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PT-Magazin_05_2017

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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13. Jahrgang | Ausgabe 5 | <strong>2017</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />

Das Bild des Menschen<br />

Und das Erbe des Adam Smith<br />

Erfolgsfaktoren <strong>2017</strong><br />

Ergebnisse der<br />

Power-Workshops<br />

Acht Praxistipps<br />

Für ein selbstbestimmtes<br />

Zeitmanagement<br />

Südwestliches Deutschland<br />

Zwischen Finanzmetropole,<br />

Weinbergen und Flusstälern<br />

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EDITORIAL<br />

„Schwester, wo warst Du?“<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

In einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“<br />

schimpfte die ehemalige Ratsvorsitzende<br />

der Evangelischen Kirche in<br />

Deutschland (EKD), Margot Käßmann<br />

zum VW-Abgasskandal: „Wer hat denn<br />

da jemals Verantwortung übernommen?<br />

Herr Piëch? Herr Winterkorn? Es<br />

ist enttäuschend, dass diese Werteorientierung<br />

noch nicht in den Chefetagen<br />

angekommen ist.“<br />

In Abwandlung des Buchtitels „Kirche,<br />

wo warst Du?“ antwortet der evangelische<br />

Unternehmer Friedhelm Wachs:<br />

„Schwester, wo warst Du?“. Schließlich<br />

war Margot Käßmann von 1999 bis 2010<br />

Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen<br />

Landeskirche Hannover.<br />

Als Landesbischöfin hatte Käßmann<br />

zu allen ersten Adressen im Bereich ihrer<br />

Landeskirche direkten Zugang. „Wie hat<br />

sie diesen genutzt?“, fragt Wachs. „Es<br />

reicht doch nicht, mit dem nackten Finger<br />

öffentlich auf die Manager zu zeigen<br />

und zu rufen: ‚Seht, sie werden immer<br />

schlechter‘. Es wäre überzeugend und<br />

zugleich ermutigend zu verstehen, was<br />

die Angebote von Frau Dr. Käßmann<br />

waren, um VW und seine Führung vor<br />

dem zu bewahren, was wir jetzt erleben.<br />

Sie selbst fordert in dem Interview Transparenz.<br />

Hier hätte sie die Chance, selbst<br />

welche zu erzeugen. Was hat sie Herrn<br />

Piëch oder Herrn Winterkorn angeboten,<br />

um die Nöte der Menschen, die in die<br />

Skandale verwickelt wurden, zu lindern?<br />

Was den Managern in den Ebenen darunter?<br />

Was war die Hilfestellung, aus<br />

dem Teufelskreis der Lügen herauszukommen?“<br />

Im Interview mit der Wirtschaftswoche<br />

teilt Käßmann noch weiter aus:<br />

„Der Schlüssel sind die drei Vs: Vertrauen,<br />

Verlässlichkeit, Verantwortung. Davon<br />

gab es in den vergangenen Jahren zu<br />

wenig in deutschen Unternehmen. Den<br />

ehrbaren Kaufmann gibt es immer seltener.<br />

Deshalb haben die Menschen den<br />

Respekt vor den wirtschaftlichen Eliten<br />

verloren. Sie misstrauen ihnen, weil sie<br />

für Korruption und Machtbesessenheit<br />

stehen.“<br />

Wachs kontert: „Frau Dr. Käßmann<br />

hat sehr lange kein Unternehmen<br />

besucht oder mit Mitarbeitern<br />

gesprochen. Wem in Zeiten von townhall<br />

meetings, Reviewboards, Corporate<br />

Governance Initiativen, anonymen<br />

Whistleblower Systemen in den Unternehmen,<br />

360Grad Bewertungen innen<br />

und Bewertungsportalen außen und an<br />

Prozessen orientierten Arbeitsabläufen<br />

als erstes einfällt, die Einbringung von<br />

Themen und das Bekämpfen von Missständen<br />

sei Mitarbeitern (nur; Anm. d.<br />

Red.) im Jahresgespräch, oder gegenüber<br />

ihrem Betriebsrat oder den Gewerkschaften<br />

möglich, dessen Bild stimmt<br />

einfach fundamental nicht mit der Realität<br />

in deutschen Unternehmen überein,<br />

und zwar vom Dax-Konzern bis zum<br />

Handwerksbetrieb.“<br />

„Dann sollte Frau Käßmann einfach<br />

an einem der Unternehmerkonferenzen<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung und der Wirtschaftsjunioren<br />

teilnehmen. Sie wird<br />

ihre Meinung nach fünf Minuten revidieren,<br />

wie viele ehrbare und vorbildliche<br />

Unternehmer es in Deutschland<br />

noch gibt. Die soziale Marktwirtschaft<br />

lebt und wird von vielen Entscheidern<br />

jeden Tag verantwortungsvoll vorgelebt.<br />

Schwarze Schafe gibt es leider in allen<br />

Berufsgruppen. Traurig, wenn solch ein<br />

Bild vermittelt wird.“, sekundiert Christian<br />

Wewezow auf Facebook.<br />

Wir haben den Vorschlag von Christian<br />

Wewezow aufgegriffen und Margot<br />

Käßmann eingeladen, sich vor Ort zu<br />

einer unserer Preisverleihungen ein Bild<br />

von der Ehrbarkeit der Mitglieder unseres<br />

„Netzwerks der Besten“ zu machen. ó<br />

Ihr Helfried Schmidt<br />

© claude.truong.ngoc@gmail.com<br />

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Inhalt<br />

16<br />

32<br />

3 „Schwester, wo warst Du?“<br />

Editorial<br />

12<br />

22 56<br />

Gesellschaft<br />

6 Adam Smith und der<br />

liberale Humanismus<br />

Ein philosophischer Diskurs<br />

über das Bild des Menschen<br />

8 Antiterrorkampf als Farce<br />

Die EU-Richtlinie zur<br />

Verhinderung von Geldwäsche<br />

und Terrorfinanzierung<br />

10 G20 YEA Summit Berlin<br />

Chance ein internationales<br />

Business-Netzwerk aufzubauen<br />

12 Luanda - teuerste Stadt weltweit<br />

Studie zu Lebenshaltungskosten<br />

bei Auslandsentsendungen von<br />

Mitarbeitern<br />

14 Wie Luther mit Rapsöl<br />

ein Licht aufging<br />

Raps populärer denn je<br />

15 Schreiben – lasst Profis ran!<br />

Qualität kommt nicht von Qual<br />

16 Klartext oder Kauderwelsch?<br />

Spitzen-Manager im<br />

Verständlichkeits-Check<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

20 Streiflichter aus den Grußworten<br />

22 Powerdialog <strong>2017</strong><br />

Mittelstandstour <strong>2017</strong><br />

durch Norddeutschland<br />

24 Power-Workshops ermitteln<br />

Erfolgsfaktoren<br />

Das sind die wichtigsten<br />

Erfolgsfaktoren <strong>2017</strong> für<br />

Unternehmen<br />

26 „Wo sind die feuchten<br />

Handtücher??“<br />

Ein Backstage-Report<br />

- Clemens Vogel über<br />

Preisverleihungen und<br />

Bälle hinter den Kulissen<br />

29 Erfolg ist planbar<br />

Kolumne<br />

Bilder:<br />

12 / © JPMatias - stock.adobe.com<br />

16 / ©lucato - stock.adobe.com<br />

22 / © Christian Wewezow<br />

32 / © DesignHotels TM<br />

50 / © Romolo Tavani - stock.adobe.com<br />

56 / © piyaset - stock.adobe.com<br />

58 / © pure-life-pictures - stock.adobe.com<br />

50<br />

58<br />

Titelbild: Boris Löffert / Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Covermontage: Remo Eichner-Ernst,<br />

OPS Netzwerk GmbH


Wirtschaft<br />

30 Digitalisierung braucht<br />

Agilisierung<br />

Neue Arbeitswelt 4.0 erfordert<br />

Upgrade des Menschen!<br />

32 Les Bains<br />

Die Geschichte des Pariser Hotels:<br />

Ein Blick zurück und nach vorn!<br />

34 Ideenschutz im Mittelstand:<br />

Patente, Marken & Co.*<br />

Über Basisabsicherung geistigen<br />

Eigentums<br />

35 Mit Tax Compliance auf<br />

Nummer sicher*<br />

Innerbetriebliches Kontrollsystem<br />

kann steuerliche Risiken minimieren<br />

36 Digital auf der Überholspur<br />

Corporate Health im Wandel der<br />

Generationen<br />

38 Eigentumsvorbehalt sichern<br />

‚Kleine‘ Formulierung mit großer<br />

Wirkung<br />

40 So bringt Benchmarking<br />

Unternehmen voran<br />

Der Wirtschaftsmagnet<br />

42 Mehr Arbeitsfreude und<br />

Lebensqualität<br />

Praxistipps für selbstbestimmtes<br />

Zeitmanagement<br />

44 Die Preisverleihungen beginnen…<br />

Kolumne zu den anstehenden<br />

Preisverleihungen<br />

46 Roboterdichte in Autobranche<br />

Ein vergleichender Blick auf<br />

Frankreich, Großbritannien und<br />

Deutschland<br />

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48 Zukunftskongress beim 2b AHEAD<br />

ThinkTank<br />

Facettenreiches Zukunftsbild der<br />

Arbeits- und Lebenswelten 2027<br />

50 Allianz gegen Produktpiraten<br />

Alles nur geklaut!<br />

52 Zukunftstrends im<br />

Einzelhandel <strong>2017</strong><br />

Beyond Shopping und Geo-Locating:<br />

Was Konsumenten in <strong>2017</strong> erwarten<br />

54 Deutsche Industrie greift zum<br />

Laserschwert<br />

Innovations-Chancen im<br />

Marktsegment Photonik<br />

Südwestliches Deutschland<br />

56 Vier Bundesländer<br />

Von Finanzmetropole, Hidden-<br />

Champions über Weinberge bis hin<br />

zu malerischen Flusstälern<br />

58 Im Südwesten viel Neues<br />

Wie eine Region auf ihre<br />

Trümpfe setzt<br />

60 Bohnen, Erbsen, Soja & Co.<br />

EU-Projekt will Anbau von Hülsenfrüchten<br />

in Europa vorantreiben<br />

62 Zeit zum Umdenken<br />

Mediation als alternatives<br />

Instrument der Konfliktbeilegung<br />

Lifestyle | Auto<br />

64 Audi A4 rollt an die Spitze<br />

Leserbriefe | Impressum<br />

66 Leserbriefe<br />

zur Ausgabe 4/<strong>2017</strong><br />

Fakes im Stellenmarkt<br />

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Gesellschaft<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

©photoenthusiast - stock.adobe.com<br />

6<br />

© Von Stefan Schäfer, Lich - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0<br />

Adam Smith war ein schottischer<br />

Moralphilosoph und Aufklärer und<br />

gilt als Begründer der klassischen<br />

Nationalökonomie.<br />

Adam Smith und der<br />

liberale Humanismus<br />

Ein philosophischer Diskurs<br />

über das Bild des Menschen<br />

Schon vor 250 Jahren sahen sich<br />

freiheitliche Ideen mit dem Vorwurf<br />

konfrontiert, den Egoismus<br />

zu befördern und unsolidarisch zu sein.<br />

Gerade Adam Smith wurde oft zum<br />

Kronzeugen dieses Zerrbilds gemacht.<br />

Dabei eignet er sich dafür wahrhaft<br />

nicht.<br />

Die Schotten: optimistisch<br />

und pragmatisch<br />

Wann der „Vater der Wirtschaftswissenschaften“<br />

genau geboren wurde, lässt<br />

sich nicht mehr feststellen. Doch vor 294<br />

Jahren ließ ihn seine Mutter, die zwei<br />

Monate zuvor ihren Ehemann verloren<br />

hatte, im schottischen Kirkcaldy taufen.<br />

Smith wurde in eine Welt hinein geboren,<br />

die sich im raschen Umbruch befand,<br />

gewissermaßen die erste Globalisierung<br />

der Neuzeit. Technische Neuerungen<br />

und der steigende Welthandel, Verstädterung<br />

und verhältnismäßig friedliche<br />

Zeiten führten zu einem Wohlstandsboom<br />

in Europa. Mit am stärksten profitierte<br />

davon Großbritannien mit seiner<br />

zunehmenden Zahl an Handelsniederlassungen<br />

und Kolonien. Mit der „Glorious<br />

Revolution“ von 1688 war dort auch<br />

eine politische Stabilität verankert, die<br />

damals ihresgleichen suchte.<br />

In dieser Zeit, die nicht mehr nur<br />

den Mächtigen und Reichen Hoffnung<br />

schenkte, sondern jedermann, entwickelte<br />

sich auch die Idee der Aufklärung,<br />

deren vornehmste, wenn auch nicht<br />

bekannteste Variante sich in Schottland<br />

finden ließ. Der kulturelle Kontext, in<br />

dem Smith und seine Mitstreiter ihre<br />

Ideen formulierten, war eine aufstrebende<br />

Gesellschaft. Schottland begann<br />

gerade aufzuholen und blickte mit<br />

Abenteuerlust und Zuversicht in die<br />

Zukunft. Zugleich standen die Menschen<br />

im Land noch mit beiden Beinen auf<br />

dem Boden und hatten einen Sinn für<br />

das Praktische. Den Satz „alles Leben<br />

ist Problemlösen“, den der Philosoph<br />

Karl Popper einmal formulierte, hätten<br />

die Schotten des 18. Jahrhunderts wohl<br />

sofort unterschrieben.<br />

Der Erzkapitalist als Moralapostel<br />

Es ist also nicht sehr verwunderlich, dass<br />

Adam Smith „Eine Untersuchung über<br />

das Wesen und die Ursachen des Wohlstands<br />

der Nationen“ verfasste. Wie war


Die realistische und zugleich<br />

optimistische Perspektive<br />

macht die schottische Aufklärung<br />

so besonders. Seit<br />

den Tagen Adam Smiths<br />

und seiner Freunde ist klar:<br />

der Liberalismus ist diejenige<br />

Weltanschauung, die<br />

das positive Bild vom Menschen<br />

hat. Sie glauben an das<br />

Gute im Menschen und an<br />

seine Fähigkeit, die Welt für<br />

sich und andere besser zu<br />

machen.<br />

Clemens Schneider<br />

Adam Smith und der liberale Humanismus<br />

es dazu gekommen, dass sich die Situation<br />

für ihn so sehr verbessert hatte im<br />

Vergleich zu seinen Eltern oder Großeltern?<br />

Wie konnte man diese Entwicklung<br />

aufrechterhalten und befördern? Mit der<br />

Beantwortung dieser Fragen legte Smith<br />

den Grundstein für die Wirtschaftswissenschaften<br />

von heute: Er beschrieb das<br />

Phänomen der Arbeitsteilung. Er legte<br />

dar, wie Tausch- und Kaufgeschäfte beiden<br />

Seiten nutzen. Er warnte vor der<br />

Gefahr von Protektionismus, zu viel<br />

Regulierung und zu hohen Steuern. Und<br />

er begründete, warum ein Staat sich auf<br />

seine Kernaufgaben beschränken sollte,<br />

wenn er der Wohlstandsmehrung nicht<br />

im Weg stehen will.<br />

Meistens wird Smith auf dieses eine<br />

Werk beschränkt – gerne auch in der<br />

verkürzten Version des Titels „Der Wohlstand<br />

der Nationen“. Das wirkt dann<br />

in der Tat ein bisschen wie das neueste<br />

Buch von Carsten Maschmeyer. Berühmt<br />

wurde Smith aber gar nicht mit diesem<br />

Buch, sondern mit seinem ersten großen<br />

Hauptwerk „Die Theorie der ethischen<br />

Gefühle“. Wie sein Lehrer Frances Hutcheson<br />

war Smith Philosoph geworden<br />

und hatte ausgiebig danach gefragt, was<br />

der Ursprung unseres moralischen Verhaltens<br />

ist. Hutcheson ging von einem<br />

moralischen Sinn in uns aus, einer Art<br />

Gewissen. David Hume führte es darauf<br />

zurück, dass es uns nutzt, wenn wir<br />

uns moralisch verhalten. Smith wählte<br />

eine dritte Erklärung, die er in seinem<br />

Buch ausführlich darlegt: Für ihn lag der<br />

Ursprung in unserer Fähigkeit und Neigung<br />

zur Sympathie.<br />

Der Mensch ist wie ein Wolf<br />

– ein Rudelwesen!<br />

Eine ganz zentrale Rolle spielte bei<br />

Smith wie auch bei dem nur wenige<br />

Tage nach ihm geborenen Philosophen<br />

Adam Ferguson die Vorstellung, dass<br />

wir Menschen soziale Wesen sind. Dass<br />

wir also auf Gemeinschaft und insbesondere<br />

Kooperation ausgelegt sind. Die<br />

von ihm beschriebenen Phänomene wie<br />

Arbeitsteilung und Tausch sind Ausdruck<br />

dieser urmenschlichen Neigung, Probleme<br />

gemeinsam zu lösen. Wir achten<br />

auf unsere Mitmenschen, wir reagieren<br />

auf ihre Gefühle wie auch auf die Dinge,<br />

die ihnen passieren. Wir freuen uns und<br />

leiden mit ihnen, wir teilen ihre Sorgen<br />

und ihre Hoffnungen. Smith schrieb<br />

einst, dass der Bäcker sein Brot nicht produziert,<br />

weil er den Kunden so gern hat.<br />

Doch diese Beschreibung des Eigeninteresses<br />

ist eben nur die eine Hälfte seiner<br />

Theorie über menschliches Verhalten.<br />

Die andere lautet, dass derselbe Bäcker<br />

auf die Probleme seiner Kunden nicht<br />

nur deshalb mit Mitgefühl reagiert, weil<br />

er befürchtet, einen Geschäftspartner zu<br />

verlieren, sondern weil er ein genuines<br />

Interesse an ihnen als Personen hat.<br />

Die realistische und zugleich optimistische<br />

Perspektive macht die schottische<br />

Aufklärung so besonders. Dagegen<br />

neigte die französische Aufklärung<br />

immer wieder dazu, in grenzenlosem<br />

Optimismus den Menschen zu überschätzen,<br />

während viele konservative<br />

Denker ihr mangelndes Vertrauen in<br />

die Fähigkeiten des Menschen gerne<br />

als Realismus ausgegeben haben. Die<br />

Schotten wussten um die Grenzen des<br />

Menschen, aber sie blickten voller Zuversicht<br />

auf seine Entwicklungsfähigkeit.<br />

Seit den Tagen Adam Smiths und seiner<br />

Freunde ist klar: die freiheitliche Einstellung,<br />

der Liberalismus, ist diejenige Weltanschauung,<br />

die das positivste Bild vom<br />

Menschen hat. Sie glauben an das Gute<br />

im Menschen und an seine Fähigkeit, die<br />

Welt für sich und andere immer besser<br />

zu machen.<br />

Das letzte Wort sei dem Jubilar überlassen,<br />

der zu Beginn seiner „Theorie der<br />

ethischen Gefühle“ so treffend formulierte:<br />

„Wie liebenswert erscheint derjenige,<br />

dessen mitfühlendes Herz gleichsam<br />

widerhallt von all den Empfindungen<br />

jener Personen, mit denen er verkehrt, der<br />

bekümmert ist über ihre Bedrängnisse,<br />

der die ihnen zugefügten Kränkungen<br />

selbst übelnimmt, und der Freude empfindet<br />

über ihr Glück. … Und so kommt<br />

es, dass, viel für andere und wenig für<br />

uns selbst zu fühlen, unseren egoistischen<br />

Neigungen im Zaune zu halten und unseren<br />

wohlwollenden die Zügel schießen zu<br />

lassen, die Vollkommenheit der menschlichen<br />

Natur ausmacht, und allein in der<br />

Menschheit jene Harmonie der Empfindungen<br />

und Affekte hervorbringen kann,<br />

in der ihre ganze Würde und Schicklichkeit<br />

gelegen ist.“ ó<br />

Über den Autor<br />

Clemens Schneider ist als Netzwerker der<br />

freiheitlichen Bildung eine viel gefragte<br />

Anlaufstelle für die junge Generation.<br />

Gemeinsam mit Frank Schäffler betreibt er<br />

im Internet „Prometheus – Das Freiheitsinstitut“<br />

- eine Denkfabrik, die sich der<br />

Verbreitung freiheitlichen Denkens widmet.<br />

Neben seiner Arbeit für Prometheus<br />

und seiner Vortragstätigkeit schreibt er<br />

an einer Doktorarbeit über den englischen<br />

Historiker Lord Acton und dessen Freiheitsverständnis.<br />

7<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Gesellschaft


<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Gesellschaft<br />

8<br />

© M. Schuppich - stock.adobe.com<br />

Am Europäischen Rats und<br />

26. Juni <strong>2017</strong> tritt die EU-<br />

Richtlinie 2015/849 des<br />

des EU-Parlaments „zur Verhinderung<br />

der Nutzung des Finanzsystems zum<br />

Zwecke der Geldwäsche und der Terrorfinanzierung“<br />

in Kraft, unterschrieben<br />

von Martin Schulz als damaligem EU-<br />

Parlamentspräsidenten. Was angesichts<br />

steigender Anschlagszahlen vernünftig<br />

klingt, erweist sich leider bei näherem<br />

Hinschauen auf die 31-seitige Richtlinie<br />

als „Alle werden Spitzel - aber es bringt<br />

nix-Gesetz“. Im Detail:<br />

Die Richtlinie soll von allen Mitgliedsstaaten<br />

der Europäischen Union<br />

in Gesetze und zu schaffenden Behörden<br />

umgesetzt werden, Maßnahmen,<br />

die das gesamte Finanzsystem quasi<br />

durchleuchten und durch Meldepflichten<br />

Geldwäsche und Terrorfinanzierung<br />

verhindern. „Verpflichtete“ sind alle, die<br />

mit „Geld, Wertpapieren oder sonstigen<br />

Vermögenswerten“ („ob körperlich<br />

oder nichtkörperlich, beweglich oder<br />

unbeweglich, materiell oder immateriell…<br />

Rechtstitel oder Urkunden in jeder …<br />

Form“, Artikel 3 Abs. 3) irgendwie beruflich<br />

zu tun haben, vom Vermietungsmakler<br />

bis zum Bankangestellten, von<br />

der Versicherung, der Bank oder der<br />

Wechselstube bis zum Händler (Artikel<br />

2, 3). Erfasst sind alle Vorgänge, die<br />

etwas mit Geld aus Geldwäsche (erlangtes<br />

Geld aus Straftaten, also alles bis<br />

hin zur Steuerhinterziehung, Art. 3 Abs.<br />

4 f) oder Terrorfinanzierung („Bereitstellung<br />

oder Sammlung finanzieller Mittel,<br />

gleichviel auf welche Weise, unmittelbar<br />

oder mittelbar“, Artikel 1 Abs. 5) zu tun<br />

haben. Erfasst werden natürlich auch<br />

Treuhänder, Notare, Anwälte, Dienstleister<br />

jeder Art. Ebenso Staatschefs, Führer<br />

politischer Parteien, Verfassungsrichter<br />

etc. und ihre Familienmitglieder, sofern<br />

die „politisch exponierte Person“ einen<br />

höheren Rang hat (Art. 3 Abs. 9).<br />

„Zentrale Meldestelle“ verpflichtend<br />

und totalitär<br />

Die Verpflichteten müssen zunächst<br />

„Sorgfaltspflichten“ bei z. B. der Begründung<br />

einer Geschäftsbeziehung“ oder<br />

„Ausführung gelegentlicher Transaktionen“<br />

(Art. 11) einhalten, d. h. die Kunden<br />

maximal ausfragen/horchen, über sie<br />

recherchieren und das Ganze bewerten<br />

(Art. 13). Rechtsanwälte, Notare<br />

usw. müssen ihre Mandanten ausforschen<br />

und für gut befinden, um einzelnen<br />

Pflichten zu entgehen (Art. 14<br />

Abs. 4). Internationale Firmen usw. müssen<br />

unter Zwangseinschaltung ihrer<br />

Führungsebene die Daten sammeln,<br />

Antiterrorkampf<br />

als Farce<br />

Die EU-Richtlinie zur<br />

Verhinderung von<br />

Geldwäsche und<br />

Terrorfinanzierung<br />

„um die Art der Geschäftstätigkeit in<br />

vollem Umfang“ zu verstehen (Art. 19),<br />

Geldherkunft selbst ermitteln und die<br />

Geschäftsbeziehung „einer verstärkten<br />

fortlaufenden Überwachung unterziehen“<br />

(Art. 20). Die neue Stasi-Behörde,<br />

an die die Daten der Verdächtigen zu<br />

melden sind, heißt EU-bürokratisch „zentrale<br />

Meldestelle“ (Art. 32). Diese Meldestelle<br />

verpflichtet die Verpflichteten,<br />

diese „von sich aus“ und „umgehend“ zu<br />

informieren. Die Verpflichteten haben<br />

ihre Angestellten entsprechend zu schulen<br />

(Art. 46). Parieren sie nicht, verlieren<br />

sie ihre Zulassung etc. und zahlen<br />

„mindestens 1.000.000 Euro“ (Art. 59).<br />

Wer beim Bespitzeln überzieht, haftet<br />

gegenüber seinem Kunden nicht (Art.<br />

37). Da die Richtlinie „unrechtmäßig oder<br />

auch selbst rechtmäßig erworbene Gelder“<br />

(Vorspann Ziff. 5) erfasst, Bargeld<br />

und E-Geld (Ziff. 6 und 7), natürliche und<br />

juristische Personen, alle Formen der<br />

„Geschäftsbeziehung“ und der „Schwellenwert“<br />

bei 100 Euro beginnt (Art. 12),<br />

ist sie im klassischen Sinne totalitär. Die<br />

betroffene Person erfährt regelmäßig<br />

nichts von den Verdachtsmeldungen<br />

(Ziff. 46). Die Behauptung, die Richtlinie<br />

stehe „im Einklang mit den Grundrechten“<br />

(Vorspann Ziff. 65), ist daher albern.<br />

Jeder Mitgliedsstaat erhält die EU-Lizenz,<br />

eine neue „DDR“ zu schaffen.<br />

Wer, wie der Autor dieses Artikels,<br />

seit 1984 in Strafsachen tätig ist,<br />

bemerkt freilich noch eine seltsame<br />

Komponente der Richtlinie. Sie ist genau<br />

genommen nur in den Fällen sinnvoll, in<br />

denen jemand z. B. zu einer Bank kommt,<br />

und wahrheitsgemäß sagt: “Ich heiße<br />

…, mein Beruf ist Terrorist und die Million<br />

Euro stammen aus einem Bankraub


in Aleppo“. Unpolemischer formuliert:<br />

Geldwäsche versucht man seit 1991 mit<br />

bereits drei Richtlinien ohne Erfolg, aber<br />

unter Aufgabe des Bank- und Steuergeheimnisses<br />

aller Bürger, zu bekämpfen.<br />

Warum? Wegen dem kriminalistischen<br />

Fakt, dass Kriminelle sehr diskret arbeiten<br />

müssen und daher alle Nichteingeweihte<br />

gutgläubig halten. Mit jedem<br />

Verdacht, den sie bei Dritten auslösen,<br />

erhöhen sie die Gefahr der Entdeckung,<br />

der Notwendigkeit, Schweigegeld zu<br />

zahlen usw.. Das EU-Spitzelsystem ist<br />

also überwiegend untauglich, Kriminelle<br />

zu fassen.<br />

Überindividuelle Zweckidee<br />

Der SPD-Politiker Martin Schulz hätte<br />

statt seiner EU-Tagesgeldformulare<br />

besser die Worte des SPD-Vordenkers<br />

Gustav Radbruch lesen sollen: „Von 1933<br />

bis 1945 wurde immer wieder verkündet,<br />

dass Recht alles sei, was dem Volke<br />

nützt. Damit wurde in extremster Form<br />

die überindividuelle Zweckidee betont,<br />

der kompromisslose Standpunkt des<br />

Gemeinwohls und der Macht, die völlige<br />

Leugnung der individuellen Menschenrechte.<br />

Es ist dies ein Beispiel der Überhebung<br />

des Zweckgedankens über die<br />

Gerechtigkeit.“(Gustav Radbruch, „Vorschule<br />

der Rechtsphilosophie“, 2. Auflage<br />

1959, Seite 32). Die neue EU-Richtlinie<br />

benennt ganz klassisch einen überindividuellen<br />

Zweck, um in Kenntnis von<br />

dessen Unerreichbarkeit die Rechte der<br />

Millionen neu geschaffener Hilfspolizisten<br />

(sie investieren Geld und Arbeit ohne<br />

Lohn) und ihrer Abermillionen Kunden<br />

(sie werden bespitzelt und sollen nichts<br />

davon wissen und sich nicht wehren<br />

dürfen) zu beschneiden, am Wirtschaftsverkehr<br />

teilnehmen zu können. Die Bürokratieerfordernisse<br />

des neuen Gesetzes<br />

(Schulen, Daten sammeln, Aushorchen,<br />

Melden) sind vom „kleinen“ Mittelstand<br />

nicht zu erfüllen. Jeder Diktator, der in<br />

der EU demnächst an die Macht kommt,<br />

hat dagegen Grund zur Freude. ó<br />

Über den Autor<br />

Dr. Volker Gallandi ist Rechtsanwalt und<br />

Buchautor. Er beschäftigt sich unter anderem<br />

mit Staatsschutzdelikten und Pressefreiheit.<br />

Seine Kanzlei sitzt im hessischen<br />

Gorxheimertal.<br />

9<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

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• Konzept-Entwicklung-<br />

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2014<br />

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<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Gesellschaft<br />

© Jens Schicke<br />

10<br />

G20 YEA Summit Berlin<br />

Chance ein internationales Business-Netzwerk aufzubauen<br />

- Nachbericht vom Juni <strong>2017</strong><br />

Junge Unternehmer aus den G20-Staaten<br />

trafen sich Mitte Juni in Berlin<br />

im Vorfeld des G20-Gipfels, um sich<br />

über Wirtschaftsfragen auszutauschen.<br />

Der jährliche G20 YEA Summit ist eine<br />

gute Chance für junge Mittelständler, sich<br />

international zu vernetzen.<br />

„Durch den G20 YEA Summit konnten<br />

wir unser Geschäft ausbauen“, sagt zum<br />

Beispiel Tobias Gölz aus Baden-Württemberg.<br />

Er war 2016 Delegierter beim<br />

G20 Young Entrepreneurs´ Alliance (YEA)<br />

Summit in Peking und war in diesem Jahr<br />

in Berlin wieder dabei. Durch die gewonnenen<br />

Kontakte habe er einen Standort<br />

in China aufbauen können. „Dadurch<br />

hat mein Unternehmen einen richtigen<br />

Schub erfahren.“ Das Unternehmen<br />

entwickelt und produziert hochwertige<br />

Naturfarben und Öle für Handwerk und<br />

Industrie für den weltweiten Markt.<br />

Vielen jungen Unternehmerinnen<br />

und Unternehmern aus den G20-Staaten<br />

geht es ähnlich. Sie treffen sich jährlich<br />

im Vorfeld des G20-Gipfels, um über<br />

aktuelle Wirtschaftsfragen zu diskutieren,<br />

sich zu vernetzen und auszutauschen.<br />

Rund 400 Gäste waren in Berlin<br />

im Juni dieses Jahres mit dabei, als<br />

es um das Thema „Digital Trends for<br />

Future Business“ ging. Der Würzburger<br />

© zahner bäumel communication<br />

Zu Gast Brigitte Zypries, Bundesministerin<br />

für Wirtschaft und Energie.<br />

© zahner bäumel communication<br />

Carsten Lexa, Präsident G20 YEA<br />

Deutschland und Sprecher von 500.000<br />

G20-Jungunternehmern.<br />

Wirtschaftsanwalt Carsten Lexa führte<br />

die Delegation der jungen deutschen<br />

Wirtschaft an. Pragmatische Lösungen<br />

für komplexe Themen im internationalen<br />

Umfeld finden. Das ist es, wofür er<br />

bekannt ist und geschätzt wird. „Seit<br />

meinem Studium des Internationalen<br />

Handelsrechts (International Commercial<br />

Law) in London mit 50 Studenten aus<br />

über 30 Ländern bin ich fasziniert von<br />

der Arbeit im internationalen Umfeld.“<br />

Wohl gefühlt haben sich auch die<br />

400 Teilnehmer beim Summit in Berlin.<br />

Es gab spannende Gespräche, Denkanstöße<br />

durch die Vorträge und Workshops<br />

und sicherlich auch die ein oder andere<br />

Geschäftsidee, die in diesem Umfeld<br />

entstanden ist. Denn die jungen Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer sprechen<br />

zwar nicht alle die gleiche Sprache,<br />

dennoch verfolgen sie die gleichen<br />

Ziele: Sie wünschen sich eine Welt, die<br />

mehr Platz bietet für unternehmerisches<br />

Engagement.<br />

Was Unternehmer auf der ganzen<br />

Welt bewegt<br />

Da ist zum Beispiel Xia Bing aus China.<br />

Er vertrat beim Treffen die NovoNation<br />

Youth Community. Seine Organisation<br />

unterstützt Gründer und Jung-Unternehmer<br />

und setzt sich dafür ein, ihnen


mehr Möglichkeiten zu bieten. Man<br />

müsse die Aufmerksamkeit erhöhen und<br />

den Fokus auf die Chancen von Unternehmensgründungen<br />

lenken, sagte er<br />

sinngemäß. „Scheitern muss erlaubt<br />

sein und es muss erlaubt sein, danach<br />

wieder zurückkommen zu können und<br />

in der Gesellschaft akzeptiert zu werden.“<br />

Jakob Joy aus Indien engagiert sich,<br />

um die Probleme anderer Länder besser<br />

zu verstehen. Er möchte über die Probleme<br />

der Welt nicht nur diskutieren,<br />

sondern gemeinsam mit anderen Lösungen<br />

kreieren. „Indien ist ein sehr junges<br />

Land. Es gibt viele Startup-Unternehmen<br />

und eine richtige Startup-Kultur.“ Auch<br />

in Indien stehen die jungen Unternehmer<br />

vor ähnlichen Herausforderungen,<br />

wie in anderen Ländern. „Bankverhandlungen<br />

sind schwierig, die Steuern und<br />

Abgaben teilweise zu hoch.“ Er wünscht<br />

sich auch mehr Investitionen.<br />

Für Bruno Sanguietto aus Argentinien<br />

war das Treffen in Berlin eine Art<br />

Generalprobe. Im kommenden Jahr ist<br />

er Gastgeber für rund 500 Jungunternehmer<br />

aus 20 Ländern der Welt. Doch<br />

mit seinen 20 Jahren sieht er gelassen<br />

dieser Aufgabe entgegen. Er erlebt derzeit,<br />

wie die Wirtschaft seines Landes in<br />

die Inflation geht. „Wir müssen hier als<br />

junge Unternehmer eigene Lösungen<br />

entwickeln.“ In der Verbesserung des<br />

Ausbildungssystems seines Landes sieht<br />

er große Chancen, die jungen Menschen<br />

zu befähigen, unternehmerisch zu handeln,<br />

um Probleme zu lösen.<br />

Alle Interessen zu bündeln und in<br />

einem gemeinsamen Abschluss-Kommuniqué<br />

einfließen zu lassen, ist auch<br />

in diesem Jahr gelungen. Eine der zentralen<br />

Forderungen, die an die Regierungsvertreter<br />

der G20 beim Gipfel in<br />

Hamburg übergeben werden konnten,<br />

war: Abbau von bürokratischen Hürden.<br />

Ab 2020 solle es möglich sein, in jedem<br />

G20-Land ein Business zu gründen. Hierfür<br />

dient auch das geforderte G20-Entrepreneur-Visa.<br />

Auch Carsten Lexa blickt<br />

optimistisch in die Zukunft. Als Vorsitzender<br />

des Lenkungsausschusses ist er<br />

nun Sprecher für 500.000 junge Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer innerhalb<br />

der G20-Staaten.<br />

Den Grundstein für G20 YEA in<br />

Deutschland zu legen, daran wirkte<br />

Christian Wewezow als Bundesvorsitzender<br />

der Wirtschaftsjunioren Deutschland<br />

2014 mit. Im Ehrenamt ist er heute<br />

als Kuratoriumsvorsitzender der Oskar-<br />

Patzelt-Stiftung tätig. „Es freut mich<br />

sehr zu erleben, wie sich der G20 YEA<br />

Summit zu einem lebendigen, internationalen<br />

Businessnetzwerk entwickelt<br />

hat.“ Deutschland sei eine Exportnation,<br />

geprägt von zahlreichen leistungsfähigen<br />

mittelständischen Unternehmen.<br />

„Gerade für junge deutsche Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer aus mittelständischen<br />

Familienunternehmen ist<br />

G20 YEA daher eine gute Gelegenheit<br />

früh internationale Kontakte zu knüpfen.“<br />

Wewezow selbst kann dies aus<br />

eigener Erfahrung bestätigen. „Neben<br />

meinem Studienaufenthalt in den USA<br />

hat in den letzten Jahren G20 YEA maßgeblich<br />

dazu beigetragen, mich für das<br />

Thema Internationalisierung zu begeistern“,<br />

sagt er. ó<br />

Weitere Informationen zur G20 Young<br />

Entrepreneurs´ Alliance im Internet<br />

unter www.g20yea.com.<br />

Über den Autor<br />

PR-Berater und Pressesprecher Markus<br />

Zahner ist Geschäftsführer der zahner<br />

bäumel communication, eine inhabergeführte<br />

PR- und Marketing-Agentur mit Sitz<br />

in Oberfranken und Büros in Mittelfranken.<br />

www.agentur-zb.de


© JPMatias - stock.adobe.com<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Gesellschaft<br />

12<br />

Luanda -<br />

teuerste Stadt<br />

weltweit<br />

Studie zu Lebenshaltungskosten<br />

bei Auslandsentsendungen<br />

von Mitarbeitern<br />

© www.mercer.de<br />

RANG STADT LAND<br />

2016 <strong>2017</strong><br />

2 1 Luanda Angola<br />

1 2 Hongkong Hongkong<br />

5 3 Tokio Japan<br />

3 4 Zürich Schweiz<br />

4 5 Singapur Singapur<br />

15 6 Seoul Südkorea<br />

8 7 Genf Schweiz<br />

7 8 Shanghai China<br />

11 9 New York City USA<br />

13 10 Bern Schweiz<br />

Mercer-Studie zeigt:<br />

Top 10 von der Schweiz und Asien geprägt<br />

Hinweis zur Studie<br />

• Die Vergleichszahlen zu den<br />

Lebenshaltungs- und Mietkosten<br />

sind der im März <strong>2017</strong> durchgeführten<br />

Studie von Mercer entnommen<br />

und stützen sich auf<br />

die Wechselkurse vom März <strong>2017</strong><br />

(Quelle: OANDA). Als Vergleichsbasis<br />

dient New York, Währungsbewegungen<br />

werden im Verhältnis<br />

zum US-Dollar gemessen.<br />

• Einen Link zum Gesamtranking<br />

der Studie finden Sie unter<br />

www.mercer.de


Luanda führt das Ranking der<br />

weltweit teuersten Städte für<br />

Auslandsentsendungen an.<br />

Damit löst die Hauptstadt Angolas<br />

die Metropole Hongkong ab, die in<br />

der Rangliste auf Platz zwei fällt.<br />

Auf den Plätzen drei und vier folgen<br />

Tokio und Zürich. Dies sind die<br />

Ergebnisse der jährlich vom internationalen<br />

Beratungsunternehmen<br />

Mercer durchgeführten weltweiten<br />

Vergleichsstudie zur Bewertung der<br />

Lebenshaltungskosten für ins Ausland<br />

entsandte Mitarbeiter in 209<br />

Großstädten.<br />

„Die Globalisierung steht für<br />

viele Unternehmen ganz oben auf<br />

der Agenda und müssen deshalb<br />

ihre Mitarbeiter und Führungskräfte<br />

entsprechend darauf vorbereiten.<br />

Ein wichtiges Mittel dafür<br />

sind Entsendungen ins Ausland“,<br />

sagt Ilya Bonic, Senior Partner und<br />

Präsident des Bereichs Career bei<br />

Mercer. „Es gibt zahlreiche persönliche<br />

und unternehmerische Vorteile<br />

für die lang- oder kurzfristige<br />

Entsendung von Mitarbeitern wie<br />

beispielsweise die Förderung der<br />

Karriereentwicklung durch globale<br />

Erfahrung oder den Aufbau und<br />

Transfer von Fähigkeiten.“<br />

Das Ranking der teuersten<br />

Städte für Auslandsentsendungen<br />

wird in diesem Jahr von Europa<br />

und Asien angeführt. Mit Zürich<br />

(4), Genf (7) und Bern (10) zählen<br />

drei Schweizer Städte zu den Top 10<br />

der teuersten Metropolen weltweit.<br />

Neben Hongkong (2) ist Asien mit<br />

Tokio (3), Singapur (5), Seoul (6) und<br />

Shanghai (8) vertreten. Weltweit<br />

am günstigsten ist Tunis.<br />

Die schwache Notierung der<br />

europäischen Währungen gegenüber<br />

dem US-Dollar macht sich<br />

auch im Hinblick auf Deutschland<br />

bemerkbar. So rutschten die fünf<br />

teuersten deutsche Städte – München<br />

(98), Frankfurt (117), Berlin (120),<br />

Düsseldorf (122) und Hamburg (125) –<br />

im Ranking um durchschnittlich fast<br />

20 Plätze gegenüber 2016 ab. Dahinter<br />

liegen Stuttgart (141), Nürnberg<br />

(168) sowie als günstigste deutsche<br />

Stadt Leipzig auf Rang 172. „Neben<br />

der Abschwächung der europäischen<br />

Währungen im Vergleich zum<br />

US-Dollar ist ein moderater Anstieg<br />

der Inflation in vielen europäischen<br />

Städten unverkennbar. Dieser wirkt<br />

sich aber im Vergleich weniger stark<br />

aus“, kommentiert Ulrike Hellenkamp,<br />

Expertin für Auslandsentsendungen<br />

bei Mercer.<br />

Mehr denn je achten Unternehmen<br />

darauf, ihren Mitarbeitern<br />

eine faire und wettbewerbsfähige<br />

Vergütung anzubieten. Dies gilt<br />

natürlich auch für Auslandsentsendungen.<br />

Insbesondere die Instabilität<br />

der Wohnungsmärkte sowie die<br />

Inflation für Produkte und Dienstleistungen<br />

lassen die Kosten im<br />

internationalen Geschäft steigen.<br />

Bonic erklärt: „Während die<br />

Bereiche Auslandsentsendungen,<br />

Talent Management und Vergütung<br />

in der Vergangenheit meistens<br />

unabhängig voneinander gesteuert<br />

wurden, setzen Unternehmen<br />

heute auf einen ganzheitlichen<br />

Ansatz, um ihre Entsendungsstrategien<br />

zu verbessern. Gehälter sind<br />

wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

und sollten daher auf Basis<br />

von Lebenshaltungskosten, Währung<br />

und Standort angemessen<br />

bestimmt werden.“ ó<br />

13<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Gesellschaft


Wie Luther mit Rapsöl<br />

ein Licht aufging<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Gesellschaft<br />

14<br />

Illustration: Ovid/Jennifer Pluskat<br />

Wittenberg vor 500 Jahren: Martin Luther beim Schreiben<br />

seiner 95 Thesen im Lichtschein einer Rapsöllampe.<br />

Vor 500 Jahren leitete Martin Luther<br />

die Reformation ein. Zeitgleich<br />

revolutionierte die Beleuchtung<br />

mit Rapsöl Deutschland – Licht wurde<br />

erschwinglich. Archäologen haben in<br />

Wittenberg eine rund 500 Jahre alte<br />

Pantone 367 Öllampe C entdeckt.<br />

Bei Ausgrabungen in Wittenberg<br />

Pantone Cool wurden Gray 11 Reste C einer rund 500 Jahre alten<br />

Öllampe entdeckt. Laut Dr. Christian-<br />

Heinrich Wunderlich<br />

vom Landesmuseum<br />

Halle war höchstwahrscheinlich<br />

Rapsöl<br />

der Brennstoff. „Ich<br />

bin relativ sicher, dass<br />

Martin Luther solche<br />

Lampen gekannt und<br />

auch benutzt hat,<br />

denn es ist genau der<br />

Typ von Lampen, der<br />

zu Luthers Zeiten aufkam<br />

und plötzlich Allgemeingut<br />

wurde“, so<br />

Dr. Wunderlich.<br />

Beleuchtung war bis<br />

zum Mittelalter purer<br />

Luxus. Erst zu Beginn<br />

der frühen Neuzeit<br />

eroberte die Rapspflanze Europa und lieferte<br />

große Mengen Öl. Jeder konnte sich<br />

von nun an Öl zum Verbrennen in einer<br />

Lampe leisten. Rapsöl als Brennstoff<br />

erleichterte das Arbeiten im Dunklen.<br />

Das steigerte die Produktivität der Menschen.<br />

Bis dahin waren selbst einfache<br />

Handarbeiten oft ans Tageslicht gebunden.<br />

„Damals brachte Rapsöl Licht ins<br />

dunkle Mittelalter und löste eine energetische<br />

Revolution aus. Heute sichert<br />

Raps als Biodiesel die Mobilität, liefert<br />

gleichzeitig Proteinfutter für Nutztiere<br />

und schützt das Klima“, so Wilhelm F.<br />

Thywissen, Präsident von OVID Verband<br />

der ölsaatenverarbeitenden Industrie in<br />

Deutschland.<br />

Als Erfindung der frühen Neuzeit<br />

war Raps bereits ein wichtiger nachwachsender<br />

Rohstoff. 500 Jahre später<br />

ist die Pflanze populärer denn je: beliebtestes<br />

Speiseöl, wichtiges Eiweißfutter,<br />

klimafreundlicher Kraftstoff. Zusätzlich<br />

lockert Raps den Boden auf und ist relevante<br />

Nahrungsquelle für Honigbienen.<br />

„Das ist gelebte Bioökonomie und entspricht<br />

den Nachhaltigkeitszielen der<br />

Vereinten Nationen“, so Thywissen. Raps<br />

blüht aktuell auf rund 1,4 Millionen Hektar.<br />

Ernteschätzungen gehen in diesem<br />

Jahr von etwa fünf Millionen Tonnen<br />

Rapssaaten aus.<br />

Ab dem 19. Jahrhundert verdrängte<br />

Petroleum Rapsöl als Brennstoff in den<br />

Lampen. Noch heute nutzt man Petroleum<br />

in Gartenfackeln. Dr. Wunderlich:<br />

„Wie zu Luthers Zeiten ließe sich<br />

das Licht auch problemlos mit Rapsöl<br />

erzeugen“. ó<br />

Preisträger 2014<br />

Bayern


Schreiben – lasst Profis ran!<br />

Wir alle können eine Schere halten<br />

und schicken unsere Lieben<br />

doch immer zum Friseur<br />

– sicher ist sicher, Haare ab unter den<br />

Fittichen der Handwerksmeisterin. Dass<br />

wir vor unserer eigenen Haustür einen<br />

fehlenden Straßenbaum pflanzen und<br />

päppeln könnten – logisch. Aber den<br />

Auftrag für die neue Kastanie vergibt<br />

die Stadt lieber ordnungsgemäß an eine<br />

Gartenbaufirma. Und wenn ein neuer<br />

Internetauftritt für den Familienbetrieb<br />

ansteht? Wir holen den Experten, er bastelt<br />

die Webseite samt Menü. Mit Text<br />

füllen kann der Chef die vorgesehenen<br />

Rubriken dann ja alleine! Kann er?<br />

Er quält sich dabei, logisch. Ist ja<br />

auch schwer, die eigenen Angebote und<br />

Leistungen per Text in gutes Licht zu<br />

rücken. Müller und Schulze arbeiten<br />

noch etwas zu, das wird eingefügt. Nun<br />

heißt es für den Chef: Feinschliff. Das<br />

alles frisst Zeit. Und das Ergebnis? „Hm”<br />

würde der Chef beim Blick in den Spiegel<br />

sagen, hätte er sich selbst die Haare<br />

geschnitten.<br />

© gwt52hkxd8z - stock.adobe.com<br />

Eine Pressemitteilung schreiben.<br />

Einen Text für eine Broschüre oder eben<br />

für die Webseite. „Schreiben können wir<br />

alleine.” So hörte ich es von einem Abteilungsleiter<br />

eines Bildungsministeriums.<br />

Man hatte sich externe Kommunikationsarbeiter<br />

ins Haus geholt, sie sollten<br />

pfiffige Ideen und Grafik entwickeln<br />

für die x-te Schulgesetzreform. Ran. Der<br />

Claim war toll, Layout für Gedrucktes<br />

und Bildschirm überzeugten durch Originalität<br />

und Werbewirksamkeit. Dann<br />

der Herr aus der Behörde: „Schreiben<br />

können wir alleine.” Ja, klar, haben wir<br />

alle in der Schule gelernt. Machen wir<br />

jeden Tag: fein im Amtsjargon, Makler-<br />

Sprech, Juristenkauderwelsch („bezugnehmend<br />

bezüglich der Bezüge”).<br />

Immer wieder erlebe ich, wie Leute<br />

staunend einen von uns Profis geschriebenen<br />

Text lesen. Zu ihrem ureigenen<br />

Anliegen – ihrer Firma, ihrem neuen Produkt<br />

oder auch ihrer Vita. Nach dem<br />

Lesen kommt die Frage: „Wie machen<br />

Sie das?” Also die relevanten Fakten<br />

erkennen – und alles so aufschreiben,<br />

dass es interessant, gewinnend und vor<br />

allem: besonders ist. Die Antwort lautet:<br />

Übung. Jahrelange Übung. So wie<br />

der Hersteller für Hohlkörperblasformen<br />

aus Kunststoffen sofort weiß, wie er das<br />

vom Kunden gewünschte Produkt liefern<br />

kann. So schreibt der gute Texter im<br />

Handumdrehen einen anständigen Text.<br />

Ich frage mich, warum ausgewiesene<br />

Experten auf ihrem Gebiet sich<br />

das antun: sich mit Textformen herumschlagen,<br />

die nicht ihre sind. Ein guter<br />

Text-Handwerker braucht einen Bruchteil<br />

der Zeit für einen viel besseren Text.<br />

Das kostet nicht die Welt! Und die Zeit,<br />

die hier gewonnen wird – die darf der<br />

entlastete Amateur-Texter dann getrost<br />

beim Friseur oder bei der Gartenarbeit<br />

verbringen. Den Herrn mit seinem<br />

„Schreiben können wir alleine” konnten<br />

wir übrigens umstimmen: Das interne<br />

Bürokratendeutsch zur Schulreform<br />

übersetzten wir in Alltagssprache, die<br />

Lust macht, weiterzulesen. Der Mann<br />

durfte entscheiden, welchen Text er drucken<br />

lassen wollte. Er entschied richtig.<br />

Und hatte die Größe zu sagen: „Qualität<br />

kommt eben nicht von Qual.” ó<br />

Über die Autorin<br />

Martina Rellin, Ex-Chefredakteurin der<br />

Kultur-Zeitschrift Das <strong>Magazin</strong> und erfolgreiche<br />

Sachbuchautorin („Klar bin ich eine<br />

Ost-Frau!”) schreibt leidenschaftlich gern<br />

für sich und andere – Bücher und Auftragskommunikation.<br />

Sie betreibt die Rellin<br />

Schreibwerkstatt bei Berlin und seit<br />

neuestem in Oybin im Zittauer Gebirge<br />

und vermittelt dort wie in Grimma in<br />

Kursen und Coachings Interessierten das<br />

Handwerk des Schreibens.<br />

www.martinarellin.de<br />

15<br />

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16<br />

Verständlichkeits-Index<br />

Mit Hilfe einer speziellen<br />

Verständlichkeits-Software<br />

berechnen wir den Hohenheimer<br />

Verständlichkeits-Index. Er reicht<br />

von 0 (formal unverständlich) bis 20<br />

(formal sehr verständlich). Anhand der<br />

Rede-Manuskripte ermittelt die Software<br />

zahlreiche Wort- und Satzmerkmale,<br />

u.a.: durchschnittliche Satzlänge,<br />

Anteil der Sätze mit mehr als 20 Wörtern,<br />

Anteil der Schachtelsätze und der<br />

Sätze mit mehr als zwei Informationseinheiten,<br />

Anteil der Passiv-Sätze, durchschnittliche<br />

Wortlänge, Anteil abstrakter<br />

Substantive, Anteil Fremdwörter, Anteil<br />

der Wörter aus dem Grundwortschatz.<br />

Untersucht wurden die CEO-Reden auf<br />

den Hauptversammlungen der DAX-<br />

30-Unternehmen. Da unsere Analysen<br />

auf den Redentexten basieren, schließen<br />

wir solche Redner aus, die keine Manuskripte<br />

zur Verfügung stellen. In diesem<br />

Jahr ist das der Fall bei Bernd Scheifele<br />

(HeidelbergCement) und Thomas Ebeling<br />

(ProSiebenSat.1 Media).<br />

Satzlänge (in Wörtern): Die formale Verständlichkeit von<br />

Satzlänge (in Wörtern): Die formale Verständlichkeit<br />

CEO-Reden auf den Hauptversammlungen <strong>2017</strong><br />

von CEO-Reden auf den Hauptversammlungen <strong>2017</strong><br />

Telekom (Höttges)<br />

Fresenius SE (Sturm)<br />

BMW (Krüger)<br />

Deutsche Post (Appel)<br />

Continental (Degenhart)<br />

Deutsche Börse (Kengeter)<br />

Commerzbank (Zielke)<br />

Infineon (Ploss)<br />

Siemens (Kaeser)<br />

Vonovia (Buch)<br />

VW (Müller)<br />

Daimler (Zetsche)<br />

Merck (Oschmann)<br />

BASF (Bock)<br />

adidas (Rorsted)<br />

Fresenius MC (Powell)<br />

RWE (Schmitz)<br />

Beiersdorf (Heidenreich)<br />

Lufthansa (Spohr)<br />

ThyssenKrupp (Hiesinger)<br />

Bayer (Baumann)<br />

Deutsche Bank (Cryan)<br />

Münchener Rück (von Bomhard)<br />

SAP (McDermott)<br />

Henkel (Van Bylen)<br />

E.ON (Teyssen)<br />

Allianz (Bäte)<br />

Linde (Belloni)<br />

Je kürzer die Sätze, desto verständlicher ist die Rede.<br />

Je kürzer die Sätze, desto verständlicher ist die Rede.<br />

Durchschnittswert <strong>2017</strong>: 11,4 Wörter.<br />

Vorjahre: Durchschnittswert 2016: 11,7 Wörter / 2015: <strong>2017</strong>: 12,3 Wörter 11,4 / Wörter. 2014: 13,0 Wörter.<br />

6.64<br />

7.03<br />

7.78<br />

8.39<br />

8.94<br />

9.20<br />

9.82<br />

10.06<br />

10.08<br />

10.24<br />

10.66<br />

10.84<br />

11.15<br />

11.37<br />

11.55<br />

11.59<br />

11.69<br />

12.27<br />

12.46<br />

12.56<br />

12.62<br />

12.87<br />

13.08<br />

13.57<br />

14.39<br />

14.70<br />

15.97<br />

Vorjahre: 2016: 11,7 Wörter / 2015: 12,3 Wörter / 2014: 13,0 Wörter.<br />

Verständlichkeits-Ranking <strong>2017</strong><br />

Der Gewinner <strong>2017</strong> gehört seit mehreren<br />

Jahren zur Spitze in Sachen formelle<br />

Verständlichkeit: Timotheus Höttges liefert<br />

eine Rede, die 19,8 Punkte auf dem<br />

Hohenheimer Index erreicht. Das ist der<br />

höchste Wert, den wir je für eine CEO-<br />

Rede gemessen haben. Der Telekom-<br />

Chef, der dem Unternehmen seit 2014<br />

vorsteht, hat sich in den letzten Jahren<br />

kontinuierlich gesteigert (2014: 16,9;<br />

2015: 18,4; 2016: 19,5). Auf dem zweiten<br />

Platz landet Stephan Sturm von Fresenius<br />

SE, der mit seinen 19,1 Punkten an<br />

die Erfolge seines Vorgängers Ulf Schneider<br />

anschließt. Platz 3 belegt Frank Appel<br />

von der Deutschen Post mit 18,9 Punkten,<br />

dicht gefolgt von BMW-Chef Harald<br />

Krüger (18,8 Punkte). Auf dem letzten<br />

Platz landet Linde-Chef Aldo Belloni mit<br />

5,9 Punkten. Damit kann er nicht an die<br />

letztjährige Leistung seines Vorgängers<br />

anschließen. 2016 erreichte Wolfgang<br />

Büchele 11,9 Punkte. Überhaupt sehen<br />

wir <strong>2017</strong>: Die DAX-Neulinge erreichen<br />

meist nicht die Leistungen ihrer Vorgänger.<br />

17.76<br />

Prof. Dr. Frank Brettschneider<br />

Claudia Thoms, M. Sc.<br />

Verbesserungen<br />

und verpasste<br />

Chancen<br />

<strong>2017</strong> erreichen die<br />

CEO-Reden auf den<br />

Hauptversammlungen<br />

durchschnittlich<br />

14,4 Punkte auf dem<br />

Hohenheimer Verständlichkeitsindex.<br />

Damit bleibt es in<br />

etwa beim Vorjahreswert<br />

(2016: 14,3<br />

Punkte im Durchschnitt).<br />

Im Gegensatz<br />

zum letzten<br />

Jahr ist allerdings<br />

die Bandbreite der<br />

erreichten Werte<br />

etwas größer. Die<br />

formell unverständlichste<br />

Rede 2016 lag<br />

bei 9,2 Punkten (Beiersdorf), die formell<br />

verständlichste bei 19,5 Punkten (Telekom).<br />

<strong>2017</strong> erreicht das Schlusslicht des<br />

Rankings 5,9 Punkte (Linde), der Gewinner<br />

<strong>2017</strong> liefert eine Rede mit einem Wert<br />

von 19,8 Punkten (Telekom). Insgesamt<br />

zeigt sich: Immer mehr Vorstandsvorsitzende<br />

halten Reden, die sich nicht nur an<br />

institutionelle Anleger, Analysten und<br />

Finanz- und Wirtschaftsexperten richten.<br />

<strong>2017</strong> sind nur noch 15 Reden mit einem<br />

Wert unter 15 Punkten zu finden. Zum<br />

Vergleich: 2014 waren es noch 21. Die Vorstandsvorsitzenden<br />

nutzen die Hauptversammlung<br />

zunehmend für Reden,<br />

die auch für eine breitere Öffentlichkeit<br />

verständlich sind. Viele der untersuchten<br />

Redner bemühen sich, Fachsprache so<br />

zu übersetzen, dass auch fachfremde<br />

Personen den Inhalt der Rede verstehen.<br />

Für den Auf- und Ausbau von Reputation<br />

ist dies sinnvoll.<br />

Verständlichkeits-Hürden<br />

Wesentliche Verständlichkeits-Hürden<br />

sind Bandwurmsätze, abstrakte Begriffe,<br />

zusammengesetzte Wörter und nicht<br />

erklärte Fachbegriffe. Zusammengenommen<br />

ergibt sich dann Kauderwelsch<br />

statt Klartext. Dabei gilt: Nur wer verstanden<br />

wird, kann auch überzeugen.<br />

Daher sollten einige Grundregeln für<br />

verständliche Reden eingehalten werden:<br />

kurze Sätze, gebräuchliche Begriffe,<br />

Fachbegriffe übersetzen und zusammengesetzte<br />

Wörter möglichst vermeiden.<br />

Wir stellen fest: Die Kommunikationsabteilungen<br />

achten häufig auf die<br />

sprachliche Ausgestaltung der Reden.<br />

Grobe Hürden finden sich in den Reden<br />

dadurch immer seltener.<br />

Wort-Beispiele<br />

Was ein Chatbot, der ESG-Ansatz, das<br />

On-site-Geschäft oder die SA-VATechnologie<br />

ist, wissen die Experten im Publikum<br />

der Hauptversammlungen sicher.<br />

Ebenso können Informatiker bestimmt<br />

etwas mit der Blockchain-Technolo-


• Steuerungs- und Kommunikationstechnik<br />

• Energieanlagen<br />

Aus den Manuskripten <strong>2017</strong>:<br />

gie, einer In-Memory-Datenbank oder<br />

Design-Thinking-Workshops anfangen,<br />

die SAP-Chef Bill McDermott anspricht.<br />

Die breite Öffentlichkeit weiß mit solchen<br />

Begriffen aber meist nur wenig<br />

anzufangen. Immerhin: Die Vorstandsvorsitzenden<br />

greifen immer seltener auf<br />

solche Wörter zurück bzw. sie erklären<br />

sie immer häufiger, wenn sie sie doch<br />

einmal verwenden. So ist es im sechsten<br />

Jahr unseres Rankings deutlich einfacher<br />

geworden, Positiv-Beispiele zu<br />

finden. Die Vorstandsvorsitzenden von<br />

RWE und Infineon erklären beispielsweise,<br />

was „market maker“ sind oder<br />

was unter „Augmented Reality“ zu verstehen<br />

ist. Stephan Sturm von Fresenius<br />

SE erläutert, was „Biologika“ sind. Die<br />

Bedeutung von englischen Begriffen wie<br />

„Sharing Economy“ oder von Wirtschaftsfachbegriffen<br />

wie „Hybridanleihen“ oder<br />

„Commodities“ wird nicht mehr einfach<br />

vorausgesetzt. Solche Begriffe zu erläutern,<br />

mag nicht für jeden Zuhörer oder<br />

Leser notwendig sein. Dadurch steigt<br />

aber die Wahrscheinlichkeit, dass auch<br />

Personen mit weniger Vorkenntnissen<br />

das verstehen, was der Redner meint.<br />

Einschränkung<br />

Um Missverständnissen vorzubeugen:<br />

Die formale Verständlichkeit ist nicht<br />

das einzige Kriterium, von dem die Güte<br />

einer Rede abhängt. Wichtiger noch ist<br />

der Inhalt. Und hinzu kommen Kriterien<br />

wie der Aufbau der Rede oder der<br />

Vortragsstil. Aber: Formal verständliche<br />

Botschaften werden von den Zuhörern<br />

besser verstanden und besser erinnert.<br />

Zudem sind die Zuhörer eher in der Lage,<br />

die Kernbotschaft einer Rede wiederzugeben.<br />

Und verständliche Botschaften<br />

genießen mehr Vertrauen als unverständliche<br />

Botschaften. ó<br />

Prof. Dr. Frank Brettschneider,<br />

Claudia Thoms, M. Sc.,<br />

Universität Hohenheim, Stuttgart<br />

Negativ-Beispiele:<br />

• „Ein Beispiel ist unsere SA-VA-<br />

Technologie für großflächige Displays.“<br />

(Merck, Oschmann)<br />

• „Im Industriegasebereich hat sich<br />

das On-site-Geschäft in Nordamerika<br />

gut entwickelt.“ (Linde, Belloni)<br />

Positiv-Beispiele:<br />

• „Organisch, das heißt ohne den<br />

Einfluss von Akquisitionen und<br />

Währungen, haben wir ein sehr<br />

gutes Umsatzwachstum von<br />

3,1 Prozent erzielt.“ (Henkel, Van<br />

Bylen)<br />

• „Zukunftsweisend ist ganz besonders<br />

der Devisenhandel. Der<br />

Handel von Unternehmensanleihen.<br />

Und der Handel von Energie,<br />

Rohstoffen und weiteren Waren.<br />

„Commodities“ lautet dafür das<br />

Börsenfachwort.“ (Deutsche Börse,<br />

Kengeter)<br />

17<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Gesellschaft<br />

Am Puls der Energie<br />

• Steuerungs- und Kommunikationstechnik<br />

• Energieanlagen<br />

• • Elektroinstallation<br />

Elektroinstallation<br />

Zufriedene Kunden und repräsentative Objekte sind eine gute Empfehlung für Elektromontagen Leipzig.<br />

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Elektrobranche blicken wir auf über 40 Jahre Erfahrung zurück. Durch Zuverlässigkeit, Qualität und Service<br />

haben wir uns einen Namen gemacht.<br />

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Fotos & Quellen: fotolia.com/Oskar-Patzelt-Stiftung/Boris Löffert/Duo YingLing/Donial Kalex/Rachel Hiew/George Jackson-Band/Milko Braeuer/Lea Hinz


Streiflichter aus den Grußworten<br />

Tarek Al-Wazir,<br />

Hessischer Minister für Wirtschaft,<br />

Energie, Verkehr und<br />

Landesentwicklung<br />

Olaf Lies,<br />

Niedersächsischer Minister<br />

für Wirtschaft, Arbeit und<br />

Verkehr<br />

Bodo Ramelow,<br />

Thüringer Ministerpräsident<br />

© Thüringer Staatskanzlei<br />

© HMWEVL<br />

© Thiemo Jentsch<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

20<br />

Werner M. Bahlsen,<br />

Präsident des Wirtschaftsrat<br />

der CDU e. V.<br />

© Jens Schicke<br />

Jürgen Barke,<br />

Staatssekretär für Wirtschaft,<br />

Arbeit, Energie und Verkehr<br />

© Dirk Guldner /<br />

www.foto-guldner.de<br />

Malu Dreyer,<br />

Ministerpräsidentin von<br />

Rheinland-Pfalz<br />

© Elisa Biscotti<br />

Christian Lindner MdL,<br />

Bundesvorsitzender der FDP<br />

© www.christian-lindner.de<br />

Dr. Carsten Linnemann MdB,<br />

MIT-Bundesvorsitzender<br />

© Fotograf: Thorsten Schneider<br />

Dr. Nikolaus Marschik,<br />

Österreichischer Botschafter<br />

in Berlin<br />

© Österreichische Botschaft<br />

„Der Mittelstand ist und bleibt ein Garant<br />

für Stabilität und Vertrauen in Deutschland.“<br />

Dr. Wolfgang Schäuble MdB<br />

„Mittelständische Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer stehen für persönliche<br />

Innovations-, Risiko- und Leistungsbereitschaft.“<br />

Brigitte Zypries<br />

„…der Mittelstand ist nicht nur Säule unseres<br />

Wohlstandes, sondern auch Seele und<br />

Stolz der deutschen Wirtschaft.“<br />

Werner M. Bahlsen<br />

„..Erfolgsgeschichten mittelständischer<br />

Firmen werden oft im Verborgenen<br />

geschrieben.“<br />

Dr. Reiner Haseloff<br />

Martin Dulig,<br />

Sächsischer Staatsminister<br />

für Wirtschaft, Arbeit und<br />

Verkehr<br />

© Goetz Schleser<br />

Dr. Reiner Haseloff,<br />

Ministerpräsident des Landes<br />

Sachsen-Anhalt<br />

© www.AndreasLander.de<br />

Dr. Nicole<br />

Hoffmeister-Kraut MdL,<br />

Ministerin für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Wohnungsbau des<br />

Landes Baden-Württemberg<br />

© WM Baden-Württemberg<br />

Reinhard Meyer,<br />

Minister für Wirtschaft,<br />

Arbeit, Verkehr und Technologie<br />

des Landes Schleswig-<br />

Holstein<br />

© Olaf Bathke<br />

Emilia Müller,<br />

Bayerische Staatsministerin<br />

für Arbeit und Soziales,<br />

Familie und Integration<br />

© Bayerisches Staatsministerium<br />

für Arbeit und Soziales, Familie<br />

und Integration<br />

Michael Müller,<br />

Regierender Bürgermeister<br />

von Berlin<br />

© Senatskanzlei/Martin Becker<br />

„Mittelstand ist vielmehr eine Haltung… die<br />

für Fleiß, Innovationsbereitschaft, unternehmerischen<br />

Wagemut und soziales Verantwortungsbewusstsein<br />

steht.“<br />

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL<br />

„Der ‚Große Preis des Mittelstandes‘ ist<br />

eine Erfolgsgeschichte.“<br />

Reinhard Meyer<br />

„Die Preisträger sind Leuchttürme unserer<br />

Unternehmenslandschaft und dienen<br />

anderen Unternehmen als Inspiration.“<br />

Emilia Müller<br />

„…bahnbrechende Erfindungen sind in<br />

unserem Land untrennbar mit dem Mittelstand<br />

verbunden.“<br />

Michael Müller<br />

Reiner Holznagel,<br />

Vorsitzender und Präsident<br />

des Bundes der Steuerzahler<br />

© Bund der Steuerzahler<br />

Prof. Dr. Andreas Pinkwart,<br />

Minister für Wirtschaft,<br />

Innovation, Digitalisierung<br />

und Energie des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

„Ich hoffe, dass viele Unternehmen den<br />

Nominierten und Ausgezeichneten nacheifern…“<br />

Prof. Dr. Andreas Pinkwart<br />

© MWIDE NRW/Roberto Pfeil<br />

Annegret<br />

Kramp-Karrenbauer<br />

Ministerpräsidentin des<br />

Saarlandes<br />

© Carsten Simon<br />

Ramona Pop,<br />

Senatorin für Wirtschaft,<br />

Energie und Betriebe des<br />

Landes Berlin<br />

© Senatsverwaltung für Wirtschaft,<br />

Energie und Betriebe des Landes Berlin<br />

Anke Rehlinger,<br />

Ministerin für Wirtschaft,<br />

Arbeit, Energie und Verkehr<br />

© www.spd-saar.de


Prof. Dr. Wolfgang Reinhart<br />

MdL,<br />

Fraktionsvorsitzender der<br />

CDU-Fraktion im Landtag<br />

von Baden-Württemberg<br />

© Prof. Dr. Wolfgang Reinhart<br />

André Schröder,<br />

Minister der Finanzen des<br />

Landes Sachsen-Anhalt<br />

© Ministerium der Finanzen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Dr. Markus Söder MdL,<br />

Staatsminister der Finanzen,<br />

für Landesentwicklung und<br />

Heimat<br />

© Staatsministerium der Finanzen, für<br />

Landesentwicklung und Heimat<br />

Dr. Wolfgang Schäuble MdB,<br />

Bundesminister der Finanzen<br />

© Bundesministerium der Finanzen,<br />

Ilja C. Hendel<br />

Erwin Sellering,<br />

ehemaliger Ministerpräsident<br />

des Landes Mecklenburg-Vorpommern<br />

© Pressestelle Staatskanzlei M-V<br />

Stanislaw Tillich,<br />

Ministerpräsident des<br />

Freistaats Sachsen<br />

© Staatskanzlei Sachsen<br />

„Der mittelständischen Wirtschaft in Thüringen<br />

ist seit der friedlichen Revolution 1989<br />

eine beispiellose Aufholjagd gelungen.“<br />

Bodo Ramelow<br />

„…noch nie war der saarländische Mittelstand<br />

so facettenreich wie heute.<br />

Anke Rehlinger<br />

„…diese verantwortliche Rolle des Mittelstands<br />

als „Corporate Citizen“ ist unbedingt<br />

preiswürdig.“<br />

Prof. Dr. Wolfgang Reinhart<br />

„Wer den Großen Preis des Mittelstands<br />

bekommt, der gehört zu den tragenden<br />

Säulen unserer Gesellschaft.“<br />

Stanislaw Tillich<br />

„…schon die Nominierten für diesen Preis…<br />

gehören zur unternehmerischen Elite in<br />

Deutschland.“<br />

Prof. Dr. Armin Willingmann<br />

Alle Grußworte sind in vollständiger<br />

Länge nachzulesen im Internet unter<br />

www.pt-magazin.de. ó<br />

Prof. Dr. Armin Willingmann,<br />

Minister für Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Digitalisierung<br />

in Sachsen-Anhalt<br />

© Andreas Lander<br />

Brigitte Zypries,<br />

Bundesministerin für<br />

Wirtschaft und Energie<br />

© Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Energie<br />

21<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

„…mittelständischen Unternehmen…treten<br />

mit langfristigem Denken und sozialem<br />

Engagement für unsere Gesellschaft ein.“<br />

Dr. Markus Söder<br />

Anz. <strong>PT</strong>_<strong>Magazin</strong> 210 x 145_06'17_c.qxp_Layout 1 07.06.17 10:40 Seite 1<br />

Oer-Erkenschwick<br />

Eckenhagen<br />

Bedburg<br />

Kreuzau<br />

Rengsdorf<br />

Rheinbach<br />

Andernach<br />

Ihre Nr. 1<br />

für Baden, Sauna &Wellness<br />

Kaiserslautern<br />

Obertshausen<br />

Meersburg Schliersee<br />

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monte mare ist der Marktführer für die Planung, Finanzierung, Errichtung und den Betrieb<br />

großer Bäder-, Sauna- und Wellnessanlagen. Dabei schafft das Unternehmen mit Sitz in<br />

Rengsdorf/Westerwald Lösungen, in denen sich Theorie, Praxis und mehr als 30 Jahre Erfahrung vereinen.<br />

3,2 Millionen Gäste haben sich im vorigen Jahr für die „Pause vom Alltag“ in einer der 12 monte mare Anlagen entschieden.<br />

1.100 Mitarbeiter sorgen dafür, dass dieses Leistungsversprechen an mehr als 360 Tagen im Jahr in die Tat umgesetzt wird.<br />

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Mittelstandstour Powerdialog <strong>2017</strong><br />

Rückblick: Mittelstandstour <strong>2017</strong> durch Norddeutschland<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

22<br />

Unter dem Motto „Powerdialog“<br />

besuchte der Kuratoriumsvorsitzende<br />

der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung, Christian<br />

Wewezow, zusammen mit Dirk<br />

Janthur ausgewählte Unternehmen<br />

in Norddeutschland vom 28.<br />

Mai bis 1. Juni <strong>2017</strong> und legten<br />

gemeinsam insgesamt über 2.000<br />

Kilometer zurück. Sie diskutierten<br />

die Frage: Wie sehen Entwicklungspotentiale<br />

und Impulse für<br />

die Zukunft aus?<br />

Im Netzwerk der Besten,<br />

initiiert von der Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung, findet man sie alle: Die<br />

mehr als 16.000 Unternehmen,<br />

die seit 1994 für den Wettbewerb<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“<br />

nominiert wurden. Vorsitzender<br />

ist Christian Wewezow. Der Kuratoriumsvorsitzende<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

und Geschäftsführer<br />

der Clockwise Consulting GmbH<br />

besuchte auch in diesem Jahr ausgewählte<br />

Unternehmen im Rahmen<br />

seiner Mittelstandstour. Sie<br />

stand unter dem Motto „Powerdialog“.<br />

Gemeinsam mit Dirk Janthur<br />

besuchte er 12 Unternehmen<br />

an vier Tagen und besprach mit<br />

den Verantwortlichen Impulse<br />

und Entwicklungspotentiale für<br />

morgen und übermorgen.<br />

Tag 1 | Station 1: caleg Schrank<br />

und Gehäusebau, Calau<br />

Mit viel Energie und Unternehmergeist<br />

produziert Caleg in<br />

Calau moderne und qualitativ<br />

anspruchsvolle Anlagen- und<br />

Schaltschränke für die ganze Welt.<br />

Kurzweilig und humorvoll mit<br />

technischem Detailwissen führte<br />

Geschäftsführer Dieter Lubert<br />

durch sein Unternehmen. „Ein<br />

echter Weltmarktführer mitten<br />

im Calauer Wald und ein verdienter<br />

Preisträger“, lautet das Fazit<br />

von Wewezow.<br />

Station 2: Wirtschaftspolitischer<br />

Dialog im politischen Berlin<br />

Tino Barth, Vorsitzender vom<br />

Internationalen Wirtschaftsrat<br />

und der Allianz der Verbände<br />

caleg Schrank und Gehäusebau<br />

Wirtschaftspolitischer Dialog<br />

Unternehmensgruppe Eggert<br />

TRIHOTEL<br />

Bilder: © Christian Wewezow<br />

DINO Bremen Anlagenund<br />

Maschinenbau<br />

Vermessungs- und<br />

Sachverständigenbüro Ehrhorn<br />

LAGER 3000<br />

Eifler Kunststoff-Technik<br />

© EKT<br />

sowie Botschafter der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

hatte eingeladen zu<br />

einem politischen Hintergrundgespräch<br />

mit MdB Klaus Ernst.<br />

Station 3: Expert Systems, Berlin<br />

Digitales Bewertungsmarketing<br />

nach neusten Erkenntnissen optimal<br />

auch für den Mittelstand<br />

umgesetzt, das bietet Proven<br />

Expert von Expert Systems. „Am<br />

Ende zählt wie immer nur der<br />

gute Ruf“, sagt Christian Wewezow.<br />

Tag 2 | Station 4: Unternehmensgruppe<br />

Eggert, Bergen<br />

Tag 2 der Mittelstandstour führte<br />

Christian Wewezow und Dirk Janthur<br />

zur Unternehmensgruppe<br />

Eggert nach Bergen auf Rügen.<br />

Begonnen hat alles 1990 auf<br />

der grünen Wiese mit der Gründung<br />

der Auto Eggert GmbH und<br />

dem Verkauf von Gebrauchtwagen.<br />

Heute ist die Firma mit fünf<br />

Fahrzeugmarken an insgesamt<br />

acht Standorten auf Rügen, in<br />

Stralsund und Greifswald vertreten.<br />

„Eine spannende Erfolgsgeschichte“,<br />

findet Wewezow.<br />

Station 5: TRIHOTEL, Rostock<br />

Das TRIHOTEL von Benjamin Weiß<br />

wurde 2016 mit dem Sonderpreis<br />

Junge Wirtschaft in Zusammenarbeit<br />

mit den Wirtschaftsjunioren<br />

Deutschland ausgezeichnet.<br />

„Er hat das größte privatgeführte<br />

Hotel in Rostock als Nachfolger<br />

komplett neu ausgerichtet: Hotel,<br />

Wellness und Kultur unter einem<br />

Dach“, so Wewezow. Das Trihotel<br />

in Rostock sei immer einen Besuch<br />

wert.<br />

Tag 3 | Station 6: Scharnebecker<br />

Mühle GmbH, Scharnebeck<br />

Seit 1898 produziert die Scharnebecker<br />

Mühle qualitativ hochwertiges<br />

Tierfutter zur Belieferung<br />

von u.a. Züchtern und Genossenschaften<br />

in Deutschland und weltweit.<br />

Die Müllerei im historischen<br />

Mühlengebäude war ein echtes<br />

Erlebnis.


AKTENLAGERUNG...<br />

AKTENDIGITALISIERUNG...<br />

ARCHIV-OUTSOURCING...<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Station 7: DINO Bremen Anlagen- und<br />

Maschinenbau e.K.<br />

DINO Bremen Anlagen- und Maschinenbau<br />

wurde mit dem Finalisten vom Großen<br />

Preis des Mittelstandes ausgezeichnet.<br />

Das Unternehmen stellt für Kunden<br />

weltweit Elektro Dampferzeuger her.<br />

Wewezow, Janthur und Kahrs zeigten<br />

sich beeindruckt: „Alle Anlagen und<br />

Maschinen sind Unikate. Es ist unglaublich<br />

spannend, welche Einsatzmöglichkeiten<br />

Wasserdampf hat.“<br />

Station 8: Vermessungs- und Sachverständigenbüro<br />

Ehrhorn, Achim<br />

Ebenfalls Preisträger ist das Vermessungsbüro<br />

von Dipl.-Ing. Uwe Ehrhorn.<br />

Als öffentlich bestellter Vermessungsingenieur<br />

legt er besonderen Wert darauf,<br />

Wissen und Know-how zu bilanzieren,<br />

um sein Vermessungsbüro nachhaltig<br />

zu entwickeln. „Professionelles Unternehmenscontrolling<br />

und konsequentes<br />

Qualitätsmanagement rundeten das<br />

Bild ab“, sagt Janthur.<br />

Station 9: LAGER 3000, Wiefelstede<br />

Ebenfalls mit dem Großen Preis des<br />

Mittelstandes ausgezeichnet, ist LAGER<br />

3000 in Wiefelstede. „Familie Riemer hat<br />

seit Ende der 90er Jahre erkannt, dass<br />

eine vertikale Integration der gesamten<br />

Wertschöpfungskette rund um das<br />

Archivieren von Dokumenten zukunftsweisend<br />

ist“, so Wewezow. Akten werden<br />

abgeholt, digital archiviert, physisch eingelagert<br />

und am Ende auch vernichtet.<br />

„Es ist ein wahres Pionierunternehmen.“<br />

Tag 4 | Station 10: CarePool, Hannover<br />

Der Pflegedienst CarePool aus Hannover<br />

hat <strong>2017</strong> die Jurystufe erreicht.<br />

„Das Unternehmen hat bewiesen, dass<br />

Kooperation ein erfolgreicher Weg ist,<br />

um im regionalen Markt fast 30 Jahre<br />

seit Erstgründung zu bestehen“, sagte<br />

Kahrs, der die Mittelstandstour unterstützt<br />

hat. Das Unternehmen ist eine<br />

Fusion von drei Pflegediensten und habe<br />

die weitere Unternehmensentwicklung<br />

gut strukturiert.<br />

Station 11: HSP GRUPPE, Hannover<br />

Die Jurystufe erreicht hat die HSP<br />

GRUPPE, ein bundesweiter kooperativer<br />

Zusammenschluss von Steuerberatern<br />

und Rechtsanwälten ohne gesellschaftsrechtliche<br />

Verbindung. „Der Zusammenschluss<br />

zeichnet sich u.a. durch eine<br />

professionelle und einheitliche Außendarstellung<br />

sowie ein vereinheitlichtes<br />

Qualitätssicherungssystem aus“, so<br />

Kahrs.<br />

Station 12 Eifler Kunststoff-Technik,<br />

Bad Salzuflen<br />

Die Eifler Kunststoff-Technik gehört<br />

als Preisträger ebenfalls zu den besten<br />

deutschen Unternehmen. Rund 300 Mitarbeiter<br />

fertigen in Deutschland und<br />

Tschechien in hochmodernen Industrieanlagen<br />

und neusten Produktionsanlagen<br />

„hochwertigste Spritzguss-Komponenten“<br />

für vielfältige B2C-Produkte.<br />

Beeindruckend fand Wewezow besonders<br />

„die Fertigungsexzellenz und die<br />

Personalführung“.<br />

Station 13: UNITY AG, Büren<br />

Mit dem Best-of-Consulting-Preis der<br />

Wirtschaftswoche ausgezeichnet, ist<br />

die UNITY AG als Managementberatung<br />

international tätig. Sie berät große<br />

Familienunternehmen und Konzerne im<br />

Bereich der Innovation und Transformation.<br />

„Mit ihren komplexen Digitalisierungs-<br />

und Innovationsprojekten ist sie<br />

am Puls der Zeit und arbeitet aktuell<br />

an der Arbeitswelt 4.0“, unterstreicht<br />

Wewezow.<br />

Das Fazit der Mittelstandstour <strong>2017</strong><br />

Christian Wewezow, der Kuratoriumsvorsitzende<br />

und Vorsitzende vom Netzwerk<br />

der Besten, zeigte sich beeindruckt wie<br />

gut die Unternehmen insgesamt in den<br />

fünf Wettbewerbskriterien aufgestellt<br />

sind. Eines fiel ihm dabei besonders<br />

auf: „Wie wichtig es den Unternehmern<br />

ist gut vernetzt zu sein und Impulse<br />

aus ihrem Netzwerk für die Weiterentwicklung<br />

ihres Unternehmens aufzugreifen.“<br />

„Gerade solche Impuls- und<br />

Entwicklungsleistungen von der Oskar-<br />

Patzelt-Stiftung sowie Besuche vor Ort<br />

schätzen die Unternehmer am meisten“,<br />

fasst Dr. Helfried Schmidt, Vorstand der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung, die Mittelstandstour<br />

<strong>2017</strong> zusammen. ó<br />

Christian Wewezow<br />

Eigenständige Brandabschnitte.<br />

Feuer im Container erlischt<br />

aufgrund Sauerstoffmangels.<br />

Schutz durch wasserdichte aber<br />

atmungsaktive Konstruktion.<br />

Schutz vor Licht und Staub.<br />

Profitieren Sie von der Erfahrung zahlloser<br />

Projekte in den Bereichen Archivoutsourcing<br />

und Aktendigitalisierung,<br />

die LAGER 3000 bereits durchgeführt hat.<br />

Zahlreiche Banken, Sparkassen, Behörden,<br />

Gerichte, Versicherungen sowie<br />

Handels- und Industriekunden sehen<br />

in LAGER 3000 ihre effiziente, kostengünstige<br />

und sichere „externe Fachabteilung“<br />

für das moderne Archivmanagement.<br />

Die Lagerung der Akten erfolgt ausschließlich<br />

in gesicherten Überseecontainern,<br />

die sich in hochgesicherten<br />

Hallen befinden. In den Containern<br />

sind die Akten hervorragend vor<br />

Wasser- und Brandschäden geschützt.<br />

Bei Bedarf können die<br />

Einheiten zusätzlich<br />

klimatisiert werden.<br />

Das gesamte Lager<br />

ist videoüberwacht,<br />

jeder Container<br />

elektronisch<br />

gesichert.<br />

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Power-Workshops<br />

ermitteln Erfolgsfaktoren<br />

Das sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren <strong>2017</strong> für Unternehmen<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

24<br />

Mit der richtigen Idee im perfekten<br />

Moment viel Geld verdienen,<br />

wie zum Beispiel Mark<br />

Zuckerberg. Davon träumen nicht nur<br />

Startups, sondern auch viele Mittelständler.<br />

Einigen mag das gelingen. „In der<br />

Regel ist eine gute Geschäftsidee jedoch<br />

nur ein Teil des Erfolgsrezeptes“, sagt<br />

Mittelstandsexperte Christian Wewezow.<br />

Als Kuratoriumsvorsitzender der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung und erfolgreicher<br />

Consultant hat er in den letzten Jahren<br />

zahlreiche ausgezeichnete Unternehmen<br />

kennengelernt und festgestellt: Es<br />

gibt trotz individueller Unternehmensgeschichten<br />

einige Erfolgsfaktoren, an<br />

denen sich jedes Unternehmen orientieren<br />

kann - egal ob Familienunternehmen<br />

oder Startup.<br />

Im Rahmen der beiden Dialogtage<br />

in Fulda und Leipzig im Frühling fanden<br />

jeweils Power-Workshops statt. Hier<br />

nahmen insgesamt rund 130 Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer teil. Mit<br />

ihnen erarbeitete Christian Wewezow<br />

zentrale und individuelle Erfolgsfaktoren<br />

für ihr Unternehmen, strategische<br />

Linien und neue Wege. Nun hat der Mittelstandsexperte<br />

die zentralen Ergebnisse<br />

zusammengefasst und ausgewertet.<br />

Finanzierung ist Erfolgsfaktor im<br />

Kriterium 1 „Gesamtentwicklung des<br />

Unternehmens“<br />

Für 20 Prozent steht das Thema „Finanzierung<br />

und Investitionen“ ganz oben<br />

auf der Agenda. Im Zentrum dabei „Bankenunabhängigkeit<br />

erreichen durch<br />

hohe Eigenkapitalquote“ sowie „Finanzierungsstruktur<br />

prüfen und Finanzierungsalternativen<br />

schaffen“, zum Beispiel<br />

durch die Möglichkeiten der KFM<br />

AG oder durch Private Equity. 17 Prozent<br />

betrachten das Thema „Führung“<br />

als entscheidenden Erfolgsfaktor für die<br />

„Gesamtentwicklung des Unternehmens“<br />

und nennen „Mitarbeitergespräche führen“,<br />

„Teamentwicklung und -motivation<br />

beachten“ sowie „unternehmerisches<br />

Denken, Kompetenzen und Vertrauen<br />

der Mitarbeiter stärken“ (Intrapreneurship)<br />

als konkrete Schritte.<br />

Für 15 Prozent ist „Wachstum und<br />

Innovation“ aktuell ein entscheidender<br />

Erfolgsfaktor. Sie wollen hierfür ihre<br />

© Christian Wewezow<br />

Erfolgsfaktoren der fünf Kriterien<br />

im Überblick.<br />

„Tätigkeiten im DACH-Markt ausweiten“<br />

sowie „Netzwerke auf nationaler, europäischer<br />

und internationaler Ebene ausbauen“.<br />

„Führung“ ist auch ein zentraler<br />

Erfolgsfaktor im Kriterium 2 „Arbeit<br />

und Ausbildung“<br />

Die Themen „Führung“, „Weiterbildung“<br />

und „Mitarbeiterverantwortung“: Das<br />

sind die drei zentralen Erfolgsfaktoren<br />

im Bereich „Arbeit und Ausbildung“. Im<br />

Bereich „Führung“ (27 Prozent) sahen<br />

die Befragten folgende Handlungsfelder:<br />

„Vorbildfunktion einnehmen“ und „Führungskompetenzen<br />

der Mitarbeiter ausbauen“.<br />

Für den Bereich „Weiterbildung“<br />

nannten sie: „Qualifikationen gezielt fördern“<br />

und „Weiterbildungsmanagement<br />

einführen“. Die „Eigenverantwortung<br />

der Mitarbeiter stärken“ sowie „Delegation<br />

und Übernahme von Verantwortung“<br />

nennen 14 Prozent, um die Mitarbeiterverantwortung<br />

zu stärken.<br />

© Johannes Wosilat<br />

Power-Workshop beim Dialogtag<br />

in Fulda.<br />

„Digitalisierung“ gilt als Erfolgsfaktor<br />

im Kriterium 3 „Innovation und<br />

Modernisierung“<br />

27 Prozent der Befragten sahen den zentralen<br />

Erfolgsfaktor im Bereich „Innovation<br />

und Modernisierung“ bei der<br />

„Digitalisierung“. Sie wollen ihr „Online-<br />

Geschäft ausbauen“ und für sie bedeutet<br />

die digitale Zukunft „neue Geschäftsmodelle“,<br />

„Produkte und Prozesse zu<br />

entwickeln“. In die gleiche Richtung<br />

geht es auch für 23 Prozent, wenn sie<br />

die „Marketingstrategie“ als Erfolgsfaktor<br />

nennen. Sie wollen „Alleinstellungsmerkmale<br />

prüfen und stärken“ sowie<br />

das „Geschäftsmodell erweitern und<br />

rechtzeitig in Frage stellen“.<br />

20 Prozent schließlich sehen den<br />

Erfolgsfaktor beim Thema „Technologie<br />

und Entwicklung“. Sie wollen hierfür<br />

„Kunden in die Produktentwicklung einbinden“<br />

und die „Transformation vom<br />

spezialisierten Lieferanten zum Problemlöser<br />

(mit Verbundpartnern)“ angehen.<br />

Über das eigene „Engagement in<br />

der Region“ (Kriterium 4) besser<br />

informieren<br />

„Tue Gutes und sprich darüber“, so lautet<br />

ein bekannter PR-Grundsatz. Dies<br />

sehen auch die befragten Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer als zentralen<br />

Erfolgsfaktor im Bereich Engagement.<br />

26 Prozent nennen deshalb das Thema<br />

„Informationsportal“. Sie wollen dafür<br />

verstärkt an „Ausbildungsmessen teilnehmen“<br />

sowie einen „Tag der offenen<br />

Tür und Betriebsbesichtigungen anbieten“.<br />

In Kooperationen und Ausbildung<br />

sehen 24 Prozent der Befragten einen<br />

weiteren Erfolgsfaktor. Sie wollen sich<br />

deshalb an „Prüfungsgremien teilnehmen“<br />

sowie sich mit Trägern und anderen<br />

Betrieben vernetzen, um weitere<br />

Impulse zu erhalten, zum Beispiel beim<br />

Thema „Integration“. 21 Prozent erachten<br />

„Praktika und Jobs“ als wichtig. Sie<br />

wollen deshalb verstärkt „Praktika und<br />

Ferienjobs“ anbieten sowie „Stellen für<br />

Werkstudenten“ schaffen.


Über den Autor<br />

Das entscheidende Erfolgskriterium<br />

ist „Netzwerkarbeit“ im Kriterium 5<br />

„Marketing und Service“<br />

36 Prozent gaben an, dass sie beabsichtigen<br />

das „Kompetenznetz Mittelstand“<br />

und das „Netzwerk der Besten“ der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung intensiver nutzen<br />

zu wollen: Das ist für die überwiegende<br />

Mehrheit der Befragten das entscheidende<br />

Erfolgskriterium im Bereich<br />

„Marketing und Service“ für ihr Unternehmen.<br />

21 Prozent wollen auch ihre<br />

„Auszeichnung(en) beim Mittelstandspreis<br />

stärker für das Marketing“ nutzen,<br />

besonders auch in der internen Kommunikation.<br />

So soll der „Zusammenhalt<br />

gestärkt und ein gemeinschaftliches Bild<br />

nach Außen“ erzeugt werden. Ebenfalls<br />

als wichtige Erfolgsfaktoren benannt<br />

wurden mit 21 Prozent: „Externe Kommunikation<br />

und PR“, „Internetpräsenz<br />

und Social Media“ sowie „Content Marketing“.<br />

Der Mittelstandsexperte Christian Wewezow<br />

ist gefragt, wenn es darum geht,<br />

Organisationen neu aufzustellen, einzelne<br />

Sparten oder eine Geschäftsidee zum<br />

Erfolg zu führen sowie Unternehmen zu<br />

entwickeln. Weitere Informationen und<br />

Erfolgsgeschichten unter:<br />

www.clockwise-consulting.de<br />

Fazit: Erfolg hat immer<br />

mehrere Faktoren<br />

Was macht ein Unternehmen nun erfolgreich?<br />

Aus den zahlreichen Wettbewerben<br />

um den Großen Preis des Mittelstandes<br />

lässt sich ein Punkt mit Sicherheit<br />

sagen, wie Dr. Helfried Schmidt, Vorstandsvorsitzender<br />

der Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung, resümiert: „Erfolg ist immer<br />

vielschichtig und fußt auf mehreren Faktoren.“<br />

Deshalb werden beim Großen<br />

Preis des Mittelstandes auch immer fünf<br />

zentrale gleichrangige Wettbewerbskriterien<br />

betrachtet: „Unternehmerische<br />

Gesamtentwicklung“, „Arbeit und Ausbildung“,<br />

„Innovation und Modernisierung“,<br />

„Engagement“ sowie „Marketing<br />

und Service“. „Kann ein Unternehmen in<br />

all diesen Bereichen punkten, ist es mit<br />

großer Sicherheit erfolgreich.“<br />

Die umfassende OPS-Auswertung<br />

(45 Folien, inkl. Checkliste) ist auch als<br />

Whitepaper erschienen. Interessierte<br />

können diese Unterlagen als PDF-Datei<br />

kostenfrei per E-Mail (wewezow@<br />

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(0177-2802447) bei Herrn Christian<br />

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25<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

WICHTIGER BEITRAG ZUR EINSATZSICHERHEIT<br />

WIE MIUNSKE GANZE BRANCHEN IN BEWEGUNG HÄLT<br />

Kaum ein Endanwender nimmt Notiz davon, wie technisch<br />

anspruchsvoll moderne Nutzfahrzeuge und Arbeitsmaschinen<br />

aufgebaut sind. Besonders im Hinblick auf<br />

die Fahrzeugelektrik bleiben viele der Innovationen<br />

häufig im Verborgenen. Dass kontinuierliche entwicklung und Optimierung jedoch notwendig<br />

Weiterstruktion<br />

neuer Fahrzeuge. Ein solches ist auch der<br />

TIGIS EUROPA, ein schnell zu wechselnder Koffersind,<br />

zeigt sich oftmals spätestens bei der Kon-<br />

Rettungswagen auf Basis eines Sprinters von<br />

Mercedes-Benz. Für dieses vom sachsen-anhaltischen<br />

Unternehmen Ambulanz Mobile entwickelte und gefertigte<br />

Sondereinsatzfahrzeug galt es, eine äquivalente Lösung für ein<br />

kostspieliges Standard-Bauteil zu finden. Die Anforderungen an<br />

Betriebssicherheit und technische Umsetzung waren hoch,<br />

doch für solche Aufgaben ist miunske bestens geeignet.<br />

Ein wichtiger Grund ist das gegenseitige Verständnis<br />

für die Belange des anderen, das nach über 20 Jahren<br />

Zusammenarbeit eine solide Grundlage bildet. So<br />

konnte das Großpostwitzer Unternehmen auch diesmal<br />

eine überzeugende Lösung anbieten. Nach nur<br />

acht Wochen konnte ein Prototyp des neuen Energieverteilers<br />

geliefert werden, mit dem die Machbarkeit<br />

nachgewiesen wurde. Bis zur Serienreife verging sive kleineren Anpassungen lediglich ein halbes Jahr. Der<br />

inklu-<br />

TIGIS EUROPA gilt als einer der sichersten Rettungswagen<br />

auf dem Markt. Eine Auszeichnung, an der auch miunske einen<br />

entscheidenden Anteil hat.<br />

www.miunske.com


©Thaut Images - stock.adobe.com<br />

„Wo sind die feuchten Handtücher??“<br />

© Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Ein Backstage-Report. Clemens Vogel zeigt auf,<br />

was Sie während der Preisverleihungen und<br />

Bälle nicht zu Gesicht bekommen.<br />

Edwina und Clemens in der Backstage-<br />

Sauna – Ein Lächeln vor dem Sturm.<br />

Am bitten nach vorn…“ das<br />

Abend des 09.09.<strong>2017</strong><br />

schallen die Worte: „Wir<br />

erste Mal im 23. Wettbewerbsjahr „Großer<br />

Preis des Mittelstandes“ durch das<br />

Internationale Congress Centrum in<br />

Dresden – in diesem Augenblick werden<br />

gestandene Unternehmer mit zitternden<br />

Knien auf die Bühne geholt. Doch<br />

was passiert im Hintergrund? Was kann<br />

das Publikum nicht sehen und bleibt im<br />

Verborgenen? Clemens Vogel, Vertriebler<br />

bei der OPS Netzwerk GmbH, packt<br />

aus.<br />

Inzwischen wurden bundesweit über 70<br />

Preisverleihungen und Showabende auf<br />

die Beine gestellt, immer vor dem Hintergrund<br />

den Mittelstand ins Licht zu<br />

rücken. Kein Abend gleicht dem anderen –<br />

es gibt immer wieder Passagen, welche<br />

gut gelingen oder manchmal auch missglücken.<br />

Als Crew-Mitglied ist Clemens<br />

nicht nur eng in die Vorbereitungen, an<br />

der Seite von Petra Tröger, eingebunden,<br />

welche seit jeher die Bälle organisiert –<br />

er steht als Teil der gesamten Crew hinter<br />

der Bühne und hält gemeinsam mit<br />

vielen anderen allen den Rücken frei.<br />

36 Grad und es wird noch heißer…<br />

Pünktlich 18:00 Uhr dröhnt ein ganz<br />

besonderer Akteur durch den Saal, er, der<br />

von so vielen an diesem Abend empor<br />

gehoben werden möchte. Auch für die<br />

Macher des Abends ein Höhepunkt,<br />

wenn sie das erste Mal das Publikum<br />

im Saal erstarren sehen. Sehen? „Wir<br />

sehen alles und jeden“, berichtet Clemens:<br />

„Auch wenn es nicht allen auffällt,<br />

im Saal befinden sich mehrere Kameras,<br />

© Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

LKW leer – kurze Verschnaufpause.<br />

welche uns den Blick in viele Gesichter<br />

werfen lässt und das ganz unbemerkt.<br />

Spätestens zu diesem Zeitpunkt weiß<br />

jeder hinter der Bühne, wer heute von<br />

Britta Schröer über den roten Teppich<br />

nach oben geleitet wird.“ Die Stimmung<br />

brodelt also nicht nur im Saal, sondern<br />

auch hinter der Bühne, wo stets viel<br />

Wasser, ein kleiner Snack und auch<br />

reichlich Traubenzucker für alle bereitsteht.<br />

„Manchmal wird es auch ganz<br />

schön heiß, nicht nur weil wir in kurzen<br />

Augenblicken Lösungen finden müssen“.<br />

Es kommt nämlich auch vor, dass ein<br />

künftiger Preisträger noch nicht im Saal<br />

sitzt – „dann koordiniert unser Regisseur,<br />

Christof Enderlein, fix um, ohne dass<br />

etwas bemerkt wird“.<br />

Kurz nach Beginn treten die Moderatoren<br />

auf die Bühne. Dieses Jahr verzaubert<br />

Edwina de Pooter wieder das<br />

Publikum in Dresden und Düsseldorf,<br />

Axel Bulthaupt führt mit Charme und<br />

Witz geschickt durch den Abend in der<br />

Hauptstadt und als Premiere erlebt das<br />

Publikum in Würzburg Petra Bindl als<br />

neues Gesicht der Familie. Doch was,<br />

wenn just in diesem Augenblick, bevor<br />

es auf die Bühne geht, ein wirklich doofes<br />

Missgeschick passiert? „Letztes Jahr<br />

in Düsseldorf riss kurz vor dem Auftritt<br />

der Träger des Abendkleids, dann geht<br />

es heiß her. Petra Tröger schnappte sich,<br />

nach einem kurzen Sprint von mir in die<br />

Garderobe, Nadel und Faden und nähte<br />

im Sauseschritt den Träger wieder an.<br />

Natürlich ist der Puls dann hoch, aber<br />

wir haben es geschafft.“ Und das sogar<br />

innerhalb von weniger als drei Minuten.<br />

Als wäre nichts geschehen, strahlte<br />

Edwina anschließend ins Publikum und<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong>


verkündete stolz und euphorisch den<br />

nächsten Preisträger des Abends. Während<br />

diesem Augenblick steht Petra Tröger<br />

oder Helfried Schmidt bereits am<br />

Vorhang. „Unser Doktor trägt den „Großen<br />

Preis“ selbst und wartet geduldig<br />

auf seinen Einsatz. Mit Petra gehe ich<br />

mit und halte den „Kerl“, der immerhin<br />

ca. sechs Kilogramm wiegt. Manchmal<br />

gibt es dann noch einen Witz zum<br />

Lockern oder ein „Dalai Lama“. Beim<br />

ersten Mal „Dalai Lama“ schlich sich<br />

ein breites Grinsen auf ihre Lippen. Das<br />

funktioniert seitdem immer wieder. Es<br />

ist wirklich wichtig, in diesem Augenblick<br />

locker zu sein, das Publikum merkt<br />

Unsicherheiten nämlich sehr schnell –<br />

und das wollen wir nicht.“<br />

ser Pol geschaffen. Sie sorgt nicht nur<br />

dafür, dass Petra Tröger ganz schnell<br />

in ihr Ballkleid springen kann. Sie ist<br />

auch diejenige, welche Sorge dafür trägt,<br />

dass der Blumenstrauß nicht patschnass<br />

übergeben wird, die Urkunde in<br />

der Mappe stimmt und der korrekte<br />

Preis übergeben wird. „Unsere Ulbi…. so<br />

kennen sie auch viele und einige werden<br />

jetzt schmunzeln. Sie ist wirklich<br />

diejenige, auf die zu hundert Prozent<br />

Verlass ist. Da gibt es kein Quengeln und<br />

Nörgeln. Das läuft einfach - und läuft so<br />

perfekt, dass es keiner missen möchte.<br />

Sie engagiert sich seit so vielen Jahren<br />

ehrenamtlich in der Stiftung, dass sie ein<br />

ganz fest verwurzelter Bestandteil des<br />

großen Ganzen ist.“<br />

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2014<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Der Schuh - der drückt nicht nur…<br />

Zur 50. Preisverleihung in Würzburg<br />

stand auch eine andere wichtige Person<br />

im Mittelpunkt: J.R. Ewing oder richtig<br />

Larry Hagman gab sich die Ehre und<br />

brachte den Hollywood-Glanz an die<br />

Stelle wo er hingehört - zum … des<br />

Mittelstandes (diesen Begriff dürfen wir<br />

seit einem langen, aber gut für uns ausgehenden<br />

Streit mit Hollywood nicht<br />

mehr kommunizieren ). Doch nicht<br />

nur Glanz und Gloria. Hier passierte das<br />

Gleiche wie im vergangenen Jahr: „Laut<br />

Plan ist der nächste Programmpunkt<br />

dem Doktor sein Lieblingssatz. Auf einmal<br />

steckte Petra mit dem Absatz in<br />

einem Bühnenspalt – und steckte und<br />

steckte. Gefühlt waren es für uns zehn<br />

Minuten, für sie zehn Stunden – effektiv<br />

nur vier Sekunden. Wir hatten schon<br />

den Schraubenzieher in der Hand, um<br />

sie zu befreien, doch sie zog nochmal<br />

beherzt, verdrehte sich derb den Fuß und<br />

lief dennoch souverän weiter. Zum 50.<br />

Ball blieb sie hier auch hängen, jedoch<br />

in einem Loch. Egal. Das kann ziemlich<br />

ins Auge gehen und wird nun noch<br />

akribischer vorher ausgeschlossen. Doch<br />

es sollte nicht der einzige Schuhunfall<br />

des Abends sein. Einer unserer Tänzerinnen<br />

riss das Riemchen und nähen kann<br />

man das nicht so schnell. Ein Klammeraffe<br />

verschaffte hier den gewünschten<br />

Effekt.“<br />

Doch es braucht auch einen richtigen<br />

Ruhepuls hinter der Bühne. Mit<br />

Renate Ulber, „der guten Seele“, ist die-<br />

Just Smile Honey…<br />

„Das hörte jemand letztes Jahr von mir…“.<br />

Berlin. Bundesball. Die Gäste tanzen auf<br />

dem Parkett und drehen ihre Runden.<br />

Es ist kurz nach dem Auftritt von Karabeus,<br />

der Seilartistik. „Normalerweise<br />

wäre das Seil ganz schnell wieder in<br />

der Decke verschwunden. Während der<br />

Proben klappt auch alles, aber dann<br />

gerade nicht. Der Flaschenzug streikte<br />

und das Seil blieb am Boden. Unser<br />

Alex, seit vielen Jahren auf den Bällen<br />

dabei, sprang in die Bresche. Ich sagte<br />

ihm noch „just smile honey“, er hätte<br />

mich am liebsten erwürgt. Er stand<br />

circa fünf Minuten geduldig inmitten<br />

der Gäste seinen Mann, anschließend<br />

gab es eine „Russische Methode“. Während<br />

sich Remo Eichner-Ernst, eigentlich<br />

Grafiker und Layouter des <strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>s,<br />

zum letzten Gang in die Künstlergarderoben<br />

schwang, um den letzten Show-<br />

Act abzusichern, fiel die Anspannung<br />

der Shows 2016 langsam ab. Die Mitternachtsverlosung<br />

wurde final gemeistert<br />

und dann hieß es: „The Show must go<br />

on!“ Und jetzt geht sie weiter. Im diesjährigen<br />

Wettbewerbsjahr. Mit vielen<br />

neuen Künstlern, alt bekannten Gesichtern<br />

und jeder Menge unvorhersehbaren<br />

Herausforderungen. Es bleibt spannend,<br />

spätestens wenn es wieder heißt: „Wir<br />

bitten nach vorn“, die Knie wieder zittern<br />

und die ein oder andere Träne vor<br />

Glück, Erfolg und Rührung von gestandenen<br />

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(Kennwort: „Großer Preis des Mittel standes“)


Erfolg ist planbar<br />

KOLUMNE<br />

Seit Monaten schon laufen die Vorbereitungen<br />

zu den Auszeichnungsgalas im<br />

23. Jahr des Großen Preises des Mittelstandes.<br />

Nun sind es nur noch wenige<br />

Tage bis zum Auftakt am 9. September<br />

in Dresden. Erneut haben wir den<br />

Anspruch, alle Gäste rundum zu begeistern.<br />

Denn jeder – ob an diesem Abend<br />

ausgezeichnet oder nicht – soll in eine<br />

Ballnacht voller Erlebnisse eintauchen<br />

können, mit extravaganten Showeinlagen<br />

und Tanz-Medleys, begleitet von<br />

einer charmanten und unterhaltsamen<br />

Moderation. Unter dem Motto „Respekt<br />

und Achtung“ sollen alle Gäste einen<br />

unvergesslichen Abend erleben.<br />

Dabei überlassen wir nichts dem<br />

Zufall. Denn es geht um die Besten der<br />

Besten, um diejenigen, die besonders<br />

erfolgreich sind, die mehr als 900.000<br />

Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen<br />

und gesichert haben, Deutschlands<br />

„German Mittelstand“ wird weltweit<br />

geachtet.<br />

Gemeinsam mit den über 100 Juroren<br />

haben wir deshalb in den zurückliegenden<br />

Monaten zehntausende Seiten<br />

Juryunterlagen gesichtet, geprüft,<br />

bewertet. Laudationes wurden geschrieben,<br />

Präsentationen wurden vorbereitet.<br />

Parallel liefen schon die Vorbereitungen<br />

für die Galas zur Preisverleihungen und<br />

die anschließenden Bälle: Einladungen,<br />

Eintrittskarten, Ballzeitungen, Künstlerarrangement,<br />

Drehbuch, Regie, Licht-,<br />

Ton- und Kameraplanung und vieles<br />

mehr.<br />

Zwar ist die Messlatte wieder<br />

hoch gesteckt. Doch wer aktiv<br />

und tüchtig ist, für den sind<br />

sogar Fehlschläge Treppenstufen<br />

zum Erfolg.<br />

Wer sein Ziel kennt,<br />

der kann Schritt<br />

für Schritt alle<br />

notwendigen<br />

Maßnahmen<br />

ergreifen,<br />

um es zu<br />

erreichen.<br />

Erfolg ist planbar. Genau wie Sie als verantwortungsvolle<br />

Unternehmerpersönlichkeit werden auch wir weiter an unseren<br />

Vorhaben wachsen.<br />

Glauben also auch Sie weiterhin an sich! Stecken Sie<br />

sich mit Ihren Mitstreitern – privat oder im Geschäftsleben<br />

– neue anspruchsvolle Ziele und bleiben Sie<br />

geplant erfolgreich. Doch denken Sie daran, dass,<br />

auch wenn Sie dieses Jahr nicht auf der Bühne<br />

stehen, Sie zum Erfolg eines großen Ganzen<br />

beigetragen haben. Der Erfolg aller Unternehmen<br />

im „Netzwerk der Besten“ macht<br />

unser Land so erfolgreich. Wir alle sind<br />

Gewinner – dank eines geplanten<br />

Erfolges.<br />

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Digitalisierung<br />

braucht Agilisierung<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Wirtschaft<br />

30<br />

Neue Arbeitswelt 4.0 erfordert<br />

Upgrade des Menschen!<br />

Die Digitale Transformation nimmt<br />

Formen an. Technik und Systeme<br />

werden aufgerüstet und vernetzt,<br />

Roboter kommen vermehrt zum Einsatz<br />

und Apps erfahren einen regelrechten<br />

Hype. Die Notwendigkeit, sich selbst und<br />

die Mitarbeiter auf erforderliche Kompetenzen<br />

für die Digitalisierung zu checken,<br />

wird dabei leicht übersehen. Manchmal<br />

wird der Faktor Mensch gänzlich vergessen.<br />

Veränderung in den Köpfen<br />

Die rasante Entwicklung der Technologien<br />

droht unseren Verstand demnächst<br />

zu überrollen, weil er diese mit rein logischer<br />

Beurteilung allein nicht mehr voll<br />

erfassen kann. Die neue Zeit braucht<br />

ein neues Denken, das heißt eine gute<br />

Zusammenarbeit der Ratio mit den weichen<br />

Fähigkeiten.<br />

Gleichzeitig verlangt die voranschreitende<br />

Digitalisierung nach veränderten<br />

Arbeitsprozessen. Führungskräfte und<br />

Mitarbeiter müssen sich künftig einlassen<br />

können auf Veränderungen, die sich<br />

im Rahmen der Digitalisierung ergeben.<br />

Und sie müssen sich daran gewöhnen,<br />

dass nicht mehr alles planbar ist, dass<br />

man nur die nächsten Schritte kennt<br />

und die Richtung bei Bedarf rasch korrigieren<br />

muss. In der Summe ist dies das<br />

Denken und Handeln der Künstler.<br />

Vorbild: Künstler + Visionäre<br />

Künstler und wahre Visionäre denken<br />

integrativ, ihre Motivation ist Neugier<br />

und das Feuer brennt für die Frage: Wie<br />

bekomme ich das hin? Hinzu kommen<br />

Optimismus und Mut, völlig neuartige<br />

Vorhaben anzupacken, sowie Begeisterung<br />

und der Biss, das Projekt voranzutreiben<br />

und zum Ende zu führen. Von<br />

Rückschlägen lässt man sich nicht beirren,<br />

sondern sucht nach dem Warum,<br />

nutzt die Erkenntnis aus Fehlschlägen<br />

und macht weiter. Ein wahrer Visionär<br />

war Steve Jobs. Auch der viel bewunderte<br />

Spirit erfolgreicher Startups entspringt<br />

dieser Haltung; ca. zehn Prozent<br />

der Startups sind erfolgreich.<br />

Künstler und Visionäre haben sich<br />

etwas bewahrt, das viele Menschen<br />

bereits in der Kindheit oder später im<br />

Berufsleben verloren haben: die urkindliche<br />

Entdeckerfreude und spielerische<br />

Kreativität. Jedes Kind entdeckt<br />

voller Neugier die Welt, allerdings nur so<br />

lange, bis man ihm oft genug dafür ‚auf<br />

die Finger gehauen hat‘. Für die neue<br />

Arbeitswelt 4.0 sollten wir es wieder<br />

hervorlocken. Der Hirn- und Lernforscher<br />

Professor Dr. Gerald Hüther sagt hierzu:<br />

„Wenn Sie sich an Zeiten erinnern, wo<br />

Sie noch kleiner waren …, da haben Sie<br />

doch nicht einen mittelmäßigen Turm<br />

mit den Bauklötzen bauen wollen, sondern<br />

Sie wollten einen richtig hohen<br />

Turm bauen, und nicht, um den höher zu<br />

bauen als andere, sondern für sich selbst.<br />

Das heißt, der Mensch ist auf Höchstleis-<br />

© adam121 - stock.adobe.com<br />

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tungen organisiert. Der möchte das sich<br />

selbst beweisen, was er alles kann und<br />

was er alles fertigbringt. ... Und diese<br />

intrinsische Motivation geht kaputt,<br />

sobald man Menschen zwingt, Türme<br />

auf eine bestimmte Weise zu bauen …“<br />

Agil mit agilen Kompetenzen<br />

Die Zeit drängt, denn der Mensch benötigt<br />

für Veränderung viel mehr Zeit, als<br />

die derzeit exponentiell voranschreitenden<br />

Tech-Entwicklungen. Neurobiologen<br />

bestätigen: Neue Denkmuster (Synapsenverbindungen)<br />

sind bis ins hohe Alter<br />

hinein möglich. Wir erlangen es allerdings<br />

nur durch stetiges Üben und Wiederholen<br />

(Neuroplastizität). Am besten<br />

in einer angenehmen Umgebung und<br />

mit einem Gefühl der Begeisterung.<br />

Agiles Arbeiten basiert auf künstlerischem<br />

Denken und Handeln. Nun können<br />

Sie aber mit der Aufforderung „Alle<br />

denken ab sofort künstlerisch!“ nichts<br />

bewegen. Die besonderen künstlerischen<br />

Fähigkeiten sind neben den oben<br />

genannten in erster Linie eine offene<br />

innere Haltung, gute kritikfähige Kommunikation,<br />

Fehler-Fähigkeit, Einfühlungsvermögen,<br />

Wertschätzung und<br />

Flexibilität. Man findet sie in der Theaterarbeit.<br />

Diese Soft Skills kann man<br />

schulen und erlangt damit eine Grundvoraussetzung<br />

für eine agile Arbeitsweise.<br />

Kompetenzen der Theaterarbeit:<br />

• Schauspiel: innere Haltung verstehen,<br />

Wahrnehmung, Empathie<br />

• Regie: wertschätzend, motivierend,<br />

offen, Feedback<br />

• Bühne: sensitive Kommunikation,<br />

„Kritik“ dient der Optimierung<br />

• Inszenierung: Team-Play + Ensemble-<br />

Geist<br />

Anlehnen an Design Thinking<br />

Künstlerisches Denken und Handeln<br />

finden Sie auch abgebildet in Regeln<br />

und Prinzipien agiler Methoden. Das<br />

Arbeiten mit ausgewählten Design<br />

Thinking-Regeln und -Prinzipien führt<br />

die Anwender zwangsläufig in eine<br />

agile Arbeitsweise hinein. Die geschulten<br />

agilen Kompetenzen unterstützen<br />

dieses Arbeiten, denn die Regeln fordern<br />

vom Anwender positive, kritikfreie<br />

Kommunikation, Offenheit und Toleranz<br />

gegenüber anderen Disziplinen, Ideen<br />

und Meinungen, außerdem Team-Geist.<br />

Das Prinzip ‚frühzeitiges Prototyping mit<br />

Test‘ erzwingt geradezu eine neue Fehlerund<br />

Feedback-Kultur und das Loslassen<br />

von Planung. Das Prinzip interdisziplinärer<br />

Teams fördert die breitere Ideenfindung<br />

und die Vernetzung im Unternehmen,<br />

Silodenken wird aufgebrochen.<br />

In der Praxis lassen sich die Regeln<br />

und Prinzipien für diverse Problem- und<br />

Fragestellungen einsetzen. Das Zauberwort<br />

heißt: Üben. Und Moderation<br />

gewährleistet die konsequente Anwendung.<br />

Gerade diese strikten Rahmenbedingungen<br />

und Regeln zwingen die<br />

ausführenden Teams regelrecht aus<br />

ihren Beschränkungen des Denkens, der<br />

Routine und der Hierarchie heraus. Und<br />

zwingen sie gleichzeitig hinein in mehr<br />

Offenheit in der Kommunikation und zu<br />

neuen Ideen.<br />

Fazit: durch Agilisierung gewinnen<br />

Unternehmen werden durch die Agilisierung<br />

gewinnen: den offenen Geist<br />

einer agilen Belegschaft für mehr Innovation,<br />

eine bessere Kommunikationsund<br />

Arbeits-Kultur und mehr. Außerdem<br />

sind so alle Mitarbeiter bestens für den<br />

Einsatz agiler Methoden vorbereitet. ó<br />

Über die Autorin<br />

Amanda Pur ist Business-Coach, Beraterin,<br />

Lehrbeauftragte und Autorin. Die Diplom-<br />

Finanzwirtin, Künstlerin und Managerin<br />

entwickelt Schulungskonzepte und Strategien.<br />

Sie coacht mit eigener Methode.<br />

Zudem ist sie Botschafterin für den Großen<br />

Preis des Mittelstandes.<br />

www.amanda-pur.de<br />

31<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Wirtschaft<br />

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<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Digitalisierung braucht Agilisierung<br />

Neue Arbeitswelt 4.0 erfordert Upgrade des Menschen!<br />

Wirtschaft<br />

30<br />

Die Digitale Transformation<br />

nimmt Formen an. Technik<br />

und Systeme werden aufgerüstet<br />

und vernetzt, Roboter kommen<br />

vermehrt zum Einsatz und Apps<br />

erfahren einen regelrechten Hype. Die<br />

Notwendigkeit, sich selbst und die<br />

Mitarbeiter auf erforderliche Kompetenzen<br />

für die Digitalisierung zu<br />

checken, wird dabei leicht übersehen.<br />

Manchmal wird der Faktor Mensch<br />

gänzlich vergessen.<br />

Veränderung in den Köpfen<br />

Die rasante Entwicklung der Technologien<br />

droht unseren Verstand demnächst<br />

zu überrollen, weil er diese mit<br />

rein logischer Beurteilung allein nicht<br />

mehr voll erfassen kann. Die neue Zeit<br />

braucht ein neues Denken, das heißt<br />

eine gute Zusammenarbeit der Ratio<br />

mit den weichen Fähigkeiten.<br />

Gleichzeitig verlangt die voranschreitende<br />

Digitalisierung nach<br />

veränderten Arbeitsprozessen. Führungskräfte<br />

und Mitarbeiter müssen<br />

sich künftig einlassen können auf Veränderungen,<br />

die sich im Rahmen der<br />

Digitalisierung ergeben. Und sie müssen<br />

sich daran gewöhnen, dass nicht<br />

mehr alles planbar ist, dass man nur<br />

die nächsten Schritte kennt und die<br />

Richtung bei Bedarf rasch korrigieren<br />

muss. In der Summe ist dies das Denken<br />

und Handeln der Künstler.<br />

Vorbild: Künstler + Visionäre<br />

Künstler und wahre Visionäre denken<br />

integrativ, ihre Motivation ist Neugier<br />

und das Feuer brennt für die Frage:<br />

Wie bekomme ich das hin? Hinzu<br />

kommen Optimismus und Mut, völlig<br />

neuartige Vorhaben anzupacken,<br />

sowie Begeisterung und der Biss, das<br />

Projekt voranzutreiben und zum Ende<br />

zu führen. Von Rückschlägen lässt<br />

man sich nicht beirren, sondern sucht<br />

nach dem Warum, nutzt die Erkenntnis<br />

aus Fehlschlägen und macht weiter.<br />

Ein wahrer Visionär war Steve<br />

Jobs. Auch der viel bewunderte Spirit<br />

erfolgreicher Startups entspringt<br />

dieser Haltung; ca. zehn Prozent der<br />

Startups sind erfolgreich.<br />

Künstler und Visionäre haben sich<br />

etwas bewahrt, das viele Menschen<br />

bereits in der Kindheit oder später im<br />

Berufsleben verloren haben: die urkindliche<br />

Entdeckerfreude und spielerische<br />

Kreativität. Jedes Kind entdeckt<br />

voller Neugier die Welt, allerdings<br />

nur so lange, bis man ihm oft genug<br />

dafür ‚auf die Finger gehauen hat‘.<br />

Für die neue Arbeitswelt 4.0 sollten<br />

wir es wieder hervorlocken. Der Hirnund<br />

Lernforscher Professor Dr. Gerald<br />

Hüther sagt hierzu: „Wenn Sie sich<br />

an Zeiten erinnern, wo Sie noch kleiner<br />

waren …, da haben Sie doch nicht<br />

einen mittelmäßigen Turm mit den<br />

Bauklötzen bauen wollen, sondern<br />

Sie wollten einen richtig hohen Turm<br />

bauen, und nicht, um den höher zu<br />

bauen als andere, sondern für sich<br />

selbst. Das heißt, der Mensch ist auf<br />

Höchstleistungen organisiert. Der<br />

möchte das sich selbst beweisen, was<br />

er alles kann und was er alles fertigbringt.<br />

... Und diese intrinsische<br />

Motivation geht kaputt, sobald man<br />

Menschen zwingt, Türme auf eine<br />

bestimmte Weise zu bauen …“<br />

Agil mit agilen Kompetenzen<br />

Die Zeit drängt, denn der Mensch<br />

benötigt für Veränderung viel mehr<br />

Zeit, als die derzeit exponentiell voranschreitenden<br />

Tech-Entwicklungen.<br />

Neurobiologen bestätigen: Neue<br />

Denkmuster (Synapsenverbindungen)<br />

sind bis ins hohe Alter hinein<br />

möglich. Wir erlangen es allerdings<br />

nur durch stetiges Üben und Wiederholen<br />

(Neuroplastizität). Am besten<br />

in einer angenehmen Umgebung und<br />

mit einem Gefühl der Begeisterung.<br />

Agiles Arbeiten basiert auf künstlerischem<br />

Denken und Handeln. Nun<br />

können Sie aber mit der Aufforderung<br />

„Alle denken ab sofort künstlerisch!“<br />

nichts bewegen. Die besonderen<br />

künstlerischen Fähigkeiten sind<br />

neben den oben genannten in erster<br />

Linie eine offene innere Haltung,<br />

gute kritikfähige Kommunikation,<br />

Fehler-Fähigkeit, Einfühlungsvermögen,<br />

Wertschätzung und Flexibilität.<br />

Man findet sie in der Theaterarbeit.<br />

Diese Soft Skills kann man schulen<br />

und erlangt damit eine Grundvoraussetzung<br />

für eine agile Arbeitsweise.<br />

Kompetenzen der Theaterarbeit:<br />

• Schauspiel: innere Haltung verstehen,<br />

Wahrnehmung, Empathie<br />

• Regie: wertschätzend, motivierend,<br />

offen, Feedback<br />

• Bühne: sensitive Kommunikation,<br />

„Kritik“ dient der Optimierung<br />

• Inszenierung: Team-Play + Ensemble-Geist<br />

Anlehnen an Design Thinking<br />

Künstlerisches Denken und Handeln<br />

finden Sie auch abgebildet in Regeln<br />

und Prinzipien agiler Methoden. Das<br />

Arbeiten mit ausgewählten Design<br />

Thinking-Regeln und -Prinzipien<br />

führt die Anwender zwangsläufig in<br />

eine agile Arbeitsweise hinein. Die<br />

geschulten agilen Kompetenzen<br />

unterstützen dieses Arbeiten, denn<br />

die Regeln fordern vom Anwender<br />

positive, kritikfreie Kommunikation,<br />

Offenheit und Toleranz gegenüber<br />

anderen Disziplinen, Ideen und Mei-


<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

nungen, außerdem Team-Geist.Das<br />

Prinzip ‚frühzeitiges Prototyping mit<br />

Test‘ erzwingt geradezu eine neue<br />

Fehler- und Feedback-Kultur und das<br />

Loslassen von Planung. Das Prinzip<br />

interdisziplinärer Teams fördert die<br />

breitere Ideenfindung und die Vernetzung<br />

im Unternehmen, Silodenken<br />

wird aufgebrochen.<br />

In der Praxis lassen sich die Regeln<br />

und Prinzipien für diverse Problemund<br />

Fragestellungen einsetzen. Das<br />

Zauberwort heißt: Üben. Und Moderation<br />

gewährleistet die konsequente<br />

Anwendung. Gerade diese strikten<br />

Rahmenbedingungen und Regeln<br />

zwingen die ausführenden Teams<br />

regelrecht aus ihren Beschränkungen<br />

des Denkens, der Routine und der<br />

Hierarchie heraus. Und zwingen sie<br />

gleichzeitig hinein in mehr Offenheit<br />

in der Kommunikation und zu neuen<br />

Ideen.<br />

31<br />

Wirtschaft<br />

Fazit: durch Agilisierung gewinnen<br />

Unternehmen werden durch die Agilisierung<br />

gewinnen: den offenen Geist<br />

einer agilen Belegschaft für mehr<br />

Innovation, eine bessere Kommunikations-<br />

und Arbeits-Kultur und mehr.<br />

Außerdem sind so alle Mitarbeiter<br />

bestens für den Einsatz agiler Methoden<br />

vorbereitet. ó<br />

© adam121 - stock.adobe.com<br />

Über die Autorin<br />

Amanda Pur ist Business-Coach, Beraterin,<br />

Lehrbeauftragte und Autorin. Die Diplom-<br />

Finanzwirtin, Künstlerin und Managerin<br />

entwickelt Schulungskonzepte und Strategien.<br />

Sie coacht mit eigener Methode.<br />

Zudem ist sie Botschafterin für den Großen<br />

Preis des Mittelstandes.<br />

www.amanda-pur.de


Wirtschaft<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

32<br />

Man könnte meinen,<br />

der Mann hinter dem<br />

berühmten, wiederbelebten<br />

Pariser Nachtclub Les<br />

Bains Douches hätte einen perfekten<br />

Werdegang, aber das wäre<br />

nur die halbe Geschichte. Für<br />

Jean-Pierre Marois war es nicht<br />

nur eine familiäre Verpflichtung,<br />

sondern auch ein Bedürfnis, die<br />

Seele dieses jahrzehntelangen<br />

Promi-Hotspots – eine intime<br />

Spielwiese für Bowie, Jagger und<br />

Gainsbourg – im heutigen Hotel<br />

Les Bains aufleben zu lassen. Das<br />

moderne Les Bains ist sowohl<br />

eine Hommage an seine illustre<br />

Vergangenheit als auch eine<br />

neue, kühne Herangehensweise<br />

an die Gastfreundschaft mitten<br />

im Herzen von Paris.<br />

Les Bains<br />

Die Geschichte des Pariser Hotels:<br />

Ein Blick zurück und nach vorn!<br />

Ein Hotel wie kein anderes<br />

Das Gebäude in der Rue du<br />

Bourg L’Abbé beheimatete früher<br />

das bekannte Pariser Belle<br />

Époque Badehaus, bevor es in<br />

der dekadenten Phase der 1970er<br />

Jahre zu einem Kult-Club wurde.<br />

Durch seinen Vater, Eigentümer<br />

und Betreiber des Klubs, wurde<br />

Jean-Pierre von Kind an mit der<br />

Geschichte des Hauses vertraut.<br />

Eine Historie des Les Bains Hotel,<br />

so divers wie legendär: Von den<br />

Besuchen des Schriftstellers<br />

Marcel Proust im eleganten Spa-<br />

Bereich, bis hin zu den Kaffeebesuchen<br />

der Les Halles Arbeiter,<br />

die nach Feierabend auch gerne<br />

auf einen Schluck Brandy vorbei<br />

kamen. „Das Gebäude hat eine<br />

kraftvolle Aura, ein Mix aus Glamour<br />

und schonungslosem Geist<br />

zugleich“, erklärt Marois. „Das<br />

Les Bains reflektiert das Erbe der<br />

Pariser Kultur und transferiert es<br />

gleichzeitig in die Zukunft. Es ist<br />

ein Hotel wie kein anderes.“


Um das Erbe des Hauses – sowohl<br />

ikonisch, als auch ikonoklastisch –<br />

gebührend in Szene zu setzen und<br />

auch für die kommenden Generationen<br />

zu erhalten, konzipierte Marois<br />

einen authentischen und zugleich<br />

innovativen Ansatz für sein Hotel.<br />

„Ich habe so viele wundervolle Hotels<br />

gesehen, die durch Umbau und Renovierung<br />

verschandelt wurden. So viele<br />

Orte und Häuser, die durch das Design<br />

kahl und ungemütlich gemacht worden<br />

sind“, erklärt Marois. „Doch der<br />

Trick ist ganz einfach - die wahre Aura<br />

des Bauwerks erhalten. Ich möchte,<br />

dass meine Gäste, die dieses einzigartige<br />

Gebäude betreten, diese Aura<br />

spüren und verstehen, dass es schon<br />

immer ein Hotel war. Ich möchte,<br />

dass sie die gesamte Geschichte des<br />

Hotels fühlen, mit all ihren zahlreichen,<br />

unglaublichen Geschichten und<br />

Menschen, die das Les Bains betreten<br />

haben.“<br />

Innovativ – damals wie heute<br />

Dass Innovation ein wichtiger Faktor<br />

für Erfolg ist, wusste Marois<br />

von Anfang an. Als Hotelier erwies<br />

er sich als geschickt darin, seinem<br />

ersten Bestreben – ein Businesshotel<br />

in Paris zu eröffnen – komplett den<br />

Rücken zu kehren, nachdem ihn seine<br />

Bankberater überzeugten, ein ganz<br />

anderes Projekt zu starten – welches<br />

bereits nach kurzer Zeit zu einem<br />

der beliebtesten Boutique-Hotels der<br />

Stadt wurde.<br />

Im Gegensatz zu den meisten<br />

Hoteldirektoren ist Marois auch ein<br />

erfolgreicher Filmproduzent. Unter<br />

anderem produzierte er das starbesetzte<br />

Werk „Mary“ von Abel Ferrara<br />

sowie Oliver Stones Dokumentation<br />

„South of the Border“ und führte bei<br />

der Satire „American Virgin“ Regie.<br />

Auch wenn es auf den ersten<br />

Blick scheint, als hätten diese beiden<br />

Berufe nichts miteinander zu tun,<br />

beweist Marois das Gegenteil: „Die<br />

Suche nach einem perfekten Hotel<br />

ist wie der Prozess, ein gutes Buch<br />

in ein Drehbuch zu verwandeln. Und<br />

die Suche nach einem geeigneten<br />

Architekten ist wie die Suche nach<br />

einem guten Regisseur. Beide Projekte<br />

sind überwältigend. Alles muss<br />

in perfekter Harmonie zueinander<br />

sein, die Kamerasteuerung muss die<br />

Schauspieler komplementieren und<br />

die Bearbeitung muss das gesamte<br />

Material veredeln, genau wie das<br />

Design die Aufgabe eines Gebäudes<br />

unterstreichen und neues Leben in<br />

das Haus bringen muss.“<br />

Alle Bilder: © DesignHotels<br />

Um seine Vision zu realisieren,<br />

verfolgte Marois klare Regeln: Das<br />

Les Bains durfte keinesfalls ein reiner<br />

Nostalgie-Trip werden oder nur<br />

mit einer schwachen Hommage an<br />

den alten Ruhm erinnern. Stattdessen<br />

sollte es einen Schritt weiter, einen<br />

Schritt nach vorne, gehen. Form,<br />

Funktion und Geist des viel geachteten<br />

Gebäudes bilden ein großes Erbe:<br />

vom exquisiten Interior Design bis<br />

hin zu zahlreichen Merkmalen des<br />

dekadenten Lebensstils der Pariser<br />

Bohème. Aber dennoch richtet das<br />

Pariser Les Bains seinen Fokus auf die<br />

Zukunft und wird wohl immer bis ins<br />

Mark innovativ bleiben. ó<br />

Das Les Bains – ein Juwel in Paris<br />

Direkt an der Rue du Bourg L’Abbé<br />

an der prominenten Hausnummer 7<br />

gelegen, ist das Les Bains eines der<br />

vielen Juwele im historischen dritten<br />

Arrondissement (Bezirk) von Paris. Die<br />

ideale Lage macht das Hotel zum<br />

perfekten Ausgangspunkt für eine<br />

Entdeckungsreise durch die alten,<br />

aristokratischen Viertel der Stadt, vorbei<br />

an zahlreichen architektonischen<br />

Prachtbauten. Dank der herausragenden<br />

Zusammenarbeit zwischen den<br />

Architekten und Designern Vincent<br />

Bastie, Tristan Auer und Denis Montel<br />

erstrahlt das Gebäude als inspirierender<br />

Ort mit dem einzigartigen<br />

Mix aus Nachtclub und Hotel. Zudem<br />

finden die Gäste im Les Bains ein Restaurant,<br />

eine Bar, eine private Lounge<br />

sowie 39 Zimmer und Suiten.<br />

www.designhotels.com/les-bains


<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

© alexlmx - stock.adobe.com<br />

Ideenschutz im Mittelstand:<br />

Patente, Marken & Co.<br />

Basisabsicherung des wichtigsten<br />

geistigen Eigentums bringt viele Vorteile<br />

Wirtschaft<br />

34<br />

Erfahrungsgemäß bringt auch die<br />

beste Geschäftsidee nur überschaubaren<br />

Erfolg, wenn sie zuvor<br />

nicht umfassend geschützt wurde. Großkonzerne<br />

wie auch Mittelständler werden<br />

Opfer von Nachahmern und Produktpiraten,<br />

was jährlich zu Schäden in<br />

beträchtlicher Höhe führt. Der Schutz<br />

der eigenen Ideen bzw. des geistigen<br />

Eigentums eines Unternehmens durch<br />

Patente oder Marken ist daher erforderlich,<br />

um sich effektiv gegen Verletzungen<br />

wehren zu können.<br />

Unterschiedliche Zielrichtung<br />

der Schutzrechte<br />

Schutzrechte sichern zudem – wenigstens<br />

für einen gewissen Zeitraum<br />

– einen Vorsprung vor Wettbewerbern<br />

und können auch in der Werbung herausgestellt<br />

werden. Ein neu entwickeltes<br />

Produkt kann dabei vor allem durch eine<br />

Kombination von verschiedenen Rechten<br />

optimal geschützt werden, was ein<br />

Vorgehen gegen unterschiedliche Nachahmungsformen<br />

ermöglicht. Patente,<br />

Marken und Designs zielen dabei auf<br />

unterschiedliche Aspekte.<br />

So dienen Marken (lassen sich unbegrenzt<br />

verlängern) primär dazu, die Herkunft<br />

einer Ware oder Dienstleistung<br />

von einem bestimmten Unternehmen<br />

anzuzeigen (Herkunftsfunktion).<br />

Optisch über die Form<br />

wirkende zweidimensionale<br />

Muster oder dreidimensionale<br />

Modelle können demgegenüber<br />

durch Anmeldung<br />

eines Designs oder eines so<br />

genannten Gemeinschaftsgeschmacksmusters<br />

(in der<br />

Europäischen Union) für<br />

maximal 25 Jahre geschützt<br />

werden. Die Erfindung<br />

muss allerdings „neu“ sein – also zum<br />

Anmeldezeitpunkt noch unbekannt. Bei<br />

einem ungeprüften Gebrauchsmuster<br />

gibt es eine Neuheitsschonfrist von<br />

sechs Monaten. Ein wirksamer Schutz<br />

ist also auch nach einer Vorveröffentlichung<br />

- etwa im Rahmen einer Messe<br />

- noch möglich. Empfehlenswert ist aber<br />

zunächst eine Schutzrechtsanmeldung<br />

und die Idee erst dann zu veröffentlichen.<br />

Eine gewisse Absicherung können<br />

hier Geheimhaltungsvereinbarungen<br />

bringen. Die maximale Schutzdauer<br />

von Patenten beträgt 20 Jahre, während<br />

diese bei Gebrauchsmustern nur<br />

bei zehn Jahren liegt.<br />

Kosten von Schutzrechtsanmeldungen<br />

Die Kosten einer Schutzrechtsanmeldung<br />

umfassen die Amtsgebühren<br />

sowie ein Honorar, falls ein Anwalt involviert<br />

wird. Grundsätzlich richten sich<br />

diese Kosten nach dem örtlichen und<br />

sachlichen Umfang der Anmeldung.<br />

Anwälte bieten die Anmeldung von Marken<br />

und Designs meist zu Pauschalen<br />

an, die bereits ab ein paar hundert Euro<br />

beginnen. Der Preis für die Ausarbeitung<br />

technischer Schutzrechtsanmeldungen<br />

richtet sich überwiegend nach dem tatsächlichen<br />

Aufwand. Interessante Fördermöglichkeiten<br />

wie das Programm<br />

„WIPANO“ des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

gibt es für Unternehmen,<br />

die seit fünf Jahren kein Patent oder<br />

Gebrauchsmuster angemeldet haben.<br />

Reaktion bei Verletzungen<br />

der Schutzrechte<br />

Wenn man als Schutzrechtsinhaber auf<br />

eine Verletzung eigener Rechte durch<br />

Dritte aufmerksam wird, gibt es unterschiedliche<br />

Möglichkeiten, hierauf<br />

zu reagieren. Die häufig gefürchtete<br />

Abmahnung, die man etwa durch einen<br />

Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz<br />

aussprechen lässt, ist dabei nur<br />

eine der Möglichkeiten, eine außergerichtliche<br />

Klärung des Konflikts herbeizuführen.<br />

Führt dies nicht zum Erfolg,<br />

wäre z.B. eine einstweilige Verfügung<br />

bzw. eine Klage das Mittel der Wahl, um<br />

eine Verletzung doch noch abzustellen.<br />

Bei klassischer Produktpiraterie, bei der<br />

rechtsverletzende Ware z.B. aus Asien<br />

nach Deutschland gelangt, kann zudem<br />

die Einrichtung von relativ kostengünstigen<br />

Grenzbeschlagnahmeanträgen<br />

sinnvoll sein.<br />

Letztlich sollte sich ein anwaltlicher<br />

Berater eng mit dem Mandanten abstimmen,<br />

um das bestmögliche Ergebnis –<br />

auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

– für diesen zu erzielen. ó<br />

Über den Autor<br />

Dr. Florian Lichtnecker vertritt als Partner<br />

einer Kanzlei bundesweit vor allem mittelständische<br />

Mandanten u.a. zu Fragen des<br />

Patent-, Marken- und Wettbewerbsrechts.<br />

www.patente-bayern.de


Mit Tax Compliance auf<br />

Nummer sicher<br />

Innerbetriebliches<br />

Kontrollsystem<br />

kann steuerliche<br />

Risiken minimieren<br />

© SZ-Designs - stock.adobe.com<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Steuerliche Fehler werden immer<br />

strenger verfolgt. Schutz bietet ein<br />

innerbetriebliches Kontrollsystem,<br />

das die Einhaltung steuerlicher Vorgaben<br />

überwacht.<br />

Gesetze, Urteile, Vorschriften: Ständig<br />

wechselnde Vorgaben machen es Firmen<br />

schwer, in Steuerangelegenheiten<br />

auf dem Laufenden zu bleiben. Leicht<br />

schleichen sich Fehler ein, die steuerliche<br />

Auflagen verletzen. Mit ausgefeilten<br />

Prüfverfahren werden Fehltritte immer<br />

öfter entdeckt und zudem immer häufiger<br />

an die Straf- und Bußgeldstelle<br />

weitergeleitet. Der Grund: Betriebsprüfer<br />

machen sich selbst strafbar, wenn sie<br />

im Verdachtsfall nicht die Steuerfahndung<br />

einschalten. Schnell interpretieren<br />

Finanzämter Fehler als vorsätzliche<br />

Steuerhinterziehung. Die möglichen Folgen<br />

reichen von hohen Nachzahlungen<br />

und Bußgeldern bis hin zu langwierigen<br />

Strafverfahren mit ungewissem Ausgang.<br />

Immer mehr Firmen minimieren<br />

daher die steuerlichen Risiken mit Hilfe<br />

eines Tax Compliance Management Systems<br />

(Tax CMS). Dabei handelt es sich<br />

um eine Art Leitfaden der dazu dient,<br />

alle steuerrelevanten Prozesse zu optimieren<br />

und zu überwachen. Die Vorteile<br />

liegen auf der Hand: Es passieren<br />

weniger Fehler und die Arbeitseffizienz<br />

wird optimiert. Doch damit nicht genug.<br />

Ein Tax CMS schützt Entscheidungsträger<br />

in vielen Fällen vor der persönlichen<br />

Haftung. Denn das Management haftet<br />

persönlich für Fehler von Mitarbeitern.<br />

Laut einem aktuellen Erlass des Bundesfinanzministeriums<br />

kann ein innerbetriebliches<br />

Kontrollsystem als Indiz dafür<br />

gelten, dass kein bedingter Vorsatz für<br />

eine Steuerhinterziehung vorliegt (Az. IV<br />

A 3 – S 0324/15/10001). Auch wenn ein<br />

Tax-CMS nicht gesetzlich vorgeschrieben<br />

ist, macht es für Unternehmen Sinn. Die<br />

Frage ist, in welchem Umfang.<br />

Steuerliche Risiken lauern in vielen<br />

Bereichen und sind von Firma zu<br />

Firma unterschiedlich. Maßgeblich sind<br />

einerseits externe Rahmenbedingungen<br />

wie etwa Branchenzugehörigkeit oder<br />

der Aktionsradius im In- und Ausland.<br />

Andererseits spielen interne Faktoren<br />

wie Unternehmensgröße und -struktur<br />

ebenfalls eine wichtige Rolle. Das Fehlerrisiko<br />

wächst, wenn die Aktivitäten mehrerer<br />

Abteilungen und Zuständigkeiten<br />

ineinandergreifen und zudem eine<br />

Vielzahl von Prozessen automatisiert<br />

abläuft. Besonders fehlerträchtig sind<br />

die Bereiche Umsatz- und Lohnsteuer.<br />

Ein steuerliches Kontrollsystem kann<br />

hier einen Großteil der steuerlichen Risiken<br />

minimieren. Schon mit begrenzten<br />

Maßnahmen kann man viel erreichen.<br />

Bei der konkreten Ausgestaltung eines<br />

internen Kontrollsystems haben Unternehmen<br />

freie Hand, da der Fiskus hierzu<br />

keine Vorgaben macht.<br />

Wie gehen Firmen am besten vor?<br />

Grundlage ist immer eine eingehende<br />

Analyse des Ist-Zustands mit dem steuerlichen<br />

Berater. Zunächst werden alle<br />

relevanten Abläufe und Zuständigkeiten<br />

beleuchtet und in einem Dokument<br />

erfasst. Dann erfolgt eine systematische<br />

Risikoanalyse, die alle steuerlichen Fallstricke<br />

identifiziert und gewichtet. Darauf<br />

aufbauend werden Prozessabläufe<br />

entwickelt und schriftlich niedergelegt,<br />

die mögliche steuerliche Gefahren<br />

erkennen und ausräumen helfen. Ergebnis<br />

ist in der Regel ein Tax Compliance<br />

Leitfaden, der klare Verhaltensregeln<br />

vorgibt.<br />

Tax Compliance steht und fällt<br />

damit, wie es in der Praxis gelebt wird.<br />

Unternehmen sollten sicherstellen, dass<br />

betroffene Mitarbeiter das Kontrollsystem<br />

kennen und alle Vorsichtsmaßnahmen<br />

beherzigen. Hilfreich sind regelmäßige<br />

Schulungen, die für steuerliche<br />

Risiken sensibilisieren und Handlungssicherheit<br />

vermitteln. Zudem sollten Firmen<br />

jährlich prüfen, ob ihr Tax CMS den<br />

aktuellen Anforderungen genügt und<br />

gegebenenfalls nachjustieren. Vorrangiges<br />

Ziel sollte dabei sein, dass Mitarbeiter<br />

im Finanz- und Rechnungswesen ein<br />

geschärftes Bewusstsein für steuerliche<br />

Stolperfallen entwickeln und mit Weitblick<br />

agieren. ó<br />

Über die Autorin<br />

Dr. Stephanie Thomas, Rechtsanwältin,<br />

Steuerberaterin und Fachanwältin für<br />

Steuerrecht der Kanzlei WWS in Mönchengladbach.<br />

www.wws-gruppe.de<br />

35<br />

Wirtschaft


<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

© alexlmx - stock.adobe.com<br />

Ideenschutz im Mittelstand:<br />

Patente, Marken & Co.<br />

Basisabsicherung des wichtigsten<br />

geistigen Eigentums bringt viele Vorteile<br />

Wirtschaft<br />

34<br />

Erfahrungsgemäß bringt auch die<br />

beste Geschäftsidee nur überschaubaren<br />

Erfolg, wenn sie zuvor<br />

nicht umfassend geschützt wurde. Großkonzerne<br />

wie auch Mittelständler werden<br />

Opfer von Nachahmern und Produktpiraten,<br />

was jährlich zu Schäden in<br />

beträchtlicher Höhe führt. Der Schutz<br />

der eigenen Ideen bzw. des geistigen<br />

Eigentums eines Unternehmens durch<br />

Patente oder Marken ist daher erforderlich,<br />

um sich effektiv gegen Verletzungen<br />

wehren zu können.<br />

Unterschiedliche Zielrichtung<br />

der Schutzrechte<br />

Schutzrechte sichern zudem – wenigstens<br />

für einen gewissen Zeitraum –<br />

einen Vorsprung vor Wettbewerbern<br />

und können auch in der Werbung herausgestellt<br />

werden. Ein neu entwickeltes<br />

Produkt kann dabei vor allem durch eine<br />

Kombination von verschiedenen Rechten<br />

optimal geschützt werden, was ein<br />

Vorgehen gegen unterschiedliche Nachahmungsformen<br />

ermöglicht. Patente,<br />

Marken und Designs zielen dabei auf<br />

unterschiedliche Aspekte.<br />

So dienen Marken (lassen sich unbegrenzt<br />

verlängern) primär dazu, die Herkunft<br />

einer Ware oder Dienstleistung<br />

von einem bestimmten Unternehmen<br />

anzuzeigen (Herkunftsfunktion).<br />

Optisch über die Form<br />

wirkende zweidimensionale<br />

Muster oder dreidimensionale<br />

Modelle können demgegenüber<br />

durch Anmeldung<br />

eines Designs oder eines so<br />

genannten Gemeinschaftsgeschmacksmusters<br />

(in der<br />

Europäischen Union) für<br />

maximal 25 Jahre geschützt<br />

werden. Die Erfindung<br />

muss allerdings „neu“ sein – also zum<br />

Anmeldezeitpunkt noch unbekannt. Bei<br />

einem ungeprüften Gebrauchsmuster<br />

gibt es eine Neuheitsschonfrist von<br />

sechs Monaten. Ein wirksamer Schutz<br />

ist also auch nach einer Vorveröffentlichung<br />

- etwa im Rahmen einer Messe<br />

- noch möglich. Empfehlenswert ist aber<br />

zunächst eine Schutzrechtsanmeldung<br />

und die Idee erst dann zu veröffentlichen.<br />

Eine gewisse Absicherung können<br />

hier Geheimhaltungsvereinbarungen<br />

bringen. Die maximale Schutzdauer<br />

von Patenten beträgt 20 Jahre, während<br />

diese bei Gebrauchsmustern nur<br />

bei zehn Jahren liegt.<br />

Kosten von Schutzrechtsanmeldungen<br />

Die Kosten einer Schutzrechtsanmeldung<br />

umfassen die Amtsgebühren<br />

sowie ein Honorar, falls ein Anwalt<br />

involviert wird. Grundsätzlich richten<br />

sich diese Kosten nach dem örtlichen<br />

und sachlichen Umfang der Anmeldung.<br />

Anwälte bieten die Anmeldung von Marken<br />

und Designs meist zu Pauschalen<br />

an, die bereits ab ein paar hundert Euro<br />

beginnen. Der Preis für die Ausarbeitung<br />

technischer Schutzrechtsanmeldungen<br />

richtet sich überwiegend nach dem tatsächlichen<br />

Aufwand. Interessante Fördermöglichkeiten<br />

wie das Programm<br />

„WIPANO“ des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

gibt es für Unternehmen,<br />

die seit fünf Jahren kein Patent oder<br />

Gebrauchsmuster angemeldet haben.<br />

Reaktion bei Verletzungen<br />

der Schutzrechte<br />

Wenn man als Schutzrechtsinhaber auf<br />

eine Verletzung eigener Rechte durch<br />

Dritte aufmerksam wird, gibt es unterschiedliche<br />

Möglichkeiten, hierauf<br />

zu reagieren. Die häufig gefürchtete<br />

Abmahnung, die man etwa durch einen<br />

Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz<br />

aussprechen lässt, ist dabei nur<br />

eine der Möglichkeiten, eine außergerichtliche<br />

Klärung des Konflikts herbeizuführen.<br />

Führt dies nicht zum Erfolg,<br />

wäre z.B. eine einstweilige Verfügung<br />

bzw. eine Klage das Mittel der Wahl, um<br />

eine Verletzung doch noch abzustellen.<br />

Bei klassischer Produktpiraterie, bei der<br />

rechtsverletzende Ware z.B. aus Asien<br />

nach Deutschland gelangt, kann zudem<br />

die Einrichtung von relativ kostengünstigen<br />

Grenzbeschlagnahmeanträgen<br />

sinnvoll sein.<br />

Letztlich sollte sich ein anwaltlicher<br />

Berater eng mit dem Mandanten abstimmen,<br />

um das bestmögliche Ergebnis –<br />

auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

– für diesen zu erzielen. ó<br />

Über den Autor<br />

Dr. Florian Lichtnecker vertritt als Partner<br />

einer Kanzlei bundesweit vor allem mittelständische<br />

Mandanten u.a. zu Fragen des<br />

Patent-, Marken- und Wettbewerbsrechts.<br />

www.patente-bayern.de


Humanas ®<br />

leben, wo man<br />

Zuhause ist<br />

Auch im zunehmenden Alter zufrieden und mit Zuversicht<br />

in seiner Heimat zu leben, ist der Wunsch vieler<br />

Menschen.<br />

Daher leben wir seit vielen Jahren die Humanas-Philosophie<br />

von einer vielfältigen und neuen Kombination<br />

aus Wohnen und Pflege.<br />

Insbesondere liegt uns dabei am Herzen, die Selbstständigkeit<br />

der Menschen in ihrem gewohnten Umfeld<br />

zu fördern und die Teilhabe am örtlichen Leben<br />

zu ermöglichen.<br />

So ist es mit Humanas möglich, in jeder Lebenslage<br />

und in jedem Alter selbstbestimmt zu leben, wo man<br />

Zuhause ist.<br />

Ambulante Pflege—Tagespflege—Betreutes Wohnen—Wohnparks<br />

www.humanas.de


Von dem, was wir heute denken und planen hängt ab,<br />

wie morgen auf den Straßen und Plätzen gelebt wird.<br />

• Planung von Straßen-, Entwässerungs-, Freiund<br />

Außenanlagen sowie Objektplanung<br />

• Ausschreibung, Vergabe und Dokumentation<br />

• Bau-Vermessung und Abrechnung<br />

• Multikopterbefliegung und Visualisierung<br />

• Beratung, Bauleitung, Bauüberwachung<br />

und Bauoberleitung<br />

• Sicherheits- und Gesundheitsschutz-<br />

Koordination<br />

Ingenieurgesellschaft Patzke<br />

Büro für Bauwesen / Straßen - Kanal - Tiefbau<br />

Markt 7+12 . 59494 Soest<br />

Telefon: +49 (0)2921 - 350 10 55<br />

E-Mail: IGP@patzke-ing.de<br />

www.patzke-ing.de


Mit Tax Compliance auf<br />

Nummer sicher<br />

Innerbetriebliches<br />

Kontrollsystem<br />

kann steuerliche<br />

Risiken minimieren<br />

© SZ-Designs - stock.adobe.com<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Steuerliche Fehler werden immer<br />

strenger verfolgt. Schutz bietet ein<br />

innerbetriebliches Kontrollsystem,<br />

das die Einhaltung steuerlicher Vorgaben<br />

überwacht.<br />

Gesetze, Urteile, Vorschriften: Ständig<br />

wechselnde Vorgaben machen es Firmen<br />

schwer, in Steuerangelegenheiten<br />

auf dem Laufenden zu bleiben. Leicht<br />

schleichen sich Fehler ein, die steuerliche<br />

Auflagen verletzen. Mit ausgefeilten<br />

Prüfverfahren werden Fehltritte immer<br />

öfter entdeckt und zudem immer häufiger<br />

an die Straf- und Bußgeldstelle<br />

weitergeleitet. Der Grund: Betriebsprüfer<br />

machen sich selbst strafbar, wenn sie<br />

im Verdachtsfall nicht die Steuerfahndung<br />

einschalten. Schnell interpretieren<br />

Finanzämter Fehler als vorsätzliche<br />

Steuerhinterziehung. Die möglichen Folgen<br />

reichen von hohen Nachzahlungen<br />

und Bußgeldern bis hin zu langwierigen<br />

Strafverfahren mit ungewissem Ausgang.<br />

Immer mehr Firmen minimieren<br />

daher die steuerlichen Risiken mit Hilfe<br />

eines Tax Compliance Management Systems<br />

(Tax CMS). Dabei handelt es sich<br />

um eine Art Leitfaden der dazu dient,<br />

alle steuerrelevanten Prozesse zu optimieren<br />

und zu überwachen. Die Vorteile<br />

liegen auf der Hand: Es passieren<br />

weniger Fehler und die Arbeitseffizienz<br />

wird optimiert. Doch damit nicht genug.<br />

Ein Tax CMS schützt Entscheidungsträger<br />

in vielen Fällen vor der persönlichen<br />

Haftung. Denn das Management haftet<br />

persönlich für Fehler von Mitarbeitern.<br />

Laut einem aktuellen Erlass des Bundesfinanzministeriums<br />

kann ein innerbetriebliches<br />

Kontrollsystem als Indiz dafür<br />

gelten, dass kein bedingter Vorsatz für<br />

eine Steuerhinterziehung vorliegt (Az. IV<br />

A 3 – S 0324/15/10001). Auch wenn ein<br />

Tax-CMS nicht gesetzlich vorgeschrieben<br />

ist, macht es für Unternehmen Sinn. Die<br />

Frage ist, in welchem Umfang.<br />

Steuerliche Risiken lauern in vielen<br />

Bereichen und sind von Firma zu<br />

Firma unterschiedlich. Maßgeblich sind<br />

einerseits externe Rahmenbedingungen<br />

wie etwa Branchenzugehörigkeit oder<br />

der Aktionsradius im In- und Ausland.<br />

Andererseits spielen interne Faktoren<br />

wie Unternehmensgröße und -struktur<br />

ebenfalls eine wichtige Rolle. Das Fehlerrisiko<br />

wächst, wenn die Aktivitäten mehrerer<br />

Abteilungen und Zuständigkeiten<br />

ineinandergreifen und zudem eine<br />

Vielzahl von Prozessen automatisiert<br />

abläuft. Besonders fehlerträchtig sind<br />

die Bereiche Umsatz- und Lohnsteuer.<br />

Ein steuerliches Kontrollsystem kann<br />

hier einen Großteil der steuerlichen Risiken<br />

minimieren. Schon mit begrenzten<br />

Maßnahmen kann man viel erreichen.<br />

Bei der konkreten Ausgestaltung eines<br />

internen Kontrollsystems haben Unternehmen<br />

freie Hand, da der Fiskus hierzu<br />

keine Vorgaben macht.<br />

Wie gehen Firmen am besten vor?<br />

Grundlage ist immer eine eingehende<br />

Analyse des Ist-Zustands mit dem steuerlichen<br />

Berater. Zunächst werden alle<br />

relevanten Abläufe und Zuständigkeiten<br />

beleuchtet und in einem Dokument<br />

erfasst. Dann erfolgt eine systematische<br />

Risikoanalyse, die alle steuerlichen Fallstricke<br />

identifiziert und gewichtet. Darauf<br />

aufbauend werden Prozessabläufe<br />

entwickelt und schriftlich niedergelegt,<br />

die mögliche steuerliche Gefahren<br />

erkennen und ausräumen helfen. Ergebnis<br />

ist in der Regel ein Tax Compliance<br />

Leitfaden, der klare Verhaltensregeln<br />

vorgibt.<br />

Tax Compliance steht und fällt<br />

damit, wie es in der Praxis gelebt wird.<br />

Unternehmen sollten sicherstellen, dass<br />

betroffene Mitarbeiter das Kontrollsystem<br />

kennen und alle Vorsichtsmaßnahmen<br />

beherzigen. Hilfreich sind regelmäßige<br />

Schulungen, die für steuerliche<br />

Risiken sensibilisieren und Handlungssicherheit<br />

vermitteln. Zudem sollten Firmen<br />

jährlich prüfen, ob ihr Tax CMS den<br />

aktuellen Anforderungen genügt und<br />

gegebenenfalls nachjustieren. Vorrangiges<br />

Ziel sollte dabei sein, dass Mitarbeiter<br />

im Finanz- und Rechnungswesen ein<br />

geschärftes Bewusstsein für steuerliche<br />

Stolperfallen entwickeln und mit Weitblick<br />

agieren. ó<br />

Über die Autorin<br />

Dr. Stephanie Thomas, Rechtsanwältin,<br />

Steuerberaterin und Fachanwältin für<br />

Steuerrecht der Kanzlei WWS in Mönchengladbach.<br />

www.wws-gruppe.de<br />

35<br />

Wirtschaft


Wirtschaft<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

© adiruch na chiangmai - stock.adobe.com<br />

36<br />

Digital auf der<br />

Überholspur Corporate Health im Wandel der Generationen<br />

Die Realität auf dem deutschen<br />

Arbeitsmarkt: 45 Prozent der<br />

Arbeitnehmer sind über 45 und<br />

stehen noch mindestens zwanzig Jahre<br />

im vollen Erwerb. Und viele befinden<br />

sich in einer physischen und psychischen<br />

Doppelbelastung. Sind es einerseits die<br />

Bedingungen am Arbeitsplatz, sind fast<br />

die Hälfte der circa 3,9 Millionen Personen,<br />

die sich derzeit um hilfs- oder<br />

pflegebedürftige Angehörige kümmern,<br />

berufstätig und 45+. Ihre krankheitsbedingten<br />

Fehlzeiten sind deutlich länger<br />

als bei ihren jüngeren Mitstreitern.<br />

Ein Grund mehr für Entscheider, in ein<br />

internes Gesundheitsmanagement zu<br />

investieren und dabei einige Punkte zu<br />

beachten:<br />

1. Ein stärkeres Bewusstsein schaffen<br />

Die Deutschen beschäftigen sich immer<br />

mehr mit ihrer Ernährung und körperlichen<br />

Fitness und dieses neue Gesundheitsbewusstsein<br />

ist auch nachhaltig<br />

in der Gesellschaft angekommen. In<br />

Stressphasen allerdings neigen ältere<br />

wie auch jüngere Mitarbeiter dazu, sich<br />

in geläufigen Mustern zu bewegen: ein-<br />

Ihre Lösungen für die Zukunft!<br />

• EMS Dienstleister<br />

• Bauelemente-Distribution<br />

• Systemhaus<br />

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seitige Bewegungen, ungesunde Snacks<br />

oder zu wenig regenerativer Ausgleich.<br />

Besonders Führungskräfte stehen<br />

heute mehr denn je in der Verantwortung,<br />

ihre Mitarbeiter dabei zu<br />

unterstützen, Privatleben und Karriere<br />

nachhaltig in Einklang zu bringen. Ein<br />

internes Gesundheitsmanagement<br />

sollte die Mitarbeiter sinnvoll abholen<br />

und einen für sie erkennbaren Fortschritt<br />

aufzeigen, um einen tatsächlichen<br />

Verhaltenswechsel voranzutreiben.<br />

2. Die Macht der Gewohnheit<br />

durchbrechen<br />

Hinter dem Erfolg eines Corporate<br />

Health Programms steht nicht nur eine<br />

Strategie, sondern insbesondere auch<br />

ein Rahmen, der kurz- und langfristige<br />

Ziele für Mitarbeiter und Führungskräfte<br />

skizziert. Damit das Programm entsprechend<br />

Früchte trägt, braucht es Zeit und<br />

vor allem flexible Bedingungen, um sich<br />

an die unterschiedlichen Bedürfnisse<br />

des jeweiligen Mitarbeiters anzupassen.<br />

Oftmals unterschätzen sowohl Mitarbeiter<br />

als auch Entscheider selbst die<br />

Macht der Gewohnheit. Viele negative<br />

Verhaltensmuster haben sich über Jahre<br />

hinweg eingeschliffen und sind oft ohne<br />

Unterstützung schwer zu beheben. Zeit<br />

sowie eine gemeinsam definierte Vision,<br />

in der sich alle Teilnehmer wiederfinden,<br />

schaffen Abhilfe.<br />

3. Online schafft Engagement<br />

Motivation, Spaß und eine einfache Verfügbarkeit<br />

sind der Schlüssel für den<br />

Erfolg von Corporate Health Programmen.<br />

Das sporadische Buchen eines<br />

Fitness-Coachs reicht daher nicht aus.<br />

Stattdessen müssen die Mitarbeiter<br />

wirksam angesprochen und herausgefordert<br />

werden. Statt „Offline-Frontalunterricht“<br />

anzubieten, können sich<br />

Entscheider den digitalen Zeitgeist zu<br />

Nutze machen. Denn 88 Prozent der<br />

Arbeitnehmer ab 50 Jahre greifen gern<br />

auf Online-Angebote zu, sofern sich die<br />

Inhalte einfach und unkompliziert abrufen<br />

lassen. Gute Lösungsansätze liefern<br />

hier digitale Gesundheitsprogramme,<br />

die sich effizient in den Unternehmensalltag<br />

integrieren und relativ einfach an<br />

neue Trends oder auch interne Entwicklungen<br />

anpassen lassen.<br />

Corporate Health Programme sind<br />

eine zukunftsorientierte Investition in<br />

die Gesundheit der Mitarbeiter. Allerdings<br />

stehen die Maßnahmen vor der<br />

Herausforderung, die tatsächlichen<br />

Risikogruppen, wie zum Beispiel Bluthochdruck,<br />

Übergewicht oder falsche<br />

Ernährung, wirksam zu erreichen. Besonders<br />

durch webbasierte, personalisierte<br />

Angebote können Mitarbeiter - im Rahmen<br />

des vollen Datenschutzes - übergreifend<br />

und zielgenau angesprochen<br />

werden. ó<br />

Über die Autorin<br />

Sabine Lichtenegger ist Corporate Health-<br />

Expertin und Head of Sales von GYMONDO,<br />

Deutschlands führendes Online-Fitnesstraining-Portal<br />

und ein Tochterunternehmen<br />

von ProSiebenSat.1. Die ausgebildete<br />

Physiotherapeutin macht das Wohlbefinden<br />

der Mitarbeiter zur Chefsache.<br />

www.gymondo.de<br />

37<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Wirtschaft<br />

Michael Arpe<br />

Geschäftsführer<br />

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Eigentumsvorbehalt sichern<br />

‚Kleine‘ Formulierung mit großer Wirkung<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Wirtschaft<br />

38<br />

Einen Satz wie „Die Ware bleibt bis<br />

zur vollständigen Bezahlung im<br />

Eigentum des Verkäufers.“ hat<br />

wahrscheinlich jeder schon einmal<br />

gelesen, vielleicht stand er auf einem<br />

Angebot, einer Auftragsbestätigung usw.<br />

„Aber immer noch ist zu wenigen bekannt,<br />

was sich hinter dieser Formulierung verbirgt“,<br />

weiß Bernd Drumann, Geschäftsführer<br />

der Bremer Inkasso GmbH. „Noch<br />

längst nicht alle Unternehmer treffen<br />

Vereinbarungen zu dem so genannten<br />

Eigentumsvorbehalt, um den es im oben<br />

erwähnten Satz geht oder wissen, wo<br />

und wie so eine Vereinbarung in die<br />

Geschäftsabläufe und -papiere einfließen<br />

sollte. Die richtige Formulierung<br />

und Anwendung aber kann den Unternehmer<br />

u. U. vor Schaden bewahren“, so<br />

Drumann - im Folgenden mit ein paar<br />

Tipps und Erklärungen zum Thema.<br />

Eigentum und Besitz<br />

ist nicht dasselbe<br />

„…und den Unterschied sollte man kennen“,<br />

so Drumann, „dann ist auch der<br />

Begriff ‚Eigentumsvorbehalt‘ besser zu<br />

verstehen. Besitz bedeutet, dass man<br />

die tatsächliche Herrschaft über eine<br />

Sache hat. Eigentum bedeutet, dass<br />

einem eine Sache rechtmäßig gehört.<br />

Man kann also etwas in seinem Besitz<br />

haben, was rechtlich aber einem anderen<br />

gehört, und Besitz und Eigentum an<br />

einer Sache können, müssen aber nicht<br />

bei ein und derselben Person liegen.“<br />

Eigentumsvorbehalt<br />

„Als Eigentumsvorbehalt wird eine<br />

besondere Verabredung bei einem<br />

Kaufvertrag über ‚bewegliche‘ Sachen<br />

bezeichnet, die besagt, dass der Käufer<br />

mit Lieferung der Ware zwar ihr Besitzer<br />

wird, ihr Eigentümer aber bleibt der Verkäufer.<br />

Der Eigentümer behält sich das<br />

Eigentum bis zu dem Zeitpunkt vor, bis<br />

die Ware vollständig vom Käufer bezahlt<br />

wurde. Erst dann, mit der Bezahlung der<br />

Rechnung, wird der Käufer automatisch<br />

auch zum Eigentümer der Ware, vorher<br />

hat er nur ein so genanntes Anwartschaftsrecht.<br />

Ist o. g. besondere Verabredung<br />

nun Bestandteil des Vertrages,<br />

sichert der Eigentumsvorbehalt dem<br />

Verkäufer bei Vertragsabschluss das<br />

Eigentum an der Ware - bis zu ihrer vollständigen<br />

Bezahlung“.<br />

Vereinbarung schriftlich treffen, aber<br />

wo und wie?<br />

„Zur schriftlichen Niederlegung der<br />

Vereinbarung über den Eigentumsvorbehalt<br />

sind am allerbesten die Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen (AGB)<br />

© Torbz - fotolia<br />

geeignet“, so Drumann. “Dort sollte die<br />

Vereinbarung unbedingt aufgenommen<br />

werden. Wichtig ist, dass die eigenen<br />

AGB immer die Grundlage aller selbst<br />

abgeschlossenen Verträge bilden bzw.<br />

in diese mit einbezogen werden. Am<br />

besten werden die AGB auch auf der<br />

Rückseite von Angeboten und Auftragsbestätigungen<br />

abgedruckt. Ein Hinweis<br />

darauf, dass die AGB rückseitig zu finden<br />

sind, sollte dann aber auf der Vorderseite<br />

nicht fehlen“.<br />

„Hat man keine eigenen AGB - was<br />

nach meiner persönlichen Meinung für<br />

ein Unternehmen schon fast fahrlässig<br />

zu nennen ist - so sollte die Vereinbarung<br />

über den Eigentumsvorbehalt<br />

zumindest auf allen Geschäftspapieren<br />

wie z. B. Angebot, Auftragsbestätigung,<br />

Lieferschein und Rechnung zu finden<br />

sein“, so Drumann weiter.


Was nützt der Eigentumsvorbehalt,<br />

wenn der Käufer nicht zahlt?<br />

„Als Verkäufer kann man in der Regel vom<br />

Vertrag zurücktreten, wenn der Kunde<br />

in Zahlungsverzug gerät (ggf. ist dem<br />

Käufer eine Nachfrist zu gewähren), und<br />

die unter Eigentumsvorbehalt stehende<br />

Ware herausverlangen. Natürlich macht<br />

ein Rücktritt vom Vertrag nur Sinn, wenn<br />

der Kunde die Ware noch auf Lager und<br />

man selbst auch noch Verwendung<br />

dafür hat. Der Verkäufer kann sich aber<br />

durch den Eigentumsvorbehalt gegenüber<br />

anderen Gläubigern seinen Zugriff<br />

auf die Ware sichern. Dies gilt ebenso für<br />

den Fall der unerlaubten Weiterveräußerung<br />

an Dritte“.<br />

Insolvenz des Kunden – mit<br />

Eigentumsvorbehalt mehr Erfolg<br />

„Ist z. B. bei der Eröffnung des Insolvenzverfahrens<br />

über das Vermögen noch<br />

etwas von der gelieferten (unbezahlten)<br />

Ware auf Lager, ist der Verkäufer ebenfalls<br />

abgesichert“, so Drumann. „ Sollte<br />

der Insolvenzverwalter nicht bereit sein,<br />

den (ungekürzten) restlichen Kaufpreis<br />

zu zahlen, kann der Unternehmer hier<br />

ebenfalls vom Vertrag zurücktreten. Er<br />

kann ein sog. Aussonderungsrecht geltend<br />

machen. Als Eigentümer der Sache<br />

muss er nicht am Insolvenzverfahren<br />

teilnehmen und kann ihre Herausgabe<br />

vom Insolvenzverwalter verlangen“.<br />

Verlängerter Eigentumsvorbehalt<br />

„Der verlängerte Eigentumsvorbehalt<br />

besagt, dass der Kunde die Ware, auch<br />

wenn sie noch nicht vollständig bezahlt<br />

ist, verarbeiten oder weiter verkaufen<br />

darf – ein im Geschäftsleben durchaus<br />

übliches Vorgehen - der Lieferant aber<br />

dennoch grundsätzlich abgesichert<br />

bleibt. Bei einer Verarbeitung erwirbt<br />

der Lieferant nämlich unmittelbar das<br />

Eigentum an der neu hergestellten<br />

Sache (eventuell anteilig), bei einem Verkauf<br />

(auch der neu hergestellten Sache)<br />

erwirbt er automatisch die Kaufpreisforderungen<br />

gegen die Kunden seines<br />

Käufers (auch hier evtl. anteilig).“<br />

Insolvenz des Kunden – mit verlängertem<br />

Eigentumsvorbehalt gute Karten<br />

„Hat man sich bei Vertragsabschluss den<br />

verlängerten Eigentumsvorbehalt gesichert<br />

und kommt es bei einem Kunden<br />

dann zu einer Insolvenz, so hat man als<br />

Gläubiger recht gute Karten“, weiß Drumann<br />

aus Erfahrung. „Der Insolvenzverwalter<br />

darf nämlich das sog. Sicherungsgut,<br />

z. B. die verarbeitete Ware oder die<br />

Kaufpreisforderungen, durch Veräußerung<br />

oder Einziehung verwerten; er hat<br />

aber den ‚abgesicherten‘ Gläubiger aus<br />

dem Erlös vor den anderen Gläubigern<br />

zu befriedigen. Zuvor darf der Erlös allerdings<br />

durch den Insolvenzverwalter um<br />

vier Prozent Feststellungskosten und im<br />

Regelfall fünf Prozent Verwertungskosten<br />

sowie um etwa anfallende Umsatzsteuer<br />

gemindert werden“.<br />

Kurzum: keine Wortklauberei<br />

„Bei dem ‚Eigentumsvorbehalt‘ und dem<br />

‚verlängerten Eigentumsvorbehalt‘ geht<br />

es nicht um Wortklauberei, sondern um<br />

sorgfältig ausgearbeitete Formulierungen,<br />

die, sind sie Bestandteil der eigenen<br />

Allgemeinen Geschäftsbedingungen,<br />

unter Umständen bares Geld wert sein<br />

können.“ ó<br />

Zum Gesprächspartner<br />

Bernd Drumann ist geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Bremer Inkasso GmbH.<br />

Das 1984 von ihm gegründete Unternehmen<br />

ist seit 1996 unter dem Namen Bremer<br />

Inkasso GmbH tätig und beschäftigt<br />

rund 20 Mitarbeiter in der Firmenzentrale.<br />

Die Sachbearbeitung erfolgt überwiegend<br />

durch speziell ausgebildete Volljuristen.<br />

www.bremer-inkasso.de<br />

39<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Wirtschaft


So bringt Benchmarking<br />

Unternehmen voran<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Der Wirtschaftsmagnet – viel mehr als nur ein Siegel<br />

Wirtschaft<br />

40<br />

© khz - Fotolia<br />

Die Zeiten wandeln sich. Startups<br />

schießen wie Pilze aus dem<br />

Boden und entwickeln sich zu<br />

ernstzunehmenden Wettbewerbern.<br />

Doch etablierte Unternehmen müssen<br />

das nicht tatenlos hinnehmen. Mit agilem<br />

Benchmarking können sie die Konkurrenz<br />

auf die Plätze verweisen.<br />

Benchmarking bedeutet, dass das Unternehmen<br />

sich mit den Besten misst. In den<br />

1970er Jahren erstmals eingesetzt, ist es<br />

heute das am häufigsten verwendete<br />

strategische Unternehmensführungsinstrument.<br />

Das klassische Benchmarking<br />

umfasst vier Bereiche, die schrittweise<br />

hintereinander abgearbeitet werden:<br />

1. Der Fokus: Was möchte das Unternehmen<br />

verbessern?<br />

2. Die Besten: Welche Unternehmen<br />

sind der Vergleichsmaßstab?<br />

3. Der Grund: Warum ist das Unternehmen<br />

hier nicht so stark wie das<br />

Vergleichsunternehmen?<br />

4. Das Handeln: Was muss das Unternehmen<br />

tun, um sich zu verbessern?<br />

Der Haken bei der Sache<br />

Die meisten Benchmarking-Projekte<br />

werden genau in dieser Abfolge durchgeführt.<br />

Doch diese Vorgehensweise ist<br />

„Old School“. Denn schon die Auswahl<br />

des Fokus ist subjektiv, selektiv und eindimensional.<br />

Was nützt es einem Fußballer,<br />

wenn er seine Kondition verbessert,<br />

dabei jedoch seinen Kampfgeist<br />

und seine Passgenauigkeit nicht trainiert?<br />

Überträgt man dieses Beispiel auf<br />

Unternehmen, so könnte man fragen:<br />

Was nützt die Perfektion im Qualitätsmanagement,<br />

wenn der Entwicklung die<br />

kreativen Ideen ausgehen?<br />

Deshalb sind neue Trainingsmethoden<br />

das Gebot der Stunde: sie bestehen<br />

aus einer beständigen Weiterentwicklung,<br />

in der alle relevanten Komponenten<br />

verbessert werden, und zwar zur<br />

gleichen Zeit.<br />

Agile Unternehmen bestimmen<br />

das Tempo<br />

Sich einzelne Rosinen herauszupicken,<br />

im Sinne von „und in den nächsten<br />

sechs Monaten nehmen wir uns mal das<br />

Forderungsmanagement vor“, ist nicht<br />

mehr zeitgemäß. Neue, erfolgreiche<br />

Unternehmen und Problemlösungen,<br />

die sich am Markt durchsetzen, entstehen<br />

heute in atemberaubendem Tempo.<br />

Wer diese Entwicklung verfolgt, erkennt,<br />

dass ein langsames Nacheinander nicht<br />

mehr funktionieren kann.<br />

Die neuen agilen Firmen gehen mit<br />

einem völlig neuen Tempo und Verständnis<br />

an die Arbeit. Eines ihrer Werkzeuge<br />

ist das „MFP“, das minimal funktionierende<br />

Produkt: Statt eine neue Lösung<br />

im stillen Kämmerchen bis zur Perfektion<br />

zu entwickeln und dann auf den<br />

Markt zu bringen, besprechen sie die<br />

Lösung bereits im ersten Rohstadium<br />

mit den Kunden. Im Anschluss wird sie<br />

verworfen oder einen Schritt weiterentwickelt.<br />

Diese Schleife wiederholen sie<br />

so lange, bis das neue Angebot passt.<br />

Ein weiterer Hebel für ihren Erfolg<br />

ist das „Sprintprinzip“: Die einzelnen<br />

Teams in diesen Unternehmen müssen<br />

selbstständig und eigenverantwortlich<br />

binnen kürzester Zeit ihre Teilaufgaben<br />

so erledigt haben, dass sich alle wie ein


<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Puzzle ineinanderfügen. Dieser Speed<br />

reißt mit und steckt an. Wer glaubt, dass<br />

diese Lösungen mit der heißen Nadel<br />

genäht sind, irrt, denn auch beim Sprintprinzip<br />

wird jeder Entwicklungsschritt<br />

hinterfragt und, wo nötig, verbessert. So<br />

ist die Basis hier mindestens so abgesichert<br />

wie beim klassischen Vorgehen,<br />

bei dem nach zwei Jahren das fertige<br />

Produkt gezeigt wird.<br />

Ein Beispiel für diese Vorgehensweise<br />

ist das Münchener Startup „Stylight“.<br />

Eine Online-Plattform, die stylische<br />

Produkte verschiedener Anbieter<br />

zusammenführt und Internetnutzern<br />

anbietet. In nur acht Jahren ist das Unternehmen<br />

auf 200 Mitarbeiter gewachsen,<br />

in 18 Ländern vertreten und wurde kürzlich<br />

von ProSiebenSat.1 übernommen.<br />

Ähnlich agil geht die Wirecard AG<br />

vor, ein Anbieter für elektronische Zahlungslösungen,<br />

der ebenfalls im Raum<br />

München sitzt. Vor 18 Jahren gegründet,<br />

beschäftigt das Unternehmen heute<br />

über 3.500 Mitarbeiter, erwirtschaftet<br />

über 1 Milliarde Euro Umsatz und hat<br />

einen Unternehmenswert von über 7<br />

Milliarden Euro.<br />

Das Benchmarking wird agiler<br />

Das klassische Benchmarking kann mit<br />

dem Spirit dieser Unternehmen nicht<br />

mehr mithalten. Es sollte ersetzt werden<br />

von einer zeitgemäßen, agilen Variante,<br />

die die neuen Anforderungen erfüllt:<br />

1. Der Fokus: Er liegt auf dem gesamten<br />

Unternehmen. Damit muss der<br />

Blick auf alle Stellschrauben gleichzeitig<br />

gerichtet sein.<br />

2. Die Besten: Die Vergleichsunternehmen<br />

können aus anderen Branchen<br />

kommen. Wenn ein Maschinenbauer<br />

seine Performance verbessern<br />

möchte, sollte er sich beispielsweise<br />

ein Beauty-Hotel, einen Logistiker<br />

und eine Online-Plattform vornehmen<br />

– dann entstehen neue, disruptive<br />

Prozessverbesserungen,<br />

die einen deutlichen Abstand zum<br />

Wettbewerb ermöglichen. Apple<br />

hat sich nie an Microsoft orientiert,<br />

sondern immer an Sony, dem Unterhaltungsspezialisten.<br />

Die Formel 1<br />

orientiert sich bezüglich der Aerodynamik<br />

und den Werkstoffen schon<br />

lange an der Luft- und Raumfahrtindustrie.<br />

3. Der Grund: Sich zu lange mit den<br />

Gründen zu beschäftigen, bringt<br />

wenig. Denn in letzter Konsequenz<br />

landet man meist beim Chef, der für<br />

alles verantwortlich ist. Daher gilt<br />

der Blick dem Ziel. Denn, wenn das<br />

Ziel klar ist, können die Potenziale<br />

deutlich schneller mobilisiert werden.<br />

4. Das Handeln: Es erfolgt ganzheitlich<br />

und simultan. Das heißt, es wird parallel<br />

an allen Stellschrauben gearbeitet.<br />

Wobei die einzelnen Arbeitspakete<br />

jeweils für Sprintzeiträume<br />

von vier bis acht Wochen definiert<br />

und abgearbeitet werden müssen.<br />

Danach kommen die nächsten<br />

Arbeitspakete. So fußt eine Schicht<br />

auf der nächsten und das Unternehmen<br />

verändert und verbessert sich<br />

spürbar auf breiter Front.<br />

Benchmarking auf höchstem Niveau<br />

Das Siegel Wirtschaftsmagnet ermöglicht<br />

dieses neue Benchmarking auf<br />

höchstem Niveau. Das Unternehmen<br />

kann sich zeitgleich in sieben Bereichen<br />

messen und verbessern. Jedes einzelne<br />

Kriterium wird sorgfältig hinterfragt<br />

und sowohl absolut als auch relativ, im<br />

Vergleich zu den Besten, bewertet.<br />

Für den tiefergehenden Prozessvergleich<br />

stehen hunderte von überdurchschnittlich<br />

erfolgreichen Unternehmen<br />

Über den Autor<br />

Christian Kalkbrenner, Dipl. Kfm. (univ.),<br />

entwirft und begleitet seit Jahren skalierende<br />

Geschäftsmodelle für seine Kunden,<br />

um deren Umsätze und Gewinne zu vervielfachen.<br />

Das Siegel „Wirtschaftsmagnet“,<br />

das er ins Leben gerufen hat, steht<br />

für ganzheitliche, erfolgreiche Unternehmensführung.<br />

aller Branchen zur Verfügung. Der Wissensfundus<br />

der Wirtschaftsmagnet<br />

GmbH umfasst sowohl Hidden Champions<br />

als auch Wachstums-Champions<br />

und Einhörner. So kann jedes an der<br />

Qualifizierung zum Siegel Wirtschaftsmagnet<br />

teilnehmende Unternehmen<br />

für sich festlegen, mit welcher Art von<br />

Unternehmen es sich messen möchte.<br />

Vier verschiedene Performance-Pakete<br />

Für dieses neue Benchmarking werden<br />

vier verschiedene Leistungspakete angeboten.<br />

Je nachdem, wie tief Ihr Unternehmen<br />

in den Prozess eintauchen möchte,<br />

wie viel es dabei mit eigenen Ressourcen<br />

und wie viel mit Hilfe des Wirtschaftsmagnet-Coachs<br />

bewerkstelligen<br />

möchte: die Bandbreite reicht von 2,5<br />

bis zu 16 Manntagen und mehr. Nähere<br />

Infos erhalten Sie auf der Website wirtschaftsmagnet.de<br />

und per E-Mail unter<br />

mail@wirtschaftsmagnet.de. ó<br />

Kontakt:<br />

Wirtschaftsmagnet GmbH<br />

Christian Kalkbrenner<br />

Gstäudweg 72<br />

88131 Lindau<br />

Tel. +49 83 82 - 409 301<br />

E-Mail: mail@wirtschaftsmagnet.de<br />

www.wirtschaftsmagnet.de<br />

41<br />

Wirtschaft


Mehr Arbeitsfreude<br />

und Lebensqualität<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Wirtschaft<br />

42<br />

Acht Praxistipps für ein<br />

weitgehend selbstbestimmtes<br />

Zeitmanagement<br />

Es<br />

geht beim Zeitmanagement<br />

nicht nur um die geschickte<br />

Verteilung von Aufgaben, sondern<br />

um eine effektive Arbeitsweise. Und<br />

die erhalten wir in erster Linie, indem wir<br />

den Blick auf unser Innenleben richten.<br />

Unsere großen Zeitfresser sind nämlich<br />

in erster Linie Unlust, Unkonzentriertheit<br />

durch Ablenkung sowie Stress durch<br />

das Gefühl, die Arbeit nicht mehr im<br />

Griff zu haben. Folgende Tipps werden<br />

Ihnen helfen:<br />

Technischer<br />

HAUSSERVICE<br />

www.erfurt-ths.de<br />

Ausbildungsbetrieb – Wir bilden aus!<br />

Wir sind Ihr Dienstleister rund um haustechnische<br />

Anlagen und Installationen.<br />

Über die Beratung und Errichtung hinaus<br />

unterstützen wir Sie langfristig bei der<br />

Wartung, Revision und Betrieb und<br />

führen Reparaturen fachgerecht aus.<br />

1. Haben Sie Freude an Ihrer Arbeit: Wie<br />

gehen Sie morgens in Ihr Büro? Welche<br />

Einstellung haben Sie zu Ihrer Arbeit?<br />

Mögen Sie die Menschen und die Tätigkeiten,<br />

die täglich auf Sie warten? Wenn<br />

Sie Freude an der Arbeit und Spaß mit<br />

Ihren Kollegen haben, dann arbeiten Sie<br />

schneller und effizienter als in mieser<br />

Stimmung. Achten Sie daher auf Ihre<br />

gute Laune und in erster Linie auf Ihre<br />

innere Haltung zu Ihrer Arbeit.<br />

2. Machen Sie sich das Warum bewusst:<br />

Setzen Sie sich lang-, mittel- und kurzfristige<br />

Ziele, im Beruf wie im Privatleben.<br />

Die ausführliche schriftliche (!) Formulierung,<br />

beispielsweise Ihrer Jahresziele,<br />

programmiert Ihr Unterbewusstsein<br />

darauf, diese erreichen zu wollen. Wer<br />

Ziele hat, weiß, warum er etwas macht.<br />

So können Sie Ihre Einstellung positiv<br />

ausrichten, denn Sie wissen, Ihre Arbeit<br />

ist nicht wertlos, sondern unterstützt Sie<br />

dabei, Ihre Ziele zu erreichen. Übrigens:<br />

Wer als Ziel hat, anderen Menschen von<br />

Wert zu sein und ihnen Nutzen zu bieten,<br />

der entkommt der „Ich will noch mehr“-<br />

Krankheit und verbindet seine Erfolge<br />

mit dem Guten, dass er anderen bietet.<br />

3. Geben Sie jedem Tag ein persönliches<br />

Ziel: Schreiben Sie in Ihre Tagespläne<br />

nicht nur, welche Termine Sie wann<br />

wahrnehmen müssen, sondern auch,<br />

was Sie selbst an diesem Tag erledigen<br />

wollen, um eines Ihrer Ziele zu erreichen.<br />

So werden Sie nicht mehr von außen<br />

bestimmt, sondern entscheiden selbst,<br />

was für Sie wichtig und notwendig ist.<br />

Gerade dies ist der große Unterschied<br />

zwischen Terminplanung und Zeitmanagement.<br />

4. Minimieren Sie Ablenkung: Alle 18<br />

Minuten schaut ein durchschnittlicher<br />

Smartphone-Nutzer auf seinen Touchscreen<br />

– im wachen Zustand, versteht<br />

sich. Hinzu kommen Telefon, E-Mail-Postfach<br />

und Kollegengespräche. Ständige<br />

Unsere Leistungen:<br />

2016<br />

Sanitärtechnik<br />

Heizungstechnik<br />

Lüftungstechnik<br />

Kältetechnik<br />

Elektrotechnik<br />

Not- und Stördienst rund um die Uhr.<br />

THS Technischer Hausservice GmbH<br />

Mittelhäuser Straße 22<br />

99089 Erfurt<br />

Telefon 0361 74070-0<br />

Telefax 0361 74070-104<br />

Zertifiziert nach DIN ISO 9001 und VDA 6.1<br />

Haag 17 95615 Marktredwitz<br />

Tel. 09231-6699 0<br />

www.hirsch-federn.de info@hirsch-federn.de<br />

Druck-, Zug-, Schenkel-, Blattfedern, Stanz- und Biegetechnik, Werkzeugbau


„Was nützt es gut zu sein,<br />

wenn keiner es weiß!“<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Ablenkung, die verhindert, dass wir uns<br />

konzentriert unserer Tätigkeit widmen<br />

können. Wir sind es bereits gewohnt,<br />

dass wir immer wieder gestört werden.<br />

Bleibt die Störung aus, werden wir unruhig<br />

und lenken uns selbst ab, indem<br />

wir auf der Nachrichten-App kurz mal<br />

nachsehen, ob der US-Präsident bereits<br />

getwittert hat. Ihr Smartphone ist ein<br />

wertvoller Helfer, wenn Sie es richtig<br />

bedienen. Stellen Sie die Apps so ein,<br />

dass Sie nicht ständig benachrichtigt<br />

werden, wenn eine Nachricht kommt.<br />

Achten Sie darauf, zumindest einmal in<br />

der Woche ein paar Stunden konzentriert<br />

und ohne Ablenkung arbeiten zu<br />

können. Das macht Freude, ist effizient,<br />

spart Ihnen Zeit und ist somit Gold wert<br />

– gönnen Sie sich diesen Effizienzturbo.<br />

5. Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst:<br />

Erfolgreiches Leben besteht in der<br />

Balance zwischen Anstrengung und<br />

Erholung. Planen Sie deshalb an jedem<br />

Ihrer Tage sehr bewusst auch Zeit für<br />

sich selbst ein. Eine „Zeitoase“, die nur<br />

Ihnen allein gehört. Sehen Sie zudem<br />

angemessene Zeit für Familie und<br />

Freunde vor, für Gesundheit und Sport,<br />

für Hobbys und soziale Aktivitäten, fürs<br />

Luftholen und Nachdenken, für Muße<br />

und Nichtstun. Und beachten Sie: Es<br />

kommt nicht auf die quantitative Zeit<br />

an, die Sie mit Ihren Liebsten verbringen,<br />

sondern auf die Qualität der gemeinsamen<br />

Stunden.<br />

© Rawpixel Ltd.<br />

6. Sammeln Sie die nicht termingebundenen<br />

Aufgaben: Nicht alle Aufgaben<br />

können Sie gleich zur Erledigung fest<br />

in einen Tagesplan eintragen. Halten<br />

Sie diese in Ihrer Aufgaben-Wolke fest,<br />

damit nichts untergeht. Dies kann eine<br />

klassische To-do-Liste sein, der Aufgaben-Bereich<br />

bei Outlook, eine Aufgaben-<br />

App wie Evernote oder OneNote. Oder<br />

Sie nutzen eine Führungssoftware wie<br />

„LeadAir“. Verknüpfen Sie die Einträge<br />

mit dazu gehörenden Daten (Notizen,<br />

Ideen, Gesprächsvorbereitungen, Checklisten<br />

...). So haben Sie das Wichtigste<br />

schon beieinander, wenn Sie diese Aufgabe<br />

dann angehen oder fest terminieren.<br />

7. Geben Sie sich selbst ein Feedback:<br />

Fragen Sie sich jeden Abend, welchen<br />

Wert dieser Tag für Ihr Leben hatte. Was<br />

ist Ihnen gut gelungen? Was hat Ihnen<br />

Freude bereitet? Warum sind Sie dankbar<br />

für diesen Tag? Und was haben Sie<br />

für die Zukunft gelernt? Sollten Sie nicht<br />

täglich dazu kommen, dann gönnen Sie<br />

sich zumindest einmal pro Woche diesen<br />

Rückspiegelblick.<br />

8. Blicken Sie von außen auf Ihre Situation:<br />

Der wichtigste Tipp, den ich Ihnen<br />

geben kann, ist der Blick von außen. Einmal<br />

im Monat sollten Sie sich drei Stunden<br />

Zeit nehmen, um den vergangenen<br />

Monat zu bewerten, den nächsten<br />

Monat zu planen, die nächsten Schritte<br />

Ihrer Ziele festzulegen und sie auf die<br />

kommenden Tage zu verteilen. Dieser<br />

Blick auf Ihre aktuelle Situation und den<br />

nächsten Monat gibt Ihnen Souveränität<br />

sowie das sichere Gefühl, Ihre Arbeit<br />

wieder überblicken zu können. Das<br />

verhindert Stress – und es fördert Ihre<br />

Zufriedenheit, Ihre Arbeitsfreude, Ihre<br />

Lebensqualität. ó<br />

Über den Autor<br />

Volkmar Helfrecht ist Vorstand der<br />

Helf-Recht Unternehmerische Planungsmethoden<br />

AG, Bad Alexandersbad.<br />

www.helfrecht.de<br />

Caleg – 70 Jahre Erfahrung in Metall<br />

Mehr als 350 Mitarbeiter in 3 europäischen Produktionsstandorten<br />

freuen sich darauf, Ihre Wünsche<br />

in Produkte und Leistungen umzuwandeln.<br />

Was Sie von uns erwarten können:<br />

Engineering:<br />

• Bearbeitung und Unterstützung von der Idee<br />

über den Entwurf, die Projektierung, den<br />

Prototypen bis hin zur industriellen Serienreife<br />

• Proaktive und selbstständige Mitarbeit an<br />

Kostensenkungsthemen<br />

Blechbearbeitung:<br />

• Laser-, Stanz-, Biege- und Schweißtechnik in<br />

Stahl, Edelstahl und Aluminium auf hohem Niveau<br />

• Spanende Bearbeitung hochwertiger Baugruppen<br />

aus Edelstahl und Aluminum<br />

• Pulverbeschichtung für den Innenbereich bis<br />

zur Außenaufstellung<br />

• Oberflächenfinish durch Eloxal bzw. Nanobeschichtung<br />

• Siebdruck<br />

Montage:<br />

• Komponenten und Baugruppen für den Maschinenbau,<br />

den Schienenfahrzeugbau, den<br />

Bereich der regenerativen Energien, der<br />

Tele kommunikation und der Aufzugsbranche<br />

sowie von Kühlgeräten für den industriellen<br />

Einsatz<br />

Steuerungsbau:<br />

• Von der einfachen Verdrahtung bis zur Komplettanlage<br />

incl. Prüfung nach Ihren Vorgaben<br />

und Dokumentationen<br />

Logistik:<br />

• Beschaffung, Lagerung, Lieferung „Just in Time“<br />

Neugierig geworden? Vereinbaren Sie einen<br />

Termin mit unserem Vertriebsteam oder informieren<br />

Sie sich unter: www.caleg.de<br />

PREISTRÄGER<br />

Großer Preis des<br />

MITTELSTANDES<br />

caleg GmbH | Gahlener Weg 15 | D-032<strong>05</strong> Calau<br />

Phone: (0049) 3541 840 | Fax: (0049) 3541 84167<br />

Internet: www.caleg.de | E-Mail: info@caleg.de


Die Preisverleihungen beginnen…<br />

Kolumne zu den anstehenden Preisverleihungen der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Wirtschaft<br />

44<br />

Die rund 3,45 Millionen mittelständischen<br />

Unternehmen in<br />

Deutschland - das entspricht<br />

ca. 99,6 Prozent - sind das Rückgrat<br />

der deutschen Volkswirtschaft. In den<br />

deutschen mittelständischen Unternehmen<br />

sind rund 58,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten<br />

und 81,8 Prozent aller Auszubildenden<br />

beschäftigt (Quelle: ifm Institut für Mittelstandsforschung<br />

Bonn, Stand: 2015).<br />

Mit mehr als 2,2 Billionen Euro – das entspricht<br />

knapp 37 Prozent der Umsätze<br />

aller Unternehmen – leisten die mittelständischen<br />

Unternehmen in Deutschland<br />

einen wichtigen Beitrag für unsere<br />

Volkwirtschaft.<br />

© vitaliy_melnik - stock.adobe.com<br />

„Hidden Champions“ in Deutschland<br />

Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbsdrucks<br />

positionieren sich deutsche<br />

mittelständische Unternehmen als<br />

Spezialisten in Marktnischen und erringen<br />

hier immer wieder die (weltweite)<br />

Marktführerschaft. Mehr als 1.300 der<br />

weltweit 2.710 „Hidden Champions“ sind<br />

deutsche Mittelständler (Quelle: BVMW,<br />

Stand 2016). Die Zahl der versteckten<br />

Perlen unserer Volkswirtschaft würde<br />

sicherlich noch größer ausfallen, wenn<br />

auch die nationalen und regionalen<br />

Markführer hinzuaddiert würden.<br />

Die europäische Kommission<br />

erteilte dem Deutschen Mittelstand<br />

dafür 2015 Bestnoten! Er gilt als solide,<br />

nachhaltig und erfolgreich. Amerikanische<br />

Investoren sprechen sogar von der<br />

„German Wunderwaffe.“ Die ganze Welt<br />

fragt sich, wie wir es mit rund 80 Millionen<br />

Einwohnern immer wieder schaffen,<br />

weltmeisterliche Leistungen zu erbringen.<br />

Wir werden dafür gelobt und als<br />

Vorbild gehandelt. Trotz dieser Spitzenleistungen<br />

bezweifelt manch einer in<br />

Deutschland die Leistungsfähigkeit von<br />

„kleinen Teams“ und setzt stattdessen<br />

auf Größe.<br />

Entdeckt durch das Netzwerk der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Unter dem Jahresmotto „Respekt und<br />

Achtung“ würdigt die Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung auch in diesem Jahr wieder die<br />

großartigen Leistungen der mittelständischen<br />

Unternehmen. 4.923 Unterneh-


men wurden für den 23sten Wettbewerb<br />

nominiert. Jede einzelne Nominierung<br />

stellt an sich schon eine Auszeichnung<br />

dar, denn der Mittelstandspreis<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung ist mittlerweile<br />

der wichtigste Wirtschaftspreis in<br />

Deutschland. Die betreffenden Unternehmen<br />

können sich nicht bewerben.<br />

Sie werden von Netzwerkpartnern der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung (z. B. IHK, Kommunen,<br />

Banken und Verbänden) vorgeschlagen.<br />

Unter den vielen Vorschlägen<br />

werden die Kandidaten ausgewählt und<br />

nominiert. Sie kommen für eine Preisverleihung<br />

in die engere Auswahl und<br />

werden eingeladen, sich an dem Auswahlverfahren<br />

zu beteiligen.<br />

Was können Unternehmen von den<br />

sportlichen Erfolgen kleiner Teams<br />

lernen?<br />

Deutschlands Mittelstand ist Exportweltmeister<br />

und Vertrauensweltmeister<br />

und seit 2014 Fußball-Weltmeister.<br />

Und erst kürzlich gelang es den beiden<br />

Damen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst<br />

die Beach-Volleyball-Weltmeisterschaft<br />

in Wien zu gewinnen. Spitzenerfolge<br />

dank einer herausragenden<br />

Teamleistung – „Made in Germany“.<br />

Fleiß und Disziplin – Der Erfolg<br />

kommt zustande durch…<br />

Ohne Fleiß kein Preis! Nur mit Disziplin<br />

im Denken und im Handeln lassen sich<br />

Spitzenleistungen erbringen. Sowohl im<br />

Sport als auch in der Schule, in der Ausbildung,<br />

im späteren Berufsleben und<br />

in Unternehmen. Deutschland wird um<br />

diese Tugenden beneidet, gleichzeitig<br />

dafür auch belächelt. Mit unserer konzentrierten<br />

Vorgehensweise gelten wir<br />

mitunter als „Muffel“, die es nicht verstehen,<br />

das Leben zu genießen. Dass<br />

auch wir ausgiebig feiern und genießen<br />

können, war nach dem fabelhaften<br />

Turniersieg unserer Fußball-Nationalelf<br />

2014 auf den Straßen Deutschlands<br />

deutlich erkennbar. Und das ist auch<br />

bei vielen deutschen mittelständischen<br />

Unternehmen mit ihren Betriebsfesten<br />

nicht anders. Hier werden die vorangegangen<br />

Leistungen anerkannt. Frei nach<br />

dem typisch deutschen Motto „Erst die<br />

Arbeit, dann das Vergnügen“.<br />

… Teamleistungen – Einer für alle und<br />

alle für einen!<br />

Wie bei jedem anderen Mannschaftssport<br />

ist auch der Erfolg von Unternehmen<br />

eine Teamleistung. Frei nach dem<br />

Motto der Musketiere „Einer für alle -<br />

Alle für einen“ kommt es darauf an, dass<br />

jeder seine zugewiesene Rolle annimmt<br />

und bei Bedarf dem anderen zur Hilfe<br />

kommt. Und das ohne zusätzliche Aufforderung<br />

des Teamleiters. Dieser Teamgeist,<br />

bei dem die Zuverlässigkeit und<br />

das beherzte hilfreiche Einschreiten im<br />

Vordergrund stehen, gibt der gesamten<br />

Mannschaft Sicherheit und Selbstvertrauen.<br />

Eine wesentliche Grundlage für<br />

dauerhaften Erfolg.<br />

Mut zu Änderungen und der Wille<br />

neue Chancen zu nutzen<br />

Wie im Sport ändern sich auch bei<br />

Unternehmen die Rahmenbedingungen.<br />

Ein stures Festhalten an Erfolgsrezepten<br />

der Vergangenheit hat schon<br />

so manche Mannschaft aus der Bahn<br />

geworfen. Joachim Löw wie auch seine<br />

nominierten Spieler sind wiederum ein<br />

Beispiel für zahlreiche erfolgreiche mittelständische<br />

Unternehmen. Veränderte<br />

Rahmenbedingungen werden erkannt,<br />

der Mut aufgebracht, Änderungen vorzunehmen<br />

und Neues auszuprobieren.<br />

Da kann es durchaus sein, dass der<br />

Impuls von einem eigenen Mitspieler,<br />

den Mitbewerbern oder von außenstehenden<br />

Kritikern kommt. Die meisten<br />

Geschäftsführer eines Unternehmens<br />

sind sich darüber im Klaren, dass sich<br />

Änderungen nur mit der Mannschaft<br />

gemeinsam erfolgreich umsetzen lassen.<br />

Unsere Bundeskanzlerin hat bei<br />

einem Chinabesuch mit ihren Worten<br />

den Nagel auf den Kopf getroffen: „Nur<br />

eine Gesellschaft, die offen ist, die pluralistisch<br />

ist und jedem seine Freiräume<br />

gibt, ist in der Lage, Zukunft erfolgreich<br />

zu gestalten.“ Das gilt insbesondere für<br />

den deutschen Mittelstand, ohne den<br />

der Volkswohlstand nicht aufgebaut<br />

worden wäre.<br />

Respekt und Achtung für<br />

mittelständische Unternehmen und…<br />

Ohne Fleiß keine Preisträgerfindung!<br />

Nur mit Fleiß, Disziplin im Denken und<br />

im Handeln lassen sich die Spitzenleistungen<br />

der nominierten Unternehmen<br />

auch entdecken. Denn die meisten der<br />

mittelständischen Unternehmen sind<br />

eher unbekannt. Sie sind „Hidden Champions“.<br />

Über 200 ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

sorgen bei der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

für einen funktionierenden Ablauf<br />

des Wettbewerbes. Rund 100 Juroren<br />

stellen unentgeltlich ihre Expertise<br />

zur Verfügung, um die eingereichten<br />

Unterlagen der Teilnehmer zu bewerten.<br />

Eine Mammutaufgabe für alle Beteiligten.<br />

Diese seit 23 Jahren andauernde<br />

Höchstleistung aller Mitwirkenden der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung hat dazu geführt,<br />

dass sich der „Große Preis des Mittelstandes“<br />

zum resonanzstärksten Wirtschaftswettbewerb<br />

Deutschlands entwickelt<br />

hat. Petra Tröger und Dr. Helfried<br />

Schmidt sind als Vorsitzende und Verantwortliche<br />

der Oskar- Patzelt-Stiftung für<br />

ihre außergewöhnlichen Leistungen mit<br />

dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet<br />

worden.<br />

… auch für die Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Im Namen aller nominierten Unternehmen<br />

und der künftigen Preisträger<br />

möchte ich Frau Petra Tröger und Herrn<br />

Dr. Helfried Schmidt als auch allen Mitwirkenden<br />

meinen Dank aussprechen.<br />

Die Leidenschaft, mit der alle Beteiligten<br />

Jahr für Jahr den Wettbewerb professionell<br />

unterstützen, verdient höchste<br />

Achtung und Respekt.<br />

Für die kommenden Preisverleihungen<br />

wünsche ich allen Unternehmen der<br />

Jurystufe viel Glück und allen Mitarbeitern<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung bestes<br />

Gelingen. ó<br />

Hans-Jürgen Friedrich<br />

Vorstand<br />

Deutscher Mittelstandsanleihen Fonds<br />

Rathausufer 10 / 40213 Düsseldorf<br />

Fon: 0211 210 737 40<br />

info@kfmag.de / www.kfmag.de<br />

45<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Wirtschaft


Roboterdichte in Autobranche<br />

Frankreichs Autoindustrie automatisiert schneller als Großbritannien<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Wirtschaft<br />

46<br />

Die Automobilbranche in Frankreich<br />

hat 1.400 neue Industrie-<br />

Roboter installiert - ein Plus<br />

von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />

Großbritannien kommt im Vergleich nur<br />

auf 700 installierte Industrie-Roboter.<br />

Das ist ein Plus von sieben Prozent. Die<br />

Autoindustrie spielt bei der Modernisierung<br />

der französischen Wirtschaft eine<br />

Schlüsselrolle: Mit einer Roboterdichte<br />

von 940 Einheiten auf 10.000 Arbeitnehmer<br />

liegen die Franzosen in dieser<br />

Branche unter den EU-Ländern auf<br />

Platz 2. Großbritannien belegt mit 606<br />

Einheiten Platz 10. Dies sind die jüngsten<br />

Ergebnisse des World Robotics Report<br />

2016, die vom Weltroboterverband The<br />

International Federation of Robotics<br />

(IFR) veröffentlicht wurden.<br />

© Weltroboterverband IFA<br />

Unsere Stärken:<br />

Preisträger<br />

„Großer Preis<br />

des Mittelstandes“<br />

20<strong>05</strong><br />

2014<br />

auf Kundenzufriedenheit ausgerichtete<br />

Unternehmensphilosophie<br />

hochqualifizierte Facharbeiter mit jahrelanger<br />

Berufserfahrung<br />

Flexibilität durch klare Firmenstruktur<br />

Qualitätsmanagement DIN EN ISO 9001:2015,<br />

extern betreut<br />

ein breites Produktionsspektrum mit<br />

hoher Flexibilität<br />

schnelle und unkomplizierte<br />

Beantwortung von Anfragen<br />

Maschinenpark auf höchstem<br />

technischen Niveau<br />

Beratung und Vorschlagswesen<br />

für unsere Kunden zur Kostenoptimierung,<br />

Vereinfachung oder Zeitersparnis.<br />

CBV Blechbearbeitung GmbH | Oberanger 4 | 07646 Laasdorf/Thür. Tel.: +49 (0)36428 - 54320 | Fax: +49 (0)36428 - 543222<br />

Web: www.cbv-blech.de | eMail: info@cbv-blech.de


Frankreich investiert verstärkt<br />

in Maschinen<br />

In Frankreich wächst das Investitionsvolumen<br />

in Maschinen und Ausrüstung<br />

stärker als in der Gesamtwirtschaft. An<br />

erster Stelle stehen dynamische Vorzeigesektoren<br />

wie die Automobilindustrie.<br />

Zwischen 2010 und 2015 stiegen die<br />

Roboter-Verkaufszahlen in diesem Segment<br />

im Jahresdurchschnitt um sieben<br />

Prozent. In diesem Zeitraum bestellte<br />

der Automobilsektor durchschnittlich<br />

sechs Prozent mehr Industrie-Roboter<br />

pro Jahr, während die Nachfrage der<br />

Automobilzulieferer um neun Prozent<br />

zunahm. Seit der Regierungsinitiative<br />

im Jahre 2010, die Produktion in Frankreich<br />

zu stärken, wurde erheblich in den<br />

Autobau investiert. Davon sowie von der<br />

verbesserten Marktlage in Europa wird<br />

die Zuliefererbranche profitieren.<br />

Autobauer stellen sich auf Brexit ein<br />

Der Austritt des Vereinigten Königreichs<br />

aus der Europäischen Union dürfte nicht<br />

ohne Einfluss auf die Investitionen ausländischer<br />

Autobauer in die Werke in<br />

Großbritannien bleiben. Die japanischen<br />

Hersteller Toyota, Nissan und Honda<br />

exportieren beispielsweise mehr als drei<br />

Viertel der in den Produktionsstätten<br />

auf der Insel gefertigten Fahrzeuge ins<br />

Ausland. Der Großteil davon geht in die<br />

Europäische Union. Sollten Einfuhrzölle<br />

erhoben werden, könnten sich die Japaner<br />

entscheiden, sich aus Großbritannien<br />

zurückzuziehen. Es ist jedoch davon<br />

auszugehen, dass die britische Regierung<br />

einer solchen Entwicklung durch<br />

entsprechende Regulierungen und flankierende<br />

Maßnahmen entgegenwirken<br />

würde.<br />

Deutsche Automobilbranche - höchste<br />

Roboterdichte in Europa<br />

„Die deutsche Automobilbranche verzeichnet<br />

mit rund 1.150 Industrierobotern<br />

pro 10.000 Arbeitnehmer die höchste<br />

Roboterdichte in Europa. Als Folge des<br />

anhaltenden Automatisierungstrends in<br />

der Produktion ist die Zahl der Arbeitsplätze<br />

in der deutschen Autoindustrie<br />

um rund 93.000 auf insgesamt 813.000<br />

Beschäftigte gestiegen (2010 bis 2015).“ ó<br />

Gudrun Litzenberger,<br />

Head of Statistical Department,<br />

Weltroboterverband IFR<br />

47<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Wirtschaft


Zukunftskongress beim<br />

2b AHEAD ThinkTank<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Facettenreiches Zukunftsbild der Arbeits- und Lebenswelten 2027<br />

© Andreas Lander<br />

© Roman Walczyna<br />

© Roman Walczyna<br />

Wirtschaft<br />

Schlossgarten Wolfsburg: Diskussionen<br />

im Panelformat.<br />

Sven Gabor Janszky, Strategieberater,<br />

CEO, 2b AHEAD ThinkTank.<br />

Keynote Speaker Janszky auf großer<br />

Bühne.<br />

48<br />

Mehr als 300 Visionäre, Innovationsführer<br />

und Vertreter<br />

der wichtigsten deutschen<br />

Unternehmen waren zu Gast beim 16.<br />

Zukunftskongress auf Schloss Wolfsburg.<br />

Eingeladen hatte der 2b AHEAD Think-<br />

Tank, Deutschlands größtes Zukunftsforschungsinstitut.<br />

Think Quantum<br />

Das übergreifende Thema der beiden<br />

Konferenztage lautete „Think Quantum<br />

– The prediction of everything“. Wie sich<br />

Unternehmen, Prozesse und Produkte<br />

ändern, wenn Daten schneller als in Echtzeit<br />

generiert werden, war eine der spannendsten<br />

Grundsatzdiskussionen, die<br />

sich auf vielfältige Weise in zahlreichen<br />

Keynotes, Vision Talks und nicht zuletzt<br />

in unzähligen Gesprächen unter den<br />

Gästen entwickelte. Zu den international<br />

angereisten Rednern zählte Bo Ewald,<br />

dessen Unternehmen D-Wave sich seit<br />

seiner Gründung 1999 ausschließlich der<br />

Entwicklung von Quantencomputern<br />

widmet. Die prognostizierte Rechenleistung<br />

dieses Computers wird alle bisherigen<br />

Leistungsfortschritte in der Datenverarbeitung<br />

übertreffen. Er wird in der<br />

Lage sein, selbst so komplexe Dinge wie<br />

die Zukunft zu berechnen und vorherzusagen.<br />

Zum „Deutschen TrendINDEX“<br />

Der TrendIndex basiert auf der Befragung<br />

eines Panels mit 256 Innovationsexperten<br />

der deutschsprachigen Wirtschaft<br />

und steht im Internet unter<br />

www.zukunft.business/forschung/<br />

trendstudien zur Einsicht bereit.<br />

Wie leben wir in zehn Jahren?<br />

Das Zeitalter der Predictive Enterprises<br />

steht also unmittelbar bevor. Wie werden<br />

wir auf dieser Basis in zehn Jahren<br />

leben? In VisionTalks aufgeworfene Fragestellungen<br />

wie „Gibt es Fleisch ohne<br />

Tiere? Kämpfen Bots um ihr Recht auf<br />

Existenz und bekommt Opa irgendwann<br />

für 9,99 $ seine eigene Chatware, sodass<br />

wir auch nach seinem Ableben noch mit<br />

ihm schreiben können?“ fanden wissenschaftliche,<br />

visionäre und teilweise kontrovers<br />

ethisch diskutierte Antworten.<br />

Wissenschaftler, Erfinder und Gründer<br />

setzten sich über bekannte Denkmuster<br />

und technische Begrenztheiten hinweg<br />

und loteten in prägnanten Talks die<br />

Grenzen zwischen Science-Fiction und<br />

Machbarkeit aus. An Ideen und Anregungen,<br />

wie sich die Welt mit Predictive<br />

Enterprises verändern kann, fehlte es zu<br />

keinem Zeitpunkt. Rednerin Anna Kaiser,<br />

Founder und CEO bei Tandemploy, stellte<br />

fest: „Wenn wir richtig innovativ sein<br />

wollen, können wir ruhig auch das Konzept<br />

der Innovation innovieren.“<br />

Positiver Innovationstrend<br />

Während des Zukunftskongresses<br />

stellte der Gastgeber und Gründer des<br />

2b AHEAD ThinkTanks, Zukunftsforscher<br />

Sven Gábor Jánszky, die aktuelle Ausgabe<br />

des „Deutschen TrendINDEX“ vor. Diese<br />

Dauerstudie untersucht halbjährlich das<br />

Trendklima in der deutschen Wirtschaft.<br />

Jánszky präsentierte einen Trendindex<br />

von 148 Punkten (nach 144 Punkten vor<br />

sechs Monaten) und beschreibt somit<br />

die positive Entwicklung der Innovationsbudgets<br />

und der Mitarbeiterzahlen<br />

im Innovationsmanagement.<br />

Weltpremiere: erste Software für<br />

Quantum Computing<br />

In seiner Eröffnungsrede kündigte der<br />

aus dem Silicon Valley nach Wolfsburg<br />

angereiste Dr. Will Zeng, Senior Researcher<br />

von Rigetti Quantum Computing,<br />

den Launch der von Rigetti entwickelten<br />

und auf Quantenmechanik basierenden<br />

Forest Software an. Diese verdoppelt die<br />

Leistung von Computern mit jedem neu<br />

hinzugefügten Kern. Daraus ergeben<br />

sich Einsatzszenarien, die heute kaum<br />

abzuschätzen sind.<br />

Neues Zeitalter der<br />

Technologie-Entwicklung<br />

Die Entwicklung der Quantencomputer<br />

ist der am meisten unterschätzte Trend.<br />

Seit Jahren engagieren sich Unternehmen<br />

wie Rigetti an der Entwicklung<br />

neuer Hardware und Software von<br />

Quantencomputer. Durch die Lancierung<br />

treten wir in ein neues Zeitalter der<br />

Technologie-Entwicklung. Wie es scheint,<br />

entwickelt Quanten Computing seine<br />

eigenen Mooreschen Gesetze. Diese<br />

Regeln katapultieren Exponentielles Scaling<br />

auf ein komplett neues Level. Bisher<br />

verdoppeln konventionelle Computer<br />

ihre Performance jedes Jahr. Bisher sind<br />

das insgesamt etwa 1.000 Performance-<br />

Upgrades in Sachen Leistungsfähigkeit<br />

von Computern. Bereits jetzt ist klar: In<br />

zehn Jahren wird der Einsatz von Predictive<br />

Systems vollkommen normal sein.<br />

Predictive Enterprises werden 2027 jegliche<br />

Unternehmensprozesse auf Basis<br />

dieser Prognosen steuern. ó


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Allianz gegen Produktpiraten<br />

„…das ist alles nur geklaut, nur gestohlen, nur gezogen und geraubt.<br />

Entschuldigung das hab ich mir erlaubt.“<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Textzeile aus Alles nur geklaut der Leipziger A-cappella-Gruppe Die Prinzen<br />

Wirtschaft<br />

50<br />

© Romolo Tavani - stock.adobe.com<br />

Produktpiraten verursachen, laut der<br />

Organisation für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

(OECD), jährliche Schäden in dreistelliger<br />

Milliardenhöhe. Ein konsequentes<br />

Vorgehen gegen Fälscherringe ist daher<br />

notwendig. Einige Unternehmen sind<br />

bereits aktiv und treiben Produktpiraten<br />

nicht nur vor die Zivilgerichte, sondern<br />

zunehmend auch vor Strafgerichte. Die<br />

Mitwirkung von Markenrechtsinhabern<br />

am Strafverfahren kann dabei nicht nur<br />

zur Aufklärung beitragen oder abschreckend<br />

wirken, sondern insbesondere<br />

auch zur Geltendmachung und Durchsetzung<br />

zivilrechtlicher Ansprüche führen.<br />

Dr. Ashkan Rahmani, Rechtsanwalt<br />

der Wirtschaftskanzlei CMS in Hamburg,<br />

hierzu im Interview:<br />

1. Warum ist Markenschutz wichtig für<br />

Unternehmen?<br />

In der heutigen Flut von Produkten auf<br />

dem Markt ist es für Verbraucher nicht<br />

immer einfach, das für sie beste Produkt<br />

auszuwählen. Die wenigsten Verbraucher<br />

der heutigen Convenience-Gesellschaft<br />

vergleichen Produkte und wägen<br />

Vor- und Nachteile gegeneinander ab.<br />

Auch Konsum ist schnelllebig geworden.<br />

Im Rahmen der Entscheidungsprozesse<br />

dient deshalb der Bekanntheitsgrad<br />

einer Marke oft als Indikator für die<br />

Kaufentscheidung.<br />

Für Unternehmen, die ihren Umsatz<br />

vor allem über den Hebel des Markennamens<br />

generieren, ist der „Wert der<br />

Marke“ entscheidend für den Unternehmenserfolg.<br />

Markenschutz ist deshalb<br />

nicht nur Schutz vor Umsatzeinbußen<br />

durch den Alternativmarkt mit gefälschten<br />

Produkten. Markenschutz ist vor<br />

allem auch Schutz des Markenwertes<br />

und damit Schutz des Unternehmenswertes<br />

selbst.<br />

2. Produktpiraten – von wem sprechen<br />

wir und wie gehen diese vor?<br />

Produktpiraten sind heute nicht mehr<br />

nur Jugendliche, die sich für ihren Privatgebrauch<br />

und ihre Freunde einige<br />

ausgewählte Filme vervielfältigen. In<br />

unserer globalen Wirtschaftswelt sind<br />

Produktpiraten international agierende<br />

Fälscherringe, die gegen den Willen der<br />

Rechteinhaber – zumeist in China – so<br />

ziemlich alles (re-)produzieren, wofür es<br />

einen Markt gibt.<br />

3. Was wird alles gefälscht und welche<br />

Branchen sind besonders betroffen?<br />

In der Vergangenheit waren besonders<br />

Unternehmen aus der Mode- und Elektronikindustrie<br />

betroffen. Das lukrative<br />

Geschäft mit gefälschten Marken hat<br />

mittlerweile jedoch nahezu alle Branchen<br />

und Märkte erschlossen: Uhren,<br />

Füllfederhalter, Autoteile, Tabakerzeugnisse,<br />

Arzneimittel und in jüngerer Zeit<br />

vermehrt auch Lebensmittel.<br />

4. Was können Unternehmen tun, um sich<br />

effektiv gegen Produktpiraten zur Wehr<br />

zu setzen?<br />

Zu allererst sollten Unternehmen Maßnahmen<br />

ergreifen, die sich gegen die<br />

Einfuhr gefälschter Produkte in den<br />

europäischen Wirtschaftsraum richten.<br />

Ich empfehle, dringend mit den europäischen<br />

Zollfahndungsämtern zusammenzuarbeiten.<br />

Durch sogenannte<br />

Grenzbeschlagnahmeanträge können<br />

Unternehmen ein engmaschiges Netz<br />

aufbauen, um auffällige Sendungen<br />

bereits bei der Einfuhr als potentielle<br />

Fälschungen identifizieren zu lassen. So<br />

kommen Plagiate im besten Fall erst gar<br />

nicht auf den Markt.<br />

5. Und welche Möglichkeiten bietet das<br />

Strafrecht?<br />

Was viele nicht wissen: Neben zivilrechtlichen<br />

gibt es auch vielfältige strafrechtliche<br />

Möglichkeiten für Verletzte


gegen Produktpiraten vorzugehen. Dabei<br />

können Unternehmen zum einen die<br />

Sachverhaltsaufklärung betreiben und<br />

zum anderen auch ihre zivilrechtlichen<br />

Ansprüche im Rahmen eines Strafverfahrens<br />

verfolgen.<br />

6. Ist Sachverhaltsaufklärung nicht Aufgabe<br />

der Staatsanwaltschaft?<br />

Das ist richtig. Inhaber von gewerblichen<br />

Schutzrechten sollten aber nicht<br />

nur mit den Zollfahndungsämtern<br />

zusammenarbeiten, sondern auch mit<br />

den Strafermittlungsbehörden. So können<br />

beispielsweise Markenrechtsinhaber<br />

vermeintlich markenrechtswidrige<br />

Objekte auf Echtheit überprüfen oder<br />

bei Wirkstoffpatenten auch chemische<br />

Analysen vornehmen. Das spart vor<br />

allem zeitaufwendige Untersuchungen<br />

auf Seiten der Behörden.<br />

8. Kann man sich vor Produktpiraterie<br />

wirksam schützen?<br />

Solange man an die im Ausland sitzenden<br />

Täter und Produktionsstätten nicht<br />

herankommt, müssen Unternehmen Produktpiraten<br />

konsequent in den nationalen<br />

und europäischen Grenzen bekämpfen.<br />

In diesem Bereich sind nur wenige<br />

Unternehmen vorbildlich gegen die Herausforderungen<br />

im Umgang mit einer<br />

immer enger zusammenwachsenden<br />

globalen Fälschungsindustrie gerüstet. ó<br />

Über den Gesprächspartner<br />

Dr. Ashkan Rahmani ist Rechtsanwalt der<br />

Wirtschaftskanzlei CMS in Hamburg.<br />

www.cms.law<br />

7. Wie können Betroffene zivilrechtliche<br />

Ansprüche im Strafverfahren geltend<br />

machen und was sind die Vorteile?<br />

Bereits im Ermittlungsverfahren ist es<br />

möglich, sich im Rahmen des Täter-<br />

Opfer-Ausgleiches mit dem Täter auf<br />

den Abschluss eines Vergleiches zu verständigen.<br />

Die Möglichkeit, eine Strafmaßreduzierung<br />

zu erzielen, ist eine<br />

Besonderheit des Strafverfahrens und<br />

ist ein echter Anreiz für Beschuldigte.<br />

Vielfach unterschätzt werden aber<br />

die strafrechtlichen Möglichkeiten des<br />

Adhäsionsverfahrens und der Rückgewinnungshilfe.<br />

Durch das Adhäsionsverfahren können<br />

zivilrechtliche Titel auf schnellem<br />

und kostengünstigem Wege erwirkt<br />

werden. Das Strafgericht entscheidet<br />

dann über einen zivilrechtlichen<br />

Anspruch. Ein gesondertes zivilrechtliches<br />

Erkenntnisverfahrens ist so nicht<br />

mehr nötig. Anders als im Zivilverfahren<br />

gilt hier zudem weiter der Amtsermittlungsgrundsatz.<br />

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<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

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<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong> © DANIEL SCHAEFER<br />

Wirtschaft<br />

52<br />

Köln Arcaden bieten Kunden innovative<br />

App und integrierte Kundenkarte.<br />

Trotz des anhaltenden Hypes im<br />

Online-Shopping bleibt der stationäre<br />

Einzelhandel die Einkaufsquelle<br />

Nummer 1 – zumindest in Großstädten.<br />

Neben innovativen Shop-Konzepten<br />

erwarten Konsumenten jedoch auch<br />

vom Geschäft vor Ort eine direkte digitale<br />

Ansprache auf ihrem Smartphone<br />

oder einem ihrer Social Media Accounts<br />

wie Instagram.<br />

Die großen Fashionmarken wie Zara<br />

& Co. sind hier schon längst unterwegs<br />

und kommunizieren nicht nur digital,<br />

sondern auch durch Influencer Marketing<br />

mit ihren potentiellen Kunden. Auch<br />

inhabergeführte Läden und Shopping<br />

Zukunftstrends<br />

im Einzelhandel<br />

<strong>2017</strong><br />

Beyond Shopping und Geo-Locating:<br />

Was Konsumenten in <strong>2017</strong> erwarten<br />

Center sollten auf mehreren Kommunikationskanälen<br />

präsent sein und dort<br />

Ressourcen investieren. Denn Omni<br />

Channel-Angebote werden immer häufiger<br />

genutzt, besonders gern von den<br />

jüngeren, kaufkräftigen Generationen Y<br />

und Z. So haben beispielsweise die Köln<br />

Arcaden in eine Smartphone-App investiert,<br />

die dem Nutzer aktuelle Angebote<br />

während seines Shopping Trips anzeigt.<br />

1. Omni Channel Konzepte<br />

werden immer beliebter<br />

Kunden fragen den Händler auf Facebook<br />

oder per Direct Message in sozialen<br />

Netzwerken nach einem bestimmten<br />

Produkt und kaufen es daraufhin im<br />

Ladengeschäft oder holen es dort ab.<br />

Oder aber sie bestellen während ihres<br />

Stadtbummels im Shop ihren Wunschartikel<br />

und lassen ihn sich nach Hause<br />

liefern. Im Alterssegment der 16- bis<br />

39-Jährigen und in Haushalten mit mittlerem<br />

und höherem Einkommen werden<br />

die multidimensionalen Möglichkeiten<br />

des Einkaufens bereits regelmäßig<br />

genutzt. Das belegt die Studie „Trends<br />

im Handel 2025“ der KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.<br />

2. „Beyond Shopping“ –<br />

Mehr als ein Einkaufsbummel<br />

Shoppen und zwischendrin saftiges<br />

Street Food essen und danach gleich<br />

ins Kino gehen: Mehr als jedem dritten<br />

Deutschen (36,6 Prozent) gefällt es laut<br />

der GfK-Umfrage „Top-Services beim<br />

Shoppen“ (2016), wenn Shoppen und<br />

Freizeitaktivitäten, Restaurants und kulturelle<br />

Angebote an einem Ort zu finden<br />

sind. Und allein 30 Prozent der Befragten<br />

gehen in Shopping Malls zum Beispiel<br />

nur zum Lunch oder Kaffeetrinken mit<br />

Freunden.<br />

3. Virtuelle Umkleidekabine<br />

erwünscht<br />

Über neue Angebote und Trends will<br />

der Konsument schnellstmöglich und<br />

am liebsten individuell online informiert<br />

werden: 62 Prozent der Befragten würden<br />

es sogar bevorzugen, neue Fashion<br />

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Kollektionen virtuell anprobieren zu<br />

können, um sich das lästige Warten vor<br />

den Umkleidekabinen im Store ersparen<br />

zu können. So nachzulesen im „Consistency“<br />

- Geschäftsbericht Unibail Rodamco<br />

2015 (Umfrage von IPSOS).<br />

4. Nach wie vor ein Beruf mit Zukunft:<br />

Persönlicher Modeberater<br />

Zurück in die Zeiten des Tante Emma-<br />

Ladens? Persönliche Empfehlungen und<br />

die Beratung durch den Verkäufer vor<br />

Ort bevorzugen immerhin mehr als die<br />

Hälfte aller Kunden. 53 Prozent möchten<br />

während des Einkaufens individuell<br />

beraten werden: Jeder Fachverkäufer<br />

sollte die Produkte seines Unternehmens<br />

trotz immer schneller erscheinender<br />

Kollektionen gut kennen und sprachlich<br />

überzeugen können.<br />

5. Persönlicher Lieferservice<br />

nach dem Shopping<br />

Verbraucher verbinden ihren Shopping<br />

Trip immer öfter mit weiteren Freizeitaktivitäten:<br />

Die Tüten wollen sie dabei<br />

nicht mit sich herumtragen. Mehr als die<br />

Hälfte – immerhin 56 Prozent – möchten<br />

die neu ergatterten Schätze bevorzugt<br />

auf ihrem Weg nach Hause in einer Packstation<br />

abholen können oder persönlich<br />

nach Hause geliefert bekommen.<br />

Concierge-Services, die in der Vergangenheit<br />

eher VIPs zustanden, genießen<br />

eine immer größer werdende Beliebtheit<br />

auch beim Durchschnittskäufer.<br />

6. Geo Locating stark begehrt<br />

39 Prozent der Generation Y (16- bis<br />

24-Jährigen) möchte sich während ihres<br />

Shoppingtrips durch einen Blick auf<br />

ein GPS-System mit Freunden spontan<br />

treffen können. Gemeinsam neue Styles<br />

auszuprobieren macht dieser jungen<br />

Generation besonders viel Spaß<br />

beim Shoppen. Geo Locating-Systeme<br />

wie Pokemon Go werden derzeit in vielen<br />

Shopping Centern und Geschäften<br />

bereits installiert.<br />

7. Das integrierte Treueprogramm<br />

Statt der vielen unterschiedlichen Kundenkarten,<br />

die unnötig das schicke<br />

Portemonnaie ausbeulen, wünschen<br />

sich Verbraucher ein integriertes Kundenprogramm,<br />

das sämtliche Angebote<br />

ihrer Lieblingsstores vereint. Wie dies<br />

funktionieren kann, zeigen Shopping<br />

Center wie etwa die Köln Arcaden, die<br />

dies bereits mit ihrem „Treueprogramm“<br />

in die Praxis umgesetzt haben. Zwar<br />

gibt es hier auch noch weiterhin eine<br />

physische Karte („Treuekarte“), großes<br />

Plus ist jedoch die digitale Karte, die<br />

über die App der Köln Arcaden auf dem<br />

Smart Phone aufgerufen werden kann.<br />

Ob exklusive Angebote verschiedener<br />

Shops, kostenfreies Parken an bestimmten<br />

Wochentagen oder besondere Highlights<br />

bei Veranstaltungen im Center:<br />

Über die mobile App können die vielfältigen<br />

Vorteile des Treueprogramms wahrgenommen<br />

werden, ohne Platz im Portemonnaie<br />

in Anspruch zu nehmen. Doch<br />

wie miteinander konkurrierende Labels<br />

auf integrierte Kundenprogramme<br />

reagieren, wird sich erst noch in der<br />

Zukunft zeigen. Immerhin haben bereits<br />

jetzt einige Fashion-Marken ein kartenloses<br />

Reward Programm entwickelt.<br />

Shopping heute:<br />

We love to entertain you<br />

Zusammenfassend zeigen die Umfragen,<br />

dass vor allem Shopping Center dem<br />

Wunsch der Verbraucher nach persönlicher<br />

Ansprache und nach virtuellen und<br />

realen Begegnungsräumen mit Freunden<br />

und der Familie nachkommen sollten.<br />

Der Verbraucher erwartet zudem<br />

Entertainment-Angebote, die über das<br />

Shopping-Erlebnis hinausgehen. In vielen<br />

Shopping Centern wird das bereits<br />

von den Marketingverantwortlichen<br />

umgesetzt. ó<br />

53<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Wirtschaft<br />

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<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

© Messe München GmbH<br />

Wirtschaft<br />

54 Deutsche Industrie<br />

greift zum Laserschwert<br />

Im<br />

weltweiten Wettlauf um<br />

die Industrieproduktion der<br />

Zukunft setzen deutsche<br />

Unternehmen auf Photonik: Knapp achzig<br />

Prozent wollen künftig mit Licht-<br />

Werkzeugen Fertigungskosten reduzieren,<br />

beispielsweise durch geringeren<br />

Verschleiß in der Materialverarbeitung.<br />

Besonders wichtig sind den Industrie-<br />

Managern zudem die Innovations-Chancen<br />

aus der Photonik-Forschung. Siebzig<br />

Marktsegment Photonik - Laser und Optische<br />

Technologien bieten Innovations-Chancen<br />

Prozent interessieren sich beispielsweise<br />

für optische Technologien, mit denen<br />

sich neue Werkstoffe bearbeiten lassen.<br />

Mit dem Einsatz von Photonik sehen<br />

die Industrie-Manager (71 Prozent) eine<br />

Möglichkeit, sich als Vorreiter der Branche<br />

zu positionieren und Wettbewerbsvorteile<br />

zu sichern. Das sind Ergebnisse<br />

des LASER-World-Trendindex <strong>2017</strong> der<br />

Messe München. Dafür wurden 100<br />

Industriemanager von einem Marktforschungsinstitut<br />

in Deutschland befragt.<br />

„Der Standort Deutschland zählt<br />

weltweit zu den ersten Adressen, wenn<br />

es um die Photonikforschung geht“, sagt<br />

Dr. Reinhard Pfeiffer, stellvertretender<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />

Messe München. „Es gibt über 1.000<br />

Unternehmen, sowie Forschungseinrichtungen,<br />

Universitäten und Hochschulen,<br />

die Photonik in Deutschland zu einem<br />

wichtigen Marktsegment machen.“<br />

Photonik bietet neue Chancen<br />

für die Fertigung<br />

Befragt nach den Anwendungsfeldern<br />

moderner Photonik, sind den Fertigungsexperten<br />

die klassischen Stärken<br />

von Lichtwerkzeugen wichtig, aber auch<br />

ganz neue Einsatzbereiche: Neben der<br />

Präzision (91 Prozent) und dem Tempo<br />

(74 Prozent) wird die energiesparende<br />

LED-Technik (80 Prozent) als wichtiges<br />

Argument für die Verwendung von Photonik<br />

genannt. Zudem bereiten optische<br />

Anwendungen den Weg für die Industrie-4.0:<br />

Bei der Planung einer smarten<br />

Fabrik setzen demnach 68 Prozent der<br />

Befragten auf Assistenzaufgaben zur<br />

Entlastung der Mitarbeiter in der Fertigung,<br />

die mittels Photonik umgesetzt<br />

werden. So lassen sich die Menschen<br />

in der Fertigung beispielsweise im laufenden<br />

Produktionsprozess unterstützen:<br />

Mit einer optischen Fehlerkontrolle<br />

decken Hochgeschwindigkeitskameras<br />

winzigste Fehler in schnell ablaufenden<br />

Prozessen auf. Bildsysteme stellen<br />

Montageanleitungen in Echtzeit zur<br />

Verfügung. Die Arbeitsprozesse werden<br />

digital dokumentiert. Standards wie<br />

USB 3.0 sorgen zudem für eine rasche<br />

Übertragung der industriellen Bilddaten.<br />

Auch hier setzen die Hersteller auf die<br />

Photonik: Übertragen wird meist optisch<br />

per Glasfaserkabel.


<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

LASER World of PHOTONICS zeigt<br />

neue Wege für die Industrie<br />

Um die Photonik für den eigenen Betrieb<br />

besser nutzen zu können, wünschen<br />

sich die Industrie-Manager neben einer<br />

engeren Zusammenarbeit mit den eigenen<br />

Fachbereichen (62 Prozent) vor allem<br />

den Austausch mit externen Experten.<br />

Diese sollten ausdrücklich über Fachwissen<br />

beim Einsatz von optischen Technologien<br />

in der eigenen Branche verfügen<br />

(69 Prozent). Die Mehrheit spricht sich<br />

zudem für eine Partnerschaft mit Forschungs-<br />

und Wissenschaftsinstituten<br />

aus (62 Prozent). „Auf der Weltleitmesse<br />

LASER World of PHOTONICS in München<br />

bietet sich für Teilnehmer eine ausgezeichnete<br />

Gelegenheit, sich für den eigenen<br />

Betrieb ganz handfest über den Einsatz<br />

neuester optischer Technologien der<br />

eigenen Branche zu informieren“, sagt<br />

Dr. Reinhard Pfeiffer.<br />

Die LASER World of PHOTONICS ist<br />

die weltweit führende Plattform der<br />

Laser- und Photonikindustrie. Parallel<br />

zur Messe findet der europaweit größte<br />

World of Photonics Congress statt. Die<br />

Kombination aus Messe und Kongress<br />

vereinigt Forschung und Anwendung<br />

und fördert somit die Nutzung und Weiterentwicklung<br />

der optischen Technologien.<br />

Premiere: Make Light MAKEATHON<br />

macht Photonik erlebbar<br />

In diesem Jahr war die LASER World of<br />

PHOTONICS Austragungsort des ersten<br />

Make Light MAKEATHON. 78 Studenten<br />

und Jungingenieure aus fünf Nationen<br />

nahmen an der Veranstaltung teil.<br />

Mitten im laufenden Messegeschehen<br />

entwickelten die Nachwuchs-Talente<br />

innerhalb von 24 Stunden mithilfe von<br />

3-D-Druckern, Laser-Cuttern und Programmier-Boards<br />

ein Produkt von der<br />

Idee bis zum Prototypen. Elf Makeathon-<br />

Teams präsentierten am Ende vor Messebesuchern<br />

und einer Expertenjury ihre<br />

Ergebnisse, beispielsweise „Smog Dog“:<br />

Das Gerät, ähnlich einem Rasenmäher-<br />

Roboter, kann mithilfe optischer Sensoren<br />

Luftverschmutzung oder Brandgeruch<br />

erkennen und darauf zusteuern. ó<br />

Über den LASER-World-Trendindex<br />

Die Messe LASER World of PHOTONICS<br />

hat im April <strong>2017</strong> insgesamt 100 Fachund<br />

Führungskräfte aus der Industrie in<br />

Deutschland über ein Marktforschungsinstitut<br />

befragt (N=100). 91 Prozent<br />

der Industrie-Manager repräsentieren<br />

Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern.<br />

Das Teilnehmerpanel setzt sich<br />

zu 74 Prozent aus Branchenvertretern<br />

des Maschinenbaus, Automotive und<br />

Elektronik zusammen.<br />

55<br />

Wirtschaft<br />

ANLAGE- UND MASCHINENBAU ANLAGE- UND ANLAGE- E.K. MASCHINENBAU UND MASCHINENBAU E.K. E.K.<br />

DINO Anlage- und Maschinenbau ist seit über 50 Jahren Ihr zuverlässiger Partner.<br />

Unser Kerngeschäft sind Elektro-Dampferzeuger, aber auch Strömungserhitzer,<br />

Wärmetauscher und Wasseraufbereitungsanlagen gehören zu unserem Leistungsrepertoire.<br />

Unsere Produkte sind weltweit täglich im Einsatz. Unser Produkt<br />

STERI-CUT (Messerreinigung durch Dampftechnik) wurde mit dem<br />

Innovationspreis 2015 „BEST OF“ ausgezeichnet.<br />

© 2014 BRASSAT GmbH www.brassat.com<br />

FINALIST<br />

2016<br />

UNG STRÖMUNGSERHITZER DAMPFKESSEL MESSERREINIGUNG STRÖMUNGSERHITZER EDELSTAHL-ANLAGEN<br />

MESSERREINIGUNG<br />

K. - Bremen DINO ANLAGE- ANLAGEN- ANLAGEN- Tel: UND UND 0421-58 MASCHINENBAU 00 E.K. UND 44 - Bremen · · MASCHINENBAU Telefon Tel: www.dino-bremen.de<br />

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Baden-Württemberg – „Wir können alles.<br />

Außer Hochdeutsch.“<br />

Der Südweststaat wurde 1952 durch<br />

Zusammenschluss der Länder Württemberg-Baden,<br />

Baden und Württemberg-Hohenzollern<br />

gegründet. Baden-<br />

Württemberg steht sowohl nach<br />

Einwohnerzahl als auch bezüglich der<br />

Fläche an dritter Stelle der deutschen<br />

Länder. Landeshauptstadt ist Stuttgart,<br />

auch bekannt als Stammsitz der Porsche<br />

AG, dem größten und traditionsreichsten<br />

Sportwagenhersteller der Welt. Im<br />

exportintensiven Land BW sind bekannte<br />

Industrieriesen von Weltruf wie Daimler<br />

oder IBM Deutschland zu Hause. Die<br />

Wirtschaftsstruktur allerdings prägen<br />

zu 99,4 Prozent Unternehmen mit bis<br />

zu 250 Beschäftigten. Allein hier beherbergt<br />

der Südwesten 277 sogenannte<br />

Hidden Champions – also mittelständische<br />

Weltmarktführer mit hoch spezialisierten<br />

technologischen Produkten.<br />

© 2013 Gottfried Reidler<br />

© pure-life-pictures - stock.adobe.com<br />

© Manuel Schnfeld - stock.adobe.com<br />

Südwestliches<br />

Vier Bundesländer - von Finanzmetropole, Hidden-Cham<br />

Rheinland-Pfalz, das westlichste deutsche<br />

Bundesland, ist mit rund vier Millionen<br />

Einwohnern das siebtgrößte von 16<br />

Bundesländern. Die Landeshauptstadt<br />

und zugleich bevölkerungsreichste Stadt<br />

ist Mainz mit rund 210.000 Einwohnern.<br />

Rheinland-Pfalz steht in Deutschland vor<br />

allem für Wein und Sekt; eine besondere<br />

touristische Attraktion in der Pfalz ist die<br />

85 km lange Deutsche Weinstraße.<br />

Neben einer starken industriellen Basis<br />

und Außenwirtschaft ist der Tourismus<br />

für Rheinland-Pfalz ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.<br />

„Wir sind Gastlandschaften!“ lautet<br />

die Vision der Rheinland-Pfalz Tourismus<br />

GmbH.<br />

© Frank - stock.adobe.com<br />

© CPN - stock.adobe.com<br />

© Harald Adamus, D-24223 Schwentinental


Das Land Hessen wurde 1945 unter dem<br />

Namen Groß-Hessen gegründet und<br />

gehört vor allem mit seinem südlichen<br />

Landesteil, dem Regierungsbezirk Darmstadt,<br />

zu den am dichtesten besiedelten<br />

und wirtschaftsstärksten Regionen<br />

Deutschlands. Die bevölkerungsreichste<br />

Stadt mit gut 730.000 Einwohnern ist<br />

Frankfurt am Main – internationales<br />

Finanz- und Dienstleistungszentrum mit<br />

der imposantesten Skyline Deutschlands.<br />

Die Landeshauptstadt ist Wiesbaden -<br />

mit seinen 15 Thermal- und Mineralquellen<br />

eines der ältesten Kurbäder Europas.<br />

Das Comedy-Duo BADESALZ, seit Jahrzehnten<br />

Kult, würde noch ergänzen:<br />

„Hessisch is de geilste Dialekt den wo‘s<br />

gibbt!“<br />

© pure-life-pictures - stock.adobe.com<br />

© pure-life-pictures - stock.adobe.com<br />

© 2014Vaceslav Romanov_Elena Romanov,<br />

all rights reserved<br />

Deutschland<br />

pions über Weinberge bis hin zu malerischen Flusstälern<br />

„Großes entsteht immer im Kleinen“ – mit<br />

diesem Slogan präsentiert sich heute<br />

Saarland, das kleinste der Flächenländer<br />

Deutschlands. Landeshauptstadt<br />

und größte Stadt des Saarlands ist die<br />

Universitätsstadt Saarbrücken. Das Saarland<br />

trat 1957 der Bundesrepublik politisch<br />

bei („kleine Wiedervereinigung“).<br />

Der wirtschaftliche Anschluss durch die<br />

Übernahme der D-Mark erfolgte 1959.<br />

Zuvor war es wirtschaftlich an Frankreich<br />

angeschlossen. Bis in die Mitte des<br />

20. Jahrhunderts prägten der Bergbau<br />

und die daran angegliederte Stahlindustrie<br />

die wirtschaftliche Infrastruktur.<br />

Heute ist die Automobilindustrie (Ford<br />

in Saarlouis) zusammen mit der Automobil-Zuliefererindustrie<br />

(z.B. Bosch und<br />

Michelin in Homburg) der bedeutendste<br />

wirtschaftliche Bereich an der Saar.<br />

© Petair - stock.adobe.com<br />

© dash1502 - stock.adobe.com<br />

© jozsitoeroe - stock.adobe.com


Im Südwesten nichts viel Neues<br />

Wie eine Region auf ihre Trümpfe setzt<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Südwestdeutschland<br />

© PFI<br />

Biogas- und Power-to-Gas-Anlage im<br />

Energiepark Pirmasens-Winzeln.<br />

© Stadtarchiv Pirmasens<br />

Historischer Blick in eine Pirmasenser<br />

Schuhfabrik (Rheinberger).<br />

© Fotograf Harald Kröher<br />

58<br />

Gerade in strukturschwächeren<br />

Gebieten ist es erfolgsentscheidend,<br />

seine Stärken zu erkennen<br />

und konsequent zu entwickeln. Genau<br />

das haben sich die Menschen in der<br />

immer wieder von Umbrüchen betroffenen<br />

Westpfalz zu Eigen gemacht. Hier<br />

entstehen auf der Grundlage bestehender<br />

Stärken ganz neue Geschäftsfelder<br />

und -modelle – eine probate Art,<br />

mit dem Strukturwandel umzugehen,<br />

den man auch andernorts in Südwestdeutschland<br />

antrifft.<br />

In der Westpfalz leben 520.000<br />

Menschen, so viel also wie in Duisburg<br />

oder Nürnberg, auf einer großzügigen<br />

Fläche – etwas größer als das Saarland.<br />

Am östlichen Zipfel Frankreichs gelegen,<br />

verteilen sich rund 300 Gemeinden auf<br />

vier Landkreise sowie die kreisfreien<br />

Städte Kaiserslautern, Pirmasens und<br />

Zweibrücken. Die Westpfälzer gelten als<br />

freundlich, offenherzig und optimistisch.<br />

„Unkraut vergeht nicht“, hört man sie<br />

öfter mal sagen oder einfach nur „Das<br />

wird schon!“.<br />

Schreckgespenst Strukturwandel<br />

Dieser Optimismus hat ihnen im längst<br />

nicht ausgestandenen Strukturwandel<br />

und seinen wirtschaftlichen, demografischen<br />

wie ökonomischen Herausforderungen<br />

immer wieder auf die Beine<br />

geholfen. So ging seit den 80er Jahren<br />

Science Center Dynamikum.<br />

mit Schließungen von Truppenstandorten<br />

der US Army und der „Forces Françaises<br />

en Allemagne“ wertvolle wirtschaftliche<br />

Substanz verloren. Jeder Rückzug<br />

bedeutete für das Umfeld Einbußen an<br />

Investitionspotenzial und Umsätzen der<br />

Soldaten für Dienstleistungen und Produkte,<br />

aber auch schmerzhaften Verlust<br />

von Arbeitsstellen für deutsche Zivilbeschäftigte.<br />

Gleichzeitig ist vielerorts eine hohe<br />

Anzahl an Arbeitsplätzen durch die<br />

Verlagerung von Produktionsstätten in<br />

Billiglohnländer weggebrochen. In der<br />

ehemaligen Schuhmetropole Pirmasens<br />

gingen etwa über 15.000 Arbeitsplätze<br />

in der Schuhproduktion verloren.<br />

Ungünstige Altersstruktur<br />

und Randlage<br />

Nicht zuletzt das stetig steigende Durchschnittsalter<br />

der Bevölkerung bringt ferner<br />

strukturelle Probleme mit sich wie<br />

Engpässe in der Personalrekrutierung,<br />

Anstieg der Sozialausgaben, neue Anforderungen<br />

an Wohnungsbestand und<br />

Siedlungsstruktur und anderes mehr.<br />

Als infrastrukturell und wirtschaftlich<br />

ungünstig wirkt sich darüber hinaus die<br />

geografische Randlage in unmittelbarer<br />

Grenznähe zum Elsass aus, das seinerseits<br />

im französischen Kontext zu den<br />

abgehängten Regionen zählt.


Einher gehen infrastrukturelle Einschränkungen,<br />

wie beispielsweise die<br />

von Luxemburg nach Salzburg führende<br />

Bundesautobahn A8 mit einer Lücke<br />

zwischen Pfälzerwald und dem Badischen<br />

als schmerzliches Nadelöhr. Aber<br />

immerhin kommt der alternative vierspurige<br />

Ausbau der B10 voran. Außerdem<br />

liegen der Flughafen Frankfurt/M.<br />

oder Städte wie Mannheim, Karlsruhe<br />

und Saarbrücken nur eine Stunde Autofahrt<br />

entfernt, Paris mit dem Zug nur<br />

zweieinhalb Stunden.<br />

Der Ästhet<br />

genius II<br />

Ausgezeichnet mit<br />

einem der weltweit<br />

renommiertesten<br />

Designpreise.<br />

genius II<br />

Ausgezeichnet mit<br />

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Konversion und Diversifikation<br />

In vielerlei Hinsicht hat man es jedoch<br />

geschafft, aus der Not eine Tugend<br />

zu machen. So ist für die Region die<br />

Umwandlung ehemals militärischer Flächen<br />

in die zivile Nutzung typisch. Unter<br />

anderem sind auf früheren Kasernenflächen<br />

moderne Gewerbe- und Technologieparks<br />

entstanden wie der PRE Park in<br />

Kaiserslautern oder das Outlet-Zentrum<br />

mit Gewerbe- und Freizeitpark am ehe-<br />

er Ästhet<br />

maligen US-Militärflugplatz Zweibrücken.<br />

Viele Produzenten haben zudem ihr<br />

vorhandenes Wissen und Fertigungsgeschick<br />

aus „toten“ in zukunftsträchtige<br />

Branchen transferiert. Heute sind beispielsweise<br />

in Pirmasens frühere Zulieferer<br />

der Schuhindustrie unter anderem in<br />

den Branchen Chemie und Kunststoff, im<br />

Anlagen- und Maschinenbau oder auch<br />

in der Fernwirktechnik mit europa- und<br />

weltmarktfähigen Produkten aller Couleur<br />

erfolgreich unterwegs. Gleichzeitig<br />

wurden völlig neue Segmente besetzt,<br />

wie das Wirtschaftszentrum Kaiserslautern<br />

zeigt. Der High-Tech-Standort<br />

gehört zu den Vorreitern insbesondere<br />

in der Softwareentwicklung und mischt<br />

auch beim Thema Industrie 4.0 kräftig<br />

mit.<br />

Aufgreifen moderner Ansätze<br />

Auffallend ist ferner das Besetzen neuer<br />

vielversprechender Ansätze. Das gilt<br />

zum Beispiel für die Kreativwirtschaft:<br />

Wie in Berlin, München oder Hamburg<br />

etablieren sich auch im Südwesten solche<br />

schlagkräftigen Netzwerke rund um<br />

Güter und Dienstleistungen aus den so<br />

bezeichnet genius kreativen II Marktsegmenten.<br />

ist mehr als ein Stuhl. Eine komplette Stuhlfamilie!<br />

Mit der „Kreativvitti“ feierte im Frühjahr<br />

<strong>2017</strong> sogar eine Hierarchieübergreifend eigene Fachmesse mit gibt Über es den Modelle Autor für alle Mitarbeiter<br />

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Debüt.<br />

Andreas Becker ist Mitgründer und<br />

Vorreiter geschäftsführender Gesellschafter bei der<br />

PR-Agentur ars publicandi im rheinlandpfälzischen<br />

Rodalben.<br />

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Winzeln steht weltweit zum ersten Mal<br />

überhaupt im großtechnischen Maßstab<br />

eine Anlage, mit der überschüssiger<br />

Strom aus Solar- und Windkraftanlagen<br />

speicherbar gemacht wird – Stichwort<br />

Power-to-Gas.<br />

Herausgezoomt: von Region<br />

und Regionen<br />

Bangemachen gilt insofern nicht – aus<br />

jeder Misere kann eine Chance erwachsen.<br />

Und was in diesem Zusammenhang<br />

für die Westpfalz gilt, ist auch für<br />

andere vom Strukturwandel betroffene<br />

Regionen im Südwesten Deutschlands<br />

anwendbar. Diese stehen nämlich zum<br />

Teil vor den gleichen Herausforderungen<br />

und können daher auf der Suche nach<br />

geeigneten Lösungsansätzen voneinander<br />

lernen. ó<br />

59<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Südwestdeutschland


Bohnen, Erbsen, Soja & Co.<br />

EU-Projekt will Anbau von Hülsenfrüchten in Europa vorantreiben<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Südwestdeutschland<br />

60<br />

Weniger Importe, weniger Dünger,<br />

mehr Nachhaltigkeit – es<br />

gibt gute Gründe, den Anbau<br />

von Hülsenfrüchten in Europa auszuweiten.<br />

Bisher wachsen die wertvollen<br />

Eiweißpflanzen hier nur auf wenigen<br />

Flächen. Das EU-Projekt TRUE mit Partnern<br />

aus zehn Ländern will das ändern.<br />

Mit von der Partie sind Forscher der<br />

Universität Hohenheim. Sie nehmen<br />

Fallbeispiele unter die Lupe, loten die<br />

wirtschaftlichen Auswirkungen aus<br />

und sorgen für einen Wissensaustausch<br />

zwischen den Projektpartnern. Über<br />

540.000 Euro erhalten sie dafür aus dem<br />

Fünf-Millionen-Projekt – ein Schwergewicht<br />

der Forschung an der Universität<br />

Hohenheim.<br />

Sie sind eine wertvolle Proteinquelle<br />

für Mensch und Tier: Hülsenfrüchte wie<br />

Erbsen oder Bohnen sind besonders für<br />

Vegetarier wichtig auf dem Speisezettel,<br />

und Soja ist aus der Tierernährung<br />

nicht mehr wegzudenken. Europa hat<br />

dabei jedoch ein Problem: Hülsenfrüchte<br />

– auch Körnerleguminosen genannt –<br />

wachsen nur auf gut zwei Prozent der<br />

Ackerflächen, so dass die EU in hohem<br />

Maße auf Importe angewiesen ist.<br />

Das will das neue, europaweite Forschungsprojekt<br />

TRUE (TRansition paths<br />

to sUstainable legume-based systems<br />

in Europe) ändern, an dem Pflanzenbau-Experten,<br />

Agrarökonomen und das<br />

Forschungszentrum für globale Ernährungssicherung<br />

und Ökosysteme (GFE)<br />

der Universität Hohenheim beteiligt sind.<br />

Insgesamt haben sich in dem Projekt 24<br />

Projektpartner aus zehn europäischen<br />

Ländern und Kenia zusammengeschlossen,<br />

um Anbausysteme und Nahrungsmittelketten<br />

in der EU zu untersuchen.<br />

Hülsenfrüchte reduzieren Bedarf<br />

an Mineraldünger<br />

Leguminosen haben eine Eigenschaft,<br />

die ökonomisch und ökologisch von großem<br />

Vorteil ist: Sie binden mit Hilfe<br />

von Bakterien in ihren Wurzelknöllchen<br />

den Stickstoff der Luft. „Sie produzieren<br />

ihren Dünger gewissermaßen selbst und<br />

verbessern den Boden für die nachfolgenden<br />

Kulturen“, erklärt apl. Prof. Dr.<br />

Sabine Gruber, Pflanzenbau-Expertin an<br />

der Universität Hohenheim.<br />

Gemeinsam mit Dr. Sabine Zikeli,<br />

Koordinatorin für ökologischen Landbau<br />

und Verbraucherschutz der Universität<br />

Hohenheim, führt sie zwei der insgesamt<br />

24 Fallstudien des Projektes durch.<br />

Die Erfolgsgeschichten von Linsen und<br />

Soja stehen im Fokus der Forscherinnen.<br />

„Sojaanbau gab es früher in<br />

Deutschland überhaupt nicht, und Linsen<br />

wurden nach den 1950er Jahren<br />

kaum noch angebaut“, so Gruber. „Doch<br />

in den letzten Jahren hat der Anbau<br />

bei beiden Pflanzenarten zugenommen.<br />

Bei Linsen wohl deshalb, weil die Verbraucher<br />

regionale Produkte heute sehr<br />

schätzen. Bei der Sojabohne, die eigentlich<br />

sehr wärmebedürftig ist, haben wir<br />

heute Sorten, die mit unserem kühleren<br />

Klima zurechtkommen. Und der Klimawandel<br />

tut ein Übriges.“<br />

Leguminosen-Anbau vor allem<br />

bei Öko-Betrieben beliebt<br />

„Soja wird vor allem in Biobetrieben<br />

immer häufiger angebaut“, fügt Zikeli<br />

hinzu. „Das ermöglicht kurze Lieferwege<br />

durch regionalen Anbau, mehr Unabhängigkeit<br />

von Importen und mehr<br />

Sicherheit, denn Bio-Kunden wollen<br />

keine gentechnisch veränderte Soja. Da<br />

deren Anbau in Deutschland verboten<br />

ist, gehen die Erzeuger und Verarbeiter<br />

hier kein Risiko ein. Außerdem profitiert<br />

die Sojabohne vom steigenden Interesse<br />

an veganer Ernährung – viele Bio-<br />

Sojabohnen werden zu Tofu verarbeitet<br />

und nicht zu Tierfutter.“ Die Daten der<br />

Wissenschaftlerinnen sollen helfen, bes-<br />

Genossenschaftliche Beratung –<br />

Beratung, die anders ist.<br />

Von Mittelstand<br />

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ser zu verstehen, warum gerade diese<br />

beiden Leguminosen so erfolgreich sind.<br />

„Das kann auch anderen Leguminosen<br />

den Weg bereiten“, ist sich Gruber sicher.<br />

„Die Kichererbse steht bereits in den<br />

Startlöchern.“<br />

Ökonomie und Ökologie<br />

im Fokus der Forscher<br />

Die wirtschaftliche Seite des Leguminosen-Anbaus<br />

betrachten an der Universität<br />

Hohenheim die Agrarökonomen<br />

rund um Prof. Dr. Enno Bahrs und Prof.<br />

Dr. Christian Lippert. „Der Mangel an<br />

Ertragssicherheit und mangelnde Wirtschaftlichkeit<br />

gelten bislang als die<br />

größten Hemmfaktoren“, berichtet Dr.<br />

Beate Zimmermann vom Fachgebiet<br />

Landwirtschaftliche Betriebslehre. „Wir<br />

wollen wissen, welche wirtschaftlichen<br />

Auswirkungen eine Ausweitung des<br />

Anbaus hätte und wie es mit der Wettbewerbsfähigkeit<br />

aussieht.“<br />

Die Forscher stellen anhand der<br />

Daten typischer Betriebe einer Region<br />

zunächst die Ist-Situation dar und simulieren<br />

anschließend am Computer, wie<br />

neue Produktionsverfahren, stabilere<br />

Erträge oder Preise die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Leguminosenanbaus verändern<br />

würden. „Auch die Auswirkungen<br />

verschiedener politischer Förderinstrumente<br />

beziehen wir ein“, erklärt Zimmermann.<br />

Wichtig sei auch die Akzeptanz bei<br />

den Landwirten. „Vor allem in Bezug<br />

auf die Ertragsvarianz möchten wir wissen,<br />

welches Risiko Landwirte bereit<br />

sind einzugehen.“ Hinzu kämen bei der<br />

Betrachtung auch ökologische Größen<br />

wie Treibhausgasemissionen oder Stickstoff-Bilanz.<br />

Austausch mit Praxis<br />

und Politik sicherstellen<br />

Koordiniert werden die Arbeiten an der<br />

Universität Hohenheim am Forschungszentrum<br />

für globale Ernährungssicherung<br />

und Ökosysteme (GFE). „Bei TRUE<br />

ist uns der Austausch zwischen Wissenschaft<br />

und Praxis besonders wichtig“,<br />

betont der Koordinator des Teilprojekts<br />

Henrik Maaß vom GFE.<br />

Dazu organisiert das Forschungszentrum<br />

Veranstaltungen, an denen sich<br />

die Projektpartner mit Landwirten, Firmen,<br />

Organisationen und Verbrauchern<br />

treffen. Neuigkeiten verbreiten sie zum<br />

Beispiel über Newsletter oder Social<br />

Media-Kanäle. Bis zum Ende des Projektes<br />

soll so ein europaweites Leguminosen-Netzwerk<br />

entstehen.<br />

Auch der Dialog mit der Politik hat<br />

einen hohen Stellenwert in dem Projekt.<br />

„Ein konkretes Ziel des Projektes ist<br />

die Erarbeitung von politischen Empfehlungen“,<br />

erklärt Alicia Kolmans, Leiterin<br />

des GFE, „etwa für Förderinstrumente<br />

im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik<br />

der EU, die die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Leguminosen-Anbauer<br />

gewährleisten.“ ó<br />

Über den Autor<br />

Henrik Maaß, ausgebildeter Landwirt und<br />

Masterabschluss in Ökolandbau, ist im<br />

Forschungszentrum für Globale Ernährungssicherheit<br />

und Ökosysteme der Universität<br />

Hohenheim für die Koordinierung<br />

des Arbeitspaketes „Wissensaustausch<br />

und Kommunikation“ im TRUE-Projekt<br />

zuständig.<br />

www.true-project.eu (Projekt-Homepage)<br />

61<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Südwestdeutschland<br />

CAD/CAM über CATIA, Tebis, DepoCAM und AutoCAD-Inventor<br />

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Messmaschine (PowerInspect), sowie mit Faro Messarm (CATS Mess-Software)<br />

HFM sagt Danke!<br />

Die HFM Modell- und Formenbau GmbH wurde als Finalist beim<br />

„Großen Preis des Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt-Stiftung ausgezeichnet.<br />

Der Wettbewerb fand bereits zum 22. Mal statt. Dieses<br />

Jahr waren 4.796 Unternehmen nominiert.<br />

Wir möchten uns bei der Jury und bei unseren Mitarbeitern bedanken,<br />

ohne die dies nicht möglich gewesen wäre.<br />

F I N A L I S T<br />

Großer Preis des<br />

MITTELSTANDES<br />

HFM Modell- und Formenbau GmbH | Ostergasse 10 | 88356 Ostrach / Kalkreute hfm-modellbau.de | schnetz-formenbau.de | nhw3d.de


© cartoonresource - stock.adobe.com<br />

Zeit zum Umdenken<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Südwestdeutschland<br />

62<br />

Im<br />

Juli hat die Bundesregierung<br />

einen Bericht<br />

über die Auswirkungen<br />

des Mediationsgesetzes<br />

auf die Entwicklung der Mediation<br />

in Deutschland und über die Situation<br />

der Aus- und Fortbildung der Mediatoren<br />

vorgelegt.<br />

Dem Bericht liegt eine Evaluierung<br />

des Mediationsgesetzes zugrunde, die<br />

vom Forschungsinstitut für öffentliche<br />

Verwaltung Speyer verfasst worden war.<br />

Der Regierungsbericht soll Grundlage<br />

für weitere Maßnahmen sein, wie die<br />

Mediation zu fördern ist. Der Bericht<br />

bestätigt, „dass Mediation als alternatives<br />

Instrument der Konfliktbeilegung<br />

in Deutschland einen festen Platz in der<br />

Streitbeilegungslandschaft einnimmt,<br />

Mediation als<br />

alternatives<br />

Instrument der<br />

Konfliktbeilegung<br />

allerdings noch nicht in einem Maße<br />

genutzt wird, wie es wünschenswert<br />

wäre. Das Potential der Mediation ist<br />

noch nicht voll entfaltet.“<br />

Das Ergebnis der Evaluation offenbart<br />

die Notwendigkeit eines Umdenkens.<br />

Das jedenfalls ist die Meinung<br />

des Studienleiters der ZFH-Ausbildung<br />

Mediation und integrierte Mediation,<br />

Arthur Trossen. Als Dozent und praktizierender<br />

Mediator weiß er, welche<br />

Kompetenz sich hinter der Mediation<br />

verbirgt. „Die Mediation könnte besser<br />

genutzt werden, wenn man ihre Kompetenz<br />

versteht“, sagt er. Mediation ist<br />

mehr als eine Verfahrensdienstleistung.<br />

Die Mediationsausbildung bei der ZFH in<br />

Koblenz vermittelt eine Kompetenz, die<br />

nach den Lehren der integrierten Mediation<br />

sowohl im beruflichen als auch im<br />

privaten Alltag von Nutzen ist.<br />

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig<br />

und gehen über die der Regierung<br />

vorliegenden Untersuchung hinaus. So<br />

können etwa Führungskräfte und Personalverantwortliche<br />

in Unternehmen mit<br />

Mediationskompetenzen nicht nur Konflikte<br />

effizient lösen, sie können sie auch<br />

von vorneherein vermeiden. Konflikte<br />

unter Mitarbeitern binden oft wertvolle<br />

Arbeitszeit und Arbeitskraft und damit<br />

Kapazitäten. Gut ausgebildete Mediatoren<br />

können effizienter und nutzenorientiert<br />

verhandeln.<br />

Nicht nur Unternehmen erhalten<br />

mit dem Kompetenzzuwachs einen<br />

Mehrwert, der zu erheblichen Kosteneinsparungen<br />

führt und neue Ressourcen<br />

ThermoPlan ® S7 5<br />

Jetzt 3x stark - DAS ist eine Wand!<br />

Optimiert:<br />

• jetzt auch 36,5 cm<br />

• höhere Rohdichte<br />

= mehr Masse<br />

Der ThermoPlan ® S7 5<br />

• Breit: 36,5 + 42,5 + 49,0 cm<br />

Wanddicke<br />

Ziegelmassivbau in Vollendung.<br />

Mit dem weiter optimierten ThermoPlan S7 5<br />

untermauert JUWÖ erneut seine Stellung<br />

als Innovationsführer im Mauerwerksbau.<br />

U-Wert<br />

Passivhaus Niveau<br />

0,19 W/(m2K) -<br />

0,14 W/(m2K)<br />

• Stark: hohe Masse -<br />

speichert Wärme + Kühle<br />

• Warm: Pure Wärmedämmkraft<br />

ohne Füllung λ R<br />

0,07 5 W/(mK)<br />

Die Ziegel der Thermo-Plan ® S-Klasse (S9, S8)<br />

erreichen höchste Wärmedämmwerte – ohne<br />

Füllung oder sonstige zusätzliche Dämmstoffe.<br />

Der ThermoPlan S7 5 entwickelt den Maßstab<br />

der monolithischen Baukultur weiter und ist<br />

das absolute Spitzenprodukt dieser Reihe. Jetzt<br />

schon ab 36,5 cm.<br />

Zentrale Wöllstein: JUWÖ Poroton-Werke · 55597 Wöllstein · +49 6703 910 0 · Fax: +49 6703 910159 · E-Mail: info@juwoe.de · www.juwoe.de<br />

Standort Alzenau: Adolf Zeller GmbH & Co. POROTON-Ziegelwerke KG · Märkerstraße 44 · 63755 Alzenau · E-Mail: alzenau@juwoe.de<br />

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freilegt. Weitere Beispiele sind Schulen,<br />

soziale Einrichtungen, Berater und alle<br />

Berufe, die mit Problem- und Konfliktlösungen<br />

in Berührung kommen. In diesen<br />

Berufsfeldern ergeben sich für Mediatoren<br />

neben der Fallnachfrage bessere Verdienstmöglichkeiten<br />

und Einstellungschancen.<br />

„Integrierte Mediation bedeutet<br />

Umdenken“, sagt Trossen, die in der<br />

Mediation vermittelten Kenntnisse führen<br />

zu einer differenzierteren Sichtweise<br />

und Haltung. Die Teilnehmer bestätigen,<br />

dass die Ausbildung ihr Leben verändert<br />

hat: „Durch die Mediationsausbildung<br />

kann die Sicht auf sich selbst und die<br />

Welt verändert werden. Durch die Veränderung<br />

des Denkens – verändere ich<br />

mich und dadurch verändert sich meine<br />

Umwelt“, so einer der letzten Kursteilnehmer.<br />

Die Zentralstelle für Fernstudien an<br />

Fachhochschulen (ZFH) bietet in Kooperation<br />

mit der Hochschule Darmstadt<br />

und dem Verein Integrierte Mediation<br />

e.V. das berufsbegleitende Fernstudium<br />

Mediation – integrierte Mediation an.<br />

Hier erwerben die Studierenden Kompetenzen,<br />

die nicht nur bei der Anwendung<br />

der Mediation, sondern auch in anderen<br />

Herangehensweisen der Konfliktbeilegung<br />

hilfreich sind. Die integrierte Mediation<br />

vermittelt neben den gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Ausbildungsinhalten<br />

ein tiefes Verständnis von und über die<br />

Mediation. Die praxisbezogene Ausbildung<br />

legt großen Wert auf die Alltagstauglichkeit<br />

der Inhalte und die Kompetenzvermittlung<br />

zur Konfliktbeilegung<br />

in allen Lebenslagen. Das wirkt sich<br />

auch auf die Verdienstmöglichkeiten der<br />

Absolventen aus, die sich nicht nur aus<br />

der Dienstleistung Mediation ergeben,<br />

sondern auch indirekt und überall dort,<br />

wo Konfliktvermeidung und effiziente<br />

Konfliktbeilegung eine Rolle spielen – z.<br />

B. wenn Mitarbeiter in Unternehmen<br />

über Führungskompetenz oder Konfliktlösungskompetenz<br />

verfügen. ó<br />

Der Verein Integrierte Mediation e.V.<br />

hat ein Wiki – Wiki to Yes - eingerichtet,<br />

in dem Interessierte umfängliche<br />

Informationen zu allen Themen<br />

rund um Mediation finden: www.<br />

mediationswiki.de<br />

Weitere Informationen:<br />

www.in-mediation.eu<br />

Die ZFH - Zentralstelle für Fernstudien<br />

an Fachhochschulen ist eine<br />

zentrale wissenschaftliche Einrichtung<br />

des Landes Rheinland-Pfalz<br />

mit Sitz in Koblenz. Auf der Grundlage<br />

eines Staatsvertrages der Bundesländer<br />

Rheinland-Pfalz, Hessen<br />

und Saarland kooperiert sie seit<br />

1998 mit den 13 Fach-/Hochschulen<br />

der drei Länder und bildet mit<br />

ihnen gemeinsam den ZFH-Fernstudienverbund.<br />

Mit einem Repertoire<br />

von über 70 berufsbegleitenden<br />

Fernstudienangeboten in betriebswirtschaftlichen,<br />

technischen und<br />

sozialwissenschaftlichen Fachrichtungen<br />

ist der ZFH-Fernstudienverbund<br />

bundesweit größter Anbieter<br />

von Fernstudiengängen an Fach-/<br />

Hochschulen mit akkreditiertem<br />

Abschluss.<br />

63<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

Südwestdeutschland


Audi A4 rollt an die Spitze<br />

Der moderne Unternehmertypus<br />

orientiert sich neu. Ein neues<br />

Modell ist fällig. Nicht protzig<br />

wegen der Auftragnehmer, nicht<br />

schnöde, weil er sich selbst was schuldet,<br />

nicht einfach, weil er viel unterwegs<br />

ist. Das Nützliche mit dem Schönen zu<br />

verbinden, ist das Ziel. Er möchte in<br />

naher Zukunft Familienzuwachs und<br />

Raum für seine Hobbys. Ein Van ist ihm<br />

zu bieder, vielleicht ein Kombi, der alles<br />

vereint: Understatement, Qualität, Emotion,<br />

Fahrfreude, Innovation… wir, die<br />

GARTHs testen für den dynamischen<br />

Unternehmertyp den neuen Audi A4<br />

Avant mit Audis berühmtem 2.0 TFSI mit<br />

mittlerweile kräftigen 252 Pferden unter<br />

der Haube. Das Daytona-grau-metallic,<br />

die von Audis Marketing subtil indoktrinierte<br />

neue Trendfarbe, schmeichelt der<br />

Formsprache der Familienrakete.<br />

Hochwertigkeit<br />

Innen lädt eine dunkle, geschmackvolle<br />

Leder-Alcantara-Kombination ein. Das<br />

Cockpit begrüßt uns obligatorisch fahrerorientiert,<br />

analoge Anzeigen sucht<br />

man nicht wirklich vergebens, da das<br />

digitale Informationsdisplay sexy und<br />

innovativ sowie rundum informativ zum<br />

Spielen verführt. Was man akut beim<br />

Dahingleiten erwartet, beamt das Head-<br />

Up-Display direkt in das Fahrer-Sichtfeld.<br />

So geht Autofahren heute. Stress wird<br />

vermieden, das Auto hilft bei der Parkplatzsuche<br />

und schmiegt sein sportives<br />

4,70 m langes Antlitz auf Knopfdruck<br />

autonom zwischen die anderen parkenden<br />

Fahrzeuge. Musik in der Luxusklasse:<br />

das Bang & Olufsen Soundsystem<br />

begleitet uns stilsicher auf konzertanten<br />

Wegen, natürlich wie gewohnt über das<br />

fast unschlagbare MMI leicht zu bedienen.<br />

Ipod-Interface und Bluetooth-Integration<br />

gehören mittlerweile zum gehobenen<br />

Standard und finden sich gut ein<br />

in die durchdachte Bedienphilosophie.<br />

Die Sitze umschließen uns angenehm,<br />

das Lenkrad ist haptisch gelungen, die<br />

Tasten und Knöpfe sind hochwertig, teils<br />

in Aluminium gefasst und gut angeordnet.<br />

Wilhelm erwischt sich immer wieder,<br />

die Fensterheber zu betätigen, ein technisch<br />

hoch präzises und wohlklingendes<br />

Klicken belohnt ihn jedes Mal. Oftmals<br />

sind es gerade die Details, auf die sich<br />

unsere selektive Wahrnehmung stürzt.<br />

Praxistest<br />

Beim lokalen Baumarkt stellen wir fest,<br />

dass wir keine Kompromisse eingehen<br />

müssen und laden zwei Meter lange<br />

Kabeltunnel problemlos in den A4 Avant<br />

ein. Dann ein enges Parkhaus. Wilhelm<br />

schießt hinein, legt sich in die Kurve,<br />

freut sich über die Agilität und Wendigkeit,<br />

während Arnd seinen Becher Kaffee<br />

auf dem Beifahrersitz in Ruhe genießt.<br />

Im Dunkel des Parkhauses zeigt der Audi<br />

seine innere Schönheit. Der Innenraum<br />

ist futuristisch angenehm in blaues<br />

LED-Licht getaucht, überall versteckt, in<br />

den Türführungen, im Fußraum strahlt<br />

es bläulich dezent. Als Wilhelm wenige<br />

Sekunden später in kindlicher Freude<br />

feststellt, dass sich die Farben der Innenanmutung<br />

auch noch individuell einstellen<br />

lassen, ist er im Automobilhimmel.<br />

Gedankenversunken lauscht er dem feinen<br />

Surren der elektrischen Heckklappe<br />

und Arnd merkt, dass er lieber fahren als<br />

schnöde einkaufen würde.<br />

Wilhelm will den Audi spüren<br />

und das Verwachsen von Mensch und<br />

Maschine fühlen. In dem perfekt abgestimmten,<br />

fast schon hermetisch abgeriegelten<br />

Innenraum findet die Meta-<br />

© Audi AG


morphose zum Eins werden mit so viel<br />

Perfektion statt. Der Preis von stolzen<br />

70.000 Euro (Preis des Testwagens) ist<br />

für den einen Unternehmer eine Herausforderung,<br />

für den anderen eine gute<br />

Motivation und für den Effizienzrechner<br />

grenzwertig. Trotz Unterstatement sind<br />

die Farbe und die Felgen als ergänzendes<br />

Kalkül, Stück eines gelungenen, ausgewogenen<br />

Designs eines zu recht bewunderten<br />

Autos mit kleinem Neidfaktor.<br />

Die Verarbeitungsqualität ist mehr als<br />

vorbildlich. ó<br />

Prof. Arnd Joachim Garth<br />

& Wilhelm Rafael Garth<br />

© Audi AG<br />

© Audi AG


Leserbriefe | Impressum <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2017</strong><br />

66<br />

Zur Ausgabe: 4/<strong>2017</strong><br />

Fakes im Stellenmarkt<br />

Leserbriefe<br />

Zu: „Nicht mal 8 von 100“<br />

…Sie schreiben mir im Editorial… aus<br />

der Seele... Herzlichen Dank für diesen<br />

hochgradig und leidenschaftlich lesbaren<br />

Artikel…- schließlich gilt: „Das Lob<br />

gehört viel mehr in den Vordergund“<br />

(Helfried Schmidt) - eines meiner neuen<br />

Lieblingszitate.<br />

Georg Mahn, Dörverden<br />

Das Editorial…besticht durch Zahlen,<br />

Fakten, Verhaltenspsychologie… Einer<br />

meiner Kunden (Wolfgang Allgäuer)<br />

sagte mir einmal sinngemäß: „Wenn<br />

Du Arbeiten delegierst“ (und das macht<br />

wohl jeder Unternehmer) „musst Du<br />

mit Fehlern rechnen. Du musst bereit<br />

sein die Fehler zu akzeptieren. Und Du<br />

musst als Unternehmer bereit sein für<br />

diese Fehler zu bezahlen.“ Er lebte diese<br />

Werte…<br />

Holger Tiegel, Rackwitz<br />

Zu: „Wie viel Fake verträgt ein Recruitingprozess?“<br />

…Eine Konsequenz sollte lauten: Je besser<br />

es den Unternehmen… gelingt, sich und<br />

die zu vergebenden Jobs z. B. mittels<br />

Alleinstellungsmerkmalen glaubwürdig<br />

darzustellen, desto… weniger Chancen<br />

haben hier Fakes… Neben präzisen fachlichen<br />

Anforderungsprofilen sollten die<br />

zu lebenden Unternehmenswerte deutlich<br />

kommuniziert werden. Hier ist auf<br />

Arbeitgeberseite viel, sehr viel Luft nach<br />

oben!...<br />

Dr. oec. habil. Jörg Schumann, Leipzig<br />

Zu: „Saubere Städte“<br />

Ich unterstütze voll und ganz die Ansicht<br />

von H. Georgi, dass die Verantwortlichen<br />

für Verunreinigungen stärker zur „Schadenbeseitigung“<br />

herangezogen werden…<br />

Aber es sollten gesetzgeberische/überwachende<br />

Aktivitäten eben auch durch<br />

Pressemitteilungen ergänzt werden…<br />

J. Loidl<br />

Zu: „Populismus polarisiert“<br />

…Er diagnostiziert zu Recht, dass „differenzierte<br />

Meinungen“ fehlen und sich<br />

„einfache Lösungen besser verkaufen“<br />

lassen. Doch dieses Defizit ist praktisch<br />

Kürzungen durch die Redaktion.<br />

Alle Leserbriefe in voller Länge unter www.pt-magazin.de<br />

Leser-Telefon: 0341 240 61-00 | Leser-Fax: 0341 240 61-66<br />

Leserbriefe auch unter www.pt-magazin.de/service/leserbriefe<br />

so alt wie die Medien und in einer Demokratie<br />

mit konkurrierenden Parteien<br />

systemimmanent... Das Musterbeispiel<br />

eines sich zutiefst demokratisch gebenden<br />

„Populisten“ ist der Kanzlerkandidat<br />

Martin Schulz. Mit der völlig abgedroschenen<br />

und nicht definierbaren „Leerformel“<br />

von der „sozialen Gerechtigkeit“<br />

versucht er die Mehrheit des Volkes auf<br />

zutiefst populistische Art für sich emotional<br />

zu gewinnen… Wir brauchen wieder<br />

kontroverse Dialoge und ernste Diskurse,<br />

aber keine seichte „Alltagskommunikation“,<br />

denn diese ist ein gerichtetes<br />

Manipulationsinstrument geworden,<br />

um simple Ideologien unters Volk zu<br />

bringen….<br />

Wolfgang Thüne, Oppenheim<br />

(Bezug auf Leserbrief der Ausgabe 3/<strong>2017</strong>)<br />

Zum Thema „Mittelstand“<br />

Es ist offensichtlich sehr angenehm, sich<br />

mit den Siegern der Globalisierung zu<br />

schmücken. Dabei kann man problemlos<br />

die Verlierer ausblenden…ln Ihrem<br />

<strong>Magazin</strong> kommen die Folgen kapitalistischen<br />

Wirtschaftens nicht vor…<br />

Peter Gruneberg, Leipzig<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Der komplette Leserbrief (zwei Doppelseiten)<br />

und eine Antwort darauf sind online<br />

unter http://bit.ly/PGLeser nachzulesen.<br />

Hier nur so viel: Auch wir sehen Folgen<br />

kapitalistischen Wirtschaftens. Im Verhältnis<br />

zu den Folgen sozialistischen Wirtschaftens<br />

sind die allerdings nahezu ausschließlich<br />

positiv. In einer Diktatur (auch<br />

in der Diktatur des Proletariats) scheitern<br />

individuelle Lebenswege zwangsläufig<br />

massenhaft. Eine freie Gesellschaft ermutigt<br />

dagegen den Einzelnen zu Freiheit,<br />

zu Verantwortung und zu individuellem<br />

Handeln. Sie vertraut lieber der Weisheit<br />

der Millionen Einzelner als einer Herrschaftskaste.<br />

Das schützt den Einzelnen<br />

zwar nicht vor individuellem Scheitern.<br />

Aber es schützt ihn vor den Folgen millionenfachen<br />

Scheiterns.<br />

Helfried Schmidt<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN<br />

für Wirtschaft und Gesellschaft<br />

Impressum<br />

ISSN 1860-501x | 13. Jahrgang<br />

Ausgabe 5/<strong>2017</strong><br />

Verlag: OPS Netzwerk GmbH,<br />

Melscher Str. 1, 04299 Leipzig,<br />

Tel. 0341 240 61 - 00, Fax 0341 240 61 - 66<br />

info@op-pt.de | www.pt-magazin.de<br />

Das <strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> ist das offizielle <strong>Magazin</strong><br />

des Wettbewerbes „Großer Preis des<br />

Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt-Stiftung,<br />

eingetragen im Stiftungsregister<br />

des Re gie rungs be zir kes Leipzig unter<br />

Nr. 2/1998.<br />

Geschäftsführer:<br />

Petra Tröger, Dr. Helfried Schmidt<br />

Redaktion:<br />

Dr. Helfried Schmidt (V.i.S.d.P.)<br />

Klaus-Peter Sorgau<br />

Autoren/Interviewpartner:<br />

Andreas Becker, Frank Brettschneider,<br />

Bernd Drumann, Hans-Jürgen Friedrich,<br />

Volker Gallandi, Arnd Joachim Garth, Wilhelm-Rafael<br />

Garth, Volkmar Helfrecht,<br />

Christian Kalkbrenner, Sabine Lichtenegger,<br />

Florian Lichtnecker, Gudrun Litzenberger,<br />

Henrik Maaß, Amanda Pur,<br />

Ashkan Rahmani, Martina Rellin, Helfried<br />

Schmidt, Clemens Schneider, Klaus-<br />

Peter Sorgau, Stephanie Thomas, Claudia<br />

Thoms, Petra Tröger, Clemens Vogel,<br />

Christian Wewezow, Markus Zahner<br />

Korrespondenten:<br />

Bernd Schenke (Berlin)<br />

D-Rolf Becker (Halle)<br />

Satz/Layout:<br />

Remo Eichner-Ernst<br />

Anzeigen:<br />

Petra Tröger (V.i.S.d.P.)<br />

Clemens Vogel<br />

Druck:<br />

Druckerei Vetters GmbH & Co. KG<br />

Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburg<br />

Erscheinungsweise: 6x jährlich, Einzelpreis<br />

3,00 € inkl. 7% MwSt.; Abonnement<br />

16 ,00 € inkl. 7% MwSt. sowie inkl.<br />

Versand und Porto für 6 Ausgaben. Unser<br />

<strong>Magazin</strong> erhalten Sie in unserem Verlag<br />

sowie im Abo und in ausgewählten<br />

öffentlichen Einrichtungen.<br />

Leser-Fax: 0341 240 61 - 66<br />

E-Mail: redaktion@op-pt.de<br />

Mehrfachlieferungen auf Anfrage. Konditionen<br />

unter www.pt-magazin.de. Es<br />

gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/<strong>2017</strong>,<br />

gültig seit 15.10.2016.<br />

© <strong>2017</strong> OPS Netzwerk GmbH<br />

Nachdruck nur mit schrift licher<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Namentlich<br />

gekennzeichnete Beiträge müssen<br />

nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />

Der Verlag behält sich vor,<br />

Leserzuschriften bearbeitet zu veröffentlichen.<br />

Für unver langt eingesandte<br />

Manuskripte und für Anzeigeninhalte<br />

übernehmen der Verlag oder seine Mitarbeiter<br />

keine Haftung.


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von möglichen geschäftlichen Aktivitäten. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen Informationen erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und sind<br />

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Diese zukünftiger Dokumente Gewinne bilden oder die Verluste. allein verbindliche Diese Ausarbeitung Grundlage stellt für ferner den Kauf keinen von Rat Investmentanteilen. oder keine Empfehlung Sie sind dar. kostenlos Vor Abschluss am Sitz eines der in Verwaltungsgesellschaft, dieser Ausarbeitung dargestellten<br />

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