Download Zeit(ungs)geschehen 2006/2007 - BDZV
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<strong>Zeit</strong>ungen <strong>2007</strong><br />
Heribert Prantl, Ressortleiter Innenpolitik der „Süddeutschen <strong>Zeit</strong>ung“ (l.), will den „Beihilfe“-Paragrafen 353b abschaffen;<br />
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, stellvertretende Vorsitzende und rechtspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, vertritt einen<br />
eigenen Gesetzesvorschlag.<br />
allerdings sowohl den Vorschlag der FDP wie auch<br />
den von Bündnis 90/Die Grünen für „nur partiell<br />
geeignet“: Er empfiehlt, den Paragraf 353b, mit<br />
dem die Beihilfe zum Verrat von Dienstgeheimnissen<br />
geahndet wird, schlicht ganz abzuschaffen.<br />
Der Notstand sei auch ein Problem der Presse<br />
selbst, die über die Art ihrer Berichterstattung<br />
nachdenken müsse, hält Christoph Flügge<br />
dagegen, Staatssekretär der Senatsverwaltung<br />
für Justiz in Berlin. So tummelten sich auf dem<br />
hart umkämpften Berliner Pressemarkt „viele<br />
selbsterklärte Berichterstatter mit geringen oder<br />
gar keinen Kenntnissen“. Hier müsse die Branche<br />
die Spreu vom Weizen trennen. Dem widerspricht<br />
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger,<br />
stellvertretende Vorsitzende und rechtspolitische<br />
Sprecherin der FDP-Franktion: Wer wollte da der<br />
Richter sein und die „guten“ von den „schlechten“<br />
Journalisten trennen? Und Jerzy Montag,<br />
rechtspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis<br />
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90/Die Grünen, wendet ein, dass es nicht journalistische<br />
Mitläufer, sondern gestandene Leute<br />
waren, die in den vergangenen Jahren mit<br />
Abhörmaßnahmen und Redaktionsdursuchungen<br />
überzogen wurden. Jürgen Offenbach, Chefredakteur<br />
der „Stuttgarter Nachrichten“, setzt<br />
seine Erwartungen ganz auf das Bundesverfass<strong>ungs</strong>gericht.<br />
Dessen jüngste Entscheidungen<br />
hätten gezeigt, dass auch aus Sicht des höchsten<br />
Gerichts Staatsanwälte und Justiz zu schnell<br />
zu Durchsuch<strong>ungs</strong>maßnahmen griffen. Offenbach<br />
wie Prantl bestätigen, dass in ihren Häusern<br />
mittlerweile viel Geld für die juristische Abwehr<br />
eingesetzt werde. Keiner der Teilnehmer<br />
des Streitgesprächs kann sich allerdings daran<br />
erinnern, dass es in den zahlreichen Ermittl<strong>ungs</strong>verfahren<br />
mit Redaktionsdurchsuchungen<br />
und Abhörmaßnahmen der letzten Jahre tatsächlich<br />
zu einer Verurteilung gekommen ist.<br />
24. Oktober<br />
Aktionsbündnis Kopiervergütung stellt<br />
Weißbuch vor<br />
Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur<br />
Neufassung des Urheberrechts wird von zahlreichen<br />
Verbänden der Journalisten und Autoren<br />
wie auch der <strong>Zeit</strong><strong>ungs</strong>-, <strong>Zeit</strong>schriften- und<br />
Buchverleger scharf kritisiert. Das Aktionsbündnis<br />
Kopiervergütung, dem neben 15 weiteren<br />
Medienverbänden auch der <strong>BDZV</strong> angehört, legt<br />
in Berlin die Kritikpunkte in einem Weißbuch dar.<br />
Es soll die Politiker darüber aufklären, warum die<br />
Pläne zum so genannten Zweiten Korb den Ausverkauf<br />
der kreativen Leistung bedeuten. Aufgrund<br />
der Regier<strong>ungs</strong>pläne werde die Vergütung<br />
der Autoren bei Privatkopien deutlich sinken,<br />
warnt das Bündnis und fordert, dass die Geräteindustrie<br />
wie bisher einen festen Beitrag je verkauftes<br />
Kopiergerät an die Verwert<strong>ungs</strong>gesellschaften<br />
abführen soll.<br />
9. November<br />
Tabakwerbeverbot:<br />
Gesetzgeber entmündigt die Bürger<br />
Mit Unverständnis reagieren die <strong>Zeit</strong><strong>ungs</strong>verleger<br />
auf den Beschluss des Deutschen Bundestags,<br />
wonach Tabakwerbung in <strong>Zeit</strong>ungen und<br />
<strong>Zeit</strong>schriften ab 1. Januar <strong>2007</strong> verboten sein<br />
soll. Es sei bedauerlich, dass diese Entscheidung<br />
gefällt wurde, obwohl über die Klage der Deutschen<br />
Bundesregierung gegen das Tabakwerbeverbot<br />
vor dem Europäischen Gerichtshof<br />
noch gar nicht abschließend geurteilt worden<br />
sei, erklärt <strong>BDZV</strong>-Hauptgeschäftsführer Dietmar<br />
Wolff. Viel schwerer wiege jedoch, dass mit<br />
dem Tabakwerbeverbot die Werbefreiheit eingeschränkt<br />
werde.<br />
<strong>Zeit</strong>(<strong>ungs</strong>)<strong>geschehen</strong> <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong><br />
10. November<br />
Valdo Lehari jun. ENPA-Präsident<br />
Valdo Lehari jun., Verleger des „Reutlinger General-Anzeigers“,<br />
wird in Berlin zum Präsidenten<br />
des Europäischen <strong>Zeit</strong><strong>ungs</strong>verlegerverbands<br />
(ENPA) gewählt. Er folgt Per Lyngby nach, Geschäftsführer<br />
und Chefredakteur der dänischen<br />
<strong>Zeit</strong>ung „Nordjyske Stiftstidende“, der nicht<br />
mehr für dieses Amt kandidierte. Lehari erklärt<br />
anlässlich seiner Wahl, es sei unerlässlich, dass<br />
Der neue und der alte ENPA-Präsident: Valdo Lehari jun. (r.)<br />
und Per Lyngby.<br />
die Europäische Union endlich bei der Verabschiedung<br />
von Gesetzen, die die Pressemärkte<br />
der Mitgliedsstaaten berührten, deren wirtschaftliche<br />
Folgen abschätze.<br />
13. November<br />
<strong>BDZV</strong>: EU-Kompromiss zum<br />
Product-Placement ist Mogelpackung<br />
Als „Mogelpackung“ bezeichnet der <strong>BDZV</strong> den<br />
Kompromissvorschlag der finnischen EU-Rats-<br />
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