GRÜNWEISS - das Magazin der SC DHfK Handballer - Saison 2017/18

SC DhfK handball für leipzig GAst
Rhein-Neckar Löwen: Ein Unglaubliches Pensum
Eigentlich sollte in dieser Saison ja
durch den neuen Fernsehvertrag
alles anders werden. Geregelte
Anwurfzeiten, auf die sich die Fans
und Clubs dann verlassen können,
inbegriffen. Soweit die
Theorie. Jennifer Kettemann,
Geschäftsführerin
der Rhein-Neckar Löwen,
hatte allerdings schon
früh den mahnenden Finger
gehoben. Betrachtet
man den Spielplan des
Deutschen Meisters, muss man
ihr ganz klar Recht geben. Denn
für die Löwen beschert dieser in
diesen Monaten die wohl härtesten
Wochen in der Vereinsgeschichte.
Vier Spiele in einer Woche waren
es Anfang Oktober, danach ging es
Schlag auf Schlag weiter in der DKB
Handball-Bundesliga und der Champions
League, gegen Zagreb musste
man gar abends um 21 Uhr spielen,
da Sky Bundesliga nicht parallel
zum internationalen Wettbewerb
live zeigen wollte. Mit der Partie in
Wetzlar begann eine Serie von neun
(!) Auswärtsspielen in Folge, die
erst am 26. November endet. Und
nach dem Spiel heute in der ARENA
müssen die Löwen schon morgen
Abend in Barcelona
antreten. Die Probleme
mit den Hallenbelegungen
kennen auch
andere Teams, auch
der SC DHfK hat so vier
Heimspiele hintereinander.
Es ehrt den Meister der letzten
beiden Spielzeiten, dass er bei
aller - berechtigter - Kritik nicht ins
Jammern verfällt. Es ist ein brutales
Pensum, das die Jungs von Nikolaj
Jakobsen da bewältigen müssen.
Und bisher haben sie dies mit einer
unglaublichen Quote durchgezogen.
Neun Spiele seit Anfang Oktober -
alle gewonnen! Davor muss man
einfach den Hut ziehen, vor allem,
da es auch klangvolle Gegner waren.
Vielleicht haben die Spieler angesichts
der Dauerbelastung auch
gar keine Zeit zum Müdewerden.
Gut, dass der neue sportliche Liga-
Primus über einen exquisiten Kader
verfügt, der genug Erfahrung hat,
sich die Kräfte - sofern dies möglich
ist - entsprechend einzuteilen. Angeführt
vom alle überragenden Andy
Schmid eilen die Löwen von Erfolg
zu Erfolg. Gerade der Schweizer
stand in den letzten Wochen immer
wieder im Fokus, die Lobeshymnen
auf ihn erklangen überall. Schmid
selbst bleibt dabei, obwohl als
Kapitän längst der uneingeschränkte
Kopf der Mannschaft, auf sehr
sympathische Art bescheiden. Denn
gerade jetzt zählt die Mannschaft
als Ganzes, da wird jeder gebraucht
und es kommt da sicher auch einem
Spitzenteam zugute, dass auf dem
Spielbericht nun 16 Akteure stehen
dürfen. Ob nun Schmid, wieder einmal
zum MVP - zum besten Spieler
der Liga - gewählt, ob der zuletzt
bärenstarke Europameister Hendrik
Pekeler, ob Alexander Petersson,
Evergreen Gudjon Valur Sigurdsson,
Patrick Groetzki, Mads Mensah
Larsen, das starke schwedische
Torhüter-Duo Mikael Appelgren und
Andreas Palicka und und und: Der
Titelträger hat eine Qualität, die ihn
auch in dieser Saison zum Favoriten
macht, zumal die Konkurrenz sich
eher schwankend als stabil zeigt.
Den großen Traum von Champions
League-Final Four hat man auch
immer noch, das wäre die Krönung
einer großen jungen Erfolgsgeschichte.
Den Abgang von Kim
Ekdahl du Rietz haben die Löwen
bislang sehr gut kompensiert, für
die kommende Saison stehen mit
Steffen Fäth und Jannik Kohlbacher
zwei weitere Europameister bereits
in der Spur.
Der SC DHfK hat bisher noch
nicht gewinnen können gegen die
Badener. Zuletzt aber waren es
zwei Niederlagen mit nur einem Tor
Unterschied. Vielleicht noch vermessen,
über Augenhöhe zu reden, aber
vielleicht ist dies zumindest für ein
Spiel ja mal möglich... mikü
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