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KuT_Heft_September_web

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8 Vorschau<br />

Ein poetischer Reigen über eines<br />

der widersprüchlichsten Frauenwesen<br />

der Kinoleinwand.<br />

Das Stück erzählt die Geschichte<br />

der Hedy Lamarr: Höhere Tochter,<br />

Hollywoodschönheit, Erfinderin -<br />

das Leben hatte Hedwig Kiesler, so<br />

ihr Geburtsname, einiges zu bieten.<br />

1914 als Tochter eines aus Lemberg<br />

zugewanderten Bankiers in Wien<br />

geboren, wurde sie von ihren Eltern<br />

früh in die Welt der Kultur<br />

eingeführt. Schon als Kind entwickelte<br />

sie den Wunsch, zur Bühne<br />

und zum Film zu gehen, was von<br />

den Eltern, so kunstbeflissen diese<br />

auch waren, nicht gern gesehen<br />

wurde. Hedy begann ein Studium<br />

für Kunst und Design, doch bald<br />

gelang es ihr, auch beim Film Fuß<br />

zu fassen. Sie ging ans Max Reinhardts<br />

Schauspielschule nach Berlin,<br />

wo sie mit ihrer Schönheit und<br />

ihrem Selbstbewusstsein auf den<br />

berühmten Theatermann großen<br />

Eindruck machte. 1931 nach Wien<br />

zurückgekehrt, besetzt Reinhardt<br />

sie auch hier in seiner Inszenierung<br />

für das Theater in der Josefstadt<br />

mit dieser Rolle. Es folgten weitere<br />

Theater- und Filmauftritte, und ein<br />

Jahr später drehte sie mit „Ekstase“<br />

jenen wegen der freizügigen Szenen<br />

damals spektakulären Film, mit<br />

dem sie in die Kinogeschichte eingehen<br />

sollte ...<br />

Der Autor Peter Turrini schrieb<br />

2016 über sein Stück: „Ich habe lange<br />

nach einer Form für mein Stück<br />

über Hedy Lamarr gesucht. Ihrer<br />

realen Biographie zu folgen, das<br />

wollte ich nicht, so etwas können<br />

Bücher und Dokumentationen besser.<br />

Ich habe ein literarisches Stück<br />

geschrieben, aus Vorfindungen<br />

wurden Erfindungen. Ein Stück,<br />

welches nicht den äußeren Ereignissen<br />

nachspürt, sondern dem<br />

Wesen dieser außergewöhnlichen<br />

Frau.“<br />

Turrini versteht es, Dinge auf<br />

den Punkt zu bringen und auch so<br />

etwas wie Rührung zuzulassen, was<br />

er dieses Mal besonders der Sandra<br />

Cervik, der er das Stück gewidmet,<br />

also irgendwie auf den Leib geschrieben<br />

hat, zu verdanken hat.<br />

Ein gelungener Abend mit einer<br />

lachenden, höhnenden, flehenden,<br />

schmeichelnden, und, ja, auch bitteren<br />

Sandra Cervik. FAZ<br />

Sandra Cervik bestreitet allein<br />

und furios die Uraufführung von<br />

„Sieben Sekunden Ewigkeit“. Das<br />

Stück bietet ein schematisches Bild<br />

von Hollywood-Stars, gallige Satire,<br />

Zeitgeschichte und etwas ergreifende<br />

Poesie.<br />

Premiere am 22. <strong>September</strong><br />

um 20 Uhr<br />

English Theatre Berlin<br />

Latent Dreams<br />

Es gibt ein Zitat, das besagt, es sei<br />

einfacher, sich das Ende der Welt<br />

vorzustellen, als das Ende des Kapitalismus.<br />

„Latent Dreams“ handelt von der<br />

Apokalypse. Von der Sintflut und<br />

den unsichtbaren Plagen. Cillian<br />

wacht aus seinem Koma auf und<br />

realisiert, dass er der einzige Überlebende<br />

ist. Er bricht einen Automaten<br />

auf und nimmt sich eine<br />

Dose Cola. Ein Mann und sein Sohn<br />

überqueren die Straße und betreten<br />

einen menschenleeren Supermarkt.<br />

Sie brechen einen Automaten<br />

auf und nehmen sich eine Dose<br />

Cola. Auf der Matrix verschiedener

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