Project ONE - LEG
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Magazin<br />
AUSGABE 1/2010<br />
Thema: Projekt <strong>ONE</strong>: Die <strong>LEG</strong> ist EINS ......8<br />
<strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung: <strong>LEG</strong> spendet 100.000 Euro für mildtätige und gemeinnützige Zwecke ..38<br />
Zusammenarbeit mit DESWOS –Aufbauhilfe für Indien ......40
INHALT 1/2010<br />
8<br />
NACHRICHTEN<br />
Ratingen:<br />
ZeltZeit – Kurzurlaub an Pfingsten . . . . . 4<br />
Münster:<br />
Auf großer Reise – <strong>LEG</strong> unterstützt<br />
integrative Sportgemeinschaft . . . . . . . . . 5<br />
Eventprogramm 2009/2010:<br />
Nachhaltige Präsenz vor Ort . . . . . . . . . . . . 6<br />
Bergisches Land:<br />
<strong>LEG</strong>plus: Bonushefte sind der Renner . . . 7<br />
TITELTHEMA<br />
Projekt <strong>ONE</strong>:<br />
Die <strong>LEG</strong> ist EINS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Neuer Internet-Auftritt:<br />
Einladung zum Site-Seeing . . . . . . . . . . . 13<br />
Alles unter einem Dach . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Interview mit<br />
Prof. Dr. Jörg Erpenbach:<br />
„Unternehmen verlagern ihre Budgets<br />
hin zum Kundenkontakt und zum<br />
Aufbau von Erlebnissen“ . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Titelbild:<br />
Mit der Kampagne ‚Trikotwechsel’<br />
präsentierte sich die <strong>LEG</strong> erstmals<br />
als ein Unternehmen, eine Marke<br />
ein Team.<br />
26<br />
IMMOBILIENMARKT NRW<br />
Kreative Quartiere:<br />
Es gibt ein Leben nach dem Leerstand . . 20<br />
DIE BESONDERE IMMOBILIE<br />
Münster:<br />
Gartensiedlung Weißenburg –<br />
Gallisches Dorf in Westfalen . . . . . . . . . 26<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
<strong>LEG</strong> Landesentwick lungs ge sellschaft NRW GmbH<br />
Roßstraße 120, 40476 Düsseldorf<br />
Tel. 0211/45 68-351, Fax 0211/45 68-300<br />
www.leg-nrw.de, astrid.mendolia@leg-nrw.de<br />
Leitung:<br />
Jens Schönhorst<br />
Redaktion:<br />
Miriam M. Beul, Thomas Börtz,<br />
Dr. Karina Krüger-Junghanns,<br />
Astrid Mendolia (verantwortliche Redakteurin),<br />
Katrin Stamm u. a.<br />
WOHNEN<br />
Dr. Karina Krüger-Junghanns:<br />
Energiesparverordnung belastet<br />
Wohnungsunternehmen . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Aachen/Bonn/Dortmund:<br />
Stromspar-Check – Entlastung für<br />
Klima und Konto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Iserlohn:<br />
Energiegeladener Einsatz<br />
‚An der Egge’ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
PROJEKTE<br />
<strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung:<br />
<strong>LEG</strong> spendet 100.000 Euro für mildtätige<br />
und gemeinnützige Zwecke . . . . 38<br />
Münster:<br />
Geistviertel: Wohnen mit Optionen . . 39<br />
Zusammenarbeit mit DESWOS:<br />
Aufbauhilfe für Indien . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
PORTRÄT<br />
Eberhard Klotz:<br />
„Ich arbeite mit Begeisterung“ . . . . . . . . 42<br />
WOCHENEND-/AUSFLUGTIPP<br />
Emscher Landschaftspark:<br />
Unter freiem Himmel –<br />
Picknick 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Emscherkunst.2010:<br />
100 Tage Insel-Urlaub . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
DAS PERSÖNLICHE INTERVIEW<br />
Alexander Rychter, Verbandsdirektor<br />
des VdW Rheinland Westfalen e.V.:<br />
„Ich schwärme fürs Ruhrgebiet“ . . . . . . . 48<br />
20<br />
Fotos/Animationen:<br />
Ralf Bohnenkamp, DESWOS, GGK Grundstücksgesellschaft Kettwig,<br />
Münsterview, Jean Marie Tronquet, Björn Wagner, Kölbl Kruse GmbH,<br />
Stadt Dortmund / Hans Jürgen Landes, RAG Montan,<br />
Regionalverband Ruhr/Frebel, Max Hampel, Heleen Berkemeyer,<br />
Ansgar van Treeck, Prof. Ferdinand Ulrich, Roman<br />
Mensing/Emscherkunst.2010, Henning Maier-Jantzen,<br />
Emschergenossenschaft<br />
Gestaltung:<br />
GornigDesign, Friedrichstraße 54, 45468 Mülheim an der Ruhr<br />
Druck:<br />
J. L. Romen GmbH & Co. KG, Windmühlenweg 13, 46446 Emmerich<br />
Auflage:<br />
10.000 Exemplare
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
es ist vollbracht: die <strong>LEG</strong> ist EINS! Aus sechs<br />
einzelnen Gesellschaften formten wir ein einheitliches<br />
Unternehmen. Mit vereinten<br />
Kräften aller Mitarbeiter und Führungskräfte<br />
haben wir es geschafft, unser Projekt <strong>ONE</strong>,<br />
die Neuorganisation der <strong>LEG</strong>, plangemäß in<br />
die Praxis umzusetzen. Darüber freuen wir<br />
uns umso mehr, als es sich um ein äußerst<br />
komplexes Vorhaben handelte, das von allen<br />
Beteiligten maximale Flexibilität und Einsatzbereitschaft<br />
verlangte. Dass wir dabei<br />
immer auf die gesamte Belegschaft zählen<br />
konnten, betrachten wir als Bestätigung der<br />
einheitlichen, auf höchstmögliche Kunden-<br />
Die <strong>LEG</strong><br />
ist EINS<br />
zufriedenheit und Wirtschaftlichkeit ausgerichteten<br />
Organisation – und als wichtigen<br />
Anhaltspunkt dafür, dass wir mit unserer<br />
neuen effizienzorientierten Struktur noch<br />
viel bewegen werden.<br />
Unser erstes Ziel haben wir auf jeden Fall<br />
erreicht: eine einheitliche zukunftsfähige<br />
Organisation zu schaffen. Um hier Nachhaltigkeit<br />
zu gewährleisten, galt es, die vorhan-<br />
Thomas Hegel<br />
Sprecher der Geschäftsführung (CEO)<br />
Eckhard Schultz, Thomas Hegel und Holger Hentschel<br />
denen Ressourcen so einzusetzen, dass sie<br />
für Kunden wie Unternehmen maximalen<br />
Nutzen bringen. Zugunsten einer optimierten<br />
Bewirtschaftung haben wir eine Neuaufteilung<br />
unserer Wohnungsbestände<br />
nach Lage und Bedarf vorgenommen: in die<br />
Regionen Ruhrgebiet, Rheinland und Westfalen<br />
mit jeweils eigenen Niederlassungen,<br />
Kundencentern und -büros. Unsere Mitarbeiter<br />
sind in insgesamt 24 Niederlassungen<br />
und Kundencentern sowie fast 100 Mieterbüros<br />
für die Kunden persönlich vor Ort.<br />
Eine Verbindung aus gesteigerter Kosteneffizienz<br />
bei gewohnt hoher Serviceorientierung,<br />
auf die wir großen Wert legen.<br />
Über diese und alle weiteren Facetten der<br />
neuen <strong>LEG</strong> informiert Sie diese Ausgabe<br />
ausführlich. Neben der Zusammenfassung<br />
von Hintergründen und Zielen des Umbauprozesses<br />
zählt dazu auch ein Bericht über<br />
die Umstellungskampagne, die unseren<br />
Kunden die neue Organisation nahe bringt.<br />
Das Experteninterview im Rahmen des<br />
Titelthemas stellt die Strategie der einen<br />
Marke in den Kontext aktueller Trends in<br />
der Wohnungswirtschaft. Und wir laden Sie<br />
herzlich zum Besuch unserer inhaltlich und<br />
visuell neu gestalteten gemeinsamen <strong>LEG</strong>-<br />
Homepage ein, die Sie seit Anfang Juli unter<br />
www.leg-nrw.de erwartet.<br />
Eckhard Schultz<br />
Geschäftsführer (CFO)<br />
EDITORIAL<br />
Wenn es um die Arbeit der vergangenen<br />
Wochen und Monate geht, haben wir aber<br />
nicht nur Projekt <strong>ONE</strong>, sondern viele Ergebnisse<br />
vorzuweisen, die wir Ihnen in dieser<br />
Ausgabe vorstellen. So finden Sie auf den<br />
folgenden Seiten zum Beispiel einen Beitrag<br />
zum energetischen Modernisierungsprojekt<br />
in Iserlohn und die Beschreibung der neuen<br />
Serviceaktion ‚Stromspar-Check’ in Aachen,<br />
Bonn und Dortmund. In der Rubrik ‚Die besondere<br />
Immobilie’ präsentieren wir Ihnen<br />
diesmal das Modellprojekt der autofreien<br />
Gartensiedlung Weißenburg am Standort<br />
Münster.<br />
Ganz im Zeichen der Kulturhauptstadt<br />
RUHR.2010 befasst sich der Beitrag der<br />
Immobilienjournalistin Miriam M. Beul mit<br />
der kreativen Umnutzung alter Industrieareale<br />
an Rhein und Ruhr. Und ganz nebenbei<br />
finden Sie vielleicht Geschmack an<br />
einem Picknick ‚Unter freiem Himmel’ und<br />
einer Reise auf die Emscher-Insel.<br />
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien<br />
einen Sommer, der diesen Namen auch verdient,<br />
und natürlich einen erholsamen<br />
Urlaub. Und wir freuen uns auf eine weiterhin<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit mit<br />
Ihnen.<br />
Holger Hentschel<br />
Mitglied der Geschäftsleitung (HOO)<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 3
RATINGEN<br />
ZeltZeit 2010 – Kurzurlaub an Pfingsten<br />
Sie ist mittlerweile in Ratingen gelebte und geliebte Pfingsttradition: Die ZeltZeit<br />
am Grünen See fand in diesem Jahr zum dreizehnten Mal statt und begeisterte<br />
mehr als 10.000 Besucher. Ihr Erfolgsrezept: ein reichhaltiges Programm für Groß<br />
und Klein in idyllischem Ambiente, eine gelungene Mischung aus modernem<br />
Kabarett, sportlichen Wettkämpfen und Outdoor-Aktivitäten.<br />
Das erste bundesweite Schulkabarett Festival<br />
‚Schulscharfes Kabarett’ leitete die Veranstaltung<br />
erfolgreich ein. Mit dabei waren alte<br />
Bekannte wie die ‚Westhäkchen’ aus Ratingen-West.<br />
Aber auch Newcomer wie ‚Anti-<br />
ToxiN’ aus Bremen standen dem bissigen<br />
Humor ihrer erfahrenen Schülerkollegen in<br />
nichts nach. Die Band ‚Köbes Underground’<br />
eröffnete die ZeltZeit dann offiziell. Die<br />
Hauskapelle der Kölner Stunksitzung versprach<br />
einen kabarettistisch-musikalischen<br />
Eröffnungsabend und hielt Wort. Von der<br />
ersten Minute an brannte die Luft, im Zelt<br />
herrschte Partystimmung pur und die Bodenbretter<br />
bebten.<br />
Prominente Highlights: Guido Cantz<br />
und ‚Springmaus’<br />
Für gute Laune sorgten Guido Cantz und das<br />
‚Springmaus’-Ensemble. Comedian Cantz<br />
unterhielt seine Gäste mit dem Programm<br />
‚Ich will ein Kind von dir!’, den zahlreichen<br />
Tücken, Freuden und Erwartungen des<br />
Elternseins. Das Improvisationstheater<br />
‚Springmaus’ zeigte mit seinem aktuellen<br />
Programm ‚Neustart – Nur mit Euch!’, wie<br />
unterhaltsam und professionell improvisierte<br />
Comedy sein kann.<br />
Pfingstsonntag im Fokus der Familie<br />
und des Sports<br />
Der ZeltZeit-Sonntag ist <strong>LEG</strong>-Familientag.<br />
Dabei begeisterten Attraktionen wie der<br />
<strong>LEG</strong>-Streichelzoo, der <strong>LEG</strong>-Kletterberg,<br />
mehrere Hüpfburgen, Bull Riding und eine<br />
Trampolin-Arena die Besucher. Für lockere<br />
Atmosphäre sorgte die Live-Musik der Ratinger<br />
Cover-Band ‚S.A.C.K.’. Auch Sport<br />
gehört zum Programm: So fanden die vierte<br />
Drachenboot-Regatta auf dem Grünen See<br />
und der elfte ZeltZeit-Lauf rund um den See<br />
statt. Letzteren organisiert die <strong>LEG</strong> in Zu-<br />
4 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
sammenarbeit mit der LG Ratingen und der<br />
ASC. Dabei war auch die Kreativität der 25<br />
Teams gefragt, denn der lustigste Name<br />
und das kreativste Kostüm wurden prämiert.<br />
Nach einem spannenden Drachenboot-Turnier<br />
schaffte es das<br />
<strong>LEG</strong>-Paddelteam ‚Legionäre’ aufs<br />
Treppchen: Hinter den Siegern,<br />
den ‚Moneydragons’ aus Wuppertal,<br />
und den Zweitplatzierten von<br />
den Düsseldorfer Stadtwerken,<br />
‚Fei Long’, belegten sie Rang drei.<br />
i<br />
Mischa Blum<br />
Bereich Unternehmenskommunikation<br />
<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />
Tel. 02 11 / 45 68-117
MÜNSTER<br />
Auf großer Reise –<br />
<strong>LEG</strong> unterstützt integrative<br />
Sportgemeinschaft<br />
Kaum eine Sportart, der man beim SV Blau-Weiß Aasee nicht nachgehen kann.<br />
Sei es Tischtennis oder Turnen, Volleyball oder Fußball. Das, was den<br />
Breitensportverein aus dem Münsteraner Aaseeviertel aber besonders macht,<br />
ist sein integratives Engagement. So rennen zum Beispiel in der Fußballsparte<br />
schon seit sieben Jahren sowohl behinderte als auch nicht-behinderte Kinder<br />
und Jugendliche gemeinsam dem runden Leder hinterher. Unterstützt wird<br />
der ‚Verein mit Vorbildcharakter’ von der <strong>LEG</strong>. So unter anderem beim Freundschaftscup<br />
des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) Anfang April in Irchenrieth,<br />
Bayern.<br />
Es gibt bundesweit immer noch wenige integrative<br />
Fußballmannschaften. Um den<br />
Kindern die Möglichkeit zu geben, nicht<br />
nur zu trainieren, sondern auch im sportlichen<br />
Wettkampf gegeneinander anzutreten,<br />
fallen natürlich aufgrund der großen<br />
räumlichen Entfernungen entsprechende<br />
Reisekosten an. „Die Teilnahme am Turnier<br />
in Irchenrieth war für uns nur möglich, weil<br />
die <strong>LEG</strong> die Reisekosten übernommen hat“,<br />
so Björn Wagner, Geschäftsführer des SV<br />
Blau-Weiß Aasee. Anlass des Turniers war<br />
das zehnjährige Bestehen des Vereins ‚RehaSport’,<br />
bei dem die Münsteraner Mannschaft<br />
neben den ‚Schlümpfen’ des BSV<br />
Dorsten 09 zu den Ehrengästen gehörte.<br />
Das Miteinander steht im Vordergrund<br />
„Die große Reise nach Bayern war für die<br />
Kinder ein echtes Abenteuer“, so Wagner.<br />
Bei dem Turnier, an dem insgesamt acht<br />
Mannschaften teilnahmen, mussten sich die<br />
Aasee-Kicker erst beim Spiel um den Gruppensieg<br />
der Vertretung der HPH Weiden<br />
geschlagen geben. „Natürlich hätte unser<br />
Team gerne gewonnen, aber im Vordergrund<br />
stand das Miteinander. Und in diesem<br />
Punkt hat der Freundschaftscup schon<br />
vor dem ersten Anpfiff nur Sieger hervorgebracht.“<br />
Unterstützung für die<br />
integrative Laufgruppe<br />
Der Integrationsaspekt ist in den verbindli-<br />
chen Leitlinien des SV Blau-Weiß Aasee bereits<br />
seit Jahren fester Bestandteil. Seit<br />
Sommer des vergangenen Jahres besteht<br />
eine Kooperation zwischen dem Aasee-Verein<br />
und der <strong>LEG</strong>. Neben den Fußballern unterstützte<br />
das Unternehmen 2009 auch die<br />
integrative Laufgruppe beim Münster-Marathon.<br />
„Der Verein ist für viele unserer<br />
Mieter in Münster erste Adresse, wenn es<br />
um sportliche Aktivitäten geht“, erläutert<br />
Josef Rehring, <strong>LEG</strong>-Regionalleiter Westfalen.<br />
„Sei es im ‚normalen’ oder im ‚integrativen’<br />
Bereich. Wobei diese Unterscheidung<br />
dank des vorbildlichen Konzeptes eine<br />
immer kleinere Rolle spielt. Und das ist bei<br />
allem sportlichen Ehrgeiz der eigentliche<br />
Erfolg.“<br />
i<br />
Thomas Börtz<br />
Marketing Region Westfalen<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Tel. 02 51 / 70 42 20<br />
thomas.boertz@leg-nrw.de<br />
NACHRICHTEN<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 5
EVENT-PROGRAMM<br />
2009/2010:<br />
Nachhaltige<br />
Präsenz vor Ort<br />
Bei rund 120 Veranstaltungen in ganz<br />
NRW stand <strong>LEG</strong>-Maskottchen Hoppel,<br />
der beliebte Knuddelhase, mit seinem<br />
neuen Erkennungslied und dem dazugehörigen<br />
Tanz in der Veranstaltungssaison<br />
2009/2010 oft im Mittelpunkt.<br />
„Ho-Ho-Hoppel, der schlaue Hase ist<br />
unser Freund“, hörte man die kleinen<br />
<strong>LEG</strong>-Mieter vielerorts begeistert singen.<br />
Zukunft, die bewegt: In punkto Kinderunterhaltung<br />
machte der sympathische <strong>LEG</strong>-Hase<br />
im vergangenen Jahr auf ganzer Linie mobil.<br />
So gab es erstmals ein hochwertiges Stofftier<br />
zum Kuscheln und einen offiziellen Erkennungssong<br />
des Maskottchens mit einer<br />
speziell erarbeiteten Choreographie. Die erwachsenen<br />
Mieter freuten sich unter anderem<br />
auf Nachmittage für Hundebesitzer. Bei<br />
abwechslungsreichen Spielen lernten sie<br />
ihren Hund von seiner sportlichen Seite kennen<br />
und bekamen von professionellen Hundetrainern<br />
Tipps zur richtigen Ernährung sowie<br />
Pflege ihres Vierbeiners.<br />
Selbstgemachtes und Gesponsertes<br />
2009 war ein kreatives Jahr: Durch die<br />
farbenfrohen Oster-Events und die<br />
stimmungsvollen Weihnachtsaktionen<br />
wurden an zahlreichen Standorten nicht<br />
nur kleine Mieter, sondern auch ihre<br />
Eltern und Großeltern zu kreativen<br />
Bastlern. Sie bemalten unter anderem Oster-<br />
6 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
eier, stellten Schmuck her und bauten Lebkuchenhäuser.<br />
Neben den konzerneigenen<br />
Events begeisterte die <strong>LEG</strong> auch in ihrer Rolle<br />
als Sponsor zahlreiche Menschen. So war sie<br />
Hauptsponsor bei Publikumsmagneten wie<br />
der Ratinger ZeltZeit an Pfingsten, dem sommerlichen<br />
Mondschein-Kino in Monheim<br />
und dem Monheimer Septemberfest. Diese<br />
Veranstaltungen ziehen jährlich zehntausende<br />
Besucher in ihren Bann und sorgen für<br />
positives Aufsehen.<br />
Premieren für alle Sinne<br />
Eine (denk-)sportliche Premiere boten 2009<br />
der Stacking-Nachmittag [1] mit Trainer<br />
Boris Konrad und der Parkour-Nachmittag<br />
[2] mit dem Team<br />
der jungen<br />
Kölner Sportagentur Move Productions.<br />
Während beim Stacking hauptsächlich das<br />
Gehirn und die Arme in Anspruch genommen<br />
werden, ist beim Parkour der gesamte<br />
Körper im Einsatz. „Auch bei den neuen<br />
Paartanz-Nachmittagen war Körpereinsatz<br />
gefragt. Unsere Mieter kamen richtig in<br />
Schwung“, so Mischa Blum, Veranstaltungskoordinator<br />
der <strong>LEG</strong>. „Zudem haben wir<br />
auch 2009/2010 wieder zahlreiche gesellige<br />
Veranstaltungen wie Grillfeste, Kaffee- und<br />
Kuchen-Nachmittage sowie Mieterreisen<br />
angeboten, die unsere Zielgruppe bestens<br />
unterhalten haben.“<br />
i<br />
Mischa Blum<br />
Bereich Unternehmenskommunikation<br />
<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />
Tel. 02 11 / 45 68-117<br />
[1] Stacking (Stapeln) ist ein Geschicklichkeitssport, bei dem man mit zwölf Bechern<br />
Pyramiden in einer bestimmten Reihenfolge stapelt. Die Trendsportart fördert die<br />
Beidhändigkeit, die Schnelligkeit und das Koordinationsvermögen.<br />
[2] Parkour ist ein moderner Hindernislauf, bei dem man alltägliche Gegenstände<br />
wie Parkbänke, Treppen und Geländer spielerisch überwindet.
BERGISCHES LAND<br />
<strong>LEG</strong>plus:<br />
Bonushefte sind<br />
der Renner<br />
Die <strong>LEG</strong>plus-Bonushefte sind bei den<br />
Mietern beliebt. In Remscheid und<br />
Solingen erschien im April bereits die<br />
vierte Auflage, in Kreuztal die zweite.<br />
Die begehrten Hefte bieten Rabatte in<br />
Geschäften und Freizeiteinrichtungen.<br />
Auch diesmal stellte das <strong>LEG</strong>plus-<br />
Team wieder ein attraktives Angebot<br />
mit ausgewählten Kooperationspartnern<br />
zusammen.<br />
„In Remscheid hat sich bereits eine bewährte<br />
Mischung gebildet“, erläutert Katrin<br />
Stamm, regionale Marketing-Koordinatorin<br />
für das Rheinland. „Wir arbeiten mit zahlreichen<br />
Partnern der ersten Stunde zusammen,<br />
beispielsweise Friseuren und Apotheken.<br />
Sie betrachten das Bonusheft inzwischen<br />
als geeignetes Medium, um eigene<br />
Kunden zu binden.“ In Solingen und Kreuztal<br />
ging die <strong>LEG</strong> mit bewährten und neuen<br />
Partnern in die Neuauflage.<br />
+++ KURZ NOTIERT +++<br />
RATINGEN-WEST: NETTO-MARKT –<br />
EIN GEWINN FÜRS QUARTIER<br />
„Macht 11,55 Euro“ – ein bisschen<br />
Obst, Milch, Brot, Wurst und Käse,<br />
nicht zu vergessen das leckere Bio-<br />
Müsli: Ihre täglichen Einkäufe absolviert<br />
Sandra Bruns, die in der Nähe des<br />
Berliner Platzes wohnt, praktisch vor<br />
der Haustür – im neuen Netto-Markt,<br />
der im November 2009 auf dem<br />
Gelände des ehemaligen Plus-Marktes<br />
seine Pforten öffnete. Wie sie, schätzen<br />
die meisten Stadtteilbewohner das<br />
vielfältige und preiswerte Einkaufsangebot<br />
des Marken-Discounters.<br />
„Der Netto-Markt ist ein Gewinn für das<br />
Quartier“, so fällt das Fazit von Uwe<br />
Steinbach aus. Dass der Stadtteil Ratingen-<br />
West dem Niederlassungsleiter Düsseldorf<br />
und der <strong>LEG</strong> am Herzen liegt, belegen die<br />
zahlreichen Modernisierungsmaßnahmen<br />
der vergangenen Jahre wie auch die Investitionen<br />
in den Netto-Neubau von zusätzlich<br />
1,5 Millionen Euro. Uwe Steinbach<br />
erklärt: „Dieses finanzielle Engagement<br />
Mietrabatt direkt aufs Konto<br />
Neben den Rabatt-Coupons gibt es die<br />
Neukunden-Aktion ‚Fünf Jahre Mietrabatt’.<br />
Das Unternehmen zahlt neuen Mietern fünf<br />
Jahre lang einen Teil ihrer Jahresnettomiete<br />
zurück, nach einem Jahr ein Prozent, nach<br />
zwei Jahren zwei Prozent – bis zu fünf<br />
Prozent nach fünf Jahren. Seit Anfang 2010<br />
schüttet die <strong>LEG</strong> in Remscheid und Solingen<br />
die ersten Prämienauszahlungen an ihre<br />
Mieter aus. Sie erhalten ein persönliches<br />
Anschreiben, in dem ihr Mieterbetreuer sie<br />
über die Höhe ihrer <strong>LEG</strong>plus-Prämie informiert.<br />
Eine schöne Gelegenheit, um den<br />
Kontakt zwischen Kunde und Vermieter zu<br />
vertiefen. Die Prämie wird als eigenständiger<br />
Betrag direkt auf das Konto des Mieters<br />
eingezahlt.<br />
Zahlreiche Besucher auf der Website<br />
Die <strong>LEG</strong>-Mieter erhalten auf der Website<br />
www.legplus.de ausführliche Informationen<br />
zahlt sich langfristig<br />
aus. Die neue Nahversorgung<br />
wertet<br />
sowohl den Stadtteil<br />
als auch die Wohnund<br />
Lebensqualität<br />
unserer Mieter auf.“<br />
Quartiersentwicklung<br />
sorgt<br />
für Mieterbindung<br />
Damit sich die Anwohner noch stärker mit<br />
ihrem Stadtteil identifizieren, legt die <strong>LEG</strong><br />
großen Wert auf persönliche Gespräche mit<br />
Anwohnern und Mietern. Gemeinsam werden<br />
Ideen, Interessen und Wünsche für die<br />
lokale Aufwertung besprochen. „Zuhören<br />
und vermitteln ist das A und O bei unserem<br />
Engagement vor Ort“, so Steinbach.<br />
‚Netto’ sammelt Pluspunkte<br />
Von der Fertigstellung bis heute zeigt sich,<br />
dass der Netto-Markt mit seiner vergrößerten<br />
Verkaufsfläche bei den Bewohnern gut<br />
i<br />
i<br />
NACHRICHTEN<br />
über Rabatte und Kooperationspartner.<br />
Schaut man sich die Seitenanfragen im<br />
Internet an, wird die Tendenz stetig steigender<br />
Besucherzahlen deutlich. Besonders<br />
zum Erscheinungstermin eines neuen<br />
Heftes schnellen die Besucherzahlen messbar<br />
in die Höhe.<br />
Katrin Stamm<br />
Marketing Region Rheinland<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Tel. 0 21 02 / 94 52-38<br />
katrin.stamm@leg-nrw.de<br />
info@legplus.de<br />
www.legplus.de<br />
ankommt und das Angebotsspektrum des<br />
nachbarschaftlichen Einkaufszentrums ‚Mosaik’<br />
sinnvoll ergänzt. Sandra Bruns jedenfalls<br />
freut sich über die kurzen Wege und<br />
fühlt sich bestens versorgt: „Plus war einmal.<br />
Jetzt ist ‚Netto’ ein Pluspunkt für mein<br />
Wohnquartier.“<br />
Uwe Steinbach<br />
Niederlassungsleiter Düsseldorf<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Tel. 0 21 02 / 94 52-12<br />
uwe.steinbach@leg-nrw.de<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 7
Projekt <strong>ONE</strong>:<br />
Die <strong>LEG</strong> ist EINS<br />
Ein Name, ein Logo, ein Team: Seit Anfang April 2010 ist die Neuorganisation der<br />
<strong>LEG</strong>-Gruppe vollzogen. Unter dem Dach der gemeinsamen Marke <strong>LEG</strong> führten die<br />
Geschäftsleitung, die Führungskräfte und die Mitarbeiter sechs Einzelgesellschaften<br />
zu einem einheitlichen Unternehmen mit dem Kerngeschäftsfeld Wohnen zusammen.<br />
Der Hebel für die Neuorganisation ist das interne Projekt <strong>ONE</strong>. Als<br />
Akronym steht <strong>ONE</strong> für organisation for new efficiency, Organisation für neue<br />
Effizienz. Wir fassen Hintergrund, Ziele und Vorteile für Sie zusammen, informieren<br />
über wesentliche Eckpunkte der neuen Struktur und berichten über die Kampagne<br />
zur Positionierung der neuen <strong>LEG</strong> für Mieter und Öffentlichkeit.<br />
8 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010
n Rund 250.000 Mieter in 90.000 Wohnungen:<br />
Damit war die <strong>LEG</strong>-Gruppe in<br />
ihrem zentralen Marktsegment gut aufgestellt.<br />
Für die Geschäftsführung eine günstige<br />
Ausgangslage, um Veränderungen in Angriff<br />
zu nehmen, die mit Blick auf ständig<br />
wachsende Anforderungen an Qualität und<br />
Effizienz in jedem Fall notwendig war. „Wir<br />
wollten den Vorteil einer guten Marktposition<br />
für einen bedarfsorientierten Umbau<br />
nutzen, anstatt uns irgendwann von auftretenden<br />
Problemen zum Handeln zwingen<br />
zu lassen“, erläutert Thomas Hegel, Sprecher<br />
der Geschäftsführung. Eine sichere Zukunft<br />
schaffen durch Steigerung des Leistungsgrads,<br />
mehr Kundennähe und Wirtschaftlichkeit:<br />
So lautete die Zielsetzung,<br />
mit der die umfassende Neuorganisation<br />
der <strong>LEG</strong>-Gruppe begann, die jetzt in eine<br />
neue, einheitliche <strong>LEG</strong> Wohnen NRW<br />
GmbH mündete.<br />
Im Profil: die neue <strong>LEG</strong><br />
Mit der Zusammenführung aller operativen<br />
und administrativen Tätigkeiten aus dem Bereich<br />
Wohnen vollzog das Unternehmen<br />
eine konsequente Konzentration auf das<br />
Kerngeschäftsfeld. Dabei baut die Organisation<br />
auf einem Gebietszuschnitt mit klarer<br />
Zuordnung zu den lokalen Märkten auf. So<br />
erfolgte eine räumlich wie inhaltlich optima-<br />
Wohnen<br />
le Aufteilung des Wohnungsbestands in drei<br />
Regionen – Ruhrgebiet, Rheinland und Westfalen<br />
–, repräsentiert durch Regionalbereiche<br />
an den Standorten Münster, Dortmund und<br />
Düsseldorf. Ihnen zugeordnet sind Niederlassungen<br />
und Kundencenter sowie fast 100<br />
Mieterbüros, die eine intensive Vor-Ort-Betreuung<br />
gewährleisten. „Diese Struktur ist<br />
etwas Besonderes. Denn wir können sowohl<br />
mit Blick auf Wirtschaftlichkeit als auch in<br />
Bezug auf Kundenorientierung maximale Effizienz<br />
gewährleisten“, fasst Hegel den Kern<br />
der neuen <strong>LEG</strong> zusammen.<br />
Projekt <strong>ONE</strong>: Der Titel war Programm<br />
„<strong>ONE</strong> steht buchstäblich für eine Organisation<br />
mit neuer Effizienz sowie für die Tatsache,<br />
dass sich dies nur mit einem als Einheit<br />
gestalteten Unternehmen erreichen ließ“, so<br />
Geschäftsführer Eckhard Schultz. Entsprechend<br />
beinhaltete der Umbau die standortübergreifende<br />
Vereinheitlichung von Steuerung,<br />
Arbeitsmitteln und Unternehmensprozessen<br />
sowie die Definition gemeinsamer<br />
Qualitätsstandards. Vorläufiges Fazit<br />
von Thomas Hegel: „Die Neuorganisation<br />
war ein enormer Kraftakt, den wir nur mit<br />
vollem Einsatz aller Beteiligten bewältigen<br />
konnten. Dazu beigetragen hat sicherlich,<br />
dass wir über den gesamten Prozess hinweg<br />
für maximale Transparenz im Haus gesorgt<br />
Die verschiedenen Wohnungsgesellschaften<br />
standen<br />
bisher faktisch untereinander<br />
im Wett bewerb. Mit der Strategie<br />
der einen Marke macht<br />
sich die <strong>LEG</strong> als einheitlicher<br />
Konzern bemerkbar. Dies<br />
ermöglicht eine klare Kommunikation<br />
des Unternehmens<br />
nach außen.<br />
TITELTHEMA<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 9
NEUORGANISATION GESCHÄFTSBEREICH WOHNEN<br />
Mit der Kampagne ‚Trikotwechsel’<br />
zeigte sich das<br />
Unternehmen erstmals als<br />
eine Marke und ein Team.<br />
Die vormals verbundenen<br />
Unternehmen firmieren<br />
seit Anfang April unter<br />
‚<strong>LEG</strong> Wohnen’.<br />
10 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
<strong>LEG</strong> BETREUUNG VON<br />
WOHNEIGENTUM GMBH<br />
KC = KUNDENCENTER<br />
NIEDERLASSUNG<br />
DÜSSELDORF<br />
KC DÜSSELDORF<br />
KC RATINGEN<br />
KC MONHEIM<br />
NIEDERLASSUNG<br />
KÖLN<br />
KC KÖLN<br />
KC REMSCHEID<br />
REGION<br />
RHEINLAND<br />
NIEDERLASSUNG<br />
DUISBURG<br />
NIEDERLASSUNG<br />
BONN<br />
und offene Kommunikation gefördert haben.<br />
Dennoch wurde Mitarbeitern wie Führungskräften<br />
einiges abverlangt – umso<br />
mehr wissen wir zu schätzen, dass sie von<br />
Anfang an ein Höchstmaß an Engagement<br />
bewiesen haben.“<br />
Mehrwert mit Zukunft<br />
Nachhaltige Effizienzsteigerung, die nicht zu<br />
Lasten von Bewirtschaftungsqualität oder<br />
(Dienst-)Leistungsspektrum geht: So lässt<br />
sich ein zentrales Ergebnis der Neuorganisation<br />
zusammenfassen. Für die weitere Geschäftsentwicklung<br />
bedeutet das einen klaren<br />
Wettbewerbsvorteil. Denn die Erhöhung<br />
der Wirtschaftlichkeit wird insbesondere im<br />
Mietwohnsegment immer wieder als kurzfristige<br />
Gewinnmaximierung realisiert, die<br />
für die Kunden den Verlust von Komfort und<br />
Service bedeutet. Von der Neuorganisation<br />
der <strong>LEG</strong> dagegen profitieren beide Seiten:<br />
Unternehmen und Mieter.<br />
Am Kunden und<br />
Bestand orientiert<br />
Ein zentraler Faktor ist, dass das<br />
Unternehmen die Verwaltungskosten<br />
optimierte. Dies ergibt<br />
sich vor allem aus dem angepass -<br />
ten Zuschnitt der Bestandsgebiete<br />
– nicht zuletzt deshalb, weil es<br />
zuvor durch Präsenz mehrerer<br />
Einzelgesellschaften am gleichen<br />
Standort teilweise zu<br />
Überschneidungen in der
<strong>LEG</strong> GESCHÄFTSBEREICH WOHNEN<br />
NIEDERLASSUNG<br />
DORTMUND<br />
KC DORTMUND<br />
KC DORTMUND<br />
SCHARNHORST<br />
KC CASTROP<br />
REGION<br />
RUHRGEBIET<br />
NIEDERLASSUNG<br />
ISERLOHN<br />
KC ISERLOHN<br />
KC SOEST<br />
Bewirtschaftung kam. Da die aktuelle Zuordnung<br />
von Niederlassungen, Kundencentern<br />
und Mieterbüros exakt an Kundenbedarf<br />
und Wohnungsbestand ausgerichtet ist, werden<br />
alle Ressourcen optimal genutzt. Die<br />
standortübergreifende Vereinheitlichung<br />
von Tools und Abläufen lässt die Effizienz<br />
zusätzlich steigen. „Diese neue ökonomische<br />
Leistungsstärke bedeutet für uns vor allem<br />
deshalb Zukunftssicherung, weil sie uns die<br />
Fortführung einer mieterorientierten, hochwertigen<br />
Bewirtschaftung erlaubt“, betont<br />
der Sprecher der Geschäftsführung Thomas<br />
Hegel. Denn das war von vornherein klar:<br />
Am Ende entscheidet der Mieter über den<br />
Unternehmenserfolg. Entsprechend stehen<br />
seine Bedürfnisse weiterhin im Mittelpunkt<br />
aller Aktivitäten. Und so bleibt es für die<br />
Kunden auch nach der Neuorganisation bei<br />
den gewohnten Heimvorteilen. Wichtigster<br />
Pluspunkt ist nach wie vor die Präsenz des<br />
Vermieters vor Ort. Und auch auf die engagierte<br />
Bewirtschaftung in fast 100 Mieterbüros<br />
sowie die ausgeprägte Serviceorientierung<br />
können die Mieter weiter bauen. Neu<br />
ist eine zusätzliche Qualitätssicherheit – aufgrund<br />
der standortübergreifenden einheitlichen<br />
Standards.<br />
Sportliche Lösung: Wir sind ein Team!<br />
Einerseits gilt es, eine Neuorganisation zu<br />
kommunizieren – und gleichzeitig insbesondere<br />
gegenüber den Kunden deutlich zu machen,<br />
dass alles mindestens so gut bleibt, wie<br />
es war: Darin bestand die zentrale Heraus-<br />
NIEDERLASSUNG<br />
ESSEN<br />
KC GELSENKIRCHEN<br />
KC ESSEN<br />
NIEDERLASSUNG<br />
MÜNSTER<br />
forderung der Einführungskampagne. Die<br />
Lösung ist sportlich. Unter indirekter Bezugnahme<br />
auf die diesjährige Fußballweltmeisterschaft<br />
wurde die Neuorganisation als ‚Trikotwechsel’<br />
vermittelt. Dabei tritt die neue<br />
einheitliche <strong>LEG</strong> als ‚ein Team’ in Erscheinung,<br />
das seinen jahrelangen gemeinsamen<br />
Einsatz für die Mieter nun unter einem gemeinsamen<br />
Namen fortsetzt. Schlüsselelement<br />
der Kampagne war die Website<br />
REGION<br />
WESTFALEN<br />
NIEDERLASSUNG<br />
BIELEFELD<br />
KC BIELEFELD<br />
KC HÖXTER<br />
Klicken und gewinnen:<br />
Die Website<br />
www.leg-trikotwechsel.de<br />
vermittelte die Neuorganisation<br />
spielerisch.<br />
TITELTHEMA<br />
NIEDERLASSUNG<br />
HAMM<br />
GWN<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 11
Großplakate (oben), Poster<br />
an Fußballplätzen und in<br />
Wohnanlagen sowie Türanhänger<br />
wiesen auf die neue<br />
<strong>LEG</strong>-Marke hin.<br />
12 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
www.leg-trikotwechsel.de, die neben Informationen<br />
über die neue <strong>LEG</strong> ein Gewinnspiel<br />
um Trikotsätze und Trainingsleibchen<br />
für Fußballvereine sowie weitere Preise rund<br />
um das Thema Fußball umfasste.<br />
Immer am Ball bleiben<br />
Um alle relevanten Zielgruppen zu erreichen,<br />
nutzte die <strong>LEG</strong> über einen Zeitraum<br />
von rund drei Monaten verschiedene Kommunikationskanäle,<br />
von der persönlichen<br />
Ansprache über Anzeigen und Großflächen<br />
bis hin zu Pressearbeit und Internet. Den Anfang<br />
machten im April die Website sowie<br />
Anschreiben an alle Mieter im Bestand, die<br />
über die Neuorganisation informierten. Zugleich<br />
erweiterte die <strong>LEG</strong> ihre Homepage<br />
um eine FAQ-Seite, die Mieterfragen rund<br />
um den Umbau beantwortet. Im Anschluss<br />
daran startete der klassische Teil der Kampagne.<br />
Niederlassungen und Kundencenter<br />
verteilten Plakate, Infoflyer<br />
und Werbemittel. Fußballvereine<br />
der <strong>LEG</strong>-Regionen erhielten Infoflyer<br />
und Freecards. Groß -<br />
flächen und Anzeigen kammen<br />
zum Einsatz. Parallel<br />
dazu sorgte die Website für<br />
kontinuierlichen Zielgruppenkontakt,<br />
denn welche<br />
Fußballmannschaften am<br />
Ende gewannen, wurde interaktiv<br />
per Publikumsvo-<br />
ting ent schieden. Anfang Juli ging dann die<br />
neue einheitliche <strong>LEG</strong>-Homepage mit Kundenfokus<br />
online, und für einen öffentlichkeitswirksamen<br />
Abschluss sorgte ein Großevent<br />
– mit Trikotübergabe an die zwölf Fußballvereine<br />
mit der besten Publikumswertung<br />
und einem Turnier um den <strong>LEG</strong>-<br />
Pokal. Und danach? Dazu wollen die beiden<br />
<strong>LEG</strong>-Geschäftsführer eigentlich nur eins<br />
sagen: „Nach der Meisterschaft ist vor der<br />
Meisterschaft. Beim Fußball genauso wie in<br />
Sachen nachhaltiger Wohnungsbewirtschaftung.<br />
Wir bleiben weiter am Ball.“<br />
i<br />
Jens Schönhorst<br />
Bereichsleiter Unternehmenskommunikation<br />
<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />
Tel. 02 11 / 45 68-329<br />
jens.schoenhorst@leg-nrw.de
Neuer Internet-Auftritt:<br />
Einladung zum<br />
Site-Seeing!<br />
Anfang Juli war es so weit:<br />
Die neue einheitliche<br />
Internetseite ‚Tapetenwechsel’<br />
der <strong>LEG</strong> wurde<br />
online geschaltet – und Sie<br />
sind herzlich eingeladen,<br />
uns unter www.leg-nrw.de<br />
einen Besuch abzustatten.<br />
Warum sich das auf jeden<br />
Fall lohnt, verraten wir<br />
Ihnen hier.<br />
Der Farbcode dient als<br />
Orientierung auf der Website.<br />
Farbwelt<br />
Unternehmen<br />
Sympathie<br />
Harmonie<br />
Freundschaft<br />
Vertrauen<br />
Zuverlässigkeit<br />
Kaufen<br />
Konservativ<br />
Modern<br />
Sachlich<br />
Funktional<br />
Mieten<br />
Natürlichkeit<br />
Zuversicht<br />
Frische<br />
Gesundheit<br />
Jugend<br />
Eine für alle: Im Zuge der Neuorganisation<br />
unserer Gruppe unter einem Markendach<br />
haben wir auch im Internet ein gemeinsames<br />
Zuhause eingerichtet. Zum Einzug aller Gesellschaften<br />
wurde das <strong>LEG</strong>-Domizil mit<br />
einer passenden Raumaufteilung versehen<br />
und erhielt außerdem einen frischen neuen<br />
Anstrich. Und damit alle Interessenten auf<br />
schnellstem Weg zu uns finden, führt auch<br />
der Aufruf der alten Einzeladressen direkt<br />
zur neuen Homepage. Einzige Ausnahme ist<br />
die Website der GWN GmbH, die aus betriebstechnischen<br />
Gründen bestehen bleibt.<br />
König Kunde<br />
Das Hauptaugenmerk beim Umbau unserer<br />
Website lag auf der primären Zielgruppe<br />
der neuen <strong>LEG</strong>: auf unseren Mietern und<br />
den Menschen, die es werden wollen.<br />
Neben den obligatorischen Auskünften<br />
zum Unternehmen fokussiert die Home -<br />
page daher mit zwei zentralen Menüpunkten<br />
auf Akquise und Kundenpflege – gestaltet<br />
unter der Maßgabe maximaler Serviceorientierung.<br />
So finden Interessenten im Bereich<br />
‚Mieten’ nicht nur die übliche Wohnungssuchfunktion<br />
und einen Zugang nach<br />
<strong>LEG</strong>-Wohnsiedlungen. Darüber hinaus stehen<br />
hier auch verschiedene Angebote für<br />
jeweils spezielle Bedarfslagen zur Verfügung.<br />
Der Bereich ‚Service’ richtet sich an<br />
die Bestandsmieter und bietet auf einen<br />
Klick unter anderem alle wichtigen Ansprechpartner,<br />
Downloads und Adressen<br />
sowie neue Optionen wie etwa den Veranstaltungskalender<br />
oder die FAQ-Seite zur<br />
schnellen Klärung häufiger Fragen.<br />
Service<br />
Erfrischend<br />
Wärme<br />
Modisch<br />
Energie<br />
Aktivität<br />
Specials<br />
Extravaganz<br />
Modisch<br />
Luxus<br />
TITELTHEMA<br />
Tapetenwechsel<br />
Zusätzlich zu Struktur und Inhalten haben<br />
wir auch die Nutzerfreundlichkeit des Erscheinungsbilds<br />
optimiert. Hauptmerkmale<br />
des neuen ‚<strong>LEG</strong>-Looks’ sind ein deutlich<br />
höherer Bildanteil, kompakte Infotexte und<br />
ein Farbcode als Orientierungshilfe. Dazu<br />
wurde das <strong>LEG</strong>-Blau um die Farben Grün,<br />
Orange und Magenta ergänzt und jeder der<br />
vier Töne jeweils einem Menübereich zugeordnet.<br />
So lässt sich auf allen Seiten das<br />
zentrale Thema anhand der jeweils dominanten<br />
Farbe mit einem Blick erkennen. Für<br />
Einheitlichkeit sorgt ein durchgehend verwendeter<br />
Content-Rahmen, der auf blauem<br />
Hintergrund regelmäßig einen echten Tapetenwechsel<br />
inszeniert.<br />
Menü mit Extras<br />
Ganz nebenbei wird unser Internetauftritt<br />
auch noch einige Besonderheiten aufweisen,<br />
da runter zum Beispiel eine Anbindung<br />
an die Sozialportale facebook und twitter,<br />
Kontrast- und Schriftgrößenregler als optionale<br />
Designanpassungen im Sinne der<br />
Barrierearmut oder Sprachwahlmöglichkeiten<br />
bei allen wichtigen Informationen. Am<br />
besten schauen Sie einfach mal vorbei: Wir<br />
freuen uns auf Ihren Besuch – und ganz besonders<br />
über zahlreiche Rückmeldungen<br />
zur neuen <strong>LEG</strong>-Site.<br />
i<br />
Astrid Mendolia<br />
Bereich Unternehmenskommunikation<br />
<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />
Tel. 02 11 / 45 68-351<br />
astrid.mendolia@leg-nrw.de<br />
www.leg-nrw.de<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 13
TITELTHEMA<br />
Alles unter einem<br />
14 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010
Dach<br />
Mit der Neuorganisation<br />
Anfang April 2010 änderte<br />
sich die Struktur der <strong>LEG</strong><br />
grundlegend. Das für die<br />
Wohnungsbewirtschaftung<br />
zuständige Personal der<br />
sechs zuvor eigenständigen<br />
Wohnungsunternehmen<br />
– <strong>LEG</strong>, WGM, Ravensberger<br />
Heimstätte, Gewo, GBS und<br />
Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft<br />
–, wurde seit diesem<br />
Zeitpunkt in die neue <strong>LEG</strong><br />
Wohnen NRW GmbH zusammengeführt.<br />
Damit konzentriert<br />
sich das Unternehmen<br />
auf das Kerngeschäftsfeld<br />
Wohnen, nutzt stärker<br />
die wirtschaftlichen Potenziale,<br />
hebt Synergien und<br />
stellt sich zukunftssicher für<br />
den Wettbewerb auf.<br />
Das interne Projekt <strong>ONE</strong>, kurz: Organisation<br />
für neue Effizienz, bereitete die Neuorganisation<br />
vor, die Anfang April realisiert<br />
wurde. Damit schuf die <strong>LEG</strong> ein solides<br />
Fundament für künftige Entwicklungen.<br />
„Vereinheitlichte Steuerung, klare Zuordnung<br />
der wirtschaftlichen Verantwortung<br />
und effektivere Unternehmensprozesse,<br />
gemeinsam definierte Qualitätsstandards<br />
sowie einheitliche Kundenansprache<br />
sichern künftig die wirtschaftlichen Ziele<br />
des Unternehmens“, erläutert Thomas<br />
Hegel, CEO. Im Kerngeschäftsfeld Wohnen<br />
konzentriert sich die <strong>LEG</strong> auf die drei Regionen<br />
Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen,<br />
eine räumlich und inhaltlich optimale<br />
Aufteilung des Wohnungsbestands (siehe<br />
‚Neuorganisation Geschäftsbereich Wohnen’<br />
auf den Seiten 10/11). „Mit dieser<br />
neuen Organisation optimiert die <strong>LEG</strong> ihre<br />
Bewirtschaftungsprozesse und Marktpräsenz<br />
und setzt gleichzeitig auf die bewährte<br />
Kundennähe“, so Holger Hentschel, HOO.<br />
„Vor der Neuorganisation ergaben sich teilweise<br />
historisch bedingt Überschneidungen<br />
in der Bewirtschaftung durch mehrere<br />
Gesellschaften.“ Nun orientieren sich die<br />
Regionszuschnitte und Niederlassungsgrößen<br />
an den lokalen Gegebenheiten.<br />
„Oberstes Ziel war eine klare Zuordnung zu<br />
den lokalen Märkten, so dass es in Zukunft<br />
keinerlei Überschneidungen vor Ort mehr<br />
gibt und so Synergien in der Bewirtschaftung<br />
gehoben werden können“, sagt Holger<br />
Hentschel. Auch in der neuen Struktur<br />
WOHNEN<br />
HOLGER HENTSCHEL<br />
„MIT DIESER NEUEN ORGA-<br />
NISATION OPTIMIERT DIE<br />
<strong>LEG</strong> IHRE BEWIRTSCHAF-<br />
TUNGSPROZESSE UND<br />
MARKTPRÄSENZ UND SETZT<br />
GLEICHZEITIG AUF DIE BE-<br />
WÄHRTE KUNDENNÄHE.“<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 15
SABINE KUBITZA<br />
„IN DER REGION WESTFALEN<br />
KOMMEN ZAHLREICHE<br />
UNTERSCHIEDLICHE UNTER-<br />
NEHMENSKULTUREN UND<br />
-TRADITI<strong>ONE</strong>N ZUSAMMEN.“<br />
JOSEF REHRING<br />
„DURCH EINE EINHEITLICHE<br />
STEUERUNG BÜNDELN<br />
WIR RESSOURCEN UND<br />
OPTIMIEREN SO DEN WIRT-<br />
SCHAFTLICHEN ERFOLG<br />
DER REGION.“<br />
16 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
steht die Präsenz beim Kunden und damit<br />
verbunden der Service im Mittelpunkt. Insgesamt<br />
betreut die <strong>LEG</strong> rund 250.000 Mieter<br />
in über 90.000 Wohnungen, die durch<br />
Regionalbereiche, zehn Niederlassungen,<br />
14 Kundencenter sowie rund 100 Mieterbüros<br />
persönlich vor Ort betreut werden<br />
– dies steht für eine herausragend hohe<br />
Präsenz in NRW.<br />
Komprimierte Kraft in der<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Alle operativ tätigen Mitarbeiter aus dem<br />
Bereich Wohnen sind seit Anfang April<br />
2010 in der neuen <strong>LEG</strong> Wohnen NRW<br />
GmbH zusammengefasst. Zu diesem Zeitpunkt<br />
wurden zudem alle den Zentralfunktionen<br />
zugeordneten Beschäftigten in der<br />
<strong>LEG</strong> Management zusammengeführt. „Die<br />
Neuordnung des <strong>LEG</strong>-Konzerns in die Bereiche<br />
Wohnen und Management macht<br />
die <strong>LEG</strong> schlagkräftig, wettbewerbsfähig<br />
und effizienter“, so Holger Hentschel.<br />
Kunden- und<br />
marktorientierte Präsenz<br />
Die neue Aufbauorganisation ist kundenfreundlich<br />
und wirtschaftlich: Die <strong>LEG</strong> unterteilt<br />
sich im Kerngeschäftsfeld Wohnen<br />
in drei Regionen an den Standorten Düsseldorf,<br />
Dortmund und Münster. Die GWN<br />
bleibt aus formalen Gründen als eigenständige<br />
Gesellschaft am Standort Münster erhalten.<br />
Geografisch sind die Bestände den<br />
Regionen Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen<br />
zugeordnet. Die Region Rheinland<br />
(Wohneinheiten/WE: 33.685) in Düsseldorf<br />
hat vier Niederlassungen. Die Region<br />
Ruhrgebiet (WE: 35.252) in Dortmund verfügt<br />
über drei Niederlassungen. Die Region<br />
Westfalen (WE: 21.920, inklusive 3.814 WE<br />
der GWN) in Münster besteht aus drei Niederlassungen<br />
zuzüglich der GWN. Den Niederlassungen<br />
sind zusätzlich mehrere Kundencenter<br />
zugeordnet. Lediglich die Niederlassungen<br />
Hamm, Bonn und Duisburg<br />
sind auf Grund ihrer Größe – zirka jeweils<br />
5.000 Wohneinheiten – nicht weiter in<br />
Kundencenter untergliedert. Die Bestände<br />
und Standorte sind ausgewogen verteilt.<br />
Kundencenter und standortbezogene Mieterbüros<br />
werden zudem durch den neuen<br />
Gebietszuschnitt und durch einen einheitlichen<br />
Marktauftritt gestärkt. „Dadurch ist<br />
ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal unseres<br />
Unternehmens gesichert: die Vor-Ort-<br />
Betreuung mit Mieterbüros in der Fläche“,<br />
erläutert Holger Hentschel.<br />
Starke Führung vor Ort<br />
Im Rahmen des Projekts <strong>ONE</strong> passte die<br />
<strong>LEG</strong> auch die Führungskräftestandards an<br />
die neue Organisation an. Die Ausgangslage:<br />
In den vor der Neuorganisation bestehenden<br />
einzelnen Gesellschaften der <strong>LEG</strong>-<br />
Gruppe gab es – historisch bedingt – unterschiedliche<br />
Führungsstrukturen, die nun<br />
vereinheitlicht sind. „Dadurch haben wir<br />
den Management-Wirkungsgrad mit ergebnisorientierter<br />
Ausrichtung und operativer<br />
Steuerung erheblich gesteigert“, so Holger<br />
Hentschel. „Führung über Ergebnisse und<br />
Kennzahlen, optimierte Sitzungsstrukturen<br />
sowie festgelegte, einheitliche Führungsinstrumente<br />
sind nur einige der neuen Standards.“<br />
Regionalbereichsleiter<br />
steuern einheitlich<br />
Sabine Kubitza und Josef Rehring leiten seit<br />
Anfang April den Regionalbereich Westfalen.<br />
Sie wollen sich nach der Neuorganisation<br />
noch intensiver um die Anliegen ihrer<br />
Mieter und um die Wohnungsbestände<br />
kümmern. Sabine Kubitza erläutert: „In der<br />
Region Westfalen kommen zahlreiche unterschiedliche<br />
Unternehmenskulturen und<br />
-traditionen zusammen.“ Eine Herausforderung<br />
ist es, die unterschiedlichen Bereiche<br />
in Münster, Hamm, Bielfeld und Höxter gemeinsam<br />
mit gut funktionierenden Teams<br />
neu zu ordnen und zu gestalten. „Durch<br />
eine einheitliche Steuerung bündeln wir<br />
Ressourcen und optimieren so den wirtschaftlichen<br />
Erfolg der Region“, ergänzt<br />
Josef Rehring. Kommunikation ist den<br />
Führungskräften dabei besonders wichtig.<br />
Auf Kommunikation und Information set-
zen auch die Regionen Ruhrgebiet und<br />
Rheinland. Oliver Gabrian, Regionalbereichsleiter<br />
Rheinland erklärt: „Der Regionalbereich<br />
ist eine lernende Organisation.<br />
Wir bauen unsere Stellung am Markt weiter<br />
aus. Unser Ziel ist es, einen überdurchschnittlich<br />
guten Service zu bieten und eine<br />
hohe Wohnzufriedenheit unserer Mieter zu<br />
erhalten. Zudem steigern wir unsere Vermietungsleistung<br />
auch an schwierigen Standorten.“<br />
Insgesamt sehen die Regionalbereichsleiter<br />
den Erfolg der Neuorganisation<br />
in der klaren wirtschaftlichen Ausrichtung<br />
der <strong>LEG</strong> und der ihnen übertragenen Profit-Center-Verantwortung.<br />
Persönliche Gespräche –<br />
effizienter Informationsfluss<br />
Die jeweiligen Regionalbereichsleiter informieren<br />
die Niederlassungsleiter in Düsseldorf,<br />
Duisburg, Köln und Bonn für die Region<br />
Rheinland, Dortmund, Iserlohn und<br />
Essen für die Region Ruhrgebiet sowie Bielefeld,<br />
Hamm und Münster für die Region<br />
Westfalen über alle wichtigen Belange des<br />
Unternehmens. Die Niederlassungsleiter<br />
wiederum führen persönliche Gespräche<br />
mit den Kundencenterleitern. Die Informationen<br />
fließen auf gleichem Weg zurück. In<br />
Arbeitskreisen, Strategiesitzungen, Techniker-,<br />
Vermieter- und Hauswarttagungen beraten<br />
sich die Experten auf allen Ebenen.<br />
Zudem gibt es Controlling-Runden, Re-<br />
gions- und Bereichssitzungen sowie Technikerrunden.<br />
Regelmäßig tauscht sich HOO<br />
Holger Hentschel zudem mit <strong>LEG</strong>-Geschäftsführer<br />
Thomas Hegel sowie mit Eckhard<br />
Schultz als CFO aus. Standardisierte<br />
Sitzungsvor- und -nachbereitung sowie Protokolle,<br />
vereinheitlichte Entscheidungsvorlagen<br />
und ein optimiertes Berichtswesen<br />
tragen weiterhin zu mehr Effizienz bei. Alle<br />
diese jetzt einheitlichen organisatorischen<br />
Regelungen haben ein Ziel: Bestmögliche<br />
operative Ergebnisse. „Die Organisation<br />
wird im ‚eingeschwungenen’ Zustand“, wie<br />
Eckhard Schultz es beschreibt, „Reibungsverluste<br />
bei Abstimmungen im Informationsfluss<br />
vermeiden und unser Know-how<br />
zu größerer Schlagkraft bündeln.“ Holger<br />
Hentschel bemerkt abschließend: „Wir<br />
haben die Position der Führungskräfte gestärkt<br />
und ihre Verantwortung erhöht. Die<br />
neue einheitliche Steuerung, klare Verantwortlichkeiten,<br />
Standards und Prozesse machen<br />
die <strong>LEG</strong> zu einem wirtschaftlich fitten<br />
Geschäftspartner und soliden Vermieter<br />
– auch im Hinblick auf die Herausforderungen<br />
der kommenden Jahre.“<br />
i<br />
Holger Hentschel<br />
Head of Operations<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
Tel. 02 11 / 45 68-455<br />
holger.hentschel@leg-nrw.de<br />
OLIVER GABRIAN<br />
„UNSER ZIEL IST ES, EINEN<br />
ÜBERDURCHSCHNITTLICH<br />
GUTEN SERVICE ZU BIETEN<br />
UND EINE HOHE WOHN-<br />
ZUFRIEDENHEIT UNSERER<br />
MIETER ZU ERHALTEN.<br />
ZUDEM STEIGERN WIR<br />
UNSERE VERMIETUNGSLEIS-<br />
TUNG AUCH AN SCHWIERI-<br />
GEN STANDORTEN.“<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 XX
INTERVIEW<br />
„Unternehmen verlagern ihre<br />
Kundenkontakt und zum Auf<br />
INTERVIEW MIT PROF. DR. JÖRG ERPENBACH<br />
Was sind die wichtigsten aktuellen<br />
Trends im Marketing – insbesondere<br />
in der Wohnungswirtschaft?<br />
Marketing kann einerseits als Maxime verstanden<br />
werden, die besagt, dass alle Entscheidungen<br />
eines Unternehmens an den<br />
Erfordernissen des Marktes und den Bedürfnissen<br />
der Kunden ausgerichtet werden.<br />
Marketing kann weiterhin als Mittel gelten,<br />
wobei durch den koordinierten Einsatz<br />
marktbeeinflussender Instrumente dauerhaft<br />
Präferenzen geschaffen und Wettbewerbsvorteile<br />
aufgebaut werden. Im Sinne<br />
der Anwendung systematischer, moderner<br />
Techniken kann Marketing außerdem als<br />
Methode verstanden werden, um durch<br />
Strategieverfahren und Marketingtechniken<br />
einen Beitrag zur bestmöglichen Entscheidung<br />
und deren Realisation zu schaffen. Vor<br />
dem Hintergrund dieser Definition von<br />
Marketing ergeben sich aktuelle Trends auf<br />
mehreren Ebenen. Einerseits verlangen die<br />
Kunden eine zunehmend individuelle und<br />
persönliche Ansprache (One-to-one- und<br />
Szene-Marketing), die zugleich einen Mehrwert<br />
bietet (Erlebnis- und Event-Marketing).<br />
Zudem werden die Kunden selbstbewusster<br />
(Beschwerdemanagement) und informieren<br />
sich umfassender, besonders im<br />
Internet (Online-Marketing). Sich ändernde<br />
Rahmenbedingungen schaffen zudem neue<br />
technische und rechtliche Möglichkeiten,<br />
insbesondere in der Kommunikation (Mo -<br />
bile-Marketing, Social Media). Dies betrifft<br />
aber auch die Gewinnung von Daten sowie<br />
deren Aufbereitung (Datenbank-Marketing).<br />
Abschließend sei darauf verwiesen,<br />
dass es immer schwieriger wird, die notwendige<br />
Aufmerksamkeit in der Zielgruppe zu<br />
gewinnen. In diesem Zusammenhang spielen<br />
der Aufbau von Marken sowie das Ambient-<br />
bzw. Guerilla-Marketing eine wichtige<br />
Rolle sowie die Vernetzung aller Aktivitäten<br />
in Form eines Cross Media Marketings.<br />
Übergreifend verlagern Unternehmen ihre<br />
Budgets weg von der klassischen Kommunikation<br />
hin zum Kundenkontakt und zum<br />
Aufbau von Erlebnissen.<br />
Ist der Trend zu maßgeschneiderten<br />
Produkten und Dienstleistun-<br />
18 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
gen ungebrochen?<br />
Der Trend zu maßgeschneiderten Produkten<br />
wird im Marketing vor allem unter dem<br />
Begriff der ‚kundenindividuellen Massenproduktion’<br />
oder seltener als ‚individualisierte<br />
Massenfertigung’ diskutiert. Hierunter<br />
wird ein Produktionskonzept verstanden,<br />
in dem einerseits die Vorzüge der<br />
großen Zahlen in Form einer Massenproduktion<br />
genutzt werden, andererseits dem<br />
wachsenden Wunsch des Kunden nach Individualisierung<br />
seines Produktes Rechnung<br />
getragen wird. Durch Variation aus wenigen,<br />
aus Kundensicht jedoch entscheidenden<br />
Merkmalen des Produkts wird eine Individualisierung<br />
erreicht. Typische Individualisierungsdimensionen<br />
in der Wohnungswirtschaft<br />
sind zum Beispiel Ausstattungsmerkmale.<br />
So bieten Wohnungsunternehmen<br />
ihren Neukunden nicht mehr nur das<br />
einheitliche Bad mit identischen Fliesen an,<br />
sondern der Kunde kann aus einer vorgegebenen<br />
Anzahl unterschiedlicher Fliesen, Armaturen<br />
und Sanitärzubehör auswählen<br />
(Wohnen mit Wunschausstattung). Damit<br />
schaffen Unternehmen einen Kompromiss<br />
zwischen Standardisierung (Baukasten) und<br />
Individualisierung.<br />
Wie stellen sich Wohnungsunternehmen<br />
auf die aktuellen Trends<br />
BEI ZAHLREICHEN, INSBE-<br />
SONDERE GRÖSSEREN WOH-<br />
NUNGSUNTERNEHMEN IST<br />
EIN DEUTLICHER BEDEU-<br />
TUNGSZUWACHS DES MAR-<br />
KETINGS ZU ERKENNEN<br />
UND EINE ZUNEHMENDE<br />
PROFESSIONALISIERUNG ZU<br />
VERZEICHNEN.<br />
ein – vor allem vor dem Hintergrund,<br />
dass diese immer schneller<br />
wechseln?<br />
Bei zahlreichen, insbesondere größeren<br />
Wohnungsunternehmen ist ein deutlicher<br />
Bedeutungszuwachs des Marketings zu erkennen<br />
und eine zunehmende Professionalisierung<br />
im Marketing zu verzeichnen. Dies<br />
schlägt sich in einer steigenden Anzahl an<br />
Mitarbeitern im Marketing nieder, in Weiterbildungs-<br />
und Qualifizierungsmaßnahmen<br />
sowie in einer zunehmenden Zusammenarbeit<br />
mit externen Dienstleistern wie<br />
Marketing- und Kommunikations-Agenturen<br />
oder Marktforschungsinstituten. Wohnungsunternehmen<br />
messen dem Aufbau<br />
von Marken eine größere Bedeutung zu<br />
und verstärken ihr Engagement in den Bereichen<br />
des Online- und Event-Marketings.<br />
Zudem werden vielfach alle Marketingund<br />
PR-Aktivitäten in einer Abteilung Unternehmenskommunikationzusammengefasst.<br />
Zugleich muss aber auch angemerkt<br />
werden, dass es weiterhin eine Vielzahl kleinerer<br />
Unternehmen und Genossenschaften<br />
gibt, für die Marketing mit Werbung gleich<br />
zu setzen ist und die keine Notwendigkeit<br />
sehen, sich neuen Trends bzw. Entwicklungen<br />
zu öffnen.<br />
Gibt es für ein Wohnungsunternehmen<br />
den sogenannten Premium-Kunden?<br />
Im Marketing spricht man von einer ‚Premiumstrategie’,<br />
wenn ein Unternehmen<br />
sich in seiner Marketingstrategie bewusst<br />
auf hochpreisige Produkte oder Dienstleis -<br />
tungen konzentriert. Es strebt damit verbunden<br />
typischerweise eine Differenzierung<br />
mittels der Qualitätsführerschaft an.<br />
Premium steht in dieser Strategie für exzellente<br />
Produkte hoher Qualität und überdurchschnittlicher<br />
Preise. Eine Nachfrage<br />
nach Premiumprodukten finden wir selbstverständlich<br />
auch in der Wohnungswirtschaft,<br />
wo Kunden für bestimmte Lagen,<br />
Ausstattungen oder auch einen außergewöhnlichen<br />
Service hohe Preise zu zahlen<br />
bereit sind. Ein Beispiel sind die Seniorenresidenzen<br />
oder das Angebot von Loft-Wohnungen<br />
durch Nischenanbieter. Trotz der<br />
Chancen, die sich durch die Ansprache von
Budgets hin zum<br />
bau von Erlebnissen“<br />
Premium-Kunden ergeben, sollte aber nicht<br />
das Segment der Niedrigpreis-Kunden vernachlässigt<br />
werden, das in absoluten Zahlen<br />
gemessen größer ausfällt. Zudem ist zu beachten,<br />
dass ein und derselbe Kunde sowohl<br />
Niedrigpreis- als auch Premium-Käufer<br />
sein kann. Dies wäre der Porsche-Fahrer,<br />
der bei Burger King isst. Im Marketing sprechen<br />
wir hier vom hybriden Konsumenten,<br />
der nur schwer zu identifizieren ist.<br />
Wie müssen sich Unternehmen der<br />
Wohnungswirtschaft darauf einstellen?<br />
Für Wohnungsunternehmen ist es wichtig,<br />
sich im relevanten Markt eindeutig zu positionieren<br />
und vom Wettbewerb zu differenzieren.<br />
Es ist nicht sinnvoll, alle Teilmärkte<br />
und Kunden-Segmente gleichermaßen<br />
anzusprechen, sondern man sollte sich auf<br />
bestimmte Zielgruppen konzentrieren und<br />
diese in der Kommunikation, Produktpolitik,<br />
im Preis und im Vertrieb spezifisch ansprechen.<br />
Der Verkauf von Luxusmarken<br />
durch einen Lebensmittel-Discounter wie<br />
Aldi wäre ebenso unglaubwürdig wie das<br />
Angebot von Billig-PKW durch Porsche.<br />
Zielgruppen weisen spezifische Anforderungen,<br />
Bedürfnisse und Einstellungen auf,<br />
die durch Analysen zu erkennen und durch<br />
die Instrumente des Marketing-Mix anzusprechen<br />
sind.<br />
Welche Rolle spielen neue Medien?<br />
Welche Rolle spielt das Internet<br />
und Social Media?<br />
Die neuen Medien, insbesondere das Internet,<br />
werden für Wohnungsunternehmen<br />
immer wichtiger und lösen die Printmedien,<br />
beispielsweise Tageszeitungen, mehr<br />
und mehr als Kommunikationskanal ab.<br />
Dies gilt insbesondere für die Neukundenansprache,<br />
die überwiegend online erfolgt,<br />
mittels der Internetportale, beispielsweise<br />
Immobilienscout, Immowelt und Immonet,<br />
oder der eigenen Internetpräsenz. Hierbei<br />
sollte es für die Wohnungsunternehmen<br />
von zentraler Bedeutung sein, zunächst einmal<br />
die Interessenten auf das eigene Angebot<br />
bzw. die eigene Homepage aufmerksam<br />
zu machen. Dazu ist vor allem eine<br />
gute Domain erforderlich, die in allen Kom-<br />
munikationskontakten eines Unternehmens<br />
zu vermitteln ist. Darüber hinaus ist<br />
bei der Gestaltung der eigenen Präsenz<br />
darauf zu achten, dass diese in Wort und<br />
Bild zielgruppengerecht aufbereitet ist und<br />
dass sie einen guten Mix aus Information<br />
und Kommunikation bildet. Der Weg zum<br />
Ziel muss für den Kunden einfach, bequem<br />
und schnell zu erkennen sein. Wenn ein Interessent<br />
über die Homepage des Unternehmens<br />
kommt, muss ersichtlich sein,<br />
dass er sich auf der Seite eines Wohnungsunternehmens<br />
befindet und dass es wahrscheinlich<br />
ein passendes Angebot für ihn<br />
gibt. Zudem muss ersichtlich sein, wo gesucht<br />
werden muss, um zum perfekten Angebot<br />
zu kommen.<br />
Social Media, zu denen Blogs und Twitter,<br />
soziale Netzwerke wie Facebook oder StudiVZ,<br />
Podcasts und Video-Podcasts zählen,<br />
bieten Unternehmen vielfältige Möglichkeiten<br />
für die Kommunikation mit ihren<br />
Kunden und Marktpartnern. Sie stellen die<br />
Unternehmen aber auch vor zahlreiche<br />
neue Herausforderungen. Dabei ist es für<br />
die Wohnungsunternehmen zur jetzigen<br />
Zeit vor allem wichtig, den Umgang mit<br />
und die Besonderheiten von Social Media<br />
zu erlernen. Sie sollten jedoch nicht in Aktionismus<br />
verfallen. Kein Interessent erwartet,<br />
seinen Vermieter bei Facebook anzu-<br />
DADURCH, DASS ALLE<br />
KOMMUNIKATIVEN AKTI-<br />
VITÄTEN EINHEITLICH AUF<br />
EINE MARKE AUSGERICH-<br />
TET SIND, KÖNNEN SO-<br />
WOHL KOSTEN GESENKT<br />
ALS AUCH MARKENBOT-<br />
SCHAFTEN EFFIZIENTER<br />
VERSENDET WERDEN.<br />
Professor Dr. Jörg Erpenbach ist Prodekan des<br />
Masterstudiengangs Marketing Management<br />
an der Fachhochschule Business and Information<br />
Technology School (BiTS) in Iserlohn und<br />
Dozent für Immobilienmanagement und Marketing.<br />
Zugleich ist er Inhaber der Beratungsgesellschaft<br />
‚m2 Marketing Mentor’ und Senior<br />
Consultant bei der BJS-Werbeagentur in<br />
Essen. Prof. Erpenbach ist ausgewiesener Experte<br />
für Problemstellungen des Marketings<br />
und der Markenführung von Wohnungsunternehmen<br />
und berät zahlreiche Immobilienunternehmen<br />
im gesamten Bundesgebiet. Seit<br />
über zehn Jahren moderiert er den Arbeitskreis<br />
Strategisches Marketing des Europäischen<br />
Bildungszentrums der Wohnungs- und<br />
Immobilienwirtschaft (EBZ).<br />
treffen. Wohnungsunternehmen sollten<br />
aber kontinuierlich beobachten, wer, was,<br />
wo über sie kommuniziert (Monitoring).<br />
Die <strong>LEG</strong> ist seit Anfang April zu<br />
einer Einheit verschmolzen. Welche<br />
Chancen ergeben sich Ihrer<br />
Meinung nach bei der Einführung<br />
der neuen einheitlichen Marke<br />
<strong>LEG</strong>?<br />
Bei einer Dachmarkenstrategie, die seit<br />
April von der <strong>LEG</strong> verfolgt wird, steht das<br />
Gesamtunternehmen <strong>LEG</strong> und dessen<br />
Kompetenz im Vordergrund aller Bemühungen.<br />
Dadurch, dass alle kommunikativen<br />
Aktivitäten einheitlich auf eine Marke<br />
ausgerichtet sind, können sowohl Kosten<br />
gesenkt als auch Markenbotschaften effizienter<br />
versendet werden. Dies führt zu einer<br />
Steigerung der Bekanntheit der Marke <strong>LEG</strong><br />
im Markt und des Wissens über die <strong>LEG</strong><br />
und ihre Leistungen. Das Unternehmen<br />
wird somit als großes Immobilienunternehmen<br />
am Markt wahrgenommen. Eine große<br />
und starke Marke hat es leichter, die Identifikation<br />
aller Kunden, Mitarbeiter und<br />
Marktpartner mit einer Marke <strong>LEG</strong> zu erhöhen.<br />
Dazu tragen künftig die Unternehmensphilosophie,<br />
die Unternehmenskultur<br />
und ein übergreifender, einheitlicher Internet-Auftritt<br />
bei.<br />
Vielen Dank für das Interview.<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 19
KREATIVE QUARTIERE<br />
ES GIBT EIN LEBEN N<br />
Von Miriam M. Beul, freie Immobilienjournalistin<br />
20 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
Umgebaute Ledermanufaktur<br />
Bohnenkamp-Flores in Essen-<br />
Frohnhausen
IMMOBILIENMARKT NRW<br />
ACH DEM LEERSTAND<br />
Fabriken, Schulen, Klöster, Zechen:<br />
Wenn die alten Nutzer<br />
weg sind, blüht manchen Immobilien<br />
eine zweite Zukunft.<br />
Bei Unternehmen aus der Kreativwirtschaft<br />
sind Gebäude mit<br />
bewegter Vorgeschichte besonders<br />
beliebt.<br />
„Weltweit werden durch<br />
kreative Talente und Unternehmen<br />
neue Entwicklungen in innerstädtischen<br />
Kerngebieten und Quartieren angestoßen.“<br />
Professor Dieter Gorny,<br />
künstlerischer Direktor der<br />
Kulturhauptstadt Ruhr.2010<br />
Minister Stein in Dortmund,<br />
Hammerkopfturm<br />
n Mal wieder platzte das Atelier aus allen<br />
Nähten. Das Essener Künstlerehepaar Ralf<br />
Bohnenkamp und Anna Flores litten unter<br />
der Enge ihres Arbeitsraumes, den sie in<br />
einem alten Schulgebäude in Essen-Huttrop<br />
angemietet hatten. Die Galeristen fragten<br />
immer mehr großformatige Bilder nach.<br />
„Wir standen uns im Atelier gegenseitig im<br />
Weg“, erinnert sich Ralf Bohnenkamp.<br />
Schon das Schulgebäude war nicht die erste<br />
Station des Paares gewesen. Doch nun musste<br />
erneut ein geräumigeres Plätzchen mit<br />
möglichst hohen Decken her. In einem Hinterhof<br />
in Essen-Frohnhausen wurden sie<br />
nach langer Suche fündig. Eine aufgegebene<br />
Ledermanufaktur stand zur Vermietung<br />
an. Ein kleiner Spezialbetrieb hatte in dem<br />
L-förmigen Zweckbau Schutzbezüge für<br />
PKW-Lenkräder nähen lassen und das Geschäft<br />
nach mehreren Jahrzehnten aufgegeben.<br />
„Ich habe das Gebäude gesehen und<br />
war gleich verliebt. Ich wusste genau, wie es<br />
später einmal aussehen sollte“, sagt Bohnenkamp.<br />
200 Quadratmeter Fläche verteilen<br />
sich über zwei Etagen. Ideal, um Wohnen<br />
und Arbeiten miteinander zu verbinden.<br />
Das Paar zögerte nicht lange und mietete<br />
die Immobilie für einen günstigen<br />
Mietpreis an. Der Eigentümer freute sich<br />
über die beiden Maler – ein stilles Gewerbe,<br />
das die Mieter im Vorderhaus nicht<br />
stören würde. Mit seinem Einverständnis<br />
entfernten die beiden Innenausbauten und<br />
Wände, bauten das obere Geschoss in eine<br />
großzügige Wohnetage mit Badezimmer<br />
und Küche um, das Erdgeschoss in ein Atelier<br />
mit Showroom. Beim Bauordnungsamt<br />
setzten sie zudem die Erlaubnis für eine<br />
Wohnnutzung durch. „Man muss das Potenzial<br />
einer alten Immobilie nur richtig<br />
einschätzen. Dazu gehört Mut und ein<br />
wenig Phantasie“, sagt Anna Flores. Eine<br />
persönliche Nische finden, erhaltenswerte<br />
Architektur mit neuem Leben füllen – dass<br />
still gelegte Industrieareale, aufgegebene<br />
Fabriken, ungenutzte Kirchen, Schulen oder<br />
Klöster ein Leben nach dem Leerstand<br />
haben können, verdanken sie entweder der<br />
Initiative von Visionären oder kühn kalkulierenden<br />
Investoren. Doch ohne Mut zum<br />
Risiko glückt so ein Projekt nie. Als Paradebeispiel<br />
gilt der Förderturm des 1987<br />
stillgelegten Dortmunder Kohlebergwerks<br />
Minister Stein. Die letzte Kohle wurde auf<br />
dem Areal in Dortmund-Eving 1987 gefördert,<br />
dann wurde das Bergwerk geschlossen.<br />
Damit gingen für die letzte Zeche in<br />
Dortmund die Lichter aus. Es vergingen<br />
zehn Jahre, bis für den denkmalgeschützten<br />
Hammerkopfturm eine neue Zeitrechnung<br />
begann. Der Hagener Architekt Jürgen Bahl<br />
verliebte sich in das Bauwerk, hatte eine<br />
zündende Idee und erwarb es für einen<br />
symbolischen Euro vom Eigentümer RAG<br />
Immobilien. Zusammen mit den Essener<br />
Projektentwicklern Stephan Kölbl und Marcus<br />
Kruse sanierte er den Turm von Grund<br />
auf und ergänzte ihn um einen modernen<br />
Gebäuderiegel, in dem Büros untergebracht<br />
sind. Gefördert wurde das im Jahr 2000<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 21
„Wenn Künstler einmal kommen,<br />
dann wird die Lage<br />
schnell zu einem Selbstläufer“<br />
22 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
Professor Hans-Peter Noll,<br />
Geschäftsführer der<br />
RAG Montan Immobilien GmbH
Scheidtsche Hallen,<br />
Essen-Kettwig<br />
fertig gestellte Projekt unter anderem von<br />
der Internationalen Bauausstellung, der IBA<br />
Emscherpark.<br />
Kreativquartiere als Chance<br />
Auffällig: Umnutzungen von privaten oder<br />
öffentlichen Immobilien sind an Rhein und<br />
Ruhr häufiger anzutreffen als anderswo.<br />
Dies mag mit der schwerindustriellen Vergangenheit<br />
der Region zu tun haben. Was<br />
über Jahrzehnte hinweg mit allerhand Einzelprojekten<br />
begann, formiert sich inzwischen<br />
zu einer – politisch unterstützten –<br />
Bewegung mit vielen verschiedenen Akteuren.<br />
Hintergrund: Städte und Immobilieneigentümer<br />
suchen händeringend Nutzer für<br />
die zahlreichen ungenutzten Industrieareale.<br />
Und sie haben eine neue Wunschzielgruppe<br />
identifiziert: große und kleine Unternehmen<br />
aus der Kreativwirtschaft.<br />
„Weltweit werden durch kreative Talente<br />
und Unternehmen neue Entwicklungen in<br />
innerstädtischen Kerngebieten und Quartieren<br />
angestoßen. Auch in der Metropole<br />
Ruhr machen günstige Mieten, großzügige<br />
Flächen und ungewöhnliche Atmosphäre<br />
den Reiz dieser Orte für Kreative aus, die<br />
hier Experimentierflächen, Produktionsund<br />
Ausstellungsräume finden“, sagt Professor<br />
Dieter Gorny, künstlerischer Direktor<br />
der Kulturhauptstadt Ruhr.2010. In acht sogenannten<br />
Kreativquartieren wird dies in<br />
den kommenden Jahren erprobt. Hintergrund<br />
ist die Erkenntnis, dass der Anteil der<br />
in Kreativberufen beschäftigten Menschen<br />
zunimmt. Bundesweit arbeiten heute rund<br />
eine Million Menschen in der Kreativwirtschaft<br />
– als Grafiker, Tänzer, Fotografen,<br />
Journalisten, als Mitarbeiter von Werbeagenturen<br />
oder Entwickler von Computerspielen.<br />
Tendenz steigend. Auch im Ruhrgebiet<br />
sind Kultur- und Kreativwirtschaft auf<br />
dem Vormarsch: 2008 gab es dort laut<br />
einer Erhebung der IHK 23.141 Unternehmen<br />
der Kultur- und Kreativwirtschaft, 14,5<br />
Prozent mehr als 2005. Hinzu kommt, dass<br />
ein Zusammengang zwischen der Anwesenheit<br />
kreativer Berufsgruppen in einem<br />
Viertel und der Wertentwicklung bei Immobilien<br />
besteht. In Zahlen wurde dies bisher<br />
allein in Holland nachgewiesen. Dies<br />
zeigt jedenfalls ein Vergleich der Immobilienwerte,<br />
den das Unternehmen ABF Research<br />
unter 140 Stadtteilen, darunter 40<br />
besonders problematischen, vorgenommen<br />
Zeche Lohberg in Dinslaken,<br />
Weihnachtsmarkt<br />
IMMOBILIENMARKT NRW<br />
hat. Ergebnis: Die allerschlechtesten Stadtteile<br />
mit kreativer Betriebsamkeit hatten<br />
zwischen 1996 und 2004 ein größeres<br />
Wachstum der Immobilienwerte zu verzeichnen<br />
als genau so schlechte Stadtteile<br />
ohne Kreativwirtschaft. „Dasselbe Phänomen<br />
zeigt sich in den anderen 140 Stadtteilen<br />
und in sämtlichen Stadtteilen der Niederlande.<br />
Hieraus können wir schließen,<br />
dass Kreativwirtschaft Werterhöhung<br />
bringt“, sagt der niederländische Stadtumbauspezialist<br />
und Geschäftsführer des Beratungsunternehmens<br />
Stad bv, Jeroen Saris.<br />
Eigentümer, die ihre leeren Grundstücke,<br />
Büro- oder Ladenflächen heute günstiger<br />
an Nutzer aus der Kreativwirtschaft verpachten<br />
oder vermieten, haben also langfristig<br />
Aussicht auf ein rentables Geschäft. Da -<br />
rauf spekuliert auch die GKK Grundstücksgesellschaft<br />
Kettwig in Essen. Hier wird<br />
derzeit die 1906 errichtete und 1974 stillgelegte<br />
Kammgarnspinnerei in einen Ort für<br />
Kreative umgewandelt. Sie gehört ebenso<br />
wie die 250 Meter entfernte Tuchfabrik<br />
zum Besitz der Unternehmerfamilie<br />
Scheidt. Während Lion Bau und Hochtief<br />
Construction die Tuchfabrik in einen exklusiven<br />
Wohnstandort umbauen und die 60<br />
bis 225 Quadratmeter großen Loftwohnungen<br />
unter dem Namen ‚Uferpalais’ vermarkten,<br />
sollen die Atelier- und Ausstellungsräume<br />
in der Kammgarnspinnerei Designer,<br />
Fotografen und Architekten als<br />
Nutzer anlocken. GKK-Geschäftsführer<br />
Heinz Schnetger: „Auch Agenturen und<br />
Künstler wollen zu uns kommen. Weitere<br />
entwicklungsoffene Bereiche schaffen zusätzliche<br />
Gestaltungsfreiheit.“ Auf dem<br />
12.500 Quadratmeter großen Grundstück<br />
können 10.000 Quadratmeter Nutzfläche<br />
entstehen. „Die denkmalgeschützten Bestandsimmobilien<br />
werden durch Neubauten<br />
ergänzt“, so Schnetger weiter. 20 bis 25<br />
Millionen Euro werden für die Herstellung<br />
der Kreativflächen in Kettwig investiert.<br />
„Eine große Summe für einen so kleinen<br />
Stadtteil wie Essen-Kettwig“, sagt der Initiator.<br />
Künstlerkolonien erwünscht<br />
Anders als in Kettwig entstand die Idee zur<br />
kreativen Neunutzung des erst 2005 geschlossenen<br />
Bergwerkstandortes Dinslaken<br />
Lohberg. Die Eigentümerin RAG Montan<br />
Immobilien GmbH hat das Konzept ge-<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 23
IMMOBILIENMARKT NRW<br />
meinsam mit 90 Kreativen entwickelt. Mit<br />
der historischen Gartenstadt und den angrenzenden<br />
Halden bietet Lohberg eine inspirierende<br />
Mischung aus Industriedenkmal<br />
und Naturareal. Kunstinstallationen und<br />
temporäre Nutzungen sind auf dem 40,5<br />
Hektar großen Areal des Kreativ.Quartiers<br />
Lohberg möglich. „Wenn Künstler einmal<br />
kommen, dann wird die Lage schnell zu<br />
einem Selbstläufer“, so die Erfahrung von<br />
Professor Hans-Peter Noll, Geschäftsführer<br />
der RAG Montan Immobilien GmbH. Eine<br />
Umnutzung besonderer Art ist zudem in<br />
Unna geplant. Im Stadtteil Massen befand<br />
sich über Jahrzehnte die zentrale Anlaufstelle<br />
für Flüchtlinge und Zuwanderer in<br />
Nordrhein-Westfalen. Im Mai 2009 wurde<br />
das Lager geschlossen; die Immobilien werden<br />
nicht mehr gebraucht. Auf einer<br />
20.000 Quadratmeter großen Fläche stehen<br />
nach dem Wegzug der letzten Gebäudenutzer<br />
rund 40 Gebäude leer, darunter<br />
eine Schule, Büros und zahlreiche Werkstätten.<br />
Die Stadt plant nun, auf dem Areal<br />
Künstler anzusiedeln. Insgesamt 7.600 Quadratmeter<br />
Büroflächen sowie ein Veranstaltungssaal<br />
für 300 Personen stünden zur<br />
Vermietung an. Erst Flüchtlinge, dann Kreative<br />
– ist das nicht ein wenig zynisch? „Nein,<br />
denn das Vorbild der Quartiersentwicklung<br />
ist die Villa Massimo in Rom, die Auslandsakademie<br />
für Künstler, die auch Partner des<br />
Projekts ist“, sagt Professor Dr. Ursula Sinnreich<br />
von den Kulturbetrieben Unna. Die<br />
Akademie sei als Zukunftsmodell mit Residenzprogrammen<br />
und Weiterbildungsangeboten<br />
für Kreative aus ganz Europa angelegt.<br />
„Die Immobilien sind zum Teil noch<br />
komplett eingerichtet. Man kann hier morgen<br />
einziehen und arbeiten“, sagt die Projektverantwortliche.<br />
Ein weiteres Beispiel<br />
findet sich in Dortmund. Auf der Fläche der<br />
ehemaligen Union-Brauerei entsteht derzeit<br />
ein Zentrum für Kunst und Kreativität,<br />
das Kreativ.Quartier Dortmunder U. Im<br />
Mittelpunkt steht der U-Turm als Industriedenkmal<br />
und Symbol des Wandels hin zur<br />
Wissensgesellschaft. Neben dem Museum<br />
am Ostwall, das dort auf zwei Etagen eine<br />
neue Heimat findet, ziehen unter anderem<br />
die Technische Universität Dortmund und<br />
die Fachhochschule Dortmund mit Instituten<br />
oder Forschungsbereichen sowie das<br />
neue ‚European Center for Creative Economy’<br />
(ECCE) in den Brauereiturm. „Im<br />
Umkreis sollen sich musik- und eventorientierte<br />
Unternehmen ansiedeln“, sagt Thomas<br />
Ellerkamp, stellvertretender Wirt-<br />
24 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
Zentrum für Kunst und Kreativität,<br />
das Kreativ.Quartier Dortmunder U<br />
schaftsförderer in Dortmund. Über eine<br />
Länge von zehn Kilometern erstreckt sich<br />
das Kreativ.Quartier ‚Am Kanal’ in Herne.<br />
Keimzelle bildet hier die Künstlerzeche<br />
‚Unser Fritz’, die inzwischen seit 45 Jahren<br />
von Künstlern und Kreativen genutzt wird.<br />
Im Umkreis der Zeche soll sich ein Pionierland<br />
für kreative Köpfe bilden. Im Januar<br />
dieses Jahres war die Sanierung der ehemaligen<br />
Maschinenhalle abgeschlossen. „Jetzt<br />
warten in der nicht mehr genutzten Dannekampschule<br />
helle Räume und ein weitläufiges<br />
Außengelände auf neue Nutzer“, so<br />
Doktor Evelyn Stober von der Wirtschaftsförderung<br />
Herne.<br />
Kreative als Treiber der<br />
Stadtentwicklung<br />
Keine große zusammenhängende Fläche,<br />
sondern ein urbanes und gut erschlossenes<br />
Stadtviertel, das Lücken aufweist – so ist<br />
das Quartier Altmarkt in Oberhausen am<br />
ehesten charakterisiert. Es umfasst das Gebiet<br />
rund um die ehemalige Haupteinkaufsstraße,<br />
die Marktstraße, in zentraler Citylage,<br />
mit Geschäften und Kneipen. Aber auch<br />
mit hohen Leerständen, Folge eines Shoppingcenters,<br />
das vor einigen Jahren außerhalb<br />
der Innenstadt errichtet wurde. Jetzt<br />
finden Kreative und Künstler in den leeren<br />
Büros und Ladenlokalen günstige Experimentier-<br />
und Arbeitsräume. Wenige Gehminuten<br />
entfernt liegt der Wasserturm des<br />
Hauptbahnhofs Oberhausen. Das Baudenkmal<br />
wird für temporäre Nutzungen wie<br />
Kunstausstellungen, Workshops und Installationen<br />
genutzt. „Hier wird gewissermaßen<br />
die ganze Innenstadt zum Kreativquartier<br />
erklärt. Kreative sind in Oberhausen<br />
längst Treiber für die Stadtentwicklung“,<br />
sagt Burkhard Koch, Geschäftsführer der<br />
Wirtschaftsförderung Oberhausen.<br />
Burkha<br />
Wi
„Hier wird gewissermaßen die ganze<br />
Innenstadt zum Kreativquartier erklärt.<br />
Geschäftsführer der<br />
Kreative sind in Oberhausen längst<br />
Treiber für die Stadtentwicklung“<br />
rd Koch,<br />
rtschaftsförderung Oberhausen<br />
Rechts und unten:<br />
Künstlerzeche<br />
‚Unser Fritz’, Herne<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 25
Gartensiedlung Weißenburg:<br />
Gallisches Dorf<br />
in Westfalen<br />
26 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
MÜNSTER
Das Auto – des Deutschen liebstes Kind. So<br />
sagt es zumindest der Volksmund. Entsprechend<br />
wurde Ende der 1990er Jahre die Idee,<br />
im Geistviertel von Münster die autofreie<br />
Gartensiedlung Weißenburg zu realisieren,<br />
nicht nur mit Vorschusslorbeeren versehen,<br />
sondern durchaus auch skeptisch betrachtet.<br />
Autofrei zu leben in einer von Mobilität geprägten<br />
Gesellschaft hieß, sich in Manier von<br />
Asterix und Obelix den übermächtigen Römern<br />
als trotziges gallisches Dorf zu widersetzen.<br />
Doch aus der Idee ist inzwischen ein vitales<br />
Wohnquartier mit Vorbildcharakter geworden.<br />
Oder wie einer der ersten Bewohner<br />
der Siedlung zum Projektstart anmerkte: „Das<br />
Dorf kehrt in die Stadt zurück.“<br />
DIE BESONDERE IMMOBILIE<br />
n Die Geschichte der autofreien Gartensiedlung<br />
Weißenburg begann 1996/97 mit<br />
dem europaweit vom Land Nordrhein-<br />
Westfalen und der Stadt Münster ausgeschriebenen<br />
Landeswettbewerb ‚Wohnen<br />
ohne eigenes Auto’. Dabei erhielt das<br />
27.000 Quadratmeter große Areal der ehemaligen<br />
Hindenburgkaserne im Münsteraner<br />
Geistviertel den Zuschlag. Der Standort<br />
Münster, bekannt als ‚Fahrradmetropole’<br />
und mehrmalige Klimahauptstadt, bot aus<br />
Sicht der Juroren und aller Beteiligter ideale<br />
Voraussetzungen in punkto Infrastruktur<br />
und Akzeptanz. Gründe, die die damalige<br />
Wohnungsgesellschaft Münsterland<br />
(WGM) und heutige <strong>LEG</strong> Wohnen NRW<br />
GmbH bewogen, das Projekt als Investor<br />
und Bauherr zu realisieren. Aus dem Wettbewerbsverfahren<br />
gingen die Architekturbüros<br />
Pries+Pries (Münster), KBNK (Hamburg)<br />
sowie Koßmann+Dahmen (Düsseldorf)<br />
als Sieger hervor und wurden mit der<br />
Umsetzung in Abschnitten beauftragt. Das<br />
mit öffentlichen Mitteln geförderte Projekt<br />
besticht neben seiner klaren Architektursprache<br />
vor allem durch seine sozialen und<br />
ökologischen Aspekte: Diese reichen vom<br />
Niedrigenergiehausstandard und einem<br />
überdurchschnittlich hohen Grünflächenanteil<br />
über eine aktive Bewohnerbeteiligung<br />
am Planungs- und Realisierungsprozess<br />
bis hin zu einem außergewöhnlich<br />
kinderfreundlichen Wohn- und Spielumfeld.<br />
All dies eingebettet in ein autofreies<br />
Lebenskonzept, das die Bewohner dazu<br />
verpflichtet, grundsätzlich kein eigenes<br />
Kraftfahrzeug zu halten und zu besitzen.<br />
„Dies geht über die Verpflichtungen anderer<br />
autofreier Projekte deutlich hinaus, bei<br />
denen lediglich eine autofreie Fläche definiert,<br />
jedoch der Besitz eines Autos nicht<br />
untersagt wird“, so Josef Rehring, <strong>LEG</strong>-Regionalleiter<br />
Westfalen.<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 27
DIE BESONDERE IMMOBILIE<br />
28 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
Oase der Ruhe: Es geht auch<br />
ohne Autos.<br />
Intelligente Grundrisse und<br />
moderne Architektur zeichnen<br />
die Siedlung aus.
Preiswert wohnen in zentraler Lage<br />
Aktuell umfasst das autofreie Wohnquartier<br />
in innenstadtnaher Lage 120 Zwei- bis<br />
Fünf-Zimmer-Wohnungen mit Wohnflächen<br />
von 48 bis 113 Quadratmetern und<br />
18 Mietreihenhäuser – jeweils zirka 115 bis<br />
120 Quadratmeter groß – vornehmlich für<br />
kinderreiche Familien. Alle Objekte sind öffentlich<br />
gefördert. „Die hiermit verbundene,<br />
im Marktvergleich günstige Kostenmiete<br />
ermöglicht es somit Alleinerziehenden<br />
und Familien mit niedrigem Einkommen,<br />
preiswert in zentraler Lage zu leben“, so<br />
Rehring. „Aufgrund des breiten Wohnungsspektrums,<br />
des attraktiven Preis-Leistungs-<br />
Verhältnisses und des hohen Grünflächenanteils<br />
bietet die Siedlung ideale Lebensverhältnisse<br />
für nahezu alle Zielgruppen. Entsprechend<br />
ist das Quartier von Beginn an<br />
voll vermietet“, ergänzt Christian Mengler,<br />
Gartenstadt mit Pioniergeist<br />
Ein Statement von Rolf Koßmann, Architekt AKNW<br />
Es war schon eine mutige Idee, mitten in die Großstadt eine autofreie<br />
Siedlung zu planen. Dies umso mehr, da autofreie Konzepte<br />
bislang kaum erprobt waren und das Projekt Pilotcharakter hatte.<br />
Zwar waren schon zwei ähnliche autofreie Konzepte realisiert, aber<br />
die Forderung, dass die neuen Bewohner auch vertraglich den Autoverzicht<br />
dokumentieren sollten, war neu. Es lagen deshalb wenige<br />
Erfahrungen aus der Praxis zum Betreiben des Konzeptes vor.<br />
Städtebauliche Betrachtungen<br />
Die Beteiligten suchten auch formal nach Wegen, die Besonderheit<br />
des Konzeptes städtebaulich auszudrücken. Die Wettbewerbsjury<br />
wählte ein Konzept, das eine von orthogonalen Zwängen befreite<br />
Bebauung vorsah und bestehende Wegverbindungen organisch weiter<br />
führte. Ein inneres Netz aus Wegen, Durchgängen und Quartiersplätzen<br />
sollte die Durchquerung des Quartiers zu Fuß und mit dem<br />
Rad ermöglichen. Die entwickelten Baufelder waren in sich versetzt<br />
und verwinkelt und basierten formal auf neuen Ansätzen, ohne<br />
wirkliche Vorbilder zu zitieren. Dies führte in der Realisierung zu<br />
den versetzten bzw. abknickenden Baukörpern, die heute den Charakter<br />
der Siedlung mit prägen. Umso spannender war es, als Planer<br />
auf dieser Grundlage Wohngebäude zu entwickeln, die dem Anspruch<br />
einer Gartensiedlung entsprachen.<br />
Mehrfamilienhäuser: ‚Offenes Konzept’ prägt Wohnungen<br />
Für den Geschosswohnungsbau entwickelten wir viergeschossige<br />
Hausmodule, die durch zweigeschossige Kopplungselemente verbunden<br />
sind. Ein Merkmal der Wohnungen ist die durchgängige<br />
Süd-West-Orientierung der Wohnräume mit der Anbindung der<br />
Wohnküche zu einem großen Wohn-Essraum – ein Angebot an die<br />
Bewohner, einen großen, gemeinschaftlichen, familiären Bereich zu<br />
nutzen. Der zweiseitig orientierte Wohnbereich öffnet sich über<br />
eine große Loggia zum gemeinschaftlichen Grün der Gärten. Unterstrichen<br />
wird das ‚offene Konzept’ durch die bodengleichen Fenster,<br />
die ein durchgängiges Stilelement sind. Die Architektur unterstreicht<br />
den Charakter der Siedlung, ermöglicht Kommunikation,<br />
Leiter der <strong>LEG</strong>-Niederlassung Münster und<br />
verantwortlich für die Vermietung.<br />
Hohes Maß an Identifikation<br />
Die konstant hohe Nachfrage nach einem<br />
autofreien Mietangebot und den damit verbundenen<br />
Vorteilen an Wohn- und Lebensqualität<br />
bestätigte sich auch bei dem Mitte<br />
2009 fertig gestellten Neubau von acht weiteren<br />
Reihenhäusern nach Plänen des Düsseldorfer<br />
Architekten Rolf Koßmann. Die<br />
Reihenhäuser beinhalten bei einer Wohnfläche<br />
von rund 115 Quadratmetern auf drei<br />
Etagen fünf bis sechs Zimmer, zwei Bäder,<br />
ein Gäste-WC sowie Garten und Terrasse.<br />
„Bei der Mieterauswahl war und ist aufgrund<br />
der Autofreiheit natürlich Fingerspitzengefühl<br />
gefragt. Denn ein hohes Maß an Identifikation<br />
mit der Projektidee ist unverzichtbar“,<br />
so Christian Mengler.<br />
schafft Transparenz und verbindet den Wohnbereich mit dem Grün<br />
der Umgebung.<br />
Reihenhäuser: Das Gesamtbild stimmt<br />
Städtebaulich ergänzen sich die Reihenhausbebauungen der ersten<br />
Baufelder von der Weißenburgstraße aus gesehen. Deshalb war die<br />
Realisierung der jetzt fertig gestellten Reihenhausbebauung (Baufeld<br />
M) von zentraler Bedeutung für das Gesamtbild. Die geschlossene<br />
Fassade des neuen Gebäudes M öffnet sich in der Stützenreihe<br />
der Loggia, setzt sich im zweiten Gebäude fort und schließt sich<br />
wieder. Alle drei Reihenhaustypen sind dreigeschossig und nicht unterkellert.<br />
Die Größe der Wohnungstypen ist abgestimmt auf die<br />
zulässige Fördergröße für öffentlich geförderten Wohnraum für Familien<br />
mit drei Kindern. Im Erdgeschoss befinden sich Gemeinschaftsräume<br />
mit Küche, Wohnraum und WC. In den oberen Geschossen<br />
sind insgesamt vier flexibel nutzbare Räume angeordnet.<br />
Jedem Haus ist ein Fahrrad- bzw. Geräteschuppen zugeordnet.<br />
Der Geschwindigkeit des Alltags entrückt<br />
Rund zehn Jahre nach Planungsstart offenbart sich ein erfreulich gelungener<br />
Eindruck des realisierten Pioniergeistes. Die Natur hat<br />
ihren Beitrag geleistet. Bäume und Sträucher sind beträchtlich gewachsen.<br />
Die Gitter der Zäune sind hinter Grün verschwunden. Es<br />
herrscht eine angenehme Ruhe in der Siedlung. Groß und Klein sind<br />
mit dem Fahrrad unterwegs, und die Kinder spielen auf den Wegen.<br />
Man kann verweilen auf den Wegen, einen Plausch halten, denn es<br />
findet sich immer jemand, der zum Gespräch bereit ist. Der ganze<br />
Ort ist ein wenig der Geschwindigkeit des Alltags entrückt. Ich habe<br />
den Eindruck: Ja, so muss es früher mal im Dorf gewesen sein, als<br />
das Auto unser Leben noch nicht dominierte.<br />
i<br />
Rolf Koßmann<br />
Architekt AKNW<br />
rolf.kossmann@4deluxe.de<br />
www.4deluxe.de<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 29
DIE BESONDERE IMMOBILIE<br />
Bewohner sind beteiligt<br />
An der Mieterauswahl beteiligt war und ist<br />
der Bewohnerverein der Gartensiedlung<br />
Weißenburg. Der fünfköpfige Vorstand des<br />
Vereins ist zentrales Bindeglied und Sprachrohr<br />
zwischen den Siedlungsbewohnern<br />
und dem <strong>LEG</strong>-Betreuerteam. „Unsere Ziele<br />
sind im Wesentlichen die Förderung der<br />
Kfz-Freiheit und alternativer Mobilitätskonzepte<br />
sowie das Zusammenführen von<br />
Nachbarschaften innerhalb der Siedlung“,<br />
30 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
so Dr. Sylvaine Hänsel, Vorsitzende des Bewohnervereins.<br />
„Und natürlich auch die Kooperation<br />
mit der <strong>LEG</strong>.“ Die Themenpalette<br />
reicht von der Abstimmung des Grünflächenkonzeptes<br />
bis hin zur Nutzung der<br />
siedlungsübergreifenden Gemeinschaftswohnung<br />
‚Cafe Geistreich’, die als Bewohner-<br />
und Stadtteiltreff über die Siedlung<br />
hinaus integrativen Charakter besitzt. Ebenso<br />
wie der Bewohnerverein ist auch die von<br />
Mietern besetzte ‚Schlichtungsstelle’ fester<br />
Projektbestandteil. Sie entscheidet über<br />
Ausnahmegenehmigungen im Rahmen der<br />
Autofreiheit, die in sogenannten Härtefällen<br />
erteilt werden, beispielsweise einer körperlichen<br />
Behinderung, die eine Kraftfahrzeugnutzung<br />
unverzichtbar macht.<br />
Künstlerische Aufforderung<br />
zum Dialog<br />
Um die Projektidee ‚Autofrei wohnen und<br />
leben’ in einen über die Stadtteilgrenzen<br />
hinaus offenen Dialog zu setzen, ergänzte<br />
der Künstler Steffen Jünemann die Siedlung<br />
jüngst um das Fassadenkunstwerk<br />
‚Stadtaussichten’. Das rund hundert Quadratmeter<br />
große Illusionsgemälde im Eingangsbereich<br />
des Wohnquartiers versteht<br />
sich als Plädoyer für den offenen Umgang<br />
mit verschiedenen Lebensperspektiven<br />
– und das am Beispiel der Thematik Auto -<br />
freiheit. „Die autofreie Gartensiedlung<br />
Weißenburg ist eine ergänzende Alternative<br />
zu klassischen Wohnformen“, so Rehring.<br />
Dabei kommt dem Kunstwerk eine besondere<br />
Bedeutung zu: „Es garantiert nicht nur<br />
die dauerhafte Aufmerksamkeit für die<br />
Siedlung, sondern lädt zugleich zur Auseinandersetzung<br />
mit der Autofreiheit ein.“<br />
Lesen Sie dazu auch den Artikel ‚Wohnen<br />
mit Optionen’ auf Seite 35.<br />
i<br />
V.l.n.r.: Josef Rehring (<strong>LEG</strong>-Regionalleiter<br />
Westfalen), Sabine Kubitza (<strong>LEG</strong>-<br />
Regionalleiterin Westfalen), Wendela-<br />
Beate Vihljamsson (Bürgermeisterin<br />
Stadt Münster), Dr. Sylvaine Hänsel<br />
(Vorsitzende Bewohnerverein<br />
Gartensiedlung Weißenburg) und<br />
Steffen Jünemann (Künstler) vor dem<br />
Fassadenkunstwerk.<br />
Thomas Börtz<br />
Marketing Region Westfalen<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Tel. 02 51 / 70 42 20<br />
thomas.boertz@leg-nrw.de
n Um die Energieziele der EU zu erreichen,<br />
die CO2-Emissionen bis 2020 um 20 Prozent<br />
gegenüber dem Stand von 1990 zu verringern,<br />
hat die Bundesregierung fast im Zwei-<br />
Jahres-Rhythmus die Vorgaben der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) verschärft. War<br />
ihre Vorgängerin, die Wärmeschutzverordnung,<br />
noch recht moderat, muss nun der<br />
Jahresprimärenergiebedarf des gesamten<br />
Gebäudes bis Oktober 2009 um 30 Prozent<br />
sinken. In einem weiteren Schritt, so die Planung,<br />
werden ab 2012 die energetischen Anforderungen<br />
an Neubauten nochmals um bis<br />
zu 30 Prozent verschärft.<br />
Betroffen von den staatlichen Forderungen,<br />
die sich im Zuge der Klimadebatte noch weiter<br />
verschärfen dürften, sind vor allem Wohnungseigentümer,<br />
darunter alle öffentlichen<br />
und privaten Wohnungsunternehmen, private<br />
Investoren, aber auch der kleine Häuslebauer.<br />
Alle, die Gebäude bauen oder sanie-<br />
WOHNEN<br />
Energiesparverordnung<br />
belastet die<br />
Wohnungsunternehmen<br />
V O N D R . K A R I N A K R Ü G E R - J U N G H A N N S<br />
Es ist eine Win-win-Situation<br />
wie aus dem Lehrbuch:<br />
Nach Überzeugung der Europäischen<br />
Union und der<br />
Bundesregierung schonen<br />
energieeffizientere Gebäude<br />
das Klima, stärken die<br />
Wirtschaft und schaffen Arbeitsplätze.<br />
Folge: Beide erhöhen<br />
den Druck auf die<br />
Bau- und Immobilienbrache,<br />
ihren Beitrag zum Klimaschutz<br />
zu leisten.<br />
ren, müssen nach Abschluss der Arbeiten die<br />
jeweils aktuelle Einsparverordnung erfüllen.<br />
Parallel dazu hat sich ein deutlicher Paradigmenwechsel<br />
in der Wohnungspolitik vollzogen:<br />
Die wesentlichen Instrumente staatlicher<br />
Förderung sind der Verknappung der<br />
Ressourcen öffentlicher Haushalte zum Opfer<br />
gefallen – Subventionen wurden konsequent<br />
abgebaut. Für energieeffizientes Bauen<br />
und Sanieren stehen zwar inzwischen<br />
zinsverbilligte KfW-Kredite und Investitionszuschüsse<br />
in Höhe von sechs Milliarden Euro<br />
zur Verfügung, doch die Finanznot der öffentlichen<br />
Hand, aber auch einiger Industrieunternehmen,<br />
ist überaus groß. Folge: Bund,<br />
Länder und Gemeinden, aber auch Großkonzerne,<br />
haben sich bereits von ihren Wohnungsbeständen<br />
getrennt oder planen es.<br />
Den Reigen eröffnete der Bund 1997 mit der<br />
Veräußerung von 114.000 eigenen Eisenbahnerwohnungen<br />
an die japanisch-britische<br />
Käufergruppe Nomura. Der bisher größte<br />
Deal lief im Jahr 2005: Die Deutsche Annington<br />
erwarb für sieben Milliarden Euro<br />
138.000 Wohneinheiten der Viterra AG.<br />
Zum Vergleich: Fortress erwarb Gagfah, die<br />
<strong>LEG</strong>-Solarsiedlung<br />
Lindenhof,<br />
Gelsenkirchen
„Um die strengen Vorgaben<br />
der Energiesparverordnung<br />
bei<br />
der Sanierung von<br />
Wohnungen und Häusern<br />
zu erfüllen, sind<br />
immense Investitionen<br />
in den Bestand notwendig.“<br />
Thomas Hegel,<br />
Sprecher der <strong>LEG</strong>-Geschäftsführung<br />
32 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
Wohnungsbaugesellschaft der Bundesversicherungsanstalt<br />
für Angestellte, mit rund<br />
82.000 Wohnungen für 3,5 Milliarden Euro.<br />
Blackstone befreite die Bilanz von WCM von<br />
31.000 Wohnungen und spülte damit 1,4<br />
Milliarden Euro in die Kasse der angeschlagenen<br />
Beteiligungsgesellschaft.<br />
Insgesamt investierten nationale und internationale<br />
Investoren, Fondsgesellschaften<br />
und andere Kapitalsammelstellen seit Ende<br />
der 90er Jahre zweistellige Milliardenbeträge<br />
in den deutschen Wohnungsmarkt. Mehr<br />
als eine dreiviertel Million Wohnungen mit<br />
einem Verkaufswert von mehr als 30 Milliarden<br />
Euro haben seitdem den Besitzer gewechselt.<br />
Ihr Ziel, die Gewinnmaximierung, können<br />
Investoren auf drei Wegen erreichen: Mieterprivatisierung<br />
und Verkauf an Kapitalanleger,<br />
Weiterverkäufe von Paketen, Teilportfolios<br />
oder einen Exit über Immobilienfonds.<br />
Doch die Wirtschafts- und Finanzkrise hat<br />
den institutionellen Investoren einen Strich<br />
durch die Rechnung gemacht. Sie sind unfreiwillig<br />
zu Immobilienmanagern und Bestandshaltern<br />
geworden und müssen nun<br />
mit einer Rendite zwischen fünf bis sieben<br />
Prozent leben.<br />
Damit nicht genug: Steigende Energie- und<br />
Betriebskosten, Klimaschutz und Gesetzge-<br />
bung stellen die Wohnungseigentümer vor<br />
erhebliche Herausforderungen. „Um die<br />
strengen Vorgaben der Energiesparverordnung<br />
bei der Sanierung von Wohnungen<br />
und Häusern zu erfüllen, sind immense Investitionen<br />
in den Bestand notwendig“, bestätigt<br />
Thomas Hegel, Sprecher der <strong>LEG</strong>-Geschäftsführung.<br />
Die Sanierungsstrategie der<br />
<strong>LEG</strong>, die etwa 92.000 Wohnungen verwaltet,<br />
orientiere sich am Bedarf, aber auch an<br />
der Rendite.<br />
Um die ehrgeizigen Klimaschutzziele der<br />
Bundesregierung zu erfüllen, so hat jüngst<br />
das Institut der deutschen Wirtschaft (IW)<br />
errechnet, müsste die Gebäudewirtschaft bis<br />
2020 insgesamt 220 Milliarden Euro für<br />
Energieeinsparmaßnahmen aufwenden<br />
– Investitionen, die sich für Wohnungsbe -<br />
sitzer erst nach 20 Jahren rechnen. Sicherlich<br />
sei die neue EnEV aus umweltpolitischer<br />
Sicht eine sinnvolle Maßnahme, glaubt auch<br />
Bettina Benner, Pressesprecherin der Gagfah<br />
Immobilien-Management GmbH, Essen.<br />
Nur sollten auf nationaler Ebene Rahmenbedingungen<br />
geschaffen werden, damit die<br />
Unternehmen unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit<br />
die energetische Modernisierung<br />
fortsetzen können, fordert Benner.<br />
Das Kernproblem: Wohnungsbesitzer können<br />
ihre Investitionen nur bedingt an die<br />
Mieter weitergeben. „Maximal elf Prozent<br />
der Kosten für die energetische Sanierung<br />
können durch eine einmalige Mieterhöhung<br />
an die Kunden weitergegeben werden", erläutert<br />
Thomas Hegel und ergänzt: „In vielen<br />
Fällen ist selbst das nicht möglich. Nach einer
Modernisierung zur Einsparung von Energie<br />
oder zur Verbesserungen der Mietsache darf<br />
die neue Miete maximal 20 Prozent über<br />
der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen.“<br />
Damit, so der Experte, werde das Mietrecht<br />
immer mehr zu einem Hemmschuh für die<br />
energetische Sanierung des Wohnungsbestandes<br />
oder belaste Stadt und Staat, die in<br />
vielen Beständen die Miete für die Bewohner<br />
zahlen.<br />
Auf der anderen Seite reiche auch die Wohnkaufkraft<br />
bei vielen Mietern nicht aus, um<br />
höhere Kaltmieten verkraften zu können.<br />
Denn diese würden die Einsparungen im<br />
Falle sinkender Betriebskosten weit übersteigen.<br />
Bislang habe die <strong>LEG</strong> 2008 insgesamt 114<br />
Millionen Euro in ihren Wohnungsbestand<br />
investiert. „Dies entspricht 21,55 Euro pro<br />
Quadratmeter“, betont Hegel. Somit sei die<br />
in der Sozialcharta vereinbarte Mindestinves -<br />
tition in Höhe von 12,50 Euro pro Quadratmeter<br />
weit übertroffen worden. Stolz sei das<br />
Unternehmen unter anderem auf die Modernisierung<br />
und energetische Sanierung<br />
von 264 Wohnungen der ‚Fordsiedlung der<br />
<strong>LEG</strong>’ in Köln-Niehl, wo durch die Aufstockung<br />
der Gebäude 81 neue Wohnungen<br />
entstanden und insgesamt 27,5 Millionen<br />
Euro investiert wurden.<br />
Investiert hat auch die Colonia Real Estate<br />
(CRE): Etwa 50 Millionen Euro flossen<br />
schwerpunktmäßig in ihre Bestände in Norddeutschland.<br />
Das Kölner Unternehmen, das<br />
etwa 19.000 Wohneinheiten betreut, konnte<br />
nach den Worten des Pressesprechers Thomas<br />
Busch mit den Mitteln für die energeti-<br />
sche Sanierung, die die CRE aus verschiedenen<br />
Fördertöpfen bekommen hat, „den<br />
Leerstand in schwierigen Quartieren sowohl<br />
in Geilenkirchen bei Aachen als auch in Elmshorn<br />
und Itzehoe faktisch abbauen“.<br />
Auch die 3.000 im GdW Bundesverband<br />
deutscher Wohnungsunternehmen e. V. organisierten<br />
Wohnungsunternehmen sehen<br />
sich laut ihres Präsidenten Lutz Freitag als<br />
„Vorreiter Klima schonenden Handelns". Sie<br />
hätten seit 1990 rund 160 Milliarden Euro in<br />
ihre Bestände investiert und damit die Klimaschutzziele<br />
des Kyoto-Protokolls für das<br />
Jahr 2012 bereits seit 2007 übererfüllt. Das<br />
Protokoll sieht vor, den jährlichen Treibhausgas-Ausstoß<br />
der Industrieländer innerhalb<br />
der sogenannten ersten Verpflichtungsperiode<br />
(2008 bis 2012) um durchschnittlich 5,2<br />
Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu<br />
reduzieren.<br />
Gleichwohl fordert der GdW die Bundesregierung<br />
auf, auf eine weitere Verschärfung<br />
der ab 2009 geltenden Regelungen zum<br />
energiesparenden Bauen zu verzichten. „Die<br />
Grenze der Belastbarkeit ist für viele Wohnungsunternehmen<br />
erreicht und für manche<br />
bereits überschritten“, betont Freitag und ergänzt:<br />
„Unsere Wohnungsunternehmen verzichten<br />
teilweise auf eine Sanierung, weil die<br />
hohen Kosten beispielsweise für Wärmegewinnung<br />
mit erneuerbaren Energien durch<br />
eine Erhöhung der Nettokaltmiete nicht<br />
mehr einzuspielen sind.“ Schließlich sei der<br />
Spielraum für Mieterhöhungen gerade in<br />
den unteren Preissegmenten sehr begrenzt.<br />
So habe die jüngste GdW-Studie gezeigt,<br />
dass die Nettomiete signifikant von der wärmetechnischen<br />
Gebäudebeschaffenheit beeinflusst<br />
wird: Für Gebäude mit guter wärmetechnischer<br />
Beschaffenheit berechne sich<br />
ein Zuschlag von 0,37 Euro pro Quadratmeter.<br />
„Die Zahl der ‚Öko-Hard-Core-Mieter’,<br />
die bereit sind, für eine gute Wärmedämmung,<br />
moderne Fenster und eine energieeffiziente<br />
Wohnung so viel mehr zu zahlen, ist<br />
sehr überschaubar“, weiß Freitag.<br />
Auch bei den Mietern der Patrizia Immobilien<br />
AG ist die Freude über Mieterhöhungen<br />
gedämpft. Wie Simone Wipplinger, Referentin<br />
Presse und Öffentlichkeitsarbeit der Patrizia,<br />
bestätigt, ließen bereits die beschlossenen<br />
Regelungen zur EnEV erkennen, „dass<br />
zu sehr auf die Thematik der Energieeinsparung<br />
geachtet wird, die Nutzerinteressen<br />
und das typische Nutzerverhalten dahingegen<br />
zu wenig beachtet werden.“<br />
Fordsiedlung der <strong>LEG</strong> in Köln<br />
(links), Solarsiedlung Köln-Bocklemünd<br />
(rechts)<br />
i<br />
WOHNEN<br />
Sollte sich an den Sanierungsvorschriften<br />
nichts ändern, so rechne Lutz Freitag mittelfristig<br />
mit einem Rückgang der Investitionstätigkeit<br />
der großen Wohnungsunternehmen.<br />
Bereits 2008 seien bei den Mitgliedsunternehmen<br />
die Investitionen in den<br />
Wohnungsbestand um 1,2 Prozent auf 8,6<br />
Milliarden Euro zurückgegangen. „Der auf<br />
dem Gesamtunternehmen lastende Renditedruck<br />
wird sich dann auf die Einnahmen aus<br />
Grundmieten und Einsparungen bei notwendigen<br />
Instandhaltungen konzentrieren“,<br />
prophezeit er.<br />
Mehr noch: Derzeit werden mögliche wohnungs-<br />
und siedlungsstrukturelle Folgen unterschätzt.<br />
Die Erfahrungen zeigen, dass<br />
Maßnahmen zur Energieeinsparung oder<br />
Wohnumfeldverbesserungen unterbleiben,<br />
einkommensschwache Bevölkerungsgruppen<br />
vertrieben und problematische Bestände<br />
aussortiert werden.<br />
„Die Zahl der ‚Öko-<br />
Hard-Core-Mieter’, die<br />
bereit sind, für eine gute<br />
Wärmedämmung, moderne<br />
Fenster und eine<br />
energieeffiziente Wohnung<br />
so viel mehr zu<br />
zahlen, ist sehr überschaubar“.<br />
Lutz Freitag, Präsident GdW Bundesverband<br />
deutscher Wohnungsunternehmen e.V.<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 33
A A C H E N / B O N N / D O R T M U N D<br />
STROMSPAR-CHECK<br />
Entlastung für Klima<br />
Verknappung der Ressourcen,<br />
drastisch gestiegene<br />
Kosten, drohender Klimawandel:<br />
Die Lösung des<br />
Energieproblems gehört zu<br />
den wichtigsten Anliegen<br />
unserer Zeit. Dabei geht es<br />
nicht nur um den gebotenen Umweltschutz, sondern zugleich<br />
auch um die Vermeidung sozialer Härten. Denn einkommensschwache<br />
Haushalte treffen die Kosten für Strom, Heizung<br />
und Warmwasser besonders. Unterstützung bietet die <strong>LEG</strong><br />
durch eine Kooperation mit der Aktion ‚Stromspar-Check’,<br />
von der Mieter in Aachen und Bonn bereits profitierten.<br />
n Stromspar-Check: Unter diesem Namen<br />
rief der Deutsche Caritasverband e.V. Anfang<br />
2009 in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband<br />
der Energie- und Klimaschutzagenturen<br />
Deutschlands e. V. eine bundesweite<br />
Aktion ins Leben. Im Fokus stehen gleich<br />
mehrere Ziele. Zum einen geht es darum,<br />
Haushalten mit niedrigen Einkommen bei<br />
der Minderung ihres Energieverbrauchs zur<br />
Seite zu stehen und ihnen damit Kosten zu<br />
ersparen. Zum anderen wird Langzeitarbeitslosen<br />
der Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtert:<br />
Sie übernehmen als speziell geschulte<br />
Stromsparhelfer, in Zusammenarbeit<br />
mit der ARGE, die Beratungsarbeit vor Ort<br />
und werden zu diesem Zweck für ein Jahr<br />
fest eingestellt. Nicht zuletzt leistet die Aktion<br />
einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz<br />
und erhielt deshalb vom Bundesminis -<br />
terium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
(BMU) eine Anschubförderung.<br />
Check mit Mehrwert<br />
Die Unterstützungsleistungen des ‚Stromspar-Checks’<br />
richten sich an Empfänger von<br />
Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohn-<br />
34 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
geld. Bei Interesse vereinbaren diese einen<br />
ersten Termin, der bei den Interessenten zu<br />
Hause stattfindet. Dort überprüfen zwei<br />
Stromsparhelfer den aktuellen Verbrauch<br />
von Wasser und Strom und geben erste Hinweise<br />
auf Einsparmöglichkeiten. Im Rahmen<br />
eines zweiten Hausbesuchs werden kostenlos<br />
Hilfsgeräte im Wert von etwa 70 Euro installiert,<br />
darunter Energiesparlampen, schaltbare<br />
Steckdosenleisten, Stand-by-Abschalter,<br />
Zeitschaltuhren und Strahlregler für Wasserhähne.<br />
Zusätzlich erhalten die Bewohner<br />
einen auf ihren Haushalt abgestimmten<br />
Stromspar-Fahrplan und bei Bedarf auch<br />
einen Gutschein für eine weiterführende<br />
Energieberatung.<br />
Am Anfang war Aachen<br />
Auf Anfrage des Rheinischen Vereins für katholische<br />
Arbeiterkolonien, Qualifizierungsprojekt<br />
Spectrum, Mitglied des Caritasverbands<br />
und Träger des ‚Stromspar-Checks’ in<br />
Aachen, stellte sich die <strong>LEG</strong> ab August 2009<br />
zunächst für diesen Standort als Kooperationspartner<br />
zur Verfügung. Dabei bestand<br />
die Hauptaufgabe darin, dem Verein den Zu-<br />
gang zu Interessenten zu erleichtern. Dazu<br />
schrieb das Kundencenter im ersten Schritt<br />
99 anspruchsberechtigte Haushalte persönlich<br />
an, um sie über die Aktion und ihre Ansprechpartner<br />
in Kenntnis zu setzen. 28 Mieter<br />
nahmen das Angebot sofort an und erhielten<br />
neben ausführlichen Beratungsleistungen<br />
rund 300 kostenlose Hilfsgeräte.<br />
Die dadurch ermöglichte Energieeinsparung<br />
schlägt pro Haushalt mit etwa 160 Euro jährlich<br />
zu Buche. Ein überzeugendes Ergebnis,<br />
das neben der Fortsetzung der Kooperation<br />
in Aachen zur Einbindung eines weiteren<br />
Standorts führte.<br />
Ausbreitung von A nach B<br />
Seit Februar dieses Jahres unterstützt die<br />
<strong>LEG</strong> auch in Bonn den ‚Stromspar-Check’,<br />
bereitgestellt vom ansässigen Caritasverband.<br />
Auf Basis der persönlichen Ansprache<br />
potenzieller Teilnehmer haben die ersten sieben<br />
Haushalte bereits Beratung und Hilfsgeräte<br />
erhalten. Mit jeweils rund 290 Euro<br />
jährlich lagen die Einsparmöglichkeiten dort<br />
noch deutlich höher. Weitere ‚Checks’ sind<br />
derzeit in Arbeit. Über die Vermittlung von<br />
Kundenkontakten hinaus engagiert sich die<br />
Niederlassung Bonn inzwischen auch als<br />
Sponsor der Aktion. Denn, so Leiter Olaf<br />
Hagedorn: „Letztlich können mit dem<br />
Stromspar-Check alle nur gewinnen: die<br />
Mieter, das Klima, die Berater und natürlich<br />
auch wir. Und zwar als Wohnungsgesellschaft<br />
mit dem Anspruch nachhaltiger Bewirtschaftung<br />
und der Überzeugung, dass<br />
ein zufrieden stellender Vermietungsstand<br />
eine partnerschaftliche, serviceorientierte<br />
Haltung des Anbieters verlangt.“ Inzwischen<br />
gehört auch das Quartiermanagement in<br />
Dortmund-Scharnhorst zu den Koopera -<br />
tionspartnern, und angesichts der bisherigen<br />
Ergebnisse werden sicherlich noch weitere<br />
Kundencenter diese Option in ihre Überlegungen<br />
einbeziehen.<br />
i<br />
Olaf Hagedorn<br />
Niederlassungsleiter Bonn<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Tel. 02 28 / 7 29 98-83<br />
olaf.hagedorn@leg-nrw.de<br />
www.stromspar-check.de
und Konto<br />
Das muss<br />
gefeiert werden!<br />
Nützlich, aber langweilig? Dass aktive Energiesparhilfe<br />
ganz anders aussehen kann, beweist<br />
derzeit eine eigenwillige Initiative in<br />
Dortmund-Scharnhorst. Träger sind der<br />
SKM Katholische Verein für soziale Dienste<br />
in Dortmund e.V. und das Quartiermanagement<br />
Scharnhorst-Ost, eingerichtet von<br />
einer Kooperationsgemeinschaft aus <strong>LEG</strong>,<br />
Dogewo 21 sowie Spar- und Bauverein eG<br />
Dortmund und Stadt Dortmund. Das gemeinsame<br />
Angebot an die Mieter: eine Party<br />
feiern, mit der sich Geld sparen lässt. Interessenten<br />
laden mindestens drei Freunde,<br />
Nachbarn oder Verwandte zu sich nach<br />
Hause ein, erhalten für Snacks und Getränke<br />
einen Bewirtungszuschuss in Höhe von maximal<br />
20 Euro – und Besuch von Stromsparhelfern<br />
des SKM, die alle Anwesenden mit<br />
Tipps zur Minderung von Strom- und Heizkosten<br />
versorgen. Sofern die Gastgeber Arbeitslosengeld<br />
II, Sozialhilfe oder Wohngeld<br />
beziehen, werden sie zusätzlich kostenlos<br />
mit praktischen Energiespargeräten ausgestattet.<br />
Ein Fest für alle, die das Angenehme<br />
mit dem Nützlichen verbinden möchten.<br />
Start der Initiative: April 2010. Alle Informationen<br />
über die Sparparty fasst ein Flyer für<br />
die Haushalte übersichtlich zusammen. Die<br />
ersten Rückmeldungen seitens der Mieter<br />
sind äußerst positiv, so dass in Scharnhorst-<br />
Ost in diesem Sommer mit zahlreichen energetisch<br />
wertvollen Feier-Abenden zu rechnen<br />
ist.<br />
i<br />
i<br />
Anne Haars, Karsten Hoeing<br />
Quartierbüro Dortmund Scharnhorst-Ost<br />
Tel. 02 31 / 53 08 571<br />
qm-scharnhorst@steg-nrw.de<br />
www.leben-in-scharnhorst.de<br />
Andrea Kirchner<br />
Kundencenter Dortmund-Scharnhorst<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Tel. 02 31 / 4 19 02-150<br />
andrea.kirchner@leg-nrw.de<br />
WOHNEN<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 35
Iserlohn Energiegeladener<br />
36 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010
WOHNEN<br />
In aller Ruhe am Waldrand wohnen: Das ist nur eine<br />
der angenehmen Eigenschaften, die Mieter der beiden<br />
Mehrfamilienhäuser ‚An der Egge’ im Iserlohner<br />
Stadtteil Gerlingsen schätzen. Dank eines umfassenden<br />
Modernisierungsprojekts profitieren sie ab sofort<br />
zusätzlich von einem deutlich gesunkenen Energiebedarf<br />
und neuen Sicherheiten.<br />
Einsatz ‚An der Egge’<br />
Lurchi im Glück<br />
Einem aufmerksamen Polier ist es<br />
zu verdanken, dass im Rahmen des<br />
Modernisierungsprojekts ‚An der<br />
Egge’ ein kleiner Beitrag zum Artenschutz<br />
geleistet wurde. Vom Beginn<br />
der Bauarbeiten aus seinem<br />
Winterschlaf gerissen, lief dem<br />
Baustellenleiter ein kleiner Feuersalamander<br />
im Keller direkt vor die<br />
Füße. Zum Glück: Denn dieser<br />
nahm sich des zehn Zentimeter<br />
langen Tierchens an, rettete es ins<br />
Baubüro und errichtete ihm dort<br />
ein hölzernes Eigenheim mit Minipool.<br />
So konnte der ‚Lurchi’ getaufte<br />
Salamander in Ruhe seinen Winterschlaf<br />
fortsetzen – bei Vollpension.<br />
Alle vier Tage ließ er sich einen<br />
frischen Regenwurm schmecken,<br />
den ebenfalls sein Ziehvater ‚organisierte’.<br />
Ideale Bedingungen also,<br />
unter denen Lurchi hervorragend<br />
gedieh, so dass er – oder sie? – zu<br />
Beginn des Frühlings ausgeschlafen,<br />
satt und deutlich gewachsen<br />
im umgebenden<br />
Wald ausgesetzt<br />
werden konnte.<br />
n Kontinuierliche Vollvermietung und<br />
langjährige Mietverhältnisse sind typisch für<br />
die fünfgeschossigen Gebäude aus dem Jahr<br />
1963. Die insgesamt 40 Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen<br />
sind zwischen 51 und 66<br />
Quadratmeter groß und verfügen jeweils<br />
über eine Loggia, die Hälfte davon zum angrenzenden<br />
Wald hin ausgerichtet. Weitere<br />
attraktive Charakteristika des Standorts sind<br />
die ruhige Stadtrandlage, die Naherholungsmöglichkeiten<br />
und eine gute Verkehrsanbindung.<br />
Um dieses Kapital nachhaltig für die<br />
Zukunft fit zu erhalten, investierte das Kundencenter<br />
Iserlohn über 700.000 Euro in ein<br />
Modernisierungsprojekt mit dem Schwerpunkt<br />
energetische Optimierung. Baubeginn:<br />
November 2009.<br />
Dicht halten<br />
Die Wärme im Haus halten und insbesondere<br />
mit Blick auf die Heizung für maximale<br />
Energieeffizienz sorgen – diesen Zielen diente<br />
die Umsetzung eines vielseitigen Maßnahmenpakets.<br />
So wurden ‚An der Egge’ 63 und<br />
65 sämtliche Außenwände mit einem Wärmeverbundsystem<br />
aus 14 Zentimeter starken<br />
Dämmplatten ausgestattet und zusätzlich<br />
die Keller- sowie die oberen Geschoss -<br />
decken gedämmt. Darüber hinaus baute die<br />
<strong>LEG</strong> neue Haus- und Wohnungstüren sowie<br />
in Wohnungen und Treppenhäusern neue<br />
Fenster mit hoher Dämmleistung ein. Maximale<br />
Effizienz bei der Wärmeversorgung gewährleistete<br />
abschließend die Installation<br />
moderner Heizkessel mit Brennwerttechnik.<br />
Auf der sicheren Seite<br />
Das sind die Mieter nach der Modernisierung<br />
aber nicht nur in Sachen Energie.<br />
Denn mit einer Reihe weiterer Maßnahmen<br />
wurde die <strong>LEG</strong> unter anderem auch dem<br />
gewachsenen Sicherheitsbedürfnis gerecht.<br />
Ein Beispiel dafür sind die neuen Wohnungstüren,<br />
die niedrige Wärmeverluste<br />
mit hohem Einbruchschutz kombinieren.<br />
Des Weiteren gestaltete die <strong>LEG</strong> die Eingangsbereiche<br />
neu und stattete sie mit Freisprechanlagen<br />
aus. Eine optimierte Beleuchtung<br />
steigert das Wohlbefinden der<br />
Mieter, gut sichtbare Hausnummern erleichtern<br />
die Orientierung. In den Wohnungen<br />
selbst ließ das Wohnungsunternehmen<br />
die Balkone sanieren und die Balkonbrüstungen<br />
erneuern. Für den letzten Schliff<br />
sorgte ein neues Farbkonzept, das den modernisierten<br />
Gebäuden mit Cremeweiß,<br />
Pastell- und Himmelblau das passende frische<br />
Outfit verlieh.<br />
Ergebnis: Weniger ist mehr<br />
Nach dem planmäßigen Abschluss der Bauarbeiten<br />
im Frühjahr 2010 hat sich der Energiebedarf<br />
pro Quadratmeter von 266 auf<br />
98 Kilowattstunden reduziert; das entspricht<br />
einer Brennstoffersparnis von rund<br />
69 Prozent. Ein überzeugendes Ergebnis,<br />
das den Aufwand mehr als rechtfertigt<br />
– und laut Ursula Goeke aus dem Kundencenter<br />
Iserlohn wesentlich dazu beiträgt,<br />
dass sich „die Mieter sowohl über einen<br />
schönen Sommer freuen als auch dem<br />
nächsten Winter entspannt entgegensehen.“<br />
i<br />
Ursula Goeke<br />
Kundencenter Iserlohn<br />
Tel. 0 23 71 / 93 80-312<br />
ursula.goeke@leg-nrw.de<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 37
<strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung<br />
<strong>LEG</strong> spendet 100.000 Euro für mildtätige<br />
und gemeinnützige Zwecke V.l.n.r.: Thomas Hegel, Sprecher<br />
der <strong>LEG</strong>-Geschäftsführung und<br />
Vorsitzender des Kuratoriums der<br />
<strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung,<br />
Aus sozialer Verantwortung:<br />
Die <strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung unterstützt<br />
Menschen und Organisationen<br />
n Für hilfsbedürftige <strong>LEG</strong>-Mieter, für soziale<br />
und kulturelle Entwicklung in unseren<br />
Wohnquartieren, für Integration und für<br />
das Gemeinwohl: Die <strong>LEG</strong> unterstützt die<br />
<strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung mit großem Engagement,<br />
denn Wohnen ist mehr als nur<br />
die gebaute Umwelt. Wohnen bedeutet vor<br />
allem, in einem Quartier mit zahlreichen<br />
Menschen unterschiedlicher Herkunft zu<br />
leben und sich wohlzufühlen. Aus diesem<br />
Grunde hat der Eigentümer der <strong>LEG</strong> NRW<br />
GmbH die unabhängige <strong>LEG</strong> NRW Mieter-<br />
Stiftung 2010 gegründet. Aus Überzeugung<br />
für die gute Sache und damit die Stiftung<br />
möglichst schnell ihre Arbeit aufnehmen<br />
kann, spendete die <strong>LEG</strong> 100.000 Euro. „Unsere<br />
Mieter, ihr Wohlergehen, Mitmenschlichkeit<br />
und der Nutzen für die Allgemeinheit<br />
liegen uns besonders am Herzen“, erläutert<br />
Thomas Hegel, Sprecher der<br />
<strong>LEG</strong>-Geschäftsführung und CEO. „Deshalb<br />
unterstützt die <strong>LEG</strong> die Stiftung mit diesem<br />
Betrag.“ Stiftungsvorstand Friedrich Wilhelm<br />
Baulig freut sich: „Die Spende versetzt<br />
uns in die Lage, nun zeitnah erste Maßnah-<br />
38 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
men und Projekte zu fördern.“ Das Startkapital<br />
der Stiftung in Höhe von fünf Millionen<br />
Euro muss laut Stiftungsrecht erhalten<br />
bleiben. Ohne die <strong>LEG</strong>-Spende hätte die<br />
Stiftung mit Erträgen aus dem Stiftungsvermögen<br />
erst im kommenden Jahr erste Mittel<br />
im Sinne des Stiftungszwecks einsetzen<br />
können. Die Erträge aus dem Stiftungsvermögen<br />
stehen über die Spende hinaus<br />
künftig Menschen in Notlagen und für konkrete<br />
Projekte zur Verfügung.<br />
Mildtätig und gemeinnützig<br />
Die Stiftung ist mildtätig ausgerichtet. Sie<br />
hilft Mietern der <strong>LEG</strong>-Gruppe, die aufgrund<br />
einer akuten wirtschaftlichen Notlage<br />
oder wegen ihres seelischen, körperlichen<br />
oder geistigen Zustandes auf Hilfe<br />
Dritter angewiesen sind. Die Stiftung ist<br />
darüber hinaus gemeinnützig. „Durch integrationsfördernde<br />
und interkulturelle Veranstaltungen<br />
und Projekte in den Wohnquartieren<br />
der <strong>LEG</strong>-Gruppe unterstützen<br />
wir internationale Gesinnung, Toleranz auf<br />
allen Gebieten der Kultur und den Völker-<br />
verständigungsgedanken“, sagt Friedrich<br />
Wilhelm Baulig. Die Projekte und Veranstaltungen<br />
kommen der Allgemeinheit zugute.<br />
Sie sind offen für alle Menschen, auch diejenigen,<br />
die nicht bei der <strong>LEG</strong> wohnen.<br />
„Dieser neue soziale und kulturelle Ansatz<br />
verdeutlicht die soziale Verantwortung des<br />
Stifters“, so Baulig. „Die Stiftung ist in dieser<br />
Form bislang einmalig.“<br />
Die Antragstellung ist, bedingt durch das<br />
Stiftungsrecht, ein standardisiertes und formalisiertes<br />
Verfahren. Unterlagen für eine<br />
Antragstellung und erklärende Informationen<br />
erhalten hilfsbedürftige <strong>LEG</strong>-Mieter<br />
und in <strong>LEG</strong>-Wohnquartieren tätige Einrichtungen<br />
bei der Geschäftsstelle der Stiftung:<br />
i<br />
Friedrich Wilhelm Baulig, Stiftungsvorstand,<br />
und Heinz-Peter<br />
Junker, Vertreter der Stiftung,<br />
freuen sich über die Unterzeichnung<br />
der Stiftungsurkunde.<br />
Heinz-Peter Junker<br />
<strong>LEG</strong> NRW Mieter-Stiftung<br />
Tel. 02 31 / 4 19 02-606<br />
heinz-peter.junker@leg-nrw.de
Münster<br />
Geistviertel: Wohnen mit Optionen<br />
‚Nichts von der Stange’ oder anders<br />
formuliert ‚Wohnen mit Optionen’<br />
– unter diesem Motto stand das Neubauprojekt<br />
von 18 Eigentumswohnungen<br />
der <strong>LEG</strong> im Geistviertel von<br />
Münster. Das Projekt mit dem anspruchsvollen<br />
Ziel, so flexibel wie<br />
möglich auf die Bedürfnisse der künftigen<br />
Eigentümer einzugehen, wurde<br />
Ende 2009 erfolgreich abgeschlossen<br />
und an die Wohnungserwerber übergeben.<br />
n „Jeder Mensch ist anders, und dies zeigt<br />
sich natürlich auch in seinen Wohnbedürfnissen.<br />
Vor allem dann, wenn es um Wohneigentum<br />
geht“, so Josef Rehring, <strong>LEG</strong>-Regionalleiter<br />
Westfalen. Um diesen Bedürfnissen<br />
bei der Realisierung des hochwertigen Projekts<br />
gerecht zu werden, wählten die Verantwortlichen<br />
den Ansatz ‚Wohnen mit Optionen’.<br />
Sie entwickelten gemeinsam mit<br />
dem beauftragten Architekturbüro Landheer<br />
aus Münster jeweils zwei verschiedene<br />
Grundrissvarianten pro Wohnung. Diese beinhalteten<br />
zusätzlich Raum für individuelle<br />
Veränderungen durch die künftigen Eigentümer.<br />
„Eine anspruchsvolle Herangehenswei-<br />
se, für die uns der frühzeitige Vermarktungserfolg<br />
Recht gab“, so Thomas Börtz, gemeinsam<br />
mit Projektingenieur Frank Paulussen-<br />
Eckrodt verantwortlich für den Vertrieb der<br />
Eigentumswohnungen. „Den zusätzlichen<br />
technischen Beratungsbedarf im Gegensatz<br />
zu Projekten, bei denen das Produkt zum<br />
Beispiel als ‚veredelter Rohbau’ vermarktet<br />
wird, wog der Verkauf aller Wohnungen bereits<br />
einige Monate vor Fertigstellungstermin<br />
auf“, so Paulussen-Eckrodt. Beide sehen<br />
einen direkten Zusammenhang zum Ansatz<br />
‚Wohnen mit Optionen’. Denn aufgrund der<br />
besonderen Vorgehensweise konnten die<br />
Beteiligten unter dem Aspekt der Kundenorientierung<br />
dem Individualisierungsbedürfnis<br />
der Erwerber weitestgehend entgegen<br />
kommen. In Branchenkreisen gilt ansonsten<br />
üblicherweise die Faustformel, dass rund 30<br />
Prozent der Objekte erst nach Fertigstellung<br />
vermarktet werden können.<br />
Vielfalt als Erfolgsfaktor<br />
Vielfältig waren im Rahmen des Neubauprojektes<br />
nicht nur die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
der Erwerber. Vielfältig<br />
war auch der Wohnungsmix. Dieser umfasst<br />
die seniorengrechte Zwei-Zimmer-Wohnung<br />
Wohnungsmix Neubauprojekt ‚Weißenburgstraße 34, Münster’<br />
Anz. Wohnungstyp Wohnfläche Lage<br />
4 5 ZKB Reihenhaus Garten/Terrasse zirka 130 qm EG/1. OG<br />
4 2 ZKB Garten oder Balkon zirka 63 qm EG/1. OG<br />
4 4 ZKB Garten oder Balkon zirka 120 qm EG/1. OG<br />
2 3 ZKB Dachterrasse zirka 79 qm DG<br />
2 3 ZKB Penthousestil Dachterrasse zirka 105 qm DG<br />
2 5 ZKB Penthousestil Dachterrasse zirka 130 qm DG<br />
und das Penthouse im Dachgeschoss ebenso<br />
wie familiengerechtes Wohnen über zwei<br />
Etagen im Reihenhausstil.<br />
Qualität setzt sich durch<br />
„Hohe Ausstattungsqualität zeichnet Gebäude<br />
und Wohnungen aus – von der Tiefgarage<br />
und Aufzügen über ein umweltfreundliches<br />
Energiekonzept bis hin zu hochwertigen<br />
Materialien im Innenausbau“, stellt Josef<br />
Rehring fest. „So ist ein Produkt entstanden,<br />
das nach vorheriger Marktanalyse vor Ort<br />
keiner unmittelbaren Konkurrenz ausgesetzt<br />
war. Die überaus positive Marktreaktion hat<br />
uns nicht verwundert.“ Die Architektur des<br />
Mehrfamilienhauses ist geprägt von einer<br />
klaren Linienführung und einer für die Region<br />
typischen Klinkerfassade. Besonders markant<br />
ist das Zinkdach. „Das Objekt fügt sich<br />
harmonisch in sein Umfeld ein und setzt<br />
gleichzeitig ein Ausrufungszeichen mit<br />
Image bildendem Charakter“, so Rehring.<br />
i<br />
Thomas Börtz<br />
Marketing Region Westfalen<br />
<strong>LEG</strong> Wohnen NRW GmbH<br />
Tel. 02 51 / 70 42 20<br />
thomas.boertz@leg-nrw.de<br />
PROJEKTE<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 39
Zusammenarbeit mit DESWOS<br />
Aufbauhilfe für Indien<br />
Familiengerechte Lösungen bereitstellen:<br />
Dafür sorgt die <strong>LEG</strong> derzeit<br />
auch im Zuge sozialen Engagements.<br />
Mit einer Spende in Höhe von rund<br />
51.000 Euro an die DESWOS Deutsche<br />
Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs-<br />
und Siedlungswesen e.V. unterstützt<br />
das Unternehmen 120 indische<br />
Familien beim Bau eines eigenen<br />
Hauses.<br />
Die Häuser sind einfache Ziegelbauten mit<br />
Küche, Toilette und Veranda. Die Grundflächen<br />
liegen je nach Kinderzahl zwischen 25 und<br />
30 Quadratmetern.<br />
40 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
n Trotz des beeindruckenden Wirtschaftswachstums<br />
der vergangenen Jahre zählt<br />
Indien nach wie vor zu den Entwicklungsländern.<br />
Das durchschnittliche Pro-Kopf-<br />
Einkommen im Jahr liegt bei nur 815 US-<br />
Dollar, 28 Prozent der Bevölkerung leben<br />
unterhalb der Armutsgrenze. Und die soziale<br />
Infrastruktur weist gewaltige Defizite<br />
auf. Vor diesem Hintergrund fiel die Entscheidung<br />
der <strong>LEG</strong> für ein Engagement in<br />
Indien. Die Kooperation<br />
mit der DESWOS lag<br />
nach Auskunft von Thomas<br />
Hegel, Sprecher der<br />
<strong>LEG</strong>-Geschäftsführung,<br />
schon aufgrund der inhaltlichen<br />
Nähe zum eigenen<br />
Kerngeschäftsfeld<br />
nahe. Darüber hinaus<br />
„haben wir nach einem<br />
Projekt gesucht, mit<br />
dem sich die Lebenssituation<br />
von Menschen<br />
nachhaltig verbessern<br />
lässt. Wir freuen uns und<br />
sind stolz darauf, dass<br />
wir nun 120 Familien ermöglichen,<br />
sich und<br />
ihren Kinder ein sicheres<br />
Zuhause zu schaffen –<br />
umso mehr, als hier<br />
überwiegend die besonders<br />
benachteiligten Dalits<br />
gefördert werden.“<br />
Schutz und Status<br />
Das ‚<strong>LEG</strong>-Dorf’ entsteht im südindischen<br />
Bundesstaat Tamil Nadu in den Großgemeinden<br />
Marakkanam und Kottakuppam.<br />
Die Mehrzahl der beteiligten Familien<br />
gehört zu den Dalits, den sogenannten ‚Unberührbaren’<br />
– eine im Kastensystem besonders<br />
niedrig angesiedelte Bevölkerungsgruppe,<br />
die wirtschaftlich wie sozial massiver<br />
Diskriminierung ausgesetzt ist. Im<br />
Rahmen des Projekts erhalten die Menschen<br />
die Möglichkeit, sich ein eigenes Zuhause<br />
zu schaffen. Damit gewinnen sie<br />
nicht nur Schutz vor den zum Teil extremen<br />
Witterungsbedingungen – Hitzewellen,<br />
Monsunregen, Wirbelstürme –, sondern<br />
verbessern auch ihren gesellschaftlichen<br />
Status. Sie haben dann eine eigene Adresse.<br />
Bei den entstehenden Häusern handelt es<br />
sich um einfache Ziegelbauten mit Küche,<br />
Toilette und Veranda. Die Grundflächen bewegen<br />
sich je nach Kinderzahl zwischen 25<br />
und 30 Quadratmetern.<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Zu den zentralen Projektmerkmalen zählt,<br />
dass die Hausbauten unter Anleitung von<br />
Fachleuten in Eigenarbeit entstehen. Auf<br />
diese Weise halten sich die Kosten in Grenzen,<br />
und innerhalb der neu entstehenden<br />
Gemeinde werden nachbarschaftliche und<br />
generationenübergreifende Kooperationen<br />
gefördert. Die Eigeninitiative sichert zudem,<br />
dass kein Neid aufkommt. Schließlich
‚Wohnen ist ein Menschenrecht’<br />
So lautet der Slogan der DESWOS (Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs-<br />
und Siedlungswesen e. V.), die sich seit ihrer Gründung 1969 der<br />
Bekämpfung von Wohnungsnot und Armut in Entwicklungsländern verschrieben<br />
hat. Träger des Engagements sind die im GdW Bundesverband<br />
deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. organisierten Verbände<br />
der Wohnungswirtschaft sowie deren Mitgliedsunternehmen. Ihre<br />
Beiträge sowie private Spenden repräsentieren die finanzielle Basis der Vereinstätigkeit.<br />
Die Arbeit der DESWOS konzentriert sich auf Länder in Afrika, Asien und<br />
Lateinamerika. Sie zielt dabei jeweils auf die niedrigsten Einkommensschichten<br />
sowie auf ausgegrenzte Bevölkerungsgruppen. Im Fokus des<br />
Engagements steht der Hausbau. Aber auch alle anderen Aspekte der<br />
Existenzsicherung wie Gesundheit und Hygiene oder Ausbildung und<br />
Arbeit sind mit einbezogen. Gemeinsamer Nenner sämtlicher Projekte<br />
ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Entsprechend werden sie<br />
grundsätzlich mit den Menschen vor Ort gemeinsam geplant,<br />
entwickelt und umgesetzt – ein Ansatz, mit dem die DESWOS<br />
inzwischen seit Jahrzehnten nachhaltige Erfolge erzielt. Dass die<br />
Gelder immer dort ankommen, wo Unterstützung nötig ist,<br />
und die Mittel wirtschaftlich eingesetzt werden, dafür garantiert<br />
unter anderem das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts<br />
für soziale Fragen, das nach strengen Kriterien jährlich<br />
neu vergeben wird. Die DESWOS zählt zu den ersten Organisationen,<br />
die damit ausgezeichnet wurden, und hat das Siegel<br />
seit 1993 ununterbrochen erhalten. Für die DESWOS ein<br />
wichtiger Erfolgsfaktor.<br />
i<br />
DESWOS e. V.<br />
Tel. 02 21 / 5 79 89-0<br />
www.deswos.de<br />
Einfache Bauarbeiten sind<br />
in Indien Frauensache.<br />
i<br />
PROJEKTE<br />
haben die Beteiligten etwas für ihr neues<br />
Zuhause getan. Zusätzlich sieht das Konzept<br />
vor, dass die Familien die erhaltene finanzielle<br />
Unterstützung anteilig zurückzahlen.<br />
So setzt sich die Finanzierung zu je<br />
einem Drittel aus Zuschuss, Baukredit und<br />
Eigenleistung zusammen. Konditionen, die<br />
auch ärmeren Familien eine Beteiligung ermöglichen<br />
und zugleich die Selbsthilfe in<br />
den Mittelpunkt stellen. „Die Menschen,<br />
die wir unterstützen, wollen keine Almosen -<br />
empfänger sein. Für das Gelingen des Projekts<br />
stehen sie mit eigenen Mitteln und eigener<br />
Arbeit ein; unser Beitrag ist vor allem<br />
als Starthilfe zu verstehen“, erläutert Hegel.<br />
Carolin Gauglitz<br />
Bereich Unternehmenskommunikation<br />
<strong>LEG</strong> Management GmbH<br />
Tel. 02 11 / 45 68-345<br />
carolin.gauglitz@leg-nrw.de
Eberhard Klotz<br />
„Ich arbeite mit
PORTRÄT<br />
Die Cromforder Allee 1a und 1b in Ratingen ist eine gepflegte Adresse. Die beiden dreige-<br />
schossigen Häuser mit insgesamt 16 Wohnungen stehen seit rund 30 Jahren in der ruhi-<br />
gen, von Lindenbäumen gesäumten Sackgasse. Eberhard Klotz wohnt in einer der Eigen-<br />
tumswohnungen, die von der <strong>LEG</strong> betreut werden. Der Versicherungskaufmann in leiten-<br />
der Position ist seit zwei Jahren pensioniert und engagiert sich nun im Beirat der<br />
Eigentümergemeinschaft.<br />
n Seit 15 Jahren fühlt sich Eberhard Klotz<br />
in seiner 125 Quadratmeter großen Eigentumswohnung<br />
wohl. Die Entscheidung für<br />
Ratingen als Standort fiel ihm damals leicht:<br />
„Die zentrale Lage sowie die gute Anbindung<br />
nach Düsseldorf und Köln waren entscheidend.“<br />
Die Ratinger Innenstadt liegt<br />
nur einen Kilometer entfernt. Autobahnen<br />
und der Flughafen der Landeshauptstadt<br />
sind in der Nähe. Der heute 65-Jährige arbeitete<br />
bei einer der größten deutschen<br />
Versicherungen. In Köln leitete er die Bezirksdirektion,<br />
war im Außendienst und im<br />
Vertrieb tätig. Ein 18- bis 20 Stunden-Tag<br />
war keine Seltenheit für ihn. „Es hat mir<br />
immer Spaß gemacht“, sagt Eberhard Klotz.<br />
Auch heute ist sein Tag mit zahlreichen Aktivitäten<br />
und Hobbys mehr als ausgefüllt:<br />
„Ich arbeite mit Begeisterung.“<br />
Engagierter Beiratsvorsitzender<br />
Seit Januar 2009 ist Eberhard Klotz Beiratsvorsitzender<br />
der Eigentümergemeinschaft<br />
seines Hauses. Sein Vorgänger war 20 Jahre<br />
im Amt und übergab es aus Altersgründen.<br />
Auch in dieser Position engagiert sich Eberhard<br />
Klotz sehr: Zahlreiche Gespräche mit<br />
den anderen Eigentümern, regelmäßige<br />
Korrespondenz mit Rainer Heuschen, Mitarbeiter<br />
der <strong>LEG</strong> Betreuung von Wohneigentum<br />
GmbH, gehören zu seinen Aufgaben.<br />
„In den vergangenen Jahren nahm die<br />
Arbeit zu: Balkone wurden beispielsweise<br />
modernisiert. Der Sturm Kyrill richtete<br />
großen Schaden im Garten an, der behoben<br />
werden musste. Der Verwaltungsbeirat<br />
tagte und kam zu einem einvernehmlichen<br />
Ergebnis.“ Für Eberhard Klotz ist das keine<br />
Herausforderung. In den Jahren vor seiner<br />
Pensionierung arbeitete er teilweise in<br />
Heimarbeit. Sein Büro ist gut ausgerüstet<br />
mit drei Computern und weiterer moder-<br />
ner Kommunikationstechnik. Der Schreibaufwand<br />
für den Beiratsvorsitzenden ist<br />
hoch. „Ich mache alles mit meinen PCs und<br />
per Telefon. Das hält meinen Kopf frisch“,<br />
so Eberhard Klotz. „Die Zusammenarbeit<br />
mit Rainer Heuschen von der <strong>LEG</strong> WET, die<br />
die Eigentümergemeinschaft seit rund zehn<br />
Jahren betreut, ist sehr gut“, freut er sich.<br />
„Der Austausch ist rege.“ Unterstützt wird<br />
Eberhard Klotz zudem von einem Handwerksmeister<br />
aus dem Nachbargebäude<br />
und einem weiteren Eigentümer.<br />
Harmonisch und einvernehmlich<br />
„Die Harmonie zwischen den Eigentümern<br />
ist das wichtigste“, weiß Eberhard Klotz aus<br />
Erfahrung. Natürlich wird auch schon einmal<br />
gestritten. Beispielsweise darüber, dass<br />
einige Bäume zu nah am Haus stehen und<br />
die unteren Wohnungen beschatten. Doch<br />
wie in einer guten Ehe fallen die Entscheidungen<br />
meist einvernehmlich. So erwarb<br />
die Eigentümergemeinschaft noch einen<br />
Grünstreifen zum Garten hinzu, der sich<br />
dadurch zum Mini-Park erweiterte. Von<br />
ihren großen Balkonen schauen die Eigentümer<br />
nun auf das außergewöhnlich<br />
schön gestaltete Stück Land hinter dem<br />
Haus – mit altem Baumbestand, der Schatten<br />
spendet, blühenden Rhododendren<br />
Begeisterung“<br />
und Tannen. „Hier findet im kommenden<br />
Jahr unser Sommerfest statt“, so Eberhard<br />
Klotz. Gemeinsam zu feiern, hält er für<br />
wichtig. Das stärkt den Zusammenhalt.<br />
„Außergewöhnlich ist, dass die Kommunikation<br />
hier sehr gut funktioniert. Neben<br />
der einmal jährlich stattfindenden Eigentümerversammlung,<br />
tauschen wir uns auf<br />
kurzem Wege regelmäßig aus.“<br />
Immer aktiv, immer unterwegs<br />
Im dritten Lebensabschnitt erneuerte Eberhard<br />
Klotz seine ganze Wohnung. Insbesondere<br />
für das Bad und die Gästetoilette war<br />
der Aufwand groß. Alles hat er selbst geplant<br />
und mit den Handwerkern besprochen.<br />
Froh war er, als die Arbeiten vorüber<br />
waren. Endlich konnte er wieder alle Räume<br />
– gesäubert vom Baustaub – nutzen. Auch<br />
sein Büro mit den drei Computern, die er<br />
neben seiner Tätigkeit als Beiratsvorsitzender<br />
für sein Hobby benötigt, die Fotografie.<br />
Tiere lichtet er besonders gern ab. „Tierfotografie<br />
hat so etwas menschliches“,<br />
schmunzelt er. Im Wuppertaler Zoo hatte<br />
er ein Jahresabonnement. Auch die Tierparks<br />
der Umgebung kennt er gut. Als leidenschaftlicher<br />
Wanderer erledigt Eberhard<br />
Klotz die meisten täglichen Angelegenheiten<br />
zu Fuß, beispielsweise den<br />
Einkauf beim Laden um die Ecke. Lieber<br />
wandert er aber in der Natur, in diesem<br />
Jahr im Kiemgau. Zudem ist der agile 65-<br />
Jährige oft auf Reisen. In den vergangenen<br />
Jahren besuchte er oft die europäischen<br />
Hauptstädte. Und auch das macht er – wie<br />
alles in seinem Leben – mit Begeisterung.<br />
i<br />
Rainer Heuschen<br />
<strong>LEG</strong> Betreuung von Wohneigentum GmbH<br />
Tel. 02 11 / 45 68-158<br />
rainer.heuschen@leg-nrw.de<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 43
Picknick im Schatten der Koksbatterie der<br />
Zeche Zollverein in Essen.<br />
Der Musiker und Künstler Rochus Aust hat<br />
‚Mikrokonzerte’ für das erste Kunst-Picknick<br />
am 16. Mai im Gehölzgarten Ripshorst in<br />
Oberhausen komponiert.<br />
E M S C H E R L A N D S C H A F T S P A R K<br />
Unter freiem Himmel –<br />
Picknick 2010<br />
Breiten Sie Ihre Decke aus – an den außergewöhnlichsten<br />
Orten der Metropole<br />
Ruhr. Dieses Picknick angebot gilt bis<br />
Oktober für alle Besucher des Emscher<br />
Landschaftsparks. Kulturgenuss inklusive:<br />
Denn die Aktion ‚Unter freiem Himmel<br />
– Picknick 2010: Kultur erleben im Emscher<br />
Landschaftspark’ macht sich mit einer Vielzahl von Events besonders<br />
schmackhaft. An 30 reizvollen Schauplätzen – von der Halde Hoheward in Herten<br />
mit ihren Horizontbögen über den Westpark rund um die Bochumer Jahrhunderthalle<br />
bis hin zum Landschaftspark Duisburg-Nord.<br />
44 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010
Die komplett überarbeitete, multimediale<br />
Ausstellung im Haus Ripshorst in Oberhausen<br />
informiert die Besucher über den Emscher<br />
Landschaftspark, seine einzelnen Standorte<br />
und die Picknicks ‚unter freiem Himmel’.<br />
n Rund 450 Quadratkilometer Fläche, über<br />
85 Kilometer Länge und mehr als 200 realisierte<br />
Projekte: Der Emscher Landschaftspark<br />
gilt als größter und am weitesten ausgebauter<br />
Regionalpark Europas. Wo früher die<br />
Schornsteine rauchten, gibt es heute eine<br />
einmalige Kombination aus Landschaftskunst<br />
und Industriekultur zu entdecken.<br />
Dazu zählen nahezu endlose Rad- und Wanderwege<br />
auf stillgelegten Bahntrassen oder<br />
Uferpfaden, künstlerisch gestaltete Landmarken,<br />
faszinierende Panorama-Ausblicke,<br />
eine einzigartige Industrienatur sowie Gelegenheiten<br />
zum Klettern, Tauchen und Moun -<br />
Sonnenanbeter schätzen die Halde Hoheward<br />
schon jetzt als Ausflugsziel.<br />
tainbiken. Entstanden ist diese Freizeitoase<br />
1989 bis 1999 als Leitprojekt der Internationalen<br />
Bauausstellung; von da an wurde sie<br />
kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Start mit neuer Harmonielehre<br />
Fifty-fifty: Das macht der Regionalverband<br />
Ruhr (RVR) als Träger des Emscher Landschaftsparks<br />
im Jahr der Kulturhauptstadt<br />
Europas RUHR.2010 mit seinen Besuchern.<br />
Sie bringen ein Picknick und gute Laune mit<br />
– und die Veranstalter steuern zwischen<br />
Mai und Oktober 50 spannende Aktionen,<br />
künstlerische Inszenierungen und schöne<br />
WOCHENEND-/AUSFLUG-TIPP<br />
Das Veranstaltungsprogramm zwischen Mitte<br />
Mai und Anfang Oktober lädt auch ein zu<br />
Radtouren von Industriedenkmal zu Industriedenkmal<br />
oder von Großstadt zu Großstadt.<br />
Touren unter freiem Himmel bei. Den Auftakt<br />
machte der Musiker und Künstler Rochus<br />
Aust. Zum ‚KunstPicknick der Farben’<br />
am 16. Mai in Oberhausen im Informationszentrum<br />
Emscher Landschaftspark verwandelte<br />
er den Gehölzgarten von Haus Ripshorst<br />
in ein Ausflugsparadies, ließ Wiesen<br />
und Bäume erklingen. Junge Schlagzeug -<br />
virtuosen des Jugendperkussionsensembles<br />
NRW Splash brachten mit Klanghölzern und<br />
anderen natürlichen Geräuschquellen Rhythmus<br />
ins Spiel, und ein Tanzensemble der<br />
Choreografin Teresa Rotemberg sorgte für<br />
den ergänzenden Augenschmaus.<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 45
Halde Rheinelbe, Gelsenkirchen<br />
Sunset, Schatzsuche, Spaziergänge<br />
In diesem Erlebnissommer haben Sie die<br />
Qual der Wahl. Würden Sie gern mal bei im<br />
Freien tafeln? Dann empfehlen wir Ihnen<br />
zum Beispiel das SunsetPicknick, das ErlebnisPicknick<br />
oder das KunstPicknick. Natur<br />
pur ist Ihnen lieber? In diesem Fall bietet<br />
sich der Walderlebnis-Tag mit Wanderung<br />
und vielen Spielen für die ganze Familie an.<br />
Oder Sie begeben sich auf Schatzsuche im<br />
Duisburg-Meidericher Hochofenwerk – ein<br />
Abenteuer, das Grips und GPS erfordert.<br />
Wenn Sie den besten Aussichtspunkt suchen:<br />
Der Spaziergang zur Halde Rheinelbe<br />
in Gelsenkirchen verspricht einen hervorragenden<br />
Blick über den ehemaligen Bergwerkstandorten<br />
und reichlich Geschichten<br />
zur Industriegeschichte. Und so geht es bis<br />
zum 2. Oktober weiter.<br />
i<br />
RVR Informationszentrum<br />
Emscher Landschaftspark<br />
Haus Ripshorst<br />
Tel. 02 08 / 8 83 34-83<br />
infozentrum-elp@rvr-online.de<br />
46 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
Gehölzgarten Ripshorst, Oberhausen<br />
Das komplette Programm<br />
‚Unter freiem Himmel’<br />
einschließlich Downloadmöglichkeit<br />
finden Sie im Internet:<br />
www.emscherlandschaftspark.de<br />
Marjetica Potre und Ooze Architects<br />
(Eva Pfannes/Sylvain Hartenberg)<br />
Eine Insel für die Kunst<br />
29. Mai bis 5. September 2010
Besucherzentrum Emscherkunst.2010<br />
‚Basis’ – Das goldene Lager Observatorium – ‚Warten auf den Fluss’<br />
E M S C H E R K U N S T . 2 0 1 0<br />
100 Tage Insel-Urlaub<br />
Wer gerne Inselferien macht, braucht in diesem Jahr nicht in die Ferne zu<br />
schweifen. Stattdessen bietet sich die Emscher-Insel für eine spannende Entdeckungsreise<br />
an, die vom 29. Mai bis zum 5. September dieses Jahres Erholungswert<br />
mit einmaligen Sightseeing-Optionen verbindet. EMSCHER-<br />
KUNST.2010: Unter diesem Titel wird das 34 Kilometer lange Eiland zwischen<br />
Rhein-Herne-Kanal und Emscher zu einem großen öffentlichen Kunst- und<br />
Skulpturenpark.<br />
40 international renommierte Künstler sowie<br />
Studenten der Kunstakademie Münster<br />
machten sich mit den verschiedenen Standorten<br />
intensiv vertraut und erschufen allein,<br />
zu zweit oder in Gruppen 20 Werke unterschiedlichster<br />
Art. Mit garantierten Überraschungseffekten.<br />
Das gilt für die Ausstellungsräume<br />
– auf Industriebrachen, an<br />
Schleusen oder im Kanal – genauso wie für<br />
die Exponate selbst, die Kunst im öffentlichen<br />
Raum mit urbanen Schwerpunkten repräsentieren,<br />
aber auch Aspekte der Gartenund<br />
Landschaftskunst beinhalten.<br />
Ein monumentales Wandmosaik auf der Außenhülle<br />
eines ehemaligen Faulturms, ein<br />
versunkener Garten in einem alten Klärbecken,<br />
ein laufendes Haus, ein singender<br />
Felsen und eine Großskulptur, die gleichzeitig<br />
Brückenfunktion erfüllt: Das sind nur einige<br />
Beispiele für die Projekte, die in Auseinandersetzung<br />
mit Räumen und Region entstanden.<br />
Um sie in Ruhe zu erkunden, können<br />
Sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad die<br />
neue Wegeverbindung nutzen, die Kunstgenuss<br />
mit Ruhezonen, Aussichtspunkten und<br />
ungewöhnlichen Picknickplätzen kombiniert.<br />
Wer zugleich mehr über das Projekt und die<br />
einzelnen Kunstwerke erfahren möchte,<br />
meldet sich am besten für eine der Gruppenführungen<br />
an. Und auch zu Wasser lässt<br />
sich die EMSCHERKUNST.2010 erfahren:<br />
Während der gesamten Projektlaufzeit können<br />
Gäste jeden Sonntag mit dem Schiff<br />
zwischen Oberhausen und dem Nordsternpark<br />
in Gelsenkirchen pendeln und dabei<br />
zahlreiche Kunstobjekte besichtigen.<br />
i<br />
WOCHENEND-/AUSFLUG-TIPP<br />
Projektbüro EMSCHERKUNST.2010<br />
Emschergenossenschaft<br />
info@emscherkunst.de<br />
www.emscherkunst.de<br />
<strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010 47
DAS PERSÖNLICHE INTERVIEW<br />
„Ich schwärme<br />
fürs Ruhrgebiet“<br />
Beschreiben Sie uns Ihre Lieblingsimmobilie.<br />
Im Ruhrgebiet habe ich zwei Lieblingsimmobilien.<br />
Zum einen die Gründerzeitvilla Marckhoff-Rosenstein,<br />
die 1898 in Anlehnung an<br />
die Pariser Oper entstanden ist. Zum anderen<br />
die Villa Nora, die 1895 durch Heinrich<br />
Köhler, Gründer und Generaldirektor der<br />
Westfälischen Stahlwerke AG, erbaut wurde.<br />
Was gefällt Ihnen besonders an<br />
diesen Immobilien?<br />
Beide Gebäude sind eng mit der Geschichte<br />
der bildenden Kunst in Bochum verbunden.<br />
In der Villa Nora war vor dem Zweiten<br />
Weltkrieg die Kunstgalerie der Stadt Bochum<br />
untergebracht. Aufgrund schwerer<br />
Kriegsschäden wurde die Kunstsammlung<br />
des Museums Bochum 1960 unmittelbar<br />
gegenüber dem Bochumer Stadtpark in der<br />
dann schon wieder aufgebauten Villa<br />
Marckhoff-Rosenstein eröffnet. Als Schüler<br />
hatte ich dort in den 80er Jahren Kunstunterricht.<br />
Nachdem beide Gebäude auch<br />
durch Hausschwamm zuletzt in einem<br />
äußerst desolaten Zustand waren, erstrahlt<br />
die Villa Nora durch den Einsatz der Sparkassen-Stiftung<br />
in neuem Glanz. Auch die<br />
Villa Marckhoff-Rosenstein wird inzwischen<br />
durch eine Initiative der Privatbrauerei Moritz<br />
Fiege wieder saniert.<br />
Beide Gebäude prägen in ganz besonderer<br />
Weise das weitgehend denkmalgeschützte<br />
Bochumer Stadtparkviertel. Das Viertel besteht<br />
aus dem 1876 im Stil eines englischen<br />
Gartens angelegten Bochumer Stadtpark<br />
– nach dem Essener Stadtgarten der älteste<br />
kommunale Landschaftsgarten im Ruhrgebiet<br />
– und den angrenzenden Wohngebieten<br />
mit zahllosen repräsentativen Bürgerhäusern,<br />
die ebenfalls Ende des 19. Jahrhunderts<br />
erbaut worden sind.<br />
Wie wohnen Sie?<br />
Ich wohne zurzeit in Düsseldorf-Golzheim<br />
in der sogenannten ‚Weißen Siedlung’ unmittelbar<br />
am Rhein. Das an den Nordpark<br />
grenzende Stadtquartier wurde Ende der<br />
30er Jahre erbaut. Weiß geschlämmte und<br />
48 <strong>LEG</strong> MAGAZIN 1/2010<br />
von Gärten umgebene freistehende Einfamilienhäuser<br />
sind prägend für dieses schöne<br />
Viertel. Auch unsere Berliner Wohnung<br />
– leider müssen meine Frau und ich zurzeit<br />
noch pendeln – ist von Wasser geprägt: Es<br />
liegt unmittelbar am Kleinen Wannsee, tief<br />
im Berliner Südwesten an der Stadtgrenze<br />
zu Potsdam.<br />
Wie würden Sie am liebsten<br />
wohnen?<br />
Meine Frau und ich freuen uns auf unsere<br />
Dachgeschosswohnung, die zurzeit am<br />
Rande des Bochumer Stadtparks entsteht<br />
und in die wir hoffentlich Ende des Jahres<br />
einziehen werden. Die Wohnung liegt<br />
neben der denkmalgeschützten Luther-Kirche,<br />
einem seltenen Beispiel für den geometrischen<br />
Jugendstil im Ruhrgebiet.<br />
Welchen Architekten schätzen<br />
Sie am meisten?<br />
An erster Stelle Professor Hans Kollhoff.<br />
Mir imponiert, wie er althergebrachte Baumaterialien<br />
wie Naturstein oder Ziegel<br />
verwendet und dabei der klassischen Baugestaltung<br />
treu bleibt. Außerdem mag ich<br />
seine traditionelle Formsprache. Daneben<br />
der in Husum geborene Berliner Architekt<br />
Eckhard Feddersen, einer der sicherlich<br />
führenden deutschen Architekturspezialisten<br />
für Senioren- und Sozialbauten, mit<br />
dem mich seit vielen Jahren das gemeinsame<br />
Eintreten für ein besseres Wohnen<br />
im Alter verbindet.<br />
Welche Baumaterialien bevorzugen<br />
Sie?<br />
Vor allem den Ziegelstein, der mich in seiner<br />
Formenvielfalt, seiner Materialität und<br />
in seiner lebendigen Farbigkeit immer wieder<br />
aufs Neue fasziniert.<br />
Welche Stadt gefällt Ihnen aufgrund<br />
der Architektur am besten?<br />
Nachdem ich nun bereits viel von meiner<br />
Heimat, dem Ruhrgebiet, geschwärmt habe,<br />
möchte ich hier Potsdam nennen, zweifellos<br />
Alexander Rychter ist Direktor<br />
des Verbandes der Wohnungs-<br />
und Immobilienwirtschaft<br />
Rheinland Westfalen<br />
e.V. mit Sitz in Düsseldorf.<br />
eine der schönsten Städte Deutschlands. Ich<br />
muss immer wieder an meinen ersten Besuch<br />
1991 denken: damals noch graue Fassaden,<br />
abblätternder Putz und trotz allem<br />
Staunen über die zahllosen Baudenkmäler<br />
und den ungeheuren architektonischen<br />
Schatz. Den konnte man zu dieser Zeit nur<br />
erahnen, heute zieht er als Weltkulturerbe<br />
jedes Jahr Millionen von Menschen an.<br />
Beschreiben Sie Ihre erste eigene<br />
Wohnung.<br />
Freiburg im Breisgau, ein ausgebautes Dachgeschoss<br />
in einem Einfamilienhaus aus den<br />
70er Jahren am Rande des Rieselfeldes bei<br />
einem älteren Ehepaar. Daneben in den Semesterferien<br />
Bochum, Südring, eine große<br />
Dachwohnung, gemeinsam mit meinem<br />
Bruder in einem der zahllosen frühen Nachkriegshäuser,<br />
aber mitten im Leben am<br />
Rande des Bermuda-Dreiecks.<br />
Wie möchten Sie im Alter wohnen?<br />
Mit 43 kommt einem die Frage eigentlich<br />
noch weit weg vor. Nachdem ich mich aber<br />
seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema<br />
Wohnen im Alter befasse, muss ich antworten:<br />
hoffentlich nicht so, wie viele Menschen,<br />
die unseren Sozialstaat mit aufgebaut haben,<br />
leider auch heute noch ihren Lebensabend<br />
verbringen müssen.