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Download - Bezirksjagdverband Regensburg eV

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Das grüne Abitur<br />

Wie ein Jagdunfall erst vor<br />

kurzem wieder einmal eindrücklich<br />

vor Augen geführt<br />

hat, kommt es bei der Jagdausübung<br />

immer dann zu<br />

mehr oder weni ger schweren<br />

Unfällen, wenn elementare Si -<br />

cherheitsregeln verletzt werden.<br />

Die Ausbildung zum Jäger<br />

muss deshalb besonders auf<br />

die sichere Handhabung der<br />

Jagdwaffen fokussiert sein. Es<br />

versteht sich jedoch von selbst,<br />

dass der sichere Umgang mit<br />

Jagdwaffen allein nicht genügt.<br />

Wer die Jagd ausüben will,<br />

muss über gute Kenntnisse in<br />

Wildbiologie, Wildkrankheiten,<br />

Land- und Forstwirtschaft,<br />

Naturschutz, Jagdrecht, Jagdhunde<br />

und Jagdpraxis verfügen<br />

und diese auch anwenden<br />

kön nen.<br />

Bei der Entscheidung, ob<br />

man sich für die Ausbildung<br />

zum Jäger anmelden soll oder<br />

nicht, steht man vor vielen Fragen.<br />

Bleibt genügend Zeit für<br />

den Kurs, wenn man im Beruf<br />

voll ausgelastet ist? Ist die Fülle<br />

an Lernstoff in der vorgesehenen<br />

Zeit von sechs Monaten<br />

zu bewältigen?<br />

Soll man sich sechs Mo nate<br />

plagen, wenn andernorts der<br />

Jagdschein in viel kürzerer Zeit<br />

erworben werden kann?<br />

Und wenn der Kurs erfolgreich<br />

abgeschlossen ist, wer<br />

wird uns als Jungjäger in die<br />

Jagdpraxis einführen?<br />

29 Personen aus den unterschied<br />

lichsten Lebensbereichen<br />

wurden für die Ausbildung<br />

zugelas sen. Schüler saßen nun<br />

neben Studenten, Mütter neben<br />

Ingenieuren, Ruhe ständler ne -<br />

ben Unternehmerinnen und<br />

Landwirten.<br />

Im Rückblick war dies eine<br />

der besonders interessanten<br />

Erfahrungen der letzten sechs<br />

Monate.<br />

Und heute? Die Ausbildung<br />

ist abgeschlossen, die Prüfungen<br />

haben die meisten Teilnehmer<br />

erfolgreich überstanden.<br />

14<br />

Ausbilder und Kursteilnehmer<br />

haben einen guten Job ge -<br />

macht. Rückblickend waren die<br />

Kursteilnehmer mit der Ausbildung<br />

insgesamt sehr zufrieden.<br />

Einige Anregungen möchten<br />

wir dennoch geben.<br />

Die Kursgröße erwies sich<br />

besonders bei der praktischen<br />

Handhabung als problematisch.<br />

Die Zahl von 29 Teilnehmern<br />

sprengte teilweise den<br />

Rahmen für eine geeignete<br />

Lernat mosphäre. An der Kursdauer<br />

schieden sich die Geister.<br />

Letztlich aber fand die Mehrzahl<br />

der Teilnehmer die Dauer<br />

von sechs Monaten doch angemessen,<br />

um die Fülle des Materials<br />

bewältigen und vertiefen<br />

zu können.<br />

Die ausführli che Demonstration<br />

und Handhabung der<br />

Jagdwaffen, die bei der praktischen<br />

Prüfung vorgelegt wurden,<br />

hätte schon während der<br />

Theorie abende in Waffenkunde<br />

das Verständnis erleichtert. Als<br />

Anschauungsobjekte wären<br />

Modelle einzelner Waffenteile,<br />

wie zum Beispiel verschiedene<br />

Schlosse, hilfreich gewesen,<br />

um das Verständnis zu erleichtern.<br />

Dank des intensiven<br />

Unterrichts in der Waffenhandhabung<br />

am Ende des Kurses<br />

und der Engelsgeduld unserer<br />

Ausbilder schaff ten es auch<br />

unsere Damen, sich den sicheren<br />

Umgang mit den Prüfungswaf<br />

fen anzueignen, obwohl die<br />

meisten vorher noch nie eine<br />

Jagdwaffe in den Händen<br />

gehalten hatten. Dass am Ende<br />

die schwerste der drei Prüfungen,<br />

die Praktische, nicht von<br />

allen bewältigt werden konnte,<br />

war leider zu befürchten. Die<br />

Nervosität ließ selbst die stärksten<br />

Nerven flattern und sorgte<br />

zum Teil für fatale Flüchtigkeitsfehler<br />

auch bei denjenigen,<br />

die im Unterricht die Waffen<br />

„bombensicher“ handhabten.<br />

Als sehr hilfreich für die<br />

mündliche Prüfung wurden<br />

die zusätzlichen Angebote<br />

einer Prüfungssimulation durch<br />

unsere Ausbilder empfunden,<br />

vor allem von denjenigen,<br />

deren letzte Prüfungen schon<br />

lange zurücklagen.<br />

Wer redet nicht alles mit,<br />

wenn es um die Belange der<br />

Jagd, des Naturschutzes, des<br />

Land- und Waldbaues und der<br />

Fischerei geht. Von Landwirten,<br />

Förstern, Fischzüch tern,<br />

Berufsjägern und den Behörden<br />

darf man Sachverstand auf<br />

der Grund lage einer soliden<br />

Ausbildung erwarten. Wenn<br />

Jäger von diesem Perso -<br />

nenkreis als Gesprächspartner<br />

akzeptiert und mit ihren Anlie -<br />

gen gehört werden wollen,<br />

müssen sie dieselbe Sprache<br />

sprechen. Dazu hat unsere<br />

theoretische Ausbildung das<br />

Fundament gelegt. Aber wie<br />

mit dem Schulabschluss nur<br />

die Qualifikation für eine sich<br />

anschließende Berufsausbil -<br />

dung erworben wird, muss<br />

auch nach dem grünen Abitur<br />

die praktische Unterwei sung<br />

im Handwerk des Jägers folgen,<br />

damit aus den Jungjägern<br />

im Laufe der Jahre echte Jäger<br />

werden!<br />

Katja Borowiak und Kai Taeger

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