audimax Career-Guide Wi.Wi 2018
Aufgepasst WiWis! Wir präsentieren euch die vierte Ausgabe des audimax CAREER-Guide. Du willst beruflich durchstarten, Karriere machen und dir einen Überblick verschaffen? Ja - dann klick dich durch und lass dich von Top-Unternehmen verzaubern!
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BWL-Absolventen haben ein mehrjähriges<br />
Studium hinter sich und sind fit in<br />
allen Fragen rund um Zahlen und Finanzen.<br />
Das sollte doch reichen, um erfolgreich<br />
bei einer Bank oder einem Finanzdienstleister<br />
durchzustarten – oder? Auch wenn es die<br />
angehenden Einsteiger vielleicht nicht gerne<br />
hören: Die Antwort lautet nein. Um bei der<br />
Bewerbung in der Finanzbranche zu punkten,<br />
braucht es mehr als den reinen Studienabschluss.<br />
Welche fachlichen Qualifikationen sehen<br />
die Personalabteilungen besonders gern?<br />
Studienschwerpunkte: Betriebswirtschaft<br />
ist in der Regel ein Studienfach, das ein ziemlich<br />
breites wirtschaftliches <strong>Wi</strong>ssen vermittelt.<br />
Für die speziellen Fragestellungen in Banken<br />
und bei Finanzdienstleistern ist es daher sinnvoll,<br />
dass sich Studierende schon während<br />
ihres Studiums mit der Branche<br />
ihres Wunscharbeitgebers<br />
beschäftigt haben. Dies<br />
können je nach Einstiegsposition<br />
Studienschwerpunkte<br />
wie Accounting, Controlling<br />
und Versicherungslehre<br />
sein. Auch Fächer wie Statistik<br />
und Risikomanagement<br />
sind gerne gesehen. Da<br />
Banken und Finanzdienstleister<br />
beliebte Arbeitgeber<br />
sind, ist ein sehr guter Studienabschluss<br />
hilfreich, um<br />
sich aus der Masse der Bewerber abzuheben.<br />
Praktische Erfahrungen: Gute theoretische<br />
Kenntnisse sind nicht alles – viel wichtiger ist<br />
es, vor dem Berufseinstieg auch praktische<br />
Erfahrungen gesammelt zu haben. Sie helfen<br />
nicht nur, sich schneller zurechtzufinden,<br />
sondern vermeiden auch den Praxisschock. In<br />
Praktika, bei Hospitationen oder als studentische<br />
Hilfskraft können sich die Studierenden<br />
bereits vor ihrem Abschluss einen Überblick<br />
über relevante Aufgaben und Bereiche verschaffen.<br />
International tätige Unternehmen<br />
bieten manchmal sogar Praktika im Ausland<br />
an. Praxiseinsätze helfen nicht nur dem<br />
Arbeitgeber, den Kandidaten im Vorfeld kennenzulernen,<br />
sondern lassen auch den Bewerber<br />
erkennen, wo seine eigenen Stärken und<br />
Vorlieben liegen. Auch eine abgeschlossene<br />
Berufsausbildung, etwa als Bank- oder Versicherungskaufmann,<br />
sind in der Branche gern<br />
gesehen.<br />
Sprachkenntnisse: Die Finanzbranche ist<br />
international geprägt: Viele Banken und Finanzdienstleister<br />
in Deutschland operieren weltweit<br />
oder sind Bestandteil internationaler Konzerne.<br />
Daher werden häufig Englischkenntnisse<br />
erwartet, um mit Kollegen und Geschäftspartnern<br />
weltweit sicher kommunizieren<br />
zu können. Schulenglisch reicht hier nicht<br />
aus – die Anforderungen an die Sprachkenntnisse<br />
reichen von ›verhandlungssicher‹ bis<br />
›exzellent‹. Am besten ist es, wenn Bewerber<br />
ihre Englischkenntnisse bei einem Auslandsaufenthalt<br />
oder in einem Auslandssemester<br />
verfeinert haben. Auch Praktika im englischsprachigen<br />
Ausland sind sehr wertvoll, denn<br />
dabei lernen die Praktikanten direkt die Fachsprache<br />
ihrer Branche kennen. Je nach internationaler<br />
Ausrichtung des Unternehmens<br />
sind weitere Fremdsprachenkenntnisse gern<br />
gesehen. Neben Spanisch und Französisch<br />
können dies zum Beispiel Sprachen aufsteigender<br />
<strong>Wi</strong>rtschaftsnationen sein, etwa<br />
Chinesisch oder osteuropäische Sprachen.<br />
IT-Kenntnisse: Betriebswirte<br />
müssen keine Programmierkenntnisse<br />
mitbringen – dafür<br />
sind die Kollegen aus der IT-<br />
Abteilung zuständig. Aber sie<br />
sollten sicher mit allen gängigen<br />
IT-Standardanwendungen<br />
wie Word, Excel und Power-<br />
Point umgehen und wissen,<br />
wie sie Zahlen gut bearbeiten<br />
und präsentieren können. Da<br />
die Finanz- und Bankenbranche<br />
immer stärker digitalisiert<br />
wird, ist eine gewisse IT-Affinität sinnvoll.<br />
Immer mehr Prozesse sind IT-getrieben,<br />
sodass Absolventen keine Scheu haben sollten,<br />
sich in technische Abläufe einzuarbeiten. Wer<br />
in der Banken- und Finanzbranche zum Beispiel<br />
im E-Commerce arbeitet, wird um tiefergehendes<br />
<strong>Wi</strong>ssen aus diesem Bereich nicht<br />
herumkommen. Vielleicht hat der Bewerber ja<br />
schon mal eine eigene Website programmiert?<br />
Erfahrung im Projektmanagement: Immer<br />
häufiger werden Aufgaben auch bei Banken<br />
und Finanzdienstleistern in Projekten realisiert.<br />
Wer kurzfristig solch ein Projekt leiten<br />
will, sollte sich möglichst früh mit dem Thema<br />
Projektmanagement beschäftigt und beispielsweise<br />
in Praktika erste Kontakte damit gehabt<br />
haben. Auch der Besuch einer Projektmanagement-Fortbildung<br />
ist hilfreich, um positiv<br />
aufzufallen. Einige Unternehmen schätzen<br />
es zudem, wenn Bewerber bereits Erfahrungen<br />
im agilen Umfeld mitbringen und ihnen<br />
Methoden wie Scrum oder Design Thinking<br />
nicht fremd sind.<br />
Weiterbildung: Im Banken- und Finanzsektor<br />
kommt es häufig zu Veränderungen:<br />
Neue gesetzliche Regulierungen und Vorschriften<br />
sind an der Tagesordnung. Daher<br />
müssen Bewerber bereit sein, hier ständig auf<br />
dem Laufenden zu bleiben. Auch konkrete<br />
Weiterbildungen sind in der Finanzbranche<br />
vielfach unerlässlich. So sind zum Beispiel<br />
Fortbildungen zum Chartered Financial Analyst<br />
(CFA) oder zum Chartered Alternative<br />
Investment Analyst (CAIA) Bausteine einer<br />
erfolgreichen Portfoliomanager-Laufbahn.<br />
Für Banker gibt es mehrere Qualifizierungsprogramme,<br />
die unter anderem von der<br />
Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse<br />
und Asset Management (DVFA) angeboten<br />
PRIVATES SOZIALES<br />
ENGAGEMENT IST FÜR<br />
MANCHE UNTERNEHMEN<br />
WÜNSCHENSWERT, ABER<br />
NICHT VORAUSSETZUNG<br />
FÜR DIE EINSTELLUNG<br />
werden. Für bestimmte Berufe sind zudem<br />
spezielle Zusatzqualifikationen unerlässlich.<br />
Wertpapierspezialisten müssen zum Beispiel<br />
eine EUREX-Lizenz besitzen. Je nach Karriereziel<br />
kann ein MBA-Studium oder ein Executive<br />
MBA Programm sinnvoll sein. Für Letzteres<br />
wird Berufs- und Führungserfahrung vorausgesetzt.<br />
Manche Finanzunternehmen haben<br />
eine eigene Corporate University oder ähnliche<br />
Einrichtungen, an denen die Mitarbeiter<br />
Kurse belegen können.<br />
Interesse für Branchenthemen: Der<br />
Arbeitsmarkt Banken und Finanzen ist für<br />
viele eine attraktive Branche – nicht zuletzt,<br />
weil die Gehälter oft höher liegen als in anderen<br />
Sparten. Doch das Gehalt sollte nicht das<br />
Ausschlagkriterium sein, um sich für einen<br />
Beruf zu entscheiden. Viel wichtiger ist es, sich<br />
tatsächlich für die Branchenthemen zu interessieren.<br />
Die Lektüre von Fachzeitschriften zum<br />
Beispiel kann helfen, sich auf aktuelle Trends<br />
und Entwicklungen vorzubereiten. Mit diesem<br />
<strong>Wi</strong>ssen und echtem Interesse für banken- und<br />
finanzdienstleistungsspezifische Themen<br />
können Bewerber im Vorstellungsgespräch<br />
mehr punkten als mit guten Noten und einem<br />
Studium ohne zusätzliches Engagement. ■<br />
Foto: © blankstock, jacartoon/Fotolia<br />
aud!max CAREER-GUIDE | 61<br />
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