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MTD_DDG_2017_10

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diabetes<br />

Herausgegeben von der<br />

Deutschen Diabetes Gesellschaft (<strong>DDG</strong>)<br />

2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

zeitung<br />

Volkskrankheiten Diabetes<br />

und Bluthochdruck:<br />

vorbeugen, erkennen, behandeln<br />

<strong>10</strong>. –11. November <strong>2017</strong> im Rosengarten Mannheim<br />

Treffpunkt<br />

Herbsttagung<br />

Zwei Volkskrankheiten auf einem Kongress<br />

Foto: iStock/frender<br />

Mannheim. Ein Schulterschluss:<br />

<strong>DDG</strong> und DHL tagen zusammen.<br />

Von der gemeinsamen Veranstaltung am <strong>10</strong>.<br />

und 11. November in Mannheim erwartet sich<br />

die Tagungspräsidentin der Diabetes Herbsttagung<br />

Prof. Dr. Monika Kellerer „einen regen<br />

Austausch“ zu den Volkskrankheiten Diabetes<br />

und Bluthochdruck. Viele Schnittmengen<br />

sehen auch die Präsidenten des Hypertonie-<br />

Kongresses Prof. Dr. Bernhard Krämer und<br />

Prof. Dr. Martin Hausberg. Warum sich der<br />

Besuch in Mannheim lohnt – auch für das<br />

Fachpersonal – lesen Sie auf den Seiten 17–20<br />

Doch kein kleiner<br />

Unterschied<br />

WIESBADEN. Der Weltdiabetestag<br />

am 14. November<br />

hat „Women & Diabetes“ als<br />

Schwerpunktthema. Denn<br />

auch in der Diabetologie werden<br />

geschlechtsspezifische Unterschiede<br />

immer deutlicher.<br />

Welche Besonderheiten es bei<br />

der Versorgung, den Folgerisiken<br />

und bei psychosozialen<br />

Aspekten zu beachten gilt, lesen<br />

Sie auf den Seiten 6/7<br />

Der Klinik Codex als Kompass<br />

Ökonomischer Druck steigt | Leitfaden hilft beim Argumentieren<br />

Berlin. Die Ökonomie hat<br />

zunehmenden Einfluss auf<br />

medizinische Entscheidungen,<br />

das wird vielerorts in<br />

deutschen Kliniken spürbar.<br />

Die Gewinnmaximierung<br />

ist der Treiber, unterstützt<br />

durch ein Fallpauschalensystem,<br />

das Fehlanreize<br />

fördert, indem invasive<br />

Leistungen, MRT, CT oder<br />

Röntgen besser vergütet<br />

werden als die sprechende<br />

Medizin. Benachteiligt werden<br />

dadurch unter anderem<br />

multimorbide, vor allem alte<br />

Menschen, zu deren Behandlung<br />

verstärkt das Reden<br />

und die sehr individuelle<br />

Zuwendung gehören. Wie<br />

aber kann der einzelne Mediziner<br />

oder wie können die<br />

Ärzte einer Klinik mit dem<br />

Druck von „oben“ umgehen?<br />

Wie ist zu argumentieren?<br />

Berufen Sie sich auf die<br />

klaren Statements im neuen<br />

Klinik Codex der Deutschen<br />

Gesellschaft für Innere Medizin<br />

(DGIM). Mitautorin<br />

Prof. Dr. Petra Schumm-<br />

Draeger, stellvertretende<br />

DGIM-Vorsitzende, erklärt<br />

im Interview, worum es sich<br />

handelt und warum ein Klinik<br />

Codex nötig ist. 21<br />

Patienten eine<br />

Stimme geben<br />

Berlin. diabetesDE – Deutsche<br />

Diabetes-Hilfe unterstützt<br />

Menschen mit Diabetes<br />

und ihre Angehörigen. Sie<br />

setzt sich politisch für sieben<br />

Millionen Betroffene ein,<br />

kämpft für deren Versorgung<br />

sowie für die Förderung der<br />

Prävention und die Stärkung<br />

der Selbsthilfe. Ein Gastbeitrag<br />

des Vorstandsvorsitzenden<br />

Dr. Jens Kröger. 22<br />

Adressfeld<br />

Zucker und Zahnfleisch<br />

Wie Diabetes und Parodontitis sich gegenseitig beeinflussen<br />

GLP1-RA-Studie:<br />

Sicher, aber nicht besser<br />

Lissabon. Die Erwartungen an Endpunktstudien<br />

bei GLP1-Rezeptoragonisten<br />

sind mittlerweile hoch. Prof. Dr.<br />

Michael Nauck nennt Gründe, warum<br />

die EXSCEL-Studie enttäuschte.<br />

Frankfurt. Parodontitis<br />

und Diabetes stehen oftmals<br />

in wechselseitiger Beziehung.<br />

Kein Wunder, denn chronische<br />

Entzündungsprozesse<br />

spielen bei beiden Erkrankungen<br />

eine Rolle, erklärt<br />

Prof. Dr. Peter Eickholz.<br />

Zum einen haben Diabetespatienten<br />

ein dreifach<br />

erhöhtes Risiko, an Parodontitis<br />

zu erkranken. Zum anderen<br />

erschwert eine manifeste<br />

Parodontitis die Stoffwechselkontrolle.<br />

Im „Consilium<br />

Diabetes“ erläutert der<br />

Zahnmediziner, welche Rolle<br />

die glykämische Einstellung<br />

Novum: Leitlinie<br />

Diabetes und Verkehr<br />

Seite <strong>10</strong> Seite 4 Seite 45<br />

Berlin. Im Frühjahr wird voraussichtlich<br />

die erste Leitlinie zum Thema<br />

„Diabetes und Straßenverkehr“ veröffentlicht.<br />

Die <strong>DDG</strong> hat sie initiiert, die<br />

letzte Abstimmung läuft.<br />

für die beiden Erkrankungen<br />

spielt und weist darauf hin,<br />

dass gut eingestellte Patienten<br />

ähnlich positiv wie Nicht-<br />

Dia betiker auf eine Parodontitistherapie<br />

ansprechen. 28<br />

Famulatur in der<br />

Schwerpunkt-Praxis<br />

LEIPZIG. Juliane Wilz, 6. Semester<br />

Humanmedizin, hat 15 Tage lang<br />

Einblick in den Alltag einer Diabetologischen<br />

Schwerpunktpraxis gehabt<br />

– und ist beeindruckt.<br />

Kasuistik: später<br />

Wachstumsschub<br />

STUTTGART. Ein 50-jähriger<br />

Patient wird mit einem akuten<br />

Koronarsyndrom interventionell<br />

u.a. mit einem Stent versorgt.<br />

Im Laborbefund wird<br />

ein zuvor nicht bekannter<br />

Dia betes entdeckt, berichtet<br />

Prof. Dr. Monika Kellerer, Marienhospital<br />

Stuttgart. Stutzig<br />

machten die großen Hände<br />

und ein erhöhter Wachstumsfaktor<br />

IGF-1. Wie die Kollegen<br />

weiter vorgingen, lesen Sie auf<br />

Seite 30<br />

Foto: Prof. Dr. Monika Kellerer


2 Editorial<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

INhalt<br />

»Medizin vor Ökonomie<br />

in der Versorgung«<br />

Der neue Klinik Codex soll Ärzten Orientierung und Solidarität bieten<br />

News & Fakten<br />

Bundeseinheitlicher Medikationsplan<br />

im Praxischeck, Neues zur Typ-<br />

2-Diabetes-Prävalenz, S2e-Leitlinie<br />

»Diabetes und Straßenverkehr«,<br />

Zuckermythen aufgedeckt, Schlank<br />

und ungesund 3–5<br />

Serie Gendermedizin<br />

Das Geschlecht in der<br />

Diabetologie, Psychosoziale<br />

Aspekte bei Diabetes 6–7<br />

Kongress aktuell<br />

Berichte vom EASD-Kongress, Berichte<br />

von den 77th Scientific Sessions<br />

der ADA, Berichte vom Diabetes<br />

Kongress, Vorankündigungen für die<br />

Diabetes-Herbsttagung 8–20<br />

Das Interview<br />

Prof. Dr. Petra-Maria Schumm-<br />

Draeger zum neuen Klinik Codex 21<br />

Im Blickpunkt<br />

Die Ziele von diabetesDE, Berliner<br />

Transitionsprogramm, Mobile<br />

Rehabilitation, Antikorruptionsgesetz,<br />

Regionalgesellschaften im<br />

Fokus: Bayern, Arbeitsgemeinschaften<br />

im Fokus: Diabetes und<br />

Schwangerschaft, Famulatur<br />

in DSP 22, 24–27, 36–37, 45<br />

Digitalisierung<br />

Tester für Diabetes-Apps gesucht 23<br />

Consilium Diabetes<br />

Parodontitis und Diabetes 28<br />

Lernen am Fall<br />

Akromegalie und Diabetes 30<br />

Forum Literatur<br />

Übergewicht und Adipositas<br />

weltweit, Langzeitstudie zu Autoantikörper,<br />

Glykämische Variabilität,<br />

Verringerte Sterblichkeit durch<br />

Ernährungsumstellung,<br />

Neuer CETP-Hemmer im Check,<br />

Look-AHEAD-Studie, SGLT2-Hemmer<br />

im Alltag 32–35, 42<br />

Medizin & Markt<br />

Berichte aus der Industrie . 39–41<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

in der vergangenen Ausgabe der diabetes<br />

zeitung haben wir ausführlich über die politischen<br />

Forderungen der <strong>DDG</strong> an die Parteien<br />

zur Bundestagswahl berichtet. Nun<br />

ist die Bildung einer neuen, tragfähigen<br />

Regierung abzuwarten. Für die <strong>DDG</strong> ist dies<br />

allerdings kein Grund, in ihrem Bemühen<br />

innezuhalten, die Grundlagen für die Diabetologie<br />

und das ärztliche Handeln schon<br />

im Hier und Heute zu verbessern.<br />

Klinik Codex und DRG-Projekt<br />

Ein aktuelles Beispiel ist der Klinik Codex<br />

„Medizin vor Ökonomie“ der Deutschen<br />

Gesellschaft für Innere Medizin, den Professor<br />

Dr. Petra-Maria Schumm-Draeger als<br />

Präsidentin der DGIM 2016 angestoßen und<br />

federführend gestaltet hat und an dessen Erstellung die <strong>DDG</strong><br />

mitgewirkt hat. Auf der einen Seite verpflichten sich Mediziner<br />

mit dem Codex, ihr Handeln nach ethischen Prinzipien am<br />

Wohl der Patienten auszurichten – mit „absolutem Vorrang<br />

gegenüber ökonomischen Überlegungen“. Auf der anderen<br />

Seite sollen Ärzte in der Argumentation gegenüber wirtschaftlichen<br />

Vorgaben mithilfe des »medizinischen Standards« der<br />

Fachgesellschaften gestärkt werden. Im Interview auf Seite 21<br />

erläutert die Initiatorin aus München, wie der Codex Ärzte im<br />

Krankenhausalltag unterstützen kann.<br />

Ein weiteres Beispiel ist das Projekt der <strong>DDG</strong> zur Optimierung<br />

der Diabetesversorgung innerhalb des DRG-Systems. Ziel ist<br />

es, die „sprechende Medizin“ in den Fallpauschalen besser<br />

abzubilden. Denn aktuell besteht hier aus unserer Sicht eine<br />

Schieflage zugunsten einer technisch basierten Versorgung.<br />

Bundeseinheitlicher Medikationsplan<br />

Wie wenig gesetzliche Vorgaben auf die tägliche Arbeit in<br />

dia betologischen Schwerpunktpraxen abgestimmt sein<br />

Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland<br />

Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (<strong>DDG</strong>)<br />

Foto: © <strong>DDG</strong>, Bild: Deckbar<br />

Herzlichst Ihr<br />

Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland<br />

können, macht Dr. Matthias Kaltheuner<br />

in einem lesenswerten Interview auf der<br />

gegenüberliegenden Seite am Beispiel des<br />

bundeseinheitlichen Medikationsplans<br />

(BMP) deutlich. Der Diabetologe aus Leverkusen<br />

stattet seine Patienten – so wie<br />

viele andere Praxen auch – bereits seit Jahren<br />

mit einem Medikationsplan aus, auf<br />

dem Informationen zu den verordneten<br />

Arzneimitteln aufgelistet sind. Der neue<br />

BMP wartet demgegenüber aus seiner<br />

Sicht noch mit einer Reihe von Limitationen<br />

auf, die nicht hilfreich sind – etwa<br />

zu kleine Eingabefelder, eine aufwendige<br />

Listung der Medikamente oder die fehlende<br />

Speicherung auf der Versichertenkarte.<br />

Spiegelt dies Ihre Erfahrungen mit dem BMP wider? Bitte<br />

schreiben Sie an die Redaktion (diabeteszeitung@medicaltribune.de),<br />

wenn Sie etwas ergänzen möchten!<br />

Diabetes Herbsttagung in Mannheim<br />

Darüber hinaus möchte ich Sie auch im Namen der Tagungspräsidentin<br />

Professor Dr. Monika Kellerer zur Diabetes Herbsttagung<br />

einladen. Diese findet am <strong>10</strong>. und 11. November <strong>2017</strong> in<br />

Mannheim statt – gemeinsam mit dem Hypertonie-Kongress<br />

der Deutschen Hochdruckliga. Nutzen Sie die Chance, sich über<br />

zwei große Volkskrankheiten auf dem Laufenden zu halten!<br />

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!<br />

Kurznachrichten<br />

Neu- oder re-zertifizierte Kliniken<br />

und Arztpraxen, Neue Diabetologen<br />

<strong>DDG</strong>, Workshop-Anmeldung<br />

Diabetes Herbsttagung,<br />

diabetes zeitung digital 47<br />

Weiterbildung<br />

& Qualifikation<br />

Diabetesberater/in <strong>DDG</strong>,<br />

Diabetesassistent/in <strong>DDG</strong>,<br />

Diabetespflegefachkraft <strong>DDG</strong><br />

(Klinik), Diabetespflegefachkraft<br />

<strong>DDG</strong> (Langzeit), Wundassistent/in<br />

<strong>DDG</strong>, Podologe/in <strong>DDG</strong>, 80-Std.-Kurs<br />

Klinische Diabetologie,<br />

Seminare Kommunikation und<br />

patientenzentrierte Gesprächsführung<br />

in der Diabetologie,<br />

Fachpsychologe/in <strong>DDG</strong> 49–51<br />

Job- & Praxenbörse<br />

Stellenangebote, Stellengesuche,<br />

Nachfolger gesucht<br />

Hospitationsbörse 52–55<br />

diabetes<br />

zeitung<br />

© <strong>2017</strong>, Medical Tribune Verlagsgesellschaft mbH<br />

Alleiniger Gesellschafter: Süddeutscher Verlag<br />

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CEO: Oliver Kramer<br />

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Herausgeber: Deutsche Diabetes Gesellschaft e. V. (<strong>DDG</strong>),<br />

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Präsident: Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland,<br />

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Dr. Matthias Kaltheuner, Prof. Dr. Monika Kellerer,<br />

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Vertreter der angrenzenden Fachgebiete:<br />

Prof. Dr. Matthias Blüher (Adipositas), Prof. Dr. Frank Erbguth<br />

(Neurologie), Prof. Dr. Stephan Herzig (Grundlagenforschung<br />

und Onkologie), Dr. Helmut Kleinwechter (Diabetes und<br />

Schwangerschaft), Prof. Dr. Bernhard Kulzer (Psychologie<br />

(Schulung)), Prof. Dr. Karin Lange (Psychologie<br />

(Fach psychologe)), Dr. Holger Lawall (Angiologie),<br />

Prof. Dr. Nikolaus Marx (Kardiologie), Prof. Dr. Matthias Nauck<br />

(Labordiagnostik), Prof. Dr. Andreas Neu (Pädiatrie),<br />

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wurde mit dem Blauen Engel ausgezeichnet<br />

QB5


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

News & Fakten<br />

3<br />

Bislang nicht<br />

ausgereift<br />

Einheitlicher Medikationsplan noch<br />

nicht in der Versorgung angekommen<br />

LEVERKUSEN. Seit 2016 haben Patienten Anspruch auf einen<br />

Medikationsplan, wenn sie mindestens 28 Tage lang mindestens<br />

drei zulasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnete, systemisch<br />

wirkende Medikamente gleichzeitig einnehmen oder anwenden.<br />

Dr. Matthias Kaltheuner ist Diabetologe in Leverkusen.<br />

Seit Jahren ist es in seiner Praxis Usus, Patienten einen Medikationsplan<br />

an die Hand zu geben. Der neue bundeseinheitliche<br />

Medikationsplan (BMP) überzeugt ihn noch nicht.<br />

?<br />

Wie ist die aktuelle Lage in Ihrer<br />

Praxis? Haben schon viele Patienten<br />

einen BMP?<br />

Dr. Kaltheuner: Die wenigsten Patienten<br />

kommen mit einem Medikationsplan<br />

ihres Hausarztes in unsere<br />

diabetologische Schwerpunktpraxis.<br />

Und wenn sie ihn dabei haben, dann<br />

können wir diesen nicht über den<br />

QR-Code einlesen. Dies ist technisch<br />

noch nicht möglich mit unserem<br />

Praxisverwaltungssystem. Das heißt,<br />

wir müssen die Angaben per Hand<br />

in unser System übertragen und das<br />

ist umständlicher als vorher. Die vorausgesagte<br />

Zeitersparnis durch den<br />

QR-Code ist noch nicht eingetreten.<br />

Auch bei unseren Patienten vom alten<br />

in den neuen Plan zu wechseln<br />

– die Daten zu übertragen – bedeutet<br />

für uns sehr viel Arbeit.<br />

?<br />

Grundsätzlich begrüßen Sie den<br />

BMP aber schon?<br />

Dr. Kaltheuner: Die Politik und die<br />

Medien haben immer so getan, als<br />

wäre der Medikationsplan etwas<br />

»Bisher keine<br />

Erleichterung<br />

durch QR-Code«<br />

INTERVIEW<br />

Dr. Matthias<br />

Kaltheuner<br />

Diabetologe<br />

Leverkusen<br />

Foto: P. Keldenich<br />

völlig Neues. Es gab ihn aber in den<br />

meisten Praxen bereits, vor allem in<br />

den vielen Diabetes-Schwerpunktpraxen.<br />

So auch bei uns. Der bundeseinheitliche<br />

Plan ist grundsätzlich<br />

gut, er hat aber Limitierungen,<br />

die nicht hilfreich sind.<br />

?<br />

Welche meinen Sie konkret?<br />

Dr. Kaltheuner: Zum Beispiel gibt<br />

das Formular nicht die Angabe her,<br />

dass der Patient täglich zwischen <strong>10</strong><br />

und 15 Einheiten Insulin spritzt. In<br />

den vorgesehenen Feldern für die<br />

Dosierung ist z.B. für die Angabe<br />

„<strong>10</strong>–15“ nicht genügend Platz. Es<br />

gibt zwar am Ende der Spalte ein<br />

freies Feld, wo eine Erläuterung erfolgen<br />

kann, diese sieht man am Monitor<br />

aber nicht im Überblick.<br />

Das Listen der Medikamente nimmt<br />

insgesamt auch viel mehr Zeit in Anspruch.<br />

Zum Teil gibt es 20 bis 30<br />

Präparate, aus denen auszuwählen<br />

ist: Reimport, kleine Packung, große<br />

Packung, Patrone oder Fertigpen.<br />

Auf diese Details muss man sich<br />

festlegen, damit der Stoff und der<br />

Inhalt stimmen.<br />

?<br />

Kennen die Patienten den neuen<br />

Medikationsplan überhaupt?<br />

Dr. Kaltheuner: Der Mehrzahl unserer<br />

Patienten ist der Anspruch auf<br />

einen bundeseinheitlichen Medikationsplan<br />

bisher nicht bekannt. Viele<br />

haben jedoch schon lange einen Medikationsplan<br />

in irgendeiner Form,<br />

gedruckt oder handschriftlich – je<br />

nachdem, wie der Hausarzt das gehandhabt<br />

hatte. Das Spezifikum bei<br />

uns in der Diabetespraxis ist, dass<br />

viele Patienten sehr viele Medikamente<br />

einnehmen und in der Regel<br />

deutlich mehr als drei. Wir haben<br />

deshalb schon immer einen Medikationsplans<br />

erstellt – und zwar für<br />

fast alle Patienten.<br />

?<br />

Und den Plan haben die Patienten<br />

dann auch immer parat?<br />

Dr. Kaltheuner: Nicht alle bringen<br />

den Medikationsplan durchgängig<br />

mit. Der Plan liegt zu Hause bei den<br />

Tablettenschachteln, er ist irgendwo<br />

gefaltet ins Tagebuch eingeklebt.<br />

Nicht immer wird er jedenfalls von<br />

Arzt zu Arzt getragen. In der Konsequenz<br />

stellen bzw. drucken die<br />

behandelnden Kollegen neue Pläne<br />

aus. Das ist aber nicht Sinn des neuen<br />

Medikationsplanes.<br />

?<br />

Denken Sie, dass die Speicherung<br />

der Daten auf der Versichertenkarte<br />

deutliche Verbesserungen mit<br />

sich bringen wird?<br />

Dr. Kaltheuner: Die Idee ist nicht<br />

schlecht, aber die Logistik ist nicht<br />

so einfach. Ich fürchte, hier ist noch<br />

einiges zu klären. Das betrifft unter<br />

anderem die Frage, ob der elektronische<br />

BMP Rubriken für Dauer- und<br />

Bedarfsmedikation, für Diabetesmedikation,<br />

für Einträge durch Hausund<br />

Facharzt oder auch für Spezialisten<br />

wie Diabetologen beinhalten<br />

wird. Es ist bisher erstaunlich wenig<br />

vorgegeben. Das mag der Mentalität<br />

der Ärzteschaft entsprechen, das<br />

wird aber den Austausch von Informationen<br />

zu Verordnungen ganz<br />

schwierig machen.<br />

Ungeklärt ist auch, ob man Medikamente<br />

wird gruppieren können,<br />

zum Beispiel nach Herzmedikamenten,<br />

Blutdruck- oder Diabetes-Präparaten,<br />

und wo ein neu verordnetes<br />

Medikament auf der Liste eingefügt<br />

werden soll. Jeder Arzt hat hier unterschiedliche<br />

Stile, die vereinheitlicht<br />

werden müssen. Insofern ist<br />

die Idee mit einer Karte gut. Ob das<br />

technisch einfach wird, ist zu bezweifeln.<br />

?<br />

Der<br />

Viele Patienten haben<br />

Anspruch auf einen Medikationsplan.<br />

Es gibt aber noch<br />

Optimierungsbedarf.<br />

Foto: MT<br />

Patient sieht die Daten auf<br />

der Karte aber nicht.<br />

KASSEN-STUDIE<br />

ZEIGT MÄNGEL AUF<br />

BMP-Start eher „planlos“<br />

Eine Befragung der Bremer<br />

Ersatzkasse hkk zum bundeseinheitlichen<br />

Medikationsplan<br />

(BMP) zeigt erhebliche Startschwierigkeiten.<br />

Nur 38 % der<br />

Versicherten mit Anspruch auf<br />

einen BMP hatten diesen auch<br />

erhalten. 21 % sagten, dass sie<br />

vom verantwortlichen Arzt weder<br />

über Nutzen noch über Einnahmemodalitäten<br />

der verordneten<br />

Medikamente informiert<br />

wurden. Jeder Zweite wurde<br />

nicht gefragt, ob er auch rezeptfreie<br />

Arzneimittel in der Apotheke<br />

gekauft hatte. 43 % wurde<br />

nicht geraten, den Plan zu anderen<br />

Ärzten mitzunehmen und<br />

dort ergänzen zu lassen. Jeder<br />

dritte Befragte, der auch von<br />

anderen Ärzten als dem BMP-Ersteller<br />

Medikamente verordnet<br />

bekam, wurde nicht nach dem<br />

Medikationsplan gefragt. Bei<br />

14 % dieser Patienten wurde der<br />

Plan nicht ergänzt.<br />

http://bit.ly/2yFg9k0<br />

Dr. Kaltheuner: Das stimmt. Er<br />

müsste dann weiterhin einen Ausdruck<br />

bekommen. Bekommt er<br />

diesen von verschiedenen Ärzten,<br />

könnte es für manchen Patienten<br />

schwer werden, den aktuellen BMP<br />

herauszufischen. Es sind also viele<br />

Alltagsprobleme im Spiel, die die<br />

BMP-Entwickler möglicherweise<br />

nicht in Betracht gezogen haben.<br />

Interview: Cornelia Kolbeck<br />

14 % mehr Patienten mit Typ-2-Diabetes<br />

Vergleich der Diagnosen von 2015 mit 2009<br />

Prävalenzen des Typ-2-Diabetes auf Basis<br />

vertragsärztlicher Abrechnungsdaten<br />

Diabetes mellitus<br />

Typ-2-Prävalenz %<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

<strong>10</strong><br />

5<br />

0<br />

0 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95<br />

Altersgruppen (Jahre)<br />

Männer 2009<br />

Männer 2015<br />

Frauen 2009<br />

Frauen 2015<br />

Quelle: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung, MT-Grafik<br />

BERLIN. Im Jahr 2009 wurden 6,1 Mio.<br />

gesetzlich versicherte Patienten wegen<br />

Diabetes mellitus Typ 2 behandelt.<br />

2015 waren es bereits knapp 7 Mio.<br />

Das entspricht einem Anstieg von ca.<br />

14 % innerhalb von sechs Jahren.<br />

Anhand ärztlicher Abrechnungsdaten<br />

hat das Zentralinstitut für<br />

die kassenärztliche Versorgung (Zi)<br />

die Diagnosedaten der Jahre 2009<br />

und 2015 ausgewertet (es fehlen allerdings<br />

die der privat versicherten<br />

Patienten, die etwa <strong>10</strong> % der Bevölkerung<br />

ausmachen). Ab dem Alter<br />

von 40 Jahren nimmt das Diabetes-<br />

»Risiko steigt<br />

stetig ab 40«<br />

Risiko von Jahr zu Jahr deutlich zu,<br />

wobei Männer häufiger betroffen<br />

sind als Frauen. In der Gruppe der<br />

60–65-Jährigen war 2015 mehr als<br />

jeder fünfte Mann Diabetiker, bei<br />

den Frauen lag der Anteil in dieser<br />

Altersgruppe bei 14,7 %.<br />

In allen Altersgruppen ab 40+ liegt<br />

die Diabeteshäufigkeit 2015 über<br />

dem Niveau des Jahres 2009. Am<br />

deutlichsten zeigt sich das bei den<br />

80–85-Jährigen. Im Jahr 2015 waren<br />

rund 35 % der Männer betroffen,<br />

2009 waren es nur 30 %. Bei den<br />

Frauen waren es 2009 rund 28 %<br />

und im Jahr 2015 bereits 32 %.<br />

Dass ab einem Alter von 85 Jahren<br />

die Diabeteserkrankungen abnehmen,<br />

erklärt das Zi damit, dass in<br />

der Regel nur gesunde Menschen<br />

ein hohes Alter erreichen. REI<br />

Quelle: Zentralinstitut für die kassenärztliche<br />

Versorgung – Pressemitteilung<br />

Bericht des Zi:


4 News & Fakten<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Süßes Risiko am Steuer<br />

S2e-Leitlinie soll Orientierungshilfe zum Thema Diabetes und Straßenverkehr werden<br />

BERLIN. Im kommenden Frühjahr soll es eine von der <strong>DDG</strong> initiierte<br />

erste Leitlinie zum Thema „Diabetes und Straßenverkehr“<br />

geben. Sie wird evidenzbasierte Handlungsempfehlungen bzw.<br />

Orientierungshilfen u.a. für behandelnde Ärzte und Schulungspersonal<br />

sowie Klarstellungen zu rechtlichen Fragen beinhalten.<br />

Die neue S2e-Leitlinie zu Diabetes<br />

und Autofahren wird<br />

eine absolute Neuerung sein,<br />

denn während in anderen Ländern<br />

dieses wichtige Thema bereits angegangen<br />

und Leitlinien/Positionspapiere<br />

veröffentlicht wurden (z.B.<br />

Kanada, USA), gibt es für Deutschland<br />

bzw. Europa bisher noch nichts<br />

Vergleichbares. 2015 wurde das Leitlinienvorhaben<br />

von der <strong>DDG</strong> bei der<br />

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen<br />

Medizinischen Fachgesellschaften<br />

angemeldet.<br />

Entwurf ist in Abstimmung –<br />

Rückmeldungen positiv<br />

Der von der Leitliniengruppe erarbeitete<br />

Entwurf liegt den beteiligten<br />

Partnern zur Abstimmung vor. Wie<br />

Rechtsanwalt Oliver Ebert, Vorsitzender<br />

des Ausschusses Soziales<br />

der <strong>DDG</strong> und – neben Professor<br />

Dr. Reinhard W. Holl und Dr.<br />

Barbara Bohn – Mitkoordinator<br />

bei der Leitlinienentwicklung, der<br />

diabetes zeitung berichtete, sind die<br />

bisherigen Rückmeldungen positiv.<br />

»Leitlinie soll<br />

2018 publiziert<br />

werden«<br />

Es bestehe gute Hoffnung, dass die<br />

Richtlinie 2018 veröffentlicht werden<br />

könne.<br />

Ziele der Leitlinie sind:<br />

• Die Diskriminierung von Menschen<br />

mit Diabetes zu reduzieren,<br />

berufliche und gesellschaftliche<br />

Teilhabe zu fördern<br />

Diabetes und Autofahren<br />

schließen sich nicht aus,<br />

der Zuckerspiegel ist<br />

allerdings zu beachten.<br />

Fotos: iStock/welcomia, istock/ PhotoBylove<br />

• Die Sicherheit im Straßenverkehr<br />

zu erhöhen<br />

• Die Kompetenz der Beratungsund<br />

Schulungsteams zu fördern<br />

• Eine wissenschaftlich fundierte<br />

Grundlage für Begutachtungen<br />

zu schaffen<br />

• Die Beachtung sozialer Auswirkungen<br />

der Diabeteserkrankung<br />

bei allen Personen, die<br />

beruflich oder privat mit<br />

Diabetes konfrontiert sind,<br />

zu fördern<br />

Thematisiert werden u.a. die<br />

Erkrankung Diabetes mellitus,<br />

Beeinträchtigungen der<br />

Fahrtauglichkeit, Rechtsgrundlagen<br />

zum Thema, Risiken<br />

des Fahrens, Unfallhäufigkeiten.<br />

Ein Kapitel widmet sich den Anforderungen<br />

an die Patienteninformation,<br />

in der Schulung und auch bei<br />

der Aufklärung durch den Arzt bzw.<br />

durch das Diabetesteam.<br />

Konkrete Empfehlungen<br />

bezüglich Hypoglykämien<br />

Sehr ausführlich wird auf die gesundheitlichen<br />

Anforderungen für<br />

das Fahrzeugführen eingegangen.<br />

„Insbesondere schwere Unterzuckerungen,<br />

aber auch extrem hohe<br />

Blutzuckerwerte mit Konzentrationsstörungen<br />

oder<br />

temporären Veränderungen<br />

der Sehfähigkeit können im<br />

Einzelfall die Fahrtauglichkeit<br />

beeinflussen“, erklärt<br />

Oliver Ebert.<br />

Zu Hypoglykämien z.B. gibt<br />

es deshalb auch je nach Schweregrad<br />

konkrete Empfehlungen.<br />

Der Leitlinienentwurf zeigt zudem,<br />

welche Diabetes-Schulungs- und Behandlungsprogramme<br />

(BVA/<strong>DDG</strong>)<br />

Hypoglykämien beim Autofahren<br />

thematisieren.<br />

Menschen mit Diabetes lassen<br />

erhöhte Sorgfalt walten<br />

Angefügt sind diverse Anlagen für<br />

die Praxis, etwa der Aufklärungsbogen<br />

„Empfehlungen für Kraftfahrer<br />

mit Diabetes unter Behandlung mit<br />

SH und/oder Insulin“.<br />

Laut Ebert ist in Deutschland jeder<br />

zehnte Führerscheininhaber von Diabetes<br />

betroffen, ca. drei Millionen<br />

dieser Menschen werden mit Medikamenten<br />

oder mit Insulin behandelt.<br />

Erkenntnisse für ein deutlich<br />

erhöhtes Risiko gebe es allerdings<br />

nicht, im Gegenteil: „Tatsächlich<br />

könnte aufgrund einer erhöhten<br />

Sorgfalt und Vorsicht dieser Patienten<br />

möglicherweise sogar ein geringeres<br />

Unfallrisiko bestehen.“ kol<br />

Foto: fotolia/vege<br />

Lügen wie gedruckt<br />

Verbraucherschützer decken Zuckermythen auf<br />

BERLIN. Dass Verbraucherschützer<br />

einzelnen<br />

Politikern ganz unverblümt<br />

vorwerfen, diese würden lügen,<br />

ist eine Seltenheit. Vertreter<br />

der Verbraucherschutzorganisation<br />

Foodwatch haben es getan und die<br />

Falschaussagen vor Journalisten mit<br />

Fakten aufgedeckt.<br />

Die Kritik richtete sich sowohl<br />

gegen Bundespolitiker aus der<br />

letzten Legislatur als auch gegen<br />

Vertreter der Zuckerindus trie. Den<br />

Industrievertretern wirft Foodwatch<br />

vor, die Abgeordneten des Deutschen<br />

Bundestages mit Falschaussagen zu<br />

beeinflussen. Die Zuckerindustrie<br />

verhalte sich wie früher die Tabakkonzerne,<br />

so Oliver Huizinga, Leiter<br />

Recherche und Kampagnen von<br />

Foodwatch. „Die Lebensmittelindustrie<br />

lügt wie gedruckt.“ Mit wiederholten<br />

Falschaussagen verschleiere<br />

sie die Gefahren<br />

von Zucker und<br />

blockiere wichtige<br />

gesundheitspolitische<br />

Initiativen. Die Aussagen<br />

der Kritisierten ähneln sich. Der Verein<br />

Foodwatch fordert deshalb auch<br />

auf seiner Webseite von der Zuckerlobby:<br />

„Hören Sie auf zu lügen!“<br />

Mit Studien renommierter<br />

Universitäten belegt<br />

Der Bundesminister für Ernährung<br />

und Landwirtschaft, Christian<br />

Schmidt (CSU), hatte sich z.B. in<br />

der letzten Legislaturperiode so<br />

geäußert: „Zucker braucht jeder<br />

Mensch.“ Und von der stellv. Vorsitzenden<br />

der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,<br />

Gitta Connemann,<br />

stammt der Satz: „Die Erfahrungen<br />

in anderen Ländern zeigen: Strafsteuern<br />

auf zucker-, fett- und salzhaltige<br />

Produkte bzw. Verbote haben<br />

»Penetrantes<br />

irreführendes<br />

Lobbying«<br />

keinen nachhaltigen Erfolg.“ Mit<br />

Verweisen auf Studien renommierter<br />

Universitäten, Wissenschaftler<br />

und der WHO widerlegte Huizinga<br />

jedes präsentierte Zitat. Das betraf<br />

auch Äußerungen von Vertretern der<br />

Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie<br />

Getränke, der Wirtschaftlichen Vereinigung<br />

Zucker und des Bundes für<br />

Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde.<br />

Huizinga äußerte Unverständnis<br />

darüber, dass die Politik angesichts<br />

von jährlich 63 Mrd. Euro an Adipositas-Folgekosten<br />

und der Warnung<br />

von WHO und OECD vor einer<br />

globalen Adipositas-Epidemie<br />

nicht aktiv wird. Er verwies zudem<br />

auf die Warnung deutscher Fachgesellschaften<br />

vor einem „Tsunami<br />

chronischer Krankheiten“, denn<br />

Adipositas erhöhe nachweislich das<br />

Risiko für die Entstehung von zahlreichen<br />

chronischen Krankheiten,<br />

darunter Herzkrankheiten, Typ-<br />

2-Diabetes und diverse Krebsarten.<br />

„Dass es sich um eine ernsthafte Bedrohung<br />

handelt, ist bei der Politik<br />

noch nicht angekommen“, wetterte<br />

der Recherchespezialist.<br />

Nicole Maisch, zehn Jahre Abgeordnete<br />

der Grünen im Bund,<br />

bestätigte die Kritik der Verbraucherschützer:<br />

Ihr sei im Bundestag<br />

„keine Gruppe begegnet, die<br />

penetranteres und irreführenderes<br />

Lobbying betreibt als die Zuckerindustrie;<br />

Fakten werden verdreht<br />

und Abgeordnete werden mit pseudowissenschaftlichen<br />

Publikationen<br />

umgarnt.“<br />

Ausdrücklich nicht im Zentrum der<br />

Foodwatch-Kritik standen Gesundheitspolitiker<br />

wie Rudolf Henke, Dr.<br />

Edgar Franke oder Dietrich Monstadt.<br />

Diese seien „näher am Patienten“<br />

dran, wie Huizinga erklärte.<br />

Foodwatch hofft, dass die neue<br />

Bundesregierung die Themen<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

nicht mehr unter dem Dach<br />

eines Ministeriums zusammenlegen<br />

wird, denn hier befänden sich die<br />

Politiker in einem Interessenkonflikt:<br />

Weniger Zuckerkonsum bedeute<br />

nämlich zugleich auch weniger<br />

Absatz für die Landwirtschaft.<br />

Cornelia Kolbeck<br />

Quelle: Foodwatch-Pressekonferenz<br />

http://bit.ly/2gpbGhF


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

News & Fakten<br />

5<br />

Hüftgold schützt Schlanke<br />

Fehlendes Fett an den Oberschenkeln mit Risiko<br />

für ungesunden Stoffwechsel verknüpft<br />

Neuherberg. Knapp 20 %<br />

der normalgewichtigen<br />

Bevölkerung hat ein erhöhtes<br />

Risiko für Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen und Diabetes.<br />

Die Betroffenen weisen eine<br />

Fehlfunktion bei der Fettspeicherung<br />

auf, sodass sie<br />

kaum Fett am Oberschenkel<br />

anlagern.<br />

sammen. Zum Vergleich: Bei übergewichtigen<br />

Menschen sind eine nichtalkoholische<br />

Fettleber sowie ein<br />

erhöhter Bauchfettanteil die größten<br />

Risikofaktoren für eine Entgleisung<br />

des Stoffwechsels.<br />

Daher sollten schlanke Menschen,<br />

die zwei oder mehr Merkmale des<br />

metabolischen Syndroms aufweisen<br />

und kaum Fett an den Beinen<br />

speichern, sorgfältig auf eine mögliche<br />

Schädigung des Stoffwechsels<br />

untersucht werden, raten die Studienautoren.<br />

Ihrer Meinung nach<br />

ist es wichtig, für die Untergruppen<br />

von schlanken und übergewichtigen<br />

»Personalisierte<br />

Prävention nötig«<br />

Menschen mit Stoffwechselstörungen<br />

maßgeschneiderte<br />

Lebensstil-Interventionen<br />

oder spezifische medikamentöse<br />

Behandlungen für eine<br />

personalisierte Prävention zu<br />

entwickeln. <br />

dz<br />

1 Stefan N et al. Cell Metabolism <strong>2017</strong>;<br />

26: 292–300, http://dx.doi.org/<strong>10</strong>.<strong>10</strong>16/j.<br />

cmet.<strong>2017</strong>.07.008<br />

DZD-Pressemitteilung<br />

Bei Schlanken ist<br />

fehlendes Fett an den Beinen<br />

wohl schädlich.<br />

Foto: iStock/tomozina<br />

Das zeigen aktuelle Untersuchungen<br />

1 von Wissenschaftlern<br />

des Deutschen Zentrums<br />

für Diabetesforschung (DZD) und<br />

des Helmholtz Zentrums München.<br />

Diese Menschen haben im Vergleich<br />

zu metabolisch Gesunden ein mehr<br />

als dreiffach erhöhtes kardiovaskuläres<br />

und Mortalitätsrisiko. Damit<br />

liegt es höher als das von stoffwechselgesunden<br />

Übergewichtigen. Was<br />

sind die Ursachen?<br />

Dieser Frage gingen DZD-Wissenschaftler<br />

der Universität Tübingen<br />

und des Instituts für Diabetesforschung<br />

und Metabolische Erkrankungen<br />

(IDM) des Helmholtz Zentrums<br />

München nach.<br />

Jeder fünfte Schlanke<br />

ist metabolisch ungesund<br />

Dazu analysierte das Team um Professor<br />

Dr. Norbert Stefan, Professor<br />

Dr. Fritz Schick und Professor<br />

Dr. Hans-Ulrich Häring<br />

die Daten von 981 Menschen: Etwa<br />

18 % der schlanken Probanden hatten<br />

einen geschädigten Stoffwechsel.<br />

Sie wiesen zwei und oder mehr<br />

Risiko-Parameter für ein metabolisches<br />

Syndrom auf, wie abdominelle<br />

Fettleibigkeit, Bluthochdruck,<br />

Fettstoffwechselstörung mit Hypertriglyzeridämie<br />

und erniedrigtem<br />

HDL-Cholesterin, Insulinresistenz<br />

bzw. gestörte Glukosetoleranz.<br />

Analyse der Fettverteilung<br />

ergab Auffälliges<br />

Bei der Analyse des Körperfetts, der<br />

Fettverteilung und des Fettanteils in<br />

der Leber zeigte sich, dass die Betroffenen<br />

nur wenig Fett an den Beinen<br />

speichern. Sie haben einen ähnlichen<br />

Phänotyp wie Menschen mit<br />

Lipodystrophie, einer Veränderung<br />

des Unterhautfettgewebes. Auch hinsichtlich<br />

Insulin-Empfindlichkeit,<br />

Insulin-Sekretion und körperlicher<br />

Fitness ergaben sich Auffälligkeiten.<br />

„Allerdings ist bei Schlanken das<br />

fehlende Fett an den Beinen am<br />

stärksten mit einem Risiko für einen<br />

ungesunden Stoffwechsel assoziiert.<br />

Man kann daher auch sagen,<br />

`Hüftgold´ hält Schlanke gesund“,<br />

fasst Prof. Stefan die Ergebnisse zu-<br />

»Phänotyp<br />

ähnlich dem der<br />

Lipodystrophie«<br />

XIGDUO ® /FORXIGA ®<br />

Ihre preisgünstige Wahl mit starker HbA1c-Senkung *, ** ,§,1–4<br />

§<br />

Vergleich bezieht sich nur auf den Preis (TTK) und muss immer im Verhältnis zu den medizinischen Daten gesehen werden.<br />

Bitte beachten Sie die entsprechenden Fachinformationen für Unterschiede in den Anwendungsgebieten. 1,2,6<br />

€<br />

Stärkere HbA1c-Senkung #,1,2,5<br />

Differenz – 0,32 % vs. Saxagliptin<br />

(DPP-4 Inhibitor)<br />

XIGDUO ® – einzige verfügbare<br />

SGLT-2 Inhibitor Fixkombination auf<br />

dem deutschen Markt 3,4<br />

Mit günstigem Preis**,§,1–4,6<br />

Differenz – 38,5 % (TTK)<br />

FORXIGA ® vs. Jardiance ®<br />

TTK, Tagestherapiekosten<br />

* Signifikante HbA1c-Senkung für Dapagliflozin als Add-on mit entweder Metformin, Glimepirid, Metformin und einem Sulfonylharnstoff, Sitagliptin (mit oder ohne Metformin) oder Insulin (p


6 Serie Gendermedizin<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Von wegen<br />

Weltdiabetestag <strong>2017</strong><br />

Am 14. November ist Weltdiabetestag. In<br />

kleiner Unterschied<br />

diesem Jahr liegt der Fokus auf »Frauen<br />

und Diabetes«. Ziel ist es, die Versorgung<br />

von Frauen mit einer Diabeteserkrankung<br />

Beim Diabetes mellitus gibt es viele Genderaspekte<br />

zu stärken und geeignete Präventionsstrategien<br />

für alle Betroffenen zugänglich<br />

zu machen. Weitere Informationen finden<br />

sich auf der Webseite www.idf.org/ouractivities/world-diabetes-day<br />

WIESBADEN. Eine der großen medizinischen Visionen ist<br />

eine personalisierte Medizin. Bei der Suche nach geeigneten<br />

Biomarkern und Prognosefaktoren, mit denen sich<br />

individuelle Strategien begründen ließen, hat man einen ganz<br />

augenfälligen Aspekt lange Zeit übersehen: das Geschlecht.<br />

Auch in der Diabetologie.<br />

Sowohl beim Typ-1-<br />

als auch beim Typ-<br />

2-Diabetes wurden<br />

inzwischen zahlreiche<br />

Unterschiede zwischen<br />

Mann und Frau entdeckt.<br />

Für den Typ 2 ist im letzten<br />

Jahr ein Review erschienen<br />

1 , der über eine<br />

Prof. Dr. Susanna<br />

solche Fülle geschlechtsspezifischer<br />

Aspekte refe-<br />

Hofmann<br />

Helmholtz Zentrum<br />

riert, dass man sich fragt, München<br />

wie man so lange davon<br />

Foto: zVg<br />

ausgehen konnte, Männer<br />

und Frauen seien medizinisch<br />

eine Entität.<br />

In der Vergangenheit war es Usus,<br />

medizinische Studien ausschließlich<br />

an Männern durchzuführen<br />

und die Ergebnisse 1:1 auf Frauen<br />

zu übertragen. Dann wurden Studien<br />

an gemischten Kollektiven durchgeführt,<br />

ohne aber die Ergebnisse<br />

gezielt auf Unterschiede zwischen<br />

den Geschlechtern zu analysieren.<br />

Studien, in denen Genderaspekte<br />

im Fokus stehen sind ein Novum –<br />

mit allerdings bereits jetzt ergiebiger<br />

„Ausbeute“.<br />

Viele der ans Licht geförderten Unterschiede<br />

stehen erst einmal im<br />

Raum. Und die Erklärungsversuche<br />

sind zum Teil noch sehr spekulativ.<br />

Was man allerdings jetzt schon sagen<br />

kann: Eindimensionale Erklärungsmodelle<br />

greifen in der Regel<br />

zu kurz, für viele der gefundenen<br />

Unterschiede dürfte ein komplexes<br />

Zusammenspiel verschiedener Faktoren<br />

grundlegend sein.<br />

Männer erkranken häufig<br />

früher als Frauen<br />

Laut aktuellen Daten sind 7–8 % der<br />

erwachsenen Deutschen an einem<br />

Typ-2-Diabetes erkrankt, wobei zusätzlich<br />

mit einer Dunkelziffer von<br />

2 % gerechnet wird. Die Prävalenz<br />

über alle Altersklassen hinweg ist<br />

bei Männern und Frauen in etwa<br />

gleich. „Allerdings sind Unterschiede<br />

im Manifestationsalter festzustellen“,<br />

so Professor Dr. Susanna<br />

Hofmann vom Helmholtz Zentrum<br />

München. „Männer erkranken<br />

häufiger in jüngeren Jahren und ihr<br />

Body-Mass-Index liegt bei Diabetesmanifestation<br />

im Schnitt niedriger<br />

»Frauen sind<br />

gefährdeter für<br />

Diabetesfolgen«<br />

als bei Frauen.” Der Stoffwechsel<br />

von Männern<br />

scheint auf Übergewicht<br />

und Bewegungsmangel<br />

mit größerer Anfälligkeit<br />

zu reagieren, was mit der<br />

höheren Stoffwechselaktivität<br />

des typisch männlichen<br />

Bauchfettgewebes<br />

zusammenhängen könnte.<br />

Frauen wiederum sind<br />

deutlich stärker als Männer<br />

gefährdet, Folgekomplikationen<br />

des Typ-<br />

Beim Diabetes existiert<br />

ein buntes Mosaik<br />

geschlechtsspezifischer<br />

Unterschiede.<br />

Fotos: iStock/ RyanJLane, fotolia/pico<br />

2-Diabetes zu entwickeln. Während<br />

Männer mit Typ-2-Diabetes ein<br />

zwei- bis dreimal so hohes Herzinfarktrisiko<br />

tragen, ist das Risiko für<br />

Frauen um den Faktor vier bis sechs<br />

erhöht. Komponenten des metabolischen<br />

Syndroms zeigen bei Frauen<br />

oft deutlich stärkere Normabweichungen<br />

als bei Männern. Unter den<br />

möglichen Ursachen werden hormonelle<br />

ebenso wie psychische Aspekte<br />

diskutiert. So besitzen Frauen<br />

mit Adipositas bzw.Typ-2-Diabetes<br />

eine höhere psychische Vulnerabilität<br />

und leiden sehr viel häufiger als<br />

Männer an Depressionen und Essstörungen.<br />

Genderspezifische<br />

Versorgungsrealität<br />

Auch die Tatsache, dass Frauen mit<br />

Typ-2-Diabetes deutlich schlechter<br />

behandelt werden als Männer, dürfte<br />

Lecithine als „weibliche Biomarker“?<br />

„Genderspezifische Aspekte müssen stärker als bisher<br />

bei der Prävention und Therapie des Typ-2-Diabetes Berücksichtigung<br />

finden“, betont Prof. Hofmann. Bei Frauen<br />

sollten Ärzte den Taillenumfang, eine frühe Menarche,<br />

irreguläre Zyklen, hohe Androgenspiegel, das polyzystische<br />

Ovarsyndrom (PCOS) und den Gestationsdiabetes<br />

(GDM) im Blick haben, wenn es darum geht, das Risiko für<br />

einen Typ-2-Diabetes abzuschätzen. Bei Männern dagegen<br />

könne eine erektile Dysfunktion ein früher Hinweis<br />

auf einen gestörten Glukosestoffwechsel sein.<br />

Aktuellen Forschungsergebnissen zufolge sind geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede auch im Hinblick auf<br />

eine Rolle spielen. Die Benachteiligung<br />

von Frauen ist unter anderem<br />

durch eine große Versorgungsstudie<br />

belegt, in der die Daten von rund<br />

45 000 Typ-2-Diabetespatienten<br />

ausgewertet wurden. 2 Alle kardiovaskulären<br />

Risikokomponenten<br />

des metabolischen Syndroms wurden<br />

bei Frauen weniger konsequent<br />

bzw. gar nicht korrigiert. Besonders<br />

gravierend war die unterschiedliche<br />

Versorgungsqualität bei Diabetespatienten<br />

mit manifester koronarer<br />

Herzkrankheit: Bei Frauen lag die<br />

Wahrscheinlichkeit, die Zielwerte<br />

nicht zu erreichen im Vergleich zu<br />

Männern um über 40 % höher. Cholesterinsenker<br />

kamen bei weiblichen<br />

Diabetespatienten im Rahmen der<br />

Sekundärprävention deutlich seltener<br />

zum Einsatz. Aber auch Blutdruck<br />

und Blutzucker waren deutlich<br />

schlechter eingestellt.<br />

neue Biomarker-Kandidaten relevant, mit denen sich<br />

Diabetes möglicherweise in unselektierten Populationen<br />

vorhersagen lässt.<br />

Laut Prof. Hofmann betrifft dies Fetuin A, Copeptin, Proneurotensin,<br />

Vitamin D und das „sex hormone-binding<br />

globulin” (SHBG). Die Blutspiegel von Lecithinen scheinen<br />

eine Aussage über das metabolische Risiko speziell<br />

bei Frauen zu erlauben. „Niedrige Spiegel scheinen ein<br />

Risikoindikator für eine verstärkte Zunahme des Bauchfetts<br />

zu sein, während hohe Spiegel mit einer stärkeren<br />

Einlagerung von Hüftfett und weniger metabolischen<br />

Auffälligkeiten assoziiert sind“, so die Expertin.<br />

Foto: iStock/Plisman<br />

Zu ähnlichen Aussagen kommt eine<br />

kleinere – ebenfalls deutsche – Studie,<br />

in der männliche und weibliche<br />

Typ-2-Patienten mit Nierenfunktionsstörungen<br />

erfasst wurden. 3 Die<br />

97 Frauen und 96 Männer waren<br />

von ihren Hausärzten an die Spezialabteilung<br />

eines Klinikums überwiesen<br />

worden, mit der Bitte, die<br />

Insulintherapie zu optimieren. Bei<br />

86 % der Patienten bestand eine Hypertonie,<br />

die in 9 % der Fälle nicht<br />

behandelt war. Eine Mikroalbuminurie<br />

wurde bei 47 % der Patienten<br />

festgestellt, wobei der Diabetes bei<br />

betroffenen Frauen im Schnitt zwei<br />

Jahre länger bekannt war als bei<br />

Männern (12 vs. <strong>10</strong> Jahre). Bei 28 %<br />

der Männer und 25 % der Frauen<br />

bestand bereits eine manifeste Niereninsuffizienz.<br />

Trotz höherer Blutdruckwerte wurden<br />

Frauen seltener mit ACE-Hemmern<br />

oder Sartanen (66 vs. 73 %)<br />

bzw. Diuretika oder Beta-Blockern<br />

(43 vs. 60 %) behandelt. Calciumantagonisten<br />

dagegen kamen bei<br />

Frauen öfter zur Anwendung (32 vs.<br />

19 %). Außerdem erhielten Frauen<br />

– trotz stärker ausgeprägten Hyperlipidämien<br />

– seltener als Männer<br />

eine lipidsenkende Therapie (28 vs.<br />

35 %). Acetylsalicylsäure (ASS) war<br />

innerhalb des Studienkollektivs bei<br />

54 % der Männer, aber nur bei 28 %<br />

der Frauen verordnet worden.<br />

Nephropathie: männliche<br />

Geschlechtshormone im Fokus<br />

Eine diabetische Nephropathie entwickelt<br />

sich bei Männern tendenziell<br />

schneller als bei Frauen, darauf<br />

weisen klinische und experimentelle<br />

Studien hin. Während der Fokus<br />

der Forschung bisher auf gefäß- und<br />

organschützenden Östrogeneffekten<br />

lag, ist inzwischen auch die potenzielle<br />

Bedeutung männlicher Sexualhormone<br />

in den Blick gerückt. Androgene<br />

scheinen einen ungünstigen<br />

Einfluss auf den Funktionszustand<br />

arterieller Gefäße auszuüben. So<br />

lässt sich im Tierversuch durch eine<br />

Androgenblockade ein nephroprotektiver<br />

Effekt erzielen.<br />

Das hohe kardiometabolische Risiko<br />

von Frauen muss bekanntlich<br />

ernst genommen werden. Präventive<br />

bzw. therapeutische Strategien sind<br />

bei Frauen viel stärker als bisher am<br />

inviduellen Risiko auszurichten. Auf<br />

keinen Fall dürfen Frauen schlechter<br />

behandelt werden als Männer – das<br />

zumindest sollte in Zeiten der Post-<br />

Emanzipation selbstverständlich<br />

sein.<br />

Ulrike Viegener<br />

1. Kautzky-Willer A et al. Endocr Rev. 2016;<br />

37: 278-316<br />

2. Gouni-Berthold et al. Diabetes Care 2008;<br />

31: 1389-1391<br />

3. Jungmann E et al. Diabetologie und<br />

Stoffwechsel 2007; 2: P121


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Serie Gendermedizin<br />

7<br />

Die Psyche spielt mit<br />

Männer und Frauen gehen anders mit Diabetes um<br />

WIESBADEN. Unterschiede zwischen männlichen<br />

und weiblichen Diabetespatienten erklären sich zum Teil aus<br />

einer abweichenden (Patho-)Physiologie. Aber auch psychosoziale<br />

Aspekte spielen eine wichtige Rolle. Frauen ticken eben<br />

anders als Männer – und das hat Auswirkungen auf Diabetesmanagement<br />

und Krankheitsbewältigung.<br />

Gefühle werden „gerne“ überdeckt:<br />

Männer mit Diabetes neigen häufiger<br />

zu Suchtverhalten. Depressionen,<br />

Angsterkrankungen und Essstörungen<br />

sind bei Frauen mit Diabetes<br />

häufiger zu finden. Dies verkompliziert<br />

das Diabetesmanagement:<br />

Die Häufigkeit<br />

psychischer<br />

Komorbiditäten ist<br />

ein wichtiger<br />

Genderaspekt.<br />

Foto: iStock/fcscafeine<br />

Junge Frauen mit Typ-1-Diabetes<br />

weisen im Schnitt eine<br />

schlechtere Blutzuckereinstellung<br />

auf als junge Männer. Im Deutschen<br />

Gesundheitsbericht Diabetes<br />

2016 wird z.B. festgehalten, dass das<br />

HbA 1c bei vielen Mädchen und jungen<br />

Frauen zwischen dem 8. und 25.<br />

Lebensjahr über 7,5 % liegt. Junge<br />

Männer haben dagegen häufiger<br />

einen HbA 1c -Wert unter 7,5 %. Zudem<br />

gelingt es männlichen Patienten<br />

eher, die vereinbarten Zielwerte zu<br />

dererseits kann keine echte Auseinandersetzung<br />

mit der Krankheit<br />

stattfinden, wenn emotionale Reaktionen<br />

unterdrückt werden. Negative<br />

»Unterstützung<br />

vermitteln«<br />

Depressiven Menschen etwa fällt es<br />

nachweislich schwerer, Therapievorgaben<br />

im Alltag umzusetzen. Ärzte<br />

sollten Dia betespatienten, bei denen<br />

sich eine psychische Überlastung abzeichnet,<br />

geeignete Unterstützung<br />

bzw. psychotherapeutische Begleitung<br />

vermitteln.<br />

vi<br />

Suizidgefahr im Blick haben<br />

Ein relevantes Problem ist auch die –<br />

bei Diabetes erhöhte – Suizidgefahr:<br />

Suizidversuche kommen bei Frauen<br />

mit Diabetes häufiger vor, bei Männern<br />

dagegen liegt die Rate „erfolgreicher“<br />

Suizide höher – ein Unterschied zwischen<br />

den Geschlechtern, der nicht<br />

nur den Diabetes mellitus betrifft.<br />

2-fach und 3-fach bewährt<br />

erreichen. Besonders bei Kindern<br />

und Jugendlichen sowie bei über<br />

50-Jährigen ist dies augenfällig.<br />

Diese Unterschiede dürften zum<br />

Teil mit hormonellen Umstellungen<br />

in Pubertät und Menopause<br />

zusammenhängen. Aber speziell bei<br />

jungen Frauen steckt noch etwas<br />

anderes dahinter: „Junge Frauen mit<br />

Typ-1-Diabetes neigen aus Angst<br />

vor einer Gewichtszunahme dazu,<br />

am Insulin zu sparen“, so Professor<br />

Dr. Bernhard Kulzer, Psychodiabetologe<br />

und Leiter des Forschungsinstituts<br />

der Diabetes-Akademie Bad<br />

Mergentheim sowie Projektpartner<br />

im DZD.<br />

Emotionen spielen im Umgang mit<br />

dem Diabetes bei Frauen grundsätzlich<br />

eine größere Rolle als bei<br />

Männern. Frauen nehmen sich die<br />

Erkrankung stärker zu Herzen, so<br />

Prof. Kulzer, während Männer eher<br />

dazu neigen, Gefühle zu verdrängen<br />

und problemfokussiert vorzugehen.<br />

Typisch Mann, typisch Frau?<br />

Bei beiden Strategien sieht Prof. Kulzer<br />

Vor- und Nachteile: Das Zulassen<br />

von Emotionen ist für eine erfolgreiche<br />

Krankheitsbewältigung zuträglich,<br />

weil der Prozess in die Tiefe<br />

geht. Aber diese Herangehensweise<br />

birgt die Gefahr, dass negative Gefühle<br />

übermächtig werden. Frauen<br />

entwickeln im Gefolge eines Diabetes<br />

häufiger psychische Störungen,<br />

die eine zusätzliche Belastung sind<br />

und einen ungünstigen Einfluss auf<br />

die Erkrankung nehmen.<br />

Die eher männliche, problemorientierte<br />

Herangehensweise hat Vorteile,<br />

wenn es darum geht, Therapiestrategien<br />

in die Tat umzusetzen. An-<br />

Fixkombinationen im Fokus<br />

• Starke Blutdrucksenkung<br />

• Mehr Patienten auf Zielwert 1,2<br />

• Verbesserte Adhärenz 3<br />

• Nachgewiesener Gefäßschutz unter Olmesartan 4–6<br />

1 Im Vergleich zu einer Bluthochdrucktherapie mit zwei Monopräparaten (RAAS-Blocker plus Calciumantagonist). Modifiziert nach Ram C.V.S. et al., The Journal of Clinical Hypertension 2012;<br />

14 (9): 601– 6<strong>10</strong>. 2 Im Vergleich der 3er-Kombination zur 2er-Kombination nach Oparil S. et al., Clinical Therapeutics 20<strong>10</strong>; 32 (7): 1252–1269. 3 Im Vergleich zu einer Bluthochdrucktherapie<br />

mit freier Kombination von zwei oder mehr Monopräparaten. 4 Fliser D et al., Circulation 2004; 1<strong>10</strong>: 1<strong>10</strong>3–1<strong>10</strong>7. 5 Smith RD et al., J Am Hypert 2008; 2: 165–172. 6 Stumpe KO et al.,<br />

Ther Adv Cardiovasc Dis 2007; 1: 97–<strong>10</strong>6.<br />

Vocado ® 20 mg/5mg-, Vocado ® 40mg/5mg-, Vocado ® 40mg/<strong>10</strong> mg<br />

Filmtabletten. Wirkstoffe: Olmesartanmedoxomil/Amlodipin. Zusammensetzung:<br />

Eine Filmtablette enthält 20 mg bzw. 40 mg Olmesartanmedoxomil<br />

und 5 mg bzw. <strong>10</strong> mg Amlodipin (als Amlodipinbesilat). Sonstige<br />

Bestandteile: Vorverkleisterte Maisstärke; Mikrokristalline Cellulose,<br />

Siliciumdioxid beschichtet; Croscarmellose-Natrium; Magnesiumstearat<br />

(Ph. Eur.); Poly(vinylalkohol); Macrogol 3350; Talkum; Titandioxid (E 171);<br />

Vocado ® 40 mg / 5 mg zusätzl.: Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172);<br />

Vocado ® 40 mg / <strong>10</strong> mg zusätzl.: Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172);<br />

Eisen(III)-oxid (E 172). Anwendungsgebiete: Essenzielle Hypertonie<br />

bei Erwachsenen, wenn der Blutdruck mit Olmesartanmedoxomil oder<br />

Amlodipin als Monotherapie nicht ausreichend kontrolliert werden kann.<br />

Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gg. die Wirkstoffe, Dihydropyridinderivate<br />

oder einen der übrigen Bestandteile, 2./3. Schwangerschaftstrimester,<br />

stark eingeschränkte Leberfunktion, Gallenwegsobstruktion,<br />

schwere Hypotonie, Schock (incl. kardiogener Schock), linksventrikuläre<br />

Abflussbehinderung, hämodynamisch instabile Herzinsuffizienz nach<br />

akutem Myokardinfarkt, gleichzeitige Anwendung mit Aliskiren-haltigen<br />

Arzneimitteln bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter<br />

Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min/1,73 m 2 ). Nebenwirkungen: Häufig:<br />

Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Ödeme, periphere Ödeme,<br />

eindrückbare Ödeme. Gelegentlich: Hyperkaliämie, verminderte Libido,<br />

Hypästhesie, Lethargie, Parästhesie, Lagerungsschwindel, Schwindel, Palpitationen,<br />

Tachykardie, Hypotonie, orthostatische Hypotonie, Husten,<br />

Dyspnoe, Obstipation, Diarrhö, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Übelkeit,<br />

Oberbauchschmerzen, Erbrechen, Ausschlag, Rückenschmerzen, Muskelspasmen,<br />

Schmerzen in den Extremitäten, Pollakisurie, Erektionsstörung/<br />

Impotenz, Asthenie, Erhöhung v. Kreatinin im Blut, Erniedrigung v. Kalium<br />

im Blut, Erhöhung v. Harnsäure im Blut, Anstieg von Gamma-GT.<br />

Selten: allerg. Reaktionen/Arzneimittelüberempfindlichkeit, Synkope, Gesichtsrötung,<br />

Urtikaria, Gesichtsödeme. Weitere Nebenwirkungen sind<br />

für die jeweiligen Monotherapien bekannt (siehe Fachinformation).<br />

Verschreibungspflichtig. Weitere Einzelheiten enthalten die Fach- und<br />

Gebrauchsinformation, deren aufmerksame Durchsicht empfohlen wird.<br />

MENARINI INTERNATIONAL OPERATIONS LUXEMBOURG S.A. Mitvertrieb<br />

durch BERLIN-CHEMIE AG, 12489 Berlin. In Lizenz von DAIICHI<br />

SANKYO EUROPE GmbH. (Stand <strong>10</strong>.2015)<br />

Vocado ® HCT 20 mg/5 mg/12,5 mg-, Vocado ® HCT 40 mg/5 mg/<br />

12,5 mg-,Vocado ® HCT 40 mg/<strong>10</strong> mg/12,5 mg-,Vocado ® HCT 40 mg/<br />

5 mg/25 mg-, Vocado ® HCT 40 mg/<strong>10</strong> mg/25 mg Filmtabletten.<br />

Wirkstoffe: Olmesartanmedoxomil/Amlodipin/Hydrochlorothiazid. Zusammensetzung:<br />

Eine Filmtablette enthält 20 mg/40 mg/40 mg/40 mg<br />

bzw. 40 mg Olmesartanmedoxomil u. 5 mg/5mg/<strong>10</strong> mg/5mg bzw. <strong>10</strong> mg<br />

Amlodipin (als Amlodipinbesilat) und 12,5 mg/12,5 mg/12,5 mg/25 mg<br />

bzw. 25 mg Hydrochlorothiazid. Sonstige Bestandteile: Vorverkleisterte<br />

Maisstärke; Mikrokristalline Cellulose, Siliciumdioxid beschichtet; Croscarmellose-Natrium;<br />

Magnesiumstearat (Ph. Eur.); Poly(vinylalkohol); Macrogol<br />

3350; Talkum; Titandioxid (E 171); Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172).<br />

Vocado ® HCT 20 mg/5 mg/12,5 mg, - 40 mg/<strong>10</strong> mg/12,5 mg, - 40 mg/<br />

<strong>10</strong> mg/25 mg zusätzl.: Eisen(III)-oxid (E 172); Vocado ® HCT 20 mg/5 mg/<br />

12,5 mg zusätzl.: Eisen(II,III)-oxid (E 172). Anwendungsgebiete: Essenzielle<br />

Hypertonie bei Erwachsenen. Als Zusatztherapie, wenn der Blutdruck<br />

mit der 2er-Kombination von Olmesartan und Amlodipin nicht ausreichend<br />

kontrolliert werden kann; Als Substitutionstherapie, wenn der<br />

Blutdruck mit der Kombi. Olmesartanmedoxomil, Amlodipin, Hydrochlorothiazid<br />

(2er-Kombination und 1 Monopräparat) ausreichend kontrolliert<br />

wird. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gg. die Wirkstoffe, Dihydropyridinderivate,<br />

gg. and. Sulfonamid-Derivate oder einen der sonstigen<br />

Bestandteile; stark eingeschr. Nierenfunktion; therapieresist. Hypokaliämie,<br />

Hyperkalzämie, Hyponatriämie und symptomatische Hyperurikämie;<br />

stark eingeschr. Leberfunktion, Cholestase, Gallenwegsobstruktionen;<br />

2./3. Schwangerschaftstrimester; Schock (incl. kardiogener Schock);<br />

schwere Hypotonie; linksventrikuläre Abflussbehinderung; hämodynamisch<br />

instabile Herzinsuff. nach akutem Myokardinfarkt; gleichzeitige Anwendung<br />

mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln bei Patienten mit Diabetes mellitus<br />

oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min/1,73 m 2 ).<br />

Nebenwirkungen: Häufig: Infektionen der oberen Atemwege, Nasopharyngitis,<br />

Harnwegsinfektionen, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Palpitationen,<br />

Hypotonie, Übelkeit, Diarrhö, Obstipation, Muskelspasmen,<br />

Gelenkschwellungen, Pollakisurie, Asthenie, periphere Ödeme, Müdigkeit,<br />

Erhöhung v. Kreatinin, Harnstoff bzw. Harnsäure im Blut. Gelegentlich:<br />

Hyperkaliämie, Hypokaliämie, Lagerungsschwindel, Präsynkope, Schwindel,<br />

Tachykardie, Hitzegefühl, Husten, Mundtrockenheit, Muskelschwäche,<br />

Erektionsstörungen, Erniedrigung v. Kalium im Blut, Anstieg v.<br />

Gamma-GT, ALAT bzw. ASAT. Weitere Nebenwirkungen sind für die<br />

jeweiligen Monotherapien bekannt (siehe Fachinformation). Verschreibungspflichtig.<br />

Weitere Einzelheiten enthalten die Fach- und Gebrauchsinformation,<br />

deren aufmerksame Durchsicht empfohlen wird. MENARINI<br />

INTERNATIONAL OPERATIONS LUXEMBOURG S.A. Mitvertrieb durch<br />

BERLIN-CHEMIE AG, 12489 Berlin. In Lizenz von DAIICHI SANKYO<br />

EUROPE GmbH. (Stand <strong>10</strong>.2015)<br />

170922_AnzZwillinge_DiabetesZeitung_228x297_RZ.indd 1 22.09.17 13:55


8 Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Sotagliflozin zusätzlich zu Insulin<br />

bei Typ-1-Diabetes?<br />

Chancen und Hürden der dualen SGLT-Hemmung |<br />

Eine Experteneinschätzung<br />

LISSABON/HANNOVER. SGLT2-Hemmer sind bislang nur bei<br />

Typ-2-Diabetes zugelassen. Schon seit Längerem wird darüber<br />

nachgedacht, die SGLT-Hemmung auch bei Typ-1-Diabetes einzusetzen.<br />

Rückenwind erhält dieser Ansatz nun durch die Ergebnisse<br />

der klinischen Studie zu Sotagliflozin bei Erwachsenen mit<br />

Typ-1-Diabetes, die auf dem EASD-Kongress vorgestellt wurden,<br />

erläutert Co-Autor Professor Dr. Thomas Danne.<br />

Sotagliflozin* ist ein oraler<br />

Dual-Inhibitor von<br />

zwei Proteinen, die für die<br />

Glukose-Regulation verantwortlich<br />

sind. Zusätzlich zum Natrium-Glukose-Co-Transporter<br />

2<br />

(SGLT2) wird auch der Transporter<br />

1 (SGLT1) durch den Wirkstoff<br />

in seiner Funktion gehemmt.<br />

Während SGLT2 die Glukosereabsorption<br />

durch die Niere reguliert,<br />

ist SGLT1 für die Glukoseabsorption<br />

im Magen-Darm-Trakt verantwortlich.<br />

Postprandialer Effekt<br />

bei Typ-1-Diabetes?<br />

Da beim Typ-1-Diabetes besonders<br />

auch die Blutzuckeranstiege nach<br />

dem Essen schwierig zu behandeln<br />

sind, könnte ein dualer SGLT1- und<br />

SGLT2-Hemmer besonders bei dieser<br />

Patientengruppe geeignet sein.<br />

Schließlich ist SGLT1 ein wichtiger<br />

Transporter für die Glukose- und<br />

Galaktose-Absorption im Magendarmtrakt<br />

und eine langsamere<br />

Zuckeraufnahme im Darm könnte<br />

einen besseren post prandialen Blutzuckerverlauf<br />

bewirken.<br />

Außerdem führt die verzögerte Zuckerresorption<br />

zu einem Anstieg<br />

kurzkettiger Fettsäuren im Darm,<br />

was einen Anstieg von Inkretinen<br />

und dem „Sättigungshormon“<br />

PYY auslöst und damit potenziell<br />

zusätzlich günstige Effekte auf<br />

Blutzuckerverläufe und Gewichtsentwicklung<br />

hat.<br />

Das inTandem-<br />

Studienprogramm<br />

Sotagliflozin zeigte erste ermutigende<br />

Ergebnisse in Phase-II-Studien:<br />

Eine Kombination<br />

von Sotagliflozin zur<br />

üblichen Insulintherapie<br />

verbesserte bei einer<br />

GASTBEITRAG<br />

Prof. Dr. Thomas Danne<br />

Kinderkrankenhaus auf der Bult,<br />

Hannover<br />

Foto: zVg<br />

kleinen Gruppe von Menschen mit<br />

Typ-1-Diabetes das HbA 1c , führte zu<br />

geringeren Schwankungen des Blutzuckers<br />

und reduzierte die Mahlzeiten-Insulindosis<br />

im Vergleich zu<br />

Placebo.<br />

Daher wurden im Rahmen des sogenannten<br />

inTandem-Studienprogramms<br />

drei große klinische Studien<br />

über 24 bzw. 56 Wochen durchgeführt.<br />

In einer US-amerikanischen<br />

Studie mit 793 Patienten (inTandem1)<br />

und einer europäischen mit<br />

782 Patienten (inTandem2) wurde<br />

jeweils die Insulintherapie vor Sotagliflozin<br />

optimiert.<br />

inTandem-Studien: Test<br />

für dualen SGLT1/2-<br />

Hemmer bei Typ 1.<br />

Fotos: iStock/banderlog, iStock/Kumer<br />

Patienten in %<br />

<strong>10</strong>0<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

<strong>10</strong><br />

0<br />

Die kürzlich publizierte internationale<br />

Studie inTandem3 hingegen<br />

verglich die Wirkung von Sotagliflozin<br />

ohne vorherige Neueinstellung<br />

der Insulinbehandlung gegenüber<br />

Placebo bei 1405 Patienten aus<br />

19 Ländern.<br />

Gute Ergebnisse in allen<br />

drei inTandem-Studien<br />

HbA 1c < 7 % (Woche 24),<br />

ohne schwere Hypoglykämien oder DKA<br />

28,6 %<br />

Sotagliflozin<br />

Das Studienziel wurde in allen drei<br />

Untersuchungen erreicht. Es war<br />

definiert als die Überlegenheit von<br />

Sotagliflozin 400 mg plus Insulin<br />

im Vergleich zu Placebo plus Insulin<br />

hinsichtlich der Anzahl von Patienten,<br />

die einen HbA 1C < 7,0 % in<br />

Woche 24 erreichen – ohne eine Episode<br />

von schwerer Hypoglykämie<br />

oder einer diabetischen Ketoazidose<br />

(DKA) nach der Randomisierung.<br />

»Regelmäßige<br />

Kontrolle von<br />

Blutketonwerten<br />

Voraussetzung«<br />

Differenz 13,4 Prozentpunkte<br />

(95%-KI, 9,0–17,8)<br />

p < 0,001<br />

15,2 %<br />

Placebo<br />

Quelle: mod. nach Garg SK et al. N Engl J Med. <strong>2017</strong>; doi:<strong>10</strong>.<strong>10</strong>56/NEJMoa1708337, MT-Grafik<br />

Zusätzlich verbesserte die Therapie<br />

statistisch signifikant Gewichtsverlauf,<br />

Blutdruck und Behandlungzufriedenheit.<br />

Der Wirkstoff war<br />

allgemein gut verträglich.<br />

Während der 24-wöchigen Behandlungsperiode<br />

von inTandem3 kam es<br />

zu einer ähnlichen Rate an schweren<br />

Hypoglykämien für Sotagliflozin<br />

400 mg im Vergleich zu Placebo<br />

(3,0 vs. 2,4 %) und einer dosisabhängigen<br />

etwas höheren Rate von<br />

diabetischen Ketoazidosen (3,0 vs.<br />

0,6 %). Häufiger als unter Placebo<br />

traten z.B. auch Harnwegsinfekte<br />

und Übelkeit auf.<br />

Risiko: euglykämische<br />

Ketoazidose<br />

inTandem3 – die Fakten<br />

1405 erwachsene Patienten mit Diabetes<br />

mellitus Typ 1 und nicht ausreichender<br />

HbA 1c -Kontrolle (7,0–11,0 %)<br />

erhielten randomisiert nach einer<br />

zweiwöchigen Screeningperiode<br />

und einer einfach verblindeten zweiwöchigen<br />

Eingangsphase Placebo<br />

oder Sotagliflozin (400 mg) oral. Die<br />

vor der Randomisierung nicht weiter<br />

optimierte Insulinbehandlung<br />

konnte im Verlauf der 24-wöchigen<br />

Studienphase nach Einschätzung<br />

der Behandlung angepasst werden.<br />

Das HbA 1c war während der Studie<br />

allerdings verblindet.<br />

Wie Studienautorin Professor Dr. Melanie<br />

J. Davies von der Universität Leicester<br />

berichtete, erreichten 28,6 %<br />

der Patienten im Interventions- und<br />

15,2 % der Patienten im Placebo-Arm<br />

den primären Endpunkt (HbA 1c < 7 %<br />

in Woche 24 ohne eine schwere Hypoglykämie<br />

oder DKA). Der Unterschied<br />

von 13,4 % war si gnifikant<br />

(p < 0,001).<br />

Dabei zeigte sich eine deutlich bessere<br />

HbA 1c -Kontrolle bereits nach<br />

vier Wochen, wobei die Insulindosis<br />

im Interventions-Arm um median<br />

5,3 Einheiten/Tag abgenommen<br />

hatte. Das Gewicht der Patienten<br />

reduzierte sich kontinuierlich über<br />

die Zeit, während es in der Placebo-<br />

Gruppe leicht zunahm, der systolische<br />

Blutdruck verringerte sich unter<br />

Sotagliflozin stärker als unter Placebo.<br />

Schwere unerwünschte Ereignisse<br />

waren mit 6,9 % im Sotagliflozin-Arm<br />

etwas häufiger als im Placebo-Arm<br />

mit 3,3 %. Häufiger waren unter anderem<br />

Diarrhöen, die aber nur selten<br />

zum Studienabbruch führten.<br />

Hypoglykämien traten in beiden<br />

Gruppen ähnlich häufig auf, schwere<br />

Hypoglykämien waren allerdings bei<br />

denjenigen der Sotagliflozin-Gruppe,<br />

die Insulinpumpen verwendeten, etwas<br />

häufiger (3,6 % vs. 1,8 % in der<br />

Placebogruppe). Eine diabetische<br />

Ketoazidose entwickelten 3 % der<br />

Patienten in der Sotagliflozin- und<br />

0,6 % der Patienten in der Placebo-<br />

Gruppe.<br />

fk<br />

53rd EASD Annual Meeting <strong>2017</strong><br />

Da Sotagliflozin genauso wie die<br />

Substanzgruppe der SGTL2-Inhibitoren<br />

eine Ketonbildung begünstigt,<br />

ist die höhere DKA-Rate nicht überraschend.<br />

Sowohl die europäische<br />

Regulationsbehörde EMA als auch<br />

die amerikanische FDA weisen auf<br />

dieses Risiko bei der Behandlung<br />

von Typ-1- und Typ-2-Diabetes<br />

mit SGTL2-Inhibitoren hin. Insbesondere<br />

zu beachten ist, dass die<br />

Ketoazidosen mit einem normalen<br />

oder leicht erhöhten Blutzucker einhergehen<br />

können (sogenannte<br />

„euglykämische<br />

Ketoazidose“). Dies ist<br />

für eine Ketoazidose<br />

ungewöhnlich, da die<br />

Ketonkörper, die<br />

das Blut übersäuern,<br />

üblicherweise<br />

entstehen, weil die Körperzellen<br />

infolge eines Insulinmangels den<br />

hohen Blutzucker nicht verwerten<br />

können. Eine regelmäßige Kontrolle<br />

von Blutketonwerten insbesondere<br />

bei der Reduktion der<br />

Insulindosis sollte daher eine<br />

Voraussetzung für die Anwendung<br />

sein.<br />

Prof. Dr. Thomas Danne<br />

* Hersteller: Lexicon Pharmaceuticals<br />

1. Garg SK et al. N Engl J Med. <strong>2017</strong>; doi:<br />

<strong>10</strong>.<strong>10</strong>56/NEJMoa1708337


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Kongress aktuell<br />

9<br />

Kardiovaskulär kein Effekt,<br />

aber Diabetesschutz<br />

Ergebnisse zu Acarbose ernüchtern und lassen hoffen<br />

LISSABON. Viele Experten<br />

hatten sich mehr versprochen<br />

von der Acarbose Cardiovascular<br />

Evaluation (ACE). Denn<br />

in der groß angelegten Studie<br />

konnte Acarbose – anders als<br />

nach der STOP-NIDDM-Studie<br />

erhofft – die Rate kardiovaskulärer<br />

Ereignisse nicht senken.<br />

Allerdings liefert die ACE-<br />

Studie dennoch wertvolle<br />

Erkenntnisse zum Effekt von<br />

Acarbose bei chinesischen Patienten<br />

mit gestörter Glukosetoleranz und<br />

koronarer Herzerkrankung. In der<br />

STOP-NIDDM-Studie von 2003<br />

hatte es Hinweise gegeben, wonach<br />

Acarbose einen positiven Effekt auf<br />

das kardiovaskuläre Risiko bei Prädiabetes<br />

haben könnte.<br />

In der randomisierten, doppelblinden<br />

ACE-Studie wurde eine Kohorte<br />

von 6522 Patienten aus 176 ambulanten<br />

Einrichtungen in China zwischen<br />

März 2009 und Oktober 2015<br />

entweder in die Acarbose-Gruppe<br />

(n = 3272) oder in die Kontrollgruppe<br />

(n = 3250) aufgenommen und<br />

über einen Zeitraum von fünf Jahren<br />

regelmäßig untersucht. Die Patienten<br />

in der Acarbose-Gruppe erhielten<br />

zu den Mahlzeiten jeweils 50 mg<br />

des α-Glucosiade-Inhibitors Acarbose,<br />

Teilnehmer der Kontrollgruppe<br />

ein Placebo. Als Endpunkte galten<br />

schwere kardiovaskuläre Ereignisse<br />

(MACE) wie Tod, nicht-tödlicher<br />

Myokardinfarkt, nicht-tödlicher<br />

Schlaganfall, Krankenhausaufenthalt<br />

aufgrund instabiler Angina pectoris<br />

und Krankenhausaufenthalt wegen<br />

akuten Herzversagens.<br />

Kardiovaskuläre Ereignisse traten in<br />

beiden Gruppen ähnlich häufig auf:<br />

470-mal in der Acarbose-Gruppe,<br />

was einer Rate von 3,33 pro <strong>10</strong>0<br />

Patientenjahre entspricht, und 479-<br />

mal in der Placebo-Gruppe, was<br />

3,41 Fällen pro <strong>10</strong>0 Patientenjahre<br />

gleichkommt. Allerdings entwickelten<br />

in der Acarbose-Gruppe 18 %<br />

weniger Patienten einen Typ-2-Diabetes<br />

gegenüber der Placebo-Gruppe<br />

(p =0,005). Man müsste folglich<br />

über einen Zeitraum von fünf Jahren<br />

41 Patienten mit Acarbose behandeln,<br />

um eine Diabetesfall zu<br />

verhindern.<br />

„Die geringere Inzidenz von Typ-<br />

2-Diabetes durch Acarbose könnte<br />

auf längere Sicht auch die Häufigkeit<br />

kardiovaskulärer Ereignisse positiv<br />

beeinflussen“, kommentierte Erstautor<br />

Professor Dr. Rury Holman,<br />

University of Oxford, die Ergebnisse:<br />

„Immerhin wissen wir, dass ein manifester<br />

Typ-2-Diabetes das kardiovaskuläre<br />

Risiko verdoppelt.“<br />

Professor Dr. Chantal Mathieu,<br />

UZ Leuven, tendierte ebenfalls dazu,<br />

das Glas als halbvoll statt als halbleer<br />

zu betrachten: „Auch wenn Acarbose<br />

das kardiovaskuläre Risiko nicht<br />

reduziert, eignet sich das Medikament<br />

doch zur Prävention von Typ-<br />

2-Diabetes.“ Sie lenkte die Aufmerksamkeit<br />

v.a. auf das Studiendesign:<br />

„Über 90 % der Patienten stammen<br />

aus der Ethnie der Han-Chinesen.<br />

Bei Europäern hätte die Studie vielleicht<br />

andere Ergebnisse geliefert.“<br />

Dass Acarbose in der Studie keinen<br />

kardiovaskulären Benefit gezeigt<br />

hat, könnte nach Einschätzung von<br />

Prof. Mathieu drei Gründe haben:<br />

„Möglicherweise reichen 3 x 50 mg<br />

»Zur Prävention<br />

geeignet?«<br />

Zu komplexer Endpunkt?<br />

Unbehaglich fühlte sich Prof. Mathieu<br />

mit dem fünffach kombinierten MACE-<br />

Endpunkt: „Wir sollten uns klarwerden,<br />

welche kardiovaskulären Endpunkte<br />

wir wollen.“ Auch Kardiologen kritisierten<br />

kombinierte Endpunkte. Bei einem<br />

primären Endpunkt hätte man aber<br />

eine ca. zehnjährige Studie gebraucht.<br />

Acarbose nicht aus, um kardiovaskuläre<br />

Ereignisse zu beeinflussen“,<br />

mutmaßte sie. „Vielleicht reicht die<br />

Korrektur postprandialer Hyperglykämien<br />

auch nicht aus, um Risikopatienten<br />

wirksam zu schützen.“ Und sie<br />

gab zu bedenken, dass nur Patienten<br />

mit gestörter Glukosetoleranz eingeschlossen<br />

worden waren. Antje Thiel<br />

53rd EASD Annual Meeting <strong>2017</strong><br />

Foto: Björn Wylezich<br />

DE/FA/1216/0192(2)<br />

Schneller<br />

Doppelt so schnelle anfängliche<br />

Resorption verglichen mit<br />

NovoRapid ®**1<br />

Wirksam<br />

Bei Erwachsenen mit Diabetes ist Fiasp ® :<br />

Erwiesene HbA 1c<br />

- und PPG-<br />

Reduktion † bei vergleichbarer<br />

Inzidenz von Hypoglykämien<br />

wie NovoRapid ®***1<br />

Flexibel<br />

Flexible und bedarfsgerechte<br />

Anwendungszeiten, ohne den<br />

HbA 1c<br />

zu beeinträchtigen *§<br />

* Subkutane Verabreichung bis zu 2 Minuten vor Beginn und bis zu 20 Minuten nach Beginn der Mahlzeit. 1<br />

** Gezeigt bei Patienten mit Typ 1 Diabetes.<br />

*** Infolge des früheren Wirkeintritts von Fiasp ® kann eine Hypoglykämie im Vergleich zu NovoRapid ® möglicherweise früher nach der Injektion/Infusion auftreten.<br />

†<br />

Bei Gabe zur Mahlzeit.<br />

§<br />

vs. NovoRapid ® verabreicht zu den Mahlzeiten; basierend auf Daten der onset ® 1 Studie bei erwachsenen Patienten mit Typ 1 Diabetes. 2<br />

<br />

IMS MIDAS (MAT Feb <strong>2017</strong> volume).<br />

Fiasp ® ist für Typ 1 und Typ 2 Diabetes <strong>10</strong>0% verordnungs- und erstattungsfähig.<br />

1. Fiasp ® Fachinformation, aktueller Stand 2. Russell-Jones D et al. Diabetes Care <strong>2017</strong> Jul; 40(7): 943–950 3. NovoRapid ® Fachinformation, aktueller Stand<br />

Fiasp ® <strong>10</strong>0 Einheiten/ml, Injektionslösung in einem Fertigpen (FlexTouch ® ). Fiasp ®<br />

<strong>10</strong>0 Einheiten/ml, Injektionslösung in einer Patrone (Penfill ® ). Fiasp ® <strong>10</strong>0 Einheiten/ml, Injektionslösung<br />

in einer Durchstechflasche. Wirkstoff: Insulin aspart. Zusammensetzung: Arzneilich wirksamer Bestandteil:<br />

<strong>10</strong>0 Einheiten/ml Insulin aspart, gentechnisch hergestellt mithilfe rekombinanter DNS. Sonstige Bestandteile:<br />

Phenol, Metacresol, Glycerol, Zinkacetat, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, Argininhydrochlorid,<br />

Nicotinamid (Vitamin B 3<br />

), Salzsäure (zur Einstellung des pH-Wertes), Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-<br />

Wertes), Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Diabetes mellitus bei Erwachsenen. Art der<br />

Anwendung: Zur s.c. Injektion (Abdomen, Oberarme). Fiasp ® kann in Insulininfusionspumpen zur kontinuierlichen<br />

subkutanen Insulininfusion (CSII) verwendet werden. Falls notwendig, kann Fiasp ® durch medizinisches<br />

Fachpersonal intravenös verabreicht werden. Fiasp ® kann während der Schwangerschaft angewendet werden.<br />

Bei geplanter oder vorliegender Schwangerschaft und während der Stillzeit sind möglicherweise Dosisanpassungen<br />

notwendig. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Insulin aspart oder einen der sonstigen Bestandteile.<br />

Vorsicht bei der Kombination mit Pioglitazon (Spontanmeldungen von Herzinsuffizienz). Nebenwirkungen:<br />

Hypoglykämie. Reaktionen an der Injektionsstelle (Ausschlag, Rötung, Entzündung, Bluterguss, Juckreiz),<br />

allerg. Hautreaktionen (Ekzem, Ausschlag, Juckreiz, Nesselsucht, Dermatitis). Lipodystrophie, allerg. Reaktionen<br />

(generalisierter Hautausschlag, Gesichtsschwellung). Anaphylaktische Reaktionen sind möglich und können<br />

lebensbedrohlich sein. Eine Intensivierung oder schnelle Verbesserung der Blutzuckereinstellung kann mit revers.<br />

Sehstörungen, Verschlechterung der diabet. Retinopathie, akuter schmerzhafter periph. Neuropathie und periph.<br />

Ödem verbunden sein. Das Sicherheitsprofil bei sehr alten Patienten (≥ 75 Jahre) oder Patienten mit mittelschweren<br />

bis schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen ist begrenzt. Verschreibungspflichtig. Novo Nordisk A/S,<br />

Novo Allé, 2880 Bagsvaerd, Dänemark. Stand: Januar <strong>2017</strong><br />

Vom<br />

ersten<br />

Bissen<br />

an*<br />

Fiasp ® , FlexTouch ® , Penfill ® , NovoRapid ® , FlexPen ® , PumpCart ® und NovoPen ® sind eingetragene<br />

Marken der Novo Nordisk A/S, Dänemark. Accu-Chek ® ist eine eingetragene Marke der Roche<br />

Diabetes Care GmbH. mylife und YpsoPump ® sind Markenzeichen der Yposmed Gruppe.<br />

Weitere Informationen unter novonordiskpro.de<br />

Fiasp ®<br />

Eine neue,<br />

schnellere<br />

Insulinantwort<br />

zu den Mahlzeiten<br />

verglichen mit NovoRapid ®1<br />

Bewährt<br />

Eine schnellere Formulierung<br />

von Insulin aspart 1 – dem<br />

weltweit am meisten<br />

verschriebenen kurz wirksamen<br />

Insulin, mit mehr als 17 Jahren<br />

klinischem Einsatz 3<br />

NovoRapid ® FlexPen ® <strong>10</strong>0 Einheiten/ml, Injektionslösung in einem Fertigpen. NovoRapid ® Penfill ®<br />

<strong>10</strong>0 Einheiten/ml, Injektionslösung in einer Patrone. NovoRapid ® <strong>10</strong>0 Einheiten/ml, Injektionslösung<br />

in einer Durchstechflasche. NovoRapid ® PumpCart ® <strong>10</strong>0 Einheiten/ml Injektionslösung in einer<br />

Patrone. Wirkstoff: Insulin aspart. Zusammensetzung: Arzneilich wirksamer Bestandteil: <strong>10</strong>0 Einheiten/ml<br />

Insulin aspart, gentechnisch hergestellt mithilfe rekombinanter DNS. Sonstige Bestandteile: Glycerol, Phenol,<br />

Metacresol, Zinkchlorid, Natriumchlorid, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, Salzsäure, Natriumhydroxid,<br />

Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Diabetes mellitus bei Patienten ab 1 Jahr. Art der<br />

Anwendung: Zur s.c. Injektion. NovoRapid ® kann auch zur kontinuierlichen subkutanen Insulininfusion (CSII)<br />

in Pumpensystemen, die für die Insulininfusion geeignet sind, verwendet werden. NovoRapid ® PumpCart ® ist nur<br />

für die Verwendung mit geeigneten Insulin-Infusionspumpensystemen wie Accu-Chek ® Insight oder YpsoPump ®<br />

vorgesehen. Wenn nötig, kann NovoRapid ® auch intravenös verabreicht werden, jedoch nur von einem Arzt<br />

oder anderem med. Fachpersonal. Insulin aspart kann während der Schwangerschaft angewendet werden. Bei<br />

geplanter oder vorliegender Schwangerschaft und während der Stillzeit sind möglicherweise Dosisanpassungen<br />

durch den Arzt notwendig. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Insulin aspart oder einen der<br />

sonstigen Bestandteile. Vorsicht bei der Kombination mit Pioglitazon (Spontanmeldungen von Herzinsuffizienz).<br />

Nebenwirkungen: Hypoglykämie. Sehstörungen oder Ödeme zu Beginn der Behandlung. Allergische<br />

Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Rötung, Nesselsucht, Entzündungen, Blutergüsse, Schwellung<br />

oder Juckreiz). Lipodystrophien an der Injektionsstelle. Sehr selten generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen,<br />

die lebensbedrohlich sein können. Bei schneller Verbesserung der Blutzuckereinstellung vorübergehende<br />

Verschlechterung der diabet. Retinopathie und revers. akute schmerzhafte Neuropathie. Verschreibungspflichtig.<br />

Novo Nordisk A/S, Novo Allé, 2880 Bagsvaerd, Dänemark. Stand: Juni <strong>2017</strong>


<strong>10</strong> Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Der nächste<br />

GLP1-Rezeptoragonist<br />

im Sicherheitstest<br />

Ergebnisse der EXSCEL-Studie vorgestellt<br />

LISSABON. Nach den positiven Ergebnissen der LEADER- und<br />

SUSTAIN-6-Studie im vergangenen Jahr sind die Erwartungen<br />

an Studien zu kardiovaskulären Endpunkten bei der Diabetestherapie<br />

mit GLP1-Rezeptoragonisten hoch. Primär sollen solche<br />

Studien aber nicht kardioprotektive Effekte zeigen, sondern erst<br />

einmal die kardiovaskuläre Sicherheit der jeweiligen<br />

Therapeutika belegen.<br />

Der lang wirksame GLP1-Rezeptoragonist<br />

Exenatid führte<br />

in der Phase-III/IV-Studie<br />

EXSCEL 1 bei Patienten mit Typ-2-<br />

Dia betes zu keiner Erhöhung des<br />

Risikos für kardiovaskuläre Mortalität,<br />

nicht-tödlichen Myokardinfarkt<br />

oder Schlaganfall bzw. instabile<br />

Angina (major acute cardiac event;<br />

MACE) gegenüber Placebo. Damit<br />

hat die Studie ihren primären Sicherheitsendpunkt<br />

erreicht.<br />

Drei von vier Patienten mit<br />

kardiovaskulärer Geschichte<br />

Wie Professor Dr. Rury Holman,<br />

University of Oxford, betonte, war<br />

die Studie eine der größten, die je<br />

bei Patienten mit Typ-2-Diabetes<br />

durchgeführt wurde: Sie schloss<br />

weltweit 14 752 Patienten mit erhöhtem<br />

kardiovaskulärem Risiko<br />

(73 % mit bereits bestehender<br />

kardiovaskulärer Erkrankung)<br />

in einem medianen Alter von<br />

62 Jahren und mit einem medianen<br />

HbA 1c von 8,0 % ein.<br />

Die Teilnehmer erhielten randomisiert<br />

zusätzlich zu einer<br />

Standarddiabetestherapie<br />

einmal wöchentlich subkutane<br />

Injektionen von Exenatid (2 mg)<br />

oder Placebo. Die Diabetestherapie<br />

durfte während der Studie analog<br />

der Situa tion im klinischen Alltag<br />

in beiden Armen angepasst werden.<br />

Die Nicht-Unterlegenheit<br />

konnte gezeigt werden<br />

Nach einer medianen Beobachtungszeit<br />

von 3,2 Jahren hatten<br />

11,4 % der Patienten im Exenatid-<br />

Arm und 12,2 % der Patienten im<br />

Placebo-Arm ein MACE erlitten.<br />

Das entsprach einer Ereignisrate von<br />

3,7 und 4,0 pro <strong>10</strong>0 Patientenjahre<br />

in den beiden Gruppen.<br />

EXSCEL-Studie:<br />

Risiko-Check<br />

bestanden –<br />

aber Erwartung<br />

enttäuscht.<br />

Foto: fotolia/ jolygon<br />

Die Nicht-Unterlegenheit war damit<br />

gezeigt, nicht allerdings, wie von den<br />

Autoren erhofft, die Überlegenheit<br />

im Sinne einer signifikanten Reduktion<br />

von MACE durch die Exenatid-<br />

Therapie. Eine im Vorhinein definierte<br />

Subgruppenanalyse wies aber<br />

zumindest auf eine etwas geringere<br />

Gesamtmortalität im Arm mit dem<br />

Inkretinmimetikum hin.<br />

Keine Steigerung<br />

unerwünschter Ereignisse<br />

Nicht nur hinsichtlich kardiovaskulärer<br />

Endpunkte war Exenatid in<br />

dieser Studie sicher, auch kam<br />

es im Exenatid-Arm zu keiner<br />

Steigerung anderer unerwünschter<br />

Ereignisse wie<br />

Hypoglykämien, akute Pankreatitiden,<br />

Pankreaskarzinome<br />

oder medulläre<br />

Schilddrüsenkarzinome.<br />

Eine leichte Er-<br />

KOMMENTAR von Prof. Dr. Michael Nauck, Bochum<br />

EXSCEL: Knapp daneben<br />

ist auch vorbei<br />

Die Ergebnisse der EXSCEL-<br />

Studie mit Exenatid einmal<br />

wöchentlich, die vierte<br />

kardiovaskuläre „Outcome“-<br />

Studie mit einem GLP1-<br />

Rezeptor-Agonisten, haben<br />

im Hinblick auf die entscheidenden<br />

kardiovaskulären<br />

Endpunkte die Sicherheit<br />

der Behandlung in einer<br />

Population von Hochrisiko-<br />

Patienten bestätigt.<br />

Allerdings wurde eine signifikante<br />

Überlegenheit<br />

zu Placebo in Hinsicht auf<br />

„MACE“-Ereignisse sehr, sehr knapp verpasst<br />

(Risikoreduktion um 9 %; Hazard<br />

Ratio: 0,91, 95%-KI: 0,83–1,00; p = 0,06).<br />

Im Vergleich war die Risikoreduktion in<br />

der LEADER-Studie mit -13 % signifikant<br />

(HR: 0,87, 95%-KI: 0,78–0,97).<br />

Gibt es Gründe für<br />

diesen Unterschied?<br />

Wahrscheinlich ja, und sie liegen wohl<br />

in der Sorgfalt, mit der die optimale<br />

Dosis für Exenatid einmal wöchentlich<br />

bzw. Liraglutid (einmal täglich) für die<br />

Therapie des Diabetes mellitus Typ 2<br />

ermittelt wurde. Während für Liraglutid<br />

eine zweite Phase-II-Studie aufgelegt<br />

wurde, weil man mit der Dosisfindung<br />

aus den ersten Phase-II-Studien nicht<br />

zufrieden war, gab es für Exenatid einmal<br />

wöchentlich nur eine rudimentäre<br />

Phase-II-Studie mit zwei Dosen, die sich<br />

im Effekt auf glykämische Kontrolle und<br />

Körpergewicht deutlich unterschieden.<br />

höhung der Herzrate ging nicht mit<br />

mehr stationären Aufnahmen wegen<br />

einer Herzinsuffizienz einher.<br />

Prof. Holman warnte davor, aus den<br />

unterschiedlichen Studienergebnissen<br />

bei GLP1-Rezeptoragonisten<br />

hinsichtlich der kardiovaskulären<br />

Endpunkte auf deutliche Unterschiede<br />

der Wirkstoffe im klinischen<br />

Alltag zurückzuschließen. Aus seiner<br />

Sicht waren Studienpopulationen,<br />

Endpunkte, Basisdiabetestherapie,<br />

»Hinweis auf<br />

etwas geringere<br />

Mortalität«<br />

Prof. Dr.<br />

Michael Nauck<br />

Universitätsklinik<br />

Bochum<br />

Foto: zVg<br />

Eine höhere Dosis, die wahrscheinlich<br />

besser das Potenzial<br />

ausschöpfen würde,<br />

wurde nie getestet.<br />

Das Ergebnis:<br />

In einer unmittelbaren Vergleichsstudie<br />

war Liraglutid<br />

besser in der Senkung von<br />

HbA 1c und Körpergewicht,<br />

hatte aber auch mehr unerwünschte<br />

Arzneimittelwirkungen:<br />

Ein weiterer Hinweis<br />

für eine nicht gegebene<br />

Dosis-Äquivalenz.<br />

Außerdem war die Exposition gegenüber<br />

der Studienmedikation in der<br />

LEADER- höher als in der EXSCEL-Studie,<br />

möglicherweise als Konsequenz von<br />

Unterschieden in der Handlichkeit der<br />

Dosiervorrichtungen für die subkutane<br />

Gabe oder auftrendender Spritzstellen-<br />

Veränderungen. Beide Aspekte könnten<br />

aber wesentlichen Einfluss auf den Therapieerfolg<br />

nehmen.<br />

Stellt man die Frage, ob das (qualitative)<br />

Muster der Effekte in der EXSCEL-Studie<br />

nahelegt, dass hier ein GLP1-Rezeptor-Agonist<br />

gewirkt hat, so lautet die<br />

Antwort wohl: Ja. Stellt man darüber<br />

hinaus aber die Frage, ob Exenatid einmal<br />

wöchentlich gleichermaßen wie<br />

Liraglutid geeignet ist, kardiovaskuläre<br />

Ereignisse und Todesfälle zu verhindern,<br />

erkennt man deutliche (quantitative)<br />

Unterschiede, die bei der Auswahl des<br />

Medikamentes für einzelne Patienten<br />

in der Regel eine Rolle spielen sollten.<br />

Studien- und Expositionsdauer zu<br />

verschieden.<br />

Effekte für die ganze<br />

Substanzklasse vermutet<br />

Für ihn ist aber klar, dass die GLP1-<br />

basierten Therapien hinsichtlich<br />

kardiovaskulärer Ereignisse sowie<br />

anderer Nebenwirkungen sicher<br />

sind und auch bei kardiovaskulären<br />

Erkrankungen verabreicht werden<br />

können. Und er geht nach einer Zusammenschau<br />

der Daten aus ELIXA,<br />

LEADER, SUSTAIN-6 und EXSCEL<br />

für die ganze Substanzklasse von einem<br />

Potenzial für eine Reduktion<br />

von MACE und Gesamtmortalität<br />

aus.<br />

Friederike Klein<br />

1. RR Holman et al. N Engl J Med <strong>2017</strong>; DOI:<br />

<strong>10</strong>.<strong>10</strong>56/NEJMoa1612917<br />

53rd EASD Annual Meeting <strong>2017</strong><br />

Diabetes-Risiko-<br />

Test<br />

Der DRT kann einfach, schnell und präzise<br />

ein individuelles Risiko bestimmen,<br />

innerhalb der nächsten fünf Jahre an Typ-2-<br />

Diabetes zu erkranken.<br />

Der Test ist auch online abrufbar:<br />

drs.dife.de<br />

In Deutschland gibt es momentan nur<br />

171 Fachpsychologen<br />

&<br />

55 Psychodiabetologen.<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten finden<br />

Sie hier: http://bit.ly/2hNBHI9<br />

„Empfehlungen <strong>2017</strong>“<br />

der Deutschen Hochdruckliga<br />

Die DHL hält trotz der SPRINT-Studie<br />

an moderaten Zielwerten fest.<br />

Sie rät zu regelmäßigen und exakten<br />

Blutdruckmessungen.<br />

Alle Empfehlungen zum Nachlesen gibt es<br />

hier: https://goo.gl/YxUUii


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Kongress aktuell<br />

11<br />

Transgender und Diabetes<br />

als schwieriger Mix<br />

Hormongaben können den Stoffwechsel belasten<br />

LISSABON. Transgender Diabetespatienten,<br />

die im Zuge<br />

einer Geschlechtsangleichung<br />

mit Hormonen behandelt werden,<br />

haben eine schlechtere<br />

Stoffwechseleinstellung als andere<br />

Patienten mit Diabetes.<br />

„Wir wissen zwar, dass die im Zuge<br />

einer Geschlechtsangleichung verwendeten<br />

Hormone Blutfette, Blutdruck,<br />

Körpergewicht und Blutzucker<br />

beeinflussen können. Doch<br />

leider kennen wir bislang nicht ihren<br />

spezifischen Einfluss auf das Diabetesrisiko<br />

oder den Krankheitsverlauf.“<br />

Um eine erste kleine Datenbasis zu<br />

schaffen, analysierte Dr. Kapsner die<br />

Daten aller 300 Transgender-Patienten<br />

ihrer multidisziplinären Klinik.<br />

Insgesamt neun von ihnen hatten<br />

Diabetes: Ein Transmann und drei<br />

Transfrauen mit Typ-1-Diabetes<br />

sowie fünf Transfrauen mit Typ-<br />

2-Diabetes.<br />

Die Ergebnisse ihrer Studie zeigen,<br />

dass Transgender-Personen mit Diabetes<br />

selbst in einer spezialisierten<br />

und multidisziplinär besetzten Klinik<br />

empfohlene Stoffwechselziele<br />

nicht erreichen. Alle von ihnen hatten<br />

zum Teil deutlich höhere HbA 1c -<br />

Werte als von der American Diabetes<br />

Association (ADA) empfohlen.<br />

Während diejenigen mit Typ-1-Diabetes<br />

unter den Transgender-Personen<br />

normalgewichtig waren, lag der<br />

BMI bei Transfrauen mit Typ-2-Diabetes<br />

bei durchschnittlich 39 kg/m 2 .<br />

Das hohe Körpergewicht machte<br />

»Erste kleine<br />

Datenanalyse«<br />

Hohe Stresslevel<br />

Dr. Kapsner verwies auf die hohe Rate psychischer Erkrankungen bei ihren<br />

Patienten: So hatten zwei der drei Transfrauen mit Typ-1-Diabetes Drogenprobleme<br />

und alle drei zeigten Verhaltensauffälligkeiten. Bei den Transfrauen<br />

mit Typ-2-Diabetes waren vier von fünf verhaltensauffällig. „Transgender zu<br />

sein, ist keine Krankheit, doch es kann zu hohen Stressleveln führen“, erklärte<br />

Dr. Kapsner und verwies auf die mit etwa 40 % extrem hohe Raten an Suizidversuchen.<br />

„Transgender Diabetespatienten brauchen deshalb neben einer<br />

guten endokrinologischen und diabetologischen Therapie auch dringend<br />

psychiatrische Betreuung.“<br />

sich auch in den Blutfetten bemerkbar:<br />

So wiesen die Betroffenen hohe<br />

LDL- und niedrige HDL-Cholesterinwerte<br />

auf. Bei den Transfrauen<br />

fielen auch erhöhte Triglyzeridwerte<br />

auf, die möglicherweise in Zusammenhang<br />

mit der Östrogentherapie<br />

und dem Diabetes standen. thie<br />

53rd EASD Annual Meeting <strong>2017</strong>, ePoster # 653<br />

US-amerikanischen Schätzungen<br />

zufolge fühlen sich etwa<br />

871 von <strong>10</strong>0 000 Menschen<br />

einem anderen als ihrem angeborenen<br />

Geschlecht zugehörig und gelten<br />

als Transgender. „Dabei bleibt natürlich<br />

nicht aus, dass auch die eine<br />

oder andere Transgender-Person<br />

Diabetes hat“, erklärte Dr. Patricia<br />

Kapsner, University Of New Mexico,<br />

Hospital Medicine Specialties<br />

Symptomatische<br />

Hyperurikämie<br />

Foto: iStock/SolStock<br />

Clinic in Albuquerque, New Mexico.<br />

Sie präsentierte ein Poster mit den<br />

Daten einer kleinen Studie zur Versorgung<br />

von Transgender-Patienten<br />

mit Diabetes.<br />

Daten von neun Transgender<br />

mit Diabeteserkrankung<br />

»Stoffwechselziele<br />

werden<br />

nicht erreicht«<br />

DE-FEB-23-<strong>2017</strong>_m1 WM-17-0013<br />

Gicht ist eine Systemerkrankung 1<br />

1 Tausche, A.-K., Manger, B., Müller-Ladner, U., Schmidt, B., Z Rheumatol. 2012; 71(3) :224 -230<br />

2 Adenuric ® Fachinformation, Januar <strong>2017</strong>.<br />

Adenuric ® 80 mg Filmtabletten; Adenuric ® 120 mg Filmtabletten. Wirkstoff:<br />

Febuxostat. Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält: Febuxostat 80 mg bzw. 120 mg.<br />

Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose,<br />

Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hyprolose, Croscarmellose-Natrium, Siliciumdioxid-Hydrat.<br />

Filmüberzug: Opadry II gelb, 85F42129 enthält: Poly(vinylalkohol), Titandioxid (E171),<br />

Macrogol 3350, Talkum, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H 2<br />

O (E172). Anwendungsgebiete:<br />

Behandlung der chronischen Hyperurikämie bei Erkrankungen, die bereits zu<br />

Uratablagerungen geführt haben (einschl. eines anamnestisch bekannten od.<br />

aktuell vorliegenden Gichtknotens u./od. einer Gichtarthritis) bei Erwachsenen.<br />

Adenuric ® 120 mg zusätzl.: Vorbeugung u. Behandlung einer Hyperurikämie bei<br />

erwachsenen Patienten mit hämatologischen Malignomen, die sich einer Chemotherapie<br />

mit einem mittleren bis hohen Risiko für ein Tumorlyse-Syndrom unterziehen. Gegenanzeigen:<br />

Überempfindlichkeit gg. Febuxostat od. einen<br />

der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Häufig:<br />

akute Gichtanfälle, Kopfschmerzen, Durchfall, Übelkeit,<br />

Leberfunktionsstörungen, Hautausschlag, Ödem. Gelegentlich:<br />

Thyreotropin im Blut erhöht, Diabetes mellitus, Hyperlipidämie, verminderter<br />

Appetit, Gewichtszunahme, verminderte Libido, Schlaflosigkeit, Schwindel, Parästhesie,<br />

Hemiparese, Somnolenz, Geschmacksveränderung, Hypoästhesie, Hyposmie, Vorhofflimmern,<br />

Palpitationen, EKG anomal, Hypertonie, Flush, Hitzewallungen, Dyspnoe,<br />

Bronchitis, Infektionen der oberen Atemwege, Husten, Bauchschmerzen, aufgetriebener<br />

Bauch, gastroösophageale Refluxkrankheit, Erbrechen, Mundtrockenheit, Dyspepsie,<br />

Verstopfung, hohe Stuhlfrequenz, Flatulenz, gastrointestinale Beschwerden, Cholelithiasis,<br />

Dermatitis, Urtikaria, Pruritus, Hautverfärbungen, Hautläsion, Petechien, fleckiger,<br />

makulo-papulöser oder papulöser Ausschlag, Arthralgie, Arthritis, Myalgie, Schmerzen<br />

des Stütz- und Halteapparates, Muskelschwäche, Muskelkrampf, Muskelspannung,<br />

Bursitis, Nierenversagen, Nephrolithiasis, Hämaturie, Pollakisurie, Proteinurie, erektile<br />

Dysfunktion, Abgeschlagenheit, Brustkorbschmerz/-beschwerden, erhöhte Blutwerte<br />

(Amylase, Kreatin, Kreatinin, Harnstoff, Triglyzeride, Cholesterin, Laktatdehydrogenase,<br />

Kalium), erniedrigte Blutwerte (Thrombozyten, Leukozyten, Lymphozyten, Hämoglobin,<br />

Hämatokrit). Selten: Panzytopenie, Thrombozytopenie, anaphylakt. Rkt., Arzneimittelüberempfindlichkeit,<br />

verschwommenes Sehen, Gewichtsabnahme, gesteigerter<br />

ADENURIC ® ist eine eingetragene Handelsmarke von Teijin Limited, Tokio, Japan<br />

Nicht empfohlen<br />

Bei Patienten mit ischämischer Herzkrankheit oder dekompensierter<br />

Herzinsuffizienz wird die Behandlung mit Febuxostat nicht empfohlen. 2<br />

Appetit, Anorexie, Nervosität, Tinnitus, Pankreatitis, Mundulzeration, Hepatitis, Ikterus,<br />

Leberschädigung, toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Angioödem,<br />

Arzneimittelwirkung mit Eosinophilie und system. Symptomen, generalisierter<br />

Hautausschlag (schwerwiegend), Erythem, schuppiger, follikulärer, blasiger oder pustulöser<br />

Ausschlag, Ausschlag mit Juckreiz, roter konfluierender od. masernförmiger<br />

Ausschlag, Alopezie, Hyperhidrose, Rhabdomyolyse, Gelenksteife, muskuloskelettale<br />

Steifigkeit, tubulo-interstitielle Nephritis, Harndrang, Durst, erhöhter Blutzucker, verlängerte<br />

aPTT, erniedrigte Erythrozytenzahl, erhöhte Blutwerte (alkalische Phosphatase,<br />

Kreatinphosphokinase). Adenuric ® 120 mg zusätzl.: Gelegentlich: Linksschenkelblock,<br />

Sinustachykardie, Blutung. Warnhinweis: Enthält Lactose. Verschreibungspflichtig.<br />

Weitere Einzelheiten enthalten die Fach- und Gebrauchsinformation, deren aufmerksame<br />

Durchsicht empfohlen wird. Pharmazeutischer Unternehmer: MENARINI<br />

INTERNATIONAL OPERATIONS LUXEMBOURG S.A. Örtlicher Vertreter in Deutschland:<br />

BERLIN-CHEMIEAG,12489 Berlin.Adenuric ®<br />

ist eine eingetragene Handelsmarke von<br />

Teijin Limited, Tokio, Japan (Stand: 01.17)<br />

170925_Adenuric_4780_AnzBlau-228x297_B0_RZ_ts.indd 1 25.09.17 12:21


12 Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Die Reisestipendiaten<br />

zusammen<br />

mit ihren Mentoren.<br />

Fotos: Dr. Alexander Jarasch/DZD,<br />

fotolia/rea_molko<br />

Vier Tage auf dem EASD<br />

Erlebnisberichte der <strong>DDG</strong>-Reisestipendiaten<br />

LIssabon. 20 Nachwuchswisssenschaftler konnten sich über<br />

ein Reisestipendium der <strong>DDG</strong> für den EASD-Kongress freuen.<br />

Ihre ganz persönlichen Eindrücke lesen Sie hier.<br />

Ich nahm das erste Mal an einem internationalen Kongress teil und war sowohl von der<br />

schieren Größe des Geländes als auch von der Vielfalt des Programms sehr beeindruckt.<br />

Beim Kick-Off Meeting am Dienstagmorgen lernten wir uns untereinander und auch<br />

die Mentoren kennen, die uns durch ihr Know-how zur Seite stehen würden, und bildeten<br />

erste Interessensgrüppchen, in denen wir in den nächsten Tagen an Talks und<br />

Poster-Rundgängen teilnahmen und uns unser individuelles Programm aus dem weitreichenden<br />

Angebot zusammenstellten.<br />

Da ich mich im Rahmen meiner Promotion mit bariatrischer Chirurgie und deren<br />

Auswirkungen auf Lebensqualität, aber auch auf assoziierte Erkrankungen befasse,<br />

lag hier auch bei den besuchten Veranstaltungen mein Schwerpunkt. Bei meiner Literaturrecherche<br />

las ich häufig, dass die genauen Zusammenhänge zwischen den rein<br />

restriktiven Effekten der Operation, zusätzlicher Malresorption und Veränderungen im<br />

Hormonhaushalt der Patienten mit Konsequenzen für Gewichtsabnahme und Verlauf<br />

assoziierter Erkrankungen bislang nicht als abschließend geklärt gelten. Spannend<br />

fand ich, dass einige Speaker hier anknüpfend Ergebnisse aus diesbezüglichen, teils<br />

explorativen Studien vorstellten, und zum Beispiel die nahrungsabhängige- und unabhängige<br />

Ausschüttung von Gallensäuren bei entsprechend operierten Patienten<br />

untersuchten.<br />

Da für mich als Doktorandin das Herangehen an wissenschaftliche Texte, Veröffentlichungen<br />

und schließlich das Schlussfolgern für die eigene Arbeit ebenso neue wie<br />

wichtige Schritte sind, gefiel mir dieser Einblick sehr gut und war nicht zuletzt unfassbar<br />

motivierend.<br />

Der internationale Austausch, auch abseits der fixen Programmpunkte, prägte den<br />

Kongress, auch unter uns Reisestipendiatinnen und -stipendiaten und ebenso mit den<br />

Mentoren, die sich trotz des eigenen vollen Kongressprogramms Zeit für uns nahmen.<br />

Nicht zuletzt trugen natürlich das sonnige Wetter und der Treffpunkt Lissabon dazu<br />

bei, die Kongresstage in jeder Hinsicht zu einer tollen, bereichernden Erfahrung<br />

werden zu lassen. Sollte sich für mich erneut die Möglichkeit ergeben, über ein Reisestipendium<br />

am Kongressprogramm teilzunehmen, so würde ich dies jederzeit gern<br />

wiederholen.<br />

Anna Fobbe<br />

Herr Prof. Danne<br />

hat sich die Zeit genommen,<br />

uns vom<br />

Leben eines Wissenschaftlers<br />

zu<br />

berichten und auf<br />

alle anfallenden<br />

Fragen intensiv<br />

und ausführlich<br />

einzugehen. Davon<br />

habe ich sehr<br />

profitiert.<br />

Lena Waldenmaier<br />

Insgesamt war das<br />

Reisestipendium<br />

zum EASD <strong>2017</strong> für<br />

mich eine einmalige<br />

Chance, um als<br />

angehende Nachwuchsmedizinerin<br />

im „Melting Pot“<br />

mit erfahrenen<br />

Wissenschaftlern<br />

und klinischen<br />

Experten viele<br />

hochspezielle Themen<br />

des Diabetes<br />

zu entdecken, die<br />

in Zukunft vertieft<br />

werden können.<br />

Vielen Dank!<br />

Marie Wernecke<br />

Renate Luzía Barbosa-Yañez<br />

Von Argentinien bis Japan, von Australien bis Kanada, von Südafrika bis<br />

Schweden – ich würde wagen zu sagen, dass mehr als <strong>10</strong>0 Nationalitäten<br />

aus verschiedenen Schwerpunkten kamen, um ihre Arbeit vorzustellen,<br />

entweder als Poster oder mündlicher Vortrag, und natürlich um „Knowhow“<br />

auszutauschen. Daher musste die Auswahl der Lectures und Poster<br />

Sessions, die man unbedingt anhören wollte, strategisch erfolgen.<br />

Nach ungefähr 15 besuchten Sessions; zwischen Lectures, mündlichen<br />

Präsentationen und Poster Sessions, kombiniert mit wahrscheinlich 15 Cappuccinos,<br />

darf ich als persönlichen Höhepunkt der Konferenz die 49. Claude<br />

Bernard Lecture in der Roma Halle gelten lassen. Darauf habe ich mich<br />

mit hohen Erwartungen gefreut. In knapp 45 Minuten wurden entscheidende<br />

Einblicke in die Mechanismen der Gluko-Inkretin-Hormonwirkung<br />

und die Identifizierung von Glukose-Sensing-Mechanismen gegeben,<br />

insbesondere im Gehirn, was den glukosezentrischen Mechanismus in<br />

der Diabetespathogenese hervorhebt.<br />

Weiterhin hatte ich selbst die Möglichkeit, meine Arbeit vor ca. 2000 Zuschauern<br />

vorzustellen. Dieses Gefühl aus einer Mischung zwischen Schmetterlingen<br />

im Bauch, Knoten im Hals und Gedächtnisschwund vor der<br />

Präsentation und plötzlichem Adrenalin-Schub mit dem ersten Schritt<br />

auf das Podium ist unvergleichbar.<br />

Meiner Meinung nach zeigten alle Vorträge, bei denen ich anwesend war,<br />

eine hohe Kompetenz und leiteten interessante Diskussionen ein. „Ein<br />

guter Poster-Vortrag startet die Diskussionen und Konversationen.“ Diese<br />

Aussage habe ich vielmals gehört, aber erst beim letzten Poster-Event<br />

verstanden, als der Beitrag, dass Lebensmittel-Verpackungsmaterial aus<br />

Kunststoff schädlich für die menschliche Gesundheit sein könnte – im Speziellen<br />

für die ß-Zellen durch sogenannte „Endocrine-disrupting-chemicals“<br />

–, vorgestellt wurde. Das Thema war für mich unerwartet, die Forscherin<br />

sorgte allerdings dafür, dass der Wissensdurst der Zuschauer während<br />

ihres Vortrags kontinuierlich stieg.<br />

In dieser Konferenzwoche konnte ich hilfreiche Anregungen für mein eigenes<br />

Forschungsprojekt sammeln und mich über den neuesten Stand und<br />

sogar neue Gebiete der Diabetesforschung informieren. Ich habe kreative<br />

junge Forscher verschiedener Disziplinen aus aller Welt kennenlernen dürfen<br />

und potenzielle Kontakte für interessante Forschungskooperationen<br />

geknüpft. Ich bin der <strong>DDG</strong> für das Reisestipendium daher sehr dankbar.<br />

Dass es immer wieder Angebote<br />

der Mentoren der <strong>DDG</strong><br />

gab, sich nach bestimmten<br />

Vorträgen mit ihnen zu treffen<br />

und zusätzliche Informationen<br />

zu erhalten, war eine tolle Idee.<br />

Auch der Kontakt mit den anderen<br />

Reisestipendiaten war an<br />

sich schon super, da man sich<br />

über die individuellen Schwerpunkte<br />

der Diabetologie austauschen<br />

konnte und sich in der<br />

großen Masse der Teilnehmer<br />

nicht verloren vorkam.<br />

Miriam Düll<br />

Zu einem meiner Highlights auf dem EASD-Kongress<br />

gehörte der Vortrag von Peter J. Grant. Seit EMPA-REG<br />

wird angenommen, dass sich die SGLT2-Inhibitoren<br />

bei Typ-2-Diabetespatienten präventiv auf kardiovaskuläre<br />

Ereignisse und Mortalität auswirken. Natürlich<br />

ist das Interesse hier riesig. Gerade auch im Bereich<br />

der Grundlagenforschung. Wurde doch davon ausgegangen,<br />

dass die SGL-Transporter einfach nur in<br />

den Nieren anzutreffen waren. Mittlerweile hat man<br />

SGLT2 schon in den alpha-Muskelzellen am Herzen<br />

gefunden. Grant stellte interessante Erkenntnisse in<br />

Bezug auf Thrombozyten und residuelles Risiko von<br />

Typ-2-Diabetes-mellitus(T2DM)-Patienten nach perkutaner<br />

Coronarintervention (PCI) vor. Grund hierfür<br />

scheint das schlechtere Ansprechen der T2DM-Patienten<br />

auf die duale Plättchenhemmung zu sein. Aus<br />

Sicht der Studie könnte dies mit der vielfach bestätigten,<br />

erhöhten Anzahl von unreifen sogenannten<br />

retikulierten Thrombozyten bei Diabetes mellitus<br />

liegen. Durch FACS, ELISA und Histologieexperimente<br />

im Maustiermodell konnte ein Mechanismus für die<br />

erhöhte Anzahl retikulierter Thrombozyten überzeugend<br />

postuliert werden: Durch eine Hyperglykämie<br />

in der Maus konnte eine inflammatorische neutrophilenabhängige<br />

Stimulierung von Kupffer-Zellen<br />

in der Leber nachgewiesen werden. Die dadurch<br />

resultierende IL-6-Produktion führte in der Leber<br />

zu einer erhöhten Thrombopoetin-Ausschüttung,<br />

die wiederum Progenitorzellen im Knochenmark<br />

zur Expansion und Proliferation (über c-MPL) und<br />

damit zu einer erhöhten Zahl von retikulierenden<br />

Thrombozyten führte. Aufregenderweise konnte eine<br />

Therapie mit SGLT2-Inhibitoren diese diabetesinduzierte<br />

Thrombozytose inhibieren.<br />

Insgesamt hat mich der EASD-Kongress in seiner<br />

Größe, Internationalität und Verzahnung von präklinischer<br />

und klinischer Forschung sehr beeindruckt.<br />

Gerade auch die Vernetzung mit ähnlich interessierten<br />

Mitstipendiaten empfand ich als stark bereichernd,<br />

genauso wie die fachlichen Anmerkungen<br />

der Mentoren. Dafür ein großes Dankeschön.<br />

Yannik Gkanatsas


VITAMIN B12-MANGEL<br />

DURCH METFORMIN-THERAPIE<br />

DIE NR.1<br />

IN DER ARZT-<br />

VERORDNUNG 1<br />

Höchste Dosierung in einem Arzneimittel:<br />

1.000 μg in Dragee-Form<br />

So effektiv wie die parenterale Therapie 2<br />

Wirkstark dank Intrinsic-Factor-unabhängiger Aufnahme,<br />

auch bei Patienten mit Resorptionsstörung<br />

Einfache und sichere Anwendung:<br />

nur 1 Dragee täglich<br />

1 Unter den oralen Darreichungsformen. B12 Ankermann ® Dragees sind das am häufigsten von Ärzten verordnete orale Vitamin B12-Arzneimittel in Deutschland. Quelle: Darwin-Datenbank (2016), Vitamin B12 rein, A11F0.<br />

2 Bolaman Z et al. Oral Versus Intramuscular Cobalamin Treatment in Megaloblastic Anemia. J Clinical Therapeutics 2003; 25(12): 3124-34.<br />

B12 Ankermann ® . Zusammensetzung: Arzneil. wirksame Bestandt.: 1überzogene Tablette enthält: Wirkstoff: Cyanocobalamin (Vitamin B12) <strong>10</strong>00μg. Sonst. Bestandt.: Povidon K 30, Stearinsäure (Ph. Eur.), Montanglycolwachs,<br />

Lactose-Monohydrat, Sucrose, Arabisches Gummi, Talkum, Calciumcarbonat, Titandioxid, Weißer Ton, Macrogol 6000, Macrogolglycerolhydroxystearat (Ph. Eur.), Natriumdodecylsulfat, Croscarmellose-Natrium,<br />

Hypromellose, Hydroxypropylcellulose, mittelkettige Triglyceride. Glutenfrei, enthält Lactose. Anwendungsgebiete: Vitamin B12-Mangel, d. sich in Reifungsstörungen d. roten Blutzellen (Störungen d. Hämatopoese, wie<br />

hyperchrome makrozytäre Megaloblastenanämie, perniziöse Anämie und andere makrozytäre Anämien) u./od. neurologischen Störungen, wie funikulärer Spinalerkrankung (Rückenmarksschädigung) äußern kann. Gegenanzeigen:<br />

Überempfindlichkeit gegen d. Wirkstoff Vitamin B12 od. einen d. sonst. Bestandt. Nebenwirkungen: Selten (>0,01% -


14 Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Amerikanische Insulinpreise:<br />

Eine hochkomplexe Angelegenheit!<br />

In den USA ein viel diskutiertes Thema | Welche Relevanz besteht für Deutschland?<br />

SAN DIEGO/DÜSSELDORF. Die Kosten für Insulin sind in den<br />

USA ein ausgesprochen heißes Eisen. Auch beim ADA-Kongress<br />

gab es spannende Präsentationen zu dem Thema. So hatte Bob<br />

Ratner, der ehemalige Chief Scientific und Medical Officer der<br />

ADA, auf die Frage „Was ist die Lösung für hohe Insulinpreise?“<br />

eine klare Antwort: „Die einzige echte Lösung ist, dass jemand<br />

weniger Geld verdienen muss.“<br />

Als äußerst kompliziert und<br />

intransparent bezeichnete<br />

Ratner das US-System der<br />

Preisgestaltung. Es ist schwierig zu<br />

verstehen, wohin der Großteil des<br />

Geldes geht. Fakt ist, dass die Rabatte,<br />

die die „Apotheken-Leistungsmanager“<br />

(engl.: Pharmacy Benefit<br />

Manager; PBM) bekommen, von 67<br />

Milliarden US-Dollar im Jahr 2013<br />

auf knapp <strong>10</strong>6 Milliarden Dollar im<br />

Jahr 2015 angestiegen sind.<br />

Erhoffte Einspareffekte<br />

durch Biosimilars<br />

Ratner betonte, dass ein angemessenes<br />

Preisniveau von Insulin wichtig<br />

ist, um Forschung und Entwicklung<br />

zu finanzieren. Zudem wird mit<br />

dem Verdienst der Firmen in den<br />

USA die Bereitstellung von Insulin<br />

in Ländern mit niedrigem und mittlerem<br />

Einkommen unterstützt. Er<br />

monierte jedoch: „Die PBM bieten<br />

keinen zusätzlichen Wert und deren<br />

steigende Kosten sind etwas, das wir<br />

loswerden können!“<br />

Seiner Meinung nach sind freie<br />

Wettbewerbsmechanismen am<br />

Markt am Erfolg versprechendsten,<br />

»Reduzierte<br />

Kosten durch<br />

freien Markt«<br />

um die Insulinkosten „runter zu bekommen“,<br />

z.B., wenn mehr Biosimilar-Insuline<br />

auf den Markt kommen.<br />

Bisher war der Preisvorteil bei dem<br />

ersten Biosimilar Insulin glargin<br />

mit ca. 15 % aber nicht so deutlich,<br />

wie mancher gehofft hatte. Im Allgemeinen<br />

ist es wohl so, dass sich<br />

eine deutliche Preisreduktion erst<br />

bemerkbar macht, wenn zwei oder<br />

mehr Biosimilars verfügbar sind.<br />

Da in naher Zukunft mit weiteren<br />

Biosimilar-Insulinen zu rechnen ist<br />

(auch in Deutschland), sind baldige<br />

Preisanpassungen denkbar.<br />

Genaue Zusammensetzung<br />

der Insulinpreise ist unbekannt<br />

Als vielversprechend sieht Ratner<br />

auch die Möglichkeiten von Programmen,<br />

die sich direkt an den<br />

Verbraucher wenden. So stellt der<br />

günstige Preis einer großen US-<br />

Warenhauskette für Humaninsulin<br />

ein gutes Beispiel dafür dar, wie das<br />

komplexe Versicherungs-/PBM-/<br />

Rabatt-System vollständig umgangen<br />

werden kann.<br />

Aktuell ist in den USA eine Reihe<br />

von Rechtsstreitigkeiten anhängig<br />

(die sogar von einzelnen US-Staaten<br />

initiiert wurden!). Nach Ansicht<br />

von Ratner könnten diese rasch zu<br />

massiven Änderungen bei den Insulinpreisen<br />

führen. Insbesondere infolge<br />

der Transparenz, die dadurch<br />

in diesem undurchsichtigen Bereich<br />

erzwungen werden könnte – wenn<br />

die verschiedenen Stakeholder ihre<br />

vertraglichen Vereinbarungen offenlegen<br />

müssten. Auch wir in Deutschland<br />

wissen nicht wirklich, wie sich<br />

die Insulinpreise zusammensetzen,<br />

d.h., welche Rabatte die Krankenversicherungen<br />

mit den Herstellern<br />

ausgehandelt haben.<br />

Staatliche Krankenversicherung<br />

mit gutem Hebelarm<br />

US-Preisgestaltung für Insulin<br />

VERSICHERUNGS-<br />

UNTERNEHMEN<br />

KRANKENKASSE<br />

Gebühr<br />

für Service<br />

„PHARMACY<br />

BENEFIT<br />

MANAGER“<br />

Zusätzlicher Kostenfaktor:<br />

Selbstbeteiligung<br />

Positivliste Rang<br />

Zusatzversicherung<br />

Foto: iStock/adventtr<br />

Premium<br />

Versicherung<br />

PATIENT<br />

APOTHEKE<br />

ARZNEIMITTEL-<br />

HERSTELLER<br />

Zuzahlung<br />

Ratner zeigte sich jedoch skeptisch<br />

zu den Möglichkeiten durch gesetzgeberische<br />

oder regulatorische<br />

Vorgaben eine (kurzfristige) Verbesserung<br />

bei den Insulinpreisen zu<br />

erreichen. Es hat wohl eine relevante<br />

politische Diskussion gegeben zur<br />

Frage der hohen Medikamentenkosten<br />

und der gesetzgeberischen<br />

Lösung dieses Problems. Hier bietet<br />

die staatliche Krankenversicherung<br />

für ältere Menschen in den USA einen<br />

guten Hebelarm, da diese quasi<br />

„staatlich“ Preisvorgaben machen<br />

kann. Allerdings sind die damit verknüpften<br />

legislativen Prozesse ausgesprochen<br />

langsam.<br />

Den Vorschlag, mehr Wettbewerb<br />

zu induzieren durch Import von<br />

Insulin aus anderen, weniger regulierten<br />

Märkten, lehnte er aber ab.<br />

Er befürchtet negative sicherheitsrelevante<br />

Konsequenzen, z.B. durch<br />

eine nicht gesicherte Qualität des<br />

importierten Insulins.<br />

Prof. Dr. Lutz Heinemann<br />

Ausgehandelte Zahlungen<br />

Rabatt<br />

Produkt<br />

Zahlung<br />

ARZNEIMITTEL-<br />

GROSSHANDEL<br />

Quelle: Nach Vortrag von Bob Ratner, MT-Grafik<br />

Gewichtsnormalisierung beim Kind beugt Diabetes vor<br />

Metabolisches Gedächtnis scheint in jungen Jahren noch nicht verfestigt<br />

SAN DIEGO. Ausgeprägte Adipositas<br />

erhöht das Diabetesrisiko schon bei<br />

Kindern. Die gute Nachricht: Wenn es<br />

gelingt, das Gewicht in jungen Jahren<br />

zu normalisieren, sinkt auch das Diabetesrisiko<br />

auf Normalmaß.<br />

Wie gravierend sich Übergewicht<br />

auf die Stoffwechselentwicklung<br />

auswirkt, demonstriert eine<br />

Studie, für die 2728 Kinder bzw.<br />

4317 Jugendliche amerikanischindianischer<br />

Abstammung bis zum<br />

45. Geburtstag beobachtet wurden.<br />

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein<br />

Kind später einen Typ-2-Diabetes<br />

entwickelte, korrelierte direkt mit<br />

dem Schweregrad des Übergewichts,<br />

berichtete Studienleiter Dr.<br />

Madhumita Sinha von der US-Behörde<br />

NIDDK*. Kinder, deren BMI<br />

über der 95. Alters-Perzentile lag,<br />

hatten ein zwölfmal höheres Risiko<br />

als normalgewichtige Gleichaltrige,<br />

mit 20 Jahren diabeteskrank zu sein.<br />

Abnehmen schon im Kindesalter<br />

lohnt sich<br />

Im Alter von 45 Jahren holten die<br />

Normalgewichtigen zwar auf, aber<br />

die Diabetesrate der Übergewichtigen<br />

lag immer noch dreifach darüber.<br />

Selbst bei bereits starkem<br />

Übergewicht steigt das Risiko immer<br />

noch an, wenn die Menschen weiter<br />

zunehmen, so Dr. Sinha.<br />

Es lohnt sich, schon im Kindesalter<br />

eine Gewichtsnormalisierung anzustreben,<br />

zeigt eine europäische Studie,<br />

die Dr. Lise Bjerregaard vom<br />

Klinikum Frederiksberg präsentierte.<br />

Keine Selbstverständlichkeit:<br />

Denkbar wäre nämlich auch, dass<br />

das metabolische Gedächtnis bereits<br />

»Risiko lässt sich<br />

noch ändern«<br />

so verfestigt ist, dass Gewichtsverlust<br />

am Diabetesrisiko nichts mehr zu<br />

ändern vermag.<br />

Priorität für die<br />

Gewichtsreduktion<br />

Die Studie, Teil des DynaHEALTH-<br />

Projekts der EU-Kommission, analysierte<br />

Daten von rund 62 500 Männern<br />

aus einem dänischen Register,<br />

von denen Größen- und Gewichtsangaben<br />

aus der Kindheit und dem<br />

jungen Erwachsenenalter vorlagen:<br />

5,4 % waren mit sieben Jahren übergewichtig<br />

gewesen, 8,2 % zwischen<br />

17 und 26 Jahren. Das ging mit einer<br />

erhöhten Diabetesinzidenz einher.<br />

Aber: Wer aus seinem Übergewicht<br />

„herausgewachsen“ war, als junger<br />

Erwachsener also Normalgewicht<br />

erreicht hatte, wies kein höheres<br />

Dia betesrisiko auf als jemand, der<br />

immer Normalgewicht hatte. „Unsere<br />

Ergebnisse zeigen, wie wichtig<br />

es ist, dass übergewichtige Kinder<br />

Normalgewicht erreichen, bevor sie<br />

erwachsen sind“, betonte Dr. Bjerregaard.<br />

„Das sollte Priorität in Ländern<br />

bekommen, wo es viele dicke<br />

Kinder gibt.“<br />

ara<br />

* National Institute of Diabetes and Digestive<br />

and Kidney Disease<br />

77th Scientific Sessions der ADA,<br />

Abstract 12-OR, Abstract 11-OR


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Kongress aktuell<br />

15<br />

Der Arzt sagt ja,<br />

der Hodscha nein<br />

Migranten kämpfen mit dem deutschen Gesundheitswesen<br />

Viele Migranten gehen<br />

zu spät zum Arzt.<br />

Fotos: fotolia/route55<br />

HAMBURG. Nicht nur sprachliche<br />

Barrieren erschweren<br />

Migranten den Zugang zum<br />

deutschen Gesundheitswesen.<br />

Man muss auch kulturellen<br />

Besonderheiten und Traumata<br />

Beachtung schenken.<br />

mehrt unter Stress. Dennoch nutzen<br />

sie das Gesundheitssystem oft erst,<br />

wenn es gar nicht mehr anders geht,<br />

sei es durch mangelnde Information,<br />

Angst vor Institutionen, Scham<br />

oder schlicht Geldmangel. In psychologischen<br />

Einrichtungen oder bei<br />

Präventions- und Reha maßnahmen<br />

sind sie unterrepräsentiert.<br />

»Unwissenheit,<br />

Angst, Scham oder<br />

Geldmangel«<br />

Experten fordern daher, die Angebote<br />

spezifischer an den Bedürfnissen<br />

verschiedener ethnischer Gruppen<br />

auszurichten.<br />

Dolmetscher dazu holen und<br />

Gebetsräume einrichten<br />

In der Gesundheitsversorgung heißt<br />

das beispielsweise, Dolmetscherdienste<br />

zu nutzen, Integrationsbeauftragte<br />

einzustellen, Informationen<br />

mehrsprachig anzubieten und<br />

die räumliche bzw. organisatorische<br />

Ausstattung anzupassen (z.B.<br />

Essensvorschriften beachten und<br />

Gebetsräume einrichten).<br />

Dr. Anja Braunwarth<br />

Diabetes Kongress <strong>2017</strong><br />

Bei den gesundheitlichen Aspekten<br />

von Migranten muss<br />

man nicht nur auf den aktuellen<br />

Status achten. Auch die Bedingungen<br />

im Herkunftsland – z.B.<br />

Kriege, Ernährung sowie dort vorherrschende<br />

Krankheiten – und<br />

Belastungen während der Einwanderungsphase<br />

nehmen Einfluss.<br />

Dazu kommen natürlich kulturelle<br />

Besonderheiten, betonte Professor<br />

Dr. Haci-Halil Uslucan vom<br />

Zentrum für Türkeistudien und<br />

Inte grationsforschung an der Universität<br />

Duisburg-Essen. Studien zeigen,<br />

dass sich Menschen vor allem<br />

in folgenden Bereichen voneinander<br />

unterscheiden:<br />

• Erfahrung von Schmerz<br />

• Identifizierung und Bezeichnung<br />

von Symptomen<br />

• Kommunikation über ein Leiden<br />

• Theorien über die Ursachen einer<br />

Krankheit<br />

• Erwartung gegenüber Heilern<br />

• Behandlungswünsche<br />

Die Religion spielt ebenfalls eine<br />

Rolle. Migranten aus dem islamischen<br />

Raum nutzen häufig parallel<br />

Schulmediziner und alternative, religiöse<br />

Heiler. „Wenn dann der Arzt<br />

sagt: Das musst du machen und der<br />

Hodscha: Das musst du lassen, wissen<br />

die Betroffenen natürlich nicht<br />

mehr weiter“, so Prof. Uslucan.<br />

Zusätzlich versetzen Probleme mit<br />

dem Aufenthalt, Trennungen in der<br />

Familie, sprachliche Schwierigkeiten<br />

und schlechte Wohn- bzw. Arbeitsbedingungen<br />

die Migranten ver-<br />

Mann, beweg Dich!<br />

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Strecke eintragen.<br />

Lauf-Challenge<br />

Zu wenig Psychotherapie<br />

Etwa jeder vierte Diabetespatient leidet<br />

an einer Depression. Migranten<br />

sind davon noch stärker betroffen,<br />

so Dr. JAN-FREDERIC WIBORG, niedergelassener<br />

Psychotherapeut aus Heide.<br />

Wie es bei ihnen um die Teilnahme<br />

an einer Psychotherapie steht, wurde<br />

in einer Screening-Studie mit 90 Patienten<br />

– mehrheitlich aus der Türkei<br />

und dem ehemaligen Jugoslawien –<br />

in zwei Hausarztpraxen geprüft.<br />

56 % der Kranken nutzten einen<br />

übersetzten Screeningbogen, 42 %<br />

erreichten den klinischen Schwellenwert<br />

für eine relevante depressive<br />

Symptomatik. Doch nur 34 % von ihnen<br />

befanden sich in Psychotherapie.<br />

Eine Analyse ergab, dass bei Nutzung<br />

fremdsprachlicher Fragebogen die<br />

Chancen auf eine Therapie zehnmal<br />

geringer ausfallen, so der Referent.<br />

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16 Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Insulinresistenz<br />

ist keine<br />

Einbahnstraße<br />

Ruhig mal Kälte, Fasten oder<br />

Bewegung probieren<br />

HAMBURG. Gegen die Insulin resistenz hilft nur noch mehr<br />

Insulin – in manchen Fällen mag das die einzige Lösung sein.<br />

Doch vorher sollten Sie alle anderen Optionen ausreizen.<br />

Um den wirklichen Insulinbedarf<br />

zu ermitteln, kann es<br />

sinnvoll sein, das Hormon intravenös<br />

zu applizieren, erklärte Dr.<br />

Nikolaus Scheper, niedergelassener<br />

Diabetologe aus Marl. Außerdem erholt<br />

sich dabei das subkutane Fettgewebe.<br />

Fasten wäre<br />

das einfachste Prinzip<br />

Das wohl einfachste Prinzip, um dann<br />

eine Resistenz zu überwinden: Fasten.<br />

Durch Entzug der Substrate bessert<br />

sich das relative Stoffwechselmissverhältnis<br />

zugunsten des Insulins. Leider<br />

MELDUNGS<br />

SCHNIPSEL<br />

HEIDELBERG. Eine<br />

renale Denervierung<br />

kann ohne die<br />

parallele Einnahme<br />

von Medikamenten<br />

dauerhaft den<br />

Blutdruck senken.<br />

Vor drei Jahren hatte<br />

die Methode in der<br />

Symplicity HTN-3-<br />

Studie ein neutrales<br />

Ergebnis gegenüber<br />

Placebo. Die neue<br />

SPYRAL HTN-OFF<br />

MED-Studie 1 zeigt<br />

nun, dass sowohl der<br />

systolische als auch<br />

der diastoli sche<br />

Blutdruck min destens<br />

drei Monate nach der<br />

Behandlung gesenkt<br />

bleiben. Die Task Force<br />

»Wissenschaftliche<br />

Stellung nahmen und<br />

Leitlinien der Deutschen<br />

Hoch druckliga<br />

e.V.« hat dazu<br />

Stellung genommen:<br />

http://bit.ly/2yodU8C<br />

1 Townsend RR et al. Lancet<br />

<strong>2017</strong>; doi: <strong>10</strong>.<strong>10</strong>16/S0140-<br />

6736(17)32281-X<br />

Brachte die Wiedervereinigung<br />

den Typ-1-Diabetes?<br />

Überproportionaler Anstieg der Neumanifestationen<br />

in Sachsen<br />

HAMBURG. Hätte es die Wiedervereinigung<br />

Deutschlands nicht gegeben,<br />

gäbe es heute in Sachsen-Anhalt<br />

deutlich weniger Menschen mit Typ-<br />

1-Diabetes. Davon ist Privatdozentin<br />

Dr. Ulrike Rothe von der TU Dresden<br />

überzeugt. Sie hat die zentralen Registerdaten<br />

von vor und nach der Wende<br />

miteinander verglichen.<br />

In Deutschland gibt es beim Typ-<br />

1-Diabetes ein Inzidenzgefälle<br />

zwischen Nord und Süd und ebenso<br />

zwischen West und Ost. Ein Blick in<br />

die Registerdaten von Sachsen-Anhalt<br />

offenbart, dass es über die Zeit<br />

vor und nach der Wende zu einem<br />

deutlichen Anstieg der Inzidenzraten<br />

des Typ-1-Diabetes gekommen ist,<br />

wie Dr. Rothe, Institut und Poliklinik<br />

für Arbeits- und Sozialmedizin,<br />

berichtete.<br />

Mehr Neumanifestationen<br />

bei <strong>10</strong>- bis 14-Jährigen<br />

„Bis 1989 wurde in Karlsberg ein<br />

zentrales Diabetes-Register geführt,<br />

in dem alle Diabetesfälle registriert<br />

wurden“, erklärte Dr. Rothe. Erfasst<br />

wurden sowohl Alter und Geschlecht<br />

als auch Art der Behandlung; die<br />

Vollständigkeit der erfassten Fälle<br />

lag mit 98 % sehr hoch. Für ihre aktuelle<br />

Untersuchung konnte sie auf<br />

Daten von 1982 bis 1989 zugreifen,<br />

»Wirklichen<br />

Insulinbedarf<br />

ermitteln«<br />

Bei Typ-1-Diabetes gibt es ein<br />

Ost-West-Inzidenzgefälle.<br />

Foto: fotolia/philipk76<br />

die alle insulinpflichtigen Kinder<br />

bis 14 Jahre in den Bezirken Leipzig,<br />

Dresden und Karl-Marx-Stadt<br />

(heute Chemnitz) umfassten.<br />

Für die Zeit nach der Wende nutzte<br />

Dr. Rothe die Daten des 1999 gestarteten<br />

Kinder-Diabetes-Registers<br />

Sachsen, das ebenfalls mit 97 % Vollständigkeit<br />

eine solide Datenbasis<br />

bildet. Die Daten legen nahe, dass<br />

fällt das Darben aber bekanntermaßen<br />

den meisten schwer …<br />

Recht unbekannt ist die Tatsache,<br />

dass Kälte hilft. Adipöse haben<br />

überwiegend weißes Fettgewebe,<br />

in kalter Umgebung kommt es zur<br />

Aktivierung von braunem Fett bzw.<br />

zur teilweisen und reversiblen Umwandlung<br />

des weißen Fettgewebes<br />

(„Browning“).<br />

Dieser Effekt bessert nicht nur die<br />

Glukosetoleranz, sondern auch die<br />

Lipidparameter. Laut Dr. Scheper<br />

bedarf es dazu gar keiner langen<br />

Exposition. Im Winter z.B. reichen<br />

vermutlich schon kurze Spaziergänge<br />

aus, um den Stoffwechsel zu<br />

modulieren.<br />

Nächstes und natürlich viel populäreres<br />

Stichwort: Bewegung. Dass<br />

Ausdauer-, Kraft- oder ein kombiniertes<br />

Training die glykämische<br />

Lage bessert und sich ebenfalls positiv<br />

auf die Fette auswirken, dürfte<br />

jedem bekannt sein. Was die Umsetzung<br />

betrifft: siehe Fasten.<br />

Einen Versuch<br />

mit Glitazonen wagen?<br />

Bevor es dann medikamentös in immer<br />

schwindelerregendere Inselhormonbereiche<br />

geht, sprach sich Dr.<br />

Scheper für einen Versuch mit Glitazonen<br />

aus. Sie wirken als Insulin-<br />

Sensitizer und unterstützen so dessen<br />

Wirkung. Dem Kollegen gelang<br />

es damit schon bei einigen Patienten,<br />

die HbA 1c -Ziele zu erreichen. abr<br />

Diabetes Kongress <strong>2017</strong><br />

die Inzidenzrate in Sachsen bei einem<br />

Fortbestand der DDR deutlich<br />

weniger stark gestiegen wäre. „Anders<br />

als im Bundestrend steigt bei<br />

uns vor allem der Anteil der Neumanifestationen<br />

bei den <strong>10</strong>- bis 14-Jährigen“,<br />

so Dr. Rothe, „bei den 0- bis<br />

4-Jährigen ist der Anstieg nicht ganz<br />

so stark ausgeprägt.“<br />

Einfluss externer Faktoren<br />

muss intensiv erforscht werden<br />

Ein kausaler Zusammenhang mit<br />

der Wiedervereinigung sei zwar nur<br />

schwer herzustellen, „doch wir hatten<br />

sehr lange eine niedrige Inzidenzrate<br />

des Typ-1-Diabetes in der DDR. Es<br />

ist daher schon auffällig, dass die östlichen<br />

Bundesländer seit der Wende<br />

aufholen“, meinte Dr. Rothe.<br />

Als mögliche Ursachen kämen Sectiorate<br />

und Stillquote, aber auch<br />

Umweltfaktoren wie Ernährung,<br />

Schadstoffe und Feinstaub infrage:<br />

„Früher in der DDR war ein Kaiserschnitt<br />

die absolute Ausnahme,<br />

heute hingegen wird eine Sectio sehr<br />

häufig vorgenommen.“ Der Einfluss<br />

solcher externer Faktoren auf die<br />

Inzidenzrate des Typ-1-Diabetes<br />

müsse daher noch viel intensiver als<br />

bisher erforscht werden, forderte Dr.<br />

Rothe.<br />

Antje Thiel<br />

Diabetes Kongress <strong>2017</strong><br />

Eine kalte<br />

Umgebung<br />

kann braunes<br />

Fettgewebe<br />

aktivieren.<br />

Foto: iStock_ValentynVolkov<br />

Wenn<br />

subkutan<br />

nichts<br />

geht<br />

Port bringt Insulin<br />

ins Peritoneum<br />

HAMBURG. Der 42-Jährige<br />

Patient mit Typ-1-Diabetes trug<br />

seit seinem zwölften Lebensjahr<br />

zuverlässig seine Insulinpumpe.<br />

Dennoch hatte er eine Reihe von<br />

Spätkomplikationen entwickelt,<br />

außerdem schwankte sein Blutzucker<br />

erheblich. Der Ausweg:<br />

ein implantierter Port.<br />

Retinopathie, Neuropathie<br />

und Nephropathie: Der<br />

Mann brachte bereits eine<br />

ganze Reihe von Spätfolgen<br />

mit, als er sich mit Anfang 40<br />

erstmals in einer Schwerpunktpraxis<br />

vorstellte. Dazu kamen<br />

multiple Lipohypertrophien<br />

an Bauchhaut, Flanken und<br />

Oberschenkeln. Wegen häufiger,<br />

teils schwerer Unterzuckerungen<br />

bestand bei dem<br />

Patienten eine große Angst<br />

vor den Hypoglykämien und<br />

der Zucker war eher höher<br />

eingestellt. Das spiegelte sich<br />

in einem ini tialen HbA 1c von<br />

12,0 % wider, berichtete Dr.<br />

Hansjörg Mühlen vom Diabetologikum<br />

Duisburg.<br />

Katheter sollte alle zwei<br />

Jahre gewechselt werden<br />

Die Kollegen stellten zunächst<br />

die Pumpe neu ein und erreichten<br />

damit innerhalb von sechs<br />

Monaten eine Senkung des<br />

HbA 1c auf 7,8 %, bei deutlich<br />

niedriger Hypoglykämierate.<br />

Dennoch rutschte der junge<br />

Mann immer wieder mit seinen<br />

Werten sehr stark ab, was<br />

wohl am ehesten auf der unterschiedlichen<br />

Resorption in der<br />

vorgeschädigten bzw. gesunden<br />

Unterhaut beruhte.<br />

Daraufhin entschloss sich das<br />

Team um Dr. Mühlen zur Implantation<br />

eines Insulinports.<br />

Der Katheter des Ports wird in<br />

der Bauchhöhle platziert, die<br />

angeschlossene Pumpe gibt<br />

dann das Hormon kontinuierlich<br />

intraperitoneal ab. „Das ist<br />

die physiologischste Applikationsform,<br />

die es gibt“, erklärte<br />

Dr. Mühlen. „Insulin hat eigentlich<br />

im Unterhautfettgewebe<br />

nichts verloren.“<br />

Bei dem Patienten führte die<br />

Implantation tatsächlich zu<br />

einer sehr stabilen Einstellung<br />

der Blutzuckerwerte. Weltweit<br />

erhielten bisher etwa 70 Diabetespatienten<br />

einen solchen<br />

Port, wobei die längste Tragezeit<br />

fünf Jahre beträgt. Bisher<br />

waren weder Allergien noch<br />

Peritonitiden zu verzeichnen,<br />

der Katheter sollte aber alle<br />

zwei Jahre gewechselt werden.<br />

abr<br />

Diabetes Kongress <strong>2017</strong>


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Kongress aktuell<br />

17<br />

»Wir können vom gegenseitigen<br />

Wissen profitieren«<br />

Diabetes Herbsttagung und Hypertonie-Kongress:<br />

Die Tagungspräsidenten im gemeinsamen Interview<br />

MANNHEIM. Unter dem Motto „Volkskrankheiten Diabetes und<br />

Bluthochdruck: vorbeugen, erkennen, behandeln“ tagt die<br />

Deutsche Diabetes Gesellschaft zum ersten Mal gemeinsam<br />

mit der Deutschen Hochdruckliga – Deutsche Gesellschaft für<br />

Hypertonie und Prävention. Die diabetes zeitung traf die drei<br />

Kongresspräsidenten zum Gespräch.<br />

?<br />

<strong>DDG</strong> und DHL richten gemeinsam<br />

einen Kongress aus. Was erhoffen<br />

Sie sich von diesem Schulterschluss?<br />

Prof. Dr. Monika Kellerer: Einen regen<br />

Austausch zu den häufig vorkommenden<br />

Erkrankungen Diabetes<br />

und Bluthochdruck. Ich bin mir<br />

sicher, dass wir von dem gegenseitigen<br />

Wissen um diese Volkskrankheiten<br />

profitieren können. Bei der<br />

Entstehung von Diabetes und Bluthochdruck<br />

spielen sowohl erbliche<br />

als auch umweltbedingte Faktoren<br />

eine große Rolle. Gerade bei den<br />

sogenannten Umweltfaktoren<br />

gibt es erhebliche Überschneidungen,<br />

so fördern<br />

unter anderem eine falsche<br />

Ernährung und geringe<br />

körperliche Bewegung<br />

sowohl Diabetes als<br />

auch Bluthochdruck.<br />

Insofern ergeben sich<br />

auch viele gemeinsame<br />

Möglichkeiten bei der<br />

Prävention.<br />

Prof. Dr. Bernhard Krämer:<br />

Wir stehen vor<br />

großen Herausforderungen<br />

und wir haben gemeinsame<br />

Aufgaben zu bewältigen.<br />

Die Hypertonie ist<br />

heute schon das Hauptrisiko<br />

für ein kardiovaskuläres Ereignis.<br />

Jeder dritte Deutsche ist von<br />

Bluthochdruck betroffen. Das sind<br />

25 Mio. Menschen. Wir haben zudem<br />

8 Mio. Diabetespatienten mit<br />

steigender Tendenz. Viele Menschen<br />

mit Diabetes kämpfen auch mit einem<br />

Bluthochdruck.<br />

Prof. Dr. Martin Hausberg: Die fehlende<br />

Therapietreue fordert Hypertensiologen<br />

und Diabetologen sowie<br />

das Fachpersonal gleichermaßen<br />

heraus. Darauf sind wir nicht genug<br />

vorbereitet. Wir brauchen abgestufte<br />

sowie multimodal wirkende<br />

Ansätze – sowohl präventive als<br />

auch kurative. Das geht nur durch<br />

eine konzertierte Zusammenarbeit<br />

über Sektoren-, Facharzt- und<br />

Krankenkassengrenzen hinweg. Wir<br />

brauchen eine bessere Vergütung der<br />

„Sprechenden Medizin“ und Prävention<br />

muss sich für Krankenkassen<br />

wieder lohnen.<br />

?<br />

Wie spiegelt sich das konkret im<br />

wissenschaftlichen Programm<br />

wider?<br />

Prof. Kellerer: Wir werden zahlreiche<br />

gemeinsame Symposien mit<br />

Experten der <strong>DDG</strong> und DHL abhalten.<br />

Hierzu bietet sich natürlich<br />

das Thema Prävention von<br />

Volkskrankheiten an. Aber auch zur<br />

Niere, bei der Schwangerschaft, bei<br />

der Notfallbehandlung und bei der<br />

Betreuung chronisch kranker Menschen<br />

ergeben sich viele Schnittmengen.<br />

In den dazu angebotenen<br />

gemeinsamen Symposien wird sowohl<br />

der diabetologische als auch<br />

der hypertensiologische Standpunkt<br />

im Einzelnen dargestellt werden.<br />

?<br />

Nachwuchsförderung wird auch<br />

in diesem Jahr groß geschrieben.<br />

Worauf können sich die jungen Mediziner<br />

und Naturwissenschaftler<br />

freuen?<br />

Prof. Krämer: Die Nachwuchskräfte<br />

sind über das Forum junge Hypertensiologie<br />

direkt in die Gestaltung<br />

des wissenschaftlichen Programms<br />

eingebunden. Außerdem können<br />

Nachwuchswissenschaftler, die an<br />

Themen mit Bezug zur Hypertonie<br />

forschen, ihre Arbeit in Form von<br />

PROFESSOR DR.<br />

MONIKA KELLERER, <strong>DDG</strong><br />

Foto: zVg<br />

freien Vorträgen oder Postern in<br />

einer eigenen Session zur Diskussion<br />

stellen. Die besten zwei Vorträge<br />

werden von der DHL prämiert.<br />

Zudem konnten sich die jungen<br />

Kollegen über den „Young Investigator<br />

Award“ für Reisestipendien<br />

bewerben.<br />

Prof. Kellerer: Auch die <strong>DDG</strong> bietet<br />

in diesem Jahr wieder Reisestipendien<br />

für den medizinischen Nachwuchs<br />

an. Die jungen Mediziner<br />

und Wissenschaftler haben dann<br />

Gelegenheit, sich in einem eigens<br />

für sie angebotenen Programm<br />

kennenzulernen und auszutauschen.<br />

Unter anderem werden Karrieremöglichkeiten<br />

in Praxis, Klinik,<br />

Industrie und Forschung durch Impulsreferate<br />

aufgezeigt. Zusammen<br />

PROFESSOR DR.<br />

BERNHARD KRÄMER, DHL<br />

Foto: zVg<br />

Gemeinsamkeiten zwischen<br />

Hypertonie und Diabetes lassen<br />

sich nutzen.<br />

Foto: iStock/aelitta<br />

mit Mentoren wird man sich<br />

zum Kongressprogramm<br />

austauschen, mit Blogs<br />

oder auch ganz traditionell<br />

am Ende der Tagung<br />

durch Berichte<br />

und Diskussionen zu<br />

ausgewählten Symposien.<br />

?<br />

Gibt es eine<br />

bestimmte<br />

Veranstaltung, die<br />

Sie den Kongressbesuchern<br />

besonders<br />

ans Herz legen<br />

möchten?<br />

Prof. Hausberg: Wir<br />

sind natürlich gespannt<br />

auf die Keynote Lecture<br />

von Professor Edouard<br />

Battegay aus Zürich. Unser<br />

Gesundheitssystem versagt bei<br />

der Versorgung multimorbider Patienten,<br />

so seine These.<br />

Der multimorbide Patient wird<br />

nicht im Ganzen gesehen und behandelt,<br />

sondern es werden jeweils<br />

seine einzelnen Erkrankungen therapiert.<br />

Die Erkrankungen stehen<br />

aber häufig in komplexer Wechselwirkung<br />

miteinander. Es entstehen<br />

neue komplexe Krankheitscluster<br />

mit vielen therapeutischen Konfliktpotenzialen<br />

und wenig operationell<br />

anwendbaren evidenten<br />

Leitlinien.<br />

Prof. Krämer: Wir haben im wissenschaftlichen<br />

Teil viele interessante<br />

Vorträge geplant. Zum Beispiel können<br />

wir aus der Weltraumforschung<br />

interessante Erkenntnisse für die<br />

Hypertoniebehandlung ziehen. Wir<br />

sind natürlich auch sehr auf die Keynote<br />

Lecture des diesjährigen Franz-<br />

Gross-Wissenschaftspreisträgers,<br />

Professor Joachim Hoyer, gespannt.<br />

Prof. Kellerer: Das Programm ist<br />

insgesamt sehr breit und deckt alle<br />

PROFESSOR DR.<br />

MARTIN HAUSBERG, DHL<br />

Foto: zVg<br />

wichtigen klinischen und praktischen<br />

Themen in der Diabetologie<br />

und Hypertensiologie mit Top-<br />

Referenten und -Referentinnen<br />

ab. Besonders möchte ich nur auf<br />

die neben dem wissenschaftlichen<br />

Programm stattfindende Talkrunde<br />

„Beruf – Berufung – mit Diabetes“<br />

mit Laura Karasek-Briggs, Professor<br />

Hellmut Mehnert, Professor Thomas<br />

Haak und anderen hinweisen. Dies<br />

ist ein neues Format, welches wir auf<br />

der Herbsttagung erstmals anbieten.<br />

?<br />

Die Einladung nach Mannheim<br />

richtet sich explizit auch an die<br />

Beraterberufe. Welche Sitzungen<br />

sind insbesondere für das medizinische<br />

Fachpersonal interessant?<br />

Prof. Kellerer: Traditionell organisiert<br />

der Verband der Beraterberufe,<br />

der VDBD, bei der Herbsttagung eigene<br />

Sitzungen und Fortbildungsveranstaltungen<br />

mit vielen für Berater<br />

relevanten Themen. Daneben<br />

möchte ich das bereits zum zweiten<br />

Mal stattfindende Schulungsforum<br />

erwähnen. Es werden neue Schulungsprogramme<br />

vorgestellt und<br />

diskutiert. Im Anschluss findet ein<br />

„Meet-the-Expert-Talk“ zu dem<br />

wichtigen Themenkomplex „Digitalisierung<br />

in der Schulung“ statt.<br />

Wir haben daneben aber auch großen<br />

Wert darauf gelegt, Themen mit<br />

Relevanz für Beraterberufe wie Ernährung,<br />

Diabetestechnologie oder<br />

Tipps und Tricks in der Führung<br />

schwieriger Patienten großen Raum<br />

bei der Herbsttagung zu geben. Interessant<br />

könnte auch das Thema<br />

„Burnout bei Therapeuten“ sein,<br />

welches wir aufgreifen wollen.<br />

Prof. Krämer: Das Fachpersonal trägt<br />

erfolgreich zum Behandlungserfolg<br />

Hypertonie bei. Wenn der Hypertensiologe<br />

und der Assistent Hypertonie<br />

und Prävention zusammen arbeiten,<br />

steigt der Behandlungserfolg<br />

deutlich an. Insofern richten sich<br />

alle Veranstaltungen auf dem Kongress<br />

selbstverständlich auch an das<br />

Fachpersonal. Die Sitzungen stehen<br />

jedem offen und sollten nach Interesse<br />

besucht werden.<br />

Interview: Alisa Ort


18 Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Eröffnungsveranstaltung<br />

Freitag, <strong>10</strong>.11.<strong>2017</strong>, <strong>10</strong>:30–12:15 Uhr, Saal Mozart<br />

Eröffnungsvortrag „Gottesgeschenk, Staatsaufgabe oder Ware? Gesundheit<br />

im Wandel der Zeit“: Was ist Gesundheit? Wie der Vortrag zeigen wird, waren<br />

medizinische Definitionsversuche des leiblich-seelischen Befindens zu allen<br />

Zeiten von religiösen, politischen und ökonomischen Zielsetzungen begleitet<br />

und überlagert. Nur ein klares Wissen um bisherige Etappen und Facetten<br />

des Gesundheitsbegriffs ermöglicht es, historisch einzigartige Brüche in der<br />

Gegenwart unmissverständlich als solche zu kennzeichnen und auf dieser Basis<br />

Risiken der aktuellen Entwicklung im Gesundheitswesen offen anzusprechen.<br />

Der Gastredner Prof. Dr. med. Axel Karenberg ist Medizinhistoriker und Nervenarzt.<br />

Er studierte Medizin in Köln und Montpellier und forschte u.a. an der<br />

UCLA in Los Angeles. Derzeit leitet er das Institut für Geschichte und Ethik<br />

der Medizin an der Universität zu Köln. Zu seinen bevorzugten Forschungsthemen<br />

zählen die Entwicklung der Neurologie einschließlich der NS-Zeit,<br />

die vormoderne Heilkunde, Medizin in Film/Literatur sowie die Didaktik der<br />

ärztlichen Fachsprache.<br />

NEU<br />

Talkrunde: Beruf – Berufung – mit Diabetes<br />

Vorsitz: H. Mehnert, München,<br />

T. Haak, Bad Mergentheim<br />

Samstag, 11.11.<strong>2017</strong>, <strong>10</strong>:45–12:15 Uhr, Johann Wenzel Stamitz<br />

Ein neues Format auf der Diabetes Herbsttagung: Die Talkrunde setzt<br />

sich zusammen aus dem leitenden Betriebsarzt der Stadt Köln, Dr. Kurt<br />

Rinnert, der sagt: „Anders als früher sind heute mit Diabetes nahezu alle<br />

Berufe möglich. Es gibt nur einiges zu beachten…“, Heidrun Schmidt-<br />

Schmiedebach aus Rastatt, die über ihr Leben als Projektleiterin des Hilfsprojektes<br />

„Insulin zum Leben“ berichtet: „Es ist und war mir eine Berufung,<br />

Menschen mit gespendeten Hilfsmitteln ein Überleben zu ermöglichen…“<br />

sowie der Hamburger Autorin und Typ-1-Diabetespatientin Laura Karasek-<br />

Briggs, die sagt: „Leben mit Diabetes heißt für mich oft, Schuld zu haben,<br />

ohne etwas dafür zu können…“<br />

Fotos: © K.I.T. Group GmbH, Bild: Dirk Deckbar<br />

MANNHEIM. Unter dem<br />

Motto „Volkskrankheiten<br />

Diabetes und Bluthochdruck:<br />

vorbeugen, erkennen,<br />

behandeln“ tagen die<br />

<strong>DDG</strong> und die DHL<br />

im November gemeinsam.<br />

Die 11. Diabetes Herbsttagung<br />

der Deutschen Diabetes Gesellschaft<br />

(<strong>DDG</strong>) und der 41.<br />

Hypertonie-Kongress der Deutschen<br />

Hochdruckliga (DHL) werden ganz<br />

im Zeichen des Austausches stehen.<br />

Denn eine interdisziplinäre Herangehensweise<br />

ist für eine nachhaltige<br />

und erfolgreiche Prävention, Diagnose<br />

und Therapie oft der entscheidende<br />

Faktor, insbesondere wenn es<br />

um die beiden Volkskrankheiten Diabetes<br />

mellitus und Bluthochdruck<br />

Auch für Kurzentsc<br />

11. Diabetes Herbsttagung und 41. Hyp<br />

Das komplette<br />

Programm online:<br />

www.herbsttagung-ddg.de/<br />

programm/wissenschaftliches-programm.html<br />

geht. Der Kongress, der vom <strong>10</strong>. bis<br />

11. November <strong>2017</strong> in Mannheim<br />

stattfindet, wird die Expertise beider<br />

Fachgesellschaften bündeln.<br />

Neben eigenständigen <strong>DDG</strong>- und<br />

DHL-Sessions bieten gemeinsam<br />

konzipierte Workshops und Symposien<br />

die ideale Plattform, um Einblicke<br />

in benachbarte Fachgebiete zu<br />

erhalten.<br />

Um Ihnen einen Vorgeschmack auf<br />

das wissenschaftliche Programm zu<br />

geben, finden Sie hier schon eine<br />

Auswahl interessanter Vorträge im<br />

Überblick. Das komplette Programm<br />

können Sie online abrufen. Weitere Informationen<br />

zur Tagung finden Sie auf<br />

www.herbsttagung-ddg.de


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Kongress aktuell<br />

19<br />

Volkskrankheiten Diabetes<br />

und Bluthochdruck:<br />

vorbeugen, erkennen, behandeln<br />

<strong>10</strong>. – 11. November <strong>2017</strong> im Rosengarten Mannheim<br />

hlossene<br />

ertonie-Kongress<br />

<strong>DDG</strong>/DHL Symposium:<br />

„Diabetes, Hypertonie und Schwangerschaft“<br />

Freitag, <strong>10</strong>.11.<strong>2017</strong>, 08:45–<strong>10</strong>:15 Uhr, Saal Mozart<br />

Präsentation „Gestationsdiabetes-Update“: Die Auswertung der BZ-Testdaten von<br />

Schwangeren ohne GDM oder Diabetes ergab eine positive Beziehung zwischen<br />

ansteigenden BZ-Werten und Risiken, am stärksten beim Nüchtern-BZ. Funktionell<br />

konnten GDM-Subtypen bestätigt werden: 51 % mit einer Insulinresistenz, 30 %<br />

mit einem Sekretionsdefekt der ß-Zellen und 18 % mit einem Mischtyp. Frühes<br />

Menarchenalter ist ein neu identifiziertes GDM-Risiko. Die Analyse der nordamerikanischen<br />

HAPO-Zentren anhand der aktuellen GDM-Diagnosekriterien bestätigt<br />

eine erhöhte mütterliche und neonatale Morbidität. Eine irische Studie stellt den<br />

hohen Stellenwert der GDM-Nachsorge durch regelmäßige oGTTs heraus. In einer<br />

kanadischen Studie zeigte sich bei einer Nachbeobachtungszeit von mehr als<br />

20 Jahren, dass Frauen mit einer Typ-2-Diabetes-Konversion nach GDM erhöhte<br />

mikrovaskuläre Risiken aufwiesen. Eine Studie aus Neuseeland untersuchte bei<br />

Risikofällen für neonatale Hypoglykämien bukkal appliziertes Glukose-Gel: Mit einer<br />

einzigen Applikation 1 h postnatal konnten Hypoglykämien der Neugeborenen<br />

um 32 % reduziert werden. Nach den Ergebnissen einer australischen Studie kann<br />

derzeit das Ausmassieren, Sammeln und tiefgekühlte Aufbewahren von Vormlich<br />

ab 36. SSW von Schwangeren mit GDM zur Verfütterung an ihre Neugeborenen<br />

mangels Vorteilen nicht empfohlen werden. Dr. Helmut Kleinwechter<br />

Schulungsforum<br />

Freitag, <strong>10</strong>.11. –<br />

Samstag, 11.11.<strong>2017</strong>,<br />

Ebene 2 des CC Rosengarten<br />

Mannheim<br />

Heute gibt es zahlreiche Programme<br />

für verschiedene Therapieformen<br />

des Diabetes und seiner Folge- und<br />

Begleiterkrankungen. Das Schulungsforum<br />

hatte sein erfolgreiches Debüt<br />

auf der Diabetes Herbsttagung 2016<br />

in Nürnberg.<br />

Auch in diesem Jahr stehen Autoren<br />

und Seminaranbieter für individuelle<br />

Fragen zur Verfügung. Diabetesberaterinnen<br />

und -berater sowie<br />

Hypertonie-Assistentinnen und -Assistenten<br />

können sich persönlich erkundigen,<br />

wo und wie die Programme<br />

vergütet werden und wo und<br />

wann Seminare zu den Programmen<br />

angeboten werden. Auch für die Autorinnen<br />

und Autoren selbst wird die<br />

Ausstellung in teressant. Sie können<br />

Anregungen für Verbesserungen<br />

nutzen.<br />

<strong>DDG</strong> Symposium: „Pädiatrie: Von der Manifestation zur<br />

Transition: Typ-1-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen“<br />

Vorsitz: J. Grulich-Henn, Heidelberg, A. Neu, Tübingen<br />

Freitag, <strong>10</strong>.11.<strong>2017</strong>, 16:15–17:45 Uhr, Gustav Mahler 2<br />

Präsentation „Psychologische Begleitung von Kindern mit Diabetes und deren<br />

Eltern“: Für die Umsetzung der Diabetesbehandlung benötigen Kinder mit Diabetes<br />

und ihre Eltern ausreichend psychische Stabilität, um mit dieser neuen und komplexen<br />

Aufgabe im Alltag kompetent umzugehen. Damit dies gelingt, sollten die<br />

Krankheitsbewältigung und die Anpassung an die neue Situation durch möglichst<br />

frühe und differenzierte psychologische Interventionen unterstützt werden. Bei<br />

Kindern und Jugendlichen kommt es aufgrund der Dynamik ihrer körperlichen<br />

und psychosozialen Entwicklung häufig zu Schwankungen der Therapieergebnisse.<br />

Die Integration von psychologischen Fachkräften in das Diabetesteam ermöglicht<br />

eine kontinuierliche Evaluation der psychosozialen Entwicklung der Kinder und<br />

damit eine rechtzeitige Erkennung von psychischen Belastungen oder Verhaltensproblemen.<br />

Vor allem pädiatrische Diabetes-Zentren können häufig sowohl<br />

eine akut interventionelle als auch eine begleitende psychologische Betreuung<br />

von Manifestation an gewährleisten.<br />

Dipl. Psych. Béla Bartus<br />

<strong>DDG</strong> Symposium: „Hormone und Stoffwechsel<br />

(gemeinsames Symposium der <strong>DDG</strong> und DGE)“<br />

Vorsitz: K. Badenhoop, Frankfurt am Main,<br />

J. Spranger, Berlin<br />

Freitag, <strong>10</strong>.11.<strong>2017</strong>, 16:15–17:45 Uhr, Gustav Mahler 1<br />

Präsentation „Einfluss von Schilddrüsenfunktionsstörungen auf Blutdruck<br />

und Glucosestoffwechsel“: Funktionsstörungen der Schilddrüse sind neben<br />

dem Diabetes mellitus die häufigsten Erkrankungen des Hormonsystems,<br />

insbesondere bei Frauen. Da Schilddrüsenhormone sowohl den Glukoseals<br />

auch den Lipid- und den Energiestoffwechsel regulieren, sind Patienten<br />

mit vorbestehendem Hypertonus und/oder einem Diabetes mellitus von<br />

einer Hyper- aber auch Hypothyreose differenziert zu diagnostizieren und<br />

zu behandeln. Bei einer Hypothyreose besteht eine erhöhte Hypoglykämiegefahr<br />

in der Diabetestherapie, während die Hyperthyreose eine sekundäre<br />

Insulinresistenz bewirkt. Eine antihypertensive Therapie muss bei allen Schilddrüsenfunktionsstörungen<br />

angepasst werden, da Schilddrüsenhormone<br />

die Katecholaminsensitivität des kardialen Reizleitungssystems und des<br />

Herzmuskels regulieren.<br />

Prof. Dr. Klaus Badenhoop


20 Kongress aktuell<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Brücken schlagen zwischen klinischer<br />

Chemie und Behandlungsalltag<br />

Der richtige Umgang mit HbA 1c und Glukosebestimmung in der Routineversorgung<br />

MANNHEIM. Die korrekte Messung und Interpretation von<br />

Blutzucker- und HbA 1c -Werten hat einen entscheidenden Einfluss<br />

auf die Diagnose und Therapie von Diabetes. Dr. Johannes<br />

Roth und Professor Dr. Erwin Schleicher von der Kommission<br />

Labordiagnostik in der Dia betologie der <strong>DDG</strong> und DGKL geben<br />

einen Handlungsleitfaden für die tägliche Praxis an die Hand<br />

und warnen vor Fallstricken.<br />

Korrekte Interpretation<br />

der Laborwerte schützt<br />

vor falschen<br />

Therapieentscheidungen.<br />

Foto: iStock/solidcolours<br />

Die Ausprägung einer Hyperglykämie<br />

lässt sich mit<br />

unterschiedlichen Laborparametern<br />

feststellen, die verschiedene<br />

Zeitfenster erfassen. Die beiden<br />

wichtigsten, international für die<br />

Diabetes-Diagnose zugelassenen Parameter<br />

sind<br />

• die Plasmaglukose, die als dynamischer<br />

Parameter die aktuelle<br />

Glukosekonzentration erfasst und<br />

sich innerhalb von 5 bis 15 min<br />

ändern kann, und<br />

• das HbA 1c , das ein Maß für die<br />

Hyperglykämie der letzten 8 bis<br />

12 Wochen ist.<br />

In Ausnahmefällen, in denen das<br />

HbA 1c nicht verwertbar ist, kann das<br />

Ausmaß der Hyperglykämie der vergangenen<br />

2 bis 4 Wochen durch die<br />

Bestimmung des Fruktosamins (glykierte<br />

Serumproteine) ermittelt werden.<br />

Am Ende des diagnostischen<br />

Zeitrasters finden sich die über Jahre<br />

entstandenen glykierten Gewebeproteine<br />

(advanced glycation end<br />

products, AGE), die allerdings keine<br />

diagnostische Relevanz haben.<br />

Der ursprünglich der Erkrankung<br />

den Namen gebende Harnzucker<br />

hat in seiner Bedeutung stark abgenommen,<br />

wenngleich er ein bis zwei<br />

Stunden nach einer kohlenhydrathaltigen<br />

Mahlzeit bei Überschreiten<br />

der Nierenschwelle (180 mg/dl bzw.<br />

<strong>10</strong> mmol/l) qualitativ eine Hyperglykämie<br />

sicher anzeigt.<br />

Für die Praxis von maßgeblicher Bedeutung<br />

ist das HbA 1c . Es wird durch<br />

eine zweistufige chemische Reaktion<br />

gebildet: Zuerst reagiert die Aldehydgruppe<br />

des Glukosemoleküls<br />

mit der N-terminalen Aminogruppe<br />

der ß-Kette des Hämoglobins unter<br />

Bildung einer labilen Schiff´schen<br />

Base, die dann in einem zweiten<br />

Schritt durch Umlagerung einer<br />

Doppelbindung in das stabile HbA 1c<br />

übergeht. Da die chemische Reaktion<br />

während der ganzen Zeit, in der<br />

die Erythrozyten der Glukose<br />

ausgesetzt sind, abläuft, ist das<br />

gebildete HbA 1c sowohl zur mittleren<br />

Glukosekonzentration als auch<br />

zur Überlebenszeit der Erythrozyten<br />

proportional.<br />

Welche Faktoren die<br />

Interpretation stören<br />

Foto: iStock/Plisman<br />

Dr. Johannes<br />

Roth<br />

Universitätsklinikum<br />

Jena<br />

Foto: Universitätsklinikum<br />

Jena<br />

Prof. Dr.<br />

Erwin Schleicher<br />

Universitätsklinikum<br />

Tübingen<br />

und DZD<br />

Foto: privat<br />

Da die Angabe des HbA 1c immer<br />

auf das Gesamt-Hämoglobin<br />

bezogen wird (% bzw.<br />

mmol/mol) ist der Hämoglobinwert<br />

eines Patienten per<br />

se unerheblich. Allerdings<br />

kann ein erniedrigter Hämoglobinwert,<br />

beispielsweise bei<br />

Eisenmangelanämie, die korrekte<br />

Interpretation des HbA 1c unmöglich<br />

machen. Durch die Anämie kann die<br />

Erythrozyten-Überlebenszeit verlängert<br />

und damit der HbA 1c -Wert glukoseunabhängig<br />

erhöht sein.<br />

Weitere Einflussfaktoren sind:<br />

• pathologische Hämoglobine (Hämoglobinopathien),<br />

• hämolytische Anämien,<br />

• hochgradige Nierenfunktionseinschränkungen<br />

mit Urämie, aber<br />

auch<br />

• Alkoholismus,<br />

• Nikotin abusus und – besonders<br />

für die Praxis wichtig –<br />

• das Alter.<br />

Zahlreiche Studien belegen eine<br />

„physiologische“ Zunahme von<br />

ca. 0,1 Prozentpunkten HbA 1c pro<br />

<strong>10</strong> Jahre Alterszunahme. Dies bedeutet,<br />

dass der cut-off von 6,5 %<br />

HbA 1c für die Diagnose Diabetes<br />

bei älteren Menschen kritisch hinterfragt<br />

werden muss.<br />

Zulässige Abweichung für<br />

HbA 1c ist deutlich zu hoch<br />

Um möglichst zuverlässige und vergleichbare<br />

Messungen sicherzustellen,<br />

ist die Durchführung der internen<br />

und externen Qualitätskontrolle<br />

Workshop auf der Diabetes<br />

Herbsttagung <strong>2017</strong><br />

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten<br />

Sie im anmeldepflichtigen Workshop<br />

„Unsicherheiten im Umgang mit HbA 1c<br />

und Glukose bestimmung in der Routineversorgung“<br />

am 11. November <strong>2017</strong> (9.00–<br />

<strong>10</strong>.30 Uhr) auf der Diabetes Herbsttagung in<br />

Mannheim. Achtung, die Teilnehmerzahlen<br />

sind begrenzt. www.herbsttagung-ddg.de<br />

»Zulässige<br />

Abweichung auf<br />

8 % senken«<br />

mit festgelegten maximal zulässigen<br />

Abweichungen für jeden Laborparameter<br />

vorgeschrieben. Beispielsweise<br />

liegt in der externen Qualitätskontrolle<br />

(Ringversuch nach Richtlinien<br />

der Bundesärztekammer, RiLiBÄK)<br />

die zulässige Abweichung für HbA 1c<br />

zurzeit bei 18 %, d.h. bei einem<br />

HbA 1c von 6,5 % darf der Messwert<br />

zwischen 5,3 und 7,7 % liegen und<br />

erfüllt immer noch die Vorschrift!<br />

Da dies für Patienten und Behandler<br />

vollkommen unzureichend ist, hat<br />

sich die Kommission Labordiagnostik<br />

in der Diabetologie der <strong>DDG</strong><br />

und DGKL dafür eingesetzt, dass die<br />

maximal zulässige Abweichung nun<br />

auf 8 % gesenkt wird.<br />

http://bit.ly/2fgX1oB<br />

Korrekte Bestimmung<br />

der Plasmaglukose<br />

Die Messung der Glukosekonzentration<br />

in Blutproben<br />

muss mit einer<br />

gewissen Exaktheit erfolgen,<br />

damit bei einem oralen<br />

Glukosetoleranztest<br />

(oGTT) nach 120 min dem<br />

Patienten die richtige Diagnose<br />

übermittelt wird; d.h.<br />

Diabetes mellitus bei einem<br />

Glukosewert von 200 mg/dl<br />

(11,1 mmol/l) bzw. Entwarnung<br />

bei 189 mg/dl (<strong>10</strong>,5 mmol/l).<br />

Allerdings beträgt die maximal zulässige<br />

Abweichung im Ringversuch<br />

(externe Qualitätskontrolle) 15 %,<br />

d.h. ein Plasmaglukosewert von<br />

200 mg/dl kann zwischen 170 und<br />

230 mg/dl liegen und erfüllt noch<br />

die Vorschrift.<br />

Was sind die häufigsten<br />

Fehler im Praxisalltag?<br />

Die häufigsten Fehler werden in der<br />

Praxis in der präanalytischen Phase,<br />

also von der Blutabnahme bis zu<br />

Messung, gemacht. Nach der Praxisempfehlung<br />

der <strong>DDG</strong> erfolgt die<br />

Blutglukosebestimmung zur Diagnose<br />

aus venöser Plasmaglukose.<br />

Daher muss das Blutplasma von<br />

den Glukose verbrauchenden Erythrozyten<br />

z.B. durch Zentrifugation<br />

getrennt werden.<br />

Um die Zentrifugation in den<br />

Arztpraxen zu vermeiden, müssen<br />

Entnahmeröhrchen mit Glykolyse-<br />

Inhibitoren (z.B. Citrat-Fluorid-<br />

Kombination) verwendet werden,<br />

damit nicht falsch-niedrige Ergebnisse<br />

(z.B. bei den mit hohem Aufwand<br />

betriebenen oGTT) erhalten<br />

werden. Da die vorgelegte Inhibitor-Kombination<br />

meist flüssig ist,<br />

muss auf die angegebene Befüllung<br />

des Röhrchens und auf dreimaliges<br />

Schwenken nach Abnahme geachtet<br />

werden; eine nicht adäquate Füllung<br />

führt zur Verfälschung des Messergebnisses<br />

bzw. das Labor weist die<br />

Probe zurück.<br />

Von der Verwendung nicht für die<br />

Diagnose zugelassener POCT-Geräte<br />

(Point-of-Care-Testing; Blutzuckermessgeräte)<br />

ist abzuraten.<br />

Erfolgt die „Mitbestimmung“ des<br />

Kasuistik: Erhöhtes HbA 1c<br />

ohne Hyperglykämie<br />

Bei einer 27 Jahre alten Patientin wird<br />

im Rahmen eines Routine Check-ups<br />

bei ihrem Hausarzt unter anderem<br />

eine HbA 1c -Bestimmung durchgeführt.<br />

Diese ergibt einen Wert von<br />

7,6 % (59,6 mmol/mol). Damit wird<br />

die Diagnose Dia betes gestellt und<br />

eine medikamentöse Behandlung<br />

begonnen, obwohl keine klinischen<br />

Symptome im Sinne einer Hyperglykämie<br />

vorliegen. Die Patientin zieht<br />

nach einigen Monaten in eine andere<br />

Stadt und wechselt damit verbunden<br />

ihren Hausarzt. Dieser zweifelt die Diagnose<br />

Diabetes mellitus an und stellt<br />

nach intensivierter Anamnese fest,<br />

dass nach einem Unfall der Patientin<br />

die Milz entfernt wurde. Durch den<br />

nun verminderten Erythrozyten-Abbau<br />

steigt die Überlebenszeit der Erythrozyten<br />

und somit auch das HbA 1c<br />

an, ohne dass erhöhte Glukosewerte<br />

vorliegen.<br />

Glukosewertes beispielsweise aus<br />

einem Serumröhrchen ohne Glykolyseblockade,<br />

so sind die daraus gemessenen<br />

Werte nur eingeschränkt<br />

verwertbar, denn bei Raumtemperatur<br />

sind nach 4 h bis zu 25 % der<br />

Glukose durch die Erythrozyten verstoffwechselt<br />

worden. 1<br />

Abschließend lässt sich festhalten,<br />

dass sowohl bei der Präanalytik als<br />

auch bei der Interpretation von Laborwerten<br />

vieles für die Behandlung<br />

von Patienten mit Diabetes zu beachten<br />

ist, was aber vor allem der Sicherheit<br />

der Patienten zugute kommt.<br />

Denn Über- und Unterdia gnostik als<br />

auch falsche Therapieentscheidungen<br />

lassen sich so erfolgreich reduzieren!<br />

Dr. Johannes Roth<br />

Prof. Dr. Erwin Schleicher<br />

1 Kleinwechter H et al. Dtsch Arztebl 2015; 112:<br />

24; DOI: <strong>10</strong>.3238/PersDia.2015.04.24.06


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Das Interview<br />

21<br />

Klinik Codex<br />

Empfehlungen für das Gespräch über ökonomische Zwänge<br />

BERLIN. Während er einen Patienten medizinisch versorgt,<br />

sollte ein Arzt nicht an ökonomische Kennziffern denken<br />

müssen. Doch in der Praxis sieht das oft anders aus. Ärzte können<br />

und sollten sich jedoch wehren. Dabei kann der neue Klinik<br />

Codex helfen. Worum es dabei geht, erklärt Mitautorin Professor<br />

Dr. Petra-Maria Schumm-Draeger, stellvertretende Vorsitzende<br />

der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM).<br />

»Es geht für uns<br />

um Haltung«<br />

?<br />

Was ist der Klinik Codex?<br />

Prof. Schumm-Draeger: Der neue<br />

DGIM Klinik Codex stellt eine Verhaltensmaxime<br />

dar, in welcher sich<br />

Ärztinnen und Ärzte dazu verpflichten,<br />

ihr ärztliches Handeln stets am<br />

Wohl des Patienten auszurichten mit<br />

absolutem Vorrang gegenüber ökonomischen<br />

Überlegungen. Gleichzeitig<br />

sollen sich Ärztinnen und<br />

Ärzte im beruflichen Alltag und<br />

insbesondere in der Argumentation<br />

gegenüber rein wirtschaftlich orientierten<br />

Handlungsvorgaben auf<br />

den neuen Klinik Codex berufen<br />

können.<br />

?<br />

Was besagt er konkret?<br />

Prof. Schumm-Draeger: Er gibt<br />

konkrete auf den heutigen Klinikalltag<br />

zugeschnittene Haltungs- und<br />

erste Verhaltensempfehlungen. Patienten<br />

vertrauen uns, weil sie sicher<br />

sein können, dass ärztliche Entscheidungen<br />

für ihre Behandlung<br />

und Genesung immer zuallererst<br />

auf ärztlicher Heilkunst beruhen<br />

und nicht auf den Klinikärzten<br />

vorgegebenen betriebswirtschaftlichen<br />

Zielgrößen. Der letzte Satz<br />

des Klinik Codex bringt es auf den<br />

Punkt: „Wir werden unsere ärztliche<br />

Heilkunst ausüben, ohne uns von<br />

wirtschaftlichem Druck, finanziellen<br />

Anreizsystemen oder ökonomischen<br />

Drohungen dazu bewegen zu<br />

lassen, uns von unserer Berufsethik<br />

und den Geboten der Menschlichkeit<br />

abzuwenden.“<br />

?<br />

Wie spüren Ärzte ökonomischen<br />

Druck im Krankenhaus?<br />

Prof. Schumm-Draeger: Ärztinnen<br />

und Ärzte stehen häufig im Klinikalltag<br />

unter einem permanenten und<br />

großen Zeit- und Entscheidungsdruck.<br />

Eine enge Personalsituation,<br />

damit verbunden weniger Zeit für<br />

das persönliche ärztliche Gespräch<br />

mit den einzelnen Patienten, und<br />

zusätzlich ehrgeizige wirtschaftliche<br />

Mengen-, Kosten- und Budgetvorgaben<br />

der Klinikgeschäftsleitungen<br />

führen dazu, dass die medizinische<br />

Qualität gefährdet werden kann<br />

– wenn die Ökonomisierung der<br />

Krankenversorgung voranschreitet.<br />

?<br />

Wie spürt das ein Patient?<br />

Prof. Schumm-Draeger: Der Patient<br />

erlebt seine Behandlung häufig<br />

als ein Mensch in gesundheitlicher<br />

Not, der sich mit seinen Sorgen und<br />

Ängsten den behandelnden Ärzten<br />

anvertraut. Wir wollen, dass er auch<br />

zukünftig wenig davon spürt, unter<br />

welchem Druck wir ihn bestmöglich<br />

versorgen.<br />

?<br />

Hilft es den Kollegen, in der Argumentation<br />

mit einem Controller,<br />

auf den Codex zu verweisen?<br />

Prof. Schumm-Draeger: Es geht für<br />

uns mit dem neuen Klinik Codex<br />

nicht um Zahlen, sondern um Haltung.<br />

Der Klinik Codex soll Ärztinnen<br />

und Ärzte ermutigen, sich mit<br />

vorgegebenen wirtschaftlichen Vorgaben<br />

kritisch auseinanderzusetzen<br />

und achtsam zu sein<br />

bei allen Versuchen<br />

der Einschränkung<br />

des Patientenwohls<br />

aufgrund nicht-medizinischer<br />

Aspekte.<br />

Es ist wichtig, einem Controller<br />

die getroffenen Versorgungsentscheidungen<br />

bei Bedarf und<br />

unter Verwendung fachlich-medizinischer,<br />

patientenorientierter<br />

und ethischer Argumente<br />

zu erklären. Medizin ist<br />

mehr als die Summe von<br />

Betriebsstatistiken und<br />

Kennzahlen.<br />

? Wie Erfolg versprechend<br />

ist das Gespräch,<br />

wenn hinter<br />

einem Controller ein<br />

Klinikkonzern steht, der<br />

Anteilseignern verpflichtet<br />

ist und die Gewinnmaximierung<br />

anstrebt?<br />

Prof. Schumm-Draeger: Ärztinnen<br />

und Ärzte sind gemäß ihrer Berufsethik<br />

stets zuerst ihren Patienten<br />

verpflichtet und keine Erfüllungsgehilfen<br />

wirtschaftlicher Zielvor-<br />

gaben und Renditeerwartungen.<br />

Der Klinik Codex<br />

soll ermutigen,<br />

eine ethische und<br />

wertebezogene Diskussion<br />

zu führen. Im<br />

Mittelpunkt steht immer<br />

die adäquate Versorgung der<br />

Patienten, das ist die Grundbedingung<br />

erfolgreicher Medizin.<br />

Krankenhausträger wissen, dass<br />

gute Medizin auch wirtschaftlich<br />

erfolgreich sein kann. Aber<br />

das ist eine Nebenwirkung<br />

und nicht das Hauptziel der<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

Arzt/Ärztin und dem Patienten.<br />

?<br />

Es gibt aber doch auch Fehlanreize,<br />

die manchem Kollegen gelegen<br />

kommen. Zu denken ist hier<br />

an Bonusverträge.<br />

Die sprechende Medizin gerät in Schieflage<br />

Viel Geld bringen vor allem technikbasierte Leistungen am Patienten<br />

Foto: privat<br />

PROF. DR. PETRA-MARIA<br />

SCHUMM-DRAEGER<br />

Das Reden mit dem<br />

Kranken ist im DRG-System<br />

unterbewertet.<br />

Foto: iStock/35007<br />

BERLIN. Der zunehmende Blick aufs<br />

Geld in der Patientenversorgung führt<br />

dazu, dass die im Fallpauschalensystem<br />

wirtschaftlich schlecht abgebildete<br />

„sprechende Medizin“ ins Hintertreffen<br />

gerät. Das hat gravierende<br />

Folgen, wie <strong>DDG</strong>-Präsident Professor<br />

Dr. Dirk Müller-Wieland beschreibt.<br />

Er verweist darauf, dass derzeit der<br />

wirtschaftliche Ertrag pro Bett im<br />

Krankenhaus vom Krankheitsbild<br />

des Patienten abhängt. Ist ein Patient<br />

multimorbide und somit auf<br />

viel Kommunikation (sprechende<br />

Medizin) angewiesen, bringt er einer<br />

Klinik finanziell weniger ein als<br />

ein Kranker, der akut technikbasierte<br />

Versorgung benötigt. „Dies hat nachvollziehbarer<br />

Weise zur Folge, dass<br />

aus wirtschaftlichen Überlegungen<br />

heraus das ,medizinische Profil‘ einer<br />

medizinischen Einrichtung sich<br />

an technikbasierter Medizin orientiert“,<br />

so Prof. Müller-Wieland.<br />

Die Gefahr bestehe nun darin, dass<br />

sich an Universitätsklinika klinische<br />

Lehrstühle für Schwerpunkte der<br />

Inneren Medizin, die sich überwiegend<br />

mit chronischen Krankheiten<br />

beschäftigen, reduzierten. Das betreffe<br />

z.B. die Endokrinologie und<br />

die Diabetologie.<br />

<strong>DDG</strong>-Projekt soll helfen, die<br />

Diabetologie besser abzubilden<br />

nachgefragt<br />

Die <strong>DDG</strong> hat zur Stärkung der<br />

sprechenden Medizin ein Projekt<br />

zur Optimierung der Diabetesversorgung<br />

innerhalb des DRG-<br />

Systems (DRG = Diagnosis related<br />

Groups) ins Leben gerufen. Hierbei<br />

wird versucht, in Kooperation mit<br />

Referenzkrankenhäusern die Diabetologie<br />

besser abzubilden. „Wir sehen,<br />

dass das System offensichtlich<br />

aus den Gleisen gerät“, so der <strong>DDG</strong>-<br />

Präsident. Das gelte aber nicht nur<br />

für die Krankenhäuser, sondern für<br />

die gesamte klinische Medizin, das<br />

heißt für die stationäre und ambulante<br />

Versorgung. Prof. Müller-<br />

Wieland stellte zugleich klar, dass<br />

nicht grundsätzlich eine ökonomische<br />

Versorgung kritisiert wird,<br />

diese müsse allerdings vernünftig<br />

eingesetzt werden. Derzeit bestehe<br />

eine Schieflage.<br />

kol<br />

Rendite zählt – das spüren<br />

Ärzte in vielen Kliniken.<br />

Die DGIM ermutigt,<br />

sich dagegen zu wehren.<br />

Foto: iStock/Sam Edwards,<br />

fotolia/pico<br />

Prof. Schumm-Draeger: Die Deutsche<br />

Gesellschaft für Innere Medizin<br />

hat als wichtige Fachgesellschaft,<br />

gemeinsam mit vielen anderen Fachgesellschaften,<br />

in der Vergangenheit<br />

schon häufig solche Verträge deutlich<br />

kritisiert.<br />

?<br />

Krankenhäuser rechnen nach<br />

dem Fallpauschalensystem ab.<br />

Rein theoretisch sollte es keine Probleme<br />

geben.<br />

Prof. Schumm-Draeger: Das Fallpauschalensystem<br />

ist so angelegt,<br />

dass es Kosteneinsparungen wirtschaftlich<br />

belohnt, ebenso Ausweitungen<br />

der Anzahl von Behandlungen<br />

(Fallzahlen). Wenn ein System<br />

eindimensional Sparen und Mengenmaximierung<br />

wirtschaftlich<br />

belohnt, ist es rational durchaus<br />

nachvollziehbar, dass die klinische<br />

Patientenversorgung möglichst<br />

billig sein soll, und möglichst viele<br />

Patienten möglichst schnell durch<br />

die Kliniken durchgeschleust werden<br />

sollen. Ob das die richtigen<br />

Rahmenbedingungen für eine zugewandte<br />

Medizin sind, ist offensichtlich<br />

infrage zu stellen.<br />

?<br />

Was bedeutet die Benachteiligung<br />

der sprechenden Medizin?<br />

Prof. Schumm-Draeger: Nach den<br />

wirtschaftlichen Kriterien des<br />

Fallpauschalensysstems teilen sich<br />

medizinische Fachabteilungen nun<br />

immer stärker in wirtschaftliche<br />

Gewinner- und Verliererabteilungen<br />

auf. Verliererabteilungen, zum<br />

Beispiel mit einem hohen Anteil<br />

sprechender Medizin, sind dann<br />

aus wirtschaftlichen Überlegungen<br />

heraus existenzgefährdet oder<br />

werden gleich geschlossen. Die<br />

Vorhaltung vor allem lukrativer<br />

Fachabteilungen allein gefährdet<br />

das Gesamtangebot der medizinischen<br />

Versorgung für die Bevölkerung.<br />

Diese negative Entwicklung<br />

muss benannt und zukünftig stärker<br />

diskutiert werden.<br />

Interview: Cornelia Kolbeck


22 Im Blickpunkt<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Gemeinsam für die Patienten<br />

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe gibt Betroffenen eine Stimme<br />

BERLIN. Die Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-<br />

Hilfe stärkt die Stimme der Patienten. Seit Jahren setzt sie sich<br />

mit vielen Unterstützern dafür ein, dass die chronische Krankheit<br />

Diabetes in Gesellschaft und Medien mehr Gehör findet.<br />

Eine für alle<br />

Im Fokus des Handelns von diabetesDE<br />

– Deutsche Diabetes-Hilfe<br />

stehen immer die sieben Millionen<br />

Betroffenen, für deren bestmögliche<br />

Versorgung die Organisation genauso<br />

kämpft wie für die Förderung der<br />

Prävention und die Stärkung der<br />

Selbsthilfe. diabetesDE vereint mit<br />

ihren Mitgliedsorganisationen Deutsche<br />

Diabetes Gesellschaft (<strong>DDG</strong>)<br />

und dem Verband der Beratungsund<br />

Schulungsberufe (VDBD) einerseits<br />

die Fachkompetenz, die es<br />

benötigt, um evidenzbasiert zu agieren,<br />

andererseits mit der Selbsthilfeorganisation<br />

Menschen mit Diabetes<br />

(DDH-M) die Betroffenenkompetenz,<br />

um erfahrungsbasierte Komponenten<br />

zu berücksichtigen.<br />

Der zehnköpfige Vorstand von diabetesDE<br />

ist mit Ärzten, Diabetesberatern<br />

und Betroffenen annähernd<br />

paritätisch besetzt und spiegelt hierin<br />

das Leitbild und den Anspruch<br />

der Organisation wider, intern auf<br />

Augenhöhe und extern mit einheitlicher<br />

Stimme zu sprechen.<br />

Unsere Prioritäten<br />

• Breite Presse- und Aufklärungsarbeit<br />

für alle Menschen mit Diabetes<br />

und die breite Bevölkerung<br />

• Zusammen mit den Mitgliedsorganisationen<br />

politische Interessenvertretung<br />

national<br />

• Fundraising<br />

• Spendenprojekte für diabetesbetroffene<br />

Kinder und Erwachsene<br />

Den Betroffenen<br />

eine Stimme geben<br />

»Die moderne<br />

Selbsthilfe ist<br />

immer online«<br />

Die schwierigste Aufgabe ist und<br />

bleibt, die zersplitterte klassische<br />

Selbsthilfe im Diabetes-Bereich zusammenzuführen.<br />

Zu viel historisch<br />

bedingtes Misstrauen und Ressentiments<br />

erschweren die Einigung, zu<br />

viel alte Vereinsstrukuren überlagern<br />

neue Wege. Dagegen wächst parallel<br />

eine Diabetes-Online-Community<br />

mit Bloggern und Influencern, die<br />

ihren Ansatz in einem Erfahrungsaustausch<br />

über die Erkrankung<br />

sieht, der jederzeit von überall quasi<br />

live möglich ist.<br />

Die moderne Selbsthilfe ist immer<br />

online. Die zukünftige Herausforderung<br />

für diabetesDE besteht nun<br />

darin, diese Gruppierungen zu einem<br />

einheitlichen Movement zusammenzuführen<br />

und auch jenen<br />

Menschen mit Diabetes und ihren<br />

Angehörigen ein zu Hause zu bieten,<br />

die sich nicht organisieren wollen,<br />

wohl aber Gehör in der Gesellschaft<br />

suchen.<br />

DiabetesPlayer sprechen<br />

mit einheitlicher Stimme<br />

Aktuell gibt es bereits sieben Millionen<br />

Menschen mit Diabetes in<br />

Deutschland und täglich kommen<br />

<strong>10</strong>00 Neuerkrankte hinzu. Um diesen<br />

Tsunami aufzuhalten, bedarf es<br />

zunächst einmal der Einigkeit aller<br />

relevanten Diabetesorganisationen<br />

im Hinblick auf gesundheitspolitische<br />

Maßnahmen. Hier ziehen diabetesDE<br />

und die <strong>DDG</strong> genauso an<br />

einem Strang, wie VDBD, DDH-M<br />

und BVND. Mit einheitlicher Stimme<br />

tragen sie die Forderung nach einem<br />

Nationalen Diabetesplan an die<br />

Politik heran. Das Diabetes-Problem<br />

kann, da sind sich alle Akteure einig,<br />

nur gesamtgesellschaftlich und ressortübergreifend<br />

gelöst werden.<br />

Ran an die Wurzel<br />

Dr. Jens Kröger<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

diabetesDE –<br />

Deutsche<br />

Diabetes-Hilfe<br />

Foto: diabetesDE<br />

Die versäumte Primärprävention<br />

ist die Wurzel allen Übels. Bereits in<br />

frühestem Kindesalter müssen die<br />

Weichen für einen gesunden Lebensstil<br />

gestellt werden. Reine Appelle an<br />

eine Verhaltensänderung sind jahrzehntelang<br />

gnadenlos gescheitert. Es<br />

bedarf eines Paradigmenwechels von<br />

der Verhaltensprävention hin zur<br />

Verhältnisprävention. Zusammen<br />

mit der <strong>DDG</strong> und der Deutschen Allianz<br />

für Nichtübertragbare Krankheiten<br />

(DANK) fordern wir daher<br />

folgende vier verhältnispräventive<br />

Maßnahmen:<br />

• Täglich mindestens eine Stunde<br />

Bewegung in Kita und Schule<br />

• Adipogene Lebensmittel besteuern<br />

und gesunde Lebensmittel<br />

entlasten<br />

• Verbindliche Qualitätsstandards<br />

für die Kita- und Schulverpflegung<br />

• Verbot von an Kinder gerichtete<br />

Werbung für ungesunde Lebensmittel<br />

und Getränke<br />

Nationaler Diabetesplan<br />

ist und bleibt Hauptziel<br />

Zusammen mit der Deutschen<br />

Diabetes Gesellschaft besteht die<br />

Hauptarbeit darin, die neu gewählte<br />

Bundesregierung von der Notwendigkeit<br />

eines Nationalen Diabetesplans<br />

zu überzeugen. In der nun zu<br />

Ende gegangenen Legislaturperiode<br />

diskutierte die Große Koalition eine<br />

Nationale Diabetesstrategie mit Diabetesplänen<br />

auf Landesebene.<br />

Auch wenn die Parteien sich hier auf<br />

der Zielgeraden nicht einigen konnten,<br />

befinden sich schon Teile dieser<br />

Strategie in der Umsetzung, z.B. die<br />

vom Robert Koch-Institut durchgeführte<br />

„Diabetes Surveillance“ mit<br />

verschiedenen Registermodulen.<br />

Den Diabetesorganisationen geht<br />

dieser Vorstoß jedoch nicht weit genug:<br />

Ein Nationales Register, in das<br />

auf der Basis eines Registergesetzes<br />

vollständige, reale Versorgungsdatensätze<br />

einfließen, ist unabdingbar,<br />

um die Qualität der Therapien unter<br />

Alltagsbedingungen bundesweit<br />

Ivan Klasnic, Thomas Helmer, Ingo Anderbrügge<br />

im Juni beim Spiel FC Bundestag vs. FC Diabetologie.<br />

Fotos: © K.I.T. Group GmbH, Bild: Dirk Deckbar, fotolia/pico<br />

„Blue Monument Challenge“, Köln 2016.<br />

Foto: Holger Eichner<br />

überprüfen und langfristig optimiert<br />

vereinheitlichen zu können.<br />

Weltdiabetestag im<br />

Zeichen der Aufklärung<br />

Diabetes ist mittlerweile bei Politik,<br />

Medien und Gesellschaft angekommen.<br />

Die Krankheit wird als das<br />

wahrgenommen, was sie ist: eine<br />

Bedrohung. Und trotzdem wissen<br />

die wenigsten, dass am 14. November<br />

Weltdiabetestag ist. Um dies zu<br />

ändern, setzt diabetesDE – Deutsche<br />

Diabetes-Hilfe auf medienwirksame<br />

Events rund um diesen Tag<br />

und beteiligt sich an der weltweit<br />

durchgeführten „blue monument<br />

challenge“, die von Jahr zu Jahr in<br />

einem anderen Bundesland stattfindet.<br />

Im letzten Jahr wurde die<br />

Hohenzollernbrücke in Köln, davor<br />

das Brandenburger Tor in Berlin erleuchtet.<br />

In diesem Jahr wird am 14.<br />

November der Michel (St. Michaelis-Kirche)<br />

in Hamburg blau illuminiert<br />

werden. Es folgt danach eine<br />

politische Podiumsdiskussion in der<br />

Hansestadt, u.a. mit Gesundheitssenatorin<br />

Cornelia Prüfer-Storks.<br />

Am 19. November gibt es auch eine<br />

Patientenveranstaltung mit über 30<br />

Fachvorträgen in Berlin.<br />

FC Bundestag gegen<br />

FC Diabetologie<br />

Die Faszination des Fußball nutzen<br />

wir ebenfalls, um mit der Politik ins<br />

Gespräch zu kommen. Wir haben<br />

den „FC Diabetologie“ gegründet,<br />

der sich aus Ärzten, Beratern und<br />

Betroffenen zusammensetzt und regelmäßig<br />

gegen Politikermannschaften,<br />

vor allem gegen den parteiübergreifenden<br />

FC Bundestag antritt. Es<br />

folgt auch stets eine „3. Halbzeit“ mit<br />

einem gesundheitspolitischen Symposium,<br />

bei dem die gesundheitspolitischen<br />

Sprecher aller Parteien<br />

zu Worte kommen. Da wir neben<br />

dem ehrenamtlichen Kult-Trainer<br />

Christoph Daum immer wieder<br />

Ex-Profis in den FC Diabetologie<br />

als Gastspieler integrieren, ist eine<br />

breite Medienberichterstattung seit<br />

Jahren garantiert.<br />

Erfolgreiches<br />

Campaigning – mehrfach<br />

ausgezeichnet<br />

Die vor fünf Jahren ins Leben gerufene,<br />

politische Kampagne „Diabetes<br />

STOPPEN. Jetzt handeln!“ (www.<br />

diabetes-stoppen.de), für die wir<br />

2014 mit dem Deutschen Preis für<br />

Onlinekommunikation ausgezeichnet<br />

worden sind, wird kontinuierlich<br />

fortgesetzt. Die 2016 zusammen mit<br />

#dedoc ins Leben gerufene Kampagne<br />

zur hohen Dunkelziffer bei<br />

Diabetes „Unerkannt unterwegs“<br />

(www.2mio.de) wurde inzwischen<br />

mehrfach ausgzeichnet, u.a. mit dem<br />

renommierten Comprix Award als<br />

beste crossmediale Kampagne. Lobbying<br />

auf der einen, strategisches<br />

Campaigning auf der anderen Seite:<br />

diabetesDE – Deutsche Diabetes-<br />

Hilfe ist mit seiner Öffentlichkeitsarbeit<br />

längst in der oberen Riege der<br />

Verbände und auf dem gesellschaftlichen<br />

Parkett angekommen.<br />

Diabetes-Gala <strong>2017</strong><br />

mit Philipp Lahm<br />

Auch die jährlich stattfindende<br />

Diabetes-Charity-Gala, die jedes<br />

Jahr mehr Politiker, Prominente<br />

und Industriepartner anzieht, trägt<br />

dazu bei, dass wir Gehör finden. In<br />

diesem Jahr geschieht dies weltmeisterlich:<br />

Philipp Lahm, Gesellschafter<br />

der Firma Sixtus, die u.a. eine Diabetiker-Pflegeproduktlinie<br />

vertreibt,<br />

hält die Keynote.<br />

Autoren: Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Kröger<br />

und Geschäftsführerin Nicole Mattig-Fabian von<br />

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Digitalisierung<br />

23<br />

Ehrenamtliche Tester<br />

für Diabetes-Apps gesucht<br />

Kriterienkatalog, persönliche Eindrücke und ein Fazit führen zum Urteil<br />

Foto: iStock/drogatnev<br />

WIESBADEN. Rund 60 freiwillige<br />

Tester wirken bei der<br />

Vergabe des Gütesiegels für<br />

Diabetes-Apps mit, das eine<br />

von Diabetesverbänden<br />

unter Leitung der AG Diabetes<br />

& Technologie der <strong>DDG</strong> gebildete<br />

Arbeitsgruppe vergibt.<br />

Mitstreiter sind willkommen.<br />

Neben standardisierten Antwortvorgaben<br />

sind persönliche Einschätzungen<br />

möglich. „Wichtig ist,<br />

dass die Tester keine rein subjektiven<br />

Bewertungen vornehmen, sondern<br />

versuchen, sich in die Zielgruppe<br />

einer App reinzudenken, um eine<br />

möglichst objektive Einschätzung<br />

abgeben zu können“, betont Droßel.<br />

Nach vier Wochen werden die Bewertungen<br />

in einer Telefonkonferenz,<br />

an der alle Tester teilnehmen<br />

»Keine subjektive<br />

Bewertung«<br />

können, diskutiert, um daraus ein<br />

Fazit, das die wichtigsten Kriterien<br />

umfassen soll, abzuleiten. Bei einer<br />

positiven Bewertung erscheint diese<br />

mit Nennung des Namens von App<br />

und Hersteller sowie dem Gütesiegel<br />

auf der DiaDigital-Homepage.<br />

„Die Tester haben die Möglichkeit,<br />

Apps für eine Prüfung vorzuschlagen“,<br />

so Droßel. Sofern es sich um<br />

kostenpflichtige Dienste handelt,<br />

beantragt die AG bei den jeweiligen<br />

Herstellern einen kostenfreien Zugang<br />

für die Tester. Petra Spielberg<br />

Kontakt zur AG kann über Diana<br />

Droßel (diana.drossel@ddh-m.de)<br />

hergestellt werden. <br />

Diana Droßel<br />

Stellvertretende<br />

Vorstandsvorsitzende<br />

von diabetesDE<br />

Foto: Strauch Eschweiler<br />

Wenn es auf einfaches<br />

Blutzucker-Messen<br />

ankommt.<br />

®<br />

DUO TD–4285<br />

Eine Gruppe von Ärzten und<br />

Diabetes patienten nimmt seit<br />

Mai <strong>2017</strong> einzelne Angebote<br />

aus der unübersichtlichen Menge<br />

verfügbarer Diabetesmanagement-<br />

Apps unter die Lupe, um deren Qualität<br />

und Nutzen zu bewerten.<br />

Da dies eine Mammutaufgabe ist<br />

und die Arbeitsgruppe DiaDigital<br />

ihre Dienste ausbauen will, sind<br />

weitere Tester willkommen. Interessierte,<br />

die an den Zertifizierungen<br />

ehrenamtlich mitwirken möchten,<br />

können sich unter http://diadigital.de<br />

online registrieren. Sie erhalten dann<br />

ein Passwort, das sie zur Teilnahme<br />

an den Prüfungen berechtigt.<br />

Sobald ein Verfahren gestartet wurde<br />

und die Selbstauskunft des Herstellers<br />

zu Produktdetails, medizinischen<br />

Fragen, Datenmanagement und<br />

Transparenz der App sowie das Okay<br />

des Zentrums für Telematik und Telemedizin<br />

zur Datensicherheit vorliegt,<br />

werden die Tester informiert,<br />

dass sie nun ihre Bewertung der App<br />

abgeben können. An einer Prüfung<br />

müssen sich mindestens je fünf Tester<br />

aus der Gruppe der Behandler<br />

und der Betroffenen beteiligen.<br />

Es bleiben vier Wochen Zeit,<br />

um eine App einzuschätzen<br />

Einfache Handhabung<br />

großes Display und breite Teststreifen<br />

Sofort einsatzbereit,<br />

keine Codierung erforderlich<br />

Basis für die Testung ist ein Kriterienkatalog,<br />

der u.a. auf der<br />

„Charismha“-Studie zu Risiken und<br />

Chancen von Gesundheits-Apps beruht.<br />

Die Tester sollen z.B. einschätzen,<br />

ob die Apps die Stoffwechsellage<br />

dokumentieren, die Therapieführung<br />

unterstützen oder die Möglichkeit<br />

bieten, Daten von Körperwaagen,<br />

Fitnesstrackern, Blutdruck- und Blutzuckermessgeräten<br />

einzubinden.<br />

„Der Bewertungsbogen umfasst zehn<br />

Seiten“, erklärt Diana Drossel,<br />

Diabetesberaterin und stellv. Vorstandsvorsitzende<br />

von diabetes.DE.<br />

Die Tester haben insgesamt vier Wochen<br />

Zeit, die App zu prüfen. „Die<br />

Bewertung kann in diesem Zeitraum<br />

allerdings jederzeit unterbrochen<br />

und fortgesetzt werden.“<br />

Sie haben Fragen zu Gerät, Handhabung oder Teststreifen?<br />

Besuchen Sie uns: www.aristo-pharma.de oder rufen Sie uns an: +49 (0) 30 - 7<strong>10</strong>944200<br />

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24 Im Blickpunkt<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Fahrplan für den Übergang<br />

Per Transitionspfad von der Jugend- zur Erwachsenenmedizin wechseln<br />

Erwachsenwerden<br />

heißt<br />

auch, zum<br />

Erwachsenenarzt<br />

zu wechseln.<br />

Foto: fotolia/Halfpoint<br />

BERLIN. In Deutschland leben rund 30 000 Kinder und<br />

Jugendliche, die an Diabetes Typ 1 erkrankt sind. In der Regel<br />

kümmern sich die Familie und der Kinderarzt darum, dass der<br />

junge Patient seinen Diabetes gut in den Griff bekommt.<br />

Wird aus dem Kind aber ein junger Erwachsener, fällt es<br />

ihm oft schwer, die Erkrankung im Blick zu behalten.<br />

Das TransitionsProgramm hilft.<br />

Entwickelt wurde das Programm<br />

von den Berliner DRK Kliniken<br />

Westend im Rahmen des Projektes<br />

Versorgung von Menschen mit<br />

„besonderem Bedarf an Gesundheitsversorgung<br />

und Gesundheitsförderung“.<br />

Im Fokus stehen aktuell<br />

»Der<br />

Arztwechsel<br />

ist oft sehr<br />

schwierig«<br />

Indikationen wie Typ-1-Diabetes,<br />

Epilepsie, chronische Nierenerkrankung<br />

und ADHS.<br />

Hintergrund ist, wie Dr. Silvia<br />

Müther, Mitinitiatorin des Berliner<br />

TransitionsProgramm e.V., erklärt,<br />

dass sich die Transition – der Übergang<br />

von der spezialisierten Kinder-<br />

und Jugendmedizin in ein spezialisiertes<br />

erwachsenenorientiertes<br />

Versorgungssystem – für 30 bis 40 %<br />

der chronisch kranken Jugendlichen<br />

schwierig gestaltet und oft auch nur<br />

sehr verzögert geschieht. Viele Patienten<br />

kommen erst dann in der für<br />

ihre Erkrankung qualifizierten Erwachsenenmedizin<br />

an, wenn für sie<br />

selbst spürbare – oft vermeidbare –<br />

Voraussetzungen für die Teilnahme<br />

Die Jugendlichen müssen sich im Alter zwischen<br />

16 und 21 Jahren befinden. Sie sind noch in ambulanter<br />

Betreuung beim Kinder- und Jugendspezialisten.<br />

Der Transfer in die Erwachsenenmedizin ist<br />

innerhalb der nächsten 12 Monate geplant.<br />

Die Jugendlichen erklären ihre Teilnahme am Programm<br />

durch Unterzeichnung der Teilnahmeerklärung.<br />

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten<br />

des Programms.<br />

Folgeschädigungen aufgetreten sind.<br />

Berufliche Ausbildung, Ortswechsel,<br />

der Auszug aus dem Elterhaus, neue<br />

Freundschaften, neue Beziehungen –<br />

das alles erschwert auf dem Weg<br />

ins Erwachsenwerden nicht nur die<br />

Therapie, es lässt diese auch nicht<br />

mehr so wichtig erscheinen. Umso<br />

wichtiger ist eine kontinuierliche<br />

Begleitung beim Übergang.<br />

Integrierter Versorgungspfad<br />

hilft zwei Jahre lang<br />

Das TransitionsProgramm sieht<br />

hierfür ein Fallmanagement vor, dass<br />

den jungen Menschen unterstützt –<br />

sofern er das möchte. Es basiert auf<br />

einem integrierten Versorgungspfad,<br />

der in der Regel zwei Jahre Übergang<br />

abdeckt, bis maximal zum 19. Geburtstag<br />

des Jugendlichen.<br />

Am Anfang steht die Information<br />

des spezialisierten Kinderarztes über<br />

das Projekt und die Übergabe einer<br />

Kontaktkarte, die – sofern ausgefüllt<br />

– später einer der Fallmanager des<br />

Projekts erhält, der weiteres Informationsmaterial<br />

zuschickt. Möglich<br />

ist auch der Kontakt über die<br />

Webseite des Programms. Auftakt<br />

des begleiteten Übergangs bildet<br />

schließlich ein 15- bis 20-minütiges<br />

Transitionsgespräch zwischen Pädiater<br />

und jungem Patienten, bei dem<br />

analog zu den U-Untersuchungen<br />

in der Kinderheilkunde der Entwicklungsstand<br />

und<br />

der Unterstützungsbedarf<br />

des Patienten<br />

eingeschätzt und notwendige<br />

Maßnahmen<br />

herausgearbeitet werden.<br />

Erfordernisse können<br />

sich aber auch aus den<br />

Lebensumständen wie<br />

der Umzug in eine andere<br />

Stadt oder Berufs-<br />

wünschen ergeben. Dr.<br />

Müther nennt es „einen<br />

Fahrplan für die Zeit der<br />

Transition erstellen“.<br />

Aufgabe des gers ist es weiterhin, die Kostenüber-<br />

Fallmananahme<br />

für transitionsspezifische<br />

Leistungen durch die gesetzlichen<br />

Krankenkassen zu klären, sofern<br />

diese Leistungen nicht in der Regelversorgung<br />

enthalten sind. Er<br />

unterstützt auch Jugendliche beim<br />

Kontaktieren des von ihnen gewünschten<br />

Erwachsenenspezialisten<br />

und hinsichtlich eines Probetermins<br />

beim Arzt. Wird der Patient 18 Jahre<br />

alt, übernimmt der Spezialist,<br />

der sich – wie der zuvor involvierte<br />

Pädiater – an den Vorgaben des<br />

Behandlungpfades orientiert und<br />

entsprechend dokumentiert.<br />

Das TransitionsProgramm begann<br />

2009 als eine Kooperation zwischen<br />

den DRK Kliniken und den „Pionierkassen“<br />

AOK Nordost, BKK<br />

VBU und Techniker Krankenkasse.<br />

Die Barmer hat sich später angeschlossen.<br />

Andere Krankenversicherer<br />

genehmigen Kostenübernahmen<br />

per Einzelfallentscheidung.<br />

Unterstützt werden inzwischen –<br />

organisiert von den drei Berliner<br />

Fallmanagern – junge Patienten aus<br />

Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Niedersachsen<br />

und Schleswig-Holstein. Die im<br />

Mai <strong>2017</strong> gegründete zweite Transitionsstelle<br />

Rhein-Main an den<br />

Darmstädter Kinderkliniken Prinzessin<br />

Margaret befindet sich derzeit<br />

im Akkreditierungsverfahren durch<br />

den BTP e.V.<br />

Über 400 Teilnehmer zählt das<br />

TransitionsProgramm bisher<br />

Im Rahmen des TransitionsProgramms<br />

kooperieren <strong>10</strong>4 ambulant<br />

versorgende Behandlungszentren<br />

an Krankenhäusern und in Facharztpraxen.<br />

Die Ärzte erhalten für<br />

ihre Arbeit Honorarpauschalen,<br />

beispielsweise gibt es 35 Euro für<br />

das Transitionsgespräch. Auch Fallkonferenzen<br />

und gemeinsame ärztliche<br />

Sprechstunden für die Patienten<br />

werden extra honoriert.<br />

4<strong>10</strong> Jugendliche nahmen laut Dr.<br />

Müther seit 2009 am Programm teil,<br />

168 davon mit Diabetes Typ 1. Über<br />

zwei Jahre begleitet wurden 178 Teilnehmer,<br />

von diesen hatten 93 Diabetes<br />

Typ 1. Cornelia Kolbeck<br />

http://bit.ly/2uYKAj8<br />

Dr. Silvia Müther<br />

Mitinitiatorin<br />

des Berliner<br />

TransitionsProgramm<br />

e.V.<br />

Foto: privat<br />

Strategie plus Wettbewerb<br />

Positionen der Diagnostica-Industrie zur Diabetesversorgung<br />

BERLIN. In einem Fünf-Punkte-Papier<br />

plädiert der Verband der Diagnostica-<br />

Industrie (VDGH) dafür, dass die<br />

Bundesregierung der Volkskrankheit<br />

Diabetes einen höheren Stellenwert<br />

einräumt und in ihrem Programm eine<br />

nationale Diabetesstrategie verankert.<br />

Die Forderungen an die Politik<br />

wurden vom Ausschuss Diabetes-Selbstmanagement<br />

des VDGH<br />

zusammengetragen. Der Verband<br />

vertritt die Interessen von <strong>10</strong>0 Unternehmen,<br />

die Untersuchungssysteme<br />

und Reagenzien zur Diagnostik<br />

anbieten. Kurzgefasst heißt es:<br />

1. „Wir brauchen eine nationale Diabetesstrategie.“<br />

Die Festlegung<br />

von Versorgungszielen sollte mit<br />

einem regelmäßigen Monitoring<br />

über den Grad der Zielerreichung<br />

verbunden werden. Hierfür sind<br />

die Versorgungsforschung zu intensivieren<br />

und systematische Berichtssysteme<br />

zu etablieren.<br />

2. In den bestehenden Früherkennungsprogrammen<br />

sollten Blutzuckerwerte<br />

und das individuelle<br />

Diabetesrisiko mit geeigneten<br />

labordiagnostischen Verfahren<br />

regelmäßig bestimmt werden.<br />

„Die heutige Ausgestaltung der<br />

Früherkennung entspricht nicht<br />

mehr dem Stand der medizinischen<br />

Erkenntnisse und bedarf<br />

der Weiterentwicklung.“<br />

3. Selbstmessung als unverzichtbarer<br />

Bestandteil des Diabetesmanagements.<br />

Der Patient muss<br />

zusammen mit seinem Arzt ausreichende<br />

Wahlmöglichkeiten für<br />

das passende Messsystem haben.<br />

„Eigenverantwortung benötigt<br />

Entscheidungsfreiheit.“<br />

4. Kosteneinsparungen in der Hilfsmittelversorgung<br />

dürfen nicht<br />

zulasten der Versorgungsqualität<br />

gehen. Messsysteme müssen für<br />

den Patienten gut handhabbar<br />

und mit Schulungs- und Serviceprogrammen<br />

verknüpft sein. Die<br />

stetige Verfügbarkeit von Geräten<br />

und Zubehör ist sicherzustellen.<br />

„Der Fokus auf den niedrigsten<br />

Preis greift zu kurz.“<br />

»Diabetes<br />

braucht<br />

Digitalisierung«<br />

5. „Diabetes braucht Digitalisierung.“<br />

Die Möglichkeiten der Digitalisierung<br />

(eHealth, mHealth)<br />

bieten Patienten und Ärzten<br />

enorme Chancen und können die<br />

Qualität der Diabetesbehandlung<br />

steigern. Die Industrie entwickelt<br />

hier neue Lösungen, die die Kommunikation<br />

zwischen Arzt und<br />

Patient verbessern. Der Zugang<br />

zu digitalen Anwendungen ist zu<br />

fördern, ihre Erstattung im Leistungskatalog<br />

der GKV ist sicherzustellen.<br />

REI<br />

Quelle: www.vdgh.de/stellungnahmen-positionen/positionen


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Im Blickpunkt<br />

25<br />

Anschubphase<br />

Vereinfachtes Zulassungsverfahren für die mobile Rehabilitation<br />

München/Berlin. „Geriatrische Reha-Einrichtungen können<br />

ab sofort ein vereinfachtes Zulassungsverfahren für die mobile<br />

Rehabilitation durchlaufen“, meldete kürzlich die Deutsche Gesellschaft<br />

für Geriatrie (DGG). Das seien „gute Nachrichten für viele<br />

ältere Patienten, die zu Hause oder im Heim versorgt werden“.<br />

Bisher gebe es nur 20 Standorte<br />

für die mobile Rehabilitation<br />

in Deutschland, so die Gesellschaft.<br />

„Mit dieser Neuregelung<br />

können wir das geriatrische Reha-<br />

Angebot deutlich ausbauen“, ist Dr.<br />

Rudolf Siegert jedoch überzeugt.<br />

Er ist Chefarzt der Klinik für Geriatrie,<br />

Physikalische Medizin und Rehabilitation<br />

am Klinikum Bremen<br />

Ost und zugleich medizinischer<br />

Geschäftsführer der Mobilen Reha<br />

Bremen.<br />

Der Aufbau einer mobilen Reha in<br />

einer geriatrischen Einrichtung sei<br />

bislang an umfangreiche Vertragsverhandlungen<br />

und Bedingungen<br />

geknüpft gewesen, so Dr. Siegert.<br />

Deshalb seien viele Kliniken davor<br />

zurückgeschreckt. Jetzt könnten Ergänzungsvereinbarungen<br />

einfacher<br />

abgeschlossen werden, die mobile<br />

Rehabilitation müsse nicht als eigenständige<br />

Betriebseinheit ausgewiesen<br />

und vorhandenes Personal könne<br />

z.T. eingesetzt werden. Die mobile<br />

Reha könne somit so organisiert<br />

werden, dass sie sich trägt und auch<br />

Mittel für notwendige Investitionen<br />

abwirft. „Einrichtungen der Altersmedizin,<br />

die bereits Rehabilitation<br />

betreiben, wird es nun erstmals<br />

leichter gemacht, überhaupt mobile<br />

Rehabilitation anzubieten“, freut<br />

sich der Mediziner.<br />

Bis 2021 wird der Nutzen<br />

kontinuierlich bewertet<br />

Neben diesem wirtschaftlichen Aspekt<br />

sei aber von besonderer Bedeutung,<br />

dass eine Klientel erreicht<br />

werde, die zuvor schlecht oder gar<br />

nicht versorgt wurde. Und das sei<br />

„eine wirklich sinnvolle Ergänzung<br />

im Sinne des geriatrischen Versorgungsnetzes“.<br />

Hintergrund der Verbesserung sind<br />

Eckpunkte des GKV-Spitzenverbandes<br />

und der Verbände der Krankenkassen<br />

auf Bundesebene für die<br />

mobile indikationsspezifische Rehabilitation.<br />

Diese wurden für eine<br />

„Anschubphase“ vereinbart, in der<br />

das Leistungsgeschehen dokumentiert<br />

und ausgewertet wird. Eine<br />

sozialmedizinische Expertengruppe<br />

wertet die Basisdokumentationen<br />

schließlich aus und berichtet jedes<br />

Kalenderjahr an den GKV-Spitzenverband<br />

und an die Verbände der<br />

Krankenkassen auf Bundesebene. Bis<br />

zum 31.12.2021 muss sich zeigen, ob<br />

sich die Umsetzung bewährt.<br />

Die mobile Rehabilitation soll jenen<br />

Menschen helfen, die Leistungen<br />

in Reha-Kliniken oder ambulanten<br />

Reha-Einrichtung nicht nutzen<br />

können. „Für sie sollen mobile Rehabilitationsmaßnahmen<br />

in den Wohnungen<br />

(auch in Pflegeheimen) der<br />

DE/LIR/1216/0170(3)<br />

Rehabilitanden angeboten werden“,<br />

erklärt der GKV-Spitzenverband.<br />

In den Eckpunkten werden dafür<br />

konkrete Vorgaben gemacht, u.a. zu<br />

Leistungsumfang und -dauer, Indikationsstellung,<br />

Leistungsbewilligung<br />

sowie zum Reha-Team.<br />

Ambulante Rehabilitationsleistungen<br />

werden in der Regel für bis zu<br />

20 Behandlungstage erbracht, es<br />

sei denn, eine Verlängerung der<br />

Leistung ist aus medizinischen<br />

Gründen erforderlich. Pro Behandlungstag<br />

sind dem Patienten drei<br />

Therapieeinheiten zu je mindestens<br />

45 Minuten anzubieten. Zur Weiterentwicklung<br />

der mobilen Rehabilitation<br />

sollen ambulante und stationäre<br />

Reha-Einrichtungen je nach regionalem<br />

Bedarf für ihren jeweiligen<br />

Indikationsbereich wohnortnahe<br />

Angebote entwickeln. kol<br />

Eckpunkte für die mobile Reha:<br />

http://bit.ly/2h0tyvQ<br />

Mobile Reha ganz praktisch<br />

angewendet im<br />

häuslichen Umfeld.<br />

Foto: Mobile Reha Bremen<br />

Victoza ® ist der einzige zugelassene GLP-1 RA, für den eine Prävention<br />

von kardiovaskulären Ereignissen (MACE) bestätigt worden ist *1<br />

Prävention von kardiovaskulären<br />

Ereignissen *1<br />

*<br />

Bei Typ 2 Diabetes und hohem kardiovaskulärem Risiko.<br />

GLP-1 RA = GLP-1 Rezeptor-Agonist; MACE = Major Cardiovascular Events, schwere kardiovaskuläre Ereignisse, hier erstes Auftreten von kardiovaskulärem Tod, nichttödlichem Herzinfarkt oder nichttödlichem Schlaganfall<br />

1. Fachinformation Victoza ® , aktueller Stand 2. Pratley R et al. Int J Clin Pract 2011;65:397–407 3. Nauck M et al. Diabetes Care 2016;39:1501–1509 4. Buse JB et al. Lancet 2013;38:117–124 5. Pratley RE et al. Lancet Diabetes Endocrinol 2014;2:289–297 6. Buse JB et al.<br />

Lancet 2009;374:39–47 7. Dungan KM et al. Lancet 2014;384:1349–1357 8. Marre M et al. Diabet Med 2009;26:268–278 9. Nauck M et al. Diabetes Care 2009;32:84–90 <strong>10</strong>. Russel-Jones D et al. Diabetologia 2009;52:2046–2055 11. D‘Alessio D et al. Diabetes<br />

Obes Metab 2015;17:170–178 12. Kapitza C et al. Diabetes Obes Metab 2013;15:642–649 13. Meier JJ et al. Diabetes Care 2015;38:1263–1273<br />

Victoza ® 6 mg/ml Injektionslösung in einem Fertigpen. Wirkstoff: Liraglutid. Zusammensetzung: Arzneilich wirksamer Bestandteil: 6 mg/ml Liraglutid.Analogon zu humanem Glucagon-like peptide-1 (GLP-1), gentechn. hergestellt durch rekombinante DNS-Technologie<br />

in Saccharomyces cerevisiae. Sonstige Bestandteile: Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, Propylenglycol, Phenol,Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Victoza ® wird zur Behandlung des unzureichend kontrollierten Diabetes mellitus Typ 2 bei Erwachsenen<br />

als Zusatz zu Diät und körperlicher Aktivität angewendet:Als Monotherapie, wenn die Anwendung von Metformin aufgrund einer Unverträglichkeit oder Kontraindikation ungeeignet ist. Zusätzlich zu anderen Arzneimitteln zur Behandlung des Diabetes mellitus. Für Studienergebnisse<br />

hinsichtlich Kombinationen, Auswirkungen auf die glykämische Kontrolle und kardiovaskuläre Ereignisse, sowie untersuchten Populationen, siehe Abschnitte 4.4, 4.5 und 5.1 der Fachinformation. Art der Anwendung: Victoza ® wird einmal täglich zu einem beliebigen<br />

Zeitpunkt und unabhängig von den Mahlzeiten gegeben. Die subkutane Injektion kann in Abdomen, Oberschenkel oder Oberarm erfolgen. Victoza ® darf nicht intravenös oder intramuskulär angewendet werden. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff<br />

oder einen der sonstigen Bestandteile.Victoza ® sollte nicht bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 oder zur Behandlung der diabetischen Ketoazidose angewendet werden.Victoza ® ist kein Ersatz für Insulin.Victoza ® wird nicht zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter<br />

18 Jahren empfohlen. Es liegen wenige bis keine Erfahrungen mit diesem Arzneimittel bei Patienten mit Herzinsuffizienz vor, ein Einsatz bei schwerer Herzinsuffizienz (NYHA IV) wird nicht empfohlen.Victoza ® kann bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz nicht empfohlen<br />

werden. Ebenso ist Victoza ® bei Patienten mit einer schweren Leberfunktionsstörung, entzündlichen Darmkrankheiten und diabetischer Gastroparese nicht zu empfehlen. Wird eine Pankreatitis vermutet, ist Liraglutid abzusetzen. Bei Patienten mit bestehender Schilddrüsenerkrankung<br />

sollte Victoza ® mit Vorsicht angewendet werden. Das Risiko einer Hypoglykämie kann durch Reduktion der Sulfonylharnstoff- oder der Insulindosis gesenkt werden. Patienten müssen auf das potenzielle Dehydrierungs-Risiko hingewiesen werden und Vorkehrungen<br />

gegen Flüssigkeitsverluste treffen. Victoza ® soll während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Übelkeit, Durchfall; häufig: Erkältung, Bronchitis, Hypoglykämie, Anorexie, verminderter Appetit, Kopfschmerzen, Schwindel,<br />

erhöhte Herzfrequenz, Erbrechen, Dyspepsie, Oberbauchschmerzen, Obstipation, Gastritis, Flatulenz, abdominelles Spannungsgefühl, gastroösophageale Refluxkrankheit, abdominale Beschwerden, Zahnschmerzen, Ausschlag, Erschöpfung, Reaktionen an der Injektionsstelle,<br />

Erhöhung von Pankreasenzymen (wie Lipase und Amylase); gelegentlich: Dehydrierung, Gallensteine, Entzündung der Gallenblase, Urtikaria, Juckreiz, Beeinträchtigung der Nierenfunktion, akutes Nierenversagen, Unwohlsein; selten:Anaphylaktische Reaktionen, Darmverschluss;<br />

sehr selten: Pankreatitis (einschließlich nekrotisierender Pankreatitis). Verschreibungspflichtig. Novo Nordisk A/S, Novo Allé, 2880 Bagsværd, Dänemark. Stand: Juli <strong>2017</strong><br />

Victoza ® ist eine eingetragene Marke der Novo Nordisk A/S, Dänemark.<br />

Starke und anhaltende<br />

HbA 1c<br />

-Reduktion 2–13<br />

Starke und anhaltende<br />

Gewichtsreduktion 2–13<br />

»Rehabilitation<br />

daheim und<br />

im Pflegeheim«<br />

rz3_VIC_Anz_228x297_neues_Visual_<strong>2017</strong>.indd 1 <strong>10</strong>.<strong>10</strong>.17 13:45


26 Im Blickpunkt<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Als »Vorteil«<br />

zählt alles, was<br />

die Lage des<br />

Berufsträgers<br />

verbessert.<br />

Eine kleine Schwelle<br />

vom Erlaubten zur Korruption<br />

Fachgesellschaften sollen sich zu Standards und kritischem Verhalten positionieren<br />

HERRENBERG. Das Antikorruptionsgesetz hat keine neuen<br />

Pflichten formuliert. Es schiebt sich aber gefährlich nahe an übliche<br />

Verhaltensweisen wie Kooperationen, Einkaufsrabatte oder<br />

Zuweisungen heran. Die Schwelle vom Normalen zum kriminellen<br />

Korruptionsunrecht ist damit leicht zu übersehen, erläutert<br />

der Rechtsanwalt Dr. Arnd-Christian Kulow.<br />

Dr. Arnd-Christian<br />

Kulow<br />

Rechtsanwalt<br />

Foto: privat<br />

Vor gut einem Jahr<br />

ist das „Gesetz zur<br />

Verhinderung der<br />

Korruption im Gesundheitswesen“<br />

in Kraft getreten.<br />

Im Zusammenhang<br />

mit einer Berufsgruppe,<br />

die sich täglich hoch professionell<br />

und engagiert<br />

um die Gesundheit anderer<br />

Menschen kümmert,<br />

ist diese Tatsache für sich<br />

ja schon fast ein Affront.<br />

Steht es so schlimm um das Gesundheitswesen,<br />

dass man Antikorruptionsgesetze<br />

machen muss? Stehen<br />

insbesondere Ärztinnen und Ärzte<br />

jetzt unter Generalverdacht?<br />

Der Gesetzgeber reagierte mit dem<br />

Antikorruptionsgesetz auf einen<br />

Beschluss des Bundesgerichtshofs<br />

(BGH) für Strafsachen aus dem<br />

Jahr 2012. Dieser hatte festgestellt,<br />

dass Ärzte nicht „Beauftragte“ der<br />

Krankenkassen im strafrechtlichen<br />

Sinn sind. Eine Bestrafung wegen<br />

„Bestechlichkeit im geschäftlichen<br />

Verkehr“ nach § 299 Strafgesetzbuch<br />

schied daher grundsätzlich aus.<br />

Das Thema ist wahrscheinlich so<br />

alt wie die Menschheit, das Muster<br />

immer gleich: Jemand bekommt von<br />

einem anderen etwas dafür, dass er<br />

seine Pflichten verletzt.<br />

War es zunächst der Geschäftsverkehr,<br />

den der Gesetzgeber an die<br />

Kandare des Strafgesetzes genommen<br />

hatte, so sorgte der BGH zumindest<br />

mittelbar dafür, dass auch<br />

das Gesundheitswesen „seine“ Bestechlichkeitsparagrafen<br />

bekommen<br />

hat (§§ 299a, 299b, 300 StGB).<br />

§ 299a bestraft die „passive“ Bestechlichkeit,<br />

§ 299b das „aktive“ Bestechen.<br />

In besonders schweren Fällen<br />

ist § 300 StGB anwendbar. Hier<br />

droht immer Freiheitsstrafe.<br />

Als Täter der „passiven“ Bestechlichkeit<br />

(§ 299a StGB) kommt dabei<br />

jeder Angehörige eines<br />

Heilberufs in Betracht,<br />

der für die Berufsausübung<br />

oder die Führung<br />

der Berufsbezeichnung<br />

eine staatlich geregelte<br />

Ausbildung benötigt. Das<br />

sind natürlich alle Ärzte<br />

und Zahnärzte, aber<br />

auch Physiotherapeuten<br />

und Krankenpfleger. Angehörige<br />

nicht staatlich<br />

reglementierter Gesundheitsberufe<br />

fallen daher nicht in den<br />

Anwendungsbereich der Bestechlichkeit.<br />

Eine Bestechung (§ 299b<br />

StGB) der genannten Personen kann<br />

hingegen von jedem verübt werden.<br />

So können bspw. Apotheker nicht<br />

nach § 299a StGB bestochen werden;<br />

gleichwohl können sie als Täter einer<br />

Bestechung i.S.v. § 299b StGB in<br />

Betracht kommen.<br />

Der Kernpunkt: die<br />

„Unrechtsvereinbarung“<br />

»Strafrecht und<br />

Berufsrecht<br />

berühren sich<br />

intensiv«<br />

Der Tatvorwurf bei korruptivem<br />

Verhalten besteht immer im<br />

Nachweis einer sog. Unrechtsvereinbarung.<br />

Dabei geht es<br />

darum, dass z.B. ein Arzt einen<br />

Vorteil erhält und dafür<br />

seine Berufspflichten verletzt,<br />

um den Vorteilsgeber zu bevorzugen.<br />

Als „Vorteil“ kommt nicht<br />

nur Geld in Betracht. Einladungen<br />

zu Fortbildungsveranstaltungen,<br />

Geschenke, vertragliche Sonderkonditionen,<br />

kurz alles, was die<br />

Lage des Berufsträgers verbessert,<br />

kann ein Vorteil i.S.d. Gesetzes sein.<br />

Eine Bagatellgrenze gibt der Gesetzgeber<br />

nicht an. Wesentlich für den<br />

Korruptionsvorwurf ist aber stets<br />

die nachweisbare Verknüpfung von<br />

pflichtwidrigem Handeln durch Bevorzugung<br />

des Zuwenders mit dem<br />

Vorteil. Zur Strafbarkeit reicht die<br />

bloße Vereinbarung bzw. das bloße<br />

Versprechen oder Fordern von Vorteilen<br />

aus. Laut Pressemitteilung der<br />

KKH vom 1.3.<strong>2017</strong> wurden bereits<br />

auf der Basis des Antikorruptionsrechts<br />

Strafanträge bei der Staatsanwaltschaft<br />

gestellt. Angezeigt wurde<br />

dabei z.B. auch der Betreiber eines<br />

Diabetesfachhandels in den Räumen<br />

einer Arztpraxis.<br />

Hier gabelt sich der Weg: Auf der<br />

einen Seite stehen die Fälle, bei<br />

denen der Berufsträger wissentlich<br />

pflichtwidrig handelt und dafür<br />

Vorteile annimmt. Das<br />

Antikorruptionsgesetz<br />

hat insoweit keine neuen Pflichten<br />

formuliert. Dieses Verhalten widersprach<br />

schon immer der ärztlichen<br />

Berufsordnung bzw. einschlägigen<br />

Regelungen des Sozialgesetzbuchs.<br />

Es dürfte allgemeiner Konsens sein,<br />

dass solche Fälle strafrechtlich verfolgt<br />

werden müssen.<br />

Auf der anderen Seite schiebt sich<br />

das Gesetz durch seine weiten Formulierungen<br />

gefährlich nahe an übliche<br />

Verhaltensweisen wie Kooperationen,<br />

Dokumentationsleistungen,<br />

Gutachtenaufträge, Einkaufsrabatte<br />

oder Zuweisungen heran. So scheint<br />

die Schwelle vom Normalen und Erlaubten<br />

zum kriminellen Korruptionsunrecht<br />

bedenklich klein und<br />

leicht zu übersehen. Der Rat vonseiten<br />

der Juristen, das eigene Tun<br />

kritisch zu durchleuchten, dürfte<br />

deshalb wenig hilfreich sein.<br />

Die Bedeutung von Berufsrecht<br />

und Codes of Conduct<br />

Zumindest ein wenig Orientierung<br />

bieten vier Prinzipien, deren Verletzung<br />

zumindest erste Anzeichen für<br />

korruptes Verhalten sein können. So<br />

ist darauf zu achten, dass Leistung<br />

und Gegenleistung in angemessenem<br />

Verhältnis stehen (Äquivalenzprinzip).<br />

Zuwendungen und<br />

Beschaffungsvorgänge müssen strikt<br />

getrennt sein und dürfen keinesfalls<br />

gekoppelt werden (Trennungsprinzip).<br />

Zuwendungen sind – besonders<br />

im öffentlichen<br />

Dienst – bei Annahme<br />

offenzulegen<br />

(Transparenzprinzip).<br />

Zuwendungen<br />

sind zu dokumentieren<br />

und<br />

damit überprüfbar zu<br />

machen (Dokumentationsprinzip).<br />

Mehr als eine grobe<br />

Orientierung können diese<br />

Prinzipien allerdings nicht<br />

sein. Der Weg, bspw. Kooperationsverträge<br />

und andere<br />

„heikle“ Sachverhalte von Fachanwälten<br />

und Ärztekammern vorab<br />

überprüfen zu lassen, ist vergleichsweise<br />

sicher, aber auch aufwendig.<br />

Spätestens nach einem Jahr Antikorruptionsgesetz<br />

ist deutlich geworden:<br />

Hier berühren sich Strafrecht<br />

und Berufsrecht intensiv. Wie so oft<br />

kann das Strafrecht allein die vom<br />

Gesetzgeber gestellte Aufgabe einer<br />

sachgerechten Anwendung nur mit<br />

Mühen leisten. Besondere Bedeutung<br />

kommt daher dem ärztlichen<br />

Berufsrecht und den Codes of Conduct<br />

der Fachgesellschaften zu. Sie<br />

können die Schwelle zum strafbaren<br />

Verhalten ausleuchten. Dies hat offenbar<br />

auch der Gesetzgeber so gesehen.<br />

Er hat einen Erfahrungsaustausch<br />

wesentlicher Akteure nach<br />

SGB mit den Berufskammern und<br />

Staatsanwaltschaften verpflichtend<br />

vorgeschrieben. Dieser Austausch<br />

dient dazu, gemeinsam die Grenzen<br />

des noch erlaubten und schon strafbaren<br />

Verhaltens auszuloten.<br />

Hier sind zudem Fachgesellschaften<br />

wie die <strong>DDG</strong> gefragt. Sie kennen<br />

ihre Fachgebiete am besten und sind<br />

am ehesten legitimiert, übliches und<br />

normales Verhalten von strafbaren<br />

Verhaltensweisen zu unterscheiden.<br />

Die <strong>DDG</strong> sollte daher die hinsichtlich<br />

des Antikorruptionsgesetzes<br />

problematischen Sachverhalte der<br />

Diabetologie erfassen, benennen<br />

und sich bezüglich der Frage von<br />

Strafbarkeitsgrenzen hierzu öffentlich<br />

positionieren.<br />

RA Dr. Arnd-Christian Kulow<br />

Zur Vertiefung: Dann, Matthias/Scholz, Karsten:<br />

Der Teufel steckt im Detail – Das neue Anti-<br />

Korruptionsgesetz für das Gesundheitswesen,<br />

Neue Juristische Wochenschrift, 2016; S. 2077 ff.<br />

Vorteil plus<br />

pflichtwidriges<br />

Verhalten ergibt<br />

die Unrechtsvereinbarung.<br />

Fotos: iStock/ilyast


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Im Blickpunkt<br />

27<br />

Schreckschüsse in Richtung<br />

ärztliche Fortbildung<br />

Rechtsanwälte sehen Kammern unter Handlungsdruck<br />

WIESBADEN. Das Antikorruptionsgesetz<br />

schlägt derzeit nicht<br />

nur bei Kooperationsverträgen<br />

Wellen. Auch die Beteiligung<br />

von Pharmaunternehmen an<br />

ärztlichen Fortbildungen ist in<br />

die Diskussion geraten.<br />

Pharmafirma bezahlen lassen. Dass<br />

die Berufsordnungen der Landesärztekammern<br />

nach wie vor die<br />

Finanzierung von Reisen, Teilnehmergebühren<br />

und Übernachtungen<br />

als zulässig einstufen, halten Broglie<br />

und Pranschke-Schade für „nicht<br />

mehr zeitgemäß“, wenngleich daraus<br />

aus ihrer Sicht kein strafrechtlich<br />

relevantes Verhalten resultiert.<br />

Die Kammern sollten dem Zeitgeist<br />

»Dem Zeitgeist<br />

folgen«<br />

folgen, meinen die beiden Anwälte.<br />

„Die Zulässigkeit der Fremdfinanzierung<br />

von Fortbildungsaufwendungen<br />

für Ärzte sollte schon aufgrund<br />

der strafrechtlich veränderten<br />

Situation aus den Berufsordnungen<br />

gestrichen werden.“<br />

Einen Anfangsverdacht auf Bestechung<br />

zu hegen, wenn ein Veranstalter<br />

Gelder von Pharmafirmen zur<br />

Unterstützung einer Fortbildungsveranstaltung<br />

bekommt, halten<br />

sie allerdings für „zu weit gehend“,<br />

wenn gemäß Transparenzkodex der<br />

Arzneimittel industrie „die Summe<br />

und die Firma als Sponsor bei der<br />

Ankündigung der Veranstaltung<br />

ausgewiesen sind“.<br />

REI<br />

Staatsanwälte aus Thüringen<br />

haben gegenüber KV, Kammer<br />

und Landeskrankenhausgesellschaft<br />

die Ansicht vertreten, dass<br />

ein Anfangsverdacht für strafbares<br />

Verhalten nach § 299a StGB bereits<br />

dann anzunehmen sei, wenn Ärzten<br />

die Teilnahme an einer Fachveranstaltung<br />

von der Industrie finanziert<br />

wird. Das gelte sowohl für die Einladung<br />

einzelner Ärzte als auch für<br />

kollektives Veranstaltungssponsoring.<br />

Dabei erlaubt die Berufsordnung<br />

der Ärzte beides „in angemessenem<br />

Umfang“.<br />

Häufigere Verordnung als<br />

versteckte Gegenleistung?<br />

Auch der Justiziar der Ärztekammer<br />

Niedersachsen, Hon.-Prof. Dr. jur.<br />

Karsten Scholz, sprach gegenüber<br />

den „Praxisnachrichten“ der<br />

KBV eine Warnung aus. Es könne<br />

„strafrechtlich relevant“ werden,<br />

wenn einem Arzt die – aufgrund des<br />

Sponsorings eh schon vergüns tigte –<br />

Tagungsgebühr, Hotel- und Anreisekosten<br />

erstattet würden, ohne dass<br />

dieser dafür einen Vortrag oder eine<br />

Moderation beisteuere. Denn dann<br />

stelle sich die Frage, ob es eine „versteckte<br />

Gegenleistung“ gebe, etwa die<br />

unausgesprochene Zusage an den<br />

Pharmavertreter, von ihm beworbene<br />

Produkte häufiger zu verordnen.<br />

Empfehlung für Veranstaltungen<br />

der Fachgesellschaften<br />

Die Wiesbadener Fachanwälte für<br />

Medizinrecht Maximilian Broglie<br />

und Stefanie Pranschke-Schade<br />

können sich der Einschätzung des<br />

Justiziars durchaus anschließen. Die<br />

Pauschalität der Äußerungen aus<br />

Thüringen teilen sie dagegen nicht.<br />

Um einem Anfangsverdacht aus<br />

dem Weg zu gehen, sollten Ärzte bei<br />

der Wahl einer Fortbildungsveranstaltung<br />

darauf achten, dass in der<br />

Programmgestaltung kein Einfluss<br />

der Pharmaindustrie erkennbar ist,<br />

raten die Rechtsanwälte. „Dies dürfte<br />

in der Regel bei Veranstaltungen der<br />

wissenschaftlichen Fachgesellschaften<br />

gewährleistet sein.“<br />

Zudem sollten Ärzte anfallende<br />

Tagungsgebühren, Reise- und<br />

Übernachtungskosten lieber selber<br />

tragen und sich nicht von einer<br />

Ȁrzte sollten<br />

anfallende Kosten<br />

selber tragen«<br />

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1 EPAR Scientific Discussion: http://www.ema.europa.eu/docs/en_GB/document_library/EPAR_-_Scientific_Discussion/human/000557/WC500025246.pdf; [Zugriff 23.06.<strong>2017</strong>]; 2 APIDRA ® Fachinformation, Stand Januar <strong>2017</strong>; 3 Garg SK et al. Endocr<br />

Pract 2005; 11: 11–7; (Ergebnisse einer 12-wöchigen, randomisierten, offenen, kontrollierten, multizentrischen Studie, in der die Wirksamkeit von APIDRA ® (Injektion ab 0–15 min vor oder bis zu 20min nach Beginn der Mahlzeit) mit der Wirksamkeit<br />

von Humaninsulin (Injektion 30–45 min vor den Mahlzeiten) in Patienten mit Typ-1-Diabetes verglichen wurde (n =860)); Zu 1–3: Quellen beziehen sich auf den Injektionszeitpunkt, flexible Gabe in einem Zeitfenster von 35min (ab 15 min vor der<br />

Mahlzeit und bis zu 20min nach Beginn der Mahlzeit) möglich.<br />

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Anwendungsgebiete: Zur Behandlung von Erwachsenen, Jugendlichen. u. Kindern. ab 6 J. mit Diabetes mellitus, sofern die Behandlung mit Insulin erforderlich ist. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der<br />

sonstigen Bestandteile, Hypoglykämie. Warnhinweise/Vorsichtsmaßnahmen: Umstellung auf andere/n Insulintyp/-marke/-ursprung nur unter strenger ärztlicher Überwachung. Gleichzeitige Behandlung mit oralen Antidiabetika gegebenenfalls<br />

anpassen. Bei unzureichender Dosierung oder Abbruch der Behandlung Hyperglykämie und diabetische Ketoazidose möglich. Lange Diabetesdauer, intensivierte Insulintherapie, diabetische Neuropathie, Betablocker oder Wechsel von Insulin<br />

tierischen Ursprungs zu Humaninsulin können Warnsymptome einer Hypoglykämie verschleiern. Bei verstärkt. körperlicher Aktivität oder Ernährungsumstellung, Krankheit oder seelischer Belastung kann Dosis-Anpassung erforderlich sein.<br />

Unbehandelte hypo- oder hyperglykämische Reaktionen können zu Bewusstlosigkeit, Koma oder zum Tod führen. Bei Kombination mit Pioglitazon Herzinsuffizienz<br />

möglich, besonders bei Patienten mit Risikofaktoren. Bei Verschlechterung der kardialen Symptome Pioglitazon absetzen. Metacresol kann allergische Reaktionen<br />

hervorrufen. Funktionsstörungen der Insulinpumpe oder Anwendungsfehler können zu Hyperglykämie, hyperglykämischer Ketose oder diabetischen Ketoazidose führen.<br />

Nebenwirkungen: Stoffwechsel, Ernähr.: Sehr häufig Hypoglykämie. Unbekannt Hyperglykämie (kann zu diabetischer Ketoazidose führen) Haut, Unterhautzellgew.: Häufig<br />

Reaktionen an der Injektionsstelle, lokale Überempfindlichkeitsreaktionen. Selten Lipodystrophie. Allgemein: Gelegentlich systemische Überempfindlichkeitsreaktionen.<br />

Verschreibungspflichtig. Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main. Stand: Januar <strong>2017</strong> (SADE.GLU.17.03.0654).


28 Consilium Diabetes<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Wenn die Zähne ihre Fassung verlieren<br />

Eine wechselseitige Beziehung: Parodontitis und Diabetes<br />

Was passiert, wenn die Verteidigungslinie fällt<br />

FRANKFURT. Chronische Entzündungsprozesse spielen sowohl<br />

bei Parodontitis als auch bei Diabetes eine entscheidende Rolle.<br />

Tatsächlich stehen die beiden Erkrankungen in wechselseitiger<br />

Beziehung. Der Zahnmediziner Professor Dr. Eickholz über die<br />

physiologischen Hintergründe, einfache Diagnosekriterien und<br />

erstaunliche Therapieeffekte.<br />

Foto: fotolia/lenets_tan<br />

Die Mundhöhle fungiert als Eintrittspforte in den Organismus<br />

und ihre Auskleidung ist, wie andere Körperoberflächen<br />

auch, bakteriell besiedelt. Unsere Zähne sind einzigartige<br />

Festkörper, die singulär im menschlichen Organismus<br />

die Integrität der Körperhülle physiologisch durchdringen.<br />

Normalerweise ragt nur die von Zahnschmelz überzogene<br />

Zahnkrone aus Zahnfleisch (Gingiva) und Kieferknochen<br />

heraus. Der Zahnschmelz besteht fast ausschließlich aus<br />

mineralischer Substanz, kann sich nicht erneuern und bietet<br />

deshalb eine stabile Oberfläche, auf der sich einzelne<br />

Mikroorganismen aus dem Speichel ansiedeln können.<br />

Im Laufe von wenigen Stunden und Tagen bilden diese<br />

Mikroorganismen einen zähen, aus Bakterien und Polysacchariden<br />

strukturierten Biofilm (bakterieller Zahnbelag,<br />

Plaque). Deshalb bedarf es besonderer Reaktionsmechanismen,<br />

um das Eindringen von Mikroorganismen aus diesem<br />

Biofilm zwischen Zahnoberfläche und Zahnfleischsaum in<br />

Bindegewebe und Knochen zu vereiteln. Diese Wirtsantwort<br />

manifestiert sich klinisch als Entzündung der Gingiva<br />

(Gingivitis). Werden die bakteriellen Zahnbeläge entfernt,<br />

klingt die Gingivitis nach wenigen Tagen ab.<br />

In einem Spannungsfeld von mikrobiologischer Exposition<br />

und der Reaktionslage des Wirts kommt es aber bei<br />

wenigen Menschen früher und bei der Mehrzahl später zu<br />

Entgleisungen dieser Infektabwehr. Die Verteidigungslinie<br />

des Organismus weicht dann vor den Mikroorganismen<br />

zurück, diese folgen dem „Frontverlauf“ und der Körper<br />

zerstört auf der „Flucht“ vor den Bakterien Bindegewebe<br />

und Knochen des Zahnhalteapparates. Diese entzündliche<br />

Zerstörung des Zahnhalteapparates (Parodont) wird<br />

Parodontitis genannt.<br />

Schon bei der Gingivitis entstehen zwischen Gingiva und<br />

Zahnoberfläche Zahnfleischtaschen, die sich mit dem Entstehen<br />

einer Parodontitis vertiefen. Die Zähne verlieren<br />

ihren Halt, was im ungünstigsten Fall Zahnverluste zur<br />

Folge haben kann.<br />

Parodontitis ist eine chronische,<br />

multifaktorielle Infektionserkrankung<br />

mit hoher Prävalenz.<br />

Etwa 15–20 % der deutschen Bevölkerung<br />

sind parodontal schwer erkrankt.<br />

Parodontitis ist durch Zahnfleischbluten,<br />

Mundgeruch (Foetor<br />

ex ore), Zahnfleischtaschen, Zahnfleischrückgang,<br />

Zahnlockerung und<br />

Zahnwanderung gekennzeichnet<br />

und kann unbehandelt letztlich zu<br />

Zahnverlust führen.<br />

Diese chronische Entzündung hängt<br />

von der Reaktionslage ab, kann aber<br />

über eine große, hinter der Gingiva<br />

in den Zahnfleischtaschen versteckte<br />

Wundfläche (8–20 cm²) durch<br />

Ausstreuung von Mikroorganismen<br />

(Bakteriämie) den Gesamtorganismus<br />

beeinflussen. Es ist nur plausibel,<br />

dass der gesamte Organismus einen<br />

entzündlichen Prozess vom Ausmaß<br />

einer schweren Parodontitis systemisch<br />

wahrnimmt. So sind z.B. das<br />

C-reaktive Protein (CRP) und die<br />

Neutrophilenelastase im Blut von Patienten<br />

mit Parodontitis im Vergleich<br />

zu parodontal Gesunden deutlich erhöht.<br />

Parodontitis (schematisch):<br />

Prof. Dr.<br />

Peter Eickholz,<br />

Poliklinik für<br />

Parodontologie<br />

Johann Wolfgang<br />

Goethe-Universität<br />

Frankfurt am Main<br />

Foto: zVg<br />

Neben dem Mundhygieneverhalten<br />

(bakterielle Zahnbeläge) beeinflussen<br />

die genetische Prädisposition,<br />

Risikofaktoren wie sozioökonomisch<br />

ungünstige Bedingungen, Rauchen<br />

oder Allgemeinerkrankungen wie<br />

Diabetes mellitus die Krankheitsentstehung<br />

und erhöhen das Erkrankungsrisiko.<br />

Was bedeutet Diabetes für<br />

Parodontitis?<br />

Das Ziel jeder Behandlung bei Diabetes<br />

mellitus ist eine möglichst gute<br />

glykämische Einstellung, um den<br />

Langzeitfolgen vorzubeugen. Parodontitis<br />

wird neben den schon lange<br />

bekannten Spätschäden wie Makroangiopathien,<br />

Neuro-, Nephro- und<br />

Retinopathien und deren Folgen<br />

heute auch als eine weitere wichtige<br />

Diabetesfolgeerkrankung angesehen.<br />

So haben Diabetespatienten im<br />

Vergleich zu Nichtdiabetikern ein<br />

dreifach erhöhtes Risiko, an Parodontitis<br />

zu erkranken. Verbreitung,<br />

Schweregrad und Verlauf der Parodontitis<br />

und des Zahnverlustes sind<br />

mit Diabetes mellitus verknüpft. Unabhängig<br />

vom Diabetestyp sind die<br />

durchschnittliche Sondierungstiefe<br />

(klinisch gemessene Tiefe der Zahnfleischtaschen)<br />

und der durchschnittliche<br />

klinische Attachmentverlust<br />

(Verlust der Verankerung der Zahnwurzel<br />

im Alveolarknochen) bei Diabetes<br />

mellitus signifikant erhöht. Sowohl<br />

Typ-1- als auch Typ-2-Diabetes<br />

gelten nachweislich als Risikofaktoren<br />

für Parodontitis. Bei Menschen mit<br />

Diabetes ist die Progression von Parodontitis<br />

beschleunigt, was sich auch<br />

in höherem Zahnverlust manifestiert.<br />

Ist der Diabetespatient allerdings gut<br />

eingestellt, weist er kein erhöhtes Risiko<br />

auf und spricht ähnlich gut auf<br />

eine Parodontitistherapie wie Nicht-<br />

Diabetiker an. Mit schlechterer glykämischer<br />

Kontrolle hingegen nimmt<br />

das Risiko für eine parodontale Destruktion<br />

und Zahnverlust zu.<br />

Und was bedeutet Parodontitis<br />

für Diabetes?<br />

Wie auch andere chronische Entzündungen<br />

erschwert eine manifeste<br />

Parodontitis bei Diabetespatienten<br />

die Stoffwechselkontrolle und verschlechtert<br />

ihre glykämische Einstellung.<br />

Mit Zunahme der Sondierungstiefe<br />

parodontaler Taschen oder des<br />

entzündeten parodontalen Gewebes<br />

steigt auch der HbA 1c -Wert an. Das<br />

Vorhandensein schwerer Parodontitiden<br />

erhöht die Insulinresistenz der<br />

Gewebe und erschwert so die Einstellung<br />

des Blutzuckers. Bei Typ-<br />

2-Diabetespatienten mit schwerer<br />

links: Parodontale Läsion mit Zerstörung des Zahnhalteapparates (Desmodont<br />

und Alveolarknochen);<br />

rechts: Parodontal intakte Verhältnisse. Die Gingiva überlappt die Schmelz-<br />

Zement-Grenze um 2 mm, das Desmodont reicht bis an die Schmelz-<br />

Zement-Grenze, der Knochen endet ca. 1 bis 2 mm vor der Schmelz-<br />

Zement-Grenze Quelle Text und Abb.: Prof. Dr. Peter Eickholz<br />

»Frühzeitig<br />

behandeln«<br />

Schwere Parodontitis:<br />

Taschensondierungstiefe 11 mm,<br />

Attachmentverlust 14 mm (die Markierungen<br />

auf der Parodontalsonde<br />

reichen bis 15 mm).<br />

Die Gingiva hat sich schon zurückgezogen<br />

und den Zahnhals 2 bis<br />

3 mm freigelegt. Der Zahn konnte<br />

durch Therapie erhalten werden.<br />

Parodontitis war im Vergleich mit<br />

parodontal gesunden oder parodontal<br />

leicht erkrankten Diabetespatienten<br />

die Sterblichkeit aufgrund einer<br />

ischämischen Herzkrankheit 2,3-<br />

fach und einer diabetischen Nephropathie<br />

8,5-fach sowie die Inzidenz<br />

von Makroalbuminurie 2,1-fach und<br />

die einer terminalen Niereninsuffizienz<br />

3,5-fach erhöht.<br />

Was kann man bei<br />

Parodontitis tun?<br />

Bei einer systematischen Parodontitisbehandlung<br />

werden zunächst die<br />

Mundhygiene des Patienten verbessert,<br />

Reizfaktoren beseitigt (Zahnstein,<br />

überstehende Füllungsränder)<br />

und pathogene Biofilme (Zahnbelag)<br />

professionell entfernt (Hygienephase).<br />

Es folgen das subgingivale<br />

Debridement (mechanische Reinigung<br />

der Wurzeloberflächen in den<br />

Zahnfleischtaschen) sowie ggf. korrektive<br />

chirurgische Maßnahmen<br />

mit dem Ziel, entzündungsfreie<br />

Verhältnisse zu schaffen. Die sich<br />

anschließende, (bedarfsorientiert)<br />

regelmäßig durchzuführende, unterstützende<br />

Parodontitistherapie<br />

(UPT) ermöglicht es, das erreichte<br />

Behandlungsergebnis aufrechtzuerhalten<br />

und ist damit ein wesentlicher<br />

Schlüssel zum langfristigen Therapieerfolg.<br />

Bei über 90 % der parodontal<br />

erkrankten Patienten ist keine<br />

chirurgische Behandlung nötig.<br />

Glykämische Einstellung<br />

kann verbessert werden<br />

Eine erfolgreiche Behandlung der<br />

parodontalen Entzündung kann<br />

nicht nur die lokalen Symptome<br />

der Erkrankung des Parodonts<br />

(Zahnhalteapparat) reduzieren,<br />

sondern auch den Status des Diabetes<br />

verbessern. In einer Reihe von<br />

Metaanalysen wurde nachgewiesen,<br />

dass durch eine effektive Parodontitistherapie<br />

die glykämische Einstellung<br />

bei parodontal erkrankten<br />

Diabetespatienten verbessert werden<br />

kann. Die Senkung des HbA 1c -<br />

Wertes bei Typ-2-Diabetes lag drei<br />

Monate nach nicht-chirurgischer<br />

Parodontitistherapie zwischen 0,4<br />

und 0,5 Prozentpunkte, was von der<br />

klinischen Bedeutung dem Hinzufügen<br />

eines zweiten Medikaments zu<br />

einer pharmakologischen Therapie<br />

bei Diabetes entspricht.<br />

Parodontitis ist nicht allein verantwortlich<br />

für Diabetes und nicht jeder<br />

Diabetespatient hat Parodontitis.<br />

Aber beides sind häufige Erkrankungen<br />

– allein deshalb ist es wahrscheinlich,<br />

dass viele Diabetespatienten<br />

Parodontitis haben. Parodontitis ist<br />

schlecht für die eigenen Zähne und<br />

verschlimmert Diabetes. Zwei gute<br />

Gründe, Parodontitis vorzubeugen<br />

bzw., wenn es schon dazu gekommen<br />

ist, diese möglichst frühzeitig konsequent<br />

behandeln zu lassen.<br />

Prof. Dr. med. dent. Peter Eickholz<br />

1. Eickholz P et al. Hessisches Ärzteblatt 2016;<br />

77: 200-206<br />

2. Deschner J et al. Internist 2011; 52: 466-477


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Die großen Hände des ACS-Patienten mit Diabetes mellitus führten zur richtigen Diagnose<br />

STUTTGART. Die Ursache der persistierenden retrosternalen<br />

Schmerzen war schnell gefunden: ein akutes Koronarsyndrom.<br />

Doch der Mann litt daneben noch unter deutlich mehr<br />

Symptomen. Beim Blick auf die Hände machte sich bei den<br />

behandelnden Ärzten ein Verdacht breit.<br />

Der 57-Jährige kam mit seit<br />

zwei Stunden anhaltenden,<br />

retrosternalen Schmerzen<br />

und Ruhedyspnoe in die Notfallambulanz<br />

des Marienhospitals<br />

Stuttgart. „Beim Fahrradfahren am<br />

Tag zuvor hatte er bereits ähnliche<br />

Schmerzen wahrgenommen, die jedoch<br />

nur kurz anhielten“, berichtete<br />

Professor Dr. Monika Kellerer,<br />

Ärztliche Direktorin vom Zentrum<br />

für Innere Medizin I.<br />

Aufgrund einer arteriellen Hypertonie<br />

nahm der Mann mit einem<br />

BMI von 29 kg/m² Ramipril 5 mg/<br />

Tag ein. An Vorerkrankungen waren<br />

eine Hypercholesterinämie und ein<br />

obstruktives Schlafapnoe-Syndrom<br />

bekannt. „Zudem hatte sich der<br />

Patient bereits einer Strumaresektion<br />

und einer beidseitigen OP bei<br />

Karpaltunnelsyndrom unterzogen“,<br />

ergänzte die Endokrinologin und<br />

Diabetologin.<br />

Im EKG stellten die Ärzte Hinweise<br />

auf einen akuten Hinterwandinfarkt<br />

fest. Das Echokardiogramm zeigte<br />

eine Septumhypertrophie mit 1,6 cm<br />

bei normaler LV-Pumpfunktion sowie<br />

eine Hypokinesie posterolateral.<br />

Daraufhin führte der Kardiologe<br />

Therapieoptionen<br />

1. Transphenoidale Resektion<br />

des Hypophysentumors<br />

2. Medikamentöse Therapie:<br />

• Dopaminagonisten:<br />

Cabergolin (Normalisierung IGF-1<br />

bei max. 35 % der Patienten)<br />

• Somatostatinanaloga:<br />

Octreotid, Lanreotid (Normalisierung<br />

IGF-1 bei 40–70 % der Patienten)<br />

• Wachstumshormonrezeptorantagonist:<br />

Pegvisomant (Normalisierung IGF-1<br />

bei 75–90 % der Patienten)<br />

3. Radiatio<br />

(Normalisierung IGF-1 bei 60 %<br />

der Patienten nach ca. <strong>10</strong>–15 Jahren)<br />

Prof. Dr.<br />

Monika Kellerer<br />

Ärztliche Direktorin<br />

Zentrum für<br />

Innere Medizin I,<br />

Marien hospital<br />

Stuttgart<br />

Foto: zVg<br />

umgehend eine Koronarangiographie<br />

durch, wodurch ein Verschluss<br />

der rechten Koronararterie wiedereröffnet<br />

und mit einem Stent versorgt<br />

werden konnte.<br />

Der Patient erholte sich nach dem<br />

Eingriff gut. „Aber uns fiel auf, dass<br />

der Mann überdurchschnittlich große<br />

Hände hatte“, so Prof. Kellerer. In<br />

Verbindung mit den bestehenden<br />

Vorerkrankungen und den Laborbefunden<br />

wurden die Ärzte daher hellhörig.<br />

Sein HbA 1c lag bei 7,2 % und<br />

die Plasmaglukose bei 178 mg/dl.<br />

„Der Patient hatte also einen bisher<br />

nicht bekannten Diabetes“, betonte<br />

Prof. Kellerer. Auf Nachfrage berichtete<br />

er, dass ihm sein Ehering seit<br />

einiger Zeit nicht mehr passe und<br />

auch seine Füße hätten sich in den<br />

letzten Jahren vergrößert. Zudem<br />

schwitze er auch mehr als früher.<br />

„Tatsächlich war der Wachstumsfaktor<br />

IGF-1 mit <strong>10</strong>43 ng/ml deutlich<br />

erhöht und damit die Verdachtsdiagnose<br />

Akromegalie klar“, sagte die<br />

Expertin. Bestätigt wurde der Verdacht<br />

durch einen STH-Supressionstest:<br />

Dabei zeigte sich eine fehlende<br />

Suppression des somatotropen<br />

Hormons (STH) – was in der Folge<br />

zu einer gesteigerten IGF-1-Expression<br />

führt.<br />

Im Kernspintomatogramm des<br />

Schädels stellten die Kollegen dann<br />

ein Hypophysen-Makroadenom von<br />

1,4 cm ohne Kontakt zum Chiasma<br />

opticum fest. Der Hypophysentest<br />

ergab keinen Hinweis auf eine Hypophysen-Insuffizienz.<br />

„Der Patient litt unter einer Akromegalie<br />

bei STH-produzierendem<br />

Hypophysen-Makroadenom“, fasste<br />

Prof. Kellerer zusammen. „Die Diabeteserkrankung<br />

hatte sich als Folge<br />

des Wachstumshormonexzesses<br />

entwickelt.“<br />

Diese Diabetesform ist in der Gruppe<br />

der „anderen spezifischen Diabetestypen“<br />

bei den Endokrinopathien<br />

einzuordnen. „Man kann diese Patienten<br />

durch eine operative Hypophysen-Adenomresektion<br />

auch von<br />

ihrem Diabetes heilen“, erklärte Prof.<br />

Kellerer.<br />

Da sich der Patient jedoch aufgrund<br />

des akuten Koronarsyndroms<br />

und der Stenteinlage für<br />

12 Monate einer dualen Plättchenaggregationshemmung<br />

unterziehen<br />

musste, wurde der neurochirurgische<br />

Eingriff zunächst zurückgestellt.<br />

Zur Überbrückung erhielt er<br />

STH Supressionstest<br />

STH ng/ml<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

<strong>10</strong><br />

5<br />

0<br />

Häufigste Komorbiditäten<br />

bei Akromegalie<br />

• Kardiovaskuläre Erkrankungen<br />

(KHK, Kardiomyopathie)<br />

• Diabetes mellitus<br />

• Arterielle Hypertonie<br />

• Obstruktives<br />

Schlafapnoe-Syndrom (OSAS)<br />

• Akromegale Arthropathie<br />

• Karpaltunnelsyndrom<br />

• Struma<br />

• Erhöhte Malignomrate<br />

(Kolonpolypen und -karzinome)<br />

in der Zwischenzeit als Antidiabetikum<br />

Metformin sowie ein Somatostatinanalogon<br />

zur Verringerung der<br />

IGF-1-Werte.<br />

Alisa Ort<br />

0 30 60 90 120 150 180<br />

Fehlende Suppression<br />

des somatotropen<br />

Hormons (STH).<br />

Zeit (min)<br />

Quelle: nach Vortrag Prof. Dr. Monika Kellerer, MT-Grafik<br />

Code of Conduct<br />

Digital Health<br />

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft hat ein<br />

Rahmenpapier für einen Code of Conduct<br />

zur digitalen Transformation vorgelegt.<br />

Ziele und Positionen der <strong>DDG</strong> können unter<br />

folgendem Link eingesehen werden:<br />

http://bit.ly/2yrm28w<br />

46,4<br />

Milliarden Euro Krankheitskosten<br />

wurden 2015 in Deutschland durch<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursacht.<br />

Das ist Platz 1!<br />

Weltdiabetestag<br />

November '17<br />

Die Patientenveranstaltung von<br />

diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe findet<br />

am Sonntag, 17. November <strong>2017</strong>, in Berlin<br />

statt. Die Aktion steht unter dem Motto<br />

»Diabetes – beweg(t) dein Leben!«<br />

http://bit.ly/2xhqlTH


Bauch, Beine,<br />

Po? Wohin mit<br />

der Spritze?<br />

Wie wird der Blutzucker gemessen oder Unterzuckerungen<br />

vermieden? Das TheraKey ® Onlineportal<br />

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360° Arzt-Patienten-Kommunikation von


32 Forum Literatur<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Was Übergewicht und Adipositas<br />

weltweit anrichten<br />

Immer mehr Kinder und Erwachsene sind zu dick<br />

SEATTLE. Die Adipositas hat sich zu einer Pandemie ausgewachsen,<br />

das belegt eine aktuelle Studie der „Global Burden of Disease<br />

Collaborators“. Auch die mit dem Übergewicht verbundenen<br />

Gesundheitsfolgen stellen weltweit ein zunehmendes Problem dar.<br />

Ein internationales Wissenschaftlerkonsortium<br />

hat anhand<br />

der Daten von 68,5 Mio.<br />

Menschen aus 195 Ländern analysiert,<br />

wie sich die globale Prävalenz<br />

der Fettleibigkeit und ihrer<br />

gesundheitlichen Auswirkungen im<br />

Zeitraum zwischen 1980 und 2015<br />

entwickelt hat. Übergewicht und<br />

Adipositas im Erwachsenenalter<br />

wurden definiert als Body Mass Index<br />

(BMI) von 25-29 bzw. ≥ 30 kg/<br />

m 2 . Die Definitionen im Kindesalter<br />

orientierten sich an den Standards<br />

der „International Obesity Task<br />

Force“.<br />

Weltweit <strong>10</strong>0 Millionen<br />

Kinder zu dick<br />

Adipositas nach Altersgruppen (2015), global<br />

Prävalenz (%)<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

<strong>10</strong><br />

5<br />

0<br />

Frauen<br />

Männer<br />

»Verdoppelung<br />

in 73 Ländern«<br />

Innerhalb von 35 Jahren, das belegen<br />

die Studienergebnisse, hat sich in 73<br />

Ländern die Adipositasprävalenz bei<br />

Kindern und Erwachsenen verdoppelt.<br />

Im Jahr 2015 waren weltweit<br />

<strong>10</strong>7,7 Mio. Kinder und 603,7 Mio.<br />

Erwachsene adipös (Prävalenz 5 %<br />

bzw. 12 %). Die altersbezogene Analyse<br />

ergab: Bis zum Alter von 14 Jahren<br />

sinkt geschlechtsunabhängig der<br />

Anteil zu dicker Kinder, steigt danach<br />

jedoch an. Erwachsene Frauen<br />

sind im Vergleich zu Männern häufiger<br />

fettleibig, mit einem Altersgipfel<br />

zwischen 60 und 64 bzw. zwischen<br />

50 und 54 Jahren.<br />

4 Mio. Todesfälle weltweit, das entspricht<br />

rund 7 % aller Todesfälle,<br />

waren im Jahr 2015 auf einen hohen<br />

BMI zurückzuführen. In 39 %<br />

0 2−4 5−9 <strong>10</strong>−14 15−19 20−24 25−29 30−34 35−39 40−44 45−49 50−54 55−59 60−64 65−69 70−74 75−79 80+<br />

Altersgruppe (Jahre)<br />

Quelle: The GDB 2015 Obesity Collaborators. NEJM <strong>2017</strong>; 377: 13-27, MT-Grafik<br />

der Fälle betraf dies Personen mit<br />

einem BMI unter 30 kg/m 2 . Das geringste<br />

Sterberisiko haben gemäß<br />

der Datenauswertung Nichtraucher<br />

ohne chronische Erkrankungen mit<br />

einem BMI zwischen 20 und<br />

25 kg/m<br />

2 .<br />

Für viele gesundheitliche siken lässt sich ein epidemio-<br />

Rilogischer<br />

Zusammenhang mit<br />

Übergewicht belegen (siehe<br />

Kasten). Seit 1990 nimmt<br />

die auf einen hohen BMI zurückzuführende<br />

Krankheitslast<br />

zu. Im Jahr 2015 waren<br />

mehr als zwei Drittel der Todesfälle<br />

– 2,7 Mio. – auf kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen<br />

zurückzuführen. Auf Platz<br />

zwei: Diabetes mit 0,6 Mio.<br />

Sterbefällen.<br />

Zwischen 1990 und 2015 stieg die<br />

durch Übergewicht bedingte globale<br />

Sterberate von 41,9 auf 53,7<br />

Todesfälle pro <strong>10</strong>0 000 Personen.<br />

Dieser Trend wird aber dadurch abgeschwächt,<br />

dass im gleichen Zeitraum<br />

die Mortalität von Folgeerkrankungen,<br />

z.B. kardiovaskulärer<br />

Erkrankungen, aufgrund besserer<br />

Therapien gesunken ist.<br />

Der Anstieg des BMI zählt somit<br />

zu den bedeutendsten globalen Gesundheitsrisiken,<br />

schlussfolgern die<br />

Autoren. Das im Jahr 2013 von der<br />

»Stopp ist nicht<br />

realisierbar«<br />

Welche Krankheiten<br />

bei Übergewicht drohen<br />

• Malignome (Ösophagus,<br />

Kolon, Rektum, Leber, Galle,<br />

Pankreas, Mamma, Uterus,<br />

Ovar, Niere, Schilddrüse,<br />

Leuk ämie)<br />

• Ischämische Herzerkrankung<br />

• Schlaganfälle<br />

• Hypertonie<br />

• Diabetes mellitus<br />

• Chronische Nierenerkrankung<br />

• Arthrose<br />

• Lumbalgie<br />

Übergewicht belastet weltweit<br />

die Gesundheitssysteme.<br />

Foto: fotolia/katty2016<br />

WHO gesetzte Ziel, das Voranschreiten<br />

des Übergewichts im Kindesund<br />

das der Adipositas im Erwachsenenalter<br />

zu stoppen, sei jedoch auf<br />

absehbare Zeit nicht realisierbar.<br />

Folgeerkrankungen kurzfristig<br />

effektiver zu bekämpfen?<br />

Der Grund: die Dynamik der Problematik<br />

sowie die vielfältigen Hindernisse<br />

bei der Umsetzung politischer<br />

Interventionen zur Veränderung des<br />

Ernährungsverhaltens der Bevölkerung.<br />

Maßnahmen zur Bekämpfung<br />

der Folgeerkrankungen – z.B.<br />

durch Einstellung der Blutdruck-,<br />

Blutfett- und Blutzuckerwerte bei<br />

Übergewichtigen – seien kurzfristig<br />

effektiver. Dr. Judith Lorenz<br />

GBD 2015 Obesity Collaborators. N Engl J Med.<br />

<strong>2017</strong>; 377: 13-27<br />

Einzelne Autoantikörper wirken als Beschleuniger<br />

Langzeitstudie macht Aussagen zum Risiko des Typ-1-Diabetes<br />

BRÜSSEL. Die Vision, den Typ-1-Diabetes<br />

durch eine immunmodulierende<br />

Intervention zu verhindern, setzt<br />

voraus, dass Kandidaten mit hohem<br />

Erkrankungsrisiko treffsicher identifiziert<br />

werden. Eine Langzeitstudie liefert<br />

nun neue Daten zur Relevanz des<br />

HLA-DQ-Genotyps und zur Bedeutung<br />

verschiedener Autoantikörper.<br />

Beobachtungsstudien, in denen<br />

Kinder mit erhöhtem Typ-1-<br />

Dia betes-Risiko ab der Geburt<br />

regelmäßig auf Autoantikörper<br />

untersucht wurden,<br />

haben gezeigt, dass über<br />

90 % der Kinder mit multiplen<br />

Autoantikörpern innerhalb<br />

von 20 Jahren nach Serokonversion<br />

einen Typ-1-Diabetes entwickeln.<br />

Der erste Autoantikörper<br />

taucht nach diesen Studien meist in<br />

den ersten fünf Lebensjahren auf.<br />

Andere Daten legen nahe, dass ein<br />

relevanter Anteil von Serokonversionen<br />

erst nach dem <strong>10</strong>. Lebensjahr<br />

auftritt, mit einem Erkrankungsgipfel<br />

im Erwachsenenalter.<br />

Vor diesem Hintergrund wurden<br />

in der jetzt veröffentlichten Studie<br />

462 autoantikörperpositive Zwillinge<br />

oder Kinder von Typ-1-Diabetespatienten<br />

daraufhin<br />

untersucht, inwieweit das<br />

Antikörperprofil, der HLA-<br />

DQ-Genotyp und das Alter<br />

die Progression in einen manifesten<br />

Typ-1-Diabetes beeinflussen.<br />

In die Studie aufgenommen<br />

wurden ausschließlich Personen<br />

unter 40 Jahren, deren Daten im belgischen<br />

Diabetes Register erfasst waren.<br />

Das Blut wurde im Verlauf von<br />

zwei Jahrzehnten einmal jährlich auf<br />

die Autoantikörper IAA, GADA, IA-<br />

2A und ZnT8A getestet.<br />

Unterschiedlich prädiktive<br />

Autoantikörper<br />

Die Ergebnisse: Bei Verwandten<br />

ersten Grades mit multiplen Autoantikörpern<br />

war das Erkrankungsrisiko<br />

erwartungsgemäß signifikant<br />

höher als bei Studieneinsteigern mit<br />

nur einem Autoantikörper. Das Risiko,<br />

innerhalb von 20 Jahren einen<br />

manifesten Typ-1-Diabetes zu entwickeln,<br />

betrug 88 vs. 54 %. In der<br />

Cox-Regressionsanalyse erwiesen<br />

sich IA-2A und ZnT8A bei multipler<br />

Autoantikörper-Konstellation als<br />

einzige unabhängige Risikofaktoren<br />

für eine schnellere Progression in einen<br />

manifesten Diabetes.<br />

Bei Personen mit einzelnen Autoantikörpern<br />

wurden der HLA-DQ2/<br />

DQ8-Genotyp sowie Autoantikörper<br />

gegen Insulin (IAA) als unabhängige<br />

Prädiktoren für die Entwicklung<br />

weiterer Autoantiköper und eine beschleunigte<br />

Diabetesmanifestation<br />

identifiziert. Auch das Alter spielte<br />

eine Rolle: In jüngeren Jahren kamen<br />

multiple Serokonversionen<br />

häufiger vor und die Progression<br />

zum Diabetes erfolgte schneller als<br />

bei älteren Studienteilnehmern. vi<br />

Gorus FK et al. Diabetes Care <strong>2017</strong>; 40: <strong>10</strong>65-<strong>10</strong>72<br />

Rolle des HLA-Systems<br />

Die HLA-Allele DQB1*03:02 und DQB1*02:01, die meist an DR4 und DR3 gekoppelt sind, sind<br />

nach aktueller Kenntnis die wichtigsten genetischen Faktoren, die für einen Typ-1-Diabetes<br />

prädisponieren. Der Genotyp DR3/DQB1*03:02 ist zum Beispiel mit einem 6,5-fach erhöhten<br />

Erkrankungsrisiko verbunden. Bei der Konstellation DR3/DR4 gekoppelt an DQB1*02:01/<br />

DQB1*03:02 ist das Risiko mehr als 25-fach erhöht. Es gibt aber auch ein protektives HLA-<br />

Allel (DQB1*06:02), das bei vorhandenen Autoantikörpern vor der Entwicklung eines Typ-<br />

1-Diabetes schützt (relatives Erkrankungsrisiko 0,2).<br />

Foto: fotolia/extender_01


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Forum Literatur<br />

33<br />

Glykämische Variabilität –<br />

Stand der Dinge<br />

Welche Parameter ermöglichen die beste Aussage?<br />

Glukose-Schwankungen<br />

sind für Patienten lästig.<br />

Foto: fotolia/fotomek<br />

DÜSSELDORF. Das Ausmaß<br />

der glykämischen Variabilität<br />

(GV) kann wesentlich besser<br />

mit kontinuierlicher Glukosemessung<br />

(CGM) bestimmt<br />

werden, als mit Blutglukosemessungen.<br />

Denn die CGM<br />

liefert deutlich mehr Informationen<br />

über den vollständigen<br />

Glukoseverlauf. Die Frage ist:<br />

Was sind die besten Parameter,<br />

um die GV zu beschreiben?<br />

In einem sehr hochrangig publizierten<br />

Review-Artikel 1 zur<br />

Einschätzung der glykämischen<br />

Kontrolle auch mittels CGM hat<br />

der US-Mathematiker Dr. Boris P.<br />

Kovatchev, University of Virginia,<br />

nun einen Überblick gegeben.<br />

Während der letzten Jahrzehnte<br />

wurde eine Reihe von Parametern<br />

für die Messung der glykämischen<br />

Variabilität (GV) vorgeschlagen, dabei<br />

reichen diese von einfachen (z.B.<br />

Variationskoeffizient der Glykämie)<br />

bis zu wesentlich komplexeren Berechnungsansätzen,<br />

die z.B. dynamische<br />

Komponenten von CGM-Profilen<br />

mit berücksichtigen. Es fehlen<br />

jedoch eindeutige klinische Daten,<br />

welche Parameter die beste prognostische<br />

Aussage ermöglichen.<br />

Ein Teil dieser Problematik ist dadurch<br />

zu erklären, dass alle Parameter<br />

eng miteinander korrelieren,<br />

d.h. wenn es zu einem Anstieg bei<br />

einem Parameter kommt, tritt dieser<br />

sinngleich bei den anderen Parametern<br />

auf.<br />

HbA 1c -Wert und GV<br />

als ergänzende Informationen<br />

Aus klinischer Sicht kann die Berücksichtigung<br />

der GV zu einer<br />

Verbesserung der Glukosekontrolle<br />

beitragen, d.h. neben dem HbA 1c -<br />

Wert oder der Hypoglykämiefrequenz<br />

sollte der GV eine entsprechende<br />

Aufmerksamkeit geschenkt<br />

werden. Die Algorithmen, die bei<br />

Closed-Loop-Systemen in Zukunft<br />

eingesetzt werden, müssen die GV<br />

auch geeignet berücksichtigen. Bei<br />

der Entwicklung von neuen antidiabetischen<br />

Medikamenten gewinnt<br />

eine positive Wirkung auf die GV<br />

ebenfalls immer mehr Bedeutung.<br />

Wenn in Zukunft eine standardisierte<br />

Auswertung von CGM-Profilen<br />

ein Teil der klinischen Routine wird<br />

(davon ist auszugehen), dann sollte<br />

den dabei mitgelieferten Angaben<br />

zur GV eine entsprechende Aufmerksamkeit<br />

gewidmet werden. Das<br />

HbA 1c stellt eben nicht den einzigen<br />

relevanten Parameter zur Charakterisierung<br />

der Glukosekontrolle dar.<br />

Dabei ergänzen sich die verschiedenen<br />

Parameter in dieser Hinsicht<br />

recht gut: Langsame Veränderungen<br />

über Wochen und Monate hinweg<br />

werden durch das HbA 1c beschrieben,<br />

rasche Änderungen während<br />

des Tages durch CGM. Die GV lie-<br />

1701_ASP–SADE.DEV.17.07.1998<br />

fert Angaben, die eine Quantifizierung<br />

der Glukoseschwankungen bei<br />

Patienten mit Diabetes ermöglichen<br />

und damit eine Beurteilung davon,<br />

wie erfolgreich Änderungen im Diabetesmanagement<br />

sind.<br />

Prof. Dr. Lutz Heinemann<br />

1. Kovatchev BP. Nat Rev Endocrinol <strong>2017</strong>; 13:<br />

425-436<br />

UNSERE INSPIRATION<br />

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DAS LEBEN<br />

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Mögliche Auswirkungen der glykämischen Variabilität<br />

Akute Schwankungen der Blutglukose über den Tag hinweg sind für Patienten mit<br />

Diabetes ein massives Problem. Insbesondere dann, wenn die Blutglukose rasch auf<br />

niedrige Werte absinkt. Eine hohe glykämische Variabilität wird auch als eine Ursache<br />

für eine erhöhte Morbidität und Mortalität betrachtet. Der Bezug zwischen GV und<br />

der Entwicklung von diabetesbezogenen Folgeerkrankungen ist aber wissenschaftlich<br />

noch umstritten.<br />

DER MENSCH<br />

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NEU!<br />

»Glykämische<br />

Variabilität gerät<br />

in den Fokus«


34 Forum Literatur<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Weg vom Schnitzel<br />

Langzeitdaten belegen verringerte Sterblichkeit bei Ernährungsumstellung<br />

BOSTON. Die Umstellung auf eine gesunde Ernährung wird<br />

langfristig mit einer höheren Lebenserwartung belohnt.<br />

Das hat eine entsprechende Auswertung u.a. der „Nurses<br />

Health Study“ ergeben, die unlängst von der New York Times<br />

als „schier unerschöpflicher Wissensquell“ bezeichnet wurde.<br />

Der Zugewinn an Lebenszeit betrug in der Spitze 17 %.<br />

Punkte für gesunde Zutaten<br />

Um die Qualität verschiedener Ernährungsweisen<br />

unter Gesundheitsaspekten abzuschätzen, wurde<br />

eine Vielzahl unterschiedlicher Scores entwickelt.<br />

Allein diese Vielfalt macht klar: Was genau eine gesunde<br />

Ernährung ausmacht, dazu ist das letzte Wort<br />

noch nicht gesprochen. Je nach Bewertungssystem<br />

werden unterschiedliche Aspekte der Nährstoffzufuhr<br />

und/oder des Lebensmittelverzehrs bepunktet mit<br />

der Maßgabe, anhand der Gesamtpunktzahl eine<br />

Aussage über die Ernährungsqualität treffen zu können.<br />

In der Studie von Sotos-Prieto et al. kam u.a. der<br />

„Alternate Mediterranean Diet Score“ zur Anwendung.<br />

Dieser basiert auf Empfehlungen, die sich an<br />

der klassischen Mittelmeerküche orientieren. Für den<br />

täglichen Verzehr von frischem Gemüse und Obst<br />

gibt es satte Punkte, wobei Hülsenfrüchte und Nüsse<br />

noch extra gerechnet werden. Auch frischer Fisch<br />

mindestens zweimal in der Woche schlägt positiv<br />

zu Buche, und dasselbe gilt für seltenen Verzehr von<br />

rotem Fleisch. Last but not least tragen die Verwendung<br />

von reichlich Olivenöl sowie der Konsum von<br />

Alkohol in Maßen bei diesem Score zu einem hohen<br />

Punktekonto bei.<br />

In die Analyse gingen die Daten<br />

von fast 50 000 Teilnehmerinnen<br />

der „Nurses Health Study“ sowie<br />

von mehr als 25 000 Teilnehmern<br />

der „Health Professionals Follow-up<br />

Study“ ein. Drei verschiedene Scores<br />

wurden herangezogen, um eine gesündere<br />

Ernährung zu identifizieren<br />

und den Einfluss einer Ernährungsumstellung<br />

auf die Gesamtmortalität<br />

sowie auf ursachenspezifische<br />

Mortalitäten innerhalb eines Zeitraums<br />

von 12 Jahren zu überprüfen.<br />

Als Kontrolle dienten Studienteilnehmer,<br />

die ihre Ernährung über<br />

den kompletten Zeitraum mehr<br />

oder weniger beibehielten<br />

(Score-Zuwächse zwischen<br />

0 und 3 %).<br />

Im Vergleich zu<br />

dieser Kontrollgruppe hatten diejenigen<br />

Studienteilnehmer, die ihre<br />

Ernährungsqualität auf Basis der<br />

Scores am stärksten (um 13–33 %)<br />

verbesserten, eine höhere Lebenserwartung:<br />

Wurde der „Alternate<br />

Healthy Eating Index Score“ zugrunde<br />

gelegt, ergab sich in 12 Jahren<br />

für die Gesamtmortalität eine<br />

Hazard Ratio (HR) von 0,91. Das<br />

heißt, die Mortalität war gegenüber<br />

den Kontrollen um 9 % vermindert.<br />

Gemessen am „Alternate Mediterranian<br />

Diet Score“ betrug die HR 0,84<br />

»Schon geringe<br />

Umstellung hilft«<br />

und gemessen am DASH Score 0,89.<br />

Insgesamt war eine relevante Verbesserung<br />

der Ernährungsqualität<br />

(per 20-Perzentile) innerhalb des<br />

Zeitraums mit einer Abnahme der<br />

Gesamtmortalität um 8–17 % verbunden.<br />

Der protektive Effekt war<br />

umso größer, je stärker sich das<br />

Ernährungsverhalten in<br />

Richtung der scorespezifischen<br />

Empfeh-<br />

Je gesünder die<br />

Ernährung,<br />

desto stärker der<br />

Effekt auf die<br />

Mortalität.<br />

Foto: iStock/gbh007<br />

lungen änderte. Umgekehrt war ein<br />

Mortalitätsanstieg um 6–12 % zu<br />

verzeichnen, wenn sich die Ernährungsqualität<br />

im Beobachtungszeitraum<br />

verschlechterte. Der Rückgang<br />

der kardiovaskulären Mortalität<br />

lag bei Anwendung des „Alternate<br />

Healthy Eating Index Score“ und<br />

des „Alternate Mediterranean Diet<br />

Score“ bei 7–15 %.<br />

Eine Portion Gemüse<br />

und ein paar Nüsse pro Tag<br />

Erstautorin Dr. Mercedes Sotos-<br />

Prieto von der Harvard Medical<br />

School in Boston und ihre Kollegen<br />

betonen, dass sich bereits eine<br />

moderate Ernährungsumstellung<br />

in einer höheren Lebenserwartung<br />

niederschlägt. Zum Beispiel könne<br />

es sich schon „auszahlen“, wenn man<br />

jeden Tag eine Portion Gemüse und<br />

ein paar Nüsse zu sich nimmt.<br />

Offenbar ist es nicht so relevant, welcher<br />

der empfohlenen Ernährungsstrategien<br />

man folge, vielmehr die<br />

Richtung müsse stimmen. Die<br />

drei Bewertungssysteme, die<br />

in der Studie zur Anwendung<br />

kamen, scheinen alle die<br />

„Basics“ einer gesundheitsförderlichen<br />

Ernährung<br />

abzugreifen, zu denen der<br />

Verzehr von Vollkornprodukten,<br />

viel frischem<br />

Obst und Gemüse zählt<br />

sowie eine ausreichende<br />

Versorgung mit Omega-<br />

3-Fettsäuren aus Fisch<br />

oder sonstigen Quellen.<br />

Im DASH-Score wird der<br />

letzte Aspekt nicht berücksichtigt,<br />

was eine Erklärung<br />

dafür sein könnte, dass sich<br />

bei Anwendung dieses Scores<br />

kein Rückgang der kardiovaskulären<br />

Mortalität nachweisen<br />

ließ.<br />

Ulrike Viegener<br />

M Sotos-Prieto et al. N Engl J Med <strong>2017</strong>;<br />

377:143-153<br />

Zweimal Lachs pro Woche geht ins Auge<br />

Offenbar dramatische Reduktion des Retinopathierisikos durch Omega-3-Fettsäuren<br />

BARCELONA/BETHESDA. Die<br />

tägliche Einnahme von mindestens<br />

500 mg Omega-3-Fettsäuren scheint<br />

das Risiko einer behandlungsbedürftigen<br />

diabetischen Retinopathie um<br />

fast 50 % zu reduzieren. Das hat eine<br />

Detailauswertung der PREDIMED-<br />

Studie ergeben.<br />

Die PREDIMED-Daten von insgesamt<br />

3482 Männern und<br />

Frauen mit Typ-2-Diabetes im Alter<br />

zwischen 55 und 80 Jahren wurden<br />

in der Analyse 1 erfasst. Die spanischen<br />

Wissenschaftler überprüften,<br />

ob sich durch Aufnahme von täglich<br />

mindestens 500 mg Omega-3-Fettsäuren<br />

das Risiko schwerer Formen<br />

der diabetischen Retinopathie beeinflussen<br />

lässt. „Gewertet“ wurden<br />

Retinopathien, die eine Laserkoagulation,<br />

eine Vitrektomie oder eine<br />

Anti-VEGF-Therapie erforderlich<br />

machten.<br />

Im gesamten Studienkollektiv konnte<br />

innerhalb des Beobachtungszeitraums<br />

von im Mittel sechs Jahren<br />

bei 69 Patienten eine fortgeschrittene<br />

Retinopathie neu festgestellt werden.<br />

2611 Studienteilnehmer erfüllten<br />

das Kriterium der geforderten<br />

»Vorsicht bei der<br />

Bewertung«<br />

Tagesmenge an Omega-3-Fettsäuren.<br />

Bei diesen Typ-2-Diabetespatienten<br />

war das Risiko einer schweren<br />

Retinopathie um 48 % reduziert im<br />

Vergleich zu Patienten, die nicht auf<br />

500 mg Omega-3-Fettsäuren pro<br />

Tag kamen.<br />

Die empfohlene Zufuhr an Omega-<br />

3-Fettsäuren lässt sich laut Autoren<br />

leicht realisieren, indem man zweimal<br />

pro Woche eine Mahlzeit mit<br />

fettreichem Salzwasserfisch zu sich<br />

nimmt. Zu den Fischen, die besonders<br />

reich an Omega-3-Fettsäuren<br />

sind, zählen neben Lachs auch<br />

Thunfisch, Hering und Makrele.<br />

Die Daten dieser Beobachtungsstudie<br />

könnten die Perspektive einer<br />

ebenso einfachen wie effektiven<br />

Prävention der diabetischen Retinopathie<br />

eröffnen. Dennoch ist bei der<br />

Bewertung der Daten Vorsicht geboten,<br />

da ebenso andere Lebensstilfaktoren<br />

das Ergebnis beeinflusst haben<br />

können, schreibt Dr. Emily Y. Chew,<br />

National Eye Institute, Bethesda. 2<br />

Zudem sollte die Augengesundheit<br />

nicht der einzige Grund bleiben,<br />

zu einem regelmäßigen Vezehr von<br />

Fisch zu raten.<br />

vi<br />

1. Sala-Vila A et al., JAMA Ophthalmol 2016; 134:<br />

1142-1149<br />

2. Chew EY. JAMA <strong>2017</strong>; 317: 2226-2227<br />

Das passt zum Tiermodell<br />

Der in der PREDIMED-Studie dokumentierte dramatische präventive Effekt von Omega-<br />

3-Fettsäuren auf das Retinopathierisiko passt zu Ergebnissen aus tierexperimentellen<br />

Studien. Die Anreicherung des Futters mit LCω- 3PUFA (Long Chain Omega-3 Polyunsaturated<br />

Fatty Acids) senkt im Tiermodell das Retinopathierisiko und verlangsamt die<br />

Progression der Retinopathie. Wurde im Futter von Mäusen der Gehalt an LCω- 3PUFA um<br />

nur 2% erhöht, stieg die Konzentration von LCω- 3PUFA in der Retina auf das Doppelte<br />

an. Die Retina ist reich an LCω- 3PUFA, die zu Oxilipinen mit antiinflammatorischen und<br />

antiangiogenen Eigenschaften verstoffwechselt werden.


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Forum Literatur<br />

35<br />

Ein neuer Anlauf<br />

REVEAL-Studie belegt kardioprotektive Wirkung<br />

von CETP-Hemmern<br />

CETP-Hemmer sollen<br />

das »gute«<br />

HDL-Cholesterin<br />

erhöhen.<br />

Frühere CETP-Hemmer:<br />

große Hoffnungen,<br />

herbe Enttäuschungen<br />

Mit dem Wirkmechanismus der<br />

CETP-Hemmung verbanden sich<br />

hohe Erwartungen. Doch bisherige<br />

Studien verliefen enttäuschend: Die<br />

OXFORD. Nun also doch:<br />

In der REVEAL-Studie reduzierte<br />

der CETP-Hemmer<br />

Anacetrapib signifikant die<br />

Häufigkeit schwerer Koronarereignisse<br />

bei Atherosklerose-<br />

Patienten.<br />

Auch wenn Patienten mit<br />

atherosklerotischer Gefäßerkrankung<br />

eine effektive<br />

statinbasierte Behandlung ihrer<br />

LDL-Cholesterinspiegel erhalten<br />

– ein hohes Risiko für Koronarereignisse<br />

bleibt bestehen. Daher gibt<br />

es den Ansatz, über eine Erhöhung<br />

des HDL-Cholesterins eine kardioprotektive<br />

Wirkung zu erzielen. Die<br />

Inhibition des Cholesterinester-<br />

Transferproteins (CETP) erhöht<br />

primär das HDL-Cholesterin. Allerdings<br />

zeigten bisherige Studien mit<br />

verschiedenen CETP-Hemmern im<br />

Hinblick auf kardiovaskuläre Endpunkte<br />

entweder keine oder unerwünschte<br />

Wirkungen.<br />

Deshalb stoßen die positiven Ergebnisse<br />

der Phase-III-Studie REVEAL<br />

mit dem Wirkstoff Anacetrapib nun<br />

auf großes Interesse. An der randomisierten,<br />

placebokontrollierten<br />

Studie nahmen 30 449 Erwachsene<br />

mit atherosklerotischer Gefäßerkrankung<br />

teil, die eine intensive<br />

Atorvastatintherapie erhielten und<br />

die folgenden Lipid-Durchschnittswerte<br />

aufwiesen: LDL-Cholesterin<br />

61 mg/dl, Non-HDL-Cholesterin<br />

92 mg/dl und HDL-Cholesterin<br />

40 mg/dl. Die Teilnehmer erhielten<br />

entweder <strong>10</strong>0 mg Anacetrapib einmal<br />

täglich oder ein entsprechendes<br />

Placebo. Primärer Endpunkt war das<br />

Auftreten eines ersten schwerwiegenden<br />

Koronarereignisses (kombinierter<br />

Endpunkt aus koronar<br />

bedingtem Tod, Myokardinfarkt<br />

oder koronarer Revaskularisation).<br />

Die mediane Nachbeobachtungszeit<br />

betrug 4,1 Jahre.<br />

Schwere Koronarereignisse<br />

signifikant reduziert<br />

»Präparat<br />

akkumuliert im<br />

Fettgewebe«<br />

Während des Follow-up trat der primäre<br />

Endpunkt bei signifikant weniger<br />

Patienten in der Anacetrapib-<br />

Gruppe als in der Placebo-Gruppe<br />

auf, schreiben die Autoren unter<br />

Federführung von Professor Dr.<br />

Louise Bowman, Universität Oxford:<br />

und zwar bei <strong>10</strong>,8 vs. 11,8 %<br />

(1640 von 15 225 Patienten vs. 1803<br />

von 15 224 Patienten, p = 0,004).<br />

Das HDL-Cholesterin lag in der<br />

Anacetrapib-Gruppe im Schnitt um<br />

43 mg/dl höher als in der Placebo-<br />

Gruppe (relative Differenz: <strong>10</strong>4 %),<br />

das Non-HDL-Cholesterin um<br />

17 mg/dl niedriger (relative Differenz:<br />

-18 %). Bei Mortalität, Auftreten<br />

bösartiger Erkrankungen oder<br />

anderer gravierender Ereignisse gab<br />

es keine signifikanten Unterschiede<br />

zwischen den Gruppen.<br />

Die Gabe des CETP-Inhibitors Anacetrapib<br />

zusätzlich zu einer intensiven<br />

Statintherapie führte während<br />

der vierjährigen Behandlungszeit bei<br />

Atherosklerose-Patienten somit zu<br />

einer signifikant geringeren Inzidenz<br />

schwerer Koronarereignisse als die<br />

zusätzliche Gabe von Placebo, schr eiben<br />

die Autoren.<br />

Ob der positive Effekt von Anacetrapib<br />

in der REVEAL-Studie nun auf<br />

die Erhöhung des HDL-Cholesterins<br />

oder auf die Senkung des Non-<br />

HDL-Cholesterins zurückzuführen<br />

ist, lässt sich nicht mit Sicherheit<br />

sagen. Zu beachten ist außerdem,<br />

dass Anacetrapib bei längerfristiger<br />

Therapie im Fettgewebe akkumuliert<br />

und dort auch ein Jahr nach<br />

dem Ende der Behandlung in fast<br />

unveränderter Konzentration<br />

nachweisbar bleibt.<br />

Dr. Andrea Wülker<br />

Bowman L et al. N Engl J Med <strong>2017</strong>; online first<br />

ILLUMINATE-Studie mit Torcetrapib<br />

wurde aufgrund von Todesfällen und<br />

vermehrten kardialen Ereignissen vorzeitig<br />

gestoppt. Die späteren Studien<br />

Dal-OUTCOMES mit Dalcetrapib und<br />

ACCELERATE mit Evacetrapib wurden<br />

jeweils vorzeitig wegen unzureichender<br />

Wirksamkeit beendet. Man darf<br />

daher auf die weitere Entwicklung von<br />

Anacetrapib gespannt sein.<br />

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Str. 2-4, D-61352 Bad Homburg Bezeichnung der Arzneimittel: Humalog <strong>10</strong>0 E/ml,Injektionslösung in Durchstechflasche; Humalog <strong>10</strong>0 E/ml, Injektionslösung in Patrone; Humalog KwikPen <strong>10</strong>0 E/ml,<br />

Injektionslösung;, Humalog 200 Einheiten/ml, Injektionslösung in einem Fertigpen. Zusammensetzung: arzneilich wirksamer Bestandteil: Humalog <strong>10</strong>0 E/ml Injektionslösung: 1 ml enthält <strong>10</strong>0 Einheiten<br />

(äquivalent zu 3,5 mg) Insulin lispro (über rekombinante DNA hergestellt); Humalog 200 Einheiten/ml Injektionslösung: 1 ml enthält 200 Einheiten (äquivalent zu 6,9 mg) Insulin lispro (über rekombinante<br />

DNA hergestellt) Hilfsstoffe: Humalog <strong>10</strong>0 E/ml Injektionslösung: m-Cresol, Glycerol, Natriummonohydrogenphosphat 7 H 2 O, Zinkoxid, Wasser f. Injektionszwecke. Salzsäure u. Natriumhydroxid können<br />

für pH-Einstellung verwendet werden. Humalog 200 Einheiten/ml Injektionslösung: m-Cresol, Glycerol, Trometamol, Zinkoxid, Wasser f. Injektionszwecke. Natriumhydroxid od. Salzsäure können für pH-<br />

Einstellung verwendet werden. Anwendungsgebiete: Humalog <strong>10</strong>0 E/ml Injektionslösung: Behandlung von Erwachsenen u. Kindern mit Diabetes mellitus, die Insulin für Aufrechterhaltung eines normalen<br />

Glukosehaushaltes benötigen, ebenfalls angezeigt bei Ersteinstellung des Diabetes mellitus. Humalog 200 Einheiten/ml Injektionslösung: Behandlung von Erwachsenen mit Diabetes mellitus, die Insulin<br />

für Aufrechterhaltung eines normalen Glukosehaushaltes benötigen, ebenfalls angezeigt bei Ersteinstellung des Diabetes mellitus. Gegenanzeigen: Hypoglykämie, Überempfindlichkeit gegen Insulin lispro<br />

od. sonstigen Bestandteil. Humalog 200 Einheiten/ml Injektionslösung darf nicht mittels Insulin-Infusionspumpe u. nicht intravenös gegeben werden. Nebenwirkungen: häufigste Nebenwirkung jeder<br />

Insulinbehandlung ist Hypoglykämie. Schwere Hypoglykämien können zu Bewusstlosigkeit u. im Extremfall zum Tod führen. Häufig (1/<strong>10</strong>0 -1/<strong>10</strong>) lokale allergische Reaktionen mit Hautrötungen, Schwellungen<br />

od. Juckreiz an Injektionsstelle. Sie verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Tage bis weniger Wochen von selbst. Systemische Allergie selten (1/<strong>10</strong>.000 - 1/1.000), aber potentiell gefährlicher, kann<br />

Hautausschlag am ganzen Körper, Kurzatmigkeit, keuchenden Atem, Blutdruckabfall, schnellen Puls od. Schwitzen hervorrufen, kann lebensbedrohlich sein. Gelegentlich (1/1.000 - 1/<strong>10</strong>0) Lipodystrophie<br />

an Injektionsstelle. Ödeme, vor allem bei Behandlungsbeginn od. Änderung der Behandlung zur Verbesserung der Blutzuckereinstellung. WICHTIG: LESEN SIE DIE ANLIEGENDE GEBRAUCHSINFORMATION<br />

Humalog <strong>10</strong>0 E/ml, Injektionslösung in Patrone 3ml: Patronen sind nur für Anwendung mit 3 ml Pen vorgesehen. Falls normalerweise Insulin aus 40 E/ml Durchstechflasche verschrieben wird, entnehmen<br />

Sie nicht Insulin aus <strong>10</strong>0 E/ml Patrone mit 40 E/ml Spritze. Humalog 200 Einheiten/ml, Injektionslösung in einem Fertigpen: Nur in diesem Pen anwenden, sonst kann schwere Überdosierung auftreten.<br />

Verschreibungspflichtig. Stand: Januar 2016<br />

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Foto: fotolia/Juan Gärtner


36 Im Blickpunkt<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

SERIE:<br />

REGIONALGESELLSCHAFTEN<br />

IM FOKUS<br />

Bayerischer Partner<br />

Fachkommission Diabetes unterstützt die <strong>DDG</strong> im Süden<br />

MÜNCHEN. Als wichtige Stütze der <strong>DDG</strong> agieren 15 Partner<br />

auf Länderebene. Sie setzen sich regional für die Verbesserung<br />

der Früherkennung und Behandlung des Diabetes mellitus ein.<br />

Unsere Serie „Regionalgesellschaften im Fokus“ stellt diesmal die<br />

Fachkommission Diabetes (FKDB) e.V. vor, den Kooperationspartner<br />

in Bayern. Der Vorsitzende des Vereins, Dr. Arthur Grünerbel,<br />

gibt Auskunft zu aktuellen Aufgaben und Schwerpunkten.<br />

?<br />

Wieso ist eine Fachkommission<br />

eine Regionalgesellschaft?<br />

Dr. Grünerbel: Genau genommen heißen<br />

wir laut Satzung „Fachkommission<br />

Diabetes in Bayern e.V. – Landesverband<br />

der Deutschen Diabetes<br />

Gesellschaft“. Bei der Gründung 1994<br />

wurde der Name so gewählt, da die<br />

<strong>DDG</strong> noch nicht so bekannt war.<br />

?<br />

Wie sieht die Kooperation mit der<br />

<strong>DDG</strong> konkret aus? Was wünschen<br />

Sie sich für die Zukunft?<br />

Dr. Grünerbel: Wir arbeiten eng mit<br />

der <strong>DDG</strong> zusammen, vorwiegend<br />

über den Kontakt auf Sekretariatsund<br />

Vorstandsebene. Dass Professor<br />

Müller-Wieland bei uns zu Gast war,<br />

hat uns sehr gefreut. Es ergaben sich<br />

in den gemeinsamen positiven Diskussionen<br />

viele Impulse für unsere<br />

Arbeit. Auch erhalten wir vom erweiterten<br />

<strong>DDG</strong>-Vorstand kontinuierlich<br />

Informationsmaterialien. So<br />

hat uns zum Beispiel Professor Gallwitz<br />

seine Ausarbeitungen zur Glukosemessung<br />

gesandt, die für uns<br />

sehr hilfreich sind. Für die Zukunft<br />

hoffen wir, dass die Kooperation so<br />

prima weitergeht.<br />

?<br />

Welche Themen werden in der Gesellschaft<br />

derzeit am intensivsten<br />

diskutiert und bearbeitet?<br />

Dr. Grünerbel: Da ist zum ersten<br />

die Erarbeitung eines Konsenses<br />

zwischen uns, der Fachkommission<br />

und dem Medizinischen Dienst der<br />

Krankenversicherung in Bayern für<br />

die Beantragung und Genehmigung<br />

von Real-Time-CGM-Systemen (ist<br />

in Kürze auf unserer Homepage<br />

zum Download verfügbar). Es ist<br />

weiterhin die Frage zu beantworten,<br />

wie für Blutzuckermessgeräte für<br />

nicht Insulin spritzende Schwangere<br />

eine Verordnungsfähigkeit gefunden<br />

werden kann. Wir haben vom<br />

Vorstand der <strong>DDG</strong>, hier Professor<br />

Gallwitz, Unterstützung in Form<br />

hervorragender Expertise erfahren.<br />

Zudem gibt es das Problem, dass<br />

Name:<br />

Fachkommission Diabetes Bayern (FKDB)<br />

Gründungsjahr: ca. 1980<br />

Anzahl der Mitglieder 195<br />

Vorsitzender:<br />

Dr. Arthur Grünerbel<br />

Tel. Vorsitzender: 089/72408000<br />

E-Mail:<br />

info@fkdb.net<br />

Website:<br />

www.fkdb.net<br />

Foto: <strong>DDG</strong><br />

STECKBRIEF DER REGIONALGESELLSCHAFT<br />

nach Entwicklung sauberer Standards<br />

zur GDM-Diagnose durch die<br />

<strong>DDG</strong> durch die Krankenkassen diese<br />

Standards unterlaufen werden –<br />

und zwar durch Versagung der Erstattung<br />

der OGGT-Lösung. Die Diagnostik<br />

wird somit mutwillig verschlechtert.<br />

Wir haben deshalb auch<br />

schon zur Firma Roche Kontakt aufgenommen,<br />

um eventuell von dieser<br />

Seite einen Mengenrabatt zu erzielen<br />

und eine 50g-Flasche für die Ersttestung<br />

laut Mutterschaftsrichtlinien<br />

vorgeschlagen. Zu Letzterem steht<br />

die Antwort noch aus.<br />

Die vernetzte Versorgung beim Diabetischen<br />

Fußulcus steht bei uns<br />

ebenfalls auf der Agenda. Wir stoßen<br />

BAYERN<br />

Foto: fotolia/Wilm Ihlenfeld<br />

DR. ARTHUR<br />

GRÜNERBEL<br />

Internist, Diabetologe <strong>DDG</strong><br />

und BLÄK, Sportmediziner,<br />

Ernährungsmediziner, Lipidologe<br />

Diabeteszentrum München Süd<br />

Stockmannstr. 47<br />

81477 München<br />

Tel.: 089/72408000<br />

zudem neue Projekte in Zusammenarbeit<br />

mit Berufsverbänden an, auch<br />

in Hinblick auf Zweitmeinungsverfahren,<br />

Vermeidung von Doppeldokumentationen,<br />

Beschleunigung von<br />

Diagnostik und Therapie.<br />

Tatsache ist laut Gesundheitsbericht<br />

Deutschland <strong>2017</strong>, dass immer noch<br />

alle 13,4 Minuten hierzulande eine<br />

diabetesbedingte Amputation erfolgt!<br />

Ein weiteres Ziel ist deshalb<br />

das Einbringen unserer Expertise als<br />

wissenschaftliche Fachgesellschaft in<br />

die Erstellung von Fußverträgen.<br />

?<br />

Welche Erfolge Ihrer Regionalgesellschaft<br />

erfreuen Sie am meisten?<br />

Dr. Grünerbel: Wir sind sehr glücklich<br />

darüber, dass das – durch das<br />

bayerische Gesundheitsministerium<br />

geförderte – Projekt der vernetzten<br />

elektronischen Fußdokumentation<br />

funktioniert und weiter ausgebaut<br />

wird. Das von uns entwickelte Fußnetz<br />

Bayern ist das erste bundeslandweite<br />

Netz mit einer einheitlichen<br />

Kommunikations- und Dokumentationsstruktur.<br />

?<br />

Welchen Herausforderungen will<br />

sich die Fachgesellschaft in den<br />

nächsten Jahren stellen?<br />

Dr. Grünerbel: Die Diabetologen<br />

werden älter. Doch die klinische<br />

Weiterbildung findet für Nachrücker<br />

kaum statt. Wir müssen deshalb vermehrt<br />

niedergelassene Diabetologen<br />

<strong>DDG</strong> finden, die die volle Weiterbildungsermächtigung<br />

beantragen und<br />

bekommen, um den Nachwuchs zu<br />

sichern.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt ist, dafür<br />

zu sorgen, dass unsere Medikamentenvielfalt<br />

nicht durch den Gemeinsamen<br />

Bundesausschuss verringert<br />

wird. Wir müssen auch das Bewusstsein<br />

dafür schaffen, dass Diabetes als<br />

chronische Krankheit die Betroffenen<br />

lebenslänglich verfolgt und diese<br />

Erkrankung immer noch eine viel<br />

zu hohe Rate an Folgeerkrankungen<br />

nach sich zieht. Wir unterstützen Patientenvereinigungen<br />

und die <strong>DDG</strong><br />

bei diesbezüglichen Aktionen.<br />

?<br />

Wie entwickelt sich die Mitgliederstruktur?<br />

Dr. Grünerbel: Wir sind jetzt etwa<br />

200 Mitglieder. Unsere Mitgliederzahl<br />

ist jedoch langsam wachsend.<br />

Wir haben deshalb einen Flyer erstellt,<br />

der auf unsere Arbeit aufmerksam<br />

macht. Diesen haben wir weit<br />

verteilt, nun können wir die ersten<br />

Früchte ernten. Zudem versuchen<br />

wir, unsere Mitgliederversammlungen<br />

immer durch spannende und<br />

hochwertige Fortbildungen aufzuwerten.<br />

Auch das soll neue Mitstreiter<br />

anlocken. Wir freuen uns<br />

aber nicht nur über Diabetologen<br />

in unseren Reihen, wir begrüßen<br />

gern auch Diabetesberater/-innen,<br />

Ernährungsfachkräfte, Orthopädieschuhmacher<br />

und Podologen als<br />

neue Mitglieder.<br />

Interview: M. Hüss/C. Kolbeck<br />

Macher auf Landesebene<br />

Regionalgesellschaften sind Vereine mit vielen Aufgaben<br />

BERLIN. Wie man mit den 15 Regionalgesellschaften<br />

in Kontakt treten<br />

kann, wer sie führt und welchen Aufgaben<br />

die Vereinigungen nachgehen,<br />

dokumentiert die <strong>DDG</strong>-Homepage.<br />

Die Regionalgesellschaften sind<br />

eingetragene Vereine mit eigener<br />

Satzung. Die Vorstände wählen aus<br />

ihren Reihen einen Sprecher und einen<br />

Stellvertreter für eine Amtszeit<br />

von vier Jahren.<br />

Zu den Hauptaufgaben und Zielen<br />

der Regionalgesellschaften gehören:<br />

• Umsetzung der Ziele der <strong>DDG</strong><br />

auf Länderebene, insbesondere<br />

der Beschlüsse der <strong>DDG</strong>-Mitgliederversammlung<br />

und des -Vorstandes<br />

sowie der <strong>DDG</strong>-Leitlinien<br />

• Vertretung der Diabetologen und<br />

des diabetologischen Assistenzpersonals<br />

gegenüber den regionalen<br />

Körperschaften, politischen<br />

Verantwortungsträgern und Kostenträgern<br />

• Erarbeiten von Behandlungs- und<br />

Strukturstandards für die Betreuung<br />

von Menschen mit Diabetes<br />

unter Berücksichtigung länderspezifischer<br />

Regelungen<br />

• Förderung des diabetologischen<br />

Nachwuchses<br />

• Organisation diabetologischer<br />

Fortbildung<br />

• Zusammenarbeit mit den Ländergruppen<br />

des Diabetikerbundes<br />

und der diabetologischen Berufsverbände<br />

Die Herbsttagung der <strong>DDG</strong> dient als<br />

Plattform der Information über die<br />

im Vorjahr geleisteten Aktivitäten<br />

und zur Abstimmung über künftige<br />

Aufgaben.<br />

REI<br />

Quelle: www.deutsche-diabetes-gesellschaft.<br />

de/ueber-uns/regionalgesellschaften.html


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Im Blickpunkt<br />

37<br />

ARBEITSGEMEINSCHAFTEN<br />

IM FOKUS<br />

SERIE<br />

Diabetes und<br />

Schwangerschaft<br />

AG-Kooperationen reichen bis nach Österreich und in die Schweiz<br />

ROSENHEIM/BERLIN. 19 Arbeitsgemeinschaften der <strong>DDG</strong><br />

widmen sich speziellen Fragen der Früherkennung und Behandlung<br />

des Diabetes mellitus und seiner Folgen. Wir stellen sie in<br />

der Serie „Arbeitsgemeinschaften im Fokus“ vor. Weiter führen wir<br />

die Serie mit der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Schwangerschaft.<br />

AG-Sprecher Prof. Dr. Schäfer-Graf und PD Dr. Michael<br />

Hummel berichten von den aktuellen Themen und Aufgaben.<br />

?<br />

Welche Themen werden in der Arbeitsgemeinschaft<br />

Diabetes und<br />

Schwangerschaft derzeit am intensivsten<br />

diskutiert und bearbeitet?<br />

Dr. Hummel: Inhaltlich wichtig ist<br />

uns derzeit vor allen die Verbesserung<br />

des Screenings auf Gestationsdiabetes<br />

mellitus (GDM). Da nach<br />

Schätzungen durch das zweistufige<br />

Screening-Verfahren möglicherweise<br />

ein Drittel der Gestationsdiabetesfälle<br />

übersehen wird, fordern wir hier<br />

eine Änderung.<br />

„Geschätzt ein<br />

Drittel aller Fälle von<br />

Gestationsdiabetes<br />

wird übersehen“<br />

Eine Alternative zu dem jetzigen<br />

Prozedere wäre das einstufige Vorgehen<br />

mit einem primären 75g-OGTT;<br />

dieses Vorgehen wird auch international<br />

favorisiert.<br />

Besondere Bedeutung hat auch die<br />

Verbesserung der Nachsorge von<br />

Frauen mit GDM. 50 % dieser Frauen<br />

entwickeln innerhalb von zehn<br />

Jahren nach Entbindung einen Diabetes;<br />

standardisierte präventive<br />

Maßnahmen bestehen aber bisher<br />

nicht. In der Zukunft werden aber<br />

auch technische Aspekte an Bedeutung<br />

gewinnen, wie z.B. die Anwendung<br />

von Apps und CGM-Systemen<br />

sowie Digitalisierungsaspekte.<br />

?<br />

Kooperieren Sie mit anderen Organisationen<br />

außerhalb der Deutschen<br />

Diabetes Gesellschaft?<br />

Dr. Hummel: Innerhalb der <strong>DDG</strong><br />

arbeiten wir mit verschiedenen Arbeitsgruppen<br />

zusammen, so wurde<br />

z.B. auf der letzten Frühjahrstagung<br />

in Hamburg gemeinsam mit der AG<br />

Diabetes & Technologie ein Symposium<br />

zu Technologischen Aspekten<br />

bei Gestationsdiabetes organisiert.<br />

Außerhalb der <strong>DDG</strong> besteht der<br />

engste Kontakt mit der Deutschen<br />

Gesellschaft für Gynäkologie und<br />

Geburtshilfe e.V. (DGGG). Insbesondere<br />

im Rahmen der Leitlinienerstellung<br />

kommt es jedoch zu<br />

Kooperationen mit zahlreichen<br />

Fachgesellschaften. Auch mit Experten<br />

zum Thema Diabetes und<br />

Schwangerschaft aus der Schweiz<br />

und Österreich besteht eine enge<br />

Zusammenarbeit.<br />

Prof. Dr. Schäfer-Graf : Weiter kooperieren<br />

wir außerhalb der <strong>DDG</strong><br />

mit der Deutschen Gesellschaft für<br />

Perinatale Medizin (DGPM), der<br />

European Association for the Study<br />

of Diabetes (EASD), der Diabetic<br />

Pregnancy Study Group (DPSG),<br />

Daten zur Arbeitsgemeinschaft<br />

Name:<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Diabetes und Schwangerschaft<br />

Gründungsjahr: 1990<br />

Anzahl der Mitglieder: 147<br />

Sprecher der AG: PD Dr. Michael Hummel und<br />

Prof. Dr. Ute Schäfer-Graf<br />

E-Mail:<br />

michael.hummel@lrz.uni-muenchen.de und<br />

Ute.Schaefer-Graf@sjk.de<br />

PD DR.<br />

MICHAEL HUMMEL<br />

Sprecher,<br />

AG Diabetes und Schwangerschaft<br />

Foto: zVg<br />

PROF. DR.<br />

UTE SCHÄFER-GRAF<br />

Sprecherin,<br />

AG Diabetes und Schwangerschaft<br />

Foto: zVg<br />

der American Diabetes Association<br />

(ADA) und der Deutschen Adipositas<br />

Gesellschaft (DAG).<br />

?<br />

Welche Erfolge Ihrer Gemeinschaft<br />

erfreuen Sie am meisten?<br />

Dr. Hummel: Der größte Erfolg unserer<br />

Arbeitsgemeinschaft ist die 2012<br />

durch den Gemeinsamen Bundesausschuss<br />

erfolgte Aufnahme des<br />

Screenings auf Schwangerschaftsdiabetes<br />

in die Mutterschafts-Richtlinien.<br />

Auf diesen Schritt hat die AG<br />

viele Jahre hingearbeitet, und das<br />

beharrliche Engagement diesbzüglich<br />

hat diese letztendlich politische<br />

Entscheidung sicherlich befördert.<br />

Dieser Erfolg ist untrennbar mit<br />

dem Namen Helmut Kleinwechter<br />

verbunden, dessen langjähriger Einsatz<br />

die AG auch insgesamt enorm<br />

geprägt hat. Weiterhin sehr wichtig<br />

ist die regelmäßige Aktualisierung<br />

der qualitativ sehr hochwertigen<br />

Leitlinien; hier ist federführend Frau<br />

Schäfer-Graf engagiert.<br />

?<br />

Vor welchen Herausforderungen<br />

stand die Arbeitsgemeinschaft<br />

bereits und welche könnten in den<br />

nächsten Jahren auf Sie zukommen?<br />

Dr. Hummel: Letztendlich werden<br />

die Aktivitäten der AG durch eine<br />

Handvoll Personen getragen, nachrückende<br />

Kollegen/-innen, die sich<br />

stärker engagieren möchten und<br />

können, sind selten. Nicht nur in der<br />

AG, sondern, viel wichtiger, auch auf<br />

der wissenschaftlichen Ebene ist in<br />

Deutschland das Thema Diabetes<br />

und Schwangerschaft unterrepräsentiert.<br />

Nur an sehr wenigen wissenschaftlichen<br />

Institutionen – z.B.<br />

am Helmholtz Zentrum München,<br />

Berlin, Tübingen – gibt es (sehr)<br />

kleine Arbeitsgruppen zu diesem<br />

Thema. Die Hauptherausforderung<br />

besteht aus unserer Sicht also in der<br />

Gewinnung von Personen und Institutionen,<br />

die sich praktisch und<br />

wissenschaftlich in der Zukunft mit<br />

dem Thema Diabetes und Schwangerschaft<br />

beschäftigen.<br />

?<br />

Welche wichtigen diabetesspezifischen<br />

Termine stehen in diesem<br />

Jahr noch auf der AG-Agenda?<br />

Prof. Dr. Schäfer-Graf: Noch im<br />

Herbst dieses Jahres soll die neue<br />

Leitlinie des Gestationsdiabetes mellitus<br />

implementiert werden. Zudem<br />

soll eine Auswertung der Erfahrungen<br />

mit dem GDM-Screening – laut<br />

Mutterschaftsrichtlinie – durch den<br />

50g-Test stattfinden.<br />

Dr. Hummel: Die AG unterstützt regelmäßig<br />

die Planung der Frühjahrsund<br />

der Herbsttagung der <strong>DDG</strong><br />

mit inhaltlichen Vorschlägen und<br />

Arbeitsgemeinschaften <strong>DDG</strong><br />

• AG Diabetes und Auge<br />

• AG Diabetes und Herz<br />

• AG Diabetes und Migranten<br />

• AG Diabetes und Nervensystem<br />

• AG Diabetes und Niere<br />

• AG Diabetes und Psychologie<br />

• AG Diabetes und Schwangerschaft<br />

• AG Diabetes, Sport und Bewegung<br />

• AG Diabetes & Technologie (AGDT)<br />

• AG Diabetischer Fuß<br />

• AG Epidemiologie<br />

• AG Geriatrie und Pflege<br />

• AG Herz, Diabetes und Hormone<br />

der <strong>DDG</strong>, DGE und DGK<br />

• AG Molekularbiologie und Genetik<br />

des Diabetes<br />

• AG Nachwuchs und Lehre<br />

• AG niedergelassener diabetologisch<br />

tätiger Ärzte<br />

• AG Pädiatrische Diabetologie<br />

• AG Prävention und Rehabilitation<br />

• AG für Strukturierte<br />

Diabetestherapie (ASD)<br />

„Schwangere<br />

haben Anspruch<br />

auf ein Diabetes-<br />

Screening.“<br />

Foto: iStock.com/zusek<br />

„Wir suchen<br />

praktische und<br />

wissenschaftliche<br />

Unterstützung“<br />

der Organisation von Symposien.<br />

Inhaltlich ist ein vorgeschlagenes<br />

Symposium in der Regel wissenschaftlich<br />

ausgerichtet, ein zweites<br />

hingegen stellt vor allem klinische<br />

Aspekte in den Vordergrund. Diese<br />

Symposien werden immer sehr<br />

gut besucht, selbst die größten<br />

Hörsaalkapazitäten reichen wegen<br />

des starken Interesses oft nicht aus.<br />

Erstmals organisieren wir für Ende<br />

dieses Jahres speziell für die Mitglieder<br />

der AG einen zweitägigen<br />

Workshop für Praxisteams in Fulda.<br />

Praxisnahe Themen und der Erfahrungsaustausch<br />

zu schwierigen<br />

klinischen Situationen stehen hier<br />

im Vordergrund.<br />

Interview: Maya Hüss


Jetzt abonnieren!<br />

diabetes zeitung<br />

Der neue Fachtitel – herausgegeben von der Deutschen Diabetes Gesellschaft in Kooperation<br />

mit Medical Tribune. Es erwartet Sie ein breites inhaltliches Spektrum zum Thema „Diabetes mellitus“,<br />

visuell ansprechend verpackt im bewährten Medical-Tribune-Zeitungsformat.<br />

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<strong>DDG</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong><br />

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Eichen 5, 65195 Wiesbaden. Geschäftsführer: Alexander Paasch, Dr. Karl Ulrich, Registergericht Amtsgericht Wiesbaden HRB 12808<br />

<strong>MTD</strong>_<strong>DDG</strong>_EA_Abo_286x390.indd 1 16.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong> 11:12:12


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Medizin & Markt<br />

39<br />

Medizin & Markt<br />

Foto: iStock/AzmanJaka<br />

Internet-Portal zu acht Indikationen<br />

nutzt Patienten und Ärzten<br />

Größere Gesundheitskompetenz durch produktneutrale Information<br />

Ü Symposium – Berlin-Chemie<br />

Mannheim. Gesicherte Informationen<br />

zu acht Krankheitsbildern finden<br />

Patienten im Internet. Den Zugangscode<br />

gibt es nur aus der Hand des<br />

behandelnden Arztes.<br />

Langsam und laienverständlich<br />

sprechen und wichtige Botschaften<br />

mehrfach wiederholen – so lautet<br />

gemeinhin der Rat, um Patienten<br />

Informationen zu vermitteln. Eine<br />

praxistaugliche Alternative bietet die<br />

„Teach-Back-Methode“. Dabei wird der<br />

Patient gebeten, das Besprochene<br />

Darauf ist Verlass:<br />

gesicherte und produktneutrale<br />

Informationen<br />

für Patienten.<br />

Foto: iStock/Wenping Zheng<br />

in eigenen Worten wiederzugeben,<br />

erklärte Dr. Sebastian Schmidt-Kaehler,<br />

Gesellschafter des auf Gesundheitskommunikation<br />

spezialisierten<br />

Unternehmens „Patientenprojekte“ in<br />

Versmold. Eine schrittweise Vermittlung<br />

von Informationen und der Einsatz<br />

von Video- und Audioformaten<br />

erleichtern ebenfalls die kognitive<br />

Verarbeitung und damit die Gesundheitskompetenz<br />

des Patienten. Der<br />

aufgeklärte chronisch kranke Patient<br />

kann seine Erkrankung leichter verstehen<br />

und managen und verfügt über<br />

eine bessere Therapie- und Medikamentenadhärenz.<br />

Der Arzt kommt<br />

seiner Aufklärungspflicht einfach nach.<br />

Ein moderner Ansatz, die Gesundheitskompetenz<br />

zu stärken, ist ein<br />

Onlineportal wie TheraKey®, erklärte<br />

Jens Dommel, General Manager bei<br />

der Compugroup Medical Mobile,<br />

Koblenz. Die Patienten haben bei<br />

diesem Portal die Möglichkeit, sich<br />

anhand von produktneutralen und<br />

wissenschaftlich geprüften Texten,<br />

Animationen und Expertenvideos<br />

zu Hause über die Diagnostik und<br />

Therapie ihrer Erkrankung zu informieren.<br />

Auch nicht medikamentöse<br />

Therapieansätze werden anschaulich<br />

dargestellt.<br />

Das Portal ist für acht verschiedene<br />

Indikationen verfügbar: Angina<br />

pectoris, Gicht, Hypertonie, COPD<br />

oder Typ-1- und -2-Diabetes, Fettstoffwechselstörung<br />

und Ejaculatio<br />

praecox. Ergänzt wird es durch die<br />

MyTherapy-App, einen digitalen<br />

Assistenten, der die Patienten mobil<br />

bei der Therapieumsetzung im Alltag<br />

unterstützt.<br />

JB<br />

Symposium „Good News – Jetzt erfahren Sie<br />

Unterstützung in der Patienten-Kommunikation“<br />

anlässlich des DGIM-Kongresses <strong>2017</strong>; Veranstalter:<br />

Berlin-Chemie<br />

Lipodystrophie täuscht Diabetes vor<br />

Erhöhte HbA 1c -Werte, Hypertriglyzeridämie und Fettleber vom Leptinmangel<br />

Ü Ärztefortbildung – Synlab-Akademie<br />

FREIBURG. Erhöhter HbA 1c -Wert, Hypertriglyzeridämie,<br />

Fettleber – also ein<br />

metabolisches Syndrom mit Diabetes.<br />

Die Diagnose liegt nahe, muss aber<br />

nicht zutreffen. Es kann z.B. auch eine<br />

seltene Stoffwechselstörung sein,<br />

nämlich ein Lipodystrophie-Syndrom.<br />

Besonders bei insgesamt sehr schlanken<br />

Patienten, die ständig Heißhunger<br />

haben, ist eine Lipodystrophie ins<br />

Kalkül zu ziehen, die behandlungsbedürftige<br />

organische, hormonelle und<br />

metabolische Folgen hat, so Professor<br />

Dr. Martin Wabitsch, Universitätskinderklinik<br />

Ulm. Stutzig werden sollte<br />

man ebenfalls, wenn bei einem<br />

Patienten eine sehr schlechte Insulinresorption<br />

auffällt.<br />

Besteht ein entsprechender Verdacht,<br />

ist zunächst zu untersuchen, ob<br />

bei dem Patienten lokalisiert oder<br />

Nach Angaben<br />

der unternehmen.<br />

Die Herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung<br />

für den Inhalt dieser Seiten.<br />

generalisiert das subkutane Fettgewebe<br />

fehlt. Mangelt es daran ggf. nur<br />

an den Extremitäten oder auch am<br />

Stamm? Und wirkt der Bauch voluminös<br />

als Hinweis auf eine Fettleber?<br />

Liegt eine Acanthosis nigricans vor?<br />

Hat der Patient hervortretende Venen,<br />

hat er ein cushingoides, akromegaloides<br />

oder progeroides Aussehen?<br />

Zur Diagnostik gehört ferner eine<br />

Familienanamnese, da es außer<br />

erworbenen Formen auch hereditäre<br />

gibt, die autosomal rezessiv oder auch<br />

dominant vererbt werden können.<br />

Bei der Laboruntersuchung liegt das<br />

Augenmerk auf HbA 1c , Triglyzeriden,<br />

Leberenzymen und Leptin. Findet sich<br />

ein Leptinmangel, bestätigt dies den<br />

Verdacht. „Wie bei der Adipositas –<br />

dem anderen Ende des Spektrums<br />

einer pathologischen Fettmasse –<br />

liegen auch beim Lipodystrophie-<br />

Syndrom Insulinresis tenz, metabolisches<br />

Syndrom und wohl auch eine<br />

chronische Inflammation vor,“ so Prof.<br />

Wabitsch. Im Unterschied zum metabolischen<br />

Syndrom finde sich aber<br />

ein Leptinmangel statt einer Leptinresistenz.<br />

„Damit kann das Fett nicht<br />

gespeichert werden und es kommt<br />

zum Übergang in andere Gewebe wie<br />

Muskel, Pankreas und Leber.“ Liege<br />

bereits eine dia betische Stoffwechsellage<br />

vor, solle die Leber geschallt und<br />

der Patient bei auffälligem Befund<br />

an eines der Zentren für seltene<br />

Erkrankungen bzw. Lipodystrophie<br />

weitergeleitet werden, riet der Experte.<br />

Dort erfolgen dann genetische<br />

Untersuchungen, eine Bestimmung<br />

spezifischer Autoantikörper und eine<br />

klinische Klassifikation.<br />

Behandelt wird entsprechend den<br />

jeweiligen Komplikationen u.a. mit<br />

Fibraten, Statinen und Metformin. In<br />

den USA ist für Patienten mit angeborener<br />

oder erworbener generalisierter<br />

Lipodystrophie bereits das rekombinante<br />

Leptin-Analogon Metreleptin<br />

zugelassen. In Europa hat die Substanz<br />

derzeit den Status einer Orphan<br />

Drug, die Zulassung ist beantragt.wk<br />

Ärztefortbildung „Was können wir von<br />

Dr. House & Co. lernen“;<br />

Veranstalter: Synlab-Akademie<br />

Herz und Niere schützen!<br />

Blutdruck- und Lipidsenkung verbessern Prognose<br />

Ü Symposium – Boehringer Ingelheim/Lilly<br />

HAMBURG. Kardiovaskuläre Erkrankungen<br />

sowie chronische Niereninsuffizienz<br />

sind häufige Komorbiditäten<br />

des Typ-2-Diabetes. Sie tragen<br />

erheblich zum erhöhten Sterberisiko<br />

von Diabetespatienten bei. Wie lassen<br />

sich die Risikoparameter positiv<br />

beeinflussen?<br />

Aus Sicht von Kardiologen ist es dringend<br />

erforderlich, die Prognose bei<br />

Typ-2-Diabetes zu verbessern. „Eine<br />

Patientin, die mit 40 Jahren die Diagnose<br />

Typ-2-Diabetes erhält, verliert<br />

im Schnitt sieben Jahre Lebenszeit –<br />

in erster Linie aufgrund kardiovaskulärer<br />

Ereignisse“, so Professor Dr.<br />

Christian Schneider, PAN Klinik Köln .<br />

Eine optimale Diabetestherapie aus<br />

kardiologischer Sicht müsse daher<br />

verhaltensändernd, thrombozytenhemmend,<br />

blutdruck-, LDL- und<br />

blutzuckersenkend sowie revaskularisierend<br />

wirken.<br />

Studien wie EMPA-REG OUTCOME<br />

hätten gezeigt, dass die BZ-Senkung<br />

das kardiovaskuläre Risikoprofil verbessere,<br />

„aber auch die Art der Blutzuckersenkung<br />

ist relevant“, betonte<br />

Dr. Schneider, „Sulfonylharnstoffe und<br />

Insulin verschlechtern die Prognose,<br />

Metformin, Glitazone und Gliptine<br />

hingegen verbessern die Prognose.“<br />

Auch Professor Dr. Monika Kellerer,<br />

Marienhospital Stuttgart, sieht<br />

Diabetologen in der Verantwortung,<br />

sich um die kardioprotektive<br />

Therapie zu kümmern: „Wir müssen<br />

die Exzessmortalität von Typ-2-Diabetes-Patienten<br />

bekämpfen.“ Mit<br />

dem SGLT2-Inhibitor Empagliflozin<br />

(Jardiance®) ließen sich verschiedene<br />

kardiovaskuläre Risikofaktoren positiv<br />

beeinflussen wie Hypertonie, arterielle<br />

Gefäßsteifigkeit, Übergewicht,<br />

Glukose- und Insulinspiegel, Dyslipidämie<br />

und Albuminurie.<br />

Auch eine Nierenfunktionsstörung<br />

erhöht das Risiko für kardiovaskuläre<br />

Ereignisse. „Der Erhalt der<br />

Nierenfunktion ist daher von großer<br />

prognostischer Bedeutung“, so<br />

Professor Dr. Hermann Haller, MH<br />

Hannover. SGLT2-Hemmer verändern<br />

das tubuloglomeruläre Feedback<br />

und damit die intrarenale Hämodynamik.<br />

Empagliflozin-Daten weisen<br />

auf eine Stabilisierung der eGFR bei<br />

Typ-2-Diabetespatienten mit und<br />

ohne vorbestehende kardiovaskuläre<br />

Erkrankung hin, sagte der Experte.thie<br />

Symposium „Eine neue Ära für den kardiovaskulären<br />

Schutz bei Typ-2-Diabetes“<br />

anlässlich des Diabetes Kongresses <strong>2017</strong>;<br />

Veranstalter: Boehringer Ingelheim und Lilly<br />

Noch schneller gegen<br />

Blutzuckerspitzen<br />

Näher am physiologischen Insulinprofil<br />

Ü Symposium – Novo Nordisk<br />

UNTERSCHLEISSHEIM. Seit April <strong>2017</strong><br />

steht ein neues Mahlzeiteninsulin<br />

zur Verfügung. Damit gelingt es,<br />

dem physiologischen Insulinprofil<br />

noch näher zu kommen und die<br />

postprandiale Blutzuckerkontrolle zu<br />

verbessern.<br />

Im onset-Studienprogramm wurde<br />

die neue Insulin-aspart-Formulierung<br />

(Fiasp®) bei Patienten mit Typ-<br />

1-Diabetes und Typ-2-Diabetes<br />

mit herkömmlichem Insulin aspart<br />

(NovoRapid®) verglichen.<br />

Privatdozent Dr. Elmar Jaeckel, Klinik<br />

für Gastroenterologie, Hepatologie<br />

& Endokrinologie, MH Hannover,<br />

stellte die Ergebnisse vor: In onset1<br />

bei Typ-1-Diabetespatienten zeigte<br />

die schnell wirksame Formulierung,<br />

in Kombination mit Basalinsulin, bei<br />

Applikation zu den Mahlzeiten nach<br />

26 Wochen eine signifikant bessere<br />

Senkung des HbA 1c -Werts als Insulin<br />

aspart. Wurde es 20 min nach Beginn<br />

des Essens gegeben, war der Effekt<br />

der beiden Wirkstoffe ähnlich.<br />

In onset2 wurden Typ-2-Diabetespatienten<br />

mit dem Mahlzeiteninsulin<br />

zusätzlich zu einem Basalinsulin und<br />

Metformin ebenfalls über 26 Wochen<br />

behandelt. Im standardisierten<br />

Mahlzeitentest reduzierte die schnell<br />

wirksame Formulierung die Zunahme<br />

des postprandialen Blutzuckers<br />

(PPG) signifikant effektiver. Nach zwei<br />

Stunden war der Unterschied im Anstieg<br />

des PPGs nicht mehr signifikant.<br />

In beiden Studien traten keine<br />

Unterschiede mit Blick auf schwere<br />

oder durch Blutzuckermessungen<br />

bestätigte Hypoglykämien auf.<br />

Zugelassen ist die schneller wirksame<br />

Insulin-aspart-Formulierung<br />

zur Behandlung von Erwachsenen<br />

mit Diabetes mellitus, auch zur<br />

Anwendung in der Pumpe. Sie wird<br />

bei bestehendem Rabattvertrag<br />

preisgleich zu Insulin aspart erstattet.<br />

Das Unternehmen hat dafür bereits<br />

Rabattverträge mit allen gesetzlichen<br />

Krankenversicherungen abgeschlossen,<br />

die die Verordnungsfähigkeit<br />

zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GKV) sicherstellen. <br />

<br />

BF<br />

Symposium „Fiasp® – Datenlage und praktische<br />

Erfahrungen“;<br />

Veranstalter: Novo Nordisk


40 Medizin & Markt<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Diabetisches Makulaödem:<br />

Frühe Intervention ist entscheidend<br />

Gute interdisziplinäre Zusammenarbeit und hohe Adhärenz als Voraussetzung<br />

Ü Pressekonferenz – Bayer Vital<br />

BERLIN. „Beim Diabetes brauchen wir<br />

ein System, das Datenaustausch zwischen<br />

Augenärzten und den Diabetes<br />

behandelnden Ärzten sowie eine<br />

aktive Einbindung des Patienten ermöglicht“,<br />

fordert Professor Dr. Rüdiger<br />

Landgraf, Klinikum Uni München.<br />

Ziel ist es, ein behandlungsbedürftiges<br />

diabetisches Makula ödem<br />

(DMÖ) rechtzeitig erkennen und<br />

Es gilt, eine irreversible<br />

Schädigung des Sehvermögens<br />

zu verhindern.<br />

Foto: iStock/eclipse_images<br />

zielgerichtet therapieren zu können.<br />

Es gilt, eine irreversible Schädigung<br />

des Sehvermögens zu verhindern.<br />

Die Nationale Versorgungsleitlinie<br />

empfiehlt neue Screening-Intervalle<br />

je nach individuellem Risikoprofil –<br />

von zeitnah über jährlich bis alle zwei<br />

Jahre. Diese sollten unbedingt eingehalten<br />

werden, betonte Prof. Landgraf.<br />

Laut einer aktuellen US-Studie folgen<br />

jedoch nur 41,6 % der Diabetespatienten<br />

den initialen Empfehlungen.<br />

Inzwischen ist das DMÖ durch die intravitreale<br />

operative Medikamenteneingabe<br />

(IVOM) von VEGF-Hemmern<br />

wie Aflibercept (Eylea®) gut behandelbar<br />

und hat die Laser zurückgedrängt.<br />

Allerdings sei vielen Patienten die<br />

Bedeutung regelmäßiger Injektionsund<br />

Kontrolltermine für den dauerhaften<br />

Erhalt der Sehkraft bisher nicht<br />

klar. „Den Patienten muss das DMÖ als<br />

sehmindernde, chronische Folgeerkrankung<br />

des Diabetes bewusst<br />

gemacht werden“, sagte Professor Dr.<br />

Michael Ulbig, TU München.<br />

Im Vergleich wird das DMÖ in Australien<br />

intensiver als in Deutschland<br />

behandelt. Professor Dr. Paul Mitchell,<br />

Universität Sydney, berichtete von<br />

durchschnittlich sieben Injektionen<br />

im 1. Behandlungsjahr. In Deutschland<br />

lag die Injektionsfrequenz laut<br />

der Real-Life-Studie POLARIS nur bei<br />

4,5 Injektionen.<br />

Das Unternehmen bietet auch Unterstützung<br />

von Ärzten und Patienten im<br />

Praxisalltag an, u.a. mit dem Serviceportal<br />

ophthalmologie.bayer.de mit<br />

dem Eylea® IVOM-Manager und der<br />

Aufklärungskampagne „Das diabetische<br />

Auge“. <br />

UT<br />

Pressekonferenz „Das diabetische Auge: Herausforderung<br />

für Arzt und Patient“ anlässlich des<br />

DOG-Kongresses <strong>2017</strong>; Veranstalter: Bayer Vital<br />

Aufklärungsaktion auf dem Bürgerfest<br />

des Bundespräsidenten<br />

Ü Pressemitteilung – Sanofi<br />

Zum ersten Mal war die Aufklärungsaktion „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder<br />

unter 7 PLUS“ beim Bürgerfest des Bundespräsidenten vertreten. Etwa<br />

500 Teilnehmer – darunter auch viele jüngere Menschen – ließen ihr individuelles<br />

Risiko testen, in den nächsten zehn Jahren an Diabetes zu erkranken,<br />

schreibt das Unternehmen. Dafür wurde ein Risikocheck mittels Fragebogen<br />

gemacht und wurden Blutzucker- sowie Blutdruckwerte gemessen. Die hohe<br />

Teilnehmerzahl zeigt den starken Informationsbedarf rund um die Volkskrankheit,<br />

heißt es weiter. Außerdem unterstreiche sie die Wichtigkeit der Ziele der<br />

Diabetesaktion: das Bewusstsein für die Erkrankung zu schärfen, die Früherkennung<br />

und Vorbeugung des Diabetes voranzutreiben und die Selbstverantwortung<br />

des Patienten zu stärken. Weitere Informationen finden sich unter:<br />

www.gesuender-unter-7.de<br />

Schulungs- und Behandlungspro gramm<br />

zur Flash Glukose Messung entwickelt<br />

Ü Pressemitteilung – Abbott<br />

Das Forschungsinstitut FIDAM hat in Zusammenarbeit mit Diabetes-Schwerpunktpraxen<br />

das Schulungs- und Behandlungsprogramm „flash“ für Patienten<br />

mit Flash Glukose Messsystemen entwickelt, teilt das Unternehmen mit. Es<br />

umfasst vier aufeinander aufbauende Schulungseinheiten à 90 Minuten und<br />

richtet sich an alle Menschen mit Diabetes und einer intensivierten Insulintherapie<br />

oder Insulinpumpentherapie. Das Programm soll als Unterstützung von<br />

Diabetes-Schulungskräften beim Training von Patienten dienen. Eine randomisierte,<br />

kontrollierte Studie zur Wirksamkeit soll die Zertifizierung beim BVA<br />

und bei der <strong>DDG</strong> und somit die potenzielle Erstattungsfähigkeit ermöglichen.<br />

Nach Angaben<br />

der unternehmen.<br />

Die Herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung<br />

für den Inhalt dieser Seiten.<br />

Medical RepoRt<br />

Konzentriertes Mahlzeiteninsulin kann diabetes-Therapie vereinfachen<br />

das Spritzen geringerer injektionsvolumina fällt vielen Patienten mit Typ-2-diabetes leichter 1<br />

Große Injektionsvolumina sind für<br />

viele typ-2-Diabetiker ein problem.<br />

Helfen kann in solchen Fällen eine<br />

Umstellung auf konzentrierte Insulinanaloga.<br />

Rund zwei drittel der Typ-2-diabetiker<br />

mit supplementärer insulintherapie<br />

(SiT) benötigen laut einer<br />

europäischen erhebung mehr als<br />

20 ie Mahlzeiteninsulin pro Tag. 2<br />

diesen Patienten ermöglicht ein<br />

konzentriertes Mahlzeiteninsulin wie<br />

Humalog ® 200 eine vorteilhafte insulintherapie.<br />

„die applikation von Mahlzeiteninsulinen<br />

fällt vielen Patienten<br />

schwer“, so die erfahrung von<br />

Johannes Neebe vom diabeteszentrum<br />

Kassel. Je größer das zu injizierende<br />

Volumen, desto eher kommt<br />

es zu Schmerzen bei der injektion. 3<br />

Zudem kann es beim Spritzen größerer<br />

injektionsvolumina vermehrt<br />

zu Rückfluss aus dem injektionskanal<br />

kommen. 4 es besteht zwar die<br />

Möglichkeit, die insulindosen zu<br />

splitten. „dies ist aber mit höherem<br />

aufwand und mehr einspritzstellen<br />

verbunden und wird von vielen Patienten<br />

abgelehnt“, betont Neebe.<br />

er verdeutlicht dies anhand eines<br />

für seine Praxis typischen exemplarischen<br />

Beispiels eines 55 Jahre<br />

ein 55-jähriger Patient ist seit 15 Jahren an diabetes mellitus<br />

Typ 2 erkrankt. Bei adipösem Habitus (176 cm, 90 kg)<br />

benötigt der Patient seit 1,5 Jahren eine intensivierte insu-lintherapie<br />

mit insulin lispro (Humalog®) und insulin<br />

detemir. insulin lispro wird bei hoher dosis (40-35-40 ie)<br />

geteilt gespritzt. insulin detemir wird morgens mit 25 ie<br />

und abends mit 25 ie appliziert.<br />

Bisheriger therapieverlauf: die ersten zehn Jahre seiner<br />

erkrankung erfolgte die Therapie mit Metformin <strong>10</strong>00<br />

1-0-1. Seit drei Jahren besteht eine additive Therapie mit<br />

zunächst Sitagliptin und im Verlauf um empagliflozin ergänzt.<br />

Bei langer laufzeit der erkrankung und nicht mehr<br />

ausreichendem Nachweis des c-Peptides wurde auf die<br />

Therapie mit einem GlP-1-analogon verzichtet. Vor 1,5<br />

Jahren trat eine insulinbedürftigkeit auf. Hierunter erfolgte<br />

eine Gewichtszunahme von nahezu <strong>10</strong> kg. die Stoffwechsellage<br />

war weiterhin schlecht. der Hba 1c lag nicht unter<br />

9 %. die Oad-Therapie wurde mangels alternativen und<br />

Fallgeschichte<br />

alten Patienten, der seit 15 Jahren<br />

an diabetes erkrankt war und seit<br />

eineinhalb Jahren eine intensivierte<br />

insulintherapie mit einem rasch<br />

wirksamen Mahlzeiteninsulin und<br />

einem Basalinsulin erhielt (Kasten).<br />

Wegen des hohen Bedarfs an insulin<br />

lispro (40-35-40 ie) splittete er die<br />

dosis, ließ dann aber, wie sich erst<br />

im Nachhinein herausstellte, oft die<br />

zweite injektion wegfallen. entsprechend<br />

schlecht war die Blutzuckereinstellung.<br />

insulin levemir spritzte<br />

er zweimal täglich, was zu einer<br />

erheblichen Gewichtszunahme von<br />

<strong>10</strong> kg führte. der Patient wurde auf<br />

das konzentrierte Mahlzeiteninsulin<br />

Humalog ® 200 (40-35-40 ie) umgestellt,<br />

konnte auf die Teilung der dosis<br />

verzichten und benötigte, da das<br />

Mahlzeiteninsulin nun vollständig appliziert<br />

wurde, nur noch abends insulin<br />

levemir. der Patient benötigte weniger<br />

insulininjektionen, sein Hautbild<br />

wurde besser und die Therapiezufriedenheit<br />

stieg. die Blutzuckerkontrolle<br />

deutlicher Gewichtszunahme unverändert fortgeführt.<br />

Umstellung auf konzentriertes mahlzeiteninsulin: der<br />

Patient wurde auf Humalog® 200 umgestellt – in identischer<br />

dosierung – und zeigte eine deutlich bessere Stoffwechsellage.<br />

im Verlauf konnte das basale insulin deutlich<br />

reduziert werden. Retrospektiv zeigte sich, dass der Patient<br />

die empfehlung der Teilung der insulindosis bei dem nicht<br />

konzentrierten insulin lispro häufig nicht durchführte und<br />

dann nur die Hälfte der verordneten dosis applizierte. die<br />

zweite insulininjektion war ihm des Öfteren schwer gefallen<br />

und wurde so einfach nicht durchgeführt, obwohl zuvor<br />

nur die Hälfte der dosis im Pen eingestellt worden war.<br />

damit bestand eine insulinunterversorgung, die über das<br />

basale insulin zunehmend ausgeglichen werden musste.<br />

Nach Umstellung auf Humalog® 200 bestand kein Problem<br />

mehr mit einer insulinunterversorgung und die dosis des<br />

basalen insulins konnte reduziert werden – auch mit positiven<br />

effekten auf das Körpergewicht.<br />

besserte sich ebenfalls. Zudem nahm<br />

der Patient um 4 kg ab.<br />

Halbiertes Injektionsvolumen,<br />

geringerer penverbrauch<br />

Humalog ® 200 im KwikPen enthält<br />

200 einheiten insulin lispro<br />

pro ml und kann bereits für die<br />

ersteinstellung von erwachsenen<br />

insulinpflichtigen diabetikern benutzt<br />

werden. 5 das konzentriertere<br />

Mahlzeiteninsulin enthält die doppelte<br />

Menge insulin lispro pro ml<br />

im Vergleich zu Humalog ® , sodass<br />

das injektionsvolumen halbiert<br />

wird. aufgrund des halben injektionsvolumens<br />

und des leichtgängigen<br />

KwikPens kann die injektion<br />

für manche Patienten mit einem<br />

geringeren Kraftaufwand verbunden<br />

sein. 1 der 200 ie/ml KwikPen<br />

stellt mit 600 injektionseinheiten<br />

die doppelte Menge insulin zur Verfügung.<br />

Bei der glykämischen Wirkung<br />

wurde in einer Vergleichsstudie<br />

die Bioäquivalenz zu insulin lispro<br />

<strong>10</strong>0 ie/ml belegt. 5 Zu den weiteren<br />

Vorteilen des konzentrierteren Mahlzeiteninsulins<br />

zählt die längere Verwendbarkeit<br />

des Pens und der geringere<br />

monatliche Penverbrauch. dies<br />

entlastet sowohl den Patienten als<br />

auch die arztpraxen. Weniger Pens<br />

bedeuten seltenere Praxisbesuche<br />

für Neuverordnungen, einsparen der<br />

Rezeptgebühr und weniger aufwand<br />

für das Praxispersonal. insgesamt<br />

führt dies zu einer Kostenersparnis.<br />

1. Wang T et al. J diabetes Sci Technol. 2016<br />

Jun 28; <strong>10</strong> (4): 923-931<br />

2. Western europe (M5), 2012, Patient Reported,<br />

GfK Roper Starch<br />

3. Heise T et al. diabetes Obes Metab. 2014;<br />

16 (<strong>10</strong>): 971-976<br />

4. Præstmark Ka et al. J diabetes Sci Technol.<br />

2016 Jun 28; <strong>10</strong> (4): 914-922<br />

5. Fachinformation Humalog ® 200;<br />

Stand: Januar 2016<br />

ImpRessUm • Idee und Konzeption: inter Medical Sonderpublikationen • Redaktion: Roland Fath • Chef vom Dienst: Hannelore Schell • Mit freundlicher Unterstützung der Lilly Deutschland GmbH<br />

diabetes zeitung <strong>10</strong>/<strong>2017</strong> – 27971 • Die Herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt dieser seite.


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Medizin & Markt<br />

41<br />

Warum ist Adipositas bei Frauen besonders problematisch?<br />

Mehr Komorbiditäten, mehr Stigmatisierung, mehr Selbstzweifel<br />

Ü Presseveranstaltung – Novo Nordisk<br />

POTSDAM. „Schlapp, faul, undiszipliniert“<br />

– mit solchen Vorurteilen sehen<br />

sich Adipöse häufig konfrontiert. Diese<br />

Stigmatisierung trifft Frauen besonders,<br />

sodass sie zusätzlich zu den körperlichen<br />

Problemen oft auch psychische<br />

Störungen entwickeln.<br />

Bleibt starkes Übergewicht unbehandelt,<br />

erhöht sich das Risiko für<br />

internistische Komorbiditäten wie<br />

kardiovaskuläre Erkrankungen und<br />

Typ-2-Diabetes. Bei adipösen Frauen<br />

kommen weitere körperliche Komplikationen<br />

hinzu, erklärte Professor Dr.<br />

Martina de Zwaan, MH Hannover. So<br />

entwickeln fettleibige Patientinnen<br />

nicht selten ein polyzystisches Ovar-<br />

Syndrom mit negativen Auswirkungen<br />

auf die Fertilität. Tritt eine Schwangerschaft<br />

ein, kommt es häufiger als bei<br />

Normalgewichtigen zu Komplikationen<br />

wie Hypertonie oder Präeklampsie.<br />

Auch das Karzinomrisiko ist erhöht.<br />

Hinzu kommt, dass viele stark übergewichtige<br />

Frauen die ihnen entgegengebrachten<br />

Vorurteile internalisieren.<br />

Sie legen ein selbstschädigendes<br />

Verhalten an den Tag. Das kann mit Depressivität,<br />

Ängsten oder Essstörungen<br />

wie etwa Binge Eating einhergehen.<br />

Die „konservative“ Adipositastherapie<br />

umfasst Ernährungsumstellung, vermehrte<br />

körperliche Aktivität und Verhaltensmaßnahmen.<br />

Doch führen diese<br />

Interventionen nur selten zu einem<br />

langfristigen Erfolg. Daher sollte eine<br />

moderne Adipositastherapie mehrstufig<br />

sein, betonte Professor Dr. Matthias<br />

Blüher vom Universitätsklinikum<br />

Leipzig. Die bariatrische Chirurgie führt<br />

zwar oft zur dauerhaften Gewichtsreduktion,<br />

doch geht die Operation mit<br />

nicht unerheblichen Risiken einher.<br />

Die Lücke zwischen konservativer und<br />

chirurgischer Therapie können medikamentöse<br />

Behandlungsoptionen wie<br />

Liraglutid 3 mg (Saxenda®) schließen.<br />

Die Substanz kann die Gewichtsreduktion<br />

unterstützen und zusätzlich adipositasbedingte<br />

Begleiterkrankungen<br />

positiv beeinflussen.<br />

AW<br />

Pressekonferenz „Besondere Herausforderung<br />

der Adipositas-Therapie in der Praxis“ im Rahmen<br />

der 33. Jahrestagung der DAG;<br />

Veranstalter: Novo Nordisk<br />

Nach Angaben<br />

der unternehmen.<br />

Die Herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung<br />

für den Inhalt dieser Seiten.<br />

Trainingsprogramm<br />

für Eltern: DELFIN<br />

Ü Pressemitteilung – Berlin-Chemie<br />

Das strukturierte Trainingsprogramm<br />

DELFIN vermittelt Eltern grundlegende<br />

Erziehungs- und Kommunikationsstrategien<br />

beim Umgang mit Kindern, die<br />

an Typ-1-Diabetes erkrankt sind. Das<br />

Programm wurde von der MH Hannover<br />

mit Unterstützung des Unternehmens<br />

entwickelt. Eine Evaluationsstudie<br />

zeigte, dass Eltern davon vielfältig<br />

profitieren. Gestärkte Kompetenzen<br />

halfen im Umgang mit Problemen<br />

und bei familiärem Stress. Auch die betroffenen<br />

Kinder profitierten, denn ihr<br />

HbA 1c blieb stabil. Praxisteams können<br />

die Inhalte des Programms gezielt zur<br />

Beratung von Eltern nutzen. Train-the-<br />

Trainer-Seminare finden regelmäßig<br />

statt. Aktuelle Termine gibt es unter:<br />

www.diabetes-kinder.de<br />

Diabetes-Tagebuch-<br />

App erhält Prüfsiegel<br />

Ü Pressemitteilung -– B. Braun<br />

Die Omnitest Diabetes-Tagebuch-<br />

App hat das Prüfsiegel von Diadigital<br />

erhalten, wie das Unternehmen<br />

mitteilt. Diadigital ist ein Zusammenschluss<br />

wichtiger deutscher Diabetes-<br />

Fachverbände. Er vergibt das Prüfsiegel<br />

für sichere und qualitativ hochwertige<br />

Apps, was bei deren Auswahl helfen<br />

soll. Aus Anwendersicht überzeugt die<br />

App besonders durch ihre Bedienerfreundlichkeit.<br />

Sie ist kostenfrei als iOS-<br />

Version im App Store zum Download<br />

erhältlich.<br />

diadigital.de/zertifizierte-apps/<br />

Neuer SGLT2-Hemmer<br />

in der Pipeline<br />

Ü Pressemitteilung – MSD<br />

Die Phase-III-Studien VERTIS MET und<br />

VERTIS SITA zeigten, dass der in der<br />

Entwicklung befindliche SGLT2-Hemmer<br />

Ertugliflozin in einer Dosierung<br />

von 5 bzw. 15 mg täglich in Kombination<br />

mit Metformin oder initial mit<br />

Sitagliptin das HbA 1c im Vergleich zu<br />

Placebo senkt. Signifikant mehr Patienten<br />

erreichten den Ziel-HbA 1c von<br />

< 7 %. Auch der Nüchternblutzucker-<br />

Spiegel, das Körpergewicht und der<br />

Blutdruck sanken signifikant in beiden<br />

Studien. Zulassungsanträge bei der<br />

EMA und der FDA werden derzeit<br />

geprüft.<br />

Hält die Balance<br />

Schafft Freiraum<br />

Bietet Stabilität<br />

Gibt Sicherheit<br />

Optimierte Wirkung durch<br />

subkutanes Kompaktdepot 1–3<br />

Gleichmäßiger verteilte Freisetzung über<br />

24 Stunden vs. Insulin glargin <strong>10</strong>0E/ml 1<br />

Flexibilität beim Injektionszeitpunkt<br />

von ±3 Stunden 4<br />

Weniger Blutzuckerschwankungen<br />

vs. Insulin glargin <strong>10</strong>0E/ml 5<br />

Rabattverträge mit allen GKVen #<br />

✓ Kein AMNOG-Verfahren<br />

✓ Bis 6 Wochen nach Anbruch<br />

anwendbar 4<br />

✓ Wirtschaftlich durch<br />

Geringeres Hypoglykämierisiko bei Typ-2-<br />

Diabetespatienten vs. Insulin glargin <strong>10</strong>0E/ml 6<br />

# Erstattung für <strong>10</strong>0% der GKV-Versicherten durch langfristige Verträge, die den Rabatt auf den in der IfA-Lauertaxe gelisteten Preis sichern, gewährleistet. Stand 08/<strong>2017</strong>.<br />

1 Becker RH et al. Diabetes Care 2015; 38: 637–43; Ergebnisse einer Crossover-Clamp-Studie bei Typ-1-Diabetespatienten (n =17) nach Injektion von je 0,4E/kg Insulin; 2 Dailey G et al. Diabetes Obes Metab 2015; 17: 1<strong>10</strong>7–14; 3 Owens DR. Expert<br />

Opin Drug Metab Toxicol 2016; 12: 977–87; 4 Toujeo ® Fachinformation, Stand September 2016; 5 Bergenstal RM et al. Diabetes Care <strong>2017</strong>; 40: 554–60; Ergebnisse einer Phase-II-Studie (Crossover-Parallelgruppen-Design) bei T1DM zur kontinuierlichen<br />

Glukoseüberwachung mit Toujeo ® vs. Insulin glargin <strong>10</strong>0E/ml. Insuline wurden morgens oder abends injiziert (n =59); 6 Ritzel R et al. Diabetes Obes Metab 2015; 9: 859–67.<br />

Toujeo SoloStar ® 300Einheiten/ml Injektionslösung in einem Fertigpen<br />

Wirkstoff: Insulin glargin. Zusammens.: 300 Einheiten Insulin glargin/ml (entsprechend <strong>10</strong>,91 mg). Ein Pen enthält 1,5 ml Injektionslösung, entsprechend 450 Einheiten. Sonst. Bestandt.: Zinkchlorid, Metacresol (Ph.Eur.), Glycerol, Salzsäure,<br />

Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszw. Anw.-geb.: Diabetes mellitus bei Erwachsenen. Gegenanz.: Überempfindlichk. gegen d. Wirkstoff/sonstig. Bestandt. Warnhinw. u. Vorsichtsm.: Bei diabet. Ketoazidose Empfehl. von Normalinsulin i. v.<br />

Verstärkte Überwach. d. Blutzuckers b. Hypoglykämie b. Risiko kardialer oder zerebraler Komplikationen sowie proliferativer Retinopathie. Stoffwechselüberwachung b. interkurrenten Erkrank. B. Komb. m. Pioglitazon Anzeich. u. Symptome v. Herzinsuff.,<br />

Gewichtszunahme u. Ödemen beobachtet. Bei Verschlechterung d. kard. Sympt. Pioglitazon absetzen. Wechselwirk.: Dosisanpassung bei antihyperglykämischen Arzneimitteln, Angiotensin-Converting-Enzym (ACE)-Hemmern, Disopyramid, Fibraten,<br />

Fluoxetin, Monoaminooxidase (MAO)-Hemmern, Pentoxifyllin, Propoxyphen, Salicylaten u. Sulfonamid-Antibiotika, Kortikosteroiden, Danazol, Diazoxid, Diuretika, Glukagon, Isoniazid, Östrogenen und Progestagenen, Phenothiazin-Abkömmlingen, Somatropin,<br />

Sympathomimetika (z.B. Epinephrin [Adrenalin], Salbutamol, Terbutalin), Schilddrüsenhormonen, atypischen Antipsychotika (z.B. Clozapin u. Olanzapin) u. Proteaseinhibitoren. Fehlende o. abgeschw. Symptome d. adrenergen Gegenregulation bei<br />

Betablockern, Clonidin, Guanethidin und Reserpin. Verstärk. od. Abschw. d. blutzuckersenk. Wirkung d. Betablocker, Clonidin, Lithiumsalze od. Alkohol. Fertilität, Schwangersch. u. Stillz.: Kann i. d. Schwangersch. angewen. werden, wenn notwendig.<br />

Bei Stillenden Anpassung d. Dosis u.d. Ernährung. Nebenwirk.: Immunsyst.: Selten allerg. Reaktionen. Stoffwechsel/Ernährungsstör.: Sehr häufig Hypoglykämie. Nervensyst.: Sehr selten Geschmacksstör. Augen: Selten Sehstörungen, Retinopathie.<br />

Haut/Unterhautzellgeweb.: Häufig Lipohypertrophie, gelegentl. Lipoatrophie. Skelettmusk./Bindegew./Knochen: Sehr selten Myalgie. Allg./Verabr.ort: Häufig Reakt. a.d. Einstichstelle, Selten Ödeme. Verschreibungspflichtig. Sanofi-Aventis Deutschland<br />

GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland. Stand: September 2016 (SADE.TJO.16.<strong>10</strong>.2483).<br />

Lantus ® <strong>10</strong>0Einheiten/ml Injektionslösung in einer Patrone · Lantus ® SoloStar ® <strong>10</strong>0Einheiten/ml Injektionslösung in einem Fertigpen · Lantus ® <strong>10</strong>0Einheiten/ml Injektionslösung in einer Durchstechflasche<br />

Wirkstoff: Insulin glargin. Zusammensetzung: 1ml enthält <strong>10</strong>0Einheiten Insulin glargin (entsprechend 3,64mg). Sonstige Bestandteile: Zinkchlorid, m-Cresol, Glycerol, Salzsäure, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke, (Durchstechflasche<br />

<strong>10</strong> ml: Polysorbat 20). Anwendungsgebiete: Zur Behandlung von Diabetes mellitus bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern im Alter von 2 Jahren und älter. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung: Lantus ® enthält Insulin glargin, ein<br />

Insulinanalogon mit einer lang anhaltenden Wirkdauer. Lantus ® sollte einmal täglich zu einer beliebigen Zeit, jedoch jeden Tag zur gleichen Zeit, verabreicht werden. Dosierung und Zeitpunkt der Verabreichung von Lantus ® sollten individuell<br />

festgelegt werden. Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes kann Lantus ® auch zusammen mit oralen Antidiabetika gegeben werden. Lantus ® wird subkutan verabreicht. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen<br />

Bestandteile. Warnhinweise/Vorsichtsmaßnahmen: Nicht das Insulin der Wahl bei diabetischer Ketoazidose. Umstellung auf andere/n Insulintyp/-marke/-ursprung nur unter strenger<br />

ärztlicher Überwachung. Bei Kombination mit Pioglitazon Herzinsuffizienz möglich, besonders bei Patienten mit Risikofaktoren. Bei Verschlechterung der kardialen Symptomatik Pioglitazon<br />

absetzen. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Hypoglykämie. Häufig: Reaktionen an der Einstichstelle, Lipohypertrophie. Gelegentlich: Lipoatrophie. Selten: Allergische Reaktionen, Ödeme,<br />

Sehstörungen, Retinopathie. Sehr selten: Myalgie, Geschmacksstörung. Im Allgemeinen ist das Sicherheitsprofil bei Kindern und Jugendlichen (≤ 18 Jahre) ähnlich dem bei Erwachsenen.<br />

Verschreibungspflichtig. Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland. Stand: Mai <strong>2017</strong> (SADE.GLA.17.08.2282).<br />

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1701_TJO_B_228x297.indd 1 21.09.17 17:33


42 Forum Literatur<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Warum enttäuschte<br />

die Look AHEAD-Studie?<br />

Selbstlernender Algorithmus identifiziert Subgruppe, bei der<br />

die Lebensstil-Intervention offenbar schadete<br />

NEW YORK. Die Gesamtergebnisse<br />

der Look AHEAD-Studie<br />

waren frustran – kardiovaskuläre<br />

Ereignisse ließen sich bei<br />

übergewichtigen Patienten mit<br />

Typ-2-Diabetes durch eine intensive<br />

Lebensstilintervention mit<br />

Gewichtsreduktion nicht senken.<br />

Eine neuartige statistische<br />

Methode liefert dafür jetzt ein<br />

Erklärungsmodell.<br />

Eigentlich war es eher überraschend,<br />

dass eine intensive<br />

Lebensstiländerung mit Gewichtsabnahme<br />

in Bezug auf kardiovaskuläre<br />

Morbidität und Mortalität<br />

so gut wie gar nichts bringen<br />

soll. Ad acta legen wollten Professor<br />

Dr. Aaron Baum und seine Arbeitsgruppe<br />

vom Arnold Institute for<br />

Global Health das Konzept, Typ-<br />

2-Diabetespatienten auf eine gesunde<br />

Lebensführung einzuschwören,<br />

daher noch nicht.<br />

Ihre Hypothese: Das neutrale Ergebnis<br />

in der Look AHEAD-Studie<br />

könnte darüber hinwegtäuschen,<br />

dass die Lebensstilintervention<br />

bei Patienten mit Typ-2-Diabetes<br />

wichtige heterogene Effekte auf die<br />

kardiovaskuläre Gesundheit hatte.<br />

»Algorithmus<br />

weniger anfällig<br />

für Störgrößen«<br />

Algorithmus identifiziert<br />

zwei Subgruppen:<br />

1. HbA 1c ≥ 6,8 % oder < 6,8 % und guter<br />

Gesundheitszustand (SF-36 Score allgemeine<br />

Gesundheit ≥ 48)<br />

• Reduktion des kardiovaskulären<br />

Risikos durch die Lebensstilintervention<br />

um 3,46 % (p = 0,038)<br />

• NNT um ein Ereignis in knapp zehn<br />

Jahren zu verhindern: 28,9<br />

2. HbA 1c < 6,8 % und schlechter<br />

Gesundheitszustand (SF-36 Score<br />

allgemeine Gesundheit < 48)<br />

• Erhöhung des kardiovaskulären<br />

Risikos durch die Lebensstilintervention<br />

um 7,41 % (p = 0,003)<br />

Eine Subgruppe<br />

als fauler Apfel?<br />

Tatsächlich<br />

profitierten 85 %<br />

der Patienten.<br />

Foto: iStock/JensGade<br />

So könnte eine Subgruppe, bei der<br />

sich die Gewichtsabnahme negativ<br />

auswirkte, sozusagen ein ansonsten<br />

positives Ergebnis neutralisieren.<br />

Klassische Subgruppenanalysen<br />

reichen laut den Autoren hier zum<br />

Nachweis heterogener Behandlungseffekte<br />

möglicherweise nicht, da sie<br />

anfällig für statistische Störgrößen<br />

sind.<br />

Um dies zu umgehen, wandten die<br />

Wissenschaftler ein neues Modell<br />

zur Erfassung heterogener Behandlungseffekte<br />

an. Dabei handelt es<br />

sich quasi um ein lernendes System,<br />

wie es auch bei anderen Aufgaben<br />

wie Spracherkennung oder<br />

autonom fahrenden Fahrzeugen genutzt<br />

wird. Wichtiger Unterschied<br />

zur Subgruppenanalyse ist, dass<br />

im Vorfeld keine spezifische Hypothese<br />

aufgestellt wird, sondern<br />

das System durch die Datenanalyse<br />

mithilfe eines selbstlernenden Algorithmus<br />

selbst relevante Subgruppen<br />

herausarbeitet.<br />

Angewandt auf die Daten von<br />

2451 Teilnehmern der Look<br />

AHEAD-Studie boten sich durch die<br />

Analyse interessante Einblicke:<br />

• 85 % der Studienteilnehmer profitieren<br />

nämlich durchaus von der<br />

intensiven Lebensstiländerung.<br />

• Neutralisiert wurde das gute<br />

Ergebnis aber durch 15 % der<br />

Teilnehmer, die mit einem<br />

HbA 1c -Wert < 6,8 % eigentlich<br />

gut eingestellt waren, ihren allgemeinen<br />

Gesundheitszustand aber<br />

selbst als schlecht beurteilten.<br />

• Als wichtigste Determinanten eines<br />

positiven Interventionseffektes<br />

erwiesen sich somit der basale<br />

HbA 1c sowie der allgemeine Gesundheitszustand<br />

(siehe Kasten).<br />

• Andere Parameter wie Alter, Geschlecht<br />

oder Ethnizität erklärten<br />

dagegen nur einen sehr geringen<br />

Anteil der Varianz der Therapieergebnisse.<br />

Reicht ein kurzer Fragebogen,<br />

um Responder zu identifizieren?<br />

Somit wäre es mithilfe eines kurzen<br />

Fragebogens im Prinzip ein Leichtes<br />

herauszufinden, bei welchem Typ-<br />

2-Diabetespatienten die intensive<br />

Lebensstilveränderung mit gesunder<br />

Ernährung, Gewichtsabnahme und<br />

körperlicher Bewegung das kardiovaskuläre<br />

Risiko reduziert, vermuten<br />

die Autoren. Die Bestimmung<br />

des HbA 1c und die Frage nach dem<br />

allgemeinen Gesundheitszustand<br />

könnten hierfür ausreichen. Jedoch<br />

merken die Autoren an, dass weitere<br />

prospektive Studien notwendig sind,<br />

um das Ergebnis zu bestätigen. MW<br />

Baum A et al. Lancet Diabetes Endocrinol <strong>2017</strong>;<br />

online first<br />

SGLT2-Hemmer im Alltagstest<br />

Real-World-Daten bestätigen: weniger Herz-Kreislauf-Komplikationen<br />

OSLO. Zeigt sich der kardiovaskuläre Benefit von<br />

SGLT2-Inhibitoren bei der Diabetestherapie auch unter Alltagsbedingungen?<br />

Das überprüften skandinavische Wissenschaftler<br />

in der CVD-REAL-Nordic-Studie.<br />

Mithilfe norwegischer, dänischer<br />

und schwedischer<br />

Register wurden mehr als<br />

90 000 Patienten mit Typ-2-Diabetes<br />

identifiziert, die zwischen 2012 und<br />

2015 neu auf einen SGLT2-Hemmer<br />

(Dapagliflozin, Empagliflozin, Canagliflozin)<br />

oder ein anderes Antidiabetikum<br />

(Insulin, DPP4-Hemmer,<br />

Sulfonylharnstoffe, GLP1-Rezeptoragonisten,<br />

Metformin) eingestellt<br />

worden waren. Das Durchschnittsalter<br />

war 61 Jahre, jeder Vierte hatte<br />

kardio- oder mikrovaskuläre Komorbiditäten.<br />

Die Analyse erfolgte<br />

mithilfe eines Propensity-Score-<br />

Matchingverfahrens.<br />

Unter der Therapie mit einem<br />

SGLT2-Hemmer war die kardiovaskuläre<br />

Mortalität signifikant geringer<br />

als bei Anwendung anderer Antidiabetika<br />

(Hazard Ratio; HR 0,53;<br />

p < 0,0001). Zudem sanken das Risiko<br />

für schwere kardiovaskuläre Ereignisse<br />

um 22 % und die Häufigkeit<br />

von Herzinsuffizienz-Behandlungen<br />

um 30 % (jeweils p < 0,0001). Ein<br />

weiterer Vorteil der SGLT2-Inhibitoren:<br />

Das Hypoglykämierisiko verringerte<br />

sich um 24 % (p = 0,001).<br />

Hinsichtlich der Herz-Kreislauf-<br />

Mortalität profitierten Patienten mit<br />

und ohne kardiovaskuläre Komorbiditäten<br />

ähnlich stark (Risikoreduktion<br />

um 40 bzw. 45 %). Eine signifikante<br />

Abnahme des Risikos für<br />

schwere kardiovaskuläre Ereignisse<br />

unter SGLT2-Inhibitoren ließ sich<br />

»Reduktion bei<br />

Risikopatienten«<br />

hingegen nur bei kardial vorbelasteten<br />

Patienten nachweisen (HR 0,70;<br />

95%-KI 0,59–0,83 vs. HR 0,90; 95%-<br />

KI 0,76–1,07).<br />

Im unselektierten Studienkollektiv<br />

der Diabetespatienten mit einem<br />

breiten kardiovaskulären Risikoprofil<br />

scheint sich der protektive Effekt<br />

der SGLT2-Hemmer aus klinischen<br />

Studien zu bestätigen, so das Fazit<br />

von Professor Dr. Kåre I. Birkeland,<br />

Universität Oslo. Zukünftig<br />

könnte diese Substanzgruppe möglicherweise<br />

Teil präventiver Behandlungsstrategien<br />

werden. Zunächst<br />

seien jedoch weitere randomisierte<br />

Untersuchungen erforderlich. JL<br />

Birkeland KI et al. Lancet Diabetes Endocrinol<br />

<strong>2017</strong>; 5: 709-717<br />

Studienendpunkte<br />

• kardiovaskuläre Mortalität<br />

• schwere kardiovaskuläre<br />

Ereignisse (kardiovaskuläre<br />

Mortalität, Myokardinfarkt,<br />

ischämischer/hämorrhagischer<br />

Schlaganfall)<br />

• ambulante/stationäre<br />

Klinikbehandlung aufgrund<br />

einer Herzinsuffizienz<br />

• nicht-tödlicher Herzinfarkt/<br />

Schlaganfall<br />

• Gesamtmortalität<br />

• Vorhofflimmern<br />

• schwere Hypoglykämien


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HÖCHSTE ZEIT, ZU WECHSELN.<br />

Bis zu 20 % der Geräte in Europa erfüllen die neuen<br />

Anforderungen an Blutzuckermesssysteme nicht! 1<br />

Die neue DIN EN ISO-Norm 15197:2015, die am 1. Juli <strong>2017</strong> in Kraft getreten ist, bringt strengere<br />

Anforderungen an die Messgenauigkeit mit sich. Die neuen Qualitätsanforderungen können im Alltag<br />

von Menschen mit Diabetes zu einer höheren Therapiesicherheit beitragen. Grund genug, jetzt zu<br />

einem CONTOUR ® NEXT Blutzuckermesssystem zu wechseln, denn CONTOUR ® NEXT Systeme<br />

übertreffen die Anforderungen.<br />

VORSICHT: NICHT ALLE BLUTZUCKERMESSSYSTEME<br />

ENTSPRECHEN DEN NEUEN ANFORDERUNGEN!<br />

Die neue ISO-Norm stellt strengere Anforderungen an die<br />

Genauigkeit der Messsysteme. Demnach müssen 95 % aller<br />

gemessenen Blutzuckerwerte in einem Toleranzbereich von<br />

± 15 % bei einer Glukose-Konzentration ≥ <strong>10</strong>0 mg / dl<br />

(5,6 mmol/l) und bis zu ± 15 mg / dl (0,8 mmol/l) bei einer<br />

Konzentration < <strong>10</strong>0 mg/dl (5,6 mmol / l) im Vergleich zu einer<br />

Labormessung liegen. 2 Zudem wird die Anwenderfreundlichkeit<br />

der Geräte erstmals als Qualitätsmerkmal definiert:<br />

So soll der Patient das Blutzuckermesssystem spontan nach<br />

dem Lesen der Bedienungsanleitung ohne vorherige Schulung<br />

oder Einweisung durch Fachpersonal nutzen können.<br />

Das Problem: etwa 20% der Messsysteme in Europa erfüllen<br />

die neuen Anforderungen nicht. Da nicht konforme Blutzuckerteststreifen<br />

seit dem 1. Juli nicht mehr in Verkehr gebracht<br />

werden dürfen, müssen Menschen mit Diabetes gegebenenfalls<br />

auf neue Systeme umgestellt werden.<br />

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NEXT Generation erfüllen die neuen Anforderungen – ihre<br />

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noch engeren Toleranzbereich von ± <strong>10</strong> % bzw. ± <strong>10</strong> mg / dl<br />

(0,6 mmol/l) und bei CONTOUR ® NEXT ONE sogar von<br />

± 8,4 % bzw. ± 8,4 mg/dl (0,5 mmol / l). 3-6<br />

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Handhabung bei Verwendung durch Fachpersonal<br />

und Patienten<br />

Keine Beeinflussung der Messgenauigkeit durch<br />

Störfaktoren, wie z.B. Medikamente und hohe<br />

oder niedrige Hämatokritspiegel<br />

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Literatur<br />

1 Data on file, Ascensia Diabetes Care, Europäische Marktdaten (CH, DE, ES, FR, GR, IR, I, NOR, PL,<br />

POR, UK), basierend auf IMS Daten (MAT Sept. 2016).<br />

2 BS EN ISO 15197:2015-12. Testsysteme für die In-vitro-Diagnostik – Anforderungen an Blutzuckermesssysteme<br />

zur Eigenanwendung bei Diabetes mellitus; Beuth Verlag, Berlin; Dezember 2015.<br />

3 Bernstein R et al. J Diabetes Sci Technol 2013; 7 (5): 1386–1399.<br />

4 Bailey TJ et al. „Accuracy (…), Contour ® Next Link 2.4 (…)”, Posterpräs., ATTD, 02/2014; Wien.<br />

5 Christiansen M et al. „A new, wireless-enabled blood glucose meter (…)”, Posterpräs., ATTD,<br />

02/2016; Mailand.<br />

6 Link M et al. „Performance evaluation of four blood glucose monitoring systems”, Posterpräs., ATTD,<br />

02/2014, Wien.<br />

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den Stand des EBM zum 1.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong> ab mit Änderungen und<br />

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Praxisassistenten/Versorgungsassistenten, spezialisierte<br />

geriatrische Versorgung und Diagnostik, ambulante spezialfachärztliche<br />

Versorgung (ASV), Pulsoxymetrie-Screening, Videosprechstunde,<br />

Telemedizinische Leistungen, Neuerungen für die ambulante psychotherapeutische<br />

Versorgung u.v.m.!<br />

Das gut strukturierte und seit Jahren bewährte Nachschlagewerk<br />

überzeugt durch einfache Handhabung und einzigartige Kommentierung:<br />

Dank leicht erfassbarer Piktogramme finden Sie schnell Ziffernausschlüsse,<br />

Hinweise auf Abrechnungstücken, Interpretationshinweise<br />

für die oft kompliziert formulierten offiziellen Legenden. Hinzu<br />

kommen wertvolle Zusatzinformationen, Hinweise zur persönlichen<br />

Leistungserbringung und Delegation und außerdem Muster für Honorar-,<br />

Wahlleistungs- und Individualvereinbarungen.<br />

Erscheinungstermin Januar 2018<br />

Ihr zuverlässiger Wegweiser durch EBM und GOÄ!<br />

Bestellen Sie noch heute Ihr persönliches Exemplar!<br />

Erscheinungstermin Januar 2018<br />

Bestellungen bitte per Fax: 0611 97 46 228<br />

E-Mail: abo-service@medical-tribune.de<br />

oder per Post<br />

Ja, ich bestelle Exemplar(e) Gebühren-Handbuch 2018 zum Vorzugspreis von<br />

€ 69,– (gültig bis zum Erscheinungstermin, voraussichtlich Januar 2018, später € 79,–)<br />

inkl. Porto/Verpackung gegen Rechnung, zahlbar nach Erhalt. (ISBN-Nr.: 978-3-938748-24-4)<br />

Medical Tribune<br />

Verlagsgesellschaft mbH<br />

Vertriebsabteilung<br />

Unter den Eichen 5<br />

D-65195 Wiesbaden<br />

<strong>DDG</strong> <strong>10</strong>/<strong>2017</strong><br />

Name, Vorname<br />

Fachrichtung<br />

Straße/Hausnummer<br />

E-Mail<br />

Datum, Unterschrift<br />

PLZ/Ort<br />

Datenschutzhinweis:<br />

Ihre persönlichen Angaben werden von Medical Tribune Verlagsgesellschaft mbH ausschließlich für eigene Direktmarketingzwecke, evtl. unter Einbeziehung von Dienstleistern, verwendet. Darüber hinaus erfolgt die Weitergabe an Dritte nur zur Vertragsdurchführung oder wenn wir gesetzlich dazu verpflichtet sind. Sie können der Nutzung<br />

Ihrer Daten gegenüber der unten stehenden Adresse in Textform widersprechen.<br />

Widerrufsrecht:<br />

Sie können Ihre Bestellung innerhalb von 2 Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief/Fax/E-Mail) widerrufen oder nach Erhalt der Ware diese ausreichend frankiert zurücksenden. Die Frist beginnt frühestens mit Beginn dieser Belehrung. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des<br />

Widerrufs oder der Ware an: Medical Tribune Verlagsgesellschaft mbH, Vertriebsservice, Unter den Eichen 5, 65195 Wiesbaden. Geschäftsführer: Alexander Paasch, Dr. Karl Ulrich, Registergericht: Amtsgericht Wiesbaden HRB 12808<br />

EA_GBH_2018_<strong>MTD</strong>_286x390_Vorzugspreis_69.indd 1 12.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong> 09:45:33


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Im Blickpunkt<br />

45<br />

Famulatur ebnet den<br />

Weg in die<br />

Patientenversorgung<br />

Internetbörse für den ambulanten Bereich<br />

hilft bei der Suche nach freien Plätzen<br />

LEIPZIG. Im klinischen Teil ihres Medizinstudiums müssen<br />

angehende Ärztinnen und Ärzte insgesamt vier Monate<br />

Famulatur absolvieren. Auch diabetologische Schwerpunktpraxen<br />

bieten die Möglichkeit, Einblicke in den Arztalltag zu<br />

bekommen. Für eine Leipziger Studentin war dies Anlass,<br />

ihren Karrierewunsch zu überdenken.<br />

»Bei allen Arbeiten<br />

stand eine<br />

Ärztin zur Seite«<br />

Juliane Wilz studiert Humanmedizin<br />

im sechsten Semester<br />

an der Universität Leipzig. Bis<br />

vor Kurzem war es ihr Wunsch,<br />

sich später auf Endokrinologie zu<br />

spezialisieren. Doch nach einer<br />

Famulatur in der diabetologischen<br />

Schwerpunktpraxis Drs. Reichert &<br />

Hinck in Landau ist sich die junge<br />

Frau da nicht mehr so sicher. „Ich<br />

könnte mir inzwischen auch gut<br />

vorstellen, schwerpunktmäßig als<br />

Diabetologin zu arbeiten“, sagt die<br />

23-Jährige.<br />

Juliane Wilz<br />

Medizinstudentin<br />

Universität Leipzig<br />

Foto: privat<br />

15 Tage lang nahm Juliane Wilz Einblick<br />

in den Praxis alltag der beiden<br />

Fachärztinnen für Innere Medizin<br />

und Diabetologie Dr. Dorothea<br />

Reichert und Dr. Valeria Hinck.<br />

Umgang mit Insulinpumpen<br />

lernt man nicht im Studium<br />

Die Realität habe ihre Erwartungen<br />

übertroffen: „Mir war vorher zum<br />

Beispiel nicht so bewusst, was es für<br />

die Betroffenen bedeutet, an Diabetes<br />

erkrankt zu sein“, berichtet die<br />

Studentin. Als sehr aufschlussreich<br />

habe sie beispielsweise die Informationen<br />

empfunden, die sie in den<br />

ersten drei Tagen während einer<br />

Schulung für Kinder und Jugendliche,<br />

die an Diabetes Typ 1 leiden,<br />

sammeln konnte. „Dinge wie den<br />

Umgang mit Insulinpumpen oder<br />

Sensoren lernt man eben nicht im<br />

Studium“, sagt Wilz.<br />

Diabetische Fußambulanz lehrt<br />

auch korrekte Wundversorgung<br />

Auch sei es sehr interessant gewesen<br />

zu erfahren, auf was die jungen<br />

Patienten achten müssen, wenn<br />

sie Sport treiben wollen, oder welchen<br />

Aufwand es bedeutet, sich als<br />

Mensch mit Diabetes richtig zu ernähren.<br />

Da die Praxis eine zertifizierte<br />

Fußambulanz betreibt, konnte<br />

Juliane Wilz zudem diabetische<br />

Füße begutachten und erfahren,<br />

wie eine korrekte Wundversorgung<br />

aussieht.<br />

Darüber hinaus durfte die Medizinstudentin<br />

während ihrer Famulatur<br />

auch selbst tätig werden. Zu ihren<br />

Aufgaben gehörte es unter anderem,<br />

den Patienten Blut abzunehmen, bei<br />

ihnen körperliche Untersuchungen<br />

durchzuführen, zu sonographieren<br />

und ein EKG durchzuführen. Bei all<br />

diesen Arbeiten stand ihr allerdings<br />

immer eine Ärztin zur Seite, sodass<br />

sie jederzeit die Möglichkeit hatte,<br />

Fragen zu stellen beziehungsweise<br />

aus der praktischen Anschauung zu<br />

lernen.<br />

Auch bei den Patientinnen und Patienten<br />

kam ihr Engagement gut an.<br />

„Es haben sich fast alle sofort bereit<br />

erklärt, dass ich sie unter Aufsicht<br />

behandele oder ihnen Blut abnehme“,<br />

berichtet Wilz.<br />

An die Famulaturstelle gekommen<br />

ist die Studentin mehr oder weniger<br />

per Zufall. Im Sommer vergangenen<br />

Jahres hatte sie als Famulantin in der<br />

chirurgischen Abteilung im Krankenhaus<br />

Niebüll an der Nordsee gearbeitet<br />

und dort den Sohn von Dr.<br />

Reichert kennengelernt. Der stellte<br />

schließlich den Kontakt zu seiner<br />

Mutter her.<br />

»Ich könnte mir<br />

gut vorstellen,<br />

als Diabetologin<br />

zu arbeiten«<br />

Lass dich nieder<br />

Im Rahmen der klinischen Semester<br />

sind insgesamt vier Monate<br />

Famulatur vorgeschrieben, wovon<br />

die Studenten üblicherweise zwei<br />

Monate in einer stationären Einrichtung<br />

absolvieren und je einen<br />

Monat in einer haus- bzw. fachärztlichen<br />

Praxis.<br />

Die Universität Leipzig bietet ihren<br />

Studenten aber auch die Möglichkeit,<br />

die Gesamtdauer in fünf Teilabschnitte<br />

von mindestens je 15 Tagen<br />

aufzuteilen.<br />

Internetbörse bringt Praxen<br />

und Studenten zusammen<br />

Zahlreiche Studenten nutzen Mundpropaganda,<br />

um an eine Famulaturstelle<br />

zu kommen. Andere wiederum<br />

recherchieren auf eigene Faust nach<br />

geeigneten Einrichtungen.<br />

Seit Dezember 2014 können Medizinstudierende<br />

einen Famulaturplatz<br />

im ambulanten Bereich<br />

zudem mithilfe einer bundesweiten<br />

Internetbörse der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung (KBV) und der<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

(KV) suchen (siehe Kasten).<br />

Wichtiger Beitrag, um künftige<br />

Versorgung sicherzustellen<br />

Die Börse gliedert sich nach Fachgebieten.<br />

Deutschlandweit sind<br />

derzeit 23 Praxen für Innere Medizin<br />

mit den Schwerpunkten Diabetologie/Endokrinologie<br />

auf der<br />

Seite registriert. Das Angebot soll<br />

nach Aussage der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung einen wichtigen<br />

Beitrag zur Ausbildung des Medizinernachwuchses<br />

leisten und helfen,<br />

die künftige Versorgung sicherzustellen.<br />

Petra Spielberg<br />

Ende 2014 hat die KBV zusammen mit den KVen eine bundesweite Famulaturbörse<br />

im Rahmen der Nachwuchskampagne „Lass dich nieder“ ins Leben gerufen.<br />

Auf der Internetseite können Medizinstudierende ihre Suche nach den Kategorien<br />

Postleitzahl/Region und Fachrichtung filtern. Die Ergebnisse werden auf einer<br />

interaktiven Übersichtskarte sowie in einer Liste mit den Kontakten der Praxen in<br />

der gesuchten Region angezeigt. Das Angebot ist sowohl für die Ärztinnen und<br />

Ärzte, die sich in der Börse registrieren wollen, als auch für die Studentinnen und<br />

Studenten kostenfrei. Eine Registrierung kann jederzeit wieder gelöscht werden.<br />

https://famulaturboerse.lass-dich-nieder.de<br />

Lernen in der<br />

Spezialpraxis kann<br />

auch Lust auf<br />

die Diabetologie<br />

machen.<br />

Foto: fotolia/naum


Bei uns läuft’s GUT *<br />

*<br />

GLP-1-Unterstützte<br />

Therapie<br />

Einfacher Einstieg<br />

in die Injektionstherapie<br />

bei Typ-2-Diabetes<br />

Einfach stark wirksam<br />

· ab der ersten Gabe 1,§<br />

Einfach überzeugend<br />

· patientenfreundliche<br />

Anwendung 2,‡,†<br />

Einfache Anwendung<br />

· sofort gebrauchsfertiger Pen 3<br />

· 1x wöchentlich 1<br />

· nicht sichtbare Nadel 3<br />

Breite<br />

Kombinierbarkeit<br />

1,#<br />

www.trulicity.de<br />

1. Trulicity® Fachinformation (Stand Juni <strong>2017</strong>). 2. Matfin G et al. Journal of Diabetes Science and Technology 2015; 9(5): <strong>10</strong>71–<strong>10</strong>79. 3. Trulicity® Gebrauchsinformation (Stand Dezember 2016).<br />

# Die Studien mit Dulaglutid wurden durchgeführt in Kombination mit Metformin, Pioglitazon, Glimepirid, Insulin lispro und Insulin glargin. In den Vergleichsarmen wurden Sitagliptin, Liraglutid,<br />

Exenatide 2 x täglich, Metformin, Glimepirid, Insulin glargin und Plazebo getestet (AWARD-1 bis-6 1 , -8 1 und -9 1 ).<br />

§ 7 klinische Phase-III-Studien zeigen eine statistisch überlegene HbA 1c<br />

-Reduktion für Dulaglutid 1,5 mg im Vergleich zu: Metformin, Sitagliptin, Exenatide zweimal täglich, Insulin glargin und<br />

Plazebo. 1 Gegenüber der maximal zugelassenen Dosis von Liraglutid 1,8 mg erzielte Trulicity® 1,5 mg in einer Phase-III-Studie eine statistisch nicht-unterlegene HbA 1c<br />

-Reduktion. 1<br />

‡ Verglichen mit Exenatide 2 x täglich.<br />

† Basierend auf der Bewertung der Produktprofile von Liraglutid und Trulicity® – ohne Nennung der Namen – im Rahmen einer Befragung von Patienten mit Typ-2-Diabetes, die noch keine<br />

Injektionstherapie erhalten hatten. Wenn Attribute wie Wirksamkeit und Verträglichkeit zweier Behandlungen gleich sind, werden für die Bewertung durch die Patienten die Faktoren sofort<br />

gebrauchsfertiger Pen und 1 x wöchentliche Anwendung ausschlaggebend.<br />

Trulicity: Bezeichnung der Arzneimittel: Trulicity 0,75 mg Injektionslösung in einem Fertigpen, Trulicity 1,5 mg Injektionslösung in einem Fertigpen Zusammensetzung: arzneilich wirksamer Bestandteil:<br />

Jeder Fertigpen enthält 0,75 mg bzw. 1,5 mg Dulaglutid in 0,5 ml Lösung. Hilfsstoffe: Natriumcitrat, Citronensäure, Mannitol, Polysorbat 80, Wasser für Injektionszwecke Anwendungsgebiete: Trulicity wird angewendet,<br />

um den Blutzucker bei Erwachsenen mit Typ 2 Diabetes zu senken. – als alleiniges Arzneimittel zur Diabetes-Behandlung, wenn der Blutzucker nur durch Diät und Bewegung nicht<br />

ausreichend kontrolliert ist und Metformin nicht eingenommen werden kann. – oder zusammen mit anderen Arzneimitteln zur Diabetes-Behandlung, wenn durch diese der Blutzucker nicht ausreichend<br />

kontrolliert ist. Diese anderen Arzneimittel können Arzneimittel sein, die eingenommen werden, und/oder ein Insulin, das gespritzt wird. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder<br />

einen sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen. Diese Nebenwirkungen sind normalerweise nicht schwerwiegend. Sie treten meist zu Behandlungsbeginn<br />

auf und lassen bei den meisten Patienten im Lauf der Zeit wieder nach. Unterzuckerung tritt sehr häufig auf, wenn Dulaglutid zusammen mit Arzneimitteln angewendet wird, die Metformin,<br />

Sulfonylharnstoff und/oder Insulin enthalten. Bei Anwendung eines Sulfonylharnstoffs oder wenn Insulin gespritzt wird, kann es bei gleichzeitiger Dulaglutid-Anwendung notwendig werden, die Dosis<br />

zu reduzieren. Unterzuckerungen sind häufig, wenn Dulaglutid allein oder zusammen mit Kombination von Metformin und Pioglitazon angewendet wird. Zu Symptomen einer Unterzuckerung gehören<br />

Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwäche, Schwindel, Hungergefühl, Verwirrtheit, Reizbarkeit, Herzrasen und Schwitzen. Andere häufige Nebenwirkungen sind: weniger Hunger, Verdauungsstörung,<br />

Verstopfung, Blähungen, geblähter Bauch, saures Aufstoßen, Rülpsen, Müdigkeit, erhöhter Puls, Verlangsamung der elektrischen Herzströme. Gelegentlich: Reaktionen an der Injektionsstelle (z.B. Ausschlag<br />

oder Rötung), Allergische Reaktionen am ganzen Körper (z.B. Schwellung, erhabener juckender Hautausschlag [Nesselsucht]). Selten: Akute Pankreatitis. Zulassungsinhaber: Eli Lilly<br />

Nederland B.V.; Papendorpseweg 83, 3528 BJ Utrecht, Niederlande Ansprechpartner in Deutschland: Lilly Deutschland GmbH, Werner-Reimers-Str. 2 –4, D-61352 Bad Homburg. Verschreibungspflichtig<br />

(Stand Dezember 2016).<br />

DEDUA00382<br />

Leben so normal wie möglich<br />

www.trulicity.de<br />

www.lilly-diabetes.de


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Kurznachrichten<br />

47<br />

Neu- oder re-zertifizierte Kliniken und Arztpraxen<br />

(im Zeitraum 01.09.<strong>2017</strong> bis 20.09.<strong>2017</strong>)<br />

Einrichtung PLZ/ORT Anerkennung<br />

PLZ 1<br />

Vivantes Klinikum Kaulsdorf,<br />

Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie,<br />

Kardiologie, Geriatrie und Diabetologie<br />

PLZ 3<br />

12621 Berlin Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

Klinikum Fulda, Medizinische Klinik II 36043 Fulda Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

PLZ 4<br />

Malteser Kliniken Rhein-Ruhr,<br />

St. Johannisstift Duisburg,<br />

Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie<br />

und Diabetologie<br />

47198 Duisburg Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

Einrichtung PLZ/ORT Anerkennung<br />

PLZ 4<br />

Herz-Jesu-Krankenhaus Münster Hiltrup GmbH,<br />

Klinik für Innere Medizin<br />

PLZ 5<br />

Evangelisches Krankenhaus<br />

Dierdorf/Selters gGmbH, Innere Medizin<br />

48165 Münster Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

56242 Selters Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

Krankenhaus Plettenberg gGmbH 58840 Plettenberg Nebendiagnose Diabetes<br />

PLZ 9<br />

Fachklinik Schwaben,<br />

Stoffwechsel-Reha-Klinik,<br />

Innere Medizin<br />

97980<br />

Bad Mergentheim<br />

Zert. Diabeteszentrum <strong>DDG</strong><br />

Wir gratulieren den neuen Diabetologen <strong>DDG</strong><br />

und wünschen ihnen viel Erfolg!<br />

Kristina Getzlaff, Kirkel<br />

Christine Neumann-Grutzeck, Hamburg<br />

Dr. med. Karin Klein, Remagen<br />

Diabetes Herbsttagung:<br />

Interaktive Workshops<br />

Die Anmeldung ist freigeschaltet!<br />

MANNHEIM. Teilnehmer der 11. Diabetes Herbsttagung und des 41. Hypertonie-Kongresses<br />

vom <strong>10</strong>. bis 11. November im Congress Center Rosengarten können sich für die beliebten Workshops<br />

anmelden. Die Plätze sind begrenzt, daher ist eine rasche Anmeldung empfehlenswert.<br />

Workshops sind fester Bestandteil der<br />

Diabetes Herbsttagung und des Hypertonie-Kongresses<br />

<strong>2017</strong>.<br />

Eine Anmeldung ist nur vorab möglich.<br />

Am einfachsten gelingt das online auf<br />

www.herbsttagung-ddg.de/programm/fortbildungen/workshops.html<br />

Dort finden Sie auch eine aktuelle Auflistung<br />

mit freien und bereits ausgebuchten Kursen.<br />

Die Kosten betragen pro Workshop 40 Euro<br />

und die Teilnehmerzahl ist auf jeweils 35 Personen<br />

begrenzt. Folgende Workshops werden<br />

angeboten:<br />

FREITAG, <strong>10</strong>. NOVEMBER <strong>2017</strong><br />

8.45–<strong>10</strong>.15 Uhr:<br />

• CGM, FGM und AGP für Fortgeschrittene<br />

• Wundseminar DFS<br />

14.30–16.00 Uhr:<br />

• Diabetes – SGS (türkisch) Schulung – Migration<br />

• Entspannungstechniken praktisch – eine Standortbestimmung<br />

• Insulinresistenz in der Praxis: Tipps und Tricks<br />

• Medizinische Apps<br />

16.15–17.45 Uhr<br />

• FGM und CGM für Einsteiger<br />

• Gefäßsteifigkeit/Gefäßalter (für Ärzte und medizinische<br />

Hilfskräfte)<br />

• Gestationsdiabetes<br />

• Insulinresistenz in der Praxis: Tipps und Tricks<br />

SAMSTAG, 11. NOVEMBER <strong>2017</strong><br />

9.00–<strong>10</strong>.30 Uhr:<br />

• Carotis-Duplex<br />

• Praktische Umsetzung des kardiovaskulären Ausdauertrainings<br />

bei Hypertonie und Diabetes<br />

• Unsicherheiten im Umgang mit HbA 1c und Glucosebestimmung<br />

in der Routineversorgung<br />

<strong>10</strong>.45–12.15 Uhr:<br />

• Diabetes und Führerschein<br />

• Gestationsdiabetes<br />

• Insulinpumpentherapie für Einsteiger<br />

• Fallvorstellungen aus Diabetologie und Hypertensiologie<br />

14.15–15.45 Uhr:<br />

• Insulinpumpentherapie für Fortgeschrittene<br />

• Wege zur erfolgreichen Insulintherapie<br />

Weitere Informationen zu den Workshop-<br />

Inhalten und Workshopleitern finden Sie im<br />

wissenschaftlichen Programm:<br />

www.herbsttagung-ddg.de/programm/<br />

wissenschaftliches-programm.html<br />

diabetes<br />

ePaper ist im Web verfügbar<br />

BERLIN. Die diabetes zeitung macht nicht<br />

nur halt in Ihrem Briefkasten. Auch online sind<br />

alle Ausgaben als ePaper jederzeit abrufbar.<br />

m Sinne eines lebendigen und modernen<br />

I neuen Mediums fährt die diabetes zeitung<br />

zweigleisig: als haptische Print-Ausgabe im<br />

bewährten Zeitungsformat sowie als digitales<br />

ePaper. Das ePaper können Sie bequem<br />

und einfach im Internet auf www.ddg.info/<br />

Ein Engel für die<br />

diabetes zeitung<br />

Seit Juni <strong>2017</strong> werden die Zeitungen der<br />

Medical Tribune inklusive der diabetes<br />

zeitung auf <strong>10</strong>0 % Recyclingpapier gedruckt.<br />

Dafür wurden sie mit dem Blauen Engel ausgezeichnet.<br />

Zuvor bestand das Papier etwa<br />

zur Hälfte aus Recyclingstoffen. Wie sehr die<br />

neue diabetes zeitung Ressourcen schützt,<br />

verdeutlichen folgende Zahlen. Im Vergleich<br />

zu Frischfaserpapier spart die Herstellung<br />

von Recyclingpapier:<br />

• 65 % Wasser,<br />

• 68 % Energie und<br />

• 62 % CO 2 -Emission.<br />

Bezogen auf den Jahresverbrauch der Zeitungen<br />

der Medical Tribune bedeutet das neue<br />

Papier im Vergleich zum alten:<br />

zeitung<br />

digital<br />

diabetes-zeitung und auf epaper.medicaltribune.de<br />

einsehen. Über die Suchfunktion<br />

lassen sich die einzelnen Ausgaben nach<br />

Themen und Stichworten durchsuchen. Darüber<br />

hinaus können Sie die elektronische<br />

Ausgabe der diabetes zeitung auch als Android-,<br />

iOS- oder Microsoft-App auf Ihrem<br />

Endgerät lesen. Die App finden Sie in Ihrem<br />

jeweiligen App-Store unter dem Suchbegriff<br />

„Medical Tribune für Ärzte“.<br />

Kontakt zur Redaktion<br />

E-Mail an diabeteszeitung@medical-tribune.de<br />

mit Ihren Fragen, Wünschen und Anregungen.<br />

Natürlich können Sie uns auch per Leserbrief<br />

bzw. Fax erreichen – oder Sie rufen in der<br />

Redaktion an:<br />

Medical Tribune Verlagsgesellschaft mbH,<br />

Unter den Eichen 5, 65195 Wiesbaden<br />

✆ Telefon: (0611) 97 46-0,<br />

Telefax: (0611) 97 46-303/-373<br />

• 4573 m 3 weniger Wasser (damit könnte<br />

man 36 850 Personen versorgen),<br />

• 1 712 706 kWh weniger Energie,<br />

• 457 Tonnen weniger Holz,<br />

• 244 260 kg weniger CO 2 -Emission (so viel<br />

produziert ein PKW, der 43 Mal um die<br />

Welt fährt).<br />

Die Redaktion<br />

wünscht Ihnen<br />

viel Vergnügen<br />

beim Lesen!


11. DIABETES HERBSTTAGUNG<br />

41. HYPERTONIE-KONGRESS<br />

Volkskrankheiten Diabetes<br />

und Bluthochdruck:<br />

vorbeugen, erkennen, behandeln<br />

Foto: Stadt Mannheim<br />

<strong>10</strong>. – 11. November <strong>2017</strong> | Rosengarten Mannheim<br />

Buchen<br />

Sie Ihren<br />

Workshop<br />

online<br />

www.herbsttagung-ddg.de<br />

www.hypertonie<strong>2017</strong>.de<br />

DEUTSCHE HOCHDRUCKLIGA<br />

WISSENSCHAFTLICHER<br />

KONGRESS<strong>2017</strong>


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Weiterbildung & Qualifikation<br />

49<br />

Aktuelle Angebote zur <strong>DDG</strong> Weiterbildung<br />

Durch die steigende Zahl der Diabeteserkrankungen in den letzten Jahrzehnten haben sich spezialisierte Berufsbilder in der<br />

Diabetologie etabliert, für die die <strong>DDG</strong> als Fachgesellschaft qualitativ hochwertige und umfassende Weiterbildungen anbietet.<br />

Diabetesberater/in <strong>DDG</strong><br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />

187 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971/42-1172, Fax: 05971/42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

188 Wannsee-Akademie<br />

Zum Heckeshorn 36, 14<strong>10</strong>9 Berlin<br />

Tel.: 030/80686-040, Fax: 030/80686-404<br />

akademie@wannseeschule.de<br />

www.wannseeakademie.de<br />

190 Diabetes Zentrum Thüringen e.V<br />

Am Klinikum 1, Gebäude A, 07740 Jena<br />

Tel.: 03641/9324341, Fax: 03641/9324342<br />

annett.bechstedt@med.uni-jena.de<br />

www.diabetes-thueringen.de<br />

191 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971/42-1172, Fax: 05971/42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

192 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen<br />

in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5696-22, Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

193 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971/42-1172, Fax: 05971/42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

194 Diabetes-Akademie Bad Mergentheim e.V.<br />

Theodor-Klotzbücher-Straße 12, 97980 Bad Mergentheim<br />

Tel.: 07931/594 165, Fax: 07931/77 50<br />

boehm@diabetes-zentrum.de<br />

www.diabetes-akademie.de<br />

195 Diabetes-Akademie Südostbayern<br />

Bürgerwaldstr. 1, 83278 Traunstein<br />

Tel.: 0861/909807 67, Fax: 0861/909807 68<br />

info@diabetesakademie.net<br />

www.diabetesakademie.net<br />

196 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen<br />

in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5696-22, Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

197 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971 42-1172, Fax: 05971 42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />

198 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971 42-1172, Fax: 05971 42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

Wannsee-Akademie<br />

Zum Heckeshorn 36, 14<strong>10</strong>9 Berlin<br />

Tel.: 030 80686-040, Fax: 030 80686-404<br />

akademie@wannseeschule.de<br />

www.wannseeakademie.de<br />

Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbH<br />

Feldstraße 16, 54290 Trier<br />

Tel.: 0651 947-3160, Fax: 0651 947-2205<br />

schule@mutterhaus.de, www.mutterhaus.de<br />

1. Block 06.11. – 24.11.<strong>2017</strong><br />

2. Block 26.02. – 16.03.2018<br />

3. Block 18.06. – 29.06.2018<br />

4. Block 27.08. – 07.09.2018<br />

5. Block 26.11. – 07.12.2018<br />

1. Block 04.12. – 15.12.<strong>2017</strong><br />

2. Block 12.02. – 23.02.2018<br />

3. Block 09.04. – 20.04.2018<br />

4. Block 11.06. – 29.06.2018<br />

5. Block 03.09. – 14.09.2018<br />

6. Block 26.11. – 07.12.2018<br />

1. Block 15.01. – 02.02.2018<br />

2. Block 09.04. – 27.04.2018<br />

3. Block 20.08. – 31.08.2018<br />

4. Block 19.11. – 30.11.2018<br />

5. Block 18.02. – 01.03.2019<br />

1. Block 15.01. – 02.02.2018<br />

2. Block 28.05. – 15.06.2018<br />

3. Block 30.07. – <strong>10</strong>.08.2018<br />

4. Block 01.<strong>10</strong>. – 12.<strong>10</strong>.2018<br />

5. Block 07.01. – 18.01.2019<br />

verkürzte Aufbauqualifikation!<br />

1. Block 12.02. – 23.02.2018<br />

2. Block 23.04. – 04.05.2018<br />

3. Block 02.07. – 13.07.2018<br />

4. Block 03.12. – 14.12.2018<br />

1. Block 23.04. – 11.05.2018<br />

2. Block 02.07. – 20.07.2018<br />

3. Block 05.11. – 16.11.2018<br />

4. Block 21.01. – 01.02.2019<br />

5. Block 01.04. – 12.04.2019<br />

1. Block: 04.06. – 22.06.2018<br />

2. Block: <strong>10</strong>.09. – 28.09.2018<br />

3. Block: 03.12. – 14.12.2018<br />

4. Block: 11.03. – 22.03.2019<br />

5. Block: 24.06. – 04.07.2019<br />

1. Block 23.07. – 04.08.2018<br />

2. Block 03.12. – 15.12.2018<br />

3. Block 18.02. – 02.03.2019<br />

4. Block 01.04. – 13.04.2019<br />

5. Block 01.07. – 13.07.2019<br />

1. Block 08.<strong>10</strong>. – 26.<strong>10</strong>.2018<br />

2. Block 14.01. – 01.02.2019<br />

3. Block 06.05. – 17.05.2019<br />

4. Block 15.07. – 26.07.2019<br />

5. Block 16.09. – 27.09.2019<br />

verkürzte Aufbauqualifikation!<br />

1. Block 22.<strong>10</strong>. – 02.11.2018<br />

2. Block 25.02. – 08.03.2019<br />

3. Block 13.05. – 24.05.2019<br />

4. Block 26.08. – 06.09.2019<br />

1. Block 12.11. – 30.11.2018<br />

2. Block 21.01. – 08.02.2019<br />

3. Block 06.05. – 17.05.2019<br />

4. Block 12.08. – 23.08.2019<br />

5. Block 18.11. – 29.11.2019<br />

Start nächster Kurs erst 2019<br />

Start nächster Kurs erst 2019<br />

Kosten: Die Kosten für die Weiterbildung betragen zurzeit 2 900,– € Teilnahmegebühr für den regulären Kurs und 2 450,– €<br />

für den verkürzten Kurs, zzgl. 200,– € Anmeldegebühren sowie <strong>10</strong>0,– € Prüfungsgebühr, ohne Material- und Reisekosten.<br />

Anmeldeverfahren: Bitte senden Sie die Unterlagen an: Deutsche Diabetes Gesellschaft, Frau Schmidt-Kubeneck,<br />

Albrechtstraße 9, <strong>10</strong>117 Berlin, Tel.: 0 30/3 11 69 37-18<br />

Weitere Informationen finden Sie auf<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetesberaterin-ddg/kurstermine.html<br />

Weitere Informationen und Anmeldung unter:<br />

www.ddg.info/weiterbildung.html<br />

Diabetesassistent/in <strong>DDG</strong><br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine Kosten<br />

43 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund<br />

Sozialwesen in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel: 0941/5696-22, Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

25 UKGM<br />

Universitäres Diabeteszentrum Mittelhessen<br />

Diabetesschulungszentrum, Med. Klinik und Poliklinik III<br />

Klinikstrasse 33, 35392 Gießen<br />

Tel: 0641/985 42887<br />

jutta.liersch@innere.med.uni-giessen.de<br />

www.udzm.de<br />

95 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel: 05971 42-1172, Fax: 05971 42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

28 Diabeteszentrum Leipzig e.V.<br />

Westbad, Marktstr. 1-6, 04177 Leipzig<br />

Tel.: 0341/44 24 851<br />

diabeteszentrum.leipzig@web.de<br />

44 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und<br />

Sozialwesen in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel: 0941/5696-22, Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakademie-regensburg.de<br />

7 Diabetes Zentrum Thüringen e.V.<br />

(c/o Universitätsklinikum Jena, Klinik f. Innere Medizin III,<br />

FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen)<br />

NEUE ADRESSE: Am Klinikum 1, Gebäude A, 07743 Jena<br />

Tel.: 03641 9324341, Fax: 03641 9324342<br />

annett.bechstedt@med.uni-jena.de<br />

www.diabetes-thueringen.de<br />

8 Edmund-Christiani-Seminar<br />

Berufsbildungsstätte der Ärztekammer Schleswig-Holstein<br />

Esmarchstr. 2, 23795 Bad Segeberg<br />

Tel: 04551/803704, Fax: 04551/803701<br />

gabriele.steens@aeksh.de, ecs@aeksh.de<br />

www.aeksh.de/ecs<br />

96 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel: 05971 42-1172, Fax: 05971 42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

23 Diabeteszentrum am Elisabeth-Krankenhaus Essen<br />

Klara-Kopp-Weg 1, 45138 Essen<br />

Tel: 0201/8974591, Fax: 0202/897 4592<br />

a.meier@contilia.de<br />

www.elisabeth-krankenhaus.contilia.de/kompetenzzentrum/<br />

klinisches-diabetes-zentrum/<br />

<strong>10</strong> Medigreif Inselklinik Heringsdorf GmbH - Haus Gothensee<br />

Setheweg 11, 17424 Heringsdorf<br />

Tel: 038378/780-0, Fax: 038378/780-444<br />

infogothensee.medigreif-inselklinikum.de<br />

www.Inselklinik.de<br />

1. Block 20.11. – 01.12.<strong>2017</strong><br />

2. Block 12.03. – 23.03.2018<br />

1. Block 08.01. – 12.01.2018<br />

2. Block 22.01. – 26.01.2018<br />

3. Block 12.02. – 16.02.2018<br />

4. Block 19.03. – 23.03.2018<br />

5. Block 13.04. – 14.04.2018<br />

1. Block 19.02. – 02.03.2018<br />

2. Block 18.06. – 29.06.2018<br />

1. Block 26.02. – 09.03.2018<br />

2. Block 28.05. – 08.06.2018<br />

1. Block 04.06. – 15.06.2018<br />

2. Block 05.11. – 16.11.2018<br />

Terminänderung:<br />

1. Block <strong>10</strong>.09. – 21.09.2018<br />

2. Block 28.01. – 08.02.2019<br />

1. Block 27.08. – 07.09.2018<br />

2. Block 03.12. – 15.12.2018<br />

1. Block 27.08. – 07.09.2018<br />

2. Block <strong>10</strong>.12. – 21.12.2018<br />

1. Block 17.09. – 28.09.2018<br />

2. Block 21.01. – 02.02.2019<br />

1. Block 05.11. – 16.11.2018<br />

2. Block 18.02. – 02.03.2019<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />

Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Termine und Informationen finden Sie auf unserer Internetseite auf<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetesassistentin-ddg/kurstermine.html<br />

Diabetes-Pflegefachkraft <strong>DDG</strong> (Klinik)<br />

Weiterbildungsort Kurstermine Kosten<br />

Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971/42-1172, Fax: 05971/42-1116<br />

v.breulmann@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />

RED-Institut für medizinische Forschung<br />

und Weiterbildung<br />

Mühlenkamp 5, 23758 Oldenburg i.H.<br />

Tel.: 04361/513130, Fax: 04361/513616<br />

hecht@red-institut.de<br />

www.red-institut.de<br />

Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971/42-1172, Fax: 05971/42-1116<br />

E-Mail: v.breulmann@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />

1. Block 19.03. – 23.03.2018<br />

2. Block 14.05. – 18.05.2018<br />

1. Block 18.06. – 22.06.2018<br />

2. Block 24.09. – 28.09.2018<br />

1. Block 01.<strong>10</strong>. – 05.<strong>10</strong>.2018<br />

2. Block <strong>10</strong>.12. – 14.12.2018<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />

Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetes-pflegefachkraft-ddg-klinik.html<br />

1 300,– €<br />

zzgl. <strong>10</strong>0,– €<br />

Prüfungsgebühr<br />

zzgl. 35,– €<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 300,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsund<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 390,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsgebühr<br />

1 435,– €<br />

inkl. Prüfungs-<br />

und<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 300,– €<br />

zzgl. <strong>10</strong>0,– €<br />

Prüfungsgebühr<br />

zzgl. 35,– €<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 300,– €<br />

inkl. Prüfungs-<br />

und<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 300,– €<br />

zzgl. <strong>10</strong>0,– €<br />

Prüfungsgebühr<br />

zzgl. 35,– €<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 390,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsgebühr<br />

1 395,– €<br />

inkl.<br />

Prüfungsgebühr<br />

zzgl. 35,– €<br />

Zertifikatsgebühr<br />

1 300,– €<br />

zzgl. 135,– €<br />

Prüfungsund<br />

Zertifikatsgebühr<br />

990,– €<br />

zzgl. Gebühren<br />

für Anmeldung,<br />

Prüfung und<br />

Material 260,– €<br />

990,– €<br />

zzgl. Gebühren<br />

für Anmeldung,<br />

Prüfung und<br />

Material 260,– €<br />

990,– €<br />

zzgl. Gebühren<br />

für Anmeldung,<br />

Prüfung und<br />

Material 260,– €


50 Weiterbildung & Qualifikation<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Diabetes-Pflegefachkraft <strong>DDG</strong> (Langzeit)<br />

Weiterbildungsort Kurstermine Kurs Nr.<br />

IIGM - Institut für Innovatives Gesundheitsmanagement<br />

GmbH<br />

Frau Katja Hodeck<br />

Allee der Kosmonauten 33g, 12681 Berlin<br />

Tel.: 030/54708232, Fax: 030/5470829232<br />

info@iigm.de<br />

www.iigm.de<br />

Weitere Informationen und Anmeldung unter:<br />

www.ddg.info/weiterbildung.html<br />

Hannover (Start voraussichtl. Frühjahr 2018)<br />

Dortmund (oder Region, Start voraussichtl. Frühjahr 2018)<br />

Hamburg (Start voraussichtl. Frühjahr 2018)<br />

Rostock (Start voraussichtl. Frühjahr 2018)<br />

Erfurt (oder Region, Start voraussichtl. Frühjahr 2018)<br />

München (Start voraussichtl. Herbst 2018)<br />

Heidelberg (Start voraussichtl. Herbst 2018)<br />

Berlin (Start voraussichtl. Herbst 2018)<br />

Kosten: Die Kosten für die Weiterbildung betragen zurzeit 1 000,– € Kursgebühr, zzgl. 270,– € Prüfungs- und Materialgebühr.<br />

Kursorganisation: Die Weiterbildung findet an <strong>10</strong> einzelnen Kurstagen in dem genannten Zeitraum statt. Die genauen<br />

Termine erfragen Sie bitte bei der Weiterbildungsstätte.<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden. Hier erhalten Sie auch<br />

Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite auf<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetes-pflegefachkraft-ddg-langzeit.html<br />

Podologe/in <strong>DDG</strong><br />

Weiterbildungsort Kurstermine Kursgebühr<br />

Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971/42-1114<br />

Fax: 05971/42-1116<br />

g.westkamp@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />

Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971/42-1114<br />

Fax: 05971/42-1116<br />

g.westkamp@mathias-spital.de, www.afg-rheine.de<br />

22.11. – 24.11.<strong>2017</strong> 425,– €<br />

zzgl. 50,– € Zertifikatsgebühr<br />

14.11. – 16.11.2018 425,– €<br />

zzgl. 50,– € Zertifikatsgebühr<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />

Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite auf<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/podologin-ddg/kurstermine.html<br />

Wundassistent/in <strong>DDG</strong><br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />

4 Diabetes-Akademie Bad Mergentheim<br />

06.11. – <strong>10</strong>.11.<strong>2017</strong><br />

Theodor-Klotzbücher-Straße 12, 97980 Bad Mergentheim<br />

Tel.: 07931 / 80 15, Fax: 07931 / 77 50<br />

Email: diabetes.akademie@diabetes-zentrum.de<br />

www.diabetes-zentrum.de<br />

14 Karl Borromäus Schule Mutterhaus Trier<br />

20.11. – 24.11.<strong>2017</strong><br />

Feldstraße 16, 54290 Trier<br />

Tel.: 0651/947-0, Fax: 0651/947-2205<br />

schule@mutterhaus.de<br />

www.mutterhaus.de<br />

50 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital<br />

Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine<br />

Tel.: 05971/42-1<strong>10</strong>1, Fax: 05971/42-1116<br />

r.ricklin@mathias-spital.de<br />

www.afg-rheine.de<br />

27.11. – 02.12.<strong>2017</strong><br />

Deutsches Institut für Wundheilung<br />

Kursort: Radolfzell<br />

Fritz-Reichle-Ring 2, 78315 Radolfzell<br />

Tel.: 07732/9391525<br />

info@deutsches-wundinstitut.de<br />

www.deutsches-wundinstitut.de<br />

40 CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung<br />

Kursort: St. Vinzenz-Hospital<br />

Merheimer Str. 221-223, 50733 Köln-Nippes<br />

Tel.: 0221/9349 461, Fax: 0221/9349 461<br />

schulung@cid-direct.de<br />

www.cid-direct.de<br />

18 Diabetes Zentrum Thüringen e.V.<br />

(Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III,<br />

FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen)<br />

Am Klinikum 1, Gebäude A, 07743 Jena<br />

Tel.: 03641/9324341, Fax: 03641/9324342<br />

annett.bechstedt@med.uni-jena.de<br />

www.diabetes-thueringen.de<br />

41 CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung<br />

Kursort: St. Vinzenz-Hospital<br />

Merheimer Str. 221-223, 50733 Köln-Nippes<br />

Tel.: 0221/9349 461, Fax: 0221/9349 461<br />

schulung@cid-direct.de, www.cid-direct.de<br />

81 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen<br />

in Bayern e.V.<br />

Ostengasse 27, 93047 Regensburg<br />

Tel.: 0941/5696-22, Fax: 0941/5696-38<br />

info@katholischeakademie-regensburg.de<br />

www.katholischeakadmie-regensburg.de<br />

Deutsches Institut für Wundheilung<br />

Kursort: Radolfzell<br />

Fritz-Reichle-Ring 2, 78315 Radolfzell<br />

Tel.: 07732/9391525<br />

info@deutsches-wundinstitut.de<br />

www.deutsches-wundinstitut.de<br />

Terminänderung:<br />

19.03. – 22.03.2018<br />

16.04. – 20.04.2018<br />

1. Block 23.05. – 25.05.2018<br />

2. Block 30.05. – 01.06.2018<br />

18.06. – 22.06.2018<br />

18.06. – 22.06.2018<br />

Terminänderung:<br />

15.<strong>10</strong>. – 19.<strong>10</strong>.2018<br />

Kurs Nr. Weiterbildungsort Kurstermine<br />

19 Diabetes Zentrum Thüringen e.V.<br />

(Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III,<br />

FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen)<br />

Am Klinikum 1, Gebäude A, 07743 Jena<br />

Tel.: 03641/9324341, Fax: 03641/9324342<br />

annett.bechstedt@med.uni-jena.de, www.diabetes-thueringen.de<br />

5 Diabetes-Akademie Bad Mergentheim<br />

Theodor-Klotzbücher-Straße 12, 97980 Bad Mergentheim<br />

Tel.: 07931/80 15, Fax: 07931/77 50<br />

diabetes.akademie@diabetes-zentrum.de, www.diabetes-zentrum.de<br />

1. Block 17.<strong>10</strong>. – 19.<strong>10</strong>.2018<br />

2. Block 24.<strong>10</strong>. – 26.<strong>10</strong>.2018<br />

12.11. – 16.11.2018<br />

Kosten: Die Kosten des Kurses betragen 600,– € zzgl. Material- und Reisekosten.<br />

Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.<br />

Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.<br />

Weitere Termine und Informationen finden Sie auf unserer Internetseite auf<br />

http://www.ddg.info/weiterbildung/wundassistentin-ddg/kurstermine.html<br />

Seminare Kommunikation und patientenzentrierte<br />

Gesprächsführung in der Diabetologie<br />

Kurs Termine Tagungsort Kosten<br />

Dr. rer. medic. Nicola Haller<br />

medipäd<br />

Am Bühl 7 1/2, 86199 Augsburg<br />

Tel.: 0175/400 49 01<br />

dr.nicola.haller@medi-paed.de<br />

www.medi-paed.de<br />

willms.coaching<br />

Wilhelm Busch Str. 19, 37083 Göttingen<br />

Tel.: 0551/7974741<br />

Fax: 0551/7974740<br />

office@willmscoaching.de<br />

www.willmscoaching.de<br />

Dipl.-Psych. Isabel Laß<br />

Beckertstraße 12<br />

61273 Wehrheim<br />

Tel.: 06081/576589<br />

(Praxis-Tel. mit AB)<br />

isabel.lass@familien-team.de<br />

AKADEMIE LUFTIKU(R)S e. V.<br />

am Kinderhospital Osnabrück<br />

Katrin Grautmann<br />

Iburger Straße 187<br />

49082 Osnabrück<br />

Tel.: 0174/6193869<br />

Fax: 0541/5829985<br />

katrin.grautmann@uminfo.de<br />

www.akademie-luftikurs.de<br />

02.03. – 05.03.2018<br />

08.06. – 11.06.2018<br />

14.09. – 17.09.2018<br />

06.12. – 09.12.<strong>2017</strong><br />

07.03. – <strong>10</strong>.03.2018<br />

12.04. – 15.04.2018<br />

26.06. – 29.06.2018<br />

04.11. – 05.11.<strong>2017</strong><br />

UND<br />

02.12. – 03.12.<strong>2017</strong><br />

Tagungszentrum<br />

Hotel am alten Park,<br />

DIAKO, Augsburg<br />

(zentral in Bahnhofsnähe)<br />

Göttingen,<br />

Eden Hotel<br />

Bürgerhospital,<br />

Diabetes-Zentrum<br />

Rhein-Main,<br />

Nibelungenallee 37,<br />

60148 Frankfurt<br />

27.11. – 30.11.<strong>2017</strong> Landvolkshochschule<br />

Oesede,<br />

Gartbrink 5, 49124<br />

Georgsmarienhütte<br />

650,– €<br />

690,– €<br />

Frühbucherrabatt<br />

(bis<br />

60 Tage vor<br />

Kursbeginn):<br />

679,– €<br />

Fachpsychologe/in <strong>DDG</strong><br />

Onlineanmeldung und weitere Informationen zu der Weiterbildung zum/zur Fachpsychologen/in finden Sie direkt<br />

auf der Webseite www.diabetes-psychologie.de<br />

Seminar<br />

Kurstermin<br />

1 Fr. 16./Sa. 17. März 2018<br />

• Cusanuskrankenhaus, Bernkastel-Kues<br />

• 16 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 3<strong>10</strong>,– €*<br />

2 Fr. 27./Sa. 28. April 2018<br />

• Poliklinische Institutsambulanz<br />

des Psychologischen Instituts der Universität Mainz<br />

• 16 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 3<strong>10</strong>,– €*<br />

3 Fr. 02./Sa. 03. Juni 2018<br />

• Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim<br />

• 16 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 3<strong>10</strong>,– €*<br />

720,– €<br />

600,– €<br />

Physiologisch-medizinische Grundlagen<br />

des Diabetes<br />

• Ruth Kauer, Diabetesberaterin <strong>DDG</strong><br />

(Bernkastel-Kues)<br />

• Dr. med. Bertil Oser, Diabetologe <strong>DDG</strong><br />

(Bernkastel-Kues)<br />

• Dr. med. Eckhard Müller, Diabetologe<br />

<strong>DDG</strong>, FußAg (Bernkastel-Kues)<br />

Verhaltensmedizinische Grundlagen I<br />

• Dr. Dipl.-Psych. Ulrike Löw (Mainz)<br />

• Dipl.-Psych. Eva Küstner (Offenbach)<br />

Verhaltensmedizinische Grundlagen II<br />

• Dr. Dipl.-Psych. Manuela Schäfer (Mainz)<br />

• Dr. Dipl.-Psych. Berthold Maier<br />

(Bad Mergentheim)<br />

Neu: Für Kolleginnen und Kollegen, die sich für psychologische Aspekte der pädiatrischen Diabetologie interessieren,<br />

bieten wir erstmalig ein Seminar an, das sich auf die besonderen Herausforderungen des Typ-1- und des Typ-2-Diabetes<br />

in Kindheit und Jugend konzentriert. Auf Antrag ersetzt das Seminar 3a für pädiatrisch tätige Kolleginnen und<br />

Kollegen das Seminar 3, das sich auf Erwachsene mit Typ-2-Diabetes konzentriert.<br />

3 a Fr. 15./Sa. 16. Juni 2018<br />

• Medizinische Hochschule Hannover<br />

Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult<br />

• 16 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 3<strong>10</strong>,– €*<br />

4 Fr. 27./Sa. 28. Oktober <strong>2017</strong><br />

Fr. 16./Sa. 17. November 2018<br />

• Medizinische Hochschule Hannover<br />

• 16 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 3<strong>10</strong>,– €*<br />

Zusätzliche Seminare zur Ausbildung zum/zur Psychodiabetologen/in<br />

(nach 2.3. der Weiterbildungsordnung)<br />

Verhaltensmedizinische Grundlagen II<br />

• Prof. Dr. Dipl.-Psych. Karin Lange<br />

(Hannover)<br />

• Dr. med. Torben Biester (Hannover)<br />

• Team des Kinder- und<br />

Jugendkrankenhauses Auf der Bult<br />

Diabetes und Soziales,<br />

Gesundheitspolitik, Teamarbeit,<br />

Qualitätssicherung, Erwachsenenbildung<br />

• Prof. Dr. Dipl.-Psych. Karin Lange<br />

(Hannover)<br />

• Dipl.-Psych. Klaus Martin Rölver<br />

(Quakenbrück)


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Weiterbildung & Qualifikation<br />

51<br />

Seminar<br />

Kurstermin<br />

5 Fr. 24./25. November <strong>2017</strong><br />

• Klinik Niederrhein Bad Neuenahr<br />

• 16 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 3<strong>10</strong>,– €*<br />

Termine 2018 folgen in Kürze<br />

6a Fr. 26./Sa. 27. Oktober 2018<br />

• Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim<br />

• 17 Stunden<br />

• Preis: 3<strong>10</strong>,– €<br />

6b So. 28. Oktober 2018<br />

• Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim<br />

• 8 Stunden<br />

• Teilnahmegebühr: 155,– €<br />

Therapie des Diabetes mellitus und<br />

dessen Begleit- und Folgeerkrankungen<br />

• Dr. med. Rainer Langsch,<br />

Diabetologe (Bad Neuenahr)<br />

Praxisseminar:<br />

Fallvorstellung und -supervision (*)<br />

• Prof. Dr. Bernd Kulzer<br />

(Bad Mergentheim)<br />

Praxisseminar:<br />

Fallvorstellung und -supervision (*)<br />

• Prof. Dr. Bernd Kulzer<br />

(Bad Mergentheim)<br />

(*) Insgesamt müssen lt. Weiterbildungsordnung 25 Std. fallbezogene Supervision durchgeführt werden.<br />

* Die Seminargebühr schließt Materialien sowie Getränke und Mahlzeiten während des Seminars ein.<br />

Alle Seminare werden auch im Rahmen der Weiterbildung zum/zur Psychodiabetologen/in RP anerkannt.<br />

Nähere Informationen: http://www.lpk-rlp.de/mitglieder-service/weiterbildung/erwerb-von-zusatzbezeichnungen.html<br />

Bitte melden Sie sich elektronisch auf der Website der AG Diabetes & Psychologie an: www.diabete s-psychologie.de<br />

80-Std.-Kurs Klinische Diabetologie<br />

Kurs Termine Tagungsort<br />

Stuttgart<br />

Schwerpunkt Pädiatrie<br />

Kursleiter:<br />

Dr. Martin Holder<br />

Hamburg<br />

Kursleiter:<br />

PD Dr. Jens Aberle<br />

Teil 1:<br />

12.03. – 16.03.2018<br />

Teil 2:<br />

23.04. – 27.04.2018<br />

(Kurs findet nur statt bei einer<br />

Teilnehmerzahl von mind. 75)<br />

Teil 1:<br />

09.04. – 13.04.2018<br />

Teil 2:<br />

14.05. – 18.05.2018<br />

(Kurs findet nur statt bei einer<br />

Teilnehmerzahl von mind. 75)<br />

80-Std.-Kurs Klinische Diabetologie in Dresden<br />

unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Schwarz im Herbst 2018.<br />

Detaillierte Termine demnächst hier oder unter www.ddg.info<br />

Kosten: 1 250,– € für beide Kursteile, inkl. Tagesverpflegung und Unterlagen.<br />

Klinikum Stuttgart<br />

Olgahospital<br />

Kriegsbergstraße 62<br />

70174 Stuttgart<br />

Erika-Haus<br />

Universitätsklinikum<br />

Hamburg-Eppendorf<br />

Martinistraße 52<br />

20246 Hamburg<br />

Noch kein<br />

<strong>DDG</strong>-<br />

Mitglied?<br />

Überzeugen Sie sich<br />

von den Vorteilen!<br />

• Sie erhalten stark vergünstigte Eintrittspreise<br />

für den Diabetes Kongress und<br />

die Herbsttagung<br />

• Sie erhalten <strong>10</strong>x im Jahr kostenlos die<br />

diabetes zeitung der <strong>DDG</strong><br />

• Als ordentliches oder förderndes Mitglied<br />

erhalten Sie kostenlos eine der<br />

folgenden Zeitschriften:<br />

• Diabetologie und Stoffwechsel<br />

• Experimental and Clinical Endocrinology<br />

& Diabetes<br />

• Sie erhalten zu Sonderkonditionen<br />

die Zeitschriften:<br />

• Der Diabetologe<br />

• Diabetes, Stoffwechsel und Herz<br />

• FOCUS Diabetes<br />

• Diabetes Journal<br />

• Sie können sich für die Arzt suche registrieren<br />

• Sie nehmen teil am diabetologischen<br />

Diskurs und sind immer aktuell informiert<br />

Ihr Ansprechpartner in der<br />

Geschäftsstelle ist: Tatjana Schwarz<br />

Tel.: 030 / 3 11 69 37 15<br />

Fax: 030 / 3 11 69 37 20<br />

E-Mail: schwarz@ddg.info<br />

GUTE WIRKSAMKEIT SCHAFFT<br />

Für Ihre Patienten mit Typ-2-Diabetes,<br />

bei denen Metformin allein nicht ausreicht 1<br />

Effektive<br />

HbA 1c -Senkung 1<br />

Starke Daten zur<br />

kardiovaskulären Sicherheit<br />

in der TECOS-Studie 1,*<br />

Starke Erfahrung<br />

über <strong>10</strong> Jahre 2<br />

* Hinsichtlich des primären kombinierten Endpunkts definiert als Zeit bis zum Auftreten eines bestätigten kardiovaskulären Ereignisses, bestehend aus kardiovaskulärem Tod,<br />

nicht-tödlichem Herzinfarkt, nicht-tödlichem Schlaganfall oder Hospitalisierung wegen instabiler Angina pectoris.<br />

Zweck der Gesellschaft ist die Unterstützung<br />

der wissenschaftlichen und praktischen<br />

Arbeit zur Erforschung, Prävention<br />

und Behandlung des Diabetes mellitus<br />

insbesondere durch folgende Tätigkeiten:<br />

• Vereinigung aller auf dem Gebiet<br />

des Diabetes tätigen Forscher, Ärzte,<br />

und des Fachpersonals<br />

• Förderung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses<br />

• Förderung der Forschung in der Diabetologie<br />

• Veranstaltung wissenschaftlicher Tagungen<br />

• Förderung gesundheitspolitischer<br />

Aktivitäten und Interessenvertretung<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Aus- und Fortbildung<br />

Mitglieds-<br />

Antrag<br />

auch<br />

online<br />

TECOS: Trial Evaluating Cardiovascular Outcomes with Sitagliptin<br />

1 Fachinformation JANUMET ® , Stand Februar 2016 und Fachinformation JANUVIA ® , Stand Februar 2016. 2 Data on file MSD.<br />

JANUVIA ® /JANUMET ®<br />

JANUVIA ® Filmtabletten 25 mg/50 mg/<strong>10</strong>0 mg<br />

Wirkstoff: Sitagliptin.<br />

JANUMET ® 50 mg/850 mg Filmtabletten<br />

JANUMET ® 50 mg/<strong>10</strong>00 mg Filmtabletten<br />

Zus.: Arzneil. wirks. Bestandt.: JANUVIA ® : 1 Tbl. enth. Sitagliptinphosphat 1 H 2<br />

O,<br />

entspr. 25 mg, 50 mg od. <strong>10</strong>0 mg Sitagliptin. JANUMET ® 50 mg/850 mg Filmtabletten<br />

bzw. JANUMET ® 50 mg/<strong>10</strong>00 mg Filmtabletten: Jede Tbl. enth. Sitagliptinphosphat 1 H 2<br />

O,<br />

entspr. 50 mg Sitagliptin, u. 850 mg bzw. 1.000 mg Metforminhydrochlorid. Sonst.<br />

Bestandt.: JANUVIA ® : Tbl.-kern: Mikrokristalline Cellulose (E 460), Calciumhydrogenphosphat<br />

(E 341), Croscarmellose-Natrium (E 468), Magnesiumstearat (Ph.Eur.) (E 470b),<br />

Natriumstearylfumarat (Ph.Eur.). Tbl.-überzug: Poly(vinylalkohol), Macrogol (3350),<br />

Talkum (E 553b), Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H 2<br />

O (E 172), Eisen(III)-<br />

oxid (E 172). JANUMET ® 50 mg/850 mg Filmtabletten bzw. JANUMET ® 50 mg/<strong>10</strong>00 mg<br />

Filmtabletten: Tbl.-kern: Mikrokristalline Cellulose (E 460), Povidon K29/32 (E 1201),<br />

Natriumdodecylsulfat, Natriumstearylfumarat. Tbl.-überzug: Poly(vinylalkohol), Macrogol<br />

3350, Talkum (E 553b), Titandioxid (E 171), Eisen(III)-oxid (E 172), Eisen(II,III)-oxid<br />

(E 172). Anw.: JANUVIA ® : B. erw. Pat. mit Typ-2-Diabetes mellitus zur Verbes. d.<br />

Blutzuckerkontr. indiziert: Als Monother. b. Pat., b. denen Diät u. Beweg. allein d.<br />

Blutzucker nicht ausreichend senken u. für d. Metformin aufgr. v. Gegenanz. od.<br />

Unverträglichk. nicht geeignet ist. Als orale 2-Fachther. in Komb. mit: Metformin,<br />

wenn Diät u. Beweg. plus e. Monother. mit Metformin d. Blutzucker nicht ausreichend<br />

senken; e. Sulfonylharnstoff, wenn Diät u. Beweg. plus e. Monother. mit e.<br />

Sulfonylharnstoff in d. höchsten vertragenen Dosis d. Blutzucker nicht ausreichend<br />

senken u. wenn Metformin aufgr. v. Gegenanz. od. Unverträglichk. nicht geeignet ist;<br />

e. PPARγ-Agonisten (d. h. e. Thiazolidindion), wenn d. Anw. e. PPARγ-Agonisten<br />

angebracht ist u. Diät u. Beweg. plus Monother. mit e. PPARγ-Agonisten d. Blutzucker<br />

nicht ausreichend senken. Als orale 3-Fachther. in Komb. mit: e. Sulfonylharnstoff<br />

u. Metformin, wenn Diät u. Bewegung plus e. 2-Fachther. mit diesen Arzneim. d.<br />

Blutzucker nicht ausreichend senken; e. PPARγ-Agonisten u. Metformin, wenn d.<br />

Anw. e. PPARγ-Agonisten angebracht ist u. Diät u. Beweg. plus e. 2-Fachther. mit<br />

diesen Arzneim. d. Blutzucker nicht ausreichend senken. Zusätzl. zu Insulin (mit/<br />

ohne Metformin), wenn Diät u. Beweg. sowie e. stabile Insulindos. d. Blutzucker<br />

nicht ausreichend senken. JANUMET ® : Für erw. Pat. mit Typ-2-Diabetes mellitus<br />

zusätzl. zu Diät u. Beweg. in folg. Fällen indiziert: Zur Verbes. d. Blutzuckerkontr. b.<br />

Pat., b. denen e. Monother. mit Metformin in d. höchsten vertragenen Dosis d.<br />

Blutzucker nicht ausreichend senkt od. d. bereits mit d. Komb. v. Sitagliptin u.<br />

Metformin behandelt werden; in Komb. mit e. Sulfonylharnstoff (z. B. als 3-Fachther.)<br />

od. e. PPARγ-Agonisten (d. h. e. Thiazolidindion) b. Pat., b. denen eine Komb. aus<br />

jeweils höchster vertragener Dosis Metformin u. e. Sulfonylharnstoffs bzw. PPARγ-<br />

Agonisten nicht ausreicht, d. Blutzucker zu senken; in Komb. mit Insulin (d. h. als<br />

3-Fachther.) b. Pat., b. denen e. stabile Insulindosis u. Metformin allein d. Blutzucker<br />

nicht ausreichend senken. Gegenanz.: Überempf.-keit gg. den/die Wirkstoff(e) od.<br />

e. d. sonst. Bestandt. Zusätzlich für JANUMET ® : Jede Art v. akut. metabol. Azidose<br />

(z. B. Laktatazidose, diabet. Ketoazidose), diabet. Präkoma; schwere Niereninsuff.<br />

(GFR < 30 ml/min); akute Erkrank., welche d. Nierenfunkt. beeinträchtig. können (wie<br />

Dehydratation, schwere Infekt., Schock, intravask. Gabe v. jodhalt. Kontrastmitteln);<br />

akute od. chron. Erkrank., d. e. Gewebehypoxie verursachen können (wie Herz- od.<br />

Lungeninsuff., kürzl. erlittener Myokardinfarkt, Schock); Leberfunkt.-stör.; akute<br />

Alkoholvergiftung, Alkoholismus. Stillzeit. Vors. bei: Kdrn. u. Jugendl. < 18 J.<br />

Pankreatitis in d. Vorgeschichte. Gleichz. Anw. von Sulfonylharnstoff od. Insulin. Nicht<br />

empf.: Typ-1-Diabetiker, Schwangersch. Zusätzlich b. JANUVIA ® : Pat. mit schwerer<br />

Leberfunkt.-stör., Pat. mit mäßiger bis schwerer Nierenfunkt.-stör., Pat. mit einer<br />

Nierenerkr. im Endstadium, d. Hämo- od. Peritonealdialyse benötigen. Nicht anw.:<br />

diabet. Ketoazidose, Stillzeit. Zusätzlich b. JANUMET ® : Älteren Pat. Pat. mit Risikofakt.<br />

f. Laktatazidose (wie Verschlecht. der Nierenfunkt., überm. Alkoholkonsum, Leberfunkt.-<br />

stör., schlecht eingest. Diabetes, Ketose, langes Fasten, m. Hypoxie assoziierte<br />

Erkrank., Komb. m. Arzeim., die Laktatazidose verursachten können). Komb. m.<br />

Arzneim., die Nierenfunkt. akut beinträchtigen können. Operationen. Nebenw.:<br />

JANUVIA ® : Häufig: Hypoglykämie. Kopfschm. Gelegentl.: Schwindel. Obstipation.<br />

Pruritus. Häufigkeit nicht bekannt: Überempf.-reakt. einschl. anaphylakt. Reakt.<br />

Interstit. Lungenkrankh. Erbr.; akute Pankreatitis; let./nicht let. hämorrhag. u.<br />

nekrotisierende Pankreatitis. Angioödem; Hautausschlag; Urtikaria; kut. Vaskulitis;<br />

exfoliat. Hauterkr. einschl. SJS; bullöses Pemphigoid. Arthralgie; Myalgie; Rückenschm.;<br />

Arthropathie. Nierenfunkt.-stör.; akutes Nierenversagen. Zusätzl. ungeachtet e.<br />

Kausalzusammenh.: Infekt. d. oberen Atemwege; Nasopharyngitis. Osteoarthrose.<br />

Schm. in d. Gliedmaßen. Zusätzl. häufiger in Studien mit Kombinationsther.:<br />

Hypoglykämien (sehr häufig mit Sulfonylharnstoffen u. Metformin); Influenza (häufig<br />

mit Insulin [mit od. ohne Metformin]); Übelk. u. Erbr. (häufig mit Metformin); Flatulenz<br />

(häufig mit Metformin od. Pioglitazon); Obstipation (häufig mit Sulfonylharnstoffen<br />

u. Metformin); periph. Ödeme (häufig mit Pioglitazon oder d. Komb. v. Pioglitazon u.<br />

Metformin); Somnolenz u. Diarrhö (gelegentl. mit Metformin), Mundtrockenh. (gelegentl.<br />

mit Insulin [mit od. ohne Metformin]). JANUMET ® : Häufig: Hypoglykämie. Übelk.;<br />

Flatulenz; Erbr. Gelegentl.: Somnolenz. Diarrhö; Obstipation; Schm. im Oberbauch.<br />

Pruritus. Häufigkeit nicht bekannt: Überempf.-keitsreakt. einschl. anaphylaktischer<br />

Reakt. Interstitielle Lungenkrankheit. Akute Pankreatitis; letale u. nicht letale<br />

hämorrhagische u. nekrotisierende Pankreatitis. Angioödem; Hautausschlag; Urtikaria;<br />

kutane Vaskulitis; exfoliative Hauterkrank. einschl. SJS; bullöses Pemphigoid. Arthralgie;<br />

Myalgie; Schm. in d. Extremitäten; Rückenschm.; Arthropathie. Nierenfunkt.-stör.;<br />

akutes Nierenversagen. Zusätzl. in Studien in Komb. mit anderen Antidiabetika:<br />

Hypoglykämien (sehr häufig mit Sulfonylharnstoffen od. Insulin), Obstipation (häufig<br />

mit Sulfonylharnstoffen), periphere Ödeme (häufig mit Pioglitazon), Kopfschm. u.<br />

Mundtrockenh. (gelegentl. mit Insulin). Zusätzl. in klin. Studien mit Sitagliptin-Monother.:<br />

Kopfschm., Hypoglykämie, Obstipation, Schwindel; ungeachtet e. Kausalzusammenh.:<br />

Infekt. d. oberen Atemwege; Nasopharyngitis; Osteoarthrose, Schm. in. d. Extremitäten.<br />

Zusätzl. in klin. Studien u. nach Markteinführung mit Metformin-Monother.: Sehr<br />

häufig: Gastrointest. Symptome (wie Übelk., Erbr., Diarrhö, Schm. im Oberbauch,<br />

Appetitverlust). Häufig: metallischer Geschmack. Sehr selten: Laktatazidose;<br />

Leberfunkt.-stör.; Hepatitis; Urtikaria; Erythem; Pruritus. Vitamin-B 12<br />

-Mangel (z. B.<br />

megaloblastäre Anämie). Hinw.: Vor Behandl.-beginn u. in regelm. Abständen GFR<br />

ermitteln. Verschreibungspflichtig.<br />

Stand: 02/2016 (JANUVIA ® ) bzw. 12/2016 (JANUMET ® )<br />

Bitte lesen Sie vor Verordnung von JANUVIA ® bzw. JANUMET ® die Fachinformation!<br />

Pharmazeutischer Unternehmer:<br />

Merck Sharp & Dohme Ltd.<br />

Hertford Road, Hoddesdon<br />

Hertfordshire, EN11 9BU<br />

Vereinigtes Königreich<br />

Lokaler Ansprechpartner:<br />

MSD SHARP & DOHME GMBH, Lindenplatz 1, 85540 Haar<br />

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52 Job- & Praxenbörse<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Die <strong>DDG</strong> Job- und Praxenbörse<br />

Sie suchen eine Stelle, einen Mitarbeiter oder einen Nachfolger bzw. Mieter für Ihre Praxis? Dann nutzen Sie den kostenlosen<br />

Service unter www.ddg.info/job-und-praxenboerse.html<br />

Stellenangebote<br />

Bad Tabarz <strong>10</strong>.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />

Facharzt Diabetologie in Vollzeit,<br />

Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Facharzt Diabetologie<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Facharztstelle in Diabetes Abteilung Reha-Klinik (einzige<br />

in Thüringen), mit stationärer Reha zur BZ-Einstellung, Schulungen (ICT, TICT,<br />

Pumpen, Hypo-Training), Blutzuckerlabor, Podologie, Fußvisite mit Orthopäden,<br />

Wundversorgung, Diät- und Diabetesberaterinnen, Lehrküche und das ganze Bewegungs-<br />

und Sporttraining sowie physikalische Therapie.<br />

• Kontakt: Klinik Am Rennsteig, Zimmerbergstr. 34, 99891 Bad Tabarz<br />

• Ansprechpartner: CA Dr. Christoph Toussaint<br />

• Telefonnummer: 036259/64-221<br />

• E-Mail: christoph.toussaint@mediclin.de<br />

• Webseite: www.klinik-am-rennsteig.de<br />

Frankfurt 09.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />

Diabetesberater <strong>DDG</strong> (m/w)<br />

in Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberater <strong>DDG</strong> (m/w)<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Teilzeit<br />

• Kontakt: MVZ Sachsenhausen GmbH, Schulstr. 31, 60594 Frankfurt<br />

• Ansprechpartner: Martina Mund<br />

• Telefonnummer: 069/66051721<br />

• E-Mail: mmund@khs-ffm.de<br />

Herne 06.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />

Diabetesberater/in <strong>DDG</strong> in Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberater/in <strong>DDG</strong><br />

• Voraussichtliche Dauer: befristet<br />

• Arbeitszeit: Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Es handelt sich um eine zunächst auf 2 Jahre befristete Stelle<br />

in Teilzeit mit 0,50 VK (19,25 Stunden/Woche)<br />

• Zu Ihren Aufgaben gehören:<br />

· Entwicklung und Durchführung von strukturierten Diabetiker-Schulungsmodulen<br />

für Typ-1- und Typ-2-Diabetiker mit und ohne Insulin<br />

· Erhebung von Dokumentation der Diabetesanamnese, Erhebung des Fußstatus<br />

· Schriftliche Dokumentation der Schulungs- und Therapieverläufe und Befunde<br />

· Organisation und Terminierung der Gruppen- oder Einzelschulung, Auswahl und<br />

Information der Patienten und deren Angehörigen in Absprache mit der/dem<br />

Diabetologin/en und/oder der Stationsärztin/arzt<br />

· Theoretischer und praktischer Unterricht einschl. Erstellung von Curricula<br />

und Unterrichtsmaterialien sowie deren Verwaltung und Aktualisierung<br />

· Einzelberatungen- und Schulung stationärer Patienten,<br />

Gestationsdiabetikerinnen und individuelle problemorientierte Beratung<br />

in besonderen Situationen nach Aufforderungen<br />

· Mitsprache bei Therapieeinleitung und -anpassung, selbstständige<br />

Insulindosisanpassung<br />

· Schriftverkehr mit Patienten, niedergelassenen Ärzten und ambulanten<br />

Pflegediensten sowie anderen Funktionsbereichen<br />

· Kooperation mit Pflegedienst und Seniorenzentren, QB und anderen<br />

Krankenhausfunktions- und Verwaltungsdiensten<br />

· Regelmäßige Teilnahme an Team- und Blutzuckerbesprechungen<br />

· Organisation und Durchführung von Diabetikerstammtischen<br />

· Datenerhebung zur Qualitätskontrolle in den Bereichen Prozess-,<br />

Struktur- und Ergebnisqualität für die KHG und für die Fachgesellschaft <strong>DDG</strong><br />

· Organisation und Assistenz in der Fußambulanz, Aktenverwaltung<br />

· Materialbestellung<br />

· Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Planung und Ziel der KHG<br />

(Telefonaktionen, Diabetikertage, Infotage etc.)<br />

• Wir erwarten:<br />

· eine abgeschlossene Berufsausbildung als Diabetesberater/in <strong>DDG</strong><br />

· EDV-Kenntnisse und Berufserfahrung<br />

· hohes Engagement und Teamfähigkeit um in kollegialer Zusammenarbeit<br />

die Qualität der Leistung dauerhaft zu sichern<br />

· freundliches, Patienten zugewandtes und sicheres Auftreten<br />

· Belastbarkeit und Flexibilität im Rahmen der Tätigkeiten<br />

• Wir bieten:<br />

· eine verantwortliche Tätigkeit in einem sich ständig weiter entwickelnden<br />

Arbeitsfeld<br />

· Vergütung im Rahmen des BAT-KF mit betrieblicher Altersversorgung<br />

· vielfältige Fortbildungsmöglichkeiten<br />

· ein fortschreitendes Qualitätsmanagement<br />

· Die Möglichkeit der Kinderbetreuung (ab dem 6. Lebensmonat)<br />

in der am Arbeitsplatz gelegenen Kindertageseinrichtung<br />

• Kontakt: Evangelisches Krankenhausgemeinschaft Herne<br />

Herne | Castrop-Rauxel gGmbH, Wiescherstr. 24, 44623 Herne<br />

• Ansprechpartner: Verwaltungsdirektor Herr Danh Vu<br />

• E-Mail: d.vu@evk-herne.de<br />

Nienburg 09.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />

Diabetesberaterin/-assistentin,<br />

Honorartätigkeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberaterin/-assistentin, Honorartätigkeit<br />

• Stellenbeschreibung: Große diabetologische Schwerpunktpraxis sucht zur Unterstützung<br />

der Schulungstätigkeit möglichst erfahrene Diabetesassistentin oder<br />

-beraterin für den Praxisstandort Nienburg an der Weser. Angeboten werden hier<br />

alle gängigen Schulungsprogramme inklusive CGM-Schulung.<br />

• Kontakt: DSP Nienburg, Ziegelkampstr. 35, 31582 Nienburg<br />

• Ansprechpartner: Dr. J Hilgenberg<br />

• Telefonnummer: 05766/96060<br />

• E-Mail: praxis@dr-hilgenberg.de<br />

• Webseite: www.praxisloccum.de<br />

Düsseldorf 06.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />

Oberarzt (w/m) Innere Medizin/Diabetologie<br />

in Vollzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Oberarzt (w/m) Innere Medizin/Diabetologie<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Geboten wird Ihnen die Mitarbeit im interdisziplinären<br />

Team eines zertifizierten Diabeteszentrums, welches sich mit überregionalem<br />

Versorgungsauftrag der Behandlung von Patienten mit Diabetes mellitus, Stoffwechselkrankheiten<br />

und endokrinologischen Erkrankungen widmet. Sie erwartet eine<br />

attraktive Vergütung nach AVR in Anlehnung an den TV-Ärzte/VKA inklusive Altersvorsorgemöglichkeiten.<br />

Es fallen ausschließlich Rufdienste für die Diabetologie an.<br />

Interne Weiterbildungsmöglichkeiten, im eigenen Fort- und Weiterbildungszentrum,<br />

werden Ihnen ebenso ermöglicht wie externe Weiterbildungsalternativen. Administrativ<br />

werden Sie von Codierassistenten/Arzthelferinnen unterstützt. Der Chefarzt<br />

ist Facharzt für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Angiologie sowie Endokrinologie<br />

und Diabetologie, zudem Diabetologe <strong>DDG</strong> und Hypertensiologe DHL. Die<br />

Ermächtigungen zur Basisweiterbildung Innere Medizin und Allgemeinmedizin (36<br />

Monate) und zur Zusatzweiterbildung Diabetologie (18 Monate) liegen vor.<br />

• Kontakt: HealthCare Personalmanagement GmbH,<br />

Merowingerplatz 1, 40225 Düsseldorf<br />

• Ansprechpartner: Alina Schommer<br />

• Telefonnummer: 0211/2205890<br />

• E-Mail: alina.schommer@healthcare-personal.de<br />

• Webseite: www.healthcare-personal.de<br />

Kaufering 05.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />

Diabetesberater/in <strong>DDG</strong> in Teilzeit, ab dem 01.01.2018<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberater/in <strong>DDG</strong><br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Wir sind ein MVZ mit den Fachrichtungen Diabetologie,<br />

Nephrologie inkl. Dialyse und Gastroenterologie und bieten das gesamte<br />

diabetologische Fachgebiet inkl. CSII, CGM und Wundversorgung.<br />

Wochenarbeitszeit: <strong>10</strong> Stunden.<br />

• Kontakt: Nephrocare Kaufering GmbH, Viktor-Frankl-Str. 13, 86916 Kaufering<br />

• Ansprechpartner: Dr. Christian Bergemann<br />

• Telefonnummer: 08191/65686<br />

• E-Mail: christian.bergemann@nephrocare.com<br />

• Webseite: www.nephrocare-kaufering.de<br />

Hamburg 05.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />

Diabetesberaterin/ Diabetesassistentin (m/w)<br />

in Vollzeit, Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberaterin/ Diabetesassistentin (m/w)<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Schulung, Einzelberatung. Vollzeit oder Teilzeit möglich.<br />

• Wir bieten:<br />

· ein Interessantes und abwechslungsreiches Aufgabengebiet<br />

mit Gestaltungsmöglichkeit<br />

· sehr gutes Arbeitsklima in einem erfahrenen und engagierten Team<br />

· Unterstützung bei der beruflichen Fort- und Weiterbildung<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!<br />

• Kontakt: Dr. med. Christian Marks, Manshardtstr. 113, 22119 Hamburg<br />

• Ansprechpartner: Fr. Styp<br />

• Telefonnummer: 040/6884166-14<br />

• E-Mail: styp@diabeteszentrum-marks.de<br />

Weitere Angebote unter:<br />

www.ddg.info/job-und-praxenboerse.html<br />

Remshalden 04.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />

Diabetesberaterin <strong>DDG</strong><br />

in Vollzeit, Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberaterin <strong>DDG</strong><br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Mitarbeit im Diabetes-Team<br />

Beratung und Schulung Diabetes-Patienten Typ 1 und 2, Gestationsdiabetes, DMP,<br />

flexible Arbeitszeiten<br />

• Kontakt: Arztpraxis Remshalden Dr. med. U.Ballhause/D.Colmar<br />

Bahnhofstr. 1, 73630 Remshalden<br />

• Ansprechpartner: D. Colmar/ P. Eiselt<br />

• Telefonnummer: 07151/79059<br />

• E-Mail: info@arztpraxis-remshalden.de<br />

Forchheim 02.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />

Diabetesberaterin <strong>DDG</strong><br />

in Vollzeit, Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberaterin <strong>DDG</strong><br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Wir suchen eine Diabetesberaterin mit Berufserfahrung<br />

und Interesse an Insulinpumpen/CGM/FGM.<br />

• Kontakt: Diabeteszentrum Forchheim,<br />

Bayreuther Str. 6, 91301 Forchheim<br />

• Ansprechpartner: Dr. Iris Lowack<br />

• Telefonnummer: 0171/2872519<br />

• E-Mail: iris.lowack@t-online.de<br />

• Webseite: www.dzfo.de<br />

Greven 02.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />

Diabetesberater (m/w) in Teilzeit,<br />

ab dem 01.01.2018<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberater (m/w)<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: sämtliche gängigen Inhalte der<br />

Diabetesberatungstätigkeit incl. CSII, CGM, FGM<br />

Wochenarbeitszeit von ca. 30 Stunden<br />

Mitarbeit in einem lebendigen, schönen Team<br />

• Kontakt: Diabetologische Schwerpunktpraxis Greven (Diabetologikum <strong>DDG</strong>)<br />

Dres. med. V. Niehaus und M.-Th. Schäfermeyer,<br />

Von-Kleist-Str. 2, 48268 Greven<br />

• Ansprechpartner: Dr. Marie-Therese Schäfermeyer<br />

• Telefonnummer: 02571/921760<br />

• E-Mail: internisten-greven@interdata.de<br />

• Webseite: www.internistische-praxis.net<br />

Fürstenberg/Weser 02.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />

Diabetesberaterin in Vollzeit,<br />

ab dem 02.08.2018<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberaterin<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Beratung und Schulung von Typ-1- und Typ-2-Diabetikern<br />

• Kontakt: Gemeinschaftspraxis am Solling<br />

Neue Straße 37, 37699 Fürstenberg/Weser<br />

• Ansprechpartner: Dr. Thomas Fußgänger-May<br />

• Telefonnummer: 05271/4488<br />

• E-Mail: t.fussgaenger@gmx.de<br />

München SÜD - Wolfratshausen 02.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />

Diabetesberaterin <strong>DDG</strong><br />

in Vollzeit, Teilzeit, ab dem Datum<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberaterin <strong>DDG</strong><br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Einzelschulung und Gruppenschulung von DM 1 und 2,<br />

GDM, Pumpen, CGMS, DMP DM 1 und 2, Abrechnung, übertarifliche Bezahlung,<br />

8 Wo Urlaub, FoBi, Praxisausflüge selbstständiges Arbeiten im Team, Praxis liegt<br />

zentral 20 km südlich München: 30 Min Autofahrt, S-Bahn 40 Min direkt vor der<br />

Haustür<br />

• Kontakt: Diabetologie an der Loisach, Diabetologische Schwerpunktpraxis<br />

Am Floßkanal 7, 82515 München SÜD - Wolfratshausen<br />

• Ansprechpartner: Dr. Heidrun Kornelli-Weindel<br />

• Telefonnummer: 08171/4<strong>10</strong>773<br />

• E-Mail: dr.kornelli@t-online.de


54 Job- & Praxenbörse<br />

diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Die <strong>DDG</strong> Job- und Praxenbörse<br />

Sie suchen eine Stelle, einen Mitarbeiter oder einen Nachfolger bzw. Mieter für Ihre Praxis? Dann nutzen Sie den kostenlosen<br />

Service unter www.ddg.info/job-und-praxenboerse.html<br />

Stellenangebote<br />

Frankfurt 02.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />

Oberarzt (m/w) Diabetologie in Vollzeit, Teilzeit, ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Oberarzt (m/w) Diabetologie<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Wir suchen Sie als Oberarzt (m/w) für die stationäre diabetologische<br />

Versorgung. Unsere Ausschreibung richtet sich sowohl an Nachwuchskräfte<br />

als auch an erfahrene Diabetologen (m/w). Nähere Details sind dem Ausschreibungstext<br />

zu entnehmen.<br />

• Kontakt: Dr. Weber & Partner, Lyoner Str. 14, 60528 Frankfurt<br />

• Ansprechpartner: Michael Langfeld<br />

• Telefonnummer: 069/6667070<br />

• E-Mail: ml@dr-weber-partner.de<br />

• Webseite: www.dr-weber-partner.de<br />

Görlitz 02.<strong>10</strong>.<strong>2017</strong><br />

Diabetesberater/in oder Diabetesassistent/in<br />

in Vollzeit, ab dem 03.01.2018<br />

• Tätigkeit als: Diabetesberater/in oder Diabetesassistent/in<br />

• Voraussichtliche Dauer: unbefristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Stellenbeschreibung: Tätigkeit als Diabetesberater/in in einer Diabetes SPP<br />

• Kontakt: Hausarztpraxis mit Diabetes SPP, Internist, Görlitz<br />

• Ansprechpartner: Marek Lepucki<br />

• Telefonnummer: 0176/82167871<br />

• E-Mail: Lepucki@t-online.de<br />

Stellengesuche<br />

bundesweit 28.09.<strong>2017</strong><br />

Diabetesassistentin sucht Weiterbildung<br />

zur Diabetesberaterin in Vollzeit, ab 01.11.<strong>2017</strong><br />

• Stellengesuch als: Weiterbildung zur Diabetesberaterin<br />

• Ausbildung: Diabetesassistentin <strong>DDG</strong><br />

• Berufsgruppe: Angestellte<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: 01.11.<strong>2017</strong><br />

• Gewünschter Vertrag: unbefristet, befristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: bundesweit<br />

• Bisherige Tätigkeit(en): Apothekenhelferin (1988)<br />

Dipl. Oecotrophologin FH (2004), Diabetesassistentin (<strong>2017</strong>)<br />

• Fähigkeiten / Kenntnisse: Gesucht wird eine Anstellung in einer diabetologischen<br />

Schwerpunktpraxis oder Klinik, in der ich die Weiterbildung zur Diabetesberaterin<br />

<strong>DDG</strong> absolvieren kann<br />

• E-Mail: katplh@gmx.de<br />

Hamburg und Umgebung 26.09.<strong>2017</strong><br />

Diabetologe in Vollzeit, ab sofort<br />

• Stellengesuch als: Diabetologe<br />

• Berufsgruppe: Arzt<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: ab sofort<br />

• Gewünschter Vertrag: unbefristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Hamburg und Umgebung<br />

• Berufserfahrung in Jahren: 15<br />

• Bisherige Tätigkeit(en): Langjährige Tätigkeit in Klinik und Praxis<br />

als Facharzt und Oberarzt.<br />

• Fähigkeiten / Kenntnisse: Facharzt für Gastroenterologie und Diabetologie.<br />

Türkischsprechend. Gerne auch Assoziation, Partnerschaft.<br />

• E-Mail: mydoc@live.de<br />

Klinik, Schwerpunktpraxis Raum Kleve, Krefeld, Duisburg, Moers, Oberhausen 24.09.<strong>2017</strong><br />

Diabetesberaterin in Vollzeit, Teilzeit, ab 01.01.2018<br />

• Stellengesuch als: Diabetesberaterin<br />

• Berufsgruppe: Diätassistentin<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: 01.01.2018<br />

• Gewünschter Vertrag: unbefristet, befristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Klinik, Schwerpunktpraxis Raum Kleve, Krefeld, Duisburg,<br />

Moers, Oberhausen<br />

• Bisherige Tätigkeit(en): Diätassistentin, Diätküchenleiterin,<br />

Ernährungsberaterin DGE, Diabetesberaterin in Klinik und Praxis<br />

• Fähigkeiten / Kenntnisse: VDD-Zertifikat in Ernährung und Verpflegung<br />

von Senioren, VDD-Zertifikat in Allergologie<br />

• E-Mail: g.t.diabetesberaterin@gmx.de<br />

• Telefonnummer: 0163/1945924<br />

Nürnberg 29.09.<strong>2017</strong><br />

Filialleiter Fachgeschäft Nürnberg (m/w)<br />

befristet als Elternzeitvertretung in Vollzeit,<br />

ab sofort<br />

• Tätigkeit als: Filialleiter Fachgeschäft Nürnberg (m/w)<br />

befristet als Elternzeitvertretung<br />

• Voraussichtliche Dauer: befristet<br />

• Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Ihre Aufgabe:<br />

· Kaufmännisch korrekte Führung der Filiale und optimale Steuerung<br />

des Warenbestandes<br />

· Planung, Organisation und Durchführung von Kundenund<br />

Patientenveranstaltungen<br />

· Fachlich kompetente Beratung der Patienten über das gesamte<br />

Produktangebot<br />

· Detaillierte Erläuterung der Produkte und deren Handhabung<br />

· Ansprechende Präsentation des Produktsortimentes im Laden und in<br />

Ausstellungsflächen<br />

· Unterstützung und Betreuung der umliegenden Schwerpunktpraxen<br />

und Kliniken<br />

· Kooperationspflege zu Kliniken, Ärzten und Selbsthilfegruppen<br />

· Korrekte Führung der Kasse und Durchführung der Abrechnung<br />

· Bearbeitung der eingehenden Rezepte und Versandaufträge und deren<br />

Weiterleitung in die Zentrale<br />

• Kontakt: DiaExpert GmbH, Linnestr. 3, 90443 Nürnberg<br />

• Ansprechpartner: Evelina Metysova<br />

• E-Mail: bewerbung@diaexpert.com<br />

• Webseite: www.diaexpert.de<br />

Köln/Bonn 21.09.<strong>2017</strong><br />

Diabetologe<br />

in Vollzeit, Teilzeit, ab sofort<br />

• Stellengesuch als: Diabetologe<br />

• Berufsgruppe: Arzt<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: ab sofort<br />

• Gewünschter Vertrag: unbefristet, befristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Köln/Bonn<br />

• Berufserfahrung in Jahren: 8<br />

• Bisherige Tätigkeit(en): 5,5 Jahre klinische Innere Medizin,<br />

zuletzt 2 Jahre Diabetologe.<br />

2,5 Jahre Praxis Innere/ Allgemeinmedizin<br />

• Fähigkeiten / Kenntnisse: FA Innere Medizin, Diabetologe <strong>DDG</strong> (ab2018),<br />

sucht Anstellung in DSP Praxis.<br />

• E-Mail: jabegon15@gmail.com<br />

Würzburg, Frankfurt (Rhein-Main-Gebiet), Erlangen, Nürnberg, Fulda 20.09.<strong>2017</strong><br />

Diabetesassistentin<br />

in Vollzeit, ab sofort<br />

• Stellengesuch als: Diabetesassistentin<br />

• Ausbildung: Diabetesassistentin und Diätassistentin<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: ab sofort<br />

• Gewünschter Vertrag: unbefristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Würzburg, Frankfurt (Rhein-Main-Gebiet), Erlangen,<br />

Nürnberg, Fulda<br />

• Berufserfahrung in Jahren: 4 Jahre Diätassistentin,<br />

Weiterbildung als Diabetesassistentin seit 6/<strong>2017</strong><br />

• Bisherige Tätigkeit(en): Übliche Tätigkeiten der Diätassistentin,<br />

mehrmonatige Praktika im Bereich Diabetesassistentin Einzelberatung<br />

im Bereich Onkologie, Adipositas, Diabetes (Spritzen, Insluin, Ernährung,<br />

Medias ICT, DISKO, ...)<br />

• Fähigkeiten/Kenntnisse:<br />

Suche ab sofort oder zum nächstmöglichen Zeitpunkt dringend eine Stelle<br />

als Diabetesassistentin. Ich bin keine MFA! Da sich die Stellensuche bisher<br />

als äußerst schwierig gestaltet (KV!), möchte ich anmerken, dass ich<br />

durchaus gewillt bin, die Weiterbildung als Diabetesberater zu absolvieren.<br />

Jedoch benötige ich hierzu Berufserfahrung! Bitte nur bei ernsthaftem<br />

Interesse anschreiben! Vielen herzlichen Dank<br />

• Kontakt: Frau Anna Nordlund<br />

• E-Mail: A.Nordlund@t-online.de<br />

Weitere Angebote unter:<br />

www.ddg.info/job-und-praxenboerse.html<br />

Stellengesuche<br />

Bünde und Umgebung (30 km) 20.09.<strong>2017</strong><br />

Diabetesberaterin in Teilzeit, ab 01.01.2018<br />

• Stellengesuch als: Diabetesberaterin<br />

• Ausbildung: Krankenschwester<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: 01.01.2018<br />

• Gewünschter Vertrag: unbefristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Teilzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Bünde und Umgebung (30 km)<br />

• Berufserfahrung in Jahren: 24 Jahre<br />

• Bisherige Tätigkeit(en): Diabetesberatung stationär und in der ambulanten Pflege<br />

(12 Jahre), DSP-Erfahrung (7,5 Jahre), Vertriebserfahrung Diabetes-Versandhandel<br />

(1,5 Jahre)<br />

• Fähigkeiten/Kenntnisse: Zuverlässig, pünktlich, freundlich und teamfähig,<br />

große Freude an problemorienterter Patientenschulung - die Eigenverantwortung<br />

der Patienten ist mir sehr wichtig. Es sind alle Zertifikate für abrechnungsfähige<br />

Patientenschulung vorhanden,<br />

• weitere Qualifikationen: Study Nurse, Präventionsmanagerin Diabetes mellitus Typ<br />

2, Diabetespflegetrainerin, Insulinpumpentrainerin aller Insulinpumpenmodelle<br />

inkl. CGM-Systeme, Eversence-Zertifikat, bevorzugte Tätigkeit: Insulinpumpen und<br />

CGM Schulung, Typ-1-Schulungen<br />

• Kontakt: Frau Beckmann<br />

• E-Mail: praevention-beckmann@web.de<br />

• Telefonnummer: 0172/7507464<br />

Erlangen, Forchheim, Fürth, Nürnberg, Ansbach und Umgebung 14.09.<strong>2017</strong><br />

Diabetesberaterin zur Weiterbildung<br />

in Vollzeit, ab 01.12.<strong>2017</strong><br />

• Stellengesuch als: Diabetesberaterin zur Weiterbildung<br />

• Ausbildung: Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

• Berufsgruppe: Angestellte<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: 01.12.<strong>2017</strong><br />

• Gewünschter Vertrag: unbefristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Erlangen, Forchheim, Fürth, Nürnberg,<br />

Ansbach und Umgebung<br />

• Berufserfahrung in Jahren: 8 Jahre<br />

• Bisherige Tätigkeit(en): Stationäre Patientenversorgung (Internistische Normalstation,<br />

allgemeininternistische und nephrologische IMC, Stroke Unit) an unterschiedlichen<br />

Kliniken (Ortenauklinikum, Hohenloher Krankenhaus, Klinikum Nürnberg)<br />

• Fähigkeiten / Kenntnisse: Mehrere Weiterbildungen (Kinaesthetics Peer Tutoring,<br />

Pain Nurse, Basiskurs Wundtherapeut, Demenz Care).<br />

Ich suche eine Anstellung in einer diabetologischen Schwerpunktpraxis oder -klinikeinheit,<br />

mit der ich meine Weiterbildung zur Diabetesberaterin <strong>DDG</strong> absolvieren<br />

kann. Aufgrund meiner bisherigen Tätigkeiten sowohl in der Inneren Medizin als<br />

auch in der Neurologie habe ich bereits einen guten Einblick und Überblick in die<br />

Betreuung von Patienten mit Diabetes mellitus erhalten. Bei Interesse schicke ich<br />

Ihnen sehr gerne meine vollständigen Bewerbungsunterlagen per E-Mail zu.<br />

• E-Mail: killing_caro@web.de<br />

Schwäbisch Hall (Umkreis 50 km inkl. Stuttgart und Heilbronn) 13.09.<strong>2017</strong><br />

Diabetesberaterin zur Weiterbildung<br />

in Vollzeit, Teilzeit, ab 15.01.2018<br />

• Stellengesuch als: Diabetesberaterin zur Weiterbildung<br />

• Ausbildung: Dipl. Oecotrophologin (FH), Sanitäterin<br />

• Berufsgruppe: Angestellte<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: 15.01.2018<br />

• Gewünschter Vertrag: unbefristet, befristet<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Schwäbisch Hall<br />

(Umkreis 50 km inkl. Stuttgart und Heilbronn)<br />

• Berufserfahrung in Jahren: 3 Jahre in Ernährungsberatung<br />

• Bisherige Tätigkeit(en): Dipl. Oecotrophologin - Ernährungsberatung und Schulungen<br />

zur gesunden Ernährung und Diätetik in Rehaklinik und freiberuflich. Im<br />

Zertifizierungsprozess zur Ernährungsberaterin VDOE<br />

• Fähigkeiten / Kenntnisse: Ich suche eine Praxis oder Klinik, wo ich meine Weiterqualifizierung<br />

zur Diabetesberaterin <strong>DDG</strong> absolvieren kann und bin an einer langfristigen<br />

Zusammenarbeit interessiert.<br />

• E-Mail: wiebke.raab@gmx.de<br />

Ulm/Stuttgart 12.09.<strong>2017</strong><br />

Arzt zur Weiterbildung Diabetologie<br />

in Vollzeit, Teilzeit, ab 01.07.2018<br />

• Stellengesuch als: Arzt zur Weiterbildung Diabetologie<br />

• Ausbildung: Facharzt für Innere Medizin<br />

• Möglicher Arbeitsbeginn: 01.07.2018<br />

• Gewünschte Arbeitszeit: Vollzeit, Teilzeit<br />

• Gewünschter Einsatzort: Ulm/Stuttgart<br />

• Berufserfahrung in Jahren: 11<br />

• Bisherige Tätigkeit(en): Tätigkeiten in Klinik und Hausarztpraxis<br />

mit eigener Zulassung<br />

• E-Mail: suche.diabetologie@gmx.de


diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>10</strong> · 25. Oktober <strong>2017</strong><br />

Job- & Praxenbörse<br />

55<br />

Hospitation<br />

HELIOS Kliniken Schwerin<br />

Abteilung: Klinik für Allg. Innere Medizin<br />

Endokrinologie/ Diabetologie<br />

und Geriatrie<br />

Wismarsche Str. 393-397,<br />

19049 Schwerin<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

Diabetesassistent(in)<br />

• Zertifizierungsstufe:<br />

Basisanerkennung<br />

• Ansprechpartner für Hospitation:<br />

PD Dr. med. S.Zimny<br />

• Telefonnummer: 0385/5204441<br />

• E-Mail-Adresse:<br />

stefan.zimny@)helios-kliniken.de<br />

Dres. Sommer/ Milnik<br />

Frohsinnstr. 20, 63739 Aschaffenburg<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

• Zertifizierungsstufe:<br />

Fußbehandlung<br />

Diabetologikum<br />

• Ansprechpartner für Hospitation: Frau Baade<br />

• Telefonnummer: 06021/27<strong>10</strong>3<br />

• E-Mail-Adresse:<br />

baade@sommer-milnik.de<br />

Praxis Dres. Denger und Sammler<br />

Zum Grühlingsstollen 3, 66299 Friedrichsthal<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

Diabetesassistent(in)<br />

Wundassistent(in)<br />

• Zertifizierungsstufe: Diabetologikum<br />

• Ansprechpartner für Hospitation: B. Linnebach<br />

• Telefonnummer: 06897/981981<br />

• E-Mail-Adresse:<br />

diabetesteam@gp-denger-sammler.de<br />

Waldburg-Zeil Kliniken<br />

Abteilung: Klinik Tettnang<br />

Emil-Münch-Str. 16, 88069 Tettnang<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

Diabetesassistent(in)<br />

Wundassistent(in)<br />

• Zertifizierungsstufe: Basisanerkennung<br />

• Ansprechpartner für Hospitation: Dr. M. Pfeifer<br />

• Telefonnummer: 07542/53<strong>10</strong><br />

• E-Mail-Adresse: martin.pfeifer@wz-kliniken.de<br />

Über 150 Hospitationsplätze:<br />

Besuchen Sie unsere Website und finden Sie Ihren Wunschplatz: www.ddg.info/hospitationsboerse.html<br />

Kinderkrankenhaus St. Nikolaus<br />

Abteilung: AKH Viersen GmbH<br />

Hoserkirchweg 63, 41747 Viersen<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

• Zertifizierungsstufe:<br />

Diabetologikum<br />

• Ansprechpartner für Hospitation:<br />

Dr. Ulrich Kreth<br />

• Telefonnummer: 02162/<strong>10</strong>42413<br />

• E-Mail-Adresse: kreth@akh-viersen.de<br />

Asklepios Gefäßzentrum am Westklinikum<br />

Abteilung: Hamburg<br />

Suurheid 20, 22559 Hamburg<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Wundassistent(in)<br />

• Zertifizierungsstufe:<br />

Fußbehandlung<br />

• Ansprechpartner für Hospitation:<br />

Dr. Berthold Amann<br />

• Telefonnummer: 040/81914<strong>10</strong>0<br />

• E-Mail-Adresse: b.amann@asklepios.com<br />

Diabetologische Schwerpunktpraxis<br />

Abteilung: Dr. med. Iris Donati-Hirsch<br />

Silberstr. 22, 44137 Dortmund<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

Diabetesassistent(in)<br />

Wundassistent(in)<br />

• Zertifizierungsstufe:<br />

Fußbehandlung<br />

Diabetologikum<br />

• Ansprechpartner für Hospitation:<br />

Dr. Iris Donati-Hirsch<br />

• Telefonnummer: 0231/47776644<br />

• E-Mail-Adresse: dr.iris@donati-hirsch.de<br />

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✓ Kein AMNOG<br />

✓ MadeinGermany<br />

Universitätsklinikum Aachen<br />

Abteilung: Medizinische Klinik III,<br />

Sektion Endokrinologie & Diabetologie<br />

Pauwelsstr. 30, 52074 Aachen<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

Diabetesassistent(in)<br />

Wundassistent(in)<br />

• Zertifizierungsstufe:<br />

Fußbehandlung<br />

Basisanerkennung<br />

• Ansprechpartner für Hospitation:<br />

Prof. Dr. med. W. Karges<br />

• Telefonnummer: 0241/8080867<br />

• E-Mail-Adresse:<br />

I3-diabetesteam@ukaachen.de<br />

Diabetologische Schwerpunktpraxis<br />

Abteilung: Gemeinschaftspraxis<br />

Klein/ Schreiber<br />

Mittelstr. 112, 53424 Remagen<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

Diabetesassistent(in)<br />

• Zertifizierungsstufe:<br />

Basisanerkennung<br />

• Ansprechpartner für Hospitation:<br />

Frau Karin Klein<br />

• Telefonnummer: 02642/991597<br />

• E-Mail-Adresse: praxis@klein-schreiber.de<br />

Gesundheitszentrum Wetterau gGmbH<br />

Abteilung: Bürgerhospital Friedberg<br />

Ockstädter Str. 3-5,<br />

61169 Friedberg<br />

• Zielgruppe:<br />

Ärzte<br />

Diabetesberater(in)<br />

• Zertifizierungsstufe:<br />

Basisanerkennung<br />

• Ansprechpartner für Hospitation:<br />

Dr. J. Kuntsche<br />

• Telefonnummer: 06031/893-502 oder -279<br />

• E-Mail-Adresse:<br />

diabetesberatung.bueho@gz-wetterau.de<br />

Auch im neuen<br />

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AllStar ® PRO<br />

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Insulin lisproSanofi ® SoloStar ® <strong>10</strong>0 Einheiten/mlInjektionslösungineinemFertigpen.<br />

Wirkstoff: Insulin lispro. Zusammensetzung: 1ml enthält <strong>10</strong>0 Einheiten (3,5mg) Insulin lispro. Sonstige Bestandteile: m-Cresol, Glycerol, Dinatriumhydrogenphosphat 7 H2O, Zinkoxid, Wasser für Injektionszwecke, Salzsäure 36% und Natriumhydroxid zur Einstellung des pH. Anwendungsgebiete:<br />

Zur Behandlung von Erwachsenen und Kindern mit Diabetes mellitus, die Insulin für die Aufrechterhaltung eines normalen Glukosehaushaltes benötigen. Ebenfalls angezeigt bei Ersteinstellung des Diabetes mellitus. Gegenanzeigen: Hypoglykämie, Überempfindlichkeit gegen Insulin lispro<br />

oder sonstigen Bestandteil. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen: Umstellung auf anderen Insulintyp/-marke/-ursprung nur unter strenger ärztlicher Überwachung. Gleichzeitige Behandlung mit oralen Antidiabetika gegebenenfalls anpassen. Bei unzureichender Dosierung oder Abbruch der<br />

Behandlung Hyperglykämie und diabetische Ketoazidose möglich. Lange Diabetesdauer, intensivierte Insulintherapie, diabetische Neuropathie, Betablocker oder Wechsel von Insulin tierischen Ursprungs zu Humaninsulin können Warnsymptome einer Hypoglykämie verschleiern. Bei verstärkt. körperlicher<br />

Aktivität oder Ernährungsumstellung, Krankheit oder seelischer Belastung kann Dosis-Anpassung erforderlich sein. Unbehandelte hypo- oder hyperglykämische Reaktionen können zu Bewusstlosigkeit, Koma oder zum Tod führen. Bei Kombination mit Pioglitazon Herzinsuffizienz möglich, besonders<br />

bei Patienten mit Risikofaktoren. Bei Verschlechterung der kardialen Symptome Pioglitazon absetzen. Metacresol kann allergische Reaktionen hervorrufen. Funktionsstörungen der Insulinpumpe oder Anwendungsfehler können zu Hyperglykämie, hyperglykämischer Ketose oder diabetischen Ketoazidose<br />

führen. Nebenwirkungen: Häufigste Nebenwirkung jeder Insulinbehandlung ist Hypoglykämie. Schwere Hypoglykämien können zu Bewusstlosigkeit und im Extremfall zum Tod führen. Häufig (1/<strong>10</strong>0-1/<strong>10</strong>) lokale allergische Reaktionen mit Hautrötungen, Schwellungen oder Juckreiz an der<br />

Injektionsstelle. Sie verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Tage bis weniger Wochen von selbst. Systemische Allergie selten (1/<strong>10</strong>.000-1/1.000), aber potentiell gefährlicher, kann Hautausschlag am ganzen Körper, Kurzatmigkeit,<br />

keuchenden Atem, Blutdruckabfall, schnellen Puls oder Schwitzen hervorrufen, kann lebensbedrohlich sein. Gelegentlich (1/1.000-1/<strong>10</strong>0) Lipodystrophie an Injektionsstellen. Ödeme, vor allem bei Behandlungsbeginn<br />

oder Änderung der Behandlung zu Verbesserung der Blutzuckereinstellung. Verschreibungspflichtig. Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Stand: August <strong>2017</strong> (SADE.ILI.17.06.1738(1)).<br />

DiesesArzneimittelunterliegteinerzusätzlichenÜberwachung.Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert,jedenVerdachtsfall einerNebenwirkung zumelden.<br />

SADE.ILI.17.08.2396


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Bezeichnung der Arzneimittel: Abasaglar® <strong>10</strong>0 Einheiten/ml Injektionslösung in einer Patrone, Abasaglar® <strong>10</strong>0 Einheiten/ml Injektionslösung in einem Fertigpen. Zusammensetzung: arzneilich<br />

wirksamer Bestandteil: 1 ml Lösung enthält <strong>10</strong>0 Einheiten Insulin glargin (entsprechend 3,64 mg); Hilfsstoffe: Zinkoxid, Metacresol, Glycerol, Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke.<br />

Anwendungsgebiete: Abasaglar® wird zur Behandlung von Diabetes mellitus bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern im Alter von 2 Jahren und älter eingesetzt. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit<br />

gegen Insulin glargin oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Hypoglykämie. Häufig: Hautveränderungen an der Injektionsstelle (Lipoatrophie oder Lipohypertrophie);<br />

Nebenwirkungen an der Haut und allergische Reaktionen (Reaktionen an der Einstichstelle, z. B. Rötung, ungewohnt starker Schmerz beim Spritzen, Juckreiz, Quaddelbildung, Schwellung oder<br />

Entzündung). Selten: Schwere allergische Reaktionen auf Insulin: Großflächige Hautreaktionen (Hautausschlag, Juckreiz am ganzen Körper), starke Haut- und Schleimhautschwellungen (Angioödem),<br />

Atemnot, Blutdruckabfall mit schnellem Puls und Schwitzen; dies können Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion auf Insulin sein und lebensbedrohlich werden. Sehstörungen: Ausgeprägte<br />

Veränderungen der Blutzuckereinstellung können das Sehvermögen vorübergehend beeinträchtigen, bei proliferativer Retinopathie können schwere Unterzuckerungen zu vorübergehendem<br />

Verlust der Sehschärfe führen. Vorübergehende Wassereinlagerungen im Körper, die sich als Schwellungen im Bereich der Unterschenkel und Knöchel äußern können. Sehr selten: Störung des<br />

Geschmacksempfindens (Dysgeusie), Muskelschmerzen (Myalgie). Nebenwirkungen mit nicht bekannter Häufigkeit: Bildung von Antikörpern gegen körperfremdes Insulin, in seltenen Fällen kann dies<br />

Anpassung der Insulindosierung erfordern. Im Allgemeinen sind Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen bis zu 18 Jahren ähnlich denen bei Erwachsenen. Über Reaktionen im Einstichbereich<br />

(Schmerz an der Einstichstelle, Reaktionen an der Einstichstelle) und Hautreaktionen (Ausschlag, Nesselsucht) wurde bei Kindern und Jugendlichen bis zu 18 Jahren relativ häufiger berichtet als bei<br />

Erwachsenen. Daten zur Sicherheit aus klinischen Prüfungen liegen für Kinder unter 2 Jahren nicht vor. Zulassungsinhaber: Eli Lilly Regional Operations GmbH, Kölblgasse 8–<strong>10</strong>, <strong>10</strong>30 Wien, Österreich;<br />

Ansprechpartner in Deutschland: Lilly Deutschland GmbH, Werner-Reimers-Str. 2–4, D-61352 Bad Homburg. Verschreibungspflichtig. Stand: Mai 2015<br />

DE/BIV/00227


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