3. Ausgabe 2010 - AWO in Stormarn
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ben als junger Mensch <strong>in</strong> der Zeit des<br />
Nationalsozialismus gesprochen.<br />
Seit diesem Jahr ist Anneliese Witthöft<br />
beim Kieler Erzählcafé der <strong>AWO</strong><br />
im Bürgertreff Beselerallee mit dabei.<br />
Viermal im Jahr lädt die Projektgruppe,<br />
<strong>in</strong> der zehn weitere Ehrenamtliche<br />
mitarbeiten, zu Kaffee, Kuchen und<br />
Er<strong>in</strong>nerungen e<strong>in</strong>. Das erste Erzählcafé<br />
zu „Verbotener Musik der 1930er<br />
und 40er Jahre“ gestaltete Frau Witthöft.<br />
Nach e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>führenden Vortrag<br />
wurden Erlebnisse und Anekdoten<br />
ausgetauscht. Das nächste Thema<br />
stand danach gleich fest: Tanzstunde.<br />
„Persönliche Er<strong>in</strong>nerungen und Ge-<br />
Fünfzig Jahre ist Egon Petersen mit<br />
Bereich der WOHNpfl ege orien- Titel „Das Leben vor sich haben“. Heide, Sievers Rendsburg, Herder<br />
tieren sich lediglich 1/6 des 24- Und das kann sie auch immer noch Lübeck und immer wieder Nortex<br />
Stunden-Tages an pfl egerischen unterschreiben, auch hier <strong>in</strong> der Neumünster.“ Die waren die groß-<br />
Notwendigkeiten und auch nur WOHNpfl ege im Haus an der Stör en Namen der Mode im Norden.<br />
dieser Anteil wird von den ent- <strong>in</strong> Neumünster. „Ich werde wütend,<br />
sprechenden Institutionen <strong>in</strong> Be- wenn ich höre, wir sitzen hier nur Viel mehr als <strong>in</strong> der<br />
zug auf die Pfl egequalität ge- rum und warten auf das Sterben.“ Bildzeitung steht<br />
se<strong>in</strong>er prüft. 5/6 des Tages aber sollen Frau verheiratet. Fünf davon<br />
e<strong>in</strong> lebenswertes Leben mit Le- E<strong>in</strong> Leben aus dem Koffer<br />
„Elf Stufen!“ Früher war das für Frau<br />
bensqualität repräsentieren. Dazu<br />
Düffert ke<strong>in</strong> Problem. Doch nach<br />
gehören die Erhaltung der Auto- Früher ist sie siebzig-, achtzig- e<strong>in</strong>em Sturz g<strong>in</strong>g es nicht mehr alnomie<br />
und die Förderung <strong>in</strong>dividutausend Kilometer im Jahr gele<strong>in</strong> zuhause. E<strong>in</strong> Bänderriss im Knie<br />
eller Fertigkeiten und Vorlieben. fahren, e<strong>in</strong> Leben aus dem Koffer machte das Treppensteigen unmög-<br />
Denn <strong>in</strong> Selbständigkeit und Un- quer durch Deutschland und immer lich. Ihr größtes Problem s<strong>in</strong>d heu-<br />
haben abhängigkeit sehen wir die ent- die im Hotel. Bei „sämtlichen“ beiden Hauste die Augen. Zum Lesen braucht im Servicehaus<br />
scheidende Voraussetzung für e<strong>in</strong> frauen- und Landfrauenvere<strong>in</strong>en<br />
selbstbestimmtes Leben im Alter. sei sie mit ihrem Akkordeon gewe- Lesen Sie weiter auf Seite 2<br />
Sandberg verbracht. Als sie 2005<br />
im Souterra<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zogen, hatte der<br />
72-Jährige schon se<strong>in</strong>e zweite Be<strong>in</strong>amputation<br />
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der gebürtige Flensburger bekannt<br />
wie e<strong>in</strong> bunter Hund im Servicehaus.<br />
Wenn er im Erdgeschoss se<strong>in</strong>e<br />
Runden im Rollstuhl dreht, begrüßt<br />
er alle mit Namen und e<strong>in</strong>em<br />
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Denn auch ohne se<strong>in</strong> zweites Be<strong>in</strong><br />
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Das Blatt der <strong>AWO</strong> Pfl ege<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> <strong>Ausgabe</strong> 03 <strong>2010</strong><br />
AUSGABE 4 2007<br />
... zuerst kommt der Mensch<br />
DAS LEBEN<br />
AUSSERHALB DER<br />
PFLEGEVERSICHERUNG<br />
Von Gitta Doege,<br />
Leiter<strong>in</strong> der Kieler<br />
„LEBEN VOR<br />
Servicehäuser<br />
SICH HABEN“<br />
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Es ist e<strong>in</strong> gefl ü-<br />
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den Kieler Serer<strong>in</strong><br />
auf Vergangenheit als Geschichtsbüvicehäusern<br />
der <strong>AWO</strong>, dass nicht<br />
räge- cher“, sagt Anneliese Witthöft. Und<br />
die Pfl egebedürftigkeit das Leben<br />
Schles- das Sprechen über die Vergangen-<br />
dom<strong>in</strong>ieren soll. Schon seit Beg<strong>in</strong>n<br />
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me<strong>in</strong>er berufl ichen Tätigkeit vor SEIT FAST ZWEI JAHREN WOHNT INGEBORG DÜFFERT<br />
gra- ihrem Gedicht „Wir s<strong>in</strong>d Menschen“<br />
mehr als 30 Jahren fragen wir zu-<br />
(93) IM HAUS AN DER STÖR IN NEUMÜNSTER<br />
Alt“ schreibt sie: „Denn im Verlauf von viekünftige<br />
Mieter nicht zuerst nach<br />
Begeglen Jahren/ haben wir e<strong>in</strong>es hart er-<br />
ihren Handicaps und ihrem Hilfe- Der CD-Player spendet Lebensweis- sen. „Außer <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, Frankfurt und<br />
undSefahren:/ Schweigen heißt, nicht zu<br />
bedarf, sondern nach ihren Mögheit im Schunkeltakt: „Glaub’ an das Köln.“ Da hatte sie als Autofahht<br />
e<strong>in</strong>er verh<strong>in</strong>dern/ das Unglück <strong>in</strong> der Welt/<br />
lichkeiten und Vorstellungen, das Leben, dann wirst Du sehen, dass jerer<strong>in</strong> Manschetten. Ihr Mode- und<br />
Le- und an K<strong>in</strong>d und K<strong>in</strong>desk<strong>in</strong>dern.“<br />
Wohnen aktiv mitzugestalten. der Tag hat se<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n.“ Text und Informationsdienst für Frauenver-<br />
Für uns ist es wichtig festzuhal- Musik s<strong>in</strong>d von Ingeborg Düffert. 93 bände war im Auftrag von Schlaten,<br />
dass Alter mehr ist als Pfl e- Jahre stecken <strong>in</strong> diesen Zeilen, und raffi amatratzen, Uhu-Stärke und<br />
ge. Im Vordergrund steht immer der lebendige Beweis für die schö- Burda-Moden unterwegs. „Ich ha-<br />
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der ganze Mensch mit e<strong>in</strong>er Vielnen Schlagerworte ist sie selbst. be Wissen aus der Industrie wei-<br />
an und fonberater fi nden und benachrichtigen<br />
zahl verbliebener Fähigkeiten, mit Mit 70 hat sie ihre erste Platte getergegeben.“ Diesen Beruf habe sie<br />
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se<strong>in</strong>er Persönlichkeit und Indivimacht, mit 80 ihren ersten Com- sich „selbst ausgedacht“. Vor allem<br />
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dualität. Selbst bei erhöhter Pfl eputer gekauft und dazwischen mit aber hat sie Modenschauen mobgegebedürftigkeit<br />
im vollstationären 75 e<strong>in</strong> Buch geschrieben mit dem deriert. „Schmidt Husum, Böttcher<br />
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Die Servicenummer wendet sich zudem<br />
an alle, die sich über Pfl ege <strong>in</strong>formieren<br />
wollen. Interessierte erhalten<br />
hier Informationen über die Angebote<br />
und Dienstleistungen der <strong>AWO</strong> wie auch<br />
weiterführende Adressen. Die Kosten<br />
des Anrufs werden vom Anrufer und der<br />
<strong>AWO</strong> anteilig getragen und liegen für<br />
den Anrufer bei 9 Cent pro M<strong>in</strong>ute (aus<br />
dem Festnetz der Deutschen Telekom).<br />
ben als junger Mensch <strong>in</strong> der Zeit des<br />
DARUM<br />
Nationalsozialismus gesprochen.<br />
WERDEN<br />
Seit diesem Jahr ist Anneliese Witt-<br />
WIR NICHT höft beim Kieler Erzählcafé der <strong>AWO</strong><br />
SCHWEIGEN im Bürgertreff Beselerallee mit dabei.<br />
Viermal im Jahr lädt die Projektgruppe,<br />
<strong>in</strong> der zehn weitere Ehrenamtliche<br />
mitarbeiten, zu Kaffee, Kuchen und<br />
Er<strong>in</strong>nerungen e<strong>in</strong>. Das erste Erzählcafé<br />
zu „Verbotener Musik der 1930er<br />
und 40er Jahre“ gestaltete Frau Witthöft.<br />
Nach e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>führenden Vortrag<br />
wurden Erlebnisse und Anekdoten<br />
ausgetauscht. Das nächste Thema<br />
stand danach gleich fest: Tanzstunde.<br />
<strong>in</strong> bei der „ALTERNATIVE - Zeitung<br />
t nur) für Senioren“ und Grün- „Persönliche Er<strong>in</strong>nerungen und Gesmitglied<br />
der „...trotz Alter“-Kafühle vermitteln e<strong>in</strong> tieferes Bild der<br />
ttgruppe. Sie war Reiseleiter<strong>in</strong> auf Vergangenheit als Geschichtsbü-<br />
Kronpr<strong>in</strong>z Harald“ und ist Trägecher“, sagt Anneliese Witthöft. Und<br />
er Ehrennadel des Landes Schles- das Sprechen über die Vergangen-<br />
Holste<strong>in</strong>. Sie schreibt Gedichte, heit ist auch wichtig für die Zukunft. In<br />
hlt Märchen, malt und fotogra- ihrem Gedicht „Wir s<strong>in</strong>d Menschen“<br />
. Mit der Gruppe „Jung und Alt“ schreibt sie: „Denn im Verlauf von vie-<br />
nisiert Anneliese Witthöft Begeglen Jahren/ haben wir e<strong>in</strong>es hart eren<br />
zwischen Jugendlichen und Sefahren:/ Schweigen heißt, nicht zu<br />
en. Im Sozialkundeunterricht e<strong>in</strong>er verh<strong>in</strong>dern/ das Unglück <strong>in</strong> der Welt/<br />
ten Klasse hat sie über das Le- und an K<strong>in</strong>d und K<strong>in</strong>desk<strong>in</strong>dern.“<br />
h beispielsweise überraschend der reagiert. Die speziell geschulten Tele-<br />
henendbesuch der Tochter an und fonberater fi nden und benachrichtigen<br />
mbulante Pfl egedienst ist somit für dann den zuständigen Pfl egedienst.<br />
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<strong>in</strong> über das Kundentelefon abgewerden.<br />
Auch besorgte Nachbarn<br />
n e<strong>in</strong> offenes Ohr, wenn etwa bei<br />
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Nachbar<strong>in</strong> abends ke<strong>in</strong> Licht brennt<br />
sie auf Klopfen und Kl<strong>in</strong>geln nicht<br />
Die Servicenummer wendet sich zudem<br />
an alle, die sich über Pfl ege <strong>in</strong>for-<br />
ersche<strong>in</strong>t vierteljährlich.<br />
mieren wollen. Interessierte erhalten<br />
hier Informationen über die Angebote<br />
kt <strong>AWO</strong> Schleswig-<br />
Holste<strong>in</strong> gGmbH,<br />
und Dienstleistungen der <strong>AWO</strong> wie auch<br />
Unternehmensbereich Pfl ege weiterführende Adressen. Die Kosten<br />
Vaasastr. 2a<br />
des Anrufs werden vom Anrufer und der<br />
24109 Kiel<br />
n (0431) 26 0 4 31- 0<br />
<strong>AWO</strong> anteilig getragen und liegen für<br />
(0431) 26 0 4 31- 59<br />
den Anrufer bei 9 Cent pro M<strong>in</strong>ute (aus<br />
il herz@awo-pfl ege-sh.de<br />
et http://www.awo-pfl ege-sh.de dem Festnetz der Deutschen Telekom).<br />
tANzEN GEht immEr<br />
hEUt iSt BADEtAG!<br />
Wertd<strong>in</strong>a Zieler (86) ist aufgeregt.<br />
Lange hat sie der Sozialpädagog<strong>in</strong><br />
Kathar<strong>in</strong>a Birke von früher erzählt.<br />
Vor allem das thema Badetag hat<br />
sie fasz<strong>in</strong>iert. „Am Wochenende<br />
machte me<strong>in</strong>e Mutter immer auf dem<br />
Küchenofen das Badewasser heiß.<br />
Dann g<strong>in</strong>g es <strong>in</strong>s H<strong>in</strong>terhaus, weil<br />
es im Haus ke<strong>in</strong> Badezimmer gab.<br />
Dort wurde die Badewanne gefüllt,<br />
und nache<strong>in</strong>ander wuschen wir drei<br />
K<strong>in</strong>der uns im gleichen Wasser.“<br />
„Voll krass“, f<strong>in</strong>den das Nathalie (13)<br />
und Vivien (12) – und so heißt auch<br />
das Projekt, das Kathar<strong>in</strong>a Birke bei<br />
der <strong>AWO</strong> WOHNpflege Tornesch <strong>in</strong>s<br />
Leben gerufen hat. „Oma erzählt<br />
von früher – hast Du auch was zu<br />
sagen?“, fragen sie und ihre Kollegen<br />
teilnehmern aus drei Generationen.<br />
DAS LEBEN<br />
AUSSERHALB DER<br />
PFLEGEVERSICHERUNG<br />
Von Gitta Doege,<br />
Leiter<strong>in</strong> der Kieler<br />
„LEBEN VOR<br />
V.i.S.d.P. Servicehäuser<br />
SICH HABEN“ Volker Andresen<br />
Es ist e<strong>in</strong> gefl ügeltes<br />
Wort <strong>in</strong><br />
den Kieler Servicehäusern<br />
der <strong>AWO</strong>, dass nicht<br />
die Pfl egebedürftigkeit das Leben<br />
dom<strong>in</strong>ieren soll. Schon seit Beg<strong>in</strong>n (Geschäftsführer)<br />
me<strong>in</strong>er berufl ichen Tätigkeit vor SEIT FAST ZWEI JAHREN WOHNT INGEBORG DÜFFERT<br />
mehr als 30 Jahren fragen wir zu-<br />
(93) IM HAUS AN DER STÖR IN NEUMÜNSTER<br />
künftige Mieter nicht zuerst nach<br />
ihren Handicaps und ihrem Hilfe- Der CD-Player spendet Lebensweis- sen. „Außer <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, Frankfurt und<br />
bedarf, sondern nach ihren Mögheit im Schunkeltakt: „Glaub’ an das Köln.“ Da hatte sie als Autofahlichkeiten<br />
und Vorstellungen, das Leben, dann wirst Du sehen, dass jerer<strong>in</strong> Manschetten. Ihr Mode- und<br />
redaktion <strong>AWO</strong> Pflege, Barbara Aichroth<br />
Wohnen aktiv mitzugestalten. der Tag hat se<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n.“ Text und Informationsdienst für Frauenver-<br />
Für uns ist es wichtig festzuhal- Musik s<strong>in</strong>d von Ingeborg Düffert. 93 bände war im Auftrag von Schlaten,<br />
dass Alter mehr ist als Pfl e- Jahre stecken <strong>in</strong> diesen Zeilen, und raffi amatratzen, Uhu-Stärke und<br />
ge. Im Vordergrund steht immer der lebendige Beweis für die schö- Burda-Moden unterwegs. „Ich ha-<br />
der ganze Mensch mit e<strong>in</strong>er Vielnen Schlagerworte ist sie selbst. be Wissen aus der Industrie weizahl<br />
verbliebener Fähigkeiten, mit Mit 70 hat sie ihre erste Platte getergegeben.“ Diesen Beruf habe sie<br />
Fotos se<strong>in</strong>er Persönlichkeit und Indivimacht, mit 80 ihren ersten Com- sich „selbst ausgedacht“. <strong>AWO</strong> Vor allem Pflege<br />
dualität. Selbst bei erhöhter Pfl eputer gekauft und dazwischen mit aber hat sie Modenschauen mogebedürftigkeit<br />
im vollstationären 75 e<strong>in</strong> Buch geschrieben mit dem deriert. „Schmidt Husum, Böttcher<br />
Bereich der WOHNpfl ege orien- Titel „Das Leben vor sich haben“. Heide, Sievers Rendsburg, Herder<br />
tieren sich lediglich 1/6 des 24- Und das kann sie auch immer noch Lübeck und immer wieder Nortex<br />
Stunden-Tages an pfl egerischen unterschreiben, auch hier <strong>in</strong> der Neumünster.“ Die waren die groß-<br />
Notwendigkeiten und auch nur WOHNpfl ege im Haus an der Stör en Namen der Mode im Norden.<br />
Layout <strong>AWO</strong> Pflege<br />
dieser Anteil wird von den ent- <strong>in</strong> Neumünster. „Ich werde wütend,<br />
sprechenden Institutionen <strong>in</strong> Be- wenn ich höre, wir sitzen hier nur Viel mehr als <strong>in</strong> der<br />
zug auf die Pfl egequalität ge- rum und warten auf das Sterben.“ Bildzeitung steht<br />
prüft. 5/6 des Tages aber sollen<br />
e<strong>in</strong> lebenswertes Leben mit Le- E<strong>in</strong> Leben aus dem Koffer<br />
„Elf Stufen!“ Früher war das für Frau<br />
bensqualität repräsentieren. Dazu<br />
Düffert ke<strong>in</strong> Problem. Doch nach<br />
Druck gehören die Erhaltung der Auto- Früher ist sie siebzig-, achtzig- e<strong>in</strong>em Sturz g<strong>in</strong>g es www.flyeralarm.de<br />
nicht mehr al-<br />
nomie und die Förderung <strong>in</strong>dividutausend Kilometer im Jahr gele<strong>in</strong> zuhause. E<strong>in</strong> Bänderriss im Knie<br />
eller Fertigkeiten und Vorlieben. fahren, e<strong>in</strong> Leben aus dem Koffer machte das Treppensteigen unmög-<br />
Denn <strong>in</strong> Selbständigkeit und Un- quer durch Deutschland und immer lich. Ihr größtes Problem s<strong>in</strong>d heuabhängigkeit<br />
sehen wir die ent- im Hotel. Bei „sämtlichen“ Hauste die Augen. Zum Lesen braucht<br />
scheidende Voraussetzung für e<strong>in</strong> frauen- und Landfrauenvere<strong>in</strong>en<br />
selbstbestimmtes Leben im Alter. sei sie mit ihrem Akkordeon gewe- Lesen Sie weiter auf Seite 2<br />
lässt er sich se<strong>in</strong>e Lebensfreude nicht<br />
nehmen. Nachdem die ganze Familie<br />
Petersen im Restaurant Bellevue am<br />
Hafen anlässlich des 50. Hochzeitstages<br />
zum Essen waren, schaute<br />
er spontan beim monatlichen<br />
tanztee im Stadtteilcafé vorbei und<br />
zögerte nicht lange, als Servicekraft<br />
Roswitha Jansen ihn zum tanz aufforderte.<br />
Begeistert klatschten die Gäste im<br />
takt, als die beiden durch den Saal<br />
fegten. „tanzen und Feiern gehört für<br />
mich zum Leben“, sagt er.<br />
Das Blatt der <strong>AWO</strong> Pfl ege<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> Das Blatt der <strong>AWO</strong> Pflege Schleswig-Holste<strong>in</strong> ersche<strong>in</strong>t vierteljährlich.<br />
AUSGABE 4 2007<br />
... zuerst kommt der Mensch<br />
„Dabei geht es weniger um soziale<br />
und politische Ereignisse, sondern<br />
um alltägliche D<strong>in</strong>ge“, erklärt die<br />
48-Jährige: „Wie hat man sich mit<br />
Freunden verabredet? Wie war die<br />
erste große Liebe? Wurden Streiche<br />
ausgeheckt? Was war das Liebl<strong>in</strong>gsfach?“<br />
„Was dabei herauskam, war enorm“,<br />
erzählt Kathar<strong>in</strong>a Birke. Nicht nur,<br />
weil wir drei Generationen mite<strong>in</strong>ander<br />
<strong>in</strong>s Gespräch gebracht haben,<br />
sondern auch weil sich die Mitarbei-<br />
ter ganz anders ausgetauscht haben.<br />
E<strong>in</strong>e Kolleg<strong>in</strong> war so fasz<strong>in</strong>iert, dass<br />
sie gesagt hat: ‘Jetzt will ich aber<br />
auch mal <strong>in</strong>terviewt werden!’“<br />
Auch ihr selbst s<strong>in</strong>d so längst vergessene<br />
D<strong>in</strong>ge wieder e<strong>in</strong>gefallen:<br />
Kontakt <strong>AWO</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong> gGmbH<br />
Unternehmensbereich Pflege<br />
Sibeliusweg 4<br />
24109 Kiel<br />
telefon (0431) 51 14 -550<br />
Fax (0431) 51 14 -559<br />
E-mail herz@awo-pflege-sh.de<br />
<strong>in</strong>ternet http://www.awo-pflege-sh.de<br />
Roswitha Jansen und Egon Petersen auf dem<br />
tanzparkett<br />
„Zum Beispiel das Gummitwist-<br />
Hüpfen.“ Und das mit dem Baden war<br />
bei Kathar<strong>in</strong>a Birke ganz anders: „Ich<br />
musste jeden tag <strong>in</strong> die Wanne, ob<br />
ich wollte oder nicht - und ich wollte<br />
nicht!“ Auch ihrem eigenen Sohn hat<br />
sie den Fragebogen gegeben. „Und<br />
da“, erzählt sie, „gab es e<strong>in</strong>e Antwort,<br />
bei der ich dachte: ‘Da muss ich<br />
doch nochmal nachhaken...’“<br />
Reden auch übers Baden: Wertd<strong>in</strong>a Zieler und<br />
Kathar<strong>in</strong>a Birke