19.12.2023 Aufrufe

Hannover erleben! 2024 KOMPAKT FACHKRÄFTE SPEZIAL

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>KOMPAKT</strong><br />

<strong>2024</strong><br />

<strong>FACHKRÄFTE</strong> <strong>SPEZIAL</strong><br />

Die gesamte Ausgabe können Sie kostenlos<br />

mitnehmen oder auch online lesen unter:<br />

kuw.de/hannover-<strong>erleben</strong>-<strong>2024</strong>


Impressum <strong>Hannover</strong> <strong>erleben</strong>!<br />

Herausgeber:<br />

Ein Unternehmen der Schlüterschen Mediengruppe<br />

Baumschulenweg 28<br />

26127 Oldenburg<br />

Telefon 0441 9353-0<br />

info@kuw.de<br />

kuw.de<br />

Werbung von Anzeigen sind verboten<br />

und werden als Verstoß gegen das<br />

UWG (Gesetz gegen den unlauteren<br />

Wettbewerb) und als Verletzung des<br />

Urheberrechts strafrechtlich verfolgt.<br />

Hiervon abweichende Nutzungserlaubnisse<br />

bedürfen der vorherigen<br />

schriftlichen Einwilligung des<br />

Herausgebers.<br />

In Zusammenarbeit mit der <strong>Hannover</strong><br />

Marketing und Tourismus GmbH<br />

Redaktionelle Beiträge:<br />

Knut Diers (BUENOS DIERS MEDIA),<br />

<strong>Hannover</strong><br />

Ela Windels, <strong>Hannover</strong> Marketing und<br />

Tourismus GmbH<br />

Redaktion und Herstellung:<br />

Gisela Lang, Ramona Bolte<br />

Kommunikation & Wirtschaft GmbH<br />

Das Manuskript ist Eigentum des<br />

Verlages. Alle Rechte vorbehalten. Der<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, jede Art<br />

der Vervielfältigung oder das gewerbsmäßige<br />

Abschreiben von Anschriften<br />

zum Zwecke der Weiterveräußerung,<br />

die Benutzung von Ausschnitten zur<br />

Printed in Germany 2023<br />

Druck:<br />

NoWe Druck OHG, Rastede<br />

Gender-Hinweis:<br />

Es oblag den jeweiligen Verfassern der<br />

Texte – Anzeigen- und PR-Kunden, Autor(en),<br />

Redaktion, Interviewten – ob sie ihre Beiträge<br />

„gendern“ oder aus praktischen Gründen<br />

wie Platzersparnis und bessere Lesbarkeit die<br />

männliche oder weibliche Form von personenbezogenen<br />

Hauptwörtern wählen. Dies<br />

impliziert keinesfalls eine Benachteiligung der<br />

jeweils anderen Geschlechter (weiblich, männlich,<br />

divers), die mit den Inhalten der Texte<br />

gleichermaßen angesprochen werden.<br />

Titelfoto:<br />

© Lars Gerhardts<br />

2


Foto: Lars Gerhardts<br />

Inhaltsverzeichnis.<br />

<strong>Hannover</strong> Kompakt im Überblick.<br />

<br />

Was ist <strong>Hannover</strong> ..............................................4<br />

Mobilität I Kommunikation I Demographie.<br />

Mein <strong>Hannover</strong> .................................................8<br />

Stimmen von (neuen) <strong>Hannover</strong>anerinnen und <strong>Hannover</strong>anern.<br />

Firmen suchen Spezialisten ....................................10<br />

Stimmen von (neuen) <strong>Hannover</strong>anerinnen und <strong>Hannover</strong>anern<br />

mit Im neuen Ausbildungsportal gezielt Stellen finden.<br />

Forschen im „Digital Health City <strong>Hannover</strong>“. ....................14<br />

Medizinausbildung ist in der Region <strong>Hannover</strong> ein Schwerpunkt.<br />

Wirtschaftsförderung der Region ..............................20<br />

Mit breitem Spektrum regional am Ball.<br />

Netzwerk mit starken Partnern .................................24<br />

Erfolgsmodell: Fachkräfteallianz <strong>Hannover</strong>.<br />

Perspektiven zur Integration in den Arbeitsmarkt ...............28<br />

Job-Pilot 360 Grad – das neue Qualifizierungsprojekt.<br />

Angebote als Entscheidungskriterium ..........................32<br />

Region als Vorbild: Familie und Beruf – geht klar.<br />

Verantwortung für die Zukunft ................................36<br />

Wie Zukunftsfähig ist meine Firma eigentlich?<br />

3


Was ist <strong>Hannover</strong>?<br />

Überraschend / International / Lebenswert.<br />

<br />

Foto: Martin Kirchner<br />

4


Vielfältige Metropole an der Leine<br />

Gut leben und arbeiten in der Landeshauptstadt.<br />

<strong>Hannover</strong> ist authentisch, unverfälscht und entspannt. Damit bietet die Landeshauptstadt<br />

Niedersachsens einen idealen Mix für alle Einwohnerinnen und Einwohner<br />

sowie für Gäste. Als grüne Metropole mit Herrenhäuser Gärten, Maschsee, und der<br />

Eilenriede, einem gut ausgebauten Öffentlichen Nahverkehr und den charmanten<br />

Stadtteilen für Individualisten wie Linden oder Nordstadt, bietet die Landeshauptstadt<br />

Niedersachsens einen perfekten Lebensraum. Und auch die Region <strong>Hannover</strong><br />

ist mit Deister, Steinhuder Meer und Calenberger Land so vielfältig, wie die Einheimischen.<br />

Nicht zuletzt ist die Region <strong>Hannover</strong> einer der führenden Wirtschaftsstandorte<br />

in Norddeutschland mit hervorragenden Zukunftsperspektiven.<br />

Kultur & Freizeit<br />

Mit dem GOP Varieté, dem Schauspiel- und Opernhaus, dem TAK<br />

und einer Vielzahl von kleinen Theaterbühnen hat <strong>Hannover</strong> als<br />

Kulturstandort einiges zu bieten. Und auch die Museenlandschaft<br />

bietet Kunstgenuss auf höchstem Niveau. Mit Shoppingmöglichkeiten,<br />

exaltiertem Nightlife und Gastronomie bis hin zu Sternerestaurants<br />

zeigt sich die Stadt grenzenlos gastfreundlich.<br />

Region<br />

Die Region <strong>Hannover</strong> bietet spannende Ausflugsziele – von Sport,<br />

Kultur und Erlebnis bis hin zu Abenteuer für die ganze Familie. Rund<br />

um Deister, Steinhuder Meer und Calenberger Land kann man jede<br />

Menge Outdoor- und Freizeitmöglichkeiten unternehmen.<br />

5


Rad<br />

<strong>Hannover</strong> und sein Umland sind eine Fahrradregion: Spannende<br />

Ausflugsziele, attraktive Sehenswürdigkeiten und abwechslungsreiche<br />

Naturlandschaften sind vom Stadtzentrum aus schon nach<br />

kurzer Fahrt mit dem Rad zu erreichen. Egal, ob Sie eine entspannte<br />

Tagestour oder eine Etappe für den Feierabend planen, die Region<br />

bietet zahlreiche Möglichkeiten, um ins Grüne aufzubrechen oder<br />

kulturelle Highlights zu <strong>erleben</strong>.<br />

Wirtschaft<br />

<strong>Hannover</strong> gilt als bedeutendster Wirtschaftsraum Niedersachsens<br />

und bietet ein vielfältiges Spektrum an Branchen. Namhafte Marken<br />

und Weltkonzerne sind in der Wirtschaftsregion <strong>Hannover</strong> vertreten.<br />

Durch Konzerne wie Volkswagen Nutzfahrzeuge und Continental ist<br />

vor allem Automobilindustrie präsent. Als Messestadt mit einem der<br />

weltgrößten Messegelände gibt sie der Wirtschaft wichtige Impulse.<br />

Universität<br />

Renommierte Hochschulen wie die Leibniz Universität, die Hochschule<br />

<strong>Hannover</strong>, die Medizinische Hochschule und die Tierärztliche<br />

Hochschule bieten rund 51.000 Studierenden die Möglichkeit, an<br />

Forschung und Entwicklung teilzunehmen. Mit zusätzlichen zahlreichen<br />

Berufsschulen sind damit Zukunftsperspektiven für den<br />

Wirtschaftsstandort <strong>Hannover</strong> gegeben.<br />

6


Wir suchen Verstärkung!<br />

Infos &<br />

Bewerbung<br />

dsth.de/stellenangebote/<br />

Haushaltshilfen (m/w/d)<br />

Sie sind ein Mensch mit einem großen Herzen und haben eine Leidenschaft<br />

dafür, anderen Menschen zu helfen? Dann suchen wir Sie!<br />

Beschäftigung in Vollzeit, Teilzeit oder auf 520-Euro Basis möglich. Wir bieten Ihnen eine interessante<br />

und abwechslungsreiche Tätigkeit in einem freundlichen und aufgeschlossenen Team, sowie eine<br />

gründliche Einarbeitung. Außerdem profitieren Sie von der Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen.<br />

Weitere Informationen gibt es unter:<br />

Tel. 0511 909 27 0 und sek@dsth.de<br />

Altenpfleger (m/w/d)<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w/d)<br />

Wir freuen uns von Ihnen zu hören!<br />

Pflegehelfer (m/w/d)<br />

Bewerbungen bitte an:<br />

Diakoniestationen <strong>Hannover</strong> gGmbH<br />

Geschäftsführung<br />

Sallstr. 57, 30171 <strong>Hannover</strong><br />

E-Mail: sek@dsth.de<br />

@diakoniestationen<strong>Hannover</strong><br />

7


Mein <strong>Hannover</strong>.<br />

Stimmen von (neuen) <strong>Hannover</strong>anerinnen + <strong>Hannover</strong>anern<br />

Hintergrundfoto: Lars Gerhardts<br />

Ich schätze an<br />

<strong>Hannover</strong>…<br />

Foto: Anna Peschke<br />

… dass unsere Stadt eine wahnsinnig diverse und offene<br />

Kulturszene, mit die größte freie Theaterszene Deutschlands hat,<br />

und im Sommer kann man sich vor Open Air Veranstaltung im ganz<br />

kleinen und sehr großen Rahmen kaum retten. Diese Vielfältigkeit und<br />

die gute Vernetzung innerhalb der kreativen Szenen überraschen mich<br />

in <strong>Hannover</strong> immer wieder. Gemeinsam wird hier wirklich Innovatives<br />

geschaffen – Kulturhauptstadt der Herzen. Zumindest meines Herzens!<br />

Ninia LaGrande<br />

Moderatorin/Autorin<br />

8


Von <strong>Hannover</strong>…<br />

Foto: IHK, Simona Bednarek<br />

… habe ich wirklich nicht erwartet, dass es hier so liebenswert<br />

ist. Wie viele, die <strong>Hannover</strong> nicht wirklich kannten, hatte<br />

ich nur Erinnerungen an den Bahnhof und ein paar Ausfallstraßen.<br />

Wenn man aber anfängt links und rechts zu schauen, dann ist es<br />

schon super. Ich bin total begeistert von den vielen Freizeitangeboten. Joggen<br />

durch die Eilenriede und Sommer-Flair am Maschsee sind meine persönlichen<br />

Highlights in <strong>Hannover</strong>.<br />

Maike Bielfeldt<br />

IHK Geschäftsführerin<br />

Für mich ist <strong>Hannover</strong>…<br />

… die am meisten unterschätzte Stadt Deutschlands. <strong>Hannover</strong><br />

hat eine extrem hohe Lebensqualität. Es gibt viel Grünflächen<br />

in der Stadt mit Maschsee und Eilenriede. Und <strong>Hannover</strong><br />

ist eine Kultur- und Wissenschaftsstadt mit der MHH, der Tierärztlichen<br />

Hochschule, der Hochschule für Musik Theater und Medien, der Hochschule <strong>Hannover</strong><br />

und nicht zuletzt der Leibniz-Universität. In <strong>Hannover</strong> leben mehr als 20.000<br />

Menschen mit und von der Wissenschaft.<br />

Foto: MHH<br />

Prof.Dr. Michael Manns<br />

Präsident der MHH<br />

9


Firmen suchen Spezialisten<br />

Neues Ausbildungsportal mit gezielten Angaben. <br />

Foto: Robert Kneschke – stock.adobe.com<br />

Info<br />

www.azubi21.de<br />

Workshops<br />

www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de<br />

10


Ausbildung mit Heimvorteil<br />

Gezielt in Kommunen nach Stellen suchen – Praktikum, Ausbildung, duales Studium.<br />

Die Klagen der Unternehmen über fehlende Fachkräfte werden lauter. Gleichzeitig<br />

sind in der Region rund 47.500 Menschen arbeitslos, davon hat die Agentur für<br />

Arbeit 19.000 Menschen in den Dateien, die einen Job suchen. Heike Döpke, Chefin<br />

der Agentur für Arbeit in <strong>Hannover</strong>, kann das schnell erklären: „Rund 64 Prozent der<br />

Arbeitslosen sind ohne passende Ausbildung oder Berufsabschluss.“ Die Qualifikation<br />

passt also in den meisten Fällen gar nicht zum geforderten Profil. Die Firmen suchen<br />

Spezialisten. Die Anforderungen auch in „einfachen Jobs“ steigen ständig. Nur noch<br />

rund 18 Prozent der Stellenangebote sind für Menschen ohne Ausbildung, sprich auf<br />

„Helferniveau“. Das waren vor ein paar Jahren deutlich mehr. In Zahlen heißt das: Von<br />

545.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Region (die schließt immer die<br />

Stadt mit ein) sind das etwa 90.000. Konkret sind das Jobs in der Lagerwirtschaft, als<br />

Zusteller oder Reinigungskraft, auch gewisse Stellen in Hotels und in der Gastronomie<br />

zählen dazu, ebenso teilweise im Gartenbau.<br />

Drei Beispiele zum Bewerben<br />

Das neue Ausbildungsportal für die Region <strong>Hannover</strong> will diese Lücke füllen. Azubi21.<br />

de liefert für die 21 Kommunen zielgenaue Angaben. Dabei geht es um Stellen für<br />

Praktika, zur Ausbildung und für das duale Studium. Beispiel eins: Bei der ÜSTRA<br />

<strong>Hannover</strong>sche Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft kann im dualen Studium der<br />

Bachelor of Science – Wirtschaftsinformatik erlangt werden. Beginn ist jeweils der 1.<br />

September. Beispiel zwei: Die Firma Miele in Lehrte sucht eine Fachkraft für Metalltechnik<br />

Fachrichtung Montagetechnik, die sie ausbilden möchte. Beispiel drei: Die<br />

CEC Creative-Event-Consulting in Laatzen bildet jährlich ab 1. August Fachkräfte für<br />

Veranstaltungstechnik aus.<br />

Gezielt lassen sich die offenen Ausbildungs- und Praktikastellen sowie freie Plätze für<br />

das duale Studium nach Orten filtern. Die Unternehmen sind im Portal aufgeführt<br />

ebenso die Berufsbildenden Schulen. Dieses Ausbildungsportal bringt Schwung in<br />

den Arbeitsmarkt, was die Chefin der Agentur für Arbeit gern begleitet. Heike Döpke<br />

sagt: „Um Abbrüche in Schule, Ausbildung und Studium zu vermeiden, beraten und<br />

fördern unsere Agenturen umfassend.“ Sie betont auch, wie wichtig die Weiterbil-<br />

11


Das neue Ausbildungsportal Azubi21.de bringt Bewerber und Unternehmen schneller zusammen.<br />

dung für Beschäftigte geworden ist. Immer schneller würden alte Arbeitsprozesse<br />

und Produkte ersetzt. Die Art der Arbeit ändert sich rasant. Dazu sind Fortbildungen<br />

in den und außerhalb von Betrieben nötiger als noch vor wenigen Jahren.<br />

Fortbildung zum Thema Wasserstoff<br />

Ein erfolgreiches Beispiel für Fach- und Führungskräfte hat die Wirtschaftsförderung<br />

der Region im Angebot: Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft. Es richtet sich<br />

sowohl an Technikerinnen und Techniker als auch an Versicherungen und Bankfachleute.<br />

Sie müssen in der Lage sein, das Potenzial und die Risiken von Wasserstoffprojekten<br />

abzuschätzen. Vom Inhalt der Fortbildung erläutert Projektleiter Dr. Ruggero<br />

Capperucci: „Die Teilnehmenden entwerfen eine Wasserstoffanlage und müssen alles<br />

berücksichtigen, was dazu gehört, die geeignete Technologie, die Wartungskosten und<br />

die Markteinführung des Endprodukts. Das ist schon anspruchsvoll. Gerade unsere<br />

Region ist da weit vorn, und das Netzwerk hilft den Kursteilnehmern später enorm.“<br />

12


Foto: contrastwerkstatt – stock.adobe.com<br />

Arbeitskultur in den Firmen ändert sich<br />

Um Fachkräfte zu finden, ändern viele Betriebe ständig ihre Arbeitskultur und gehen<br />

auf Menschen zu, die zum Beispiel nur drei Tage pro Woche arbeiten möchten. Wer<br />

dann gut ins Team passt – fachlich und menschlich –, wird also auch schnell eine<br />

Anstellung finden. Ebenso sind viele Firmen bemüht, Müttern nach der Elternzeit den<br />

Einstieg zu erleichtern. Dazu werden Kinderhortplätze vermittelt oder selbst angeboten.<br />

Es gibt Zeitarbeitsmodelle. Der Druck, geeignete Mitarbeitende zu finden, zwingt<br />

die Arbeitgeber zu oft ungewöhnlichen Schritten. Da ist eine halbe Stelle etwa im<br />

Wochenrhythmus wahrzunehmen. Das heißt, eine Woche Arbeit, eine Woche frei.<br />

Oder es werden Modelle angeboten wie bei Kapitänen großer Schiffe: drei Monate<br />

Arbeit am Stück, drei Monate frei. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt und<br />

müssen nur auf die Betriebsabläufe abgestimmt sein, doch die sind gerade oft extrem<br />

flexibel geworden. <br />

• Knut Diers<br />

13


Foto: StockPhotoPro – stock.adobe.com<br />

Forschen im<br />

„Digital Health City <strong>Hannover</strong>“<br />

Den digitalen Wandel aktiv gestalten.<br />

14


Gesundheit dank KI und Robotern?<br />

Medizinausbildung ist in der Region <strong>Hannover</strong> ein Schwerpunkt, weil sich hier das<br />

Wissen und die Innovation mit menschlichen Faktoren ergänzen.<br />

In Zeiten des Fachkräftemangels gewinnt das Employer Branding immer mehr an<br />

Bedeutung. Das weltweit führende Online-Jobportal Indeed stellt in einer Studie<br />

zum Thema Mitarbeitende „Es gibt keine gesunden Menschen, nur welche, die nicht<br />

ausreichend untersucht sind.“ Eugen Roth, von dem dieses Zitat stammt, war für<br />

seine humoristischen Verse bekannt. Doch tatsächlich geht es in der Medizin zuerst<br />

um die Diagnose, dann um die Therapie. Das wird zum Beispiel an der Medizinischen<br />

Hochschule <strong>Hannover</strong> (MHH) sehr ernst genommen. 3780 Studierende wissen das zu<br />

schätzen. 149 Professuren lehren in ganz unterschiedlichen Gebieten. Da kann auch<br />

ein Eckhard von Hirschhausen als Gastredner in der Patienten-Uni klug feststellen:<br />

„Eine der ehrlichsten Therapien ist doch: Das müssen wir beobachten.“<br />

Von der MHH über das INI bis Diakovere<br />

Patienten-Uni – das verrät schon, dass Gäste willkommen sind, um sich fortzubilden.<br />

Die MHH setzt auf Außenwirkung. 1965 ist im Roderbruch im östlichen Teil <strong>Hannover</strong>s<br />

eine kleine Stadt entstanden, die seitdem kontinuierlich wächst – die MHH. Sie<br />

ist der bekannteste Teil der Gesundheitswirtschaft in der Region <strong>Hannover</strong>. Sowohl<br />

Forschung als auch Versorgung der Patienten oder Ausbildung etwa in der Bildungsakademie<br />

Pflege sind vorbildlich und setzen Qualitätsstandards. Ginge es jetzt um<br />

eine Frage beim Ratespiel mit Günther Jauch, könnte die lauten: Welche Branche hat<br />

in der Region <strong>Hannover</strong> die meisten Beschäftigten? A) die Automobilwirtschaft, b)<br />

die Logistik, c) die Gesundheitswirtschaft oder d) das Handwerk. Dann wäre c) die<br />

richtige Antwort, nämlich rund 80.000 sind es mit Krankenhäusern, Forschungs-Instituten,<br />

Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen stationär und mobil. Das Klinikum<br />

Region <strong>Hannover</strong> mit zehn Standorten gehört dazu, Diakovere mit vier, das Kinderkrankenhaus<br />

auf der Bult, Vinzenzkrankenhaus, DRK-Krankenhaus Clementinenhaus,<br />

die Sophienklinik. Der Medical Park <strong>Hannover</strong> vereint viele Zweige der Life-Science-<br />

Branche. Das INI ist ein weltbekanntes Haus für Neuroscience, gegründet vom Iraner<br />

Prof. Madjid Samii. Sein Sohn Prof. Amir Samii ist Spezialist für Kopf- und Gehirn-Neurochirurgie<br />

sowie Wirbelsäulenchirurgie und führt das Haus heute.<br />

15


Vorreiter auf dem digitalen Weg<br />

Was die Ausbildung angeht, sind alle genannten Häuser vorn dran. Nächster Schritt<br />

ist die digitale Gesundheitswirtschaft. Deshalb hat die regionale Wirtschaftsförderung<br />

das Projekt „Digital Health City <strong>Hannover</strong>“ ins Leben gerufen. Kliniken, Kostenträger,<br />

Start-ups, Unternehmen und Pflegeeinrichtungen arbeiten zusammen. Ziel<br />

ist eine intelligente Vernetzung im Gesundheitsbereich in der Region zu erreichen<br />

und damit bundesweit Vorbild zu werden. Der digitale Wandel soll aktiv gestaltet<br />

werden. Die Gesundheitsversorgung für die 1,2 Millionen Menschen in der Region<br />

<strong>Hannover</strong> soll mit den neuesten Technologien verknüpft sein. Ein Beispiel ist die<br />

Telemedizin, ein anderes die digitale Krankenakte. Auch hier wird immer wieder Wert<br />

auf die Ausbildung des Nachwuchses gelegt. Doch neben Medizinern, Technikern<br />

und Pflegekräften sind es oft Programmierer, die die künstliche Intelligenz (KI) intelligent<br />

einsetzen. Spannende Frage: Kann KI Hautkrebs anhand von Detailaufnahmen<br />

besser erkennen als der Arzt? Verblüffende Antwort: In vielen Fällen ja.<br />

Frisch geforscht wird in der „Digital Health City <strong>Hannover</strong>“ an intelligenten Implantaten.<br />

Sie verbinden Sensorik, Signalverarbeitung und Aktorik (gehört zur Antriebstechnik)<br />

und können so an verschiedenen Stellen des Körpers Funktionen übernehmen.<br />

Es geht dabei immer um die enge Verzahnung von neuester Forschung<br />

mit praktischer Medizin. Und da sind in den nächsten Jahren große und vielfältige<br />

Neuerungen zu erwarten.<br />

Neu: die generalistische Pflegeausbildung<br />

Doch es geht nicht nur um Innovationen. Es geht auch um die neue, generalistische<br />

Pflegeausbildung. Die umfasst die prozessorientierte Pflege von Menschen aller<br />

Altersstufen, also von Kindern bis zu Seniorinnen und Senioren. Einfach gesagt, sind<br />

die Berufsbilder der Kinderkrankenschwester bis zum Altenpfleger darin vereint.<br />

Häusliche wie stationäre Pflegesituationen gehören dazu. Es sind drei Ausbildungsjahre<br />

bis zum Examen, wobei auch Auslandspraktika dazu gehören können, um in<br />

andere europäische Gesundheitssysteme hineinzuschauen. Umgekehrt kommen<br />

von überall her auch Auszubildende in die Einrichtungen in der Region <strong>Hannover</strong>,<br />

denn es hat sich herumgesprochen, dass hier bei hohem Standard neueste Entwicklungen<br />

gelehrt werden. Übrigens: Parallel zur generalistischen Pflegeausbildung<br />

in <strong>Hannover</strong> lässt sich an der Hochschule <strong>Hannover</strong> studieren, Ziel: Bachelor of Arts<br />

(Nursing).<br />

16


Das alles zeigt, wie vielfältig der Gesundheitsbereich und wie innovativ er in der<br />

Region <strong>Hannover</strong> dasteht. Genau das macht ihn attraktiv. Wer weiter oben noch<br />

gerätselt hat, welche weiteren Branchen sich nach der Gesundheit einreihen, hier<br />

die Auflösung: Auf Platz zwei mit rund 70.000 Beschäftigten liegt das Handwerk, auf<br />

Platz drei die Logistik (etwa 60.000), dann die Automobilbranche mit rund 25.000<br />

Mitarbeitenden.<br />

Aber wir sind ja bei der Medizin von morgen. Die wird geprägt von mehr KI und<br />

mehr Robotern. Das zeichnet sich jetzt schon ab. Dennoch gilt auch hier weiterhin<br />

Eugen Roths Erkenntnis: „Ein Mensch fühlt oft sich wie verwandelt, sobald man ihn<br />

menschlich behandelt.“ <br />

• Knut Diers<br />

Info<br />

digital-health-city-hannover.de<br />

Medizinische Jobs in <strong>Hannover</strong><br />

und Umgebung<br />

www.medi-jobs.de/Niedersachsen/<strong>Hannover</strong>/<br />

Kinder- und Jugendkrankenhaus<br />

auf der Bult<br />

www.auf-der-bult.de<br />

www.stepstone.de/jobs/<br />

innere-medizin/in-hannover<br />

Berufe in der Medizin<br />

www.ausbildung.de/berufe/themen/<br />

medizinisch/<br />

https://de.indeed.com/Medizintechnik-Jobsin-<strong>Hannover</strong>?vjk=a698a20548be0560<br />

17


Anzeige<br />

BEI LOTTO FINDET MAN EIN<br />

inspirierendes, herausforderndes Arbeitsumfeld!<br />

Der Glücksspielmarkt ist geprägt von Veränderungen<br />

und Dynamik. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen<br />

und Chancen – das macht die Arbeit bei<br />

LOTTO Niedersachsen so spannend.<br />

Unser Erfolg ist bestimmt von engagierten Kolleginnen<br />

und Kollegen, deren Expertise und jahrelange Erfahrung<br />

wir genauso schätzen, wie frische Ideen. Rund 150<br />

Glücksbringerinnen und Glücksbringer engagieren<br />

sich täglich in der hannoverschen Lotto-Zentrale für<br />

innovative, staatlich erlaubte, verantwortungsvolle<br />

Lotterieangebote in Niedersachsen.<br />

Von der Lotterieentwicklung und -durchführung,<br />

über Kundenservice, Vertrieb und Marketing, dem technischen<br />

Spielbetrieb und IT bis hin zum Justiziariat,<br />

Controlling und Facility Management – vom talentierten<br />

Nachwuchs bis zur erfahrenen Fach- und Führungskraft<br />

ist bei LOTTO Niedersachsen für jede und jeden etwas<br />

Passendes dabei.<br />

Denn LOTTO Niedersachsen ist mehr als nur ein<br />

attraktiver Arbeitgeber.<br />

Überzeugen Sie sich selbst!<br />

Ihre Vorteile:<br />

Tarifliche Vergütung, Sozialleistungen<br />

und betriebliche Altersvorsorge<br />

Flexible Arbeitszeiten<br />

und mobiles Arbeiten<br />

Familienfreundlich und 30 Tage Urlaub<br />

Gestaltungs-, Fort- und<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

Modernes Bürokonzept und<br />

digitale Arbeitsplätze<br />

Teamgeist und Firmenevents<br />

Gesundheitsförderung, u. a. durch<br />

Gesundheitswoche und Leistungen<br />

aus dem PME-Familienservice<br />

Exzellentes Betriebsrestaurant<br />

E-Bike Ladestationen<br />

K r i s e n f e s t i g k e i t<br />

Zentrale Lage mit guter Anbindung<br />

18<br />

Gemeinsam Zukunft gestalten.<br />

Kommen Sie in unser Team – jetzt bewerben!<br />

Mehr Informationen zu unseren offenen Stellen gibt es hier:<br />

www.lotto-niedersachsen.de/unternehmen/karriere<br />

Toto Lotto<br />

Niedersachsen GmbH<br />

Am TÜV 2 + 4<br />

30519 <strong>Hannover</strong>


Anzeige<br />

Anzeige<br />

Als eines der bedeutendsten Unternehmen in<br />

Niedersachsen spielt Regionalität eine große Rolle<br />

in unserem Arbeitsalltag. Durch die aus den Spieleinsätzen<br />

abgeführten Steuern, Abgaben und Zweckerträge<br />

an den Landeshaushalt und die Destinatäre werden<br />

viele gemeinwohlorientierte Projekte aus den Bereichen<br />

Soziales, Sport, Kunst, Kultur, Denkmalpflege und<br />

Umweltschutz in Niedersachsen mit rund 333 Mio. €<br />

jährlich unterstützt.<br />

Als verantwortungsvolles Unternehmen geht<br />

LOTTO Niedersachsen zusätzlich verschiedene, breit<br />

gefächerte Sponsoring-Kooperationen im Breitenund<br />

Spitzensport in Niedersachsen ein.<br />

Wo Glück<br />

zur Berufung<br />

wird.<br />

mehrfach<br />

ausgezeichnetes<br />

Unternehmen<br />

Unsere Vision ist es zudem, Deutschlands nachhaltigster<br />

Glücksspielanbieter zu sein – sowohl auf<br />

ökonomischer als auch sozialer und gesellschaftlicher<br />

Ebene. Für unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten, die<br />

vom umfassenden Umbau der Unternehmens zentrale<br />

über das Anlegen einer eigenen Streuobstwiese mit<br />

Bienenvölkern bis hin zu Betriebssport und umfassendem<br />

Spieler- und Jugendschutz reichen, wurden wir<br />

bereits mehrfach ausgezeichnet.<br />

Vielfältige Ausbildungsund<br />

Jobmöglichkeiten:<br />

Berufsausbildung<br />

Praktika, Werkstudententätigkeit<br />

und Abschlussarbeiten<br />

Berufseinstieg<br />

Stellenangebote für Absolventen<br />

und Berufserfahrene<br />

19


Foto: contrastwerkstatt – stock.adobe.com<br />

Wirtschaftsförderung der Region<br />

Mit breitem Spektrum regional am Ball.<br />

Infos<br />

Fachbereichsleitung Wirtschaftsund<br />

Beschäftigungsförderung<br />

Alexander Skubowius<br />

Region <strong>Hannover</strong><br />

Tel. 0511 616-23237<br />

alexander.skubowius@region-hannover.de<br />

www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de<br />

Teamleitung Wirtschaftsförderung<br />

Julia Kümper<br />

Tel. 0511 616-24930<br />

julia.kuemper@region-hannover.de<br />

www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de<br />

20


Innovation und<br />

Wachstum verstetigen<br />

Die Wirtschaftsförderung der Region <strong>Hannover</strong> kümmert sich intensiv um Fachkräfte,<br />

Gewerbeansiedlung, Förderprogramme für Start-ups und digitale Wirtschaft.<br />

Rund ein Fünftel der Wirtschaftskraft von Niedersachsen entfaltet sich in der Landeshauptstadt<br />

und der zugehörigen Region <strong>Hannover</strong>. Somit ist das rund 2300 Quadratkilometer große Gebiet<br />

mit seinen 21 Gemeinden und insgesamt knapp 1,2 Millionen Bewohner*innen ein Zugpferd, was<br />

die Wirtschaft angeht. Doch wie drückte es ein Wirtschaftsförderer der Region aus? „Wenn eine<br />

Fußballmannschaft Weltmeister wird, hört sie dann auf zu trainieren?“ Nein, es gilt, Innovation und<br />

Wachstum zu verstetigen. Darum kümmert sich die Abteilung Wirtschaftsförderung der Region<br />

<strong>Hannover</strong>, wozu auch die Landeshauptstadt gehört.<br />

Was macht sie konkret?<br />

Es geht zum einen um die Ansiedlung neuer Unternehmen. Das war in den vergangenen zehn<br />

Jahren schon recht erfolgreich, so dass die Zahl der Beschäftigten stieg, die der Arbeitslosen sank.<br />

Aktuell sind von den 750 Hektar Gewerbeflächen 54 Hektar sofort zu vermarkten, das heißt rechtskräftig<br />

erschlossen. Das große Plus der Region ist die Nähe zu Autobahnen, von den 54 Hektar<br />

liegen knapp 17 Hektar dichter als zwei Kilometer von einer Anschlussstelle entfernt.<br />

Doch es geht bei der Wirtschaftsförderung um weitaus mehr. Innovation muss gelebt werden.<br />

Das geschieht durch die Beratung von Unternehmen, die Anregung zu Neugründungen sowie die<br />

Weiterbildung von Beschäftigten. Ob Messeunterstützung, Informationen zur Bewältigung der<br />

Umstellung von Energie, Förderprogramme, Unternehmensnachfolge oder Internationalisierung<br />

– immer ist die Wirtschaftsförderung der Region am Ball. Digitale Wirtschaft oder Nachhaltigkeit<br />

sowie Kreativwirtschaft und Multimedia sind ebenfalls wichtige Handlungsfelder.<br />

Welche Erfolge gibt es bereits?<br />

Nachhaltiges Bauen mit Holz ist ein Thema. Sechs Personen haben dazu das Green Start-up<br />

„hydde“ gegründet. Es produziert ein neuartiges und flexibles Modulsystem aus Holzwerkstoffen.<br />

Das Besondere sind metallfreie Verbindungen zwischen Furnierholzplatten. Lena Bender, eine der<br />

Mitgründerinnen, meint: „Aus dem geförderten Explorationsprojekt konnten wir einen wichtigen<br />

Schritt in Richtung Kreislauffähigkeit unserer Bauweise testen.“ Die Wirtschaftsförderung hatte<br />

„hydde“ mit dem Förderprogramm „<strong>Hannover</strong> Region Green Economy“ finanziell unterstützt.<br />

21


Foto: Adriana – stock.adobe.com<br />

Lebendige Innovation: Gründerinnen und Gründer profitieren von einem breit gefächerten Unterstützungsnetzwerk<br />

mit passgenauen Angeboten.<br />

Ebenfalls unterstützt wurde aus dem Fonds ein mittelständisches Ingenieurbüro, das Drohnen in<br />

der Bauplanungs- und Bauphase zur Überwachung der Materialbewegungen einsetzt. Die präzise<br />

Erfassung und bessere Planungssicherheit schont Ressourcen und macht die Bauphase deutlich<br />

schlanker. Bartek Jaroszewski, zuständiger Fachbereichsleiter der Firma, schildert die Vorteile so:<br />

„Abweichungen zur Planung von Großbaustellen können mit geringem Aufwand festgestellt und<br />

bewertet werden. Das wirkt sich positiv auf das Budget und die Einsatzdauer des Personals aus.“<br />

Hilfe bei der Unternehmensnachfolge<br />

Ein anderes Beispiel ist die Beratung zur Unternehmensnachfolge. Bis 2026 werden etwa 17.400<br />

Betriebe in Niedersachsen vor der Frage stehen: Wer folgt auf den Chef, wenn er in Rente geht?<br />

Thomas Löhr, der bei der Wirtschaftsförderung arbeitet und die Betriebsberatung übernimmt,<br />

sagt: „Bei den klassischen Unternehmensnachfolgen bringen sich die Verkäufer*innen zu wenig<br />

ein. Damit sind die Nachfolger*innen dann überfordert.“ Löhr erzählt, wie der Geschäftsführer<br />

einer Firma für Elektroanlagen zwei Fachkräfte im eigenen Haus weitergebildet hat und durch ein<br />

Seminar der Region die beiden in die Lage versetzt wurden, die künftige Unternehmensausrichtung<br />

zu planen. Mit Businessplan, konkreten Zahlen und einer Analyse der anvisierten Kundengruppen<br />

haben die beiden Fachkräfte viel Input gegeben und sich auf die Übernahme des<br />

Betriebes intensiv vorbereitet. „Das sind herausfordernde Beratungsprojekte, denn die Fachkräfte<br />

waren mit Familienplanung und Eigenheimerwerb zusätzlich beschäftigt“, erläutert Löhr. So hilft<br />

die Wirtschaftsförderung in einem weiten Spektrum von Themen und Fällen recht konkret und<br />

intensiv. Genau das ist ein Schlüssel zum anhaltenden Erfolg der Region <strong>Hannover</strong>. • Knut Diers<br />

22


DEIN JOB BEI DER POLIZEI<br />

Werde ein Teil von uns.<br />

Auch ohne Uniform und Polizeistudium<br />

kannst du einen wertvollen Beitrag für ein<br />

sicheres Niedersachsen leisten. Wir bieten<br />

abwechslungsreiche Jobs z. B. in<br />

der IT oder der Verwaltung.<br />

Komm in unser Team!<br />

Sinnstiftende<br />

Tätigkeit<br />

Betriebliche<br />

Altersvorsorge<br />

Work-Life-Balance<br />

Fitness und<br />

Gesundheit<br />

23


Netzwerk mit starken Partnern<br />

Junge Menschen in die Region locken und halten.<br />

Foto: Kzenon – stock.adobe.com<br />

Info<br />

Fachkräfteportal<br />

www.visit-hannover.com/<br />

<strong>Hannover</strong>web/Arbeiten,-Ausbilden,-Weiterbilden<br />

Ansprechpartner<br />

Dr. Oliver Brandt<br />

Teamleitung Beschäftigungsförderung<br />

Region hannover<br />

Tel. 0511 616-23434<br />

www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de<br />

24


Erfolgsmodell:<br />

Fachkräfteallianz <strong>Hannover</strong><br />

Aus- und Weiterbildung bis zur Integration und Zuwanderung – der Wirtschaftsraum<br />

ist sehr attraktiv geworden.<br />

Wie viele Regionen in Deutschland, so hat auch diese einen Mangel an Fachkräften.<br />

Das reicht vom Handwerk über die verarbeitende Industrie bis zum Pflegepersonal.<br />

Es wird geschätzt, dass etwa 4000 Stellen in der Stadt und Region pro Jahr neu zu<br />

besetzen sind. Was tun? Als Teil der landesweiten Fachkräfteinitiative Niedersachsen<br />

widmet sich die Fachkräfteallianz in der Region <strong>Hannover</strong> gezielt diesen Themen:<br />

Ausbildung, Beschäftigung Älterer, Integration und/oder Zuwanderung, Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf sowie Weiterbildung.<br />

Umfassendes Netzwerk hilft konkret<br />

Zu den Partnern dieser Allianz gehören neben der Agentur für Arbeit <strong>Hannover</strong> die<br />

Allgemeine Arbeitgebervereinigung <strong>Hannover</strong> und Umgebung e. V., der Deutsche<br />

Gewerkschaftsbund <strong>Hannover</strong>, hannoverimpuls, die Handwerkskammer <strong>Hannover</strong>,<br />

die Hochschule <strong>Hannover</strong>, die Industrie- und Handelskammer <strong>Hannover</strong>, das Jobcenter<br />

Region <strong>Hannover</strong>, die Landeshauptstadt, die Leibniz Universität sowie die Region<br />

<strong>Hannover</strong>. Dort ist auch die Teamleitung angesiedelt in Person von Dr. Oliver Brandt.<br />

Der Wirtschaftsgeograf widmete sich schon in seinem Studium und als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter der regionalen Arbeitsmarktforschung. Er führt heute zudem den<br />

Beirat des Modellprojekts Troia an, einem Schwerpunkt der Robotik-Aktivitäten der<br />

Region. In diesem Zukunftsfeld, das gemeinsam mit der Leibniz Universität beackert<br />

wird, ist <strong>Hannover</strong> bundesweit recht weit vorn.<br />

Doch welche Fachkräfte werden aktuell gesucht? Das erschließt sich rasch im Fachkräfteportal.<br />

Es geht vom Job im Handwerk über die Automobilwirtschaft, die rund<br />

20.000 Menschen beschäftigt, bis zum Bildungs- und Sozialwesen. Die Netzwerkpartner<br />

der Fachkräfteallianz tun alles, um junge Menschen in die Region zu locken, sie<br />

zu halten und ihnen Perspektiven zu geben. Das ist aus mehreren Gründen einfach,<br />

denn die „weichen Faktoren“ multiplizieren den Erfolg.<br />

25


Es werden Fachkräfte in allen Bereichen gesucht, vom Job im Handwerk über die Automobilwirtschaft bis<br />

zum Bildungs- und Sozialwesen.<br />

Die „weichen Faktoren“ locken viele an<br />

Zu den „weichen Faktoren“, mit denen die Region punktet, zählen das „grüne“ <strong>Hannover</strong><br />

mit den vielen Freizeitmöglichkeiten, Fahrradrouten und Gärten sowie auch das<br />

umfassende Programm an kulturellen Angeboten. Neubürger Ronny W. (42 Jahre), der<br />

vor einem Jahr aus Berlin in die Region zog, fasst die Vorteile so zusammen: „Die Stadt<br />

hat eine angenehme Größe, ich komme fast überall in einer halben Stunde mit dem<br />

Fahrrad hin und fahre sogar großteils durch Grüngürtel.“ Abends in die Altstadt oder<br />

zu den „Sommernächten“ im Heckentheater der Herrenhäuser Gärten – das sind ganz<br />

einfach erreichbare Ziele, die vielen Menschen auf Anhieb gefallen. Ob Südseefeeling<br />

am Maschsee oder Strandleben an der Ihme, immer fällt es leicht, mit anderen in Kontakt<br />

zu kommen. Ronny W.: „Hätte ich nie von <strong>Hannover</strong> gedacht, wie gesellig und<br />

offen hier die Menschen sind.“<br />

26


Foto: goodluz – stock.adobe.com<br />

Auch die „harten Faktoren“ sind optimal<br />

Die „harten Faktoren“ sind die, die sich quantifizieren lassen. Dazu zählen der besonders<br />

taktstark ausgebaute öffentliche Nahverkehr, die noch vergleichsweise günstigen<br />

Mieten, die im Umland niedrigen Grundstücks- und Häuserpreise oder die günstige<br />

Verkehrslage in Mitteleuropa. Kevin B. (35 Jahre), ein Biochemiker aus München,<br />

hat sich vor einigen Monaten in <strong>Hannover</strong> ein Haus gekauft und ist mit seiner Familie<br />

in die Südstadt gezogen. „Das hätte ich mir in München niemals leisten können, hier<br />

habe ich jetzt mein Eigenheim, gute Schulen für meine beiden Kinder und einen Job,<br />

bei dem ich fast soviel verdiene wie in München.“ Der 38-Jährige ist ein gutes Beispiel<br />

für die Attraktivität des Standorts. Die Summe der Kriterien muss stimmen, dann<br />

fühlen sich Fachkräfte rasch wohl mit ihrer Wahl für die Region <strong>Hannover</strong>. • Knut Diers<br />

27


Foto: Daniel Ernst – stock.adobe.com<br />

Perspektiven zur Integration<br />

in den Arbeitsmarkt<br />

Projekt will Karrierestart erleichtern.<br />

Info<br />

Hilfe für Geflüchtete<br />

www.hannover.de/Leben-in-der-<br />

Region-<strong>Hannover</strong>/Verwaltungen-<br />

Kommunen/Die-Verwaltung-der-Region-<br />

<strong>Hannover</strong>/Dezernate-und-Fachbereiche/<br />

Dezernat-Öffentliche-Sicherheit,-<br />

Zuwanderung,-Gesundheit-und-Verbraucher-<br />

schutz/Fachbereich-<br />

Zuwanderung-und-Migration/<br />

Koordinierungsstelle-Migrationund-Teilhabe<br />

www.hannover.de/<br />

Flüchtlinge-in-Stadt-und-<br />

Region-<strong>Hannover</strong><br />

App für neu Eingewanderte:<br />

www.integreat.app/hannover<br />

Ehrenamtliche Helfer können sich bewerben<br />

unter www.vhs-hannover.de/ehrenamt.<br />

28


Job-Pilot 360 Grad – das neue<br />

Qualifizierungsprojekt<br />

Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte sollen ein Drittel der offenen Stellen<br />

besetzen.<br />

„Wir wollen Menschen mit Migrationsgeschichte unterstützen und sie fit machen für<br />

den Arbeitsmarkt. Wir alle suchen Fachkräfte“, sagt Belit Onay, <strong>Hannover</strong>s Oberbürgermeister.<br />

Gemeinsam mit Volkswagen Nutzfahrzeuge hat die Landeshauptstadt<br />

die Initiative „Job-Pilot 360 Grad“ Mitte 2023 gestartet. Die beiden größten Arbeitgeber<br />

<strong>Hannover</strong>s unterstützen nun diese Menschen mit einem speziellen einjährigen<br />

Fortbildungsprogramm. Dabei geht es um die Vorbereitung auf einen Ausbildungs-,<br />

Arbeits- oder Studienplatz. Dr. Susanne Leifheit, Leiterin Außenbeziehungen und<br />

Nachhaltigkeit bei Volkswagen Nutzfahrzeuge, betont: „Es ist ein ganzheitliches,<br />

maßgeschneidertes Karrierestart-Programm für Geflüchtete, die so Chancen auf eine<br />

nachhaltige Partizipation am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft bekommen.“<br />

VW finanziert, die Stadt stellt Personal und Projektbegleitung<br />

Das Ziel ist ehrgeizig: In den nächsten fünf Jahren soll etwa ein Drittel aller ausgeschriebenen<br />

Stellen mit Menschen mit Migrationsbiographien besetzt werden. Allein<br />

bei der Landeshauptstadt mit ihren etwa 11.500 Beschäftigten sind rund 1000 Stellen<br />

unbesetzt. Bei Volkswagen Nutzfahrzeuge in Stöcken liegt der Bedarf bei rund 200<br />

Stellen pro Jahr, die neu zu besetzen sind. Davon sind 150 in der Ausbildung offen.<br />

Oberbürgermeister Belit Onay zeigte sich angetan von der neuartigen Kooperation<br />

zur Gewinnung von Fachkräften. „Die Diversität soll sich auch in der Verwaltung<br />

widerspiegeln“, betonte er. Derzeit haben etwa 15 Prozent der bei der Stadt Beschäftigen<br />

einen Migrationshintergrund. Volkswagen fördert das Projekt finanziell, die<br />

Landeshauptstadt investiert mit Kosten für Personal und Projektbegleitung.<br />

Ein Team beider Arbeitgeber wählt mit Hilfe einer Personal- und Arbeitspsychologin,<br />

einer Sprachwissenschaftlerin und eines Sozialarbeiters die Teilnehmenden aus. Gezielt<br />

werden Interesse, Fähigkeiten und Motivation abgefragt. Konkret geht es um die<br />

Vorbereitung auf Ausbildungen zum Verwaltungsfachwirt, zur Pflegefachfrau oder<br />

zur Mechatronikerin. Bewerbertraining gehört ebenso zur einjährigen Vorbereitung<br />

wie Schulung der Kommunikation und Einblick in den späteren Berufsalltag.<br />

29


INTERNAL<br />

Klar ist allen Beteiligten: Nur durch Menschen aus anderen Ländern lässt sich die wachsende<br />

Fachkräftelücke schließen. Der Anteil der in Stadt und Region beschäftigten Migranten<br />

ist seit 2015 von 9,2 auf 14.2 Prozent gestiegen. Das Bildungsniveau ist oft erstaunlich<br />

hoch: 60 Prozent der Migranten sind heute als ausgebildete und studierte Fachkraft tätig.<br />

Vorläufer „Deutsch 360 Grad“ erfolgreich<br />

Die beiden größten Arbeitgeber <strong>Hannover</strong>s – Landeshauptstadt und Volkswagen<br />

Nutzfahrzeuge – hatten ihre Zusammenarbeit bereits 2017 begonnen. Damals<br />

riefen sie „Deutsch 360 Grad“ ins Leben. Mehr als 100 Teilnehmende konnten da<br />

ihre Deutschkenntnisse verbessern und ihre Bewerbungschancen spürbar erhöhen.<br />

Voraussetzung für die neue Initiative „Job-Pilot 360 Grad“ sind Deutschkenntnisse im<br />

Niveau A2/B1, ein Schulabschluss und eine Aufenthaltsgenehmigung.<br />

Zweisprachig wendet sich die Stadt gezielt an Geflüchtete aus der Ukraine. Da geht<br />

es um Alltagsfragen von der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Aufenthaltsgenehmigungen<br />

oder gezielte Hilfe für Frauen. Neu ist eine auf dem Handy leicht zu<br />

installierende App namens „InteGREAT“. Da sind alle Themen des Alltags zu finden. Es<br />

geht um Wohnen, Behörden, Gesundheit, Schule, Studium oder Familie. Auch Hinweise<br />

auf Dolmetscherinnen und Dolmetscher sind zu finden, Beratung für Deutschkurse<br />

oder Tipps zum Selbstlernen der Sprache. Auch viele Ehrenamtliche kümmern sich<br />

in der Stadt um Geflüchtete. Wen dieses Ehrenamt reizt, kann sich bei der Volkshochschule<br />

melden. • Knut Diers<br />

Job-Pilot 360°<br />

– Volkswagen Nutzfahrzeuge setzt sich mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie Ziele für das Engagement für Umwelt und<br />

Gesellschaft. Lokal Verantwortung an den Standorten übernehmen ist seit jeher der Anspruch der Marke.<br />

– Mit Job-Pilot 360° initiieren die Landeshauptstadt <strong>Hannover</strong>, die Volkswagen Konzern Flüchtlingshilfe und Volkswagen<br />

Nutzfahrzeuge gemeinsam ein ganzheitliches, maßgeschneidertes Karrierestart-Programm für Menschen mit Flucht- und<br />

Migrationsgeschichte.<br />

Ziele<br />

• Arbeitsmarkt-Einstieg<br />

• Fachkräfteförderung<br />

• Gesellschaftliche Teilhabe<br />

Timing<br />

Projektstart: 2. Juni 2023<br />

Projektlaufzeit je Teilnehmer*in: bis zu 12 Monaten<br />

Potenzial-Analyse<br />

Reflexion über individuelle, realistische<br />

Perspektiven durch:<br />

• Berufsorientierungstest<br />

• Individuelle Stärken- und Werteanalyse<br />

• Berufliche Biographiearbeit<br />

• Bewerbungstraining<br />

Mentoring-Programm<br />

360° Förderung durch:<br />

• Maßgeschneiderte 1:1 Begleitung durch qualifizierte<br />

Mentor*innen für berufliche sowie gesellschaftliche<br />

Themen<br />

• Kontinuierliche, bedarfsgerechte Optimierung<br />

des Programms<br />

• Praktikumsbörse<br />

• Gruppen-Events<br />

Karrierestart<br />

Einstieg in das Berufsleben durch:<br />

• Platz für ein Einstiegsqualifizierungsjahr<br />

• Praktikumsplatz<br />

• Ausbildungsplatz<br />

• Studienplatz<br />

• Arbeitsplatz<br />

30<br />

2. Juni 2023 | Volkswagen Nutzfahrzeuge, Nachhaltigkeit und Außenbeziehungen | öffentlich


Sie suchen eine<br />

berufliche Chance?<br />

Hier ist sie.<br />

Sichern Sie sich Ihre Zukunft und<br />

helfen Sie damit anderen Menschen.<br />

Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre<br />

Fähigkeiten innerhalb unseres Netzwerks<br />

ständig auszubauen.<br />

Machen Sie mit uns den Unterschied.<br />

Werden Sie Teil unseres vielfältigen Teams.<br />

Mit über 500 Beschäftigten sind wir einer der größten<br />

Sucht- und Jugendhilfeträger Niedersachsens.<br />

Unser Netzwerk besteht aus über 40 Einrichtungen<br />

und Angeboten der Sucht- und Jugendhilfe -<br />

ambulant und stationär. In unserem Team arbeiten<br />

Sozialarbeiter:innen, Köch:innen, Psycholog:innen,<br />

Buchhalter:innen, Arbeitsanleiter:innen und<br />

Menschen aus vielen weiteren Berufsgruppen.<br />

Scannen Sie den QR-Code für aktuelle<br />

Stellenausschreibungen und Bewerbungstipps.<br />

Oder besuchen Sie uns unter<br />

www.paritaetische-suchthilfe-nds.de<br />

Bild 1. ©Photographee.eu - stock.adobe.com, Bild 2. www.chinahopson.de,<br />

Bild 3. + 5. Patrice Kunte, Bild 4. Tobias Eineder<br />

31


Foto: Daniel Ernst – stock.adobe.com<br />

Angebote als<br />

Entscheidungskriterium<br />

Mit klugen Maßnahmen durch die herausfordernde Lebensphase.<br />

32


Familie und Beruf – geht klar!<br />

Die Region ist Vorbild: Seit mehr als 25 Jahren wird Frauen geholfen,<br />

wieder in den Beruf zu finden.<br />

Work-Life-Balance klingt immer gut. Aber was passiert, wenn es zu viel Life und zu<br />

wenig Work gibt? Gerade Mütter können davon ein Lied singen, wenn sie nach der<br />

Elternzeit wieder in ihren alten oder einen neuen Beruf einsteigen möchten. Dass<br />

das ein großes Thema ist, hat die Region schon 1996 erkannt und somit viel früher<br />

als viele andere in Deutschland. Damals wurde in <strong>Hannover</strong> die Koordinierungsstelle<br />

Frau und Beruf geschaffen (KoStelle). Dort gibt es kostenlose Beratungsgespräche<br />

mit Tipps für die Weiterbildung beim Wiedereinstieg. „Alle unsere Gespräche haben<br />

einen vertraulichen Rahmen“, betont die Leiterin Ayten Berse. Neben ihr engagieren<br />

sich Mila Marinova und Franziska Meynberg in der KoStelle in der Vahrenwalder<br />

Straße 7. Sie ist eine anerkannte Beratungsstelle zur beruflichen und betrieblichen<br />

Förderung von Frauen in der Region <strong>Hannover</strong>. Es sind auch Online-Video-Gespräche<br />

möglich.<br />

Kontakte und Netzwerktreffen sind der Hit<br />

Wichtig sind die vielen Kontakte der KoStelle. So werden Jobcenter und Unternehmen<br />

einbezogen. Es gibt Unterstützung für die Bewerbung (mit Check der erstellten<br />

Unterlagen vom Lebenslauf bis zum Anschreiben), für Vorstellungsgespräche und<br />

Gehaltsverhandlungen. Speziell für die Schnittmenge von Pflege und Beruf liefern die<br />

Beraterinnen wertvolle Hilfen. „Wir haben eine Lotsenfunktion“, betont Ayten Berse.<br />

Auch für Praktikaplätze und Ausbildungssuche gebe es immer wieder Anfragen. Beliebt<br />

ist das persönliche Coaching, das mit einem Trainer über mehrere Stunden läuft.<br />

Insgesamt steht die Person im Vordergrund mit ihren individuellen Wünschen. Es<br />

geht nicht nur ums reine Geldverdienen, es geht um berufliche Selbstverwirklichung.<br />

Wer seinen Job gerne tut, macht ihn meist auch gut und engagiert. Und wie wichtig<br />

der Austausch mit anderen ist, zeigt das vierteljährliche Netzwerktreffen „welcome<br />

back“. Da verabreden sich ehemalige Seminarteilnehmerinnen und Frauen aus der<br />

Beratung. Angereichert wird das mit Impulsvorträgen. Eine der „Ehemaligen“ ist die<br />

dreifache Mutter Johanna Prien-Kaplan. Sie ist dankbar für die vielen Tipps und Hilfen,<br />

33


die sie in der KoStelle erhielt und die wertschätzende und ermutigende Atmosphäre.<br />

Johanna Prien-Kaplan bringt es so auf den Punkt: „Es ist eine Zeit, in der die Gesellschaft<br />

von Frauen erwartet zu arbeiten, als hätten sie keine Kinder und ihre Kinder zu<br />

betreuen, als würden sie nicht arbeiten.“<br />

Von Kitas der Medizinische Hochschule bis zum HDI Zauberland<br />

Viele Firmen und Einrichtungen in der Region haben da längst gehandelt, da sie<br />

bei diesem Thema nicht länger nach Skandinavien schielen möchten. Dort, so heißt<br />

es oft, sei alles perfekt geregelt, was die Betreuung von Kindern arbeitender Eltern<br />

angeht. Die Medizinische Hochschule <strong>Hannover</strong> zum Beispiel hat drei Kitas mit<br />

Ganztagsbetreuung, eine flexible Kinderbetreuung, zwei Notfallkinderbetreuungsmöglichkeiten<br />

sowie eine Ferienbetreuung. Auch der Notmütterdienst Familien- und<br />

Seniorenhilfe vermittelt rund um die Uhr Betreuung für Kinder und ältere Menschen.<br />

Auch mehrere andere große Firmen haben längst die Kinderbetreuung ihrer Mitarbeitenden<br />

geregelt, sei es durch Unterstützung außerhalb der eigenen Wände oder<br />

innerhalb des Unternehmens. Besonders an der Betriebs-Kita Continental Kinderwelt<br />

ist zum Beispiel die Zweisprachigkeit neben Deutsch eben auch Englisch. Auch im<br />

„HDI Zauberland“ fühlen sich heute 47 Kinder bis zum Schuleintritt wohl. Geöffnet ist<br />

er von 7.30 bis 17.00 Uhr.<br />

Der FamilienService berät, der Großelterndienst hilft<br />

Die Stadt <strong>Hannover</strong> ist auch nicht tatenlos. Es gibt das FamilienServiceBüro. Es berät<br />

in Fragen von Krippe, Tagespflege und Kindergarten für Kinder bis 14 Jahren. Die Kinderladen-Initiative<br />

kümmert sich um die Vermittlung von freien Betreuungsplätzen.<br />

Auch der Dachverband der hannoverschen Kinderläden kümmert sich vorbildlich.<br />

Die Kindertagesbetreuung berät Eltern und Tagesmütter. Der Großelterndienst vermittelt<br />

Wunschomas und Wunschopas über das Diakonische Werk. Wie das aussieht,<br />

beschreibt der 68-jährige Heinz Rüdiger (Name geändert) so: „Lia kommt angestürmt<br />

und setzt sich auf meinen Schoß.“ Es ist Dienstag 15.30 Uhr. Der vitale Rentner sitzt zu<br />

Hause in seinem Sessel und freut sich, denn inzwischen ist dieser Termin mit einer Art<br />

Ritual verbunden. „Die Vierjährige ist so etwas wie unser Enkelkind“, sagt der Senior<br />

und lächelt. Seine Frau Antonia hat Lia vom Kindergarten abgeholt. Jetzt haben die<br />

beiden kinderlosen reiferen Menschen eine wichtige Aufgabe: Großkinder betreuen.<br />

34


Lias Mutter Jana ist 23 Jahre alt, alleinerziehend und in der Ausbildung. Sie hat erst<br />

heute Abend wieder Zeit für ihre Tochter. „Da kann ich Hilfe gut gebrauchen“, lobt<br />

sie später im Gespräch ihre Ersatzeltern. Deshalb hatte sie sich an den Großelterndienst<br />

des Diakonischen Werkes <strong>Hannover</strong> gewandt. Die Mitarbeiterin Silke bestätigt:<br />

„Diese Großeltern sind einfach verlässliche Partner, geduldige Zuhörer, so etwas wie<br />

ein Kummerkasten für die Kinder oder können auch ein Ratgeber für die Eltern sein,<br />

wenn die das möchten.“ • Knut Diers<br />

Info<br />

KoStelle<br />

www.frau-und-beruf-hannover.de<br />

Stadt hilft Alleinerziehenden<br />

www.awo-hannover.de/<br />

unsere-angebote/jugendliche/<br />

rat-hilfe/alleine-wohnen/<br />

wohnen-fuer-alleinerziehende/<br />

Kitas der MHH<br />

www.mhh.de/<br />

familienservice/<br />

kinderbetreuung<br />

Großelterndienst<br />

www.diakonischeswerk-hannover.de/spendenhelfen/ehrenamtlich-helfen/<br />

grosselterndienst/<br />

Stadtteilmütter und Stadtteilväter geben<br />

Tipps für Familien<br />

www.hannover.de/<br />

Leben-in-der-Region-<br />

<strong>Hannover</strong>/Soziales/Familie-<br />

Partnerschaft/Erziehungs-und-<br />

Bildungspartnerschaften/<br />

Stadtteilmütter-und-<br />

Stadtteilväter<br />

Wohnen für Alleinerziehende<br />

www.awo-hannover.de/<br />

unsere-angebote/jugendliche/<br />

rat-hilfe/alleine-wohnen/<br />

wohnen-fuer-alleinerziehende/<br />

Notmütter<br />

www.notmuetterdienst.de<br />

35


Verantwortung für die Zukunft<br />

Beschäftigte setzen heute andere Prioritäten.<br />

Info<br />

Die Regionale Agenda 2030<br />

www.hannover.de/Leben-in-der-Region-<strong>Hannover</strong>/<br />

Umwelt-Nachhaltigkeit/Nachhaltigkeit/Regionale-Agenda-2030<br />

Nachhaltigkeitsbericht der LHH und Nachhaltigkeitsbüro<br />

www.hannover.de/Leben-in-der-Region-<strong>Hannover</strong>/<br />

Umwelt-Nachhaltigkeit/Umweltinformation/<br />

Nachhaltigkeitsbericht-der-Landeshauptstadt-<strong>Hannover</strong><br />

Foto: Steffen Kögler – stock.adobe.com<br />

Überblick zu hannoverschen Arbeitgebern mit Nachhaltigkeit<br />

www.nachhaltigejobs.de/nachhaltig-arbeiten-hannover/m<br />

36


Wie zukunftsfähig ist<br />

meine Firma eigentlich?<br />

Nachhaltigkeit in Unternehmen – seit rund 25 Jahren auf dem richtigen Pfad.<br />

Die gesamte Region nahezu zum Null-Emissionsgebiet umzugestalten, kann nur<br />

langsam und gemeinsam gelingen. Was für ein kluger Satz. Er stammt vom damaligen<br />

Umweltdezernenten der Region, Prof. Dr. Axel Priebs. Wer sich dann weiter einlesen<br />

möchte, was die 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung auf kommunaler Ebene<br />

in und um <strong>Hannover</strong> bedeutet, findet sich im April 2016 wieder. Damals schon, bevor<br />

das Thema auf die großen Fahnen geschrieben wurde, hat die Region <strong>Hannover</strong> die<br />

Weichen dazu gestellt. Und bereits 2010 beschloss die Region, Vorbildregion für nachhaltiges<br />

Handeln und Klimaschutz zu werden. Die AGENDA 21 wurde sogar schon 1999<br />

beschlossen. Aber was heißt das?<br />

Green Economy: Konkrete Projekte werden gefördert<br />

Zunächst: Nachhaltigkeit versteht sich als dauerhafte Entwicklung, die die Bedürfnisse<br />

der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen<br />

Bedürfnisse nicht befriedigen können. Zentrale Themen sind dabei „Gesundheit und<br />

Wohlergehen“, „hochwertige Bildung“, „sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“, „bezahlbare<br />

und saubere Energie“ oder „menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“.<br />

Das klingt gut und hat zu mehr als 300 Projekten geführt. Doch um ein weiteres<br />

zentrales Thema wie „nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion“ bewältigen zu<br />

können, brauchen mittlere und kleinere Unternehmen kräftige Unterstützung. Genau<br />

die können für ihre Nachhaltigkeitsprojekte Förderung bis zu 10.000 Euro beantragen.<br />

Das Programm nennt sich „<strong>Hannover</strong> Region Green Economy“. Regionspräsident Steffen<br />

Krach betont: „Wir können die Klimaneutralität nur erreichen, wenn die Unternehmen<br />

mitmachen. Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe.“ Drei Jahre lang steht eine halbe<br />

Million Euro Förderung dazu bereit.<br />

KI reduziert Abfallmengen<br />

Gelungene Beispiele sehen so aus: Künstliche Intelligenz (KI) hilft dabei, Analyse und<br />

Anpassung von Fertigungsprozessen zu automatisieren, so dass sich die Abfallmenge<br />

deutlich reduziert. Es wird einfach weniger Ausschuss produziert. Das hilft dem Geld-<br />

37


Foto: Herzog/TU Clausthal<br />

Nachhaltigkeit in Unternehmen bedeutet auch, ungesunde Arbeitsweisen zu vermeiden, z. B. durch<br />

gemeinsame Arbeit von Mensch und Roboter.<br />

beutel des Unternehmens und schont die Umwelt. Oder: Roboter, die gemeinsam mit<br />

Menschen arbeiten, erleichtern oder vermeiden ergonomisch ungesunde Arbeitsweisen.<br />

Geräte, die einem tatsächlich den Rücken stärken, helfen Lagerarbeitenden<br />

nachhaltig.<br />

Drei Beispiele – drei überraschende Hilfen<br />

Es geht um mehr, denn die Region will ja schließlich bundesweit vorne mitmischen,<br />

wenn es um Nachhaltigkeit geht. Sie ist jetzt schon vielfach Vorbild für andere, sich<br />

diesem zentralen Thema zu widmen. Daher seien drei Beispiele genannt, die Raum für<br />

Gründungen und junge Unternehmen bieten. In der Region <strong>Hannover</strong> steckt so viel<br />

Innovation. Das zeigt Beispiel eins: das Unternehmerinnen-Zentrum <strong>Hannover</strong>. Frauen<br />

werden in allen Phasen ihres Unternehmensaufbaus gezielt unterstützt, was auf das<br />

starke Netzwerk zurückzuführen ist. Ob es günstiger Arbeitsraum ist oder der passende<br />

Kontakt zu Problemlösern, im Stadtteil Linden-Mitte laufen die Fäden zusammen.<br />

Das Technologiezentrum Science Area 30X mit Büros und Laboren sowie Werkstätten<br />

und Konferenzräumen in Marienwerder ist eng mit der Leibniz Universität verknüpft<br />

(Beispiel zwei). Was hier an Ideen zum Ziel von Nachhaltigkeit immer wieder sprudelt,<br />

ist gigantisch. Lorbeeren von gestern sind nur Wandschmuck. Es geht hier um die<br />

Themen von übermorgen. Drittes Beispiel zum Thema Nachhaltigkeit und Innovation<br />

38


ist die „Halle 96“. Es ist ein Zentrum der Kultur- und Kreativwirtschaft. Es ist ein Glücksfall<br />

ebenfalls im Stadtteil Linden, an der B6, mit 83 Büros und sieben Werkstätten. Gründerinnen<br />

und Gründer erhalten hier hohe Vitamin-B-Dosen, was für den Aufbau von<br />

Beziehungen für den Erfolg des eigenen Unternehmens viel wert ist.<br />

So ist es kein Wunder, dass sich die großen Player der Region – von VW-Nutzfahrzeuge<br />

über Continental bis enercity oder <strong>Hannover</strong> Rück – beim Thema Nachhaltigkeit stark<br />

gemacht haben. Vielfach wird auf Innovationen von örtlichen start-ups zurückgegriffen,<br />

wenn es um Effizienz der Energieverwendung, Müllreduktion, Recycling, gesunde<br />

Fertigung, Geschlechterparität oder intelligente Mobilität geht.<br />

Fest im Wertefundament verankert<br />

Heute hat fast jede Firma Nachhaltigkeit, und was sie konkret dafür tut, in ihrem Wertefundament<br />

verankert. Es ist für die Mitarbeitenden wichtig danach zu handeln, aber<br />

auch sicher zu wissen, wie zukunftsfähig das eigene Unternehmen wirklich ist. Die<br />

großen, mittleren und kleinen Player der Region sind da ganz weit vorn, wenn es um<br />

verantwortungsvolle Wertschöpfungskette, emissionsarme Mobilität oder zirkuläres<br />

Wirtschaften geht. Der frühen Weichenstellung vor einem viertel Jahrhundert sei Dank!<br />

<br />

• Knut Diers<br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!