Hannover erleben! 2024 KOMPAKT FACHKRÄFTE SPEZIAL
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<strong>KOMPAKT</strong><br />
<strong>2024</strong><br />
<strong>FACHKRÄFTE</strong> <strong>SPEZIAL</strong><br />
Die gesamte Ausgabe können Sie kostenlos<br />
mitnehmen oder auch online lesen unter:<br />
kuw.de/hannover-<strong>erleben</strong>-<strong>2024</strong>
Impressum <strong>Hannover</strong> <strong>erleben</strong>!<br />
Herausgeber:<br />
Ein Unternehmen der Schlüterschen Mediengruppe<br />
Baumschulenweg 28<br />
26127 Oldenburg<br />
Telefon 0441 9353-0<br />
info@kuw.de<br />
kuw.de<br />
Werbung von Anzeigen sind verboten<br />
und werden als Verstoß gegen das<br />
UWG (Gesetz gegen den unlauteren<br />
Wettbewerb) und als Verletzung des<br />
Urheberrechts strafrechtlich verfolgt.<br />
Hiervon abweichende Nutzungserlaubnisse<br />
bedürfen der vorherigen<br />
schriftlichen Einwilligung des<br />
Herausgebers.<br />
In Zusammenarbeit mit der <strong>Hannover</strong><br />
Marketing und Tourismus GmbH<br />
Redaktionelle Beiträge:<br />
Knut Diers (BUENOS DIERS MEDIA),<br />
<strong>Hannover</strong><br />
Ela Windels, <strong>Hannover</strong> Marketing und<br />
Tourismus GmbH<br />
Redaktion und Herstellung:<br />
Gisela Lang, Ramona Bolte<br />
Kommunikation & Wirtschaft GmbH<br />
Das Manuskript ist Eigentum des<br />
Verlages. Alle Rechte vorbehalten. Der<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, jede Art<br />
der Vervielfältigung oder das gewerbsmäßige<br />
Abschreiben von Anschriften<br />
zum Zwecke der Weiterveräußerung,<br />
die Benutzung von Ausschnitten zur<br />
Printed in Germany 2023<br />
Druck:<br />
NoWe Druck OHG, Rastede<br />
Gender-Hinweis:<br />
Es oblag den jeweiligen Verfassern der<br />
Texte – Anzeigen- und PR-Kunden, Autor(en),<br />
Redaktion, Interviewten – ob sie ihre Beiträge<br />
„gendern“ oder aus praktischen Gründen<br />
wie Platzersparnis und bessere Lesbarkeit die<br />
männliche oder weibliche Form von personenbezogenen<br />
Hauptwörtern wählen. Dies<br />
impliziert keinesfalls eine Benachteiligung der<br />
jeweils anderen Geschlechter (weiblich, männlich,<br />
divers), die mit den Inhalten der Texte<br />
gleichermaßen angesprochen werden.<br />
Titelfoto:<br />
© Lars Gerhardts<br />
2
Foto: Lars Gerhardts<br />
Inhaltsverzeichnis.<br />
<strong>Hannover</strong> Kompakt im Überblick.<br />
<br />
Was ist <strong>Hannover</strong> ..............................................4<br />
Mobilität I Kommunikation I Demographie.<br />
Mein <strong>Hannover</strong> .................................................8<br />
Stimmen von (neuen) <strong>Hannover</strong>anerinnen und <strong>Hannover</strong>anern.<br />
Firmen suchen Spezialisten ....................................10<br />
Stimmen von (neuen) <strong>Hannover</strong>anerinnen und <strong>Hannover</strong>anern<br />
mit Im neuen Ausbildungsportal gezielt Stellen finden.<br />
Forschen im „Digital Health City <strong>Hannover</strong>“. ....................14<br />
Medizinausbildung ist in der Region <strong>Hannover</strong> ein Schwerpunkt.<br />
Wirtschaftsförderung der Region ..............................20<br />
Mit breitem Spektrum regional am Ball.<br />
Netzwerk mit starken Partnern .................................24<br />
Erfolgsmodell: Fachkräfteallianz <strong>Hannover</strong>.<br />
Perspektiven zur Integration in den Arbeitsmarkt ...............28<br />
Job-Pilot 360 Grad – das neue Qualifizierungsprojekt.<br />
Angebote als Entscheidungskriterium ..........................32<br />
Region als Vorbild: Familie und Beruf – geht klar.<br />
Verantwortung für die Zukunft ................................36<br />
Wie Zukunftsfähig ist meine Firma eigentlich?<br />
3
Was ist <strong>Hannover</strong>?<br />
Überraschend / International / Lebenswert.<br />
<br />
Foto: Martin Kirchner<br />
4
Vielfältige Metropole an der Leine<br />
Gut leben und arbeiten in der Landeshauptstadt.<br />
<strong>Hannover</strong> ist authentisch, unverfälscht und entspannt. Damit bietet die Landeshauptstadt<br />
Niedersachsens einen idealen Mix für alle Einwohnerinnen und Einwohner<br />
sowie für Gäste. Als grüne Metropole mit Herrenhäuser Gärten, Maschsee, und der<br />
Eilenriede, einem gut ausgebauten Öffentlichen Nahverkehr und den charmanten<br />
Stadtteilen für Individualisten wie Linden oder Nordstadt, bietet die Landeshauptstadt<br />
Niedersachsens einen perfekten Lebensraum. Und auch die Region <strong>Hannover</strong><br />
ist mit Deister, Steinhuder Meer und Calenberger Land so vielfältig, wie die Einheimischen.<br />
Nicht zuletzt ist die Region <strong>Hannover</strong> einer der führenden Wirtschaftsstandorte<br />
in Norddeutschland mit hervorragenden Zukunftsperspektiven.<br />
Kultur & Freizeit<br />
Mit dem GOP Varieté, dem Schauspiel- und Opernhaus, dem TAK<br />
und einer Vielzahl von kleinen Theaterbühnen hat <strong>Hannover</strong> als<br />
Kulturstandort einiges zu bieten. Und auch die Museenlandschaft<br />
bietet Kunstgenuss auf höchstem Niveau. Mit Shoppingmöglichkeiten,<br />
exaltiertem Nightlife und Gastronomie bis hin zu Sternerestaurants<br />
zeigt sich die Stadt grenzenlos gastfreundlich.<br />
Region<br />
Die Region <strong>Hannover</strong> bietet spannende Ausflugsziele – von Sport,<br />
Kultur und Erlebnis bis hin zu Abenteuer für die ganze Familie. Rund<br />
um Deister, Steinhuder Meer und Calenberger Land kann man jede<br />
Menge Outdoor- und Freizeitmöglichkeiten unternehmen.<br />
5
Rad<br />
<strong>Hannover</strong> und sein Umland sind eine Fahrradregion: Spannende<br />
Ausflugsziele, attraktive Sehenswürdigkeiten und abwechslungsreiche<br />
Naturlandschaften sind vom Stadtzentrum aus schon nach<br />
kurzer Fahrt mit dem Rad zu erreichen. Egal, ob Sie eine entspannte<br />
Tagestour oder eine Etappe für den Feierabend planen, die Region<br />
bietet zahlreiche Möglichkeiten, um ins Grüne aufzubrechen oder<br />
kulturelle Highlights zu <strong>erleben</strong>.<br />
Wirtschaft<br />
<strong>Hannover</strong> gilt als bedeutendster Wirtschaftsraum Niedersachsens<br />
und bietet ein vielfältiges Spektrum an Branchen. Namhafte Marken<br />
und Weltkonzerne sind in der Wirtschaftsregion <strong>Hannover</strong> vertreten.<br />
Durch Konzerne wie Volkswagen Nutzfahrzeuge und Continental ist<br />
vor allem Automobilindustrie präsent. Als Messestadt mit einem der<br />
weltgrößten Messegelände gibt sie der Wirtschaft wichtige Impulse.<br />
Universität<br />
Renommierte Hochschulen wie die Leibniz Universität, die Hochschule<br />
<strong>Hannover</strong>, die Medizinische Hochschule und die Tierärztliche<br />
Hochschule bieten rund 51.000 Studierenden die Möglichkeit, an<br />
Forschung und Entwicklung teilzunehmen. Mit zusätzlichen zahlreichen<br />
Berufsschulen sind damit Zukunftsperspektiven für den<br />
Wirtschaftsstandort <strong>Hannover</strong> gegeben.<br />
6
Wir suchen Verstärkung!<br />
Infos &<br />
Bewerbung<br />
dsth.de/stellenangebote/<br />
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Sie sind ein Mensch mit einem großen Herzen und haben eine Leidenschaft<br />
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Wir freuen uns von Ihnen zu hören!<br />
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@diakoniestationen<strong>Hannover</strong><br />
7
Mein <strong>Hannover</strong>.<br />
Stimmen von (neuen) <strong>Hannover</strong>anerinnen + <strong>Hannover</strong>anern<br />
Hintergrundfoto: Lars Gerhardts<br />
Ich schätze an<br />
<strong>Hannover</strong>…<br />
Foto: Anna Peschke<br />
… dass unsere Stadt eine wahnsinnig diverse und offene<br />
Kulturszene, mit die größte freie Theaterszene Deutschlands hat,<br />
und im Sommer kann man sich vor Open Air Veranstaltung im ganz<br />
kleinen und sehr großen Rahmen kaum retten. Diese Vielfältigkeit und<br />
die gute Vernetzung innerhalb der kreativen Szenen überraschen mich<br />
in <strong>Hannover</strong> immer wieder. Gemeinsam wird hier wirklich Innovatives<br />
geschaffen – Kulturhauptstadt der Herzen. Zumindest meines Herzens!<br />
Ninia LaGrande<br />
Moderatorin/Autorin<br />
8
Von <strong>Hannover</strong>…<br />
Foto: IHK, Simona Bednarek<br />
… habe ich wirklich nicht erwartet, dass es hier so liebenswert<br />
ist. Wie viele, die <strong>Hannover</strong> nicht wirklich kannten, hatte<br />
ich nur Erinnerungen an den Bahnhof und ein paar Ausfallstraßen.<br />
Wenn man aber anfängt links und rechts zu schauen, dann ist es<br />
schon super. Ich bin total begeistert von den vielen Freizeitangeboten. Joggen<br />
durch die Eilenriede und Sommer-Flair am Maschsee sind meine persönlichen<br />
Highlights in <strong>Hannover</strong>.<br />
Maike Bielfeldt<br />
IHK Geschäftsführerin<br />
Für mich ist <strong>Hannover</strong>…<br />
… die am meisten unterschätzte Stadt Deutschlands. <strong>Hannover</strong><br />
hat eine extrem hohe Lebensqualität. Es gibt viel Grünflächen<br />
in der Stadt mit Maschsee und Eilenriede. Und <strong>Hannover</strong><br />
ist eine Kultur- und Wissenschaftsstadt mit der MHH, der Tierärztlichen<br />
Hochschule, der Hochschule für Musik Theater und Medien, der Hochschule <strong>Hannover</strong><br />
und nicht zuletzt der Leibniz-Universität. In <strong>Hannover</strong> leben mehr als 20.000<br />
Menschen mit und von der Wissenschaft.<br />
Foto: MHH<br />
Prof.Dr. Michael Manns<br />
Präsident der MHH<br />
9
Firmen suchen Spezialisten<br />
Neues Ausbildungsportal mit gezielten Angaben. <br />
Foto: Robert Kneschke – stock.adobe.com<br />
Info<br />
www.azubi21.de<br />
Workshops<br />
www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de<br />
10
Ausbildung mit Heimvorteil<br />
Gezielt in Kommunen nach Stellen suchen – Praktikum, Ausbildung, duales Studium.<br />
Die Klagen der Unternehmen über fehlende Fachkräfte werden lauter. Gleichzeitig<br />
sind in der Region rund 47.500 Menschen arbeitslos, davon hat die Agentur für<br />
Arbeit 19.000 Menschen in den Dateien, die einen Job suchen. Heike Döpke, Chefin<br />
der Agentur für Arbeit in <strong>Hannover</strong>, kann das schnell erklären: „Rund 64 Prozent der<br />
Arbeitslosen sind ohne passende Ausbildung oder Berufsabschluss.“ Die Qualifikation<br />
passt also in den meisten Fällen gar nicht zum geforderten Profil. Die Firmen suchen<br />
Spezialisten. Die Anforderungen auch in „einfachen Jobs“ steigen ständig. Nur noch<br />
rund 18 Prozent der Stellenangebote sind für Menschen ohne Ausbildung, sprich auf<br />
„Helferniveau“. Das waren vor ein paar Jahren deutlich mehr. In Zahlen heißt das: Von<br />
545.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Region (die schließt immer die<br />
Stadt mit ein) sind das etwa 90.000. Konkret sind das Jobs in der Lagerwirtschaft, als<br />
Zusteller oder Reinigungskraft, auch gewisse Stellen in Hotels und in der Gastronomie<br />
zählen dazu, ebenso teilweise im Gartenbau.<br />
Drei Beispiele zum Bewerben<br />
Das neue Ausbildungsportal für die Region <strong>Hannover</strong> will diese Lücke füllen. Azubi21.<br />
de liefert für die 21 Kommunen zielgenaue Angaben. Dabei geht es um Stellen für<br />
Praktika, zur Ausbildung und für das duale Studium. Beispiel eins: Bei der ÜSTRA<br />
<strong>Hannover</strong>sche Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft kann im dualen Studium der<br />
Bachelor of Science – Wirtschaftsinformatik erlangt werden. Beginn ist jeweils der 1.<br />
September. Beispiel zwei: Die Firma Miele in Lehrte sucht eine Fachkraft für Metalltechnik<br />
Fachrichtung Montagetechnik, die sie ausbilden möchte. Beispiel drei: Die<br />
CEC Creative-Event-Consulting in Laatzen bildet jährlich ab 1. August Fachkräfte für<br />
Veranstaltungstechnik aus.<br />
Gezielt lassen sich die offenen Ausbildungs- und Praktikastellen sowie freie Plätze für<br />
das duale Studium nach Orten filtern. Die Unternehmen sind im Portal aufgeführt<br />
ebenso die Berufsbildenden Schulen. Dieses Ausbildungsportal bringt Schwung in<br />
den Arbeitsmarkt, was die Chefin der Agentur für Arbeit gern begleitet. Heike Döpke<br />
sagt: „Um Abbrüche in Schule, Ausbildung und Studium zu vermeiden, beraten und<br />
fördern unsere Agenturen umfassend.“ Sie betont auch, wie wichtig die Weiterbil-<br />
11
Das neue Ausbildungsportal Azubi21.de bringt Bewerber und Unternehmen schneller zusammen.<br />
dung für Beschäftigte geworden ist. Immer schneller würden alte Arbeitsprozesse<br />
und Produkte ersetzt. Die Art der Arbeit ändert sich rasant. Dazu sind Fortbildungen<br />
in den und außerhalb von Betrieben nötiger als noch vor wenigen Jahren.<br />
Fortbildung zum Thema Wasserstoff<br />
Ein erfolgreiches Beispiel für Fach- und Führungskräfte hat die Wirtschaftsförderung<br />
der Region im Angebot: Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft. Es richtet sich<br />
sowohl an Technikerinnen und Techniker als auch an Versicherungen und Bankfachleute.<br />
Sie müssen in der Lage sein, das Potenzial und die Risiken von Wasserstoffprojekten<br />
abzuschätzen. Vom Inhalt der Fortbildung erläutert Projektleiter Dr. Ruggero<br />
Capperucci: „Die Teilnehmenden entwerfen eine Wasserstoffanlage und müssen alles<br />
berücksichtigen, was dazu gehört, die geeignete Technologie, die Wartungskosten und<br />
die Markteinführung des Endprodukts. Das ist schon anspruchsvoll. Gerade unsere<br />
Region ist da weit vorn, und das Netzwerk hilft den Kursteilnehmern später enorm.“<br />
12
Foto: contrastwerkstatt – stock.adobe.com<br />
Arbeitskultur in den Firmen ändert sich<br />
Um Fachkräfte zu finden, ändern viele Betriebe ständig ihre Arbeitskultur und gehen<br />
auf Menschen zu, die zum Beispiel nur drei Tage pro Woche arbeiten möchten. Wer<br />
dann gut ins Team passt – fachlich und menschlich –, wird also auch schnell eine<br />
Anstellung finden. Ebenso sind viele Firmen bemüht, Müttern nach der Elternzeit den<br />
Einstieg zu erleichtern. Dazu werden Kinderhortplätze vermittelt oder selbst angeboten.<br />
Es gibt Zeitarbeitsmodelle. Der Druck, geeignete Mitarbeitende zu finden, zwingt<br />
die Arbeitgeber zu oft ungewöhnlichen Schritten. Da ist eine halbe Stelle etwa im<br />
Wochenrhythmus wahrzunehmen. Das heißt, eine Woche Arbeit, eine Woche frei.<br />
Oder es werden Modelle angeboten wie bei Kapitänen großer Schiffe: drei Monate<br />
Arbeit am Stück, drei Monate frei. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt und<br />
müssen nur auf die Betriebsabläufe abgestimmt sein, doch die sind gerade oft extrem<br />
flexibel geworden. <br />
• Knut Diers<br />
13
Foto: StockPhotoPro – stock.adobe.com<br />
Forschen im<br />
„Digital Health City <strong>Hannover</strong>“<br />
Den digitalen Wandel aktiv gestalten.<br />
14
Gesundheit dank KI und Robotern?<br />
Medizinausbildung ist in der Region <strong>Hannover</strong> ein Schwerpunkt, weil sich hier das<br />
Wissen und die Innovation mit menschlichen Faktoren ergänzen.<br />
In Zeiten des Fachkräftemangels gewinnt das Employer Branding immer mehr an<br />
Bedeutung. Das weltweit führende Online-Jobportal Indeed stellt in einer Studie<br />
zum Thema Mitarbeitende „Es gibt keine gesunden Menschen, nur welche, die nicht<br />
ausreichend untersucht sind.“ Eugen Roth, von dem dieses Zitat stammt, war für<br />
seine humoristischen Verse bekannt. Doch tatsächlich geht es in der Medizin zuerst<br />
um die Diagnose, dann um die Therapie. Das wird zum Beispiel an der Medizinischen<br />
Hochschule <strong>Hannover</strong> (MHH) sehr ernst genommen. 3780 Studierende wissen das zu<br />
schätzen. 149 Professuren lehren in ganz unterschiedlichen Gebieten. Da kann auch<br />
ein Eckhard von Hirschhausen als Gastredner in der Patienten-Uni klug feststellen:<br />
„Eine der ehrlichsten Therapien ist doch: Das müssen wir beobachten.“<br />
Von der MHH über das INI bis Diakovere<br />
Patienten-Uni – das verrät schon, dass Gäste willkommen sind, um sich fortzubilden.<br />
Die MHH setzt auf Außenwirkung. 1965 ist im Roderbruch im östlichen Teil <strong>Hannover</strong>s<br />
eine kleine Stadt entstanden, die seitdem kontinuierlich wächst – die MHH. Sie<br />
ist der bekannteste Teil der Gesundheitswirtschaft in der Region <strong>Hannover</strong>. Sowohl<br />
Forschung als auch Versorgung der Patienten oder Ausbildung etwa in der Bildungsakademie<br />
Pflege sind vorbildlich und setzen Qualitätsstandards. Ginge es jetzt um<br />
eine Frage beim Ratespiel mit Günther Jauch, könnte die lauten: Welche Branche hat<br />
in der Region <strong>Hannover</strong> die meisten Beschäftigten? A) die Automobilwirtschaft, b)<br />
die Logistik, c) die Gesundheitswirtschaft oder d) das Handwerk. Dann wäre c) die<br />
richtige Antwort, nämlich rund 80.000 sind es mit Krankenhäusern, Forschungs-Instituten,<br />
Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen stationär und mobil. Das Klinikum<br />
Region <strong>Hannover</strong> mit zehn Standorten gehört dazu, Diakovere mit vier, das Kinderkrankenhaus<br />
auf der Bult, Vinzenzkrankenhaus, DRK-Krankenhaus Clementinenhaus,<br />
die Sophienklinik. Der Medical Park <strong>Hannover</strong> vereint viele Zweige der Life-Science-<br />
Branche. Das INI ist ein weltbekanntes Haus für Neuroscience, gegründet vom Iraner<br />
Prof. Madjid Samii. Sein Sohn Prof. Amir Samii ist Spezialist für Kopf- und Gehirn-Neurochirurgie<br />
sowie Wirbelsäulenchirurgie und führt das Haus heute.<br />
15
Vorreiter auf dem digitalen Weg<br />
Was die Ausbildung angeht, sind alle genannten Häuser vorn dran. Nächster Schritt<br />
ist die digitale Gesundheitswirtschaft. Deshalb hat die regionale Wirtschaftsförderung<br />
das Projekt „Digital Health City <strong>Hannover</strong>“ ins Leben gerufen. Kliniken, Kostenträger,<br />
Start-ups, Unternehmen und Pflegeeinrichtungen arbeiten zusammen. Ziel<br />
ist eine intelligente Vernetzung im Gesundheitsbereich in der Region zu erreichen<br />
und damit bundesweit Vorbild zu werden. Der digitale Wandel soll aktiv gestaltet<br />
werden. Die Gesundheitsversorgung für die 1,2 Millionen Menschen in der Region<br />
<strong>Hannover</strong> soll mit den neuesten Technologien verknüpft sein. Ein Beispiel ist die<br />
Telemedizin, ein anderes die digitale Krankenakte. Auch hier wird immer wieder Wert<br />
auf die Ausbildung des Nachwuchses gelegt. Doch neben Medizinern, Technikern<br />
und Pflegekräften sind es oft Programmierer, die die künstliche Intelligenz (KI) intelligent<br />
einsetzen. Spannende Frage: Kann KI Hautkrebs anhand von Detailaufnahmen<br />
besser erkennen als der Arzt? Verblüffende Antwort: In vielen Fällen ja.<br />
Frisch geforscht wird in der „Digital Health City <strong>Hannover</strong>“ an intelligenten Implantaten.<br />
Sie verbinden Sensorik, Signalverarbeitung und Aktorik (gehört zur Antriebstechnik)<br />
und können so an verschiedenen Stellen des Körpers Funktionen übernehmen.<br />
Es geht dabei immer um die enge Verzahnung von neuester Forschung<br />
mit praktischer Medizin. Und da sind in den nächsten Jahren große und vielfältige<br />
Neuerungen zu erwarten.<br />
Neu: die generalistische Pflegeausbildung<br />
Doch es geht nicht nur um Innovationen. Es geht auch um die neue, generalistische<br />
Pflegeausbildung. Die umfasst die prozessorientierte Pflege von Menschen aller<br />
Altersstufen, also von Kindern bis zu Seniorinnen und Senioren. Einfach gesagt, sind<br />
die Berufsbilder der Kinderkrankenschwester bis zum Altenpfleger darin vereint.<br />
Häusliche wie stationäre Pflegesituationen gehören dazu. Es sind drei Ausbildungsjahre<br />
bis zum Examen, wobei auch Auslandspraktika dazu gehören können, um in<br />
andere europäische Gesundheitssysteme hineinzuschauen. Umgekehrt kommen<br />
von überall her auch Auszubildende in die Einrichtungen in der Region <strong>Hannover</strong>,<br />
denn es hat sich herumgesprochen, dass hier bei hohem Standard neueste Entwicklungen<br />
gelehrt werden. Übrigens: Parallel zur generalistischen Pflegeausbildung<br />
in <strong>Hannover</strong> lässt sich an der Hochschule <strong>Hannover</strong> studieren, Ziel: Bachelor of Arts<br />
(Nursing).<br />
16
Das alles zeigt, wie vielfältig der Gesundheitsbereich und wie innovativ er in der<br />
Region <strong>Hannover</strong> dasteht. Genau das macht ihn attraktiv. Wer weiter oben noch<br />
gerätselt hat, welche weiteren Branchen sich nach der Gesundheit einreihen, hier<br />
die Auflösung: Auf Platz zwei mit rund 70.000 Beschäftigten liegt das Handwerk, auf<br />
Platz drei die Logistik (etwa 60.000), dann die Automobilbranche mit rund 25.000<br />
Mitarbeitenden.<br />
Aber wir sind ja bei der Medizin von morgen. Die wird geprägt von mehr KI und<br />
mehr Robotern. Das zeichnet sich jetzt schon ab. Dennoch gilt auch hier weiterhin<br />
Eugen Roths Erkenntnis: „Ein Mensch fühlt oft sich wie verwandelt, sobald man ihn<br />
menschlich behandelt.“ <br />
• Knut Diers<br />
Info<br />
digital-health-city-hannover.de<br />
Medizinische Jobs in <strong>Hannover</strong><br />
und Umgebung<br />
www.medi-jobs.de/Niedersachsen/<strong>Hannover</strong>/<br />
Kinder- und Jugendkrankenhaus<br />
auf der Bult<br />
www.auf-der-bult.de<br />
www.stepstone.de/jobs/<br />
innere-medizin/in-hannover<br />
Berufe in der Medizin<br />
www.ausbildung.de/berufe/themen/<br />
medizinisch/<br />
https://de.indeed.com/Medizintechnik-Jobsin-<strong>Hannover</strong>?vjk=a698a20548be0560<br />
17
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19
Foto: contrastwerkstatt – stock.adobe.com<br />
Wirtschaftsförderung der Region<br />
Mit breitem Spektrum regional am Ball.<br />
Infos<br />
Fachbereichsleitung Wirtschaftsund<br />
Beschäftigungsförderung<br />
Alexander Skubowius<br />
Region <strong>Hannover</strong><br />
Tel. 0511 616-23237<br />
alexander.skubowius@region-hannover.de<br />
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Teamleitung Wirtschaftsförderung<br />
Julia Kümper<br />
Tel. 0511 616-24930<br />
julia.kuemper@region-hannover.de<br />
www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de<br />
20
Innovation und<br />
Wachstum verstetigen<br />
Die Wirtschaftsförderung der Region <strong>Hannover</strong> kümmert sich intensiv um Fachkräfte,<br />
Gewerbeansiedlung, Förderprogramme für Start-ups und digitale Wirtschaft.<br />
Rund ein Fünftel der Wirtschaftskraft von Niedersachsen entfaltet sich in der Landeshauptstadt<br />
und der zugehörigen Region <strong>Hannover</strong>. Somit ist das rund 2300 Quadratkilometer große Gebiet<br />
mit seinen 21 Gemeinden und insgesamt knapp 1,2 Millionen Bewohner*innen ein Zugpferd, was<br />
die Wirtschaft angeht. Doch wie drückte es ein Wirtschaftsförderer der Region aus? „Wenn eine<br />
Fußballmannschaft Weltmeister wird, hört sie dann auf zu trainieren?“ Nein, es gilt, Innovation und<br />
Wachstum zu verstetigen. Darum kümmert sich die Abteilung Wirtschaftsförderung der Region<br />
<strong>Hannover</strong>, wozu auch die Landeshauptstadt gehört.<br />
Was macht sie konkret?<br />
Es geht zum einen um die Ansiedlung neuer Unternehmen. Das war in den vergangenen zehn<br />
Jahren schon recht erfolgreich, so dass die Zahl der Beschäftigten stieg, die der Arbeitslosen sank.<br />
Aktuell sind von den 750 Hektar Gewerbeflächen 54 Hektar sofort zu vermarkten, das heißt rechtskräftig<br />
erschlossen. Das große Plus der Region ist die Nähe zu Autobahnen, von den 54 Hektar<br />
liegen knapp 17 Hektar dichter als zwei Kilometer von einer Anschlussstelle entfernt.<br />
Doch es geht bei der Wirtschaftsförderung um weitaus mehr. Innovation muss gelebt werden.<br />
Das geschieht durch die Beratung von Unternehmen, die Anregung zu Neugründungen sowie die<br />
Weiterbildung von Beschäftigten. Ob Messeunterstützung, Informationen zur Bewältigung der<br />
Umstellung von Energie, Förderprogramme, Unternehmensnachfolge oder Internationalisierung<br />
– immer ist die Wirtschaftsförderung der Region am Ball. Digitale Wirtschaft oder Nachhaltigkeit<br />
sowie Kreativwirtschaft und Multimedia sind ebenfalls wichtige Handlungsfelder.<br />
Welche Erfolge gibt es bereits?<br />
Nachhaltiges Bauen mit Holz ist ein Thema. Sechs Personen haben dazu das Green Start-up<br />
„hydde“ gegründet. Es produziert ein neuartiges und flexibles Modulsystem aus Holzwerkstoffen.<br />
Das Besondere sind metallfreie Verbindungen zwischen Furnierholzplatten. Lena Bender, eine der<br />
Mitgründerinnen, meint: „Aus dem geförderten Explorationsprojekt konnten wir einen wichtigen<br />
Schritt in Richtung Kreislauffähigkeit unserer Bauweise testen.“ Die Wirtschaftsförderung hatte<br />
„hydde“ mit dem Förderprogramm „<strong>Hannover</strong> Region Green Economy“ finanziell unterstützt.<br />
21
Foto: Adriana – stock.adobe.com<br />
Lebendige Innovation: Gründerinnen und Gründer profitieren von einem breit gefächerten Unterstützungsnetzwerk<br />
mit passgenauen Angeboten.<br />
Ebenfalls unterstützt wurde aus dem Fonds ein mittelständisches Ingenieurbüro, das Drohnen in<br />
der Bauplanungs- und Bauphase zur Überwachung der Materialbewegungen einsetzt. Die präzise<br />
Erfassung und bessere Planungssicherheit schont Ressourcen und macht die Bauphase deutlich<br />
schlanker. Bartek Jaroszewski, zuständiger Fachbereichsleiter der Firma, schildert die Vorteile so:<br />
„Abweichungen zur Planung von Großbaustellen können mit geringem Aufwand festgestellt und<br />
bewertet werden. Das wirkt sich positiv auf das Budget und die Einsatzdauer des Personals aus.“<br />
Hilfe bei der Unternehmensnachfolge<br />
Ein anderes Beispiel ist die Beratung zur Unternehmensnachfolge. Bis 2026 werden etwa 17.400<br />
Betriebe in Niedersachsen vor der Frage stehen: Wer folgt auf den Chef, wenn er in Rente geht?<br />
Thomas Löhr, der bei der Wirtschaftsförderung arbeitet und die Betriebsberatung übernimmt,<br />
sagt: „Bei den klassischen Unternehmensnachfolgen bringen sich die Verkäufer*innen zu wenig<br />
ein. Damit sind die Nachfolger*innen dann überfordert.“ Löhr erzählt, wie der Geschäftsführer<br />
einer Firma für Elektroanlagen zwei Fachkräfte im eigenen Haus weitergebildet hat und durch ein<br />
Seminar der Region die beiden in die Lage versetzt wurden, die künftige Unternehmensausrichtung<br />
zu planen. Mit Businessplan, konkreten Zahlen und einer Analyse der anvisierten Kundengruppen<br />
haben die beiden Fachkräfte viel Input gegeben und sich auf die Übernahme des<br />
Betriebes intensiv vorbereitet. „Das sind herausfordernde Beratungsprojekte, denn die Fachkräfte<br />
waren mit Familienplanung und Eigenheimerwerb zusätzlich beschäftigt“, erläutert Löhr. So hilft<br />
die Wirtschaftsförderung in einem weiten Spektrum von Themen und Fällen recht konkret und<br />
intensiv. Genau das ist ein Schlüssel zum anhaltenden Erfolg der Region <strong>Hannover</strong>. • Knut Diers<br />
22
DEIN JOB BEI DER POLIZEI<br />
Werde ein Teil von uns.<br />
Auch ohne Uniform und Polizeistudium<br />
kannst du einen wertvollen Beitrag für ein<br />
sicheres Niedersachsen leisten. Wir bieten<br />
abwechslungsreiche Jobs z. B. in<br />
der IT oder der Verwaltung.<br />
Komm in unser Team!<br />
Sinnstiftende<br />
Tätigkeit<br />
Betriebliche<br />
Altersvorsorge<br />
Work-Life-Balance<br />
Fitness und<br />
Gesundheit<br />
23
Netzwerk mit starken Partnern<br />
Junge Menschen in die Region locken und halten.<br />
Foto: Kzenon – stock.adobe.com<br />
Info<br />
Fachkräfteportal<br />
www.visit-hannover.com/<br />
<strong>Hannover</strong>web/Arbeiten,-Ausbilden,-Weiterbilden<br />
Ansprechpartner<br />
Dr. Oliver Brandt<br />
Teamleitung Beschäftigungsförderung<br />
Region hannover<br />
Tel. 0511 616-23434<br />
www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de<br />
24
Erfolgsmodell:<br />
Fachkräfteallianz <strong>Hannover</strong><br />
Aus- und Weiterbildung bis zur Integration und Zuwanderung – der Wirtschaftsraum<br />
ist sehr attraktiv geworden.<br />
Wie viele Regionen in Deutschland, so hat auch diese einen Mangel an Fachkräften.<br />
Das reicht vom Handwerk über die verarbeitende Industrie bis zum Pflegepersonal.<br />
Es wird geschätzt, dass etwa 4000 Stellen in der Stadt und Region pro Jahr neu zu<br />
besetzen sind. Was tun? Als Teil der landesweiten Fachkräfteinitiative Niedersachsen<br />
widmet sich die Fachkräfteallianz in der Region <strong>Hannover</strong> gezielt diesen Themen:<br />
Ausbildung, Beschäftigung Älterer, Integration und/oder Zuwanderung, Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf sowie Weiterbildung.<br />
Umfassendes Netzwerk hilft konkret<br />
Zu den Partnern dieser Allianz gehören neben der Agentur für Arbeit <strong>Hannover</strong> die<br />
Allgemeine Arbeitgebervereinigung <strong>Hannover</strong> und Umgebung e. V., der Deutsche<br />
Gewerkschaftsbund <strong>Hannover</strong>, hannoverimpuls, die Handwerkskammer <strong>Hannover</strong>,<br />
die Hochschule <strong>Hannover</strong>, die Industrie- und Handelskammer <strong>Hannover</strong>, das Jobcenter<br />
Region <strong>Hannover</strong>, die Landeshauptstadt, die Leibniz Universität sowie die Region<br />
<strong>Hannover</strong>. Dort ist auch die Teamleitung angesiedelt in Person von Dr. Oliver Brandt.<br />
Der Wirtschaftsgeograf widmete sich schon in seinem Studium und als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter der regionalen Arbeitsmarktforschung. Er führt heute zudem den<br />
Beirat des Modellprojekts Troia an, einem Schwerpunkt der Robotik-Aktivitäten der<br />
Region. In diesem Zukunftsfeld, das gemeinsam mit der Leibniz Universität beackert<br />
wird, ist <strong>Hannover</strong> bundesweit recht weit vorn.<br />
Doch welche Fachkräfte werden aktuell gesucht? Das erschließt sich rasch im Fachkräfteportal.<br />
Es geht vom Job im Handwerk über die Automobilwirtschaft, die rund<br />
20.000 Menschen beschäftigt, bis zum Bildungs- und Sozialwesen. Die Netzwerkpartner<br />
der Fachkräfteallianz tun alles, um junge Menschen in die Region zu locken, sie<br />
zu halten und ihnen Perspektiven zu geben. Das ist aus mehreren Gründen einfach,<br />
denn die „weichen Faktoren“ multiplizieren den Erfolg.<br />
25
Es werden Fachkräfte in allen Bereichen gesucht, vom Job im Handwerk über die Automobilwirtschaft bis<br />
zum Bildungs- und Sozialwesen.<br />
Die „weichen Faktoren“ locken viele an<br />
Zu den „weichen Faktoren“, mit denen die Region punktet, zählen das „grüne“ <strong>Hannover</strong><br />
mit den vielen Freizeitmöglichkeiten, Fahrradrouten und Gärten sowie auch das<br />
umfassende Programm an kulturellen Angeboten. Neubürger Ronny W. (42 Jahre), der<br />
vor einem Jahr aus Berlin in die Region zog, fasst die Vorteile so zusammen: „Die Stadt<br />
hat eine angenehme Größe, ich komme fast überall in einer halben Stunde mit dem<br />
Fahrrad hin und fahre sogar großteils durch Grüngürtel.“ Abends in die Altstadt oder<br />
zu den „Sommernächten“ im Heckentheater der Herrenhäuser Gärten – das sind ganz<br />
einfach erreichbare Ziele, die vielen Menschen auf Anhieb gefallen. Ob Südseefeeling<br />
am Maschsee oder Strandleben an der Ihme, immer fällt es leicht, mit anderen in Kontakt<br />
zu kommen. Ronny W.: „Hätte ich nie von <strong>Hannover</strong> gedacht, wie gesellig und<br />
offen hier die Menschen sind.“<br />
26
Foto: goodluz – stock.adobe.com<br />
Auch die „harten Faktoren“ sind optimal<br />
Die „harten Faktoren“ sind die, die sich quantifizieren lassen. Dazu zählen der besonders<br />
taktstark ausgebaute öffentliche Nahverkehr, die noch vergleichsweise günstigen<br />
Mieten, die im Umland niedrigen Grundstücks- und Häuserpreise oder die günstige<br />
Verkehrslage in Mitteleuropa. Kevin B. (35 Jahre), ein Biochemiker aus München,<br />
hat sich vor einigen Monaten in <strong>Hannover</strong> ein Haus gekauft und ist mit seiner Familie<br />
in die Südstadt gezogen. „Das hätte ich mir in München niemals leisten können, hier<br />
habe ich jetzt mein Eigenheim, gute Schulen für meine beiden Kinder und einen Job,<br />
bei dem ich fast soviel verdiene wie in München.“ Der 38-Jährige ist ein gutes Beispiel<br />
für die Attraktivität des Standorts. Die Summe der Kriterien muss stimmen, dann<br />
fühlen sich Fachkräfte rasch wohl mit ihrer Wahl für die Region <strong>Hannover</strong>. • Knut Diers<br />
27
Foto: Daniel Ernst – stock.adobe.com<br />
Perspektiven zur Integration<br />
in den Arbeitsmarkt<br />
Projekt will Karrierestart erleichtern.<br />
Info<br />
Hilfe für Geflüchtete<br />
www.hannover.de/Leben-in-der-<br />
Region-<strong>Hannover</strong>/Verwaltungen-<br />
Kommunen/Die-Verwaltung-der-Region-<br />
<strong>Hannover</strong>/Dezernate-und-Fachbereiche/<br />
Dezernat-Öffentliche-Sicherheit,-<br />
Zuwanderung,-Gesundheit-und-Verbraucher-<br />
schutz/Fachbereich-<br />
Zuwanderung-und-Migration/<br />
Koordinierungsstelle-Migrationund-Teilhabe<br />
www.hannover.de/<br />
Flüchtlinge-in-Stadt-und-<br />
Region-<strong>Hannover</strong><br />
App für neu Eingewanderte:<br />
www.integreat.app/hannover<br />
Ehrenamtliche Helfer können sich bewerben<br />
unter www.vhs-hannover.de/ehrenamt.<br />
28
Job-Pilot 360 Grad – das neue<br />
Qualifizierungsprojekt<br />
Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte sollen ein Drittel der offenen Stellen<br />
besetzen.<br />
„Wir wollen Menschen mit Migrationsgeschichte unterstützen und sie fit machen für<br />
den Arbeitsmarkt. Wir alle suchen Fachkräfte“, sagt Belit Onay, <strong>Hannover</strong>s Oberbürgermeister.<br />
Gemeinsam mit Volkswagen Nutzfahrzeuge hat die Landeshauptstadt<br />
die Initiative „Job-Pilot 360 Grad“ Mitte 2023 gestartet. Die beiden größten Arbeitgeber<br />
<strong>Hannover</strong>s unterstützen nun diese Menschen mit einem speziellen einjährigen<br />
Fortbildungsprogramm. Dabei geht es um die Vorbereitung auf einen Ausbildungs-,<br />
Arbeits- oder Studienplatz. Dr. Susanne Leifheit, Leiterin Außenbeziehungen und<br />
Nachhaltigkeit bei Volkswagen Nutzfahrzeuge, betont: „Es ist ein ganzheitliches,<br />
maßgeschneidertes Karrierestart-Programm für Geflüchtete, die so Chancen auf eine<br />
nachhaltige Partizipation am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft bekommen.“<br />
VW finanziert, die Stadt stellt Personal und Projektbegleitung<br />
Das Ziel ist ehrgeizig: In den nächsten fünf Jahren soll etwa ein Drittel aller ausgeschriebenen<br />
Stellen mit Menschen mit Migrationsbiographien besetzt werden. Allein<br />
bei der Landeshauptstadt mit ihren etwa 11.500 Beschäftigten sind rund 1000 Stellen<br />
unbesetzt. Bei Volkswagen Nutzfahrzeuge in Stöcken liegt der Bedarf bei rund 200<br />
Stellen pro Jahr, die neu zu besetzen sind. Davon sind 150 in der Ausbildung offen.<br />
Oberbürgermeister Belit Onay zeigte sich angetan von der neuartigen Kooperation<br />
zur Gewinnung von Fachkräften. „Die Diversität soll sich auch in der Verwaltung<br />
widerspiegeln“, betonte er. Derzeit haben etwa 15 Prozent der bei der Stadt Beschäftigen<br />
einen Migrationshintergrund. Volkswagen fördert das Projekt finanziell, die<br />
Landeshauptstadt investiert mit Kosten für Personal und Projektbegleitung.<br />
Ein Team beider Arbeitgeber wählt mit Hilfe einer Personal- und Arbeitspsychologin,<br />
einer Sprachwissenschaftlerin und eines Sozialarbeiters die Teilnehmenden aus. Gezielt<br />
werden Interesse, Fähigkeiten und Motivation abgefragt. Konkret geht es um die<br />
Vorbereitung auf Ausbildungen zum Verwaltungsfachwirt, zur Pflegefachfrau oder<br />
zur Mechatronikerin. Bewerbertraining gehört ebenso zur einjährigen Vorbereitung<br />
wie Schulung der Kommunikation und Einblick in den späteren Berufsalltag.<br />
29
INTERNAL<br />
Klar ist allen Beteiligten: Nur durch Menschen aus anderen Ländern lässt sich die wachsende<br />
Fachkräftelücke schließen. Der Anteil der in Stadt und Region beschäftigten Migranten<br />
ist seit 2015 von 9,2 auf 14.2 Prozent gestiegen. Das Bildungsniveau ist oft erstaunlich<br />
hoch: 60 Prozent der Migranten sind heute als ausgebildete und studierte Fachkraft tätig.<br />
Vorläufer „Deutsch 360 Grad“ erfolgreich<br />
Die beiden größten Arbeitgeber <strong>Hannover</strong>s – Landeshauptstadt und Volkswagen<br />
Nutzfahrzeuge – hatten ihre Zusammenarbeit bereits 2017 begonnen. Damals<br />
riefen sie „Deutsch 360 Grad“ ins Leben. Mehr als 100 Teilnehmende konnten da<br />
ihre Deutschkenntnisse verbessern und ihre Bewerbungschancen spürbar erhöhen.<br />
Voraussetzung für die neue Initiative „Job-Pilot 360 Grad“ sind Deutschkenntnisse im<br />
Niveau A2/B1, ein Schulabschluss und eine Aufenthaltsgenehmigung.<br />
Zweisprachig wendet sich die Stadt gezielt an Geflüchtete aus der Ukraine. Da geht<br />
es um Alltagsfragen von der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Aufenthaltsgenehmigungen<br />
oder gezielte Hilfe für Frauen. Neu ist eine auf dem Handy leicht zu<br />
installierende App namens „InteGREAT“. Da sind alle Themen des Alltags zu finden. Es<br />
geht um Wohnen, Behörden, Gesundheit, Schule, Studium oder Familie. Auch Hinweise<br />
auf Dolmetscherinnen und Dolmetscher sind zu finden, Beratung für Deutschkurse<br />
oder Tipps zum Selbstlernen der Sprache. Auch viele Ehrenamtliche kümmern sich<br />
in der Stadt um Geflüchtete. Wen dieses Ehrenamt reizt, kann sich bei der Volkshochschule<br />
melden. • Knut Diers<br />
Job-Pilot 360°<br />
– Volkswagen Nutzfahrzeuge setzt sich mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie Ziele für das Engagement für Umwelt und<br />
Gesellschaft. Lokal Verantwortung an den Standorten übernehmen ist seit jeher der Anspruch der Marke.<br />
– Mit Job-Pilot 360° initiieren die Landeshauptstadt <strong>Hannover</strong>, die Volkswagen Konzern Flüchtlingshilfe und Volkswagen<br />
Nutzfahrzeuge gemeinsam ein ganzheitliches, maßgeschneidertes Karrierestart-Programm für Menschen mit Flucht- und<br />
Migrationsgeschichte.<br />
Ziele<br />
• Arbeitsmarkt-Einstieg<br />
• Fachkräfteförderung<br />
• Gesellschaftliche Teilhabe<br />
Timing<br />
Projektstart: 2. Juni 2023<br />
Projektlaufzeit je Teilnehmer*in: bis zu 12 Monaten<br />
Potenzial-Analyse<br />
Reflexion über individuelle, realistische<br />
Perspektiven durch:<br />
• Berufsorientierungstest<br />
• Individuelle Stärken- und Werteanalyse<br />
• Berufliche Biographiearbeit<br />
• Bewerbungstraining<br />
Mentoring-Programm<br />
360° Förderung durch:<br />
• Maßgeschneiderte 1:1 Begleitung durch qualifizierte<br />
Mentor*innen für berufliche sowie gesellschaftliche<br />
Themen<br />
• Kontinuierliche, bedarfsgerechte Optimierung<br />
des Programms<br />
• Praktikumsbörse<br />
• Gruppen-Events<br />
Karrierestart<br />
Einstieg in das Berufsleben durch:<br />
• Platz für ein Einstiegsqualifizierungsjahr<br />
• Praktikumsplatz<br />
• Ausbildungsplatz<br />
• Studienplatz<br />
• Arbeitsplatz<br />
30<br />
2. Juni 2023 | Volkswagen Nutzfahrzeuge, Nachhaltigkeit und Außenbeziehungen | öffentlich
Sie suchen eine<br />
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Hier ist sie.<br />
Sichern Sie sich Ihre Zukunft und<br />
helfen Sie damit anderen Menschen.<br />
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Mit über 500 Beschäftigten sind wir einer der größten<br />
Sucht- und Jugendhilfeträger Niedersachsens.<br />
Unser Netzwerk besteht aus über 40 Einrichtungen<br />
und Angeboten der Sucht- und Jugendhilfe -<br />
ambulant und stationär. In unserem Team arbeiten<br />
Sozialarbeiter:innen, Köch:innen, Psycholog:innen,<br />
Buchhalter:innen, Arbeitsanleiter:innen und<br />
Menschen aus vielen weiteren Berufsgruppen.<br />
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Stellenausschreibungen und Bewerbungstipps.<br />
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31
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32
Familie und Beruf – geht klar!<br />
Die Region ist Vorbild: Seit mehr als 25 Jahren wird Frauen geholfen,<br />
wieder in den Beruf zu finden.<br />
Work-Life-Balance klingt immer gut. Aber was passiert, wenn es zu viel Life und zu<br />
wenig Work gibt? Gerade Mütter können davon ein Lied singen, wenn sie nach der<br />
Elternzeit wieder in ihren alten oder einen neuen Beruf einsteigen möchten. Dass<br />
das ein großes Thema ist, hat die Region schon 1996 erkannt und somit viel früher<br />
als viele andere in Deutschland. Damals wurde in <strong>Hannover</strong> die Koordinierungsstelle<br />
Frau und Beruf geschaffen (KoStelle). Dort gibt es kostenlose Beratungsgespräche<br />
mit Tipps für die Weiterbildung beim Wiedereinstieg. „Alle unsere Gespräche haben<br />
einen vertraulichen Rahmen“, betont die Leiterin Ayten Berse. Neben ihr engagieren<br />
sich Mila Marinova und Franziska Meynberg in der KoStelle in der Vahrenwalder<br />
Straße 7. Sie ist eine anerkannte Beratungsstelle zur beruflichen und betrieblichen<br />
Förderung von Frauen in der Region <strong>Hannover</strong>. Es sind auch Online-Video-Gespräche<br />
möglich.<br />
Kontakte und Netzwerktreffen sind der Hit<br />
Wichtig sind die vielen Kontakte der KoStelle. So werden Jobcenter und Unternehmen<br />
einbezogen. Es gibt Unterstützung für die Bewerbung (mit Check der erstellten<br />
Unterlagen vom Lebenslauf bis zum Anschreiben), für Vorstellungsgespräche und<br />
Gehaltsverhandlungen. Speziell für die Schnittmenge von Pflege und Beruf liefern die<br />
Beraterinnen wertvolle Hilfen. „Wir haben eine Lotsenfunktion“, betont Ayten Berse.<br />
Auch für Praktikaplätze und Ausbildungssuche gebe es immer wieder Anfragen. Beliebt<br />
ist das persönliche Coaching, das mit einem Trainer über mehrere Stunden läuft.<br />
Insgesamt steht die Person im Vordergrund mit ihren individuellen Wünschen. Es<br />
geht nicht nur ums reine Geldverdienen, es geht um berufliche Selbstverwirklichung.<br />
Wer seinen Job gerne tut, macht ihn meist auch gut und engagiert. Und wie wichtig<br />
der Austausch mit anderen ist, zeigt das vierteljährliche Netzwerktreffen „welcome<br />
back“. Da verabreden sich ehemalige Seminarteilnehmerinnen und Frauen aus der<br />
Beratung. Angereichert wird das mit Impulsvorträgen. Eine der „Ehemaligen“ ist die<br />
dreifache Mutter Johanna Prien-Kaplan. Sie ist dankbar für die vielen Tipps und Hilfen,<br />
33
die sie in der KoStelle erhielt und die wertschätzende und ermutigende Atmosphäre.<br />
Johanna Prien-Kaplan bringt es so auf den Punkt: „Es ist eine Zeit, in der die Gesellschaft<br />
von Frauen erwartet zu arbeiten, als hätten sie keine Kinder und ihre Kinder zu<br />
betreuen, als würden sie nicht arbeiten.“<br />
Von Kitas der Medizinische Hochschule bis zum HDI Zauberland<br />
Viele Firmen und Einrichtungen in der Region haben da längst gehandelt, da sie<br />
bei diesem Thema nicht länger nach Skandinavien schielen möchten. Dort, so heißt<br />
es oft, sei alles perfekt geregelt, was die Betreuung von Kindern arbeitender Eltern<br />
angeht. Die Medizinische Hochschule <strong>Hannover</strong> zum Beispiel hat drei Kitas mit<br />
Ganztagsbetreuung, eine flexible Kinderbetreuung, zwei Notfallkinderbetreuungsmöglichkeiten<br />
sowie eine Ferienbetreuung. Auch der Notmütterdienst Familien- und<br />
Seniorenhilfe vermittelt rund um die Uhr Betreuung für Kinder und ältere Menschen.<br />
Auch mehrere andere große Firmen haben längst die Kinderbetreuung ihrer Mitarbeitenden<br />
geregelt, sei es durch Unterstützung außerhalb der eigenen Wände oder<br />
innerhalb des Unternehmens. Besonders an der Betriebs-Kita Continental Kinderwelt<br />
ist zum Beispiel die Zweisprachigkeit neben Deutsch eben auch Englisch. Auch im<br />
„HDI Zauberland“ fühlen sich heute 47 Kinder bis zum Schuleintritt wohl. Geöffnet ist<br />
er von 7.30 bis 17.00 Uhr.<br />
Der FamilienService berät, der Großelterndienst hilft<br />
Die Stadt <strong>Hannover</strong> ist auch nicht tatenlos. Es gibt das FamilienServiceBüro. Es berät<br />
in Fragen von Krippe, Tagespflege und Kindergarten für Kinder bis 14 Jahren. Die Kinderladen-Initiative<br />
kümmert sich um die Vermittlung von freien Betreuungsplätzen.<br />
Auch der Dachverband der hannoverschen Kinderläden kümmert sich vorbildlich.<br />
Die Kindertagesbetreuung berät Eltern und Tagesmütter. Der Großelterndienst vermittelt<br />
Wunschomas und Wunschopas über das Diakonische Werk. Wie das aussieht,<br />
beschreibt der 68-jährige Heinz Rüdiger (Name geändert) so: „Lia kommt angestürmt<br />
und setzt sich auf meinen Schoß.“ Es ist Dienstag 15.30 Uhr. Der vitale Rentner sitzt zu<br />
Hause in seinem Sessel und freut sich, denn inzwischen ist dieser Termin mit einer Art<br />
Ritual verbunden. „Die Vierjährige ist so etwas wie unser Enkelkind“, sagt der Senior<br />
und lächelt. Seine Frau Antonia hat Lia vom Kindergarten abgeholt. Jetzt haben die<br />
beiden kinderlosen reiferen Menschen eine wichtige Aufgabe: Großkinder betreuen.<br />
34
Lias Mutter Jana ist 23 Jahre alt, alleinerziehend und in der Ausbildung. Sie hat erst<br />
heute Abend wieder Zeit für ihre Tochter. „Da kann ich Hilfe gut gebrauchen“, lobt<br />
sie später im Gespräch ihre Ersatzeltern. Deshalb hatte sie sich an den Großelterndienst<br />
des Diakonischen Werkes <strong>Hannover</strong> gewandt. Die Mitarbeiterin Silke bestätigt:<br />
„Diese Großeltern sind einfach verlässliche Partner, geduldige Zuhörer, so etwas wie<br />
ein Kummerkasten für die Kinder oder können auch ein Ratgeber für die Eltern sein,<br />
wenn die das möchten.“ • Knut Diers<br />
Info<br />
KoStelle<br />
www.frau-und-beruf-hannover.de<br />
Stadt hilft Alleinerziehenden<br />
www.awo-hannover.de/<br />
unsere-angebote/jugendliche/<br />
rat-hilfe/alleine-wohnen/<br />
wohnen-fuer-alleinerziehende/<br />
Kitas der MHH<br />
www.mhh.de/<br />
familienservice/<br />
kinderbetreuung<br />
Großelterndienst<br />
www.diakonischeswerk-hannover.de/spendenhelfen/ehrenamtlich-helfen/<br />
grosselterndienst/<br />
Stadtteilmütter und Stadtteilväter geben<br />
Tipps für Familien<br />
www.hannover.de/<br />
Leben-in-der-Region-<br />
<strong>Hannover</strong>/Soziales/Familie-<br />
Partnerschaft/Erziehungs-und-<br />
Bildungspartnerschaften/<br />
Stadtteilmütter-und-<br />
Stadtteilväter<br />
Wohnen für Alleinerziehende<br />
www.awo-hannover.de/<br />
unsere-angebote/jugendliche/<br />
rat-hilfe/alleine-wohnen/<br />
wohnen-fuer-alleinerziehende/<br />
Notmütter<br />
www.notmuetterdienst.de<br />
35
Verantwortung für die Zukunft<br />
Beschäftigte setzen heute andere Prioritäten.<br />
Info<br />
Die Regionale Agenda 2030<br />
www.hannover.de/Leben-in-der-Region-<strong>Hannover</strong>/<br />
Umwelt-Nachhaltigkeit/Nachhaltigkeit/Regionale-Agenda-2030<br />
Nachhaltigkeitsbericht der LHH und Nachhaltigkeitsbüro<br />
www.hannover.de/Leben-in-der-Region-<strong>Hannover</strong>/<br />
Umwelt-Nachhaltigkeit/Umweltinformation/<br />
Nachhaltigkeitsbericht-der-Landeshauptstadt-<strong>Hannover</strong><br />
Foto: Steffen Kögler – stock.adobe.com<br />
Überblick zu hannoverschen Arbeitgebern mit Nachhaltigkeit<br />
www.nachhaltigejobs.de/nachhaltig-arbeiten-hannover/m<br />
36
Wie zukunftsfähig ist<br />
meine Firma eigentlich?<br />
Nachhaltigkeit in Unternehmen – seit rund 25 Jahren auf dem richtigen Pfad.<br />
Die gesamte Region nahezu zum Null-Emissionsgebiet umzugestalten, kann nur<br />
langsam und gemeinsam gelingen. Was für ein kluger Satz. Er stammt vom damaligen<br />
Umweltdezernenten der Region, Prof. Dr. Axel Priebs. Wer sich dann weiter einlesen<br />
möchte, was die 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung auf kommunaler Ebene<br />
in und um <strong>Hannover</strong> bedeutet, findet sich im April 2016 wieder. Damals schon, bevor<br />
das Thema auf die großen Fahnen geschrieben wurde, hat die Region <strong>Hannover</strong> die<br />
Weichen dazu gestellt. Und bereits 2010 beschloss die Region, Vorbildregion für nachhaltiges<br />
Handeln und Klimaschutz zu werden. Die AGENDA 21 wurde sogar schon 1999<br />
beschlossen. Aber was heißt das?<br />
Green Economy: Konkrete Projekte werden gefördert<br />
Zunächst: Nachhaltigkeit versteht sich als dauerhafte Entwicklung, die die Bedürfnisse<br />
der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen<br />
Bedürfnisse nicht befriedigen können. Zentrale Themen sind dabei „Gesundheit und<br />
Wohlergehen“, „hochwertige Bildung“, „sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“, „bezahlbare<br />
und saubere Energie“ oder „menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“.<br />
Das klingt gut und hat zu mehr als 300 Projekten geführt. Doch um ein weiteres<br />
zentrales Thema wie „nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion“ bewältigen zu<br />
können, brauchen mittlere und kleinere Unternehmen kräftige Unterstützung. Genau<br />
die können für ihre Nachhaltigkeitsprojekte Förderung bis zu 10.000 Euro beantragen.<br />
Das Programm nennt sich „<strong>Hannover</strong> Region Green Economy“. Regionspräsident Steffen<br />
Krach betont: „Wir können die Klimaneutralität nur erreichen, wenn die Unternehmen<br />
mitmachen. Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe.“ Drei Jahre lang steht eine halbe<br />
Million Euro Förderung dazu bereit.<br />
KI reduziert Abfallmengen<br />
Gelungene Beispiele sehen so aus: Künstliche Intelligenz (KI) hilft dabei, Analyse und<br />
Anpassung von Fertigungsprozessen zu automatisieren, so dass sich die Abfallmenge<br />
deutlich reduziert. Es wird einfach weniger Ausschuss produziert. Das hilft dem Geld-<br />
37
Foto: Herzog/TU Clausthal<br />
Nachhaltigkeit in Unternehmen bedeutet auch, ungesunde Arbeitsweisen zu vermeiden, z. B. durch<br />
gemeinsame Arbeit von Mensch und Roboter.<br />
beutel des Unternehmens und schont die Umwelt. Oder: Roboter, die gemeinsam mit<br />
Menschen arbeiten, erleichtern oder vermeiden ergonomisch ungesunde Arbeitsweisen.<br />
Geräte, die einem tatsächlich den Rücken stärken, helfen Lagerarbeitenden<br />
nachhaltig.<br />
Drei Beispiele – drei überraschende Hilfen<br />
Es geht um mehr, denn die Region will ja schließlich bundesweit vorne mitmischen,<br />
wenn es um Nachhaltigkeit geht. Sie ist jetzt schon vielfach Vorbild für andere, sich<br />
diesem zentralen Thema zu widmen. Daher seien drei Beispiele genannt, die Raum für<br />
Gründungen und junge Unternehmen bieten. In der Region <strong>Hannover</strong> steckt so viel<br />
Innovation. Das zeigt Beispiel eins: das Unternehmerinnen-Zentrum <strong>Hannover</strong>. Frauen<br />
werden in allen Phasen ihres Unternehmensaufbaus gezielt unterstützt, was auf das<br />
starke Netzwerk zurückzuführen ist. Ob es günstiger Arbeitsraum ist oder der passende<br />
Kontakt zu Problemlösern, im Stadtteil Linden-Mitte laufen die Fäden zusammen.<br />
Das Technologiezentrum Science Area 30X mit Büros und Laboren sowie Werkstätten<br />
und Konferenzräumen in Marienwerder ist eng mit der Leibniz Universität verknüpft<br />
(Beispiel zwei). Was hier an Ideen zum Ziel von Nachhaltigkeit immer wieder sprudelt,<br />
ist gigantisch. Lorbeeren von gestern sind nur Wandschmuck. Es geht hier um die<br />
Themen von übermorgen. Drittes Beispiel zum Thema Nachhaltigkeit und Innovation<br />
38
ist die „Halle 96“. Es ist ein Zentrum der Kultur- und Kreativwirtschaft. Es ist ein Glücksfall<br />
ebenfalls im Stadtteil Linden, an der B6, mit 83 Büros und sieben Werkstätten. Gründerinnen<br />
und Gründer erhalten hier hohe Vitamin-B-Dosen, was für den Aufbau von<br />
Beziehungen für den Erfolg des eigenen Unternehmens viel wert ist.<br />
So ist es kein Wunder, dass sich die großen Player der Region – von VW-Nutzfahrzeuge<br />
über Continental bis enercity oder <strong>Hannover</strong> Rück – beim Thema Nachhaltigkeit stark<br />
gemacht haben. Vielfach wird auf Innovationen von örtlichen start-ups zurückgegriffen,<br />
wenn es um Effizienz der Energieverwendung, Müllreduktion, Recycling, gesunde<br />
Fertigung, Geschlechterparität oder intelligente Mobilität geht.<br />
Fest im Wertefundament verankert<br />
Heute hat fast jede Firma Nachhaltigkeit, und was sie konkret dafür tut, in ihrem Wertefundament<br />
verankert. Es ist für die Mitarbeitenden wichtig danach zu handeln, aber<br />
auch sicher zu wissen, wie zukunftsfähig das eigene Unternehmen wirklich ist. Die<br />
großen, mittleren und kleinen Player der Region sind da ganz weit vorn, wenn es um<br />
verantwortungsvolle Wertschöpfungskette, emissionsarme Mobilität oder zirkuläres<br />
Wirtschaften geht. Der frühen Weichenstellung vor einem viertel Jahrhundert sei Dank!<br />
<br />
• Knut Diers<br />
39