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BüRGERBRIEF Vereinsheft Ausgabe 92 - November 2017 vom Bürgerverein Wüsting eV

Sicherer Bahnübergang nicht in Sicht, Die Hauptstraße (STRAßENNAMEN IN WÜSTING), Vorstand Bürgerverein Wüsting, Die Münstermann (Kanzel in der St. Dionysius Kirche zu Holle), Wüstinger Veranstaltungstipps und Kalender, Letzter Sachstand in Sachen - sicherer Bahnübergang

Sicherer Bahnübergang nicht in Sicht,
Die Hauptstraße (STRAßENNAMEN IN WÜSTING),
Vorstand Bürgerverein Wüsting,
Die Münstermann (Kanzel in der St. Dionysius Kirche zu Holle),
Wüstinger Veranstaltungstipps und Kalender,
Letzter Sachstand in Sachen - sicherer Bahnübergang

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AUSGABE <strong>92</strong> NOVEMBER <strong>2017</strong><br />

5<br />

meinde Hude eingeführt. So erhielt die hier beschriebene<br />

Straße durch Ratsbeschluss der Gemeinde <strong>Wüsting</strong> <strong>vom</strong><br />

August 1971 ihren Namen.<br />

Der Wegeabschnitt “Vogtsweg“ ist heimatkundlich von<br />

Bedeutung Über den Brokdeich führte der Sommerweg<br />

der sog. Bremer Post direkt am Gut Brokdeich vorbei. Es<br />

lag also nahe, dass Johann Mönnich als Besitzer des Gutes<br />

ein Teilstück des Weges bis zum Achterdiek 1607 von den<br />

<strong>Wüsting</strong>er Bauern kaufte. Johann Mönnich war da bereits<br />

Untervogt der Vogtei Wüstenland. Sein Sohn Rudolf<br />

Mönnich wurde 1645 hauptamtlicher Vogt im Wüstenland.<br />

Dieses Amt wurde wiederum seinem Sohn Johann<br />

Dietrich Mönnich <strong>vom</strong> Oldenburger Grafen Anton Günther<br />

übertragen. Mit diesem Amtstitel der Mönnichs hieß<br />

dieser Wegeabschnitt seit jener Zeit „Vogtsweg“.<br />

Natürlich ranken sich um diesen Privatweg viele Geschichten.<br />

Zumal die Mönnichs auf Gut Brokdeich mit<br />

diesem Wegebesitz Zoll von den Bauern mittels eines<br />

Schlagbaumes erhoben. Hier gab es sehr oft Streit über<br />

dieses Abkassieren vor allen durch den Sohn Georg Dietrich<br />

von Münnich (sein Vater wurde 1697 durch den dänischen<br />

König Christian V. geadelt). Gerade dieser Schlagbaum<br />

mit dem Kassieren des Wegegeldes war der (noch)<br />

dänischen Regierung und ab 1711 dem Kurfürstentum<br />

Hannover ein Dorn im Auge. Das Königreich Dänemark<br />

hatte sich mit der Durchführung des sog. Nordischen<br />

Krieges (von 1700 – 1721) dermaßen finanziell übernommen.<br />

Einen Ausweg sah die dänische Regierung darin,<br />

dass sie 1711 die Grafschaft Delmenhorst sowie u. a. die<br />

Vogtei Wüstenland an den welfischen Kurfürsten von<br />

Hannover verpfändete. (Kurfürst Georg wurde 1714 König<br />

von England – somit waren die Wüstenlander indirekt<br />

auch „Untertanen“ des Königsreichs England, aber der<br />

Souverän blieb Dänemark) Die Verpfändung dauerte 20<br />

Jahre.<br />

Die oben erwähnte Teilstrecke des Vogtsweges wurde<br />

1727 an den Schulmeister Gerd Suhr und dem Schuljuraten<br />

Hinrich Wragge für 90 Taler verkauft. Dadurch fiel<br />

auch die Erhebung des Wegezolls endgültig weg. Eine weitere<br />

historische Begebenheit sei hier ebenfalls erwähnt:<br />

Der Dänenkönig Christian VI. genehmigte die Einführung<br />

einer fahrenden Post. Die Idee dazu hatte der Fürst<br />

Georg Albrecht von Aurich. Er schlug als Postweg eine<br />

Kutschenverbindung von Holland über Aurich und Oldenburg<br />

nach Bremen vor. Eröffnet wurde diese fahrende<br />

Postlinie Anfang 1734.<br />

In unserem Siedlungsraum führte der Postweg von Oldenburg-Drielake-<br />

von Blankenburg zum Huntedeich<br />

bei Iprump. Hier folgte er dem Brokdeich nach Südosten.<br />

Hier kam er an der damaligen Punken Brake vorbei, um<br />

dann auf den heutigen Achterdiek zu stoßen. Dieser Streckenabschnitt<br />

war Teil des Sommerweges der fahrenden<br />

Post. Wegen des Hochwassers in diesem Bereich benutzte<br />

die Postkutsche im Winter den Weg über die Osenberge<br />

bei Sandkrug.<br />

Gerade um die Punken Brake ranken sich mehrere Unglücksfälle<br />

Der Holler Pastor Gans (1701 – 1722) hat einige<br />

Fälle aufgezeichnet:<br />

Zitat: „Der Postillon, welcher von Oldenburg nach Delmenhorst<br />

geritten war, ist in der Nacht <strong>vom</strong> 21. Auf den<br />

22. Mai 1718 in der Brake ertrunken.“<br />

Bremer Str. 6<br />

26135 Oldenburg<br />

04 41 /12430

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