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Neue Szene Augsburg 2017-09

Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung

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ZOOM<br />

Alles auf Null<br />

Das Theater <strong>Augsburg</strong> bekommt mit dem<br />

Intendanten André Bücker ein neues Gesicht<br />

André Bücker wird in Zukunft die entscheidende Rolle beim Theater <strong>Augsburg</strong> spielen und hat Anfang September offiziell als neuer Intendant<br />

begonnen. Mitten auf der Baustelle seiner neuen Spielstätte im Martini Park hat Markus Krapf einen Mann getroffen, der das Theater für viele<br />

<strong>Augsburg</strong>er öffnen möchte.<br />

ist oft diskutiert worden über Offenheit und Öffnung des Theaters. Dass<br />

man ein Programm macht, das nicht so hermetisch daherkommt und<br />

nach vielen Seiten offen ist. Auch für Partizipatives, das sich ein bisschen<br />

abhebt von dem „normalen“ Stadttheater, welches man seit Jahrzehnten<br />

gewöhnt ist. Dass man aber eben auch etwas <strong>Neue</strong>s macht.<br />

Im November 2015 wurde bekannt, dass Sie der neue Intendant beim<br />

Theater <strong>Augsburg</strong> werden. Wie haben Sie seitdem gemacht?<br />

Ich habe die letzten zwei Jahre zwar freischaffend als Gastregisseur<br />

in Koblenz, Passau und Landshut gearbeitet, dann aber auch schon vieles<br />

in <strong>Augsburg</strong> vorbereitet. Mit welchem Team tritt man hier an, welchen<br />

Spielplan wird es geben, wie wird das neue Design aussehen? Was ist mit<br />

der neuen Spielstätte nach Schließung des Stadttheaters, wie wird sich das<br />

entwickeln? Und dafür arbeiten wir in einem großen Team, mit den Kollegen<br />

vom Bau- und Kulturreferat, dem kaufmännischen Direktor, der da<br />

sehr tief involviert ist, dem Baubeauftragten am Theater, dem technischen<br />

Direktor, auch mit den Architekten und mit der Geschäftsführung vom<br />

Martini Park, die alle einen tollen Job machen.<br />

Wie viele Leute aus dem neuen Team waren denn auch vorher schon<br />

beruflich mit Ihnen unterwegs?<br />

Einige, aber lange nicht alle. Ein Drittel bleibt aus dem bestehenden<br />

Team, ein Drittel kommt sozusagen aus meinen Zusammenhängen<br />

und das letzte Drittel ist komplett neu. Man muss ja auch etwas anders<br />

machen, denn die Stadt hat einen neuen Intendanten gewählt, nicht nur<br />

weil sie wollte, dass alles so bleibt wie es war, nur eben mit einem anderen<br />

Gesicht an der Spitze. Das Theater soll sich ja auch anders entwickeln<br />

und das geht dann damit einher, dass man neue Leute in künstlerische<br />

Leitungsfunktionen holt, die andere Schwerpunkte setzen.<br />

Warum drängte sich mir allein bei der „Bücker-Recherche“ das<br />

Gefühl auf, es würde bereits jetzt ein Ruck durch die <strong>Augsburg</strong>er<br />

Kulturlandschaft gehen?<br />

Finde ich total schön, das zu hören, weil es eben genau mein Anspruch<br />

ist, viele verschiedene Menschen und Interessengruppen anzusprechen. Es<br />

Und das bedeutet konkret?<br />

Wir bringen im Musiktheater zum Beispiel nur sechs Premieren pro<br />

Jahr, davon sind aber drei quasi ganz neue Stücke. Zwei deutsche Erstaufführungen<br />

und eine Uraufführung, die aber trotzdem etwas mit der Stadt<br />

zu tun haben, wie zum Beispiel das Fugger-Musical „Herz aus Gold“. Es ist<br />

nicht nur das Abspulen des ewig gleichen Sechs-Stücke-Kanons des deutschen<br />

Musical- Repertoires, sondern es ist eine <strong>Neue</strong>rfindung, die auch<br />

ganz speziell <strong>Augsburg</strong> meint. Gilt übrigens auch für die andren Genres.<br />

Und das kann man dann auch nicht sonst wo spielen, sondern es meint<br />

die Stadt und die Leute hier vor Ort. Und ich hoffe, dass die <strong>Augsburg</strong>er<br />

das merken und auch schätzen werden. Man kann es so zusammenfassen,<br />

dass wir wirklich Stadttheater im besten Sinne machen wollen, lokal verankert<br />

und das Lokale auch ernstnehmend zu reflektieren und kritisch zu<br />

befragen. Dann aber eben auch mit einer überregionalen Relevanz.<br />

Als Thema der Spielzeit wurde der Begriff „Sinnsucht“ ausgewählt<br />

Diese Worterfindung steht programmatisch dafür, dass wir sinnliches<br />

aber auch sinnvolles Theater machen wollen. So kann man den Anspruch<br />

formulieren.<br />

Du, Entschuldigung, Sie leben ja schon seit längerem in <strong>Augsburg</strong>...<br />

Wir können auch sehr gerne Du sagen (lacht)<br />

Ist mir eine Ehre. Also, wie lange lebst Du schon in <strong>Augsburg</strong>?<br />

Seit Mai 2016, also schon seit über einem Jahr. In Pfersee, da wo alles<br />

ist, die Straßenbahnhaltestelle, das Kaufhaus Konrad, also direkt in der<br />

<strong>Augsburg</strong>er Straße.<br />

Wo man schon um halb sechs Uhr morgens die Straßenbahn hört?<br />

Ich liebe es, ich brauche Stadt. Ich habe in den letzten Jahren immer<br />

so ruhig gewohnt, fast wie auf dem Friedhof. Man hört morgens die Straßenbahn<br />

trotz gut isolierter Fenster und wir genießen das.<br />

Wer ist denn wir?<br />

Meine Frau und mein sechsjähriger Sohn, der jetzt in die Schule<br />

kommt.<br />

Wie würdest Du einem Kumpel, mit dem Du in Osnabrück Abitur<br />

gemacht hast, <strong>Augsburg</strong> beschreiben?<br />

Große Lebensqualität, schöne Stadt, angenehmes Umfeld. Tolle Freizeitmöglichkeiten,<br />

gerade im Sommer. Es ist hammerviel los in dieser

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