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Regionalsport Nummer drei Herbstausgabe

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KORSIKA<br />

GEBIRGE IM MEER<br />

Austria eXtreme<br />

Triathlon<br />

Der härteste<br />

Langstreckenevent Österreichs<br />

Race across<br />

AMERIKA<br />

Wie eine mögliche<br />

Querschnittslähmung die Herausnahme<br />

von Patrick Grüner verursachte


16. Dezember 2017<br />

www.riseandfall.at<br />

Der sportliche Megaevent zu Saisonbeginn.<br />

RISEANDFALL.mayrhofen riseandfall.at<br />

Editorial<br />

Olympische Winterspiele<br />

in Tirol – zurück zu<br />

den Wurzeln?<br />

Foto: photo-tirol.at<br />

Auf ein sportliches Highlight in Tirol soll das nächste folgen,<br />

die Olympischen Winterspiele. Den Anfang machte 2017 die<br />

Kletter-Weltmeisterschaft der Junioren in Innsbruck. 2018<br />

folgt die der Erwachsenen, die zum ersten Mal im Olympiamodus<br />

ausgetragen wird und die Radweltmeisterschaft. Nun<br />

sollen auch die Olympischen Winterspiele wieder in Tirol Einzug<br />

halten. Die Regierung stellt sich hinter dieses Vorhaben,<br />

die Bevölkerung lässt man abstimmen.<br />

Erfahrung hat Tirol mit den Olympischen Winterspielen,<br />

schließlich war das westliche Bundesland in Österreich bereits<br />

Gastgeber der Winterspiele. Die Infrastruktur ist mit Sicherheit<br />

gegeben: Skipisten und Unterkünfte gibt es genug.<br />

Die eine Seite der Bevölkerung sieht den sportlichen Aspekt,<br />

andere den wirtschaftlichen Hintergrund. Geld soll in die Kassen<br />

fließen und die Touristiker hoffen auf einen Nächtigungszuwachs.<br />

Aus finanzieller Sicht sind die Olympischen Spiele nicht sehr<br />

attraktiv, zumindest wenn die letzten Spiele in Augenschein<br />

genommen werden. Aus Werbegründe allemal, denn die ganze<br />

Welt blickt einige Wochen auf das Bundesland Tirol. Doch<br />

hat Tirol das wirklich noch nötig? Braucht es noch mehr Touristen?<br />

Die Fläche von Tirol wird nicht größer und die Berge<br />

nicht höher.<br />

In verschiedenen Medien wird immer öfter über die sportlichen<br />

Leistungen bei den olympischen Spielen gesprochen. Es soll<br />

wieder mehr der Sport in den Vordergrund rücken. Andererseits<br />

will das Olympische Komitee die Spiele attraktiver machen,<br />

denn die Zuschauerquote sei gesunken. Fragen über<br />

Fragen die es zu beantworten gilt.<br />

Wenn die bestehende Infrastruktur hergenommen wird, gewisse<br />

nachhaltige Umbauten getroffen werden und die hiesige<br />

Wirtschaft integriert wird, spricht nichts gegen eine Olympiade<br />

in Tirol.<br />

Wird in die Umwelt eingegriffen, und den Klein- sowie Mittelbetrieben<br />

kein Stück Kuchen übriggelassen, sodass wieder<br />

nur die Großbetriebe und die Reichen etwas von und nach<br />

den Spielen haben, sollten über Olympische Spiele in Tirol<br />

nochmals genau nachgedacht werden.<br />

Eine Umfrage, die von Peter Zellmann getätigt worden ist,<br />

handelt über den Tourismus im Alpenraum. Überraschend war<br />

das Ergebnis: Mehr als 60 Prozent der alpenländischen Bevölkerung<br />

befürwortet den Tourismus, nur wollen sie in touristischen<br />

Fragen mitreden können und wieder mehr zurück zu<br />

den Wurzeln, anstatt höher, schneller, weiter und noch pompöser.<br />

Meiner Meinung nach sollten diese Anliegen bei der Planung<br />

der Olympischen Winterspiele in Tirol mit einfließen. Dann<br />

kann es nur ein Ja zu den Olympischen Winterspielen in Tirol<br />

geben. Wenn zusätzlich der sportliche Aspekt überwiegt, Tirol<br />

mit seinen Reizen hervorgehoben und die kulturelle sowie kulinarische<br />

Vielfalt präsentiert wird, werden das mit Sicherheit<br />

Olympische Winterspiele werden, an die sich jeder gerne zurückerinnern<br />

wird.<br />

Herausgeber und Chefredakteur<br />

Erwin Hofbauer<br />

Impressum - Offenlegung<br />

Herausgeber: Erwin Hofbauer<br />

Chefredakteur: Erwin Hofbauer<br />

Creative Direktor: Robert Hofbauer, Support Solutions, Jenbach und Erwin Hofbauer<br />

Anzeigenverkauf: Erwin Hofbauer, Julia Hofbauer<br />

Medieninhaber, Eigentümer: Erwin Hofbauer, Dorf 80b, 6334 Schwoich,<br />

Landesgericht Kufstein<br />

Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz: Informationen zum Medieninhaber sind ständig<br />

unter www.regionalspor.at abrufbar<br />

Druck: Eins Zwei Drei Druck Todeschini KG, Anton Öfner Straße 27, 6130 Schwaz<br />

Redaktionsanschrift: Erwin Hofbauer, Dorf 80b, 6334 Schwoich,<br />

Tel.: 0043 (0) 676 4363641 / Mail: info@regionalsport.at<br />

Das ist eine kostenlose Ausgabe die eigenständig verteilt wird. Die Auflagengröße<br />

finden Sie auf www.regionalsport.at.<br />

Redakteure und Fotografen:<br />

Sofern nicht anders bei den Bildern und Texten angegeben Erwin und Julia Hofbauer.<br />

Weiterer Erscheinungstermin geplant für 2017: Mitte Dezember.<br />

Redaktions- und Anzeigeschluss jeweils 14 Tage vor Erscheinung.<br />

Anfragen bezüglich Inserate oder PR-Texte richten Sie bitte an info@regionalsport.at<br />

oder telefonisch an 0043 (0) 676 43 63 641<br />

Zielgruppe: Sportbetriebe, Tourismusbetriebe, Vereine, Sportveranstaltungen ...<br />

Verbreitungsgebiet: Tirol, gut frequentierte Plätze, Sportevents, (eventuell erfolgt<br />

zweimal im Quartal via Lesezirkel eine Verteilung, wird noch vereinbart)<br />

Titelfoto: Maximilian Draeger<br />

R E G I O N A L S P O R T | 3


Race<br />

Across<br />

AMERICA<br />

47<br />

PETER<br />

FANKHAUSER<br />

29<br />

TRANSALPIN<br />

RUN 2017<br />

52<br />

ZUGSPITZ<br />

ULTRA TRAIL<br />

72<br />

Inhalt<br />

Cover Stories<br />

KORSIKA<br />

Gebirge im Meer 6<br />

Race Across America 47<br />

Austria eXtreme Triathlon 91<br />

Korsika<br />

6<br />

Editorial 3<br />

Inhaltsverzeichnis 4<br />

KORSIKA - Gebirge im Meer 7<br />

RISE&FALL und das <strong>Regionalsport</strong><br />

Mädls Team 13<br />

Safe on Snow 16<br />

Live-Love-Move 18<br />

Roller Derby 21<br />

Basketball in Tirol 27<br />

Der kochende Trailläufer 29<br />

Bettina Plank und der wunderschöne<br />

Sport Karate 33<br />

Nicole Billa - Frauenfussball 41<br />

Silvrettarun 3000 44<br />

Race across America 47<br />

Transalpine-Run 2017 52<br />

Das Öl in dir 57<br />

Kufstein Towers 59<br />

Praschberger Cup 60<br />

Zebrabowl 62<br />

900 Läufer beim Pitztal Alpine<br />

Glacier Trail 63<br />

Silver- und Austrian Bowl 65<br />

Canicross 69<br />

Volleyball 76<br />

Freestyle am Landhausplatz 77<br />

Karwendelmarsch 80<br />

Multiplex City Wave 82<br />

Von Chamonix nach Bruck<br />

an der Mur 84<br />

Wakeboard Cup Finale 2017 87<br />

Austria eXtreme Triathlon 91<br />

<strong>Regionalsport</strong> abseits 94<br />

Highline über dem Inntal 37<br />

Zugspitz Ultra Trail 72<br />

84<br />

R E G I O N A L S P O R T | 4 R E G I O N A L S P O R T | 5


Lust auf Berg<br />

Korsika - Gebirge im Meer<br />

Schauen, informieren, lernen bei der<br />

Alpinmesse Innsbruck 2017<br />

Die Alpinmesse Innsbruck öffnet auch diesen Herbst<br />

wieder ihre Tore und zeigt von 11. bis 12. November,<br />

was in Sachen Bergsport im Trend liegt. Neben<br />

den über 200 Ausstellern sind es auch das Alpinforum,<br />

die Multimedia-Shows, Vorträge und Workshops,<br />

die zur Vorbereitung auf den neuen Winter<br />

nach Innsbruck locken.<br />

Es sind aber nicht mehr nur die Alpen, deren Ziele<br />

und Szene, mit denen sich die Alpinmesse beschäftigt.<br />

Der Reisebereich wächst und wächst und stellt<br />

heuer sogar ein Nepal-Dorf in seine Mitte. Bekannte<br />

Reiseveranstalter berichten und informieren über<br />

Expeditionen und Trekkings, über ferne Abenteuer<br />

und andere Kulturen.<br />

Auf der Hauptbühne in der Halle A kommen stündlich<br />

Profis zu Wort, die über die neuesten Erkenntnisse<br />

in Sachen alpiner Sicherheit bestens Bescheid wissen.<br />

Zwei Experten gehen im Lawinenvortrag noch<br />

tiefer auf Risiko und Verhaltensmaßnahmen ein. In<br />

den Workshops kann dann unter anderem dieses<br />

neu erworbene Wissen praktisch umgesetzt werden.<br />

Auch Slacklinen, Klettern sowie Trailrunning<br />

kann dort kostenlos ausprobiert werden.<br />

Ein weiterer Publikumsmagnet ist das Freeride Village.<br />

Zwischen breiten Latten, Airbags, Boots uvm.<br />

der spezifischen Marken tummeln sich dort auf 600<br />

m² Pro-Rider und Youngsters sowie alle, die die<br />

Stars der Szene kennenlernen, Contestluft schnuppern<br />

und News austauschen wollen. Neben den<br />

Freeridern haben auch die Kletterer bei der Alpinmesse<br />

Innsbruck ihre eigene Plattform. Der Blocalpin<br />

wird seit 5 Jahren direkt auf der Messe als Titelkampf<br />

der Tiroler Kletterelite ausgetragen und lockt<br />

Groß und Klein an die AV-Boulderwand.<br />

Expertentreffen beim Alpinforum<br />

Die Alpinmesse Innsbruck ist aus dem Alpinforum<br />

heraus gewachsen. Deshalb bildet die Expertenund<br />

Diskussionsrunde am Samstagnachmittag<br />

nach wie vor die Grundlage für die Messe. Alpinisten,<br />

Bergführer und Vertreter alpiner Institutionen<br />

tun ihre Meinung zu aktuellen Themen des Bergsportes<br />

kund und geben Anstöße zur Diskussion.<br />

In den zwei Blöcken mit anschließender Podiumsdiskussion<br />

behandeln die Experten unter anderem<br />

neue Wege in der Notfallmedizin sowie das aktuelle<br />

Unfallgeschehen. Die derzeitigen Ausbildungsstandards<br />

fürs Eisklettern werden aufgezeigt und das<br />

Verhalten in den sozialen Medien in Zusammenhang<br />

mit dem Skitourengehen unter die Lupe genommen.<br />

Als abendliches Highlight betreten Persönlichkeiten<br />

des Bergsportes die Bühne. Im Forum 2. Allen voran<br />

der Tscheche Adam Ondra. Er bringt Heinz Zak<br />

mit.<br />

Am Sonntagabend wird dann Peter Habeler, der gerade<br />

seinen 75. Geburtstag gefeiert hat, von seinem<br />

Bergsteigerleben erzählen. Noch ganz frisch ist<br />

sein Bericht vom erst kürzlich erfolgten Durchstieg<br />

der winterlichen Eiger Nordwand mit David Lama.<br />

Werbung<br />

Programm, Aussteller und Highlights<br />

unter www.alpinmesse.info<br />

Foto: Simon Rainer, Heinz Zak, Peter Habeler<br />

Korsika ist bekannt als mediterranes Urlaubsziel für<br />

uns Outdoorsportler. Ganz egal ob Surfen, Seekajak<br />

fahren, Mountainbiken, Wandern, Bergsteigen<br />

oder eben Klettern, die Mittelmeerinsel verspricht<br />

die perfekte Kombination aus sportlichem Spaß und<br />

Erholung im Meer. Kulinarische Hochgefühle inklusive!<br />

Wir haben für ein paar Wochen Bergschuhe, Kletterausrüstung<br />

und Badehose in unseren Offroad-<br />

Camper gepackt und sind dem grausigen Regen<br />

des heimatlichen Tirols entflohen. Nach der Überfahrt<br />

von Livorno nach Bastia haben wir uns an der<br />

steilen und wilden Westküste über zahllose Kurven<br />

und Kehren gen Süden „vorgearbeitet“ und nach<br />

fünf Tagen von Portu einen Abstecher ins Reich der<br />

Hohen Berge Korsikas unternommen. Schlechtes<br />

Wetter und kalte Temperaturen haben uns jedoch<br />

schon bald wieder zurück an die Küste getrieben,<br />

der wir Klettergebiet für Klettergebiet bis an das<br />

südliche Ende gefolgt sind. Von dem, an die Steilküste<br />

gebauten Bunifaziu, führte uns unsere Reise<br />

nun mit Blick auf die Morgensonne an der Ostküste<br />

bis Aleria, wo wir ein zweites Mal die rund 1000<br />

km lange Küstenlinie verließen und das berühmte<br />

„Vallée de la Restoníca“ erkunden.<br />

Sicher ist für uns nach dieser Reise, dass man auf<br />

Korsika wohl kaum etwas falsch machen kann. Eine<br />

Reise auf die „Insel der Düfte“ lohnt sich auf jeden<br />

Fall, egal ob mit oder ohne Chalk und Kletterschuhe.<br />

Kathi genießt die steilen Züge im Überhang des<br />

Klettergebietes von Conca. „Steil“ gibt es auch in<br />

der Tiroler Heimat? Klar aber nicht mit Meerblick!<br />

Früh morgens ist die Luft noch klar und die Temperaturen<br />

sind erträglich. Vom Capu di a Veta (703 m)<br />

genießen wir einen wunderschönen Blick auf, das an<br />

der Westküste gelegene, Calvi.


Der Sektor „Míroír brísé“ im Restonica-Tal besticht<br />

zwar nicht gerade durch die Länge der Routen, doch<br />

die Kompaktheit des Felsens und die scharfen Leisten<br />

können trotzdem überzeugen. Die Absicherung<br />

ist allerdings zum Teil fragwürdig und verschärft so<br />

manche Route.<br />

KLETTERN<br />

Für eine doch recht kleine Insel, bietet Korsika wirklich<br />

alles, was man sich als Kletterer nur wünschen<br />

kann. Bestens abgesicherte Sportklettergebiete im<br />

form- und farbenfrohen Tafoni, große Granitwände,<br />

die dem Yosemity-Valley in Kalifornien erstaunlich<br />

nahe kommen oder schlecht abgesicherte, alpine<br />

Kletterei die an die großen Wände der Ostalpen<br />

erinnern. Mal plattig, mal stark überhängend - die<br />

Viefalt der korsischen Felsformationen ist wirklich<br />

paradiesisch und bietet sowohl dem Anfänger als<br />

auch dem routinierten Spezialisten genug Möglichkeiten<br />

sich über Wochen hinweg auszutoben.<br />

Kathi im plattigen Teil des Sportklettergebietes<br />

„Suare“ in der Nähe von Calvi.<br />

„Jour de repos“ ist eine der wahnsinnig<br />

schönen Tafoni-Routen im Gebiet<br />

„Suare“.


Beim Durchblättern unseres Alpin-Führers ist uns eine Route sofort ins Auge gefallen: Die „Symphoníe<br />

d’automne“ zieht in sechs Seillängen durch die Südwand des „Pointe des 7 lacs“ (2266m) am Ende<br />

des Restonica-Tals und bietet atemberaubende Tiefblicke auf den darunterliegenden Capitellu-See. Es<br />

handelt sich wohl um die einzige Kletterroute Korsikas, die mit den Füßen im Wasser beginnt und das<br />

nicht etwa auf Meereshöhe sondern 1936 m darüber in einer wilden alpinen Umgebung!


Eine ausgewaschene Piste brachte uns weit hinauf<br />

ins Reich der höchsten Berge Korsikas, die auf die<br />

Namen Monte Cinto, Paglia Orba und Co. hören.<br />

Hier wehte ein anderer Wind als weit unten am<br />

Meer, denn es war kalt und windig. Außer ein paar<br />

Schäfern, die nach ihrem Vieh Ausschau hielten,<br />

trafen wir hier niemanden...<br />

Unser Eine-Millionen-Sterne-Hotel direkt am Sandstrand<br />

an der Ostküste Korsikas war zwar auch mit<br />

einem PKW zu erreichen, der Stellplatz im Sand<br />

blieb allerdings dem Allrad vorenthalten...<br />

Wenn der morgendliche Blick aus dem Fenster so<br />

ausfällt, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.<br />

Abseits des<br />

Asphalts<br />

Campen in einsamen Buchten, nur wenige Meter<br />

von der Brandung entfernt, Bergpässe, die sich in<br />

engen Kehren auf losem Schotter in schwindelerregende<br />

Höhen schrauben und Blicke auf unberührte<br />

Natur freigeben - Korsika erfreut sich nicht nur unter<br />

Berg- und Wassersportlern größter Beliebtheit,<br />

sondern bietet auch für Offroad-Freunde einige interessante<br />

Strecken. Auf der Suche nach einsamen<br />

Schlafplätzen mit grandioser Aussicht, haben auch<br />

wir hin und wieder den Asphalt hinter uns gelassen<br />

und beim Iveco den Allrad eingelegt.<br />

RISE&FALL 2017<br />

um ein Damenteam aus der Sportszene reicher<br />

Foto: Maximilian Draeger<br />

R E G I O N A L S P O R T | 13


Skibergsteigen:<br />

Kristin Berglund, Salomon Athletin und Physiotherapeutin<br />

Erfolge:<br />

Unter anderem <strong>drei</strong>malige Siegerin vom Karwendelmarsch<br />

über 52 Kilometer (2013, 2015, 2016),<br />

Siegerin vom Großglockner Ultra Trail über 110 Kilometer<br />

in einer Zeit von 18:43,07 (2016), Siegerin<br />

vom Zugspitz Ultra Trail über 101,6 Kilometer in einer<br />

Zeit von 13:21,27 (2016). Beim Skibergsteigen<br />

ist sie immer unter den ersten Frauen zu finden.<br />

Foto: Maximilian Draeger<br />

Paragleiten:<br />

Elisabeth (Eli) Egger, Flight Instructor bei Flugschule<br />

Aufwind und beschäftigt bei Vermessung<br />

Legat<br />

Erfolge:<br />

Sie startet heuer erstmalig im Paragleit-Weltcup. Ist<br />

bei fast allen Events die mit Paragleiten zu tun haben<br />

vertreten, unter anderem war sie 2017 bei den<br />

X-Alps als Supporterin dabei.<br />

Foto: Maximilian Draeger<br />

<strong>Regionalsport</strong> stellt mit 2017 ein reines Damenteam<br />

das zum ersten Mal beim RISE&FALL, am 16.<br />

Dezember in Mayrhofen, an den Start gehen wird.<br />

Aus diesem Grund trafen sich Kristin Berglund aus<br />

Kramsach, Anna und Petra Huter aus Rinn zusammen<br />

mit dem Fotografen Maximilian Draeger und<br />

<strong>Regionalsport</strong>-Gründer Erwin Hofbauer in der 4 elements<br />

Academy in Hall. Die Vierte im Bunde, Eli Egger,<br />

wird erst beim zweiten Teamtreffen, bei Simone<br />

Käferböck, anwesend sein, denn sie wirkte bei den<br />

X-Alps als Supporterin mit.<br />

In der 4-elements Academy lernten sich die Teilnehmerinnen<br />

untereinander kennen. Mit speziellen<br />

Übungen im Parcour-Park wurde das Team gestärkt,<br />

Vertrauen untereinander aufgebaut und die<br />

jeweiligen Stärken der Sportlerinnen taten sich hervor.<br />

Unter der Leitung von Chris sprangen die meisten<br />

über ihren eigenen Schatten, wobei der Spaß<br />

im Vordergrund stand und nicht zu kurz kam.<br />

Der gemeinsame Tenor lautete: „Es war sehr lustig<br />

und etwas ganz anderes, als das was wir sonst<br />

kennen. Auf jeden Fall verlangt das nach einer Wiederholung.“<br />

RISE&FALL<br />

Es gilt sich in vier unterschiedlichen Sportarten mit<br />

anderen Teams zu messen. Eine Frauenwertung<br />

gibt es nicht sondern die Frau muss ihren Mann<br />

stehen.<br />

Ganz nach dem Motto „Vier Leute, ein Team, kein<br />

Erbarmen!“ heißt es bei diesem extremen Auf und<br />

Ab für Skibergsteiger und Mountainbiker – RISE –<br />

und für die Paragleiter und Skifahrer – FALL.<br />

Ein 430 Höhenmeter harter Kampf und unzählige<br />

Herausforderungen liegen vor jedem einzelnen Athleten<br />

der 80 Teams.<br />

Ablauf<br />

Skibergsteiger starten im Zielgelände – Aufstieg<br />

entlang der Talabfahrt Ahorn zum Gasthof Wiesenhof<br />

– Staffelübergabe an die Paragleiter – Flug in einem<br />

vorgegebenen Korridor und möglichst genaue<br />

Landung im Zielgelände – Staffelübergabe an die<br />

Mountainbiker – Fahrt zum Wiesenhof – letzte Staffelübergabe<br />

an die Skifahrer - Ahornabfahrt bis ins<br />

Zielgelände.<br />

Distanzen in den Disziplinen<br />

Skibergsteigen 1,7 km – 430 HM<br />

Paragleiten 3,2 km – 430 HM<br />

Mountainbike 3,7 km – 430 HM<br />

Ski 1,7 km – 430 HM.<br />

Gewinner<br />

Das Team, dessen Skifahrer bzw. Snowboarder als<br />

erster die Ziellinie überquert gewinnt RISE&FALL<br />

2017.<br />

Foto: Antonio Ciriello<br />

Radfahren:<br />

Anna Huter, Rennfahrerin beim Radclub Tirol<br />

Erfolge:<br />

Anna ist österreichische Viezemeisterin, hat<br />

2016 alle vier Tiroler Meistertitel in ihrer Klasse<br />

gewonnen. 2017 fährt sie zum ersten Mal in der<br />

Eliteklasse und konnte sich hier den Tiroler Vizemeistertitel<br />

am Berg sichern.<br />

Foto: Marbler W.<br />

Foto: Walter Andre<br />

Skifahren:<br />

Petra Huter, Rennfahrerein beim Radclub Tirol und<br />

jüngere Schwester von Anna<br />

Erfolge:<br />

Auf dem Rad hat Petra bis jetzt ziemlich alles gewonnen<br />

was es bei den U17 zu gewinnen gab.<br />

R E G I O N A L S P O R T | 14


Safe on Snow<br />

Sicher im Schnee<br />

Ein Erfahrungsbericht<br />

einer Teilnehmerin<br />

Einer von vier Tourstopps von „Safe on Snow“ fand<br />

am Pitztaler Gletscher statt. Die Profi-Damen Aline<br />

Bock (Freeride Weltmeisterin), Jaclyn „Jackie“<br />

Paaso (Vize Weltmeisterin), Eva Walkner (Freeride<br />

Weltmeisterin) und Angelika „Geli“ Kaufmann<br />

(professionelle Skilehrerin, Mitglied der High Zürs<br />

Skiführer, Mitglied der Lawinenkommission und<br />

Sprengmeisterin) zeigten 18 begeisterten Damen<br />

unter anderem, wie sie sich im Falle eines Lawinenabganges<br />

zu verhalten haben.<br />

Geboren wurde die Idee zur Tour, da sich immer<br />

mehr Menschen an das Freeriden und somit an<br />

Lawinengebiete heranwagen. Das Ziel von Safe<br />

on Snow ist, Unfälle aufgrund Unwissenheit zu verhindern<br />

und die Teilnehmerinnen mit gestärktem<br />

Selbstbewusstsein zu entlassen. Die Gefahren am<br />

Berg sollen lokalisiert und erkannt werden können<br />

um sie dann auszuschalten. Um 08.00 Uhr begann<br />

die Veranstaltung im Seminarraum auf 3440 Meter<br />

Höhe. Aline zeigte die Unterschiede zwischen Mann<br />

und Frau am Berg auf. Männer würden das Risiko<br />

unterschätzen, Frauen überschätzen es. Jedoch<br />

sind Frauen im Extremfall gefasster und haben die<br />

Sache im Blick. Zudem haben Frauen das bessere<br />

Bauchgefühl und verlassen sich auch darauf. Angelika<br />

als Expertin und Lawinensprengerin führte<br />

ins Thema der Lawinenkunde ein. Welche Hänge<br />

können gefährlich sein und wie wichtig ist es den<br />

täglich erscheinenden Lawinenlagebericht komplett<br />

durchzulesen.<br />

Respekt am Berg...<br />

auch untereinander<br />

Kaum ist frischer Schnee am Berg, möchte jeder<br />

Powderfan das ausnutzen. Dass ein solcher Traum-<br />

Tag aber nicht plötzlich endet, darüber unterrichtete<br />

Eva Walkner.<br />

Die Vernunft muss siegen, wenn auf eisigem Hang<br />

30 Zentimeter Neuschnee liegen aber sich schon<br />

zehn Freerider darin befinden. Hier sollte besser<br />

umgekehrt oder gewartet werden. Aufeinander zu<br />

warten, den Schwächsten in die Mitte zu nehmen<br />

und die KollegInnen während ihrer Abfahrt immer<br />

im Auge zu behalten, zeigen, wie wichtig Miteinander<br />

am Berg ist.<br />

Tourenplanung an Hand von Karten und Geländebild<br />

und die Wichtigkeit der Kommunikation untereinander,<br />

darüber sprach Jackie. Der ständige Kontakt<br />

untereinander und das Achten auf sein eigenes<br />

Gefühl sind zusätzliche wichtige Komponenten.<br />

Die Angst vor dem Suchen nehmen<br />

Nach der Mittagspause wurde in Gruppen das aktive<br />

Suchen mit dem LVS-Gerät, Sonde und Schaufel<br />

im Schnee geübt und mit einem Notfallszenario gefestigt.<br />

Mitunter wurde den Teilnehmerinnen etwas<br />

die Angst vom sondieren genommen indem sie sich<br />

selbst mit der Sonde ertasteten.<br />

Abgerundet wurde der Tag mit einer Tombola und<br />

tollen Preisen. Der gesamte Erlös der Tombola<br />

kommt der Lawinenhundestaffel/Bergrettung zugute.<br />

Aus den Reihen der Teilnehmerinnen war zu hören,<br />

dass es ein toller Tag war, an dem wieder ersichtlich<br />

wurde, wie gut es ist, Bescheid zu wissen. Auf<br />

Gleichgesinnte zu treffen, Erfahrungen auszutauschen<br />

und das alles nur mit Frauen sei etwas besonderes<br />

gewesen.<br />

INFO<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.safeonsnow.org oder<br />

www.facebook.com/safeonsnowclinics<br />

R E G I O N A L S P O R T | 17


24 Stunden Burgenland<br />

Mach den Weg zu deinem Weg<br />

Im Winter rund um den Neusiedler See zu gehen,<br />

zu laufen oder zu biken ist eine lange, weite und<br />

reale Abenteuer-Reise, die echten Mut und echte<br />

Kraft erfordert. Der Weg durchs einzigartige UNES-<br />

CO Welterbegebiet Fertö-Neusiedlersee besteht<br />

aus echten Bildern mit unendlich vielen taktilen und<br />

akustischen Eindrücken. Die Böden sind hart und<br />

manchmal weich und gatschig. In der Nacht kann<br />

man Dinge erleben, die man lieber hören als sehen<br />

möchte; wenn es kalt ist, frierst du echt, es kann<br />

auch echt schneien, oder hageln. Und regnen.<br />

Manchmal – wie bei der Tour 2015 – passiert dies<br />

alles zur gleichen Zeit. Die Tour ist kein Video-Spiel<br />

mit zehn Leben. Keine virtuellen Superhelden greifen<br />

ein, um dich ins nächste Level zu heben. Bei<br />

der letzten Tour haben sich rund 1800 Menschen<br />

auf den Weg gemacht. Nicht alle haben es ins Ziel<br />

geschafft – alle haben aber ihr Ziel erreicht und von<br />

magischen Momenten gesprochen.<br />

Die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour ist ein großes<br />

Abenteuer, ein Weg zu neuen Erfahrungen, zu<br />

lebenslangen Freundschaften und auch ein Weg zu<br />

sich selbst.<br />

Für welchen Trail du dich auch entscheidest, du<br />

gehst, du läufst und radelst in deinem Tempo und<br />

solange dich deine Beine tragen und dein Kopf dazu<br />

bereit ist – und natürlich auch nur so weit, wie im jeweiligen<br />

Trail als Strecke vorgeben ist. Du „musst“<br />

also nicht von Oggau bis Oggau gehen, du „musst“<br />

nicht <strong>drei</strong> Runden mit dem Fahrrad drehen...Das<br />

sind gemeinsame Zielvorgaben, die dir die Sicherheit<br />

geben, auf einer betreuten Strecke unterwegs<br />

zu sein und uns helfen euch gut und sicher zu versorgen.<br />

Original Trail<br />

Die ganze Runde und zugleich auch die legendäre<br />

Original-Route der 24 H Extrem Tour. Grenzgang für<br />

GrenzgängerInnen und mit 120 Winter-Kilometern<br />

ein absolut grenzwertiges und pures Abenteuer. Von<br />

Oggau nach Oggau - bis zur wohltuenden Erschöpfung.<br />

Final Trail<br />

Vom alten Ende zum neuen Anfang. In den letzten<br />

Jahren war in Apetlon für viele TeilnehmerInnen leider<br />

das Abenteuer zu Ende. 2018 kann man nun in<br />

Apetlon neu starten bzw. den Vorjahres-Weg fortsetzen.<br />

Von Apetlon nach Oggau – 60 feine Final-Kilometer,<br />

auf die schon viele Vorjahres-TeilnehmerInnen<br />

sehnsüchtig gewartet haben.<br />

Die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour kann für<br />

dich ein Weg sein, den ersten Schritt - hin zu einem<br />

bewegteren Leben - zu setzen. Wieder in Bewegung<br />

zu kommen, ist die weit größere Herausforderung<br />

als die Tour selbst. Es liegt an dir einen Anfang zu<br />

wagen.<br />

Und wenn du schon so weit gehst, um dir wieder<br />

nahe zu sein, dann tue dies bitte nur für dich. Mach<br />

den Weg zu deinem Weg!<br />

Erinnere dich an deine Stärken und glaube an deine<br />

Fähigkeiten. Pass dabei auf dich und alle anderen,<br />

die mit dir den Weg teilen, gut auf!<br />

120 Kilometer im Jänner um den Neusiedler See.<br />

Live, love and move!<br />

Unter dem verbindenden 24H Spirit „LIVE LOVE<br />

MOVE“ treffen sich Extrem- und Ultrasportler, Pilgergeher,<br />

Weitwanderer, Freizeitsportler, Bewegungsstarter,<br />

Mountain-Biker, Genussradler auf<br />

dem Pedelec, Jung und Alt, Frauen und Männer aus<br />

allen Regionen und Nationen, um die Grenzen der<br />

körperlichen Belastbarkeit zu spüren, das Potential<br />

an Willenskraft auszuschöpfen, sich und andere in<br />

Extremsituationen wettbewerbsfrei zu erfahren – in<br />

einer freudigen Dichte und einer wertschätzenden<br />

Atmosphäre, die in unserer heutigen Zeit rar geworden<br />

ist.<br />

Fotos: www.24stundenburgenland.com


„Sinn macht es keinen, ist<br />

aber geil!“<br />

24 Stunden Burgenland Extrem,<br />

noch zwei Tage bis zum<br />

Start. In mir kreisen Gedanken<br />

wie zum Beispiel: „Wie wird es<br />

uns ergehen? Wie wird es sein,<br />

wenn die Nacht anbricht? Wie<br />

werden die Verhältnisse sein? Wie<br />

werden wir uns fühlen? Wird es sehr<br />

kalt werden? Wird es stürmisch sein und<br />

was für Gedanken werden uns auf dem Weg beschäftigen?“<br />

Julia und ich haben so etwas noch niemals zuvor<br />

gemacht.<br />

Dass wir lange gehen können, das wissen wir. Die<br />

Kraft haben wir dazu und die Kondition auch. Die<br />

richtige Ausrüstung besitzen wir auch, zumindest<br />

hoffen wir das. Aber wir wissen nicht, wie es ist,<br />

120 km im mehr oder weniger flachem Terrain zu<br />

gehen. Warum wir das machen? Wir finden es toll,<br />

dass es kein Wettbewerb ist. Dass es eine Extremreise<br />

bis in das Innerste seines Selbst ist, wie es die<br />

Initiatoren schreiben. Auch um Neues zu erfahren,<br />

zu erleben und seine Grenzen zu verschieben.<br />

Einen Tag vor dem Start holten wir unser Startpaket<br />

im Gemeindeamt Oggau ab. Kaum hielten wir es in<br />

der Hand, überlegten wir, ob wir noch bleiben oder<br />

lieber schlafen gehen sollten. Aber das nicht verpflichtende<br />

Briefing war auch noch und das wollten<br />

wir uns nicht entgehen lassen. Schließlich war es<br />

unser erstes 24StundenBurgenland extrem und da<br />

möchten wir wissen, was auf uns zukommt.<br />

Im Vorfeld hielt ein Arzt eine halbstündige Rede,<br />

die sehr zur Ermunterung der Teilnehmer beitrug.<br />

Es waren wohlgemerkt beruhigende Informationen<br />

die wir von ihm erhielten. Ich wusste nicht, dass<br />

wir körperlich dahingehend konstruiert sind, dass<br />

wir bei 5 bis 7 km/h locker <strong>drei</strong> Tage marschieren<br />

könnten, bevor wir ermüdet zusammenfallen. Oder,<br />

dass unser Körper auf Unterversorgung gepolt ist.<br />

Was wir ja 120 km lang sein werden. Erschreckend<br />

fand ich, dass seit 2012 in etwa, jährlich mehr Menschen<br />

an Überversorgung sterben, als an einem<br />

Versorgungsdefizit. Dass sich sehr viele Menschen<br />

nicht mehr viel bewegen, war mir klar, doch dass es<br />

dermaßen tragisch ist, wusste ich nicht. Nicht mal<br />

einen Kilometer gehen die meisten Personen an einem<br />

Tag. Wobei wir für eine körperliche Bewegung<br />

von 8 bis 40 Kilometern am Tag gebaut sind, nur tun<br />

das die Meisten nicht mehr. Dabei wären ein paar<br />

Kilometer am Tag ausreichend.<br />

Dass ein solcher<br />

Marsch, wie wir ihn<br />

vorhaben, physisch<br />

betrachtet nicht Gesundheitsfördernd<br />

ist,<br />

das ist uns bewusst,<br />

psychisch gesehen aber<br />

alle Mal. Denn die mentale<br />

Leistung, die bei 24StundenBurgenland<br />

extrem abverlangt<br />

wird, puschen eine_n<br />

Teilnehmer_In enorm. Um es mit<br />

den Worten des Arztes auszusprechen:<br />

„Es ist nicht gesund, aber geil! Oder: Die mentale<br />

Stärke und die Psyche profitiert dabei enorm! Oder:<br />

Wir sind das einzige Lebewesen auf Erden, die etwas<br />

ungesundes tun können, und dabei noch einen<br />

Nutzen haben!“<br />

Nach einer sehr kurzen Nacht, fuhren wir zum<br />

Frühstück in das Gemeindeamt Oggau am Neusiedlersee.<br />

Gestärkt starteten wir mit etwa 1700<br />

Teilnehmer_Innen, um 04:30 in der Früh zu unserem<br />

24StundenBugenland extrem. Mit den Bikern<br />

und den Final Trail Starter_innen waren es 2500<br />

Menschen. Eingestellt waren wir auf schneeigen<br />

Untergrund und Eis. Vorgefunden haben wir stattdessen<br />

zum Großteil einen schnee- und eisfreien<br />

asphaltierten Radweg. Was eigentlich kein Problem<br />

darstellt, wenn man Laufschuhe oder dergleichen<br />

anhat. Wir gingen stattdessen mit leichten Bergschuhen<br />

und zollten den Tribut dafür. Nach 20 Kilometern<br />

fing mein linkes Knie an zu schmerzen und<br />

der rechte Wadenmuskel wurde hart. Bei Kilometer<br />

26 rasteten wir kurz bei der Labestation und marschierten<br />

weiter. Die Schmerzen wurde immer größer<br />

und ich hinkte mehr anstatt normal zu gehen.<br />

Bei Julia waren es die Achillessehnen die schmerzten.<br />

Bei Kilometer 35 entschieden wir uns aufzuhören.<br />

Mut zur Aufgabe, war auch ein Slogan der<br />

Veranstalter. In einer Bushaltestelle setzten wir uns<br />

kurz hin und hielten gleich darauf einen Shuttelbus<br />

an, der uns zum Bus in Richtung Oggau brachte.<br />

Auch wenn es weh tat, dass wir aufhören mussten,<br />

waren wir ein Teil der Veranstaltung und werden<br />

nächstes Jahr wieder an den Start gehen. Jedoch<br />

mit anderen Schuhen, egal was für Verhältnisse gemeldet<br />

werden.<br />

<strong>Regionalsport</strong> Erfahrungsbericht<br />

Roller Derby<br />

Am Track Konkurrentinnen, abseits<br />

gemeinsam für den Sport unterwegs!<br />

Angefangen hat alles mit einem 56.000 Runden-Rennen<br />

in Amerika in den 30er Jahren. Jedes<br />

Team ist gefahren bis zur absoluten Erschöpfung.<br />

Sogenannte „Jacks“ kamen dazu, um das andere<br />

Team zu behindern. Aufgrund der Härte dieses<br />

Sportes ist er untergegangen. Daraus entwickelte<br />

sich eine riesige Show mit vielen Zuschauern.<br />

Damals wurde nicht auf einem flat Track gefahren<br />

sondern in einem high Track. Die Teams haben sich<br />

miteinander eine Show ausgemacht, wo sie sich<br />

unter anderem gegenseitig aus dem hohen Track<br />

rausgeschmissen haben.<br />

R E G I O N A L S P O R T | 21


<strong>Regionalsport</strong> bat Kathi von den Fearless Bruisers,<br />

Tirols erster Roller Derby Mannschaft zum Interview.<br />

Wer jetzt an Motorräder denkt, liegt falsch.<br />

Mädels auf Rollschuhen liefern sich auf einem Track<br />

ein Vollkörperkontaktspiel und geben Rollendenken<br />

keine Chance.<br />

RSP: Wie entstand Roller Derby, wie es heute<br />

gespielt wird?<br />

Kathi: In den 90er Jahren entstand Roller Derby,<br />

wie es heute existiert. Gefahren wird nur auf einem<br />

flat Track damit das ganze konkurrenzfähig bleibt,<br />

da die meisten keinen high Track haben. Wir spielen<br />

nach den Womens Flat Track Roller Derby Regeln,<br />

in denen genau festgelegt wurde, wie zum Beispiel<br />

ein Track auszusehen hat.<br />

RSP: Seit wann gibt es Roller Derby in Tirol?<br />

Kathi: Wir haben letztes Jahr (2016) im Februar<br />

das Training aufgenommen. Entstanden ist das<br />

ganze aus dem Feminismus reloaded Projekt, von<br />

den TKI (Tiroler Kultur Initiativen). Es<br />

wurden feministische Projekte eingeleitet<br />

und eine Bekannte – Isi – hat gemeint<br />

„Probieren wir es doch mit Sport“.<br />

Dabei ist sie auf Roller Derby gestoßen<br />

und hat eine wunderbare Bewerbung für<br />

das Projekt geschrieben. Wir haben eine<br />

Förderung von den TKI zugesprochen<br />

bekommen. Begonnen haben wir mit 27<br />

Personen. Die Interessen gehen sehr<br />

schnell auseinander aber grundsätzlich<br />

sind wir schon ein Sportverein mit vielen<br />

bunten Ideen und wir wollen auf jeden<br />

Fall im Sport weiterkommen.<br />

RSP: Was sind die Regeln des Roller Derby?<br />

Kathi: Ich weiß nicht, ob ich jemanden kenne, der<br />

alle kennt. Also die Schiedsrichter hoffe ich, dass<br />

alle wissen. Es ist unglaublich wie viele es gibt. Der<br />

Sport ist brutal und es gibt Vorschriften, um überhaupt<br />

an einem Spiel teilnehmen zu dürfen. Hierfür<br />

gibt es einen theoretischen und einen praktischen<br />

Test. Im praktischen Teil geht es darum, wie ausdauerfähig<br />

ist eine Person und wie regenerationsfähig.<br />

Wichtig ist, dass die Person sich selbst und die<br />

anderen nicht gefährdet.<br />

RSP: Wie funktioniert das Spiel?<br />

Kathi: Es gibt vorweg einmal das Scrimmage, das<br />

bezeichnet ein Freundschaftsspiel oder ein Bout,<br />

das ist ein offizielles Spiel.<br />

Ein Spiel dauert zwei mal 30 Minuten. Jeder Einzel-Jam<br />

dauert zwei Minuten. Jede Mannschaft darf<br />

14 Spielerinnen aufstellen, fünf davon stehen am<br />

Track. Gefahren wird immer gegen den Uhrzeigersinn.<br />

Zwei Teams stehen am Feld. Jedes Team hat<br />

eine Jammerin (engl. to jam = „stören“) die im Sprint<br />

versucht die gegnerische Spieler zu überrunden<br />

und vier Blockerinnen, die versuchen die gegnerische<br />

Jammerin aufzuhalten. Pro Spiel stehen rund<br />

sieben Refferees am Feld. Ab dem Anpfiff, versucht<br />

jede Jammerin so viele Runden als möglich zu fahren.<br />

Die Jammerin die als erste beide Blocks (den<br />

eigenen und den der Gegner) hinter sich gelassen<br />

hat, ist die Lead Jammerin. Die<br />

Lead Jammerin kann den Jam<br />

jederzeit abwinken. Das tut<br />

sie entweder weil sie K.O<br />

ist oder aus taktischen<br />

Gründen. Wer am Ende<br />

der 60 Minuten die<br />

meisten Punkte hat,<br />

hat gewonnen. Jede<br />

überholte Gegnerin<br />

bringt einen Punkt.<br />

Die Jammerin wird<br />

von den gegnerischen<br />

Blockerinnnen<br />

mit vollem<br />

Körpereinsatz am<br />

weiterkommen gehindert.<br />

RSP: Gibt es in Österreich<br />

so etwas wie eine<br />

Bundesliga?<br />

Kathi: Nein. Die Grazerinnen und<br />

die Linzerinnen sind nicht viel länger<br />

als wir am Start. Die Wienerinnen gibt es schon<br />

lange und die machen hier wirklich einen tollen Job.<br />

Sie laden Teams immer wieder zu Scrimmages ein.<br />

Wir haben von ihnen sehr viel Unterstützung bekommen.<br />

Bei so einer jungen Sportart helfen sich<br />

noch die Vereine untereinander und ich hoffe das<br />

wird so bleiben.<br />

RSP: Wie wird in Zukunft auf Roller Derby aufmerksam<br />

gemacht werden?<br />

Kathi: Die Wienerinnen leisten hier wirklich Entwicklungsarbeit.<br />

Sie haben viel Erfahrungen<br />

durch ihre internationalen Spiele. Sie<br />

sind in Eurpa vorne mit dabei.<br />

Für den Herbst haben sie die<br />

Österreichischen Meisterschaften<br />

ins Leben gerufen.<br />

Das findet erstmalig<br />

statt aber wir sind<br />

auf jeden Fall mit<br />

dabei. Wir sind hoch<br />

motiviert zu spielen<br />

und können dabei<br />

so viel dazu lernen.<br />

Im Februar gibt es<br />

in Manchester die<br />

Roller Derby Weltmeisterschaften<br />

und<br />

dazu haben die Mädls<br />

aus Wien das Team<br />

Austria auf die Beine<br />

gestellt. Sie sind super<br />

motiviert und das alles neben<br />

einem Vollzeitberuf.<br />

RSP: Ab welchem Alter darf Roller<br />

Derby gespielt werden?<br />

Kathi: Roller Derby ist mit Sicherheit keine Jugendsportart.<br />

Ich kenne keine offizielle Altersbegrenzung<br />

aber bei den aktuellen Spielerinnen, würde<br />

R E G I O N A L S P O R T | 23


RSP: Warum spielen hauptsächlich Frauen Roller<br />

Derby?<br />

Kathi: Es gibt auch Männer die spielen. Die Bozener<br />

haben zum Beispiel ein Männer Nationalteam.<br />

Grundsätzlich ist es ein Sport, der aus dem Feminismus<br />

heraus geboren wurde und der Hauptanteil<br />

der Spieler sind Frauen.<br />

Im Roller Derby wird Rollendenken durchbrochen.<br />

RSP: Was ist das besondere am Roller Derby?<br />

Kathi: Wie schon erwähnt, ist der Spirit bei einer<br />

jungen Sportart etwas besonderes. Es spielt keine<br />

Rolle welches Land du bist oder ob du irgendwann<br />

als Konkurrenten am Feld stehst. Jeder hilft sich.<br />

Am Feld sind wir Konkurrentinnen aber das ist kein<br />

Grund, sich nicht gegenseitig zu unterstützen und<br />

zu helfen. Nach dem Spiel gehen wir essen und<br />

machen Afterparty.<br />

ich kein junges Mädchen aufstellen. Da kommen<br />

ausgewachsene, trainierte Frauen auch dich zu und<br />

denen heißt es dann mit vollen Körpereinsatz stand<br />

zu halten.<br />

RSP: Wie kann jemand zu euch stoßen?<br />

Kathi: Ende April war das TKI-Projekt zu Ende und<br />

zum Abschluss gab es das Spiel gegen die Grazerinnen,<br />

das wir gewinnen konnten. Es war klar, dass<br />

wir danach unsere Türen wieder öffnen um neue<br />

Spielerinnen dazu zu bekommen. Hauptsächlich<br />

über Facebook schreiben wir Probetrainings aus,<br />

wo sich jeder melden kann, der Roller Derby probieren<br />

möchte. Einzelpersonen die sich interessieren<br />

sind immer eingeladen sich bei uns zu melden.<br />

RSP: Was wird zum Anfang an Ausrüstung benötigt?<br />

Kathi: Unsere Schuhe sehen old school aus, sind<br />

jedoch high tech Gefährte, die bis zu 700 Euro wert<br />

sind. Dazu kommt noch die Pflichtausrüstung für jedes<br />

Spiel und jedes Training – Helm, Mundschutz,<br />

Knie-, Ellbogen- und Armschutz. Möchte sich jemand<br />

zusätzlich schützen, ist das kein Problem.<br />

RSP: Wie oft und wo trainiert ihr?<br />

Kathi: Zweimal die Woche haben wir für eineinhalb<br />

und zwei Stunden eine Halle zur Verfügung. Einmal<br />

in der HTL und in der PHT (Pädagogische Hochschule).<br />

Ziel ist natürlich, regelmäßig eine große<br />

Halle zu bekommen, wo wir Spielsituationen üben<br />

und Spiele veranstalten können aber das ist leider<br />

derzeit nicht möglich.<br />

RSP: Wer trainiert euch?<br />

Kathi: Wir haben keinen eigenen Trainer. Wir haben<br />

in der Mannschaft Teams gebildet und jedes Team<br />

hat seinen Aufgabenbereich (Finanzen, Training,<br />

Öffentlichkeitsarbeit, usw). Im Trainingsteam ist bei<br />

uns die Eva, die aus dem Volleyball kommt und hier<br />

Erfahrung im Trainingsaufbau und Trainingsplanung<br />

mitbrachte. Im ersten halben Jahr haben wir<br />

nur Technik trainiert. Über das Spielen selber war<br />

null Wissen da.<br />

Wir haben uns You Tube Videos angeschaut. Wir<br />

hatten aber auch Glück – eine Spielerin von Porto<br />

macht in Innsbruck ein Doktorratsstudium und hat<br />

uns angeschrieben und uns mit ihrem unheimlichen<br />

Wissen bereichert. Auf Grund der weiten Distanz<br />

nach Graz und Linz haben wir eine tolle Zusammenarbeit<br />

mit den Bozenerinnen, die uns auch sehr<br />

weiter hilft.<br />

In gemeinsamen Trainings können wir hier viel lernen.<br />

Bei den Wienern sind die Cheerleader Männer. Es<br />

gibt im ganzen Leben zu viele Richtlinien wie sich<br />

jeder als Mann oder Frau zu verhalten hat.Bei uns<br />

ist absolut jeder zum Training eingeladen – Männer,<br />

Frauen, egal woher!<br />

Jeder kann sich in unserem Team einbringen. Ob<br />

Refferee oder Zeitnehmer, wir finden für jede Person<br />

einen passenden Platz.<br />

INFO:<br />

Kontakt – fearless.bruisers@gmail.com<br />

Facebook – https://www.facebook.com/fearlessbruisers/<br />

RSP: Was wünscht du dir für deine Sportart?<br />

Kathi: Roller Derby erlebt jetzt durch die Weltmeisterschaft<br />

im nächsten Jahr einen absoluten<br />

Aufwärtstrend. Dazu wurde auch bereits das Team<br />

Austria ins Leben gerufen. Ich möchte, dass Roller<br />

Derby groß wird aber nicht um jeden Preis. Ich<br />

wünsche mir, dass dieser Zusammenhalt so erhalten<br />

bleibt, egal was kommt.<br />

R E G I O N A L S P O R T | 24<br />

Fotos: Eva Kuster


„A bärige Gaudi“ mit hohem Sportfaktor<br />

Wer sich den bekannten Wintersportarten<br />

nicht zugetan fühlt aber dennoch<br />

mehr machen möchte als spazieren<br />

gehen. Wer dazu – aber nicht<br />

zwingend – noch einen Hund hat<br />

und auch den ausgelastet haben will,<br />

ja dem kann ich Kickspark sehr ans<br />

Herz legen.<br />

Wir trafen uns in beinahe kitschig anmutender<br />

Natur mit Rudi Häubler von<br />

Kickbike Austria zu einer Probefahrt.<br />

Der Kickspark ist ein Tretroller für den Winter, der<br />

von jedermann und jederfrau gefahren werden<br />

kann. Der Kickspark darf nicht mit einem herkömmlichen<br />

Schlitten verglichen werden, kann aber genauso<br />

auf verschneiten Wegen benutzt werden. Mit<br />

speziellen Kufen ist er eigentlich für weite Eisfläche<br />

gedacht. Wer sich auf Eislaufschuhen nicht sicher<br />

fühlt aber trotzdem aufs Eis möchte, kann dies mit<br />

dem Kickspark und speziellen Spikes für die Schuhe<br />

tun, Spikes sind allerdings nicht zwingend erforderlich.<br />

Hergestellt werden die Kicksparks – genau<br />

so wie die Kickbikes – exklusiv in Finnland, wo<br />

sie als täglich verwendetes Fahrzeug zum Einsatz<br />

kommen. Sie können mit Kindersitzen, Einkaufskörben<br />

usw. erweitert werden. Wer zu dem seinen<br />

Hund richtig ausgepowert haben will, der spannt ihn<br />

mit einer Zugleine vor den Kickspark. Allerdings sei<br />

Werbung<br />

zu bedenken, dass kein Hund dazu gemacht<br />

ist, Mensch und Kickspark über<br />

weite Strecken zu ziehen. Der Hund ist<br />

hier eine Unterstützung. Muskelkraft ist<br />

wohl vom Mensch selber aufzubringen.<br />

Und der Test zeigte: was richtig lustig<br />

aussieht (und auch ist), geht ganz<br />

schön in die Beine, allen voran in die<br />

Oberschenkel. Mit der richtigen Technik<br />

können ganz schöne Distanzen erreicht<br />

werden. Der Spaß geht dabei nie<br />

aus. Sollte der Weg nicht durchgehend<br />

befahrbar sein, kann der Kickspark auch getragen<br />

werden. Mit einem Gewicht von acht Kilogramm ist<br />

dies nicht weiter schwer. Zum Transport kann er geknickt<br />

werden. Ein spezieller Service ist nicht nötig.<br />

Einsetzen kann ihn jeder Mensch, jeden Alters.<br />

Was uns überzeugt ist der Spaßfaktor gepaart mit<br />

sportlicher Betätigung. Hierbei handelt es sich wieder<br />

einmal um eine Sportart, die so nicht gleich<br />

erkennbar ist und wo der Spaß absolut im Vordergrund<br />

steht.<br />

Tel: +43 (0)664 - 4211428<br />

e-mail: info@kickbike.at<br />

web: www.kickbike.at<br />

10 flinke Füße – 10 Fuß hoch<br />

Basketball in Tirol<br />

Basketball gilt als eine der rasantesten, spannendsten<br />

und intensivsten Ball- und Teamsportarten.<br />

Taktische Disziplin, Teamgeist, körperliche<br />

und geistige Schnelligkeit, sowie natürlich<br />

die entsprechende Technik und eine gehörige<br />

Portion Ballgefühl zeichnen einen guten Basketballer<br />

aus. Jeweils fünf Spieler einer Mannschaft<br />

versuchen mit diesen Fähigkeiten einen<br />

Ball im genau zehn Fuß hoch montierten gegnerischen<br />

Korb unterzubringen. Eine gute Mannschaft<br />

macht jedoch nicht nur die Angriffsstärke<br />

und Treffsicherheit aus. Nicht nur fünf starke<br />

Wurfarme sind am Parkett gefragt, auch zehn<br />

flinke Füße. Die Beinarbeit spielt gerade in der<br />

Verteidigung eine ganz besondere Rolle, wenn<br />

es darum geht den einen Wimpernschlag früher<br />

im Weg des Angreifers zu sein, um ihn am Punkten<br />

zu hindern.<br />

Basketball ist eine relativ junge Sportart, die sich seit<br />

ihrer Erfindung 1891 rasant ausbreitete und sich dabei<br />

in der Grundform kaum änderte. Vergleicht man<br />

aber das Ergebnis des ersten Olympischen Basketball<br />

Finales 1936 mit heutigen Ergebnissen, kann<br />

man nur staunen und eine drastische Entwicklung<br />

von Treffsicherheit, Spieldynamik und Teamgefüge<br />

nicht abstreiten. Damals gewann die USA nämlich<br />

gegen Kanada mit 19:8 Punkten. Insgesamt. Heutzutage<br />

wäre das nicht einmal ein besonders hoher<br />

Spielstand nach dem ersten Viertel, so gelang es in<br />

der laufenden Saison der Tiroler Landesliga gleich<br />

fünf mal einem Team mehr als 100 Punkte zu erreichen<br />

– in der selben Spielzeit wie damals.<br />

Auch in Tirol freut sich diese dynamische Sportart<br />

bereits seit Mitte des 20. Jahrhunderts großer Beliebtheit.<br />

Etwa zehn Jahre nach Gründung der NBA<br />

(National Basketball Association) in den USA, die<br />

heute wohl jedem sportinteressierten ein Begriff ist,<br />

und acht Jahre nach dem Deutschen Basketball<br />

Bund wurde 1957 der Tiroler Basketball Verband<br />

gegründet. Nun, knapp 60 Jahre später, in welchen<br />

Teams aus Schwaz und Innsbruck für einige Glanzzeiten<br />

sorgten, ist Tirol jedoch das einzige Bundesland<br />

das bei den Herren kein einziges Team in einer<br />

der beiden Österreichischen Bundesligen stellt. Darüber<br />

hinaus kämpfen lediglich sieben Mannschaften<br />

um den Titel in der Tiroler Landesliga, diese<br />

aber dafür mit umso mehr Herz und Engagement.<br />

Entschieden wird eine Meisterschaft im Basketball<br />

allerdings in Form eines Play Offs.<br />

Bereits traditionell spielt ein Team aus Zell am See<br />

in der Tiroler Landesliga mit. Als dann 2014 auch<br />

eine Anfrage der Eisenstein Baskets aus Feldkirch<br />

an den Tiroler Basketball Verband herangetragen<br />

wurde, entschloss man sich parallel zur Tiroler Landesliga<br />

eine sogenannte Westliga einzuführen. Bereits<br />

für die zweite Saison gab es Interesse eines<br />

R E G I O N A L S P O R T | 27


weiteren Vorarlberger Teams und der BSC Salzburg<br />

musste erst kurz vor Spielbeginn seine Nennung<br />

zurückziehen. Für die kommenden Jahre ist<br />

aber durchaus eine weitere Aufnahme von Teams<br />

vorwiegend aus den benachbarten Bundesländern<br />

geplant, auch die Integration eines Südtiroler oder<br />

gar Bayrischen Teams wäre theoretisch möglich<br />

und aus Sicht des Tiroler Basketball Sportes begrüßenswert.<br />

Ziel soll es sein, die Westliga offiziell als<br />

dritte Liga in Österreich zu etablieren, um die Lücke<br />

zwischen den Landesligen und der zweiten Basketball<br />

Bundesliga zu verkleinern, die sich in den letzten<br />

Jahren sowohl im spielerischen Niveau als auch<br />

in budgetären Anforderungen herauskristallisierte.<br />

In kaum einer Sportart gibt es in Österreich wohl<br />

ein so großes Ost-West Gefälle zu sehen wie im<br />

Basketball. Seit dem Rückzug der Schwazer Silverminers<br />

aus der zweiten Bundesliga sind in dieser<br />

nur noch die Dornbirn Lions und die BBU Salzburg<br />

aus den <strong>drei</strong> westlichen Bundesländern vertreten.<br />

Die Landkarte der Admiral Basketball Bundesliga,<br />

Österreichs höchster Spielklasse, weist gar schon<br />

mit der Achse Graz-Gmunden ihre westliche Grenze<br />

aus. Da Kärnten in der zweiten Liga gleich mit<br />

vier Teams vertreten ist, bleibt Tirol also der einzige<br />

schwarze Fleck. Mittel- bis langfristig soll sich<br />

das natürlich wieder ändern, wozu aber einiges<br />

an Arbeit in den Top Vereinen nötig sein wird. Ein<br />

sehr zentraler Punkt ist dabei – wie wohl in allen<br />

Sportarten – die Konzentration auf eine fundierte<br />

Nachwuchsarbeit und die zielgerichtete Förderung<br />

junger Talente. Ein Blick auf die Tabellen der Tiroler<br />

Landesligen zeigt dabei zugleich ein überschaubares<br />

Bild als auch eine positive Entwicklung. Im<br />

Vergleich zum Vorjahr konnte die Anzahl der teilnehmenden<br />

Teams entscheidend erhöht werden.<br />

In reinen Zahlen betrachtet zeigt sich jedoch noch<br />

immer viel Luft nach oben. Mit sechs teilnehmenden<br />

Teams ist die Tabelle der Altersklasse<br />

u16 bereits die längste. Ganz oben steht auch<br />

hier die Turnerschaft Innsbruck. Bei den Junioren<br />

bis 19 Jahre nimmt der SVO Innsbruck auch<br />

an der Österreichischen Meisterschaft teil. Rund<br />

um das Ausnahmetalent Benedikt Haid gelang<br />

es eine schlagkräftige Mannschaft aufzustellen,<br />

sich im Mittelfeld der „Conference West“ festzusetzen<br />

und auch die eine oder andere Nachwuchsabteilung<br />

eines Erstligisten zu ärgern.<br />

Am 8. Mai fand erstmals eine Tiroler 3x3 Meisterschaft<br />

statt. Beim „Drei gegen Drei“ handelt es<br />

sich aber weniger um eine wirklich neue Variante<br />

des Basketball, als um eine Weiterentwicklung<br />

des bekannten Streetballs. Die FIBA, der Basketball<br />

Weltverband versucht dabei die Dynamik,<br />

Spannung und Übersichtlichkeit des Streetballs<br />

in geordnete und für den Zuseher nachvollziehbare<br />

Bahnen zu leiten. Gewonnen hat das Team<br />

bestehend aus vier Spielern, von welchen immer<br />

<strong>drei</strong> am Platz stehen, das nach zehn Minuten<br />

mehr, oder einfach zuerst 21 Punkte erreicht hat.<br />

Ein schnelllebiges Spiel mit hohem Tempo auf<br />

engem Raum, denn gespielt wird nur auf einen<br />

Korb, verspricht ein hohes Publikumsinteresse<br />

genauso wie hohe Zahlen von Aktiven und hielt<br />

bereits Einzug in das Programm der Olympischen<br />

Jugendspiele und bei den European Games<br />

in Baku 2015. Bereits für die Olympischen<br />

Spiele 2020 in Tokio erhofft sich die FIBA eine<br />

Aufnahme ins Programm. Bis dahin wird es/sollte<br />

es dann bereits fünf Tiroler 3x3 Meisterteams<br />

geben.<br />

Text: Michael Grohs Fotos: Silverminers, <strong>Regionalsport</strong> Tirol<br />

Fotocredit: Peter Fankhauser<br />

Peter Fankhauser<br />

der kochende Trailläufer<br />

In Peter Fankhausers<br />

Herz schlummern zwei<br />

Leidenschaften. Auf der<br />

einen Hälfte das Kochen<br />

und auf der anderen das<br />

Laufen.<br />

Mit 15 Jahren hat der Zillertaler aus Stumm bereits<br />

gewusst, dass der Beruf Koch seine Berufung ist.<br />

Sportlich war Peter damals extrem unterwegs. Er<br />

fuhr Skateboard und Snowboard. Mit dem Snowboard<br />

bestritt er Wettkämpfe und wurde gesponsert.<br />

Als Peter Fankhauser nach Amerika ging um sich<br />

beruflich weiterzubilden, kam die Wende zum<br />

Laufsport. Im Alter von 19 zog er sich erstmalig die<br />

Laufschuhe an. Anfangs als Ausgleich, denn laufen<br />

kann man überall, wie er berichtete: „Bei mir war<br />

das Laufen auf die klassischen Sachen ausgelegt,<br />

wie 1.500, 3.000, 5.000 und 10.000 Meter sowie<br />

Halbmarathon und Marathon. Zum Ultra-Lauf kam<br />

ich erst mit 34.“ Doch dieses Mal dauerte es lange,<br />

bis Peter Fankhauser Unterstützer fand. Die Gründe<br />

lagen auf der Hand. Damals gab es noch kein<br />

Social Media und Laufen war eine Randsportart.<br />

„Ich bin mir sicher, dass ich bis in das hohe<br />

Alter das machen kann, was mir Spaß macht.“


Wie sieht Peter Fankhauser die Entwicklung der<br />

Trailrunningszene?<br />

Fotocredit: Peter Fankhauser<br />

Social Media, Sponsoren und Lernjahre<br />

„Ich finde es gut, dass es Social<br />

Media gibt, allerdings beziehen<br />

sich die Sponsoren teilweise nur<br />

noch darauf, wie viele User und<br />

welche Reichweite jemand hat.<br />

Der sportliche Erfolg ist nicht<br />

mehr wirklich wichtig. Das finde<br />

ich nicht in Ordnung.<br />

Ich bin der Meinung, wenn ein<br />

Sponsor viel für einen Athleten<br />

ausschüttet, dann sollte dieser<br />

auch die Leistung bringen. Ich<br />

fand erst im Jahr 2006 einen<br />

Sponsor über einen Shop, obwohl<br />

ich damals unter die top<br />

fünf Österreichs über 5.000<br />

und 10.000 Meter war“, erklärte<br />

Peter und führte weiter aus,<br />

„ich konnte es verstehen, dass<br />

große Firmen bei mir mit dem<br />

Sponsoring den Kopf einzogen.<br />

Immerhin war ich Vollzeitkoch<br />

und konnte nicht die Leistung<br />

erbringen, wie einer der nur 20<br />

Stunden arbeitet. Doch mir war<br />

es egal. Für mich ist Laufen<br />

eine Leidenschaft und ich kann<br />

mir die Sachen selber kaufen.“<br />

Anders wäre das wohl nicht<br />

möglich gewesen. In den Anfangsjahren,<br />

zwischen dem 20.<br />

und dem 30. Lebensjahr von<br />

Peter, in denen er in Amerika,<br />

Schweiz, Wien und Ischgl arbeitete,<br />

kam er auf einen Schnitt<br />

von 14 Arbeitsstunden täglich.<br />

Das Training bezog sich dabei<br />

auf die Morgen- oder Nachstunden,<br />

selten am Nachmittag.<br />

„Das waren meine Lernjahre.<br />

Ich war damals so konsequent.<br />

Ich wollte meine läuferischen<br />

Ziele erreichen, auch wenn<br />

es für die Internationale- oder<br />

Weltspitze nie gereicht hatte.<br />

Für Österreich war es genug“,<br />

fügte Peter hinzu.<br />

Für Peter Fankhauser stehen<br />

2017 und 2018 die Zeichen auf<br />

Veränderung. Heuer will er noch<br />

einige Wettkämpfe bestreiten.<br />

Nächstes Jahr eröffnet er sein<br />

eigenes veganes Restaurant<br />

und will sich seiner zweiten<br />

Leidenschaft, dem Kochen, intensiver<br />

widmen und dabei das<br />

Laufen ± vernachlässigen.<br />

Die meisten Produkte, die Peter<br />

Fankhauser in seinem Restaurant<br />

verarbeiten wird, hat er<br />

zusammen mit einem Gärtner<br />

selber angebaut.<br />

Direkt<br />

neben dem<br />

zukünftigen<br />

Restaurant<br />

in Stumm<br />

befindet sich<br />

der Permakultur-Garten<br />

mit lauter<br />

heimischen<br />

Köstlichkeiten.<br />

Name: Peter Fankhauser<br />

Geboren: 18. Februar 1978<br />

Läuft seit: 22 Jahren<br />

seine wichtigsten Erfolge: Wienmarathon 2013<br />

dort wurde er bester Österreicher, sein erstes<br />

Trailrennen war der Transvulcania 2014 und die<br />

Transalp 2016,<br />

Beruf: Koch<br />

Vorbilder: Steve Prevontaine, Haile Gebrselassie,<br />

Kílian Jornet Burgada; beim Kochen; „die Köche die<br />

modern gekocht haben und sich immer höhere Ziele<br />

gesetzt haben.<br />

Motto: „Es gibt nichts, was es nicht gibt: Man kann<br />

vieles Erreichen, wenn man den Willen dazu hat.<br />

Liebglingstrail: Das Hochgebirge beim Schlegeis<br />

und der Waldtrail hinter dem Haus in Stumm<br />

Fotocredit: Philipp Reiter<br />

Fotos: Philipp Reiter<br />

„Viele glauben, dass das vom<br />

Berg herunterlaufen extrem<br />

und ungesund ist. Ich finde<br />

das einen absoluten Blödsinn.<br />

Wenn man es richtig macht, auf<br />

dem Vorfuß runterläuft, ist weniger<br />

Belastung für die Gelenke<br />

vorhanden als beim runtergehen,<br />

wo die meisten mit der<br />

Ferse zuerst aufsetzen.“ Peter<br />

Fankhauser<br />

Der Zillertaler sieht es gemischt. Teilweise findet er<br />

die Fortschritte gut, denn das Trailrunning ist keine<br />

Nischensportart mehr und bekommt mehr Aufmerksamkeit.<br />

Was früher ein reiner Berglauf war, bei dem<br />

es hieß so schnell wie möglich hoch zu kommen<br />

und fertig, ist heutzutage eine Kombination aus rauf<br />

und runter.<br />

Nicht gut findet Peter, dass sich der Trailsport immer<br />

extremer entwickelt. Seitens der Medien wird<br />

das Trailrunning in die Richtung gepusht, dass es<br />

immer brutaler sein muss. Irgendwann kommt der<br />

Punkt wo es nicht mehr weiter gehen wird.<br />

Dabei soll es um den Spaß gehen und nicht darum,<br />

dass sich ein Trailrunner dermaßen quält, dass er<br />

diesen Sport nicht mehr ausüben will. Der Hauptfaktor<br />

sollte sein, dass ein Läufer in der Natur ist<br />

und es genießt. Im Allgemeinen findet Peter, dass<br />

alles was zu Extrem ist, nicht gesund ist. „Kein Marathon<br />

und kein Ultra ist gesund, das wissen wir<br />

alle. Der Unterschied von einem Trail- zu einem regulären<br />

Marathon ist, dass ein Läufer sich von einem<br />

Trailmarathon schneller wieder erholt als von<br />

der Straße. Weil du bei dem regulären Lauf nur auf<br />

Asphalt unterwegs bist. Das ist für die Knie und die<br />

Gelenke nicht gesund.<br />

Beim Trail läufst du rauf und runter und hast unterschiedlichen<br />

Untergrund“, erläuterte Peter Fankhauser<br />

der selber nur aus dem Grund Trailläufer<br />

wurde, weil er auf dem Asphalt mit seinen Knien<br />

Probleme bekommen hatte. 2012 musste er beinahe<br />

komplett pausieren und fing ganz langsam an<br />

Trail zu laufen. Am Anfang war es nur Hiking und<br />

langsames bergab laufen. Zu seiner Überraschung,<br />

hatte er seither nie wieder Knieprobleme.<br />

R E G I O N A L S P O R T | 31


Training und Ernährung<br />

Im Augenblick ist Peter 12 Stunden in der Woche<br />

auf den Trails unterwegs und kommt auf ca. 7 bis<br />

8.000 Höhenmeter. Bei den Wettkämpfen geht es<br />

ihm ausschließlich nur mehr darum Spaß zu haben<br />

und gesund in das Ziel zu kommen.<br />

Selber findet er in der Tailrunningszene schön, dass<br />

die Läufer sich österreichweit untereinander kennen<br />

und es wie einer großen Familie abläuft. Ein<br />

jeder respektiert sich und keiner ist dem anderen<br />

etwas neidisch.<br />

Wenn jemand mit dem Trailrunning anfangen will,<br />

rät Peter jedem langsam anzufangen. Zu Beginn<br />

maximal eine Stunde. Bei längeren Distanzen spielt<br />

das Essen und das Trinken eine enorm wichtige<br />

Rolle – wie er selber erfahren musste. An heißen<br />

Tagen sollte in einer halben Stunde ein halber Liter<br />

getrunken werden. Hochwertige Riegel und Gels,<br />

allen voran Preiselbeer- und Ribiselgels, funktionieren<br />

sehr gut. Peter kocht sich die Gels zum Teil selber,<br />

wie auch die Riegel. Ernährungstechnisch arbeitete<br />

er während den Trails viel mit Früchten und<br />

Nüssen. Smoothis wären ganz ideal, findet Peter,<br />

allerdings ist das nur möglich wenn eine Kühlmöglichkeit<br />

vorhanden ist.<br />

Ganz klar als heimische Powerfrüchte bezeichnet<br />

Peter den schwarzen Holunder (viel Vitamin C und<br />

Omega 3) und die Preiselbeere. „Ich vertrete die<br />

Meinung, dass die Früchte die in der Höhe wachsen<br />

und dem Klima ausgesetzt sind, stärker sein müssen<br />

als die im Tal. Denn die müssen sich vermehrt<br />

darum kümmern, dass sie am Leben bleiben als andere“,<br />

teilte Peter mit. Mango und Passionsfrucht<br />

sind für ihn die tropischen Energielieferanten.<br />

Peter`s zweite große Leidenschaft ist das Kochen.<br />

Er liebt es, Gästen ein Gaumenerlebnis zu bereiten,<br />

kreativ zu sein und nicht alltägliche Dinge auszuprobieren<br />

sowie zu kombinieren. Beim Laufen fielen<br />

ihm oftmals die Ideen dazu ein und durch das Laufen<br />

wurde er stressresistenter.<br />

Guat z Essen<br />

2012 wurde der Verein „Guat z Essen“ in das Leben<br />

gerufen. Peter Fankhauser, zwei Gärtner und eine<br />

Physiotherapeutin möchten den Menschen zeigen,<br />

was für regionale Lebensmittel im Zillertal angebaut<br />

und wie sie genützt werden können. Wie zum Beispiel<br />

das Einkochen, das die Bauern auch früher<br />

gemacht haben. Mit dem Industriezeitalter hörte<br />

das zunehmend auf. Langsam wird diese Art von<br />

haltbar machen wieder mehr geschätzt.<br />

Im Juni 2018 will Peter Fankhauser sein Restaurant<br />

in Stumm eröffnen und dort die Philosophie von<br />

„Guat z Essen“ weitertragen.<br />

Bettina Plank<br />

und der wunderschöne Sport Karate<br />

Fotocredit: Erwin Hofbauer<br />

R E G I O N A L S P O R T | 33


Fotocredit: EwRo<br />

<strong>Regionalsport</strong> traf Bettina<br />

Plank – amtierende Staatsmeisterin<br />

Kumit -50 kg,<br />

EM- und WM Dritte, sowie<br />

Vorarlberger und Oberösterreichische<br />

Sportlerin des<br />

Jahres 2016 – zum Interview<br />

in Linz. Die gebürtige Vorarlbergerin<br />

sprach mit <strong>Regionalsport</strong><br />

über Ziele, bisherige<br />

Erfolge, über die schönen<br />

Momente sowie die Schattenseiten<br />

im Sport.<br />

INFO:<br />

RSP: Deine Eltern hätten dich gerne<br />

als Ballett Tänzerin gesehen, du<br />

gingst jedoch zu Karate. Was war<br />

der Grund?<br />

Bettina: Meine Mama hat mich eher<br />

im Ballett gesehen und das hat mir<br />

auch gefallen. Jedoch war mir das zu<br />

wenig Action. Der Sport Ballett hat mir<br />

viel gebracht, aber die langsame Musik,<br />

die langsamen Bewegungen, das<br />

war mir zu wenig. Mein Papa hat mich<br />

immer eher im Karate gesehen und<br />

das war meins. Unterstützung hatte<br />

und habe ich von beiden Elternteilen.<br />

Karate mache ich seit ich neun Jahre<br />

bin.<br />

RSP: Ist Karate eine Frauen untypische<br />

Sportart?<br />

Bettina: Früher ja, aber heute ist das<br />

überhaupt nicht mehr der Fall. Bei internationalen<br />

Bewerben ist der Männer-<br />

und Frauenanteil absolut ausgeglichen.<br />

RSP: Du machst Kumite und Kata,<br />

was gefällt dir besser?<br />

Bettina: Ich übe vorwiegend Kumite<br />

aus. Früher hat mir das besser gefallen,<br />

worin ich gerade besser war.<br />

RSP: Es heißt, der Gegner darf<br />

nicht verletzt werden. Wie oft<br />

kommt das dennoch vor und wie<br />

lange wird das trainiert, dass die<br />

Angriffe so gezielt funktionieren?<br />

Bettina: Ja das stimmt. In unserem<br />

Sport wird niemand – wie im Film –<br />

Ausbildung: Soziale Arbeit (FH Linz)<br />

Beruf: Heeressportlerin<br />

Verein: Karate-do Wels-Schwanenstadt<br />

und KC Mäder Feldkirch<br />

Gewichtsklasse bis 50 kg<br />

Trainer: Juan Luís Benítez Cárdenes<br />

Motto:<br />

„Wenn du nicht trainierst, wird es ein anderer<br />

tun und wenn du ihm das nächste<br />

Mal begegnest, wird er besser sein als<br />

du“<br />

„Geht nicht gibt’s nicht“<br />

K.O geschlagen. Karate ist kein brutaler Sport, sondern<br />

von den Bewegungsabläufen her ein schöner<br />

Sport. Ich habe mit neun Jahren begonnen und mit<br />

16 meine ersten Wettkämpfe bestritten. Eine Sekunde<br />

Unachtsamkeit und es kann passieren, dass der<br />

Angriff falsch ausgeführt wird und ich würde meine<br />

Gegnerin verletzen. Wir sind komplett geschützt,<br />

haben sogar Körperprotektoren. Wenn etwas passiert,<br />

dann am ehesten mit der Ferse, weil sie ungeschützt<br />

ist oder zum Beispiel ein verdrehtes Knie,<br />

was aber keine Verletzung durch die Gegnerin ist.<br />

RSP: Bei unseren Interviews wollen wir auch die<br />

Schattenseiten vom Profisport aufzeigen. Welche<br />

Schattenmomente gibt es bei dir?<br />

Bettina: Ich bin vor <strong>drei</strong> Jahren wegen des Karatesports<br />

von Vorarlberg nach Linz übersiedelt. Hier<br />

ist mein Trainer, hier kann ich Sport und Ausbildung<br />

am besten kombinieren. Jedoch heißt es, bei keinen<br />

Familienfeiern dabei zu sein und die Familie zurück<br />

zu lassen. Sie unterstützen mich sehr und verstehen<br />

das, dennoch löst das manchmal Wehmut aus.<br />

Ich fahre ca. alle <strong>drei</strong> Monate nach Hause und hin<br />

und wieder kommen sie mich besuchen.<br />

RSP: Was heißt es, Karate als „Beruf“ auszuüben?<br />

Bettina: Mein großer Dank gilt hier dem Bundesheer<br />

ohne diesem könnte ich den Sport nicht als<br />

Beruf ausüben und neben her studieren, sodass ich<br />

nach dem Sport eine Arbeit habe. Da ich als Kind<br />

und Jugendliche bereits viel trainiert habe, wurde<br />

ich im Leistungszentrum aufgenommen und damit<br />

bin ich in der glücklichen Lage, dass ich mein Hobby<br />

zum Beruf machen und diesen Sport leben kann.<br />

RSP: Wie groß ist der Konkurrenzkampf?<br />

Bettina: Karate ist ein Einzelsport; ausgenommen<br />

im Mannschaftsbewerb. Wie stark das Konkurrenzdenken<br />

ausgeprägt ist, hängt von jedem Menschen<br />

selber ab. Auf der Matte ist jeder mein Gegner. Danach<br />

feiern wir alle gemeinsam.<br />

RSP: Wie hat sich dein Leben durch den Sport<br />

verändert?<br />

Bettina: Die größte Veränderung war der Umzug<br />

nach Oberösterreich. Ich studiere hier Soziale Arbeit<br />

an der FH. Studium und Profi Sport lassen sich<br />

hier super vereinbaren.<br />

RSP: Was bedeutet dir Karate in Emotionen ausgedrückt?<br />

Bettina: Karate ist meine Leidenschaft, mein Leben<br />

und ich bin gesegnet damit, dass ich meine Leidenschaft<br />

leben darf und kann.<br />

RSP: An welche schönen Momente kannst du<br />

dich zurückerinnern?<br />

Bettina: Mein schönster Moment war der Sieg bei<br />

der Europameisterschaft 2015. Die Bronzene bei<br />

der Heim-Weltmeisterschaft war auch richtig toll<br />

aber die Gefühle und Emotionen waren hier ganz<br />

andere. Bei der Heim WM konnte ich viel dazu lernen<br />

was den Umgang mit Druck und Medien betrifft.<br />

RSP: Ab wann kann man Karate ausüben?<br />

Bettina: Karate kann, je nachdem was der Einzelne<br />

will, zu jeder Zeit begonnen werden.<br />

RSP: Was hat sich für dich geändert, seit Karate<br />

eine olympische Sportart ist?<br />

Bettina: Wir merken natürlich, dass die Förderungen<br />

dadurch mehr werden, da auch Geld vom IOC<br />

kommt. Genaues wissen wir bisher auch nicht. Spätestens<br />

2018 werden wir Karateka alles erfahren.<br />

Die Aufmerksamkeit dem Karate-Sport gegenüber<br />

wird ständig mehr, was toll ist. Nur sollen weniger<br />

Gewichtsklassen bei der Olympiade 2020 an den<br />

Start gehen. Das finde ich nicht gut, aber wir werden<br />

sehen, was sich bis zu den beginnenden Qualifikationen<br />

zur Olympiade noch tun wird.<br />

RSP: Was sind deine nächsten Ziele?<br />

Bettina: Mit dem Jahr 2018 beginnen die Qualifikationen<br />

für die Olympiade in Tokio 2020 und natürlich<br />

sind diese Qualifikationen die weiteren Ziele, immer<br />

mit Blick nach Tokio.<br />

R E G I O N A L S P O R T | 34


Ischgl startet mit BH BIKES in die neue<br />

Mountainbike-Saison<br />

Im kommenden Sommer startet Ischgl<br />

mit Neuheiten in die Bike-Saison:<br />

Ischgl ist eines der bekanntesten Skigebiete der Alpen<br />

und steht auf der Bucket List von Skifahrern aus<br />

der ganzen Welt. Aber nicht nur das: Mit über 1.000<br />

Tourenkilometern gehört die Region auch zu den<br />

abwechslungsreichsten und größten Bike-Revieren<br />

der Alpen. Im Sommer 2018 wird das weiter ausgebaut.<br />

Der neue Flimjoch Trail und die Partnerschaft<br />

mit dem spanischen Bikehersteller BH BIKES machen<br />

Ischgl noch interessanter für Mountainbiker<br />

und bieten neue Testmöglichkeiten. Zahlreiche Unterkunftsbetriebe<br />

haben ihre Infrastruktur speziell<br />

auf die Bedürfnisse von Mountainbikern angepasst.<br />

Spanische Bikes für Ischgl<br />

Der Bike-Hersteller BH BIKES gehört schon seit<br />

vielen Jahrzehnten zu den Marktführern in Spanien.<br />

Von Alltagsrädern über Rennräder, Mountainbikes,<br />

E-Bikes und Enduros, produziert das spanische Familienunternehmen<br />

Fahrräder für unterschiedliche<br />

Einsatzbereiche. Von der Zusammenarbeit profitieren<br />

vor allem Gäste und Kunden. Beim Kauf eines<br />

hochwertigen BH BIKES der ATOM-X Limited<br />

Ischgl Edition bekommen Kunden künftig einen Bike-Urlaub<br />

in Ischgl dazu. Weiters ist BH BIKES der<br />

Hauptpartner beim Ironbike Festival. Ischgl-Gäste<br />

dürfen sich über Testmöglichkeiten der neuesten<br />

Modelle freuen.<br />

Ischgl: Neuer Trail für die Mountainbike-Szene<br />

Werbung<br />

Foto: TVB Paznaun - Ischgl<br />

Foto: David Schultheiß<br />

Aussichtsreiche Touren, urige Hütten in idyllischer<br />

Höhenlage und spektakuläre Singletrails – das Tiroler<br />

Paznaun ist dank weitverzweigtem Streckennetz<br />

und modernster Infrastruktur ein wahres Eldorado<br />

für Mountainbiker. Im Sommer 2018 kommt noch<br />

ein weiteres Highlight hinzu: Der neu angelegte<br />

Flimjoch Trail startet, gemäß dem Namen, an der<br />

Bergstation Flimjochbahn (2.757 Meter) und endet<br />

direkt beim Restaurant Idalp (2.320 Meter). Dazwischen<br />

liegen auf 2,5 Kilometern und rund 440<br />

Tiefenmetern feinstes Flow-Trail-Vergnügen. Der<br />

Trail ergänzt das 1.000 Kilometer weite Streckennetz.<br />

Das Bike-Angebot in Ischgl reicht von leichten<br />

Einsteiger- und Familienausflügen im Tal über ausgedehnte<br />

Tagestouren und Gebirgsmarathons bis<br />

zu Freeride-Touren für Adrenalin-Junkies. Je nach<br />

Können wählen Urlauber frei aus dem Routenangebot<br />

und haben dabei noch die Möglichkeit sich<br />

durch die kostenlose Nutzung der Seilbahn durch<br />

die Silvretta Card all inclusive einige Höhenmeter zu<br />

sparen. In Ischgl kommen aber nicht nur klassische<br />

Mountainbiker voll auf ihre Kosten, auch E-Mountainbiker<br />

finden gut beschilderte E-Bike-Touren in<br />

verschiedenen Längen und Schwierigkeitsgraden<br />

sowie ein großes Verleihnetzwerk. Absoluter Saison-Höhepunkt<br />

ist jedes Jahr das Ironbike Festival.<br />

Das Event rund um den legendären Ischgl Ironbike<br />

Marathon wird von 2. bis 4. August 2018 zum dritten<br />

Mal zu einem mehrtägigen MTB-Festival. Attraktive<br />

Race-Formate, wie der Ischgl Ironbike Marathon,<br />

eine Fuchsjagd für E-Mountainbiker, eine großzügige<br />

Expo-Area und Events für die ganze Familie<br />

machen das Ironbike Festival in Ischgl zum Mountainbike-Highlight<br />

des Jahres.<br />

Weitere Informationen unter www.ischgl.com<br />

Balanceakt<br />

über dem Inntal<br />

von Maximilian Draeger<br />

Highlinen an<br />

Kundl und<br />

Backofen


Highline<br />

Der Name ist Programm – eine Slackline wird so<br />

hoch gespannt, dass ein Sturz ohne Sicherung fatale<br />

Folgen haben würde. Dank Backup-Seil, einer<br />

„Leash“ (Verbindung zwischen Athlet und Slackline)<br />

sowie redundanten Ankerpunkten, ist Highlinen allerdings<br />

eine relativ sichere und verletzungsarme<br />

Sportart. Sicher, aber sicherlich auch fordernd –<br />

physisch, aber vor allem psychisch.<br />

Gemeinsam mit dem, vor allem von Tricklining-Wettkämpfen,<br />

bekannten estnischen Slackliner Tauri<br />

Vahesaar, war Bergfotograf Maximilian Draeger im<br />

vergangenen Herbst an einem Highline-Spot hoch<br />

über dem bayerischen Inntal unterwegs. In seinen<br />

„Gipfel-G’schichtn“ berichtet der junge Münchner<br />

von Abenteuern wie diesen.<br />

Der Aufstieg zur Felsformation „Kundl und Backofen“<br />

am Heuberg ist nicht wirklich lang, aber die<br />

schweren Rucksäcke zerren an unseren Schultern<br />

und es dauert gut eineinhalb Stunden bis Tauri, Kathi<br />

und ich unser Ziel erreichen. Die nächsten <strong>drei</strong> Tage<br />

wollen wir hier oben auf einem kleinen Band an der<br />

Felswand unser Lager aufschlagen und natürlich<br />

Highlinen. Doch beim Anblick der steilen Wand auf<br />

der rechten Seite und der ähnlich steilen Felsnadel<br />

auf der anderen Seite schwanken wir zwischen<br />

Ratlosigkeit und Begeisterung. Wo ist der einfache<br />

Aufstieg zum Ankerpunkt, von dem die Rede war?<br />

Wie kommen wir auf diese Felsnadel? Dann bemerken<br />

wir noch einen äußerst ärgerlichen Fehler<br />

– ein elementares Stück Highline-Ausrüstung fehlt<br />

und liegt in München. Nichtsdestotrotz machen wir<br />

uns schon einmal auf die Suche nach den Bohrhaken<br />

und werden tatsächlich auch fündig. Am Abend<br />

haben wir ein Fixseil installiert und legen uns nach<br />

einem Beutel Trekkingnahrung in unsere warmen<br />

Daunenschlafsäcke.<br />

Die Nacht ist ungemütlich. Unser Schlafplatz ist für<br />

<strong>drei</strong> Personen zu eng und meine Füße rutschen<br />

samt Schlafsack regelmäßig von der aalglatten Isomatte.<br />

Um fünf Uhr ist die Nacht dann endlich vorbei.<br />

Während Tauri ins Tal absteigt und aus München<br />

das fehlende Material holt, frühstücken Kathi und<br />

ich und wärmen uns ein wenig im morgendlichen<br />

Sonnenlicht. Um 10:00 Uhr ist dann Mannschaft<br />

und Material wieder vollständig und am Nachmittag<br />

ist die Highline hoch über unserem Nächtigungsplatz<br />

aufgebaut. Zeit für einen ersten Versuch...<br />

Nein, nein. Nicht ich! Das überlasse ich besser dem<br />

Profi und widme mich stattdessen meinem Handwerk,<br />

dem Fotografieren.<br />

Nach einem erfolgreichen Fotoshooting sind wir mit<br />

dem Ergebnis ziemlich happy und zu dritt genießen<br />

wir unser spartanisches, aber zutiefst befriedigendes<br />

Abendesse. Damit der verdiente Schlaf in<br />

dieser Nacht etwas erholsamer wird, sortieren wir<br />

unser Lager um und eine Bandschlinge um meine<br />

Beine verhindert dieses Mal, dass ich wieder von<br />

Maximilian Draeger<br />

ist so etwas wie „bergsüchtig“. Schon in seiner<br />

Kindheit entdeckte er außerdem die Fotografie für<br />

sich und mittlerweile arbeitet er als selbständiger<br />

Bergfotograf in einer perfekten Symbiose aus beiden<br />

Leidenschaften. Dass die Kamera somit zum<br />

ständigen Begleiter auf dem Trail und in Fels und<br />

Eis geworden ist, versteht sich wohl von selbst. Neben<br />

einzigartigem Bildmaterial veröffentlicht er außerdem<br />

regelmäßig Einträge in seinem Blog über<br />

die Erlebnisse am Berg.<br />

Auf seiner Homepage www.fotografie-maximilian.<br />

de könnt Ihr Euch des Weiteren in eine E-Mail Liste<br />

eintragen und verpasst so keine „Gipfel-G’schichtn“<br />

mehr.<br />

Balanceakt über dem Inntal – Highlinen an Kundl und Backofen<br />

meiner Isomatte rutsche. Im Eine-Millionen-Sterne-<br />

Hotel geht das Licht aus...<br />

Am nächsten Tag reißt uns der Wecker aus dem<br />

Schlaf, schließlich wollen wir zu Sonnenaufgang<br />

bereits fotografieren. Leider kommen wir nicht, wie<br />

am Vortag, in den Genuss eines Wolkenmeeres im<br />

Inntal und mir scheint, als wären wir etwas zu spät<br />

dran. Verdammt! Die Sonne taucht das Inntal bereits<br />

in ihr goldenes Morgenlicht, während ich hastig den<br />

Aufstieg am Fixseil vorbereite. Ich quäle mich, so<br />

schnell es meine noch steifen Glieder zulassen, an<br />

der Wand empor und bringe mich etwas oberhalb<br />

der Highline in Position, während Tauri die Felsnadel<br />

hochklettert und sich in die Sicherung einbindet.<br />

Dann müssen wir warten. Warten, bis das Licht die<br />

Slackline erreicht und für eine ausgewogene Beleuchtung<br />

sorgt. Von Stress keine Spur mehr... Als<br />

die Sonne dann endlich hinter dem Bergrücken auftaucht<br />

sind meine Beine zwar vom langen Sitzen im<br />

Klettergurt etwas taub, aber<br />

angesichts Tauris atemberaubend akrobatischen<br />

Darbietung in dieser wundervollen Szenerie bin ich<br />

völlig auf meinen Sucher fokussiert.<br />

Nach rund zweieinhalb Stunden stehen wir wieder<br />

auf festem Boden und mit einem starken Kribbeln<br />

kommt das Gefühl in meine Beine zurück. Ich scrolle<br />

mit den anderen durch die Bilder auf meiner Kamera<br />

und wir stellen zufrieden fest, dass sich alle<br />

Mühen wirklich rentiert haben. Sozusagen „Alles im<br />

Kasten...“<br />

Fotos: www.fotografie-maximilian.de


INFO<br />

Wer Tauri einmal live erleben möchte,<br />

trifft ihn entweder bei internationalen<br />

Wettkämpfen oder bei einer seiner Slackline-Shows<br />

bzw. auf einem Workshop.<br />

Alle Informationen dazu findet ihr auf seiner<br />

Homepage:<br />

www.taurivahesaar.com<br />

NICOLE BILLA<br />

„Fußball ist meine<br />

Lebenseinstellung.“<br />

Die in Angerberg aufgewachsenen Nicole Billa<br />

spielt seit vier Jahren im Frauen-Nationalteam. Bis<br />

2010 gehörte die 21 jährige Stürmerin dem SV Angerberg<br />

an, danach spielte sie <strong>drei</strong> Jahre für den<br />

FC Wacker Innsbruck, weitere zwei Jahre für den<br />

FSK St. Pölten und seit 2015 für den TSG 1899<br />

Hoffenheim. 2017 ging für Nicole, die mittlerweile<br />

in Deutschland wohnhaft ist, ein „Sommermärchen“<br />

in Erfüllung.<br />

Bei der UEFA Womens Euro 2017 in den Niederlanden<br />

gelang ihr mit dem österreichischen Frauen-Nationalteam<br />

der dritte Platz. In Österreich und<br />

Deutschland wurden sie als Siegerinnen der Herzen<br />

gefeiert und der Frauenfußball ist seither in aller<br />

Munde. Im Interview erzählte sie Sportredakteur<br />

Erwin Hofbauer über ihre Anfänge, wie es ihr bei<br />

der Euro erging und wie sie einen 40 Stunden Job,<br />

Ausbildung und Fußball unter einen Hut bringt.<br />

RSP: Wann hast du mit dem Fußballspielen angefangen?<br />

Nicole Billa: Ich habe im Alter von fünf Jahren angefangen<br />

Fußball zu spielen.<br />

Ich war fast jedes Wochenende am Fußballplatz<br />

von Angerberg, da mein Vater und Bruder selber<br />

Fußball spielten und mein Vater auch noch Trainer<br />

war.<br />

RSP: Kannst du vom Fußball leben?<br />

Nicole Billa: (Lacht) Es würde sich ausgehen aber<br />

um etwas sparen zu können und für das zweite<br />

Standbein nach der Fußballkarriere, gehe ich einer<br />

40 Stunden Arbeit nach und mache nebenbei eine<br />

Ausbildung zur Erzieherin. Zusätzlich nehme ich<br />

fünf bis sechsmal in der Woche beim Fußballtraining<br />

teil. Die Spiele kommen dann noch dazu.<br />

RSP: Wann wurdest du in das Nationalteam einberufen?<br />

Nicole Billa: Ich war 15 Jahre alt, als ich in das<br />

Nachwuchs-Nationalteam aufgenommen wurde.<br />

Mit 17 kam ich in das A-Team.<br />

RSP: Merkst du seit der Euro einen Unterschied<br />

im Team zwischen dem wie es vorher war?<br />

Nicole Billa: Nein, ich merke keinen Unterschied.<br />

Wir waren bereits vorher ein cooles Team aber das<br />

haben wir vorher schon gewusst (lacht), nur bei der<br />

Euro konnten wir erst zeigen wer wir wirklich sind.<br />

RSP: Seit wann spielt ihr mit diesem Kader?<br />

Nicole Billa: Mit dem Grundstamm seit <strong>drei</strong> bis vier<br />

Jahren.<br />

R E G I O N A L S P O R T | 41


RSP: Wie war für dich<br />

die Euro?<br />

Nicole Billa: Es war für<br />

mich und uns eine Ehre<br />

überhaupt bei einer Euro<br />

spielen zu dürfen und eine dermaßen<br />

enorme Aufmerksamkeit<br />

zu bekommen. Die Menschen haben<br />

gesehen, was wir nach einer jahrelangen<br />

Arbeit erreichen konnten. Im Grunde wären wir<br />

mit zwei Punkten schon zufrieden gewesen aber<br />

der dritte Platz ist echt der Hammer. Schöner hätte<br />

es nicht laufen können.<br />

RSP: Was ging in dir vor, als du verletzt vom<br />

Platz musstest?<br />

Nicole Billa: Ich hoffte nur, dass nichts gebrochen<br />

oder Schlimmeres passiert ist. Im Krankenwagen<br />

musst der Laptop eingeschalten werden, weil ich<br />

das Spiel sehen und mit meinen Mädls mitfiebern<br />

wollte.<br />

RSP: Stimmt es, dass ihr eure Trikots nicht tauschen<br />

konntet, da ihr nur wenige besitzt?<br />

Nicole Billa: Prinzipiell stimmt es, weil wir nur vier<br />

Trikots mit Namen gehabt haben. Da mussten wir<br />

aufpassen, weil wenn eines zum Beispiel blutig ist,<br />

dann sind nur noch <strong>drei</strong> übrig. Vor allem war es eine<br />

Ehre endlich Trikots mit Namen zu haben.<br />

RSP: Ändert sich im Frauennationalteam nach<br />

der erfolgreichen Euro etwas?<br />

Nicole Billa: Wir werden es sehen, ob mehr Unterstützung<br />

kommt. Wir bleiben am Boden.<br />

Im September beginnt die WM-Quali und die möchten<br />

wir gut abschließen.<br />

RSP: Hattest du einen Plan-B für deine sportliche<br />

Zukunft?<br />

Nicole Billa: Ich weiß nicht, was gewesen wäre. Beruflich<br />

stehen mir nach der Ausbildung viele Türen<br />

offen und das ist mir wichtig. Für mich ist Fußball<br />

eine Lebenseinstellung, weil sonst würde ich den<br />

enormen Zeitaufwand, wie Arbeit, Ausbildung und<br />

Sport, nicht betreiben. Mit Sicherheit ist Fußball für<br />

mich vom Hobby zum Beruf geworden.<br />

RSP: Kannst du davon irgendwann deinen Lebensunterhalt<br />

finanzieren?<br />

Nicole Billa: Ich glaube, als Frau ist es im Fußball<br />

immer noch schwer, für später etwas aufzuheben.<br />

Es gibt sehr wenige Frauen, die das können und die<br />

meisten von denen haben neben dem Sport sehr<br />

gute Werbeverträge.<br />

RSP: Wie ist es für dich, wenn du merkst was<br />

deine männlichen Fußballkollegen verdienen<br />

und was ihr im Fußball verdient?<br />

Nicole Billa: Das kann man überhaupt nicht<br />

vergleichen. Die Männer haben einen ganz<br />

anderen medialen Druck und eine ganz andere<br />

öffentliche Aufmerksamkeit als wie wir.<br />

RSP: Ihr spielt als Nationalteam genauso<br />

oft zusammen wie die Männer. Warum<br />

seid ihr als Mannschaft erfolgreicher als<br />

die Männer? Was zeichnet euch aus?<br />

Nicole Billa: Uns zeichnet das Kollektiv<br />

aus und, dass jeder für jeden läuft. Bei den<br />

Männern glaube ich, ist es nicht einfach mit<br />

dem bereits erwähnten Druck umzugehen.<br />

RSP: Hast du Vorbilder und noch andere<br />

Hobbys außer Fußball?<br />

Nicole Billa: Ein Idol habe ich nicht. Ich bin<br />

gern in der Natur, reise gerne und betrieb<br />

früher in Wörgl Kickboxen.<br />

RSP: An welchen Moment erinnerst du dich am<br />

liebsten in deiner Fußballkarriere zurück?<br />

Nicole Billa: Das war auf jeden Fall die Europameisterschaft.<br />

RSP: Was sind deine nächsten Ziele?<br />

Nicole Billa: Ich möchte die WM-Quali gut abschließen<br />

und mich mit meiner Mannschaft, TSG<br />

1899 Hoffenheim, wieder im Mittelfeld positionieren<br />

können.<br />

Fotos: ÖFB<br />

<strong>Regionalsport</strong> Buch-Empfehlung<br />

Kira Grünberg Mein Sprung in<br />

ein neues Leben<br />

Endlich ein Buch, dass nicht nur die schönen Seiten<br />

eines Sportlerlebens beschreibt. Ein Buch, dass<br />

die brutale Wahrheit vom Krankenhaus- sowie Rehaaufenthalt<br />

wiedergibt und so manchen Leser mit<br />

Sicherheit gewisse Dinge überdenken lässt.<br />

Kira Grünberg schreibt in ihrem Buch, „Mein Sprung<br />

in ein neues Leben“, ihren Weg an die Spitze der<br />

Stabhochspringer. Dieser wurde ihr oftmals schwer<br />

gemacht. In ihrem Werk zeigt sie so manche Missstände<br />

auf, gerade was den Krankenhaus- und den<br />

Rehaaufenthalt anbelangt.<br />

Sturz in die Tiefe<br />

das Buch von Gela Allmann<br />

Sturz in die Tiefe: In ihrem Buch verarbeitet Gela<br />

Allmann die Momente des Fallens bei vollem<br />

Bewusstsein und die Angst, geliebte Menschen<br />

nie wiederzusehen.<br />

Gela Allmann ist eine erfolgreiche Bergsportlerin<br />

und reist als Model um die Welt. Bis ein falscher<br />

Schritt ihr Leben auf den Kopf stellt: Bei einem Fotoshooting<br />

inmitten einer idyllischen Fjordlandschaft<br />

stürzt sie mehrere Hundert Meter ungebremst in die<br />

Tiefe. Doch in letzter Sekunde gelingt es ihr, schwer<br />

verletzt vor einer tödlichen Felskante zu stoppen.<br />

Ihre Knie und die linke Schulter sind zertrümmert,<br />

ein Rückenwirbel und das Nasenbein gebrochen<br />

sowie die Hauptarterie im rechten Bein gerissen.<br />

Für die Ärzte beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.<br />

In ihrem Buch verarbeitet die junge Frau die Momente<br />

des Fallens bei vollem Bewusstsein und die<br />

Angst, geliebte Menschen nie wiederzusehen. Sie<br />

erzählt, was es bedeutet, auf fremde Hilfe angewiesen<br />

zu sein und wie man um das Selbstbewusstsein<br />

und jeden noch so kleinen Fortschritt ringt. Aber<br />

trotz zahlreicher Rückschläge, ist Aufgeben für sie<br />

keine Option. Und am Ende hat sie Gewissheit, wie<br />

viel man aus eigener Kraft erreichen kann.<br />

Werbung<br />

Foto: edition Verlag<br />

Foto: Malik Verlag


Teilnehmerrekord<br />

beim<br />

Silvrettarun 3000<br />

2017<br />

Teilnehmeransturm beim<br />

6. Silvrettarun 3000<br />

Hobbyläufer und Marathon-Profis kämpften beim<br />

6. Silvrettarun 3000 um das Preisgeld von 12.000<br />

Euro. Dabei flossen pro Teilnehmer fünf Euro vom<br />

Startgeld an die Organisation „Wings for Live“. Unterstütz<br />

werden damit weltweite Forschungsprojekte<br />

und klinische Studien zur Heilung von Patienten mit<br />

Rückenmarksverletzungen oder Querschnittslähmungen.<br />

Bei knappen 550 klassierten Teilnehmern<br />

aus 22 Nationen gesamt, kam eine Spendensumme<br />

von 2.410 Euro zusammen.<br />

Den Anfang machten am Freitag, 14. Juli, die Nachwuchsläufer,<br />

beim Silvretta Kids Run presented by<br />

Volksbank Tirol. Kinder zwischen vier und 15 Jahren<br />

starteten auf <strong>drei</strong> unterschiedlichen Strecken, von<br />

450 Meter bis zu 2.000 Metern Länge. Jeder wurde<br />

mit einer Medaille und einem Geschenk belohnt.<br />

Liudmila Uzik aus Innsbruck ging als Favoritin auf die Medium-Distanz<br />

und wurde am Ende Dritte.<br />

Um 08:00 Uhr fiel am Samstag,<br />

15. Juni, der Startschuss für<br />

275 Läufer in Ischgl. Sie starteten<br />

entweder in der Königsdisziplin,<br />

die Hard Distanz, über<br />

das 2.973 Meter hohe Kronenjoch<br />

mit 1.814 Höhenmeter und<br />

42,195 Kilometer Streckenlänge,<br />

oder in der Medium-Distanz.<br />

Dabei mussten die Teilnehmer<br />

29,9 Kilometer und 1.482 Höhenmeter<br />

zurücklegen und liefen<br />

durch das Fimbatal und über<br />

das Ritzenjoch.<br />

Um 10:00 stellten 143 Läufer für<br />

die Small-Strecke an der Startlinie<br />

auf. 11,2 Kilometer und 306<br />

Höhenmeter hieß es zu bewältigen,<br />

dabei wurden die Orte Mathon<br />

und Tschaffein passiert.<br />

Als Schnellster über die Marathondistanz<br />

war bei den Herren<br />

Johannes Hinterseer aus<br />

Deutschland. Er kam nach<br />

3:34.35,5 in Galtür an. Bei den<br />

Damen durfte sich Claire Rogers<br />

aus GB über den Sieg freuen.<br />

Sie benötigte für die Strecke<br />

eine Zeit von 4:55.50,6.<br />

Ganz oben auf dem Siegerpodest<br />

in der Medium-Distanz<br />

stand bei den Damen die Favoritin<br />

Katharina Zisper aus Tirol.<br />

Sie lief die knapp 30 Kilometer<br />

in einer Zeit von 2:51.30,3. Mit<br />

einer Laufzeit von 2:35.00,2<br />

freute sich Andreas Schindler<br />

aus Deutschland über den ersten<br />

Platz in der Mitteldistanz.<br />

Die Small-Strecke entschied<br />

Christian Pflügle aus Österreich<br />

mit einer Zeit von 44.28,6 für<br />

sich. Gold bei den Damen holte<br />

sich Hanna Jantunen aus Finnland<br />

nach 45 Minuten und 13<br />

Sekunden.<br />

Kathrin Zipser und Liudmila Uzik aus<br />

Innsbruck (v. l.) gingen als Favoritinnen<br />

an den Start und wurden am Ende<br />

Erste und Dritte über die Medium-Distanz.<br />

Margit Pfluger aus Kufstein kam nach<br />

5:23.11,7 in das Ziel in Galtür und<br />

konnte den dritten Platz bei den Damen<br />

der Hard-Strecke feiern.<br />

R E G I O N A L S P O R T | 44 R E G I O N A L S P O R T | 45


Patric Grüner<br />

Race across America<br />

und Shermer`s Neck<br />

Johannes Hinterseer, vorne, und Matthias Leonhardt auf der<br />

Hard-Strecke. Johannes konnte den Sieg feiern und Matthias wurde<br />

am Ende Dritter.<br />

Eine mögliche<br />

Querschnittslähmung<br />

war der Grund für die<br />

Herausnahmen aus dem<br />

Rennen.<br />

Claire Rogers aus England kam nach 4:55.50,6 als<br />

erste Dame auf der Hard-Strecke in das Ziel in Galtür.<br />

Sichtliche Freude im Ziel wie hier Jack Koning aus NL-Volendam.<br />

Er kam nach 5:47.40,4 an Position 53, der Hard<br />

Distanz, in das Ziel.<br />

Fotos: Erwin Hofbauer<br />

Ivonne Scrinzi wurde nach 5:06.45,1 Zweitplatzierte<br />

Dame auf der Hard-Strecke.<br />

Fotos: Walter Andre<br />

R E G I O N A L S P O R T | 46 R E G I O N A L S P O R T | 47


„Es wäre hirnrissig gewesen weiterzufahren, wenn<br />

eine Querschnittslähmung im Haus steht.<br />

Erfahrungen haben wir viele gesammelt.“<br />

Patric Grüner<br />

RSP: Wie lange hast du trainiert um den Flow<br />

Zustand zu perfektionieren?<br />

Patric Grüner: Das lernst du einfach mit den Jahren<br />

bei den Langstreckenrennen. Das selbe gilt für<br />

die Powernaps usw. Den Beginn macht das Mentaltraining<br />

und dann kommt die Routine.<br />

RSP: Wie war das Fahr- Schlafverhältnis bei dir<br />

während des RAAM?<br />

Patric Grüner: Ich bin Tageweise gefahren, also 24<br />

Stunden fahren und eine Stunde Schlaf oder von<br />

Timestation zu Timestation. Der Plan war, dass wir<br />

zwischen 04:00 und 05:00 Uhr schlafen gehen,<br />

sodass ich mit Sonnenaufgang losfahren kann.<br />

RSP: Wie viel Kilometer bist du in 24 Stunden<br />

gefahren?<br />

Patric Grüner: Im Schnitt und je nach Streckenprofil<br />

bin ich rund 800 Kilometer in 24 Stunden gefahren.<br />

Zwischen 500 und 600 Kilometer waren es in<br />

bergigen Abschnitten.<br />

RSP: Hast du selber schon geahnt, dass das<br />

Rennen vorbei ist?<br />

Patric Grüner: Geahnt habe ich es in der letzten<br />

Nacht, wo ich 100 Kilometer bis zum Wohnmobil<br />

mit dem Kopf in der Hand abgestützt und einhändig<br />

gefahren bin. Da habe ich gemerkt, dass die Kacke<br />

am dampfen ist.<br />

Ich habe zwei Stunden im Motel geschlafen, mit der<br />

Hoffnung dass es besser wird. Die Betreuer haben<br />

mir dann das Rad umgebaut: eine Eigenkonstruktion,<br />

dass ich den Kopf auflegen kann. Brachte aber<br />

nichts, genau sowenig wie die Halskrause oder ein<br />

Polster, auf dem ich den Kopf auflegen konnte. Da<br />

schlug ich mir sogar <strong>drei</strong>mal die Lippen auf. Auch<br />

das Gegengewicht hinten runter zu hängen hatte<br />

keinen Sinn mehr. Ich hab das Rad schnell wieder<br />

gewechselt und gemerkt, dass es richtig kritisch<br />

wird.<br />

Ganz schlimm war es, als ich auf eine Stopptafel,<br />

bei einer Kreuzung zugefahren bin und beim rechts<br />

abbiegen nicht mehr links geschaut habe. Zudem<br />

konnte ich nur noch 10 bis 15 Meter sehen. Da habe<br />

ich gewusst, jetzt geht es nicht mehr weiter.<br />

RSP: Dir wurde Shermer`s Neck diagnostiziert?<br />

Patric Grüner: Genau, ich konnte den Kopf nicht<br />

mehr hoch halten. Keiner wusste, was mit den Nervenbahnen<br />

im Genick gewesen wäre, wenn ich<br />

weitergefahren wäre. Später wurde mir gesagt, ich<br />

hätte dieses Problem ziemlich ausgereizt.<br />

Stell dir vor, du trinkst täglich 12 bis 15 Liter Flüssigkeit.<br />

Du ernährst dich mit Flüssignahrung, Püree,<br />

Reis, Lachs, Nudeln und Gels. Das Alles auf dem<br />

Rad und nur auf dem Rad. Das ist Race across<br />

America – das härteste und längste Radrennen der<br />

Welt.<br />

<strong>Regionalsport</strong>gründer Erwin Hofbauer traf Patric<br />

Grüner zum Interview nach seiner Teilnahme am<br />

RAAM. Was es bedeutet, wenn ein Athlet körperlich<br />

und mental top fit ist aber nur ein paar Muskeln<br />

nicht stabil genug sind.<br />

Welche Strapazen ein Mensch aufnimmt um seinen<br />

Traum zu leben, im nachfolgenden Interview.<br />

RSP: Was bedeutet das Race across America<br />

emotional für dich?<br />

Patric Grüner: Seit 36 Jahre gibt es das RAAM<br />

und es ist das längste und mittlerweile das härteste<br />

Rennen der Welt. Jeder Langstreckenfahrer sollte<br />

es einmal gefahren sein.<br />

RSP: Wie hast du dich auf dieses Rennen vorbereitet?<br />

Patric Grüner Ich habe an sechs Tagen – neben<br />

meinem halbtags Job - die Woche trainiert. Der<br />

Sonntag ist ein heiliger Tag für mich an dem ich<br />

nichts tue.<br />

RSP: Was ist bei so einem Rennen wichtiger.<br />

Die mentale oder die körperliche Stärke?<br />

Patric Grüner: Es sind ganz viele Faktoren die bei<br />

so einem Rennen zusammenhängen. Du musst<br />

körperlich total fit sein und mentale Stärke besitzen,<br />

also im Kopf total hart mit dir sein; wegen dem<br />

fehlenden Schlaf zum Beispiel.<br />

RSP: Wie war das bei dir?<br />

Patric Grüner: Ich bin über die Startlinie und die<br />

acht Meilen Neutralisierung gefahren. Danach habe<br />

ich zwei Tage lang nichts mehr wahrgenommen.<br />

Meine Aufgabe war es, zu treten, essen und zu trinken.<br />

Ich war körperlich und mental fit, nur eben der<br />

Nacken nicht.<br />

R E G I O N A L S P O R T | 48 R E G I O N A L S P O R T | 49


RSP: Wie viel die Entscheidung, das Rennen zu<br />

beenden?<br />

Patric Grüner: Ich habe das komplette Team zusammengerufen.<br />

Das Medienteam, das Basecar<br />

und den Camper. Vier Leute haben überdacht was<br />

wir jetzt tun. Sie haben mich dazu geholt und Vier<br />

gegen Eins ging die Abstimmung aus, dass wir nicht<br />

mehr weiterfahren. Mittlerweile akzeptiere ich es<br />

und stehe darüber - ein Monat danach. Bis vor ein<br />

paar Tagen konnte ich es nicht akzeptieren. Doch<br />

die Gesundheit geht vor. Wenn eine Querschnittslähmung<br />

im Raum steht, überlegt man schon, ob<br />

man weiterfährt oder nicht. Im Nachhinein betrachtet<br />

wäre es hirnrissig gewesen weiterzufahren.<br />

Wenn es nur 100 Meilen gewesen wären, wären wir<br />

Step by Step durchgefahren. Aber so nicht.<br />

RSP: Wie weit war es noch in das Ziel und an<br />

welcher Position warst du?<br />

Patric Grüner: 1200 Kilometer waren es noch bis<br />

in das Ziel. Ich wollte diese in 1,5 Tagen fahren. Auf<br />

Position zwei wurde ich aus dem Rennen genommen.<br />

RSP: Was ist das Shermen‘s neck?<br />

Patric Grüner: Die Nackenmuskulatur besteht aus<br />

vielen kleinen Muskeln. Diese waren so übermüdet,<br />

dass keine Stabilität mehr vorhanden war. Wissenschaftlich<br />

gibt es noch keine einzigen Erkenntnisse.<br />

Das Problem ist, da müssten Ärzte und Wissenschaftler<br />

bei der RAAM in jedem einzelnen Team<br />

dabei sein. Im Schnitt erwischt es einen bis <strong>drei</strong><br />

Teilnehmer bei der RAAM. Ein zusätzliches Problem<br />

war, dass die Straßen in Amerika bei der RAAM<br />

sehr holprig waren, nicht wie bei uns in Tirol. Es hat<br />

langsam begonnen aber war relativ schnell voll da.<br />

Die ersten Weh Wehchen hatte ich laut dem Betreuerteam<br />

nach 4,5 Tagen. Aus dem Renne wurde<br />

ich nach sechs Tagen und 12 Stunden genommen.<br />

Ganz schlimm war es in der letzten Nacht.<br />

Walter Andre, Fotograf von Patric bei der RAAM:<br />

Die körperliche Verfassung von Patric war so gut,<br />

dass er in dieser Zeit den Vorsprung gegenüber den<br />

Athleten sogar ausgebaut hat.<br />

Patric Grüner: Das Bittere war, dass wir als Team<br />

alles richtig gemacht haben. Körperlich und mental<br />

war ich in einer sehr guten Verfassung. Gescheitert<br />

ist es wegen den paar Zentimetern zwischen Schulter<br />

und Kopf. Es hätte auch ein Tag Pause nichts<br />

genützt.<br />

Ich habe heute noch Probleme – nach einem Monat<br />

– mit schnellen links und rechts Bewegungen.<br />

Unser Arzt hatte gemeint, nach einer Woche hätten<br />

wir weiterfahren können.<br />

RSP: Was ist nach der Entscheidung und dem<br />

Ende des RAAM in dir vorgegangen?<br />

Patric Grüner: Die Welt ist für mich zusammengebrochen.<br />

Nach der Entscheidung raus zu gehen und<br />

vor 12 Leuten zu sagen: „Meine Freunde, wir müssen<br />

die Zelte abbrechen, es nützte nichts mehr!“,<br />

das war brutal, das wünsche ich meinem größten<br />

Feind nicht. Man darf eines nicht vergessen: wir<br />

alle haben ein ganzes Jahr dafür gearbeitet, jeder<br />

in seiner Sparte. Wir Alle waren sechs Tage lang zusammen,<br />

haben 24 Stunden „gebuggelt“ und dann<br />

muss man aufhören. Wir haben alle zusammen geweint.<br />

Keiner hatte trockene Augen. Wir hatten alle<br />

das selbe Ziel: Indianapolis. Natürlich war es für<br />

mich als Athlet noch viel schlimmer. Für mich steht<br />

ein „do not finished“ in der Liste und somit ist das<br />

Projekt nicht abgeschlossen. Mit dem hatte ich die<br />

letzten Wochen brutal gehadert. Ich bin nie in die<br />

Öffentlichkeit oder in das Dorf gegangen, ich habe<br />

alles gemieden. Ich weiß, die Leute meinen es nur<br />

gut aber ich musste mir wieder alles anhören. Ich<br />

wollte keinem mehr eine Auskunft geben und mir<br />

selber einmal klar über alles werden.<br />

RSP: Wie geht es dir heute?<br />

Patric Grüner: Langsam komm ich mit der Sache<br />

klar und bin relativ guter Dinge, dass wir das in den<br />

Griff bekommen.<br />

Ich habe wieder ein Ziel: Roman Ellinger hat mich<br />

gefragt, ob ich bei der 12 Stunden EM im Sechser<br />

Team mitfahren will. Ich bin schon wieder im Training.<br />

Bis dato bin ich nicht gefahren. Diese Saison<br />

fahre ich eventuell noch zwei bis <strong>drei</strong> Bergrennen.<br />

In den nächsten Wochen fällt die Entscheidung ob<br />

ich nächstes Jahr wieder bei der RAAM starten werde.<br />

Rush – die Serie<br />

In <strong>drei</strong> Disziplinen auf die höchsten Gipfel<br />

Teamgeist, Grenzerfahrungen, Sport, Alpinismus<br />

und Abenteuer – die Events der Rush-Serie sind<br />

jedes für sich ein Dreikampf der Extreme. Nahe<br />

oder in der jeweiligen Landeshauptstadt starten die<br />

Teilnehmer mit dem Rennrad auf anspruchsvolle<br />

Strecken. Am Fuß des höchsten Gipfels geht es per<br />

Trailrun an die Schneegrenze, bevor die Sportler mit<br />

Tourenski und Steigeisen den Gipfelsieg in Angriff<br />

nehmen. Die Rush-Events sind keine Rennen. Aber<br />

immer eine Reise an die Grenze der Belastbarkeit.<br />

Der Beginn<br />

Im April 2014 starteten Sportler aus Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz sowie aus den USA in<br />

ein neues Abenteuer: den Venediger Rush. Seither<br />

ist aus einer guten Idee eines der spannendsten<br />

Jedermann-Events des Jahres geworden. Damals<br />

gingen rund 45 Athleten gemeinsam auf eine zweitägige<br />

Reise – durch das Salzburger Land, in die<br />

Hohen Tauern auf den Gipfel des Großvenedigers<br />

und an die Grenzen der Belastbarkeit. Denn auch<br />

wenn der Venediger Rush kein Rennen ist, eine gemütliche<br />

Tour sieht ganz anders aus. Von Salzburg<br />

aus geht es mit dem Rennrad über wellige 165 Kilometer<br />

nach Neukirchen am Großvenediger. Dort<br />

wechseln die Sportler vom Rad in die Laufschuhe<br />

und machen sich auf den Trailrun bis zur Schneegrenze.<br />

Ab hier führt der Weg auf Tourenski bis<br />

zur Kürsinger Hütte. Am zweiten Tag dann steht<br />

mit dem ersten Tageslicht der Gipfelsturm auf dem<br />

Großvenediger auf dem Programm.<br />

Mittlerweile haben die Veranstalter aus dem Zweitages-Rennen<br />

eine ganze Serie gemacht. Neben<br />

dem Venediger Rush feierte 2015 der Dachstein<br />

Rush von Linz auf den Dachstein Premiere. Kurz<br />

darauf folgte der Piz Buin Rush. Darüber hinaus<br />

kann mittlerweile am Austria Rush auf den Großglockner<br />

und beim Deutschland Rush auf die Zugspitze<br />

teilgenommen werden.<br />

Ziel ist es, nicht nur den Teilnehmern ein einzigartiges<br />

Erlebnis zu ermöglichen. Wir wollen packende<br />

Geschichten erzählen. Die Rush-Serie ist eine<br />

Verbeugung vor dem Sportsgeist, der einmaligen<br />

Bergwelt der Alpen und dem menschlichen Willen.<br />

Bei allen Rush Events setzen auf verantwortungsvolles<br />

Handeln. Dazu gehört für uns an erster Stelle<br />

die naturverträgliche Ausübung unseres Sports,<br />

die Sicherheit der Teilnehmer sowie die nachhaltige<br />

Planung der Events.<br />

Alle Info über die Rush-Events finden Sie unter<br />

www.the-rush.eu.<br />

Werbung<br />

Text: Ole Zimmer Fotos: skitourenwinter.com - Heika Mandl


Vier Länder, zwei Läufer, eine Woche - ein Traum<br />

Transalpine-Run 2017<br />

„Nach der vierten Etappe habe ich gespürt, dass es<br />

mit dem Sieg klappen kann“, erklärte der 26-jährige<br />

Thurnauer. Sein <strong>drei</strong> Jahre älterer Teamkollege<br />

Bublak, der für seine Leidenschaft Trailrunning seinen<br />

Wohnort von Berlin nach Kufstein verlegt hat,<br />

hatte schon auf der zweiten Etappe „eine gewisse<br />

Hoffnung, dass es klappen könnte“. In einem Punkt<br />

waren sich die beiden Sieger allerdings komplett einig:<br />

„Als wir uns am zweiten Tag das Leadertrikot<br />

übergestreift haben, war das für uns beide der emotionale<br />

Höhepunkt.“<br />

Fotos: Stephan Wieser<br />

Am 03. September starteten die 584<br />

TeilnehmerInnen zur ersten Etappe<br />

des diesjährigen GORE-TEX®<br />

Transalpin-Runs.<br />

Nach der siebten und letzten Etappe holten sich<br />

Benjamin Bublak und Christoph Lauterbach den<br />

Gesamtsieg des GORE-TEX® Transalpine-Run<br />

2017.<br />

Das war ein hartes Stück Arbeit. Mit der 7. Etappe<br />

von Prad am Stilfserjoch nach Sulden am<br />

Ortler über 31 Kilometer und 2.600 HM endete<br />

am Samstag der 13. GORE-TEX® Transalpine-Run.<br />

454 finishten die letzte Etappe in dem<br />

1847 m hoch gelegenen Wintersportort Sulden<br />

in Italien. Dazwischen lagen knapp 270 Kilometer,<br />

15.500 HM, Dauerregen, Nebel und Schneefall.<br />

Aber auch Sonne und Temperaturen in einer<br />

Bandbreite von 0 bis 25 Grad. Am Ende dieses<br />

härtesten und emotionalsten Etappenlaufs für<br />

Zweierteams über die Alpen siegten die Vorjahres-Vierten<br />

Benjamin Bublak/Christoph Lauterbach<br />

(GER/GER) in 29:44.03,2 Stunden. Mit<br />

einem Rückstand von 1:14.52 Stunden erreichten<br />

die als Favoriten gehandelten Stephan Hugenschmidt/Matthias<br />

Dippacher (GER/GER) das<br />

Ziel als Zweite, Rang <strong>drei</strong> ging an die Schweizer<br />

Adrian Zurbrügg/Jonathan Schmid (1:23.40<br />

Stunden zurück). Die im Laufe der Woche immer<br />

stärker werdenden Eidgenossen sicherten sich<br />

in eindrucksvoller Manier die anspruchsvolle<br />

Schlussetappe mit der Überquerung der 2.886<br />

m hohen Tabarettascharte.<br />

Text: Julia Conrad<br />

R E G I O N A L S P O R T | 52<br />

Das Finale hatte es nach einer extrem anspruchsvollen<br />

Woche noch einmal in sich. Und damit war nicht<br />

nur der emotionale Empfang in der Tennishalle von<br />

Sulden gemeint. „Allein für diese Gänsehautstimmung<br />

lohnen sich die Anstrengungen“, sagte Matthias<br />

Dippacher, der eigentlich einen Sonderpreis für<br />

die kämpferischste Leistung verdient gehabt hätte.<br />

Denn Dippacher („ich hatte gar kein Körpergefühl“)<br />

zeigte sich nicht in seiner besten Verfassung, quälte<br />

sich aber von Etappe zu Etappe. „Jetzt bin ich<br />

froh, endlich im Ziel zu sein. Ich bedanke mich bei<br />

Stephan, dass er mich so unterstützt hat, er war der<br />

geilste Partner, den ich mir wünsche konnte. Ich bin<br />

jetzt wirklich ganz, ganz müde“.<br />

Verständlich. Denn der Weg nach Sulden führte<br />

nach längerer Pause wieder über die legendäre,<br />

fast 3000 m hohe Tabarettascharte. Gelaufen<br />

wurde die sogenannte Originalroute, die zusätzlich<br />

noch durch Nebel und Dauerregen erschwert<br />

wurde. „Das war für mich die schönste Etappe des<br />

gesamten GORE-TEX® Transalpine-Run, so könnte<br />

es immer sein“, kommentierte Benjamin Bublak<br />

das extreme Finale. Für Bublak und Lauterbach<br />

ging mit dem Gesamtsieg ein Traum in Erfüllung.<br />

Bublak und Lauterbach waren die verdienten Sieger<br />

der 13. Auflage des 13. GORE-TEX® Transalpine-Run.<br />

„Wir standen jeden Tag auf dem Podest<br />

und haben uns keine oder nur wenige Schwächen<br />

erlaubt“, erklärte Christoph Lauterbach in seiner zurückhaltenden<br />

Art. Ein Erfolgsrezept, was nicht auf<br />

alle zutraf. „Wir haben unseren zweiten Platz ins<br />

Ziel gerettet. Da war eine harte Aufgabe und mehr<br />

war auch nicht drin. Aber Matthias hat wirklich toll<br />

gekämpft“, sagte Stephan Hugenschmidt, der Sieger<br />

von 2014: „Aber der Weg über die Tabarettascharte<br />

hat mich für alles entschädigt. Das war eindrucksvoll.“<br />

Ziemliches Pech hatten indes die jungen Deutschen<br />

Matthias Baur/Lukas Sörgel auf der Schlussetappe.<br />

Baur wurde bereits nach einem Kilometer von<br />

einer Wespe am Auge gestochen, sah kaum noch<br />

etwas und verlief sich, was sein Partner aber nicht<br />

sah. Erst 500 HM später bemerkte Baur seinen<br />

Fehler und kehrte um. Es reichte dennoch zu Platz<br />

7 in Sulden und Rang 5 in der Gesamtwertung in<br />

32:40.25,2 Stunden.<br />

Der 13. GORE-TEX® Transalpine-Run präsentierte<br />

sich als das, was ihn auszeichnet: anspruchsvoll,<br />

lang, mit wunderschönen Landschaften und als Herausforderung<br />

im zwischenmenschlichen Bereich.<br />

„Das Geheimnis des Erfolges liegt wohl darin, wie<br />

man am besten den Teamgedanken umsetzt. Also<br />

die Schwächen des Partners akzeptiert“, zeigte sich<br />

Annette Hanssum, Marketing & PR GORE-TEX®<br />

products, von der 13. Auflage des GORE-TEX®


Transalpine-Run angetan: „Sieben Tage sind lang,<br />

das schweißt zusammen und macht auch den Charakter<br />

des TAR als Teamwettbewerb aus. Beeindruckend<br />

ist für mich immer wieder, wie emotional die<br />

Athleten im Ziel reagieren, wenn sie die letzten Meter<br />

geschafft haben.“<br />

Bereits morgens präsentierte sich der Wintersportort<br />

Sulden im Nebel und Dauerregen. Auf der fast 3000<br />

m hohen Tabarettascharte waren die Temperaturen<br />

empfindlich niedrig gepaart mit heftigem Wind und<br />

schwierigen Trails. Die harten Witterungsbedingungen<br />

waren nicht nur eine Belastungsprobe für die<br />

Sportler, auch fürs Material. „Es hat sich gezeigt,<br />

wie enorm wichtig die richtige Bekleidung ist“, so<br />

Annette Hanssum.<br />

Als der letzte Meter gelaufen war, entlud sich die<br />

Anspannung in Sulden. Die Tennishalle war gefüllt<br />

mit Fans, Touristen und Familienangehörigen, die<br />

für einen lautstarken Empfang sorgten. Es war die<br />

Zeit für große Emotionen und Freudentränen. Die<br />

Athleten saßen zusammen, genossen den Augenblick<br />

oder pflegten ihre Verletzungen und Blessuren,<br />

nachdem sie sich sieben Tage lang auf sportlich<br />

höchstem Niveau auseinandergesetzt, bis zur<br />

Erschöpfung und darüber hinaus gekämpft hatten.<br />

Als harte Probe erwies sich das Finale auch für die<br />

beiden Schwedinnen Lina und Sanna El Kott Helander,<br />

die alle sieben Etappen dominierten und mit<br />

großem Vorsprung die Kategorie Women gewannen.<br />

Immer sah man die beiden 23-Jährigen aus<br />

Östersund lachen, nur am letzten Tag nicht mehr.<br />

Die eineiigen Zwillinge litten unter schmerzhaften<br />

Knöchelentzündungen, erstaunlicher Weise an<br />

denselben Stellen. Aber sie bissen auf die Zähne<br />

und ließen sich in Sulden von ihren Fans feiern.<br />

„Großartig, wir haben es geschafft“, jubelten die<br />

Skandinavierinnen.<br />

Großer Kampf war auch in den anderen Klassen<br />

angesagt. Es blieb aber bei den bestehenden Kräfteverhältnissen.<br />

Den Sieg in der Klasse Master Men<br />

holten sich wie im Vorjahr die Deutschen Florian<br />

Holzinger und Stefan Holzner mit sieben Etappenerfolgen.<br />

Interessant ihre Gesamtzeit. Mit 30:16.11,9<br />

Stunden lagen sie noch vor Hugenschmidt/Dippacher,<br />

den Zweiten in der Kategorie Men.<br />

Angesichts der Dominanz von Holzinger/Holzner<br />

war Platz 2 für die starken Anton Philipp/Seppi Neuhauser<br />

(GER/GER) ein starkes Resultat. „Der Seppi<br />

hat mich durchgezogen“, bedankte sich Anton Philipp<br />

bei seinem Teamkameraden Neuhauser. Der<br />

nach seiner elften Teilnahme auf ein positive Bilanz<br />

zurückblicken kann: „Ich bin jetzt elfmal gestartet,<br />

fünfmal ist mein Partner<br />

ausgeschieden,<br />

sechsmal bin ich<br />

durchgekommen,<br />

davon jetzt zweimal<br />

mit Dodo.“ Jetzt darf<br />

man auf das kommende<br />

Jahr gespannt sein.<br />

Denn dann starten Philipp/<br />

Neuhauser in der Kategorie Senior<br />

Master Men.<br />

Die Kategorie, die in diesem Jahr extrem spannend<br />

verlief, auch wenn Dr. Thomas Miksch seinen achten<br />

und Partner Jörg Schreiber seinen vierten Sieg<br />

in der Zeit von 34:08.10,7 Stunden feierte. „Bis auf<br />

den ersten Tag lief es gut, wir haben die Zähne aufeinander<br />

gebissen“, sagte Miksch, der von Beginn<br />

an unter einer Wadenverletzung litt. Jörg Schreiber:<br />

„Unsere Erfahrung hat uns geholfen, wir sind<br />

schlau gelaufen.“<br />

Ein Spaziergang war die Angelegenheit aber bestimmt<br />

nicht. Besonders das Duo Wolfgang Freimoser/Holger<br />

Schulze (GER/GER) erwies sich als<br />

würdiger Gegner. „Aber jetzt ist der Akku komplett<br />

leer“, gestand Schulze, der mit 101 Etappenstarts<br />

absoluter Rekordhalter beim GORE-TEX® Transalpine-Run<br />

ist.<br />

Ebenso spannend verlief das Rennen in der Kategorie<br />

Master Mixed, wo es zwischen Kim Mulder/Willem<br />

Van‘t Veer (NL/NL) und Eva Färberböck/Mathis<br />

Bode (GER/GER) hin und her ging. Beide Teams<br />

gewannen je <strong>drei</strong> Etappen, Färberböck/Bode sogar<br />

die prestigeträchtige<br />

Finaletappe.<br />

Doch das bessere<br />

Ende hatten die<br />

Niederländer mit<br />

einer Gesamtzeit<br />

von 36:23.10,5 Stunden.<br />

Färberböck/Bode<br />

wiesen einen Rückstand<br />

von 29.13 Minuten auf.<br />

Eindeutiger ging es dagegen in der Kategorie Mixed<br />

zu. Die beiden Kanadier Marianne Hogan/Mathieu<br />

Blanchard gewannen alle sieben Etappen und<br />

in 32:46.24,0 Stunden auch die Wertung dieser Kategorie.<br />

Bis zum letzten Tag leistete allerdings die<br />

schottische Vertretung Helen Bonsor/Andrew Fallas<br />

auf Rang 2 in 34:01.40,6 Stunden Gegenwehr.<br />

„Sie waren einfach zu stark“, erkannte Helen Bonsor,<br />

die Siegerin in der Women Kategorie von 2015,<br />

die Dominanz der Nord-Amerikaner neidlos an.<br />

Nicht nur sportlich stimmte es bei der 13. Austragung<br />

des GORE-TEX® Transalpine-Run. Die Westroute<br />

von Fischen im Allgäu nach Sulden am Ortler<br />

kam bei den fast 600 Sportlern aus 30 Nationen<br />

bestens an. Grandiose Landschaften, beste Trails<br />

und spektakuläre Downhills sorgten trotz großer<br />

Anstrengungen für beste Stimmung und Motivation<br />

im Feld. Die Etappenorte Fischen im Allgäu, Lech<br />

am Arlberg, St. Anton am Arlberg, Landeck, Samnaun,<br />

Scuol, Prad am Stilfserjoch und Sulden am<br />

Ortler präsentierten sich als starke Gastgeber.


KÄSTLE Powder Department Ladies Days<br />

am Stubaier Gletscher<br />

26.-28. Jänner 2018<br />

Freeriden wird auch unter den Ladies mehr und<br />

mehr zum Thema – wenn das Angebot stimmt.<br />

Das Powder Department am Stubaier Gletscher<br />

hatte mit den KÄSTLE POWDER DEPARTMENT<br />

LADIES DAYS bereits vor zwei Jahren den richtigen<br />

Riecher und setzt die Erfolgsgeschichte mit<br />

dem exklusiven Damen-Wochenende auch im<br />

kommenden Winter fort. Von 26.-28. Jänner sind<br />

wieder alle Ladies - von Freeride-Anfängerinnen<br />

bis zu Freeride-Könnerinnen - eingeladen, am<br />

Stubaier Gletscher erste Powderluft zu schnuppern<br />

oder mit Profis tiefer in die Materie einzutauchen.<br />

Gemeinsam mit den Partnern KÄSTLE,<br />

ORTOVOX und POC hat das POWDER DEPART-<br />

MENT Stubaier Gletscher wieder ein einmaliges<br />

Angebot auf die Beine gestellt.<br />

Eine limitierte Anzahl von 24 Damen, 4 engagierte<br />

Guides, ein 4-Sterne-Hotel und Top-Leihmaterial<br />

machen die KÄSTLE POWDER DEPARMENT<br />

LADIES DAYS zum exklusiven Event, für welchen<br />

bereits im vergangenen Winter einige Damen alles<br />

versucht haben, um noch teilnehmen zu können. Im<br />

Jänner 2018 gibt es die nächste Chance, zwei Tage<br />

lang die Runs im Powder Department am Stubaier<br />

Gletscher zu testen und über die eigene Komfortzone<br />

hinauszugelangen. Die Guides, alles staatlich<br />

geprüfte Berg- und Skiführer und bekannte Namen<br />

in der Szene, haben bei den Damen 2017 schon<br />

wahre Begeisterungswellen ausgelöst und sind<br />

auch 2018 mit vollem Engagement wieder dabei.<br />

Jede Dame, die einen Platz bei den KÄSTLE POW-<br />

DER DEPARTMENT LADIES DAYS ergattert, darf<br />

sich auf ein erlebnisreiches Wochenende in Österreichs<br />

größtem Gletscher-Skigebiet freuen, mit<br />

Rundum-Betreuung und einem Inklusiv-Leistungspaket<br />

von Guiding, über Liftpass und Leihmaterial<br />

bis zu Wellness, Essen und Getränke.<br />

Foto: Daniel Hug - Terragraphy.de<br />

Programm KÄSTLE Powder Department Ladies<br />

Days 2018<br />

Freitag, 26.01.2018:<br />

18:30 Uhr: gemeinsames Abendessen mit Vorstellung<br />

der Partner und Safety-Briefing<br />

Samstag, 27.01.2018:<br />

09:15 Uhr Café in der Ladies Lounge am Stubaier<br />

Gletscher, Eisgrat 2.900 m<br />

09:30 bis 10:00 Uhr Ausgabe KÄSTLE Ski am Eisgrat<br />

10:00 bis 13:00 Uhr Freeride Runs mit Guides in 4<br />

verschiedenen Levels<br />

13:00 bis 14:00 Uhr Mittagessen<br />

14:00 bis 16:00 Uhr Safety-Check, LVS-Station,<br />

Freeriden<br />

Sonntag, 28.01.2018:<br />

09:15– 12:00 Uhr Freeride Runs mit Guides,<br />

LVS-Station, Safety-Check<br />

12:00 – 13:30 Uhr Mittagessen<br />

13:30 – 15:30 Uhr Freeride Runs mit Guides in 4<br />

verschiedenen Levels<br />

15:30 – 16:00 Uhr Café/Tee in der Ladies Lounge<br />

Weitere Details, Packagepreise und Anmeldung<br />

unter www.stubaier-gletscher.com/ladiesdays<br />

Werbung<br />

Öl – das tropfende Gold für<br />

uns Menschen<br />

In Haslach in OÖ entstehen Leinöl, Hanföl, Distelöl,<br />

Sesamöl, Mohnöl, Rapsöl und Sonnenblumenöl. Die<br />

Wertigkeit von Leinöl ist am höchsten, gefolgt vom<br />

Hanföl. Leinöl hat den höchsten Anteil an Omega 3<br />

Fettsäuren, nämlich bis zu 60 Prozent (gut für unser<br />

Immunsystem, senken den Blutdruck, senken Cholesterin).<br />

Kein anderes Öl bekommt das hin.<br />

Leinsamen hat 40 Prozent Ölgehalt, es<br />

können 25 Prozent ausgepresst werden.<br />

Auf einen Liter Leinöl kommen circa vier<br />

Kilogramm Leinsamen.


Beim Hanföl ist der Anteil Omega 3 und Omega 6<br />

Fettsäuren ausgewogen. Menschen die den Geschmack<br />

von Leinöl nicht mögen, kann empfohlen<br />

werden, das Öl in einen Fruchtsaft oder einen Aufstrich<br />

beizumengen, wobei das kaltgepresste Öl<br />

nicht mehr diesen intensiven Eigengeschmack hat.<br />

Ein einfacher Tipp: Je mehr ungesättigte<br />

Fettsäuren ein Öl hat, umso empfindlicher<br />

ist es was vor allem Wärme betrifft.<br />

Lein- und Hanföl sollen dunkel und kühl gelagert<br />

werden. Spätestens nach dem Öffnen gehören sie<br />

in den Kühlschrank.<br />

Sesamöl kann zum Braten verwendet werden, Distel-<br />

und Rapsöl können schonend erhitzt werden.<br />

Würde ein kaltgepresste Öl zum Braten verwendet<br />

werden, beginnt es zu rauchen und das Öl ist kaputt<br />

und hat keine Wirkung mehr. Mit kaltgepresstem Öl<br />

kann eine angerichtete Speise verfeinert werden.<br />

Das warmgepresste Öl wiederum kann zum Beispiel<br />

für Leinölerdäpfel verwendet werden. Das Mohnöl<br />

mit seinem intensiven Mohngeschmack, passt hervorragend<br />

zu Süssspeisen (Mohnudel, Ölkuchen).<br />

Die Rohstoffe für die in Österreich produzierten Öle<br />

werden in der Regel – bis auf Sesam – in Österreich<br />

angebaut. Leinsamen wird im Wald- und Weinviertel<br />

angebaut und in der Gegend um Ried. Hanf wird<br />

auch wieder vermehrt von einigen Bauern im Mühlviertel<br />

angebaut.<br />

Jeder sollte für sich entscheiden, ob er importiertes<br />

Olivenöl kauft, wo wir doch in Österreich teils hochwertigere<br />

Öle haben und damit die eigene Wirtschaft<br />

beleben.<br />

Fotos: Erwin Hofbauer<br />

Kaltgepresstes Öl ist hochwertiger als<br />

warmgepresstes Öl, sollte aber nicht erhitzt<br />

werden.<br />

Tipps beim Einkauf:<br />

• am hochwertigsten sind<br />

kaltgepresste Öle und die<br />

Erstpressung<br />

• Kaltgepresste Öle nicht erhitzen<br />

• Produkte verwenden, die<br />

heimisch sind und auch<br />

hier erzeugt werden<br />

Towers mit toller Performance beim<br />

arte Hotel Cup<br />

Nach langem Warten war es am 16. September,<br />

endlich soweit. Der neue gegründete Basketballverein,<br />

die Kufstein Towers, starteten in der Kufstein<br />

Arena in die bevorstehende Basketballsaison,<br />

allerdings anders als geplant: Der ursprünglich als<br />

Drei-Länderturnier geplante Basketballsamstag mit<br />

dem Gastgeber Kufstein Towers, Fellbach Flashers<br />

und den Schweizern CVJM Frauenfeld musste<br />

kurzfristig geändert werden: Durch eine Verlegung<br />

des Turnieres konnten die Nachbarn aus der<br />

Schweiz nicht teilnehmen und die Fireballs aus Bad<br />

Aibling sprangen kurzfristig ein. Die Aufstellung der<br />

Bad Aiblinger war sehr abenteuerlich wie die Fireballs<br />

selbst kommentierten: „Eine Mischung aus der<br />

u18m, den Herren II und einem Spieler aus der Herren<br />

I Mannschaft.“ Nichtsdestotrotz wurde aus dem<br />

samstägigen arte Hotel Cup ein Basketballfest, mit<br />

hochkarätigen Spielern.<br />

Das erste Spiel bestritten die Gastgeber gegen die<br />

Fireballs. Nach der anfänglichen Führung, gelang<br />

den Towers kein Korb mehr und sie lagen schnell<br />

mit zehn Punkten zurück. Beinahe das komplette<br />

Spiel über liefen sie dem Rückstand hinterher. Vor<br />

allem Mica Miceta war kaum zu stoppen und erzielte<br />

teilweise unglaubliche Dreipunktewürfe. Die Kufsteiner<br />

machten es den Bad Aiblingern schwer und<br />

kamen im letzten Viertel nochmals auf <strong>drei</strong> Punkte<br />

heran. Zu viele Eigenfehler entschieden am Ende<br />

das Spiel mit 67:79 zugunsten der Fireballs.<br />

Spiel <strong>Nummer</strong> zwei hieß Fireballs gegen die Fellbach<br />

Flashers, die als Favoriten zum Cup anreisten,<br />

immerhin gelten die Schwaben als Aufstiegsaspirant<br />

in die erste Regionalliga Deutschlands. Hochmotiviert<br />

gingen die Aiblinger Jungstars zum Tip-Off.<br />

Im Spiel konnten die Zuschauer alle Facetten des<br />

Basketballs sehen. Auf beiden Seiten begann das<br />

Spiel mit einem spektakulären Schlagabtausch von<br />

Drei-Punkte-Würfen, allein im ersten Viertel fanden<br />

neun Dreier den Weg in den Korb, am Ende waren<br />

es 31 verwandelte Drei-Punkte-Würfe im Verhältnis<br />

11:21. Trotz der schon sehr stark an Profi-Baskteball<br />

erinnernden Spielweise der Flashers und einiger<br />

Dunkings hielt der Mix aus Bad Aibling tapfer<br />

dagegen. Die Fireballs-Jungs scheuten auch das<br />

Eins gegen Eins nicht und viele Spielzüge führten<br />

zum Korberfolg. Mit Kampfgeist wurden Rebounds<br />

geholt und der Gegner zu Fehlpässen gezwungen.<br />

Nach vier mal zehn Minuten konnte die Fireballs mit<br />

87 Punkten das Feld verlassen. Für die Flashers<br />

standen 136 Punkte auf der Anzeigetafel was den<br />

Sieg bedeutete. (www.aib-stimme.de)<br />

Um 19 Uhr erfolgte das Hauptspiel. Angeheizt von<br />

DJ C-Rock hatten die Kufstein Towers die Ehre sich<br />

gegen die Halbprofis der Fellbach Flashers rund<br />

um US-Profi Andre Gilette zu messen. Die knapp<br />

100 Besucher sahen eine von Beginn an intensiv<br />

geführte Partie. Erneut waren es die Towers, die die<br />

Führung herausspielen konnten. Doch die Hoffnung<br />

nach einer Sensation währte nur kurz und die Flasher<br />

entschieden das erste Viertel mit 19:13 für sich.<br />

Im zweiten Viertel mussten die Towers dem hohen<br />

Tempo Tribut zollen und erzielten nur acht Punkte.<br />

Jedoch waren die Gastgeber defensiv weiterhin<br />

bemüht und konnten die Flashers bei 19 Punkten<br />

halten. Somit gingen die Festungsstädter mit einem<br />

sich in Grenzen haltenden Rückstand in die Pause.<br />

In der zweiten Halbzeit sahen die Zuschauer eine<br />

spielerische Steigerung der Towers und daher wurde<br />

das dritte Viertel für lange Zeit offen gehalten.<br />

Die Fellbacher ließen ihre Starting Five lange auf<br />

dem Feld um das Spiel endgültig zu entscheiden.<br />

Erst im letzten Viertel wurde der Rückstand endgültig<br />

zu groß und die Flashers zogen davon. Nichtsdestotrotz<br />

kämpfen die Towers immer weiter und<br />

stemmten sich mit allen Mitteln gegen eine hohe<br />

Niederlage. Die Kufsteiner konnten noch einige<br />

schöne Korberfolge erzielen und das Spiel mit<br />

67:99 zufrieden abschließen.<br />

Sportlicher Leiter und Spieler, Fabio Thaler resümierte<br />

nach den Spielen: „Das war der erste große<br />

Basketball Abend in Kufstein. Wir haben nun eine<br />

solide Basis und wollen unsere Heimspiele sowohl<br />

sportlich als auch organisatorisch immer weiter<br />

ausbauen.“<br />

Die Kufstein Towers zeigten sich im Nachhinein mit<br />

der sportlichen Leistung sehr zufrieden, und gehen<br />

in die letzten Wochen der Saisonvorbereitung, um<br />

am 29. Oktober in der Kufstein Arena beim Season<br />

Opener gegen die TI Titans Innsbruck zu bestehen.<br />

R E G I O N A L S P O R T | 58<br />

Foto: Benjamin Scherer


Rollstuhl-Basketball in Tirol<br />

Rollstuhl-Basketball ist nicht nur eine der ältesten<br />

Rollstuhl-Sportarten, sondern auch eine der spannendsten<br />

innerhalb des Rollstuhl-Sports. Die Kombination<br />

aus Fahren, Drehen, Stoppen, Fangen und<br />

Werfen sorgt für ein tolles Match. Die enorme Beliebtheit<br />

des Sports spiegelt sich in der Anzahl an<br />

unzähligen Mannschaften weltweit wider.<br />

Rollstuhl-Basketball fördert physische und psychische<br />

Kräfte. Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit<br />

und Reaktionsfähigkeit verbessern sich und<br />

sind für die Entwicklung von Kondition und Koordination<br />

ausschlaggebend.<br />

Wissenswerte Regeln beim Rollstuhl-Basketball<br />

Internationaler Rollstuhlbasketball<br />

in Wörgl<br />

Am 16.09.2017 richtete der RSC Tirol zum achten<br />

Mal in Wörgl den Praschberger Cup aus. Die sieben<br />

eingeladenen Mannschaften stellten eine insgesamt<br />

sehr herausfordernde Konkurrenz für die<br />

Tiroler dar und sie musste sich am Ende mit einem<br />

vierten Platz begnügen. Das erste Spiel gegen Ligakonkurrenten<br />

RBB München Iguanas II konnte<br />

klar mit 43:19 gewonnen werden. Gegen die Rolling<br />

Chocolate Heidelberg, die in der zweiten Bundesliga<br />

spielen, verloren die Tiroler das Spiel mit 21:42.<br />

Im dritten Gruppenspiel trat der RSC Tirol gegen die<br />

Rolling Rebels St. Gallen an und konnten gegen die<br />

Schweizer mit 43:26 gewinnen. Somit belegten die<br />

Tiroler den zweiten Platz in der Gruppe und warteten<br />

auf den Gegner im Spiel um Platz <strong>drei</strong>. Dieser<br />

hieß Sabres Ulmer und ist ein zweiter Bundesligist.<br />

Bis zum dritten Viertel hielten die Tiroler mit und<br />

zollten danach Tribut. Das Platzierungsspiel endete<br />

mit 26:40 für die Ulmer.<br />

„Im Gesamten war der achte Praschberger Cup<br />

wieder ein sehr erfolgreiches Turnier und der RSC<br />

Tirol konnte einen guten vierten Platz von acht<br />

Mannschaften belegen“, resümierte Stefan Thurner,<br />

Trainer vom RSC Tirol.<br />

Ergebnisse:<br />

1. Rolling Chocolate Heidelberg<br />

2. RSV Salzburg 1<br />

3. Sabres Ulm<br />

4. RSC Tirol<br />

5. RSV Bayreuth<br />

6. Rolling Rebels St. Gallen<br />

7. RBB München II<br />

8. SB-DJK Rosenheim<br />

Infobox:<br />

Der RSCTU wurde 1993 gegründet. Der Rollstuhl<br />

Sport Club Tirol Unterland gehört zu einem der<br />

aktivsten Clubs für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer.<br />

Telefon: +43 5 9393 52351<br />

E-Mail: office@rsctu.at<br />

Rollstuhl-Basketball wird von zwei Teams mit je fünf<br />

Personen gespielt. Ziel beider Teams ist es, den<br />

Ball in den Korb des Gegners zu werfen. Mitspielen<br />

dürfen alle, die eine Bein- oder Rumpfschädigung<br />

haben. Bis zum Europacup dürfen auch Personen<br />

ohne Behinderung bei der Meisterschaft mitspielen.<br />

Allen Personen ist es erlaubt, mit Hilfsmitteln die<br />

Bewegungsmöglichkeiten zu verbessern. Für ein<br />

faires Spiel mit unterschiedlichen Handicaps sorgt<br />

die Klassifizierung.<br />

R E G I O N A L S P O R T | 60


Die Geschichte der<br />

Zebrabowl<br />

Die Zebrabowl ist wohl schon so alt wie das Schiedsrichtern<br />

im Österreichischen Football selbst. Immer<br />

wieder fanden vereinzelte Freundschaftsspiele für<br />

den Guten Zweck statt. In dieser Form findet sie<br />

aber erst seit dem Jahr 2007 statt.<br />

Schiedsrichter und Organisator Zoran Tadic hatte<br />

die Idee zu der wiederkehrenden Charity Veranstaltung.<br />

Es handelt sich dabei um ein sehr spaßiges, humoriges<br />

Spektakel. Jedes Jahr gibt es viele Einlagen,<br />

die Spieler, Schiedsrichter und Zuschauer erfreuen.<br />

Der Grundgedanke ist, dass sich einmal im Jahr<br />

die American Football Schiedsrichter auf das Feld<br />

stellen und sich als Spieler versuchen. Natürlich<br />

wird das Team dabei von Freunden<br />

unterstützt. Das sind in den meisten<br />

Fällen aktive oder ehemalige<br />

Football Spieler. Das Team<br />

setzt sich also aus vielen verschiedenen<br />

Lagern zusammen.<br />

So findet man neben<br />

Schiedsrichtern auch<br />

Fotografen, SpielerInnen<br />

aus verschiedenen Ligen in<br />

Österreich und Coaches.<br />

Die Schiedsrichter der Zebrabowl<br />

verfügen selten über Erfahrung<br />

in diesem Bereich! Schon mehrfach<br />

wurden Coaches eingeladen das<br />

Spiel zu leiten, um dem Gedanken der vertauschten<br />

Rollen gerecht zu werden.<br />

Auch der Gegner stellt sich jedes Jahr neu zur Verfügung.<br />

Es gab bereits slowenische, bayrische und<br />

natürlich österreichische Gegner.<br />

Im Jahr 2015 wurde der Verein ZEBRABOWL Gemeinschaft<br />

für soziales Engagement gegründet.<br />

Der Verein ist rein gemeinnützig und Präsident Zoran<br />

Tadic sorgt mit seinem Team bis heute für die<br />

Verwirklichung der jährlichen Veranstaltung.<br />

Jedes Jahr wird im Vorfeld ein neues Spendenziel<br />

verkündet. Es handelt sich immer um Ziele, die den<br />

Organisatoren besonders am Herzen liegen und für<br />

die gute Sache kämpfen. Darunter die<br />

Stiftung Kindertraum, Pink Ribbon, die<br />

Wiener Tafel und die Auftakt GmbH.<br />

Die Spendenbeträge haben sich<br />

seit Start der Veranstaltung jedes<br />

Jahr erhöht.<br />

So wurden im Jahr 2015<br />

beispielsweise insgesamt<br />

€ 4900,- an die Kinderschutzzentren<br />

„Die Möwe“<br />

und die Asylum Thunder gespendet<br />

oder 2016 gingen €<br />

7000,- an das mobile Kinderhospiz<br />

MOMO und 2017<br />

€ 8000 ,- an das Kumplgut Wels.<br />

Durch die Gründung des Vereins kann garantiert<br />

werden, dass das gesamte gespendete Geld 1:1 an<br />

das Spendenziel übergeben wird. Es entfallen keinerlei<br />

Verwaltungskosten, da das Zebrabowl-Team<br />

die Veranstaltung in seiner Freizeit organisiert.<br />

Viele Menschen sind damit beschäftigt, jedes Jahr<br />

ein großartiges Event auf die Beine zu stellen. Viele<br />

Sponsoren unterstützen die Zebrabowl mit Waren<br />

oder finanziellen Mitteln. Ohne die Helfer am Spieltag<br />

wäre ein reibungsloser Ablauf natürlich nicht<br />

möglich!<br />

Da die Veranstaltung immer größer wird, wird auch<br />

immer mehr Unterstützung benötigt.<br />

Deshalb ist es nun möglich außerordentliches Vereinsmitglied<br />

der ZEBRABOWL Gemeinschaft für<br />

soziales Engagement zu werden.<br />

Text und Fotos: Tina Iwantscheff<br />

900 Läufer beim<br />

Pitztal Alpine Glacier Trail<br />

Teilnehmerrekord beim 5. Pitz Alpine Glacier<br />

Trail<br />

Rund 900 Teilnehmer aus über 30 Nationen stellten<br />

sich den insgesamt 5 Trail-Distanzen durch die<br />

Pitztaler Bergwelt und boten den Zuschauern in der<br />

Trail City Mandarfen einen spannenden Lauf-Event.<br />

Der Pitz Alpine Glacier Trail im Pitztal zählt zu den<br />

technisch härtesten und landschaftlich schönsten<br />

Trail Runs in Österreich. Insgesamt ging eine Rekordzahl<br />

von 900 Läufern aus über 30 Nationen am<br />

5. August zwischen 3:30 Uhr und 9:00 Uhr am Fuße<br />

des Pitztaler Gletschers an den Start. Highlight des<br />

Pitz Alpine Glacier Trail ist die Gletscherüberquerung<br />

bei den Strecken P100 SALOMON-Ultra, P85<br />

Pitztaler-Gletscher-Ultra und P42-Glacier-Compressport-Marathon<br />

inkl. Sonnenaufgang am Pitztaler<br />

Gletscher.<br />

Dreifacher Österreich- & Deutschland-Sieg in<br />

der Königsdisziplin<br />

Nach gerade einmal 13:55:01 Stunden erreichte<br />

der Österreicher Gerald Fister das Ziel und gewann<br />

damit die Königsdistanz, den P100 SALOMON Ultra,<br />

der gleichzeitig 5 Qualifikationspunkte für den<br />

Ultra-Trail du Mont-Blanc bringt. Ihm folgten die Österreicher<br />

Florian Grasel (14:15:45) und Reinhold<br />

Schager (15:17:51) und machten damit den <strong>drei</strong>fachen<br />

Österreich-Sieg komplett. „Highlight war der<br />

Streckenabschnitt Kaunergrathütte. Beim Mittelberger<br />

See bin ich sogar für ein Foto mit Florian Grasel<br />

stehen geblieben. Der letzte Anstieg mit ca. 500<br />

Höhenmeter bei drückender Hitze hat mich dann<br />

kurzzeitig ans Limit gebracht. Zum Glück kam die<br />

ersehnte Abkühlung.“ so Fister zu seinen Eindrücken<br />

der Strecke.<br />

Das Treppchen der Damen hingegen wurde von den<br />

deutschen Nachbarn Kathrin Schichtl (17:27:41),<br />

Bianca Logé (19:45:51) und Gabriele Kenkenberg<br />

(21:50:56) eingenommen.<br />

Beim nur unwesentlich kürzeren P85 siegte die<br />

Österreicherin Martina Trimmel (15:40:01) und der<br />

Deutsche André Purschke nach nur 15:04:37 Stunden.<br />

Alle Finisher des P85 wurden ebenfalls mit fünf<br />

Qualifikationspunkten für den Ultra-Trail du Mont<br />

Blanc belohnt.<br />

Die Französin Laetitia Pibis (07:22:18) und der<br />

Deutsche Hannes Namberger (06:09:55) führen mit<br />

ihren <strong>Nummer</strong>-Eins-Plätzen den Siegeszug beim<br />

P42-Glacier-Compressport-Marathon an.<br />

Den P42 –Rifflsee-Sieg teilten sich der Tscheche<br />

Tomas Farinik und der Zillertaler Markus Kröll – sie<br />

liefen mit einer Zeit von 05:04:06 gemeinsam ins<br />

Ziel. Der Damensieg ging ebenfalls an eine Österreicherin:<br />

Anita Eckerstorfer kam nach 06:40:58<br />

Stunden wieder in der Trail City in Mandarfen an.<br />

Die Teilnehmer der kürzeren Distanzen P26 und<br />

P15 lieferten sich ein paar knappe Sekunde-Duelle<br />

um die vorderen Plätze.<br />

Eindeutig aber: Der P15-Sieg der deutschen<br />

Langstreckenläuferin und vielfache nationale Meisterin<br />

Sabrina Mockenhaupt. Mit knappen 20 Minuten<br />

Vorsprung lief sie eine erstklassige Zeit in der<br />

Sprint-Disziplin des Pitz Alpine Glacier Trails.<br />

Mit zahlreichen Sport- und Verpflegungsständen,<br />

sowie einer Liveübertragung auf Leinwand im Zielgelände<br />

verwandelte sich Mandarfen über das Wochenende<br />

in eine wahre Trail City und bot Läufern,<br />

Begleitpersonen und Zuschauern ein Wochenende<br />

ganz im Sinne des Trailrunning-Sports am Dach<br />

Tirols.<br />

R E G I O N A L S P O R T | 63


Ergebnisse der Gesamtwertung des<br />

5. Pitz Alpine Glacier Trails:<br />

Silver- und Austrian Bowl<br />

„Bratislava Monarchs, welcome to the AFL!“<br />

P100 (100 km mit ca. 6.700 Höhenmetern)<br />

Damen:<br />

1. Kathrin Schichtl 17:27:41 (GER)<br />

2. Bianca Logé 19:45:51 (GER)<br />

3. Gabriele Kenken 21:50:56 (GER)<br />

Herren:<br />

1. Gerald Fister 13:55:01,1 (AUT)<br />

2. Florian Grasel 14:15:45,2 (AUT)<br />

3. Reinhold Schager 15:17:51,3 (AUT)<br />

P85 (ca. 85 km mit ca. 5.800 Höhenmetern)<br />

Damen:<br />

1. Martina Trimmel 15:40:01,0 (AUT)<br />

2. Veronika Tuhovčáková 20:20:12,4 (CZE)<br />

3. Yvonne Lehnert 21:50:56,4 (GER)<br />

Herren:<br />

1. André Purschke 15:04:37,0 (GER)<br />

2. Matthias Kodym 15:29:50,5 (AUT)<br />

3. Markus Riegler 16:18:02,5 (GER)<br />

P42 – Glacier<br />

(42 km mit ca. 3.000 Höhenmetern)<br />

Damen:<br />

1. Laetitia Pibis 07:22:18,9 (FRA)<br />

2. Tatiana Mitkina 07:32:43,5 (RUS)<br />

3. Elfi Frank Elfi 08:09:30,1 (AUT)<br />

Herren:<br />

1. Hannes Namberger 06:09:55,6 (GER)<br />

2. Ivan Paulmichl 06:10:36,5 (ITA)<br />

3. Michael Kabicher 06:21:33,7 (AUT)<br />

P42 – Rifflsee<br />

(42 km mit ca. 2.450 Höhenmetern)<br />

Damen:<br />

1. Anita Eckerstorfer 06:40:58,2 (AUT)<br />

2. Griet Vermeulen 07:31:45,3 (BEL)<br />

3. Susanne Elsäßer 07:32:06,6 (GER)<br />

Herren:<br />

1. Tomas Farnik 05:04:06,1 (CZE)<br />

2. Markus Kröll 05:04:06,1 (AUT)<br />

3. Paul Doyle 05:20:47,3 (GER)<br />

P26 (26 km mit ca. 1.600 Höhenmetern)<br />

Damen:<br />

1. Paola Vignani 03:03:13,1 (RSA)<br />

2. Eva Mitteregger 03:53:56,0 (AUT)<br />

3. Monika Wallner 03:56:58,6 (GER)<br />

Herren:<br />

1. Bastian Reichart 03:02:14,3 (GER)<br />

2. Stefan Larcher 03:03:14,0 (AUT)<br />

3. Moritz Mayer 03:04:50,3 (AUT)<br />

P15 (15 km mit ca. 850 Höhenmetern)<br />

Damen:<br />

1. Sabrina Mockenhaupt 01:48:43,6 (GER)<br />

2. Denise Goßner 02:07:27,2 (AUT)<br />

3. Gudrun Neumann 02:15:26,7 (AUT)<br />

Herren:<br />

1. Michael Wallbraun 01:33:16,1 (GER)<br />

2. René Nebauer 01:35:05,1 (AUT)<br />

3. Pjotr Dielen 01:35:11,8 (BEL)<br />

Der 6. Pitz Alpine Glacier Trail findet<br />

vom 2. bis 5. August 2018 statt.<br />

Die Bratislava Monarchs wurden der Favoritenrolle<br />

gerecht<br />

Um 15:00 Uhr am 29. Juli wurde im Wörthersee<br />

Stadion in Klagenfurt der Silver Bowl XX angepfiffen.<br />

Die Generali St. Pölten Invaders spielten<br />

gegen die Bratislava Monarchs um den Aufstieg<br />

in Österreichs höchste Football Spielklasse,<br />

in die AFL. Im direkten Vergleich steht es 82:8<br />

für die Bratislava Monarchs. Exakt ausgeführte<br />

Passspiele waren mitverantwortlich für die Vernichtung<br />

der Invaders.<br />

Kick Off für die Bratislava Monarchs und die Niederösterreicher<br />

starteten an der eigenen 39 Yard Linie.<br />

Im zweiten First Down liefen die Invaders zum<br />

Touch Down mit geglücktem Extrapunkt – 0:7. Kick<br />

Off durch die Endzone und somit Touch Back und<br />

die Monarchs starteten an der 25 Yard Linie. Nach<br />

zwei First Downs standen die Monarchs an der 50<br />

Yard Linie. Nach einem Pass gelang Jakob Lukác<br />

der Lauf in die Endzone. Sie sicherten sich den Extrapunkt<br />

und glichen aus. Das Passspiel der St. Pöltner<br />

ging nicht auf und die Mannen aus Bratislava<br />

eroberten sich den Ball. Nach dem ersten Versuch<br />

standen sie an der 25 Yard Linie der Invaders. Nach<br />

Fotos: Sportfotografen<br />

Text: Nathalie Zuch R E G I O N A L S P O R T | 65


<strong>drei</strong> First Downs waren die Monarchs in der Endzone<br />

(12 Yard) – Seitenwechsel.<br />

Die Defense der Niederösterreicher hielt lange<br />

Stand bevor die Slowaken den Touch Down landeten.<br />

Der Extrapunkt zählte – 14:7. Die Invaders<br />

schafften im Gegenzug kein zweites First Down und<br />

die Monarchs starteten an der eigenen 12 Yard Linie.<br />

Sie zeigten ein solides Spiel von First Down zu<br />

First Down. Dann der Pass und der Lauf von Jakob<br />

Lukác über das halbe Spielfeld zum Touch Down.<br />

Der Extrapunkt zählte und es stand 21:7.<br />

Die Invaders konnten ihre <strong>drei</strong> Versuche nicht umsetzen<br />

und punteten im Letzten. Die slowakische<br />

Offense trat ihr Spiel an der eigenen 42 Yard Linie<br />

an. 18 Sekunden vor der Halbzeit drittes Time<br />

Out für die Bratislava Monarchs, die<br />

an der gegnerischen 14 Yard Linie<br />

standen. Ein gefangener Pass<br />

in der Endzone und ein Extrapunkt<br />

ließen die Monarchs<br />

mit 28:7 in die Halbzeit gehen.<br />

Kick Off für die Generali<br />

St. Pölten Invaders. Ein<br />

Pass der Sonderklasse<br />

brachte den Touch<br />

Down für die Slowaken.<br />

Die Two Point Conversion<br />

misslang – 34:7. Die Niederösterreicher<br />

kamen über<br />

ein First Down nicht hinaus.<br />

Turn Over für die Slowaken. Die<br />

Invaders konnten nicht gegen die<br />

Monarchs stand halten und zum Ende<br />

des dritten Viertels waren sie an der fünf<br />

Yard Linie.<br />

Noch ein Yard bis zum Touch Down der Monarchs<br />

und die St. Pöltner zeigten, was gute Defense Arbeit<br />

ist. Im vierten Versuch standen die Führenden<br />

wieder an der fünf Yard Linie und verloren den<br />

Ball. Das Ballrecht wechselte zu den Invaders. Die<br />

Defense der Slowaken erzielte einen Safety und<br />

stellte auf 36:7 und wieder mussten die Niederösterreicher<br />

mit der Defense auf das Spielfeld. Einen<br />

Punt der Monarchs konnten die Niederösterreicher<br />

aufnehmen. Sie starteten zum Angriff und versuchten<br />

sich wieder im Passspiel, das nicht aufging. Der<br />

Ball wechselte wieder zu den Bratislava Monarchs.<br />

Im zweiten First Down gelang hier der Pass und ein<br />

Run über 30 Yards zum Touch Down plus Extrapunkt.<br />

Drei Minuten vor Schluss stand es 43:7 und<br />

die Mercy Ruel trat in Kraft, also die Uhr läuft durch.<br />

Den Monarchs gelang noch eine Interception und<br />

das Spiel endete mit 43:7. Der MVP (Most Valuable<br />

Player) Award des Spieles ging an Daniel Dobson.<br />

Dacia Vienna Vikings zerschlugen den<br />

Traum vom Triple der Swarco Raiders<br />

Tirol<br />

In bisher elf Finalspielen der Dacia Vienna Vikings<br />

gegen die Swarco Raiders Tirol steht es bis<br />

heute 6:4 für die Wiener. 13 mal holten sie sich<br />

seit ihrer Gründung den Meistertitel und sind<br />

somit die Rekordmeister der Austrian Football<br />

League. Die Raiders konnten den Titel fünfmal<br />

seit deren Gründung nach Tirol<br />

holen. Die Militärmusik Salzburg<br />

spielte zur Eröffnung die Österreich<br />

Hymne und war für<br />

die Halftime Show zuständig.<br />

4.400 Fans waren beim<br />

Kick Off zur Austrian<br />

Bowl XXXIII im Wörthersee<br />

Stadion Klagenfurt,<br />

am 29. Juli mit dabei.<br />

Vor dem Spiel wurde<br />

der MVP (Most Valuable<br />

Player) Award an die<br />

besten Spieler der Saison<br />

vergeben. Anthony Gardner<br />

von den Ljubljana Silverhawks,<br />

sein Teamkollege Matic Tomce,<br />

Thomas Schnurrer (Projekt Spielberg<br />

Graz Giants), sowie bester Youngster<br />

Bernhard Seikovits (Dacia Vienna Vikings) wurden<br />

geehrt. Über den Titel Coach des Jahres darf sich<br />

Shuan Fatah von den Swarco Raiders freuen.<br />

Vizebürgermeister Jürgen Pfeiler führte den Ehren<br />

Kick Off durch. Kick Off und Re Kick für die Dacia<br />

Vienna Vikings. Die Raider Offense startete in das<br />

Spiel.<br />

Nach nicht verwerteten Spielzügen und einem<br />

Punt, begannen die Vikings an der eigenen neun<br />

Yard Linie. Die Rekordmeister konnten im zweiten<br />

Versuch die Endzone verlassen und einen Run kurz<br />

vor die 50 Yard Linie hinlegen. Nach Yardverlusten<br />

kam wieder die Tiroler Offense zum Zug. Es gab<br />

kein Vorankommen gegen die Defense der Vikings<br />

und diese waren wieder am Ball. Ein Pass über das<br />

halbe Spielfeld in die Endzone führte zum regulären<br />

aber nicht gegebenen Touch Down. Die Wiener ließen<br />

sich davon nicht stören, machten Yard für Yard<br />

gut und liefen zum Touch Down. Eine Minute 42 vor<br />

Schluss stand es mit dem geglückten Extrapunkt<br />

7:0.<br />

Nach dem Seitenwechsel ging der Ball an die Dacia<br />

Vikings über. Ein Lauf über 40 Yard konnte von den<br />

Raiders erst an der eigenen fünf Yard Linie gestoppt<br />

werden. Durch <strong>drei</strong> Strafen setzten sich die Wikinger<br />

selber an die 32 Yard Linie zurück. Ein Field<br />

Goal setzte den Spielstand auf 10:0.<br />

Nach dem Kick Off konnten die Raiders bis an die<br />

gegnerische 10 Yard Linie laufen und darauffolgend<br />

ihren ersten Touch Down landen. Der Extrapunkt<br />

glückte und es stand 10:7.<br />

Die Vikings Offense startete in das Spiel und holten<br />

sich den nächsten Touch Down mit Extrapunkt -<br />

17:7. 30 Sekunden später liefen die Swarco Raiders<br />

nach einem verhinderten Return nach dem Kick Off<br />

und dem Start an der eigenen 20 Yard Linie zum<br />

Touch Down.<br />

Der Extrapunkt passte und es stand 17:14. Die Wiener<br />

entschieden sich im vierten Versuch und fünf<br />

Yards vor dem Touch Down für ein Field Goal, liefen<br />

dann doch durch die Mitte zum Touch Down. Mit<br />

dem Extrapunkt stand es 24:14. Zu sehen gab es in<br />

der ersten Halbzeit Football auf höchstem spielerische<br />

Niveau auf beiden Seiten!<br />

Kick Off für die Swarco Raiders Tirol. Die Wikinger<br />

landen nach gut zwei Minuten einen Touch Down mit<br />

Extrapunkt – 31:14. Die Tiroler kämpften sich durch<br />

die Defense der Vikings, bis in deren Red Zone, aus<br />

der sie sich mit einem Foul wieder selbst raus beförderten.<br />

Im nächsten Versuch gelang nach einem<br />

perfekten Pass der Touch Down, jedoch misslang<br />

der Extrapunkt und es stand 31:20. Return der Dacia<br />

Vikings an die 28 Yard Linie. Bis zum Ende des<br />

dritten Viertels verging kein Spielzug ohne ein Foul.<br />

Die Wikinger standen zum Seitenwechsel an der 14<br />

Yard Linie der Raiders.<br />

Zu beginn des letzten Viertels liefen die Wiener zum<br />

Touch Down mit Extrapunkt – 28:20. Ein Kick Off<br />

return an die eigene 35 Yard Linie der Tiroler ebnete<br />

den Weg zum Touch Down. Die two Point Conversion<br />

misslang – 38:26. Die Raiders Defense wirkte<br />

fast machtlos beim nächsten Lauf der Vikings zum<br />

Touch Down. Nach geglücktem Extrapunkt stand<br />

es 45:26. Nach guter Offensearbeit der Vorjahressieger<br />

gelang den Dacia Vikings eine Interception.<br />

Eine Minute vor Schluss beendeten die Swarco<br />

Raiders Tirol das Spiel und die Dacia Vienna Vikings<br />

sind erneut – nach 2014 – Meister der Austrian<br />

Football League.<br />

Den Pokal an die Raiders übergab der Vizebürgermeister<br />

Jürgen Pfeiler, den Pokal an die Dacia Vienna<br />

Vikings überreichte Landeshauptmann Dr. Peter<br />

Kaiser. Den MVP Award an den Spieler des Spieles<br />

erhielt – durch den Landessportdirektor Mag. Arno<br />

Arthofer – Kevin Burke.<br />

R E G I O N A L S P O R T | 66


Teamplay<br />

auf vier Pfoten<br />

Als Einheit zu sportlichen Höchstleistungen.<br />

Die Geschichte vom Nutztier<br />

zum treuen Sportpartner.<br />

Fotos: Erwin Hofbauer


Die Geschichte der Schlittenhunde ist eng mit der<br />

Geschichte ihrer Besitzer, den Ur-Völkern des Nordens,<br />

verbunden. Die Tiere wurden ursprünglich als<br />

Packtiere und Jagdgehilfen eingesetzt. Ca. 2.000<br />

v. Chr. wurden sie vor den Schlitten gespannt und<br />

bald zum wichtigsten Transportmittel.<br />

Einer der wohl bekanntesten Einsätze von Hundegespannen<br />

war im Jahr 1925, als in Nome (Alaska)<br />

die Diphtherie ausbrach. Auf schnellstem Wege<br />

brachten die Schlittenhunde ein heilendes Serum<br />

von Nenana in das 1.000 Meilen entfernte Nome.<br />

Dadurch konnte die Diphtherie-Epidemie gestoppt<br />

werden. Zum Andenken an dieses Ereignis findet<br />

seit 1973 jedes Jahr das Iditarod Rennen statt.<br />

Nach Mitteleuropa kamen die Huskys in den 50er<br />

Jahren. Seither nimmt die Beliebtheit des Schlittenhundesportes<br />

stetig zu.<br />

Arten von<br />

Hundeschlittenrennen<br />

Unterschieden werden je nach Distanz <strong>drei</strong> Arten<br />

von Rennen. Zu den herausforderndsten Rennen<br />

zählen die Long Trail Rennen, zu denen das Iditarod<br />

mit einer Distanz von 1.800 Kilometer gehört.<br />

Bewältigt werden solche Bewerbe in mehreren<br />

Etappen.<br />

Bei den Mitteldistanzrennen werden um die 40 Kilometer<br />

zurückgelegt. Dazu gehört zum Beispiel das<br />

Rennen in Mautern (Stmk), welches vom in Angerberg<br />

ansässigen RSSC Austria veranstaltet wird.<br />

Diese Rennen können einen oder mehrere Tage<br />

dauern, wobei jeden Tag mittlere Distanzen zurückgelegt<br />

werden.<br />

Als jüngste Kategorie gelten die sogenannten<br />

Sprint-Rennen. Dabei gilt es, kurze Entfernungen,<br />

die der Größe der Gespanne angepasst sind, sehr<br />

schnell hinter sich zu bringen. Dieselbe Strecke<br />

muss bei einer Europa- oder Weltmeisterschaft an<br />

zwei oder <strong>drei</strong> aufeinanderfolgenden Tagen gefahren<br />

werden.<br />

Bei Mitteldistanz- und Sprintrennen wird außerdem<br />

zwischen Teamgröße und Hunderassen unterschieden.<br />

Ein weiteres Reglement bei den Schlittenhunderennen<br />

ist, dass die Hunde zwischen den Etappen<br />

nicht ausgewechselt werden dürfen. Verletzt sich<br />

ein Hund, startet das Team am nächsten Tag mit<br />

einem Vierbeiner weniger, wobei bei jedem Rennen<br />

die Hunde unter ständiger tierärztlicher Kontrolle<br />

stehen.<br />

Canicross – Ein boomender<br />

Zughundesport<br />

Canicross ist ein seit Jahren boomender Zughundesport,<br />

bei dem Mensch und Hund gemeinsam<br />

Höchstleistungen erzielen. Anders als bei den Gespannen<br />

werden Hund und Mensch gleichermaßen<br />

gefordert.<br />

Ursprünglich wurde mit dem Begriff Canicross das<br />

Laufen mit Hund bezeichnet. Heute wird Canicross<br />

als Sammelbegriff für den Zughundesport beim<br />

Laufen, Scootern und Biken verwendet.<br />

Welcher Hund ist geeignet?<br />

Grundsätzlich ist jeder Hund für die einzelnen Sparten<br />

der Zughundesportart Canicross geeignet, wobei<br />

eine gewisse Größe durchaus vorteilhaft ist. Die<br />

für den Hund aufzubringende Zugkraft ist je nach<br />

Sparte unterschiedlich, wobei der Zug beim CaniX-Run<br />

je nach Leistung und Gewicht des Menschen<br />

für den Hund anstrengender ist. Der große<br />

Vorteil hier ist jedoch, dass sich der Hund jederzeit<br />

eine Pause gönnen kann – denn der Mensch läuft<br />

auch ohne Zug.<br />

Beim CaniX-Scooter und CaniX-Bike ist die für den<br />

Hund aufzubringende Zugkraft aufgrund des geringen<br />

Rollwiderstands und dem dadurch geringeren<br />

Zuggewicht deutlich niedriger. Im Gegensatz dazu<br />

ist jedoch ein konstanterer Zug von Nöten, da der<br />

Mensch hier (außer bei Wettkämpfen) mit Hilfe der<br />

Bremsen sogar gegen den Zug arbeitet. Letzteres<br />

ist besonders bei trainierten und schnellen Hunden<br />

ein absolutes Muss, denn Sicherheit geht für Hund<br />

und Mensch immer vor!<br />

Über 30 Kilometer pro Stunde<br />

Beim Laufen erreichen Teams eine Geschwindigkeit<br />

von 10 bis 15 Km/h. Die europäischen Spitzenteams<br />

können dieses Tempo sogar noch toppen<br />

und knacken regelmäßig die 20km/h-Marke. Beim<br />

Scooter und Bike sind noch höhere Geschwindigkeiten<br />

von teilweise über 30 Km/h die Regel.<br />

Doch bevor es soweit ist, müssen Mensch wie auch<br />

Hund viel trainieren. Dabei geht es nicht nur um den<br />

körperlichen Aspekt. Denn neben dem Aufbau von<br />

Muskeln, der Ausdauer, sowie der nötigen Motivation<br />

muss auch die Kommunikation zwischen Musher<br />

(Mensch) und Hund stimmen. Zusätzlich sorgt<br />

ein spezielles Leinen-Gurtsystem für die nötige Sicherheit.<br />

(Informationen über Canicross wurden zum Teil von „Hauptstadt Canicross“<br />

zitiert)<br />

R E G I O N A L S P O R T | 70


SALOMON Zugspitz Ultratrail<br />

powered by LEDLENSER 2017<br />

Fotos: Maximilian Draeger<br />

Thomas Farbmacher gelingt die<br />

erste Titelverteidigung in der<br />

Geschichte des Zugspitz Ultratrails.<br />

Thomas Farbmacher, der Titelverteidiger aus<br />

Hopfgarten bei Kitzbühel, hat das geschafft, was<br />

vor ihm noch kein Athlet beim SALOMON Zugspitz<br />

Ultratrail powered by LEDLENSER realisiert<br />

hat. Der 30-jährige Österreicher setzte sich<br />

am Samstag, 17. Juni, im Zugspitzdorf Grainau<br />

nach 101,5 Kilometer und 5.412 Höhenmeter in<br />

der Zeit von 11:22.09,6 Stunden durch und verteidigte<br />

damit als erster Athlet überhaupt seinen<br />

Sieg aus dem Vorjahr. „Eigentlich kann ich es immer<br />

noch nicht glauben, dass ich das geschafft<br />

habe, was sonst noch niemandem beim ZUT gelungen<br />

ist. Mal schauen, ob nächstes Jahr das<br />

Triple möglich ist“, jubelte Farbmacher.<br />

Der Hopfgartener lief trotz Magenprobleme rund<br />

20 Minuten schneller als bei seinem Sieg 2016.<br />

Rang zwei ging an den starken Schweizer Walter<br />

Manser (11:55.23,7 Stunden), der lange Zeit<br />

führte, im Mittelteil aber dem Tempo von Farbmacher<br />

nicht mehr folgen konnte. Dritter<br />

wurde der Franzose Thery Jonathan in 12:55.31,3<br />

Stunden.<br />

Schnellste Frau über die Ultratrail-Distanz rund<br />

um die Zugspitze war Lisa Mehl aus Esslingen in<br />

13:54.22,1 Stunden souverän vor Basilia Förster<br />

(Neuried, 15:39.40,8) und der Ungarin Tünde<br />

Papp (17:21.49,8). Zweitschnellste Frau auf der<br />

Ultratrail-Strecke war Denise Zimmermann, Siegerin<br />

in der Master Women Kategorie, mit einer<br />

Zeit von 15:15.02,1.<br />

Neben dem Ultratrail war die Deutsche Meisterschaft<br />

im Trail das zweite Hauptereignis.<br />

Über die Distanz 81,4 Kilometer setzte sich der<br />

35-jährige Markus Mingo (9:02,17,2 Stunden)<br />

aus Kötzting ganz souverän vor Alexander Dautel<br />

(9:16.37 Stunden, Kronach) und Max Kirschbaum<br />

(9:16.54,1 Stunden, Otterbach) durch.<br />

Während Mingo mit 14 Minuten Vorsprung ins<br />

Ziel kam, trennten Dautel und Kirschbaum nur<br />

17 Sekunden nach mehr als 81 Kilometer. Beim<br />

Titelrennen der Frauen setzte sich die Münchnerin<br />

Eva Sperger (10:46.18,6 Stunden) durch.<br />

Das Zugspitzdorf Grainau, seit 2011 Zielort des SA-<br />

LOMON Zugspitz Ultratrail powered by LEDLEN-<br />

SER, platzte am Wochenende aus allen Nähten.<br />

Knapp 2.400 Teilnehmer aus 48 Nationen gingen<br />

bei der siebten Auflage des größten Trailrun-Events<br />

Deutschlands an den Start. Und sorgten natürlich<br />

auch für eine tolle Stimmung am Vorabend. Als die<br />

Jungen und Mädels mit ihren riesigen Fahnen in alphabetischer<br />

Reihenfolge von Australien bis Zypern<br />

in den Grainauer Musikpavillon einmarschierten, da<br />

gab‘s kein Halten mehr. Die Athleten und Athletinnen<br />

feierten wie eine große Familie, die sich immer<br />

im Juni in Grainau trifft. „Einmal ZUT, immer ZUT“,<br />

hieß es immer wieder.<br />

Und diesmal spielten auch die äußeren Umstände<br />

mit. Nachdem 2015 die Strecke wegen heftigen<br />

Schneefalls verkürzt werden musste und vor einem<br />

Jahr Dauerregen besonders die Downhills gefährlich<br />

glatt werden ließ, zeigten sich am Samstagmorgen<br />

die Zugspitzregion und das Wettersteingebirge<br />

von ihrer besten Seite. Doch die 25 Grad im Tal<br />

und 15 Grad auf einer Höhe von 2.000 m waren<br />

vielleicht einen Tick zu warm. Die leicht drückende<br />

Hitze machte den Athleten doch manchmal zu<br />

schaffen. Und diejenigen, die in der Nacht auf den<br />

Passagen zwischen den Verpflegungsstationen 9<br />

und 10 unterwegs waren, kämpften mit Sichtbehinderungen<br />

durch dichten Nebel.<br />

Bevor es am Samstagmorgen los ging, führte der<br />

Blick auf die Startliste. „Ich denke Andreas Tockner<br />

und Walter Manser dürften die größten Konkurrenten<br />

sein“, meinte Thomas Farbmacher. Doch Tockner,<br />

der Sieger des Hochkönigstrails, hielt nur bis<br />

zur V2 bei Kilometer 19,5 mit. Als sehr schnell erwies<br />

sich der Appenzeller Manser, der auch im Vorjahr<br />

klar geführt hatte, sich dann aber verlaufen und<br />

als Vierter sogar noch das Podest verpasst hatte.<br />

„Der Walter war superstark, besonders im Anstieg“,<br />

zeigte sich Farbmacher beeindruckt. Und der Eidgenosse<br />

machte weiter Druck. Sollte in diesem Jahr<br />

schon frühzeitig so etwas wie eine Vorentscheidung<br />

fallen? Alles sah zumindest danach aus. An der V3<br />

nach 27,20 Kilometer bei der sogenannten Pestkapelle<br />

auf einer Höhe von 1.617 m, hatte sich der<br />

40-jährige Manser bereits um 1:35 Minuten von<br />

dem zehn Jahre jüngeren Farbmacher abgesetzt.<br />

Auf dem Weg über das 2.048 m hohe Scharnitzjoch<br />

– der höchste Punkt des Zugspitz Ultratrails<br />

- zur V5 Hubertushof machte Thomas Farbmacher<br />

Boden gut, holte eine Minute auf und befand sich<br />

plötzlich wieder in Schlagweite. Am Ferchensee<br />

bei Kilometer 67,80 waren aus den <strong>drei</strong> Minuten<br />

Rückstand vier Minuten Vorsprung geworden. Und<br />

obwohl Farbmacher unter erheblichen Magenproblemen<br />

litt („Ich habe während des ganzen Laufs<br />

nur ein Gel und ein paar Stückchen Orange essen<br />

können“) wuchs der Vorsprung von Zwischenzeit zu<br />

Zwischenzeit an. „Ich bin dennoch absolut zufrieden<br />

mit Platz zwei. Ich habe gespürt, dass Thomas<br />

immer näher kommt, konnte aber nicht mitgehen“,<br />

so Manser.<br />

Der Supertrail XL über 81,4 Kilometer und 4.379<br />

HM mit Start in Ehrwald wurde gleichzeitig als Deutsche<br />

Meisterschaft im Trail ausgetragen. Für den<br />

erfahrenen Oberpfälzer Markus Mingo eine klare<br />

Angelegenheit. Bereits bei Kilometer 26 hinauf zum<br />

Scharnitzjoch lag der 35-jährige Nationalmannschaftsläufer<br />

allein vorn. „Ich habe mich gut verpflegt<br />

und lag super im Zeitplan. Über diesen Titel<br />

freue ich mich riesig“, erklärte der souveräne Sieger<br />

Mingo (9:02.17,2). Quasi am Ortseingang von Grainau<br />

sollte die Entscheidung um Platz zwei und <strong>drei</strong><br />

fallen. Bis dahin hatte Max Kirschbaum lange auf<br />

Rang zwei gelegen, kämpfte aber schon frühzeitig<br />

mit heftigen Magenschmerzen. Erst am Ortseingang<br />

überholte Alexander Dautel den Konkurrenten und<br />

sicherte sich Rang zwei mit einer Zeit von 9:16.37,0<br />

Stunden, knappe 17 Sekunden vor Dautel.<br />

Ebenso stark wie Markus Mingo trat auch die Münchnerin<br />

Eva Sperger bei den Frauen auf, die ab der<br />

R E G I O N A L S P O R T | 73


Hämmermoosalm konstant die Führung übernahm,<br />

nachdem die, zu Beginn führende, Melanie Albrecht<br />

verletzungsbedingt nach der V4 ausscheiden musste.<br />

Am Ende sicherte sich Sperger leicht und locker<br />

in 10:46.18,6 Stunden den Titel bei den Frauen.<br />

„Nach dem ersten Anstieg habe ich gedacht, dass<br />

es heute klappen kann“, so die 38-Jährige.<br />

Auch beim Supertrail über 62,8 Kilometer und 3.285<br />

HM mit dem Start in Leutasch entwickelte sich lange<br />

Zeit ein Zweikampf zwischen dem späteren<br />

Sieger Hannes Namberger (Ruhpolding) und dem<br />

Weißenburger Lucas Sörgel. Doch Sörgel litt unter<br />

Krämpfen und war froh, überhaupt ins Ziel zu kommen.<br />

Namberger, ein Ex-Skirennläufer, siegte in<br />

6:42.43,9 Stunden vor Sörgel (7:06.45,4 Stunden)<br />

und Tobias Henkel (Kahla, 7:26.51,3 Stunden).<br />

Bei den Frauen wurde es am Ende richtig spannend.<br />

Zwar gewann Daniela Oemus (Kahla, 7:41.52,6<br />

Stunden) vor Elisabeth Fladerer (Stadtbergen,<br />

7:46.09,3 Stunden). Doch hätte Fladerer nicht bereits<br />

ganz zu Beginn beim Aufstieg zum Scharnitzjoch<br />

geschlagene 18 Minuten eingebüßt, hätte das<br />

Rennen auch anders ausgehen können. So fehlten<br />

Fladerer bei ihrer Aufholjagd aber noch gute vier Minuten<br />

zum Sieg. Rang <strong>drei</strong> ging an die Schweizerin<br />

Andrea Vlasakova in 7:59.28,8 Stunden.<br />

Lukas Nägele aus Freiburg war der Sieg beim Basetrail<br />

XL über 39,3 Kilometer und 2.063 HM mit<br />

Start in Mittenwald nicht zu nehmen. „Ich habe von<br />

Anfang an Tempo gemacht“, erklärte der Breisgauer<br />

nach seinem Sieg in 3:29.22,1 Stunden, der als<br />

Empfehlung für die Berglauf-Weltmeisterschaft im<br />

August am Comer See gelten darf. Tim Dally aus<br />

Netphen bei Siegen holt sich trotz einiger Probleme<br />

im Downhill in 3:38.49,9 Stunden Rang zwei<br />

vor dem Münchner Moritz auf der Heide (3:40.35,5<br />

Stunden). Bei den Frauen ging kein Weg an Favoritin<br />

Maria Koller (Lam, 4:05.23 Stunden) vorbei. „Ich<br />

habe einfach versucht meine Tempo zu halten“, so<br />

Koller. Was auch gelang. Die Zweitplatzierte Caroline<br />

Gredler (Breitenbach) lag in 4:49,28,1 Stunden<br />

fast 45 Minuten zurück. Simone Herzog (Goldbach)<br />

wurde Dritte in 4:51.41,7 Stunden.<br />

Weitaus schneller als in der Zeitplanung vorgesehen,<br />

ging‘s über den kurzen Basetrail (24,9 Kilometer,<br />

1.548 HM, Start in Garmisch-Partenkirchen) zur<br />

Sache. In 2:16.14,3 Stunden war Stefan Knopf (Bischofswiesen)<br />

im Ziel, knapp gefolgt von<br />

Thomas Kühlmann (Wernigerode, 2:17.03,3 Stunden),<br />

aber schon mit großem Abstand vor dem Österreicher<br />

Daniel Rohringer (2:28.38 Stunden). Die<br />

Siegerin bei den Frauen kam aus San Francisco<br />

(USA). Die 25-Jährige Kate Jamboretz setzte sich<br />

in 2:55.10,2 Stunden vor der Zweitplatzierten Regine<br />

Schlump (2:59.12,4 Stunden) und der Dritten<br />

Anika Fels (2:59.37,6 Stunden) durch. „Am Ende<br />

war es verdammt zäh. Aber bergab bin ich halt nicht<br />

so schnell“, kommentierte die Immenstädterin den<br />

Ausgang.<br />

Text Julia Conrad<br />

Cald’oro - Coffee Competence since 1947<br />

Seit 1947 werden in Kufstein original österreichische<br />

Kaffeemaschinen hergestellt. Gegründet unter dem Firmennamen<br />

ALPINA ist das Unternehmen heute nach<br />

wie vor der einzige Kaffeemaschinen-Produzent in Österreich.<br />

Qualität made in Austria seit 70 Jahren.<br />

Die Geschichte von ALPINA<br />

Der Pionier der bekannten Kufsteiner Kaffeemaschinen<br />

war Ing. Theodor Hopfner. Seine Idee, Tiroler Kaffeemaschinen<br />

zu entwickeln, ließ der Wiener Flugzeugbauingenieur<br />

1947 in Kufstein Wirklichkeit werden. Der<br />

Erfolg gab ihm recht und so werden die hochwertigen<br />

Kufsteiner ALPINA-Maschinen noch heute, 70 Jahre<br />

später, hergestellt. Seit 2004 ist Ing. Hannes Grissemann<br />

Inhaber des erfolgreichen Unternehmens ALPINA<br />

und zeichnet für Entwicklung als auch Produktion der<br />

Kaffeemaschinen verantwortlich. Um den Vertriebsmarkt<br />

zukunftsorientiert auszubauen sowie Synergieeffekte zu<br />

nutzen, entschloss sich Ing. Hannes Grissemann 2011<br />

die Bereiche rund um Vermarktung und Service an den<br />

Kufsteiner Kaffeespezialisten, Cald’oro, auszulagern.<br />

Mit langjähriger Branchenerfahrung und dem notwendigen<br />

Gespür für den Markt, lenken seither die beiden<br />

Kaffeeliebhaber Thomas Siedler und Gerald Unterberger<br />

gemeinsam mit ihrem Team erfolgreich die Geschicke<br />

der Marke hinsichtlich Vertrieb und Marketing sowie<br />

Montage und Service.<br />

Cald’oro - Leidenschaft für Kaffee<br />

Foto: ZANELLA-KUX FOTOGRAFIE<br />

Cald’oro hat sich als Coffee Competence Center österreichweit etabliert. Die ALPINA-Kaffeemaschinen, made<br />

in Kufstein, stehen für ausgeklügelte Technologie und absolute Kaffee-Qualität. Dabei wissen die beiden zertifizierten<br />

und langjährigen Barista, Thomas Siedler und Verkaufsleiter Mario Vitale, genau, worauf es beim perfekten<br />

Aroma ankommt. Es bereitet ihnen viel Freude, die Produktpalette immer weiter auszubauen und so zu<br />

gestalten, dass jeder ganz bequem seinen persönlichen Kaffeegenuss zubereiten kann. Durch die hohe Branchenkompetenz<br />

und ihren Weitblick für neue Ideen, ist Cald’oro in Sachen Innovationen und Trends Vorreiter.<br />

Dabei wird selbstverständlich sehr hohen Wert auf die Qualität der Bohnen und ihre Verarbeitungsprozesse<br />

gelegt. Sie sind das Herzstück des ultimativen Kaffee-Erlebnisses. Eine der besten Kaffee-Röstereien in Italien,<br />

Caffè Vero, kooperiert mit Cald’oro als exklusiven Vertriebspartner für Österreich und Süddeutschland. Ein<br />

weiterer Beweis für das hohe Ansehen des Kufsteiner Unternehmens in diesem Fachgebiet. Das 13-köpfige<br />

Team von Cald’oro steht seinen Kunden bei allen Themen rund um die beste Kaffeequalität in der Tasse jederzeit<br />

zur Seite. Das gewisse Plus an Service bieten, ist eine gelebte Mission. So sind die Servicekräfte an 365<br />

Tagen die kompetenten Ansprechpartner für optimale Kaffeequalität. Leidenschaft für Kaffee, die überzeugt.<br />

Zum 70-jährigen Jubiläum ist bei Cald’oro noch bis Ende 2017 die elegant schwarze Sonderedition mit individuell<br />

verstellbarer LED Beleuchtung zu einem attraktiven Geburtstagspreis erhältlich.<br />

Für eine umfangreiche Beratung bezüglich des gesamten Portfolios steht Verkaufsleiter Mario Vitale sehr gerne<br />

telefonisch +43 664 88260388 oder per E-Mail m.vitale@caldoro.com zur Verfügung.<br />

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Eine Sportart mit Tradition<br />

Volleyball<br />

Text: DI Hans Kotek<br />

Stolz. Berechtigt mit recht viel Stolz blickt der Volleyballsport<br />

in Österreich, auch in Tirol, auf seine Geschichte<br />

und seine aktuellen Erfolge zurück. Diese<br />

Ballsportart ist nämlich bei uns seit dem Jahr 1925<br />

bekannt. In organisatorischer Form wird Volleyball<br />

seit dem Jahr 1926 sowohl bei den Damen als auch<br />

bei den Herren gespielt, nachdem es sich zuvor vor<br />

allem in unseren Nachbarländern Ungarn, Jugoslawien<br />

und der Tschechoslowakei großer Popularität<br />

erfreute.<br />

Richtig bekannt wurde die Sportart nach Übertragung<br />

vieler Spiele im Rahmen der Sommer-Olympiade<br />

1972 in München – ein regelrechter Boom setzte<br />

daraufhin auch in unserem Bundesland ein. Sehr<br />

schnell wurden daraufhin Vereine von Ost nach<br />

West in Tirol gegründet.<br />

Im Schnitt organisiert der Tiroler Volleyballverband<br />

um Präsident Dipl.Ing. Hans Kotek bei 42 ordentlich<br />

gemeldeten Vereinen plus neun Hobbyteams Meisterschaftsspiele<br />

mit insgesamt 303 Mannschaften<br />

von den Nachwuchsklassen U-11 hoch bis zu den<br />

allgemeinen Ligen. Im überregionalen Bereich sind<br />

die Vereine TI-Volley, VC Tirol, Hypo Tirol VT, Inzingvolley<br />

und VC Mils mit insgesamt acht zum Teil<br />

sehr erfolgreichen Teams vertreten.<br />

Auch das auf Sand ausgetragene Spiel zwei gegen<br />

zwei hat in Tirol eine lange Tradition. Der heimische<br />

„Volleyball-Guru“ Hannes Kronthaler ließ zu Beginn<br />

der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts in<br />

Terfens, nahe des Badeteichs Weißlahn, die ersten<br />

Beachplätze Tirols erbauen.<br />

Er selbst schlüpfte anfangs auch ins Beach-Dress,<br />

so auch international erfolgreiche Spieler wie Sara<br />

Montagnolli und die Brüder Thomas und Paul<br />

Schroffenegger folgten. Vor kurzem wurde seitens<br />

des TVV-Präsidiums mit Christoph Taxer ein engagierter<br />

neuer Beachreferent gefunden.<br />

Action der Superlative bei Freestyle am<br />

Landhausplatz 2017<br />

Bei der dritten Auflage des „Freestyle am Landhausplatz“-Festivals<br />

der innsbruck-tirol sports GmbH,<br />

sowie des „One year to go-Milestone“ der UCI Straßenrad<br />

WM 2018 mit der „Ride with passion Tour“<br />

standen am, 23. und 24. September, die Themen<br />

„Rad“ bzw. „Bike“ und natürlich „Freestyle“ in allen<br />

denkbaren Facetten im Mittelpunkt. Tausende<br />

Tirolerinnen und Tiroler ließen sich die Gelegenheit<br />

nicht entgehen und testeten das bunte Action-Programm<br />

für alle Generationen. Mit dabei: Mountainbike-Profi<br />

und YouTube-Star Fabio Wibmer.<br />

„Mitmachen“ war 2017 die Devise des Sport-, Kultur-<br />

und Lifestyle-Festivals „Freestyle am Landhausplatz“.<br />

Am Freitag und Samstag standen Workshops<br />

in verschiedenen Trendsportarten, für die „Freestyle<br />

am Landhausplatz“ bekannt ist, am Programm.<br />

Parallel dazu wurden bei der offenen Radlwerkstatt<br />

der Bikerei diverse Zweiräder auf Vordermann<br />

gebracht und im Rahmen der ersten Innsbrucker<br />

Fahrradparade des Klimabündnis Tirol sechs Kilometer<br />

gemeinschaftlich durch die Innenstadt gefahren.<br />

Alles zusammen ein Vorgeschmack auf die UCI<br />

Straßenrad WM 2018 (22. – 30. September 2018)<br />

und die zweite Auflage von Crankworx Innsbruck<br />

(13. – 17. Juni 2018).<br />

Neben weltmeisterlichem Balancieren auf der<br />

Slackline, Slalomfahren mit dem Skateboard und<br />

dem Schlagen von Salti unter Anleitung der Parkour-Profis,<br />

gab es zahlreiche weitere Workshops<br />

auszuprobieren. Skateboard-, Pumptrack-, Freestyle-Soccer-,<br />

Breakdance- und Bike-Technik-Mitmachstationen<br />

sorgten gemeinsam mit diversen<br />

Contests und Showeinlagen für hunderte glückliche<br />

Kindergesichter. Die Trial Bike Youngsters und<br />

die BMX-Profis aus ganz Europa zeigten im Zuge<br />

der Contests, was sonst noch alles auf zwei Rädern<br />

möglich ist. Die Trial-Show von Fabio Wibmer,<br />

Bike-Multitalent und YouTube-Star aus Osttirol,<br />

brachte Hunderte Fans am Landhausplatz zum<br />

Kreischen.<br />

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R E G I O N A L S P O R T | 77


Herausfordernde Strecken der UCI<br />

Straßenrad WM 2018 in Innsbruck -<br />

Lange wurde über die Strecken der UCI Straßenrad<br />

WM 2018 in Innsbruck-Tirol spekuliert. Der<br />

Rad-Weltverband (UCI) und das Organisationskomitee<br />

der 2018 UCI Road World Championships in<br />

Innsbruck-Tirol (Austria) freuen sich, die Strecken<br />

der UCI Straßenrad WM 2018 nun erstmals der Öffentlichkeit<br />

zu präsentieren.<br />

Jedes der insgesamt zwölf Rennen wird zwischen<br />

22. und 30. September 2018 in den Regionen Tirols<br />

– Ötztal mit der AREA 47, Hall-Wattens, Rattenberg<br />

im Alpbachtal Seenland und Kufstein – starten und<br />

zum Ziel im Herzen der Landeshauptstadt<br />

Innsbruck führen.<br />

Die WM-Strecken im Detail<br />

Das UCI Mannschaftszeitfahren der Damen und<br />

der Herren startet am Eingang des Ötztals bei der<br />

AREA 47. Diese beiden Rennen mit knapp 53,8 km<br />

(Damen) bzw. 62,1 km (Herren) sind der Auftakt der<br />

Heim-WM am 23. September 2018. Die ersten 40<br />

Kilometer beider Strecken von Haiming über Telfs<br />

und Zirl bis Kematen verlaufen ident. Während die<br />

Strecke der Herren Elite von Kematen über das<br />

westliche Mittelgebirge – Axams und Götzens – mit<br />

beeindruckenden Ausblicken über ein steiles Teilstück<br />

mit bis zu 10% Steigung nach Völs führt, verläuft<br />

die Route des Damen Elite Rennens von Völs<br />

direkt nach Innsbruck.<br />

20 Kilometer östlich von Innsbruck starten die Einzelzeitfahren<br />

der Juniorinnen und Junioren, der<br />

Herren U-23 und der Damen Elite aus der Region<br />

Hall-Wattens. Nach einem steilen Abschnitt zwischen<br />

Hall und Absam führen die Strecken über<br />

die weiteren MARTHA-Dörfer – eine Reihe von fünf<br />

charmanten Dörfern entlang des Nördlichen Tiroler<br />

Mittelgebirges – zum Ziel. Die Juniorinnen lassen<br />

20,2 km und 192 Höhenmeter, die Junioren, Herren<br />

U-23 und die Damen Elite jeweils 28,5 km und 262<br />

Höhenmeter hinter sich.<br />

„Wir haben bei allen Rennen das äußerste Limit<br />

der sportlichen Vorgaben ausgereizt. Die Strecken<br />

Tirol präsentiert<br />

der WM in Innsbruck-Tirol werden nicht nur besonders<br />

steil mit Steigungen von bis zu 25%, sondern<br />

auch besonders lang sein. Diese Kombination ist<br />

eine große Herausforderung für die SportlerInnen<br />

und verspricht die schwerste WM der Geschichte<br />

zu werden“, so Georg Spazier, Chef des Organisationskomitees<br />

der Innsbruck-Tirol 2018 Rad WM<br />

GmbH.<br />

© ProCyclingMaps<br />

Die historische Kleinstadt Rattenberg im idyllischen<br />

Alpbachtal Seenland ist Startort für das Einzelzeitfahren<br />

der Herren Elite und das Straßenrennen der<br />

Juniorinnen. Letztere müssen vor Zielankunft zudem<br />

den Olympiarundkurs bewältigen. Die Herren<br />

Elite erwartet am Weg von Rattenberg nach Innsbruck<br />

zwischen Fritzens und Gnadenwald ein nicht<br />

zu unterschätzender Anstieg von mehr als 330 Höhenmetern<br />

über eine Distanz von 4,4 km mit einer<br />

maximalen Steigung von 14%.<br />

Gemäß dem Motto „Riding the Heart of the Alps“<br />

lässt der besonders schwere Kurs für das Straßenrennen<br />

der Herren Elite mit rund 5.000 Höhenmetern<br />

auf 265 Kilometern schon jetzt erahnen, wie<br />

R E G I O N A L S P O R T | 78<br />

spektakulär und herausfordernd die WM 2018 sein<br />

wird. Das Rennen führt, ebenso wie die Straßenrennen<br />

der Junioren, der Herren U-23 und der Damen<br />

Elite von Kufstein nach Innsbruck. Anschließend<br />

wird der Innsbruck-Rundkurs – die „Olympiarunde“<br />

– je nach Rennen zwischen ein und sieben Mal<br />

absolviert. Der 24 km lange Rundkurs verläuft über<br />

Aldrans, Lans und Igls bis zum Ziel vor dem Innsbrucker<br />

Landestheater. Die insgesamt 460 Höhenmeter<br />

pro Runde sorgen für ein spannendes Finish.<br />

Beim Herren Elite Straßenrennen folgt auf die sieben<br />

Runden im Süden von Innsbruck mit der Fahrt<br />

auf die Hungerburg durch die sagenumwobene<br />

„Höll“ der herausforderndste Streckenabschnitt<br />

der WM. Durch Passagen mit beeindruckenden 25<br />

Prozent Steigung wird der Name „Höll“ auf diesem<br />

letzten Teilstück der Strecke zum Programm. Das<br />

Ziel ist bei diesem wie bei allen anderen Rennen<br />

in Innsbruck zwischen Landestheater und Hofburg.<br />

„Nach der WM in Villach im Jahr 1987 und in Salzburg<br />

im Jahr 2006, ist es ein besonderes Vergnügen,<br />

mit dem Top-Event im internationalen Straßenradsport<br />

nach Österreich zurückzukehren. Das<br />

Organisationskomitee der 2018 UCI Road World<br />

Championships hat bei der Planung der großartigen<br />

und herausfordernden Strecken alle Register<br />

gezogen. Ich habe keinen Zweifel daran, dass<br />

die Strecken sowohl die AthletInnen, als auch die<br />

Straßenrad-Fans weltweit begeistern werden“, so<br />

UCI-Präsident Brian Cookson.<br />

(v.l.n.r.) Georg Spazier (GF innsbruck-tirol sports GmbH), Franz-Xaver Gruber (Stadtrat Innsbruck), Josef<br />

Margreiter (GF Tirol Werbung) und Thomas Rohregger (Ex-Radprofi und Streckenplaner der UCI Straßenrad<br />

WM 2018) ©Innsbruck-Tirol Rad WM 2018 GmbH<br />

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Vom hochalpinen Leistungsmarsch<br />

zur wiederbelebten Legende<br />

2009 haben die Olympiaregion Seefeld und Achensee<br />

Tourismus die Legende wiederbelebt und den<br />

Karwendelmarsch „neu“ ins Leben gerufen.<br />

Doch wie entstand diese Legende? Mittlerweile<br />

feiert der Karwendelmarsch Jahr um Jahr neue<br />

Rekordteilnehmerzahlen, sodass 2015 zu seiner<br />

siebten Auflage seit Wiederbelebung, ein Teilnahmestopp<br />

bei 2500 Anmeldungen ausgerufen wurde.<br />

Unbestritten ist, dass der Karwendelmarsch zu einer<br />

Institution wurde und mehr als nur ein sportliches<br />

Event im Tiroler Sommer ist. Er ist für die<br />

Teilnehmer, Helfer, Organisatoren, Partner sowie<br />

Zuschauer Emotion und Erlebnis pur.<br />

22 Jahre lang größte Sportveranstaltung in Tirol<br />

1969 fiel der Startschuss zum damals noch hochalpinen<br />

Leistungsmarsch. Der Tiroler Skiverband<br />

organisierte den Karwendelmarsch, der von Scharnitz<br />

bis zum Achensee führte. Dem beginnenden<br />

Fitnessbewusstsein vieler Hobbysportler kam das<br />

sehr entgegen. Mit 3000 bis 4000 Teilnehmern<br />

avancierte der Marsch zu der größten Sportveranstaltung<br />

in Tirol. Man spricht sogar von einer Teilnehmerzahl<br />

von 5000 Leuten. 22 Jahre lang wurde<br />

der Karwendelmarsch ausgetragen. Rekorde um<br />

Rekorde wurden gebrochen, sei es über die Menge<br />

der Lebensmittel, Wasser oder dem Sprit, der für<br />

die Beförderung der Jausen zu den Labestationen<br />

nötig war. Aus Umweltschutzgründen wurde er nach<br />

der 22. Auflage zum Bedauern vieler eingestellt. Es<br />

sollte 17 Jahre dauern bis er wieder zum Leben erweckt<br />

wurde.<br />

Karwendelmarsch 1969 bis 1990<br />

Aus der Notwendigkeit heraus mehr finanzielle Mittel<br />

für die Nachwuchsarbeit und den Betrieb der<br />

Fotos: TSV<br />

Skihauptschule Neustift aufzutreiben, wurde 1969<br />

von engagierten TSV-Funktionären (Arnold Koller,<br />

Dr. Wolfgang Girardi, Robert<br />

Schöpf, Josef Köck<br />

und Siegfried Pilser)<br />

der Karwendelmarsch<br />

aus der Taufe gehoben.<br />

Zunächst als Experiment<br />

angelegt, einen<br />

Abschluss der sommerlichen<br />

Fitnessmärsche<br />

zu organisieren, waren<br />

bereits die ersten Durchführungen<br />

ein voller Erfolg.<br />

Die 52 km lange<br />

Wegstrecke mit mehr als<br />

2000 Höhenmetern wurde<br />

zu einer Herausforderung<br />

für tausende Sportbegeisterte. Jährlich folgten<br />

3000 bis 4000 Aktive der Einladung und nach 10<br />

Jahren zog man erstmals stolz Bilanz, wie die folgende<br />

beeindruckende Aufstellung zeigt. 30.000<br />

Teilnehmer, 60.000 l Tee, 5000 kg Kekse, 5000 kg<br />

Zucker, 60.000 Portionen Suppe, 90.000 Portionen<br />

Zitronen- und Orangensaft, 180.000 Becher und<br />

3.000 Jausenpakete. Dank der breiten Unterstützung<br />

und der vielen ehrenamtlichen Helfer – bis<br />

zu 300 waren entlang der Wegstrecke im Einsatz<br />

– war den Veranstaltungen auch ein finanzieller Erfolg<br />

beschert. Jährlich konnten bis 150.000 Schilling<br />

für den Nachwuchs erwirtschaftet werden. Der<br />

letzte Karwendelmarsch, es war der 22., wurde im<br />

Jahre 1990 durchgeführt. Die Umweltabteilung der<br />

Landesregierung untersagte dem TSV die weitere<br />

Durchführung aus naturschutzrechtlichen Gründen.<br />

Eine gelungene Renaissance gelang vor wenigen<br />

Jahren den Tourismusregionen Achensee und Seefeld,<br />

die den Marsch erfolgreich reaktivierten. (Quelle:<br />

TSV, Festzeitschrift zur 100 Jahresfeier 2013)<br />

Der Weg zu einer Herzeigeveranstaltung<br />

Aus einer Privatinitiative heraus versuchten, vor<br />

zwölf Jahren in etwa, Erich Rettenegger von der<br />

Firma Rückenwind und Pupp Thomas den Karwendelmarsch<br />

wiederzubeleben. Merkten aber schnell,<br />

dass das ein äußerst schwieriges Unterfangen war<br />

diesen genehmigungsfähig<br />

zu bekommen.<br />

Beide setzten sich mit<br />

Martin und Markus<br />

Tschoner von den TV-<br />

B`s Achensee und Seefeld<br />

zusammen. Jedoch<br />

kamen auch diese Herren<br />

an ihre Grenzen den Karwendelmarsch<br />

veranstalten zu dürfen.<br />

„Ich saß zum Schluss mit dem Lapdop bei der Landesregierung,<br />

bei Herren Otto Leiner , und versuchte<br />

alles, die Legende, den Karwendelmarsch „neu“,<br />

zu initiieren!“ erzählte Martin Tschoner, „unsere Idee<br />

war es, den Marsch als nicht reine Sportveranstaltung<br />

zu präsentieren, sondern den Naturpark Karwendel<br />

mit einzubauen. Zusammen mit Hermann<br />

Sonntag, Geschäftsführer vom Naturpark Karwendel<br />

und der damalige Tiroler Landesrätin, Anna<br />

Hosp, fanden wir einen Weg. Wir dürfen zum Beispiel<br />

mit maximal fünf Fahrzeuge in den Naturpark<br />

fahren und haben die Teilnehmergrenze bei 2500<br />

definiert. Weiters beaufsichtigt die Bergrettung den<br />

Event. Wir können aber von stolz sagen, dass der<br />

Karwendelmarsch mittlerweile eine Herzeigeveranstaltung<br />

geworden ist!“<br />

Immer wieder hört man Gerüchte vom Karwendelmarsch.<br />

Was diesen zu einer Legende werden ließ.<br />

Bei der ersten Wiederauflage nahmen 1.300 Personen<br />

daran teil. Viele Kinder von den damaligen<br />

Marschierern gingen mit, da ihre Eltern, Großeltern,<br />

etc. bei der ersten Auflage teilnahmen. Martin<br />

Tschoner betonte zudem: „ Das Bewusstsein der<br />

Wanderer ist in jedem Fall ganz anders als damals.<br />

Sie sind gut ausgerüstet und schauen auf die Umwelt!<br />

Der Karwendelmarsch, egal ob die Veranstaltung<br />

an sich oder das um den Marsch herum, ist zu<br />

was ganz Besonderem geworden. Alle sind mit einer<br />

enormen Begeisterung dabei, engagieren sich<br />

und diese Stimmung überträgt sich auf alle!“<br />

Karwendelmarsch „neu“<br />

2009 war es schließlich so weit. Der Karwendelmarsch<br />

präsentierte sich, bis auf die Strecke, im<br />

neuen Kleid. Die Bewusstseinsbildung für die Gegend<br />

und für die Natur sowie für den Naturpark Karwendel<br />

steht im Vordergrund. Das wird vom Veranstalter,<br />

der Olympiaregion Seefeld und Achensee<br />

Tourismus, als integrativer Bestandteil des Karwendelmarsches<br />

gesehen. Die Zielsetzung ist es dem<br />

Teilnehmer die Schönheit und die Bedeutung des<br />

Karwendel näher zu bringen. Selbst an den Labestationen<br />

findet man nur BIO-Produkte aus Tirol<br />

vor. BIO vom Berg gilt<br />

vom Anbeginn der<br />

Neuauflage als zuverlässiger<br />

Sponsor der<br />

Lebensmittel an den<br />

Jausenstationen. Tiroler<br />

Steinöl findet man in den<br />

Finisherpaketen vor und die<br />

Tiroler Sparkasse gilt seit Wiederauflage<br />

als treuer Partner.<br />

Um sich die Schönheit des größten Naturparkes<br />

Österreichs zur Gemüte zu führen, haben die Teilnehmer<br />

52 oder 35 Kilometer lang Zeit. Die Strecke<br />

führt vorbei am Karwendelhaus, kleiner Ahornboden,<br />

Falkenhütte bis zur Eng. Dort ist für diejenigen<br />

das Ziel, die nur die 35 Kilometer marschieren oder<br />

laufen wollen. Für alle anderen geht es weiter zur<br />

Binsalm, Gramai Hochleger, Gramai Alm, Falzturn<br />

bis nach Pertisau. Dabei gilt es 2.281 Höhenmeter<br />

nur bergauf zu bewältigen.<br />

Über eine Tonne Lebensmittel<br />

Wegen der ständig steigenden Teilnehmerzahl werden<br />

im Schnitt über eine Tonne an Lebensmittel<br />

gebraucht. Weiters arbeiteten über 300 freiwillige<br />

Helfer beim Karwendelmarsch der Rekorde, wie er<br />

zum Beispiel 2015 genannt wurde, mit. Arbeitszeiten<br />

von 10 bis 12 Stunden am Stück waren 14 Tage<br />

zuvor keine Seltenheit.<br />

Es mussten an die 4.000 Bananen, 10.000 Kekse,<br />

1.500 Joghurts sowie 5.000 Salzbriefe und 4.000<br />

Äpfel auf die Labestationen aufgeteilt werden. 470<br />

Kilogramm Gemüse und 250 Liter Hollersirup wurden<br />

verarbeitet. Weiters verteilten die Helfer 230<br />

Kilogramm Käse und 180 Kilogramm Wurst an den<br />

Verpflegungsstationen. Allerdings, die Menge an<br />

Lebensmittel sowie die Rekordteilnehmerzahl von<br />

2500 Startern (Limit) waren nicht alleine der Grund,<br />

dass der Karwendelmarsch 2015 in die Geschichtsbücher<br />

einging, sondern das Wetter. Seit Wiederauflage<br />

fiel kein einziger Regentropfen während der<br />

Veranstaltung.<br />

R E G I O N A L S P O R T | 80 R E G I O N A L S P O R T | 81<br />

Fotos: Achenseetourismus


Österreichische Meisterschaften<br />

im Riversurfen auf der City Wave<br />

Fotos: AlexPapis<br />

Lukas Haigermoser und Eva<br />

Loach werden erneut Österreichische<br />

Meister auf der Multiplex<br />

CityWave der SCS<br />

Obwohl die Konkurrenz im Vergleich zum Vorjahr<br />

dramatisch zugelegt hat, können die beiden Salzburger<br />

Lukas Haigermoser und Eva Loach ihre Titel<br />

bei den zweiten Österreichischen Meisterschaften<br />

im Riversurfen powered by AK Young erfolgreich<br />

verteidigen. Stylische Surfturns und spektakuläre<br />

Tricks auf der Welle begeisterten das Publikum auf<br />

der Multiplex CityWave.<br />

Wien, 17. September 2017: Nach dem Erfolg vom<br />

Vorjahr freute sich die Österreichische Surfgemeinde<br />

auf die zweiten Österreichischen Meisterschaften<br />

im Riversurfen / Stationary Waveriding. 60 Surfer<br />

aus ganz Österreich waren angereist um in den<br />

Klassen Open Men, Open Women, Juniors und<br />

Masters (Ü35) die Besten zu ermitteln.<br />

Bereits im Training am Freitag konnte man sehen,<br />

wie sich das Niveau gegenüber dem Vorjahr nochmals<br />

dramatisch gesteigert hatte. Bislang war Riversurfen<br />

vor allem dank der permanenten Welle<br />

im Almkanal fest in Salzburger Hand, doch seit der<br />

CityWave ist die Szene in Ostösterreich innerhalb<br />

kürzester Zeit rasant gewachsen. Über 7.000 Surfer<br />

nutzten seit Anfang Juli die stehende Welle in der<br />

SCS. Kein Wunder, denn die konstante und druckvolle<br />

Welle der CityWave direkt auf den Multiplex<br />

Terrassen bietet optimale Trainingsmöglichkeiten<br />

unter sichersten Bedingungen.<br />

Auch Österreichs<br />

Olympiahoffnung Jonas<br />

Bachan, der normalerweise<br />

nur im Meer surft war<br />

von den Möglichkeiten auf<br />

der CityWave begeistert.<br />

Der in Frankreich lebende<br />

Profisurfer war anlässlich<br />

der Jubiläumsfeier des<br />

ChillandSurf Camps zu<br />

Gast.<br />

Für den erst 16-jährigen<br />

Pauli Steindl war es nach<br />

seinem Sieg bei den Junioren<br />

im Vorjahr der erste<br />

Antritt in der allgemeinen<br />

Klasse. Der Einzug ins Finale<br />

der Top 4 war schon<br />

grandios und auch dort<br />

brachte der Wiener die<br />

Favoriten ordentlich unter<br />

Zugzwang. Am Ende landete der Nachwuchssurfer<br />

auf Platz <strong>drei</strong>. CityWave Lokalmatador Daniel<br />

Brunnhuber begeisterte Publikum und Schiedsrichter<br />

mit vielseitigen Tricks und spektakulären Sprüngen<br />

beim Einstieg in die Welle. Lukas Haigermoser<br />

musste im 10-minütigen Finale alles geben um<br />

zwei perfekte Runs für die Wertung zu sammeln.<br />

Mit einem super letzten Lauf mit gesprungenen 360<br />

Rotationen und stylischen Surfturns sicherte sich<br />

Haigermoser vor Daniel Brunnhuber den zweiten<br />

Meistertitel im Riversurfen. „Das Niveau ist extrem<br />

gestiegen und dadurch war ich im Finale auch viel<br />

nervöser als letztes Jahr. Ich bin sehr froh, dass es<br />

wieder geklappt hat,“ resümierte der 22-jährige Lukas<br />

Haigermoser.<br />

Auch die Salzburgerin Eva Loach trainierte sehr<br />

viel auf der CityWave in Wien, um ihre größte Konkurrentin,<br />

die zweimalige Europameisterin Kathrin<br />

Gappmayr erneut in Schach zu halten. Gappmayr<br />

legte mit technisch anspruchsvollen Tricks vor,<br />

doch Loach konterte mit sauberen und vor allem<br />

kontrollierten Runs, die am Ende den hauchdünnen<br />

Vorsprung ausmachten. Mit Christina Minimayr<br />

komplettierte eine weitere Salzburgerin das Podest<br />

auf Rang Drei.<br />

Grandios waren auch die Leistungen in der Juniorenklasse<br />

unter 16, die der elf–jährige Diego<br />

Mangold vor Fabian Steindl und Emily Eichberger<br />

gewinnen konnte. Markus Wimhölzl setzte sich in<br />

der Mastersklasse (Ü35) hauchdünn gegen Manuel<br />

Burger und Daniel Prattinger durch.<br />

R E G I O N A L S P O R T | 83


Von Chamonix nach<br />

Bruck an der Mur<br />

Nur auf den Mont Blanc zu rennen war Inov-8-Athlet<br />

Andreas „Rambo“ Ropin zu langweilig. Sein Bruder<br />

brachte ihn auf die Idee, diesen und jenen Berg auf<br />

seiner Reise noch einzuplanen, weil dann hätte er<br />

die Seven Summits der Alpenländer im Laufschritt<br />

erklommen. Danach noch nach Hause, nach Bruck<br />

an der Mur zu joggen, wäre das Tüpfelchen auf dem<br />

„I“ und „geil“, wie Andreas „Rambo“ Ropin beim Gespräch<br />

mit <strong>Regionalsport</strong> sagte.<br />

Dass Rambo vor Jahren lieber jede Menge Zigaretten<br />

rauchte und sich Alkohol zu Gemüte führte<br />

als sich die Laufschuhe anzuziehen, kann jemand<br />

kaum glauben, der ihm gegenüber steht.<br />

Vor zweieinhalb Jahren entstand die Idee, von<br />

Chamonix aus, über die sieben höchsten Berge<br />

der Alpenländer, nach Hause zu laufen. Dabei<br />

kam Andreas durch Länder wie Frankreich, Italien,<br />

Schweiz, Liechtenstein, Deutschland, Österreich<br />

und Slowenien. Gesamt bedeutete das, an die<br />

45.000 Höhenmeter und 1.394 Kilometer zu laufen.<br />

Pro Tag kam er dabei auf 1.875 Höhenmeter und<br />

58 Kilometer in etwa, wenn das jemand auf die 24<br />

Tage herunterrechnen will, die der Steirer dafür benötigte.<br />

2016 startete Andreas seinen ersten Versuch,<br />

den er bei 890 Kilometer abbrach.<br />

Fotos: Sportograf<br />

BALLS NOT BRAKES<br />

GET A GRIP<br />

Andreas „Rambo“ Ropin lief von Chamonix<br />

über die Seven Summits der Alpenländer<br />

nach Hause.<br />

INOV-8.COM<br />

Fotocredit: Rambo<br />

R E G I O N A L S P O R T | 85


Anfang Juli 2017 folgte der Zweite, wobei dieser Anfangs<br />

unter keinem guten Stern stand. Seit Monaten<br />

plagte ihn ein Patella-Spitzen-Syndrom (starke<br />

Knieschmerzen). Die Angst vor dem Scheitern und<br />

die Schmerzen bewegten ihn beinahe dazu, das<br />

Vorhaben um ein Jahr zu verschieben.<br />

Anfang Juli startete Andreas „Rambo“ Ropin dann<br />

doch sein Projekt, von Chamonix aus über die sieben<br />

höchsten Berge der Alpenländer nach Bruck an<br />

der Mur zu laufen und das mit nur ein paar Stunden<br />

Schlaf täglich. Mental hat sich der 38 jährige mit Uwe<br />

Thonhofer, Sportmentaltrainer, gut vorbereitet. Mit<br />

dem Wissen, dass sein Vater und zwei gute Freunde<br />

das Begleitfahrzeug fuhren, fiel der Startschuss<br />

in Chamonix am Fuße des Mont Blanc`s. Von diesem<br />

aus ging es nach Italien zum Gran Paradiso<br />

und weiter in die Schweiz zur Dufourspitze. Diese<br />

kostete Andreas danach einige schlaflose Nächte<br />

und ließ ihn öfters schweißgebadet aufschrecken.<br />

Gleichzeitig war es für ihn der schönste Moment,<br />

als er diese überschritten hatte. Denn mit null Ahnung<br />

was die Seiltechnik anbelangte, vertraute ihm<br />

ein Bergführer sein Leben an.<br />

Schließlich waren beide miteinander beim Absteigen<br />

mit einem Seil verbunden, was den Angstschweiß<br />

auf die Stirn trieb.<br />

Nach der höchsten Erhebung von der Schweiz folgten<br />

die Grauspitze in Liechtenstein, die Zugspitze<br />

in Deutschland sowie der Großglockner und der<br />

Triglav in Slowenien. Auf die Frage, was für ihn der<br />

schönste Moment der ganzen Tour war, antwortete<br />

Andreas: „Am meisten freute ich mich, wenn ich<br />

nach einer Tour auf das Zimmer kam und mit meiner<br />

Familie per WhatsApp telefonieren und sie dabei<br />

sehen konnte. Emotional fand ich auch, als mich<br />

mein Bruder kurz vor Guttaring überraschte und mit<br />

mir die letzten zwei Etappen nach Bruck an der Mur<br />

lief. Ein Gänsehautmoment war natürlich auch, als<br />

ich vom Triglav herunterlief und ich wusste, heuer<br />

habe ich es definitiv geschafft.“<br />

Was als nächstes kommt, weiß Andreas noch nicht.<br />

Er möchte nun Zeit mit seiner Familie verbringen,<br />

die ihn, wie auch Sponsoren, bei seinen Vorhaben<br />

unterstützen. Neben dem täglichen Training geht<br />

Rambo einer 20 Stunden Arbeit nach und er möchte<br />

jetzt seinen eigenen Weg finden, das letzte Projekt<br />

verarbeiten und auf sein Bauchgefühl vertrauen.<br />

Corona Wakeboard Cup Finale 2017<br />

in Hard (VBG) & Asten (OÖ)<br />

Philipp Hofer und Mara Salmina holen am<br />

letzten Wochenende des Corona Wakeboard<br />

Cups 2017 die Staatsmeisterwertung<br />

am Boot<br />

Mit einem spannenden Doppelfinale ist der Corona<br />

Wakeboard Cup vergangenes Wochenende<br />

zu Ende gegangen. Die Staatsmeister am<br />

Boot wurden beim letzten Event in Hard am Bodensee<br />

ermittelt, wo dem Lokalmatador Philipp<br />

Hofer in verletzungsbedingter Abwesenheit von<br />

Nico Juritsch ein fünfter Platz zum Titel genügte.<br />

Die Kärntnerin Mara Salmina machte mit dem<br />

Tagessieg auch die Gesamtwertung klar.<br />

Leider musste Österreichs bester Wakeboarder am<br />

Boot, Nico Juritsch beim Finale in Hard zusehen<br />

wie seine Kollegen in der Gesamtwertung Punkte<br />

gutmachten. Der Kärntner erlitt im Training erneut<br />

eine Knieverletzung und fällt für den Rest der Saison<br />

aus. Nur zehn Punkte hinter Juritsch liegend<br />

reichte Philipp Hofer aus Höchst ein fünfter Platz<br />

um die Gesamtwertung im Corona Wakeboard Cup<br />

und damit auch den Staatsmeistertitel 2017 zu gewinnen.<br />

Den Tagessieg aber sicherte sich sein jüngerer<br />

Bruder David Hofer, der sich gegen die starke<br />

Konkurrenz aus der Schweiz und Deutschland<br />

durchsetzen konnte. Er verwies den Schweizer<br />

Meister Jamie Husr auf Rang <strong>drei</strong>, dessen Landsmann<br />

Maurus Zwicker belegte den zweiten Platz.<br />

Der deutsche Meister Philipp Schramm landete auf<br />

dem vierten Platz.<br />

Nachdem Mona Salmina in den beiden ersten Bewerben<br />

in Pörtschach und Ebensee im Familienduell<br />

die Nase vorne hatte, machte die ältere Schwester<br />

Mara Salmina in Pöchlarn und beim Finale in<br />

Hard wieder Boden gut. Mit dem Tagessieg in Hard<br />

setzte sie sich mit 50 Punkten Vorsprung deutlich<br />

ab und wird wie schon 2016 erneut Staatsmeisterin<br />

im Wakeboarden am Boot. Die Lettin Kristine Bezbaile<br />

und Sabrina Hafen aus der Schweiz belegen<br />

in Hard die Plätze zwei und <strong>drei</strong>.<br />

Julian Wernig vom Union Velden gewinnt in der<br />

Österreichischen Meisterschaftswertung die Kinderklasse<br />

Boys (U15). Helmut Nagl aus Marbach/<br />

Donau setzt sich bei den Masters (Ü30) durch.<br />

Fotos: Toni Hofer<br />

R E G I O N A L S P O R T | 86


Cable Wakeboard Gold geht bei den Staatsmeisterschaften<br />

am Lift in Asten am Ausee an Philipp Turba<br />

und Selina Hager<br />

Tags darauf am Sonntag kürten die Cable Wakeboarder<br />

am Lift in Asten Ausee ihre Meister. Während<br />

Philipp Turba dem Sieg relativ gelassen entgegen<br />

fahren konnte, blieb es bei den Damen bis zum<br />

Schluss eine spannende Angelegenheit.<br />

Der Linzer Philipp Turba kann nach seinen internationalen<br />

Erfolgen 2016 (7. WM Mexiko, 3. Platz<br />

im Worldranking) in diesem Jahr auch national voll<br />

punkten. Mit einem Sieg beim letzten Corona Wakeboard<br />

Cup Bewerb 2017 holte der 24-jährige<br />

nach <strong>drei</strong> Jahren auf Platz 2 seinen zweiten Staatsmeistertitel<br />

(1. Titel 2013). Die beiden Wiener Rene<br />

Rappl und Emilio Epstein freuten sich über Silber<br />

und Bronze in der Staatsmeisterschaftswertung.<br />

Aus dem erwarteten Dreikampf bei den Open Ladies<br />

zwischen der in Führung liegenden Tirolerin,<br />

Tanja Warmuth und den beiden Linzer Verfolgerinnen<br />

Lisa Turba und Selina Hager wurde ein oberösterreichischer<br />

Zweikampf. Warmuth musste aufgrund<br />

einer Handverletzung zusehen, wie sich die<br />

beiden Verfolgerinnen den Sieg untereinander ausmachten.<br />

Während Selina Hager vor allem bei den<br />

Airtricks aus dem Wasser profilierte, punktete Lisa<br />

Turba auf den Kickern und Slidern. Mit einem technisch<br />

anspruchsvollen Finallauf setzte sich Selina<br />

Hager durch und holte Tagessieg, Gesamtwertung<br />

und damit auch den Meistertitel bei den Damen am<br />

Cable. Lisa Turba genügte ein zweiter Platz für Silber,<br />

Tanja Warmuth holte Bronze.<br />

Wie schon die gesamte Saison über war die Boys<br />

Klasse (U15) enorm stark besetzt, was vor allem<br />

der guten Nachwuchsarbeit zu verdanken ist. Loris<br />

Pürstinger vom WWSC Asten Ausee überzeugte<br />

auch an seiner Heimatanlage und gewann mit Platz<br />

<strong>drei</strong> in der Tageswertung den Corona Wakeboard<br />

Cup 2017 der Boys.<br />

Die Österreichischen Meister aller weiteren Klassen<br />

sind:<br />

Killian Krautinger<br />

(Wien)<br />

Mariella Flemme<br />

(Feldkirchen)<br />

Pia Stallinger<br />

(Ausee)<br />

Herwig Oberauer<br />

(Ausee)<br />

Gregor Schwab<br />

Max Wardian<br />

(Wien)<br />

Leona Grünzweil<br />

(Linz)<br />

Klasse Junior Men<br />

(U19)<br />

Klasse Girls (U15)<br />

Klasse Junior Ladies<br />

(U19)<br />

Klasse Masters Men<br />

(Ü30)<br />

Klasse Veterans Men<br />

(Ü40)<br />

Wakeskate Men<br />

Wakeskate Women<br />

ACHENSEE<br />

SKITOURENCAMP 2018<br />

Fotos: TVB Achensee


Skitourengehen erfreut sich größter Beliebtheit.<br />

Mit Fellen in der Früh den Berg hinauf. Die<br />

Mühen des kräftezehrenden Aufstiegs werden<br />

mit einer grandiosen Tiefschneeabfahrt belohnt.<br />

Rund um den Achensee findet man echte<br />

Traumreviere. Wer das Skitouren gehen von<br />

der Pike auf lernen oder sein Wissen erweitern<br />

möchte, meldet sich einfach für eines der <strong>drei</strong><br />

Skitourencamps an, die im Jänner und Februar<br />

2018 stattfinden.<br />

Austria eXtreme Triathlon:<br />

Das härteste Langstrecken-Event Österreichs<br />

Am 20./21. Jänner, 03./04. Februar oder 10./11.<br />

Februar 2018 erklären staatlich geprüfte Berg- &<br />

Skiführer in Sicherheitsschulungen wie man sich<br />

– nicht nur in Notfallsituationen – richtig am Berg<br />

verhält. Dazu gehört natürlich auch der Umgang mit<br />

LVS-Gerät, Sonde, Schaufel und Lawinenairbag.<br />

Und vor allem, wie man Routen, das Gelände und<br />

besonders seine persönliche Verfassung adäquat<br />

einschätzt. Nach den theoretischen Grundlagen<br />

bleibt ausreichend Zeit für die Praxis: Hierfür stellen<br />

die namhaften Ausrüster wie „Atomic“ und „Ortovox“,<br />

sowie „Scarpa“ und „Skitrab“ ihr neuestes<br />

Equipment zur Verfügung, bevor es an der Seite<br />

von den Profis bei geführten Touren zu den schönsten<br />

Flecken des Rofangebirges geht.<br />

Neben den altbekannten aber auch neuen Ausrüstern,<br />

gibt es für 2018 wieder das Programm-Highlight<br />

auf der Erfurter Hütte. Das Achensee Skitourencamp<br />

beinhaltet die Übernachtung auf der<br />

Erfurter Hütte und somit auch ein Abendprogramm.<br />

Der Vortrag „Notfall Lawine“ ist gespickt mit viel<br />

Wissenswertem über Lawinenairbag und Verhalten<br />

in Notfallsituationen und sorgt für einen gemütlichen<br />

und aufschlussreichen Samstagabend auf der<br />

Hütte .<br />

„It will change your life“<br />

KONTAKT & ANMELDUNG:<br />

Tourismusverband Achensee<br />

Tel.: +43 (5246) 5300-0<br />

www.achensee.com/skitourencamp<br />

AthletInnen aus 28 Nationen, die keinen Aufwand<br />

scheuen, um beim Austria eXtreme Triathlon<br />

starten zu können.<br />

Ihre BetreuerInnen, die sich im Team mit den AthletInnen<br />

den extremen sportlichen aber auch logistischen<br />

Herausforderungen der Strecke zwischen<br />

Graz und dem Dachstein stellen.<br />

Ein Organisationsteam und viele Volunteers, die in<br />

unzähligen Arbeitsstunden das Rennen vorbereiten<br />

und durchführen. Was treibt sie alle an, was ist das<br />

Besondere am Austria eXtreme Triathlon?<br />

Der Austria eXtreme Triathlon ist das härteste<br />

Langstrecken-Event Österreichs und wohl<br />

auch eines der härtesten Rennen weltweit. Sein<br />

Name ist Programm: Die Strecke eines Langdistanz-Triathlon,<br />

die über gut 5.800 Höhenmeter<br />

führt. Die Schwimmstrecke in der Mur, inklusive<br />

Strömung und 14° Wassertemperatur. 3.900 Höhenmeter<br />

am Rad über vier Berge. 1.900 Höhenmeter<br />

auf der Laufstrecke, im letzten Abschnitt in<br />

alpinem Gelände. Und das Wetter ist immer wieder<br />

für Überraschungen gut, sei es mit Temperaturen<br />

bis 35°, starkem Wind oder einem Gewitter.<br />

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R E G I O N A L S P O R T | 91


Doch sind diese Herausforderungen an der Grenze<br />

des Machbaren nur ein Aspekt des Austria eXtreme<br />

Triathlon. Die Strecke führt durch einige der schönsten<br />

Landschaften Österreichs, von den Flussauen<br />

südlich von Graz durch die Täler und über die<br />

Hochalmen der Gleinalpe und der Schladminger<br />

Tauern, hinauf in die Bergregion unter der Südwand<br />

des Dachstein.<br />

Und vor allem: der Austria eXtreme Triathlon ist ein<br />

Gemeinschaftserlebnis. Da sind zuallererst die BetreuerInnen,<br />

der Schlüssel zum Erfolg für die AthletInnen.<br />

Sie sind ein Muss, um überhaupt an den<br />

Start zu dürfen. Sie sind für das Equipment und die<br />

Verpflegung zuständig. Über die letzten 17 km und<br />

1.000 Höhenmeter in anspruchsvollem, alpinem<br />

Gelände müssen AthletIn und BetreuerIn schließlich<br />

gemeinsam laufen, nur wenn sie gemeinsam<br />

die Ziellinie erreichen gelten sie als Finisher. Der<br />

Austria eXtreme Triathlon ist aber auch ein gemeinsames<br />

Erlebnis für AthletInnen, Organisationsteam<br />

und Volunteers und für alle UnterstützerInnen und<br />

ZuschauerInnen entlang der Strecke – sie alle verbindet<br />

am Renntag ein gemeinsames Erlebnis, gegenseitige<br />

Hilfe und die Freude, die sich aus außerordentlichen<br />

Leistungen ergibt.<br />

Am 24. Juni 2017 ging der Austria eXtreme Triathlon<br />

zum dritten Mal über die Bühne. Nach dem Start<br />

im Morgengrauen um 4:30, großer Hitze entlang<br />

der Strecke und einem abendlichen Wolkenbruch<br />

erreichten 45 von 125 gemeldeten AthletInnen das<br />

Ziel vor Mitternacht. Mit einer Zeit von 12:39 war<br />

der Österreicher Michael Strasser am schnellsten,<br />

es war sein zweiter Sieg nach 2015. Die Deutsche<br />

Kristina Roth kam als schnellste Frau mit einer Zeit<br />

von 16:33 ins Ziel. Trotz aller Strapazen sah man<br />

im Ziel nur lachende Gesichter – bei den Teams,<br />

die gemeinsam den Austria eXtreme Triathlon bewältigt<br />

haben und die von der Schönheit der Berglandschaft<br />

schwärmten. Bei ihren zahlreichen Familienmitgliedern<br />

und Freunden, die das Abenteuer<br />

dieses Rennens miterlebten. Bei den Zuschauern<br />

und Fans, die alle Finisher bis tief in die Nacht frenetisch<br />

im Ziel begrüßten. Und natürlich bei allen<br />

Volunteers und dem Organisationsteam.<br />

Die Präsidentin des Austria eXtreme Triathlon, Maria<br />

Schwarz bringt die Philosophie des Austria eXtreme<br />

Triathlon auf den Punkt: „Alle AthletInnen gehen<br />

bei diesem Rennen an ihre Grenzen und sie<br />

alle werden die Erfahrungen dieses Tages mit in ihr<br />

tägliches Leben nehmen – und damit unser Motto<br />

„It will chance your life“ leben.“<br />

Der 4. Austria eXtreme Triathlon wird am 23. Juni<br />

2018 stattfinden. Alle Interessierten können sich<br />

ab 15. August 2017 um 15.00 Uhr anmelden – first<br />

come, first serve.<br />

Webseite: autxtri.com<br />

Interview mit<br />

Maria Schwarz<br />

Am 24. Juni 2017 fand der 3. Austria eXtreme Triathlon<br />

statt – mittlerweile als eines der weltweit herausforderndsten<br />

Langstrecken-Events etabliert,<br />

waren dabei 5.800 m Höhenunterschied, Flussschwimmen<br />

und alpine Pfade über die Strecke eines<br />

Langdistanz-Triathlons zu bewältigen. Hier antwortet<br />

Maria Schwarz, die Präsidentin des Austria<br />

eXtreme Triathlon auf unsere Fragen.<br />

Was ist die Story hinter dem Austria eXtreme<br />

Triathlon?<br />

Maria Schwarz: Es ist die Geschichte von zwei<br />

Brüdern, die es zwei Jahre hintereinander nicht<br />

geschafft haben, Startplätze für einen Extrem-Triathlon<br />

zu bekommen. So beschlossen sie einfach<br />

selbst ein Rennen zu organisieren, nur für sich und<br />

<strong>drei</strong> Freunde. Allerdings hatten sie kaum mit der Arbeit<br />

begonnen, als schon Anfragen von praktisch<br />

überall hereinkamen – und es wurde der Austria eXtreme<br />

Triathlon daraus.<br />

Das Rennen beginnt um 4:30 Uhr in der Mur, mit<br />

ihrer Strömung und einer Temperatur um die 14<br />

Grad – wie können die Athleten damit umgehen?<br />

Maria Schwarz: Die Teilnehmer sind in der Regel<br />

gut vorbereitet und stellen sich schnell auf die aktuelle<br />

Strömung ein, wozu auch der richtige Abstand<br />

zum Ufer stromauf- bzw. -abwärts gehört. Natürlich<br />

sind die Athleten aus den nördlichen Ländern besser<br />

an die kalte Bedingungen gewöhnt als jene aus<br />

dem Süden aber die Schwimmzeiten sind in der Regel<br />

recht gut. Und wir starten zwar im Morgengrauen,<br />

aber beim Ausstieg ist es schon hell.<br />

Wie viele Personen sind an der Organisation beteiligt?<br />

Maria Schwarz: Es gibt das Kernteam von acht<br />

Personen mit ihren spezifischen Verantwortlichkeiten,<br />

acht komplementäre Charaktere, die sehr gut<br />

zusammenarbeiten. Dann gibt es viele Freiwillige,<br />

darunter Feuerwehrleute, Kajakfahrer, Motorradfahrer,<br />

um nur einige zu nennen. Alles in allem sind<br />

etwa hundert Menschen beteiligt.<br />

Was macht den Austria eXtreme Triathlon so<br />

einzigartig?<br />

Maria Schwarz: Das ist wohl unsere Philosophie,<br />

die Liebe zum Detail, wie es sie bei einer Großveranstaltung<br />

nicht mehr gibt. Da sind die wunderschönen<br />

Landschaften, die die Athleten mit ihrem Supporter<br />

erleben, Natur pur in der Aulandschaft, den<br />

wunderschönen Tälern, den Schluchten, den Bergen.<br />

Der Teamgeist mit dem Supporter aber auch<br />

unter den Athleten, ist etwas ganz Einzigartiges,<br />

das alle zusammenwachsen lässt.<br />

Kann man den Austria eXtreme Triathlon überhaupt<br />

noch verbessern?<br />

Maria Schwarz: Viele behaupteten nach der ersten<br />

Auflage, wir sind schon so professionell unterwegs,<br />

dass hier kaum eine Steigerung möglich sei und<br />

doch haben wir gezeigt, dass noch vieles geht und<br />

wir noch nicht am Ende des Weges angelangt sind.<br />

Stehen bleiben bedeutet Rückschritt und das haben<br />

wir nicht vor!<br />

Wo möchten Sie den Austria eXtreme Triathlon<br />

zum zehn-jährigen Jubiläum sehen?<br />

Maria Schwarz: Wer weiß? Unser Fokus liegt nun<br />

auf der vierten Auflage 2018. Die Nachfrage und<br />

das Interesse sind hoch. Wir freuen uns schon darauf,<br />

wieder viele nette und interessante Leute zu<br />

treffen. Und wie auch immer es weitergeht, beim<br />

Austria eXtreme Triathlon wird immer das gemeinsame<br />

Erleben eines extrem harten, aber immer<br />

auch wunderschönen Tages im Mittelpunkt stehen.<br />

Wann findet der Austria eXtreme Triathlon 2018<br />

statt?<br />

Maria Schwarz: Am 23. Juni 2018, die Anmeldung<br />

ist ab 15. August 2017 um 15.00 Uhr geöffnet. Wie<br />

üblich ist die einzige Voraussetzung zur Teilnahme<br />

ein Mindestalter von 18 Jahren. Bei uns gibt es keinen<br />

Unterschied zwischen Profi und Amateur, alle<br />

starten miteinander und werden gleich behandelt.<br />

Egal ob beim Briefing, auf der Strecke oder am Tag<br />

nach dem Rennen, beim obligaten Brunch und der<br />

Siegeszeremonie.<br />

Für die 4. Auflage im Jahr 2018 wechselt ihr von<br />

einer Lotterie zu einem First-Come-First-Serve<br />

System. Warum?<br />

Maria Schwarz: Es ist sehr viel Arbeit mit dem Lotteriesystem<br />

verbunden und es macht die Planung<br />

für die Athleten nicht einfach. Wir wollen es einfach<br />

jedem leichter machen!<br />

Fotos: Austria eXtreme Triathlon


Kumplgut<br />

Einmalig und einzigartig in Österreich<br />

Bis Ende 2016 wussten nur sehr wenige Menschen,<br />

wer oder was das Kumplgut ist. Florian Aichhorn,<br />

Geschäftsführer seit 1. Jänner 2017 ist kein Mensch,<br />

der lange in der Vergangenheit nach Fehlern sucht.<br />

Er hat die Agenden übernommen und sofort geändert,<br />

dass Kinder nicht alleine kommen sonder mit<br />

der ganzen Familie. Er hat erkannt, dass viel mehr<br />

Öffentlichkeitsarbeit getan werden muss. So erhöhten<br />

sich die 800 Zugriffe auf Facebook aktuell auf<br />

160.000. Ein großes Stück Öffentlichkeitsarbeit gelang<br />

dem Kumplgut, als es zur Typisierungsaktion<br />

am 6. Mai einlud. Der Junge der die Stammzellen<br />

benötigt war mit seiner Familie zu Gast. Nachdem<br />

geklärt war, was nötig sei, war die Idee geboren,<br />

diese Aktion im Kumplgut statt finden zu lassen.<br />

2.200 Menschen waren vor Ort um zu helfen. 35<br />

Ärzte, die selber spenden wollten haben sich zur<br />

Verfügung gestellt und Blut abgenommen.<br />

Wozu das alles?<br />

Das Kumplgut ist keine medizinische Einrichtung<br />

sondern ein Erlebnishof, der Kindern zwischen 0<br />

und 16 Jahren nach jeglicher schwerer Erkrankung<br />

(Transplantationen, Herz-OP, zystische Firbrose,<br />

Krebserkrankung), nach einem langen Krankenhausaufenthalt,<br />

einmal pro Jahr einen 14-tägigen,<br />

kostenlosen Urlaub, mit der gesamten Familie ermöglicht.<br />

Die 14 Tage müssen nicht auf einmal aufgebraucht<br />

werden. Im nächsten Jahr stehen wieder<br />

14 Tage zur Verfügung und zwar so lange, bis das<br />

Kind 16 Jahre alt ist. Frühstück, Mittagessen und<br />

Abendessen sind dabei, sowie auch Snacks bei<br />

diversen Ausflügen. Kinder und Eltern werden 24<br />

Stunden pädagogisch betreut. Die Kinder sind zwar<br />

die leidtragenden, doch können sie durch Ablenkung<br />

vergessen. Die Erwachsenen wissen, wie es<br />

eventuell weitergehen wird, was in der Zukunft noch<br />

auf die Familie zukommt und können nicht so einfach<br />

abschalten. Das Team des Kumplguts möchte<br />

die Familien wieder in die Zeit zurückbringen, bevor<br />

die schwere Diagnose gestellt wurde. Familien sollen<br />

gemeinsam eine schöne Zeit haben und Kinder<br />

sollen wieder Kinder sein dürfen.<br />

Wer steht dahinter?<br />

Der Verein Emotion steht hinter dem Projekt.<br />

Er setzt sich aus großen Baufirmen zusammen.<br />

Ebenso beteiligt ist die Firma Felbermayr und<br />

Elektro Buder. Alles was auf den vorhandenen<br />

16.000 Quadratmeter In- und Outdoor gebaut wurde,<br />

Ein Ort zur Erholung für schwerkranke Kinder und deren Familie<br />

Es war Jürgen Müller, ehemaliger Fußball Profi, der selbst an Leukämie erkrankte und leider daran verstarb,<br />

der eine Idee hatte. Seine Vision war es, etwas Sinnvolles für die Menschen die nach ihm leben zu erschaffen.<br />

So entstand die Idee zum Kumplgut. Ohne ihn und seine Vision gäbe es das Kumplgut nicht. Jürgen hatte tolle<br />

Freunde und Partner, die von seinem Projekt begeistert waren – der Verein Emotion, der alles erschaffte. 2014<br />

die Eröffnung und die Ernüchterung – niemand kam.<br />

R E G I O N A L S P O R T | 94


den Kindern selber zu erkennen. Sie kommen fahl,<br />

eingefallen und von Tag zu Tag werden sie fitter<br />

und nehmen sogar zu. Gekocht wird mit regionalen<br />

Produkten und kindgerecht, soweit es medizinisch<br />

erlaubt ist.<br />

wurde von diesen Firmen unentgeltlich geschaffen.<br />

Der Verein Emotion und das Kumplgut sind unpolitisch.<br />

Der Vorteil ist, es kann geholfen werden ohne<br />

Vorgaben. Der Nachteil, es gibt keine staatlichen<br />

Subventionen. Dies bedeutet des weiteren, dass<br />

keine Steuern für das Kumplgut aufgewendet werden.<br />

Sie leben von Spenden, Sponsoren und Patenschaften.<br />

Jeder Cent wird doppelt und <strong>drei</strong>fach<br />

umgedreht. Aus diesem Grund wir auch zum Beispiel<br />

die Wäsche von den MitarbeiterInnen vor Ort<br />

gewaschen und gebügelt.<br />

Ein weiterer großer Sponsor wurde Ikea. Aktuell<br />

werden Schauräume umgebaut und Waren die intakt<br />

sind aber nicht mehr verkauft werden können,<br />

darf sich das Kumplgut holen.<br />

Was gibt es am Kumplgut?<br />

Es wir gebastelt und musiziert. Therapiehunde und<br />

-pferde kommen ins Haus oder die Kinder werden<br />

hingebracht. Ausflüge stehen an der Tagesordnung,<br />

genauso wie das Boot fahren im Badeteich. Die<br />

große Grünanlage lädt ein, Thementage zu veranstalten,<br />

Zelte werden aufgebaut, ein Lagerfeuer<br />

wird gemacht, Würstel werden gegrillt und Stockbrot<br />

– einfach Kleinigkeiten, die für einen gesunden<br />

Menschen normal sind.<br />

Im Haus stehen Rückzugsmöglichkeiten für Kinder<br />

und Erwachsene zur Verfügung. Des weiteren<br />

lädt ein großes Bastel- und Spielzimmer sowie ein<br />

Spielplatz mit allem was das Herz begehrt zum verweilen<br />

ein.<br />

Der Krankenhausaufenthalt hinterlässt Spuren –<br />

nur weiße Wände, Ärzte die täglich kommen und<br />

Blut abnehmen, das Essen oft ungewürzt weil es<br />

die Krankheit erfordert. Dass ein Kind die Lebenslust<br />

verliert ist normal. Am Kumplgut gibt es fast keine<br />

weißen Wände, die Zimmern haben keine <strong>Nummer</strong>n<br />

sondern Buchstaben. Kinder sollen hier aus<br />

diesem Alltag herausgerissen und wieder zurückgeführt<br />

werden. Dass das sehr gut gelingt, ist an<br />

Wie kommen Familien auf das Kumplgut?<br />

Damit Kinder kommen können, müssen sie medizinisch<br />

entlassen sein. Das heißt, der Arzt erlaubt einen<br />

Urlaub. Familien fragen wie in einem Hotel an,<br />

bekommen die Zusage und reisen an. Es stehen<br />

acht Zimmer zur Verfügung, mit einer Maximalbelegung<br />

von 21 Betten. Alle Zimmer sind im Baukastensystem<br />

eingerichtet. Jedes Zimmer kann schnell<br />

umgebaut werden. So wird zum Beispiel aus einem<br />

Doppelbett mit Gitterbett ein Zimmer für einen Rollstuhlfahrer<br />

oder ein Jugendzimmer mit Schreibtisch.<br />

Jedes Zimmer ist mit einem Notfallknopf ausgestattet,<br />

damit sofort jemand vor Ort ist – wird der Alarm<br />

nicht innerhalb von 35 Sekunden quittiert, steht die<br />

Feuerwehr, die Rettung und der Notarztwagen vor<br />

der Tür.<br />

Zu welcher Zeit können Familien kommen?<br />

Im Sommer ist das Haus voll ausgelastet, im restlichen<br />

Jahr ist die Auslastung eher gering. Warum ist<br />

das so? Bis vor wenigen Wochen, genau gesagt vor<br />

der Typisierungsaktion, hat das Kumplgut fast niemand<br />

gekannt. Der zweite Grund sind Lehrer und<br />

Direktoren. Viele von denen haben kein Einsehen,<br />

dass einem Kind nach 30-40 Tagen Krankenhaus<br />

oder mehr, Erholung gut tun würde. Wenn Zimmer<br />

frei sind, können Familien jederzeit anreisen.<br />

Familie Kumplgut<br />

Das ganze Team sieht sich als Familie, die Gäste<br />

in ihrem Haus willkommen heißen. Die Familie sind<br />

sieben fest angestellte Personen, davon vier Pädagoginnen,<br />

eine Reinigungskraft, ein Koch und der<br />

Geschäftsführer. Die Pädagoginnen sind nicht nur<br />

Pädagoginnen, sie mähen auch den Rasen, malen<br />

aus und vieles mehr. Der Koch hackt zum Beispiel<br />

Holz wenn es sich dazwischen zeitlich ausgeht. Es<br />

gibt keine Hierarchien. Jeder ist gleich viel Wert und<br />

kann sich voll einbringen.<br />

Zusätzlich sind <strong>drei</strong> freiwillige Herren für das Kumplgut<br />

im Einsatz. Sie erledigen Aufgaben, die sonst<br />

eher liegen bleiben. Hier ist kein einziger Tag wie<br />

der andere. Die Pädagoginnen richten sich auf<br />

Kinder zwischen 0 und 16 Jahre ein, die beschäftigt<br />

werden wollen. Dazu kommen die eventuellen<br />

Einschränkungen auf Grund der Krankheit. Florian<br />

möchte den Pool an Ehrenamtlichen erweitern. Aktionstage<br />

soll es geben, denn das Kumplgut möchte<br />

eine Beziehung zu den Ehrenamtlichen aufbauen.<br />

Des weiteren dürfen jederzeit Besucher das Kumplgut<br />

besuchen. Je mehr sich tut, desto besser. Jeder<br />

kann kommen, einen Kaffee trinken und sich alles<br />

anschauen.<br />

Krankenhäuser als Partner<br />

Der naheliegendste Gedanke ist, sich mit Krankenhäusern<br />

zusammen zu schließen. Bei der Entlassung<br />

kann den Eltern ein Flyer mitgegeben werden.<br />

Daher wurde Florian in Krankenhäusern vorstellig.<br />

Darauf folgte die Ernüchterung. Es interessierte die<br />

Krankenhausleitung nicht. Danach starteten die Pädagoginnen<br />

vom Kumplgut eine spontane Aktion.<br />

Als Engerl verkleidet mit steril verpackten Teddybären<br />

fuhren sie vor Weihnachten in das Krankenhaus<br />

Wels und besuchten die Kinderstation. Das Personal,<br />

die Eltern, die Kinder – alle waren hin und weg.<br />

Prim. Priv. Doz. Dr. Bonfig, Leiter der Kinderstation<br />

kam dazu und Florian zeigte ihm, was das Kumplgut<br />

ist. Er wusste nicht, dass es so etwas gibt und<br />

war begeistert. Seither gibt es eine Kooperation mit<br />

dem Klinikum Wels. Das ist die einzige Kooperation<br />

bisher!<br />

Erfolgserlebnisse und Emotionen<br />

Ein Erfolgserlebnis ist jedes Mal, wenn sich ein Kind<br />

verabschiedet und die ganze Familie glücklich ist.<br />

Es kann auch vorkommen, dass der Urlaub abgebrochen<br />

werden muss, weil es der Zustand des<br />

Kindes nicht weiter zulässt. Natürlich kommen auch<br />

Kinder, die austherapiert sind und nicht mehr lange<br />

zu leben haben. Die MitarbeiterInnen sind in der Zeit<br />

Ersatzfreunde, für die Kinder und die Angehörigen.<br />

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Es entsteht eine Bindung und die Schicksale gehen<br />

jedem einzelnen nahe. Wenn die Eltern es wünschen,<br />

bleibt der Kontakt bestehen. Mit dem Gedanken<br />

„wir ermöglichen noch einmal eine schöne<br />

Zeit für die gesamte Familie“ lassen sich auch traurige<br />

Geschichten leichter ertragen. Das Miteinander<br />

des ganzen Teams trägt zusätzlich dazu bei, dass<br />

Schicksale leichter verarbeitet werden können.<br />

Florians emotionalster Moment: „Ein <strong>drei</strong>jähriger<br />

Junge mit Gehirntumor war mit seinem Bruder und<br />

seinen Eltern da. Er gilt als austherapiert. Ab dem<br />

dritten Tag ging es ihm schlechter und am achten<br />

Tag musste abgebrochen werden. Beim Abschied<br />

meinte er dann, er werde nicht mehr kommen, denn<br />

er wird sterben.“<br />

Das Kumplgut bekommt Aufmerksamkeit<br />

Die Zebra Bowl (Charity Footballspiel) spendet dieses<br />

Jahr sein Geld an das Kumplgut. Im Internet<br />

wurde abgestimmt. Die Spende sollte einer Organisation<br />

zukommen, die nicht so bekannt ist und<br />

die Wahl viel auf das Kumplgut. Florian erfuhr erst<br />

letzte Woche davon. Er wird vor Ort sein und den<br />

Scheck übernehmen. Im Gegenzug möchte er die<br />

Mannschaften einladen, ein kleines Spiel am Kumplgut<br />

veranstalten, Grillen, usw. und sich so für die<br />

Spende bedanken. „Wir bekommen etwas, auch wir<br />

möchten im Gegenzug etwas für den Football Sport<br />

tun“.<br />

Spielraum für das Ich<br />

IN DEN TIROLER BERGEN<br />

Willkommen im Urlaubsparadies: In der prachtvollen Kulisse von Karwendel Gebirge und idyllischem Achensee<br />

bietet Ihnen das Posthotel Achenkirch einfach alles für essentielle Erholung und Selbstverwöhnung. Gäste<br />

ab 14 Jahren finden hier einen wundervollen Spielraum, um Kraft zu schöpfen und die Sinne zu wecken. In der<br />

Weite der Natur, der Saunalandschaft, der Wasserwelten und des luxuriösen Spas, entspannt sich der Körper<br />

und der Geist kommt zur Ruhe. Vom ersten Mal auf einem Pferd bis zum Eintauchen ins Wohlgefühl von Yoga,<br />

Traditioneller Chinesischer Medizin und Meditation. Im Posthotel kann die Reise beginnen – das Abenteuer Ich.<br />

Eintauchen – Auftauchen<br />

Vier Nächte mit Wohlfühlpension. Tägliches Bewegungs- & Entspannungsprogramm, sowie Bade- & Schwitz-<br />

Vergnügen auf 7.000 m 2 . Ab € 588,– pro Person im Doppelzimmer<br />

POSTHOTEL ACHENKIRCH, 6215 Achenkirch am Achensee, Tirol, Austria<br />

T +43 5246 6522, info@posthotel.at, www.posthotel.at


Ischgl präsentiert im Winter 2017/18<br />

deutsche Superstars und<br />

eine neue Sesselbahn<br />

Foto: TVB Paznaun - Ischgl Werbung<br />

Am 25. November 2017 eröffnet der deutsche Superstar<br />

Andrea Berg beim legendären Top of the<br />

Mountain Opening Concert die Skisaison in Ischgl.<br />

Neu im Winter 2017/18: Die geräusch- und vibrationsarme<br />

„First-Class“ 6er-Sesselbahn Palinkopf<br />

D1, die Auszeichnung der goldenen Schmugglerrunde<br />

als „Beste Skirunde 2017“ und genussreiche<br />

Einkehrschwünge im modernisierten Restaurant<br />

Alp Trida.<br />

Alle Infos zu den Stars, Buchungen und Ticketpreisen<br />

gibt es unter www.ischgl.com<br />

Eröffnet wird die Wintersaison<br />

am 25. November ab 18<br />

Uhr vom deutschen Superstar<br />

Andrea Berg.<br />

Am 1. April 2018 gibt Max Giesinger<br />

ab 13 Uhr sein Ischgl-Debüt.<br />

Am 30. April steht Helene Fischer<br />

auf der Idalp-Bühne.<br />

Foto Sandra Ludewig Foto Kai Marks Foto Foto Kristian Schuller_Universal Music

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