe vollzogen. Unter dem Dach der gemeinsamen Marke <strong>LEG</strong> führten die<br />

Geschäftsleitung, die Führungskräfte und die Mitarbeiter sechs Einzelgesellschaften<br />

zu einem einheitlichen Unternehmen mit dem Kerngeschäftsfeld Wohnen zusammen.<br />

Der Hebel für die Neuorganisation ist das interne Projekt <strong>ONE</strong>. Als<br />

Akronym steht <strong>ONE</strong> für organisation for new efficiency, Organisation für neue<br />

Effizienz. Wir fassen Hintergrund, Ziele und Vorteile für Sie zusammen, informieren<br />

über wesentliche Eckpunkte der neuen Struktur und berichten über die Kampagne<br />

zur Positionierung der neuen <strong>LEG</strong> für Mieter und Öffentlichkeit.<br />

8 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010


n Rund 250.000 Mieter in 90.000 Wohnungen:<br />

Damit war die <strong>LEG</strong>-Gruppe in<br />

ihrem zentralen Marktsegment gut aufgestellt.<br />

Für die Geschäftsführung eine günstige<br />

Ausgangslage, um Veränderungen in Angriff<br />

zu nehmen, die mit Blick auf ständig<br />

wachsende Anforderungen an Qualität und<br />

Effizienz in jedem Fall notwendig war. „Wir<br />

wollten den Vorteil einer guten Marktposition<br />

für einen bedarfsorientierten Umbau<br />

nutzen, anstatt uns irgendwann von auftretenden<br />

Problemen zum Handeln zwingen<br />

zu lassen“, erläutert Thomas Hegel, Sprecher<br />

der Geschäftsführung. Eine sichere Zukunft<br />

schaffen durch Steigerung des Leistungsgrads,<br />

mehr Kundennähe und Wirtschaftlichkeit:<br />

So lautete die Zielsetzung,<br />

mit der die umfassende Neuorganisation<br />

der <strong>LEG</strong>-Gruppe begann, die jetzt in eine<br />

neue, einheitliche <strong>LEG</strong> Wohnen NRW<br />

GmbH mündete.<br />

Im Profil: die neue <strong>LEG</strong><br />

Mit der Zusammenführung aller operativen<br />

und administrativen Tätigkeiten aus dem Bereich<br />

Wohnen vollzog das Unternehmen<br />

eine konsequente Konzentration auf das<br />

Kerngeschäftsfeld. Dabei baut die Organisation<br />

auf einem Gebietszuschnitt mit klarer<br />

Zuordnung zu den lokalen Märkten auf. So<br />

erfolgte eine räumlich wie inhaltlich optima-<br />

Wohnen<br />

le Aufteilung des Wohnungsbestands in drei<br />

Regionen – Ruhrgebiet, Rheinland und Westfalen<br />

–, repräsentiert durch Regionalbereiche<br />

an den Standorten Münster, Dortmund und<br />

Düsseldorf. Ihnen zugeordnet sind Niederlassungen<br />

und Kundencenter sowie fast 100<br />

Mieterbüros, die eine intensive Vor-Ort-Betreuung<br />

gewährleisten. „Diese Struktur ist<br />

etwas Besonderes. Denn wir können sowohl<br />

mit Blick auf Wirtschaftlichkeit als auch in<br />

Bezug auf Kundenorientierung maximale Effizienz<br />

gewährleisten“, fasst Hegel den Kern<br />

der neuen <strong>LEG</strong> zusammen.<br />

Projekt <strong>ONE</strong>: Der Titel war Programm<br />

„<strong>ONE</strong> steht buchstäblich für eine Organisation<br />

mit neuer Effizienz sowie für die Tatsache,<br />

dass sich dies nur mit einem als Einheit<br />

gestalteten Unternehmen erreichen ließ“, so<br />

Geschäftsführer Eckhard Schultz. Entsprechend<br />

beinhaltete der Umbau die standortübergreifende<br />

Vereinheitlichung von Steuerung,<br />

Arbeitsmitteln und Unternehmensprozessen<br />

sowie die Definition gemeinsamer<br />

Qualitätsstandards. Vorläufiges Fazit<br />

von Thomas Hegel: „Die Neuorganisation<br />

war ein enormer Kraftakt, den wir nur mit<br />

vollem Einsatz aller Beteiligten bewältigen<br />

konnten. Dazu beigetragen hat sicherlich,<br />

dass wir über den gesamten Prozess hinweg<br />

für maximale Transparenz im Haus gesorgt<br />

Die verschiedenen Wohnungsgesellschaften<br />

standen<br />

bisher faktisch untereinander<br />

im Wett bewerb. Mit der Strategie<br />

der einen Marke macht<br />

sich die <strong>LEG</strong> als einheitlicher<br />

Konzern bemerkbar. Dies<br />

ermöglicht eine klare Kommunikation<br />

des Unternehmens<br />

nach außen.<br />

TITELTHEMA<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 9


NEUORGANISATION GESCHÄFTSBEREICH WOHNEN<br />

Mit der Kampagne ‚Trikotwechsel’<br />

zeigte sich das<br />

Unternehmen erstmals als<br />

eine Marke und ein Team.<br />

Die vormals verbundenen<br />

Unternehmen firmieren<br />

seit Anfang April unter<br />

‚<strong>LEG</strong> Wohnen’.<br />

10 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

<strong>LEG</strong> BETREUUNG VON<br />

WOHNEIGENTUM GMBH<br />

KC = KUNDENCENTER<br />

NIEDERLASSUNG<br />

DÜSSELDORF<br />

KC DÜSSELDORF<br />

KC RATINGEN<br />

KC MONHEIM<br />

NIEDERLASSUNG<br />

KÖLN<br />

KC KÖLN<br />

KC REMSCHEID<br />

REGION<br />

RHEINLAND<br />

NIEDERLASSUNG<br />

DUISBURG<br />

NIEDERLASSUNG<br />

BONN<br />

und offene Kommunikation gefördert haben.<br />

Dennoch wurde Mitarbeitern wie Führungskräften<br />

einiges abverlangt – umso<br />

mehr wissen wir zu schätzen, dass sie von<br />

Anfang an ein Höchstmaß an Engagement<br />

bewiesen haben.“<br />

Mehrwert mit Zukunft<br />

Nachhaltige Effizienzsteigerung, die nicht zu<br />

Lasten von Bewirtschaftungsqualität oder<br />

(Dienst-)Leistungsspektrum geht: So lässt<br />

sich ein zentrales Ergebnis der Neuorganisation<br />

zusammenfassen. Für die weitere Geschäftsentwicklung<br />

bedeutet das einen klaren<br />

Wettbewerbsvorteil. Denn die Erhöhung<br />

der Wirtschaftlichkeit wird insbesondere im<br />

Mietwohnsegment immer wieder als kurzfristige<br />

Gewinnmaximierung realisiert, die<br />

für die Kunden den Verlust von Komfort und<br />

Service bedeutet. Von der Neuorganisation<br />

der <strong>LEG</strong> dagegen profitieren beide Seiten:<br />

Unternehmen und Mieter.<br />

Am Kunden und<br />

Bestand orientiert<br />

Ein zentraler Faktor ist, dass das<br />

Unternehmen die Verwaltungskosten<br />

optimierte. Dies ergibt<br />

sich vor allem aus dem angepass -<br />

ten Zuschnitt der Bestandsgebiete<br />

– nicht zuletzt deshalb, weil es<br />

zuvor durch Präsenz mehrerer<br />

Einzelgesellschaften am gleichen<br />

Standort teilweise zu<br />

Überschneidungen in der


<strong>LEG</strong> GESCHÄFTSBEREICH WOHNEN<br />

NIEDERLASSUNG<br />

DORTMUND<br />

KC DORTMUND<br />

KC DORTMUND<br />

SCHARNHORST<br />

KC CASTROP<br />

REGION<br />

RUHRGEBIET<br />

NIEDERLASSUNG<br />

ISERLOHN<br />

KC ISERLOHN<br />

KC SOEST<br />

Bewirtschaftung kam. Da die aktuelle Zuordnung<br />

von Niederlassungen, Kundencentern<br />

und Mieterbüros exakt an Kundenbedarf<br />

und Wohnungsbestand ausgerichtet ist, werden<br />

alle Ressourcen optimal genutzt. Die<br />

standortübergreifende Vereinheitlichung<br />

von Tools und Abläufen lässt die Effizienz<br />

zusätzlich steigen. „Diese neue ökonomische<br />

Leistungsstärke bedeutet für uns vor allem<br />

deshalb Zukunftssicherung, weil sie uns die<br />

Fortführung einer mieterorientierten, hochwertigen<br />

Bewirtschaftung erlaubt“, betont<br />

der Sprecher der Geschäftsführung Thomas<br />

Hegel. Denn das war von vornherein klar:<br />

Am Ende entscheidet der Mieter über den<br />

Unternehmenserfolg. Entsprechend stehen<br />

seine Bedürfnisse weiterhin im Mittelpunkt<br />

aller Aktivitäten. Und so bleibt es für die<br />

Kunden auch nach der Neuorganisation bei<br />

den gewohnten Heimvorteilen. Wichtigster<br />

Pluspunkt ist nach wie vor die Präsenz des<br />

Vermieters vor Ort. Und auch auf die engagierte<br />

Bewirtschaftung in fast 100 Mieterbüros<br />

sowie die ausgeprägte Serviceorientierung<br />

können die Mieter weiter bauen. Neu<br />

ist eine zusätzliche Qualitätssicherheit – aufgrund<br />

der standortübergreifenden einheitlichen<br />

Standards.<br />

Sportliche Lösung: Wir sind ein Team!<br />

Einerseits gilt es, eine Neuorganisation zu<br />

kommunizieren – und gleichzeitig insbesondere<br />

gegenüber den Kunden deutlich zu machen,<br />

dass alles mindestens so gut bleibt, wie<br />

es war: Darin bestand die zentrale Heraus-<br />

NIEDERLASSUNG<br />

ESSEN<br />

KC GELSENKIRCHEN<br />

KC ESSEN<br />

NIEDERLASSUNG<br />

MÜNSTER<br />

forderung der Einführungskampagne. Die<br />

Lösung ist sportlich. Unter indirekter Bezugnahme<br />

auf die diesjährige Fußballweltmeisterschaft<br />

wurde die Neuorganisation als ‚Trikotwechsel’<br />

vermittelt. Dabei tritt die neue<br />

einheitliche <strong>LEG</strong> als ‚ein Team’ in Erscheinung,<br />

das seinen jahrelangen gemeinsamen<br />

Einsatz für die Mieter nun unter einem gemeinsamen<br />

Namen fortsetzt. Schlüsselelement<br />

der Kampagne war die Website<br />

REGION<br />

WESTFALEN<br />

NIEDERLASSUNG<br />

BIELEFELD<br />

KC BIELEFELD<br />

KC HÖXTER<br />

Klicken und gewinnen:<br />

Die Website<br />

www.leg-trikotwechsel.de<br />

vermittelte die Neuorganisation<br />

spielerisch.<br />

TITELTHEMA<br />

NIEDERLASSUNG<br />

HAMM<br />

GWN<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 11


Großplakate (oben), Poster<br />

an Fußballplätzen und in<br />

Wohnanlagen sowie Türanhänger<br />

wiesen auf die neue<br />

<strong>LEG</strong>-Marke hin.<br />

12 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

www.leg-trikotwechsel.de, die neben Informationen<br />

über die neue <strong>LEG</strong> ein Gewinnspiel<br />

um Trikotsätze und Trainingsleibchen<br />

für Fußballvereine sowie weitere Preise rund<br />

um das Thema Fußball umfasste.<br />

Immer am Ball bleiben<br />

Um alle relevanten Zielgruppen zu erreichen,<br />

nutzte die <strong>LEG</strong> über einen Zeitraum<br />

von rund drei Monaten verschiedene Kommunikationskanäle,<br />

von der persönlichen<br />

Ansprache über Anzeigen und Großflächen<br />

bis hin zu Pressearbeit und Internet. Den Anfang<br />

machten im April die Website sowie<br />

Anschreiben an alle Mieter im Bestand, die<br />

über die Neuorganisation informierten. Zugleich<br />

erweiterte die <strong>LEG</strong> ihre Homepage<br />

um eine FAQ-Seite, die Mieterfragen rund<br />

um den Umbau beantwortet. Im Anschluss<br />

daran startete der klassische Teil der Kampagne.<br />

Niederlassungen und Kundencenter<br />

verteilten Plakate, Infoflyer<br />

und Werbemittel. Fußballvereine<br />

der <strong>LEG</strong>-Regionen erhielten Infoflyer<br />

und Freecards. Groß -<br />

flächen und Anzeigen kammen<br />

zum Einsatz. Parallel<br />

dazu sorgte die Website für<br />

kontinuierlichen Zielgruppenkontakt,<br />

denn welche<br />

Fußballmannschaften am<br />

Ende gewannen, wurde interaktiv<br />

per Publikumsvo-<br />

ting ent schieden. Anfang Juli ging dann die<br />

neue einheitliche <strong>LEG</strong>-Homepage mit Kundenfokus<br />

online, und für einen öffentlichkeitswirksamen<br />

Abschluss sorgte ein Großevent<br />

– mit Trikotübergabe an die zwölf Fußballvereine<br />

mit der besten Publikumswertung<br />

und einem Turnier um den <strong>LEG</strong>-<br />

Pokal. Und danach? Dazu wollen die beiden<br />

<strong>LEG</strong>-Geschäftsführer eigentlich nur eins<br />

sagen: „Nach der Meisterschaft ist vor der<br />

Meisterschaft. Beim Fußball genauso wie in<br />

Sachen nachhaltiger Wohnungsbewirtschaftung.<br />

Wir bleiben weiter am Ball.“<br />

i<br />

Jens Schönhorst<br />

Bereichsleiter Unternehmenskommunikation<br />

<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />

Tel. 02 11 / 45 68-329<br />

jens.schoenhorst@leg-nrw.de


Neuer Internet-Auftritt:<br />

Einladung zum<br />

Site-Seeing!<br />

Anfang Juli war es so weit:<br />

Die neue einheitliche<br />

Internetseite ‚Tapetenwechsel’<br />

der <strong>LEG</strong> wurde<br />

online geschaltet – und Sie<br />

sind herzlich eingeladen,<br />

uns unter www.leg-nrw.de<br />

einen Besuch abzustatten.<br />

Warum sich das auf jeden<br />

Fall lohnt, verraten wir<br />

Ihnen hier.<br />

Der Farbcode dient als<br />

Orientierung auf der Website.<br />

Farbwelt<br />

Unternehmen<br />

Sympathie<br />

Harmonie<br />

Freundschaft<br />

Vertrauen<br />

Zuverlässigkeit<br />

Kaufen<br />

Konservativ<br />

Modern<br />

Sachlich<br />

Funktional<br />

Mieten<br />

Natürlichkeit<br />

Zuversicht<br />

Frische<br />

Gesundheit<br />

Jugend<br />

Eine für alle: Im Zuge der Neuorganisation<br />

unserer Gruppe unter einem Markendach<br />

haben wir auch im Internet ein gemeinsames<br />

Zuhause eingerichtet. Zum Einzug aller Gesellschaften<br />

wurde das <strong>LEG</strong>-Domizil mit<br />

einer passenden Raumaufteilung versehen<br />

und erhielt außerdem einen frischen neuen<br />

Anstrich. Und damit alle Interessenten auf<br />

schnellstem Weg zu uns finden, führt auch<br />

der Aufruf der alten Einzeladressen direkt<br />

zur neuen Homepage. Einzige Ausnahme ist<br />

die Website der GWN GmbH, die aus betriebstechnischen<br />

Gründen bestehen bleibt.<br />

König Kunde<br />

Das Hauptaugenmerk beim Umbau unserer<br />

Website lag auf der primären Zielgruppe<br />

der neuen <strong>LEG</strong>: auf unseren Mietern und<br />

den Menschen, die es werden wollen.<br />

Neben den obligatorischen Auskünften<br />

zum Unternehmen fokussiert die Home -<br />

page daher mit zwei zentralen Menüpunkten<br />

auf Akquise und Kundenpflege – gestaltet<br />

unter der Maßgabe maximaler Serviceorientierung.<br />

So finden Interessenten im Bereich<br />

‚Mieten’ nicht nur die übliche Wohnungssuchfunktion<br />

und einen Zugang nach<br />

<strong>LEG</strong>-Wohnsiedlungen. Darüber hinaus stehen<br />

hier auch verschiedene Angebote für<br />

jeweils spezielle Bedarfslagen zur Verfügung.<br />

Der Bereich ‚Service’ richtet sich an<br />

die Bestandsmieter und bietet auf einen<br />

Klick unter anderem alle wichtigen Ansprechpartner,<br />

Downloads und Adressen<br />

sowie neue Optionen wie etwa den Veranstaltungskalender<br />

oder die FAQ-Seite zur<br />

schnellen Klärung häufiger Fragen.<br />

Service<br />

Erfrischend<br />

Wärme<br />

Modisch<br />

Energie<br />

Aktivität<br />

Specials<br />

Extravaganz<br />

Modisch<br />

Luxus<br />

TITELTHEMA<br />

Tapetenwechsel<br />

Zusätzlich zu Struktur und Inhalten haben<br />

wir auch die Nutzerfreundlichkeit des Erscheinungsbilds<br />

optimiert. Hauptmerkmale<br />

des neuen ‚<strong>LEG</strong>-Looks’ sind ein deutlich<br />

höherer Bildanteil, kompakte Infotexte und<br />

ein Farbcode als Orientierungshilfe. Dazu<br />

wurde das <strong>LEG</strong>-Blau um die Farben Grün,<br />

Orange und Magenta ergänzt und jeder der<br />

vier Töne jeweils einem Menübereich zugeordnet.<br />

So lässt sich auf allen Seiten das<br />

zentrale Thema anhand der jeweils dominanten<br />

Farbe mit einem Blick erkennen. Für<br />

Einheitlichkeit sorgt ein durchgehend verwendeter<br />

Content-Rahmen, der auf blauem<br />

Hintergrund regelmäßig einen echten Tapetenwechsel<br />

inszeniert.<br />

Menü mit Extras<br />

Ganz nebenbei wird unser Internetauftritt<br />

auch noch einige Besonderheiten aufweisen,<br />

da runter zum Beispiel eine Anbindung<br />

an die Sozialportale facebook und twitter,<br />

Kontrast- und Schriftgrößenregler als optionale<br />

Designanpassungen im Sinne der<br />

Barrierearmut oder Sprachwahlmöglichkeiten<br />

bei allen wichtigen Informationen. Am<br />

besten schauen Sie einfach mal vorbei: Wir<br />

freuen uns auf Ihren Besuch – und ganz besonders<br />

über zahlreiche Rückmeldungen<br />

zur neuen <strong>LEG</strong>-Site.<br />

i<br />

Astrid Mendolia<br />

Bereich Unternehmenskommunikation<br />

<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />

Tel. 02 11 / 45 68-351<br />

astrid.mendolia@leg-nrw.de<br />

www.leg-nrw.de<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 13


TITELTHEMA<br />

Alles unter einem<br />

14 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010


Dach<br />

Mit der Neuorganisation<br />

Anfang April 2010 änderte<br />

sich die Struktur der <strong>LEG</strong><br />

grundlegend. Das für die<br />

Wohnungsbewirtschaftung<br />

zuständige Personal der<br />

sechs zuvor eigenständigen<br />

Wohnungsunternehmen<br />

– <strong>LEG</strong>, WGM, Ravensberger<br />

Heimstätte, Gewo, GBS und<br />

Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft<br />

–, wurde seit diesem<br />

Zeitpunkt in die neue <strong>LEG</strong><br />

Wohnen NRW GmbH zusammengeführt.<br />

Damit konzentriert<br />

sich das Unternehmen<br />

auf das Kerngeschäftsfeld<br />

Wohnen, nutzt stärker<br />

die wirtschaftlichen Potenziale,<br />

hebt Synergien und<br />

stellt sich zukunftssicher für<br />

den Wettbewerb auf.<br />

Das interne Projekt <strong>ONE</strong>, kurz: Organisation<br />

für neue Effizienz, bereitete die Neuorganisation<br />

vor, die Anfang April realisiert<br />

wurde. Damit schuf die <strong>LEG</strong> ein solides<br />

Fundament für künftige Entwicklungen.<br />

„Vereinheitlichte Steuerung, klare Zuordnung<br />

der wirtschaftlichen Verantwortung<br />

und effektivere Unternehmensprozesse,<br />

gemeinsam definierte Qualitätsstandards<br />

sowie einheitliche Kundenansprache<br />

sichern künftig die wirtschaftlichen Ziele<br />

des Unternehmens“, erläutert Thomas<br />

Hegel, CEO. Im Kerngeschäftsfeld Wohnen<br />

konzentriert sich die <strong>LEG</strong> auf die drei Regionen<br />

Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen,<br />

eine räumlich und inhaltlich optimale<br />

Aufteilung des Wohnungsbestands (siehe<br />

‚Neuorganisation Geschäftsbereich Wohnen’<br />

auf den Seiten 10/11). „Mit dieser<br />

neuen Organisation optimiert die <strong>LEG</strong> ihre<br />

Bewirtschaftungsprozesse und Marktpräsenz<br />

und setzt gleichzeitig auf die bewährte<br />

Kundennähe“, so Holger Hentschel, HOO.<br />

„Vor der Neuorganisation ergaben sich teilweise<br />

historisch bedingt Überschneidungen<br />

in der Bewirtschaftung durch mehrere<br />

Gesellschaften.“ Nun orientieren sich die<br />

Regionszuschnitte und Niederlassungsgrößen<br />

an den lokalen Gegebenheiten.<br />

„Oberstes Ziel war eine klare Zuordnung zu<br />

den lokalen Märkten, so dass es in Zukunft<br />

keinerlei Überschneidungen vor Ort mehr<br />

gibt und so Synergien in der Bewirtschaftung<br />

gehoben werden können“, sagt Holger<br />

Hentschel. Auch in der neuen Struktur<br />

WOHNEN<br />

HOLGER HENTSCHEL<br />

„MIT DIESER NEUEN ORGA-<br />

NISATION OPTIMIERT DIE<br />

<strong>LEG</strong> IHRE BEWIRTSCHAF-<br />

TUNGSPROZESSE UND<br />

MARKTPRÄSENZ UND SETZT<br />

GLEICHZEITIG AUF DIE BE-<br />

WÄHRTE KUNDENNÄHE.“<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 15


SABINE KUBITZA<br />

„IN DER REGION WESTFALEN<br />

KOMMEN ZAHLREICHE<br />

UNTERSCHIEDLICHE UNTER-<br />

NEHMENSKULTUREN UND<br />

-TRADITI<strong>ONE</strong>N ZUSAMMEN.“<br />

JOSEF REHRING<br />

„DURCH EINE EINHEITLICHE<br />

STEUERUNG BÜNDELN<br />

WIR RESSOURCEN UND<br />

OPTIMIEREN SO DEN WIRT-<br />

SCHAFTLICHEN ERFOLG<br />

DER REGION.“<br />

16 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

steht die Präsenz beim Kunden und damit<br />

verbunden der Service im Mittelpunkt. Insgesamt<br />

betreut die <strong>LEG</strong> rund 250.000 Mieter<br />

in über 90.000 Wohnungen, die durch<br />

Regionalbereiche, zehn Niederlassungen,<br />

14 Kundencenter sowie rund 100 Mieterbüros<br />

persönlich vor Ort betreut werden<br />

– dies steht für eine herausragend hohe<br />

Präsenz in NRW.<br />

Komprimierte Kraft in der<br />

<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />

Alle operativ tätigen Mitarbeiter aus dem<br />

Bereich Wohnen sind seit Anfang April<br />

2010 in der neuen <strong>LEG</strong> Wohnen NRW<br />

GmbH zusammengefasst. Zu diesem Zeitpunkt<br />

wurden zudem alle den Zentralfunktionen<br />

zugeordneten Beschäftigten in der<br />

<strong>LEG</strong> Management zusammengeführt. „Die<br />

Neuordnung des <strong>LEG</strong>-Konzerns in die Bereiche<br />

Wohnen und Management macht<br />

die <strong>LEG</strong> schlagkräftig, wettbewerbsfähig<br />

und effizienter“, so Holger Hentschel.<br />

Kunden- und<br />

marktorientierte Präsenz<br />

Die neue Aufbauorganisation ist kundenfreundlich<br />

und wirtschaftlich: Die <strong>LEG</strong> unterteilt<br />

sich im Kerngeschäftsfeld Wohnen<br />

in drei Regionen an den Standorten Düsseldorf,<br />

Dortmund und Münster. Die GWN<br />

bleibt aus formalen Gründen als eigenständige<br />

Gesellschaft am Standort Münster erhalten.<br />

Geografisch sind die Bestände den<br />

Regionen Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen<br />

zugeordnet. Die Region Rheinland<br />

(Wohneinheiten/WE: 33.685) in Düsseldorf<br />

hat vier Niederlassungen. Die Region<br />

Ruhrgebiet (WE: 35.252) in Dortmund verfügt<br />

über drei Niederlassungen. Die Region<br />

Westfalen (WE: 21.920, inklusive 3.814 WE<br />

der GWN) in Münster besteht aus drei Niederlassungen<br />

zuzüglich der GWN. Den Niederlassungen<br />

sind zusätzlich mehrere Kundencenter<br />

zugeordnet. Lediglich die Niederlassungen<br />

Hamm, Bonn und Duisburg<br />

sind auf Grund ihrer Größe – zirka jeweils<br />

5.000 Wohneinheiten – nicht weiter in<br />

Kundencenter untergliedert. Die Bestände<br />

und Standorte sind ausgewogen verteilt.<br />

Kundencenter und standortbezogene Mieterbüros<br />

werden zudem durch den neuen<br />

Gebietszuschnitt und durch einen einheitlichen<br />

Marktauftritt gestärkt. „Dadurch ist<br />

ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal unseres<br />

Unternehmens gesichert: die Vor-Ort-<br />

Betreuung mit Mieterbüros in der Fläche“,<br />

erläutert Holger Hentschel.<br />

Starke Führung vor Ort<br />

Im Rahmen des Projekts <strong>ONE</strong> passte die<br />

<strong>LEG</strong> auch die Führungskräftestandards an<br />

die neue Organisation an. Die Ausgangslage:<br />

In den vor der Neuorganisation bestehenden<br />

einzelnen Gesellschaften der <strong>LEG</strong>-<br />

Gruppe gab es – historisch bedingt – unterschiedliche<br />

Führungsstrukturen, die nun<br />

vereinheitlicht sind. „Dadurch haben wir<br />

den Management-Wirkungsgrad mit ergebnisorientierter<br />

Ausrichtung und operativer<br />

Steuerung erheblich gesteigert“, so Holger<br />

Hentschel. „Führung über Ergebnisse und<br />

Kennzahlen, optimierte Sitzungsstrukturen<br />

sowie festgelegte, einheitliche Führungsinstrumente<br />

sind nur einige der neuen Standards.“<br />

Regionalbereichsleiter<br />

steuern einheitlich<br />

Sabine Kubitza und Josef Rehring leiten seit<br />

Anfang April den Regionalbereich Westfalen.<br />

Sie wollen sich nach der Neuorganisation<br />

noch intensiver um die Anliegen ihrer<br />

Mieter und um die Wohnungsbestände<br />

kümmern. Sabine Kubitza erläutert: „In der<br />

Region Westfalen kommen zahlreiche unterschiedliche<br />

Unternehmenskulturen und<br />

-traditionen zusammen.“ Eine Herausforderung<br />

ist es, die unterschiedlichen Bereiche<br />

in Münster, Hamm, Bielfeld und Höxter gemeinsam<br />

mit gut funktionierenden Teams<br />

neu zu ordnen und zu gestalten. „Durch<br />

eine einheitliche Steuerung bündeln wir<br />

Ressourcen und optimieren so den wirtschaftlichen<br />

Erfolg der Region“, ergänzt<br />

Josef Rehring. Kommunikation ist den<br />

Führungskräften dabei besonders wichtig.<br />

Auf Kommunikation und Information set-


zen auch die Regionen Ruhrgebiet und<br />

Rheinland. Oliver Gabrian, Regionalbereichsleiter<br />

Rheinland erklärt: „Der Regionalbereich<br />

ist eine lernende Organisation.<br />

Wir bauen unsere Stellung am Markt weiter<br />

aus. Unser Ziel ist es, einen überdurchschnittlich<br />

guten Service zu bieten und eine<br />

hohe Wohnzufriedenheit unserer Mieter zu<br />

erhalten. Zudem steigern wir unsere Vermietungsleistung<br />

auch an schwierigen Standorten.“<br />

Insgesamt sehen die Regionalbereichsleiter<br />

den Erfolg der Neuorganisation<br />

in der klaren wirtschaftlichen Ausrichtung<br />

der <strong>LEG</strong> und der ihnen übertragenen Profit-Center-Verantwortung.<br />

Persönliche Gespräche –<br />

effizienter Informationsfluss<br />

Die jeweiligen Regionalbereichsleiter informieren<br />

die Niederlassungsleiter in Düsseldorf,<br />

Duisburg, Köln und Bonn für die Region<br />

Rheinland, Dortmund, Iserlohn und<br />

Essen für die Region Ruhrgebiet sowie Bielefeld,<br />

Hamm und Münster für die Region<br />

Westfalen über alle wichtigen Belange des<br />

Unternehmens. Die Niederlassungsleiter<br />

wiederum führen persönliche Gespräche<br />

mit den Kundencenterleitern. Die Informationen<br />

fließen auf gleichem Weg zurück. In<br />

Arbeitskreisen, Strategiesitzungen, Techniker-,<br />

Vermieter- und Hauswarttagungen beraten<br />

sich die Experten auf allen Ebenen.<br />

Zudem gibt es Controlling-Runden, Re-<br />

gions- und Bereichssitzungen sowie Technikerrunden.<br />

Regelmäßig tauscht sich HOO<br />

Holger Hentschel zudem mit <strong>LEG</strong>-Geschäftsführer<br />

Thomas Hegel sowie mit Eckhard<br />

Schultz als CFO aus. Standardisierte<br />

Sitzungsvor- und -nachbereitung sowie Protokolle,<br />

vereinheitlichte Entscheidungsvorlagen<br />

und ein optimiertes Berichtswesen<br />

tragen weiterhin zu mehr Effizienz bei. Alle<br />

diese jetzt einheitlichen organisatorischen<br />

Regelungen haben ein Ziel: Bestmögliche<br />

operative Ergebnisse. „Die Organisation<br />

wird im ‚eingeschwungenen’ Zustand“, wie<br />

Eckhard Schultz es beschreibt, „Reibungsverluste<br />

bei Abstimmungen im Informationsfluss<br />

vermeiden und unser Know-how<br />

zu größerer Schlagkraft bündeln.“ Holger<br />

Hentschel bemerkt abschließend: „Wir<br />

haben die Position der Führungskräfte gestärkt<br />

und ihre Verantwortung erhöht. Die<br />

neue einheitliche Steuerung, klare Verantwortlichkeiten,<br />

Standards und Prozesse machen<br />

die <strong>LEG</strong> zu einem wirtschaftlich fitten<br />

Geschäftspartner und soliden Vermieter<br />

– auch im Hinblick auf die Herausforderungen<br />

der kommenden Jahre.“<br />

i<br />

Holger Hentschel<br />

Head of Operations<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Tel. 02 11 / 45 68-455<br />

holger.hentschel@leg-nrw.de<br />

OLIVER GABRIAN<br />

„UNSER ZIEL IST ES, EINEN<br />

ÜBERDURCHSCHNITTLICH<br />

GUTEN SERVICE ZU BIETEN<br />

UND EINE HOHE WOHN-<br />

ZUFRIEDENHEIT UNSERER<br />

MIETER ZU ERHALTEN.<br />

ZUDEM STEIGERN WIR<br />

UNSERE VERMIETUNGSLEIS-<br />

TUNG AUCH AN SCHWIERI-<br />

GEN STANDORTEN.“<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 XX


INTERVIEW<br />

„Unternehmen verlagern ihre<br />

Kundenkontakt und zum Auf<br />

INTERVIEW MIT PROF. DR. JÖRG ERPENBACH<br />

Was sind die wichtigsten aktuellen<br />

Trends im Marketing – insbesondere<br />

in der Wohnungswirtschaft?<br />

Marketing kann einerseits als Maxime verstanden<br />

werden, die besagt, dass alle Entscheidungen<br />

eines Unternehmens an den<br />

Erfordernissen des Marktes und den Bedürfnissen<br />

der Kunden ausgerichtet werden.<br />

Marketing kann weiterhin als Mittel gelten,<br />

wobei durch den koordinierten Einsatz<br />

marktbeeinflussender Instrumente dauerhaft<br />

Präferenzen geschaffen und Wettbewerbsvorteile<br />

aufgebaut werden. Im Sinne<br />

der Anwendung systematischer, moderner<br />

Techniken kann Marketing außerdem als<br />

Methode verstanden werden, um durch<br />

Strategieverfahren und Marketingtechniken<br />

einen Beitrag zur bestmöglichen Entscheidung<br />

und deren Realisation zu schaffen. Vor<br />

dem Hintergrund dieser Definition von<br />

Marketing ergeben sich aktuelle Trends auf<br />

mehreren Ebenen. Einerseits verlangen die<br />

Kunden eine zunehmend individuelle und<br />

persönliche Ansprache (One-to-one- und<br />

Szene-Marketing), die zugleich einen Mehrwert<br />

bietet (Erlebnis- und Event-Marketing).<br />

Zudem werden die Kunden selbstbewusster<br />

(Beschwerdemanagement) und informieren<br />

sich umfassender, besonders im<br />

Internet (Online-Marketing). Sich ändernde<br />

Rahmenbedingungen schaffen zudem neue<br />

technische und rechtliche Möglichkeiten,<br />

insbesondere in der Kommunikation (Mo -<br />

bile-Marketing, Social Media). Dies betrifft<br />

aber auch die Gewinnung von Daten sowie<br />

deren Aufbereitung (Datenbank-Marketing).<br />

Abschließend sei darauf verwiesen,<br />

dass es immer schwieriger wird, die notwendige<br />

Aufmerksamkeit in der Zielgruppe zu<br />

gewinnen. In diesem Zusammenhang spielen<br />

der Aufbau von Marken sowie das Ambient-<br />

bzw. Guerilla-Marketing eine wichtige<br />

Rolle sowie die Vernetzung aller Aktivitäten<br />

in Form eines Cross Media Marketings.<br />

Übergreifend verlagern Unternehmen ihre<br />

Budgets weg von der klassischen Kommunikation<br />

hin zum Kundenkontakt und zum<br />

Aufbau von Erlebnissen.<br />

Ist der Trend zu maßgeschneiderten<br />

Produkten und Dienstleistun-<br />

18 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

gen ungebrochen?<br />

Der Trend zu maßgeschneiderten Produkten<br />

wird im Marketing vor allem unter dem<br />

Begriff der ‚kundenindividuellen Massenproduktion’<br />

oder seltener als ‚individualisierte<br />

Massenfertigung’ diskutiert. Hierunter<br />

wird ein Produktionskonzept verstanden,<br />

in dem einerseits die Vorzüge der<br />

großen Zahlen in Form einer Massenproduktion<br />

genutzt werden, andererseits dem<br />

wachsenden Wunsch des Kunden nach Individualisierung<br />

seines Produktes Rechnung<br />

getragen wird. Durch Variation aus wenigen,<br />

aus Kundensicht jedoch entscheidenden<br />

Merkmalen des Produkts wird eine Individualisierung<br />

erreicht. Typische Individualisierungsdimensionen<br />

in der Wohnungswirtschaft<br />

sind zum Beispiel Ausstattungsmerkmale.<br />

So bieten Wohnungsunternehmen<br />

ihren Neukunden nicht mehr nur das<br />

einheitliche Bad mit identischen Fliesen an,<br />

sondern der Kunde kann aus einer vorgegebenen<br />

Anzahl unterschiedlicher Fliesen, Armaturen<br />

und Sanitärzubehör auswählen<br />

(Wohnen mit Wunschausstattung). Damit<br />

schaffen Unternehmen einen Kompromiss<br />

zwischen Standardisierung (Baukasten) und<br />

Individualisierung.<br />

Wie stellen sich Wohnungsunternehmen<br />

auf die aktuellen Trends<br />

BEI ZAHLREICHEN, INSBE-<br />

SONDERE GRÖSSEREN WOH-<br />

NUNGSUNTERNEHMEN IST<br />

EIN DEUTLICHER BEDEU-<br />

TUNGSZUWACHS DES MAR-<br />

KETINGS ZU ERKENNEN<br />

UND EINE ZUNEHMENDE<br />

PROFESSIONALISIERUNG ZU<br />

VERZEICHNEN.<br />

ein – vor allem vor dem Hintergrund,<br />

dass diese immer schneller<br />

wechseln?<br />

Bei zahlreichen, insbesondere größeren<br />

Wohnungsunternehmen ist ein deutlicher<br />

Bedeutungszuwachs des Marketings zu erkennen<br />

und eine zunehmende Professionalisierung<br />

im Marketing zu verzeichnen. Dies<br />

schlägt sich in einer steigenden Anzahl an<br />

Mitarbeitern im Marketing nieder, in Weiterbildungs-<br />

und Qualifizierungsmaßnahmen<br />

sowie in einer zunehmenden Zusammenarbeit<br />

mit externen Dienstleistern wie<br />

Marketing- und Kommunikations-Agenturen<br />

oder Marktforschungsinstituten. Wohnungsunternehmen<br />

messen dem Aufbau<br />

von Marken eine größere Bedeutung zu<br />

und verstärken ihr Engagement in den Bereichen<br />

des Online- und Event-Marketings.<br />

Zudem werden vielfach alle Marketingund<br />

PR-Aktivitäten in einer Abteilung Unternehmenskommunikationzusammengefasst.<br />

Zugleich muss aber auch angemerkt<br />

werden, dass es weiterhin eine Vielzahl kleinerer<br />

Unternehmen und Genossenschaften<br />

gibt, für die Marketing mit Werbung gleich<br />

zu setzen ist und die keine Notwendigkeit<br />

sehen, sich neuen Trends bzw. Entwicklungen<br />

zu öffnen.<br />

Gibt es für ein Wohnungsunternehmen<br />

den sogenannten Premium-Kunden?<br />

Im Marketing spricht man von einer ‚Premiumstrategie’,<br />

wenn ein Unternehmen<br />

sich in seiner Marketingstrategie bewusst<br />

auf hochpreisige Produkte oder Dienstleis -<br />

tungen konzentriert. Es strebt damit verbunden<br />

typischerweise eine Differenzierung<br />

mittels der Qualitätsführerschaft an.<br />

Premium steht in dieser Strategie für exzellente<br />

Produkte hoher Qualität und überdurchschnittlicher<br />

Preise. Eine Nachfrage<br />

nach Premiumprodukten finden wir selbstverständlich<br />

auch in der Wohnungswirtschaft,<br />

wo Kunden für bestimmte Lagen,<br />

Ausstattungen oder auch einen außergewöhnlichen<br />

Service hohe Preise zu zahlen<br />

bereit sind. Ein Beispiel sind die Seniorenresidenzen<br />

oder das Angebot von Loft-Wohnungen<br />

durch Nischenanbieter. Trotz der<br />

Chancen, die sich durch die Ansprache von


Budgets hin zum<br />

bau von Erlebnissen“<br />

Premium-Kunden ergeben, sollte aber nicht<br />

das Segment der Niedrigpreis-Kunden vernachlässigt<br />

werden, das in absoluten Zahlen<br />

gemessen größer ausfällt. Zudem ist zu beachten,<br />

dass ein und derselbe Kunde sowohl<br />

Niedrigpreis- als auch Premium-Käufer<br />

sein kann. Dies wäre der Porsche-Fahrer,<br />

der bei Burger King isst. Im Marketing sprechen<br />

wir hier vom hybriden Konsumenten,<br />

der nur schwer zu identifizieren ist.<br />

Wie müssen sich Unternehmen der<br />

Wohnungswirtschaft darauf einstellen?<br />

Für Wohnungsunternehmen ist es wichtig,<br />

sich im relevanten Markt eindeutig zu positionieren<br />

und vom Wettbewerb zu differenzieren.<br />

Es ist nicht sinnvoll, alle Teilmärkte<br />

und Kunden-Segmente gleichermaßen<br />

anzusprechen, sondern man sollte sich auf<br />

bestimmte Zielgruppen konzentrieren und<br />

diese in der Kommunikation, Produktpolitik,<br />

im Preis und im Vertrieb spezifisch ansprechen.<br />

Der Verkauf von Luxusmarken<br />

durch einen Lebensmittel-Discounter wie<br />

Aldi wäre ebenso unglaubwürdig wie das<br />

Angebot von Billig-PKW durch Porsche.<br />

Zielgruppen weisen spezifische Anforderungen,<br />

Bedürfnisse und Einstellungen auf,<br />

die durch Analysen zu erkennen und durch<br />

die Instrumente des Marketing-Mix anzusprechen<br />

sind.<br />

Welche Rolle spielen neue Medien?<br />

Welche Rolle spielt das Internet<br />

und Social Media?<br />

Die neuen Medien, insbesondere das Internet,<br />

werden für Wohnungsunternehmen<br />

immer wichtiger und lösen die Printmedien,<br />

beispielsweise Tageszeitungen, mehr<br />

und mehr als Kommunikationskanal ab.<br />

Dies gilt insbesondere für die Neukundenansprache,<br />

die überwiegend online erfolgt,<br />

mittels der Internetportale, beispielsweise<br />

Immobilienscout, Immowelt und Immonet,<br />

oder der eigenen Internetpräsenz. Hierbei<br />

sollte es für die Wohnungsunternehmen<br />

von zentraler Bedeutung sein, zunächst einmal<br />

die Interessenten auf das eigene Angebot<br />

bzw. die eigene Homepage aufmerksam<br />

zu machen. Dazu ist vor allem eine<br />

gute Domain erforderlich, die in allen Kom-<br />

munikationskontakten eines Unternehmens<br />

zu vermitteln ist. Darüber hinaus ist<br />

bei der Gestaltung der eigenen Präsenz<br />

darauf zu achten, dass diese in Wort und<br />

Bild zielgruppengerecht aufbereitet ist und<br />

dass sie einen guten Mix aus Information<br />

und Kommunikation bildet. Der Weg zum<br />

Ziel muss für den Kunden einfach, bequem<br />

und schnell zu erkennen sein. Wenn ein Interessent<br />

über die Homepage des Unternehmens<br />

kommt, muss ersichtlich sein,<br />

dass er sich auf der Seite eines Wohnungsunternehmens<br />

befindet und dass es wahrscheinlich<br />

ein passendes Angebot für ihn<br />

gibt. Zudem muss ersichtlich sein, wo gesucht<br />

werden muss, um zum perfekten Angebot<br />

zu kommen.<br />

Social Media, zu denen Blogs und Twitter,<br />

soziale Netzwerke wie Facebook oder StudiVZ,<br />

Podcasts und Video-Podcasts zählen,<br />

bieten Unternehmen vielfältige Möglichkeiten<br />

für die Kommunikation mit ihren<br />

Kunden und Marktpartnern. Sie stellen die<br />

Unternehmen aber auch vor zahlreiche<br />

neue Herausforderungen. Dabei ist es für<br />

die Wohnungsunternehmen zur jetzigen<br />

Zeit vor allem wichtig, den Umgang mit<br />

und die Besonderheiten von Social Media<br />

zu erlernen. Sie sollten jedoch nicht in Aktionismus<br />

verfallen. Kein Interessent erwartet,<br />

seinen Vermieter bei Facebook anzu-<br />

DADURCH, DASS ALLE<br />

KOMMUNIKATIVEN AKTI-<br />

VITÄTEN EINHEITLICH AUF<br />

EINE MARKE AUSGERICH-<br />

TET SIND, KÖNNEN SO-<br />

WOHL KOSTEN GESENKT<br />

ALS AUCH MARKENBOT-<br />

SCHAFTEN EFFIZIENTER<br />

VERSENDET WERDEN.<br />

Professor Dr. Jörg Erpenbach ist Prodekan des<br />

Masterstudiengangs Marketing Management<br />

an der Fachhochschule Business and Information<br />

Technology School (BiTS) in Iserlohn und<br />

Dozent für Immobilienmanagement und Marketing.<br />

Zugleich ist er Inhaber der Beratungsgesellschaft<br />

‚m2 Marketing Mentor’ und Senior<br />

Consultant bei der BJS-Werbeagentur in<br />

Essen. Prof. Erpenbach ist ausgewiesener Experte<br />

für Problemstellungen des Marketings<br />

und der Markenführung von Wohnungsunternehmen<br />

und berät zahlreiche Immobilienunternehmen<br />

im gesamten Bundesgebiet. Seit<br />

über zehn Jahren moderiert er den Arbeitskreis<br />

Strategisches Marketing des Europäischen<br />

Bildungszentrums der Wohnungs- und<br />

Immobilienwirtschaft (EBZ).<br />

treffen. Wohnungsunternehmen sollten<br />

aber kontinuierlich beobachten, wer, was,<br />

wo über sie kommuniziert (Monitoring).<br />

Die <strong>LEG</strong> ist seit Anfang April zu<br />

einer Einheit verschmolzen. Welche<br />

Chancen ergeben sich Ihrer<br />

Meinung nach bei der Einführung<br />

der neuen einheitlichen Marke<br />

<strong>LEG</strong>?<br />

Bei einer Dachmarkenstrategie, die seit<br />

April von der <strong>LEG</strong> verfolgt wird, steht das<br />

Gesamtunternehmen <strong>LEG</strong> und dessen<br />

Kompetenz im Vordergrund aller Bemühungen.<br />

Dadurch, dass alle kommunikativen<br />

Aktivitäten einheitlich auf eine Marke<br />

ausgerichtet sind, können sowohl Kosten<br />

gesenkt als auch Markenbotschaften effizienter<br />

versendet werden. Dies führt zu einer<br />

Steigerung der Bekanntheit der Marke <strong>LEG</strong><br />

im Markt und des Wissens über die <strong>LEG</strong><br />

und ihre Leistungen. Das Unternehmen<br />

wird somit als großes Immobilienunternehmen<br />

am Markt wahrgenommen. Eine große<br />

und starke Marke hat es leichter, die Identifikation<br />

aller Kunden, Mitarbeiter und<br />

Marktpartner mit einer Marke <strong>LEG</strong> zu erhöhen.<br />

Dazu tragen künftig die Unternehmensphilosophie,<br />

die Unternehmenskultur<br />

und ein übergreifender, einheitlicher Internet-Auftritt<br />

bei.<br />

Vielen Dank für das Interview.<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 19


KREATIVE QUARTIERE<br />

ES GIBT EIN LEBEN N<br />

Von Miriam M. Beul, freie Immobilienjournalistin<br />

20 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

Umgebaute Ledermanufaktur<br />

Bohnenkamp-Flores in Essen-<br />

Frohnhausen


IMMOBILIENMARKT NRW<br />

ACH DEM LEERSTAND<br />

Fabriken, Schulen, Klöster, Zechen:<br />

Wenn die alten Nutzer<br />

weg sind, blüht manchen Immobilien<br />

eine zweite Zukunft.<br />

Bei Unternehmen aus der Kreativwirtschaft<br />

sind Gebäude mit<br />

bewegter Vorgeschichte besonders<br />

beliebt.<br />

„Weltweit werden durch<br />

kreative Talente und Unternehmen<br />

neue Entwicklungen in innerstädtischen<br />

Kerngebieten und Quartieren angestoßen.“<br />

Professor Dieter Gorny,<br />

künstlerischer Direktor der<br />

Kulturhauptstadt Ruhr.2010<br />

Minister Stein in Dortmund,<br />

Hammerkopfturm<br />

n Mal wieder platzte das Atelier aus allen<br />

Nähten. Das Essener Künstlerehepaar Ralf<br />

Bohnenkamp und Anna Flores litten unter<br />

der Enge ihres Arbeitsraumes, den sie in<br />

einem alten Schulgebäude in Essen-Huttrop<br />

angemietet hatten. Die Galeristen fragten<br />

immer mehr großformatige Bilder nach.<br />

„Wir standen uns im Atelier gegenseitig im<br />

Weg“, erinnert sich Ralf Bohnenkamp.<br />

Schon das Schulgebäude war nicht die erste<br />

Station des Paares gewesen. Doch nun musste<br />

erneut ein geräumigeres Plätzchen mit<br />

möglichst hohen Decken her. In einem Hinterhof<br />

in Essen-Frohnhausen wurden sie<br />

nach langer Suche fündig. Eine aufgegebene<br />

Ledermanufaktur stand zur Vermietung<br />

an. Ein kleiner Spezialbetrieb hatte in dem<br />

L-förmigen Zweckbau Schutzbezüge für<br />

PKW-Lenkräder nähen lassen und das Geschäft<br />

nach mehreren Jahrzehnten aufgegeben.<br />

„Ich habe das Gebäude gesehen und<br />

war gleich verliebt. Ich wusste genau, wie es<br />

später einmal aussehen sollte“, sagt Bohnenkamp.<br />

200 Quadratmeter Fläche verteilen<br />

sich über zwei Etagen. Ideal, um Wohnen<br />

und Arbeiten miteinander zu verbinden.<br />

Das Paar zögerte nicht lange und mietete<br />

die Immobilie für einen günstigen<br />

Mietpreis an. Der Eigentümer freute sich<br />

über die beiden Maler – ein stilles Gewerbe,<br />

das die Mieter im Vorderhaus nicht<br />

stören würde. Mit seinem Einverständnis<br />

entfernten die beiden Innenausbauten und<br />

Wände, bauten das obere Geschoss in eine<br />

großzügige Wohnetage mit Badezimmer<br />

und Küche um, das Erdgeschoss in ein Atelier<br />

mit Showroom. Beim Bauordnungsamt<br />

setzten sie zudem die Erlaubnis für eine<br />

Wohnnutzung durch. „Man muss das Potenzial<br />

einer alten Immobilie nur richtig<br />

einschätzen. Dazu gehört Mut und ein<br />

wenig Phantasie“, sagt Anna Flores. Eine<br />

persönliche Nische finden, erhaltenswerte<br />

Architektur mit neuem Leben füllen – dass<br />

still gelegte Industrieareale, aufgegebene<br />

Fabriken, ungenutzte Kirchen, Schulen oder<br />

Klöster ein Leben nach dem Leerstand<br />

haben können, verdanken sie entweder der<br />

Initiative von Visionären oder kühn kalkulierenden<br />

Investoren. Doch ohne Mut zum<br />

Risiko glückt so ein Projekt nie. Als Paradebeispiel<br />

gilt der Förderturm des 1987<br />

stillgelegten Dortmunder Kohlebergwerks<br />

Minister Stein. Die letzte Kohle wurde auf<br />

dem Areal in Dortmund-Eving 1987 gefördert,<br />

dann wurde das Bergwerk geschlossen.<br />

Damit gingen für die letzte Zeche in<br />

Dortmund die Lichter aus. Es vergingen<br />

zehn Jahre, bis für den denkmalgeschützten<br />

Hammerkopfturm eine neue Zeitrechnung<br />

begann. Der Hagener Architekt Jürgen Bahl<br />

verliebte sich in das Bauwerk, hatte eine<br />

zündende Idee und erwarb es für einen<br />

symbolischen Euro vom Eigentümer RAG<br />

Immobilien. Zusammen mit den Essener<br />

Projektentwicklern Stephan Kölbl und Marcus<br />

Kruse sanierte er den Turm von Grund<br />

auf und ergänzte ihn um einen modernen<br />

Gebäuderiegel, in dem Büros untergebracht<br />

sind. Gefördert wurde das im Jahr 2000<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 21


„Wenn Künstler einmal kommen,<br />

dann wird die Lage<br />

schnell zu einem Selbstläufer“<br />

22 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

Professor Hans-Peter Noll,<br />

Geschäftsführer der<br />

RAG Montan Immobilien GmbH


Scheidtsche Hallen,<br />

Essen-Kettwig<br />

fertig gestellte Projekt unter anderem von<br />

der Internationalen Bauausstellung, der IBA<br />

Emscherpark.<br />

Kreativquartiere als Chance<br />

Auffällig: Umnutzungen von privaten oder<br />

öffentlichen Immobilien sind an Rhein und<br />

Ruhr häufiger anzutreffen als anderswo.<br />

Dies mag mit der schwerindustriellen Vergangenheit<br />

der Region zu tun haben. Was<br />

über Jahrzehnte hinweg mit allerhand Einzelprojekten<br />

begann, formiert sich inzwischen<br />

zu einer – politisch unterstützten –<br />

Bewegung mit vielen verschiedenen Akteuren.<br />

Hintergrund: Städte und Immobilieneigentümer<br />

suchen händeringend Nutzer für<br />

die zahlreichen ungenutzten Industrieareale.<br />

Und sie haben eine neue Wunschzielgruppe<br />

identifiziert: große und kleine Unternehmen<br />

aus der Kreativwirtschaft.<br />

„Weltweit werden durch kreative Talente<br />

und Unternehmen neue Entwicklungen in<br />

innerstädtischen Kerngebieten und Quartieren<br />

angestoßen. Auch in der Metropole<br />

Ruhr machen günstige Mieten, großzügige<br />

Flächen und ungewöhnliche Atmosphäre<br />

den Reiz dieser Orte für Kreative aus, die<br />

hier Experimentierflächen, Produktionsund<br />

Ausstellungsräume finden“, sagt Professor<br />

Dieter Gorny, künstlerischer Direktor<br />

der Kulturhauptstadt Ruhr.2010. In acht sogenannten<br />

Kreativquartieren wird dies in<br />

den kommenden Jahren erprobt. Hintergrund<br />

ist die Erkenntnis, dass der Anteil der<br />

in Kreativberufen beschäftigten Menschen<br />

zunimmt. Bundesweit arbeiten heute rund<br />

eine Million Menschen in der Kreativwirtschaft<br />

– als Grafiker, Tänzer, Fotografen,<br />

Journalisten, als Mitarbeiter von Werbeagenturen<br />

oder Entwickler von Computerspielen.<br />

Tendenz steigend. Auch im Ruhrgebiet<br />

sind Kultur- und Kreativwirtschaft auf<br />

dem Vormarsch: 2008 gab es dort laut<br />

einer Erhebung der IHK 23.141 Unternehmen<br />

der Kultur- und Kreativwirtschaft, 14,5<br />

Prozent mehr als 2005. Hinzu kommt, dass<br />

ein Zusammengang zwischen der Anwesenheit<br />

kreativer Berufsgruppen in einem<br />

Viertel und der Wertentwicklung bei Immobilien<br />

besteht. In Zahlen wurde dies bisher<br />

allein in Holland nachgewiesen. Dies<br />

zeigt jedenfalls ein Vergleich der Immobilienwerte,<br />

den das Unternehmen ABF Research<br />

unter 140 Stadtteilen, darunter 40<br />

besonders problematischen, vorgenommen<br />

Zeche Lohberg in Dinslaken,<br />

Weihnachtsmarkt<br />

IMMOBILIENMARKT NRW<br />

hat. Ergebnis: Die allerschlechtesten Stadtteile<br />

mit kreativer Betriebsamkeit hatten<br />

zwischen 1996 und 2004 ein größeres<br />

Wachstum der Immobilienwerte zu verzeichnen<br />

als genau so schlechte Stadtteile<br />

ohne Kreativwirtschaft. „Dasselbe Phänomen<br />

zeigt sich in den anderen 140 Stadtteilen<br />

und in sämtlichen Stadtteilen der Niederlande.<br />

Hieraus können wir schließen,<br />

dass Kreativwirtschaft Werterhöhung<br />

bringt“, sagt der niederländische Stadtumbauspezialist<br />

und Geschäftsführer des Beratungsunternehmens<br />

Stad bv, Jeroen Saris.<br />

Eigentümer, die ihre leeren Grundstücke,<br />

Büro- oder Ladenflächen heute günstiger<br />

an Nutzer aus der Kreativwirtschaft verpachten<br />

oder vermieten, haben also langfristig<br />

Aussicht auf ein rentables Geschäft. Da -<br />

rauf spekuliert auch die GKK Grundstücksgesellschaft<br />

Kettwig in Essen. Hier wird<br />

derzeit die 1906 errichtete und 1974 stillgelegte<br />

Kammgarnspinnerei in einen Ort für<br />

Kreative umgewandelt. Sie gehört ebenso<br />

wie die 250 Meter entfernte Tuchfabrik<br />

zum Besitz der Unternehmerfamilie<br />

Scheidt. Während Lion Bau und Hochtief<br />

Construction die Tuchfabrik in einen exklusiven<br />

Wohnstandort umbauen und die 60<br />

bis 225 Quadratmeter großen Loftwohnungen<br />

unter dem Namen ‚Uferpalais’ vermarkten,<br />

sollen die Atelier- und Ausstellungsräume<br />

in der Kammgarnspinnerei Designer,<br />

Fotografen und Architekten als<br />

Nutzer anlocken. GKK-Geschäftsführer<br />

Heinz Schnetger: „Auch Agenturen und<br />

Künstler wollen zu uns kommen. Weitere<br />

entwicklungsoffene Bereiche schaffen zusätzliche<br />

Gestaltungsfreiheit.“ Auf dem<br />

12.500 Quadratmeter großen Grundstück<br />

können 10.000 Quadratmeter Nutzfläche<br />

entstehen. „Die denkmalgeschützten Bestandsimmobilien<br />

werden durch Neubauten<br />

ergänzt“, so Schnetger weiter. 20 bis 25<br />

Millionen Euro werden für die Herstellung<br />

der Kreativflächen in Kettwig investiert.<br />

„Eine große Summe für einen so kleinen<br />

Stadtteil wie Essen-Kettwig“, sagt der Initiator.<br />

Künstlerkolonien erwünscht<br />

Anders als in Kettwig entstand die Idee zur<br />

kreativen Neunutzung des erst 2005 geschlossenen<br />

Bergwerkstandortes Dinslaken<br />

Lohberg. Die Eigentümerin RAG Montan<br />

Immobilien GmbH hat das Konzept ge-<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 23


IMMOBILIENMARKT NRW<br />

meinsam mit 90 Kreativen entwickelt. Mit<br />

der historischen Gartenstadt und den angrenzenden<br />

Halden bietet Lohberg eine inspirierende<br />

Mischung aus Industriedenkmal<br />

und Naturareal. Kunstinstallationen und<br />

temporäre Nutzungen sind auf dem 40,5<br />

Hektar großen Areal des Kreativ.Quartiers<br />

Lohberg möglich. „Wenn Künstler einmal<br />

kommen, dann wird die Lage schnell zu<br />

einem Selbstläufer“, so die Erfahrung von<br />

Professor Hans-Peter Noll, Geschäftsführer<br />

der RAG Montan Immobilien GmbH. Eine<br />

Umnutzung besonderer Art ist zudem in<br />

Unna geplant. Im Stadtteil Massen befand<br />

sich über Jahrzehnte die zentrale Anlaufstelle<br />

für Flüchtlinge und Zuwanderer in<br />

Nordrhein-Westfalen. Im Mai 2009 wurde<br />

das Lager geschlossen; die Immobilien werden<br />

nicht mehr gebraucht. Auf einer<br />

20.000 Quadratmeter großen Fläche stehen<br />

nach dem Wegzug der letzten Gebäudenutzer<br />

rund 40 Gebäude leer, darunter<br />

eine Schule, Büros und zahlreiche Werkstätten.<br />

Die Stadt plant nun, auf dem Areal<br />

Künstler anzusiedeln. Insgesamt 7.600 Quadratmeter<br />

Büroflächen sowie ein Veranstaltungssaal<br />

für 300 Personen stünden zur<br />

Vermietung an. Erst Flüchtlinge, dann Kreative<br />

– ist das nicht ein wenig zynisch? „Nein,<br />

denn das Vorbild der Quartiersentwicklung<br />

ist die Villa Massimo in Rom, die Auslandsakademie<br />

für Künstler, die auch Partner des<br />

Projekts ist“, sagt Professor Dr. Ursula Sinnreich<br />

von den Kulturbetrieben Unna. Die<br />

Akademie sei als Zukunftsmodell mit Residenzprogrammen<br />

und Weiterbildungsangeboten<br />

für Kreative aus ganz Europa angelegt.<br />

„Die Immobilien sind zum Teil noch<br />

komplett eingerichtet. Man kann hier morgen<br />

einziehen und arbeiten“, sagt die Projektverantwortliche.<br />

Ein weiteres Beispiel<br />

findet sich in Dortmund. Auf der Fläche der<br />

ehemaligen Union-Brauerei entsteht derzeit<br />

ein Zentrum für Kunst und Kreativität,<br />

das Kreativ.Quartier Dortmunder U. Im<br />

Mittelpunkt steht der U-Turm als Industriedenkmal<br />

und Symbol des Wandels hin zur<br />

Wissensgesellschaft. Neben dem Museum<br />

am Ostwall, das dort auf zwei Etagen eine<br />

neue Heimat findet, ziehen unter anderem<br />

die Technische Universität Dortmund und<br />

die Fachhochschule Dortmund mit Instituten<br />

oder Forschungsbereichen sowie das<br />

neue ‚European Center for Creative Economy’<br />

(ECCE) in den Brauereiturm. „Im<br />

Umkreis sollen sich musik- und eventorientierte<br />

Unternehmen ansiedeln“, sagt Thomas<br />

Ellerkamp, stellvertretender Wirt-<br />

24 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

Zentrum für Kunst und Kreativität,<br />

das Kreativ.Quartier Dortmunder U<br />

schaftsförderer in Dortmund. Über eine<br />

Länge von zehn Kilometern erstreckt sich<br />

das Kreativ.Quartier ‚Am Kanal’ in Herne.<br />

Keimzelle bildet hier die Künstlerzeche<br />

‚Unser Fritz’, die inzwischen seit 45 Jahren<br />

von Künstlern und Kreativen genutzt wird.<br />

Im Umkreis der Zeche soll sich ein Pionierland<br />

für kreative Köpfe bilden. Im Januar<br />

dieses Jahres war die Sanierung der ehemaligen<br />

Maschinenhalle abgeschlossen. „Jetzt<br />

warten in der nicht mehr genutzten Dannekampschule<br />

helle Räume und ein weitläufiges<br />

Außengelände auf neue Nutzer“, so<br />

Doktor Evelyn Stober von der Wirtschaftsförderung<br />

Herne.<br />

Kreative als Treiber der<br />

Stadtentwicklung<br />

Keine große zusammenhängende Fläche,<br />

sondern ein urbanes und gut erschlossenes<br />

Stadtviertel, das Lücken aufweist – so ist<br />

das Quartier Altmarkt in Oberhausen am<br />

ehesten charakterisiert. Es umfasst das Gebiet<br />

rund um die ehemalige Haupteinkaufsstraße,<br />

die Marktstraße, in zentraler Citylage,<br />

mit Geschäften und Kneipen. Aber auch<br />

mit hohen Leerständen, Folge eines Shoppingcenters,<br />

das vor einigen Jahren außerhalb<br />

der Innenstadt errichtet wurde. Jetzt<br />

finden Kreative und Künstler in den leeren<br />

Büros und Ladenlokalen günstige Experimentier-<br />

und Arbeitsräume. Wenige Gehminuten<br />

entfernt liegt der Wasserturm des<br />

Hauptbahnhofs Oberhausen. Das Baudenkmal<br />

wird für temporäre Nutzungen wie<br />

Kunstausstellungen, Workshops und Installationen<br />

genutzt. „Hier wird gewissermaßen<br />

die ganze Innenstadt zum Kreativquartier<br />

erklärt. Kreative sind in Oberhausen<br />

längst Treiber für die Stadtentwicklung“,<br />

sagt Burkhard Koch, Geschäftsführer der<br />

Wirtschaftsförderung Oberhausen.<br />

Burkha<br />

Wi


„Hier wird gewissermaßen die ganze<br />

Innenstadt zum Kreativquartier erklärt.<br />

Geschäftsführer der<br />

Kreative sind in Oberhausen längst<br />

Treiber für die Stadtentwicklung“<br />

rd Koch,<br />

rtschaftsförderung Oberhausen<br />

Rechts und unten:<br />

Künstlerzeche<br />

‚Unser Fritz’, Herne<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 25


Gartensiedlung Weißenburg:<br />

Gallisches Dorf<br />

in Westfalen<br />

26 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

MÜNSTER


Das Auto – des Deutschen liebstes Kind. So<br />

sagt es zumindest der Volksmund. Entsprechend<br />

wurde Ende der 1990er Jahre die Idee,<br />

im Geistviertel von Münster die autofreie<br />

Gartensiedlung Weißenburg zu realisieren,<br />

nicht nur mit Vorschusslorbeeren versehen,<br />

sondern durchaus auch skeptisch betrachtet.<br />

Autofrei zu leben in einer von Mobilität geprägten<br />

Gesellschaft hieß, sich in Manier von<br />

Asterix und Obelix den übermächtigen Römern<br />

als trotziges gallisches Dorf zu widersetzen.<br />

Doch aus der Idee ist inzwischen ein vitales<br />

Wohnquartier mit Vorbildcharakter geworden.<br />

Oder wie einer der ersten Bewohner<br />

der Siedlung zum Projektstart anmerkte: „Das<br />

Dorf kehrt in die Stadt zurück.“<br />

DIE BESONDERE IMMOBILIE<br />

n Die Geschichte der autofreien Gartensiedlung<br />

Weißenburg begann 1996/97 mit<br />

dem europaweit vom Land Nordrhein-<br />

Westfalen und der Stadt Münster ausgeschriebenen<br />

Landeswettbewerb ‚Wohnen<br />

ohne eigenes Auto’. Dabei erhielt das<br />

27.000 Quadratmeter große Areal der ehemaligen<br />

Hindenburgkaserne im Münsteraner<br />

Geistviertel den Zuschlag. Der Standort<br />

Münster, bekannt als ‚Fahrradmetropole’<br />

und mehrmalige Klimahauptstadt, bot aus<br />

Sicht der Juroren und aller Beteiligter ideale<br />

Voraussetzungen in punkto Infrastruktur<br />

und Akzeptanz. Gründe, die die damalige<br />

Wohnungsgesellschaft Münsterland<br />

(WGM) und heutige <strong>LEG</strong> Wohnen NRW<br />

GmbH bewogen, das Projekt als Investor<br />

und Bauherr zu realisieren. Aus dem Wettbewerbsverfahren<br />

gingen die Architekturbüros<br />

Pries+Pries (Münster), KBNK (Hamburg)<br />

sowie Koßmann+Dahmen (Düsseldorf)<br />

als Sieger hervor und wurden mit der<br />

Umsetzung in Abschnitten beauftragt. Das<br />

mit öffentlichen Mitteln geförderte Projekt<br />

besticht neben seiner klaren Architektursprache<br />

vor allem durch seine sozialen und<br />

ökologischen Aspekte: Diese reichen vom<br />

Niedrigenergiehausstandard und einem<br />

überdurchschnittlich hohen Grünflächenanteil<br />

über eine aktive Bewohnerbeteiligung<br />

am Planungs- und Realisierungsprozess<br />

bis hin zu einem außergewöhnlich<br />

kinderfreundlichen Wohn- und Spielumfeld.<br />

All dies eingebettet in ein autofreies<br />

Lebenskonzept, das die Bewohner dazu<br />

verpflichtet, grundsätzlich kein eigenes<br />

Kraftfahrzeug zu halten und zu besitzen.<br />

„Dies geht über die Verpflichtungen anderer<br />

autofreier Projekte deutlich hinaus, bei<br />

denen lediglich eine autofreie Fläche definiert,<br />

jedoch der Besitz eines Autos nicht<br />

untersagt wird“, so Josef Rehring, <strong>LEG</strong>-Regionalleiter<br />

Westfalen.<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 27


DIE BESONDERE IMMOBILIE<br />

28 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

Oase der Ruhe: Es geht auch<br />

ohne Autos.<br />

Intelligente Grundrisse und<br />

moderne Architektur zeichnen<br />

die Siedlung aus.


Preiswert wohnen in zentraler Lage<br />

Aktuell umfasst das autofreie Wohnquartier<br />

in innenstadtnaher Lage 120 Zwei- bis<br />

Fünf-Zimmer-Wohnungen mit Wohnflächen<br />

von 48 bis 113 Quadratmetern und<br />

18 Mietreihenhäuser – jeweils zirka 115 bis<br />

120 Quadratmeter groß – vornehmlich für<br />

kinderreiche Familien. Alle Objekte sind öffentlich<br />

gefördert. „Die hiermit verbundene,<br />

im Marktvergleich günstige Kostenmiete<br />

ermöglicht es somit Alleinerziehenden<br />

und Familien mit niedrigem Einkommen,<br />

preiswert in zentraler Lage zu leben“, so<br />

Rehring. „Aufgrund des breiten Wohnungsspektrums,<br />

des attraktiven Preis-Leistungs-<br />

Verhältnisses und des hohen Grünflächenanteils<br />

bietet die Siedlung ideale Lebensverhältnisse<br />

für nahezu alle Zielgruppen. Entsprechend<br />

ist das Quartier von Beginn an<br />

voll vermietet“, ergänzt Christian Mengler,<br />

Gartenstadt mit Pioniergeist<br />

Ein Statement von Rolf Koßmann, Architekt AKNW<br />

Es war schon eine mutige Idee, mitten in die Großstadt eine autofreie<br />

Siedlung zu planen. Dies umso mehr, da autofreie Konzepte<br />

bislang kaum erprobt waren und das Projekt Pilotcharakter hatte.<br />

Zwar waren schon zwei ähnliche autofreie Konzepte realisiert, aber<br />

die Forderung, dass die neuen Bewohner auch vertraglich den Autoverzicht<br />

dokumentieren sollten, war neu. Es lagen deshalb wenige<br />

Erfahrungen aus der Praxis zum Betreiben des Konzeptes vor.<br />

Städtebauliche Betrachtungen<br />

Die Beteiligten suchten auch formal nach Wegen, die Besonderheit<br />

des Konzeptes städtebaulich auszudrücken. Die Wettbewerbsjury<br />

wählte ein Konzept, das eine von orthogonalen Zwängen befreite<br />

Bebauung vorsah und bestehende Wegverbindungen organisch weiter<br />

führte. Ein inneres Netz aus Wegen, Durchgängen und Quartiersplätzen<br />

sollte die Durchquerung des Quartiers zu Fuß und mit dem<br />

Rad ermöglichen. Die entwickelten Baufelder waren in sich versetzt<br />

und verwinkelt und basierten formal auf neuen Ansätzen, ohne<br />

wirkliche Vorbilder zu zitieren. Dies führte in der Realisierung zu<br />

den versetzten bzw. abknickenden Baukörpern, die heute den Charakter<br />

der Siedlung mit prägen. Umso spannender war es, als Planer<br />

auf dieser Grundlage Wohngebäude zu entwickeln, die dem Anspruch<br />

einer Gartensiedlung entsprachen.<br />

Mehrfamilienhäuser: ‚Offenes Konzept’ prägt Wohnungen<br />

Für den Geschosswohnungsbau entwickelten wir viergeschossige<br />

Hausmodule, die durch zweigeschossige Kopplungselemente verbunden<br />

sind. Ein Merkmal der Wohnungen ist die durchgängige<br />

Süd-West-Orientierung der Wohnräume mit der Anbindung der<br />

Wohnküche zu einem großen Wohn-Essraum – ein Angebot an die<br />

Bewohner, einen großen, gemeinschaftlichen, familiären Bereich zu<br />

nutzen. Der zweiseitig orientierte Wohnbereich öffnet sich über<br />

eine große Loggia zum gemeinschaftlichen Grün der Gärten. Unterstrichen<br />

wird das ‚offene Konzept’ durch die bodengleichen Fenster,<br />

die ein durchgängiges Stilelement sind. Die Architektur unterstreicht<br />

den Charakter der Siedlung, ermöglicht Kommunikation,<br />

Leiter der <strong>LEG</strong>-Niederlassung Münster und<br />

verantwortlich für die Vermietung.<br />

Hohes Maß an Identifikation<br />

Die konstant hohe Nachfrage nach einem<br />

autofreien Mietangebot und den damit verbundenen<br />

Vorteilen an Wohn- und Lebensqualität<br />

bestätigte sich auch bei dem Mitte<br />

2009 fertig gestellten Neubau von acht weiteren<br />

Reihenhäusern nach Plänen des Düsseldorfer<br />

Architekten Rolf Koßmann. Die<br />

Reihenhäuser beinhalten bei einer Wohnfläche<br />

von rund 115 Quadratmetern auf drei<br />

Etagen fünf bis sechs Zimmer, zwei Bäder,<br />

ein Gäste-WC sowie Garten und Terrasse.<br />

„Bei der Mieterauswahl war und ist aufgrund<br />

der Autofreiheit natürlich Fingerspitzengefühl<br />

gefragt. Denn ein hohes Maß an Identifikation<br />

mit der Projektidee ist unverzichtbar“,<br />

so Christian Mengler.<br />

schafft Transparenz und verbindet den Wohnbereich mit dem Grün<br />

der Umgebung.<br />

Reihenhäuser: Das Gesamtbild stimmt<br />

Städtebaulich ergänzen sich die Reihenhausbebauungen der ersten<br />

Baufelder von der Weißenburgstraße aus gesehen. Deshalb war die<br />

Realisierung der jetzt fertig gestellten Reihenhausbebauung (Baufeld<br />

M) von zentraler Bedeutung für das Gesamtbild. Die geschlossene<br />

Fassade des neuen Gebäudes M öffnet sich in der Stützenreihe<br />

der Loggia, setzt sich im zweiten Gebäude fort und schließt sich<br />

wieder. Alle drei Reihenhaustypen sind dreigeschossig und nicht unterkellert.<br />

Die Größe der Wohnungstypen ist abgestimmt auf die<br />

zulässige Fördergröße für öffentlich geförderten Wohnraum für Familien<br />

mit drei Kindern. Im Erdgeschoss befinden sich Gemeinschaftsräume<br />

mit Küche, Wohnraum und WC. In den oberen Geschossen<br />

sind insgesamt vier flexibel nutzbare Räume angeordnet.<br />

Jedem Haus ist ein Fahrrad- bzw. Geräteschuppen zugeordnet.<br />

Der Geschwindigkeit des Alltags entrückt<br />

Rund zehn Jahre nach Planungsstart offenbart sich ein erfreulich gelungener<br />

Eindruck des realisierten Pioniergeistes. Die Natur hat<br />

ihren Beitrag geleistet. Bäume und Sträucher sind beträchtlich gewachsen.<br />

Die Gitter der Zäune sind hinter Grün verschwunden. Es<br />

herrscht eine angenehme Ruhe in der Siedlung. Groß und Klein sind<br />

mit dem Fahrrad unterwegs, und die Kinder spielen auf den Wegen.<br />

Man kann verweilen auf den Wegen, einen Plausch halten, denn es<br />

findet sich immer jemand, der zum Gespräch bereit ist. Der ganze<br />

Ort ist ein wenig der Geschwindigkeit des Alltags entrückt. Ich habe<br />

den Eindruck: Ja, so muss es früher mal im Dorf gewesen sein, als<br />

das Auto unser Leben noch nicht dominierte.<br />

i<br />

Rolf Koßmann<br />

Architekt AKNW<br />

rolf.kossmann@4deluxe.de<br />

www.4deluxe.de<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 29


DIE BESONDERE IMMOBILIE<br />

Bewohner sind beteiligt<br />

An der Mieterauswahl beteiligt war und ist<br />

der Bewohnerverein der Gartensiedlung<br />

Weißenburg. Der fünfköpfige Vorstand des<br />

Vereins ist zentrales Bindeglied und Sprachrohr<br />

zwischen den Siedlungsbewohnern<br />

und dem <strong>LEG</strong>-Betreuerteam. „Unsere Ziele<br />

sind im Wesentlichen die Förderung der<br />

Kfz-Freiheit und alternativer Mobilitätskonzepte<br />

sowie das Zusammenführen von<br />

Nachbarschaften innerhalb der Siedlung“,<br />

30 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

so Dr. Sylvaine Hänsel, Vorsitzende des Bewohnervereins.<br />

„Und natürlich auch die Kooperation<br />

mit der <strong>LEG</strong>.“ Die Themenpalette<br />

reicht von der Abstimmung des Grünflächenkonzeptes<br />

bis hin zur Nutzung der<br />

siedlungsübergreifenden Gemeinschaftswohnung<br />

‚Cafe Geistreich’, die als Bewohner-<br />

und Stadtteiltreff über die Siedlung<br />

hinaus integrativen Charakter besitzt. Ebenso<br />

wie der Bewohnerverein ist auch die von<br />

Mietern besetzte ‚Schlichtungsstelle’ fester<br />

Projektbestandteil. Sie entscheidet über<br />

Ausnahmegenehmigungen im Rahmen der<br />

Autofreiheit, die in sogenannten Härtefällen<br />

erteilt werden, beispielsweise einer körperlichen<br />

Behinderung, die eine Kraftfahrzeugnutzung<br />

unverzichtbar macht.<br />

Künstlerische Aufforderung<br />

zum Dialog<br />

Um die Projektidee ‚Autofrei wohnen und<br />

leben’ in einen über die Stadtteilgrenzen<br />

hinaus offenen Dialog zu setzen, ergänzte<br />

der Künstler Steffen Jünemann die Siedlung<br />

jüngst um das Fassadenkunstwerk<br />

‚Stadtaussichten’. Das rund hundert Quadratmeter<br />

große Illusionsgemälde im Eingangsbereich<br />

des Wohnquartiers versteht<br />

sich als Plädoyer für den offenen Umgang<br />

mit verschiedenen Lebensperspektiven<br />

– und das am Beispiel der Thematik Auto -<br />

freiheit. „Die autofreie Gartensiedlung<br />

Weißenburg ist eine ergänzende Alternative<br />

zu klassischen Wohnformen“, so Rehring.<br />

Dabei kommt dem Kunstwerk eine besondere<br />

Bedeutung zu: „Es garantiert nicht nur<br />

die dauerhafte Aufmerksamkeit für die<br />

Siedlung, sondern lädt zugleich zur Auseinandersetzung<br />

mit der Autofreiheit ein.“<br />

Lesen Sie dazu auch den Artikel ‚Wohnen<br />

mit Optionen’ auf Seite 35.<br />

i<br />

V.l.n.r.: Josef Rehring (<strong>LEG</strong>-Regionalleiter<br />

Westfalen), Sabine Kubitza (<strong>LEG</strong>-<br />

Regionalleiterin Westfalen), Wendela-<br />

Beate Vihljamsson (Bürgermeisterin<br />

Stadt Münster), Dr. Sylvaine Hänsel<br />

(Vorsitzende Bewohnerverein<br />

Gartensiedlung Weißenburg) und<br />

Steffen Jünemann (Künstler) vor dem<br />

Fassadenkunstwerk.<br />

Thomas Börtz<br />

Marketing Region Westfalen<br />

<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />

Tel. 02 51 / 70 42 20<br />

thomas.boertz@leg-nrw.de


n Um die Energieziele der EU zu erreichen,<br />

die CO2-Emissionen bis 2020 um 20 Prozent<br />

gegenüber dem Stand von 1990 zu verringern,<br />

hat die Bundesregierung fast im Zwei-<br />

Jahres-Rhythmus die Vorgaben der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) verschärft. War<br />

ihre Vorgängerin, die Wärmeschutzverordnung,<br />

noch recht moderat, muss nun der<br />

Jahresprimärenergiebedarf des gesamten<br />

Gebäudes bis Oktober 2009 um 30 Prozent<br />

sinken. In einem weiteren Schritt, so die Planung,<br />

werden ab 2012 die energetischen Anforderungen<br />

an Neubauten nochmals um bis<br />

zu 30 Prozent verschärft.<br />

Betroffen von den staatlichen Forderungen,<br />

die sich im Zuge der Klimadebatte noch weiter<br />

verschärfen dürften, sind vor allem Wohnungseigentümer,<br />

darunter alle öffentlichen<br />

und privaten Wohnungsunternehmen, private<br />

Investoren, aber auch der kleine Häuslebauer.<br />

Alle, die Gebäude bauen oder sanie-<br />

WOHNEN<br />

Energiesparverordnung<br />

belastet die<br />

Wohnungsunternehmen<br />

V O N D R . K A R I N A K R Ü G E R - J U N G H A N N S<br />

Es ist eine Win-win-Situation<br />

wie aus dem Lehrbuch:<br />

Nach Überzeugung der Europäischen<br />

Union und der<br />

Bundesregierung schonen<br />

energieeffizientere Gebäude<br />

das Klima, stärken die<br />

Wirtschaft und schaffen Arbeitsplätze.<br />

Folge: Beide erhöhen<br />

den Druck auf die<br />

Bau- und Immobilienbrache,<br />

ihren Beitrag zum Klimaschutz<br />

zu leisten.<br />

ren, müssen nach Abschluss der Arbeiten die<br />

jeweils aktuelle Einsparverordnung erfüllen.<br />

Parallel dazu hat sich ein deutlicher Paradigmenwechsel<br />

in der Wohnungspolitik vollzogen:<br />

Die wesentlichen Instrumente staatlicher<br />

Förderung sind der Verknappung der<br />

Ressourcen öffentlicher Haushalte zum Opfer<br />

gefallen – Subventionen wurden konsequent<br />

abgebaut. Für energieeffizientes Bauen<br />

und Sanieren stehen zwar inzwischen<br />

zinsverbilligte KfW-Kredite und Investitionszuschüsse<br />

in Höhe von sechs Milliarden Euro<br />

zur Verfügung, doch die Finanznot der öffentlichen<br />

Hand, aber auch einiger Industrieunternehmen,<br />

ist überaus groß. Folge: Bund,<br />

Länder und Gemeinden, aber auch Großkonzerne,<br />

haben sich bereits von ihren Wohnungsbeständen<br />

getrennt oder planen es.<br />

Den Reigen eröffnete der Bund 1997 mit der<br />

Veräußerung von 114.000 eigenen Eisenbahnerwohnungen<br />

an die japanisch-britische<br />

Käufergruppe Nomura. Der bisher größte<br />

Deal lief im Jahr 2005: Die Deutsche Annington<br />

erwarb für sieben Milliarden Euro<br />

138.000 Wohneinheiten der Viterra AG.<br />

Zum Vergleich: Fortress erwarb Gagfah, die<br />

<strong>LEG</strong>-Solarsiedlung<br />

Lindenhof,<br />

Gelsenkirchen


„Um die strengen Vorgaben<br />

der Energiesparverordnung<br />

bei<br />

der Sanierung von<br />

Wohnungen und Häusern<br />

zu erfüllen, sind<br />

immense Investitionen<br />

in den Bestand notwendig.“<br />

Thomas Hegel,<br />

Sprecher der <strong>LEG</strong>-Geschäftsführung<br />

32 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

Wohnungsbaugesellschaft der Bundesversicherungsanstalt<br />

für Angestellte, mit rund<br />

82.000 Wohnungen für 3,5 Milliarden Euro.<br />

Blackstone befreite die Bilanz von WCM von<br />

31.000 Wohnungen und spülte damit 1,4<br />

Milliarden Euro in die Kasse der angeschlagenen<br />

Beteiligungsgesellschaft.<br />

Insgesamt investierten nationale und internationale<br />

Investoren, Fondsgesellschaften<br />

und andere Kapitalsammelstellen seit Ende<br />

der 90er Jahre zweistellige Milliardenbeträge<br />

in den deutschen Wohnungsmarkt. Mehr<br />

als eine dreiviertel Million Wohnungen mit<br />

einem Verkaufswert von mehr als 30 Milliarden<br />

Euro haben seitdem den Besitzer gewechselt.<br />

Ihr Ziel, die Gewinnmaximierung, können<br />

Investoren auf drei Wegen erreichen: Mieterprivatisierung<br />

und Verkauf an Kapitalanleger,<br />

Weiterverkäufe von Paketen, Teilportfolios<br />

oder einen Exit über Immobilienfonds.<br />

Doch die Wirtschafts- und Finanzkrise hat<br />

den institutionellen Investoren einen Strich<br />

durch die Rechnung gemacht. Sie sind unfreiwillig<br />

zu Immobilienmanagern und Bestandshaltern<br />

geworden und müssen nun<br />

mit einer Rendite zwischen fünf bis sieben<br />

Prozent leben.<br />

Damit nicht genug: Steigende Energie- und<br />

Betriebskosten, Klimaschutz und Gesetzge-<br />

bung stellen die Wohnungseigentümer vor<br />

erhebliche Herausforderungen. „Um die<br />

strengen Vorgaben der Energiesparverordnung<br />

bei der Sanierung von Wohnungen<br />

und Häusern zu erfüllen, sind immense Investitionen<br />

in den Bestand notwendig“, bestätigt<br />

Thomas Hegel, Sprecher der <strong>LEG</strong>-Geschäftsführung.<br />

Die Sanierungsstrategie der<br />

<strong>LEG</strong>, die etwa 92.000 Wohnungen verwaltet,<br />

orientiere sich am Bedarf, aber auch an<br />

der Rendite.<br />

Um die ehrgeizigen Klimaschutzziele der<br />

Bundesregierung zu erfüllen, so hat jüngst<br />

das Institut der deutschen Wirtschaft (IW)<br />

errechnet, müsste die Gebäudewirtschaft bis<br />

2020 insgesamt 220 Milliarden Euro für<br />

Energieeinsparmaßnahmen aufwenden<br />

– Investitionen, die sich für Wohnungsbe -<br />

sitzer erst nach 20 Jahren rechnen. Sicherlich<br />

sei die neue EnEV aus umweltpolitischer<br />

Sicht eine sinnvolle Maßnahme, glaubt auch<br />

Bettina Benner, Pressesprecherin der Gagfah<br />

Immobilien-Management GmbH, Essen.<br />

Nur sollten auf nationaler Ebene Rahmenbedingungen<br />

geschaffen werden, damit die<br />

Unternehmen unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit<br />

die energetische Modernisierung<br />

fortsetzen können, fordert Benner.<br />

Das Kernproblem: Wohnungsbesitzer können<br />

ihre Investitionen nur bedingt an die<br />

Mieter weitergeben. „Maximal elf Prozent<br />

der Kosten für die energetische Sanierung<br />

können durch eine einmalige Mieterhöhung<br />

an die Kunden weitergegeben werden", erläutert<br />

Thomas Hegel und ergänzt: „In vielen<br />

Fällen ist selbst das nicht möglich. Nach einer


Modernisierung zur Einsparung von Energie<br />

oder zur Verbesserungen der Mietsache darf<br />

die neue Miete maximal 20 Prozent über<br />

der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen.“<br />

Damit, so der Experte, werde das Mietrecht<br />

immer mehr zu einem Hemmschuh für die<br />

energetische Sanierung des Wohnungsbestandes<br />

oder belaste Stadt und Staat, die in<br />

vielen Beständen die Miete für die Bewohner<br />

zahlen.<br />

Auf der anderen Seite reiche auch die Wohnkaufkraft<br />

bei vielen Mietern nicht aus, um<br />

höhere Kaltmieten verkraften zu können.<br />

Denn diese würden die Einsparungen im<br />

Falle sinkender Betriebskosten weit übersteigen.<br />

Bislang habe die <strong>LEG</strong> 2008 insgesamt 114<br />

Millionen Euro in ihren Wohnungsbestand<br />

investiert. „Dies entspricht 21,55 Euro pro<br />

Quadratmeter“, betont Hegel. Somit sei die<br />

in der Sozialcharta vereinbarte Mindestinves -<br />

tition in Höhe von 12,50 Euro pro Quadratmeter<br />

weit übertroffen worden. Stolz sei das<br />

Unternehmen unter anderem auf die Modernisierung<br />

und energetische Sanierung<br />

von 264 Wohnungen der ‚Fordsiedlung der<br />

<strong>LEG</strong>’ in Köln-Niehl, wo durch die Aufstockung<br />

der Gebäude 81 neue Wohnungen<br />

entstanden und insgesamt 27,5 Millionen<br />

Euro investiert wurden.<br />

Investiert hat auch die Colonia Real Estate<br />

(CRE): Etwa 50 Millionen Euro flossen<br />

schwerpunktmäßig in ihre Bestände in Norddeutschland.<br />

Das Kölner Unternehmen, das<br />

etwa 19.000 Wohneinheiten betreut, konnte<br />

nach den Worten des Pressesprechers Thomas<br />

Busch mit den Mitteln für die energeti-<br />

sche Sanierung, die die CRE aus verschiedenen<br />

Fördertöpfen bekommen hat, „den<br />

Leerstand in schwierigen Quartieren sowohl<br />

in Geilenkirchen bei Aachen als auch in Elmshorn<br />

und Itzehoe faktisch abbauen“.<br />

Auch die 3.000 im GdW Bundesverband<br />

deutscher Wohnungsunternehmen e. V. organisierten<br />

Wohnungsunternehmen sehen<br />

sich laut ihres Präsidenten Lutz Freitag als<br />

„Vorreiter Klima schonenden Handelns". Sie<br />

hätten seit 1990 rund 160 Milliarden Euro in<br />

ihre Bestände investiert und damit die Klimaschutzziele<br />

des Kyoto-Protokolls für das<br />

Jahr 2012 bereits seit 2007 übererfüllt. Das<br />

Protokoll sieht vor, den jährlichen Treibhausgas-Ausstoß<br />

der Industrieländer innerhalb<br />

der sogenannten ersten Verpflichtungsperiode<br />

(2008 bis 2012) um durchschnittlich 5,2<br />

Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu<br />

reduzieren.<br />

Gleichwohl fordert der GdW die Bundesregierung<br />

auf, auf eine weitere Verschärfung<br />

der ab 2009 geltenden Regelungen zum<br />

energiesparenden Bauen zu verzichten. „Die<br />

Grenze der Belastbarkeit ist für viele Wohnungsunternehmen<br />

erreicht und für manche<br />

bereits überschritten“, betont Freitag und ergänzt:<br />

„Unsere Wohnungsunternehmen verzichten<br />

teilweise auf eine Sanierung, weil die<br />

hohen Kosten beispielsweise für Wärmegewinnung<br />

mit erneuerbaren Energien durch<br />

eine Erhöhung der Nettokaltmiete nicht<br />

mehr einzuspielen sind.“ Schließlich sei der<br />

Spielraum für Mieterhöhungen gerade in<br />

den unteren Preissegmenten sehr begrenzt.<br />

So habe die jüngste GdW-Studie gezeigt,<br />

dass die Nettomiete signifikant von der wärmetechnischen<br />

Gebäudebeschaffenheit beeinflusst<br />

wird: Für Gebäude mit guter wärmetechnischer<br />

Beschaffenheit berechne sich<br />

ein Zuschlag von 0,37 Euro pro Quadratmeter.<br />

„Die Zahl der ‚Öko-Hard-Core-Mieter’,<br />

die bereit sind, für eine gute Wärmedämmung,<br />

moderne Fenster und eine energieeffiziente<br />

Wohnung so viel mehr zu zahlen, ist<br />

sehr überschaubar“, weiß Freitag.<br />

Auch bei den Mietern der Patrizia Immobilien<br />

AG ist die Freude über Mieterhöhungen<br />

gedämpft. Wie Simone Wipplinger, Referentin<br />

Presse und Öffentlichkeitsarbeit der Patrizia,<br />

bestätigt, ließen bereits die beschlossenen<br />

Regelungen zur EnEV erkennen, „dass<br />

zu sehr auf die Thematik der Energieeinsparung<br />

geachtet wird, die Nutzerinteressen<br />

und das typische Nutzerverhalten dahingegen<br />

zu wenig beachtet werden.“<br />

Fordsiedlung der <strong>LEG</strong> in Köln<br />

(links), Solarsiedlung Köln-Bocklemünd<br />

(rechts)<br />

i<br />

WOHNEN<br />

Sollte sich an den Sanierungsvorschriften<br />

nichts ändern, so rechne Lutz Freitag mittelfristig<br />

mit einem Rückgang der Investitionstätigkeit<br />

der großen Wohnungsunternehmen.<br />

Bereits 2008 seien bei den Mitgliedsunternehmen<br />

die Investitionen in den<br />

Wohnungsbestand um 1,2 Prozent auf 8,6<br />

Milliarden Euro zurückgegangen. „Der auf<br />

dem Gesamtunternehmen lastende Renditedruck<br />

wird sich dann auf die Einnahmen aus<br />

Grundmieten und Einsparungen bei notwendigen<br />

Instandhaltungen konzentrieren“,<br />

prophezeit er.<br />

Mehr noch: Derzeit werden mögliche wohnungs-<br />

und siedlungsstrukturelle Folgen unterschätzt.<br />

Die Erfahrungen zeigen, dass<br />

Maßnahmen zur Energieeinsparung oder<br />

Wohnumfeldverbesserungen unterbleiben,<br />

einkommensschwache Bevölkerungsgruppen<br />

vertrieben und problematische Bestände<br />

aussortiert werden.<br />

„Die Zahl der ‚Öko-<br />

Hard-Core-Mieter’, die<br />

bereit sind, für eine gute<br />

Wärmedämmung, moderne<br />

Fenster und eine<br />

energieeffiziente Wohnung<br />

so viel mehr zu<br />

zahlen, ist sehr überschaubar“.<br />

Lutz Freitag, Präsident GdW Bundesverband<br />

deutscher Wohnungsunternehmen e.V.<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 33


A A C H E N / B O N N / D O R T M U N D<br />

STROMSPAR-CHECK<br />

Entlastung für Klima<br />

Verknappung der Ressourcen,<br />

drastisch gestiegene<br />

Kosten, drohender Klimawandel:<br />

Die Lösung des<br />

Energieproblems gehört zu<br />

den wichtigsten Anliegen<br />

unserer Zeit. Dabei geht es<br />

nicht nur um den gebotenen Umweltschutz, sondern zugleich<br />

auch um die Vermeidung sozialer Härten. Denn einkommensschwache<br />

Haushalte treffen die Kosten für Strom, Heizung<br />

und Warmwasser besonders. Unterstützung bietet die <strong>LEG</strong><br />

durch eine Kooperation mit der Aktion ‚Stromspar-Check’,<br />

von der Mieter in Aachen und Bonn bereits profitierten.<br />

n Stromspar-Check: Unter diesem Namen<br />

rief der Deutsche Caritasverband e.V. Anfang<br />

2009 in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband<br />

der Energie- und Klimaschutzagenturen<br />

Deutschlands e. V. eine bundesweite<br />

Aktion ins Leben. Im Fokus stehen gleich<br />

mehrere Ziele. Zum einen geht es darum,<br />

Haushalten mit niedrigen Einkommen bei<br />

der Minderung ihres Energieverbrauchs zur<br />

Seite zu stehen und ihnen damit Kosten zu<br />

ersparen. Zum anderen wird Langzeitarbeitslosen<br />

der Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtert:<br />

Sie übernehmen als speziell geschulte<br />

Stromsparhelfer, in Zusammenarbeit<br />

mit der ARGE, die Beratungsarbeit vor Ort<br />

und werden zu diesem Zweck für ein Jahr<br />

fest eingestellt. Nicht zuletzt leistet die Aktion<br />

einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz<br />

und erhielt deshalb vom Bundesminis -<br />

terium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

(BMU) eine Anschubförderung.<br />

Check mit Mehrwert<br />

Die Unterstützungsleistungen des ‚Stromspar-Checks’<br />

richten sich an Empfänger von<br />

Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohn-<br />

34 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

geld. Bei Interesse vereinbaren diese einen<br />

ersten Termin, der bei den Interessenten zu<br />

Hause stattfindet. Dort überprüfen zwei<br />

Stromsparhelfer den aktuellen Verbrauch<br />

von Wasser und Strom und geben erste Hinweise<br />

auf Einsparmöglichkeiten. Im Rahmen<br />

eines zweiten Hausbesuchs werden kostenlos<br />

Hilfsgeräte im Wert von etwa 70 Euro installiert,<br />

darunter Energiesparlampen, schaltbare<br />

Steckdosenleisten, Stand-by-Abschalter,<br />

Zeitschaltuhren und Strahlregler für Wasserhähne.<br />

Zusätzlich erhalten die Bewohner<br />

einen auf ihren Haushalt abgestimmten<br />

Stromspar-Fahrplan und bei Bedarf auch<br />

einen Gutschein für eine weiterführende<br />

Energieberatung.<br />

Am Anfang war Aachen<br />

Auf Anfrage des Rheinischen Vereins für katholische<br />

Arbeiterkolonien, Qualifizierungsprojekt<br />

Spectrum, Mitglied des Caritasverbands<br />

und Träger des ‚Stromspar-Checks’ in<br />

Aachen, stellte sich die <strong>LEG</strong> ab August 2009<br />

zunächst für diesen Standort als Kooperationspartner<br />

zur Verfügung. Dabei bestand<br />

die Hauptaufgabe darin, dem Verein den Zu-<br />

gang zu Interessenten zu erleichtern. Dazu<br />

schrieb das Kundencenter im ersten Schritt<br />

99 anspruchsberechtigte Haushalte persönlich<br />

an, um sie über die Aktion und ihre Ansprechpartner<br />

in Kenntnis zu setzen. 28 Mieter<br />

nahmen das Angebot sofort an und erhielten<br />

neben ausführlichen Beratungsleistungen<br />

rund 300 kostenlose Hilfsgeräte.<br />

Die dadurch ermöglichte Energieeinsparung<br />

schlägt pro Haushalt mit etwa 160 Euro jährlich<br />

zu Buche. Ein überzeugendes Ergebnis,<br />

das neben der Fortsetzung der Kooperation<br />

in Aachen zur Einbindung eines weiteren<br />

Standorts führte.<br />

Ausbreitung von A nach B<br />

Seit Februar dieses Jahres unterstützt die<br />

<strong>LEG</strong> auch in Bonn den ‚Stromspar-Check’,<br />

bereitgestellt vom ansässigen Caritasverband.<br />

Auf Basis der persönlichen Ansprache<br />

potenzieller Teilnehmer haben die ersten sieben<br />

Haushalte bereits Beratung und Hilfsgeräte<br />

erhalten. Mit jeweils rund 290 Euro<br />

jährlich lagen die Einsparmöglichkeiten dort<br />

noch deutlich höher. Weitere ‚Checks’ sind<br />

derzeit in Arbeit. Über die Vermittlung von<br />

Kundenkontakten hinaus engagiert sich die<br />

Niederlassung Bonn inzwischen auch als<br />

Sponsor der Aktion. Denn, so Leiter Olaf<br />

Hagedorn: „Letztlich können mit dem<br />

Stromspar-Check alle nur gewinnen: die<br />

Mieter, das Klima, die Berater und natürlich<br />

auch wir. Und zwar als Wohnungsgesellschaft<br />

mit dem Anspruch nachhaltiger Bewirtschaftung<br />

und der Überzeugung, dass<br />

ein zufrieden stellender Vermietungsstand<br />

eine partnerschaftliche, serviceorientierte<br />

Haltung des Anbieters verlangt.“ Inzwischen<br />

gehört auch das Quartiermanagement in<br />

Dortmund-Scharnhorst zu den Koopera -<br />

tionspartnern, und angesichts der bisherigen<br />

Ergebnisse werden sicherlich noch weitere<br />

Kundencenter diese Option in ihre Überlegungen<br />

einbeziehen.<br />

i<br />

Olaf Hagedorn<br />

Niederlassungsleiter Bonn<br />

<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />

Tel. 02 28 / 7 29 98-83<br />

olaf.hagedorn@leg-nrw.de<br />

www.stromspar-check.de


und Konto<br />

Das muss<br />

gefeiert werden!<br />

Nützlich, aber langweilig? Dass aktive Energiesparhilfe<br />

ganz anders aussehen kann, beweist<br />

derzeit eine eigenwillige Initiative in<br />

Dortmund-Scharnhorst. Träger sind der<br />

SKM Katholische Verein für soziale Dienste<br />

in Dortmund e.V. und das Quartiermanagement<br />

Scharnhorst-Ost, eingerichtet von<br />

einer Kooperationsgemeinschaft aus <strong>LEG</strong>,<br />

Dogewo 21 sowie Spar- und Bauverein eG<br />

Dortmund und Stadt Dortmund. Das gemeinsame<br />

Angebot an die Mieter: eine Party<br />

feiern, mit der sich Geld sparen lässt. Interessenten<br />

laden mindestens drei Freunde,<br />

Nachbarn oder Verwandte zu sich nach<br />

Hause ein, erhalten für Snacks und Getränke<br />

einen Bewirtungszuschuss in Höhe von maximal<br />

20 Euro – und Besuch von Stromsparhelfern<br />

des SKM, die alle Anwesenden mit<br />

Tipps zur Minderung von Strom- und Heizkosten<br />

versorgen. Sofern die Gastgeber Arbeitslosengeld<br />

II, Sozialhilfe oder Wohngeld<br />

beziehen, werden sie zusätzlich kostenlos<br />

mit praktischen Energiespargeräten ausgestattet.<br />

Ein Fest für alle, die das Angenehme<br />

mit dem Nützlichen verbinden möchten.<br />

Start der Initiative: April 2010. Alle Informationen<br />

über die Sparparty fasst ein Flyer für<br />

die Haushalte übersichtlich zusammen. Die<br />

ersten Rückmeldungen seitens der Mieter<br />

sind äußerst positiv, so dass in Scharnhorst-<br />

Ost in diesem Sommer mit zahlreichen energetisch<br />

wertvollen Feier-Abenden zu rechnen<br />

ist.<br />

i<br />

i<br />

Anne Haars, Karsten Hoeing<br />

Quartierbüro Dortmund Scharnhorst-Ost<br />

Tel. 02 31 / 53 08 571<br />

qm-scharnhorst@steg-nrw.de<br />

www.leben-in-scharnhorst.de<br />

Andrea Kirchner<br />

Kundencenter Dortmund-Scharnhorst<br />

<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />

Tel. 02 31 / 4 19 02-150<br />

andrea.kirchner@leg-nrw.de<br />

WOHNEN<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 35


Iserlohn Energiegeladener<br />

36 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010


WOHNEN<br />

In aller Ruhe am Waldrand wohnen: Das ist nur eine<br />

der angenehmen Eigenschaften, die Mieter der beiden<br />

Mehrfamilienhäuser ‚An der Egge’ im Iserlohner<br />

Stadtteil Gerlingsen schätzen. Dank eines umfassenden<br />

Modernisierungsprojekts profitieren sie ab sofort<br />

zusätzlich von einem deutlich gesunkenen Energiebedarf<br />

und neuen Sicherheiten.<br />

Einsatz ‚An der Egge’<br />

Lurchi im Glück<br />

Einem aufmerksamen Polier ist es<br />

zu verdanken, dass im Rahmen des<br />

Modernisierungsprojekts ‚An der<br />

Egge’ ein kleiner Beitrag zum Artenschutz<br />

geleistet wurde. Vom Beginn<br />

der Bauarbeiten aus seinem<br />

Winterschlaf gerissen, lief dem<br />

Baustellenleiter ein kleiner Feuersalamander<br />

im Keller direkt vor die<br />

Füße. Zum Glück: Denn dieser<br />

nahm sich des zehn Zentimeter<br />

langen Tierchens an, rettete es ins<br />

Baubüro und errichtete ihm dort<br />

ein hölzernes Eigenheim mit Minipool.<br />

So konnte der ‚Lurchi’ getaufte<br />

Salamander in Ruhe seinen Winterschlaf<br />

fortsetzen – bei Vollpension.<br />

Alle vier Tage ließ er sich einen<br />

frischen Regenwurm schmecken,<br />

den ebenfalls sein Ziehvater ‚organisierte’.<br />

Ideale Bedingungen also,<br />

unter denen Lurchi hervorragend<br />

gedieh, so dass er – oder sie? – zu<br />

Beginn des Frühlings ausgeschlafen,<br />

satt und deutlich gewachsen<br />

im umgebenden<br />

Wald ausgesetzt<br />

werden konnte.<br />

n Kontinuierliche Vollvermietung und<br />

langjährige Mietverhältnisse sind typisch für<br />

die fünfgeschossigen Gebäude aus dem Jahr<br />

1963. Die insgesamt 40 Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen<br />

sind zwischen 51 und 66<br />

Quadratmeter groß und verfügen jeweils<br />

über eine Loggia, die Hälfte davon zum angrenzenden<br />

Wald hin ausgerichtet. Weitere<br />

attraktive Charakteristika des Standorts sind<br />

die ruhige Stadtrandlage, die Naherholungsmöglichkeiten<br />

und eine gute Verkehrsanbindung.<br />

Um dieses Kapital nachhaltig für die<br />

Zukunft fit zu erhalten, investierte das Kundencenter<br />

Iserlohn über 700.000 Euro in ein<br />

Modernisierungsprojekt mit dem Schwerpunkt<br />

energetische Optimierung. Baubeginn:<br />

November 2009.<br />

Dicht halten<br />

Die Wärme im Haus halten und insbesondere<br />

mit Blick auf die Heizung für maximale<br />

Energieeffizienz sorgen – diesen Zielen diente<br />

die Umsetzung eines vielseitigen Maßnahmenpakets.<br />

So wurden ‚An der Egge’ 63 und<br />

65 sämtliche Außenwände mit einem Wärmeverbundsystem<br />

aus 14 Zentimeter starken<br />

Dämmplatten ausgestattet und zusätzlich<br />

die Keller- sowie die oberen Geschoss -<br />

decken gedämmt. Darüber hinaus baute die<br />

<strong>LEG</strong> neue Haus- und Wohnungstüren sowie<br />

in Wohnungen und Treppenhäusern neue<br />

Fenster mit hoher Dämmleistung ein. Maximale<br />

Effizienz bei der Wärmeversorgung gewährleistete<br />

abschließend die Installation<br />

moderner Heizkessel mit Brennwerttechnik.<br />

Auf der sicheren Seite<br />

Das sind die Mieter nach der Modernisierung<br />

aber nicht nur in Sachen Energie.<br />

Denn mit einer Reihe weiterer Maßnahmen<br />

wurde die <strong>LEG</strong> unter anderem auch dem<br />

gewachsenen Sicherheitsbedürfnis gerecht.<br />

Ein Beispiel dafür sind die neuen Wohnungstüren,<br />

die niedrige Wärmeverluste<br />

mit hohem Einbruchschutz kombinieren.<br />

Des Weiteren gestaltete die <strong>LEG</strong> die Eingangsbereiche<br />

neu und stattete sie mit Freisprechanlagen<br />

aus. Eine optimierte Beleuchtung<br />

steigert das Wohlbefinden der<br />

Mieter, gut sichtbare Hausnummern erleichtern<br />

die Orientierung. In den Wohnungen<br />

selbst ließ das Wohnungsunternehmen<br />

die Balkone sanieren und die Balkonbrüstungen<br />

erneuern. Für den letzten Schliff<br />

sorgte ein neues Farbkonzept, das den modernisierten<br />

Gebäuden mit Cremeweiß,<br />

Pastell- und Himmelblau das passende frische<br />

Outfit verlieh.<br />

Ergebnis: Weniger ist mehr<br />

Nach dem planmäßigen Abschluss der Bauarbeiten<br />

im Frühjahr 2010 hat sich der Energiebedarf<br />

pro Quadratmeter von 266 auf<br />

98 Kilowattstunden reduziert; das entspricht<br />

einer Brennstoffersparnis von rund<br />

69 Prozent. Ein überzeugendes Ergebnis,<br />

das den Aufwand mehr als rechtfertigt<br />

– und laut Ursula Goeke aus dem Kundencenter<br />

Iserlohn wesentlich dazu beiträgt,<br />

dass sich „die Mieter sowohl über einen<br />

schönen Sommer freuen als auch dem<br />

nächsten Winter entspannt entgegensehen.“<br />

i<br />

Ursula Goeke<br />

Kundencenter Iserlohn<br />

Tel. 0 23 71 / 93 80-312<br />

ursula.goeke@leg-nrw.de<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 37


<strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung<br />

<strong>LEG</strong> spendet 100.000 Euro für mildtätige<br />

und gemeinnützige Zwecke V.l.n.r.: Thomas Hegel, Sprecher<br />

der <strong>LEG</strong>-Geschäftsführung und<br />

Vorsitzender des Kuratoriums der<br />

<strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung,<br />

Aus sozialer Verantwortung:<br />

Die <strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung unterstützt<br />

Menschen und Organisationen<br />

n Für hilfsbedürftige <strong>LEG</strong>-Mieter, für soziale<br />

und kulturelle Entwicklung in unseren<br />

Wohnquartieren, für Integration und für<br />

das Gemeinwohl: Die <strong>LEG</strong> unterstützt die<br />

<strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung mit großem Engagement,<br />

denn Wohnen ist mehr als nur<br />

die gebaute Umwelt. Wohnen bedeutet vor<br />

allem, in einem Quartier mit zahlreichen<br />

Menschen unterschiedlicher Herkunft zu<br />

leben und sich wohlzufühlen. Aus diesem<br />

Grunde hat der Eigentümer der <strong>LEG</strong> NRW<br />

GmbH die unabhängige <strong>LEG</strong> NRW Mieter-<br />

Stiftung 2010 gegründet. Aus Überzeugung<br />

für die gute Sache und damit die Stiftung<br />

möglichst schnell ihre Arbeit aufnehmen<br />

kann, spendete die <strong>LEG</strong> 100.000 Euro. „Unsere<br />

Mieter, ihr Wohlergehen, Mitmenschlichkeit<br />

und der Nutzen für die Allgemeinheit<br />

liegen uns besonders am Herzen“, erläutert<br />

Thomas Hegel, Sprecher der<br />

<strong>LEG</strong>-Geschäftsführung und CEO. „Deshalb<br />

unterstützt die <strong>LEG</strong> die Stiftung mit diesem<br />

Betrag.“ Stiftungsvorstand Friedrich Wilhelm<br />

Baulig freut sich: „Die Spende versetzt<br />

uns in die Lage, nun zeitnah erste Maßnah-<br />

38 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

men und Projekte zu fördern.“ Das Startkapital<br />

der Stiftung in Höhe von fünf Millionen<br />

Euro muss laut Stiftungsrecht erhalten<br />

bleiben. Ohne die <strong>LEG</strong>-Spende hätte die<br />

Stiftung mit Erträgen aus dem Stiftungsvermögen<br />

erst im kommenden Jahr erste Mittel<br />

im Sinne des Stiftungszwecks einsetzen<br />

können. Die Erträge aus dem Stiftungsvermögen<br />

stehen über die Spende hinaus<br />

künftig Menschen in Notlagen und für konkrete<br />

Projekte zur Verfügung.<br />

Mildtätig und gemeinnützig<br />

Die Stiftung ist mildtätig ausgerichtet. Sie<br />

hilft Mietern der <strong>LEG</strong>-Gruppe, die aufgrund<br />

einer akuten wirtschaftlichen Notlage<br />

oder wegen ihres seelischen, körperlichen<br />

oder geistigen Zustandes auf Hilfe<br />

Dritter angewiesen sind. Die Stiftung ist<br />

darüber hinaus gemeinnützig. „Durch integrationsfördernde<br />

und interkulturelle Veranstaltungen<br />

und Projekte in den Wohnquartieren<br />

der <strong>LEG</strong>-Gruppe unterstützen<br />

wir internationale Gesinnung, Toleranz auf<br />

allen Gebieten der Kultur und den Völker-<br />

verständigungsgedanken“, sagt Friedrich<br />

Wilhelm Baulig. Die Projekte und Veranstaltungen<br />

kommen der Allgemeinheit zugute.<br />

Sie sind offen für alle Menschen, auch diejenigen,<br />

die nicht bei der <strong>LEG</strong> wohnen.<br />

„Dieser neue soziale und kulturelle Ansatz<br />

verdeutlicht die soziale Verantwortung des<br />

Stifters“, so Baulig. „Die Stiftung ist in dieser<br />

Form bislang einmalig.“<br />

Die Antragstellung ist, bedingt durch das<br />

Stiftungsrecht, ein standardisiertes und formalisiertes<br />

Verfahren. Unterlagen für eine<br />

Antragstellung und erklärende Informationen<br />

erhalten hilfsbedürftige <strong>LEG</strong>-Mieter<br />

und in <strong>LEG</strong>-Wohnquartieren tätige Einrichtungen<br />

bei der Geschäftsstelle der Stiftung:<br />

i<br />

Friedrich Wilhelm Baulig, Stiftungsvorstand,<br />

und Heinz-Peter<br />

Junker, Vertreter der Stiftung,<br />

freuen sich über die Unterzeichnung<br />

der Stiftungsurkunde.<br />

Heinz-Peter Junker<br />

<strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung<br />

Tel. 02 31 / 4 19 02-606<br />

heinz-peter.junker@leg-nrw.de


Münster<br />

Geistviertel: Wohnen mit Optionen<br />

‚Nichts von der Stange’ oder anders<br />

formuliert ‚Wohnen mit Optionen’<br />

– unter diesem Motto stand das Neubauprojekt<br />

von 18 Eigentumswohnungen<br />

der <strong>LEG</strong> im Geistviertel von<br />

Münster. Das Projekt mit dem anspruchsvollen<br />

Ziel, so flexibel wie<br />

möglich auf die Bedürfnisse der künftigen<br />

Eigentümer einzugehen, wurde<br />

Ende 2009 erfolgreich abgeschlossen<br />

und an die Wohnungserwerber übergeben.<br />

n „Jeder Mensch ist anders, und dies zeigt<br />

sich natürlich auch in seinen Wohnbedürfnissen.<br />

Vor allem dann, wenn es um Wohneigentum<br />

geht“, so Josef Rehring, <strong>LEG</strong>-Regionalleiter<br />

Westfalen. Um diesen Bedürfnissen<br />

bei der Realisierung des hochwertigen Projekts<br />

gerecht zu werden, wählten die Verantwortlichen<br />

den Ansatz ‚Wohnen mit Optionen’.<br />

Sie entwickelten gemeinsam mit<br />

dem beauftragten Architekturbüro Landheer<br />

aus Münster jeweils zwei verschiedene<br />

Grundrissvarianten pro Wohnung. Diese beinhalteten<br />

zusätzlich Raum für individuelle<br />

Veränderungen durch die künftigen Eigentümer.<br />

„Eine anspruchsvolle Herangehenswei-<br />

se, für die uns der frühzeitige Vermarktungserfolg<br />

Recht gab“, so Thomas Börtz, gemeinsam<br />

mit Projektingenieur Frank Paulussen-<br />

Eckrodt verantwortlich für den Vertrieb der<br />

Eigentumswohnungen. „Den zusätzlichen<br />

technischen Beratungsbedarf im Gegensatz<br />

zu Projekten, bei denen das Produkt zum<br />

Beispiel als ‚veredelter Rohbau’ vermarktet<br />

wird, wog der Verkauf aller Wohnungen bereits<br />

einige Monate vor Fertigstellungstermin<br />

auf“, so Paulussen-Eckrodt. Beide sehen<br />

einen direkten Zusammenhang zum Ansatz<br />

‚Wohnen mit Optionen’. Denn aufgrund der<br />

besonderen Vorgehensweise konnten die<br />

Beteiligten unter dem Aspekt der Kundenorientierung<br />

dem Individualisierungsbedürfnis<br />

der Erwerber weitestgehend entgegen<br />

kommen. In Branchenkreisen gilt ansonsten<br />

üblicherweise die Faustformel, dass rund 30<br />

Prozent der Objekte erst nach Fertigstellung<br />

vermarktet werden können.<br />

Vielfalt als Erfolgsfaktor<br />

Vielfältig waren im Rahmen des Neubauprojektes<br />

nicht nur die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten<br />

der Erwerber. Vielfältig<br />

war auch der Wohnungsmix. Dieser umfasst<br />

die seniorengrechte Zwei-Zimmer-Wohnung<br />

Wohnungsmix Neubauprojekt ‚Weißenburgstraße 34, Münster’<br />

Anz. Wohnungstyp Wohnfläche Lage<br />

4 5 ZKB Reihenhaus Garten/Terrasse zirka 130 qm EG/1. OG<br />

4 2 ZKB Garten oder Balkon zirka 63 qm EG/1. OG<br />

4 4 ZKB Garten oder Balkon zirka 120 qm EG/1. OG<br />

2 3 ZKB Dachterrasse zirka 79 qm DG<br />

2 3 ZKB Penthousestil Dachterrasse zirka 105 qm DG<br />

2 5 ZKB Penthousestil Dachterrasse zirka 130 qm DG<br />

und das Penthouse im Dachgeschoss ebenso<br />

wie familiengerechtes Wohnen über zwei<br />

Etagen im Reihenhausstil.<br />

Qualität setzt sich durch<br />

„Hohe Ausstattungsqualität zeichnet Gebäude<br />

und Wohnungen aus – von der Tiefgarage<br />

und Aufzügen über ein umweltfreundliches<br />

Energiekonzept bis hin zu hochwertigen<br />

Materialien im Innenausbau“, stellt Josef<br />

Rehring fest. „So ist ein Produkt entstanden,<br />

das nach vorheriger Marktanalyse vor Ort<br />

keiner unmittelbaren Konkurrenz ausgesetzt<br />

war. Die überaus positive Marktreaktion hat<br />

uns nicht verwundert.“ Die Architektur des<br />

Mehrfamilienhauses ist geprägt von einer<br />

klaren Linienführung und einer für die Region<br />

typischen Klinkerfassade. Besonders markant<br />

ist das Zinkdach. „Das Objekt fügt sich<br />

harmonisch in sein Umfeld ein und setzt<br />

gleichzeitig ein Ausrufungszeichen mit<br />

Image bildendem Charakter“, so Rehring.<br />

i<br />

Thomas Börtz<br />

Marketing Region Westfalen<br />

<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />

Tel. 02 51 / 70 42 20<br />

thomas.boertz@leg-nrw.de<br />

PROJEKTE<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 39


Zusammenarbeit mit DESWOS<br />

Aufbauhilfe für Indien<br />

Familiengerechte Lösungen bereitstellen:<br />

Dafür sorgt die <strong>LEG</strong> derzeit<br />

auch im Zuge sozialen Engagements.<br />

Mit einer Spende in Höhe von rund<br />

51.000 Euro an die DESWOS Deutsche<br />

Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs-<br />

und Siedlungswesen e.V. unterstützt<br />

das Unternehmen 120 indische<br />

Familien beim Bau eines eigenen<br />

Hauses.<br />

Die Häuser sind einfache Ziegelbauten mit<br />

Küche, Toilette und Veranda. Die Grundflächen<br />

liegen je nach Kinderzahl zwischen 25 und<br />

30 Quadratmetern.<br />

40 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

n Trotz des beeindruckenden Wirtschaftswachstums<br />

der vergangenen Jahre zählt<br />

Indien nach wie vor zu den Entwicklungsländern.<br />

Das durchschnittliche Pro-Kopf-<br />

Einkommen im Jahr liegt bei nur 815 US-<br />

Dollar, 28 Prozent der Bevölkerung leben<br />

unterhalb der Armutsgrenze. Und die soziale<br />

Infrastruktur weist gewaltige Defizite<br />

auf. Vor diesem Hintergrund fiel die Entscheidung<br />

der <strong>LEG</strong> für ein Engagement in<br />

Indien. Die Kooperation<br />

mit der DESWOS lag<br />

nach Auskunft von Thomas<br />

Hegel, Sprecher der<br />

<strong>LEG</strong>-Geschäftsführung,<br />

schon aufgrund der inhaltlichen<br />

Nähe zum eigenen<br />

Kerngeschäftsfeld<br />

nahe. Darüber hinaus<br />

„haben wir nach einem<br />

Projekt gesucht, mit<br />

dem sich die Lebenssituation<br />

von Menschen<br />

nachhaltig verbessern<br />

lässt. Wir freuen uns und<br />

sind stolz darauf, dass<br />

wir nun 120 Familien ermöglichen,<br />

sich und<br />

ihren Kinder ein sicheres<br />

Zuhause zu schaffen –<br />

umso mehr, als hier<br />

überwiegend die besonders<br />

benachteiligten Dalits<br />

gefördert werden.“<br />

Schutz und Status<br />

Das ‚<strong>LEG</strong>-Dorf’ entsteht im südindischen<br />

Bundesstaat Tamil Nadu in den Großgemeinden<br />

Marakkanam und Kottakuppam.<br />

Die Mehrzahl der beteiligten Familien<br />

gehört zu den Dalits, den sogenannten ‚Unberührbaren’<br />

– eine im Kastensystem besonders<br />

niedrig angesiedelte Bevölkerungsgruppe,<br />

die wirtschaftlich wie sozial massiver<br />

Diskriminierung ausgesetzt ist. Im<br />

Rahmen des Projekts erhalten die Menschen<br />

die Möglichkeit, sich ein eigenes Zuhause<br />

zu schaffen. Damit gewinnen sie<br />

nicht nur Schutz vor den zum Teil extremen<br />

Witterungsbedingungen – Hitzewellen,<br />

Monsunregen, Wirbelstürme –, sondern<br />

verbessern auch ihren gesellschaftlichen<br />

Status. Sie haben dann eine eigene Adresse.<br />

Bei den entstehenden Häusern handelt es<br />

sich um einfache Ziegelbauten mit Küche,<br />

Toilette und Veranda. Die Grundflächen bewegen<br />

sich je nach Kinderzahl zwischen 25<br />

und 30 Quadratmetern.<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Zu den zentralen Projektmerkmalen zählt,<br />

dass die Hausbauten unter Anleitung von<br />

Fachleuten in Eigenarbeit entstehen. Auf<br />

diese Weise halten sich die Kosten in Grenzen,<br />

und innerhalb der neu entstehenden<br />

Gemeinde werden nachbarschaftliche und<br />

generationenübergreifende Kooperationen<br />

gefördert. Die Eigeninitiative sichert zudem,<br />

dass kein Neid aufkommt. Schließlich


‚Wohnen ist ein Menschenrecht’<br />

So lautet der Slogan der DESWOS (Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs-<br />

und Siedlungswesen e. V.), die sich seit ihrer Gründung 1969 der<br />

Bekämpfung von Wohnungsnot und Armut in Entwicklungsländern verschrieben<br />

hat. Träger des Engagements sind die im GdW Bundesverband<br />

deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. organisierten Verbände<br />

der Wohnungswirtschaft sowie deren Mitgliedsunternehmen. Ihre<br />

Beiträge sowie private Spenden repräsentieren die finanzielle Basis der Vereinstätigkeit.<br />

Die Arbeit der DESWOS konzentriert sich auf Länder in Afrika, Asien und<br />

Lateinamerika. Sie zielt dabei jeweils auf die niedrigsten Einkommensschichten<br />

sowie auf ausgegrenzte Bevölkerungsgruppen. Im Fokus des<br />

Engagements steht der Hausbau. Aber auch alle anderen Aspekte der<br />

Existenzsicherung wie Gesundheit und Hygiene oder Ausbildung und<br />

Arbeit sind mit einbezogen. Gemeinsamer Nenner sämtlicher Projekte<br />

ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Entsprechend werden sie<br />

grundsätzlich mit den Menschen vor Ort gemeinsam geplant,<br />

entwickelt und umgesetzt – ein Ansatz, mit dem die DESWOS<br />

inzwischen seit Jahrzehnten nachhaltige Erfolge erzielt. Dass die<br />

Gelder immer dort ankommen, wo Unterstützung nötig ist,<br />

und die Mittel wirtschaftlich eingesetzt werden, dafür garantiert<br />

unter anderem das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts<br />

für soziale Fragen, das nach strengen Kriterien jährlich<br />

neu vergeben wird. Die DESWOS zählt zu den ersten Organisationen,<br />

die damit ausgezeichnet wurden, und hat das Siegel<br />

seit 1993 ununterbrochen erhalten. Für die DESWOS ein<br />

wichtiger Erfolgsfaktor.<br />

i<br />

DESWOS e. V.<br />

Tel. 02 21 / 5 79 89-0<br />

www.deswos.de<br />

Einfache Bauarbeiten sind<br />

in Indien Frauensache.<br />

i<br />

PROJEKTE<br />

haben die Beteiligten etwas für ihr neues<br />

Zuhause getan. Zusätzlich sieht das Konzept<br />

vor, dass die Familien die erhaltene finanzielle<br />

Unterstützung anteilig zurückzahlen.<br />

So setzt sich die Finanzierung zu je<br />

einem Drittel aus Zuschuss, Baukredit und<br />

Eigenleistung zusammen. Konditionen, die<br />

auch ärmeren Familien eine Beteiligung ermöglichen<br />

und zugleich die Selbsthilfe in<br />

den Mittelpunkt stellen. „Die Menschen,<br />

die wir unterstützen, wollen keine Almosen -<br />

empfänger sein. Für das Gelingen des Projekts<br />

stehen sie mit eigenen Mitteln und eigener<br />

Arbeit ein; unser Beitrag ist vor allem<br />

als Starthilfe zu verstehen“, erläutert Hegel.<br />

Carolin Gauglitz<br />

Bereich Unternehmenskommunikation<br />

<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />

Tel. 02 11 / 45 68-345<br />

carolin.gauglitz@leg-nrw.de


Eberhard Klotz<br />

„Ich arbeite mit


PORTRÄT<br />

Die Cromforder Allee 1a und 1b in Ratingen ist eine gepflegte Adresse. Die beiden dreige-<br />

schossigen Häuser mit insgesamt 16 Wohnungen stehen seit rund 30 Jahren in der ruhi-<br />

gen, von Lindenbäumen gesäumten Sackgasse. Eberhard Klotz wohnt in einer der Eigen-<br />

tumswohnungen, die von der <strong>LEG</strong> betreut werden. Der Versicherungskaufmann in leiten-<br />

der Position ist seit zwei Jahren pensioniert und engagiert sich nun im Beirat der<br />

Eigentümergemeinschaft.<br />

n Seit 15 Jahren fühlt sich Eberhard Klotz<br />

in seiner 125 Quadratmeter großen Eigentumswohnung<br />

wohl. Die Entscheidung für<br />

Ratingen als Standort fiel ihm damals leicht:<br />

„Die zentrale Lage sowie die gute Anbindung<br />

nach Düsseldorf und Köln waren entscheidend.“<br />

Die Ratinger Innenstadt liegt<br />

nur einen Kilometer entfernt. Autobahnen<br />

und der Flughafen der Landeshauptstadt<br />

sind in der Nähe. Der heute 65-Jährige arbeitete<br />

bei einer der größten deutschen<br />

Versicherungen. In Köln leitete er die Bezirksdirektion,<br />

war im Außendienst und im<br />

Vertrieb tätig. Ein 18- bis 20 Stunden-Tag<br />

war keine Seltenheit für ihn. „Es hat mir<br />

immer Spaß gemacht“, sagt Eberhard Klotz.<br />

Auch heute ist sein Tag mit zahlreichen Aktivitäten<br />

und Hobbys mehr als ausgefüllt:<br />

„Ich arbeite mit Begeisterung.“<br />

Engagierter Beiratsvorsitzender<br />

Seit Januar 2009 ist Eberhard Klotz Beiratsvorsitzender<br />

der Eigentümergemeinschaft<br />

seines Hauses. Sein Vorgänger war 20 Jahre<br />

im Amt und übergab es aus Altersgründen.<br />

Auch in dieser Position engagiert sich Eberhard<br />

Klotz sehr: Zahlreiche Gespräche mit<br />

den anderen Eigentümern, regelmäßige<br />

Korrespondenz mit Rainer Heuschen, Mitarbeiter<br />

der <strong>LEG</strong> Betreuung von Wohneigentum<br />

GmbH, gehören zu seinen Aufgaben.<br />

„In den vergangenen Jahren nahm die<br />

Arbeit zu: Balkone wurden beispielsweise<br />

modernisiert. Der Sturm Kyrill richtete<br />

großen Schaden im Garten an, der behoben<br />

werden musste. Der Verwaltungsbeirat<br />

tagte und kam zu einem einvernehmlichen<br />

Ergebnis.“ Für Eberhard Klotz ist das keine<br />

Herausforderung. In den Jahren vor seiner<br />

Pensionierung arbeitete er teilweise in<br />

Heimarbeit. Sein Büro ist gut ausgerüstet<br />

mit drei Computern und weiterer moder-<br />

ner Kommunikationstechnik. Der Schreibaufwand<br />

für den Beiratsvorsitzenden ist<br />

hoch. „Ich mache alles mit meinen PCs und<br />

per Telefon. Das hält meinen Kopf frisch“,<br />

so Eberhard Klotz. „Die Zusammenarbeit<br />

mit Rainer Heuschen von der <strong>LEG</strong> WET, die<br />

die Eigentümergemeinschaft seit rund zehn<br />

Jahren betreut, ist sehr gut“, freut er sich.<br />

„Der Austausch ist rege.“ Unterstützt wird<br />

Eberhard Klotz zudem von einem Handwerksmeister<br />

aus dem Nachbargebäude<br />

und einem weiteren Eigentümer.<br />

Harmonisch und einvernehmlich<br />

„Die Harmonie zwischen den Eigentümern<br />

ist das wichtigste“, weiß Eberhard Klotz aus<br />

Erfahrung. Natürlich wird auch schon einmal<br />

gestritten. Beispielsweise darüber, dass<br />

einige Bäume zu nah am Haus stehen und<br />

die unteren Wohnungen beschatten. Doch<br />

wie in einer guten Ehe fallen die Entscheidungen<br />

meist einvernehmlich. So erwarb<br />

die Eigentümergemeinschaft noch einen<br />

Grünstreifen zum Garten hinzu, der sich<br />

dadurch zum Mini-Park erweiterte. Von<br />

ihren großen Balkonen schauen die Eigentümer<br />

nun auf das außergewöhnlich<br />

schön gestaltete Stück Land hinter dem<br />

Haus – mit altem Baumbestand, der Schatten<br />

spendet, blühenden Rhododendren<br />

Begeisterung“<br />

und Tannen. „Hier findet im kommenden<br />

Jahr unser Sommerfest statt“, so Eberhard<br />

Klotz. Gemeinsam zu feiern, hält er für<br />

wichtig. Das stärkt den Zusammenhalt.<br />

„Außergewöhnlich ist, dass die Kommunikation<br />

hier sehr gut funktioniert. Neben<br />

der einmal jährlich stattfindenden Eigentümerversammlung,<br />

tauschen wir uns auf<br />

kurzem Wege regelmäßig aus.“<br />

Immer aktiv, immer unterwegs<br />

Im dritten Lebensabschnitt erneuerte Eberhard<br />

Klotz seine ganze Wohnung. Insbesondere<br />

für das Bad und die Gästetoilette war<br />

der Aufwand groß. Alles hat er selbst geplant<br />

und mit den Handwerkern besprochen.<br />

Froh war er, als die Arbeiten vorüber<br />

waren. Endlich konnte er wieder alle Räume<br />

– gesäubert vom Baustaub – nutzen. Auch<br />

sein Büro mit den drei Computern, die er<br />

neben seiner Tätigkeit als Beiratsvorsitzender<br />

für sein Hobby benötigt, die Fotografie.<br />

Tiere lichtet er besonders gern ab. „Tierfotografie<br />

hat so etwas menschliches“,<br />

schmunzelt er. Im Wuppertaler Zoo hatte<br />

er ein Jahresabonnement. Auch die Tierparks<br />

der Umgebung kennt er gut. Als leidenschaftlicher<br />

Wanderer erledigt Eberhard<br />

Klotz die meisten täglichen Angelegenheiten<br />

zu Fuß, beispielsweise den<br />

Einkauf beim Laden um die Ecke. Lieber<br />

wandert er aber in der Natur, in diesem<br />

Jahr im Kiemgau. Zudem ist der agile 65-<br />

Jährige oft auf Reisen. In den vergangenen<br />

Jahren besuchte er oft die europäischen<br />

Hauptstädte. Und auch das macht er – wie<br />

alles in seinem Leben – mit Begeisterung.<br />

i<br />

Rainer Heuschen<br />

<strong>LEG</strong> Betreuung von Wohneigentum GmbH<br />

Tel. 02 11 / 45 68-158<br />

rainer.heuschen@leg-nrw.de<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 43


Picknick im Schatten der Koksbatterie der<br />

Zeche Zollverein in Essen.<br />

Der Musiker und Künstler Rochus Aust hat<br />

‚Mikrokonzerte’ für das erste Kunst-Picknick<br />

am 16. Mai im Gehölzgarten Ripshorst in<br />

Oberhausen komponiert.<br />

E M S C H E R L A N D S C H A F T S P A R K<br />

Unter freiem Himmel –<br />

Picknick 2010<br />

Breiten Sie Ihre Decke aus – an den außergewöhnlichsten<br />

Orten der Metropole<br />

Ruhr. Dieses Picknick angebot gilt bis<br />

Oktober für alle Besucher des Emscher<br />

Landschaftsparks. Kulturgenuss inklusive:<br />

Denn die Aktion ‚Unter freiem Himmel<br />

– Picknick 2010: Kultur erleben im Emscher<br />

Landschaftspark’ macht sich mit einer Vielzahl von Events besonders<br />

schmackhaft. An 30 reizvollen Schauplätzen – von der Halde Hoheward in Herten<br />

mit ihren Horizontbögen über den Westpark rund um die Bochumer Jahrhunderthalle<br />

bis hin zum Landschaftspark Duisburg-Nord.<br />

44 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010


Die komplett überarbeitete, multimediale<br />

Ausstellung im Haus Ripshorst in Oberhausen<br />

informiert die Besucher über den Emscher<br />

Landschaftspark, seine einzelnen Standorte<br />

und die Picknicks ‚unter freiem Himmel’.<br />

n Rund 450 Quadratkilometer Fläche, über<br />

85 Kilometer Länge und mehr als 200 realisierte<br />

Projekte: Der Emscher Landschaftspark<br />

gilt als größter und am weitesten ausgebauter<br />

Regionalpark Europas. Wo früher die<br />

Schornsteine rauchten, gibt es heute eine<br />

einmalige Kombination aus Landschaftskunst<br />

und Industriekultur zu entdecken.<br />

Dazu zählen nahezu endlose Rad- und Wanderwege<br />

auf stillgelegten Bahntrassen oder<br />

Uferpfaden, künstlerisch gestaltete Landmarken,<br />

faszinierende Panorama-Ausblicke,<br />

eine einzigartige Industrienatur sowie Gelegenheiten<br />

zum Klettern, Tauchen und Moun -<br />

Sonnenanbeter schätzen die Halde Hoheward<br />

schon jetzt als Ausflugsziel.<br />

tainbiken. Entstanden ist diese Freizeitoase<br />

1989 bis 1999 als Leitprojekt der Internationalen<br />

Bauausstellung; von da an wurde sie<br />

kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Start mit neuer Harmonielehre<br />

Fifty-fifty: Das macht der Regionalverband<br />

Ruhr (RVR) als Träger des Emscher Landschaftsparks<br />

im Jahr der Kulturhauptstadt<br />

Europas RUHR.2010 mit seinen Besuchern.<br />

Sie bringen ein Picknick und gute Laune mit<br />

– und die Veranstalter steuern zwischen<br />

Mai und Oktober 50 spannende Aktionen,<br />

künstlerische Inszenierungen und schöne<br />

WOCHENEND-/AUSFLUG-TIPP<br />

Das Veranstaltungsprogramm zwischen Mitte<br />

Mai und Anfang Oktober lädt auch ein zu<br />

Radtouren von Industriedenkmal zu Industriedenkmal<br />

oder von Großstadt zu Großstadt.<br />

Touren unter freiem Himmel bei. Den Auftakt<br />

machte der Musiker und Künstler Rochus<br />

Aust. Zum ‚KunstPicknick der Farben’<br />

am 16. Mai in Oberhausen im Informationszentrum<br />

Emscher Landschaftspark verwandelte<br />

er den Gehölzgarten von Haus Ripshorst<br />

in ein Ausflugsparadies, ließ Wiesen<br />

und Bäume erklingen. Junge Schlagzeug -<br />

virtuosen des Jugendperkussionsensembles<br />

NRW Splash brachten mit Klanghölzern und<br />

anderen natürlichen Geräuschquellen Rhythmus<br />

ins Spiel, und ein Tanzensemble der<br />

Choreografin Teresa Rotemberg sorgte für<br />

den ergänzenden Augenschmaus.<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 45


Halde Rheinelbe, Gelsenkirchen<br />

Sunset, Schatzsuche, Spaziergänge<br />

In diesem Erlebnissommer haben Sie die<br />

Qual der Wahl. Würden Sie gern mal bei im<br />

Freien tafeln? Dann empfehlen wir Ihnen<br />

zum Beispiel das SunsetPicknick, das ErlebnisPicknick<br />

oder das KunstPicknick. Natur<br />

pur ist Ihnen lieber? In diesem Fall bietet<br />

sich der Walderlebnis-Tag mit Wanderung<br />

und vielen Spielen für die ganze Familie an.<br />

Oder Sie begeben sich auf Schatzsuche im<br />

Duisburg-Meidericher Hochofenwerk – ein<br />

Abenteuer, das Grips und GPS erfordert.<br />

Wenn Sie den besten Aussichtspunkt suchen:<br />

Der Spaziergang zur Halde Rheinelbe<br />

in Gelsenkirchen verspricht einen hervorragenden<br />

Blick über den ehemaligen Bergwerkstandorten<br />

und reichlich Geschichten<br />

zur Industriegeschichte. Und so geht es bis<br />

zum 2. Oktober weiter.<br />

i<br />

RVR Informationszentrum<br />

Emscher Landschaftspark<br />

Haus Ripshorst<br />

Tel. 02 08 / 8 83 34-83<br />

infozentrum-elp@rvr-online.de<br />

46 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

Gehölzgarten Ripshorst, Oberhausen<br />

Das komplette Programm<br />

‚Unter freiem Himmel’<br />

einschließlich Downloadmöglichkeit<br />

finden Sie im Internet:<br />

www.emscherlandschaftspark.de<br />

Marjetica Potre und Ooze Architects<br />

(Eva Pfannes/Sylvain Hartenberg)<br />

Eine Insel für die Kunst<br />

29. Mai bis 5. September 2010


Besucherzentrum Emscherkunst.2010<br />

‚Basis’ – Das goldene Lager Observatorium – ‚Warten auf den Fluss’<br />

E M S C H E R K U N S T . 2 0 1 0<br />

100 Tage Insel-Urlaub<br />

Wer gerne Inselferien macht, braucht in diesem Jahr nicht in die Ferne zu<br />

schweifen. Stattdessen bietet sich die Emscher-Insel für eine spannende Entdeckungsreise<br />

an, die vom 29. Mai bis zum 5. September dieses Jahres Erholungswert<br />

mit einmaligen Sightseeing-Optionen verbindet. EMSCHER-<br />

KUNST.2010: Unter diesem Titel wird das 34 Kilometer lange Eiland zwischen<br />

Rhein-Herne-Kanal und Emscher zu einem großen öffentlichen Kunst- und<br />

Skulpturenpark.<br />

40 international renommierte Künstler sowie<br />

Studenten der Kunstakademie Münster<br />

machten sich mit den verschiedenen Standorten<br />

intensiv vertraut und erschufen allein,<br />

zu zweit oder in Gruppen 20 Werke unterschiedlichster<br />

Art. Mit garantierten Überraschungseffekten.<br />

Das gilt für die Ausstellungsräume<br />

– auf Industriebrachen, an<br />

Schleusen oder im Kanal – genauso wie für<br />

die Exponate selbst, die Kunst im öffentlichen<br />

Raum mit urbanen Schwerpunkten repräsentieren,<br />

aber auch Aspekte der Gartenund<br />

Landschaftskunst beinhalten.<br />

Ein monumentales Wandmosaik auf der Außenhülle<br />

eines ehemaligen Faulturms, ein<br />

versunkener Garten in einem alten Klärbecken,<br />

ein laufendes Haus, ein singender<br />

Felsen und eine Großskulptur, die gleichzeitig<br />

Brückenfunktion erfüllt: Das sind nur einige<br />

Beispiele für die Projekte, die in Auseinandersetzung<br />

mit Räumen und Region entstanden.<br />

Um sie in Ruhe zu erkunden, können<br />

Sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad die<br />

neue Wegeverbindung nutzen, die Kunstgenuss<br />

mit Ruhezonen, Aussichtspunkten und<br />

ungewöhnlichen Picknickplätzen kombiniert.<br />

Wer zugleich mehr über das Projekt und die<br />

einzelnen Kunstwerke erfahren möchte,<br />

meldet sich am besten für eine der Gruppenführungen<br />

an. Und auch zu Wasser lässt<br />

sich die EMSCHERKUNST.2010 erfahren:<br />

Während der gesamten Projektlaufzeit können<br />

Gäste jeden Sonntag mit dem Schiff<br />

zwischen Oberhausen und dem Nordsternpark<br />

in Gelsenkirchen pendeln und dabei<br />

zahlreiche Kunstobjekte besichtigen.<br />

i<br />

WOCHENEND-/AUSFLUG-TIPP<br />

Projektbüro EMSCHERKUNST.2010<br />

Emschergenossenschaft<br />

info@emscherkunst.de<br />

www.emscherkunst.de<br />

<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 47


DAS PERSÖNLICHE INTERVIEW<br />

„Ich schwärme<br />

fürs Ruhrgebiet“<br />

Beschreiben Sie uns Ihre Lieblingsimmobilie.<br />

Im Ruhrgebiet habe ich zwei Lieblingsimmobilien.<br />

Zum einen die Gründerzeitvilla Marckhoff-Rosenstein,<br />

die 1898 in Anlehnung an<br />

die Pariser Oper entstanden ist. Zum anderen<br />

die Villa Nora, die 1895 durch Heinrich<br />

Köhler, Gründer und Generaldirektor der<br />

Westfälischen Stahlwerke AG, erbaut wurde.<br />

Was gefällt Ihnen besonders an<br />

diesen Immobilien?<br />

Beide Gebäude sind eng mit der Geschichte<br />

der bildenden Kunst in Bochum verbunden.<br />

In der Villa Nora war vor dem Zweiten<br />

Weltkrieg die Kunstgalerie der Stadt Bochum<br />

untergebracht. Aufgrund schwerer<br />

Kriegsschäden wurde die Kunstsammlung<br />

des Museums Bochum 1960 unmittelbar<br />

gegenüber dem Bochumer Stadtpark in der<br />

dann schon wieder aufgebauten Villa<br />

Marckhoff-Rosenstein eröffnet. Als Schüler<br />

hatte ich dort in den 80er Jahren Kunstunterricht.<br />

Nachdem beide Gebäude auch<br />

durch Hausschwamm zuletzt in einem<br />

äußerst desolaten Zustand waren, erstrahlt<br />

die Villa Nora durch den Einsatz der Sparkassen-Stiftung<br />

in neuem Glanz. Auch die<br />

Villa Marckhoff-Rosenstein wird inzwischen<br />

durch eine Initiative der Privatbrauerei Moritz<br />

Fiege wieder saniert.<br />

Beide Gebäude prägen in ganz besonderer<br />

Weise das weitgehend denkmalgeschützte<br />

Bochumer Stadtparkviertel. Das Viertel besteht<br />

aus dem 1876 im Stil eines englischen<br />

Gartens angelegten Bochumer Stadtpark<br />

– nach dem Essener Stadtgarten der älteste<br />

kommunale Landschaftsgarten im Ruhrgebiet<br />

– und den angrenzenden Wohngebieten<br />

mit zahllosen repräsentativen Bürgerhäusern,<br />

die ebenfalls Ende des 19. Jahrhunderts<br />

erbaut worden sind.<br />

Wie wohnen Sie?<br />

Ich wohne zurzeit in Düsseldorf-Golzheim<br />

in der sogenannten ‚Weißen Siedlung’ unmittelbar<br />

am Rhein. Das an den Nordpark<br />

grenzende Stadtquartier wurde Ende der<br />

30er Jahre erbaut. Weiß geschlämmte und<br />

48 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />

von Gärten umgebene freistehende Einfamilienhäuser<br />

sind prägend für dieses schöne<br />

Viertel. Auch unsere Berliner Wohnung<br />

– leider müssen meine Frau und ich zurzeit<br />

noch pendeln – ist von Wasser geprägt: Es<br />

liegt unmittelbar am Kleinen Wannsee, tief<br />

im Berliner Südwesten an der Stadtgrenze<br />

zu Potsdam.<br />

Wie würden Sie am liebsten<br />

wohnen?<br />

Meine Frau und ich freuen uns auf unsere<br />

Dachgeschosswohnung, die zurzeit am<br />

Rande des Bochumer Stadtparks entsteht<br />

und in die wir hoffentlich Ende des Jahres<br />

einziehen werden. Die Wohnung liegt<br />

neben der denkmalgeschützten Luther-Kirche,<br />

einem seltenen Beispiel für den geometrischen<br />

Jugendstil im Ruhrgebiet.<br />

Welchen Architekten schätzen<br />

Sie am meisten?<br />

An erster Stelle Professor Hans Kollhoff.<br />

Mir imponiert, wie er althergebrachte Baumaterialien<br />

wie Naturstein oder Ziegel<br />

verwendet und dabei der klassischen Baugestaltung<br />

treu bleibt. Außerdem mag ich<br />

seine traditionelle Formsprache. Daneben<br />

der in Husum geborene Berliner Architekt<br />

Eckhard Feddersen, einer der sicherlich<br />

führenden deutschen Architekturspezialisten<br />

für Senioren- und Sozialbauten, mit<br />

dem mich seit vielen Jahren das gemeinsame<br />

Eintreten für ein besseres Wohnen<br />

im Alter verbindet.<br />

Welche Baumaterialien bevorzugen<br />

Sie?<br />

Vor allem den Ziegelstein, der mich in seiner<br />

Formenvielfalt, seiner Materialität und<br />

in seiner lebendigen Farbigkeit immer wieder<br />

aufs Neue fasziniert.<br />

Welche Stadt gefällt Ihnen aufgrund<br />

der Architektur am besten?<br />

Nachdem ich nun bereits viel von meiner<br />

Heimat, dem Ruhrgebiet, geschwärmt habe,<br />

möchte ich hier Potsdam nennen, zweifellos<br />

Alexander Rychter ist Direktor<br />

des Verbandes der Wohnungs-<br />

und Immobilienwirtschaft<br />

Rheinland Westfalen<br />

e.V. mit Sitz in Düsseldorf.<br />

eine der schönsten Städte Deutschlands. Ich<br />

muss immer wieder an meinen ersten Besuch<br />

1991 denken: damals noch graue Fassaden,<br />

abblätternder Putz und trotz allem<br />

Staunen über die zahllosen Baudenkmäler<br />

und den ungeheuren architektonischen<br />

Schatz. Den konnte man zu dieser Zeit nur<br />

erahnen, heute zieht er als Weltkulturerbe<br />

jedes Jahr Millionen von Menschen an.<br />

Beschreiben Sie Ihre erste eigene<br />

Wohnung.<br />

Freiburg im Breisgau, ein ausgebautes Dachgeschoss<br />

in einem Einfamilienhaus aus den<br />

70er Jahren am Rande des Rieselfeldes bei<br />

einem älteren Ehepaar. Daneben in den Semesterferien<br />

Bochum, Südring, eine große<br />

Dachwohnung, gemeinsam mit meinem<br />

Bruder in einem der zahllosen frühen Nachkriegshäuser,<br />

aber mitten im Leben am<br />

Rande des Bermuda-Dreiecks.<br />

Wie möchten Sie im Alter wohnen?<br />

Mit 43 kommt einem die Frage eigentlich<br />

noch weit weg vor. Nachdem ich mich aber<br />

seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema<br />

Wohnen im Alter befasse, muss ich antworten:<br />

hoffentlich nicht so, wie viele Menschen,<br />

die unseren Sozialstaat mit aufgebaut haben,<br />

leider auch heute noch ihren Lebensabend<br />

verbringen müssen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!