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Finanzierung gesichert - Abwasserzweckverband Erdinger Moos

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<strong>Finanzierung</strong> <strong>gesichert</strong><br />

<strong>Abwasserzweckverband</strong> vergibt Kanalbauarbeiten<br />

Hörlkofen • Der Verbandsausschuss des <strong>Abwasserzweckverband</strong>es <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong> (AZV) hat bei der<br />

gestrigen Sitzung zwei Aufträge für Kanalbauarbeiten in Hörlkofen und Forstinning an eine Neufraunhofener<br />

Baufirma vergeben. Die Firma erhält den Auftrag für den Kanalbau „Holzfeldstraße“ in Hörlkofen zum Preis<br />

von 71 648 Euro, sowie den Auftrag für das Forstinninger Baugebiet „Gleibitzweg-West“ für knapp 58 000<br />

Euro.<br />

Rudolf Borgo hatte zuvor erläutert, dass die Gemeinde Wörth im Frühjahr die derzeit noch unbefestigte<br />

Hörlkofener Holzfeldstraße und den Kapellenweg ausbauen möchte. Dem Wörther Bürgermeister zufolge<br />

wurde deshalb im Vorfeld eine so genannte Überrechnung des Mischwassernetzes von Hörlkofen<br />

veranlasst, hieß es. Nach der Anpassung an den von einem Ingenieurbüro vorgelegten Sanierungsvorschlag<br />

muss der Kanal an der Holzfeldstraße vergrößert werden, sagte der Gemeindechef. Der vorhandene Kanal<br />

ist für die künftige Entwicklung in Hörlkofen zu klein geworden, fügte der Wörther Bürgermeister an.<br />

Hinsichtlich der Kanalbauarbeiten im Forstinninger Baugebiet „Gleibitzerweg-West“ muss Herbert Knur<br />

zufolge zunächst eine Voraussetzung erfüllt werden. Die Arbeiten in Forstinning können erst in Angriff<br />

genommen werden, nachdem mit den betroffenen Grundstückseigentümern ein Ablösevertrag zustande<br />

gekommen ist. „Die <strong>Finanzierung</strong> ist aber in beiden Fällen <strong>gesichert</strong>“, sagte der AZV-Vorsitzende. mitt


Neuer Verwendungszweck<br />

<strong>Abwasserzweckverband</strong> rangiert Computer aus<br />

Erding Einige gebrauchte Computer hat der AZV der Wasserwcht Erding<br />

gespendet. Der AZV-Vorsitzende Herbert Knur überreichte dem<br />

Wasserwachtsvorsitzenden Siegfried Ippisch vier komplette Computersysteme. Die<br />

Rechner sind bei der Abwasser-Gebührenabrechnung eingesetzt worden und<br />

entsprechen nun nicht mehr dem neuesten Stand der Technik. Gut gebrauchen kann<br />

dagegen das Jugendrotkreuz und die Wasserwacht die Computer. Sie werden unter<br />

anderem in der Jugendarbeit eingesetzt. "Durch die Einrichtung eines Internet-Cafes<br />

und die Erstellung und Pflege der eigenen Internet-Präsentation sollen die<br />

Jugendlichen auch in Zukunft für den Dienst am Nächsten begeistert werden", sagte<br />

Ippisch bei der Übergabe. Froh wäre man bei der Wasserwacht, wenn sich noch<br />

jemand finden würde, der die nötige Software spendieren könnte. Angeregt wurde<br />

die Spende vom AZV-Mitarbeiter Dietmar Sertl, der ehrenamtlicher Mitarbeiter der<br />

Wasserwacht ist. pba


Niederbayer ist dick im<br />

Geschäft<br />

AZV vergibt lohnende Aufträge<br />

Landkreis (pde) - Ein gutes Pflaster ist der Landkreis Erding für die Firma Brandl aus Neufraunhofen. „Ich<br />

hoffe, dass der das alles machen kann“, merkte der Vorsitzende des <strong>Abwasserzweckverband</strong>es (AZV) <strong>Erdinger</strong><br />

<strong>Moos</strong>, Herbert Knur, gestern an, als der Verbandsausschuss gestern zwei Aufträge nach Niederbayern vergab.<br />

Der Arbeitsumfang sei zwar nicht so.groß‘ dass das eine Baufirma umwerfen dürfte, so Knur, Brandl kommt aber<br />

meist auch mit den Gemeinden beim Straßenbau ins Geschäft. Im Baugebiet Egelgrubenfeld in Reithofen muss<br />

sich Brandl allerdings mit der Firma Kellhuber arrangieren, die als günstigste Bieterin für rund 53810 Euro den<br />

Kanalbau übernehmen wird. Das beauftragte Ingenieurbüro Ralf Schelzke „traut sich‘s zu, die Aufgabe mit zwei<br />

Firmen zu handlen“ ‚ erklärte Knur. Aus einem Guss sind Straßen- und Kanalbau Im Baugebiet Gleibitzer Weg in<br />

Forstinning. Hier kommt die Abwasserentsorgung laut Brandls Angebot auf knapp 58 000 Euro.<br />

Bei beiden Maßnahmen werden die Ausgaben durch Beitragseinnahmen mehr als gedeckt. Allerdings müssen<br />

die Kanäle und Pumpwerke nach dem Bau auch aufwändig geprüft werden, damit sie abgenommen werden können.<br />

Für den Ortskanal zur Erschließung von Wald-, Schön- und Grünbacher Straße in Eichenried bedeutet dies<br />

Kosten in Höhe von fast 47 000 Euro. Zu diesem Preis hat das Münchner Unternehmen Strabag den Zuschlag<br />

bekommen.<br />

„Zwingend erforderlich für die Entwicklung von Hörlkofen-Nord“ ist laut Knur der Neubau des Kanals in der<br />

Holzfeldstraße, die von der Gemeinde ausgebaut werden soll. Für das geplante Baugebiet ist der bestehende,<br />

sanierungsbedürfige Mischkanal zu klein. Außerdem sei die Gelegenheit günstig, ihn vom Privatgrund in den<br />

öffentlichen Bereich zu verlegen. Auch hier kommt die Firma Brandl zum Zuge. 71 648 Euro wird sie in Rechnung<br />

stellen. Mit Beitragseinnahmen sei zwar erst später zu rechnen, die Investition aber im Haushalt bereits<br />

berücksichtigt, so Knur.


Pastetten (har)<br />

<strong>Erdinger</strong> Anzeiger, 2./3. Februar 2002<br />

Unendliche Geschichte „Egelgrubenfeld“<br />

Differenzen mit dem AZV neu entfacht<br />

Bei der Realisierung des Baugebietes „Egelgrubenfeld“ in Reithofen ärgert sich der<br />

Gemeinderat wieder über das Vorgehen des <strong>Abwasserzweckverband</strong>es <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong><br />

(AZV). Die undifferenzierte Berechnung der Kanalisationskosten und das immer noch<br />

strittige Gutachten zur Sickerungsfähigkeit waren Thema der jüngsten Sitzung.<br />

Die Gemeinde als momentaner Grundstückseigner ist angehalten, vor Baubeginn der<br />

Kanalsation eine Ablösesumme in Höhe von 67.881 Euro zu zahlen. Nach Verkauf der acht<br />

Parzellen müssten die Erwerber die Kosten ersetzen. Berechnungsgrundlage der Beiträge ist<br />

die zulässige Geschossfläche, da vorher noch nicht bekannt sei, wie groß später wirklich gebaut<br />

werde.<br />

Dieser Ansatzpunkt ist bei allen Grundstücken gleich. „Wenn jemand aus Kostengründen<br />

kleiner baut, muss er für den Kanal zahlen wie ein Großer“, monierte Peter Deischl. „Da werden<br />

alle über einen Kamm geschert“, bestätigte Bürgermeister Wilhelm Sandtner, „aber mit dem Bau<br />

wird erst begonnen, wenn der AZV das Geld hat“. Mit den anderen Gemeinden werde ebenso<br />

verfahren, es gebe keinen anderen Weg.<br />

Als Sandtner die vorgelegte Rechnung überprüfte, glaubte er, eine Ungereimtheit entdeckt zu<br />

haben. So wurde der Beschluss über die Ablösevereinbarung bis zur Klärung etwaiger Unstim-<br />

migkeiten zurückgestellt.<br />

Ferner wies der AZV darauf hin, dass die Kontrollschächte, die von den Grund-<br />

stückseigentümern in der Vergangenheit in Eigenregie gebaut wurden, oft nicht dicht seien. In<br />

Zukunft wird der AZV für alle die Hausanschlüsse und Schächte installieren. Die Material- und<br />

Ingenieurkosten, 750 Euro pro Grundstück, soll wiederum die Gemeinde im Voraus entrichten<br />

und später auf den Käufer umlegen. Die Räte stimmten der Vereinbarung mit dem AZV nur<br />

unter der Bedingung zu, dass die Schächte passender platziert werden. Diesen hartnäckigen<br />

Forderungen des AZV zum Hohn, verlas Sandtner anschließend ein Schreiben des<br />

Wasserwirtschaftsamtes, in dem es -konträr zum vorliegenden Gutachten- heißt, dass das<br />

Baugebiet nicht versickerungsfähig sei. Der Hirschbach, in den das Regenwasser aus den<br />

geplanten Rigolen eingeleitet werden soll, könne kein zusätzliches Wasser mehr aufnehmen,<br />

„Das darf da unten nicht glatt gehen“, meinte Sandtner resigniert. Die Gemeinde steht in<br />

Verhandlungen für eine neue Lösung.


<strong>Erdinger</strong> SZ<br />

Mo. 04.02.2002<br />

Rechenfehler beim Zweckverband<br />

Vereinbarung mit AZV vorerst zurückgestellt<br />

Pastetten - Bis zur Klärung eines von Bürgermeister Wilhelm Sandtner entdeckten<br />

Rechenfehlers ist der Abschluss einer Ablösevereinbarung mit dem<br />

<strong>Abwasserzweckverband</strong> (AZV) zurückgestellt worden. Allerdings soll das Thema in<br />

der nächsten Sitzung nach Möglichkeit wieder auf der Tagesordnung stehen.<br />

Bei der Ablösevereinbarung ging es um die Kanalisation im Baugebiet<br />

„Eglgrubenfeld“. Sandtner erklärte, dass der AZV sich das Geld dafür über<br />

Ablöseverträge von der Gemeinde zahlen lasse, die es sich dann beim<br />

Grundstücksverkauf von den Bauwerbern wieder hereinhole. „Erst nach Abschluss<br />

dieser Verträge kann mit dem Kanalbauarbeiten begonnen werden.“ Zur<br />

Beitragsermittlung werde vom AZV die zulässige Geschossfläche zugrunde gelegt.<br />

„Schlecht“ sei diese Rechnung nur für diejenigen, „die kleiner bauen“. Wer die<br />

zulässige Geschossfläche überschreite, müsse dagegen nicht nachzahlen.<br />

Nach Sandtners Rechnung muss für jedes der sieben größeren Grundstücke rund<br />

8400 Euro gezahlt werden, für die zwei kleineren etwas weniger. Die Räte zeigten<br />

sich über das Vorgehen des AZV überrascht. „Eine solche Vereinbarung hatten wir<br />

noch nie.“ Als Sandtner dann in der Berechnung des Zweckverbandes einen Fehler<br />

zu entdecken meinte, wurde die Angelegenheit einstweilen zurückgestellt.


AZV rüstet technisch gewaltig auf<br />

Immer unabhängiger von Firmen - eigener Kamera-Wagen und GPS-<br />

Messgerät<br />

VON PETRA DERLETH<br />

Landkreis — Der Abwasserweckverband (AZV) Erdiner <strong>Moos</strong> wird technisch immer autarker. Seit kurzem hat<br />

er einen eigenen TV-Wagen in Betrieb, mit dem Kanäle und Hausanschlüsse mittels zweier Kameras auf<br />

ihren Zustand hin untersucht werden können. Am Mittwoch wurde der mit Kabelrommeln, Videokameras und<br />

einer aufwändigen Schaltzentrale ausgestattete Kleinbus dem Verbandsauschuss vorgestellt.<br />

Nach den Ausführungen von Wolfgang Pfanzelt, Betriebsleiter im Verbandsklärwerk in Eitting, machte die<br />

Anschaffung nicht nur finanziell Sinn. „Da wird mit jedem Film Arbeit auf uns zukommen“, meint er schon nach<br />

der kurzen Betriebszeit. Anhand der Aufnahmen, die der AZV nun selbst flexibel machen kann, will der Verband<br />

ein Sanierungskonzept erarbeiten, das ihn nicht gleich finanziell in den Ruin stürzt, erläuterte Vorsitzender<br />

Herbert Knur.<br />

Pfanzelt demonstrierte die ausgefeilte Computertechnik. Zu jeder im Kataster digital erfassten „Haltung“, also<br />

Kanäle, Hausanschlüsse und Sonderbauwerke, können per Mausklick die Bilder und Videofilme abgerufen<br />

werden. Ebenso schnell wird der Grundstückseigentümer ermittelt, mit dem der AZV gegebenenfalls in Kontakt<br />

treten muss. Lediglich von Erding, Qttenhofen und Forstinning fehlt dem Verband das digitale Kartenmaterial.<br />

Noch eingemessen werden müssen rund 12 000 Revisionsschächte im Verbandsgebiet. Auch hier geht der AZV<br />

nach einstimmigem Beschluss des Ausschusses eigene Wege. Würde man ein Vermessungsbüro mit der Arbeit<br />

beauftragen, würde das hochgerechnet auf 108 000 Euro kommen, während ein geeignetes, vom Satellitendienst<br />

des Bayerischen Vermessungsamtes gestütztes GPS-Gerät nur 31100 Euro kostet<br />

Außerdem bestimmt der AZV den Zeitpunkt und die Abfolge der Messungen künftig selbst. So bekomme er<br />

die Daten in der Geschwindigkeit, wie er sie verarbeiten kann, erklärte Pfanzelt. Die Genauigkeit sei ausreichend.<br />

Abweichungen bis zu 30 Zentimeter könnten toleriert werden. „Hauptsache, man findet den Deckel“, brachte es<br />

Eittings Bürgermeister Matthias Kammerbauer auf den Punkt. Außerdem könne das Gerät von einem Mann<br />

bedient werden, und die Messungen ließen sich gut in die Arbeitsabläufe integrieren, ergänzte Pfanzelt.<br />

Damit sich die Investition wirklich.rechnet, könne das Gerät auch im näheren Umkreis ausgeliehen werden,<br />

zum Beispiel an den kommanalen Straßen- und Wasserzweckverband, erklärte Knur.


<strong>Erdinger</strong> SZ 15.03.2002<br />

AZV-Vorsitzender<br />

mit Etat zufrieden keine Überraschungen bei der Jahresabrechnung<br />

Eitting • Sehr zufrieden konnte der Verbandsvorsitzende des <strong>Abwasserzweckverband</strong>es Herbert Knur den<br />

Mitgliedern die abgeschlossene Haushaltsrechnung des vergangenen Jahres präsentieren: Zwar habe man<br />

bei den Entwässerungsgebühren Mindereinnahmen zu verzeichnen gehabt, dafür seien die Zinsen höher<br />

geworden und der zu leistende Ausgleich niedriger, sodass man die Summen befriedigend ausgleichen<br />

konnte.<br />

Wegen der sehr frühen Erstellung des Haushaltsplanes ließen sich Haushaltsreste nicht vermeiden, sie<br />

betragen in den Einnahmen und Ausgaben 1,1 Millionen Mark. Der „Überschuss“ von 2,7 Millionen Mark<br />

im Verwaltungshaushalt erhöhte die Zuführung in den Vermögenshaushalt auf 7,8 Millionen Mark. Knur<br />

bezeichnete es auch als sehr positiv, dass der "Dauerbrenner" Verbandsklärwerk nun rechnungsmäßig<br />

abgeschlossen sei.<br />

Der Schuldenstand habe sich um 3,5 Millionen Mark verringert, 2 Millionen konnten umgeschuldet werden.<br />

Das Gesamtvermögen des Verbandes habe sich um etwa 5 Millionen auf 327Millionen Mark verringert, man<br />

habe hierbei keine negativen Überraschungen erlebt. Der Gesamthaushalt schloss mit 50,9 Millionen Mark;<br />

davon entfallen auf den Vermö mshaushalt 23,9Millionen Mark und den Verwaltungshaushalt 26‚9 Millionen<br />

Mark. Durch die geringer ausgefallenen Ausgaben im Vermögenshaushalt und der Zuführung aus dem<br />

Verwaltungshaushalt habe man die Rücklagen um 2,1 Millionen auf stocken können; es wird allerdings die<br />

genaue Verteilung noch beschlossen werden müssen. Man hatte im vergangenen Haushaltsjahr den<br />

Kreditrahmen, und die Inneren Darlehen nicht beansprucht. ulk


Knurs Rezept gegen Sehnsucht nach<br />

AZV<br />

Sandtner und Brunhierl Ämter angetragen<br />

Erding (pde) — Als einen schieren „Akt der Menschlichkeit“ bezeichnete es der Vorsitzende des<br />

<strong>Abwasserzweckverband</strong>es (AZV) <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong>, Herbert Knur, den scheidenden Ausschussmitgliedern<br />

Wilhelm Sandtner und Hans Brunhierl einen Posten im Rechnungsprüfungsausschuss anzutragen. Denn<br />

nachdem sie ihr Bürgermeisteramt in Pastetten beziehungsweise Neuching abgeben, werden ihre Nachfolger<br />

auch in den AZV nachrücken. „Da werdet ihr Entzugserscheinungen haben“, die es zu mindern gelte, meinte<br />

Knur.<br />

Auch Arnold Schmidt als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses würde sich über die beiden<br />

erfahrenen Männer im Gremium freuen.<br />

„Alles rundum erfreulich“, befand er zum Haushaltsjahr 2000: Sowohl die Kassenverwaltung als auch die<br />

Zahlen an sich seien durchwegs positiv. Und 2001 schneidet nicht schlechter ab, beweist die Jahresrechnung.<br />

Die Schulden konnten um gut 3,5 Millionen auf knapp 40.115 Millionen Mark abgebaut werden, die Rücklage<br />

auf 11.028 Millionen Mark aufgestockt (plus 1,716 Millionen) werden. Das Anlagevermögen verringerte sich um<br />

4,5 Millionen Mark, weil der Restbuchwert der Anlagen sinkt. Ausnahmsweise nicht gedeckt sind die Kosten<br />

für sieben kleinere Erschließungsmaßnahmen in Erding, Eichenried und Aufkirchen, die der Ausschuss<br />

einstimmig als Paket an die Wadle-Ari-Bau vergeben hat. Für 416.293 Euro hat das Altheimer Unternehmen ihre<br />

Dienste ‘angeboten. Abzüglich der Grundstück sanschl üsse kommen auf den AZV Kosten in Höhe von 292.182<br />

Euro zu, die Beitragseinnahmen werden sich jedoch nur auf 267 700 Euro belaufen. „Wir müssen auch mal mit<br />

einem Defizit leben“,, nahm Knur dies gelassen.<br />

Dies gleicht sich beim Baugebiet St. Paul in Erding wieder aus. Für 27.079 Euro ging der Auftrag zur<br />

Kanalisierung an die Deggendorfer Firma Max Streicher. Davon übernimmt der AZV 24.471 Euro. Denen stehen<br />

41.000 Euro Einnahmen gegenüber.


Kanäle in<br />

schlechtem Zustand<br />

Eitting • Eindrucksvolle Bilder der Kamerabefahrung von Kanalabschnitten in Erding hat der Betriebsleiter des<br />

Verbandsklärwerkes <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong>, Robert Pfanzelt, den Mitgliedern des <strong>Abwasserzweckverband</strong>es <strong>Erdinger</strong><br />

<strong>Moos</strong> (AZV) gezeigt. Vorangegangen war eine Vorführung des TVInspektionsfahrzeuges, das mit einer<br />

hochmodernen Satellitenkamera ausgestattet ist.<br />

Der Verbandsvorsitzende Herbert Knur wies die Bürgermeister der Verbandsgemeinden darauf hin, die<br />

Kanalüberwachung doch unbedingt anzunehmen. Wenn auch manche Ergebnisse vielleicht etwas deprimierend<br />

seien, so seien intakte Kanäle doch im Interesse aller. Mit einer rechtzeitigen Kamerabefahrung könne man einen<br />

Rahmen für die notwendige Sanierung finden.<br />

Dazu gehört zum Beispiel auch die überfällige Sanierung des Hauptkanals in der Wilhelm-Weindler-Straße,<br />

der nach dem Urteil von Fachleuten in einem so schlechten Zustand ist, dass eine Sanierung nicht mehr möglich<br />

sein soll. Verantwortlich dafür sei vor allem die unsachgemäße, aber damals durchaus übliche Verfahrensweise<br />

in den sechziger Jahren, als die Hausanschlüsse noch mit dem Presslufthammer gebohrt wurden. Das Geld für<br />

den über 100.000 Euro teuren Neubau des Kanals sei vorhanden, sagte Knur, so dass die Verbandsmitglieder<br />

den Auftrag für die Arbeiten im Frühjahr vergaben. ulk


Ärger um Kanalanschlüsse<br />

Geplante Gesetzesänderung des Freistaates ruft Missbilligung hervor<br />

Landkreis Das riecht nach Ärger: Künftig sollen die Kosten für die Hausanschlüsse an die Kanalisation wieder den<br />

Grundstückseigentümern auferlegt werden. Das möchte der Freistaat Bayern mit einer erneuten Änderung der kommunalen<br />

Abgabeverordnung durchsetzen.<br />

Der Streit um die Abwasserrohre ist dem <strong>Abwasserzweckverband</strong> Erding (AZV) aus der Vergangenheit bekannt. Der<br />

Verbandsvorsitzende des AZV, Herbert Knur, ist der Auffassung, „dass man im Beitrags- und Gebührenrecht nicht einfach<br />

herum springen kann, denn der Kunde wird dadurch völlig verunsichert.“ Er fordert, dass im Abgabengesetz „endlich Kontinuität“<br />

herrscht und nicht ständig durch neue Gesetze Verwirrung unter den Gebührenzahlern gestiftet wird. „Das erschwert<br />

uns die Arbeit ganz erheblich.“ Obwohl im Landkreis die Ortskanäle weitgehend gebaut sind, wird der neue<br />

Abrechnungsmodus gerade in den neuen Baugebieten wieder Ärger bringen vermutet Knur. „Liegt ein Kanal auf der rechten<br />

Straßenseite, dann hat hier der Anlieger natürlich einen kürzeren Anschlussweg als der gegenüberliegende Nachbar“, sagt<br />

Peter Maier, Geschäftsleiter beim AZV, „folglich sind auch die Kosten unterschiedlich hoch.“ Endlose Streitereien seien die<br />

Folge gewesen. Der AZV löste das Problem, indem er alle Kosten für Anschlüsse im öffentlichen Straßenbereich<br />

übernommen hat. „Diese Kosten haben wir in die Beitragskalkulation eingerechnet und was damit nicht abgedeckt war,<br />

über die Abwassergebühren auf alle umgelegt“, erklärt Maier.<br />

Michael Ziegler, Pressesprecher des bayerischen Innenministeriums erklärt: „Es gibt zwei Möglichkeiten für die Kommunen.“<br />

Sie könnten alle Kanalarbeiten selbst tätigen, was hohe Sach- und Personalkosten verursachen würde. Die Folge<br />

wäre, dass die Abwassergebühren dadurch in die Höhe getrieben werden. „Die andere Variante ist die, dass die Gemeinde<br />

den Anschließer verpflichtet, alles in Eigenarbeit zu machen und mit der Gemeinde abzurechnen.“ Tatsache aber ist, dass<br />

Kanalrohre im kommunalen Grund nichts mit den Anliegern zutun haben, wie Ziegler meint. Die Gemeinden selbst sollten<br />

sich entscheiden dürfen. lo


Entsorgung des Klärschlamms verschlingt viel Geld<br />

Gemeinden wollen<br />

Abwassergebühren erhöhen<br />

Abfallprodukt muss verbrannt werden, weil Landwirte damit ihre Felder<br />

nicht mehr düngen dürfen<br />

Von Simone Jell<br />

Landkreis Erding • Die Abwassergebühren werden in den kommenden Jahren vermutlich steigen. Der<br />

Grund: Die Kommunen müssen den Klärschlamm künftig teuer entsorgen, da die Landwirte das umstrittene<br />

Abfallprodukt kaum noch abnehmen.<br />

In der Stadt Dorfen sind die Lagerkapazitäten bereits erschöpft. In der vergangenen Woche beschloss der<br />

Bauausschuss, dass der Klärschlamm zunächst entwässert und dann zur Rekultivierung in die neuen<br />

Bundesländer gebracht wird. Für 1.500 Kubikmeter zahlt die Stadt 27.500 Euro. Bauamtsleiter Jürgen Dietrich<br />

kündigte an, dass angesichts der hohen Entsorgungskosten mit höheren Ge bühren zu rechnen sei.<br />

Auch Taufkirchens Bürgermeister Franz Hofstetter ist mit diesem Problem vertraut. Da die Taufkirchener<br />

Kläranlage ohnehin in den kommenden Jahren modernisiert werden muss,<br />

zieht er in Betracht, eine eigene Trockenanlage für den Klärschlamm zu bauen. Der Taufkirchener Klärschlamm<br />

wird nach der Trocknung in die Verbrennungsanlage geschickt. Die Kosten dafür werden auf die Betriebskosten<br />

umgelegt, was die Abwasserentsorgung insgesamt teurer machen wird.<br />

Auch der Wartenberger Klärschlamm wird laut Bürgermeis ter Gustav Weltrich in absehbarer Zeit<br />

kostenintensiv verbrannt werden. Weltrich findet es jedoch unverständlich, dass<br />

der Klärschlamm nicht mehr als Dünger verwendet werden darf. „Es ist himmelschreiend, diesen wertvollen Stoff<br />

zu verbrennen“, sagte er. Seiner Ansicht nach ist der Klärschlamm im Landkreis nicht belastet. Die<br />

Wartenberger Kläranlage wurde privatisiert. Einige Landwirte nehmen dort Klärschlamm noch ab, sie bekommen<br />

dafür jedoch Geld.<br />

Im <strong>Abwasserzweckverband</strong> <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong> (AZV) hat man die Weichen bereits gestellt: Nach Angaben des<br />

AZV-Vorsitzenden Herbert Knur bemüht sich der AZV bereits seit Jahren, den Klärschlamm auf anderen Wegen<br />

zu entsorgen. Zum Teil wird er im Kraftwerk Zolling mitverbrannt, einen weiteren Teil nimmt eine Kompostierfirma<br />

ab. Laut Knur gibt es jedoch zu wenig Verbrennungskapazitäten, weshalb auch er mit einer Verteuerung<br />

rechnet. Auf dem Gelände der Eittinger Kläranlage will der AZV eine Klärschlammvererdungsanlage bauen, der<br />

Grundsatzbeschluss is t bereits gefasst.


Unbekanntes Restrisiko<br />

Keiner kennt die Giftstoffe im Klärschlamm<br />

Landkreis Erding M Rund 60000 Millionen Tonnen Klärschlamm werden jährlich in Deutschland produziert, im<br />

Eittinger Klärwerk werden täglich 200 Kubikmeter Klärschlamm verarbeitet. Bisher wurde der Klärschlamm zum<br />

Teil verbrannt und zum Teil auf die Felder ausgebracht. Mittlerweile ist die Ausbringung von Klärschlamm<br />

jedoch nicht unproblematisch: Niemand weiß genau, welche Giftstoffe sich im Klärschlamm befinden. Ge nerell<br />

ist es zwar gemäß der Klärschlammverordnung noch erlaubt, den Klärschlamm auf die Felder zu bringen, im<br />

<strong>Erdinger</strong> Landwirtschaftsamt weist man die Landwirte jedoch auf das Restrisiko hin. „Das Risiko kennt keiner<br />

genau“, sagte Anton Mitterer, pflanzenbaulicher Berater im Amt für Landwirtschaft, der <strong>Erdinger</strong> SZ. Der<br />

Klärschlamm werde zwar auf seinen Nährstoffgehalt, Schwermetalle, Dioxine und Furane untersucht, er enthalte<br />

jedoch etliche andere Stoffe, auf die er nicht untersucht wird. Dabei handelt es sich unter anderem um<br />

Rückstände von Chemikalien aus Haushaltsmitteln und Arzneien. Es gibt zwar noch Landwirte, die mit<br />

Klärschlamm düngen, die Tendenz ist laut Mitterer stark rückläufig. Landwirte, die sich an Programmen wie<br />

„Offene Stalltür“ und „Qualität aus Bayern“ beteiligen, dürfen den Klärschlamm nicht mehr verwenden.<br />

Der Vollzug der Klärschlammverordnung wird vom Landratsamt überwacht. Die Landwirte müssen zwei Wochen<br />

vorher die Ausbringung von Klärschlamm anmelden. Der Boden wird dann auf Nährstoff-und<br />

Scbwermetallgehalt hin untersucht. jel


Klärwerk bei Eitting muss saniert werden<br />

Erding (brü) — Das Klärwerk des <strong>Abwasserzweckverband</strong>es <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong> (AZV) bei Eitting muss für 457 400<br />

Euro saniert werden. Nach 18 Jahren würden sich an den Betonteilen des Altbestandes Alterserscheinungen<br />

zeigen, so der Verbandsvorsitzende Herbert Knur in der jüngsten Ausschuss-Sitzung. Die Firma Krumme, die<br />

den Zuschlag für die Fahrbahnabdeckungen der Räumerlaufbahnen erhalten hat, habe ein Angebot über ein<br />

unerprobtes Verfahren unterbreitet, das etwa 22 000 Euro billiger sei, gewähre darauf aber nur fünf Jahre Garantie,<br />

so Knur. Der Ausschuss entschied sich für die bewährte Ausführung in Edelstahl oder verzinktem<br />

Stahlblech mit zehn Jahren Garantie.


<strong>Erdinger</strong> Anzeiger<br />

6. Juni 2002<br />

Einstimmig: Herbert Knur bleibt AZV-Chef<br />

Mit überwältigender Mehrheit im Amt bestätigt - Verbandsräte verabschiedet<br />

Erding (brü) - Einen überwältigenden Vertrauensbeweis erhielt der Vorsitzende des<br />

<strong>Abwasserzweckverband</strong>es (AZV) <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong>, Herbert Knur gestern am frühen<br />

Abend. Mit 83 von 83 möglichen Stimmen wurde er für weitere sechs Jahre im Amt<br />

bestätigt. Als sein Stellvertreter wurde Erdings Bürgermeister Karl-Heinz Bauernfeind<br />

in Abwesenheit mit 73 Stimmen wiedergewählt.<br />

Für den Rechnungsprüfungsausschuss bestimmte die Versammlung erneut als<br />

Vorsitzenden Bürgermeister Arnold Schmidt und als Mitglieder wie bisher den<br />

kaufmännischen Geschäftsführer der Flughafen München GmbH (FMG) Walter Vill,<br />

sowie <strong>Moos</strong>innings Gemeindechef Rudolf Ways als Nachfolger von Pastettens<br />

Altbürgermeister Wilhelm Sandtner.<br />

Der scheidende Verbandsrat Johann Brunhierl, Neuchings Altbürgermeister, leitete<br />

die Wahl. Er bedankte sich bei Knur für die großartige Arbeit, die er seit<br />

29. April 1992 für den Verband geleistet habe. Wichtige Weichenstellung für die<br />

derzeit gute Situation des Verbandes sei es gewesen, einen Verbesserungsbeitrag<br />

zu erheben. Knur habe hier als treibende Kraft fungiert. "Es war nicht einfach, aber<br />

es hat sich gelohnt. Heute kann man sagen, dass es richtig war", so Brunhierl und<br />

überreichte Knur einen Löwen aus der Porzellanmanufaktur Nymphenburg, den die<br />

FMG gestiftet hat.


Knur einstimmig als<br />

AZV-Vorsitzender bestätigt<br />

Erding • Die Verbandsräte des <strong>Abwasserzweckverband</strong>es <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong> (AZV) haben sich gestern<br />

auf der Verbandsversammlung einstimmig wieder für Herbert Knur als Vorsitzenden des AZV<br />

entschieden. Knur hat alle 73 abgegebenen Stimmen erhalten. Bürgermeister Karl-Heinz<br />

Bauernfeind wurde mit 74 Stimmen zu seinem Stellvertreter gewählt. lo


<strong>Erdinger</strong> Anzeiger<br />

07.06.2002<br />

AZV: Steuermodell optimiert Arbeit<br />

Knur verzichtet auf höhere Entschädigung<br />

Erding (brü) — Auf eine Erhöhung seiner Entschädigung hat Herbert Knur, Vorsitzende des<br />

<strong>Abwasserzweckverband</strong>es (AZV) <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong>, verzichtet, weil er durch die Einführung eines neuen,<br />

modernen Steuerungsmodells, mit dessen Hilfe die innerbetrieblichen Abläufe optimiert werden<br />

können, entlastet wird.<br />

Die Verbandsversammlung stimmte den neuen Sätzen zu, die nach Umrechnung auf den Euro<br />

sogar auf 1710 Euro monatlich leicht abgerundet wurden. Lediglich die Fahrtkostenpauschale stieg<br />

von 102,26 auf 110 Euro.<br />

Knurs Stellvertreter Karl-Heinz Bauernfeind erhält eine monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe<br />

von 110 Euro und eine Fahrtkosten- und Reisepauschale in Höhe von 30 Euro. Die geborenen<br />

Verbandsräte (Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden) erhalten 15, die gewählten 30 Euro<br />

Auslagenersatz pro Sitzung.<br />

Auch eine neue Kostensatzung galt es nach der Euro-Umstellung zu erlassen. Darin wurden die<br />

Mahngebühren festgesetzt und geringfügig aufgerundet. Die übrigen Gebühren richten sich nach dem<br />

kommunalen Kostenverzeichnis. Falls eine vergleichbare Amtshandlung darin nicht enthalten ist,<br />

kann der AZV bis zu 25.000 Euro berechnen. Ein Betrag, der aus einer Mustersatzung des<br />

Innenministeriums von 1964 übernommen wurde. Laut Verwaltungsleiter Peter Maier ist es jedoch<br />

kaum vorstellbar, dass ein entsprechender Fall eintritt.


<strong>Erdinger</strong> SZ<br />

07.06.2002<br />

Neue Pauschalen<br />

Keine Erhöhung für Verbandsvorsitzenden Knur<br />

Erding • Neue Aufwandspauschalen haben die Verbandsräte bei der Verbandsversammlung des<br />

<strong>Abwasserzweckverband</strong>es <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong> (AZV) bei ihrer jüngsten Sitzung beschlossen. Die Pauschale<br />

für Verbandsräte, die aufgrund ihres Amtes im AZV sind, betrug ursprünglich 15,35 Euro. Jetzt<br />

wurde sie auf 15 Euro abgerundet, was einer Reduzierung um 2,2 Prozent entspricht.<br />

Die Entschädigungen für die von den Gemeinden benannten Verbandsmitglieder werden dagegen<br />

erhöht von 25,56 Euro auf 30 Euro. Die Entschädigung des Verbandsvorsitzenden beträgt derzeit<br />

1941,38 Euro. Da durch das neue Steuerungsmodell im AZV eine Entlastung des Vorsitzenden Herbert<br />

Knur erreicht werden konnte, wird auf eine Erhöhung seiner Aufwandsentschädigung verzichtet. Der<br />

Betrag wurde auf 1940 Euro abgerundet.<br />

Sein Stellvertreter, Bürgermeister Karl-Heinz Bauernfeind, erhält jetzt eine Entschädigung in Höhe<br />

von 110 Euro. Das bedeutet eine Erhöhung um 7,74 Euro. Die Fahrtkosten- und Reisepauschale erhöht<br />

sich um fünf Euro, nämlich von 25 Euro auf 30 Euro. Das entspricht einer Steigerung um insgesamt 10<br />

Prozent. Die jährliche Sonderzahlung von 100 Euro bleibt unverändert. lo


Dank an Verbandsräte<br />

<strong>Erdinger</strong> SZ<br />

07.06.2002<br />

AZV-Vorsitzender verabschiedet drei Bürgermeister<br />

Erding • Der wiedergewählte Verbandsvorsitzende des <strong>Abwasserzweckverband</strong>es <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong><br />

(AZV), Herbert Knur, zeigte sich mit der Arbeit des AZV in den vergangenen sechs Jahren sehr zufrieden.<br />

„Um erfolgreich arbeiten zu können, braucht man aber auch die richtige Mannschaft dazu“,<br />

sagte er auf der Verbandsversammlung am vergangenen Mittwoch im kleinen Saal der Stadthalle. Nach<br />

den Kommunalwahlen im März sind jetzt einige neue Verbandsräte in den AZV bestellt worden.<br />

Nachdem Knur mit überwältigender Mehrheit wieder zum Vorsitzenden gewählt worden ist, würdigte der<br />

scheidende Verbandsrat Johann Brunhierl die erfolgreiche Arbeit von Knur. Eine wichtige<br />

Weichenstellung für die derzeit gute Situation des Verbandes sei es gewesen, einen<br />

Verbesserungsbeitrag zu erheben. „Das haben wir Knur zu verdanken.“ Als Dank überreichte er ihm<br />

einen bayerischen Löwen aus der Nymphenburger Porzellanmanufaktur, den die FMG gestiftet hatte.<br />

Herbert Knur selbst verabschiedete einige Verbandsräte. Besonders bedankte er sich für die Unterstützung<br />

bei drei Bürgermeistern: Josef Kern aus Ottenhofen, Wilhelm Sandtner aus Pastetten und<br />

Johann Brunhierl aus Neuching. Am längsten arbeitete Josef Kern im AZV mit: Seit 1976 war er<br />

Verbandsmitglied. lo


Rohre mit Beton verstopft<br />

Kanalsanierung am <strong>Erdinger</strong> Bahnhof teurer als geplant<br />

Erding . (brü) Die Kanäle und Anschlussleitungen in der Kordonhaus-, Pferdeschwemm- und Färbergasse in Erding sind<br />

in einem desolaten Zustand. Dies hat eine Prüfung des <strong>Abwasserzweckverband</strong>es (AZV) <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong> ergeben. Fast alle<br />

Leitungen sind defekt, die Kanäle weisen Risse, Muffenversatz und nicht fachgerecht eingebaute Stutzen auf.<br />

Die Stadt Erding will die drei Straßen demnächst im Rahmen der Altstadtsanierung umgestalten. Aus diesem Grund hat<br />

der AZV in seiner gestrigen Ausschuss-Sitzung einstimmig beschlossen, diese Gelegenheit zu nutzen und die alten Leitungen<br />

durch wirtschaftlich und technisch sinnvolle zu ersetzen und dafür 205 300 Euro‘ auszugeben.<br />

Teurer als geplant war die Kanalisierung am <strong>Erdinger</strong> Bahnhof und in der Bachingerstraße. Zwar hatte man versucht, vor<br />

Baubeginn mit einer Kamera den Istzustand festzustellen, doch kam man teilweise nicht durch und konnte nicht wissen,<br />

dass ein Teil des Kanals ab der Haager Straße bis zur Einmündung Stadtanger mit Magerbeton verfüllt war. Auch bei den<br />

Grundstücks-Anschlussleitungen entstanden Mehrkosten, weil zum Zeitpunkt der Ausschreibung etliche vorhandene Leitungen<br />

nicht bekannt waren, obwohl Bestandspläne vorlagen. Mehr als 60 000 Euro mehr sind zu bezahlen.<br />

Auch in der Ulmenstraße schließt sich der AZV den Ausbauplänen der Stadt Erding an. Sie will die Straße im Sommer<br />

grundlegend sanieren. Die Firma, die den Zuschlag dafür bekommen hat, wurde nun vom AZV beauftragt, auch die<br />

Kanalarbeiten zum Preis von 91.000 Euro durchzuführen.


AZV baut neue Kontrollschächte<br />

Erding • Das Kanalsystem im Wohnbereich der Ulmenstraße ist marode. Das hat eine Untersuchung des<br />

<strong>Abwasserzweckverband</strong>es (AZV) ergeben. Durch die Vielzahl undichter Rohrverbindungen und der Tatsache, dass die Stadt<br />

in diesem Bereich einen Straßenausbau vorhat, rät der AZV dringend zu einem neuen Kanal. Mit dieser Maßnahme könne<br />

dann auch gleich die Errichtung von Kontrollschächten verwirklicht werden, meinte der Verbandsvorsitzende Herbert Knur<br />

auf der jüngsten Verbandsversammlung.<br />

Die Firma Hübl aus Velden hat für die Kanalsanierung den Zuschlag erhalten. Das Projekt in der Ulmenstraße kostet rund<br />

9l.O64Euro. lo


Kanalleitung wird nicht verlängert<br />

Eitting • Der Verbandsausschuss des Abwasserzweckverban des (AZV) lehnte den Antrag der Eheleute Elke<br />

und Ludwig Freud auf eine Ausweitung der Entwässerungsgebietsgrenze ab. Der AZV begründete seine<br />

Entscheidung damit, dass es in jeder Gemeinde Fälle gebe, wo die die Grundstücke im Außenbereich liegen<br />

würden. Familie Freud wollte, dass der AZV einen 145 Meter langen öffentlichen Kanal zu ihrem Grundstück<br />

hin verlegt. Der AZV räumte ein, dass ein Anschluss im Rahmen einer Sondervereinbarung jederzeit möglich<br />

sei. lo


Deutschland auf dem<br />

Irrweg?<br />

AZV vor Klärschlamm-Problem<br />

VON PETRA DERLETH<br />

Erding — Nicht an der <strong>Finanzierung</strong>, sondern an der technischen Umsetzung könnte das Vorhaben des<br />

<strong>Abwasserzweckverband</strong>es (AZV) <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong> scheitern, den Klärschlamm aus dem Verbandsklärwerk<br />

künftig zu vererden und somit einem drohendes Entsorgungsproblem zu entkommen. Doch schon während<br />

des Reinigungsprozesses machen die Schlacken immer mehr Kopfzerbrechen. Ein anerkannter Experte soll<br />

den Ursachen auf den Grund gehen.<br />

In der gesamten Verfahrenskette treten mittlerweile Probleme auf. Das liege vor allem daran, dass die Biologie<br />

im Belebungsbecken naturgemäß nicht stabil sei, erklärte der technische Leiter Michael Wrobel auf Anfrage der<br />

Heimatzeitung. Mit den Mikoorganismen verändere sich auch der Klärschlamm. Dieser flocke teilweise aus und<br />

setze sich nicht mehr schnell genug im Becken ab. Außerdem müsse dem Schlamm rascher das Wasser<br />

entzogen werden. Aus jeweils 20 möglichen Ursachen für die Veränderungen könne nur ein Fachmann die<br />

zutreffende herausfinden.<br />

Der Verbandsausschuss begrüßte in seiner gestrigen Sitzung den Vorschlag der Verwaltung, einen Experten<br />

hinzuzuziehen. Zunächst soll er die Daten der zurückliegenden drei Jahre, die Ausrüstung, den Prozess der<br />

Entwässerung sowie den Klärschlamm selbst untersuchen. Danach wird er tageweise nach Eitting kommen, um<br />

mit dem Betriebspersonal die Probleme zu erörtern. 30 000 Euro Kosten sind für diese beiden Schritte<br />

veranschlagt. Einen Auftrag für eine weitergehende Untersuchung behielt sich der Ausschuss vor.<br />

Eittings Bürgermeister Matthias Kammerbauer erhofft sich vorn Gutachten Alternativen zur<br />

Klärschlammentsorgung. Hier sucht der AZV nach einem „Notausgang“ aus der Einbahnstraße Verbrennung,<br />

die der Gesetzgeber ansteuere, wie es Wrobel formu lierte. Drei Millionen Euro hat der Verband für eine Vererdungsanlage<br />

bereit gestellt. Doch der untypischerweise anaerob stabilisierte Klärschlamm bereitet den<br />

Anlagebauern noch Probleme.<br />

Erdings Bürgermeister Karl-Heinz Bauernfeind befürchtet, dass der Verband für das Endprodukt, das immer<br />

noch als Klärschlamm deklariert würde, „nie Sympathien erwerben“ könnte. AZV-Chef Herbert Knur verwies<br />

jedoch auf südosteuropäische Länder, die „sehr dankbar wären für solche Produkte“. Ottenhofens<br />

Bürgermeister Ernst Egner merkte an: „Ob das politisch korrekt ist, wenn wir denen den Klärschlamm liefern, der<br />

bei uns nicht ausgebracht werden darf? In diesen Ländern werden dann Tomaten angebaut, die wir essen.“<br />

Knur ließ das Argument nicht gelten. Nur in Deutschland sei Klärschlamm ins Ge rede gekommen. Und wenn<br />

die Nachbarländer geschlossen der Meinung seien, Deutschland sei auf einem Irrweg, solle man zumindest darüber<br />

nachdenken, ob das nicht stimmen könnte.


Faultürme weisen tiefe Risse auf<br />

Erding/Eitting • Seit Mai wird einer der beiden Faultürme im Eittinger Verbandsklärwerk des<br />

<strong>Abwasserzweckverband</strong>es <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong> (AZV) aufwändig saniert. Im Inneren der beiden Türme waren in den<br />

vergangenen Monaten bei Überprüfungsarbeiten Risse entdeckt worden, sagte Michael Wrobel, der<br />

Technische Leiter der Anlage.<br />

Deshalb wurde einer der beiden bereits 17 Jahre alten Türme im Februar entleert, fügte der Technische Leiter<br />

beim AZV an.Im Inneren musste nach der Reinigung zunächst ein teures Gerüst aufgestellt werden, fügte Klaus<br />

Mich1er, Abwassermeister, an. Zudem wurden nach dem Ablassen des Schlammes auch Defekte an den Rohren<br />

entdeckt, die derzeit beseitigt werden.<br />

Die Arbeiten am ersten Turm sollen bereits im Oktober abgeschlossen sein. „Derzeit reicht die Kapazität des<br />

zweiten Turmes aus, aber im Winter brauchen wir für den anfallenden Schlamm wieder beide Türme“, sagte der<br />

Abwassermeister im Klärwerk. An den Ausbesserungsarbeiten wird mit Hochdruck gearbeitet. mitt


Dringende Sanierung im Eittinger Verbandsklärwerk<br />

Böse Überraschung: Risse ziehen sich<br />

durch die Faultürme<br />

Täglich entstehen in den beiden Türmen 1500 Kubikmeter Methangas:<br />

„Die Dinger könnten uns sonst um die Ohren fliegen“ von Philipp Schmitt<br />

Eitting • An den Faultürmen im Eittinger Verbandsklärwerk des <strong>Abwasserzweckverband</strong>es Er dinger <strong>Moos</strong><br />

(AZV) sind dringende Sanierungsarbeiten nötig. Die geschätzten Kosten für Gerüste und Sanierung<br />

belaufen sich auf über 200 000 Euro. Michael Wrobel informierte gestern zudem über Gespräche mit Norbert<br />

Dichtl zur Klärschlammproblematik.<br />

„Es ist höchste Zeit für die Sanierung der Türme“, sagte Wrobei. Der technische Leiter des AZV teilte mit,<br />

dass bei einer Routineinspektion im Frühjahr Risse an den Fassaden der beiden 18 Jahre alten Türme entdeckt<br />

wurden. „Da in den Türmen aus dem Schlamm täglich 1500 Kubikmeter Methangas entstehen, sollte kein Gas<br />

durch Risse entweichen, sonst könnten uns die Dinger um die Ohren fliegen“, sagte er.<br />

Da nicht beide Türme gleichzeitig außer Betrieb genommen werden konnten, wurde zunächst der flüssige<br />

Schlamm aus einem der Türme beseitigt. Dort wurde inzwischen im Inneren ein 26 Meter hohes Gerüst installiert,<br />

das 92750 Euro kostet. Die Arbeiten im ersten Faulturm sollen am Jahresende abgeschlossen sein. Der zweite<br />

Turm muss noch bis zum Frühjahr störungsfrei funktionieren, denn im Frühjahr werden wegen der hohen<br />

Schlammmengen beide Türme benötigt. „Hoffentlich hält der das durch“, sagte Wrobel. Bei der Inspektion<br />

waren nämlich nicht nur Risse in der Fassade entdeckt worden, sondern auch rissige Flansche an den Rohren in<br />

den Türmen. „Das war eine böse Überraschung, denn die Rohre hätten noch nicht in diesem Zustand sein<br />

dürfen“, sagte er.<br />

Wrobel fügte an, „dass wir vom AZV froh sind, wenn nächstes Jahr wieder beide Faultürme nach der<br />

Sanierung im besten Zustand im Einsatz sind“. Kopfzerbrechen. bereitet den AZV-Verantwortlichen derzeit aber<br />

die Entsorgung des Schlammes. Nach Skandalen wie BSE ist die Ausbringung von Klärschlamm auf Felder<br />

nämlich in die öffentliche Kritik geraten. Der Schlamm aus dem ersten Faulturm wurde zum Teil in einem<br />

Kohlekraftwerk verbrannt oder zur Rekuitivierung auf Deponien in den neuen Bundesländern verwendet, teilte<br />

Wrobel mit.<br />

„Die Klärschlammverordnung wurde in den vergangenen Jahren nicht geändert“, fügte er an. Allerdings<br />

haben Politiker nach dem BSE-Skandal die Ausbringung von Klärschlarnm zur Diskussion gestellt. Die Folgen<br />

dieses „Ablenkungsmanövers“ bereite dem AZV Kopfzerbrechen, sagte er.<br />

"Im Klärschlamm sind Schadstoffe, doch die sind auch in Schweinegülie, Rindermist oder Dünger“. Es sei<br />

deshalb nicht fair, nur den Klärschlamm zu verteufeln, aber etwa Antibiotikarückstände in Gülle und Mist auf<br />

den Feldern zu akzeptieren, sagte er. Um neue Wege zur Schlammentsorgung zu finden, arbeitet der AZV mit<br />

Professor Norbert Dichtl von der Universität Braunschweig zusammen. „Wir wollen Fragen zur Entwässerung<br />

des Schlammes vom Eittinger Klärwerk klären“, teilte Wrobel mit.


Modellprojekt angeboten<br />

Eigentümer müssen dem AZV-Kanalbau zustimmen<br />

Erding • Der <strong>Abwasserzweckverband</strong> <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong> (AZV) plant ein Sanierungsprojekt mit Modellcharakter für die<br />

Troppauer Straße. Falls sich die Grundstückseigentümer an den Kosten für einen neuen Abwasserkanal beteiligen, könnten<br />

dem AZV Gesamtkosten von einer Million Euro entstehen, sagte Herbert Knur.<br />

Derzeit verhandelt der AZV mit den Besitzern über den Bau eines Teilstückes des Abwasserkanals für die<br />

Hausnummern 50 bis 68. Dem AZV würde der Bau dieses Abschnittes 60 000 Euro kosten, sagte der Verbandsvorsitzende.<br />

„Die problematische Situation beider Entwässerung in der Parksiedlung beschäftigt den AZV seit der Gründung“. In der<br />

Vergangenheit wurden in den Reihenhäusern an der Troppauer Straße nach starken Regenfällen häufig Keller<br />

überschwemmt. Ein Grund: Die 7Hauptleitungen sind zu dünn. Der Austausch der Leitungen sei indes nicht Aufgabe des<br />

AZV, sondern<br />

der betroffenen Reihenhausbesitzer, sagte Knur. Allerdings ist der Zweckverband für die Anschlüsse an die<br />

Privatgrundstücke zuständig, die ebenfalls größer dimensioniert sein müssten, teilte er mit.<br />

Durch eine für den AZV etwa 20 000 Euro teure Erneuerung der Privatanschlüsse wäre das Problem aber nicht gelöst.<br />

Die bessere Lösung wäre deshalb der Bau eines leistungsfähigeren Kanals. Die kostspielige Variante könne aber nur<br />

realisiert werden, falls sich alle Besitzer in einer Häuserzeile an den Kosten beteiligen. „An diesem Punkt sind die Gespräche<br />

bisher ergebnislos abgebrochen worden“, sagte Knur.<br />

Der AZV würde auf eigene Kosten den neuen Hauptkanal im Gehweg bauen. Auf die Hauseigentümer der Troppauer<br />

Straße kämen Kosten von je 5000 Euro zu. Sie müssten für die Privatanschlüsse, den Umbau der Entwässerung im Haus<br />

und den Bau von Sickerschächten im Garten sorgen. mitt


Beinahe Schwarzarbeit<br />

vergeben<br />

SEB noch nicht in Handelsrolle: AZV musste<br />

Angebot ausschlagen VON PETRA DERLETH<br />

Erding- Den legalen Arbeitsmarkt hätte der Abwassertweckverband (AZV) <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong><br />

beinahe untergraben. Der Verband wollte drei dicke Aufträge an die Straßen- und<br />

Erschließungsbau SEB GmbH, den fruheren Straßen- und Wasserzweckverband vergeben.<br />

Die GmbH hatte sich an der Ausschreibung beteiligt und das günstigste Angebot abgegeben.<br />

Sie war allerdings noch nicht in die Handelsrolle eingetragen.<br />

Er habe sich einige Tricks überlegt, um dem Verband, in dem neben den Landkreisgemeinden auch der AZV Mitglied ist, den<br />

Auftrag „zuzuschanzen“, beteuerte Verbandschef Herbert Knurin der gestrigen Ausschusssitzung. Aber der Landesverband<br />

der Bauinnung habe klar darauf hingewiesen, dass eine Beauftragung der SEB Schwarzarbeit bedeuten würde. Dem AZV<br />

hätten Schadensersatzansprüche gedroht, wäre die SEB nicht nachträglich ausgeschlossen worden.<br />

Immerhin ging es um 78628 Euro. Für diesen Betrag hätte die SEB in die Baugebiete zur Alm in <strong>Moos</strong>inning und Hubertusstraße<br />

in Forstinning sowie ins Gewerbegebiet Altmühlhausen II in Hohenlinden die Abwasserkanäle gelegt. Auch ein<br />

nachträglicher Eintrag in die Handelsrolle hätte das Angebot der SEB nicht legitimiert. Mit einer dringlichen Anordnung vergab<br />

Knur den Auftrag an den zweitgünstigsten Bieter, die Firma Kellhuber aus Eggenfelden, für 84508 Euro. Der Zuschlag<br />

musste noch Ende August gegeben werden, sonst wäre eine neue Ausschreibung nötig geworden, was einen zu großen<br />

Zeitverlust bedeutet hätte.<br />

Nach Ansicht von Erdings Bürgermeister Karl-Heinz Bauernfeind hätte die Gründung der GmbH längst „über die Bühne“<br />

gehen können, wäre das Prozedere nicht so umständlich. Die Gremien sämtlicher Mitglieder — vor allem also die<br />

Gemeinderäte —müssen der Umwandlung zustimmen. Der AZV-Ausschuss unterstütze das Vorhaben einstimmig.<br />

Nach Meinung der Verwaltung muss die Verbandsversammlung den Beschluss nicht untermauern. Wie Geschäftsleiter<br />

Peter Maier in der Sitzung Knur informierte, teile die Rechtsaufsichtsbehörde diese Einschätzung, sie behalte sich eine<br />

Prüfung jedoch vor. Diese positive Aussage ist für Knur „ein Anlass, ein Glas Sekt zu trinken“, merkte er an. „Ist das<br />

Premiere?“, hakte Bauernfeind nach. Knur gab sich eindeutig zweideutig: „Dazu sag ich nichts, sonst bekomme ich Arger,<br />

weil ich mich unflätig über das Landratsamt geäußert hätte... Was ich nie tun würde.“


Weil die SEB GmbH noch nicht in die Handwerksrolle eingetragen war<br />

Zweitgünstigster Bieter erhält den<br />

Zuschlag<br />

AZV lässt Kanalarbeiten von Eggenfeldener Firma ausführen, andernfalls hätte<br />

eine Anzeige gedroht<br />

Von Philipp Schmitt<br />

<strong>Moos</strong>inning • Ein fehlender Eintrag in die Handwerksrolle kostet der Straßen- und Erschließungsbau SEB GmbH lukrative<br />

Aufträge im Wert von knapp 79 000 Euro. Bei der Auftragsvergabe für Kanalarbeiten des <strong>Abwasserzweckverband</strong>es<br />

<strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong> (AZV) in <strong>Moos</strong>inning war die neu gegründete GmbH des Straßen- und Wasserzweckverbandes der<br />

Eintragspflicht ins Register noch nicht nachgekommen.<br />

„Es gab deshalb Komplikationen bei der Vergabe an die neue GmbH des Zweckverbandes“, sagte Herbert Knur. Der<br />

Landesverband der Bayerischen Bauinnung hat den AZV im Juli darauf hingewiesen, dass die SEB nicht in die<br />

Handwerksrolle eingetragen ist, fügte der Vorsitzende bei der AZV-Ausschusssitzung an.<br />

Der <strong>Abwasserzweckverband</strong> musste deshalb den bereits an die SEB vergebenen Auftrag für Kanalbauarbeiten im<br />

<strong>Moos</strong>inninger Baugebiet „Zur Ahn“ aufheben. „Eine Beauftragung der SEB hätte den Tatbestand der Schwarzarbeit erfüflt“.<br />

Der <strong>Abwasserzweckverband</strong> hätte sonst mit einer Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das Schwarzarbeitsgesetz rechnen<br />

müssen, teilte Knur mit.<br />

Eine nachträgliche Eintragung der SEB in die Handwerksrolle hätte der GmbH die Aufträge in <strong>Moos</strong>inning, Hohenlinden<br />

und Forstinning auch nicht einbringen können, wie der Berglerner Bürgermeister erklärte.<br />

Um eine erneute Ausschreibung dieser Bauarbeiten zu vermeiden, stimmte der Verbandsausschuss des AZV am Dienstag<br />

einer dringlichen Anordnung Knurs zu. Der zweitgünstigste Bieter, eine Eggenfeldener Baufirma, erhielt für 84 508 Euro den<br />

Auftrag der SEB. „Der Eintrag in die Handwerksrolle ist inzwischen seit Anfang September erfolgt. Wir können jetzt an<br />

Ausschreibungen teilnehmen", sagte gestern Jakob Schwimmer auf Anfrage. Der Vorsitzende des Straßen- und<br />

Wasserzweckverbandes teilte mit, dass die Gründungsphase der GmbH noch nicht abgeschlossen ist. Sämtliche Gremien der<br />

Mitglieder des Straßen-und Wasserzweckverbandes müssen darüber abstimmen. Dies hatte die Rechtsaufsicht im<br />

Landratsamt gefordert.<br />

Seit Wochen steht das Thema deshalb bei Gemeinderatssitzungen im Landkreis auf der Tagesordnung. „Ich denke, dass im<br />

Oktober alle abgestimmt haben, und die Mehrheit die Gründung der GmbH befürwortet“, sagte er. „Das Prozedere ist<br />

umständlich, die SEB GmbH könnte längst gegründet“, fügte der <strong>Erdinger</strong> Bürgermeister Karl-Heinz Bauernfeind an.


Kanalsanierung: Kostet sie eine Million<br />

Euro?<br />

Parksiedlung: Anlieger müssen mit zahlen<br />

Erding (pde) — Eine Lawine losgetreten hat der Ausschuss des <strong>Abwasserzweckverband</strong>es (AZV) <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong> möglicherweise<br />

mit der Zustimmung zu einem modellhaften Sanierungsprojekt in der Troppauer Straße in Erding. Denn folgen die<br />

übrigen Grundstückseigentümer in der Parksiedlung, die immer wieder von überschwemmten Kellern betroffen sind, könnten<br />

auf den AZV Kosten in Höhe von rund einer Million Euro zukommen, warnte die Verwaltung bei der jüngsten Sitzung.<br />

Dennoch hat auch der AZV Interesse daran, die Abwasserentsorgung in der Parksiedlung neu zu ordnen. Die unzureichende<br />

Dimensionierung der Kanäle und die nach heutiger Satzung gar nicht mehr zulässige Einleitung von<br />

Dachflächenwasser in den Kanal — vom Bebauungsplan damals vorgegeben — machen dem Verband seit seiner Gründung<br />

Probleme. Die teilweise gemeinsam genutzten Fallrohre seien undicht, der Kanal zu klein dimensioniert, so dass er bei<br />

starken Niederschlägen das Abwasser nicht schnell genug wegbringen kann. Deshalb komme es immer wieder zu<br />

Überschwemmungen in den Kellern<br />

Da eine Änderung des Kanalsystems auch die Grundstückseigentümer finanziell belasten würde, konnte der AZV mit<br />

ihnen bisher keine Einigung erzielen. Eine Lösung bahnt sich jetzt jedoch in der Häuserzeile 50 bis 68 in der Troppauer<br />

Straße an. Der Ausschuss ermächtigte Verbandschef Herbert Knur, eine Vereinbarung zu unterzeichnen. Darin heißt es: Der<br />

AZV baut und finanziert im Wohnweg den Kanal einschließlich der Grundstücksanschlüsse im öffentlichen Bereich und<br />

errichtet auf Kosten der Betroffenen die Grundstücksanschlüsse und Kontrollschächte im privaten Bereich. Die<br />

Grundstückseigentümer errichten ferner in ihren Gärten Versickerungsschächte, um die Dachflächenwasser von der<br />

Westhälfte der Häuser selbst ableiten zu können. Ferner tragen sie die Kosten für die notwendigen Umbauten ihrer<br />

Hausentwässerung.<br />

Der Verband rechnet mit rund 60 000 Euro Kosten allein für diese Maßnahme. Mit den Arbeiten soll begonnen werden,<br />

wenn alle Anlieger unterschrieben haben.


Der Kompromiss ist nicht ideal<br />

Probleme mit Kanalanschluss in der Oberdinger <strong>Moos</strong>straße<br />

Erding (pde) — Eine Altlast, die Oberdings Bürgermeister Helmut Lackner schon von seinem Amtsvorgänger übernommen<br />

hatte, wird nun auch für den <strong>Abwasserzweckverband</strong> (AZV) <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong> zum Problem. Am Montag wird Lackner mit<br />

zwei Grundstückseigentümern an der <strong>Moos</strong>straße zum Notar gehen, um eine Erschließungsstraße für ein Grundstück zu<br />

sichern. Dessen Eigentümer hat auf einem Teil der unbebauten Fläche nach einer alten Qrtsabrundungssatzung Baurecht, die<br />

Parzelle lässt sich jedoch nur über die Flächen Dritter erschließen. Dies scheiterte bisher an den betroffenen Nachbarn.<br />

Teilweise haben sie nun eingelenkt. Doch der Kompromiss ist eine so denkbar ungünstige und teure Erschließungsstraße,<br />

dass es den Ausschussmitgliedern des AZV in ihrer jüngsten Sitzung fraglich erschien, ob das Baurecht je genutzt werden<br />

wird. Auf die geplante Erschließungsstraße, in der der AZV auch den Kanal verlegen würde, beruft sich nun ein weiterer<br />

Anlieger, dessen Haus noch nicht an den Kanal angeschlossen ist. Er will, um Kosten zu sparen, auf den Bau des Weges<br />

warten, statt an den weiter entfernten Hauptsammler anzuschließen. „Die Frage ist: legen wir den Kanal in die Straße rein,<br />

und wenn ja, wer zahlt‘s?“, meinte AZV-Chef Herbert Knur. In jedem Fall müsse der Verband den dritten Anlieger<br />

irgendwann ‚"dazu zwingen, seiner Anschlussverpflichtung nachzukommen“.<br />

Um sich alle Optionen offen zu lassen, wird auf Vorschlag Lackners bei der Sanierung der <strong>Moos</strong>straße ein Stichkanal<br />

gelegt. Die Erschließungsstraße selbst soll erst im Frühjahr gebaut werden. Bis dahin bleibe noch Zeit, dass die Anlieger die<br />

<strong>Finanzierung</strong> eines Kanals unter sich regeln.


Neuer Kanal für Bücherei Der alte Anschluss ist marode<br />

und störanfällig<br />

Erding Vor dem geplanten Öffnungstermin der neu gebauten <strong>Erdinger</strong> Stadtbücherei im Oktober laufen die<br />

Kanalbauarbeiten noch auf Hochtouren. Erst vor ein paar Tagen stellte sich nach einer TV-Inspektion des bestehenden Kanals<br />

heraus, dass die Bücherei nicht wie geplant angeschlossen werden kann. Deshalb musste der AZV den Straßen- und<br />

Wasserzweckverband Dorfen mit der Erweiterung des Kanalnetzes „Am Rätschenbach“ beauftragen.<br />

„Die Arbeiten müssen wegen des geplanten Öffnungstermins sehr kurzfristig abgeschlossen werden“, sagte Herbert Knur<br />

vom <strong>Abwasserzweckverband</strong> <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong> (AZV). Der AZV-Vorsitzende teilte bei der jüngsten Ausschusssitzung mit,<br />

dass er den Straßen- und Wasserzweckverband mit den 19 529 Euro teuren Kanalbauarbeiten beauftragte.<br />

Eine TV-Inspektion des ursprünglich geplanten Kanalanschlusses der Stadtbücherei hatte zuvor ergeben, dass sich der<br />

Anschluss in einem schlechtem Zustand befindet. Zudem lag der Anschluss zu hoch, sagte Knur. Da aber direkt neben<br />

diesem Anschluss weitere Leitungen verlegt wurden, war dort der Neubau eines Kanalanschlusses für die Bücherei nicht<br />

möglich. Auch Überlegungen des AZV, den Anschluss in Richtung „ Mühlgraben“ zu verlegen wurden verworfen, sagte der<br />

Berglerner Bürgermeister.<br />

• Damit die <strong>Erdinger</strong> Stadtbücherei bei der Eröffnung im Oktober ordentlich entwässert werden kann, wird derzeit eine<br />

neue Kanalhaltung erstellt. „Daran können dann alle Grundstücksanschlüsse einschließlich der Straßenentwässerung<br />

angebunden werden“, teilte Knur mit. mitt


Klärschlamm nicht richtig durchmischt<br />

Zweckverband beschließt Umbau der Faulbehälter<br />

Eitting • Der Verbandsausschuss des <strong>Abwasserzweckverband</strong>es <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong> (AZV) baut demnächst die<br />

Faulraummischer in den Faulbehältern des Eittinger Verbandsklärwerkes um. Bei der jüngsten Sitzung des Verbandsausschusses<br />

wurden die Aufträge für den Umbau für insgesamt 24 824 Euro vergeben. „Die Umbauarbeiten werden für jeden<br />

der beiden Faulbehälter gesondert erledigt“, teilte der Vorsitzende Herbert Knur mit. „Die AZV-Mitarbeiter führen einen<br />

Teil der Arbeiten selber aus, um Kosten zu sparen.“ Zunächst wird in diesem Jahr der erste Faulbehälter umgebaut, die Arbeiten<br />

am zweiten sollen im kommenden Jahr folgen.<br />

„Derzeit wird der Klärschlamm nicht hundertprozentig durchmischt, deshalb haben wir Unterschiede bei der Qualität“,<br />

sagte Michael Wrobel vom AZV. Im Zuge der Sanierungsarbeiten am ersten Faulraumbehälter habe sich vor einigen Wochen<br />

heraus gestellt, dass die Wirkungsweise des Faulraummischers nicht dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Derzeit<br />

würden nur 70 Prozent des Klärschlamms im Behälter durchmischt. Ein beratender Sachverständiger von der Universität<br />

habe deshalb kürzlich den Umbau des Mischers vorgeschlagen: „Dadurch kann künftig die nahezu vollständige<br />

Durchmischung des Klärschlamms und eventuell eine bessere Gasausbeute erzielt werden“, sagte Wrobel. mitt


Zweckverband vergibt Auftrag<br />

Oberding • Der Abwasser-zweckverband <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong> (AZV) hat an den Straßen- und Wasserzweckverband einen Auftrag<br />

in Höhe von 28 737 Euro für Grundstücksanschlüsse und eine Zufahrtsstraße zur <strong>Moos</strong>straße vergeben. „Die<br />

Gemeinde Oberding hatte dem AZV mit geteilt, dass die <strong>Moos</strong>straße neu geteert werden soll“, sagte Herbert Knur.<br />

Der AZV wurde gebeten, zwei Grundstücksanschlüsse für eine künftige Bebauung und einen weiteren<br />

Grundstücksanschluss für eine öffentlich gewidmete Erschließungsstraße zu beauftragen, teilte der Vorsitzende bei der<br />

jüngsten Ausschusssitzung mit. Der Straßen- und Wasserzweckverband wurde darauf hin beauftragt, eine Kostenschätzung<br />

für die Maßnahmen zu erstellen. Knur fügte an, dass der Auftrag für die Erschließungsstraße nur erteilt wird, sofern die<br />

Gemeinde Oberding die Kosten der Kanalverlegung übernimmt. Der AZV werde der Gemeinde den Betrag aber erstatten,<br />

sobald neben einem Anwesen noch weitere Grundstücke angeschlossen werden, sagte der Berglerner Bürgermeister.<br />

mitt


AZV vergibt Kanalarbeiten<br />

Erding • Der <strong>Abwasserzweckverband</strong> <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong> (AZV) hat für 27 816 Euro<br />

den Auftrag für Kanalreinigungsarbeiten, TV-Befahrungen und Dichtheitsprüfungen<br />

der Kanäle für Maßnahmen in Erding, <strong>Moos</strong>inning, Qberding, Forstinning und<br />

Hohenlinden vergeben. „Die Leistungen für die Kanalspülung, TV-Befahrung und<br />

Dichtheitsprüfungen werden nicht mehr direkt mit den übrigen Bauleistungen<br />

ausgeschrieben‘, sagte dazu Herbert Knur bei der jüngsten Ausschusssitzung. „Für<br />

die geplanten Maßnahmen sind im Haushalt 2002 Mittel eingeplant, die <strong>Finanzierung</strong><br />

ist deshalb <strong>gesichert</strong>“, so der Vorsitzende. mitt


Privatisierung<br />

beim Wasser unerwünscht<br />

München (mm/lby) - Der bayerische Städtetag Kommunen und Umweltschützer sprachen sich im Landtag gegen<br />

den Einstieg privater Unternehmen in die Abwasserbeseitigung aus. Nachdem der Bund per<br />

Gesetzesänderung den Ländern die Privatisierung ihrer Abwasseranlagen freigestellt hatte, hoben Mitglieder<br />

des Städtetags hervor, dass man ein deutliches Nein der Landes- und Bundespolitik zur Liberalisierung und<br />

Privatisierung beim Wasser und Abwasser für einen wichtigen Prüfstein zur Erhaltung der kommunalen<br />

Selbstverwaltung halte. Gefordert wurde im Landtag ein Schulterschluss aller politisch Verantwortlichen in<br />

Bayern und Deutschland gegen weitere Liberalisierungsschritte. Dies sei umso wichtiger, da die Europäische<br />

Kommission in wenigen Wochen mit einem Gutachten zur Anwendung von Wettbewerbsregeln im Wassersektor<br />

eine neue Runde in der Liberalisierungsdiskussion einleiten wolle.


SPD-Antrag scheitert im Bayerischen Landtag<br />

Ungleichgewicht bei Ballungsraumzulage<br />

bleibt<br />

Einige Kommunen im Landkreis zählen zum Stadt-Umland-Bereich, andere aber<br />

werden gänzlich ausgegrenzt<br />

Landkreis: Es bleibt dabei: Beamten und Angestellten des öffentlichen Dienstes, die in Eitting, Erding, Finsing,<br />

<strong>Moos</strong>inning, Neuching, Oberding, Ottenhofen oder Wörth arbeiten, werden keine Ballungsraumzulage mehr<br />

bekommen. Ein Antrag mehrerer SPD-Landtagsabgeordneter, diese Kommunen wieder dem Stadt-Umland-Bereich<br />

zuzurechnen, wurde am Donnerstag von der CSU-Mehrheit abgelehnt.<br />

Mietpreise aber auch Lebenshaltungskosten sind mittlerweile in der Stadt München und im Umland nahezu identisch.<br />

Aus diesem Grund sieht es der Munchner SPD-Politiker und Hauptantragsteller Manfred Wörner als erforderlich an, für<br />

die Ermittlung, in welchen Raum eine Ballungsraumzulage angemessen ist, einen „Zirkel zu nehmen und einen Kreis mit einem<br />

Radius von 40 Kilometer um München herum zu ziehen“ Seiner Meinung nach sollte in „allen Kommunen im 5-Bahn-<br />

Bereich“ und sogar noch um einige Kilometer hinaus die Zulage gezahlt werden — „das wäre ehrlich und fair‘.<br />

Auch Rudolf Heuer (CSU), Bezirksvorsitzender des Gemeindeund Bürgermeister der Stadt Grafing, erachtet die anhaltende<br />

ablehnende Haltung der Staatsregierung in dieser Frage als ‚.außerordentlich bedauerlich“ Als „nicht nachvollziehbar“<br />

bezeichnet es Heuer, dass Parameter wie die Zuwachsrate oder die Auspendlerdichte für die Entscheidung herangezogen<br />

wurden und nicht die Frage, in welchen Regionen das Leben teuer sei. „Wir hatten gute und qualifizierte Gründe<br />

“, erklärte der Bezirksvorsitzende des Gemeindetags, aber man habe sich „über unsere Argumente hinweggesetzt“.<br />

Die Ballungsraumzulage in Höhe von etwa 75 Euro ist im Grundsatz als Ausgleich für jene Mehrkosten gedacht, die<br />

Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes in Ballungsgebieten wie München und in Teilen des Umlandes zu zahlen<br />

haben. Höhere Mietkosten etwa, aber Wohnen ist in Grafing oder Ebersberg genauso teuer wie in Poing oder Markt<br />

Schwaben. Allerdings wird in den beiden Gemeinden im Landkreis-Norden die Ballungszulage gezahlt, in Grafing und<br />

Ebersberg nicht. Für Heuer ein Ungleichgewicht, weswegen er nun befürchtet, in Zukunft nicht mehr so einfach<br />

qualifiziertes Personal für das Rathaus zu finden. Weniger dramatisch sieht Ernst Egner, Bürgermeister der Gemeinde<br />

Qttenhofen die nun gefallene Entscheidung: „Natürlich ist es immer gut, wenn man als Arbeitnehmer zusätzlich ein<br />

bisschen Geld bekommt.“<br />

Ende des Jahres wird im Landtag abschließend über den Fortschreibung des Landesentwicklungsplans diskutiert. Hier geht<br />

es auch um den zukünftigen Zuschnitt des Stadt-Umland-Bereichs. SPD-Mann Wörner will dann noch einmal das Thema<br />

hochziehen. Mit einem Umdenken rechnet Heiler dabei nicht: „Das scheitert an fiskalischen Gründen.“ bre/moo


Abwasser trotz Klärung in Ausfallgruben zu stark belastet<br />

Kleinkläranlagen sollen wirkungsvoller<br />

arbeiten<br />

Umweltministerium fordert biologische Nachrüstung / Landratsamt<br />

ermittelt Betroffene 1 Kosten noch unklar<br />

Von Christian Wanninger<br />

Landkreis: Das Landratsamt Erding ermittelt zur Zeit, wie viele Grundeigentümer ihr Abwasser nicht über eine<br />

zentrale Abwasserentsorgung, sondern über eine Kleinkläranlage entsorgen. Einer neuen Vorschrift zufolge<br />

müssen diese Ausfallgruben nachgerüstet oder die Grundstücke binnen fünf Jahren an eine gemeindliche<br />

Kläranlage angeschlossen werden.<br />

Christina Centner, Pressesprecherin des Landratsamtes, schätzte die Zahl der Kleinkläranlagen im Landkreis auf etwa<br />

3000. Die exakte Zahl und die Adressen der betroffenen Bürger ermittle ihre Behörde zur Zeit mit Hilfe der Gemeinden.<br />

Welche Anlagen dann tatsächlich nachgerüstet werden müssten, stehe noch nicht fest, so Centner, da viele unterschiedlieh<br />

lange im Betrieb seien und die neueren wirkungsvoller arbeiteten. „Da muss wirklich im Einzelfall entschieden werden.“ Zu<br />

diesem Zweck würden in einem zweiten Schritt Fragebögen an die Betroffenen versandt.<br />

Die biologische Nachrüstung ist Inhalt einer Bekanntmachung des Bayerischen Umweltministeriums vom 4. Februar, erklärte<br />

Johannes Sehmuker, der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Freising. Der Freistaat setze damit Bestimmungen der<br />

Europäischen Union um. Ziel sei, die Leistung der Kleinkläranlagen der Reinigungskraft gemeindlieher Kläranlagen<br />

anzupassen. Denn obwohl nur etwa fünf Prozent des Abwassers in Bayern über Kleinkläranlagen entsorgt würden,<br />

„belasten diese fünf Prozent die Umwelt genauso wie die restlichen 95“.<br />

Bisher beruhten die privaten Kleinkläranlagen in der Regel auf einem Mehrkammernsystem, erläuterte der Behördenchef.<br />

Dort würden sich zwar feste Bestandteile absetzen, nicht aber enthaltene Bakterien. Dennoch versickere das Abwasser<br />

anschließend oder fließe in einen Bach oder Fluss.<br />

Schmuker zufolge existieren grundsätzlich drei Möglichkeiten, um die Anlagen nachzurüsten. Eine sei, ein so genanntes<br />

Fertigteil“~ anzuschließen. „Das besteht aus verschiedenen Schächten, in denen sich im Lauf der Zeit pflanzlicher Bewuchs<br />

bildet.“ Als weitere Varianten nannte der Amtsleiter einen Abwasserteich — „das ist dann im Endeffekt nichts anderes als<br />

ein Klärteich in Mein“ —oder ein Pflanzenbeet. Durch die Pflanzen werde ein biologischer Abbauprozess in Gang gesetzt<br />

und Bakterien aus dem Abwasser gefiltert.<br />

Welche Kosten diese Nachrüstung nach sich ziehe, lasse sich nicht konkret beziffern, so Schmuker. Er schätze „die Größenordnung<br />

auf mehrere tausend Euro“. Das „hängt einerseits natürlich von der Variante ab und andererseits von der Größe<br />

der Anlage“. Der Behördenchef zeigte sich aber überzeugt, dass die Kosten für eine Nachrüstung mit denen eines Anschlusses<br />

an einen zentralen Kanal „vergleichbar“ seien.


Gruben mit Sandfilter<br />

Kleinkläranlagen rechnen sich oft nicht<br />

<strong>Moos</strong>en • In <strong>Moos</strong>en sieht man der Ertüchtigung der Kleinkläranlagen mit Skepsis entgegen. Gemeinderat Karl Liebl<br />

wartete kürzlich mit nackten Zahlen auf: Er schätze, dass jemand, der eine solche Kleinkläranlage neu bauen müsse, mit<br />

Kosten bis zu 7500 Euro rechnen müsse.<br />

„Das wird eine gewaltige Sache“ sagte Liebl. Vor allem diejenigen, die bisher eine Zweikammergrube haben, müssten tief<br />

in die Tasche greifen. In der Umgebung von <strong>Moos</strong>en gibt es einige Ortschaften, die nicht an die gemeindliche Kläranlage<br />

angeschlossen sind und auch keine Aussicht darauf haben. Die Gemeinde Taufkirchen schließe keine Ortschaften mit weniger<br />

als 50 Einwohnern an, „weil sich das nicht rechnet“, erklärte Liebl. Ulrich Huber schlug vor, etwa die Ortschaft Straß<br />

doch anzuschließen, und dafür höhere Anschlussgebühren zu verlangen.<br />

Auf die Frage von Huber, wie oft der Sandfilter künftig ausgetauscht werden müsse, erwiderte Karl Liebl, dass der<br />

Reinigungsgrad alle ein bis zwei Jahre von einem Gutachter überprüft wird. Reicht der Säuberungsgrad nicht mehr aus,<br />

müsse der Filter ausgetauscht werden. Dadurch ergäben sich auch viele Folgekosten. jel


Privatisierung der Abwasserentsorgung soll möglich werden<br />

Erhöhung der Gebühren nicht<br />

ausgeschlossen<br />

Plan der bayerischen Regierung stößt beim AZV-Vorsitzenden Herbert<br />

Knur dennoch auf Zustimmung<br />

Von Brigitte Lorenz<br />

Landkreis: Die bayerische Regierung will die Privatisierung der kommunalen Abwasserbeseitigung ermöglichen.<br />

Sollte dieser Plan Wirklichkeit werden, rollt auf die Bürger eventuell eine Kostenlawine zu. Dennoch<br />

befürwortet Herbert Knur, Vorsitzender des <strong>Abwasserzweckverband</strong>es Erding Nord (AZV), diese Idee.<br />

Er stehe jeglichen Privatisierungsüberlegungen positiv gegenüber, sagte Knur, allerdings nur, „wenn die Rahmenbedingungen<br />

stimmen“. Wie Knur einräumt, hat der AZV bereits mit privaten Interessenten verhandelt. „Ich habe schon immer<br />

gesagt, dass sicher gestellt sein muss, dass die Entsorgungssicherheit in gleicher Weise gewährleistet sein muss wie beim<br />

AZV“, sagt Knur, „qualitativ und quantitativ“. Ein wichtiger Punkt sei dabei die Höhe der Gebühren. „Sie dürfen in<br />

privater Hand nicht anders sein, als sie es jetzt bei uns sind.<br />

Derzeit ist das Abwasser noch nicht mit 16 Prozent Mehrwertsteuer belegt. Doch Knur bezweifelt, dass das immer so<br />

bleiben wird, auch wenn die Abwasseranlagen weiterhin in öffentlicher Trägerschaft bleiben. „Es wird doch künftig<br />

niemand mehr einsehen, dass man für die Trinkwasserversorgung 16 Prozent Mehrwertsteuer bezahlen muss und für die<br />

Abwasserentsorgung keine“, sagte der AZVVorsitzende, der auch Berglerner Bürgermeister ist. Die Gefahr, dass Abwasser<br />

mit einer Mehrwertsteuer versehen wird, sei angesichts der Politik der jetzigen Bundesregierung „keineswegs gebannt“,<br />

glaubt Knur.<br />

Der Taufkirchener Bürgermeister Franz Hofstetter lehnt eine private Ubernahme der Abwasseranlagen „kategorisch“<br />

ab. Er begründet seine Haltung damit, dass bei einem gemeind lich geführten Betrieb keine Mehrwertsteuer anfalle. „Bei einem<br />

privaten Unternehmen ändert sich das schlagartig.“ Laut Hofstetter werden aber auch jetzt schon Teile des Betriebes<br />

privat vergeben, wie etwas die Überwachung der Anlage. Doch der Gesamtbetrieb liegt immer noch in der Hand der<br />

Kommune. „Das soll künftig so bleiben, und eine Liberalisierung gibt es auch nicht“, sagt Hof stetter.<br />

Andreas Hartl, Geschäftsleiter der Stadt Dorfen, gibt dagegen zu: „Wir haben einige Gespräche geführt.“ Doch man sei<br />

bei der Stadt Dorfen zu dem Schluss gekommen, dass es für die Bürger kostengünstiger sei, die Abwasseranlage in gemeindlicher<br />

Eigenregie zu führen.


Knur: „Perspektiven sind nicht<br />

unerfreulich“<br />

<strong>Abwasserzweckverband</strong> <strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong> saniert Anlagen, statt Gebühren zu<br />

senken<br />

Erding (pde) — Geschulte Nasen sind bekanntlich die Mitarbeiter des <strong>Abwasserzweckverband</strong>es (AZV)<br />

<strong>Erdinger</strong> <strong>Moos</strong>, und so haben sie auch für Entscheidungen mit finanzieller Tragweite einen guten<br />

Riecher, wie es sinngemäß der Vorsitzende Herbert Knur bei der gestrigen Verbandsausschusssitzung<br />

formulierte. Weitere Tilgungen und Umschuldungen bei Verzicht auf neue<br />

Kreditaufnahmen und auf Jahre hinaus stabilen Gebühren kennzeichnen den Haushaltsentwurf für<br />

2003 und den Vier-Jahres-Finanzplan. „Die Perspektiven sind nicht unerfreulich“, kommentierte Knur<br />

das Zahlenwerk, das der Ausschuss einstimmig der Verbandsversammlung zur Genehmigung<br />

empfahl.<br />

Laut Stellenplan fallen im kommenden Jähr zwei der 33 Angestellten-Positionen weg, es bleibt bei<br />

drei Beamten, 38 Arbeitern und zwei Azubis. Der AZV bleibt mit einer angenommenen<br />

Lohnsteigerung von durchschnittlich 1,7 Prozent pro Jahr bis einschließlich 2006 „an der untersten<br />

Kante“, gab Knur zu. Der Berechnung nach nehmen die Personalausgaben von heuer 2,926 auf<br />

3,172 Millionen Euro im Jahr 2006 zu. Insgesamt rechnet der Verband mit 13,685 Millionen Euro<br />

laufende Einnahmen und Ausgaben. Davon werden 1,561 Million Euro aus den Einleitgebühren und<br />

einer Entnahme aus der Gebührenausgleichsrücklage gedeckt. Verschiedene geplante Wohn- und<br />

Gewerbe-gebiete, die im kommenden Jahr erschlossen werden sollen, werden dem Plan nach 5,370<br />

Millionen Euro an Beiträgen einbringen.<br />

Statt die Gebühren kurzfristig zu senken, will der Verband kontinuierlich das Kanalnetz und die<br />

Sonderbauwerke sanieren. 1,2 Millionen Euro sind allein für das kommende Jahr veranschlagt, wobei<br />

schon das Klärwerk und seine technischen Anlagen 877 500 Euro verschlingen. „Wenn man zu lange<br />

schludert, werden ganz andere Beträge fällig“, betonte Knur. Wenn man jetzt die Gebühren senke<br />

und nichts unternehme, „müssen wir den Gebührenzahler später erschrecken.“<br />

Immer weiter gegen Null gehen staatlichen Zuwendungen. Damit bestätige sich nachträglich, dass<br />

es richtig gewesen sei, die Ortskanäle zu bauen, ohne einen Zuwendungsbescheid abzuwarten.<br />

Wenn. der AZV jetzt investieren müsste, „sähen die Gebühren ganz anders aus. Sie wären ganz<br />

bestimmt nicht niedriger“, stellte Knut fest.<br />

Mit gut 18,8 Millionen Euro steht der AZV in der Kreide, im kommenden Jahr soll der<br />

Schuldenberg auf knapp 17,3, bis 2006 auf unter 14,1 Millionen Euro abgetragen werden. Das<br />

Anlageverniögeri steigt in der selben Zeit von 27,133 auf 28,764 Millionen Euro.

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