Regionalsport Nummer drei Herbstausgabe
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KORSIKA<br />
GEBIRGE IM MEER<br />
Austria eXtreme<br />
Triathlon<br />
Der härteste<br />
Langstreckenevent Österreichs<br />
Race across<br />
AMERIKA<br />
Wie eine mögliche<br />
Querschnittslähmung die Herausnahme<br />
von Patrick Grüner verursachte
16. Dezember 2017<br />
www.riseandfall.at<br />
Der sportliche Megaevent zu Saisonbeginn.<br />
RISEANDFALL.mayrhofen riseandfall.at<br />
Editorial<br />
Olympische Winterspiele<br />
in Tirol – zurück zu<br />
den Wurzeln?<br />
Foto: photo-tirol.at<br />
Auf ein sportliches Highlight in Tirol soll das nächste folgen,<br />
die Olympischen Winterspiele. Den Anfang machte 2017 die<br />
Kletter-Weltmeisterschaft der Junioren in Innsbruck. 2018<br />
folgt die der Erwachsenen, die zum ersten Mal im Olympiamodus<br />
ausgetragen wird und die Radweltmeisterschaft. Nun<br />
sollen auch die Olympischen Winterspiele wieder in Tirol Einzug<br />
halten. Die Regierung stellt sich hinter dieses Vorhaben,<br />
die Bevölkerung lässt man abstimmen.<br />
Erfahrung hat Tirol mit den Olympischen Winterspielen,<br />
schließlich war das westliche Bundesland in Österreich bereits<br />
Gastgeber der Winterspiele. Die Infrastruktur ist mit Sicherheit<br />
gegeben: Skipisten und Unterkünfte gibt es genug.<br />
Die eine Seite der Bevölkerung sieht den sportlichen Aspekt,<br />
andere den wirtschaftlichen Hintergrund. Geld soll in die Kassen<br />
fließen und die Touristiker hoffen auf einen Nächtigungszuwachs.<br />
Aus finanzieller Sicht sind die Olympischen Spiele nicht sehr<br />
attraktiv, zumindest wenn die letzten Spiele in Augenschein<br />
genommen werden. Aus Werbegründe allemal, denn die ganze<br />
Welt blickt einige Wochen auf das Bundesland Tirol. Doch<br />
hat Tirol das wirklich noch nötig? Braucht es noch mehr Touristen?<br />
Die Fläche von Tirol wird nicht größer und die Berge<br />
nicht höher.<br />
In verschiedenen Medien wird immer öfter über die sportlichen<br />
Leistungen bei den olympischen Spielen gesprochen. Es soll<br />
wieder mehr der Sport in den Vordergrund rücken. Andererseits<br />
will das Olympische Komitee die Spiele attraktiver machen,<br />
denn die Zuschauerquote sei gesunken. Fragen über<br />
Fragen die es zu beantworten gilt.<br />
Wenn die bestehende Infrastruktur hergenommen wird, gewisse<br />
nachhaltige Umbauten getroffen werden und die hiesige<br />
Wirtschaft integriert wird, spricht nichts gegen eine Olympiade<br />
in Tirol.<br />
Wird in die Umwelt eingegriffen, und den Klein- sowie Mittelbetrieben<br />
kein Stück Kuchen übriggelassen, sodass wieder<br />
nur die Großbetriebe und die Reichen etwas von und nach<br />
den Spielen haben, sollten über Olympische Spiele in Tirol<br />
nochmals genau nachgedacht werden.<br />
Eine Umfrage, die von Peter Zellmann getätigt worden ist,<br />
handelt über den Tourismus im Alpenraum. Überraschend war<br />
das Ergebnis: Mehr als 60 Prozent der alpenländischen Bevölkerung<br />
befürwortet den Tourismus, nur wollen sie in touristischen<br />
Fragen mitreden können und wieder mehr zurück zu<br />
den Wurzeln, anstatt höher, schneller, weiter und noch pompöser.<br />
Meiner Meinung nach sollten diese Anliegen bei der Planung<br />
der Olympischen Winterspiele in Tirol mit einfließen. Dann<br />
kann es nur ein Ja zu den Olympischen Winterspielen in Tirol<br />
geben. Wenn zusätzlich der sportliche Aspekt überwiegt, Tirol<br />
mit seinen Reizen hervorgehoben und die kulturelle sowie kulinarische<br />
Vielfalt präsentiert wird, werden das mit Sicherheit<br />
Olympische Winterspiele werden, an die sich jeder gerne zurückerinnern<br />
wird.<br />
Herausgeber und Chefredakteur<br />
Erwin Hofbauer<br />
Impressum - Offenlegung<br />
Herausgeber: Erwin Hofbauer<br />
Chefredakteur: Erwin Hofbauer<br />
Creative Direktor: Robert Hofbauer, Support Solutions, Jenbach und Erwin Hofbauer<br />
Anzeigenverkauf: Erwin Hofbauer, Julia Hofbauer<br />
Medieninhaber, Eigentümer: Erwin Hofbauer, Dorf 80b, 6334 Schwoich,<br />
Landesgericht Kufstein<br />
Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz: Informationen zum Medieninhaber sind ständig<br />
unter www.regionalspor.at abrufbar<br />
Druck: Eins Zwei Drei Druck Todeschini KG, Anton Öfner Straße 27, 6130 Schwaz<br />
Redaktionsanschrift: Erwin Hofbauer, Dorf 80b, 6334 Schwoich,<br />
Tel.: 0043 (0) 676 4363641 / Mail: info@regionalsport.at<br />
Das ist eine kostenlose Ausgabe die eigenständig verteilt wird. Die Auflagengröße<br />
finden Sie auf www.regionalsport.at.<br />
Redakteure und Fotografen:<br />
Sofern nicht anders bei den Bildern und Texten angegeben Erwin und Julia Hofbauer.<br />
Weiterer Erscheinungstermin geplant für 2017: Mitte Dezember.<br />
Redaktions- und Anzeigeschluss jeweils 14 Tage vor Erscheinung.<br />
Anfragen bezüglich Inserate oder PR-Texte richten Sie bitte an info@regionalsport.at<br />
oder telefonisch an 0043 (0) 676 43 63 641<br />
Zielgruppe: Sportbetriebe, Tourismusbetriebe, Vereine, Sportveranstaltungen ...<br />
Verbreitungsgebiet: Tirol, gut frequentierte Plätze, Sportevents, (eventuell erfolgt<br />
zweimal im Quartal via Lesezirkel eine Verteilung, wird noch vereinbart)<br />
Titelfoto: Maximilian Draeger<br />
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Race<br />
Across<br />
AMERICA<br />
47<br />
PETER<br />
FANKHAUSER<br />
29<br />
TRANSALPIN<br />
RUN 2017<br />
52<br />
ZUGSPITZ<br />
ULTRA TRAIL<br />
72<br />
Inhalt<br />
Cover Stories<br />
KORSIKA<br />
Gebirge im Meer 6<br />
Race Across America 47<br />
Austria eXtreme Triathlon 91<br />
Korsika<br />
6<br />
Editorial 3<br />
Inhaltsverzeichnis 4<br />
KORSIKA - Gebirge im Meer 7<br />
RISE&FALL und das <strong>Regionalsport</strong><br />
Mädls Team 13<br />
Safe on Snow 16<br />
Live-Love-Move 18<br />
Roller Derby 21<br />
Basketball in Tirol 27<br />
Der kochende Trailläufer 29<br />
Bettina Plank und der wunderschöne<br />
Sport Karate 33<br />
Nicole Billa - Frauenfussball 41<br />
Silvrettarun 3000 44<br />
Race across America 47<br />
Transalpine-Run 2017 52<br />
Das Öl in dir 57<br />
Kufstein Towers 59<br />
Praschberger Cup 60<br />
Zebrabowl 62<br />
900 Läufer beim Pitztal Alpine<br />
Glacier Trail 63<br />
Silver- und Austrian Bowl 65<br />
Canicross 69<br />
Volleyball 76<br />
Freestyle am Landhausplatz 77<br />
Karwendelmarsch 80<br />
Multiplex City Wave 82<br />
Von Chamonix nach Bruck<br />
an der Mur 84<br />
Wakeboard Cup Finale 2017 87<br />
Austria eXtreme Triathlon 91<br />
<strong>Regionalsport</strong> abseits 94<br />
Highline über dem Inntal 37<br />
Zugspitz Ultra Trail 72<br />
84<br />
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Lust auf Berg<br />
Korsika - Gebirge im Meer<br />
Schauen, informieren, lernen bei der<br />
Alpinmesse Innsbruck 2017<br />
Die Alpinmesse Innsbruck öffnet auch diesen Herbst<br />
wieder ihre Tore und zeigt von 11. bis 12. November,<br />
was in Sachen Bergsport im Trend liegt. Neben<br />
den über 200 Ausstellern sind es auch das Alpinforum,<br />
die Multimedia-Shows, Vorträge und Workshops,<br />
die zur Vorbereitung auf den neuen Winter<br />
nach Innsbruck locken.<br />
Es sind aber nicht mehr nur die Alpen, deren Ziele<br />
und Szene, mit denen sich die Alpinmesse beschäftigt.<br />
Der Reisebereich wächst und wächst und stellt<br />
heuer sogar ein Nepal-Dorf in seine Mitte. Bekannte<br />
Reiseveranstalter berichten und informieren über<br />
Expeditionen und Trekkings, über ferne Abenteuer<br />
und andere Kulturen.<br />
Auf der Hauptbühne in der Halle A kommen stündlich<br />
Profis zu Wort, die über die neuesten Erkenntnisse<br />
in Sachen alpiner Sicherheit bestens Bescheid wissen.<br />
Zwei Experten gehen im Lawinenvortrag noch<br />
tiefer auf Risiko und Verhaltensmaßnahmen ein. In<br />
den Workshops kann dann unter anderem dieses<br />
neu erworbene Wissen praktisch umgesetzt werden.<br />
Auch Slacklinen, Klettern sowie Trailrunning<br />
kann dort kostenlos ausprobiert werden.<br />
Ein weiterer Publikumsmagnet ist das Freeride Village.<br />
Zwischen breiten Latten, Airbags, Boots uvm.<br />
der spezifischen Marken tummeln sich dort auf 600<br />
m² Pro-Rider und Youngsters sowie alle, die die<br />
Stars der Szene kennenlernen, Contestluft schnuppern<br />
und News austauschen wollen. Neben den<br />
Freeridern haben auch die Kletterer bei der Alpinmesse<br />
Innsbruck ihre eigene Plattform. Der Blocalpin<br />
wird seit 5 Jahren direkt auf der Messe als Titelkampf<br />
der Tiroler Kletterelite ausgetragen und lockt<br />
Groß und Klein an die AV-Boulderwand.<br />
Expertentreffen beim Alpinforum<br />
Die Alpinmesse Innsbruck ist aus dem Alpinforum<br />
heraus gewachsen. Deshalb bildet die Expertenund<br />
Diskussionsrunde am Samstagnachmittag<br />
nach wie vor die Grundlage für die Messe. Alpinisten,<br />
Bergführer und Vertreter alpiner Institutionen<br />
tun ihre Meinung zu aktuellen Themen des Bergsportes<br />
kund und geben Anstöße zur Diskussion.<br />
In den zwei Blöcken mit anschließender Podiumsdiskussion<br />
behandeln die Experten unter anderem<br />
neue Wege in der Notfallmedizin sowie das aktuelle<br />
Unfallgeschehen. Die derzeitigen Ausbildungsstandards<br />
fürs Eisklettern werden aufgezeigt und das<br />
Verhalten in den sozialen Medien in Zusammenhang<br />
mit dem Skitourengehen unter die Lupe genommen.<br />
Als abendliches Highlight betreten Persönlichkeiten<br />
des Bergsportes die Bühne. Im Forum 2. Allen voran<br />
der Tscheche Adam Ondra. Er bringt Heinz Zak<br />
mit.<br />
Am Sonntagabend wird dann Peter Habeler, der gerade<br />
seinen 75. Geburtstag gefeiert hat, von seinem<br />
Bergsteigerleben erzählen. Noch ganz frisch ist<br />
sein Bericht vom erst kürzlich erfolgten Durchstieg<br />
der winterlichen Eiger Nordwand mit David Lama.<br />
Werbung<br />
Programm, Aussteller und Highlights<br />
unter www.alpinmesse.info<br />
Foto: Simon Rainer, Heinz Zak, Peter Habeler<br />
Korsika ist bekannt als mediterranes Urlaubsziel für<br />
uns Outdoorsportler. Ganz egal ob Surfen, Seekajak<br />
fahren, Mountainbiken, Wandern, Bergsteigen<br />
oder eben Klettern, die Mittelmeerinsel verspricht<br />
die perfekte Kombination aus sportlichem Spaß und<br />
Erholung im Meer. Kulinarische Hochgefühle inklusive!<br />
Wir haben für ein paar Wochen Bergschuhe, Kletterausrüstung<br />
und Badehose in unseren Offroad-<br />
Camper gepackt und sind dem grausigen Regen<br />
des heimatlichen Tirols entflohen. Nach der Überfahrt<br />
von Livorno nach Bastia haben wir uns an der<br />
steilen und wilden Westküste über zahllose Kurven<br />
und Kehren gen Süden „vorgearbeitet“ und nach<br />
fünf Tagen von Portu einen Abstecher ins Reich der<br />
Hohen Berge Korsikas unternommen. Schlechtes<br />
Wetter und kalte Temperaturen haben uns jedoch<br />
schon bald wieder zurück an die Küste getrieben,<br />
der wir Klettergebiet für Klettergebiet bis an das<br />
südliche Ende gefolgt sind. Von dem, an die Steilküste<br />
gebauten Bunifaziu, führte uns unsere Reise<br />
nun mit Blick auf die Morgensonne an der Ostküste<br />
bis Aleria, wo wir ein zweites Mal die rund 1000<br />
km lange Küstenlinie verließen und das berühmte<br />
„Vallée de la Restoníca“ erkunden.<br />
Sicher ist für uns nach dieser Reise, dass man auf<br />
Korsika wohl kaum etwas falsch machen kann. Eine<br />
Reise auf die „Insel der Düfte“ lohnt sich auf jeden<br />
Fall, egal ob mit oder ohne Chalk und Kletterschuhe.<br />
Kathi genießt die steilen Züge im Überhang des<br />
Klettergebietes von Conca. „Steil“ gibt es auch in<br />
der Tiroler Heimat? Klar aber nicht mit Meerblick!<br />
Früh morgens ist die Luft noch klar und die Temperaturen<br />
sind erträglich. Vom Capu di a Veta (703 m)<br />
genießen wir einen wunderschönen Blick auf, das an<br />
der Westküste gelegene, Calvi.
Der Sektor „Míroír brísé“ im Restonica-Tal besticht<br />
zwar nicht gerade durch die Länge der Routen, doch<br />
die Kompaktheit des Felsens und die scharfen Leisten<br />
können trotzdem überzeugen. Die Absicherung<br />
ist allerdings zum Teil fragwürdig und verschärft so<br />
manche Route.<br />
KLETTERN<br />
Für eine doch recht kleine Insel, bietet Korsika wirklich<br />
alles, was man sich als Kletterer nur wünschen<br />
kann. Bestens abgesicherte Sportklettergebiete im<br />
form- und farbenfrohen Tafoni, große Granitwände,<br />
die dem Yosemity-Valley in Kalifornien erstaunlich<br />
nahe kommen oder schlecht abgesicherte, alpine<br />
Kletterei die an die großen Wände der Ostalpen<br />
erinnern. Mal plattig, mal stark überhängend - die<br />
Viefalt der korsischen Felsformationen ist wirklich<br />
paradiesisch und bietet sowohl dem Anfänger als<br />
auch dem routinierten Spezialisten genug Möglichkeiten<br />
sich über Wochen hinweg auszutoben.<br />
Kathi im plattigen Teil des Sportklettergebietes<br />
„Suare“ in der Nähe von Calvi.<br />
„Jour de repos“ ist eine der wahnsinnig<br />
schönen Tafoni-Routen im Gebiet<br />
„Suare“.
Beim Durchblättern unseres Alpin-Führers ist uns eine Route sofort ins Auge gefallen: Die „Symphoníe<br />
d’automne“ zieht in sechs Seillängen durch die Südwand des „Pointe des 7 lacs“ (2266m) am Ende<br />
des Restonica-Tals und bietet atemberaubende Tiefblicke auf den darunterliegenden Capitellu-See. Es<br />
handelt sich wohl um die einzige Kletterroute Korsikas, die mit den Füßen im Wasser beginnt und das<br />
nicht etwa auf Meereshöhe sondern 1936 m darüber in einer wilden alpinen Umgebung!
Eine ausgewaschene Piste brachte uns weit hinauf<br />
ins Reich der höchsten Berge Korsikas, die auf die<br />
Namen Monte Cinto, Paglia Orba und Co. hören.<br />
Hier wehte ein anderer Wind als weit unten am<br />
Meer, denn es war kalt und windig. Außer ein paar<br />
Schäfern, die nach ihrem Vieh Ausschau hielten,<br />
trafen wir hier niemanden...<br />
Unser Eine-Millionen-Sterne-Hotel direkt am Sandstrand<br />
an der Ostküste Korsikas war zwar auch mit<br />
einem PKW zu erreichen, der Stellplatz im Sand<br />
blieb allerdings dem Allrad vorenthalten...<br />
Wenn der morgendliche Blick aus dem Fenster so<br />
ausfällt, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.<br />
Abseits des<br />
Asphalts<br />
Campen in einsamen Buchten, nur wenige Meter<br />
von der Brandung entfernt, Bergpässe, die sich in<br />
engen Kehren auf losem Schotter in schwindelerregende<br />
Höhen schrauben und Blicke auf unberührte<br />
Natur freigeben - Korsika erfreut sich nicht nur unter<br />
Berg- und Wassersportlern größter Beliebtheit,<br />
sondern bietet auch für Offroad-Freunde einige interessante<br />
Strecken. Auf der Suche nach einsamen<br />
Schlafplätzen mit grandioser Aussicht, haben auch<br />
wir hin und wieder den Asphalt hinter uns gelassen<br />
und beim Iveco den Allrad eingelegt.<br />
RISE&FALL 2017<br />
um ein Damenteam aus der Sportszene reicher<br />
Foto: Maximilian Draeger<br />
R E G I O N A L S P O R T | 13
Skibergsteigen:<br />
Kristin Berglund, Salomon Athletin und Physiotherapeutin<br />
Erfolge:<br />
Unter anderem <strong>drei</strong>malige Siegerin vom Karwendelmarsch<br />
über 52 Kilometer (2013, 2015, 2016),<br />
Siegerin vom Großglockner Ultra Trail über 110 Kilometer<br />
in einer Zeit von 18:43,07 (2016), Siegerin<br />
vom Zugspitz Ultra Trail über 101,6 Kilometer in einer<br />
Zeit von 13:21,27 (2016). Beim Skibergsteigen<br />
ist sie immer unter den ersten Frauen zu finden.<br />
Foto: Maximilian Draeger<br />
Paragleiten:<br />
Elisabeth (Eli) Egger, Flight Instructor bei Flugschule<br />
Aufwind und beschäftigt bei Vermessung<br />
Legat<br />
Erfolge:<br />
Sie startet heuer erstmalig im Paragleit-Weltcup. Ist<br />
bei fast allen Events die mit Paragleiten zu tun haben<br />
vertreten, unter anderem war sie 2017 bei den<br />
X-Alps als Supporterin dabei.<br />
Foto: Maximilian Draeger<br />
<strong>Regionalsport</strong> stellt mit 2017 ein reines Damenteam<br />
das zum ersten Mal beim RISE&FALL, am 16.<br />
Dezember in Mayrhofen, an den Start gehen wird.<br />
Aus diesem Grund trafen sich Kristin Berglund aus<br />
Kramsach, Anna und Petra Huter aus Rinn zusammen<br />
mit dem Fotografen Maximilian Draeger und<br />
<strong>Regionalsport</strong>-Gründer Erwin Hofbauer in der 4 elements<br />
Academy in Hall. Die Vierte im Bunde, Eli Egger,<br />
wird erst beim zweiten Teamtreffen, bei Simone<br />
Käferböck, anwesend sein, denn sie wirkte bei den<br />
X-Alps als Supporterin mit.<br />
In der 4-elements Academy lernten sich die Teilnehmerinnen<br />
untereinander kennen. Mit speziellen<br />
Übungen im Parcour-Park wurde das Team gestärkt,<br />
Vertrauen untereinander aufgebaut und die<br />
jeweiligen Stärken der Sportlerinnen taten sich hervor.<br />
Unter der Leitung von Chris sprangen die meisten<br />
über ihren eigenen Schatten, wobei der Spaß<br />
im Vordergrund stand und nicht zu kurz kam.<br />
Der gemeinsame Tenor lautete: „Es war sehr lustig<br />
und etwas ganz anderes, als das was wir sonst<br />
kennen. Auf jeden Fall verlangt das nach einer Wiederholung.“<br />
RISE&FALL<br />
Es gilt sich in vier unterschiedlichen Sportarten mit<br />
anderen Teams zu messen. Eine Frauenwertung<br />
gibt es nicht sondern die Frau muss ihren Mann<br />
stehen.<br />
Ganz nach dem Motto „Vier Leute, ein Team, kein<br />
Erbarmen!“ heißt es bei diesem extremen Auf und<br />
Ab für Skibergsteiger und Mountainbiker – RISE –<br />
und für die Paragleiter und Skifahrer – FALL.<br />
Ein 430 Höhenmeter harter Kampf und unzählige<br />
Herausforderungen liegen vor jedem einzelnen Athleten<br />
der 80 Teams.<br />
Ablauf<br />
Skibergsteiger starten im Zielgelände – Aufstieg<br />
entlang der Talabfahrt Ahorn zum Gasthof Wiesenhof<br />
– Staffelübergabe an die Paragleiter – Flug in einem<br />
vorgegebenen Korridor und möglichst genaue<br />
Landung im Zielgelände – Staffelübergabe an die<br />
Mountainbiker – Fahrt zum Wiesenhof – letzte Staffelübergabe<br />
an die Skifahrer - Ahornabfahrt bis ins<br />
Zielgelände.<br />
Distanzen in den Disziplinen<br />
Skibergsteigen 1,7 km – 430 HM<br />
Paragleiten 3,2 km – 430 HM<br />
Mountainbike 3,7 km – 430 HM<br />
Ski 1,7 km – 430 HM.<br />
Gewinner<br />
Das Team, dessen Skifahrer bzw. Snowboarder als<br />
erster die Ziellinie überquert gewinnt RISE&FALL<br />
2017.<br />
Foto: Antonio Ciriello<br />
Radfahren:<br />
Anna Huter, Rennfahrerin beim Radclub Tirol<br />
Erfolge:<br />
Anna ist österreichische Viezemeisterin, hat<br />
2016 alle vier Tiroler Meistertitel in ihrer Klasse<br />
gewonnen. 2017 fährt sie zum ersten Mal in der<br />
Eliteklasse und konnte sich hier den Tiroler Vizemeistertitel<br />
am Berg sichern.<br />
Foto: Marbler W.<br />
Foto: Walter Andre<br />
Skifahren:<br />
Petra Huter, Rennfahrerein beim Radclub Tirol und<br />
jüngere Schwester von Anna<br />
Erfolge:<br />
Auf dem Rad hat Petra bis jetzt ziemlich alles gewonnen<br />
was es bei den U17 zu gewinnen gab.<br />
R E G I O N A L S P O R T | 14
Safe on Snow<br />
Sicher im Schnee<br />
Ein Erfahrungsbericht<br />
einer Teilnehmerin<br />
Einer von vier Tourstopps von „Safe on Snow“ fand<br />
am Pitztaler Gletscher statt. Die Profi-Damen Aline<br />
Bock (Freeride Weltmeisterin), Jaclyn „Jackie“<br />
Paaso (Vize Weltmeisterin), Eva Walkner (Freeride<br />
Weltmeisterin) und Angelika „Geli“ Kaufmann<br />
(professionelle Skilehrerin, Mitglied der High Zürs<br />
Skiführer, Mitglied der Lawinenkommission und<br />
Sprengmeisterin) zeigten 18 begeisterten Damen<br />
unter anderem, wie sie sich im Falle eines Lawinenabganges<br />
zu verhalten haben.<br />
Geboren wurde die Idee zur Tour, da sich immer<br />
mehr Menschen an das Freeriden und somit an<br />
Lawinengebiete heranwagen. Das Ziel von Safe<br />
on Snow ist, Unfälle aufgrund Unwissenheit zu verhindern<br />
und die Teilnehmerinnen mit gestärktem<br />
Selbstbewusstsein zu entlassen. Die Gefahren am<br />
Berg sollen lokalisiert und erkannt werden können<br />
um sie dann auszuschalten. Um 08.00 Uhr begann<br />
die Veranstaltung im Seminarraum auf 3440 Meter<br />
Höhe. Aline zeigte die Unterschiede zwischen Mann<br />
und Frau am Berg auf. Männer würden das Risiko<br />
unterschätzen, Frauen überschätzen es. Jedoch<br />
sind Frauen im Extremfall gefasster und haben die<br />
Sache im Blick. Zudem haben Frauen das bessere<br />
Bauchgefühl und verlassen sich auch darauf. Angelika<br />
als Expertin und Lawinensprengerin führte<br />
ins Thema der Lawinenkunde ein. Welche Hänge<br />
können gefährlich sein und wie wichtig ist es den<br />
täglich erscheinenden Lawinenlagebericht komplett<br />
durchzulesen.<br />
Respekt am Berg...<br />
auch untereinander<br />
Kaum ist frischer Schnee am Berg, möchte jeder<br />
Powderfan das ausnutzen. Dass ein solcher Traum-<br />
Tag aber nicht plötzlich endet, darüber unterrichtete<br />
Eva Walkner.<br />
Die Vernunft muss siegen, wenn auf eisigem Hang<br />
30 Zentimeter Neuschnee liegen aber sich schon<br />
zehn Freerider darin befinden. Hier sollte besser<br />
umgekehrt oder gewartet werden. Aufeinander zu<br />
warten, den Schwächsten in die Mitte zu nehmen<br />
und die KollegInnen während ihrer Abfahrt immer<br />
im Auge zu behalten, zeigen, wie wichtig Miteinander<br />
am Berg ist.<br />
Tourenplanung an Hand von Karten und Geländebild<br />
und die Wichtigkeit der Kommunikation untereinander,<br />
darüber sprach Jackie. Der ständige Kontakt<br />
untereinander und das Achten auf sein eigenes<br />
Gefühl sind zusätzliche wichtige Komponenten.<br />
Die Angst vor dem Suchen nehmen<br />
Nach der Mittagspause wurde in Gruppen das aktive<br />
Suchen mit dem LVS-Gerät, Sonde und Schaufel<br />
im Schnee geübt und mit einem Notfallszenario gefestigt.<br />
Mitunter wurde den Teilnehmerinnen etwas<br />
die Angst vom sondieren genommen indem sie sich<br />
selbst mit der Sonde ertasteten.<br />
Abgerundet wurde der Tag mit einer Tombola und<br />
tollen Preisen. Der gesamte Erlös der Tombola<br />
kommt der Lawinenhundestaffel/Bergrettung zugute.<br />
Aus den Reihen der Teilnehmerinnen war zu hören,<br />
dass es ein toller Tag war, an dem wieder ersichtlich<br />
wurde, wie gut es ist, Bescheid zu wissen. Auf<br />
Gleichgesinnte zu treffen, Erfahrungen auszutauschen<br />
und das alles nur mit Frauen sei etwas besonderes<br />
gewesen.<br />
INFO<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.safeonsnow.org oder<br />
www.facebook.com/safeonsnowclinics<br />
R E G I O N A L S P O R T | 17
24 Stunden Burgenland<br />
Mach den Weg zu deinem Weg<br />
Im Winter rund um den Neusiedler See zu gehen,<br />
zu laufen oder zu biken ist eine lange, weite und<br />
reale Abenteuer-Reise, die echten Mut und echte<br />
Kraft erfordert. Der Weg durchs einzigartige UNES-<br />
CO Welterbegebiet Fertö-Neusiedlersee besteht<br />
aus echten Bildern mit unendlich vielen taktilen und<br />
akustischen Eindrücken. Die Böden sind hart und<br />
manchmal weich und gatschig. In der Nacht kann<br />
man Dinge erleben, die man lieber hören als sehen<br />
möchte; wenn es kalt ist, frierst du echt, es kann<br />
auch echt schneien, oder hageln. Und regnen.<br />
Manchmal – wie bei der Tour 2015 – passiert dies<br />
alles zur gleichen Zeit. Die Tour ist kein Video-Spiel<br />
mit zehn Leben. Keine virtuellen Superhelden greifen<br />
ein, um dich ins nächste Level zu heben. Bei<br />
der letzten Tour haben sich rund 1800 Menschen<br />
auf den Weg gemacht. Nicht alle haben es ins Ziel<br />
geschafft – alle haben aber ihr Ziel erreicht und von<br />
magischen Momenten gesprochen.<br />
Die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour ist ein großes<br />
Abenteuer, ein Weg zu neuen Erfahrungen, zu<br />
lebenslangen Freundschaften und auch ein Weg zu<br />
sich selbst.<br />
Für welchen Trail du dich auch entscheidest, du<br />
gehst, du läufst und radelst in deinem Tempo und<br />
solange dich deine Beine tragen und dein Kopf dazu<br />
bereit ist – und natürlich auch nur so weit, wie im jeweiligen<br />
Trail als Strecke vorgeben ist. Du „musst“<br />
also nicht von Oggau bis Oggau gehen, du „musst“<br />
nicht <strong>drei</strong> Runden mit dem Fahrrad drehen...Das<br />
sind gemeinsame Zielvorgaben, die dir die Sicherheit<br />
geben, auf einer betreuten Strecke unterwegs<br />
zu sein und uns helfen euch gut und sicher zu versorgen.<br />
Original Trail<br />
Die ganze Runde und zugleich auch die legendäre<br />
Original-Route der 24 H Extrem Tour. Grenzgang für<br />
GrenzgängerInnen und mit 120 Winter-Kilometern<br />
ein absolut grenzwertiges und pures Abenteuer. Von<br />
Oggau nach Oggau - bis zur wohltuenden Erschöpfung.<br />
Final Trail<br />
Vom alten Ende zum neuen Anfang. In den letzten<br />
Jahren war in Apetlon für viele TeilnehmerInnen leider<br />
das Abenteuer zu Ende. 2018 kann man nun in<br />
Apetlon neu starten bzw. den Vorjahres-Weg fortsetzen.<br />
Von Apetlon nach Oggau – 60 feine Final-Kilometer,<br />
auf die schon viele Vorjahres-TeilnehmerInnen<br />
sehnsüchtig gewartet haben.<br />
Die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour kann für<br />
dich ein Weg sein, den ersten Schritt - hin zu einem<br />
bewegteren Leben - zu setzen. Wieder in Bewegung<br />
zu kommen, ist die weit größere Herausforderung<br />
als die Tour selbst. Es liegt an dir einen Anfang zu<br />
wagen.<br />
Und wenn du schon so weit gehst, um dir wieder<br />
nahe zu sein, dann tue dies bitte nur für dich. Mach<br />
den Weg zu deinem Weg!<br />
Erinnere dich an deine Stärken und glaube an deine<br />
Fähigkeiten. Pass dabei auf dich und alle anderen,<br />
die mit dir den Weg teilen, gut auf!<br />
120 Kilometer im Jänner um den Neusiedler See.<br />
Live, love and move!<br />
Unter dem verbindenden 24H Spirit „LIVE LOVE<br />
MOVE“ treffen sich Extrem- und Ultrasportler, Pilgergeher,<br />
Weitwanderer, Freizeitsportler, Bewegungsstarter,<br />
Mountain-Biker, Genussradler auf<br />
dem Pedelec, Jung und Alt, Frauen und Männer aus<br />
allen Regionen und Nationen, um die Grenzen der<br />
körperlichen Belastbarkeit zu spüren, das Potential<br />
an Willenskraft auszuschöpfen, sich und andere in<br />
Extremsituationen wettbewerbsfrei zu erfahren – in<br />
einer freudigen Dichte und einer wertschätzenden<br />
Atmosphäre, die in unserer heutigen Zeit rar geworden<br />
ist.<br />
Fotos: www.24stundenburgenland.com
„Sinn macht es keinen, ist<br />
aber geil!“<br />
24 Stunden Burgenland Extrem,<br />
noch zwei Tage bis zum<br />
Start. In mir kreisen Gedanken<br />
wie zum Beispiel: „Wie wird es<br />
uns ergehen? Wie wird es sein,<br />
wenn die Nacht anbricht? Wie<br />
werden die Verhältnisse sein? Wie<br />
werden wir uns fühlen? Wird es sehr<br />
kalt werden? Wird es stürmisch sein und<br />
was für Gedanken werden uns auf dem Weg beschäftigen?“<br />
Julia und ich haben so etwas noch niemals zuvor<br />
gemacht.<br />
Dass wir lange gehen können, das wissen wir. Die<br />
Kraft haben wir dazu und die Kondition auch. Die<br />
richtige Ausrüstung besitzen wir auch, zumindest<br />
hoffen wir das. Aber wir wissen nicht, wie es ist,<br />
120 km im mehr oder weniger flachem Terrain zu<br />
gehen. Warum wir das machen? Wir finden es toll,<br />
dass es kein Wettbewerb ist. Dass es eine Extremreise<br />
bis in das Innerste seines Selbst ist, wie es die<br />
Initiatoren schreiben. Auch um Neues zu erfahren,<br />
zu erleben und seine Grenzen zu verschieben.<br />
Einen Tag vor dem Start holten wir unser Startpaket<br />
im Gemeindeamt Oggau ab. Kaum hielten wir es in<br />
der Hand, überlegten wir, ob wir noch bleiben oder<br />
lieber schlafen gehen sollten. Aber das nicht verpflichtende<br />
Briefing war auch noch und das wollten<br />
wir uns nicht entgehen lassen. Schließlich war es<br />
unser erstes 24StundenBurgenland extrem und da<br />
möchten wir wissen, was auf uns zukommt.<br />
Im Vorfeld hielt ein Arzt eine halbstündige Rede,<br />
die sehr zur Ermunterung der Teilnehmer beitrug.<br />
Es waren wohlgemerkt beruhigende Informationen<br />
die wir von ihm erhielten. Ich wusste nicht, dass<br />
wir körperlich dahingehend konstruiert sind, dass<br />
wir bei 5 bis 7 km/h locker <strong>drei</strong> Tage marschieren<br />
könnten, bevor wir ermüdet zusammenfallen. Oder,<br />
dass unser Körper auf Unterversorgung gepolt ist.<br />
Was wir ja 120 km lang sein werden. Erschreckend<br />
fand ich, dass seit 2012 in etwa, jährlich mehr Menschen<br />
an Überversorgung sterben, als an einem<br />
Versorgungsdefizit. Dass sich sehr viele Menschen<br />
nicht mehr viel bewegen, war mir klar, doch dass es<br />
dermaßen tragisch ist, wusste ich nicht. Nicht mal<br />
einen Kilometer gehen die meisten Personen an einem<br />
Tag. Wobei wir für eine körperliche Bewegung<br />
von 8 bis 40 Kilometern am Tag gebaut sind, nur tun<br />
das die Meisten nicht mehr. Dabei wären ein paar<br />
Kilometer am Tag ausreichend.<br />
Dass ein solcher<br />
Marsch, wie wir ihn<br />
vorhaben, physisch<br />
betrachtet nicht Gesundheitsfördernd<br />
ist,<br />
das ist uns bewusst,<br />
psychisch gesehen aber<br />
alle Mal. Denn die mentale<br />
Leistung, die bei 24StundenBurgenland<br />
extrem abverlangt<br />
wird, puschen eine_n<br />
Teilnehmer_In enorm. Um es mit<br />
den Worten des Arztes auszusprechen:<br />
„Es ist nicht gesund, aber geil! Oder: Die mentale<br />
Stärke und die Psyche profitiert dabei enorm! Oder:<br />
Wir sind das einzige Lebewesen auf Erden, die etwas<br />
ungesundes tun können, und dabei noch einen<br />
Nutzen haben!“<br />
Nach einer sehr kurzen Nacht, fuhren wir zum<br />
Frühstück in das Gemeindeamt Oggau am Neusiedlersee.<br />
Gestärkt starteten wir mit etwa 1700<br />
Teilnehmer_Innen, um 04:30 in der Früh zu unserem<br />
24StundenBugenland extrem. Mit den Bikern<br />
und den Final Trail Starter_innen waren es 2500<br />
Menschen. Eingestellt waren wir auf schneeigen<br />
Untergrund und Eis. Vorgefunden haben wir stattdessen<br />
zum Großteil einen schnee- und eisfreien<br />
asphaltierten Radweg. Was eigentlich kein Problem<br />
darstellt, wenn man Laufschuhe oder dergleichen<br />
anhat. Wir gingen stattdessen mit leichten Bergschuhen<br />
und zollten den Tribut dafür. Nach 20 Kilometern<br />
fing mein linkes Knie an zu schmerzen und<br />
der rechte Wadenmuskel wurde hart. Bei Kilometer<br />
26 rasteten wir kurz bei der Labestation und marschierten<br />
weiter. Die Schmerzen wurde immer größer<br />
und ich hinkte mehr anstatt normal zu gehen.<br />
Bei Julia waren es die Achillessehnen die schmerzten.<br />
Bei Kilometer 35 entschieden wir uns aufzuhören.<br />
Mut zur Aufgabe, war auch ein Slogan der<br />
Veranstalter. In einer Bushaltestelle setzten wir uns<br />
kurz hin und hielten gleich darauf einen Shuttelbus<br />
an, der uns zum Bus in Richtung Oggau brachte.<br />
Auch wenn es weh tat, dass wir aufhören mussten,<br />
waren wir ein Teil der Veranstaltung und werden<br />
nächstes Jahr wieder an den Start gehen. Jedoch<br />
mit anderen Schuhen, egal was für Verhältnisse gemeldet<br />
werden.<br />
<strong>Regionalsport</strong> Erfahrungsbericht<br />
Roller Derby<br />
Am Track Konkurrentinnen, abseits<br />
gemeinsam für den Sport unterwegs!<br />
Angefangen hat alles mit einem 56.000 Runden-Rennen<br />
in Amerika in den 30er Jahren. Jedes<br />
Team ist gefahren bis zur absoluten Erschöpfung.<br />
Sogenannte „Jacks“ kamen dazu, um das andere<br />
Team zu behindern. Aufgrund der Härte dieses<br />
Sportes ist er untergegangen. Daraus entwickelte<br />
sich eine riesige Show mit vielen Zuschauern.<br />
Damals wurde nicht auf einem flat Track gefahren<br />
sondern in einem high Track. Die Teams haben sich<br />
miteinander eine Show ausgemacht, wo sie sich<br />
unter anderem gegenseitig aus dem hohen Track<br />
rausgeschmissen haben.<br />
R E G I O N A L S P O R T | 21
<strong>Regionalsport</strong> bat Kathi von den Fearless Bruisers,<br />
Tirols erster Roller Derby Mannschaft zum Interview.<br />
Wer jetzt an Motorräder denkt, liegt falsch.<br />
Mädels auf Rollschuhen liefern sich auf einem Track<br />
ein Vollkörperkontaktspiel und geben Rollendenken<br />
keine Chance.<br />
RSP: Wie entstand Roller Derby, wie es heute<br />
gespielt wird?<br />
Kathi: In den 90er Jahren entstand Roller Derby,<br />
wie es heute existiert. Gefahren wird nur auf einem<br />
flat Track damit das ganze konkurrenzfähig bleibt,<br />
da die meisten keinen high Track haben. Wir spielen<br />
nach den Womens Flat Track Roller Derby Regeln,<br />
in denen genau festgelegt wurde, wie zum Beispiel<br />
ein Track auszusehen hat.<br />
RSP: Seit wann gibt es Roller Derby in Tirol?<br />
Kathi: Wir haben letztes Jahr (2016) im Februar<br />
das Training aufgenommen. Entstanden ist das<br />
ganze aus dem Feminismus reloaded Projekt, von<br />
den TKI (Tiroler Kultur Initiativen). Es<br />
wurden feministische Projekte eingeleitet<br />
und eine Bekannte – Isi – hat gemeint<br />
„Probieren wir es doch mit Sport“.<br />
Dabei ist sie auf Roller Derby gestoßen<br />
und hat eine wunderbare Bewerbung für<br />
das Projekt geschrieben. Wir haben eine<br />
Förderung von den TKI zugesprochen<br />
bekommen. Begonnen haben wir mit 27<br />
Personen. Die Interessen gehen sehr<br />
schnell auseinander aber grundsätzlich<br />
sind wir schon ein Sportverein mit vielen<br />
bunten Ideen und wir wollen auf jeden<br />
Fall im Sport weiterkommen.<br />
RSP: Was sind die Regeln des Roller Derby?<br />
Kathi: Ich weiß nicht, ob ich jemanden kenne, der<br />
alle kennt. Also die Schiedsrichter hoffe ich, dass<br />
alle wissen. Es ist unglaublich wie viele es gibt. Der<br />
Sport ist brutal und es gibt Vorschriften, um überhaupt<br />
an einem Spiel teilnehmen zu dürfen. Hierfür<br />
gibt es einen theoretischen und einen praktischen<br />
Test. Im praktischen Teil geht es darum, wie ausdauerfähig<br />
ist eine Person und wie regenerationsfähig.<br />
Wichtig ist, dass die Person sich selbst und die<br />
anderen nicht gefährdet.<br />
RSP: Wie funktioniert das Spiel?<br />
Kathi: Es gibt vorweg einmal das Scrimmage, das<br />
bezeichnet ein Freundschaftsspiel oder ein Bout,<br />
das ist ein offizielles Spiel.<br />
Ein Spiel dauert zwei mal 30 Minuten. Jeder Einzel-Jam<br />
dauert zwei Minuten. Jede Mannschaft darf<br />
14 Spielerinnen aufstellen, fünf davon stehen am<br />
Track. Gefahren wird immer gegen den Uhrzeigersinn.<br />
Zwei Teams stehen am Feld. Jedes Team hat<br />
eine Jammerin (engl. to jam = „stören“) die im Sprint<br />
versucht die gegnerische Spieler zu überrunden<br />
und vier Blockerinnen, die versuchen die gegnerische<br />
Jammerin aufzuhalten. Pro Spiel stehen rund<br />
sieben Refferees am Feld. Ab dem Anpfiff, versucht<br />
jede Jammerin so viele Runden als möglich zu fahren.<br />
Die Jammerin die als erste beide Blocks (den<br />
eigenen und den der Gegner) hinter sich gelassen<br />
hat, ist die Lead Jammerin. Die<br />
Lead Jammerin kann den Jam<br />
jederzeit abwinken. Das tut<br />
sie entweder weil sie K.O<br />
ist oder aus taktischen<br />
Gründen. Wer am Ende<br />
der 60 Minuten die<br />
meisten Punkte hat,<br />
hat gewonnen. Jede<br />
überholte Gegnerin<br />
bringt einen Punkt.<br />
Die Jammerin wird<br />
von den gegnerischen<br />
Blockerinnnen<br />
mit vollem<br />
Körpereinsatz am<br />
weiterkommen gehindert.<br />
RSP: Gibt es in Österreich<br />
so etwas wie eine<br />
Bundesliga?<br />
Kathi: Nein. Die Grazerinnen und<br />
die Linzerinnen sind nicht viel länger<br />
als wir am Start. Die Wienerinnen gibt es schon<br />
lange und die machen hier wirklich einen tollen Job.<br />
Sie laden Teams immer wieder zu Scrimmages ein.<br />
Wir haben von ihnen sehr viel Unterstützung bekommen.<br />
Bei so einer jungen Sportart helfen sich<br />
noch die Vereine untereinander und ich hoffe das<br />
wird so bleiben.<br />
RSP: Wie wird in Zukunft auf Roller Derby aufmerksam<br />
gemacht werden?<br />
Kathi: Die Wienerinnen leisten hier wirklich Entwicklungsarbeit.<br />
Sie haben viel Erfahrungen<br />
durch ihre internationalen Spiele. Sie<br />
sind in Eurpa vorne mit dabei.<br />
Für den Herbst haben sie die<br />
Österreichischen Meisterschaften<br />
ins Leben gerufen.<br />
Das findet erstmalig<br />
statt aber wir sind<br />
auf jeden Fall mit<br />
dabei. Wir sind hoch<br />
motiviert zu spielen<br />
und können dabei<br />
so viel dazu lernen.<br />
Im Februar gibt es<br />
in Manchester die<br />
Roller Derby Weltmeisterschaften<br />
und<br />
dazu haben die Mädls<br />
aus Wien das Team<br />
Austria auf die Beine<br />
gestellt. Sie sind super<br />
motiviert und das alles neben<br />
einem Vollzeitberuf.<br />
RSP: Ab welchem Alter darf Roller<br />
Derby gespielt werden?<br />
Kathi: Roller Derby ist mit Sicherheit keine Jugendsportart.<br />
Ich kenne keine offizielle Altersbegrenzung<br />
aber bei den aktuellen Spielerinnen, würde<br />
R E G I O N A L S P O R T | 23
RSP: Warum spielen hauptsächlich Frauen Roller<br />
Derby?<br />
Kathi: Es gibt auch Männer die spielen. Die Bozener<br />
haben zum Beispiel ein Männer Nationalteam.<br />
Grundsätzlich ist es ein Sport, der aus dem Feminismus<br />
heraus geboren wurde und der Hauptanteil<br />
der Spieler sind Frauen.<br />
Im Roller Derby wird Rollendenken durchbrochen.<br />
RSP: Was ist das besondere am Roller Derby?<br />
Kathi: Wie schon erwähnt, ist der Spirit bei einer<br />
jungen Sportart etwas besonderes. Es spielt keine<br />
Rolle welches Land du bist oder ob du irgendwann<br />
als Konkurrenten am Feld stehst. Jeder hilft sich.<br />
Am Feld sind wir Konkurrentinnen aber das ist kein<br />
Grund, sich nicht gegenseitig zu unterstützen und<br />
zu helfen. Nach dem Spiel gehen wir essen und<br />
machen Afterparty.<br />
ich kein junges Mädchen aufstellen. Da kommen<br />
ausgewachsene, trainierte Frauen auch dich zu und<br />
denen heißt es dann mit vollen Körpereinsatz stand<br />
zu halten.<br />
RSP: Wie kann jemand zu euch stoßen?<br />
Kathi: Ende April war das TKI-Projekt zu Ende und<br />
zum Abschluss gab es das Spiel gegen die Grazerinnen,<br />
das wir gewinnen konnten. Es war klar, dass<br />
wir danach unsere Türen wieder öffnen um neue<br />
Spielerinnen dazu zu bekommen. Hauptsächlich<br />
über Facebook schreiben wir Probetrainings aus,<br />
wo sich jeder melden kann, der Roller Derby probieren<br />
möchte. Einzelpersonen die sich interessieren<br />
sind immer eingeladen sich bei uns zu melden.<br />
RSP: Was wird zum Anfang an Ausrüstung benötigt?<br />
Kathi: Unsere Schuhe sehen old school aus, sind<br />
jedoch high tech Gefährte, die bis zu 700 Euro wert<br />
sind. Dazu kommt noch die Pflichtausrüstung für jedes<br />
Spiel und jedes Training – Helm, Mundschutz,<br />
Knie-, Ellbogen- und Armschutz. Möchte sich jemand<br />
zusätzlich schützen, ist das kein Problem.<br />
RSP: Wie oft und wo trainiert ihr?<br />
Kathi: Zweimal die Woche haben wir für eineinhalb<br />
und zwei Stunden eine Halle zur Verfügung. Einmal<br />
in der HTL und in der PHT (Pädagogische Hochschule).<br />
Ziel ist natürlich, regelmäßig eine große<br />
Halle zu bekommen, wo wir Spielsituationen üben<br />
und Spiele veranstalten können aber das ist leider<br />
derzeit nicht möglich.<br />
RSP: Wer trainiert euch?<br />
Kathi: Wir haben keinen eigenen Trainer. Wir haben<br />
in der Mannschaft Teams gebildet und jedes Team<br />
hat seinen Aufgabenbereich (Finanzen, Training,<br />
Öffentlichkeitsarbeit, usw). Im Trainingsteam ist bei<br />
uns die Eva, die aus dem Volleyball kommt und hier<br />
Erfahrung im Trainingsaufbau und Trainingsplanung<br />
mitbrachte. Im ersten halben Jahr haben wir<br />
nur Technik trainiert. Über das Spielen selber war<br />
null Wissen da.<br />
Wir haben uns You Tube Videos angeschaut. Wir<br />
hatten aber auch Glück – eine Spielerin von Porto<br />
macht in Innsbruck ein Doktorratsstudium und hat<br />
uns angeschrieben und uns mit ihrem unheimlichen<br />
Wissen bereichert. Auf Grund der weiten Distanz<br />
nach Graz und Linz haben wir eine tolle Zusammenarbeit<br />
mit den Bozenerinnen, die uns auch sehr<br />
weiter hilft.<br />
In gemeinsamen Trainings können wir hier viel lernen.<br />
Bei den Wienern sind die Cheerleader Männer. Es<br />
gibt im ganzen Leben zu viele Richtlinien wie sich<br />
jeder als Mann oder Frau zu verhalten hat.Bei uns<br />
ist absolut jeder zum Training eingeladen – Männer,<br />
Frauen, egal woher!<br />
Jeder kann sich in unserem Team einbringen. Ob<br />
Refferee oder Zeitnehmer, wir finden für jede Person<br />
einen passenden Platz.<br />
INFO:<br />
Kontakt – fearless.bruisers@gmail.com<br />
Facebook – https://www.facebook.com/fearlessbruisers/<br />
RSP: Was wünscht du dir für deine Sportart?<br />
Kathi: Roller Derby erlebt jetzt durch die Weltmeisterschaft<br />
im nächsten Jahr einen absoluten<br />
Aufwärtstrend. Dazu wurde auch bereits das Team<br />
Austria ins Leben gerufen. Ich möchte, dass Roller<br />
Derby groß wird aber nicht um jeden Preis. Ich<br />
wünsche mir, dass dieser Zusammenhalt so erhalten<br />
bleibt, egal was kommt.<br />
R E G I O N A L S P O R T | 24<br />
Fotos: Eva Kuster
„A bärige Gaudi“ mit hohem Sportfaktor<br />
Wer sich den bekannten Wintersportarten<br />
nicht zugetan fühlt aber dennoch<br />
mehr machen möchte als spazieren<br />
gehen. Wer dazu – aber nicht<br />
zwingend – noch einen Hund hat<br />
und auch den ausgelastet haben will,<br />
ja dem kann ich Kickspark sehr ans<br />
Herz legen.<br />
Wir trafen uns in beinahe kitschig anmutender<br />
Natur mit Rudi Häubler von<br />
Kickbike Austria zu einer Probefahrt.<br />
Der Kickspark ist ein Tretroller für den Winter, der<br />
von jedermann und jederfrau gefahren werden<br />
kann. Der Kickspark darf nicht mit einem herkömmlichen<br />
Schlitten verglichen werden, kann aber genauso<br />
auf verschneiten Wegen benutzt werden. Mit<br />
speziellen Kufen ist er eigentlich für weite Eisfläche<br />
gedacht. Wer sich auf Eislaufschuhen nicht sicher<br />
fühlt aber trotzdem aufs Eis möchte, kann dies mit<br />
dem Kickspark und speziellen Spikes für die Schuhe<br />
tun, Spikes sind allerdings nicht zwingend erforderlich.<br />
Hergestellt werden die Kicksparks – genau<br />
so wie die Kickbikes – exklusiv in Finnland, wo<br />
sie als täglich verwendetes Fahrzeug zum Einsatz<br />
kommen. Sie können mit Kindersitzen, Einkaufskörben<br />
usw. erweitert werden. Wer zu dem seinen<br />
Hund richtig ausgepowert haben will, der spannt ihn<br />
mit einer Zugleine vor den Kickspark. Allerdings sei<br />
Werbung<br />
zu bedenken, dass kein Hund dazu gemacht<br />
ist, Mensch und Kickspark über<br />
weite Strecken zu ziehen. Der Hund ist<br />
hier eine Unterstützung. Muskelkraft ist<br />
wohl vom Mensch selber aufzubringen.<br />
Und der Test zeigte: was richtig lustig<br />
aussieht (und auch ist), geht ganz<br />
schön in die Beine, allen voran in die<br />
Oberschenkel. Mit der richtigen Technik<br />
können ganz schöne Distanzen erreicht<br />
werden. Der Spaß geht dabei nie<br />
aus. Sollte der Weg nicht durchgehend<br />
befahrbar sein, kann der Kickspark auch getragen<br />
werden. Mit einem Gewicht von acht Kilogramm ist<br />
dies nicht weiter schwer. Zum Transport kann er geknickt<br />
werden. Ein spezieller Service ist nicht nötig.<br />
Einsetzen kann ihn jeder Mensch, jeden Alters.<br />
Was uns überzeugt ist der Spaßfaktor gepaart mit<br />
sportlicher Betätigung. Hierbei handelt es sich wieder<br />
einmal um eine Sportart, die so nicht gleich<br />
erkennbar ist und wo der Spaß absolut im Vordergrund<br />
steht.<br />
Tel: +43 (0)664 - 4211428<br />
e-mail: info@kickbike.at<br />
web: www.kickbike.at<br />
10 flinke Füße – 10 Fuß hoch<br />
Basketball in Tirol<br />
Basketball gilt als eine der rasantesten, spannendsten<br />
und intensivsten Ball- und Teamsportarten.<br />
Taktische Disziplin, Teamgeist, körperliche<br />
und geistige Schnelligkeit, sowie natürlich<br />
die entsprechende Technik und eine gehörige<br />
Portion Ballgefühl zeichnen einen guten Basketballer<br />
aus. Jeweils fünf Spieler einer Mannschaft<br />
versuchen mit diesen Fähigkeiten einen<br />
Ball im genau zehn Fuß hoch montierten gegnerischen<br />
Korb unterzubringen. Eine gute Mannschaft<br />
macht jedoch nicht nur die Angriffsstärke<br />
und Treffsicherheit aus. Nicht nur fünf starke<br />
Wurfarme sind am Parkett gefragt, auch zehn<br />
flinke Füße. Die Beinarbeit spielt gerade in der<br />
Verteidigung eine ganz besondere Rolle, wenn<br />
es darum geht den einen Wimpernschlag früher<br />
im Weg des Angreifers zu sein, um ihn am Punkten<br />
zu hindern.<br />
Basketball ist eine relativ junge Sportart, die sich seit<br />
ihrer Erfindung 1891 rasant ausbreitete und sich dabei<br />
in der Grundform kaum änderte. Vergleicht man<br />
aber das Ergebnis des ersten Olympischen Basketball<br />
Finales 1936 mit heutigen Ergebnissen, kann<br />
man nur staunen und eine drastische Entwicklung<br />
von Treffsicherheit, Spieldynamik und Teamgefüge<br />
nicht abstreiten. Damals gewann die USA nämlich<br />
gegen Kanada mit 19:8 Punkten. Insgesamt. Heutzutage<br />
wäre das nicht einmal ein besonders hoher<br />
Spielstand nach dem ersten Viertel, so gelang es in<br />
der laufenden Saison der Tiroler Landesliga gleich<br />
fünf mal einem Team mehr als 100 Punkte zu erreichen<br />
– in der selben Spielzeit wie damals.<br />
Auch in Tirol freut sich diese dynamische Sportart<br />
bereits seit Mitte des 20. Jahrhunderts großer Beliebtheit.<br />
Etwa zehn Jahre nach Gründung der NBA<br />
(National Basketball Association) in den USA, die<br />
heute wohl jedem sportinteressierten ein Begriff ist,<br />
und acht Jahre nach dem Deutschen Basketball<br />
Bund wurde 1957 der Tiroler Basketball Verband<br />
gegründet. Nun, knapp 60 Jahre später, in welchen<br />
Teams aus Schwaz und Innsbruck für einige Glanzzeiten<br />
sorgten, ist Tirol jedoch das einzige Bundesland<br />
das bei den Herren kein einziges Team in einer<br />
der beiden Österreichischen Bundesligen stellt. Darüber<br />
hinaus kämpfen lediglich sieben Mannschaften<br />
um den Titel in der Tiroler Landesliga, diese<br />
aber dafür mit umso mehr Herz und Engagement.<br />
Entschieden wird eine Meisterschaft im Basketball<br />
allerdings in Form eines Play Offs.<br />
Bereits traditionell spielt ein Team aus Zell am See<br />
in der Tiroler Landesliga mit. Als dann 2014 auch<br />
eine Anfrage der Eisenstein Baskets aus Feldkirch<br />
an den Tiroler Basketball Verband herangetragen<br />
wurde, entschloss man sich parallel zur Tiroler Landesliga<br />
eine sogenannte Westliga einzuführen. Bereits<br />
für die zweite Saison gab es Interesse eines<br />
R E G I O N A L S P O R T | 27
weiteren Vorarlberger Teams und der BSC Salzburg<br />
musste erst kurz vor Spielbeginn seine Nennung<br />
zurückziehen. Für die kommenden Jahre ist<br />
aber durchaus eine weitere Aufnahme von Teams<br />
vorwiegend aus den benachbarten Bundesländern<br />
geplant, auch die Integration eines Südtiroler oder<br />
gar Bayrischen Teams wäre theoretisch möglich<br />
und aus Sicht des Tiroler Basketball Sportes begrüßenswert.<br />
Ziel soll es sein, die Westliga offiziell als<br />
dritte Liga in Österreich zu etablieren, um die Lücke<br />
zwischen den Landesligen und der zweiten Basketball<br />
Bundesliga zu verkleinern, die sich in den letzten<br />
Jahren sowohl im spielerischen Niveau als auch<br />
in budgetären Anforderungen herauskristallisierte.<br />
In kaum einer Sportart gibt es in Österreich wohl<br />
ein so großes Ost-West Gefälle zu sehen wie im<br />
Basketball. Seit dem Rückzug der Schwazer Silverminers<br />
aus der zweiten Bundesliga sind in dieser<br />
nur noch die Dornbirn Lions und die BBU Salzburg<br />
aus den <strong>drei</strong> westlichen Bundesländern vertreten.<br />
Die Landkarte der Admiral Basketball Bundesliga,<br />
Österreichs höchster Spielklasse, weist gar schon<br />
mit der Achse Graz-Gmunden ihre westliche Grenze<br />
aus. Da Kärnten in der zweiten Liga gleich mit<br />
vier Teams vertreten ist, bleibt Tirol also der einzige<br />
schwarze Fleck. Mittel- bis langfristig soll sich<br />
das natürlich wieder ändern, wozu aber einiges<br />
an Arbeit in den Top Vereinen nötig sein wird. Ein<br />
sehr zentraler Punkt ist dabei – wie wohl in allen<br />
Sportarten – die Konzentration auf eine fundierte<br />
Nachwuchsarbeit und die zielgerichtete Förderung<br />
junger Talente. Ein Blick auf die Tabellen der Tiroler<br />
Landesligen zeigt dabei zugleich ein überschaubares<br />
Bild als auch eine positive Entwicklung. Im<br />
Vergleich zum Vorjahr konnte die Anzahl der teilnehmenden<br />
Teams entscheidend erhöht werden.<br />
In reinen Zahlen betrachtet zeigt sich jedoch noch<br />
immer viel Luft nach oben. Mit sechs teilnehmenden<br />
Teams ist die Tabelle der Altersklasse<br />
u16 bereits die längste. Ganz oben steht auch<br />
hier die Turnerschaft Innsbruck. Bei den Junioren<br />
bis 19 Jahre nimmt der SVO Innsbruck auch<br />
an der Österreichischen Meisterschaft teil. Rund<br />
um das Ausnahmetalent Benedikt Haid gelang<br />
es eine schlagkräftige Mannschaft aufzustellen,<br />
sich im Mittelfeld der „Conference West“ festzusetzen<br />
und auch die eine oder andere Nachwuchsabteilung<br />
eines Erstligisten zu ärgern.<br />
Am 8. Mai fand erstmals eine Tiroler 3x3 Meisterschaft<br />
statt. Beim „Drei gegen Drei“ handelt es<br />
sich aber weniger um eine wirklich neue Variante<br />
des Basketball, als um eine Weiterentwicklung<br />
des bekannten Streetballs. Die FIBA, der Basketball<br />
Weltverband versucht dabei die Dynamik,<br />
Spannung und Übersichtlichkeit des Streetballs<br />
in geordnete und für den Zuseher nachvollziehbare<br />
Bahnen zu leiten. Gewonnen hat das Team<br />
bestehend aus vier Spielern, von welchen immer<br />
<strong>drei</strong> am Platz stehen, das nach zehn Minuten<br />
mehr, oder einfach zuerst 21 Punkte erreicht hat.<br />
Ein schnelllebiges Spiel mit hohem Tempo auf<br />
engem Raum, denn gespielt wird nur auf einen<br />
Korb, verspricht ein hohes Publikumsinteresse<br />
genauso wie hohe Zahlen von Aktiven und hielt<br />
bereits Einzug in das Programm der Olympischen<br />
Jugendspiele und bei den European Games<br />
in Baku 2015. Bereits für die Olympischen<br />
Spiele 2020 in Tokio erhofft sich die FIBA eine<br />
Aufnahme ins Programm. Bis dahin wird es/sollte<br />
es dann bereits fünf Tiroler 3x3 Meisterteams<br />
geben.<br />
Text: Michael Grohs Fotos: Silverminers, <strong>Regionalsport</strong> Tirol<br />
Fotocredit: Peter Fankhauser<br />
Peter Fankhauser<br />
der kochende Trailläufer<br />
In Peter Fankhausers<br />
Herz schlummern zwei<br />
Leidenschaften. Auf der<br />
einen Hälfte das Kochen<br />
und auf der anderen das<br />
Laufen.<br />
Mit 15 Jahren hat der Zillertaler aus Stumm bereits<br />
gewusst, dass der Beruf Koch seine Berufung ist.<br />
Sportlich war Peter damals extrem unterwegs. Er<br />
fuhr Skateboard und Snowboard. Mit dem Snowboard<br />
bestritt er Wettkämpfe und wurde gesponsert.<br />
Als Peter Fankhauser nach Amerika ging um sich<br />
beruflich weiterzubilden, kam die Wende zum<br />
Laufsport. Im Alter von 19 zog er sich erstmalig die<br />
Laufschuhe an. Anfangs als Ausgleich, denn laufen<br />
kann man überall, wie er berichtete: „Bei mir war<br />
das Laufen auf die klassischen Sachen ausgelegt,<br />
wie 1.500, 3.000, 5.000 und 10.000 Meter sowie<br />
Halbmarathon und Marathon. Zum Ultra-Lauf kam<br />
ich erst mit 34.“ Doch dieses Mal dauerte es lange,<br />
bis Peter Fankhauser Unterstützer fand. Die Gründe<br />
lagen auf der Hand. Damals gab es noch kein<br />
Social Media und Laufen war eine Randsportart.<br />
„Ich bin mir sicher, dass ich bis in das hohe<br />
Alter das machen kann, was mir Spaß macht.“
Wie sieht Peter Fankhauser die Entwicklung der<br />
Trailrunningszene?<br />
Fotocredit: Peter Fankhauser<br />
Social Media, Sponsoren und Lernjahre<br />
„Ich finde es gut, dass es Social<br />
Media gibt, allerdings beziehen<br />
sich die Sponsoren teilweise nur<br />
noch darauf, wie viele User und<br />
welche Reichweite jemand hat.<br />
Der sportliche Erfolg ist nicht<br />
mehr wirklich wichtig. Das finde<br />
ich nicht in Ordnung.<br />
Ich bin der Meinung, wenn ein<br />
Sponsor viel für einen Athleten<br />
ausschüttet, dann sollte dieser<br />
auch die Leistung bringen. Ich<br />
fand erst im Jahr 2006 einen<br />
Sponsor über einen Shop, obwohl<br />
ich damals unter die top<br />
fünf Österreichs über 5.000<br />
und 10.000 Meter war“, erklärte<br />
Peter und führte weiter aus,<br />
„ich konnte es verstehen, dass<br />
große Firmen bei mir mit dem<br />
Sponsoring den Kopf einzogen.<br />
Immerhin war ich Vollzeitkoch<br />
und konnte nicht die Leistung<br />
erbringen, wie einer der nur 20<br />
Stunden arbeitet. Doch mir war<br />
es egal. Für mich ist Laufen<br />
eine Leidenschaft und ich kann<br />
mir die Sachen selber kaufen.“<br />
Anders wäre das wohl nicht<br />
möglich gewesen. In den Anfangsjahren,<br />
zwischen dem 20.<br />
und dem 30. Lebensjahr von<br />
Peter, in denen er in Amerika,<br />
Schweiz, Wien und Ischgl arbeitete,<br />
kam er auf einen Schnitt<br />
von 14 Arbeitsstunden täglich.<br />
Das Training bezog sich dabei<br />
auf die Morgen- oder Nachstunden,<br />
selten am Nachmittag.<br />
„Das waren meine Lernjahre.<br />
Ich war damals so konsequent.<br />
Ich wollte meine läuferischen<br />
Ziele erreichen, auch wenn<br />
es für die Internationale- oder<br />
Weltspitze nie gereicht hatte.<br />
Für Österreich war es genug“,<br />
fügte Peter hinzu.<br />
Für Peter Fankhauser stehen<br />
2017 und 2018 die Zeichen auf<br />
Veränderung. Heuer will er noch<br />
einige Wettkämpfe bestreiten.<br />
Nächstes Jahr eröffnet er sein<br />
eigenes veganes Restaurant<br />
und will sich seiner zweiten<br />
Leidenschaft, dem Kochen, intensiver<br />
widmen und dabei das<br />
Laufen ± vernachlässigen.<br />
Die meisten Produkte, die Peter<br />
Fankhauser in seinem Restaurant<br />
verarbeiten wird, hat er<br />
zusammen mit einem Gärtner<br />
selber angebaut.<br />
Direkt<br />
neben dem<br />
zukünftigen<br />
Restaurant<br />
in Stumm<br />
befindet sich<br />
der Permakultur-Garten<br />
mit lauter<br />
heimischen<br />
Köstlichkeiten.<br />
Name: Peter Fankhauser<br />
Geboren: 18. Februar 1978<br />
Läuft seit: 22 Jahren<br />
seine wichtigsten Erfolge: Wienmarathon 2013<br />
dort wurde er bester Österreicher, sein erstes<br />
Trailrennen war der Transvulcania 2014 und die<br />
Transalp 2016,<br />
Beruf: Koch<br />
Vorbilder: Steve Prevontaine, Haile Gebrselassie,<br />
Kílian Jornet Burgada; beim Kochen; „die Köche die<br />
modern gekocht haben und sich immer höhere Ziele<br />
gesetzt haben.<br />
Motto: „Es gibt nichts, was es nicht gibt: Man kann<br />
vieles Erreichen, wenn man den Willen dazu hat.<br />
Liebglingstrail: Das Hochgebirge beim Schlegeis<br />
und der Waldtrail hinter dem Haus in Stumm<br />
Fotocredit: Philipp Reiter<br />
Fotos: Philipp Reiter<br />
„Viele glauben, dass das vom<br />
Berg herunterlaufen extrem<br />
und ungesund ist. Ich finde<br />
das einen absoluten Blödsinn.<br />
Wenn man es richtig macht, auf<br />
dem Vorfuß runterläuft, ist weniger<br />
Belastung für die Gelenke<br />
vorhanden als beim runtergehen,<br />
wo die meisten mit der<br />
Ferse zuerst aufsetzen.“ Peter<br />
Fankhauser<br />
Der Zillertaler sieht es gemischt. Teilweise findet er<br />
die Fortschritte gut, denn das Trailrunning ist keine<br />
Nischensportart mehr und bekommt mehr Aufmerksamkeit.<br />
Was früher ein reiner Berglauf war, bei dem<br />
es hieß so schnell wie möglich hoch zu kommen<br />
und fertig, ist heutzutage eine Kombination aus rauf<br />
und runter.<br />
Nicht gut findet Peter, dass sich der Trailsport immer<br />
extremer entwickelt. Seitens der Medien wird<br />
das Trailrunning in die Richtung gepusht, dass es<br />
immer brutaler sein muss. Irgendwann kommt der<br />
Punkt wo es nicht mehr weiter gehen wird.<br />
Dabei soll es um den Spaß gehen und nicht darum,<br />
dass sich ein Trailrunner dermaßen quält, dass er<br />
diesen Sport nicht mehr ausüben will. Der Hauptfaktor<br />
sollte sein, dass ein Läufer in der Natur ist<br />
und es genießt. Im Allgemeinen findet Peter, dass<br />
alles was zu Extrem ist, nicht gesund ist. „Kein Marathon<br />
und kein Ultra ist gesund, das wissen wir<br />
alle. Der Unterschied von einem Trail- zu einem regulären<br />
Marathon ist, dass ein Läufer sich von einem<br />
Trailmarathon schneller wieder erholt als von<br />
der Straße. Weil du bei dem regulären Lauf nur auf<br />
Asphalt unterwegs bist. Das ist für die Knie und die<br />
Gelenke nicht gesund.<br />
Beim Trail läufst du rauf und runter und hast unterschiedlichen<br />
Untergrund“, erläuterte Peter Fankhauser<br />
der selber nur aus dem Grund Trailläufer<br />
wurde, weil er auf dem Asphalt mit seinen Knien<br />
Probleme bekommen hatte. 2012 musste er beinahe<br />
komplett pausieren und fing ganz langsam an<br />
Trail zu laufen. Am Anfang war es nur Hiking und<br />
langsames bergab laufen. Zu seiner Überraschung,<br />
hatte er seither nie wieder Knieprobleme.<br />
R E G I O N A L S P O R T | 31
Training und Ernährung<br />
Im Augenblick ist Peter 12 Stunden in der Woche<br />
auf den Trails unterwegs und kommt auf ca. 7 bis<br />
8.000 Höhenmeter. Bei den Wettkämpfen geht es<br />
ihm ausschließlich nur mehr darum Spaß zu haben<br />
und gesund in das Ziel zu kommen.<br />
Selber findet er in der Tailrunningszene schön, dass<br />
die Läufer sich österreichweit untereinander kennen<br />
und es wie einer großen Familie abläuft. Ein<br />
jeder respektiert sich und keiner ist dem anderen<br />
etwas neidisch.<br />
Wenn jemand mit dem Trailrunning anfangen will,<br />
rät Peter jedem langsam anzufangen. Zu Beginn<br />
maximal eine Stunde. Bei längeren Distanzen spielt<br />
das Essen und das Trinken eine enorm wichtige<br />
Rolle – wie er selber erfahren musste. An heißen<br />
Tagen sollte in einer halben Stunde ein halber Liter<br />
getrunken werden. Hochwertige Riegel und Gels,<br />
allen voran Preiselbeer- und Ribiselgels, funktionieren<br />
sehr gut. Peter kocht sich die Gels zum Teil selber,<br />
wie auch die Riegel. Ernährungstechnisch arbeitete<br />
er während den Trails viel mit Früchten und<br />
Nüssen. Smoothis wären ganz ideal, findet Peter,<br />
allerdings ist das nur möglich wenn eine Kühlmöglichkeit<br />
vorhanden ist.<br />
Ganz klar als heimische Powerfrüchte bezeichnet<br />
Peter den schwarzen Holunder (viel Vitamin C und<br />
Omega 3) und die Preiselbeere. „Ich vertrete die<br />
Meinung, dass die Früchte die in der Höhe wachsen<br />
und dem Klima ausgesetzt sind, stärker sein müssen<br />
als die im Tal. Denn die müssen sich vermehrt<br />
darum kümmern, dass sie am Leben bleiben als andere“,<br />
teilte Peter mit. Mango und Passionsfrucht<br />
sind für ihn die tropischen Energielieferanten.<br />
Peter`s zweite große Leidenschaft ist das Kochen.<br />
Er liebt es, Gästen ein Gaumenerlebnis zu bereiten,<br />
kreativ zu sein und nicht alltägliche Dinge auszuprobieren<br />
sowie zu kombinieren. Beim Laufen fielen<br />
ihm oftmals die Ideen dazu ein und durch das Laufen<br />
wurde er stressresistenter.<br />
Guat z Essen<br />
2012 wurde der Verein „Guat z Essen“ in das Leben<br />
gerufen. Peter Fankhauser, zwei Gärtner und eine<br />
Physiotherapeutin möchten den Menschen zeigen,<br />
was für regionale Lebensmittel im Zillertal angebaut<br />
und wie sie genützt werden können. Wie zum Beispiel<br />
das Einkochen, das die Bauern auch früher<br />
gemacht haben. Mit dem Industriezeitalter hörte<br />
das zunehmend auf. Langsam wird diese Art von<br />
haltbar machen wieder mehr geschätzt.<br />
Im Juni 2018 will Peter Fankhauser sein Restaurant<br />
in Stumm eröffnen und dort die Philosophie von<br />
„Guat z Essen“ weitertragen.<br />
Bettina Plank<br />
und der wunderschöne Sport Karate<br />
Fotocredit: Erwin Hofbauer<br />
R E G I O N A L S P O R T | 33
Fotocredit: EwRo<br />
<strong>Regionalsport</strong> traf Bettina<br />
Plank – amtierende Staatsmeisterin<br />
Kumit -50 kg,<br />
EM- und WM Dritte, sowie<br />
Vorarlberger und Oberösterreichische<br />
Sportlerin des<br />
Jahres 2016 – zum Interview<br />
in Linz. Die gebürtige Vorarlbergerin<br />
sprach mit <strong>Regionalsport</strong><br />
über Ziele, bisherige<br />
Erfolge, über die schönen<br />
Momente sowie die Schattenseiten<br />
im Sport.<br />
INFO:<br />
RSP: Deine Eltern hätten dich gerne<br />
als Ballett Tänzerin gesehen, du<br />
gingst jedoch zu Karate. Was war<br />
der Grund?<br />
Bettina: Meine Mama hat mich eher<br />
im Ballett gesehen und das hat mir<br />
auch gefallen. Jedoch war mir das zu<br />
wenig Action. Der Sport Ballett hat mir<br />
viel gebracht, aber die langsame Musik,<br />
die langsamen Bewegungen, das<br />
war mir zu wenig. Mein Papa hat mich<br />
immer eher im Karate gesehen und<br />
das war meins. Unterstützung hatte<br />
und habe ich von beiden Elternteilen.<br />
Karate mache ich seit ich neun Jahre<br />
bin.<br />
RSP: Ist Karate eine Frauen untypische<br />
Sportart?<br />
Bettina: Früher ja, aber heute ist das<br />
überhaupt nicht mehr der Fall. Bei internationalen<br />
Bewerben ist der Männer-<br />
und Frauenanteil absolut ausgeglichen.<br />
RSP: Du machst Kumite und Kata,<br />
was gefällt dir besser?<br />
Bettina: Ich übe vorwiegend Kumite<br />
aus. Früher hat mir das besser gefallen,<br />
worin ich gerade besser war.<br />
RSP: Es heißt, der Gegner darf<br />
nicht verletzt werden. Wie oft<br />
kommt das dennoch vor und wie<br />
lange wird das trainiert, dass die<br />
Angriffe so gezielt funktionieren?<br />
Bettina: Ja das stimmt. In unserem<br />
Sport wird niemand – wie im Film –<br />
Ausbildung: Soziale Arbeit (FH Linz)<br />
Beruf: Heeressportlerin<br />
Verein: Karate-do Wels-Schwanenstadt<br />
und KC Mäder Feldkirch<br />
Gewichtsklasse bis 50 kg<br />
Trainer: Juan Luís Benítez Cárdenes<br />
Motto:<br />
„Wenn du nicht trainierst, wird es ein anderer<br />
tun und wenn du ihm das nächste<br />
Mal begegnest, wird er besser sein als<br />
du“<br />
„Geht nicht gibt’s nicht“<br />
K.O geschlagen. Karate ist kein brutaler Sport, sondern<br />
von den Bewegungsabläufen her ein schöner<br />
Sport. Ich habe mit neun Jahren begonnen und mit<br />
16 meine ersten Wettkämpfe bestritten. Eine Sekunde<br />
Unachtsamkeit und es kann passieren, dass der<br />
Angriff falsch ausgeführt wird und ich würde meine<br />
Gegnerin verletzen. Wir sind komplett geschützt,<br />
haben sogar Körperprotektoren. Wenn etwas passiert,<br />
dann am ehesten mit der Ferse, weil sie ungeschützt<br />
ist oder zum Beispiel ein verdrehtes Knie,<br />
was aber keine Verletzung durch die Gegnerin ist.<br />
RSP: Bei unseren Interviews wollen wir auch die<br />
Schattenseiten vom Profisport aufzeigen. Welche<br />
Schattenmomente gibt es bei dir?<br />
Bettina: Ich bin vor <strong>drei</strong> Jahren wegen des Karatesports<br />
von Vorarlberg nach Linz übersiedelt. Hier<br />
ist mein Trainer, hier kann ich Sport und Ausbildung<br />
am besten kombinieren. Jedoch heißt es, bei keinen<br />
Familienfeiern dabei zu sein und die Familie zurück<br />
zu lassen. Sie unterstützen mich sehr und verstehen<br />
das, dennoch löst das manchmal Wehmut aus.<br />
Ich fahre ca. alle <strong>drei</strong> Monate nach Hause und hin<br />
und wieder kommen sie mich besuchen.<br />
RSP: Was heißt es, Karate als „Beruf“ auszuüben?<br />
Bettina: Mein großer Dank gilt hier dem Bundesheer<br />
ohne diesem könnte ich den Sport nicht als<br />
Beruf ausüben und neben her studieren, sodass ich<br />
nach dem Sport eine Arbeit habe. Da ich als Kind<br />
und Jugendliche bereits viel trainiert habe, wurde<br />
ich im Leistungszentrum aufgenommen und damit<br />
bin ich in der glücklichen Lage, dass ich mein Hobby<br />
zum Beruf machen und diesen Sport leben kann.<br />
RSP: Wie groß ist der Konkurrenzkampf?<br />
Bettina: Karate ist ein Einzelsport; ausgenommen<br />
im Mannschaftsbewerb. Wie stark das Konkurrenzdenken<br />
ausgeprägt ist, hängt von jedem Menschen<br />
selber ab. Auf der Matte ist jeder mein Gegner. Danach<br />
feiern wir alle gemeinsam.<br />
RSP: Wie hat sich dein Leben durch den Sport<br />
verändert?<br />
Bettina: Die größte Veränderung war der Umzug<br />
nach Oberösterreich. Ich studiere hier Soziale Arbeit<br />
an der FH. Studium und Profi Sport lassen sich<br />
hier super vereinbaren.<br />
RSP: Was bedeutet dir Karate in Emotionen ausgedrückt?<br />
Bettina: Karate ist meine Leidenschaft, mein Leben<br />
und ich bin gesegnet damit, dass ich meine Leidenschaft<br />
leben darf und kann.<br />
RSP: An welche schönen Momente kannst du<br />
dich zurückerinnern?<br />
Bettina: Mein schönster Moment war der Sieg bei<br />
der Europameisterschaft 2015. Die Bronzene bei<br />
der Heim-Weltmeisterschaft war auch richtig toll<br />
aber die Gefühle und Emotionen waren hier ganz<br />
andere. Bei der Heim WM konnte ich viel dazu lernen<br />
was den Umgang mit Druck und Medien betrifft.<br />
RSP: Ab wann kann man Karate ausüben?<br />
Bettina: Karate kann, je nachdem was der Einzelne<br />
will, zu jeder Zeit begonnen werden.<br />
RSP: Was hat sich für dich geändert, seit Karate<br />
eine olympische Sportart ist?<br />
Bettina: Wir merken natürlich, dass die Förderungen<br />
dadurch mehr werden, da auch Geld vom IOC<br />
kommt. Genaues wissen wir bisher auch nicht. Spätestens<br />
2018 werden wir Karateka alles erfahren.<br />
Die Aufmerksamkeit dem Karate-Sport gegenüber<br />
wird ständig mehr, was toll ist. Nur sollen weniger<br />
Gewichtsklassen bei der Olympiade 2020 an den<br />
Start gehen. Das finde ich nicht gut, aber wir werden<br />
sehen, was sich bis zu den beginnenden Qualifikationen<br />
zur Olympiade noch tun wird.<br />
RSP: Was sind deine nächsten Ziele?<br />
Bettina: Mit dem Jahr 2018 beginnen die Qualifikationen<br />
für die Olympiade in Tokio 2020 und natürlich<br />
sind diese Qualifikationen die weiteren Ziele, immer<br />
mit Blick nach Tokio.<br />
R E G I O N A L S P O R T | 34
Ischgl startet mit BH BIKES in die neue<br />
Mountainbike-Saison<br />
Im kommenden Sommer startet Ischgl<br />
mit Neuheiten in die Bike-Saison:<br />
Ischgl ist eines der bekanntesten Skigebiete der Alpen<br />
und steht auf der Bucket List von Skifahrern aus<br />
der ganzen Welt. Aber nicht nur das: Mit über 1.000<br />
Tourenkilometern gehört die Region auch zu den<br />
abwechslungsreichsten und größten Bike-Revieren<br />
der Alpen. Im Sommer 2018 wird das weiter ausgebaut.<br />
Der neue Flimjoch Trail und die Partnerschaft<br />
mit dem spanischen Bikehersteller BH BIKES machen<br />
Ischgl noch interessanter für Mountainbiker<br />
und bieten neue Testmöglichkeiten. Zahlreiche Unterkunftsbetriebe<br />
haben ihre Infrastruktur speziell<br />
auf die Bedürfnisse von Mountainbikern angepasst.<br />
Spanische Bikes für Ischgl<br />
Der Bike-Hersteller BH BIKES gehört schon seit<br />
vielen Jahrzehnten zu den Marktführern in Spanien.<br />
Von Alltagsrädern über Rennräder, Mountainbikes,<br />
E-Bikes und Enduros, produziert das spanische Familienunternehmen<br />
Fahrräder für unterschiedliche<br />
Einsatzbereiche. Von der Zusammenarbeit profitieren<br />
vor allem Gäste und Kunden. Beim Kauf eines<br />
hochwertigen BH BIKES der ATOM-X Limited<br />
Ischgl Edition bekommen Kunden künftig einen Bike-Urlaub<br />
in Ischgl dazu. Weiters ist BH BIKES der<br />
Hauptpartner beim Ironbike Festival. Ischgl-Gäste<br />
dürfen sich über Testmöglichkeiten der neuesten<br />
Modelle freuen.<br />
Ischgl: Neuer Trail für die Mountainbike-Szene<br />
Werbung<br />
Foto: TVB Paznaun - Ischgl<br />
Foto: David Schultheiß<br />
Aussichtsreiche Touren, urige Hütten in idyllischer<br />
Höhenlage und spektakuläre Singletrails – das Tiroler<br />
Paznaun ist dank weitverzweigtem Streckennetz<br />
und modernster Infrastruktur ein wahres Eldorado<br />
für Mountainbiker. Im Sommer 2018 kommt noch<br />
ein weiteres Highlight hinzu: Der neu angelegte<br />
Flimjoch Trail startet, gemäß dem Namen, an der<br />
Bergstation Flimjochbahn (2.757 Meter) und endet<br />
direkt beim Restaurant Idalp (2.320 Meter). Dazwischen<br />
liegen auf 2,5 Kilometern und rund 440<br />
Tiefenmetern feinstes Flow-Trail-Vergnügen. Der<br />
Trail ergänzt das 1.000 Kilometer weite Streckennetz.<br />
Das Bike-Angebot in Ischgl reicht von leichten<br />
Einsteiger- und Familienausflügen im Tal über ausgedehnte<br />
Tagestouren und Gebirgsmarathons bis<br />
zu Freeride-Touren für Adrenalin-Junkies. Je nach<br />
Können wählen Urlauber frei aus dem Routenangebot<br />
und haben dabei noch die Möglichkeit sich<br />
durch die kostenlose Nutzung der Seilbahn durch<br />
die Silvretta Card all inclusive einige Höhenmeter zu<br />
sparen. In Ischgl kommen aber nicht nur klassische<br />
Mountainbiker voll auf ihre Kosten, auch E-Mountainbiker<br />
finden gut beschilderte E-Bike-Touren in<br />
verschiedenen Längen und Schwierigkeitsgraden<br />
sowie ein großes Verleihnetzwerk. Absoluter Saison-Höhepunkt<br />
ist jedes Jahr das Ironbike Festival.<br />
Das Event rund um den legendären Ischgl Ironbike<br />
Marathon wird von 2. bis 4. August 2018 zum dritten<br />
Mal zu einem mehrtägigen MTB-Festival. Attraktive<br />
Race-Formate, wie der Ischgl Ironbike Marathon,<br />
eine Fuchsjagd für E-Mountainbiker, eine großzügige<br />
Expo-Area und Events für die ganze Familie<br />
machen das Ironbike Festival in Ischgl zum Mountainbike-Highlight<br />
des Jahres.<br />
Weitere Informationen unter www.ischgl.com<br />
Balanceakt<br />
über dem Inntal<br />
von Maximilian Draeger<br />
Highlinen an<br />
Kundl und<br />
Backofen
Highline<br />
Der Name ist Programm – eine Slackline wird so<br />
hoch gespannt, dass ein Sturz ohne Sicherung fatale<br />
Folgen haben würde. Dank Backup-Seil, einer<br />
„Leash“ (Verbindung zwischen Athlet und Slackline)<br />
sowie redundanten Ankerpunkten, ist Highlinen allerdings<br />
eine relativ sichere und verletzungsarme<br />
Sportart. Sicher, aber sicherlich auch fordernd –<br />
physisch, aber vor allem psychisch.<br />
Gemeinsam mit dem, vor allem von Tricklining-Wettkämpfen,<br />
bekannten estnischen Slackliner Tauri<br />
Vahesaar, war Bergfotograf Maximilian Draeger im<br />
vergangenen Herbst an einem Highline-Spot hoch<br />
über dem bayerischen Inntal unterwegs. In seinen<br />
„Gipfel-G’schichtn“ berichtet der junge Münchner<br />
von Abenteuern wie diesen.<br />
Der Aufstieg zur Felsformation „Kundl und Backofen“<br />
am Heuberg ist nicht wirklich lang, aber die<br />
schweren Rucksäcke zerren an unseren Schultern<br />
und es dauert gut eineinhalb Stunden bis Tauri, Kathi<br />
und ich unser Ziel erreichen. Die nächsten <strong>drei</strong> Tage<br />
wollen wir hier oben auf einem kleinen Band an der<br />
Felswand unser Lager aufschlagen und natürlich<br />
Highlinen. Doch beim Anblick der steilen Wand auf<br />
der rechten Seite und der ähnlich steilen Felsnadel<br />
auf der anderen Seite schwanken wir zwischen<br />
Ratlosigkeit und Begeisterung. Wo ist der einfache<br />
Aufstieg zum Ankerpunkt, von dem die Rede war?<br />
Wie kommen wir auf diese Felsnadel? Dann bemerken<br />
wir noch einen äußerst ärgerlichen Fehler<br />
– ein elementares Stück Highline-Ausrüstung fehlt<br />
und liegt in München. Nichtsdestotrotz machen wir<br />
uns schon einmal auf die Suche nach den Bohrhaken<br />
und werden tatsächlich auch fündig. Am Abend<br />
haben wir ein Fixseil installiert und legen uns nach<br />
einem Beutel Trekkingnahrung in unsere warmen<br />
Daunenschlafsäcke.<br />
Die Nacht ist ungemütlich. Unser Schlafplatz ist für<br />
<strong>drei</strong> Personen zu eng und meine Füße rutschen<br />
samt Schlafsack regelmäßig von der aalglatten Isomatte.<br />
Um fünf Uhr ist die Nacht dann endlich vorbei.<br />
Während Tauri ins Tal absteigt und aus München<br />
das fehlende Material holt, frühstücken Kathi und<br />
ich und wärmen uns ein wenig im morgendlichen<br />
Sonnenlicht. Um 10:00 Uhr ist dann Mannschaft<br />
und Material wieder vollständig und am Nachmittag<br />
ist die Highline hoch über unserem Nächtigungsplatz<br />
aufgebaut. Zeit für einen ersten Versuch...<br />
Nein, nein. Nicht ich! Das überlasse ich besser dem<br />
Profi und widme mich stattdessen meinem Handwerk,<br />
dem Fotografieren.<br />
Nach einem erfolgreichen Fotoshooting sind wir mit<br />
dem Ergebnis ziemlich happy und zu dritt genießen<br />
wir unser spartanisches, aber zutiefst befriedigendes<br />
Abendesse. Damit der verdiente Schlaf in<br />
dieser Nacht etwas erholsamer wird, sortieren wir<br />
unser Lager um und eine Bandschlinge um meine<br />
Beine verhindert dieses Mal, dass ich wieder von<br />
Maximilian Draeger<br />
ist so etwas wie „bergsüchtig“. Schon in seiner<br />
Kindheit entdeckte er außerdem die Fotografie für<br />
sich und mittlerweile arbeitet er als selbständiger<br />
Bergfotograf in einer perfekten Symbiose aus beiden<br />
Leidenschaften. Dass die Kamera somit zum<br />
ständigen Begleiter auf dem Trail und in Fels und<br />
Eis geworden ist, versteht sich wohl von selbst. Neben<br />
einzigartigem Bildmaterial veröffentlicht er außerdem<br />
regelmäßig Einträge in seinem Blog über<br />
die Erlebnisse am Berg.<br />
Auf seiner Homepage www.fotografie-maximilian.<br />
de könnt Ihr Euch des Weiteren in eine E-Mail Liste<br />
eintragen und verpasst so keine „Gipfel-G’schichtn“<br />
mehr.<br />
Balanceakt über dem Inntal – Highlinen an Kundl und Backofen<br />
meiner Isomatte rutsche. Im Eine-Millionen-Sterne-<br />
Hotel geht das Licht aus...<br />
Am nächsten Tag reißt uns der Wecker aus dem<br />
Schlaf, schließlich wollen wir zu Sonnenaufgang<br />
bereits fotografieren. Leider kommen wir nicht, wie<br />
am Vortag, in den Genuss eines Wolkenmeeres im<br />
Inntal und mir scheint, als wären wir etwas zu spät<br />
dran. Verdammt! Die Sonne taucht das Inntal bereits<br />
in ihr goldenes Morgenlicht, während ich hastig den<br />
Aufstieg am Fixseil vorbereite. Ich quäle mich, so<br />
schnell es meine noch steifen Glieder zulassen, an<br />
der Wand empor und bringe mich etwas oberhalb<br />
der Highline in Position, während Tauri die Felsnadel<br />
hochklettert und sich in die Sicherung einbindet.<br />
Dann müssen wir warten. Warten, bis das Licht die<br />
Slackline erreicht und für eine ausgewogene Beleuchtung<br />
sorgt. Von Stress keine Spur mehr... Als<br />
die Sonne dann endlich hinter dem Bergrücken auftaucht<br />
sind meine Beine zwar vom langen Sitzen im<br />
Klettergurt etwas taub, aber<br />
angesichts Tauris atemberaubend akrobatischen<br />
Darbietung in dieser wundervollen Szenerie bin ich<br />
völlig auf meinen Sucher fokussiert.<br />
Nach rund zweieinhalb Stunden stehen wir wieder<br />
auf festem Boden und mit einem starken Kribbeln<br />
kommt das Gefühl in meine Beine zurück. Ich scrolle<br />
mit den anderen durch die Bilder auf meiner Kamera<br />
und wir stellen zufrieden fest, dass sich alle<br />
Mühen wirklich rentiert haben. Sozusagen „Alles im<br />
Kasten...“<br />
Fotos: www.fotografie-maximilian.de
INFO<br />
Wer Tauri einmal live erleben möchte,<br />
trifft ihn entweder bei internationalen<br />
Wettkämpfen oder bei einer seiner Slackline-Shows<br />
bzw. auf einem Workshop.<br />
Alle Informationen dazu findet ihr auf seiner<br />
Homepage:<br />
www.taurivahesaar.com<br />
NICOLE BILLA<br />
„Fußball ist meine<br />
Lebenseinstellung.“<br />
Die in Angerberg aufgewachsenen Nicole Billa<br />
spielt seit vier Jahren im Frauen-Nationalteam. Bis<br />
2010 gehörte die 21 jährige Stürmerin dem SV Angerberg<br />
an, danach spielte sie <strong>drei</strong> Jahre für den<br />
FC Wacker Innsbruck, weitere zwei Jahre für den<br />
FSK St. Pölten und seit 2015 für den TSG 1899<br />
Hoffenheim. 2017 ging für Nicole, die mittlerweile<br />
in Deutschland wohnhaft ist, ein „Sommermärchen“<br />
in Erfüllung.<br />
Bei der UEFA Womens Euro 2017 in den Niederlanden<br />
gelang ihr mit dem österreichischen Frauen-Nationalteam<br />
der dritte Platz. In Österreich und<br />
Deutschland wurden sie als Siegerinnen der Herzen<br />
gefeiert und der Frauenfußball ist seither in aller<br />
Munde. Im Interview erzählte sie Sportredakteur<br />
Erwin Hofbauer über ihre Anfänge, wie es ihr bei<br />
der Euro erging und wie sie einen 40 Stunden Job,<br />
Ausbildung und Fußball unter einen Hut bringt.<br />
RSP: Wann hast du mit dem Fußballspielen angefangen?<br />
Nicole Billa: Ich habe im Alter von fünf Jahren angefangen<br />
Fußball zu spielen.<br />
Ich war fast jedes Wochenende am Fußballplatz<br />
von Angerberg, da mein Vater und Bruder selber<br />
Fußball spielten und mein Vater auch noch Trainer<br />
war.<br />
RSP: Kannst du vom Fußball leben?<br />
Nicole Billa: (Lacht) Es würde sich ausgehen aber<br />
um etwas sparen zu können und für das zweite<br />
Standbein nach der Fußballkarriere, gehe ich einer<br />
40 Stunden Arbeit nach und mache nebenbei eine<br />
Ausbildung zur Erzieherin. Zusätzlich nehme ich<br />
fünf bis sechsmal in der Woche beim Fußballtraining<br />
teil. Die Spiele kommen dann noch dazu.<br />
RSP: Wann wurdest du in das Nationalteam einberufen?<br />
Nicole Billa: Ich war 15 Jahre alt, als ich in das<br />
Nachwuchs-Nationalteam aufgenommen wurde.<br />
Mit 17 kam ich in das A-Team.<br />
RSP: Merkst du seit der Euro einen Unterschied<br />
im Team zwischen dem wie es vorher war?<br />
Nicole Billa: Nein, ich merke keinen Unterschied.<br />
Wir waren bereits vorher ein cooles Team aber das<br />
haben wir vorher schon gewusst (lacht), nur bei der<br />
Euro konnten wir erst zeigen wer wir wirklich sind.<br />
RSP: Seit wann spielt ihr mit diesem Kader?<br />
Nicole Billa: Mit dem Grundstamm seit <strong>drei</strong> bis vier<br />
Jahren.<br />
R E G I O N A L S P O R T | 41
RSP: Wie war für dich<br />
die Euro?<br />
Nicole Billa: Es war für<br />
mich und uns eine Ehre<br />
überhaupt bei einer Euro<br />
spielen zu dürfen und eine dermaßen<br />
enorme Aufmerksamkeit<br />
zu bekommen. Die Menschen haben<br />
gesehen, was wir nach einer jahrelangen<br />
Arbeit erreichen konnten. Im Grunde wären wir<br />
mit zwei Punkten schon zufrieden gewesen aber<br />
der dritte Platz ist echt der Hammer. Schöner hätte<br />
es nicht laufen können.<br />
RSP: Was ging in dir vor, als du verletzt vom<br />
Platz musstest?<br />
Nicole Billa: Ich hoffte nur, dass nichts gebrochen<br />
oder Schlimmeres passiert ist. Im Krankenwagen<br />
musst der Laptop eingeschalten werden, weil ich<br />
das Spiel sehen und mit meinen Mädls mitfiebern<br />
wollte.<br />
RSP: Stimmt es, dass ihr eure Trikots nicht tauschen<br />
konntet, da ihr nur wenige besitzt?<br />
Nicole Billa: Prinzipiell stimmt es, weil wir nur vier<br />
Trikots mit Namen gehabt haben. Da mussten wir<br />
aufpassen, weil wenn eines zum Beispiel blutig ist,<br />
dann sind nur noch <strong>drei</strong> übrig. Vor allem war es eine<br />
Ehre endlich Trikots mit Namen zu haben.<br />
RSP: Ändert sich im Frauennationalteam nach<br />
der erfolgreichen Euro etwas?<br />
Nicole Billa: Wir werden es sehen, ob mehr Unterstützung<br />
kommt. Wir bleiben am Boden.<br />
Im September beginnt die WM-Quali und die möchten<br />
wir gut abschließen.<br />
RSP: Hattest du einen Plan-B für deine sportliche<br />
Zukunft?<br />
Nicole Billa: Ich weiß nicht, was gewesen wäre. Beruflich<br />
stehen mir nach der Ausbildung viele Türen<br />
offen und das ist mir wichtig. Für mich ist Fußball<br />
eine Lebenseinstellung, weil sonst würde ich den<br />
enormen Zeitaufwand, wie Arbeit, Ausbildung und<br />
Sport, nicht betreiben. Mit Sicherheit ist Fußball für<br />
mich vom Hobby zum Beruf geworden.<br />
RSP: Kannst du davon irgendwann deinen Lebensunterhalt<br />
finanzieren?<br />
Nicole Billa: Ich glaube, als Frau ist es im Fußball<br />
immer noch schwer, für später etwas aufzuheben.<br />
Es gibt sehr wenige Frauen, die das können und die<br />
meisten von denen haben neben dem Sport sehr<br />
gute Werbeverträge.<br />
RSP: Wie ist es für dich, wenn du merkst was<br />
deine männlichen Fußballkollegen verdienen<br />
und was ihr im Fußball verdient?<br />
Nicole Billa: Das kann man überhaupt nicht<br />
vergleichen. Die Männer haben einen ganz<br />
anderen medialen Druck und eine ganz andere<br />
öffentliche Aufmerksamkeit als wie wir.<br />
RSP: Ihr spielt als Nationalteam genauso<br />
oft zusammen wie die Männer. Warum<br />
seid ihr als Mannschaft erfolgreicher als<br />
die Männer? Was zeichnet euch aus?<br />
Nicole Billa: Uns zeichnet das Kollektiv<br />
aus und, dass jeder für jeden läuft. Bei den<br />
Männern glaube ich, ist es nicht einfach mit<br />
dem bereits erwähnten Druck umzugehen.<br />
RSP: Hast du Vorbilder und noch andere<br />
Hobbys außer Fußball?<br />
Nicole Billa: Ein Idol habe ich nicht. Ich bin<br />
gern in der Natur, reise gerne und betrieb<br />
früher in Wörgl Kickboxen.<br />
RSP: An welchen Moment erinnerst du dich am<br />
liebsten in deiner Fußballkarriere zurück?<br />
Nicole Billa: Das war auf jeden Fall die Europameisterschaft.<br />
RSP: Was sind deine nächsten Ziele?<br />
Nicole Billa: Ich möchte die WM-Quali gut abschließen<br />
und mich mit meiner Mannschaft, TSG<br />
1899 Hoffenheim, wieder im Mittelfeld positionieren<br />
können.<br />
Fotos: ÖFB<br />
<strong>Regionalsport</strong> Buch-Empfehlung<br />
Kira Grünberg Mein Sprung in<br />
ein neues Leben<br />
Endlich ein Buch, dass nicht nur die schönen Seiten<br />
eines Sportlerlebens beschreibt. Ein Buch, dass<br />
die brutale Wahrheit vom Krankenhaus- sowie Rehaaufenthalt<br />
wiedergibt und so manchen Leser mit<br />
Sicherheit gewisse Dinge überdenken lässt.<br />
Kira Grünberg schreibt in ihrem Buch, „Mein Sprung<br />
in ein neues Leben“, ihren Weg an die Spitze der<br />
Stabhochspringer. Dieser wurde ihr oftmals schwer<br />
gemacht. In ihrem Werk zeigt sie so manche Missstände<br />
auf, gerade was den Krankenhaus- und den<br />
Rehaaufenthalt anbelangt.<br />
Sturz in die Tiefe<br />
das Buch von Gela Allmann<br />
Sturz in die Tiefe: In ihrem Buch verarbeitet Gela<br />
Allmann die Momente des Fallens bei vollem<br />
Bewusstsein und die Angst, geliebte Menschen<br />
nie wiederzusehen.<br />
Gela Allmann ist eine erfolgreiche Bergsportlerin<br />
und reist als Model um die Welt. Bis ein falscher<br />
Schritt ihr Leben auf den Kopf stellt: Bei einem Fotoshooting<br />
inmitten einer idyllischen Fjordlandschaft<br />
stürzt sie mehrere Hundert Meter ungebremst in die<br />
Tiefe. Doch in letzter Sekunde gelingt es ihr, schwer<br />
verletzt vor einer tödlichen Felskante zu stoppen.<br />
Ihre Knie und die linke Schulter sind zertrümmert,<br />
ein Rückenwirbel und das Nasenbein gebrochen<br />
sowie die Hauptarterie im rechten Bein gerissen.<br />
Für die Ärzte beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.<br />
In ihrem Buch verarbeitet die junge Frau die Momente<br />
des Fallens bei vollem Bewusstsein und die<br />
Angst, geliebte Menschen nie wiederzusehen. Sie<br />
erzählt, was es bedeutet, auf fremde Hilfe angewiesen<br />
zu sein und wie man um das Selbstbewusstsein<br />
und jeden noch so kleinen Fortschritt ringt. Aber<br />
trotz zahlreicher Rückschläge, ist Aufgeben für sie<br />
keine Option. Und am Ende hat sie Gewissheit, wie<br />
viel man aus eigener Kraft erreichen kann.<br />
Werbung<br />
Foto: edition Verlag<br />
Foto: Malik Verlag
Teilnehmerrekord<br />
beim<br />
Silvrettarun 3000<br />
2017<br />
Teilnehmeransturm beim<br />
6. Silvrettarun 3000<br />
Hobbyläufer und Marathon-Profis kämpften beim<br />
6. Silvrettarun 3000 um das Preisgeld von 12.000<br />
Euro. Dabei flossen pro Teilnehmer fünf Euro vom<br />
Startgeld an die Organisation „Wings for Live“. Unterstütz<br />
werden damit weltweite Forschungsprojekte<br />
und klinische Studien zur Heilung von Patienten mit<br />
Rückenmarksverletzungen oder Querschnittslähmungen.<br />
Bei knappen 550 klassierten Teilnehmern<br />
aus 22 Nationen gesamt, kam eine Spendensumme<br />
von 2.410 Euro zusammen.<br />
Den Anfang machten am Freitag, 14. Juli, die Nachwuchsläufer,<br />
beim Silvretta Kids Run presented by<br />
Volksbank Tirol. Kinder zwischen vier und 15 Jahren<br />
starteten auf <strong>drei</strong> unterschiedlichen Strecken, von<br />
450 Meter bis zu 2.000 Metern Länge. Jeder wurde<br />
mit einer Medaille und einem Geschenk belohnt.<br />
Liudmila Uzik aus Innsbruck ging als Favoritin auf die Medium-Distanz<br />
und wurde am Ende Dritte.<br />
Um 08:00 Uhr fiel am Samstag,<br />
15. Juni, der Startschuss für<br />
275 Läufer in Ischgl. Sie starteten<br />
entweder in der Königsdisziplin,<br />
die Hard Distanz, über<br />
das 2.973 Meter hohe Kronenjoch<br />
mit 1.814 Höhenmeter und<br />
42,195 Kilometer Streckenlänge,<br />
oder in der Medium-Distanz.<br />
Dabei mussten die Teilnehmer<br />
29,9 Kilometer und 1.482 Höhenmeter<br />
zurücklegen und liefen<br />
durch das Fimbatal und über<br />
das Ritzenjoch.<br />
Um 10:00 stellten 143 Läufer für<br />
die Small-Strecke an der Startlinie<br />
auf. 11,2 Kilometer und 306<br />
Höhenmeter hieß es zu bewältigen,<br />
dabei wurden die Orte Mathon<br />
und Tschaffein passiert.<br />
Als Schnellster über die Marathondistanz<br />
war bei den Herren<br />
Johannes Hinterseer aus<br />
Deutschland. Er kam nach<br />
3:34.35,5 in Galtür an. Bei den<br />
Damen durfte sich Claire Rogers<br />
aus GB über den Sieg freuen.<br />
Sie benötigte für die Strecke<br />
eine Zeit von 4:55.50,6.<br />
Ganz oben auf dem Siegerpodest<br />
in der Medium-Distanz<br />
stand bei den Damen die Favoritin<br />
Katharina Zisper aus Tirol.<br />
Sie lief die knapp 30 Kilometer<br />
in einer Zeit von 2:51.30,3. Mit<br />
einer Laufzeit von 2:35.00,2<br />
freute sich Andreas Schindler<br />
aus Deutschland über den ersten<br />
Platz in der Mitteldistanz.<br />
Die Small-Strecke entschied<br />
Christian Pflügle aus Österreich<br />
mit einer Zeit von 44.28,6 für<br />
sich. Gold bei den Damen holte<br />
sich Hanna Jantunen aus Finnland<br />
nach 45 Minuten und 13<br />
Sekunden.<br />
Kathrin Zipser und Liudmila Uzik aus<br />
Innsbruck (v. l.) gingen als Favoritinnen<br />
an den Start und wurden am Ende<br />
Erste und Dritte über die Medium-Distanz.<br />
Margit Pfluger aus Kufstein kam nach<br />
5:23.11,7 in das Ziel in Galtür und<br />
konnte den dritten Platz bei den Damen<br />
der Hard-Strecke feiern.<br />
R E G I O N A L S P O R T | 44 R E G I O N A L S P O R T | 45
Patric Grüner<br />
Race across America<br />
und Shermer`s Neck<br />
Johannes Hinterseer, vorne, und Matthias Leonhardt auf der<br />
Hard-Strecke. Johannes konnte den Sieg feiern und Matthias wurde<br />
am Ende Dritter.<br />
Eine mögliche<br />
Querschnittslähmung<br />
war der Grund für die<br />
Herausnahmen aus dem<br />
Rennen.<br />
Claire Rogers aus England kam nach 4:55.50,6 als<br />
erste Dame auf der Hard-Strecke in das Ziel in Galtür.<br />
Sichtliche Freude im Ziel wie hier Jack Koning aus NL-Volendam.<br />
Er kam nach 5:47.40,4 an Position 53, der Hard<br />
Distanz, in das Ziel.<br />
Fotos: Erwin Hofbauer<br />
Ivonne Scrinzi wurde nach 5:06.45,1 Zweitplatzierte<br />
Dame auf der Hard-Strecke.<br />
Fotos: Walter Andre<br />
R E G I O N A L S P O R T | 46 R E G I O N A L S P O R T | 47
„Es wäre hirnrissig gewesen weiterzufahren, wenn<br />
eine Querschnittslähmung im Haus steht.<br />
Erfahrungen haben wir viele gesammelt.“<br />
Patric Grüner<br />
RSP: Wie lange hast du trainiert um den Flow<br />
Zustand zu perfektionieren?<br />
Patric Grüner: Das lernst du einfach mit den Jahren<br />
bei den Langstreckenrennen. Das selbe gilt für<br />
die Powernaps usw. Den Beginn macht das Mentaltraining<br />
und dann kommt die Routine.<br />
RSP: Wie war das Fahr- Schlafverhältnis bei dir<br />
während des RAAM?<br />
Patric Grüner: Ich bin Tageweise gefahren, also 24<br />
Stunden fahren und eine Stunde Schlaf oder von<br />
Timestation zu Timestation. Der Plan war, dass wir<br />
zwischen 04:00 und 05:00 Uhr schlafen gehen,<br />
sodass ich mit Sonnenaufgang losfahren kann.<br />
RSP: Wie viel Kilometer bist du in 24 Stunden<br />
gefahren?<br />
Patric Grüner: Im Schnitt und je nach Streckenprofil<br />
bin ich rund 800 Kilometer in 24 Stunden gefahren.<br />
Zwischen 500 und 600 Kilometer waren es in<br />
bergigen Abschnitten.<br />
RSP: Hast du selber schon geahnt, dass das<br />
Rennen vorbei ist?<br />
Patric Grüner: Geahnt habe ich es in der letzten<br />
Nacht, wo ich 100 Kilometer bis zum Wohnmobil<br />
mit dem Kopf in der Hand abgestützt und einhändig<br />
gefahren bin. Da habe ich gemerkt, dass die Kacke<br />
am dampfen ist.<br />
Ich habe zwei Stunden im Motel geschlafen, mit der<br />
Hoffnung dass es besser wird. Die Betreuer haben<br />
mir dann das Rad umgebaut: eine Eigenkonstruktion,<br />
dass ich den Kopf auflegen kann. Brachte aber<br />
nichts, genau sowenig wie die Halskrause oder ein<br />
Polster, auf dem ich den Kopf auflegen konnte. Da<br />
schlug ich mir sogar <strong>drei</strong>mal die Lippen auf. Auch<br />
das Gegengewicht hinten runter zu hängen hatte<br />
keinen Sinn mehr. Ich hab das Rad schnell wieder<br />
gewechselt und gemerkt, dass es richtig kritisch<br />
wird.<br />
Ganz schlimm war es, als ich auf eine Stopptafel,<br />
bei einer Kreuzung zugefahren bin und beim rechts<br />
abbiegen nicht mehr links geschaut habe. Zudem<br />
konnte ich nur noch 10 bis 15 Meter sehen. Da habe<br />
ich gewusst, jetzt geht es nicht mehr weiter.<br />
RSP: Dir wurde Shermer`s Neck diagnostiziert?<br />
Patric Grüner: Genau, ich konnte den Kopf nicht<br />
mehr hoch halten. Keiner wusste, was mit den Nervenbahnen<br />
im Genick gewesen wäre, wenn ich<br />
weitergefahren wäre. Später wurde mir gesagt, ich<br />
hätte dieses Problem ziemlich ausgereizt.<br />
Stell dir vor, du trinkst täglich 12 bis 15 Liter Flüssigkeit.<br />
Du ernährst dich mit Flüssignahrung, Püree,<br />
Reis, Lachs, Nudeln und Gels. Das Alles auf dem<br />
Rad und nur auf dem Rad. Das ist Race across<br />
America – das härteste und längste Radrennen der<br />
Welt.<br />
<strong>Regionalsport</strong>gründer Erwin Hofbauer traf Patric<br />
Grüner zum Interview nach seiner Teilnahme am<br />
RAAM. Was es bedeutet, wenn ein Athlet körperlich<br />
und mental top fit ist aber nur ein paar Muskeln<br />
nicht stabil genug sind.<br />
Welche Strapazen ein Mensch aufnimmt um seinen<br />
Traum zu leben, im nachfolgenden Interview.<br />
RSP: Was bedeutet das Race across America<br />
emotional für dich?<br />
Patric Grüner: Seit 36 Jahre gibt es das RAAM<br />
und es ist das längste und mittlerweile das härteste<br />
Rennen der Welt. Jeder Langstreckenfahrer sollte<br />
es einmal gefahren sein.<br />
RSP: Wie hast du dich auf dieses Rennen vorbereitet?<br />
Patric Grüner Ich habe an sechs Tagen – neben<br />
meinem halbtags Job - die Woche trainiert. Der<br />
Sonntag ist ein heiliger Tag für mich an dem ich<br />
nichts tue.<br />
RSP: Was ist bei so einem Rennen wichtiger.<br />
Die mentale oder die körperliche Stärke?<br />
Patric Grüner: Es sind ganz viele Faktoren die bei<br />
so einem Rennen zusammenhängen. Du musst<br />
körperlich total fit sein und mentale Stärke besitzen,<br />
also im Kopf total hart mit dir sein; wegen dem<br />
fehlenden Schlaf zum Beispiel.<br />
RSP: Wie war das bei dir?<br />
Patric Grüner: Ich bin über die Startlinie und die<br />
acht Meilen Neutralisierung gefahren. Danach habe<br />
ich zwei Tage lang nichts mehr wahrgenommen.<br />
Meine Aufgabe war es, zu treten, essen und zu trinken.<br />
Ich war körperlich und mental fit, nur eben der<br />
Nacken nicht.<br />
R E G I O N A L S P O R T | 48 R E G I O N A L S P O R T | 49
RSP: Wie viel die Entscheidung, das Rennen zu<br />
beenden?<br />
Patric Grüner: Ich habe das komplette Team zusammengerufen.<br />
Das Medienteam, das Basecar<br />
und den Camper. Vier Leute haben überdacht was<br />
wir jetzt tun. Sie haben mich dazu geholt und Vier<br />
gegen Eins ging die Abstimmung aus, dass wir nicht<br />
mehr weiterfahren. Mittlerweile akzeptiere ich es<br />
und stehe darüber - ein Monat danach. Bis vor ein<br />
paar Tagen konnte ich es nicht akzeptieren. Doch<br />
die Gesundheit geht vor. Wenn eine Querschnittslähmung<br />
im Raum steht, überlegt man schon, ob<br />
man weiterfährt oder nicht. Im Nachhinein betrachtet<br />
wäre es hirnrissig gewesen weiterzufahren.<br />
Wenn es nur 100 Meilen gewesen wären, wären wir<br />
Step by Step durchgefahren. Aber so nicht.<br />
RSP: Wie weit war es noch in das Ziel und an<br />
welcher Position warst du?<br />
Patric Grüner: 1200 Kilometer waren es noch bis<br />
in das Ziel. Ich wollte diese in 1,5 Tagen fahren. Auf<br />
Position zwei wurde ich aus dem Rennen genommen.<br />
RSP: Was ist das Shermen‘s neck?<br />
Patric Grüner: Die Nackenmuskulatur besteht aus<br />
vielen kleinen Muskeln. Diese waren so übermüdet,<br />
dass keine Stabilität mehr vorhanden war. Wissenschaftlich<br />
gibt es noch keine einzigen Erkenntnisse.<br />
Das Problem ist, da müssten Ärzte und Wissenschaftler<br />
bei der RAAM in jedem einzelnen Team<br />
dabei sein. Im Schnitt erwischt es einen bis <strong>drei</strong><br />
Teilnehmer bei der RAAM. Ein zusätzliches Problem<br />
war, dass die Straßen in Amerika bei der RAAM<br />
sehr holprig waren, nicht wie bei uns in Tirol. Es hat<br />
langsam begonnen aber war relativ schnell voll da.<br />
Die ersten Weh Wehchen hatte ich laut dem Betreuerteam<br />
nach 4,5 Tagen. Aus dem Renne wurde<br />
ich nach sechs Tagen und 12 Stunden genommen.<br />
Ganz schlimm war es in der letzten Nacht.<br />
Walter Andre, Fotograf von Patric bei der RAAM:<br />
Die körperliche Verfassung von Patric war so gut,<br />
dass er in dieser Zeit den Vorsprung gegenüber den<br />
Athleten sogar ausgebaut hat.<br />
Patric Grüner: Das Bittere war, dass wir als Team<br />
alles richtig gemacht haben. Körperlich und mental<br />
war ich in einer sehr guten Verfassung. Gescheitert<br />
ist es wegen den paar Zentimetern zwischen Schulter<br />
und Kopf. Es hätte auch ein Tag Pause nichts<br />
genützt.<br />
Ich habe heute noch Probleme – nach einem Monat<br />
– mit schnellen links und rechts Bewegungen.<br />
Unser Arzt hatte gemeint, nach einer Woche hätten<br />
wir weiterfahren können.<br />
RSP: Was ist nach der Entscheidung und dem<br />
Ende des RAAM in dir vorgegangen?<br />
Patric Grüner: Die Welt ist für mich zusammengebrochen.<br />
Nach der Entscheidung raus zu gehen und<br />
vor 12 Leuten zu sagen: „Meine Freunde, wir müssen<br />
die Zelte abbrechen, es nützte nichts mehr!“,<br />
das war brutal, das wünsche ich meinem größten<br />
Feind nicht. Man darf eines nicht vergessen: wir<br />
alle haben ein ganzes Jahr dafür gearbeitet, jeder<br />
in seiner Sparte. Wir Alle waren sechs Tage lang zusammen,<br />
haben 24 Stunden „gebuggelt“ und dann<br />
muss man aufhören. Wir haben alle zusammen geweint.<br />
Keiner hatte trockene Augen. Wir hatten alle<br />
das selbe Ziel: Indianapolis. Natürlich war es für<br />
mich als Athlet noch viel schlimmer. Für mich steht<br />
ein „do not finished“ in der Liste und somit ist das<br />
Projekt nicht abgeschlossen. Mit dem hatte ich die<br />
letzten Wochen brutal gehadert. Ich bin nie in die<br />
Öffentlichkeit oder in das Dorf gegangen, ich habe<br />
alles gemieden. Ich weiß, die Leute meinen es nur<br />
gut aber ich musste mir wieder alles anhören. Ich<br />
wollte keinem mehr eine Auskunft geben und mir<br />
selber einmal klar über alles werden.<br />
RSP: Wie geht es dir heute?<br />
Patric Grüner: Langsam komm ich mit der Sache<br />
klar und bin relativ guter Dinge, dass wir das in den<br />
Griff bekommen.<br />
Ich habe wieder ein Ziel: Roman Ellinger hat mich<br />
gefragt, ob ich bei der 12 Stunden EM im Sechser<br />
Team mitfahren will. Ich bin schon wieder im Training.<br />
Bis dato bin ich nicht gefahren. Diese Saison<br />
fahre ich eventuell noch zwei bis <strong>drei</strong> Bergrennen.<br />
In den nächsten Wochen fällt die Entscheidung ob<br />
ich nächstes Jahr wieder bei der RAAM starten werde.<br />
Rush – die Serie<br />
In <strong>drei</strong> Disziplinen auf die höchsten Gipfel<br />
Teamgeist, Grenzerfahrungen, Sport, Alpinismus<br />
und Abenteuer – die Events der Rush-Serie sind<br />
jedes für sich ein Dreikampf der Extreme. Nahe<br />
oder in der jeweiligen Landeshauptstadt starten die<br />
Teilnehmer mit dem Rennrad auf anspruchsvolle<br />
Strecken. Am Fuß des höchsten Gipfels geht es per<br />
Trailrun an die Schneegrenze, bevor die Sportler mit<br />
Tourenski und Steigeisen den Gipfelsieg in Angriff<br />
nehmen. Die Rush-Events sind keine Rennen. Aber<br />
immer eine Reise an die Grenze der Belastbarkeit.<br />
Der Beginn<br />
Im April 2014 starteten Sportler aus Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz sowie aus den USA in<br />
ein neues Abenteuer: den Venediger Rush. Seither<br />
ist aus einer guten Idee eines der spannendsten<br />
Jedermann-Events des Jahres geworden. Damals<br />
gingen rund 45 Athleten gemeinsam auf eine zweitägige<br />
Reise – durch das Salzburger Land, in die<br />
Hohen Tauern auf den Gipfel des Großvenedigers<br />
und an die Grenzen der Belastbarkeit. Denn auch<br />
wenn der Venediger Rush kein Rennen ist, eine gemütliche<br />
Tour sieht ganz anders aus. Von Salzburg<br />
aus geht es mit dem Rennrad über wellige 165 Kilometer<br />
nach Neukirchen am Großvenediger. Dort<br />
wechseln die Sportler vom Rad in die Laufschuhe<br />
und machen sich auf den Trailrun bis zur Schneegrenze.<br />
Ab hier führt der Weg auf Tourenski bis<br />
zur Kürsinger Hütte. Am zweiten Tag dann steht<br />
mit dem ersten Tageslicht der Gipfelsturm auf dem<br />
Großvenediger auf dem Programm.<br />
Mittlerweile haben die Veranstalter aus dem Zweitages-Rennen<br />
eine ganze Serie gemacht. Neben<br />
dem Venediger Rush feierte 2015 der Dachstein<br />
Rush von Linz auf den Dachstein Premiere. Kurz<br />
darauf folgte der Piz Buin Rush. Darüber hinaus<br />
kann mittlerweile am Austria Rush auf den Großglockner<br />
und beim Deutschland Rush auf die Zugspitze<br />
teilgenommen werden.<br />
Ziel ist es, nicht nur den Teilnehmern ein einzigartiges<br />
Erlebnis zu ermöglichen. Wir wollen packende<br />
Geschichten erzählen. Die Rush-Serie ist eine<br />
Verbeugung vor dem Sportsgeist, der einmaligen<br />
Bergwelt der Alpen und dem menschlichen Willen.<br />
Bei allen Rush Events setzen auf verantwortungsvolles<br />
Handeln. Dazu gehört für uns an erster Stelle<br />
die naturverträgliche Ausübung unseres Sports,<br />
die Sicherheit der Teilnehmer sowie die nachhaltige<br />
Planung der Events.<br />
Alle Info über die Rush-Events finden Sie unter<br />
www.the-rush.eu.<br />
Werbung<br />
Text: Ole Zimmer Fotos: skitourenwinter.com - Heika Mandl
Vier Länder, zwei Läufer, eine Woche - ein Traum<br />
Transalpine-Run 2017<br />
„Nach der vierten Etappe habe ich gespürt, dass es<br />
mit dem Sieg klappen kann“, erklärte der 26-jährige<br />
Thurnauer. Sein <strong>drei</strong> Jahre älterer Teamkollege<br />
Bublak, der für seine Leidenschaft Trailrunning seinen<br />
Wohnort von Berlin nach Kufstein verlegt hat,<br />
hatte schon auf der zweiten Etappe „eine gewisse<br />
Hoffnung, dass es klappen könnte“. In einem Punkt<br />
waren sich die beiden Sieger allerdings komplett einig:<br />
„Als wir uns am zweiten Tag das Leadertrikot<br />
übergestreift haben, war das für uns beide der emotionale<br />
Höhepunkt.“<br />
Fotos: Stephan Wieser<br />
Am 03. September starteten die 584<br />
TeilnehmerInnen zur ersten Etappe<br />
des diesjährigen GORE-TEX®<br />
Transalpin-Runs.<br />
Nach der siebten und letzten Etappe holten sich<br />
Benjamin Bublak und Christoph Lauterbach den<br />
Gesamtsieg des GORE-TEX® Transalpine-Run<br />
2017.<br />
Das war ein hartes Stück Arbeit. Mit der 7. Etappe<br />
von Prad am Stilfserjoch nach Sulden am<br />
Ortler über 31 Kilometer und 2.600 HM endete<br />
am Samstag der 13. GORE-TEX® Transalpine-Run.<br />
454 finishten die letzte Etappe in dem<br />
1847 m hoch gelegenen Wintersportort Sulden<br />
in Italien. Dazwischen lagen knapp 270 Kilometer,<br />
15.500 HM, Dauerregen, Nebel und Schneefall.<br />
Aber auch Sonne und Temperaturen in einer<br />
Bandbreite von 0 bis 25 Grad. Am Ende dieses<br />
härtesten und emotionalsten Etappenlaufs für<br />
Zweierteams über die Alpen siegten die Vorjahres-Vierten<br />
Benjamin Bublak/Christoph Lauterbach<br />
(GER/GER) in 29:44.03,2 Stunden. Mit<br />
einem Rückstand von 1:14.52 Stunden erreichten<br />
die als Favoriten gehandelten Stephan Hugenschmidt/Matthias<br />
Dippacher (GER/GER) das<br />
Ziel als Zweite, Rang <strong>drei</strong> ging an die Schweizer<br />
Adrian Zurbrügg/Jonathan Schmid (1:23.40<br />
Stunden zurück). Die im Laufe der Woche immer<br />
stärker werdenden Eidgenossen sicherten sich<br />
in eindrucksvoller Manier die anspruchsvolle<br />
Schlussetappe mit der Überquerung der 2.886<br />
m hohen Tabarettascharte.<br />
Text: Julia Conrad<br />
R E G I O N A L S P O R T | 52<br />
Das Finale hatte es nach einer extrem anspruchsvollen<br />
Woche noch einmal in sich. Und damit war nicht<br />
nur der emotionale Empfang in der Tennishalle von<br />
Sulden gemeint. „Allein für diese Gänsehautstimmung<br />
lohnen sich die Anstrengungen“, sagte Matthias<br />
Dippacher, der eigentlich einen Sonderpreis für<br />
die kämpferischste Leistung verdient gehabt hätte.<br />
Denn Dippacher („ich hatte gar kein Körpergefühl“)<br />
zeigte sich nicht in seiner besten Verfassung, quälte<br />
sich aber von Etappe zu Etappe. „Jetzt bin ich<br />
froh, endlich im Ziel zu sein. Ich bedanke mich bei<br />
Stephan, dass er mich so unterstützt hat, er war der<br />
geilste Partner, den ich mir wünsche konnte. Ich bin<br />
jetzt wirklich ganz, ganz müde“.<br />
Verständlich. Denn der Weg nach Sulden führte<br />
nach längerer Pause wieder über die legendäre,<br />
fast 3000 m hohe Tabarettascharte. Gelaufen<br />
wurde die sogenannte Originalroute, die zusätzlich<br />
noch durch Nebel und Dauerregen erschwert<br />
wurde. „Das war für mich die schönste Etappe des<br />
gesamten GORE-TEX® Transalpine-Run, so könnte<br />
es immer sein“, kommentierte Benjamin Bublak<br />
das extreme Finale. Für Bublak und Lauterbach<br />
ging mit dem Gesamtsieg ein Traum in Erfüllung.<br />
Bublak und Lauterbach waren die verdienten Sieger<br />
der 13. Auflage des 13. GORE-TEX® Transalpine-Run.<br />
„Wir standen jeden Tag auf dem Podest<br />
und haben uns keine oder nur wenige Schwächen<br />
erlaubt“, erklärte Christoph Lauterbach in seiner zurückhaltenden<br />
Art. Ein Erfolgsrezept, was nicht auf<br />
alle zutraf. „Wir haben unseren zweiten Platz ins<br />
Ziel gerettet. Da war eine harte Aufgabe und mehr<br />
war auch nicht drin. Aber Matthias hat wirklich toll<br />
gekämpft“, sagte Stephan Hugenschmidt, der Sieger<br />
von 2014: „Aber der Weg über die Tabarettascharte<br />
hat mich für alles entschädigt. Das war eindrucksvoll.“<br />
Ziemliches Pech hatten indes die jungen Deutschen<br />
Matthias Baur/Lukas Sörgel auf der Schlussetappe.<br />
Baur wurde bereits nach einem Kilometer von<br />
einer Wespe am Auge gestochen, sah kaum noch<br />
etwas und verlief sich, was sein Partner aber nicht<br />
sah. Erst 500 HM später bemerkte Baur seinen<br />
Fehler und kehrte um. Es reichte dennoch zu Platz<br />
7 in Sulden und Rang 5 in der Gesamtwertung in<br />
32:40.25,2 Stunden.<br />
Der 13. GORE-TEX® Transalpine-Run präsentierte<br />
sich als das, was ihn auszeichnet: anspruchsvoll,<br />
lang, mit wunderschönen Landschaften und als Herausforderung<br />
im zwischenmenschlichen Bereich.<br />
„Das Geheimnis des Erfolges liegt wohl darin, wie<br />
man am besten den Teamgedanken umsetzt. Also<br />
die Schwächen des Partners akzeptiert“, zeigte sich<br />
Annette Hanssum, Marketing & PR GORE-TEX®<br />
products, von der 13. Auflage des GORE-TEX®
Transalpine-Run angetan: „Sieben Tage sind lang,<br />
das schweißt zusammen und macht auch den Charakter<br />
des TAR als Teamwettbewerb aus. Beeindruckend<br />
ist für mich immer wieder, wie emotional die<br />
Athleten im Ziel reagieren, wenn sie die letzten Meter<br />
geschafft haben.“<br />
Bereits morgens präsentierte sich der Wintersportort<br />
Sulden im Nebel und Dauerregen. Auf der fast 3000<br />
m hohen Tabarettascharte waren die Temperaturen<br />
empfindlich niedrig gepaart mit heftigem Wind und<br />
schwierigen Trails. Die harten Witterungsbedingungen<br />
waren nicht nur eine Belastungsprobe für die<br />
Sportler, auch fürs Material. „Es hat sich gezeigt,<br />
wie enorm wichtig die richtige Bekleidung ist“, so<br />
Annette Hanssum.<br />
Als der letzte Meter gelaufen war, entlud sich die<br />
Anspannung in Sulden. Die Tennishalle war gefüllt<br />
mit Fans, Touristen und Familienangehörigen, die<br />
für einen lautstarken Empfang sorgten. Es war die<br />
Zeit für große Emotionen und Freudentränen. Die<br />
Athleten saßen zusammen, genossen den Augenblick<br />
oder pflegten ihre Verletzungen und Blessuren,<br />
nachdem sie sich sieben Tage lang auf sportlich<br />
höchstem Niveau auseinandergesetzt, bis zur<br />
Erschöpfung und darüber hinaus gekämpft hatten.<br />
Als harte Probe erwies sich das Finale auch für die<br />
beiden Schwedinnen Lina und Sanna El Kott Helander,<br />
die alle sieben Etappen dominierten und mit<br />
großem Vorsprung die Kategorie Women gewannen.<br />
Immer sah man die beiden 23-Jährigen aus<br />
Östersund lachen, nur am letzten Tag nicht mehr.<br />
Die eineiigen Zwillinge litten unter schmerzhaften<br />
Knöchelentzündungen, erstaunlicher Weise an<br />
denselben Stellen. Aber sie bissen auf die Zähne<br />
und ließen sich in Sulden von ihren Fans feiern.<br />
„Großartig, wir haben es geschafft“, jubelten die<br />
Skandinavierinnen.<br />
Großer Kampf war auch in den anderen Klassen<br />
angesagt. Es blieb aber bei den bestehenden Kräfteverhältnissen.<br />
Den Sieg in der Klasse Master Men<br />
holten sich wie im Vorjahr die Deutschen Florian<br />
Holzinger und Stefan Holzner mit sieben Etappenerfolgen.<br />
Interessant ihre Gesamtzeit. Mit 30:16.11,9<br />
Stunden lagen sie noch vor Hugenschmidt/Dippacher,<br />
den Zweiten in der Kategorie Men.<br />
Angesichts der Dominanz von Holzinger/Holzner<br />
war Platz 2 für die starken Anton Philipp/Seppi Neuhauser<br />
(GER/GER) ein starkes Resultat. „Der Seppi<br />
hat mich durchgezogen“, bedankte sich Anton Philipp<br />
bei seinem Teamkameraden Neuhauser. Der<br />
nach seiner elften Teilnahme auf ein positive Bilanz<br />
zurückblicken kann: „Ich bin jetzt elfmal gestartet,<br />
fünfmal ist mein Partner<br />
ausgeschieden,<br />
sechsmal bin ich<br />
durchgekommen,<br />
davon jetzt zweimal<br />
mit Dodo.“ Jetzt darf<br />
man auf das kommende<br />
Jahr gespannt sein.<br />
Denn dann starten Philipp/<br />
Neuhauser in der Kategorie Senior<br />
Master Men.<br />
Die Kategorie, die in diesem Jahr extrem spannend<br />
verlief, auch wenn Dr. Thomas Miksch seinen achten<br />
und Partner Jörg Schreiber seinen vierten Sieg<br />
in der Zeit von 34:08.10,7 Stunden feierte. „Bis auf<br />
den ersten Tag lief es gut, wir haben die Zähne aufeinander<br />
gebissen“, sagte Miksch, der von Beginn<br />
an unter einer Wadenverletzung litt. Jörg Schreiber:<br />
„Unsere Erfahrung hat uns geholfen, wir sind<br />
schlau gelaufen.“<br />
Ein Spaziergang war die Angelegenheit aber bestimmt<br />
nicht. Besonders das Duo Wolfgang Freimoser/Holger<br />
Schulze (GER/GER) erwies sich als<br />
würdiger Gegner. „Aber jetzt ist der Akku komplett<br />
leer“, gestand Schulze, der mit 101 Etappenstarts<br />
absoluter Rekordhalter beim GORE-TEX® Transalpine-Run<br />
ist.<br />
Ebenso spannend verlief das Rennen in der Kategorie<br />
Master Mixed, wo es zwischen Kim Mulder/Willem<br />
Van‘t Veer (NL/NL) und Eva Färberböck/Mathis<br />
Bode (GER/GER) hin und her ging. Beide Teams<br />
gewannen je <strong>drei</strong> Etappen, Färberböck/Bode sogar<br />
die prestigeträchtige<br />
Finaletappe.<br />
Doch das bessere<br />
Ende hatten die<br />
Niederländer mit<br />
einer Gesamtzeit<br />
von 36:23.10,5 Stunden.<br />
Färberböck/Bode<br />
wiesen einen Rückstand<br />
von 29.13 Minuten auf.<br />
Eindeutiger ging es dagegen in der Kategorie Mixed<br />
zu. Die beiden Kanadier Marianne Hogan/Mathieu<br />
Blanchard gewannen alle sieben Etappen und<br />
in 32:46.24,0 Stunden auch die Wertung dieser Kategorie.<br />
Bis zum letzten Tag leistete allerdings die<br />
schottische Vertretung Helen Bonsor/Andrew Fallas<br />
auf Rang 2 in 34:01.40,6 Stunden Gegenwehr.<br />
„Sie waren einfach zu stark“, erkannte Helen Bonsor,<br />
die Siegerin in der Women Kategorie von 2015,<br />
die Dominanz der Nord-Amerikaner neidlos an.<br />
Nicht nur sportlich stimmte es bei der 13. Austragung<br />
des GORE-TEX® Transalpine-Run. Die Westroute<br />
von Fischen im Allgäu nach Sulden am Ortler<br />
kam bei den fast 600 Sportlern aus 30 Nationen<br />
bestens an. Grandiose Landschaften, beste Trails<br />
und spektakuläre Downhills sorgten trotz großer<br />
Anstrengungen für beste Stimmung und Motivation<br />
im Feld. Die Etappenorte Fischen im Allgäu, Lech<br />
am Arlberg, St. Anton am Arlberg, Landeck, Samnaun,<br />
Scuol, Prad am Stilfserjoch und Sulden am<br />
Ortler präsentierten sich als starke Gastgeber.
KÄSTLE Powder Department Ladies Days<br />
am Stubaier Gletscher<br />
26.-28. Jänner 2018<br />
Freeriden wird auch unter den Ladies mehr und<br />
mehr zum Thema – wenn das Angebot stimmt.<br />
Das Powder Department am Stubaier Gletscher<br />
hatte mit den KÄSTLE POWDER DEPARTMENT<br />
LADIES DAYS bereits vor zwei Jahren den richtigen<br />
Riecher und setzt die Erfolgsgeschichte mit<br />
dem exklusiven Damen-Wochenende auch im<br />
kommenden Winter fort. Von 26.-28. Jänner sind<br />
wieder alle Ladies - von Freeride-Anfängerinnen<br />
bis zu Freeride-Könnerinnen - eingeladen, am<br />
Stubaier Gletscher erste Powderluft zu schnuppern<br />
oder mit Profis tiefer in die Materie einzutauchen.<br />
Gemeinsam mit den Partnern KÄSTLE,<br />
ORTOVOX und POC hat das POWDER DEPART-<br />
MENT Stubaier Gletscher wieder ein einmaliges<br />
Angebot auf die Beine gestellt.<br />
Eine limitierte Anzahl von 24 Damen, 4 engagierte<br />
Guides, ein 4-Sterne-Hotel und Top-Leihmaterial<br />
machen die KÄSTLE POWDER DEPARMENT<br />
LADIES DAYS zum exklusiven Event, für welchen<br />
bereits im vergangenen Winter einige Damen alles<br />
versucht haben, um noch teilnehmen zu können. Im<br />
Jänner 2018 gibt es die nächste Chance, zwei Tage<br />
lang die Runs im Powder Department am Stubaier<br />
Gletscher zu testen und über die eigene Komfortzone<br />
hinauszugelangen. Die Guides, alles staatlich<br />
geprüfte Berg- und Skiführer und bekannte Namen<br />
in der Szene, haben bei den Damen 2017 schon<br />
wahre Begeisterungswellen ausgelöst und sind<br />
auch 2018 mit vollem Engagement wieder dabei.<br />
Jede Dame, die einen Platz bei den KÄSTLE POW-<br />
DER DEPARTMENT LADIES DAYS ergattert, darf<br />
sich auf ein erlebnisreiches Wochenende in Österreichs<br />
größtem Gletscher-Skigebiet freuen, mit<br />
Rundum-Betreuung und einem Inklusiv-Leistungspaket<br />
von Guiding, über Liftpass und Leihmaterial<br />
bis zu Wellness, Essen und Getränke.<br />
Foto: Daniel Hug - Terragraphy.de<br />
Programm KÄSTLE Powder Department Ladies<br />
Days 2018<br />
Freitag, 26.01.2018:<br />
18:30 Uhr: gemeinsames Abendessen mit Vorstellung<br />
der Partner und Safety-Briefing<br />
Samstag, 27.01.2018:<br />
09:15 Uhr Café in der Ladies Lounge am Stubaier<br />
Gletscher, Eisgrat 2.900 m<br />
09:30 bis 10:00 Uhr Ausgabe KÄSTLE Ski am Eisgrat<br />
10:00 bis 13:00 Uhr Freeride Runs mit Guides in 4<br />
verschiedenen Levels<br />
13:00 bis 14:00 Uhr Mittagessen<br />
14:00 bis 16:00 Uhr Safety-Check, LVS-Station,<br />
Freeriden<br />
Sonntag, 28.01.2018:<br />
09:15– 12:00 Uhr Freeride Runs mit Guides,<br />
LVS-Station, Safety-Check<br />
12:00 – 13:30 Uhr Mittagessen<br />
13:30 – 15:30 Uhr Freeride Runs mit Guides in 4<br />
verschiedenen Levels<br />
15:30 – 16:00 Uhr Café/Tee in der Ladies Lounge<br />
Weitere Details, Packagepreise und Anmeldung<br />
unter www.stubaier-gletscher.com/ladiesdays<br />
Werbung<br />
Öl – das tropfende Gold für<br />
uns Menschen<br />
In Haslach in OÖ entstehen Leinöl, Hanföl, Distelöl,<br />
Sesamöl, Mohnöl, Rapsöl und Sonnenblumenöl. Die<br />
Wertigkeit von Leinöl ist am höchsten, gefolgt vom<br />
Hanföl. Leinöl hat den höchsten Anteil an Omega 3<br />
Fettsäuren, nämlich bis zu 60 Prozent (gut für unser<br />
Immunsystem, senken den Blutdruck, senken Cholesterin).<br />
Kein anderes Öl bekommt das hin.<br />
Leinsamen hat 40 Prozent Ölgehalt, es<br />
können 25 Prozent ausgepresst werden.<br />
Auf einen Liter Leinöl kommen circa vier<br />
Kilogramm Leinsamen.
Beim Hanföl ist der Anteil Omega 3 und Omega 6<br />
Fettsäuren ausgewogen. Menschen die den Geschmack<br />
von Leinöl nicht mögen, kann empfohlen<br />
werden, das Öl in einen Fruchtsaft oder einen Aufstrich<br />
beizumengen, wobei das kaltgepresste Öl<br />
nicht mehr diesen intensiven Eigengeschmack hat.<br />
Ein einfacher Tipp: Je mehr ungesättigte<br />
Fettsäuren ein Öl hat, umso empfindlicher<br />
ist es was vor allem Wärme betrifft.<br />
Lein- und Hanföl sollen dunkel und kühl gelagert<br />
werden. Spätestens nach dem Öffnen gehören sie<br />
in den Kühlschrank.<br />
Sesamöl kann zum Braten verwendet werden, Distel-<br />
und Rapsöl können schonend erhitzt werden.<br />
Würde ein kaltgepresste Öl zum Braten verwendet<br />
werden, beginnt es zu rauchen und das Öl ist kaputt<br />
und hat keine Wirkung mehr. Mit kaltgepresstem Öl<br />
kann eine angerichtete Speise verfeinert werden.<br />
Das warmgepresste Öl wiederum kann zum Beispiel<br />
für Leinölerdäpfel verwendet werden. Das Mohnöl<br />
mit seinem intensiven Mohngeschmack, passt hervorragend<br />
zu Süssspeisen (Mohnudel, Ölkuchen).<br />
Die Rohstoffe für die in Österreich produzierten Öle<br />
werden in der Regel – bis auf Sesam – in Österreich<br />
angebaut. Leinsamen wird im Wald- und Weinviertel<br />
angebaut und in der Gegend um Ried. Hanf wird<br />
auch wieder vermehrt von einigen Bauern im Mühlviertel<br />
angebaut.<br />
Jeder sollte für sich entscheiden, ob er importiertes<br />
Olivenöl kauft, wo wir doch in Österreich teils hochwertigere<br />
Öle haben und damit die eigene Wirtschaft<br />
beleben.<br />
Fotos: Erwin Hofbauer<br />
Kaltgepresstes Öl ist hochwertiger als<br />
warmgepresstes Öl, sollte aber nicht erhitzt<br />
werden.<br />
Tipps beim Einkauf:<br />
• am hochwertigsten sind<br />
kaltgepresste Öle und die<br />
Erstpressung<br />
• Kaltgepresste Öle nicht erhitzen<br />
• Produkte verwenden, die<br />
heimisch sind und auch<br />
hier erzeugt werden<br />
Towers mit toller Performance beim<br />
arte Hotel Cup<br />
Nach langem Warten war es am 16. September,<br />
endlich soweit. Der neue gegründete Basketballverein,<br />
die Kufstein Towers, starteten in der Kufstein<br />
Arena in die bevorstehende Basketballsaison,<br />
allerdings anders als geplant: Der ursprünglich als<br />
Drei-Länderturnier geplante Basketballsamstag mit<br />
dem Gastgeber Kufstein Towers, Fellbach Flashers<br />
und den Schweizern CVJM Frauenfeld musste<br />
kurzfristig geändert werden: Durch eine Verlegung<br />
des Turnieres konnten die Nachbarn aus der<br />
Schweiz nicht teilnehmen und die Fireballs aus Bad<br />
Aibling sprangen kurzfristig ein. Die Aufstellung der<br />
Bad Aiblinger war sehr abenteuerlich wie die Fireballs<br />
selbst kommentierten: „Eine Mischung aus der<br />
u18m, den Herren II und einem Spieler aus der Herren<br />
I Mannschaft.“ Nichtsdestotrotz wurde aus dem<br />
samstägigen arte Hotel Cup ein Basketballfest, mit<br />
hochkarätigen Spielern.<br />
Das erste Spiel bestritten die Gastgeber gegen die<br />
Fireballs. Nach der anfänglichen Führung, gelang<br />
den Towers kein Korb mehr und sie lagen schnell<br />
mit zehn Punkten zurück. Beinahe das komplette<br />
Spiel über liefen sie dem Rückstand hinterher. Vor<br />
allem Mica Miceta war kaum zu stoppen und erzielte<br />
teilweise unglaubliche Dreipunktewürfe. Die Kufsteiner<br />
machten es den Bad Aiblingern schwer und<br />
kamen im letzten Viertel nochmals auf <strong>drei</strong> Punkte<br />
heran. Zu viele Eigenfehler entschieden am Ende<br />
das Spiel mit 67:79 zugunsten der Fireballs.<br />
Spiel <strong>Nummer</strong> zwei hieß Fireballs gegen die Fellbach<br />
Flashers, die als Favoriten zum Cup anreisten,<br />
immerhin gelten die Schwaben als Aufstiegsaspirant<br />
in die erste Regionalliga Deutschlands. Hochmotiviert<br />
gingen die Aiblinger Jungstars zum Tip-Off.<br />
Im Spiel konnten die Zuschauer alle Facetten des<br />
Basketballs sehen. Auf beiden Seiten begann das<br />
Spiel mit einem spektakulären Schlagabtausch von<br />
Drei-Punkte-Würfen, allein im ersten Viertel fanden<br />
neun Dreier den Weg in den Korb, am Ende waren<br />
es 31 verwandelte Drei-Punkte-Würfe im Verhältnis<br />
11:21. Trotz der schon sehr stark an Profi-Baskteball<br />
erinnernden Spielweise der Flashers und einiger<br />
Dunkings hielt der Mix aus Bad Aibling tapfer<br />
dagegen. Die Fireballs-Jungs scheuten auch das<br />
Eins gegen Eins nicht und viele Spielzüge führten<br />
zum Korberfolg. Mit Kampfgeist wurden Rebounds<br />
geholt und der Gegner zu Fehlpässen gezwungen.<br />
Nach vier mal zehn Minuten konnte die Fireballs mit<br />
87 Punkten das Feld verlassen. Für die Flashers<br />
standen 136 Punkte auf der Anzeigetafel was den<br />
Sieg bedeutete. (www.aib-stimme.de)<br />
Um 19 Uhr erfolgte das Hauptspiel. Angeheizt von<br />
DJ C-Rock hatten die Kufstein Towers die Ehre sich<br />
gegen die Halbprofis der Fellbach Flashers rund<br />
um US-Profi Andre Gilette zu messen. Die knapp<br />
100 Besucher sahen eine von Beginn an intensiv<br />
geführte Partie. Erneut waren es die Towers, die die<br />
Führung herausspielen konnten. Doch die Hoffnung<br />
nach einer Sensation währte nur kurz und die Flasher<br />
entschieden das erste Viertel mit 19:13 für sich.<br />
Im zweiten Viertel mussten die Towers dem hohen<br />
Tempo Tribut zollen und erzielten nur acht Punkte.<br />
Jedoch waren die Gastgeber defensiv weiterhin<br />
bemüht und konnten die Flashers bei 19 Punkten<br />
halten. Somit gingen die Festungsstädter mit einem<br />
sich in Grenzen haltenden Rückstand in die Pause.<br />
In der zweiten Halbzeit sahen die Zuschauer eine<br />
spielerische Steigerung der Towers und daher wurde<br />
das dritte Viertel für lange Zeit offen gehalten.<br />
Die Fellbacher ließen ihre Starting Five lange auf<br />
dem Feld um das Spiel endgültig zu entscheiden.<br />
Erst im letzten Viertel wurde der Rückstand endgültig<br />
zu groß und die Flashers zogen davon. Nichtsdestotrotz<br />
kämpfen die Towers immer weiter und<br />
stemmten sich mit allen Mitteln gegen eine hohe<br />
Niederlage. Die Kufsteiner konnten noch einige<br />
schöne Korberfolge erzielen und das Spiel mit<br />
67:99 zufrieden abschließen.<br />
Sportlicher Leiter und Spieler, Fabio Thaler resümierte<br />
nach den Spielen: „Das war der erste große<br />
Basketball Abend in Kufstein. Wir haben nun eine<br />
solide Basis und wollen unsere Heimspiele sowohl<br />
sportlich als auch organisatorisch immer weiter<br />
ausbauen.“<br />
Die Kufstein Towers zeigten sich im Nachhinein mit<br />
der sportlichen Leistung sehr zufrieden, und gehen<br />
in die letzten Wochen der Saisonvorbereitung, um<br />
am 29. Oktober in der Kufstein Arena beim Season<br />
Opener gegen die TI Titans Innsbruck zu bestehen.<br />
R E G I O N A L S P O R T | 58<br />
Foto: Benjamin Scherer
Rollstuhl-Basketball in Tirol<br />
Rollstuhl-Basketball ist nicht nur eine der ältesten<br />
Rollstuhl-Sportarten, sondern auch eine der spannendsten<br />
innerhalb des Rollstuhl-Sports. Die Kombination<br />
aus Fahren, Drehen, Stoppen, Fangen und<br />
Werfen sorgt für ein tolles Match. Die enorme Beliebtheit<br />
des Sports spiegelt sich in der Anzahl an<br />
unzähligen Mannschaften weltweit wider.<br />
Rollstuhl-Basketball fördert physische und psychische<br />
Kräfte. Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit<br />
und Reaktionsfähigkeit verbessern sich und<br />
sind für die Entwicklung von Kondition und Koordination<br />
ausschlaggebend.<br />
Wissenswerte Regeln beim Rollstuhl-Basketball<br />
Internationaler Rollstuhlbasketball<br />
in Wörgl<br />
Am 16.09.2017 richtete der RSC Tirol zum achten<br />
Mal in Wörgl den Praschberger Cup aus. Die sieben<br />
eingeladenen Mannschaften stellten eine insgesamt<br />
sehr herausfordernde Konkurrenz für die<br />
Tiroler dar und sie musste sich am Ende mit einem<br />
vierten Platz begnügen. Das erste Spiel gegen Ligakonkurrenten<br />
RBB München Iguanas II konnte<br />
klar mit 43:19 gewonnen werden. Gegen die Rolling<br />
Chocolate Heidelberg, die in der zweiten Bundesliga<br />
spielen, verloren die Tiroler das Spiel mit 21:42.<br />
Im dritten Gruppenspiel trat der RSC Tirol gegen die<br />
Rolling Rebels St. Gallen an und konnten gegen die<br />
Schweizer mit 43:26 gewinnen. Somit belegten die<br />
Tiroler den zweiten Platz in der Gruppe und warteten<br />
auf den Gegner im Spiel um Platz <strong>drei</strong>. Dieser<br />
hieß Sabres Ulmer und ist ein zweiter Bundesligist.<br />
Bis zum dritten Viertel hielten die Tiroler mit und<br />
zollten danach Tribut. Das Platzierungsspiel endete<br />
mit 26:40 für die Ulmer.<br />
„Im Gesamten war der achte Praschberger Cup<br />
wieder ein sehr erfolgreiches Turnier und der RSC<br />
Tirol konnte einen guten vierten Platz von acht<br />
Mannschaften belegen“, resümierte Stefan Thurner,<br />
Trainer vom RSC Tirol.<br />
Ergebnisse:<br />
1. Rolling Chocolate Heidelberg<br />
2. RSV Salzburg 1<br />
3. Sabres Ulm<br />
4. RSC Tirol<br />
5. RSV Bayreuth<br />
6. Rolling Rebels St. Gallen<br />
7. RBB München II<br />
8. SB-DJK Rosenheim<br />
Infobox:<br />
Der RSCTU wurde 1993 gegründet. Der Rollstuhl<br />
Sport Club Tirol Unterland gehört zu einem der<br />
aktivsten Clubs für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer.<br />
Telefon: +43 5 9393 52351<br />
E-Mail: office@rsctu.at<br />
Rollstuhl-Basketball wird von zwei Teams mit je fünf<br />
Personen gespielt. Ziel beider Teams ist es, den<br />
Ball in den Korb des Gegners zu werfen. Mitspielen<br />
dürfen alle, die eine Bein- oder Rumpfschädigung<br />
haben. Bis zum Europacup dürfen auch Personen<br />
ohne Behinderung bei der Meisterschaft mitspielen.<br />
Allen Personen ist es erlaubt, mit Hilfsmitteln die<br />
Bewegungsmöglichkeiten zu verbessern. Für ein<br />
faires Spiel mit unterschiedlichen Handicaps sorgt<br />
die Klassifizierung.<br />
R E G I O N A L S P O R T | 60
Die Geschichte der<br />
Zebrabowl<br />
Die Zebrabowl ist wohl schon so alt wie das Schiedsrichtern<br />
im Österreichischen Football selbst. Immer<br />
wieder fanden vereinzelte Freundschaftsspiele für<br />
den Guten Zweck statt. In dieser Form findet sie<br />
aber erst seit dem Jahr 2007 statt.<br />
Schiedsrichter und Organisator Zoran Tadic hatte<br />
die Idee zu der wiederkehrenden Charity Veranstaltung.<br />
Es handelt sich dabei um ein sehr spaßiges, humoriges<br />
Spektakel. Jedes Jahr gibt es viele Einlagen,<br />
die Spieler, Schiedsrichter und Zuschauer erfreuen.<br />
Der Grundgedanke ist, dass sich einmal im Jahr<br />
die American Football Schiedsrichter auf das Feld<br />
stellen und sich als Spieler versuchen. Natürlich<br />
wird das Team dabei von Freunden<br />
unterstützt. Das sind in den meisten<br />
Fällen aktive oder ehemalige<br />
Football Spieler. Das Team<br />
setzt sich also aus vielen verschiedenen<br />
Lagern zusammen.<br />
So findet man neben<br />
Schiedsrichtern auch<br />
Fotografen, SpielerInnen<br />
aus verschiedenen Ligen in<br />
Österreich und Coaches.<br />
Die Schiedsrichter der Zebrabowl<br />
verfügen selten über Erfahrung<br />
in diesem Bereich! Schon mehrfach<br />
wurden Coaches eingeladen das<br />
Spiel zu leiten, um dem Gedanken der vertauschten<br />
Rollen gerecht zu werden.<br />
Auch der Gegner stellt sich jedes Jahr neu zur Verfügung.<br />
Es gab bereits slowenische, bayrische und<br />
natürlich österreichische Gegner.<br />
Im Jahr 2015 wurde der Verein ZEBRABOWL Gemeinschaft<br />
für soziales Engagement gegründet.<br />
Der Verein ist rein gemeinnützig und Präsident Zoran<br />
Tadic sorgt mit seinem Team bis heute für die<br />
Verwirklichung der jährlichen Veranstaltung.<br />
Jedes Jahr wird im Vorfeld ein neues Spendenziel<br />
verkündet. Es handelt sich immer um Ziele, die den<br />
Organisatoren besonders am Herzen liegen und für<br />
die gute Sache kämpfen. Darunter die<br />
Stiftung Kindertraum, Pink Ribbon, die<br />
Wiener Tafel und die Auftakt GmbH.<br />
Die Spendenbeträge haben sich<br />
seit Start der Veranstaltung jedes<br />
Jahr erhöht.<br />
So wurden im Jahr 2015<br />
beispielsweise insgesamt<br />
€ 4900,- an die Kinderschutzzentren<br />
„Die Möwe“<br />
und die Asylum Thunder gespendet<br />
oder 2016 gingen €<br />
7000,- an das mobile Kinderhospiz<br />
MOMO und 2017<br />
€ 8000 ,- an das Kumplgut Wels.<br />
Durch die Gründung des Vereins kann garantiert<br />
werden, dass das gesamte gespendete Geld 1:1 an<br />
das Spendenziel übergeben wird. Es entfallen keinerlei<br />
Verwaltungskosten, da das Zebrabowl-Team<br />
die Veranstaltung in seiner Freizeit organisiert.<br />
Viele Menschen sind damit beschäftigt, jedes Jahr<br />
ein großartiges Event auf die Beine zu stellen. Viele<br />
Sponsoren unterstützen die Zebrabowl mit Waren<br />
oder finanziellen Mitteln. Ohne die Helfer am Spieltag<br />
wäre ein reibungsloser Ablauf natürlich nicht<br />
möglich!<br />
Da die Veranstaltung immer größer wird, wird auch<br />
immer mehr Unterstützung benötigt.<br />
Deshalb ist es nun möglich außerordentliches Vereinsmitglied<br />
der ZEBRABOWL Gemeinschaft für<br />
soziales Engagement zu werden.<br />
Text und Fotos: Tina Iwantscheff<br />
900 Läufer beim<br />
Pitztal Alpine Glacier Trail<br />
Teilnehmerrekord beim 5. Pitz Alpine Glacier<br />
Trail<br />
Rund 900 Teilnehmer aus über 30 Nationen stellten<br />
sich den insgesamt 5 Trail-Distanzen durch die<br />
Pitztaler Bergwelt und boten den Zuschauern in der<br />
Trail City Mandarfen einen spannenden Lauf-Event.<br />
Der Pitz Alpine Glacier Trail im Pitztal zählt zu den<br />
technisch härtesten und landschaftlich schönsten<br />
Trail Runs in Österreich. Insgesamt ging eine Rekordzahl<br />
von 900 Läufern aus über 30 Nationen am<br />
5. August zwischen 3:30 Uhr und 9:00 Uhr am Fuße<br />
des Pitztaler Gletschers an den Start. Highlight des<br />
Pitz Alpine Glacier Trail ist die Gletscherüberquerung<br />
bei den Strecken P100 SALOMON-Ultra, P85<br />
Pitztaler-Gletscher-Ultra und P42-Glacier-Compressport-Marathon<br />
inkl. Sonnenaufgang am Pitztaler<br />
Gletscher.<br />
Dreifacher Österreich- & Deutschland-Sieg in<br />
der Königsdisziplin<br />
Nach gerade einmal 13:55:01 Stunden erreichte<br />
der Österreicher Gerald Fister das Ziel und gewann<br />
damit die Königsdistanz, den P100 SALOMON Ultra,<br />
der gleichzeitig 5 Qualifikationspunkte für den<br />
Ultra-Trail du Mont-Blanc bringt. Ihm folgten die Österreicher<br />
Florian Grasel (14:15:45) und Reinhold<br />
Schager (15:17:51) und machten damit den <strong>drei</strong>fachen<br />
Österreich-Sieg komplett. „Highlight war der<br />
Streckenabschnitt Kaunergrathütte. Beim Mittelberger<br />
See bin ich sogar für ein Foto mit Florian Grasel<br />
stehen geblieben. Der letzte Anstieg mit ca. 500<br />
Höhenmeter bei drückender Hitze hat mich dann<br />
kurzzeitig ans Limit gebracht. Zum Glück kam die<br />
ersehnte Abkühlung.“ so Fister zu seinen Eindrücken<br />
der Strecke.<br />
Das Treppchen der Damen hingegen wurde von den<br />
deutschen Nachbarn Kathrin Schichtl (17:27:41),<br />
Bianca Logé (19:45:51) und Gabriele Kenkenberg<br />
(21:50:56) eingenommen.<br />
Beim nur unwesentlich kürzeren P85 siegte die<br />
Österreicherin Martina Trimmel (15:40:01) und der<br />
Deutsche André Purschke nach nur 15:04:37 Stunden.<br />
Alle Finisher des P85 wurden ebenfalls mit fünf<br />
Qualifikationspunkten für den Ultra-Trail du Mont<br />
Blanc belohnt.<br />
Die Französin Laetitia Pibis (07:22:18) und der<br />
Deutsche Hannes Namberger (06:09:55) führen mit<br />
ihren <strong>Nummer</strong>-Eins-Plätzen den Siegeszug beim<br />
P42-Glacier-Compressport-Marathon an.<br />
Den P42 –Rifflsee-Sieg teilten sich der Tscheche<br />
Tomas Farinik und der Zillertaler Markus Kröll – sie<br />
liefen mit einer Zeit von 05:04:06 gemeinsam ins<br />
Ziel. Der Damensieg ging ebenfalls an eine Österreicherin:<br />
Anita Eckerstorfer kam nach 06:40:58<br />
Stunden wieder in der Trail City in Mandarfen an.<br />
Die Teilnehmer der kürzeren Distanzen P26 und<br />
P15 lieferten sich ein paar knappe Sekunde-Duelle<br />
um die vorderen Plätze.<br />
Eindeutig aber: Der P15-Sieg der deutschen<br />
Langstreckenläuferin und vielfache nationale Meisterin<br />
Sabrina Mockenhaupt. Mit knappen 20 Minuten<br />
Vorsprung lief sie eine erstklassige Zeit in der<br />
Sprint-Disziplin des Pitz Alpine Glacier Trails.<br />
Mit zahlreichen Sport- und Verpflegungsständen,<br />
sowie einer Liveübertragung auf Leinwand im Zielgelände<br />
verwandelte sich Mandarfen über das Wochenende<br />
in eine wahre Trail City und bot Läufern,<br />
Begleitpersonen und Zuschauern ein Wochenende<br />
ganz im Sinne des Trailrunning-Sports am Dach<br />
Tirols.<br />
R E G I O N A L S P O R T | 63
Ergebnisse der Gesamtwertung des<br />
5. Pitz Alpine Glacier Trails:<br />
Silver- und Austrian Bowl<br />
„Bratislava Monarchs, welcome to the AFL!“<br />
P100 (100 km mit ca. 6.700 Höhenmetern)<br />
Damen:<br />
1. Kathrin Schichtl 17:27:41 (GER)<br />
2. Bianca Logé 19:45:51 (GER)<br />
3. Gabriele Kenken 21:50:56 (GER)<br />
Herren:<br />
1. Gerald Fister 13:55:01,1 (AUT)<br />
2. Florian Grasel 14:15:45,2 (AUT)<br />
3. Reinhold Schager 15:17:51,3 (AUT)<br />
P85 (ca. 85 km mit ca. 5.800 Höhenmetern)<br />
Damen:<br />
1. Martina Trimmel 15:40:01,0 (AUT)<br />
2. Veronika Tuhovčáková 20:20:12,4 (CZE)<br />
3. Yvonne Lehnert 21:50:56,4 (GER)<br />
Herren:<br />
1. André Purschke 15:04:37,0 (GER)<br />
2. Matthias Kodym 15:29:50,5 (AUT)<br />
3. Markus Riegler 16:18:02,5 (GER)<br />
P42 – Glacier<br />
(42 km mit ca. 3.000 Höhenmetern)<br />
Damen:<br />
1. Laetitia Pibis 07:22:18,9 (FRA)<br />
2. Tatiana Mitkina 07:32:43,5 (RUS)<br />
3. Elfi Frank Elfi 08:09:30,1 (AUT)<br />
Herren:<br />
1. Hannes Namberger 06:09:55,6 (GER)<br />
2. Ivan Paulmichl 06:10:36,5 (ITA)<br />
3. Michael Kabicher 06:21:33,7 (AUT)<br />
P42 – Rifflsee<br />
(42 km mit ca. 2.450 Höhenmetern)<br />
Damen:<br />
1. Anita Eckerstorfer 06:40:58,2 (AUT)<br />
2. Griet Vermeulen 07:31:45,3 (BEL)<br />
3. Susanne Elsäßer 07:32:06,6 (GER)<br />
Herren:<br />
1. Tomas Farnik 05:04:06,1 (CZE)<br />
2. Markus Kröll 05:04:06,1 (AUT)<br />
3. Paul Doyle 05:20:47,3 (GER)<br />
P26 (26 km mit ca. 1.600 Höhenmetern)<br />
Damen:<br />
1. Paola Vignani 03:03:13,1 (RSA)<br />
2. Eva Mitteregger 03:53:56,0 (AUT)<br />
3. Monika Wallner 03:56:58,6 (GER)<br />
Herren:<br />
1. Bastian Reichart 03:02:14,3 (GER)<br />
2. Stefan Larcher 03:03:14,0 (AUT)<br />
3. Moritz Mayer 03:04:50,3 (AUT)<br />
P15 (15 km mit ca. 850 Höhenmetern)<br />
Damen:<br />
1. Sabrina Mockenhaupt 01:48:43,6 (GER)<br />
2. Denise Goßner 02:07:27,2 (AUT)<br />
3. Gudrun Neumann 02:15:26,7 (AUT)<br />
Herren:<br />
1. Michael Wallbraun 01:33:16,1 (GER)<br />
2. René Nebauer 01:35:05,1 (AUT)<br />
3. Pjotr Dielen 01:35:11,8 (BEL)<br />
Der 6. Pitz Alpine Glacier Trail findet<br />
vom 2. bis 5. August 2018 statt.<br />
Die Bratislava Monarchs wurden der Favoritenrolle<br />
gerecht<br />
Um 15:00 Uhr am 29. Juli wurde im Wörthersee<br />
Stadion in Klagenfurt der Silver Bowl XX angepfiffen.<br />
Die Generali St. Pölten Invaders spielten<br />
gegen die Bratislava Monarchs um den Aufstieg<br />
in Österreichs höchste Football Spielklasse,<br />
in die AFL. Im direkten Vergleich steht es 82:8<br />
für die Bratislava Monarchs. Exakt ausgeführte<br />
Passspiele waren mitverantwortlich für die Vernichtung<br />
der Invaders.<br />
Kick Off für die Bratislava Monarchs und die Niederösterreicher<br />
starteten an der eigenen 39 Yard Linie.<br />
Im zweiten First Down liefen die Invaders zum<br />
Touch Down mit geglücktem Extrapunkt – 0:7. Kick<br />
Off durch die Endzone und somit Touch Back und<br />
die Monarchs starteten an der 25 Yard Linie. Nach<br />
zwei First Downs standen die Monarchs an der 50<br />
Yard Linie. Nach einem Pass gelang Jakob Lukác<br />
der Lauf in die Endzone. Sie sicherten sich den Extrapunkt<br />
und glichen aus. Das Passspiel der St. Pöltner<br />
ging nicht auf und die Mannen aus Bratislava<br />
eroberten sich den Ball. Nach dem ersten Versuch<br />
standen sie an der 25 Yard Linie der Invaders. Nach<br />
Fotos: Sportfotografen<br />
Text: Nathalie Zuch R E G I O N A L S P O R T | 65
<strong>drei</strong> First Downs waren die Monarchs in der Endzone<br />
(12 Yard) – Seitenwechsel.<br />
Die Defense der Niederösterreicher hielt lange<br />
Stand bevor die Slowaken den Touch Down landeten.<br />
Der Extrapunkt zählte – 14:7. Die Invaders<br />
schafften im Gegenzug kein zweites First Down und<br />
die Monarchs starteten an der eigenen 12 Yard Linie.<br />
Sie zeigten ein solides Spiel von First Down zu<br />
First Down. Dann der Pass und der Lauf von Jakob<br />
Lukác über das halbe Spielfeld zum Touch Down.<br />
Der Extrapunkt zählte und es stand 21:7.<br />
Die Invaders konnten ihre <strong>drei</strong> Versuche nicht umsetzen<br />
und punteten im Letzten. Die slowakische<br />
Offense trat ihr Spiel an der eigenen 42 Yard Linie<br />
an. 18 Sekunden vor der Halbzeit drittes Time<br />
Out für die Bratislava Monarchs, die<br />
an der gegnerischen 14 Yard Linie<br />
standen. Ein gefangener Pass<br />
in der Endzone und ein Extrapunkt<br />
ließen die Monarchs<br />
mit 28:7 in die Halbzeit gehen.<br />
Kick Off für die Generali<br />
St. Pölten Invaders. Ein<br />
Pass der Sonderklasse<br />
brachte den Touch<br />
Down für die Slowaken.<br />
Die Two Point Conversion<br />
misslang – 34:7. Die Niederösterreicher<br />
kamen über<br />
ein First Down nicht hinaus.<br />
Turn Over für die Slowaken. Die<br />
Invaders konnten nicht gegen die<br />
Monarchs stand halten und zum Ende<br />
des dritten Viertels waren sie an der fünf<br />
Yard Linie.<br />
Noch ein Yard bis zum Touch Down der Monarchs<br />
und die St. Pöltner zeigten, was gute Defense Arbeit<br />
ist. Im vierten Versuch standen die Führenden<br />
wieder an der fünf Yard Linie und verloren den<br />
Ball. Das Ballrecht wechselte zu den Invaders. Die<br />
Defense der Slowaken erzielte einen Safety und<br />
stellte auf 36:7 und wieder mussten die Niederösterreicher<br />
mit der Defense auf das Spielfeld. Einen<br />
Punt der Monarchs konnten die Niederösterreicher<br />
aufnehmen. Sie starteten zum Angriff und versuchten<br />
sich wieder im Passspiel, das nicht aufging. Der<br />
Ball wechselte wieder zu den Bratislava Monarchs.<br />
Im zweiten First Down gelang hier der Pass und ein<br />
Run über 30 Yards zum Touch Down plus Extrapunkt.<br />
Drei Minuten vor Schluss stand es 43:7 und<br />
die Mercy Ruel trat in Kraft, also die Uhr läuft durch.<br />
Den Monarchs gelang noch eine Interception und<br />
das Spiel endete mit 43:7. Der MVP (Most Valuable<br />
Player) Award des Spieles ging an Daniel Dobson.<br />
Dacia Vienna Vikings zerschlugen den<br />
Traum vom Triple der Swarco Raiders<br />
Tirol<br />
In bisher elf Finalspielen der Dacia Vienna Vikings<br />
gegen die Swarco Raiders Tirol steht es bis<br />
heute 6:4 für die Wiener. 13 mal holten sie sich<br />
seit ihrer Gründung den Meistertitel und sind<br />
somit die Rekordmeister der Austrian Football<br />
League. Die Raiders konnten den Titel fünfmal<br />
seit deren Gründung nach Tirol<br />
holen. Die Militärmusik Salzburg<br />
spielte zur Eröffnung die Österreich<br />
Hymne und war für<br />
die Halftime Show zuständig.<br />
4.400 Fans waren beim<br />
Kick Off zur Austrian<br />
Bowl XXXIII im Wörthersee<br />
Stadion Klagenfurt,<br />
am 29. Juli mit dabei.<br />
Vor dem Spiel wurde<br />
der MVP (Most Valuable<br />
Player) Award an die<br />
besten Spieler der Saison<br />
vergeben. Anthony Gardner<br />
von den Ljubljana Silverhawks,<br />
sein Teamkollege Matic Tomce,<br />
Thomas Schnurrer (Projekt Spielberg<br />
Graz Giants), sowie bester Youngster<br />
Bernhard Seikovits (Dacia Vienna Vikings) wurden<br />
geehrt. Über den Titel Coach des Jahres darf sich<br />
Shuan Fatah von den Swarco Raiders freuen.<br />
Vizebürgermeister Jürgen Pfeiler führte den Ehren<br />
Kick Off durch. Kick Off und Re Kick für die Dacia<br />
Vienna Vikings. Die Raider Offense startete in das<br />
Spiel.<br />
Nach nicht verwerteten Spielzügen und einem<br />
Punt, begannen die Vikings an der eigenen neun<br />
Yard Linie. Die Rekordmeister konnten im zweiten<br />
Versuch die Endzone verlassen und einen Run kurz<br />
vor die 50 Yard Linie hinlegen. Nach Yardverlusten<br />
kam wieder die Tiroler Offense zum Zug. Es gab<br />
kein Vorankommen gegen die Defense der Vikings<br />
und diese waren wieder am Ball. Ein Pass über das<br />
halbe Spielfeld in die Endzone führte zum regulären<br />
aber nicht gegebenen Touch Down. Die Wiener ließen<br />
sich davon nicht stören, machten Yard für Yard<br />
gut und liefen zum Touch Down. Eine Minute 42 vor<br />
Schluss stand es mit dem geglückten Extrapunkt<br />
7:0.<br />
Nach dem Seitenwechsel ging der Ball an die Dacia<br />
Vikings über. Ein Lauf über 40 Yard konnte von den<br />
Raiders erst an der eigenen fünf Yard Linie gestoppt<br />
werden. Durch <strong>drei</strong> Strafen setzten sich die Wikinger<br />
selber an die 32 Yard Linie zurück. Ein Field<br />
Goal setzte den Spielstand auf 10:0.<br />
Nach dem Kick Off konnten die Raiders bis an die<br />
gegnerische 10 Yard Linie laufen und darauffolgend<br />
ihren ersten Touch Down landen. Der Extrapunkt<br />
glückte und es stand 10:7.<br />
Die Vikings Offense startete in das Spiel und holten<br />
sich den nächsten Touch Down mit Extrapunkt -<br />
17:7. 30 Sekunden später liefen die Swarco Raiders<br />
nach einem verhinderten Return nach dem Kick Off<br />
und dem Start an der eigenen 20 Yard Linie zum<br />
Touch Down.<br />
Der Extrapunkt passte und es stand 17:14. Die Wiener<br />
entschieden sich im vierten Versuch und fünf<br />
Yards vor dem Touch Down für ein Field Goal, liefen<br />
dann doch durch die Mitte zum Touch Down. Mit<br />
dem Extrapunkt stand es 24:14. Zu sehen gab es in<br />
der ersten Halbzeit Football auf höchstem spielerische<br />
Niveau auf beiden Seiten!<br />
Kick Off für die Swarco Raiders Tirol. Die Wikinger<br />
landen nach gut zwei Minuten einen Touch Down mit<br />
Extrapunkt – 31:14. Die Tiroler kämpften sich durch<br />
die Defense der Vikings, bis in deren Red Zone, aus<br />
der sie sich mit einem Foul wieder selbst raus beförderten.<br />
Im nächsten Versuch gelang nach einem<br />
perfekten Pass der Touch Down, jedoch misslang<br />
der Extrapunkt und es stand 31:20. Return der Dacia<br />
Vikings an die 28 Yard Linie. Bis zum Ende des<br />
dritten Viertels verging kein Spielzug ohne ein Foul.<br />
Die Wikinger standen zum Seitenwechsel an der 14<br />
Yard Linie der Raiders.<br />
Zu beginn des letzten Viertels liefen die Wiener zum<br />
Touch Down mit Extrapunkt – 28:20. Ein Kick Off<br />
return an die eigene 35 Yard Linie der Tiroler ebnete<br />
den Weg zum Touch Down. Die two Point Conversion<br />
misslang – 38:26. Die Raiders Defense wirkte<br />
fast machtlos beim nächsten Lauf der Vikings zum<br />
Touch Down. Nach geglücktem Extrapunkt stand<br />
es 45:26. Nach guter Offensearbeit der Vorjahressieger<br />
gelang den Dacia Vikings eine Interception.<br />
Eine Minute vor Schluss beendeten die Swarco<br />
Raiders Tirol das Spiel und die Dacia Vienna Vikings<br />
sind erneut – nach 2014 – Meister der Austrian<br />
Football League.<br />
Den Pokal an die Raiders übergab der Vizebürgermeister<br />
Jürgen Pfeiler, den Pokal an die Dacia Vienna<br />
Vikings überreichte Landeshauptmann Dr. Peter<br />
Kaiser. Den MVP Award an den Spieler des Spieles<br />
erhielt – durch den Landessportdirektor Mag. Arno<br />
Arthofer – Kevin Burke.<br />
R E G I O N A L S P O R T | 66
Teamplay<br />
auf vier Pfoten<br />
Als Einheit zu sportlichen Höchstleistungen.<br />
Die Geschichte vom Nutztier<br />
zum treuen Sportpartner.<br />
Fotos: Erwin Hofbauer
Die Geschichte der Schlittenhunde ist eng mit der<br />
Geschichte ihrer Besitzer, den Ur-Völkern des Nordens,<br />
verbunden. Die Tiere wurden ursprünglich als<br />
Packtiere und Jagdgehilfen eingesetzt. Ca. 2.000<br />
v. Chr. wurden sie vor den Schlitten gespannt und<br />
bald zum wichtigsten Transportmittel.<br />
Einer der wohl bekanntesten Einsätze von Hundegespannen<br />
war im Jahr 1925, als in Nome (Alaska)<br />
die Diphtherie ausbrach. Auf schnellstem Wege<br />
brachten die Schlittenhunde ein heilendes Serum<br />
von Nenana in das 1.000 Meilen entfernte Nome.<br />
Dadurch konnte die Diphtherie-Epidemie gestoppt<br />
werden. Zum Andenken an dieses Ereignis findet<br />
seit 1973 jedes Jahr das Iditarod Rennen statt.<br />
Nach Mitteleuropa kamen die Huskys in den 50er<br />
Jahren. Seither nimmt die Beliebtheit des Schlittenhundesportes<br />
stetig zu.<br />
Arten von<br />
Hundeschlittenrennen<br />
Unterschieden werden je nach Distanz <strong>drei</strong> Arten<br />
von Rennen. Zu den herausforderndsten Rennen<br />
zählen die Long Trail Rennen, zu denen das Iditarod<br />
mit einer Distanz von 1.800 Kilometer gehört.<br />
Bewältigt werden solche Bewerbe in mehreren<br />
Etappen.<br />
Bei den Mitteldistanzrennen werden um die 40 Kilometer<br />
zurückgelegt. Dazu gehört zum Beispiel das<br />
Rennen in Mautern (Stmk), welches vom in Angerberg<br />
ansässigen RSSC Austria veranstaltet wird.<br />
Diese Rennen können einen oder mehrere Tage<br />
dauern, wobei jeden Tag mittlere Distanzen zurückgelegt<br />
werden.<br />
Als jüngste Kategorie gelten die sogenannten<br />
Sprint-Rennen. Dabei gilt es, kurze Entfernungen,<br />
die der Größe der Gespanne angepasst sind, sehr<br />
schnell hinter sich zu bringen. Dieselbe Strecke<br />
muss bei einer Europa- oder Weltmeisterschaft an<br />
zwei oder <strong>drei</strong> aufeinanderfolgenden Tagen gefahren<br />
werden.<br />
Bei Mitteldistanz- und Sprintrennen wird außerdem<br />
zwischen Teamgröße und Hunderassen unterschieden.<br />
Ein weiteres Reglement bei den Schlittenhunderennen<br />
ist, dass die Hunde zwischen den Etappen<br />
nicht ausgewechselt werden dürfen. Verletzt sich<br />
ein Hund, startet das Team am nächsten Tag mit<br />
einem Vierbeiner weniger, wobei bei jedem Rennen<br />
die Hunde unter ständiger tierärztlicher Kontrolle<br />
stehen.<br />
Canicross – Ein boomender<br />
Zughundesport<br />
Canicross ist ein seit Jahren boomender Zughundesport,<br />
bei dem Mensch und Hund gemeinsam<br />
Höchstleistungen erzielen. Anders als bei den Gespannen<br />
werden Hund und Mensch gleichermaßen<br />
gefordert.<br />
Ursprünglich wurde mit dem Begriff Canicross das<br />
Laufen mit Hund bezeichnet. Heute wird Canicross<br />
als Sammelbegriff für den Zughundesport beim<br />
Laufen, Scootern und Biken verwendet.<br />
Welcher Hund ist geeignet?<br />
Grundsätzlich ist jeder Hund für die einzelnen Sparten<br />
der Zughundesportart Canicross geeignet, wobei<br />
eine gewisse Größe durchaus vorteilhaft ist. Die<br />
für den Hund aufzubringende Zugkraft ist je nach<br />
Sparte unterschiedlich, wobei der Zug beim CaniX-Run<br />
je nach Leistung und Gewicht des Menschen<br />
für den Hund anstrengender ist. Der große<br />
Vorteil hier ist jedoch, dass sich der Hund jederzeit<br />
eine Pause gönnen kann – denn der Mensch läuft<br />
auch ohne Zug.<br />
Beim CaniX-Scooter und CaniX-Bike ist die für den<br />
Hund aufzubringende Zugkraft aufgrund des geringen<br />
Rollwiderstands und dem dadurch geringeren<br />
Zuggewicht deutlich niedriger. Im Gegensatz dazu<br />
ist jedoch ein konstanterer Zug von Nöten, da der<br />
Mensch hier (außer bei Wettkämpfen) mit Hilfe der<br />
Bremsen sogar gegen den Zug arbeitet. Letzteres<br />
ist besonders bei trainierten und schnellen Hunden<br />
ein absolutes Muss, denn Sicherheit geht für Hund<br />
und Mensch immer vor!<br />
Über 30 Kilometer pro Stunde<br />
Beim Laufen erreichen Teams eine Geschwindigkeit<br />
von 10 bis 15 Km/h. Die europäischen Spitzenteams<br />
können dieses Tempo sogar noch toppen<br />
und knacken regelmäßig die 20km/h-Marke. Beim<br />
Scooter und Bike sind noch höhere Geschwindigkeiten<br />
von teilweise über 30 Km/h die Regel.<br />
Doch bevor es soweit ist, müssen Mensch wie auch<br />
Hund viel trainieren. Dabei geht es nicht nur um den<br />
körperlichen Aspekt. Denn neben dem Aufbau von<br />
Muskeln, der Ausdauer, sowie der nötigen Motivation<br />
muss auch die Kommunikation zwischen Musher<br />
(Mensch) und Hund stimmen. Zusätzlich sorgt<br />
ein spezielles Leinen-Gurtsystem für die nötige Sicherheit.<br />
(Informationen über Canicross wurden zum Teil von „Hauptstadt Canicross“<br />
zitiert)<br />
R E G I O N A L S P O R T | 70
SALOMON Zugspitz Ultratrail<br />
powered by LEDLENSER 2017<br />
Fotos: Maximilian Draeger<br />
Thomas Farbmacher gelingt die<br />
erste Titelverteidigung in der<br />
Geschichte des Zugspitz Ultratrails.<br />
Thomas Farbmacher, der Titelverteidiger aus<br />
Hopfgarten bei Kitzbühel, hat das geschafft, was<br />
vor ihm noch kein Athlet beim SALOMON Zugspitz<br />
Ultratrail powered by LEDLENSER realisiert<br />
hat. Der 30-jährige Österreicher setzte sich<br />
am Samstag, 17. Juni, im Zugspitzdorf Grainau<br />
nach 101,5 Kilometer und 5.412 Höhenmeter in<br />
der Zeit von 11:22.09,6 Stunden durch und verteidigte<br />
damit als erster Athlet überhaupt seinen<br />
Sieg aus dem Vorjahr. „Eigentlich kann ich es immer<br />
noch nicht glauben, dass ich das geschafft<br />
habe, was sonst noch niemandem beim ZUT gelungen<br />
ist. Mal schauen, ob nächstes Jahr das<br />
Triple möglich ist“, jubelte Farbmacher.<br />
Der Hopfgartener lief trotz Magenprobleme rund<br />
20 Minuten schneller als bei seinem Sieg 2016.<br />
Rang zwei ging an den starken Schweizer Walter<br />
Manser (11:55.23,7 Stunden), der lange Zeit<br />
führte, im Mittelteil aber dem Tempo von Farbmacher<br />
nicht mehr folgen konnte. Dritter<br />
wurde der Franzose Thery Jonathan in 12:55.31,3<br />
Stunden.<br />
Schnellste Frau über die Ultratrail-Distanz rund<br />
um die Zugspitze war Lisa Mehl aus Esslingen in<br />
13:54.22,1 Stunden souverän vor Basilia Förster<br />
(Neuried, 15:39.40,8) und der Ungarin Tünde<br />
Papp (17:21.49,8). Zweitschnellste Frau auf der<br />
Ultratrail-Strecke war Denise Zimmermann, Siegerin<br />
in der Master Women Kategorie, mit einer<br />
Zeit von 15:15.02,1.<br />
Neben dem Ultratrail war die Deutsche Meisterschaft<br />
im Trail das zweite Hauptereignis.<br />
Über die Distanz 81,4 Kilometer setzte sich der<br />
35-jährige Markus Mingo (9:02,17,2 Stunden)<br />
aus Kötzting ganz souverän vor Alexander Dautel<br />
(9:16.37 Stunden, Kronach) und Max Kirschbaum<br />
(9:16.54,1 Stunden, Otterbach) durch.<br />
Während Mingo mit 14 Minuten Vorsprung ins<br />
Ziel kam, trennten Dautel und Kirschbaum nur<br />
17 Sekunden nach mehr als 81 Kilometer. Beim<br />
Titelrennen der Frauen setzte sich die Münchnerin<br />
Eva Sperger (10:46.18,6 Stunden) durch.<br />
Das Zugspitzdorf Grainau, seit 2011 Zielort des SA-<br />
LOMON Zugspitz Ultratrail powered by LEDLEN-<br />
SER, platzte am Wochenende aus allen Nähten.<br />
Knapp 2.400 Teilnehmer aus 48 Nationen gingen<br />
bei der siebten Auflage des größten Trailrun-Events<br />
Deutschlands an den Start. Und sorgten natürlich<br />
auch für eine tolle Stimmung am Vorabend. Als die<br />
Jungen und Mädels mit ihren riesigen Fahnen in alphabetischer<br />
Reihenfolge von Australien bis Zypern<br />
in den Grainauer Musikpavillon einmarschierten, da<br />
gab‘s kein Halten mehr. Die Athleten und Athletinnen<br />
feierten wie eine große Familie, die sich immer<br />
im Juni in Grainau trifft. „Einmal ZUT, immer ZUT“,<br />
hieß es immer wieder.<br />
Und diesmal spielten auch die äußeren Umstände<br />
mit. Nachdem 2015 die Strecke wegen heftigen<br />
Schneefalls verkürzt werden musste und vor einem<br />
Jahr Dauerregen besonders die Downhills gefährlich<br />
glatt werden ließ, zeigten sich am Samstagmorgen<br />
die Zugspitzregion und das Wettersteingebirge<br />
von ihrer besten Seite. Doch die 25 Grad im Tal<br />
und 15 Grad auf einer Höhe von 2.000 m waren<br />
vielleicht einen Tick zu warm. Die leicht drückende<br />
Hitze machte den Athleten doch manchmal zu<br />
schaffen. Und diejenigen, die in der Nacht auf den<br />
Passagen zwischen den Verpflegungsstationen 9<br />
und 10 unterwegs waren, kämpften mit Sichtbehinderungen<br />
durch dichten Nebel.<br />
Bevor es am Samstagmorgen los ging, führte der<br />
Blick auf die Startliste. „Ich denke Andreas Tockner<br />
und Walter Manser dürften die größten Konkurrenten<br />
sein“, meinte Thomas Farbmacher. Doch Tockner,<br />
der Sieger des Hochkönigstrails, hielt nur bis<br />
zur V2 bei Kilometer 19,5 mit. Als sehr schnell erwies<br />
sich der Appenzeller Manser, der auch im Vorjahr<br />
klar geführt hatte, sich dann aber verlaufen und<br />
als Vierter sogar noch das Podest verpasst hatte.<br />
„Der Walter war superstark, besonders im Anstieg“,<br />
zeigte sich Farbmacher beeindruckt. Und der Eidgenosse<br />
machte weiter Druck. Sollte in diesem Jahr<br />
schon frühzeitig so etwas wie eine Vorentscheidung<br />
fallen? Alles sah zumindest danach aus. An der V3<br />
nach 27,20 Kilometer bei der sogenannten Pestkapelle<br />
auf einer Höhe von 1.617 m, hatte sich der<br />
40-jährige Manser bereits um 1:35 Minuten von<br />
dem zehn Jahre jüngeren Farbmacher abgesetzt.<br />
Auf dem Weg über das 2.048 m hohe Scharnitzjoch<br />
– der höchste Punkt des Zugspitz Ultratrails<br />
- zur V5 Hubertushof machte Thomas Farbmacher<br />
Boden gut, holte eine Minute auf und befand sich<br />
plötzlich wieder in Schlagweite. Am Ferchensee<br />
bei Kilometer 67,80 waren aus den <strong>drei</strong> Minuten<br />
Rückstand vier Minuten Vorsprung geworden. Und<br />
obwohl Farbmacher unter erheblichen Magenproblemen<br />
litt („Ich habe während des ganzen Laufs<br />
nur ein Gel und ein paar Stückchen Orange essen<br />
können“) wuchs der Vorsprung von Zwischenzeit zu<br />
Zwischenzeit an. „Ich bin dennoch absolut zufrieden<br />
mit Platz zwei. Ich habe gespürt, dass Thomas<br />
immer näher kommt, konnte aber nicht mitgehen“,<br />
so Manser.<br />
Der Supertrail XL über 81,4 Kilometer und 4.379<br />
HM mit Start in Ehrwald wurde gleichzeitig als Deutsche<br />
Meisterschaft im Trail ausgetragen. Für den<br />
erfahrenen Oberpfälzer Markus Mingo eine klare<br />
Angelegenheit. Bereits bei Kilometer 26 hinauf zum<br />
Scharnitzjoch lag der 35-jährige Nationalmannschaftsläufer<br />
allein vorn. „Ich habe mich gut verpflegt<br />
und lag super im Zeitplan. Über diesen Titel<br />
freue ich mich riesig“, erklärte der souveräne Sieger<br />
Mingo (9:02.17,2). Quasi am Ortseingang von Grainau<br />
sollte die Entscheidung um Platz zwei und <strong>drei</strong><br />
fallen. Bis dahin hatte Max Kirschbaum lange auf<br />
Rang zwei gelegen, kämpfte aber schon frühzeitig<br />
mit heftigen Magenschmerzen. Erst am Ortseingang<br />
überholte Alexander Dautel den Konkurrenten und<br />
sicherte sich Rang zwei mit einer Zeit von 9:16.37,0<br />
Stunden, knappe 17 Sekunden vor Dautel.<br />
Ebenso stark wie Markus Mingo trat auch die Münchnerin<br />
Eva Sperger bei den Frauen auf, die ab der<br />
R E G I O N A L S P O R T | 73
Hämmermoosalm konstant die Führung übernahm,<br />
nachdem die, zu Beginn führende, Melanie Albrecht<br />
verletzungsbedingt nach der V4 ausscheiden musste.<br />
Am Ende sicherte sich Sperger leicht und locker<br />
in 10:46.18,6 Stunden den Titel bei den Frauen.<br />
„Nach dem ersten Anstieg habe ich gedacht, dass<br />
es heute klappen kann“, so die 38-Jährige.<br />
Auch beim Supertrail über 62,8 Kilometer und 3.285<br />
HM mit dem Start in Leutasch entwickelte sich lange<br />
Zeit ein Zweikampf zwischen dem späteren<br />
Sieger Hannes Namberger (Ruhpolding) und dem<br />
Weißenburger Lucas Sörgel. Doch Sörgel litt unter<br />
Krämpfen und war froh, überhaupt ins Ziel zu kommen.<br />
Namberger, ein Ex-Skirennläufer, siegte in<br />
6:42.43,9 Stunden vor Sörgel (7:06.45,4 Stunden)<br />
und Tobias Henkel (Kahla, 7:26.51,3 Stunden).<br />
Bei den Frauen wurde es am Ende richtig spannend.<br />
Zwar gewann Daniela Oemus (Kahla, 7:41.52,6<br />
Stunden) vor Elisabeth Fladerer (Stadtbergen,<br />
7:46.09,3 Stunden). Doch hätte Fladerer nicht bereits<br />
ganz zu Beginn beim Aufstieg zum Scharnitzjoch<br />
geschlagene 18 Minuten eingebüßt, hätte das<br />
Rennen auch anders ausgehen können. So fehlten<br />
Fladerer bei ihrer Aufholjagd aber noch gute vier Minuten<br />
zum Sieg. Rang <strong>drei</strong> ging an die Schweizerin<br />
Andrea Vlasakova in 7:59.28,8 Stunden.<br />
Lukas Nägele aus Freiburg war der Sieg beim Basetrail<br />
XL über 39,3 Kilometer und 2.063 HM mit<br />
Start in Mittenwald nicht zu nehmen. „Ich habe von<br />
Anfang an Tempo gemacht“, erklärte der Breisgauer<br />
nach seinem Sieg in 3:29.22,1 Stunden, der als<br />
Empfehlung für die Berglauf-Weltmeisterschaft im<br />
August am Comer See gelten darf. Tim Dally aus<br />
Netphen bei Siegen holt sich trotz einiger Probleme<br />
im Downhill in 3:38.49,9 Stunden Rang zwei<br />
vor dem Münchner Moritz auf der Heide (3:40.35,5<br />
Stunden). Bei den Frauen ging kein Weg an Favoritin<br />
Maria Koller (Lam, 4:05.23 Stunden) vorbei. „Ich<br />
habe einfach versucht meine Tempo zu halten“, so<br />
Koller. Was auch gelang. Die Zweitplatzierte Caroline<br />
Gredler (Breitenbach) lag in 4:49,28,1 Stunden<br />
fast 45 Minuten zurück. Simone Herzog (Goldbach)<br />
wurde Dritte in 4:51.41,7 Stunden.<br />
Weitaus schneller als in der Zeitplanung vorgesehen,<br />
ging‘s über den kurzen Basetrail (24,9 Kilometer,<br />
1.548 HM, Start in Garmisch-Partenkirchen) zur<br />
Sache. In 2:16.14,3 Stunden war Stefan Knopf (Bischofswiesen)<br />
im Ziel, knapp gefolgt von<br />
Thomas Kühlmann (Wernigerode, 2:17.03,3 Stunden),<br />
aber schon mit großem Abstand vor dem Österreicher<br />
Daniel Rohringer (2:28.38 Stunden). Die<br />
Siegerin bei den Frauen kam aus San Francisco<br />
(USA). Die 25-Jährige Kate Jamboretz setzte sich<br />
in 2:55.10,2 Stunden vor der Zweitplatzierten Regine<br />
Schlump (2:59.12,4 Stunden) und der Dritten<br />
Anika Fels (2:59.37,6 Stunden) durch. „Am Ende<br />
war es verdammt zäh. Aber bergab bin ich halt nicht<br />
so schnell“, kommentierte die Immenstädterin den<br />
Ausgang.<br />
Text Julia Conrad<br />
Cald’oro - Coffee Competence since 1947<br />
Seit 1947 werden in Kufstein original österreichische<br />
Kaffeemaschinen hergestellt. Gegründet unter dem Firmennamen<br />
ALPINA ist das Unternehmen heute nach<br />
wie vor der einzige Kaffeemaschinen-Produzent in Österreich.<br />
Qualität made in Austria seit 70 Jahren.<br />
Die Geschichte von ALPINA<br />
Der Pionier der bekannten Kufsteiner Kaffeemaschinen<br />
war Ing. Theodor Hopfner. Seine Idee, Tiroler Kaffeemaschinen<br />
zu entwickeln, ließ der Wiener Flugzeugbauingenieur<br />
1947 in Kufstein Wirklichkeit werden. Der<br />
Erfolg gab ihm recht und so werden die hochwertigen<br />
Kufsteiner ALPINA-Maschinen noch heute, 70 Jahre<br />
später, hergestellt. Seit 2004 ist Ing. Hannes Grissemann<br />
Inhaber des erfolgreichen Unternehmens ALPINA<br />
und zeichnet für Entwicklung als auch Produktion der<br />
Kaffeemaschinen verantwortlich. Um den Vertriebsmarkt<br />
zukunftsorientiert auszubauen sowie Synergieeffekte zu<br />
nutzen, entschloss sich Ing. Hannes Grissemann 2011<br />
die Bereiche rund um Vermarktung und Service an den<br />
Kufsteiner Kaffeespezialisten, Cald’oro, auszulagern.<br />
Mit langjähriger Branchenerfahrung und dem notwendigen<br />
Gespür für den Markt, lenken seither die beiden<br />
Kaffeeliebhaber Thomas Siedler und Gerald Unterberger<br />
gemeinsam mit ihrem Team erfolgreich die Geschicke<br />
der Marke hinsichtlich Vertrieb und Marketing sowie<br />
Montage und Service.<br />
Cald’oro - Leidenschaft für Kaffee<br />
Foto: ZANELLA-KUX FOTOGRAFIE<br />
Cald’oro hat sich als Coffee Competence Center österreichweit etabliert. Die ALPINA-Kaffeemaschinen, made<br />
in Kufstein, stehen für ausgeklügelte Technologie und absolute Kaffee-Qualität. Dabei wissen die beiden zertifizierten<br />
und langjährigen Barista, Thomas Siedler und Verkaufsleiter Mario Vitale, genau, worauf es beim perfekten<br />
Aroma ankommt. Es bereitet ihnen viel Freude, die Produktpalette immer weiter auszubauen und so zu<br />
gestalten, dass jeder ganz bequem seinen persönlichen Kaffeegenuss zubereiten kann. Durch die hohe Branchenkompetenz<br />
und ihren Weitblick für neue Ideen, ist Cald’oro in Sachen Innovationen und Trends Vorreiter.<br />
Dabei wird selbstverständlich sehr hohen Wert auf die Qualität der Bohnen und ihre Verarbeitungsprozesse<br />
gelegt. Sie sind das Herzstück des ultimativen Kaffee-Erlebnisses. Eine der besten Kaffee-Röstereien in Italien,<br />
Caffè Vero, kooperiert mit Cald’oro als exklusiven Vertriebspartner für Österreich und Süddeutschland. Ein<br />
weiterer Beweis für das hohe Ansehen des Kufsteiner Unternehmens in diesem Fachgebiet. Das 13-köpfige<br />
Team von Cald’oro steht seinen Kunden bei allen Themen rund um die beste Kaffeequalität in der Tasse jederzeit<br />
zur Seite. Das gewisse Plus an Service bieten, ist eine gelebte Mission. So sind die Servicekräfte an 365<br />
Tagen die kompetenten Ansprechpartner für optimale Kaffeequalität. Leidenschaft für Kaffee, die überzeugt.<br />
Zum 70-jährigen Jubiläum ist bei Cald’oro noch bis Ende 2017 die elegant schwarze Sonderedition mit individuell<br />
verstellbarer LED Beleuchtung zu einem attraktiven Geburtstagspreis erhältlich.<br />
Für eine umfangreiche Beratung bezüglich des gesamten Portfolios steht Verkaufsleiter Mario Vitale sehr gerne<br />
telefonisch +43 664 88260388 oder per E-Mail m.vitale@caldoro.com zur Verfügung.<br />
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Eine Sportart mit Tradition<br />
Volleyball<br />
Text: DI Hans Kotek<br />
Stolz. Berechtigt mit recht viel Stolz blickt der Volleyballsport<br />
in Österreich, auch in Tirol, auf seine Geschichte<br />
und seine aktuellen Erfolge zurück. Diese<br />
Ballsportart ist nämlich bei uns seit dem Jahr 1925<br />
bekannt. In organisatorischer Form wird Volleyball<br />
seit dem Jahr 1926 sowohl bei den Damen als auch<br />
bei den Herren gespielt, nachdem es sich zuvor vor<br />
allem in unseren Nachbarländern Ungarn, Jugoslawien<br />
und der Tschechoslowakei großer Popularität<br />
erfreute.<br />
Richtig bekannt wurde die Sportart nach Übertragung<br />
vieler Spiele im Rahmen der Sommer-Olympiade<br />
1972 in München – ein regelrechter Boom setzte<br />
daraufhin auch in unserem Bundesland ein. Sehr<br />
schnell wurden daraufhin Vereine von Ost nach<br />
West in Tirol gegründet.<br />
Im Schnitt organisiert der Tiroler Volleyballverband<br />
um Präsident Dipl.Ing. Hans Kotek bei 42 ordentlich<br />
gemeldeten Vereinen plus neun Hobbyteams Meisterschaftsspiele<br />
mit insgesamt 303 Mannschaften<br />
von den Nachwuchsklassen U-11 hoch bis zu den<br />
allgemeinen Ligen. Im überregionalen Bereich sind<br />
die Vereine TI-Volley, VC Tirol, Hypo Tirol VT, Inzingvolley<br />
und VC Mils mit insgesamt acht zum Teil<br />
sehr erfolgreichen Teams vertreten.<br />
Auch das auf Sand ausgetragene Spiel zwei gegen<br />
zwei hat in Tirol eine lange Tradition. Der heimische<br />
„Volleyball-Guru“ Hannes Kronthaler ließ zu Beginn<br />
der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts in<br />
Terfens, nahe des Badeteichs Weißlahn, die ersten<br />
Beachplätze Tirols erbauen.<br />
Er selbst schlüpfte anfangs auch ins Beach-Dress,<br />
so auch international erfolgreiche Spieler wie Sara<br />
Montagnolli und die Brüder Thomas und Paul<br />
Schroffenegger folgten. Vor kurzem wurde seitens<br />
des TVV-Präsidiums mit Christoph Taxer ein engagierter<br />
neuer Beachreferent gefunden.<br />
Action der Superlative bei Freestyle am<br />
Landhausplatz 2017<br />
Bei der dritten Auflage des „Freestyle am Landhausplatz“-Festivals<br />
der innsbruck-tirol sports GmbH,<br />
sowie des „One year to go-Milestone“ der UCI Straßenrad<br />
WM 2018 mit der „Ride with passion Tour“<br />
standen am, 23. und 24. September, die Themen<br />
„Rad“ bzw. „Bike“ und natürlich „Freestyle“ in allen<br />
denkbaren Facetten im Mittelpunkt. Tausende<br />
Tirolerinnen und Tiroler ließen sich die Gelegenheit<br />
nicht entgehen und testeten das bunte Action-Programm<br />
für alle Generationen. Mit dabei: Mountainbike-Profi<br />
und YouTube-Star Fabio Wibmer.<br />
„Mitmachen“ war 2017 die Devise des Sport-, Kultur-<br />
und Lifestyle-Festivals „Freestyle am Landhausplatz“.<br />
Am Freitag und Samstag standen Workshops<br />
in verschiedenen Trendsportarten, für die „Freestyle<br />
am Landhausplatz“ bekannt ist, am Programm.<br />
Parallel dazu wurden bei der offenen Radlwerkstatt<br />
der Bikerei diverse Zweiräder auf Vordermann<br />
gebracht und im Rahmen der ersten Innsbrucker<br />
Fahrradparade des Klimabündnis Tirol sechs Kilometer<br />
gemeinschaftlich durch die Innenstadt gefahren.<br />
Alles zusammen ein Vorgeschmack auf die UCI<br />
Straßenrad WM 2018 (22. – 30. September 2018)<br />
und die zweite Auflage von Crankworx Innsbruck<br />
(13. – 17. Juni 2018).<br />
Neben weltmeisterlichem Balancieren auf der<br />
Slackline, Slalomfahren mit dem Skateboard und<br />
dem Schlagen von Salti unter Anleitung der Parkour-Profis,<br />
gab es zahlreiche weitere Workshops<br />
auszuprobieren. Skateboard-, Pumptrack-, Freestyle-Soccer-,<br />
Breakdance- und Bike-Technik-Mitmachstationen<br />
sorgten gemeinsam mit diversen<br />
Contests und Showeinlagen für hunderte glückliche<br />
Kindergesichter. Die Trial Bike Youngsters und<br />
die BMX-Profis aus ganz Europa zeigten im Zuge<br />
der Contests, was sonst noch alles auf zwei Rädern<br />
möglich ist. Die Trial-Show von Fabio Wibmer,<br />
Bike-Multitalent und YouTube-Star aus Osttirol,<br />
brachte Hunderte Fans am Landhausplatz zum<br />
Kreischen.<br />
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R E G I O N A L S P O R T | 77
Herausfordernde Strecken der UCI<br />
Straßenrad WM 2018 in Innsbruck -<br />
Lange wurde über die Strecken der UCI Straßenrad<br />
WM 2018 in Innsbruck-Tirol spekuliert. Der<br />
Rad-Weltverband (UCI) und das Organisationskomitee<br />
der 2018 UCI Road World Championships in<br />
Innsbruck-Tirol (Austria) freuen sich, die Strecken<br />
der UCI Straßenrad WM 2018 nun erstmals der Öffentlichkeit<br />
zu präsentieren.<br />
Jedes der insgesamt zwölf Rennen wird zwischen<br />
22. und 30. September 2018 in den Regionen Tirols<br />
– Ötztal mit der AREA 47, Hall-Wattens, Rattenberg<br />
im Alpbachtal Seenland und Kufstein – starten und<br />
zum Ziel im Herzen der Landeshauptstadt<br />
Innsbruck führen.<br />
Die WM-Strecken im Detail<br />
Das UCI Mannschaftszeitfahren der Damen und<br />
der Herren startet am Eingang des Ötztals bei der<br />
AREA 47. Diese beiden Rennen mit knapp 53,8 km<br />
(Damen) bzw. 62,1 km (Herren) sind der Auftakt der<br />
Heim-WM am 23. September 2018. Die ersten 40<br />
Kilometer beider Strecken von Haiming über Telfs<br />
und Zirl bis Kematen verlaufen ident. Während die<br />
Strecke der Herren Elite von Kematen über das<br />
westliche Mittelgebirge – Axams und Götzens – mit<br />
beeindruckenden Ausblicken über ein steiles Teilstück<br />
mit bis zu 10% Steigung nach Völs führt, verläuft<br />
die Route des Damen Elite Rennens von Völs<br />
direkt nach Innsbruck.<br />
20 Kilometer östlich von Innsbruck starten die Einzelzeitfahren<br />
der Juniorinnen und Junioren, der<br />
Herren U-23 und der Damen Elite aus der Region<br />
Hall-Wattens. Nach einem steilen Abschnitt zwischen<br />
Hall und Absam führen die Strecken über<br />
die weiteren MARTHA-Dörfer – eine Reihe von fünf<br />
charmanten Dörfern entlang des Nördlichen Tiroler<br />
Mittelgebirges – zum Ziel. Die Juniorinnen lassen<br />
20,2 km und 192 Höhenmeter, die Junioren, Herren<br />
U-23 und die Damen Elite jeweils 28,5 km und 262<br />
Höhenmeter hinter sich.<br />
„Wir haben bei allen Rennen das äußerste Limit<br />
der sportlichen Vorgaben ausgereizt. Die Strecken<br />
Tirol präsentiert<br />
der WM in Innsbruck-Tirol werden nicht nur besonders<br />
steil mit Steigungen von bis zu 25%, sondern<br />
auch besonders lang sein. Diese Kombination ist<br />
eine große Herausforderung für die SportlerInnen<br />
und verspricht die schwerste WM der Geschichte<br />
zu werden“, so Georg Spazier, Chef des Organisationskomitees<br />
der Innsbruck-Tirol 2018 Rad WM<br />
GmbH.<br />
© ProCyclingMaps<br />
Die historische Kleinstadt Rattenberg im idyllischen<br />
Alpbachtal Seenland ist Startort für das Einzelzeitfahren<br />
der Herren Elite und das Straßenrennen der<br />
Juniorinnen. Letztere müssen vor Zielankunft zudem<br />
den Olympiarundkurs bewältigen. Die Herren<br />
Elite erwartet am Weg von Rattenberg nach Innsbruck<br />
zwischen Fritzens und Gnadenwald ein nicht<br />
zu unterschätzender Anstieg von mehr als 330 Höhenmetern<br />
über eine Distanz von 4,4 km mit einer<br />
maximalen Steigung von 14%.<br />
Gemäß dem Motto „Riding the Heart of the Alps“<br />
lässt der besonders schwere Kurs für das Straßenrennen<br />
der Herren Elite mit rund 5.000 Höhenmetern<br />
auf 265 Kilometern schon jetzt erahnen, wie<br />
R E G I O N A L S P O R T | 78<br />
spektakulär und herausfordernd die WM 2018 sein<br />
wird. Das Rennen führt, ebenso wie die Straßenrennen<br />
der Junioren, der Herren U-23 und der Damen<br />
Elite von Kufstein nach Innsbruck. Anschließend<br />
wird der Innsbruck-Rundkurs – die „Olympiarunde“<br />
– je nach Rennen zwischen ein und sieben Mal<br />
absolviert. Der 24 km lange Rundkurs verläuft über<br />
Aldrans, Lans und Igls bis zum Ziel vor dem Innsbrucker<br />
Landestheater. Die insgesamt 460 Höhenmeter<br />
pro Runde sorgen für ein spannendes Finish.<br />
Beim Herren Elite Straßenrennen folgt auf die sieben<br />
Runden im Süden von Innsbruck mit der Fahrt<br />
auf die Hungerburg durch die sagenumwobene<br />
„Höll“ der herausforderndste Streckenabschnitt<br />
der WM. Durch Passagen mit beeindruckenden 25<br />
Prozent Steigung wird der Name „Höll“ auf diesem<br />
letzten Teilstück der Strecke zum Programm. Das<br />
Ziel ist bei diesem wie bei allen anderen Rennen<br />
in Innsbruck zwischen Landestheater und Hofburg.<br />
„Nach der WM in Villach im Jahr 1987 und in Salzburg<br />
im Jahr 2006, ist es ein besonderes Vergnügen,<br />
mit dem Top-Event im internationalen Straßenradsport<br />
nach Österreich zurückzukehren. Das<br />
Organisationskomitee der 2018 UCI Road World<br />
Championships hat bei der Planung der großartigen<br />
und herausfordernden Strecken alle Register<br />
gezogen. Ich habe keinen Zweifel daran, dass<br />
die Strecken sowohl die AthletInnen, als auch die<br />
Straßenrad-Fans weltweit begeistern werden“, so<br />
UCI-Präsident Brian Cookson.<br />
(v.l.n.r.) Georg Spazier (GF innsbruck-tirol sports GmbH), Franz-Xaver Gruber (Stadtrat Innsbruck), Josef<br />
Margreiter (GF Tirol Werbung) und Thomas Rohregger (Ex-Radprofi und Streckenplaner der UCI Straßenrad<br />
WM 2018) ©Innsbruck-Tirol Rad WM 2018 GmbH<br />
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Vom hochalpinen Leistungsmarsch<br />
zur wiederbelebten Legende<br />
2009 haben die Olympiaregion Seefeld und Achensee<br />
Tourismus die Legende wiederbelebt und den<br />
Karwendelmarsch „neu“ ins Leben gerufen.<br />
Doch wie entstand diese Legende? Mittlerweile<br />
feiert der Karwendelmarsch Jahr um Jahr neue<br />
Rekordteilnehmerzahlen, sodass 2015 zu seiner<br />
siebten Auflage seit Wiederbelebung, ein Teilnahmestopp<br />
bei 2500 Anmeldungen ausgerufen wurde.<br />
Unbestritten ist, dass der Karwendelmarsch zu einer<br />
Institution wurde und mehr als nur ein sportliches<br />
Event im Tiroler Sommer ist. Er ist für die<br />
Teilnehmer, Helfer, Organisatoren, Partner sowie<br />
Zuschauer Emotion und Erlebnis pur.<br />
22 Jahre lang größte Sportveranstaltung in Tirol<br />
1969 fiel der Startschuss zum damals noch hochalpinen<br />
Leistungsmarsch. Der Tiroler Skiverband<br />
organisierte den Karwendelmarsch, der von Scharnitz<br />
bis zum Achensee führte. Dem beginnenden<br />
Fitnessbewusstsein vieler Hobbysportler kam das<br />
sehr entgegen. Mit 3000 bis 4000 Teilnehmern<br />
avancierte der Marsch zu der größten Sportveranstaltung<br />
in Tirol. Man spricht sogar von einer Teilnehmerzahl<br />
von 5000 Leuten. 22 Jahre lang wurde<br />
der Karwendelmarsch ausgetragen. Rekorde um<br />
Rekorde wurden gebrochen, sei es über die Menge<br />
der Lebensmittel, Wasser oder dem Sprit, der für<br />
die Beförderung der Jausen zu den Labestationen<br />
nötig war. Aus Umweltschutzgründen wurde er nach<br />
der 22. Auflage zum Bedauern vieler eingestellt. Es<br />
sollte 17 Jahre dauern bis er wieder zum Leben erweckt<br />
wurde.<br />
Karwendelmarsch 1969 bis 1990<br />
Aus der Notwendigkeit heraus mehr finanzielle Mittel<br />
für die Nachwuchsarbeit und den Betrieb der<br />
Fotos: TSV<br />
Skihauptschule Neustift aufzutreiben, wurde 1969<br />
von engagierten TSV-Funktionären (Arnold Koller,<br />
Dr. Wolfgang Girardi, Robert<br />
Schöpf, Josef Köck<br />
und Siegfried Pilser)<br />
der Karwendelmarsch<br />
aus der Taufe gehoben.<br />
Zunächst als Experiment<br />
angelegt, einen<br />
Abschluss der sommerlichen<br />
Fitnessmärsche<br />
zu organisieren, waren<br />
bereits die ersten Durchführungen<br />
ein voller Erfolg.<br />
Die 52 km lange<br />
Wegstrecke mit mehr als<br />
2000 Höhenmetern wurde<br />
zu einer Herausforderung<br />
für tausende Sportbegeisterte. Jährlich folgten<br />
3000 bis 4000 Aktive der Einladung und nach 10<br />
Jahren zog man erstmals stolz Bilanz, wie die folgende<br />
beeindruckende Aufstellung zeigt. 30.000<br />
Teilnehmer, 60.000 l Tee, 5000 kg Kekse, 5000 kg<br />
Zucker, 60.000 Portionen Suppe, 90.000 Portionen<br />
Zitronen- und Orangensaft, 180.000 Becher und<br />
3.000 Jausenpakete. Dank der breiten Unterstützung<br />
und der vielen ehrenamtlichen Helfer – bis<br />
zu 300 waren entlang der Wegstrecke im Einsatz<br />
– war den Veranstaltungen auch ein finanzieller Erfolg<br />
beschert. Jährlich konnten bis 150.000 Schilling<br />
für den Nachwuchs erwirtschaftet werden. Der<br />
letzte Karwendelmarsch, es war der 22., wurde im<br />
Jahre 1990 durchgeführt. Die Umweltabteilung der<br />
Landesregierung untersagte dem TSV die weitere<br />
Durchführung aus naturschutzrechtlichen Gründen.<br />
Eine gelungene Renaissance gelang vor wenigen<br />
Jahren den Tourismusregionen Achensee und Seefeld,<br />
die den Marsch erfolgreich reaktivierten. (Quelle:<br />
TSV, Festzeitschrift zur 100 Jahresfeier 2013)<br />
Der Weg zu einer Herzeigeveranstaltung<br />
Aus einer Privatinitiative heraus versuchten, vor<br />
zwölf Jahren in etwa, Erich Rettenegger von der<br />
Firma Rückenwind und Pupp Thomas den Karwendelmarsch<br />
wiederzubeleben. Merkten aber schnell,<br />
dass das ein äußerst schwieriges Unterfangen war<br />
diesen genehmigungsfähig<br />
zu bekommen.<br />
Beide setzten sich mit<br />
Martin und Markus<br />
Tschoner von den TV-<br />
B`s Achensee und Seefeld<br />
zusammen. Jedoch<br />
kamen auch diese Herren<br />
an ihre Grenzen den Karwendelmarsch<br />
veranstalten zu dürfen.<br />
„Ich saß zum Schluss mit dem Lapdop bei der Landesregierung,<br />
bei Herren Otto Leiner , und versuchte<br />
alles, die Legende, den Karwendelmarsch „neu“,<br />
zu initiieren!“ erzählte Martin Tschoner, „unsere Idee<br />
war es, den Marsch als nicht reine Sportveranstaltung<br />
zu präsentieren, sondern den Naturpark Karwendel<br />
mit einzubauen. Zusammen mit Hermann<br />
Sonntag, Geschäftsführer vom Naturpark Karwendel<br />
und der damalige Tiroler Landesrätin, Anna<br />
Hosp, fanden wir einen Weg. Wir dürfen zum Beispiel<br />
mit maximal fünf Fahrzeuge in den Naturpark<br />
fahren und haben die Teilnehmergrenze bei 2500<br />
definiert. Weiters beaufsichtigt die Bergrettung den<br />
Event. Wir können aber von stolz sagen, dass der<br />
Karwendelmarsch mittlerweile eine Herzeigeveranstaltung<br />
geworden ist!“<br />
Immer wieder hört man Gerüchte vom Karwendelmarsch.<br />
Was diesen zu einer Legende werden ließ.<br />
Bei der ersten Wiederauflage nahmen 1.300 Personen<br />
daran teil. Viele Kinder von den damaligen<br />
Marschierern gingen mit, da ihre Eltern, Großeltern,<br />
etc. bei der ersten Auflage teilnahmen. Martin<br />
Tschoner betonte zudem: „ Das Bewusstsein der<br />
Wanderer ist in jedem Fall ganz anders als damals.<br />
Sie sind gut ausgerüstet und schauen auf die Umwelt!<br />
Der Karwendelmarsch, egal ob die Veranstaltung<br />
an sich oder das um den Marsch herum, ist zu<br />
was ganz Besonderem geworden. Alle sind mit einer<br />
enormen Begeisterung dabei, engagieren sich<br />
und diese Stimmung überträgt sich auf alle!“<br />
Karwendelmarsch „neu“<br />
2009 war es schließlich so weit. Der Karwendelmarsch<br />
präsentierte sich, bis auf die Strecke, im<br />
neuen Kleid. Die Bewusstseinsbildung für die Gegend<br />
und für die Natur sowie für den Naturpark Karwendel<br />
steht im Vordergrund. Das wird vom Veranstalter,<br />
der Olympiaregion Seefeld und Achensee<br />
Tourismus, als integrativer Bestandteil des Karwendelmarsches<br />
gesehen. Die Zielsetzung ist es dem<br />
Teilnehmer die Schönheit und die Bedeutung des<br />
Karwendel näher zu bringen. Selbst an den Labestationen<br />
findet man nur BIO-Produkte aus Tirol<br />
vor. BIO vom Berg gilt<br />
vom Anbeginn der<br />
Neuauflage als zuverlässiger<br />
Sponsor der<br />
Lebensmittel an den<br />
Jausenstationen. Tiroler<br />
Steinöl findet man in den<br />
Finisherpaketen vor und die<br />
Tiroler Sparkasse gilt seit Wiederauflage<br />
als treuer Partner.<br />
Um sich die Schönheit des größten Naturparkes<br />
Österreichs zur Gemüte zu führen, haben die Teilnehmer<br />
52 oder 35 Kilometer lang Zeit. Die Strecke<br />
führt vorbei am Karwendelhaus, kleiner Ahornboden,<br />
Falkenhütte bis zur Eng. Dort ist für diejenigen<br />
das Ziel, die nur die 35 Kilometer marschieren oder<br />
laufen wollen. Für alle anderen geht es weiter zur<br />
Binsalm, Gramai Hochleger, Gramai Alm, Falzturn<br />
bis nach Pertisau. Dabei gilt es 2.281 Höhenmeter<br />
nur bergauf zu bewältigen.<br />
Über eine Tonne Lebensmittel<br />
Wegen der ständig steigenden Teilnehmerzahl werden<br />
im Schnitt über eine Tonne an Lebensmittel<br />
gebraucht. Weiters arbeiteten über 300 freiwillige<br />
Helfer beim Karwendelmarsch der Rekorde, wie er<br />
zum Beispiel 2015 genannt wurde, mit. Arbeitszeiten<br />
von 10 bis 12 Stunden am Stück waren 14 Tage<br />
zuvor keine Seltenheit.<br />
Es mussten an die 4.000 Bananen, 10.000 Kekse,<br />
1.500 Joghurts sowie 5.000 Salzbriefe und 4.000<br />
Äpfel auf die Labestationen aufgeteilt werden. 470<br />
Kilogramm Gemüse und 250 Liter Hollersirup wurden<br />
verarbeitet. Weiters verteilten die Helfer 230<br />
Kilogramm Käse und 180 Kilogramm Wurst an den<br />
Verpflegungsstationen. Allerdings, die Menge an<br />
Lebensmittel sowie die Rekordteilnehmerzahl von<br />
2500 Startern (Limit) waren nicht alleine der Grund,<br />
dass der Karwendelmarsch 2015 in die Geschichtsbücher<br />
einging, sondern das Wetter. Seit Wiederauflage<br />
fiel kein einziger Regentropfen während der<br />
Veranstaltung.<br />
R E G I O N A L S P O R T | 80 R E G I O N A L S P O R T | 81<br />
Fotos: Achenseetourismus
Österreichische Meisterschaften<br />
im Riversurfen auf der City Wave<br />
Fotos: AlexPapis<br />
Lukas Haigermoser und Eva<br />
Loach werden erneut Österreichische<br />
Meister auf der Multiplex<br />
CityWave der SCS<br />
Obwohl die Konkurrenz im Vergleich zum Vorjahr<br />
dramatisch zugelegt hat, können die beiden Salzburger<br />
Lukas Haigermoser und Eva Loach ihre Titel<br />
bei den zweiten Österreichischen Meisterschaften<br />
im Riversurfen powered by AK Young erfolgreich<br />
verteidigen. Stylische Surfturns und spektakuläre<br />
Tricks auf der Welle begeisterten das Publikum auf<br />
der Multiplex CityWave.<br />
Wien, 17. September 2017: Nach dem Erfolg vom<br />
Vorjahr freute sich die Österreichische Surfgemeinde<br />
auf die zweiten Österreichischen Meisterschaften<br />
im Riversurfen / Stationary Waveriding. 60 Surfer<br />
aus ganz Österreich waren angereist um in den<br />
Klassen Open Men, Open Women, Juniors und<br />
Masters (Ü35) die Besten zu ermitteln.<br />
Bereits im Training am Freitag konnte man sehen,<br />
wie sich das Niveau gegenüber dem Vorjahr nochmals<br />
dramatisch gesteigert hatte. Bislang war Riversurfen<br />
vor allem dank der permanenten Welle<br />
im Almkanal fest in Salzburger Hand, doch seit der<br />
CityWave ist die Szene in Ostösterreich innerhalb<br />
kürzester Zeit rasant gewachsen. Über 7.000 Surfer<br />
nutzten seit Anfang Juli die stehende Welle in der<br />
SCS. Kein Wunder, denn die konstante und druckvolle<br />
Welle der CityWave direkt auf den Multiplex<br />
Terrassen bietet optimale Trainingsmöglichkeiten<br />
unter sichersten Bedingungen.<br />
Auch Österreichs<br />
Olympiahoffnung Jonas<br />
Bachan, der normalerweise<br />
nur im Meer surft war<br />
von den Möglichkeiten auf<br />
der CityWave begeistert.<br />
Der in Frankreich lebende<br />
Profisurfer war anlässlich<br />
der Jubiläumsfeier des<br />
ChillandSurf Camps zu<br />
Gast.<br />
Für den erst 16-jährigen<br />
Pauli Steindl war es nach<br />
seinem Sieg bei den Junioren<br />
im Vorjahr der erste<br />
Antritt in der allgemeinen<br />
Klasse. Der Einzug ins Finale<br />
der Top 4 war schon<br />
grandios und auch dort<br />
brachte der Wiener die<br />
Favoriten ordentlich unter<br />
Zugzwang. Am Ende landete der Nachwuchssurfer<br />
auf Platz <strong>drei</strong>. CityWave Lokalmatador Daniel<br />
Brunnhuber begeisterte Publikum und Schiedsrichter<br />
mit vielseitigen Tricks und spektakulären Sprüngen<br />
beim Einstieg in die Welle. Lukas Haigermoser<br />
musste im 10-minütigen Finale alles geben um<br />
zwei perfekte Runs für die Wertung zu sammeln.<br />
Mit einem super letzten Lauf mit gesprungenen 360<br />
Rotationen und stylischen Surfturns sicherte sich<br />
Haigermoser vor Daniel Brunnhuber den zweiten<br />
Meistertitel im Riversurfen. „Das Niveau ist extrem<br />
gestiegen und dadurch war ich im Finale auch viel<br />
nervöser als letztes Jahr. Ich bin sehr froh, dass es<br />
wieder geklappt hat,“ resümierte der 22-jährige Lukas<br />
Haigermoser.<br />
Auch die Salzburgerin Eva Loach trainierte sehr<br />
viel auf der CityWave in Wien, um ihre größte Konkurrentin,<br />
die zweimalige Europameisterin Kathrin<br />
Gappmayr erneut in Schach zu halten. Gappmayr<br />
legte mit technisch anspruchsvollen Tricks vor,<br />
doch Loach konterte mit sauberen und vor allem<br />
kontrollierten Runs, die am Ende den hauchdünnen<br />
Vorsprung ausmachten. Mit Christina Minimayr<br />
komplettierte eine weitere Salzburgerin das Podest<br />
auf Rang Drei.<br />
Grandios waren auch die Leistungen in der Juniorenklasse<br />
unter 16, die der elf–jährige Diego<br />
Mangold vor Fabian Steindl und Emily Eichberger<br />
gewinnen konnte. Markus Wimhölzl setzte sich in<br />
der Mastersklasse (Ü35) hauchdünn gegen Manuel<br />
Burger und Daniel Prattinger durch.<br />
R E G I O N A L S P O R T | 83
Von Chamonix nach<br />
Bruck an der Mur<br />
Nur auf den Mont Blanc zu rennen war Inov-8-Athlet<br />
Andreas „Rambo“ Ropin zu langweilig. Sein Bruder<br />
brachte ihn auf die Idee, diesen und jenen Berg auf<br />
seiner Reise noch einzuplanen, weil dann hätte er<br />
die Seven Summits der Alpenländer im Laufschritt<br />
erklommen. Danach noch nach Hause, nach Bruck<br />
an der Mur zu joggen, wäre das Tüpfelchen auf dem<br />
„I“ und „geil“, wie Andreas „Rambo“ Ropin beim Gespräch<br />
mit <strong>Regionalsport</strong> sagte.<br />
Dass Rambo vor Jahren lieber jede Menge Zigaretten<br />
rauchte und sich Alkohol zu Gemüte führte<br />
als sich die Laufschuhe anzuziehen, kann jemand<br />
kaum glauben, der ihm gegenüber steht.<br />
Vor zweieinhalb Jahren entstand die Idee, von<br />
Chamonix aus, über die sieben höchsten Berge<br />
der Alpenländer, nach Hause zu laufen. Dabei<br />
kam Andreas durch Länder wie Frankreich, Italien,<br />
Schweiz, Liechtenstein, Deutschland, Österreich<br />
und Slowenien. Gesamt bedeutete das, an die<br />
45.000 Höhenmeter und 1.394 Kilometer zu laufen.<br />
Pro Tag kam er dabei auf 1.875 Höhenmeter und<br />
58 Kilometer in etwa, wenn das jemand auf die 24<br />
Tage herunterrechnen will, die der Steirer dafür benötigte.<br />
2016 startete Andreas seinen ersten Versuch,<br />
den er bei 890 Kilometer abbrach.<br />
Fotos: Sportograf<br />
BALLS NOT BRAKES<br />
GET A GRIP<br />
Andreas „Rambo“ Ropin lief von Chamonix<br />
über die Seven Summits der Alpenländer<br />
nach Hause.<br />
INOV-8.COM<br />
Fotocredit: Rambo<br />
R E G I O N A L S P O R T | 85
Anfang Juli 2017 folgte der Zweite, wobei dieser Anfangs<br />
unter keinem guten Stern stand. Seit Monaten<br />
plagte ihn ein Patella-Spitzen-Syndrom (starke<br />
Knieschmerzen). Die Angst vor dem Scheitern und<br />
die Schmerzen bewegten ihn beinahe dazu, das<br />
Vorhaben um ein Jahr zu verschieben.<br />
Anfang Juli startete Andreas „Rambo“ Ropin dann<br />
doch sein Projekt, von Chamonix aus über die sieben<br />
höchsten Berge der Alpenländer nach Bruck an<br />
der Mur zu laufen und das mit nur ein paar Stunden<br />
Schlaf täglich. Mental hat sich der 38 jährige mit Uwe<br />
Thonhofer, Sportmentaltrainer, gut vorbereitet. Mit<br />
dem Wissen, dass sein Vater und zwei gute Freunde<br />
das Begleitfahrzeug fuhren, fiel der Startschuss<br />
in Chamonix am Fuße des Mont Blanc`s. Von diesem<br />
aus ging es nach Italien zum Gran Paradiso<br />
und weiter in die Schweiz zur Dufourspitze. Diese<br />
kostete Andreas danach einige schlaflose Nächte<br />
und ließ ihn öfters schweißgebadet aufschrecken.<br />
Gleichzeitig war es für ihn der schönste Moment,<br />
als er diese überschritten hatte. Denn mit null Ahnung<br />
was die Seiltechnik anbelangte, vertraute ihm<br />
ein Bergführer sein Leben an.<br />
Schließlich waren beide miteinander beim Absteigen<br />
mit einem Seil verbunden, was den Angstschweiß<br />
auf die Stirn trieb.<br />
Nach der höchsten Erhebung von der Schweiz folgten<br />
die Grauspitze in Liechtenstein, die Zugspitze<br />
in Deutschland sowie der Großglockner und der<br />
Triglav in Slowenien. Auf die Frage, was für ihn der<br />
schönste Moment der ganzen Tour war, antwortete<br />
Andreas: „Am meisten freute ich mich, wenn ich<br />
nach einer Tour auf das Zimmer kam und mit meiner<br />
Familie per WhatsApp telefonieren und sie dabei<br />
sehen konnte. Emotional fand ich auch, als mich<br />
mein Bruder kurz vor Guttaring überraschte und mit<br />
mir die letzten zwei Etappen nach Bruck an der Mur<br />
lief. Ein Gänsehautmoment war natürlich auch, als<br />
ich vom Triglav herunterlief und ich wusste, heuer<br />
habe ich es definitiv geschafft.“<br />
Was als nächstes kommt, weiß Andreas noch nicht.<br />
Er möchte nun Zeit mit seiner Familie verbringen,<br />
die ihn, wie auch Sponsoren, bei seinen Vorhaben<br />
unterstützen. Neben dem täglichen Training geht<br />
Rambo einer 20 Stunden Arbeit nach und er möchte<br />
jetzt seinen eigenen Weg finden, das letzte Projekt<br />
verarbeiten und auf sein Bauchgefühl vertrauen.<br />
Corona Wakeboard Cup Finale 2017<br />
in Hard (VBG) & Asten (OÖ)<br />
Philipp Hofer und Mara Salmina holen am<br />
letzten Wochenende des Corona Wakeboard<br />
Cups 2017 die Staatsmeisterwertung<br />
am Boot<br />
Mit einem spannenden Doppelfinale ist der Corona<br />
Wakeboard Cup vergangenes Wochenende<br />
zu Ende gegangen. Die Staatsmeister am<br />
Boot wurden beim letzten Event in Hard am Bodensee<br />
ermittelt, wo dem Lokalmatador Philipp<br />
Hofer in verletzungsbedingter Abwesenheit von<br />
Nico Juritsch ein fünfter Platz zum Titel genügte.<br />
Die Kärntnerin Mara Salmina machte mit dem<br />
Tagessieg auch die Gesamtwertung klar.<br />
Leider musste Österreichs bester Wakeboarder am<br />
Boot, Nico Juritsch beim Finale in Hard zusehen<br />
wie seine Kollegen in der Gesamtwertung Punkte<br />
gutmachten. Der Kärntner erlitt im Training erneut<br />
eine Knieverletzung und fällt für den Rest der Saison<br />
aus. Nur zehn Punkte hinter Juritsch liegend<br />
reichte Philipp Hofer aus Höchst ein fünfter Platz<br />
um die Gesamtwertung im Corona Wakeboard Cup<br />
und damit auch den Staatsmeistertitel 2017 zu gewinnen.<br />
Den Tagessieg aber sicherte sich sein jüngerer<br />
Bruder David Hofer, der sich gegen die starke<br />
Konkurrenz aus der Schweiz und Deutschland<br />
durchsetzen konnte. Er verwies den Schweizer<br />
Meister Jamie Husr auf Rang <strong>drei</strong>, dessen Landsmann<br />
Maurus Zwicker belegte den zweiten Platz.<br />
Der deutsche Meister Philipp Schramm landete auf<br />
dem vierten Platz.<br />
Nachdem Mona Salmina in den beiden ersten Bewerben<br />
in Pörtschach und Ebensee im Familienduell<br />
die Nase vorne hatte, machte die ältere Schwester<br />
Mara Salmina in Pöchlarn und beim Finale in<br />
Hard wieder Boden gut. Mit dem Tagessieg in Hard<br />
setzte sie sich mit 50 Punkten Vorsprung deutlich<br />
ab und wird wie schon 2016 erneut Staatsmeisterin<br />
im Wakeboarden am Boot. Die Lettin Kristine Bezbaile<br />
und Sabrina Hafen aus der Schweiz belegen<br />
in Hard die Plätze zwei und <strong>drei</strong>.<br />
Julian Wernig vom Union Velden gewinnt in der<br />
Österreichischen Meisterschaftswertung die Kinderklasse<br />
Boys (U15). Helmut Nagl aus Marbach/<br />
Donau setzt sich bei den Masters (Ü30) durch.<br />
Fotos: Toni Hofer<br />
R E G I O N A L S P O R T | 86
Cable Wakeboard Gold geht bei den Staatsmeisterschaften<br />
am Lift in Asten am Ausee an Philipp Turba<br />
und Selina Hager<br />
Tags darauf am Sonntag kürten die Cable Wakeboarder<br />
am Lift in Asten Ausee ihre Meister. Während<br />
Philipp Turba dem Sieg relativ gelassen entgegen<br />
fahren konnte, blieb es bei den Damen bis zum<br />
Schluss eine spannende Angelegenheit.<br />
Der Linzer Philipp Turba kann nach seinen internationalen<br />
Erfolgen 2016 (7. WM Mexiko, 3. Platz<br />
im Worldranking) in diesem Jahr auch national voll<br />
punkten. Mit einem Sieg beim letzten Corona Wakeboard<br />
Cup Bewerb 2017 holte der 24-jährige<br />
nach <strong>drei</strong> Jahren auf Platz 2 seinen zweiten Staatsmeistertitel<br />
(1. Titel 2013). Die beiden Wiener Rene<br />
Rappl und Emilio Epstein freuten sich über Silber<br />
und Bronze in der Staatsmeisterschaftswertung.<br />
Aus dem erwarteten Dreikampf bei den Open Ladies<br />
zwischen der in Führung liegenden Tirolerin,<br />
Tanja Warmuth und den beiden Linzer Verfolgerinnen<br />
Lisa Turba und Selina Hager wurde ein oberösterreichischer<br />
Zweikampf. Warmuth musste aufgrund<br />
einer Handverletzung zusehen, wie sich die<br />
beiden Verfolgerinnen den Sieg untereinander ausmachten.<br />
Während Selina Hager vor allem bei den<br />
Airtricks aus dem Wasser profilierte, punktete Lisa<br />
Turba auf den Kickern und Slidern. Mit einem technisch<br />
anspruchsvollen Finallauf setzte sich Selina<br />
Hager durch und holte Tagessieg, Gesamtwertung<br />
und damit auch den Meistertitel bei den Damen am<br />
Cable. Lisa Turba genügte ein zweiter Platz für Silber,<br />
Tanja Warmuth holte Bronze.<br />
Wie schon die gesamte Saison über war die Boys<br />
Klasse (U15) enorm stark besetzt, was vor allem<br />
der guten Nachwuchsarbeit zu verdanken ist. Loris<br />
Pürstinger vom WWSC Asten Ausee überzeugte<br />
auch an seiner Heimatanlage und gewann mit Platz<br />
<strong>drei</strong> in der Tageswertung den Corona Wakeboard<br />
Cup 2017 der Boys.<br />
Die Österreichischen Meister aller weiteren Klassen<br />
sind:<br />
Killian Krautinger<br />
(Wien)<br />
Mariella Flemme<br />
(Feldkirchen)<br />
Pia Stallinger<br />
(Ausee)<br />
Herwig Oberauer<br />
(Ausee)<br />
Gregor Schwab<br />
Max Wardian<br />
(Wien)<br />
Leona Grünzweil<br />
(Linz)<br />
Klasse Junior Men<br />
(U19)<br />
Klasse Girls (U15)<br />
Klasse Junior Ladies<br />
(U19)<br />
Klasse Masters Men<br />
(Ü30)<br />
Klasse Veterans Men<br />
(Ü40)<br />
Wakeskate Men<br />
Wakeskate Women<br />
ACHENSEE<br />
SKITOURENCAMP 2018<br />
Fotos: TVB Achensee
Skitourengehen erfreut sich größter Beliebtheit.<br />
Mit Fellen in der Früh den Berg hinauf. Die<br />
Mühen des kräftezehrenden Aufstiegs werden<br />
mit einer grandiosen Tiefschneeabfahrt belohnt.<br />
Rund um den Achensee findet man echte<br />
Traumreviere. Wer das Skitouren gehen von<br />
der Pike auf lernen oder sein Wissen erweitern<br />
möchte, meldet sich einfach für eines der <strong>drei</strong><br />
Skitourencamps an, die im Jänner und Februar<br />
2018 stattfinden.<br />
Austria eXtreme Triathlon:<br />
Das härteste Langstrecken-Event Österreichs<br />
Am 20./21. Jänner, 03./04. Februar oder 10./11.<br />
Februar 2018 erklären staatlich geprüfte Berg- &<br />
Skiführer in Sicherheitsschulungen wie man sich<br />
– nicht nur in Notfallsituationen – richtig am Berg<br />
verhält. Dazu gehört natürlich auch der Umgang mit<br />
LVS-Gerät, Sonde, Schaufel und Lawinenairbag.<br />
Und vor allem, wie man Routen, das Gelände und<br />
besonders seine persönliche Verfassung adäquat<br />
einschätzt. Nach den theoretischen Grundlagen<br />
bleibt ausreichend Zeit für die Praxis: Hierfür stellen<br />
die namhaften Ausrüster wie „Atomic“ und „Ortovox“,<br />
sowie „Scarpa“ und „Skitrab“ ihr neuestes<br />
Equipment zur Verfügung, bevor es an der Seite<br />
von den Profis bei geführten Touren zu den schönsten<br />
Flecken des Rofangebirges geht.<br />
Neben den altbekannten aber auch neuen Ausrüstern,<br />
gibt es für 2018 wieder das Programm-Highlight<br />
auf der Erfurter Hütte. Das Achensee Skitourencamp<br />
beinhaltet die Übernachtung auf der<br />
Erfurter Hütte und somit auch ein Abendprogramm.<br />
Der Vortrag „Notfall Lawine“ ist gespickt mit viel<br />
Wissenswertem über Lawinenairbag und Verhalten<br />
in Notfallsituationen und sorgt für einen gemütlichen<br />
und aufschlussreichen Samstagabend auf der<br />
Hütte .<br />
„It will change your life“<br />
KONTAKT & ANMELDUNG:<br />
Tourismusverband Achensee<br />
Tel.: +43 (5246) 5300-0<br />
www.achensee.com/skitourencamp<br />
AthletInnen aus 28 Nationen, die keinen Aufwand<br />
scheuen, um beim Austria eXtreme Triathlon<br />
starten zu können.<br />
Ihre BetreuerInnen, die sich im Team mit den AthletInnen<br />
den extremen sportlichen aber auch logistischen<br />
Herausforderungen der Strecke zwischen<br />
Graz und dem Dachstein stellen.<br />
Ein Organisationsteam und viele Volunteers, die in<br />
unzähligen Arbeitsstunden das Rennen vorbereiten<br />
und durchführen. Was treibt sie alle an, was ist das<br />
Besondere am Austria eXtreme Triathlon?<br />
Der Austria eXtreme Triathlon ist das härteste<br />
Langstrecken-Event Österreichs und wohl<br />
auch eines der härtesten Rennen weltweit. Sein<br />
Name ist Programm: Die Strecke eines Langdistanz-Triathlon,<br />
die über gut 5.800 Höhenmeter<br />
führt. Die Schwimmstrecke in der Mur, inklusive<br />
Strömung und 14° Wassertemperatur. 3.900 Höhenmeter<br />
am Rad über vier Berge. 1.900 Höhenmeter<br />
auf der Laufstrecke, im letzten Abschnitt in<br />
alpinem Gelände. Und das Wetter ist immer wieder<br />
für Überraschungen gut, sei es mit Temperaturen<br />
bis 35°, starkem Wind oder einem Gewitter.<br />
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R E G I O N A L S P O R T | 91
Doch sind diese Herausforderungen an der Grenze<br />
des Machbaren nur ein Aspekt des Austria eXtreme<br />
Triathlon. Die Strecke führt durch einige der schönsten<br />
Landschaften Österreichs, von den Flussauen<br />
südlich von Graz durch die Täler und über die<br />
Hochalmen der Gleinalpe und der Schladminger<br />
Tauern, hinauf in die Bergregion unter der Südwand<br />
des Dachstein.<br />
Und vor allem: der Austria eXtreme Triathlon ist ein<br />
Gemeinschaftserlebnis. Da sind zuallererst die BetreuerInnen,<br />
der Schlüssel zum Erfolg für die AthletInnen.<br />
Sie sind ein Muss, um überhaupt an den<br />
Start zu dürfen. Sie sind für das Equipment und die<br />
Verpflegung zuständig. Über die letzten 17 km und<br />
1.000 Höhenmeter in anspruchsvollem, alpinem<br />
Gelände müssen AthletIn und BetreuerIn schließlich<br />
gemeinsam laufen, nur wenn sie gemeinsam<br />
die Ziellinie erreichen gelten sie als Finisher. Der<br />
Austria eXtreme Triathlon ist aber auch ein gemeinsames<br />
Erlebnis für AthletInnen, Organisationsteam<br />
und Volunteers und für alle UnterstützerInnen und<br />
ZuschauerInnen entlang der Strecke – sie alle verbindet<br />
am Renntag ein gemeinsames Erlebnis, gegenseitige<br />
Hilfe und die Freude, die sich aus außerordentlichen<br />
Leistungen ergibt.<br />
Am 24. Juni 2017 ging der Austria eXtreme Triathlon<br />
zum dritten Mal über die Bühne. Nach dem Start<br />
im Morgengrauen um 4:30, großer Hitze entlang<br />
der Strecke und einem abendlichen Wolkenbruch<br />
erreichten 45 von 125 gemeldeten AthletInnen das<br />
Ziel vor Mitternacht. Mit einer Zeit von 12:39 war<br />
der Österreicher Michael Strasser am schnellsten,<br />
es war sein zweiter Sieg nach 2015. Die Deutsche<br />
Kristina Roth kam als schnellste Frau mit einer Zeit<br />
von 16:33 ins Ziel. Trotz aller Strapazen sah man<br />
im Ziel nur lachende Gesichter – bei den Teams,<br />
die gemeinsam den Austria eXtreme Triathlon bewältigt<br />
haben und die von der Schönheit der Berglandschaft<br />
schwärmten. Bei ihren zahlreichen Familienmitgliedern<br />
und Freunden, die das Abenteuer<br />
dieses Rennens miterlebten. Bei den Zuschauern<br />
und Fans, die alle Finisher bis tief in die Nacht frenetisch<br />
im Ziel begrüßten. Und natürlich bei allen<br />
Volunteers und dem Organisationsteam.<br />
Die Präsidentin des Austria eXtreme Triathlon, Maria<br />
Schwarz bringt die Philosophie des Austria eXtreme<br />
Triathlon auf den Punkt: „Alle AthletInnen gehen<br />
bei diesem Rennen an ihre Grenzen und sie<br />
alle werden die Erfahrungen dieses Tages mit in ihr<br />
tägliches Leben nehmen – und damit unser Motto<br />
„It will chance your life“ leben.“<br />
Der 4. Austria eXtreme Triathlon wird am 23. Juni<br />
2018 stattfinden. Alle Interessierten können sich<br />
ab 15. August 2017 um 15.00 Uhr anmelden – first<br />
come, first serve.<br />
Webseite: autxtri.com<br />
Interview mit<br />
Maria Schwarz<br />
Am 24. Juni 2017 fand der 3. Austria eXtreme Triathlon<br />
statt – mittlerweile als eines der weltweit herausforderndsten<br />
Langstrecken-Events etabliert,<br />
waren dabei 5.800 m Höhenunterschied, Flussschwimmen<br />
und alpine Pfade über die Strecke eines<br />
Langdistanz-Triathlons zu bewältigen. Hier antwortet<br />
Maria Schwarz, die Präsidentin des Austria<br />
eXtreme Triathlon auf unsere Fragen.<br />
Was ist die Story hinter dem Austria eXtreme<br />
Triathlon?<br />
Maria Schwarz: Es ist die Geschichte von zwei<br />
Brüdern, die es zwei Jahre hintereinander nicht<br />
geschafft haben, Startplätze für einen Extrem-Triathlon<br />
zu bekommen. So beschlossen sie einfach<br />
selbst ein Rennen zu organisieren, nur für sich und<br />
<strong>drei</strong> Freunde. Allerdings hatten sie kaum mit der Arbeit<br />
begonnen, als schon Anfragen von praktisch<br />
überall hereinkamen – und es wurde der Austria eXtreme<br />
Triathlon daraus.<br />
Das Rennen beginnt um 4:30 Uhr in der Mur, mit<br />
ihrer Strömung und einer Temperatur um die 14<br />
Grad – wie können die Athleten damit umgehen?<br />
Maria Schwarz: Die Teilnehmer sind in der Regel<br />
gut vorbereitet und stellen sich schnell auf die aktuelle<br />
Strömung ein, wozu auch der richtige Abstand<br />
zum Ufer stromauf- bzw. -abwärts gehört. Natürlich<br />
sind die Athleten aus den nördlichen Ländern besser<br />
an die kalte Bedingungen gewöhnt als jene aus<br />
dem Süden aber die Schwimmzeiten sind in der Regel<br />
recht gut. Und wir starten zwar im Morgengrauen,<br />
aber beim Ausstieg ist es schon hell.<br />
Wie viele Personen sind an der Organisation beteiligt?<br />
Maria Schwarz: Es gibt das Kernteam von acht<br />
Personen mit ihren spezifischen Verantwortlichkeiten,<br />
acht komplementäre Charaktere, die sehr gut<br />
zusammenarbeiten. Dann gibt es viele Freiwillige,<br />
darunter Feuerwehrleute, Kajakfahrer, Motorradfahrer,<br />
um nur einige zu nennen. Alles in allem sind<br />
etwa hundert Menschen beteiligt.<br />
Was macht den Austria eXtreme Triathlon so<br />
einzigartig?<br />
Maria Schwarz: Das ist wohl unsere Philosophie,<br />
die Liebe zum Detail, wie es sie bei einer Großveranstaltung<br />
nicht mehr gibt. Da sind die wunderschönen<br />
Landschaften, die die Athleten mit ihrem Supporter<br />
erleben, Natur pur in der Aulandschaft, den<br />
wunderschönen Tälern, den Schluchten, den Bergen.<br />
Der Teamgeist mit dem Supporter aber auch<br />
unter den Athleten, ist etwas ganz Einzigartiges,<br />
das alle zusammenwachsen lässt.<br />
Kann man den Austria eXtreme Triathlon überhaupt<br />
noch verbessern?<br />
Maria Schwarz: Viele behaupteten nach der ersten<br />
Auflage, wir sind schon so professionell unterwegs,<br />
dass hier kaum eine Steigerung möglich sei und<br />
doch haben wir gezeigt, dass noch vieles geht und<br />
wir noch nicht am Ende des Weges angelangt sind.<br />
Stehen bleiben bedeutet Rückschritt und das haben<br />
wir nicht vor!<br />
Wo möchten Sie den Austria eXtreme Triathlon<br />
zum zehn-jährigen Jubiläum sehen?<br />
Maria Schwarz: Wer weiß? Unser Fokus liegt nun<br />
auf der vierten Auflage 2018. Die Nachfrage und<br />
das Interesse sind hoch. Wir freuen uns schon darauf,<br />
wieder viele nette und interessante Leute zu<br />
treffen. Und wie auch immer es weitergeht, beim<br />
Austria eXtreme Triathlon wird immer das gemeinsame<br />
Erleben eines extrem harten, aber immer<br />
auch wunderschönen Tages im Mittelpunkt stehen.<br />
Wann findet der Austria eXtreme Triathlon 2018<br />
statt?<br />
Maria Schwarz: Am 23. Juni 2018, die Anmeldung<br />
ist ab 15. August 2017 um 15.00 Uhr geöffnet. Wie<br />
üblich ist die einzige Voraussetzung zur Teilnahme<br />
ein Mindestalter von 18 Jahren. Bei uns gibt es keinen<br />
Unterschied zwischen Profi und Amateur, alle<br />
starten miteinander und werden gleich behandelt.<br />
Egal ob beim Briefing, auf der Strecke oder am Tag<br />
nach dem Rennen, beim obligaten Brunch und der<br />
Siegeszeremonie.<br />
Für die 4. Auflage im Jahr 2018 wechselt ihr von<br />
einer Lotterie zu einem First-Come-First-Serve<br />
System. Warum?<br />
Maria Schwarz: Es ist sehr viel Arbeit mit dem Lotteriesystem<br />
verbunden und es macht die Planung<br />
für die Athleten nicht einfach. Wir wollen es einfach<br />
jedem leichter machen!<br />
Fotos: Austria eXtreme Triathlon
Kumplgut<br />
Einmalig und einzigartig in Österreich<br />
Bis Ende 2016 wussten nur sehr wenige Menschen,<br />
wer oder was das Kumplgut ist. Florian Aichhorn,<br />
Geschäftsführer seit 1. Jänner 2017 ist kein Mensch,<br />
der lange in der Vergangenheit nach Fehlern sucht.<br />
Er hat die Agenden übernommen und sofort geändert,<br />
dass Kinder nicht alleine kommen sonder mit<br />
der ganzen Familie. Er hat erkannt, dass viel mehr<br />
Öffentlichkeitsarbeit getan werden muss. So erhöhten<br />
sich die 800 Zugriffe auf Facebook aktuell auf<br />
160.000. Ein großes Stück Öffentlichkeitsarbeit gelang<br />
dem Kumplgut, als es zur Typisierungsaktion<br />
am 6. Mai einlud. Der Junge der die Stammzellen<br />
benötigt war mit seiner Familie zu Gast. Nachdem<br />
geklärt war, was nötig sei, war die Idee geboren,<br />
diese Aktion im Kumplgut statt finden zu lassen.<br />
2.200 Menschen waren vor Ort um zu helfen. 35<br />
Ärzte, die selber spenden wollten haben sich zur<br />
Verfügung gestellt und Blut abgenommen.<br />
Wozu das alles?<br />
Das Kumplgut ist keine medizinische Einrichtung<br />
sondern ein Erlebnishof, der Kindern zwischen 0<br />
und 16 Jahren nach jeglicher schwerer Erkrankung<br />
(Transplantationen, Herz-OP, zystische Firbrose,<br />
Krebserkrankung), nach einem langen Krankenhausaufenthalt,<br />
einmal pro Jahr einen 14-tägigen,<br />
kostenlosen Urlaub, mit der gesamten Familie ermöglicht.<br />
Die 14 Tage müssen nicht auf einmal aufgebraucht<br />
werden. Im nächsten Jahr stehen wieder<br />
14 Tage zur Verfügung und zwar so lange, bis das<br />
Kind 16 Jahre alt ist. Frühstück, Mittagessen und<br />
Abendessen sind dabei, sowie auch Snacks bei<br />
diversen Ausflügen. Kinder und Eltern werden 24<br />
Stunden pädagogisch betreut. Die Kinder sind zwar<br />
die leidtragenden, doch können sie durch Ablenkung<br />
vergessen. Die Erwachsenen wissen, wie es<br />
eventuell weitergehen wird, was in der Zukunft noch<br />
auf die Familie zukommt und können nicht so einfach<br />
abschalten. Das Team des Kumplguts möchte<br />
die Familien wieder in die Zeit zurückbringen, bevor<br />
die schwere Diagnose gestellt wurde. Familien sollen<br />
gemeinsam eine schöne Zeit haben und Kinder<br />
sollen wieder Kinder sein dürfen.<br />
Wer steht dahinter?<br />
Der Verein Emotion steht hinter dem Projekt.<br />
Er setzt sich aus großen Baufirmen zusammen.<br />
Ebenso beteiligt ist die Firma Felbermayr und<br />
Elektro Buder. Alles was auf den vorhandenen<br />
16.000 Quadratmeter In- und Outdoor gebaut wurde,<br />
Ein Ort zur Erholung für schwerkranke Kinder und deren Familie<br />
Es war Jürgen Müller, ehemaliger Fußball Profi, der selbst an Leukämie erkrankte und leider daran verstarb,<br />
der eine Idee hatte. Seine Vision war es, etwas Sinnvolles für die Menschen die nach ihm leben zu erschaffen.<br />
So entstand die Idee zum Kumplgut. Ohne ihn und seine Vision gäbe es das Kumplgut nicht. Jürgen hatte tolle<br />
Freunde und Partner, die von seinem Projekt begeistert waren – der Verein Emotion, der alles erschaffte. 2014<br />
die Eröffnung und die Ernüchterung – niemand kam.<br />
R E G I O N A L S P O R T | 94
den Kindern selber zu erkennen. Sie kommen fahl,<br />
eingefallen und von Tag zu Tag werden sie fitter<br />
und nehmen sogar zu. Gekocht wird mit regionalen<br />
Produkten und kindgerecht, soweit es medizinisch<br />
erlaubt ist.<br />
wurde von diesen Firmen unentgeltlich geschaffen.<br />
Der Verein Emotion und das Kumplgut sind unpolitisch.<br />
Der Vorteil ist, es kann geholfen werden ohne<br />
Vorgaben. Der Nachteil, es gibt keine staatlichen<br />
Subventionen. Dies bedeutet des weiteren, dass<br />
keine Steuern für das Kumplgut aufgewendet werden.<br />
Sie leben von Spenden, Sponsoren und Patenschaften.<br />
Jeder Cent wird doppelt und <strong>drei</strong>fach<br />
umgedreht. Aus diesem Grund wir auch zum Beispiel<br />
die Wäsche von den MitarbeiterInnen vor Ort<br />
gewaschen und gebügelt.<br />
Ein weiterer großer Sponsor wurde Ikea. Aktuell<br />
werden Schauräume umgebaut und Waren die intakt<br />
sind aber nicht mehr verkauft werden können,<br />
darf sich das Kumplgut holen.<br />
Was gibt es am Kumplgut?<br />
Es wir gebastelt und musiziert. Therapiehunde und<br />
-pferde kommen ins Haus oder die Kinder werden<br />
hingebracht. Ausflüge stehen an der Tagesordnung,<br />
genauso wie das Boot fahren im Badeteich. Die<br />
große Grünanlage lädt ein, Thementage zu veranstalten,<br />
Zelte werden aufgebaut, ein Lagerfeuer<br />
wird gemacht, Würstel werden gegrillt und Stockbrot<br />
– einfach Kleinigkeiten, die für einen gesunden<br />
Menschen normal sind.<br />
Im Haus stehen Rückzugsmöglichkeiten für Kinder<br />
und Erwachsene zur Verfügung. Des weiteren<br />
lädt ein großes Bastel- und Spielzimmer sowie ein<br />
Spielplatz mit allem was das Herz begehrt zum verweilen<br />
ein.<br />
Der Krankenhausaufenthalt hinterlässt Spuren –<br />
nur weiße Wände, Ärzte die täglich kommen und<br />
Blut abnehmen, das Essen oft ungewürzt weil es<br />
die Krankheit erfordert. Dass ein Kind die Lebenslust<br />
verliert ist normal. Am Kumplgut gibt es fast keine<br />
weißen Wände, die Zimmern haben keine <strong>Nummer</strong>n<br />
sondern Buchstaben. Kinder sollen hier aus<br />
diesem Alltag herausgerissen und wieder zurückgeführt<br />
werden. Dass das sehr gut gelingt, ist an<br />
Wie kommen Familien auf das Kumplgut?<br />
Damit Kinder kommen können, müssen sie medizinisch<br />
entlassen sein. Das heißt, der Arzt erlaubt einen<br />
Urlaub. Familien fragen wie in einem Hotel an,<br />
bekommen die Zusage und reisen an. Es stehen<br />
acht Zimmer zur Verfügung, mit einer Maximalbelegung<br />
von 21 Betten. Alle Zimmer sind im Baukastensystem<br />
eingerichtet. Jedes Zimmer kann schnell<br />
umgebaut werden. So wird zum Beispiel aus einem<br />
Doppelbett mit Gitterbett ein Zimmer für einen Rollstuhlfahrer<br />
oder ein Jugendzimmer mit Schreibtisch.<br />
Jedes Zimmer ist mit einem Notfallknopf ausgestattet,<br />
damit sofort jemand vor Ort ist – wird der Alarm<br />
nicht innerhalb von 35 Sekunden quittiert, steht die<br />
Feuerwehr, die Rettung und der Notarztwagen vor<br />
der Tür.<br />
Zu welcher Zeit können Familien kommen?<br />
Im Sommer ist das Haus voll ausgelastet, im restlichen<br />
Jahr ist die Auslastung eher gering. Warum ist<br />
das so? Bis vor wenigen Wochen, genau gesagt vor<br />
der Typisierungsaktion, hat das Kumplgut fast niemand<br />
gekannt. Der zweite Grund sind Lehrer und<br />
Direktoren. Viele von denen haben kein Einsehen,<br />
dass einem Kind nach 30-40 Tagen Krankenhaus<br />
oder mehr, Erholung gut tun würde. Wenn Zimmer<br />
frei sind, können Familien jederzeit anreisen.<br />
Familie Kumplgut<br />
Das ganze Team sieht sich als Familie, die Gäste<br />
in ihrem Haus willkommen heißen. Die Familie sind<br />
sieben fest angestellte Personen, davon vier Pädagoginnen,<br />
eine Reinigungskraft, ein Koch und der<br />
Geschäftsführer. Die Pädagoginnen sind nicht nur<br />
Pädagoginnen, sie mähen auch den Rasen, malen<br />
aus und vieles mehr. Der Koch hackt zum Beispiel<br />
Holz wenn es sich dazwischen zeitlich ausgeht. Es<br />
gibt keine Hierarchien. Jeder ist gleich viel Wert und<br />
kann sich voll einbringen.<br />
Zusätzlich sind <strong>drei</strong> freiwillige Herren für das Kumplgut<br />
im Einsatz. Sie erledigen Aufgaben, die sonst<br />
eher liegen bleiben. Hier ist kein einziger Tag wie<br />
der andere. Die Pädagoginnen richten sich auf<br />
Kinder zwischen 0 und 16 Jahre ein, die beschäftigt<br />
werden wollen. Dazu kommen die eventuellen<br />
Einschränkungen auf Grund der Krankheit. Florian<br />
möchte den Pool an Ehrenamtlichen erweitern. Aktionstage<br />
soll es geben, denn das Kumplgut möchte<br />
eine Beziehung zu den Ehrenamtlichen aufbauen.<br />
Des weiteren dürfen jederzeit Besucher das Kumplgut<br />
besuchen. Je mehr sich tut, desto besser. Jeder<br />
kann kommen, einen Kaffee trinken und sich alles<br />
anschauen.<br />
Krankenhäuser als Partner<br />
Der naheliegendste Gedanke ist, sich mit Krankenhäusern<br />
zusammen zu schließen. Bei der Entlassung<br />
kann den Eltern ein Flyer mitgegeben werden.<br />
Daher wurde Florian in Krankenhäusern vorstellig.<br />
Darauf folgte die Ernüchterung. Es interessierte die<br />
Krankenhausleitung nicht. Danach starteten die Pädagoginnen<br />
vom Kumplgut eine spontane Aktion.<br />
Als Engerl verkleidet mit steril verpackten Teddybären<br />
fuhren sie vor Weihnachten in das Krankenhaus<br />
Wels und besuchten die Kinderstation. Das Personal,<br />
die Eltern, die Kinder – alle waren hin und weg.<br />
Prim. Priv. Doz. Dr. Bonfig, Leiter der Kinderstation<br />
kam dazu und Florian zeigte ihm, was das Kumplgut<br />
ist. Er wusste nicht, dass es so etwas gibt und<br />
war begeistert. Seither gibt es eine Kooperation mit<br />
dem Klinikum Wels. Das ist die einzige Kooperation<br />
bisher!<br />
Erfolgserlebnisse und Emotionen<br />
Ein Erfolgserlebnis ist jedes Mal, wenn sich ein Kind<br />
verabschiedet und die ganze Familie glücklich ist.<br />
Es kann auch vorkommen, dass der Urlaub abgebrochen<br />
werden muss, weil es der Zustand des<br />
Kindes nicht weiter zulässt. Natürlich kommen auch<br />
Kinder, die austherapiert sind und nicht mehr lange<br />
zu leben haben. Die MitarbeiterInnen sind in der Zeit<br />
Ersatzfreunde, für die Kinder und die Angehörigen.<br />
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Es entsteht eine Bindung und die Schicksale gehen<br />
jedem einzelnen nahe. Wenn die Eltern es wünschen,<br />
bleibt der Kontakt bestehen. Mit dem Gedanken<br />
„wir ermöglichen noch einmal eine schöne<br />
Zeit für die gesamte Familie“ lassen sich auch traurige<br />
Geschichten leichter ertragen. Das Miteinander<br />
des ganzen Teams trägt zusätzlich dazu bei, dass<br />
Schicksale leichter verarbeitet werden können.<br />
Florians emotionalster Moment: „Ein <strong>drei</strong>jähriger<br />
Junge mit Gehirntumor war mit seinem Bruder und<br />
seinen Eltern da. Er gilt als austherapiert. Ab dem<br />
dritten Tag ging es ihm schlechter und am achten<br />
Tag musste abgebrochen werden. Beim Abschied<br />
meinte er dann, er werde nicht mehr kommen, denn<br />
er wird sterben.“<br />
Das Kumplgut bekommt Aufmerksamkeit<br />
Die Zebra Bowl (Charity Footballspiel) spendet dieses<br />
Jahr sein Geld an das Kumplgut. Im Internet<br />
wurde abgestimmt. Die Spende sollte einer Organisation<br />
zukommen, die nicht so bekannt ist und<br />
die Wahl viel auf das Kumplgut. Florian erfuhr erst<br />
letzte Woche davon. Er wird vor Ort sein und den<br />
Scheck übernehmen. Im Gegenzug möchte er die<br />
Mannschaften einladen, ein kleines Spiel am Kumplgut<br />
veranstalten, Grillen, usw. und sich so für die<br />
Spende bedanken. „Wir bekommen etwas, auch wir<br />
möchten im Gegenzug etwas für den Football Sport<br />
tun“.<br />
Spielraum für das Ich<br />
IN DEN TIROLER BERGEN<br />
Willkommen im Urlaubsparadies: In der prachtvollen Kulisse von Karwendel Gebirge und idyllischem Achensee<br />
bietet Ihnen das Posthotel Achenkirch einfach alles für essentielle Erholung und Selbstverwöhnung. Gäste<br />
ab 14 Jahren finden hier einen wundervollen Spielraum, um Kraft zu schöpfen und die Sinne zu wecken. In der<br />
Weite der Natur, der Saunalandschaft, der Wasserwelten und des luxuriösen Spas, entspannt sich der Körper<br />
und der Geist kommt zur Ruhe. Vom ersten Mal auf einem Pferd bis zum Eintauchen ins Wohlgefühl von Yoga,<br />
Traditioneller Chinesischer Medizin und Meditation. Im Posthotel kann die Reise beginnen – das Abenteuer Ich.<br />
Eintauchen – Auftauchen<br />
Vier Nächte mit Wohlfühlpension. Tägliches Bewegungs- & Entspannungsprogramm, sowie Bade- & Schwitz-<br />
Vergnügen auf 7.000 m 2 . Ab € 588,– pro Person im Doppelzimmer<br />
POSTHOTEL ACHENKIRCH, 6215 Achenkirch am Achensee, Tirol, Austria<br />
T +43 5246 6522, info@posthotel.at, www.posthotel.at
Ischgl präsentiert im Winter 2017/18<br />
deutsche Superstars und<br />
eine neue Sesselbahn<br />
Foto: TVB Paznaun - Ischgl Werbung<br />
Am 25. November 2017 eröffnet der deutsche Superstar<br />
Andrea Berg beim legendären Top of the<br />
Mountain Opening Concert die Skisaison in Ischgl.<br />
Neu im Winter 2017/18: Die geräusch- und vibrationsarme<br />
„First-Class“ 6er-Sesselbahn Palinkopf<br />
D1, die Auszeichnung der goldenen Schmugglerrunde<br />
als „Beste Skirunde 2017“ und genussreiche<br />
Einkehrschwünge im modernisierten Restaurant<br />
Alp Trida.<br />
Alle Infos zu den Stars, Buchungen und Ticketpreisen<br />
gibt es unter www.ischgl.com<br />
Eröffnet wird die Wintersaison<br />
am 25. November ab 18<br />
Uhr vom deutschen Superstar<br />
Andrea Berg.<br />
Am 1. April 2018 gibt Max Giesinger<br />
ab 13 Uhr sein Ischgl-Debüt.<br />
Am 30. April steht Helene Fischer<br />
auf der Idalp-Bühne.<br />
Foto Sandra Ludewig Foto Kai Marks Foto Foto Kristian Schuller_Universal Music