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CI-Magazin 42

Gerade ist die jüngste Ausgabe des CI-Magazins erschienen. Im Mittelpunkt des Hefts steht die Stadt Porto mit ihren frisch renovierten Townhouses, den prächtigen Fliesen an den Fassaden und dem vielfältigen Leben in der Altstadt.

Gerade ist die jüngste Ausgabe des CI-Magazins erschienen. Im Mittelpunkt des Hefts steht die Stadt Porto mit ihren frisch renovierten Townhouses, den prächtigen Fliesen an den Fassaden und dem vielfältigen Leben in der Altstadt.

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TRENDSCOUT<br />

FLIESEN<br />

01<br />

auch eine Herausforderung für die internationalen<br />

Hersteller dar, die eine<br />

Ästhetik jenseits beigefarbener Durchschnittsware<br />

entwickeln müssen. Kein<br />

Wunder, dass sie mittlerweile renommierte<br />

Künstler wie Tokujin Yoshioka<br />

und Konstantin Grcic mit der Gestaltung<br />

beauftragen. Umgekehrt haben<br />

Designer die Fliese als Plattform ihrer<br />

Kunst schätzen gelernt. „2008 präsentierten<br />

wir unsere erste Kollektion, die<br />

wir noch mit unbekannten Designern<br />

entwickelt hatten. Wir suchten auch<br />

nach prominenten Namen, aber das<br />

war schwierig. Damals interessierten<br />

sich Designer nicht für Fliesen“, sagt<br />

Massimo Orsini vom italienischen<br />

Hersteller Mutina.<br />

Eine bekannte Designerin, die für<br />

Mutina entworfen hat, ist die Spanierin<br />

Patricia Urquiola. Ihre erste Kollektion<br />

Déchirer war ein Erfolg. Die<br />

kombiniert verschiedene Materia lien<br />

– Fein steinzeug, mit reliefartigen Abdrücken<br />

verziert, recycelte Glasmosaik<br />

oberflächen – und kann als Wandund<br />

Bodenfliese verwendet werden.<br />

„Diese Reliefs sind keine reine Dekoration,<br />

sondern etwas, das von zerrissenen<br />

Erinnerungen übrig bleibt“, so<br />

Urquiola. „Ich bin fasziniert von der<br />

Gelegenheit, ein industrielles Produkt<br />

zu entwerfen, das deutliche Spuren<br />

der Vergangenheit zeigt und gleichzeitig<br />

leichte Fingerabdrücke hinterlässt,<br />

die eine neue Identität formen.“<br />

Mit der Kollektion Azulej hat Urquiola<br />

später einen Entwurf vorgelegt,<br />

der unmittelbar an die Tradition der<br />

portugiesischen Fliesen anknüpft und<br />

Fernweh auf moderne Weise inszeniert.<br />

Er verbindet die Natürlichkeit<br />

von Zementfliesen mit künstlerischen<br />

Mustern und klaren Farben. Die Muster<br />

vereinen verschiedene ästhetische<br />

Elemente: Erinnerungen, geometrische<br />

Schemata, Blumenmuster. Die<br />

Dekore können miteinander kombiniert<br />

werden. Neben der großflächigen<br />

Verlegung an Boden und Wand<br />

kann die Kollektion Azulej auch feine<br />

Akzente an kleineren Flächen als Bordüre<br />

oder an Möbeln setzen.<br />

01<br />

Preisgekrönt ist<br />

die Kollektion<br />

Numi, die Konstantin<br />

Grcic<br />

für Mutina entworfen<br />

hat –<br />

mit geometrischen<br />

Formen<br />

02<br />

Dreidimensionaler<br />

Effekt<br />

Die geometrischen<br />

Formen<br />

sind bei Numi<br />

leicht hervorgehoben<br />

03<br />

Verblichen<br />

wirken die Farben<br />

der Kollektion<br />

Azulej –<br />

die Fliesen lassen<br />

sich gerade<br />

dadurch gut<br />

kombinieren<br />

KERAMIKKUNST IM<br />

INTERIOR DESIGN<br />

Inzwischen wird Keramik auch zum<br />

Designelement bei der Inneneinrichtung.<br />

Wenn Fliesen Schmuckstücke<br />

sind, dürfen sie auch auf Möbeln in<br />

Serie gehen. So gibt es von Patricia<br />

Urquiolas Kollektion Déchirer die<br />

Tisch edition Bugs family und von<br />

Tokujin Yoshioka Snow Table und<br />

Snow Bench in der Kollektion Phenomenon.<br />

Nicht nur Inspiration, sondern<br />

auch Werkstoff sind die Azulejos für<br />

den portugiesischen Hersteller Pátria<br />

Lusa. Lokale Handwerker platzieren<br />

historische Fliesen aus dem 17. und<br />

18. Jahrhundert auf Tischen und<br />

Würfeln aus Stahl und Plexiglas und<br />

schaffen so aus den kühlen Rahmen<br />

und den blau-weißen Fliesen ganz<br />

individuelle Möbelstücke. Dabei sind<br />

die Azulejos, die aus einem Wandbild<br />

stammen, zufällig im Mosaikstil<br />

angeordnet. Sofort hat man die funkelnden<br />

Fassaden Portos vor Augen.<br />

Gekachelte Pracht statt Coolness –<br />

zum Glück!<br />

02<br />

03<br />

MAGAZIN FÜR EINRICHTEN UND LEBEN<br />

65

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