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Staatsbad Salzuflen - Gastgeberverzeichnis 2017

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ALTSTADT-STREIFZUG<br />

Ein abwechslungsreicher Spaziergang<br />

Ich überquere den großen Platz vor dem<br />

Kurhaus und verspüre Appetit, den wohl<br />

die belebende Salzluft angeregt hat. Ich<br />

lenke meine Schritte in die Fußgängerzone<br />

und gleich eines der ersten Geschäfte<br />

zieht mich in seinen Bann. Schaufenster<br />

mit Messingeinfassung deuten auf ihre<br />

Entstehung in der Zeit des Wirtschaftswunders.<br />

In der Auslage ist ein altes englisches<br />

Motorrad mit modisch auffälliger<br />

Kleidung behängt. Interessiert trete ich ein<br />

und der Anblick innen überwältigt mich.<br />

Altes, massives Holzinterieur versprüht<br />

den Charme jahrzehntelanger Nutzung.<br />

Hier wirkt alles echt, solide und beständig.<br />

So alt wie die Einrichtung, so mutig<br />

neu ist die Mode. Aus den Thekenvitrinen<br />

locken Herrenfliegen aller Dessins, in den<br />

halbgeöffneten Schub laden aus abgegriffenem<br />

Holz sind lässig Pullunder drapiert<br />

und die stabilen Messing rohre über den<br />

vertäfelten Umkleiden tragen schwere<br />

Vorhänge. Während ich eine dicke, weiche<br />

Lederjacke befühle, komme ich mit dem<br />

sympathischen Inhaber ins Gespräch. Er<br />

reist regelmäßig nach Italien, um außergewöhnliche<br />

Stücke der neuesten Kollektionen<br />

nach Bad <strong>Salzuflen</strong> zu holen. Hierhin<br />

werde ich bald zurückkehren, daran<br />

führt kein Weg vorbei.<br />

Inzwischen regt sich der Hunger deutlich<br />

und ich halte schlendernd Ausschau nach<br />

einem geeigneten Restaurant. Die sind<br />

hier zahlreich vertreten und ich habe die<br />

Qual der Wahl. Nebenbei höre ich, wie<br />

eine Stadtführerin einer Gäste gruppe von<br />

den Utluchten* als »Fern seher des Mittelalters«<br />

berichtet. Dadurch aufmerksam<br />

gemacht, betrachte ich die reich verzierten<br />

Fassaden der alten Fachwerk häuser mit<br />

zahlreichen Inschriften. Schon bei der<br />

Anreise war mir eine schöne Villa aufgefallen.<br />

Dieser Eindruck setzt sich fort,<br />

wenn man die Parkstraße hinuntergeht,<br />

an der viele Gebäude aus der Gründerzeit<br />

den Spaziergang begleiten. An der<br />

Salze entlang, dem Fluß, der mitten durch<br />

die Stadt fließt, fällt der Blick auf liebevoll<br />

restaurierte Häuser verschiedener<br />

Epochen. Mittendrin steht das historische<br />

Rathaus wie ein Solitär an der Spitze einer<br />

Häuserreihe. Dazwischen finden sich<br />

in den historischen und postmodernen<br />

Gemäuern zahlreiche Cafés, Restaurants<br />

und Gaststätten mit vielversprechenden<br />

Namen und Appetit anregenden Angeboten.<br />

In einer kleinen Seitengasse entdecke<br />

ich eine indisch anmutende Cocktailbar,<br />

sicher ein weiteres lohnendes Ziel<br />

für einen abendlichen Kneipenbummel.<br />

Direkt daneben befindet sich ein Lokal,<br />

das im Originalstil einer alten englischen<br />

Apotheke eingerichtet und auch so benannt<br />

ist.<br />

* Utluchten: Niederdeutsch für<br />

Ausluchten. Vorsprung aus einer<br />

Gebäudefront als Teil des Innenraumes.<br />

Eine aufwändige Sonderform<br />

des Erkers, der ebenerdig<br />

beginnt, deshalb auch die<br />

Bezeichnung Standerker. Allseits<br />

mit großen Fenstern ausgestattet,<br />

ermöglicht er einen<br />

weiten Einblick in die Straße.<br />

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