Sankt Augustiner Stadtmagazin, Ausgabe 10/ November 2017
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<strong>Sankt</strong> <strong>Augustiner</strong> <strong>Stadtmagazin</strong> <strong>10</strong> / <strong>2017</strong><br />
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(von links) Bürgermeister Klaus Schumacher, Ortsvorsteherin Heike<br />
Borowski und Dr. Wolfgang Zornbach, erster Vorsitzender des Bürgervereins,<br />
bei der Präsentation der Gedenktafel und Festschrift.<br />
Wie bei Asterix und Obelix<br />
Der jüngste und kleinste Stadtteil <strong>Sankt</strong> Augustins ist zugleich der Älteste:<br />
Bereits 1117 fand die erste urkundliche Erwähnung statt. Grund genug, an<br />
einem Wochenende im Oktober ein großes Fest mit Disco, Jazz-Frühschoppen,<br />
Kabarett und der Enthüllung einer Gedenktafel durch Bürgermeister<br />
Klaus Schumacher zu veranstalten, das von allen sechs ortsansässigen<br />
Vereinen gemeinsam organisiert wurde. Wir sprachen am Festwochenende<br />
mit Heike Borowski, die seit 20<strong>10</strong> Ortsvorsteherin ist und als<br />
Bindeglied Bürger und Vereine gegenüber der Stadt vertritt.<br />
Bereits im Mittelalter, so im 7.-8. Jahrhundert, entstand kurz vor der Einmündung<br />
des Lauterbachs in den Pleisbach an dessen Rand eine Burg.<br />
Das kleine Dorf im Tal bildete zunächst eine eigene Honnschaft (damalige<br />
Verwaltungseinheit) im Amt Blankenberg des Herzogtums Berg. 1117 erfolgte<br />
die Übergabe der Lehen, also der Rechte an Grund und Boden,<br />
durch den Erzbischof an die Abtei Siegburg und somit die erste Erwähnung.<br />
Birlinghoven gehörte lange zu den reichsten Dörfern der Gegend und erhielt<br />
im Jahr 1803 aus dem Besitz des Klosters große Ländereien im Bereich<br />
des Schlosswaldes. 1892 erfolgte der Anschluss an die Bahn, die am<br />
1. Mai zum ersten Mal zwischen Niederpleis und Oberpleis fuhr und eine<br />
Station in Birlinghoven erhielt. Ungefähr 200 Einwohner zählte man zu der<br />
Zeit, die unter anderem von Flachszucht und Leinweberei lebten. Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts ließ der Kölner Kaufmann Theodor Damian Rautenstrauch<br />
oberhalb des Dorfes das neue Schloss samt Parkanlagen errichten.<br />
Zeitgleich beauftragte er den Bau des Wasserschlösschens als „Kavaliershaus“<br />
an der Stelle der mittlerweile weitgehend verfallenen Burg. Im Zuge<br />
der kommunalen Gebietsreform wurde Birlinghoven 1969 <strong>Sankt</strong> Augustin<br />
zugeordnet. Heute leben rund 2.000 Menschen im kleinsten Teil unserer<br />
Stadt; die größten Arbeitgeber sind der Maschinen- und Anlagenhersteller<br />
Hennecke GmbH sowie das auf dem Schlossgelände angesiedelte Institutszentrum<br />
der Fraunhofer Gesellschaft.<br />
Ortsvorsteherin Heike Borowski lebt seit 19 Jahren hier und hat schon einige<br />
Veränderungen miterlebt. „Das Erscheinungsbild hat sich schon sehr<br />
gewandelt. Wir haben einige neue Wohngebiete dazubekommen und in<br />
den 90ern gab es noch zwei Bäcker, eine Bank, die Post und zwei Kneipen<br />
– davon ist leider nichts mehr übrig geblieben.“ Aber: Die Birlinghovener<br />
sind bekannt (und gefürchtet) für Ihre Hartnäckigkeit. Und so gibt es seit<br />
kurzem wieder einen so wichtigen Nahversorger mit Bäcker und sogar ein<br />
kleines Café.<br />
In seiner Ansprache zur Enthüllung der Gedenktafel verglich Bürgermeister<br />
Klaus Schumacher die Gemeinde dann auch augenzwinkernd mit einem<br />
„gallischen Dorf von Asterix und Obelix, das immer für seine Infrastruktur<br />
kämpft.“ So setzte man sich gegen einige städtische Widerstände<br />
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