Tradition_durch_Innovation_WOP

Die Region
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„Wir sind auf Wirtschaft 4.0
gut vorbereitet“
IHK-Präsident Dr. Bernhard Brons sieht in
der Region großes Innovationspotenzial
IHK-Präsident
Dr. Bernhard Brons
Foto: IHK für Ostfriesland und Papenburg
Ist die Region ausreichend innovationsfähig?
Was sind die Stärken? Wo
sind die Defizite? Dr. Bernhard Brons,
Präsident der IHK für Ostfriesland und
Papenburg, bezieht im Gespräch Stellung
zu den Zukunftsaufgaben und zur
Herausforderung Glasfasernetz und
kritisiert den zunehmenden Bürokratismus
und das schlechte Management bei
Infrastrukturmaßnahmen.
Herr Brons, das Rückgrat der Wirtschaft
in Ostfriesland und Papenburg ist traditionell
ein starker Mittelstand. Mit
der Digitalisierung bzw. Wirtschaft 4.0
stehen alle Unternehmen vor großen
Veränderungen. Ist die Wirtschaft für
diese Veränderung gut gerüstet?
Die Digitalisierung ist eine Mammut-
Aufgabe, für die es auch bei uns noch
eine Menge zu tun gibt. Dennoch bin
ich überzeugt, dass wir gut vorbereitet
sind.
Woran machen Sie Ihren Optimismus
fest? Was sind für Sie herausragende
Beispiele für Innovationen in der Region?
Das Fundament der Digitalisierung ist
ein leistungsfähiges und nachhaltiges
Breitbandnetz. Nicht zuletzt durch den
Einsatz der IHKs ist es gelungen, dass
die niedersächsische Landesregierung
eine Milliarde Euro für einen Masterplan
Digitalisierung bereitstellen wird. Das
ist ein wichtiger Schritt auch für unsere
Region. Wir werden unser Mögliches
tun, damit ein wesentlicher Teil des
Betrages nun in den flächendeckenden
Ausbau von Glasfasertechnik investiert
wird.
Innovation benötigt Wissenstransfer.
Funktioniert aus Ihrer Sicht aktuell der
Austausch von Wissenschaft und Wirtschaft?
Als Ostfriese kann ich diese Frage natürlich
nur bejahen. Mit der Hochschule
Emden/Leer hat die Wirtschaft im IHK-
Bezirk einen starken Partner aus der
Wissenschaft, der nicht nur den Begabtennachwuchs
in der Region sicherstellt
und fördert, sondern darüber hinaus als
leistungsfähige Ideenschmiede unserer
regionalen Wirtschaft immer wieder
wertvolle Impulse gibt. Da bleiben auch
keine Wünsche offen.
Grafik: © vectorfusionart –
stock.adobe.com
Und wie entwickeln sich die vielen
Netzwerke in der Region aus Ihrer
Sicht? Manchmal kann man den Eindruck
gewinnen, dass Unternehmer
gar nicht mehr wissen, wie und wo sie
überall „netzwerken“ sollen ...
Der Aufbau und die Pflege von Kontaktnetzwerken
hat eine lange und
gute Tradition in unserer Region. Sie
entwickeln sich daher sehr gut. Es ist
für einige Unternehmen allerdings
wirklich sehr schwer geworden, überhaupt
noch zu erkennen, welches
Netzwerk für das eigene Unternehmen
wichtig ist. Daher gibt es auch viele
Netzwerke auf Zeit, die, wenn sie nicht
mehr benötigt werden, aufgegeben
werden.
Digitalisierung und Innovation benötigt
eine gute Breitbandversorgung.
Hat die Region in dieser Hinsicht aus
Ihrer Sicht ausreichend Fahrt aufgenommen?
Es gibt viele gute Beispiele aus unterschiedlichen
Branchen, die zeigen, wie
hoch das Innovationspotenzial zu diesem
Thema in der Region ist. Die Stadtwerke
Emden haben mit der Keptn’s
App den ersten digitalen Stadtführer
produziert. In einem Modehaus in Leer
kann man sich bei einem Roboter über
aktuelle Trends informieren. Es gibt
zahlreiche Beispiele aus der Wirtschaft,
die zeigen, wie stark das Interesse von
ostfriesischen Unternehmern ist, das
Potenzial der Digitalisierung voll auszuschöpfen.
Das, was uns in der Region
noch fehlt, ist ein flächendeckendes
Glasfasernetz. Die PS sind da. Jetzt
brauchen wir eine leistungsfähige
Datenautobahn. Wie gesagt: Ein leistungsfähiges
und nachhaltiges Breitbandnetz
ist das Fundament der Digitalisierung
und daran fehlt es zurzeit –
trotz aller beschlossenen Forderungen
– in der Region noch.
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