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Naturfreund 3 | 2017

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TESSIN | NATUR ERLEBEN<br />

gewesen. Teilweise sind die neuen Triebe in die<br />

Länge geschossen, teilweise sind sie ganz kurz<br />

gewesen. Mit der anhaltenden Trockenheit,<br />

dem Nordwind und bei niedrigen nächtlichen<br />

Temperaturen ist es möglich gewesen, mit dem<br />

Einsatz von Fungiziden zuzuwarten. Die neuen<br />

Stecklinge haben erste Knospen und Blättchen<br />

gezeigt und mussten wie auch die Gärten weiter<br />

gegossen werden.<br />

Mitte April sind wieder Rehe aufgetaucht. Sie<br />

haben unser Apfelbäumchen maltraitiert und<br />

alle erreichbaren jungen Zweige abgefressen.<br />

An den Reben haben sie kaum Schäden verursacht.<br />

Gut sichtbar ist jetzt aber gewesen, was<br />

die Raupen der Nachtfalter angerichtet haben.<br />

Sie ernähren sich gerne von den Knospen der<br />

Reben, aus denen dann keine Triebe mehr<br />

wachsen. Ende April hat es endlich lange und<br />

ausgiebig geregnet, wobei es für die Wasseraufnahme<br />

des ausgetrockneten Bodens gut<br />

gewesen ist, dass der Regen sanft angefangen<br />

hat. Wir haben entlang der Reihen Mineralien<br />

gestreut und endlich Zeit für die Reparatur des<br />

Zaunes gefunden.<br />

Im Mai…<br />

Anfangs Mai ist es wieder heiss und trocken<br />

gewesen und der Merlot ist weiter ganz unterschiedlich<br />

und teilweise schlecht gewachsen.<br />

Gut hat uns die Erfahrung gesagt, dass sich das<br />

Wachstum im Verlauf des Monats ausgleichen<br />

wird. Agrometeo hat berichtet, dass gemäss der<br />

für uns massgebenden Messstation von Verscio,<br />

die Infektion mit falschem Mehltau erfolgt ist,<br />

und dass nach dem Regen die entsprechende<br />

erste Behandlung bei einer Infektionsrate gegen<br />

80% erfolgen sollte. Für den Mehltau ist die<br />

Situation weniger dramatisch gewesen. Behandelt<br />

haben wir in den ersten Maitagen mit<br />

einem Produktegemisch gegen beide Pilze. Was<br />

bezweckt der regelmässige Einsatz von wechselnden<br />

Fungiziden zur Vermeidung von Resistenzbildungen?<br />

Es geht darum, das „Ausblühen“<br />

der Pilze und die Sporenbildung mit der<br />

Ausbreitung der Infektion zu unterbinden. Ein<br />

gewisser Spielraum ergibt sich aus dem Wetterverlauf.<br />

Nach der ersten Infektion bleibt die<br />

Behandlung mit Fungiziden bis Mitte August<br />

eine anspruchsvolle Aufgabe, die korrekt und<br />

mit möglichst geringen Mengen an Fungiziden<br />

durchgeführt werden soll.<br />

Im Mai sind die Tomaten- und Gemüsesetzlinge<br />

eingepflanzt worden und gegen Mitte Mai<br />

hat bei anhaltender Trockenheit erneut gemäht<br />

werden müssen. Wie erwartet ist das Wachstum<br />

des Merlot ausgeglichener geworden und<br />

überall sind die Trauben sichtbar geworden.<br />

Damit hat die Phase des häufigen Gehens durch<br />

den Rebberg angefangen. Aus bisher schlafenden<br />

Knospen am Stamm des Stockes sind wilde<br />

Triebe gewachsen, die entfernt werden müssen.<br />

Die Rebe hat sich selbst überlassen ein schnelles<br />

Wachstum, bei dem die Zweige wild durcheinander<br />

wuchern. Die wachsenden Zweige<br />

haben deshalb fortlaufend geordnet und auf<br />

drei Höhen zwischen den stützenden Drähten<br />

eingefädelt werden müssen. Mit C-förmigen<br />

Gern gesehene Gäste<br />

und Farbtupfer im<br />

Rebberg: links eine<br />

aufblühende Kamelie,<br />

in der Mitte eine<br />

gelbe Lilie und die<br />

blaue Iris.<br />

3 | <strong>2017</strong><br />

<strong>Naturfreund</strong> 17

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