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Tradition_durch_Innovation_WOP

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9<br />

Die Region<br />

Wirtschaft 4.0<br />

Grafik: © Alexander Limbach –<br />

stock.adobe.com<br />

Fortsetzung von Seite 7 >>><br />

Was bereitet Ihnen aktuell Sorgen?<br />

Es ist nicht direkt eine Sorge, aber eine<br />

Befürchtung, dass die Digitalisierung<br />

– wie bereits andere Projekte – im bürokratischen<br />

Sumpf von Förderung und<br />

unterschiedlichen Zuständigkeitsebenen<br />

steckenbleiben. Das darf einfach<br />

nicht passieren.<br />

Auch in Ostfriesland werden der Fachkräftemangel<br />

und das Ringen um gute<br />

Auszubildende immer mehr zu einer<br />

Herausforderung. Wie kann die Kammer<br />

auf diese Entwicklung reagieren?<br />

Das Thema Fachkräftemangel betrifft<br />

vor allem unsere Ausbildungszahlen<br />

und da sind wir auf einem guten Weg.<br />

Zum 31. Dezember 2017 waren 2130<br />

Ausbildungsverträge in das Verzeichnis<br />

der Berufsausbildungsverhältnisse<br />

eingetragen. Das sind fünf mehr als im<br />

vergangenen Jahr. Es scheint, als hätten<br />

wir die Talsohle <strong>durch</strong>schritten. Das ist<br />

natürlich kein Grund, jetzt die Hände<br />

in den Schoß zu legen. Damit die Fachkräfte<br />

von morgen einen hinreichenden<br />

Überblick über ihre Möglichkeiten bekommen,<br />

ist eine strukturierte Berufsorientierung<br />

an den Schulen elementar.<br />

Ein weiterer wesentlicher Punkt ist eine<br />

hinreichende Unterrichtsversorgung. Die<br />

liegt bei einer Reihe von Berufsschulen<br />

bei unter 90 Prozent. Hier ist das Land<br />

gefordert.<br />

Seit Jahren beklagen Sie, dass Planungs-<br />

und Bauzeiten für Infrastrukturmaßnahmen<br />

zu lang sind. Sehen Sie<br />

bei den großen Projekten – z. B. Außenemsvertiefung<br />

oder Wiedereinrichtung<br />

der Bahnverbindung Leer-Groningen –<br />

aktuell merkliche Fortschritte?<br />

Die Aussage in der Koalitionsvereinbarung<br />

der neuen Landesregierung, wonach<br />

sich die Regierung in Hannover<br />

für ein Planungsbeschleunigungsgesetz<br />

auf Bundesebene einsetzen möchte,<br />

lassen uns zumindest schon einmal<br />

hoffen, dass sich bald etwas tut. Wichtig<br />

ist, dass diese Absichtserklärungen<br />

jetzt nicht im politischen Betrieb versanden,<br />

sondern die Menschen erleben,<br />

dass konkret etwas umgesetzt wird.<br />

Zum Abschluss haben Sie drei Wünsche<br />

frei für die Entwicklung der Wirtschaft<br />

in der Region...<br />

Obwohl wir das Glück haben, in einer<br />

sehr schönen Region zu leben, gäbe es<br />

natürlich mehr als drei Projekte, von<br />

denen wir glauben, dass sie die Lebensqualität<br />

und Wirtschaftskraft unseres<br />

bereits sehr lebenswerten Standorts<br />

noch steigern. Aber wenn ich eine Auswahl<br />

treffen muss, dann würde ich als<br />

erstes die Entwicklung der regionalen<br />

Infrastruktur nennen – hierzu zählen<br />

die Fertigstellung der Baustellen an<br />

der A31 und der Friesenbrücke ebenso<br />

wie die Fahrrinnenanpassung der Außenems<br />

und der flächendeckende Ausbau<br />

von Glasfasertechnologie im IHK-<br />

Bezirk. Da wir darüber hinaus auch ein<br />

<strong>Innovation</strong>sstandort mit einer starken<br />

Windkraftbranche sind, würde ich mir<br />

wünschen, dass der Gesetzgeber dringend<br />

beim EEG nachsteuert, damit der<br />

Schub, den die Region <strong>durch</strong> die Erneuerbaren<br />

Energien erfahren hat, nicht<br />

an Intensität verliert. Abschließend<br />

würde ich mir wünschen, dass unser<br />

Tourismus weiter gestärkt wird. Mit<br />

rund 50 000 Vollzeit-Arbeitsplätzen<br />

gehört er zu einer der größten Branchen<br />

im IHK-Bezirk. Neben einer guten Verkehrsinfrastruktur<br />

braucht er auch ein<br />

optimiertes Baustellenmanagement.<br />

Es kann nicht sein, dass immer wieder<br />

Baustellen pünktlich zum Ferienbeginn<br />

eröffnet werden. Da muss die Verwaltung<br />

besondere Rücksicht auf die touristischen<br />

Belange unserer Region nehmen.<br />

Ebenfalls sehr wichtig in diesem<br />

Zusammenhang ist die Bereitschaft,<br />

mehr in die Region zu investieren, um<br />

neue und attraktive Angebote für die<br />

Gäste zu schaffen.<br />

•<br />

KONTAKT<br />

IHK in Emden<br />

Ansprechpartner:<br />

Pressereferent Stefan Claus<br />

Telefon 04921 8901-22<br />

stefan.claus@emden.ihk.de<br />

www.ihk-emden.de<br />

<strong>Tradition</strong> <strong>durch</strong> <strong>Innovation</strong>

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