alle für einen, einer für alle! - SSV Jahn Regensburg

34. Spieltag | Saison 2011/2012 SSV Jahn Regensburg - Kickers Offenbach SSV Jahn Regensburg - Kickers Offenbach 34. Spieltag | Saison 2011/2012
Kickers Offenbach: tradition und tatendrang!
Wenn ein Drittligist mit einem Fanmuseum
aufwarten kann, zeigt dies bereits
deutlich, dass dieser Verein etwas
interview i gästetrainer: „Der Jahn kann stolz auf sich sein!“
Arie van Lent begann seine Spielerkarriere
beim SV Werder Bremen. Später spielte
er auch noch für Eintracht Frankfurt und
Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga.
Als Trainer heuerte van Lent zunächst
beim 1. FC Kleve und dem damals
insolventen Rot-Weiß Ahlen an, ehe er im
Sommer 2011 die Offenbacher Kickers
übernahm.
Hallo Herr van Lent, der Saisonendspurt
wurde eingeläutet, die letzten Spiele stehen
an. Wie läuft die Vorbereitung und
haben Sie alle Mann an Bord?
Besonderes sein muss. Auch ein Zuschauerschnitt
von 6.800, obwohl das
Stadion eine Baustelle ist, sowie 10 000
Wir hatten diese Saison ein paar Langzeitverletzte,
diese sind mittlerweile allerdings
alle zurückgekehrt. Vergangene Woche
hat sich Marcel Stadel verletzt, doch abgesehen
von ihm habe ich den kompletten
Kader beisammen und kann die bestmögliche
Mannschaft aufs Feld schicken.
Die Kickers starteten ambitioniert in die
Saison und finden sich aktuell auf dem
8. Tabellenplatz wieder. Dynamo Dresden
hatte vergangenes Jahr eine ähnliche
Ausgangssituation und stieg am Ende auf.
Glauben Sie noch an den Sprung auf Relegationsplatz
3?
Grundsätzlich glaube ich in dieser Liga
an alles. Eines muss man allerdings klar
stellen: Wir hatten weder zu Beginn,
noch während der Saison den Anspruch,
aufzusteigen. Allgemein herrscht diese
Meinung vor, doch wir haben schon zu
Saisonbeginn verlauten lassen, dass wir
diese Spielzeit benötigen, um erstmal ein
bisschen durchatmen zu können. Fakt
ist allerdings auch, dass wir immer noch
die Möglichkeit des Aufstiegs haben und
solange es möglich ist, werden wir weiter
hart dafür arbeiten. Sollte sich die Chance
bieten, werden wir sie nicht leichtsinnig
Facebook-Freunde sprechen eine deutliche
Sprache. Die Offenbacher Kickers,
gegründet im Jahre 1901, sind einer der
letzten großen Traditionsvereine der
dritten Liga, mit einer bewegten Bundesligavergangenheit.
Damals, im Jahre
1971, war es der Offenbacher Präsident
Horst-Gregorio Canellas, der den ersten
handfesten Bundesligaskandal auslöste.
Er konnte beweisen, dass mehrere Spiele
der Eliteklasse manipuliert worden
waren. Im Jahr zuvor erlebte der Club
seinen größten Triumpf, als man den
DFB-Pokal nach Hessen holen konnte.
Letztmals spielte der Verein 1984 in der
Eliteklasse. Seither pendelt man zwischen
der zweiten und der dritten Liga.
Aktuell strebt der Club wieder nach Höherem
und peilt spätestens zur nächsten
Saison den Aufstieg in die 2. Bundesliga
an. In der aktuellen Spielzeit ist das Ziel
jedoch bereits in weite Ferne gerückt,
auch wenn es über die Relegation noch
klappen könnte. Natürlich spielten dabei
auch die Abgänge von Olivier Occean
und Ex-Jahnler Denis Berger zu Saisonbeginn
eine wichtige Rolle. Schließlich
verlor man zwei wichtige Stützen . Mit
vergeben.
Als Spieler waren Sie in der Bundesliga
aktiv. Sind Sie als Trainer ähnlich ambitioniert?
Ich denke, jeder möchte das Bestmögliche
erreichen. Aktuell bin ich aber Trainer in
Offenbach und deshalb mache ich mir über
höhere Ziele keine Gedanken. Offenbach
ist immer eine heiße Nummer, auch in der
dritten Liga und deshalb möchte ich erstmal
hier vernünftig meine Arbeit machen.
Alles andere ist Zukunftsmusik und für
mich nicht relevant.
Das Hinspiel auf dem Bieberer Berg verlief
aus Regensburger Sicht äußerst unglücklich.
Zum Sündenbock wurde damals Schiedsrichter
Babak Raffati, der kurze Zeit später
einen Selbstmordversuch unternahm. Ist
der Druck im Profifußball für Spieler und
Verantwortliche unmenschlich?
Unmenschlich ist ein hartes Wort, aber
klar ist, dass alle den Erfolg wollen. Dafür
betreiben wir ja den Sport. Dies gilt natürlich
auch für die Schiedsrichter. Man kann
beobachten, dass der Stressfaktor steigt und
wenig Luft zum Atmen bleibt. Fehler sind
menschlich, werden aber immer weniger
Marc Stein konnte man allerdings auch
einen Bundesliga erfahrenen Mann auf
den Bieberer Berg lotsen. Abwehrchef
Elton da Costa wurde gehalten und auch
die Verpflichtung von Nachwuchstalent
Pascal Testroet erwies sich als Glücksgriff.
Trainer Arie van Lent, ein ehemaliger
Bundesligaprofi, wurde ebenfalls zu
Saisonbeginn verpflichtet. Während die
Mannschaft aktuell voll auf den Aufstieg
fokussiert ist, geht es für van Lent bereits
darum, die Weichen für eine erfolgreiche
Zukunft zu stellen: „Das Grundgerüst
des Kaders werden wir definitiv behalten,
doch werden wir uns nicht scheuen,
ein paar Verträge auslaufen zu lassen.
Wir wollen uns auf allen Positionen verstärken.“
Ein weiterer Baustein für eine
erfolgreiche Zukunft ist das neu gebaute
Sparda-Bank-Hessen-Stadion. Der Neubau
wurde auf dem altehrwürdigen Bieberer
Berg errichtet und wird zur neuen
Spielzeit komplett abgeschlossen sein. 20
000 Zuschauer fasst das Stadion dann
und Offenbach wäre nicht Offenbach,
wenn diese Kapazität nicht über kurz
oder lang ausgereizt würde.
Lautenschlager
akzeptiert. Das ist gefährlich und nicht für
jeden ertragbar. Solche Einzelschicksale
sind tragisch, aber zeitgleich auch nur sehr
schwer aufzufangen. Dass das Geschäft
hart ist, ist eindeutig.
Wie schätzen Sie den Jahn ein und was erwarten
Sie vom Spiel in Regensburg?
Der Jahn hatte zu Saisonbeginn ähnliche
Bedingungen wie wir. Vieles wurde
umgeschmissen und der Kader wurde
rund erneuert. Bis Weihnachten spielte
die Mannschaft eine überragende Saison,
aber auch aktuell sind sie immer noch
verdient in der Spitzengruppe. Der Verein
kann jetzt bereits stolz auf sich sein
und noch ist die Saison nicht vorbei. Der
Jahn hat weiterhin alle Möglichkeiten,
den Aufstieg perfekt zu machen. Klar ist
aber, dass wir das sehr gerne verhindern
möchten. Wir hatten die Saison über
eine Auswärtsschwäche, welche in den
letzten Spielen abgelegt werden konnte.
Dies würden wir gerne weiter ausbauen.
Wir kommen mit breiter Brust und werden
voll auf Sieg spielen. Was letztendlich
dabei rauskommt, wird man sehen. Wir
wollen uns aber in jedem Fall bestmöglich
verkaufen. Lautenschlager
histOrie: nur Yilderim durchbricht den fluch
Deutsch-Türke sorgt für einzigen Jahn-Heimsieg über OFC seit 1956
Die meisten der 3.930 Zuschauer
im Jahn-Stadion am 15. September
2001 waren sich beim Abpfiff gegen
16:20 Uhr nicht bewusst, dass sie
soeben Zeuge eines ganz seltenen
Ereignisses in der Regensburger Fußballgeschichte
geworden waren. Angetreten
mit Trauerflor – die schrecklichen
Terroranschläge in den USA
lagen gerade einmal vier Tage zurück
– hatte das Team von Günter Sebert
den Offenbacher Kickers soeben mit
2:0 besiegt. Mann des Tages war der
Deutsch-Türke Ramazan Yilderim,
der beide Treffer erzielte (27. und 57.
Bei uns ist
Latte
was Gutes.
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mitten in Regensburg!
Frankenstraße 2c gegenüber dem
Minute). Es ist bis zum heutigen Tag
der einzige Heimerfolg über die Hessen
in den letzten 56 Jahren.
In 13 von 14 Punktspielen an der
Prüfeninger Straße seit dem Jahr
1956 konnten die Rothosen den
DFB-Pokalsieger von 1970 nicht bezwingen.
Auch in den bislang sieben
Begegnungen in der 3. Liga – ob zuhause
oder am Bieberer Berg blieb
der SSV ohne Sieg. Der letzte Erfolg
datiert auf den 25. Februar 2005.
Damals gelang der von Mario Basler
trainierten Jahn-Elf ein unerwarteter
2:1-Auswärtserfolg über den späteren
Meister der Regionalliga Süd.
Nach torloser erster Hälfte brachten
Herbert Obele (48.) und Dubravko
Kolinger (71.) die Regensburger in
Front. Den Hausherren gelang lediglich
der Anschlusstreffer durch Sascha
Ciric (72.).
Es ist daher keine Überraschung,
dass auch die Gesamtbilanz gegen
den OFC klar negativ ist. Von insgesamt
37 Punktspielen konnte der SSV
Jahn nur neun Partien gewinnen.
Ebenso oft spielte man unentschieden.
Die Kickers haben hingegen 19
Siege auf ihrem Konto.
Auch der Versuch in der vergange-
nen Saison, die Hessen zehn Jahre
nach dem letzten Erfolg im heimischen
Stadion wieder zu bezwingen,
scheiterte. 2408 Zuschauer sahen am
12. Februar 2001 bei Schneeregen
einen sicheren 2:0-Erfolg der Offenbacher.
Der Angolaner José Pierre
Vunguidica, inzwischen bei Preußen
Münster, und der Kanadier Oliver
Occean, mittlerweile bei Greuther
Fürth, trafen für die Gäste (28. bzw.
26. Minute).
Vielleicht ist es ja heute Selcuk Alibaz,
der in die Fußstapfen seines
Landsmanns Ramazan Yilderim tritt,
und für den Heimsieg gegen die Kickers
vom Main sorgt, auf den die
Jahn-Fans schon so lange warten
müssen? Dr. Eibl
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