EBook_Ich_glaub_es_hackt
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36 <strong>Ich</strong> <strong>glaub</strong>e, <strong>es</strong> <strong>hackt</strong>!<br />
Das war klug, denn aufgrund der großen Menge an Telefonhäuschen<br />
war <strong>es</strong> nahezu unmöglich, genau das richtige anzuzapfen<br />
und mit einer Wanze auszustatten. Weiterhin sind Telefonzellen<br />
verkabelt, sie strahlen also nicht in alle Richtungen wie Funktelefone<br />
und liefern somit einer feindlichen Antenne keine Informationen.<br />
Di<strong>es</strong>e Eigenschaft hebt die gute alte gelbe Telefonzelle<br />
selbst von den modernsten Crypto-Handys positiv ab, doch dazu<br />
später.<br />
Als das D-Netz aufgebaut wurde, begannen Firmen in Europa<br />
und Nord-Amerika damit, die ersten echten Crypto-Handys<br />
mit Sprachverschlüsselung zu bauen. Das war d<strong>es</strong>halb möglich,<br />
weil das D-Netz im Vergleich zum guten alten und analogen C-<br />
Netz das erste digitale Mobilfunknetz war. Digitale Daten lassen<br />
sich nun einmal viel einfacher verschlüsseln als analoge Informationen.<br />
Di<strong>es</strong>e Eigenschaft wurde bei der Verabschiedung der<br />
Standards d<strong>es</strong> D-Netz<strong>es</strong> auch berücksichtigt, so dass von Anfang<br />
an jed<strong>es</strong> G<strong>es</strong>präch im D-Netz vom Handy zum Mobilfunkmast<br />
einer Grundverschlüsselung unterliegt 3 .<br />
Da eine Grundverschlüsselung keinen ausreichenden Schutz<br />
gegen fremde Geheimdienste bietet, musste man für b<strong>es</strong>onders<br />
exponierte Personen Handys anbieten, die eine weitere, deutlich<br />
stärkere Verschlüsselung boten. Die Münchner Firma Rhode &<br />
Schwarz brachte daher etwa um 2001 das erste Gerät auf dem<br />
Markt, das di<strong>es</strong>er Anforderung entsprach und obendrein auch<br />
noch weitgehend komfortabel war. Die TopSec genannten Geräte,<br />
die in Zusammenarbeit mit der ebenfalls aus München stammenden<br />
Firma Siemens entwickelt wurden, basierten auf einem<br />
S35i – einem der damals meistverkauften Geräte im deutschsprachigen<br />
Raum.<br />
Auch wenn sie sich äußerlich nur durch ein klein<strong>es</strong> Logo unterschieden,<br />
waren die für den Massenmarkt b<strong>es</strong>timmten Geräte<br />
den Crypto-Handys deutlich unterlegen. Im Inneren der klei-<br />
3<br />
Siehe Kapitel „Ganz schön mi<strong>es</strong>“ – 14.1.<br />
L<strong>es</strong>eprobe