Kreis Euskirchen
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Deutsche Landkreise im Portrait<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
L andschaft und N atur · F reizeit und K ultur<br />
W irtschaft, S oziales und G esundheit
Deutsche Landkreise im Portrait<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der <strong>Kreis</strong>verwaltung<br />
Redaktion: Pressesprecher Wolfgang Andres<br />
Fünfte, völlig neue Ausgabe 2017
Das Buch erscheint im Verlagsbereich Regionalmedien.<br />
Alle Rechte bei Kommu nikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)<br />
Herausgegeben in Zu sam menarbeit mit dem <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>;<br />
Redaktion: Wolfgang Andres, Pressesprecher des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong><br />
Printed in Germany 2017<br />
Das Manuskript ist Eigentum des Verlages. Alle Rechte vorbehalten.<br />
Auswahl und Zusammen stellung urheberrechtlich geschützt. Dem Buch<br />
liegen neben den illustrierten Autorentexten Bilder und PR-Texte der<br />
Firmen, Verwal tungen und Ver bände zu grunde, die mit ihrer finan -<br />
ziellen Beteili gung das Ersche inen des Bandes ermöglicht ha ben. Sie<br />
sind im Anhang aufgeführt. Für die Rich tig keit der im Inhalts verzeichnis<br />
aufgeführten Autorenbeiträge und der PR-Seiten übernehmen Verlag<br />
und Redaktion keine Haftung.<br />
Bildbearbeitung:<br />
Kommunikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)<br />
Druck: gutenberg beuys feindruckerei, Hannover/Langenhagen<br />
Bildnachweis: Seite 119<br />
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek<br />
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publi kation in der Deutschen<br />
National bibliografie; detaillierte biblio gra fische Daten sind im Internet<br />
über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />
ISBN 978-3-88363-384-8<br />
2
INHALT<br />
V O R W O R T<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> – einfach wohl fühlen 6<br />
Landrat Günter Rosenke<br />
EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />
Geschichte des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong>: Jahrtausende im Zeitraffer 8<br />
Hans-Gerd Dick, Vorsitzender des <strong>Kreis</strong>geschichtsvereins, Weilerswist<br />
Das müsstest Du sehen, es ist großartig:<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> in alten Ansichten 12<br />
Heike Pütz, Leiterin des <strong>Kreis</strong>archivs <strong>Euskirchen</strong><br />
Elf Städte und Gemeinden – ein <strong>Kreis</strong>!<br />
Bad Münstereifel –<br />
anziehend schön 14<br />
Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian<br />
Blankenheim – Natur pur, aber<br />
trotzdem erlebnisreich! 16<br />
Bürgermeister Rolf Hartmann<br />
Die Gemeinde Dahlem 17<br />
Bürgermeister Jan Lembach<br />
<strong>Euskirchen</strong> – Stadt mit Gesicht 18<br />
Bürgermeister Dr. Uwe Friedl<br />
Gemeinde Hellenthal 19<br />
Bürgermeister Rudolf Westerburg<br />
Die Gemeinde Kall 20<br />
Bürgermeister a.D. Herbert Radermacher<br />
Stadt Mechernich 21<br />
Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick<br />
Eifelgemeinde Nettersheim –<br />
Natur erleben, Schätze entdecken 22<br />
Bürgermeister Wilfried Pracht<br />
Die Nationalpark-Hauptstadt<br />
Schleiden 23<br />
Bürgermeister Udo Meister<br />
Weilerswist – hervorragende<br />
Angebote für junge Familien 25<br />
Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst<br />
Stadt Zülpich 26<br />
Bürgermeister Ulf Hürtgen<br />
Wo der Kunde im Mittelpunkt steht: <strong>Kreis</strong>verwaltung <strong>Euskirchen</strong> 28<br />
Wolfgang Andres, Pressesprecher der <strong>Kreis</strong>verwaltung <strong>Euskirchen</strong><br />
Wirtschaftsförderung – zukunftsfähige Ideen und Projekte im Überblick 29<br />
Iris Poth, Stabsstellenleitung, Stabsstelle Struktur- und<br />
Wirtschaftsförderung, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
Zukunftsinitiative Eifel:<br />
gemeinsame Kraft für den Eifel-Ardennen-Raum 30<br />
Heinz-Peter Thiel, Landrat des Landkreises Vulkaneifel und<br />
Vorsitzender des Präsidiums der Zukunftsinitiative Eifel<br />
Regionalmarke EIFEL – die Qualitätsmarke in der Region 32<br />
Markus Pfeifer, Geschäftsführer der Regionalmarke EIFEL GmbH, Prüm<br />
3
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Starker Wirtschaftsstandort mit vielseitigem Branchenmix 34<br />
Varvara Stegarescu und Christof Gladow, Stabsstelle Struktur- und<br />
Wirtschaftsförderung, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
Arbeitsmarkt im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 40<br />
Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung, Agentur für Arbeit, Brühl<br />
Eckpfeiler der Wirtschaft – Großbetriebe und Mittelstand 42<br />
Dagmar Grömping, Journalistin, Bad Münstereifel<br />
PrimeSite Rhine Region – der Standort in Europa 50<br />
Elmar Müller, Geschäftsstellenleiter, LEP-AöR, <strong>Euskirchen</strong><br />
Mehr geht immer – Handel und Dienstleistungen mit Perspektive 52<br />
Fritz Rötting, Geschäftsführer, Industrie- und Handelskammer, Aachen<br />
Flächendeckende Breitbandversorgung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 57<br />
Marcus Derichs, Breitbandbeauftragter des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong><br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Power – Standort für moderne Energieerzeugung 58<br />
Tameer Gunnar Eden und Dr. Michael Thalken, Eifeler Presse Agentur, Kall<br />
Sichere Entsorgung – Voraussetzung für die Zukunft 62<br />
Karen Beuke, Abfallberaterin, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
Das Handwerk – bedeutende Wirtschaftskraft 64<br />
Uwe Günther, Geschäftsführer der <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft Rureifel,<br />
<strong>Euskirchen</strong> und Düren<br />
Moderne Landwirtschaft im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 67<br />
Hans Schorn, Vorsitzender der <strong>Kreis</strong>bauernschaft <strong>Euskirchen</strong>, und<br />
Paul-Heinz Müller, Geschäftsführer der <strong>Kreis</strong>bauernschaft <strong>Euskirchen</strong><br />
Zeitung, Radio, TV und Internet: Medienlandschaft im Wandel 70<br />
Wolfgang Andres, Pressesprecher der <strong>Kreis</strong>verwaltung <strong>Euskirchen</strong><br />
4<br />
E I N K R E I S M I T V E R A N T W O R T U N G<br />
Medizinische Versorgung auf höchstem wissenschaftlichem Niveau 72<br />
Dr. Bernhard Ziemer, Abteilungsleiter, Gesundheitsamt, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
Familie im Fokus 73<br />
Heike Nickel, Journalistin, Weilerswist<br />
Den Wandel gestalten – DemografieInitiative im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 76<br />
Sarah Komp, Dipl.-Geografin, Stabsstelle Struktur- und<br />
Wirtschaftsförderung, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
Migration und Integration – eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe 81<br />
Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter des Landrats und<br />
Geschäftsbereichsleiter Jugend und Integration, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>
INHALT<br />
Gut aufgehoben – engagiert in Verein und Ehrenamt 82<br />
Tom Steinicke, Journalist, <strong>Euskirchen</strong><br />
Erfolgsfaktor Wissen – passgenaue Bildungsangebote 84<br />
Bettina Ismar, Kommunales Bildungs- und Integrationszentrum (KoBIZ),<br />
Regionales Bildungsbüro, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
Aus- und Weiterbildung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> – die Wirtschaft profitiert 86<br />
Jochen Kupp, Verbandsvorsteher, Berufsbildungszentrum <strong>Euskirchen</strong><br />
ÖPNV im ländlichen <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>: Fit für die Zukunft 87<br />
Simone Handwerk, Planung, Umwelt und ÖPNV, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
Seit über 20 Jahren an der Seite der Bürger:<br />
Verbraucherzentrale in <strong>Euskirchen</strong> 90<br />
Monika Schiffer, Leiterin der Verbraucherzentrale <strong>Euskirchen</strong><br />
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />
In Frack und Bluejeans – Kultur im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 92<br />
Manfred Lang, Journalist, Inhaber der Agentur ProfiPress, Mechernich<br />
Sehenswerte Architektur –<br />
Kirchen und Klöster, Burgen und Bauensembles 96<br />
Klaus Ring, Kulturreferent, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
Vogelsang IP: Internationaler Platz im Nationalpark Eifel 100<br />
Petra Kleen, Leitung Kommunikation und Vertrieb, Vogelsang IP<br />
gemeinnützige GmbH, Schleiden<br />
Nationalpark Eifel – Wald Wasser Wildnis 102<br />
Michael Lammertz, stellv. Leiter des Nationalparkforstamtes Eifel<br />
bei Wald und Holz NRW, Schleiden-Gemünd<br />
Erholung pur – ein Tag im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 104<br />
Patrick Schmidder, stellv. Geschäftsführer der Nordeifel Tourismus GmbH, Kall<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> – nachgewiesen fahrradfreundlich 106<br />
Marcus Sprung, Fahrradbeauftragter, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
Kontinuität im Wandel – Bräuche, Feste und Traditionen 108<br />
Harald Bongart, Historiker, Bad Münstereifel<br />
„Heimat kann man schmecken“:<br />
Kulinarische Erlebnisse aus regionalen Produkten 112<br />
Swen Weißer, Zentrales Informationsbüro Pflege, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
International vernetzt:<br />
Städte- und Gemeindepartnerschaften rund um den Globus 114<br />
Steffi Tucholke, Journalistin, <strong>Euskirchen</strong><br />
R E G I S T E R<br />
Verzeichnis der PR-Bildbeiträge 116<br />
Bildquellen 119<br />
5
<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> – einfach wohl fühlen<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
unser Wohlfühl-<strong>Kreis</strong> im Städtedreieck Aachen–Köln–Bonn ist die lebens- und liebenswerte<br />
Heimat von rund 190 000 Menschen. Von der Börde rund um Zülpich und<br />
Weilerswist bis an die belgische Grenze der Eifel bei Hellenthal reicht unser Landkreis<br />
mit insgesamt elf Kommunen.<br />
Schon erstaunlich, wie vielfältig sich der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> auf nur 47 Kilometern<br />
maximaler Nord-Süd-Ausdehnung präsentiert: Große Rübenfelder kennzeichnen den<br />
flachen Norden, der überhaupt sehr landwirtschaftlich geprägt ist. Zentrum ist hier die<br />
wirtschaftsstarke <strong>Kreis</strong>stadt <strong>Euskirchen</strong> mit rund 55 000 Einwohnern.<br />
Steigt man vom tiefsten Punkt – der Burg Kühlseggen bei Weilerswist (108 Meter) –<br />
in die Eifel, so wird es immer waldreicher. Gerade im Süden dominieren große Waldflächen,<br />
mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Fläche ist von Buchen und Eichen, von<br />
Fichten und Kiefern bewachsen. Das gilt auch für den höchsten Punkt des <strong>Kreis</strong>es, den<br />
Weißen Stein bei Hellenthal-Udenbreth (690 Meter).<br />
Diese herrliche Natur ist ein Trumpf. Unser Nationalpark Eifel, der erste Nationalpark<br />
in Nordrhein-Westfalen, begeistert seit mehr als einem Jahrzehnt Naturfreunde aus<br />
Deutschland und den umliegenden Ländern. Man muss sich das immer wieder von<br />
Neuem klar machen: Wir leben dort, wo andere Urlaub machen – in einem ebenso<br />
wunder- wie wander baren Stück Natur!<br />
Aber der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist nicht nur landschaftlich ausgesprochen reizvoll, sondern<br />
hat darüber hinaus viele kulturelle Schätze und historische Sehenswürdigkeiten zu<br />
bieten. Von römischen Spuren wie dem Römerkanal über mittelalterliche Kostbarkeiten<br />
wie dem Kloster Steinfeld bis hin zu neuzeitlichen Blickfängen wie der Bruder-Klaus-<br />
Kapelle reicht das Spektrum. Nicht zu vergessen Vogelsang IP – ein Ort mit dunkler<br />
Historie, der heute für Toleranz, Vielfalt und ein menschliches Miteinander steht.<br />
Blicken wir in die Zukunft, muss uns nicht bange sein. Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist gut<br />
aufgestellt. Unser <strong>Kreis</strong> hat mit seinem breiten Branchenmix ein gutes wirtschaftliches<br />
Potenzial. Weltweit operierende Industrieunternehmen, viele mittelständische Handelsund<br />
Dienstleistungsfirmen sowie eine große Zahl von Handwerksbetrieben prägen die<br />
solide Wirtschaftsstruktur des <strong>Kreis</strong>es. Eine ganze Reihe dieser innovativen und leis -<br />
tungsstarken Unternehmen präsentieren sich in diesem Buch.<br />
Wir stellen uns den Herausforderungen der nächsten Jahre und Jahrzehnte, etwa<br />
dem demografischen Wandel, der Digitalisierung und der Energiewende. Und wir tun<br />
alles dafür, dass unser Wohlfühl-<strong>Kreis</strong> auch weiterhin ein <strong>Kreis</strong> mit hoher Lebensqualität<br />
und Kultur bleibt.<br />
6
VORWORT<br />
Mein Dank gilt dem Oldenburger Verlag „Kommunikation & Wirtschaft“, der mittlerweile<br />
bereits die fünfte, völlig neu bearbeitete Auflage des Bildbandes „Deutsche Landkreise<br />
im Portrait – <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>“ herausgegeben hat. Gemeinsam mit den Autoren<br />
des vorliegenden Bildbandes lade ich Sie sehr herzlich dazu ein, den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
(neu) zu entdecken. Ich bin sicher: In diesem repräsentativen Buch finden Sie Anregungen<br />
in großer Zahl. Entdecken, erleben und genießen Sie den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> – getreu<br />
unserem Slogan „Einfach wohl fühlen!“<br />
Das Kloster Steinfeld ist bis heute<br />
so vollständig erhalten, wie<br />
kaum ein anderes der tausendjährigen<br />
Klöster in Deutschland.<br />
Seine Anfänge reichen zurück<br />
bis in das Jahr 920.<br />
Günter Rosenke<br />
Landrat des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong><br />
7
Hans-Gerd Dick<br />
Geschichte des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong>:<br />
Jahrtausende im Zeitraffer<br />
Die Geschichte unserer Region reicht in die Anfänge der Menschheit zurück: Etwa<br />
300 000 Jahre alte Werkzeuge belegen die Anwesenheit des Homo heidelbergensis,<br />
eines älteren Verwandten des modernen Menschen, in der Kartsteinhöhle bei Weyer.<br />
Jahrtausende später siedeln dort Neandertaler. Von ihnen führt die Linie schließlich zu<br />
eiszeitlichen Jetztmenschen, dem Homo sapiens. Seine 30 000 Jahre alte Spuren fanden<br />
sich nahe Lommersum. Allerdings war die Region damals nie kontinuierlich besiedelt.<br />
Das änderte sich allmählich ab dem 6. Jahrtausend v. Chr. mit der Sesshaftwerdung<br />
jungsteinzeitlicher Ackerbauern und Viehzüchter.<br />
Im 1. Jahrhundert v. Chr. gliedern die Römer sich das spätere <strong>Kreis</strong>gebiet ein. Sie<br />
finden hier germanische und keltische Stämme vor, an deren Siedlungen sie teilweise<br />
anschließen. Orte mit moderner Namensendung auf -ich wie Sinzenich verraten bis<br />
heute keltische Ursprünge. Die Römer geben der Region ein neues Gesicht: Sie bauen<br />
teils bis heute fortbestehende Straßen und Wasserleitungen von der Eifel nach Köln, als<br />
„Agrippastraße“ bzw. „Römerkanal-Wanderweg“ inzwischen kulturtouristisch erschlossen.<br />
Börde und Nordeifel überziehen sie mit Landgütern, begründen in Zülpich ein<br />
stadtähnliches Gemeinwesen mit Thermen, errichten Tempel bei Nöthen und Nettersheim,<br />
fördern und verarbeiten in der Nordeifel Erze und Kalk.<br />
Die Franken treten nach deren Niedergang an die Stelle der Römer in der Region.<br />
Keltische, römische und germanische Traditionen verschmelzen zusehends. Seit König<br />
Chlodwigs Taufe nach der sagenumwobenen Schlacht bei Zülpich um 496 n. Chr. durchdringt<br />
der römisch-katholische Glaube als Erbe der Antike allmählich unseren Raum. Die<br />
wachsende Bevölkerung motiviert fränkische Neugründungen in der Börde ab dem<br />
7. Jahrhundert, heute erkennbar an Ortsnamensendungen auf -heim (z. B. Wüschheim)<br />
oder -dorf (Rißdorf). Die Höhenlagen werden dagegen großteils erst im hohen<br />
Mittelalter besiedelt, erkennbar oft an Namensendungen auf -scheid (Mutscheid),<br />
-rath/roth (Hollerath) oder etwa -seif(f)en (Wollseifen).<br />
Die fruchtbare Börde sowie die wald-, wasser- und erzreiche Nordeifel lassen die<br />
Region zum Zankapfel werden, um den Grafen und Herzöge von Jülich mit den Kölner<br />
Erzbischöfen lange streiten. Deshalb entstehen viele „feste Häuser“, Höhen- (Reifferscheid)<br />
und in der Börde Niederungsburgen (Langendorf) nahe den Siedlungen. Die<br />
Burgendichte des <strong>Kreis</strong>es gilt heute als europaweit singulär. Steinern sind in diesen<br />
Dörfern sonst nur Kirchen und Klöster wie Steinfeld bei Kall. Dem Streit der Parteien<br />
verdanken sich auch Gründung oder Ausbau ummauerter mittelalterlicher Städte wie<br />
Zülpich und Münstereifel (Romanisches Haus).<br />
8
EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />
Auch wenn die Zeit der Römer schon seit gut 1500 Jahren Geschichte<br />
ist, findet man doch im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> noch immer zahlreiche Hinterlassenschaften<br />
aus dieser Epoche. Der rund 100 Kilometer lange<br />
Römerkanal von Nettersheim nach Köln – hier das Aquädukt bei<br />
Mechernich-Vussem – gilt noch heute als ingenieurtechnische Meisterleistung.<br />
9
<strong>Euskirchen</strong> verdankte seinen<br />
wirtschaftlichen Aufschwung<br />
in erster Linie der Eisenbahn.<br />
Bereits 1864 hatte die Stadt<br />
mit der Strecke nach Düren<br />
Anschluss an das rheinische<br />
Eisenbahnnetz gefunden.<br />
Unser Foto zeigt <strong>Euskirchen</strong><br />
im Jahr 1903.<br />
Zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert wird das <strong>Kreis</strong>gebiet in unterschiedlichste<br />
Kriege einbezogen und verheert. Lommersum wird zu einer Exklave der spanischen<br />
Habsburger. Verwerfungen der Moderne scheinen zahlreiche Hexenprozesse zwischen<br />
Flamersheim und Blankenheim angestoßen zu haben. Gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />
Umwälzungen kennzeichnen seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert die kurze<br />
Periode der französischen Herrschaft im späteren <strong>Kreis</strong>gebiet.<br />
Auf die Franzosen folgen die Preußen. Auch mit ihnen gehen vielgestaltige Entwicklungsmaßnahmen<br />
einher: Die Wiederaufforstung der Eifel ist nutzbringend, neuer<br />
Straßen- und Eisenbahnbau befördert die industrielle Revolution im Verlauf des 19. Jahrhunderts.<br />
Für die alten Industrien an Urft und Olef kommt der Ausbau zu spät: Eisen -<br />
industrie und -verarbeitung wandern ins Ruhrgebiet ab. In der Börde blüht der Rüben -<br />
anbau. Das Ackerbürgerstädtchen <strong>Euskirchen</strong> wird ein aufstrebendes Zentrum der<br />
Tuchindustrie und 1827 preußische <strong>Kreis</strong>stadt. Tuchindustrie und Eisenbahnerschließung<br />
fügen sich jedoch auch in eine Aufrüstungspolitik ein (Kaserne <strong>Euskirchen</strong> 1913), die in<br />
den Ersten Weltkrieg führt.<br />
Nach der Niederlage von 1918 hemmt zudem die französisch-belgische Besatzung<br />
eine Stabilisierung der neuen Demokratie in schwierigen Zeiten. Unter den Parteien<br />
genießt das Zentrum, Sprachrohr des politischen Katholizismus (Thomas Eßer,<br />
10
EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />
Schwerfen, bis 1933 Reichstagsvizepräsident) eine Vormachtstellung. Die NSDAP ist<br />
schwach, gleichwohl werden Kommunen und <strong>Kreis</strong> nach 1933 rasch faschisiert. Die<br />
Verfolgung der politischen Gegner (Zentrum und Arbeiterparteien), vor allem jedoch<br />
die Ausgrenzung, Synagogenzerstörung und schließlich Deportation der jüdischen<br />
Be wohner des <strong>Kreis</strong>es finden unabgeschwächt statt. Oberhalb des Urftsees wird die<br />
„NS-Ordensburg Vogelsang“ errichtet, eine Kaderschmiede der künftigen NS-Elite. Das<br />
Areal ist seit 2016 Ausstellungs- und Besucherzentrum. Zu Beginn des Zweiten<br />
Weltkriegs wird der <strong>Kreis</strong> Aufmarsch-, gegen Ende dann Frontgebiet. Die auch aus der<br />
Region vorgetragene, letzte Westoffensive scheitert allerdings, ebenso wenig kann die<br />
Erftstellung den alliierten Vormarsch aufhalten. Nach 1945 sind Dörfer und Städte oft<br />
kriegszerstört. In den Wiederaufbau werden auch zahlreiche aufzunehmende Flücht -<br />
linge und Ostvertriebene einbezogen. Damit wächst die Zahl evangelischer Gemeinden<br />
an, deren historische Ursprünge in Flamersheim und Gemünd liegen. Neue Flüchtlingszuzüge<br />
gegen Ende des 2. Jahrtausends und aktuell seit 2015 fächern die konfes -<br />
sio nelle Situation weiter auf.<br />
Für die Vermarktung des <strong>Kreis</strong>es als touristischer Destination, vorangetrieben durch<br />
die 2009 gegründete Nordeifel Tourismus GmbH, spielt die Geschichte der Region als<br />
attraktives Themenfeld eine große Rolle.<br />
Über viele Jahrzehnte be herrsch -<br />
ten in <strong>Euskirchen</strong> die Tuch -<br />
fabriken das Stadtbild, unzählige<br />
Menschen fanden hier ihr<br />
Auskommen – wie 1915 in<br />
der Tuchfabrik Josef Ruhr<br />
(In den Benden).<br />
11
Heike Pütz<br />
Das müsstest Du sehen, es ist großartig:<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> in alten Ansichten<br />
Münstereifel: Ortsansicht, Burg -<br />
ruine, Erzbischöfliches Convict,<br />
Pfarrkirche, Jesuitenkirche mit<br />
Gymnasium (versandt 1896)<br />
Die Motive von Ansichtskarten aus der Heimat sind nicht die Bilder, mit denen man<br />
seine persönlichen Erinnerungen festhält. Ansichtskarten dokumentieren die Eindrücke,<br />
die wir aus der Fremde mitbringen, und – was für die Regionalgeschichte viel wichtiger<br />
ist – die Bilder, die wir Reisenden mitgeben wollen. Sie zeigen das, worauf wir stolz<br />
sind und was wir für etwas Besonderes halten. Damit man in der Ferne sehen kann,<br />
wie schön und einzigartig unsere Heimat ist. So dokumentieren bereits die ersten Postkartenmotive<br />
aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>, dass sich die Menschen bei uns schon seit<br />
langer Zeit „einfach wohl fühlen“.<br />
Historische Postkarten laden ein zu einer Wanderung durch das <strong>Kreis</strong>gebiet in der<br />
Zeit unserer Groß- und Urgroßeltern. Mit den Augen eines Reisenden um 1900 sieht<br />
man Dörfer, Städte und Sehenswürdigkeiten der Region in einem anderen Licht. Motive<br />
aus den Dörfern zeigen noch unbefestigte Straßen und landwirtschaftlich geprägte Orte.<br />
Die größeren Orte und Städte wie <strong>Euskirchen</strong>, Kall und Zülpich präsentierten stolz die<br />
Errungenschaften der Moderne: Bahnhof, Elektrizitätswerk und weiterführende Schulen.<br />
Man verschickte vor 100 Jahren auch ganz andere Motive als nur den klassischen<br />
„Gruß aus“. Die Industrialisierung und der Ausbau der Landwirtschaft in der Region<br />
waren ein Zeichen des modernen Aufbruchs. Mondscheinkarten gaukelten Nachtaufnahmen<br />
vor, Fotoaufnahmen<br />
von Kaiserbesuchen<br />
und Prominenten vermittelten<br />
Nähe zur High<br />
Society. Gastwirte ließen<br />
Postkarten von ihren Häusern<br />
zur Werbung fer -<br />
tigen. Fotografen hielten<br />
die Leistungen der Inge -<br />
nieure beim Bau der Urfttalsperre<br />
oder des zeitweilig<br />
höchsten Schornsteins<br />
Deutschlands, dem<br />
„Langen Emil“ in Mechernich,<br />
im Bild fest. Die<br />
Feldpost in Kriegszeiten<br />
verband die Soldaten mit<br />
der Heimat. Die fran zö -<br />
12
EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />
Schleiden: kleinste <strong>Kreis</strong>stadt Deutschlands (gedruckt vor 1905)<br />
Mechernich: Blei- und Silberhütte, zweithöchster Kamin Deutschlands<br />
(gedruckt vor 1905)<br />
Blankenheim, Mondscheinkarte: Ortsansicht mit Mühle im Vordergrund<br />
(versandt 1902)<br />
<strong>Euskirchen</strong>: verschiedene Gebäude (gedruckt 1919–1929)<br />
sischen Besatzungsmächte produzierten eigene Postkartenserien aus <strong>Euskirchen</strong> für ihre<br />
Soldaten. Die Aufführungen der Volksbühnen der 1920er-Jahre, wie zum Beispiel die<br />
Kronenburger „Tell-Festspiele“, und andere örtliche Veranstaltungen der Vereine wurden<br />
vermarktet.<br />
Zum 200. Geburtstag des <strong>Kreis</strong>es stellten die „Freunde des Historischen <strong>Kreis</strong>archivs<br />
e. V.“ aus der Postkartensammlung des <strong>Kreis</strong>archivs <strong>Euskirchen</strong> eine Bildsammlung<br />
zusammen. Zum Leitmotiv bzw. Titel des Buches inspirierte der Text einer Karte aus<br />
dem Jahre 1906, dem Jahr der Fertigstellung der Urfttalsperre: Diese wurde von Tante<br />
Fischen besucht, die an Carl in Frankfurt auf einer Ansicht eben jener Urfttalsperre<br />
schrieb: „Lieber Carl! Sende dir herzl. Grüße. Die Talsperre müsstest Du sehen, es ist<br />
großartig! Hoffentlich geht es Euch gut. Mit Kuss Tante Fischen“<br />
„Das müsstest Du sehen, es ist großartig“ zeigt auf 300 Seiten mit 465 Postkarten<br />
und 40 Fotos von Archivalien knapp 100 Orte und Wohnplätze aus dem früheren und<br />
heutigen <strong>Kreis</strong>gebiet.<br />
mehr Informationen:<br />
Pütz, Heike: „Das müsstest Du<br />
sehen, es ist großartig“. Der <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Euskirchen</strong> in alten Ansichten.<br />
Hrsg.: „Freunde des Historischen<br />
<strong>Kreis</strong>archivs e. V.“, Rheinbach<br />
2016, ISBN 978-3-95540-1641<br />
13
Elf Städte und Gemeinden – ein <strong>Kreis</strong>!<br />
Bad Münstereifel: Immer eine<br />
Reise wert – die Altstadt von<br />
Bad Münstereifel<br />
Stadt Bad Münstereifel<br />
Einwohner: 18 677<br />
Fläche: 150,84 km²<br />
14<br />
Ortsteile:<br />
Arloff, Bad Münstereifel, Berg -<br />
rath, Berresheim, Bliestal, Buchholzbacher<br />
Mühle, Effelsberg,<br />
Eichen, Eicherscheid, Ellesheim,<br />
Esch mit Escher Heide, Eschweiler,<br />
Forsthaus Hülloch, Gilsdorf,<br />
Glücksthal, Gut Hospelt, Gut<br />
Unterdickt, Hardtbrücke, Hilterscheid,<br />
Hohn, Holzem, Honerath,<br />
Houverath, Hünkhoven,<br />
Hummerzheim, Iversheim,<br />
Kalkar, Kirspenich, Klappertshardt,<br />
Kop Nück, Langscheid,<br />
Lanzerath, Lethert, Limbach,<br />
Lingscheider Hof, Mahlberg,<br />
Maulbach, Michelsberg, Mutscheid,<br />
Neichen, Nitterscheid,<br />
Nöthen, Odesheim, Ohlerath,<br />
Reckerscheid, Rodert, Rupperath,<br />
Sasserath, Scheuerheck,<br />
Scheuren, Schönau, Soller,<br />
Vollmert, Wald, Wasserscheide,<br />
Weißenstein, Willerscheid,<br />
Witscheiderhof<br />
Bad Münstereifel – anziehend schön<br />
Bekannt ist Bad Münstereifel unter anderem für die beiden Radioteleskope in Eschweiler<br />
und in Effelsberg sowie den Sänger Heino. Aber das ist noch lange nicht alles.<br />
Der denkmalgeschützte historische Stadtkern ist malerisch in die Landschaft drapiert.<br />
Gleich außerhalb der Stadtmauern beginnt das Naherholungsgebiet Bad Münster -<br />
eifeler Wald. Er lädt zum Wandern und zur aktiven Erholung ein. Bereits im Mittelalter<br />
war er von großer Bedeutung für die städtische Wirtschaft.<br />
Bis um 1600 war das aus einer Klostergründung des 9. Jahrhunderts entstandene<br />
Städtchen im oberen Erfttal eine Gewerbestadt mit Anschluss an den europäischen<br />
Fernhandel. Danach wurde es zum Zentrum der Gegenreformation. Im 19. Jahrhundert<br />
verarmte die Stadt – und bewahrte gerade dadurch ihr Ortsbild. Man baute sie zum<br />
Tourismusort und zum Kneipp-Heilbad des Westens aus. Mit dem City Outlet knüpft<br />
man seit 2014 an die Tradition der alten Tuchmacher- und Handelsstadt an.<br />
Römische Bodendenkmäler wie die Kalkbrennerei bei Iversheim und das Matronenheiligtum<br />
bei Nöthen sowie Baudenkmäler wie das Windeckhaus, die romanische Pfarrkirche<br />
und das 1167 erbaute „Romanische Haus“ machen die Stadt kulturell interessant<br />
und tragen ebenso zu ihrem Flair bei wie die schönen Fachwerkensembles. Für die<br />
Melodie der Stadt sorgt die Erft – mal piano, mal fortissimo.<br />
Bad Münstereifel ist ganzjährig eine Reise wert.<br />
Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian
EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />
Max-Planck-Institut für Radioastronomie/<br />
Radio-Observatorium Effelsberg<br />
Das Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn hat Spuren in der<br />
irdischen Landschaft hinterlassen. Bei Bad Münstereifel-Effelsberg in<br />
der Eifel erhebt sich eine riesige weiße Parabolantenne in den<br />
Himmel: das 100-Meter-Radioteleskop. Mit den für das menschliche<br />
Auge unsichtbaren Radiowellen betrachten die Forscher das ganze<br />
Stern leben von jungen stellaren Objekten bis hin zu altersschwachen<br />
Sternen. Sie untersuchen Moleküle im interstellaren Medium ebenso<br />
wie ferne Radiogalaxien, das Zentrum der Milchstraße, kosmische<br />
Magnetfelder sowie Staub und Gas in gewaltigen Entfernungen.<br />
Und weil für das alles ein einzelnes Teleskop zuweilen nicht ausreicht,<br />
arbeiten die Bonner Radioastronomen mit der sogenannten Very-Long-<br />
Baseline-Interferometrie, indem sie das Effelsberger Radioteleskop<br />
mit weiteren über den ganzen Globus verteilten Antennen zu einem<br />
„Riesenauge“ zusammenschalten.<br />
Radioteleskop Effelsberg:<br />
der Weg vom Besucherpavillon<br />
zum Aussichtspunkt<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1966<br />
Mitarbeiter: ca. 300<br />
Standorte:<br />
Institutssitz: Bonn-Endenich<br />
Außenstelle: Bad Münstereifel-<br />
Effelsberg<br />
Leistungsspektrum:<br />
wissenschaftliches Forschungsinstitut<br />
im Bereich der Radiound<br />
Infrarotastronomie<br />
Forschungsabteilungen:<br />
– Radioastronomische<br />
Fundamentalphysik<br />
– Radioastronomie/Very-Long-<br />
Baseline-Interferometrie<br />
– Millimeter- und Submillimeter -<br />
astronomie<br />
www.mpifr-bonn.mpg.de<br />
15
Blankenheim: Blick vom<br />
Schwanenweiher auf die<br />
Burg Blankenheim<br />
Gemeinde Blankenheim<br />
Einwohner: 8471<br />
Fläche: 149 km²<br />
Ortsteile:<br />
Ahrdorf, Ahrhütte, Alendorf,<br />
Blankenheim, Blankenheimerdorf,<br />
Dollendorf, Freilingen,<br />
Hüngersdorf, Lindweiler,<br />
Lommers dorf, Mülheim,<br />
Nonnenbach, Reetz, Ripsdorf,<br />
Rohr, Uedelhoven, Waldorf<br />
Blankenheim – Natur pur, aber trotzdem erlebnisreich!<br />
Blankenheim ist nicht nur die Wiege der Ahr, der historische Erholungsort hat noch<br />
viel mehr zu bieten. Hoch oben über dem malerischen Quellenort thront die beacht -<br />
liche Grafenburg, außerdem prägen zahlreiche Fachwerkhäuser das Ortsbild.<br />
Die bauwerklichen Schätze sollte man sich hier nicht entgehen lassen, Besucher<br />
sollten auf jeden Fall die zwei ehemaligen Stadttore, das Hirten- und Georgstor, be -<br />
suchen und einen Blick in die spätgotische Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt werfen.<br />
Natürlich dürfen bei einem Rundgang das schmalste Haus Blankenheims und der<br />
Schlossweiher nicht fehlen. Außerdem können Touristen die Römervilla „Villa Rustica“<br />
bestaunen und auf eine Entdeckungsreise der Römer im Gildehaus gehen.<br />
Blankenheim zeichnet sich aber nicht nur durch seine romantischen Gassen und<br />
alten Bauwerke aus, Besucher und Einwohner können auch bei zahlreichen Veranstaltungen<br />
Blankenheim erleben und erkunden. Die Hauptsaison wird vor allem durch die<br />
Veranstaltungen „Tour de Ahrtal“, der autofreien Fahrradveranstaltung im Ahrtal, oder<br />
Sommer am See geprägt. Letztere bietet an allen Donnerstagen im Juli ein musika -<br />
lisches Angebot mit Livebands und verschiedenen Themenabenden.<br />
Blankenheim ist Dreh- und Angelpunkt für zahlreiche Wander- und Radwege.<br />
Tou risten können von hier aus besonders gut die Premiumwanderwege Eifelsteig<br />
und Ahrsteig sowie den Ahrradweg entdecken. Für vielfältige Zielgruppen bietet der<br />
Frei linger See ein attraktives Erholungs- und Badeangebot.<br />
Doch nicht nur aus touristischer Sicht hat die Gemeinde Blankenheim großes Potenzial:<br />
Sie besteht aus 17 Orten, liegt als Eifelgemeinde des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> an der<br />
Grenze zu Rheinland-Pfalz und ist sowohl aus den Ballungszentren als auch aus den<br />
Beneluxländern über die A 1, B 258 und L 115 schnell erreichbar. Die Gemeinde verfügt<br />
über ein hohes Nahversorgungsangebot, bezahlbare und attraktive Wohnflächen und<br />
ein gutes Schulangebot durch Grund- und Gesamtschule.<br />
Bürgermeister Rolf Hartmann<br />
16
Die Gemeinde Dahlem<br />
Die sechs Orte Baasem, Berk, Dahlem, Frauenkron, Kronenburg und Schmidtheim<br />
bilden die kleine Eifelgemeinde Dahlem im südlichen <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> an der Grenze zu<br />
Rheinland-Pfalz. Als Heimat und Lebensort ist die Gemeinde ebenso beliebt wie als Ziel<br />
für Freizeit und Tourismus. Große zusammenhängende Wälder, weite Hochflächen und<br />
Täler sind das typische Landschaftsbild.<br />
Entgegen dem allgemeinen Trend ist die Einwohnerzahl in der Gemeinde stabil. Ein<br />
gutes Nahversorgungsangebot, individuelle und bezahlbare Wohnangebote und un -<br />
zählige Freizeitmöglichkeiten vor der Haustür tragen dazu bei, dass sich die Menschen<br />
in der Gemeinde Dahlem wohlfühlen.<br />
Die vielfältigen touristischen Angebote machen die Gemeinde Dahlem zu einem<br />
attraktiven Ziel für den Tagesausflug oder den Kurzurlaub für Jung und Alt. Der Kronenburger<br />
See bietet ein abwechslungsreiches Wassererlebnis: Baden, Surfen, Segeln,<br />
Angeln und weitere Freizeitangebote rund um die Wasserfläche. Der historische Burgort<br />
um die Burgruine oberhalb des Sees bildet mit den liebevoll restaurierten Häusern eine<br />
Kulisse wie aus einer anderen Zeit. Als Künstler- und Kulturort ist Kronenburg weithin<br />
bekannt.<br />
Die „Dahlemer Binz“ ist ein überregional bekannter Flugplatz für Sport- und Segelflugzeuge<br />
sowie Tragschrauber. Eines der größten Fallschirmspringerunternehmen in<br />
Deutschland hat hier ebenso seinen Firmensitz wie innovative Unternehmen. In<br />
Schmidtheim lädt der beliebte Generationenpark zum Verweilen ein.<br />
Kommen Sie in die zukunftsorientierte Gemeinde Dahlem – als Gast oder als Bürger!<br />
Bürgermeister Jan Lembach<br />
Dahlem: beliebter Künstlerund<br />
Kulturort Kronenburg<br />
Gemeinde Dahlem<br />
Einwohner: 4236<br />
Fläche: 95,24 km²<br />
Ortsteile:<br />
Baasem, Berk, Dahlem, Frauenkron,<br />
Kronenburg, Schmidtheim<br />
17
Stadt <strong>Euskirchen</strong><br />
Einwohner: 57 428<br />
Fläche: 139,46 km²<br />
Ortsteile:<br />
Billig, Dom-Esch, Elsig, Euenheim,<br />
<strong>Euskirchen</strong>, Flamersheim,<br />
Frauenberg, Großbüllesheim,<br />
Kessenich, Kirchheim, Klein -<br />
büllesheim, Kreuzweingarten,<br />
Kuchenheim, Niederkastenholz,<br />
Oberwichterich, Palmersheim,<br />
Rheder, Roitzheim, Schweinheim,<br />
Stotzheim, Weidesheim,<br />
Wißkirchen, Wüschheim<br />
18<br />
<strong>Euskirchen</strong>: der Alte Markt<br />
mit dem Gewerbebrunnen<br />
im Herzen der <strong>Kreis</strong>stadt<br />
<strong>Euskirchen</strong> – Stadt mit Gesicht<br />
Das Zentrum der Region ist die <strong>Kreis</strong>stadt <strong>Euskirchen</strong>. Hier sind alle wichtigen Institutionen<br />
und Behörden, zahlreiche Dienstleistungsunternehmen, Schulen und große<br />
Arbeitgeber ansässig. Auch als Einkaufsstadt ist <strong>Euskirchen</strong> durch seine breite Auswahl<br />
an Geschäften und Gastronomiebetrieben sehr beliebt.<br />
Kulturell hat <strong>Euskirchen</strong> ebenfalls einiges zu bieten. Das Stadtmuseum und das LVR-<br />
Industriemuseum mit der Tuchfabrik Müller sind nicht nur für Erwachsene interessant,<br />
auch Kinder kommen auf ihre Kosten. Ein besonderer Anziehungspunkt ist die Thermen<br />
& Badewelt <strong>Euskirchen</strong>. Hier haben die Besucher die Möglichkeit, in themenbezogenen<br />
Saunabereichen und unter echten Südseepalmen die Seele baumeln zu lassen.<br />
Aufgrund der geografisch günstigen Lage und der guten Verkehrsanbindungen<br />
haben sich über viele Jahre namhafte Handwerks-, Handels-, Gewerbe- und Industriebetriebe<br />
in <strong>Euskirchen</strong> niedergelassen. Ansiedlungswilligen Wirtschaftsbetrieben werden<br />
in den Industrie- und Gewerbegebieten attraktive Möglichkeiten geboten. Die<br />
<strong>Kreis</strong>stadt <strong>Euskirchen</strong> entwickelt sich stets zukunftsorientiert weiter.<br />
Die Lage zwischen Köln, Bonn und Aachen sowie der grünen Eifel macht die <strong>Kreis</strong>stadt<br />
zudem als Wohnort sehr beliebt. Jedoch ist auch <strong>Euskirchen</strong> selbst landschaftlich<br />
reizvoll und aufgrund des geringen Höhenprofils hervorragend zum Radfahren ge -<br />
eignet.<br />
Bürgermeister Dr. Uwe Friedl
Burg Reifferscheid – Bergfried<br />
und Kirche mit Häusern, Talberg<br />
Gemeinde Hellenthal<br />
Die Gemeinde Hellenthal liegt im Herzen der Eifel und hält vielzählige Freizeit- und<br />
Erholungseinrichtungen sowie Sehenswürdigkeiten für ihre Gäste und Bürgerinnen<br />
und Bürger bereit. Besonders die Vielgestaltigkeit der Landschaft lädt zum Wandern<br />
und Erholen ein. Insbesondere sind der 13,5 Kilometer lange, von Wald umgebene<br />
Rundwanderweg um die Oleftalsperre sowie eine Wanderung auf der Burgenroute zu<br />
em pfehlen. Ausgangspunkt für diese Route ist dabei der Kernort Hellenthal. Von dort<br />
aus geht es zum malerischen Burgort Reifferscheid. Die alten Häuser und Gassen sowie<br />
die gut erhaltene Burganlage versetzen den Besucher unmittelbar ins Mittelalter. Von<br />
Reifferscheid geht es weiter zur Wildenburg, der einzigen von Zerstörung verschont<br />
gebliebenen Burganlage im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. Die Burgenroute verläuft weiter bis zum<br />
Zielort Blankenheim und ist als Partnerweg des Eifelsteigs zertifiziert. Burgenfans,<br />
Naturfreunde, Genusswanderer und Entdecker sind hier genau richtig!<br />
Weitere Sehenswürdigkeiten im Gemeindegebiet sind sowohl das überregional<br />
bekannte Wildfreigehege in Hellenthal, das Besucherbergwerk „Grube Wohlfahrt“ nahe<br />
Hellenthal-Rescheid sowie der Ardenner Cultur Boulevard (Krippen-, Puppen- und<br />
Modelleisenbahnausstellung) in Hellenthal-Losheim. Im Rathaus befindet sich auch<br />
eine Touristeninformation, wo über weitere touristische Entfaltungsmöglichkeiten täglich<br />
informiert wird.<br />
Die Gemeinde Hellenthal befindet sich im Südwesten des Landes Nordrhein-West -<br />
falen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> und gehört zum Deutsch-Belgischen „Naturpark Hohes Venn –<br />
Eifel“. Sie grenzt mit einer Länge von 28,8 Kilometern an das Königreich Belgien und<br />
mit 12,8 Kilometern an das Bundesland Rheinland-Pfalz.<br />
Hellenthal ist Zentralort einer Gemeinde mit insgesamt 61 Ortschaften und Weilern.<br />
Die Orte verteilen sich auf einer Fläche von rund 138 Quadratkilometern. Damit gehört<br />
die Gemeinde Hellenthal zu den flächenmäßig größten Gemeinden im Land Nordrhein-<br />
Westfalen. Die rund 8000 Einwohner lassen für jeden entsprechenden Raum zur freien<br />
Entfaltung.<br />
Bürgermeister Rudolf Westerburg<br />
Gemeinde Hellenthal<br />
Einwohner: 8229<br />
Fläche: 138 km²<br />
Ortsteile:<br />
Blumenthal, Bruch, Bungenberg,<br />
Büschem, Dickerscheid, Dommersbach,<br />
Eichen, Felser, Gie -<br />
scheid, Grube Wohlfahrt, Hah -<br />
nen berg, Haus Eichen, Hecken,<br />
Heiden, Hellenthal, Hescheld,<br />
Hollerath, Hönningen, Ingersberg,<br />
Kamberg, Kammerwald,<br />
Kehr, Kradenhövel, Kreuzberg,<br />
Linden, Losheim, Losheimer -<br />
graben, Manscheid, Metzige -<br />
roder, Miescheid, Miescheiderheide,<br />
Neuhaus, Oberdalmerscheid,<br />
Oberpreth, Oberreifferscheid,<br />
Oberschömbach, Paulushof,<br />
Pfeiffershof, Platiß, Ramscheid,<br />
Ramscheiderhöhe, Reifferscheid,<br />
Rescheid, Rodenbusch,<br />
Schnorrenberg, Schwalenbach,<br />
Sieberath, Udenbreth,<br />
Unterdalmerscheid, Unterpreth,<br />
Unterschömbach, Wahld, Wiesen,<br />
Wildenburg, Winten, Wittscheid,<br />
Wolfert, Wollenberg,<br />
Zehnstelle, Zingscheid<br />
19
Die römische Wasserleitung<br />
von der Eifel nach Köln ist<br />
mit 95,4 Kilometern eine<br />
der längsten, die je von den<br />
Römern gebaut worden ist.<br />
Die Gemeinde Kall<br />
Gemeinde Kall<br />
Einwohner: 11590<br />
Fläche: rund 66 km²<br />
Ortsteile:<br />
Anstois, Benenberg, Diefenbach,<br />
Dottel, Frohnrath, Gillenberg,<br />
Golbach, Kall, Keldenich, Krekel,<br />
Rinnen, Roder, Rüth, Scheven,<br />
Sistig, Sötenich, Steinfeld, Steinfelderheistert,<br />
Straßbüsch, Urft,<br />
Wahlen, Wallenthal, Wallen -<br />
thalerhöhe<br />
Natur, Kultur, Fortschritt und Entwicklung – auf rund<br />
66 Quadratkilometern und mit etwa 12 000 Einwohnern<br />
vereint die Gemeinde Kall, deren Gebiet schon in vor -<br />
geschichtlicher Zeit besiedelt war und wo die Kelten<br />
bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. nach Bleierzen gruben,<br />
diese scheinbaren Gegensätze. Sie liegt am östlichen<br />
Rand des Nationalparks Eifel und im Naturpark Nordeifel.<br />
Wertvolle kulturhistorische Stätten sind hier zu finden.<br />
Besonders zu erwähnen ist das Kloster Steinfeld mit seiner frühromanischen<br />
Pfeilerbasilika, dem spätgotischen Kreuzgang sowie der barocken Innenausstattung und<br />
der kostbaren Königsorgel. In der Basilika befindet sich das Hochgrab des heiligen<br />
Hermann Josef (1150–1241).<br />
Des Weiteren durchquert die berühmte römische Wasserleitung, die von Nettersheim<br />
Richtung Köln führt, die Gemeinde Kall. Im Jahre 1988 wurde entlang dieser der<br />
„Römer-Kanal-Wanderweg“ angelegt, der Wander- und Naturfreunden ein besonderes<br />
Erlebnis bietet.<br />
Malerische Dörfer und waldreiche Seitentäler prägen die Gegend, die aufgrund ihres<br />
hohen Freizeitwertes nicht nur von den Bewohnern, sondern auch von vielen Touristen<br />
geschätzt wird.<br />
Neben der Gemeindebücherei und dem ohne den Einsatz von Chlorgas arbeitenden<br />
Hallenbad bietet Kall ein reges Gemeinschaftsleben. Zahlreiche Vereine bieten jedem<br />
Interessierten individuelle Möglichkeiten einer sinnvollen Freizeitgestaltung. Abgerundet<br />
wird dieses Angebot durch eine Reihe kultureller Veranstaltungen, die im Laufe des<br />
Jahres von verschiedenen Trägern initiiert werden.<br />
Für Kinder und Jugendliche halten zahlreiche Tages- und Bildungseinrichtungen vielfältige,<br />
flexible und familienfreundliche Betreuungsangebote vor. Der Kernort mit<br />
seinen über 5000 Einwohnern besitzt ein ausgedehntes Gewerbe- und Industriegebiet<br />
mit vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten. Ferner sind große Neubaugebiete das Ergebnis<br />
einer konsequenten Entwicklung der Infrastruktur zum Wohle der Bürger. Alles in allem<br />
ist Kall eine Gemeinde für Jung und Alt, in der man gerne wohnt, lebt und arbeitet.<br />
Bürgermeister a. D. Herbert Radermacher<br />
20
Stadt Mechernich<br />
Einwohner: 28 057<br />
Fläche: 136 km²<br />
Ortsteile:<br />
Antweiler, Berg, Bergbuir, Bergheim,<br />
Bescheid, Bleibuir, Breitenbenden,<br />
Denrath, Dreimühlen,<br />
Eicks, Eiserfey, Firmenich, Floisdorf,<br />
Gehn, Glehn, Harzheim,<br />
Heufahrtshütte, Holzheim,<br />
Hostel, Kalenberg, Kallmuth,<br />
Katzvey, Kommern, Kommern-<br />
Süd, Lessenich, Lorbach, Lückerath,<br />
Mechernich, Obergartzem,<br />
Rißdorf, Roggendorf, Satzvey,<br />
Schaven, Schützendorf, Strempt,<br />
Urfey, Voissel, Vollem, Vussem,<br />
Wachendorf, Weiler am Berge,<br />
Weißenbrunnen, Weyer, Wiels -<br />
pütz<br />
Stadt Mechernich<br />
Wer in Mechernich lebt, genießt die Vorzüge einer ländlichen Umgebung ebenso<br />
wie die eines Wirtschaftsstandortes mit Autobahnanschluss und Bahnstrecke. Insbesondere<br />
Familien aus den umliegenden Ballungsräumen wissen die hervorragende Infrastruktur<br />
der jungen, kontinuierlich wachsenden Stadt in der geografischen Mitte des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> zu schätzen.<br />
Mechernich ist Schulstadt, Bundeswehr-Garnison und das Tor zum Nationalpark Eifel.<br />
Dank der schönen Landschaft und einer einzigartigen Vielzahl von Attraktionen wie<br />
dem LVR-Freilichtmuseum Kommern, dem Bergbaumuseum Mechernich, der Kakus -<br />
höhle, der Ritterburg Satzvey und dem Hochwildpark Rheinland ist sie außerdem eines<br />
der größten Fremdenverkehrsziele der nördlichen Eifel.<br />
Den rund 28 000 Einwohnern in 44 Ortschaften bietet die Stadt eine ausgezeichnete<br />
Gesundheitsversorgung und ist Standort des <strong>Kreis</strong>krankenhauses. Die Stadt Mechernich<br />
verfügt über wohnortnahe Grundschulen und ein modernes Schulzentrum mit allen<br />
Schulformen. Der Großflughafen Köln/Bonn ist ca. 40 Autominuten entfernt, auf der<br />
Bahnstrecke Köln–Gerolstein–Trier mit den Bahnhöfen Mechernich und Satzvey verkehren<br />
die Züge im Halbstundentakt.<br />
Ein lebhaftes Vereinsleben und zahlreiche Freizeiteinrichtungen wie das Erlebnisbad<br />
„Eifel-Therme-Zikkurat“ und die Sommerrodelbahn/Erlebniswelt „Eifeltor“ lassen keine<br />
Wünsche offen.<br />
Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick<br />
Das Eifelstädtchen Mechernich<br />
besteht aus 44 Ortsteilen –<br />
Kommern ist einer der bekanntesten<br />
davon.<br />
21
Nettersheim: Im Archäolo gi schen<br />
Landschaftspark von Nettersheim<br />
wird die Römer zeit wieder<br />
lebendig.<br />
Gemeinde Nettersheim<br />
Einwohner: 7673<br />
Fläche: 94,35 km²<br />
Ortsteile:<br />
Bouderath, Buir, Engelgau,<br />
Frohngau, Holzmülheim, Marmagen,<br />
Nettersheim, Pesch,<br />
Roderath, Tondorf, Zingsheim<br />
Eifelgemeinde Nettersheim – Natur erleben, Schätze entdecken<br />
Artenreiche Kalkmagerrasen, auf denen seltene Orchideen wachsen, 380 Millionen<br />
Jahre alte Fossilien des Eifeler Devonmeeres, die man an vielen Orten finden kann, eindrucksvolle<br />
Denkmäler aus der Römerzeit im Archäologischen Landschaftspark: Nettersheim<br />
ist reich an Schätzen aus Natur und Geschichte.<br />
Am „Grünen Pütz“ in Nettersheim beginnt die römische Eifelwasserleitung nach<br />
Köln, in römischen Tempelanlagen wurden Matronen als einheimische Gottheiten verehrt,<br />
und mit der römischen Siedlung von Nettersheim liegt ein echtes archäologisches<br />
Highlight an der „Agrippastraße“ Köln-Trier vor.<br />
Die Vermittlung von Natur und Geschichte, ihr Erhalt und die Sensibilisierung von<br />
Jung und Alt für diese Fragen werden in Nettersheim großgeschrieben. Herzstück ist<br />
das Naturzentrum Eifel mit lebendig gestalteten Ausstellungen und einem großen Veranstaltungs-<br />
und Bildungsangebot. Abwechslungsreiche Wanderwege, Radwege und<br />
Erlebnistouren laden zum Entdecken der gesamten Eifelgemeinde ein.<br />
Der naturnahe Tourismus ist heute ein bedeutender Faktor für die Entwicklung<br />
Nettersheims. In den Orten der Gemeinde finden sich zahlreiche Handwerksbetriebe,<br />
vor allem im „Dorf der Handwerker“ Marmagen, aber auch im Gewerbegebiet in Zingsheim,<br />
das Raum für Neuansiedlungen bietet.<br />
Der Wald als Kapital der Region – fast die Hälfte des Gemeindegebietes ist bewaldet<br />
– gab den Impuls für die Entstehung des Holzkompetenzzentrums Rheinland in Nettersheim<br />
und das Engagement der Gemeinde im Bereich Klimaschutz.<br />
Verkehrstechnisch durch einen direkten Autobahnanschluss (A-1-Ausfahrt 113) und<br />
den Bahnhof im Ortskern Nettersheim gut angebunden, bietet die Eifelgemeinde eine<br />
hohe Lebens- und Wohnqualität für alle Generationen.<br />
Bürgermeister Wilfried Pracht<br />
22
Die Nationalpark-Hauptstadt Schleiden<br />
Im Schleidener Tal begegnet Ihnen ein Dreiklang aus Natur, Kunst und Kultur. Um -<br />
geben von den Höhenzügen der Eifel, finden Sie hier die Nationalpark-Hauptstadt<br />
Schleiden sowie den Kneipp-Kurort Gemünd mit dem Nationalpark-Tor. Knapp 50 Prozent<br />
der Fläche des Stadtgebietes liegen im heutigen Großschutzgebiet, dem Nationalpark<br />
Eifel. Neben den beiden Kernorten zählen 16 weitere Örtchen sowohl im Tal als<br />
auch auf der Hochfläche zum Stadtgebiet.<br />
Die spätgotische Hallenkirche und das jahrhundertealte Schloss in Schleiden sowie<br />
die historischen Ortskerne in Olef und Oberhausen, Vogelsang IP als Ausstellungs- und<br />
Bildungszentrum mit einer NS-Dokumentation sowie einer Nationalparkausstellung, das<br />
Kulturzentrum „Alte Schule“ und die Ausstellung im Nationalpark-Tor in Gemünd sind<br />
einige der vielen lohnenswerten Ausflugsziele.<br />
Zahlreiche interessante Wanderstrecken unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, das<br />
vielfältige kulinarische Angebot in den großteils als Nationalparkgastgeber zertifizierten<br />
Betrieben sowie viele weitere Freizeitmöglichkeiten sind beste Voraussetzungen für<br />
einen Erholungs- und Aktivurlaub.<br />
Bei Ihrem Besuch werden Sie feststellen, dass Schleiden eine lebendige Stadt ist,<br />
die sowohl Bürgern als auch Gästen viel zu bieten hat. Laden Sie die „Schleiden-App“<br />
auf Ihr Smartphone und entdecken Sie schon vorab die Besonderheiten des Schleidener<br />
Tals.<br />
Bürgermeister Udo Meister<br />
Wandern auf der Dreiborner<br />
Hochfläche während der<br />
Ginster blüte<br />
Stadt Schleiden<br />
Einwohner: 13 419<br />
Fläche: 122 km²<br />
Ortsteile:<br />
Berescheid, Broich, Bronsfeld,<br />
Dreiborn, Ettelscheid, Gemünd,<br />
Harperscheid, Herhahn, Kerperscheid,<br />
Morsbach, Nierfeld,<br />
Oberhausen, Olef, Scheuren,<br />
Schleiden, Schöneseiffen,<br />
Wintzen, Wolfgarten<br />
23
Caritasverband für die Region Eifel e.V.<br />
Der katholische Wohlfahrtsverband ist der größte Anbieter sozialer<br />
und pflegerischer Dienstleistungen im Südkreis <strong>Euskirchen</strong>. Aus einem<br />
christlichen Menschenbild heraus wendet die Caritas menschliche Not<br />
ab und leistet Hilfe zur Selbsthilfe. Sie ist eng mit der Region und ihren<br />
Menschen verbunden und kennt die sozialen Probleme. Zahlreiche<br />
professionelle Hilfen stellen sicher, dass ratsuchende Menschen die<br />
Unterstützung bekommen, die sie in ihrer aktueller Lebenssituation<br />
benötigen.<br />
Die Hilfeangebote gliedern sich in drei Fachbereiche auf: Psychiatrische<br />
Dienste, Gesundheit und Pflege sowie Soziale Arbeit. Sie beginnen mit<br />
der Familienhebamme bereits vor der Geburt und reichen mit dem<br />
ambulanten Hospizdienst auf Wunsch bis zur letzten Lebensphase.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1972<br />
Mitarbeiter: 405<br />
Fachbereiche:<br />
– Psychiatrische Dienste<br />
– Gesundheit und Pflege<br />
– Soziale Arbeit<br />
– Verwaltung<br />
Das Caritas-Haus in Schleiden,<br />
Geschäftsstelle des Verbandes<br />
Standorte:<br />
– Schleiden (Zentrale)<br />
– Blankenheim<br />
– Kall<br />
– Mechernich<br />
– Simmerath<br />
– Roetgen<br />
www.caritas-eifel.de<br />
24
EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />
Weilerswist – hervorragende Angebote für junge Familien<br />
Mit den beiden Autobahnanschlüssen an die A 1 und die A 61 sowie direkter<br />
Bahnanbindung bietet die Gemeinde Weilerswist ihren Bürgern komfortable Möglichkeiten,<br />
auf schnellstem Wege in die nahe gelegenen Metropolen Köln, Bonn und<br />
Aachen zu kommen. Auch für Unternehmen und deren Mitarbeiter ist diese verkehrsgünstige<br />
Lage äußerst attraktiv, um sich in der Gemeinde Weilerswist mit ihrer Firma<br />
niederzulassen. Die Bürger der Gemeinde finden in der eher ländlich anmutenden<br />
Gemeinde Weilerswist Ruhe und Erholung. Ob ein Spaziergang in den Auen der Erft, zur<br />
romantisch gelegenen Wasserburg Kühlseggen, im nahe gelegenen Naturpark Kottenforst-Ville<br />
oder eine Fahrt in die Eifel – Naturfreunde kommen in der Gemeinde Weilerswist<br />
voll auf ihre Kosten.<br />
Wahrzeichen der Gemeinde Weilerswist ist der Swister Turm, ein Überrest der alten<br />
Pfarr- und Wallfahrtskirche des untergangenen Dorfes Swist auf dem Swister Berg. Im<br />
Jahr 2006 wurde der Turm vom Verein „Swister Turm“ aufwendig saniert. In der im<br />
Turminneren liegenden Kapelle werden zu besonderen Anlässen Messen gehalten.<br />
Außerdem ist der Swister Turm Anlaufstelle für die Jakobspilger.<br />
Ebenso bietet das vielfältige Vereinsleben im Kernort Weilerswist wie auch in den<br />
umliegenden Dörfern der Gemeinde allen Bürgern die Möglichkeit, ganz individuell<br />
musisch, sportlich oder kulturell mit Gleichgesinnten die Freizeit zu gestalten.<br />
Mit ihrem hervorragend ausgestatteten Kinderbetreuungsangebot, von den<br />
U3-Gruppen der Kindertagesstätten bis zur Offenen Ganztagsschule, präsentiert die<br />
Gemeinde Weilerswist vor allem jungen Neubürgern optimale Voraussetzungen,<br />
Familie und Beruf bestmöglich zu vereinbaren.<br />
Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst<br />
Ultraleichtflugplatz:<br />
Die Ultraleicht-Fluggruppe<br />
„Nordeifel“ hat ihren Heimatflugplatz<br />
in der Gemeinde<br />
Weilerswist Nähe Müggen -<br />
hausen.<br />
Gemeinde Weilerswist<br />
Einwohner: 18 934<br />
Fläche: 57,24 km²<br />
Ortsteile:<br />
Bodenheim, Derkum, Groß -<br />
vernich, Hausweiler, Horchheim,<br />
Kleinvernich, Lommersum,<br />
Metternich, Müggenhausen,<br />
Neuheim, Neukirchen, Ottenheim,<br />
Schneppenheim, Schwarz -<br />
maar, Weilerswist<br />
25
Zülpich: Die Landesburg ist<br />
weithin sichtbar und das<br />
Wahrzeichen von Zülpich.<br />
Stadt Zülpich<br />
Einwohner: 20 432<br />
Fläche: 101 km²<br />
Ortsteile:<br />
Bessenich, Bürvenich mit<br />
Eppenich, Dürscheven, Enzen,<br />
Füssenich, Geich, Hoven mit<br />
Floren, Juntersdorf, Langendorf,<br />
Linzenich mit Lövenich, Merzenich,<br />
Mülheim mit Wichterich,<br />
Nemmenich mit Lüssen, Niederelvenich,<br />
Oberelvenich, Rövenich,<br />
Schwerfen mit Irnich und<br />
Virnich, Sinzenich, Ülpenich,<br />
Weiler in der Ebene, Zülpich<br />
Stadt Zülpich<br />
Das Gebiet der Gesamtstadt Zülpich markiert den Übergang der nach ihr benannten<br />
Börde zu den Ausläufern der Eifel. Gelegen im Städtedreieck Köln–Bonn–Aachen, wird<br />
das Stadtgebiet durch Bundes- und Landstraßen, einen Autobahnzubringer und eine<br />
Bahnlinie verkehrsgünstig mit dem Umland verbunden. Das macht die Stadt attraktiv<br />
für Industrie, Gewerbe und Bauwillige.<br />
Kernstadt und Ortsteile haben eine lange und ereignisreiche Geschichte. Erhaltene<br />
Relikte der Römerzeit sind die Thermen im „Museum der Badekultur“ und die das<br />
Stadtgebiet durchziehende „Agrippastraße“. Augenfällige Zeugen des Mittelalters sind<br />
die mittelalterliche Stadtmauer, ihre vier Tore und die alte Landesburg. Trotz schwerer<br />
Kriegszerstörungen prägen sie noch heute die Silhouette der Stadt. In nahezu allen<br />
Orts teilen des ländlich geprägten Umlandes finden sich alte, teils stattliche Bauernhöfe,<br />
Kirchen und Wasserburgen, Klöster und Mühlen. Sie sind durch Rad- und Wanderwege<br />
touristisch erschlossen. Insbesondere der im Zuge einer Landesgartenschau neu -<br />
ge staltete Seepark hat sich zu einem überregionalen Freizeit- und Erholungszentrum<br />
entwickelt.<br />
Darüber hinaus prägen zahlreiche Bildungseinrichtungen sowie attraktive Einkaufs-,<br />
Sport- und Freizeitangebote die beschauliche, geschichtsträchtige Römerstadt. Sie verbindet<br />
die Idylle von gestern mit den Vorzügen des modernen Lebens.<br />
Bürgermeister Ulf Hürtgen<br />
26
EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />
Leben ist Vielfalt – Lebenshilfe H.P.Z. gGmbH<br />
Das Lebenshilfe Heilpädagogische Zentrum (H.P.Z.) ist Träger verschiedener<br />
ambulanter und stationärer Angebote im Bereich der Eingliederungshilfe<br />
für Menschen mit geistiger Behinderung und hohem Unter -<br />
stützungs- und Integrationsbedarf.<br />
An derzeit 13 Standorten im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>, Rhein-Erft-<strong>Kreis</strong> und <strong>Kreis</strong><br />
Düren werden rund 500 Menschen betreut. Im Förderzentrum in<br />
Bürvenich befinden sich unter einem Dach Kinder- und Jugendwohnen,<br />
eine Inhouseschule, Kurzzeitwohnen für Kinder und Jugendliche,<br />
eine Wohnstätte für Erwachsene, eine Autismus-Ambulanz sowie ein<br />
Beratungszentrum.<br />
Das familienfreundliche Unternehmen bietet ein ganzheitliches<br />
Angebot in allen Lebensphasen für Kinder, Jugendliche, Erwachsene<br />
und Senioren mit Behinderung, welches ständig durch innovative und<br />
zukunftsorientierte Konzepte erweitert wird.<br />
Einer von insgesamt 13 Stand -<br />
orten der Lebenshilfe H.P.Z.:<br />
Zülpich-Bürvenich mit dem<br />
Förderzentrum<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1971<br />
Mitarbeiter: 230<br />
Standorte:<br />
Bürvenich mit 56 000 m 2 ,<br />
Zülpich, <strong>Euskirchen</strong>, Schleiden,<br />
Mechernich, Kommern, Düren<br />
und Brühl<br />
www.lebenshilfe-hpz.de<br />
Angebote:<br />
– Kinder- und Jugendwohnen<br />
Bürvenich, 24 Plätze<br />
– Inhouseschule im Förder -<br />
zentrum (Zweigstelle der<br />
Hans-Verbeek-Schule)<br />
– Kinder- und Jugendwohnen<br />
Schmidtheim, 15 Plätze<br />
– Kurzzeitwohnen, 10 Plätze<br />
– Autismus-Ambulanzen und<br />
Beratungszentren<br />
– Ambulant betreutes Wohnen<br />
– Familienunterstützender Dienst<br />
– Individuelle stationäre Wohn -<br />
angebote für Erwachsene<br />
– in Bürvenich, 63 Plätze<br />
– in Schleiden, 48 Plätze<br />
– Seniorenhaus Barbarahof H.P.Z.<br />
in Kooperation mit dem Unternehmensverbund<br />
<strong>Kreis</strong>kranken -<br />
haus Mechernich, 22 Plätze<br />
– Menüservice außer Haus<br />
27
28<br />
Wolfgang Andres<br />
Wo der Kunde im<br />
Mittelpunkt steht:<br />
<strong>Kreis</strong>verwaltung<br />
<strong>Euskirchen</strong><br />
Individuelle Beratung und persönlicher<br />
Service: Kundenorientierung<br />
wird im <strong>Euskirchen</strong>er<br />
<strong>Kreis</strong>haus großgeschrieben.<br />
Ob man sein neues Auto anmeldet, einen Auszug aus<br />
dem Grundstückskataster benötigt oder im <strong>Kreis</strong>archiv<br />
für das Jubiläum eines Vereins recherchiert: Die <strong>Kreis</strong> -<br />
verwaltung in <strong>Euskirchen</strong> ist zentrale Anlaufstelle für<br />
viele Menschen aus dem <strong>Kreis</strong> Eus kirchen. Dabei wird<br />
Bürgernähe großgeschrieben! Denn die Zeiten, in denen<br />
man demütig als Bittsteller zum Amt kam, sind seit<br />
Langem vorbei.<br />
Die <strong>Kreis</strong>verwaltung in <strong>Euskirchen</strong> hat in den Jahren<br />
2003/2004 einen großen Schritt zu mehr Bürgerfreundlichkeit<br />
gemacht. Damals standen die Sanierung des<br />
<strong>Kreis</strong>hauses sowie der Neubau eines weiteren Flügels an – eine gute Gelegenheit, um<br />
auch das Thema Kundenorientierung zu forcieren.<br />
Das wird besonders im Straßenverkehrsamt deutlich, der Abteilung mit der größten<br />
Kundenfrequenz im <strong>Kreis</strong>haus. Hier ist es üblich, dass an der „Info“, dem zentralen<br />
Anlaufpunkt für alle Besucher, eine Vorprüfung der Unterlagen stattfindet. Erst wenn<br />
geklärt ist, dass alle erforderlichen Schriftstücke vorliegen, erhält der Kunde seine<br />
Warte nummer. Damit wird von vornherein vermieden, dass man – nach eventuell<br />
längerer Wartezeit – unverrichteter Dinge wieder nach Hause gehen muss, um am<br />
nächsten Tag einen neuen Versuch zu starten.<br />
Ist der Kundenandrang groß, dann muss man nicht unbedingt im Wartebereich<br />
bleiben. In der direkt angrenzenden Cafeteria kann man eine Tasse Kaffee trinken und<br />
vielleicht einen Snack zu sich nehmen. Die Anzeige mit den aufgerufenen Nummern<br />
hat man auch hier ständig im Blick.<br />
Neu gestaltet wurde ebenso der Servicebereich im Straßenverkehrsamt. Während<br />
man hier früher an einer langen Theke mit Abtrennscheiben warten musste, gibt es<br />
jetzt moderne und freundliche Einzelberatungsplätze für die Kunden. Gerade für Berufs -<br />
tätige ist zudem die Samstagsöffnung von großem Vorteil. Ebenso geschätzt wird die<br />
Möglichkeit, bereits vorab über die Website des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> das Wunschkenn -<br />
zeichen zu reservieren. Auch davon machen sehr viele Bürger Gebrauch.<br />
Hell, freundlich und modern ist auch der Kunden -<br />
bereich der Abteilung Geo-Information, Vermessung und<br />
Kataster. Wer hier eine Liegenschaftskarte oder einen<br />
Grundstücksnachweis benötigt, findet in dieser zentralen<br />
Anlaufstelle immer einen Ansprechpartner, der kurzfristig<br />
helfen kann. Die Suche nach dem richtigen Sachbearbeiter<br />
entfällt damit. Ebenso einladend sind das historische<br />
<strong>Kreis</strong>archiv und die <strong>Kreis</strong>bibliothek. Hier kann man tief<br />
in die Vergangenheit des <strong>Kreis</strong>es „abtauchen“ oder in<br />
aktuellen Büchern über den <strong>Kreis</strong> schmökern.<br />
Das Straßenverkehrsamt, die Abteilung Geo-Information, Vermessung und Kataster<br />
sowie das Archiv sind nur einige wenige Beispiele für die Kundenorientierung der <strong>Kreis</strong> -<br />
verwaltung. „Wir haben in den vergangenen Jahren viel erreicht“, betont Landrat<br />
Günter Rosenke, der aber auch versichert: „Wir werden den Weg der Bürgernähe<br />
weiter konsequent beschreiten.“
EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />
Iris Poth<br />
Wirtschaftsförderung – zukunftsfähige<br />
Ideen und Projekte im Überblick<br />
Im „Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept WEK 2025“ für<br />
den Wirtschaftsstandort <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> sind die<br />
Zukunftstrends identifiziert und Inhalt unserer Strategie.<br />
Sie richten sich nach den Bedürfnissen der Unternehmen<br />
und den Potenzialen des Wirtschafts standortes. Die<br />
„Zukunftswerkstatt“ mit der örtlichen Wirtschaft verlieh<br />
dazu wichtige Impulse. Ins Blickfeld der Wirtschafts -<br />
förderung und Standortentwicklung rücken die Handlungsfelder<br />
„Neue Gründerzeit“, die Sicherung und Entwicklung<br />
des Humanpotenzials, Technologietransfer und<br />
Netzwerkarbeit, Strukturentwicklung und Standortmarketing.<br />
Aber auch „klassische“ Handlungsfelder wie Gewerbeflächenentwicklung und<br />
Bestandspflege werden sich weiter entwickeln. Das WEK 2025 skizziert ein wirtschaft -<br />
liches Programm für „intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum“, das eine<br />
wichtige Grundlage für regionale Kooperationen und die Inanspruchnahme von Förderprogrammen<br />
der nächsten Jahre sein wird.<br />
Beispielhaft verfolgt die Wirtschaftsförderung ein Modellprojekt zur Unternehmensnachfolge<br />
in Hotellerie und Gastronomie. In unserer touristisch geprägten und zugleich<br />
vom demografischen Wandel gezeichneten Region trägt das Projekt zur Sensibilisierung<br />
und Unterstützung zur Regelung der Betriebsnachfolge durch Beratungsangebote und<br />
Leit fäden bei. Regelmäßige Beratertage informieren zudem touristische Leistungsträger<br />
zur Umsetzung von Qualitäts- und Marketingaktivitäten. Early Tec und Innovation2Market<br />
stehen für zwei INTERREG EU-Förderprojekte. Den Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen<br />
gerichtet, zeigen sie Innovationspotenziale im Unternehmen und Koopera -<br />
tionsformen mit den sie umgebenden Fach-/Hochschulen für einen gesicherten Technologietransfer<br />
auf. Die Wirtschaftsförderung wartet zudem mit dem Technologiescout<br />
für die kleinen und mittleren Unternehmen auf, der als fachkompetenter Ansprechpartner<br />
und Mittler fungiert. Mit der „Initiative Duales Studium“ werden Schüler und Wirtschaft<br />
zusammengeführt und Wege zur frühzeitigen Gewinnung und Bindung der<br />
jungen Altersklasse an die Region und ihre Wirtschaft bereitet. Möglichkeiten zur Generierung<br />
von Auszubildenden und jungen Nachwuchskräften zeigt die Plattform ANTAlive<br />
e. V. auf. Weitere innovative Recruitingstrategien erarbeiteten Personaler in der Seminar -<br />
reihe „Social Media in KMU“.<br />
Mit dem Newcomer Friday werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen,<br />
die erst jüngst hierher gezogen sind oder es planen und eine neue Beschäf -<br />
tigung aufgenommen haben, zweimal jährlich an jeweils interessanten Veranstaltungsorten<br />
willkommen geheißen und lernen so ihre neue Heimat kennen. Weitere Projekte<br />
und Aktuelles unter www.wirtschaft-kreis-euskirchen.de.<br />
„viertelvoracht“: Mehrmals im<br />
Jahr organisiert das Team der<br />
Wirtschaftsförderung im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Euskirchen</strong> zusammen mit der<br />
<strong>Kreis</strong>sparkasse <strong>Euskirchen</strong><br />
besondere Treffen in einem<br />
interessanten Wirtschaftsbetrieb<br />
– und zwar um 7:45 Uhr, also<br />
„viertelvoracht“.<br />
29
Heinz-Peter Thiel<br />
Zukunftsinitiative Eifel: gemeinsame<br />
Kraft für den Eifel-Ardennen-Raum<br />
Ausgangspunkt für eine Erfolgsgeschichte war in Zeiten zunehmender Globalisierung<br />
die Liebe zur Heimat und der Wunsch, den Standort Eifel noch stärker und noch attrak -<br />
tiver zu machen. Um das dauerhaft themen- und grenzüberschreitend umsetzen zu<br />
können, wurde 2005 die Zukunftsinitiative Eifel ins Leben gerufen. Sie hat beispielhaft<br />
dazu beigetragen, im Eifel-Ardennen-Raum flächendeckend Prozesse und Aktivitäten<br />
anzustoßen und zu fördern, administrative Grenzen zu überwinden und vorhandene<br />
Kräfte zu bündeln.<br />
Seit mehreren Jahren honoriert<br />
die „Zukunftsinitiative Eifel“<br />
herausragendes Engagement<br />
für die Eifel. Zuletzt wurde dem<br />
Kaller Helmut Lanio (M.) der<br />
„Eifel Award“ für sein soziales<br />
und kulturelles Engagement<br />
vom Aachener Städteregionsrat<br />
Helmut Etschenberg (r.) und<br />
Landrat Heinz-Peter Thiel vom<br />
Landkreis Vulkaneifel überreicht.<br />
Kräfte bündeln und Position stärken<br />
Die vielfältigen Handlungsfelder wie „Technologie & Innovation“, „Landwirtschaft“,<br />
„Handwerk & Gewerbe“, „Kultur & Tourismus“ oder „Wald und Holz“ haben durch<br />
umfangreiche Aktivitäten Synergieeffekte generiert und Mehrwerte geschaffen, die für<br />
einzelne Akteure – ob Unternehmen oder Institutionen – nicht zu erreichen gewesen<br />
wären. Mit der Einleitung des Standortmarkenprozesses geht die Zukunftsinitiative Eifel<br />
einen weiteren logischen Schritt zur Positionierung der Region nach außen und stellt<br />
sich damit aktiv dem Wettbewerb der Regionen.<br />
Impulse geben und Verbindungen ermöglichen<br />
Die Zukunftsinitiative Eifel gibt dem Wirtschaftsraum<br />
Eifel-Ardennen wichtige Im pulse, organisiert die interne<br />
und externe Kommunikation und schafft Verbindungen.<br />
Das Ziel ist klar: Ideen, Institutionen und Menschen<br />
zusammenführen. Und das gelingt: Durch diese vielschichtigen<br />
Vernetzungen wurden und werden Ideen zu<br />
Projekten. Die Kooperationen gehen dabei nicht nur über<br />
<strong>Kreis</strong>- und Landesgrenzen hinweg, auch international<br />
arbeiten die Akteure zusammen. Die Netzwerke können<br />
sowohl fach spezifisch als auch themenübergreifend sein.<br />
Das führt Wirtschaft, Wissenschaft und Politik dauerhaft<br />
zusammen.<br />
30
EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />
Mehrwerte schaffen und Zukunft sichern<br />
Gemeinsam, mit allen Wirtschaftsförderern, Unternehmen, Politikern und weiteren<br />
Initiativen, Verbänden und informellen Zusammenschlüssen lässt sich viel bewegen.<br />
Dadurch, dass jeder einen Beitrag zum großen Ganzen leistet, werden Mehrwerte für<br />
den Eifel-Ardennen-Raum geschaffen. So bleibt die Region zukunfts- und vor allem konkurrenzfähig.<br />
Und diese Botschaft wird immer wieder mit interessanten Projekten kommuniziert.<br />
Die Zukunftsinitiative Eifel ermöglicht nicht nur einen guten Informations -<br />
austausch untereinander, sie sorgt seit über zehn Jahren auch dafür, dass Informationen<br />
nach außen getragen werden und so für den Eifel-Ardennen-Raum als einzigartiger<br />
Region zum Leben und Arbeiten geworben wird – gerade in Zeiten des zunehmenden<br />
Wettbewerbs auf dem Arbeitsmarkt um Fachkräfte ein entscheidender Aspekt.<br />
Auch bei der alljährlichen<br />
Internationalen Tourismus-Börse<br />
(ITB) in Berlin machen „Eifel<br />
Tourismus“ und „Zukunfts-<br />
initiative Eifel“ auf großer Bühne<br />
Werbung für die Region.<br />
31
Markus Pfeifer<br />
Regionalmarke EIFEL –<br />
die Qualitätsmarke in der Region<br />
weitere Informationen:<br />
www.regionalmarke-eifel.de,<br />
www.facebook.com/<br />
regionalmarkeeifel<br />
Farbenfroher Eifel-Botschafter im<br />
Höhenflug: Die Regionalmarke<br />
EIFEL steht seit vielen Jahren für<br />
Qualität aus und in der Eifel.<br />
Die Regionalmarke EIFEL deckt den besonderen Bereich „transparente und neutral<br />
geprüfte Qualität“ aus der Region ab. Als Qualitätsmarke hat sich die Regionalmarke<br />
EIFEL in den letzten zwölf Jahren etabliert und eine Metamorphose vollzogen, die<br />
beschrieben werden kann mit dem Titel: „Vom Förderprojekt zum selbstständigen<br />
Unternehmen“. Im Kern garantiert die Regionalmarke EIFEL Konsumenten und Gästen<br />
die Attribute „gesicherte Herkunft aus der Eifel“, „Verbrauchertransparenz“ und „regelmäßige<br />
neutrale und unabhängige Kontrollen“.<br />
Das Regionalmarke EIFEL-Markenzeichen erhalten ausschließlich besonders engagierte<br />
und geprüfte Unternehmen, die sich dadurch von anderen Marktteilnehmern der<br />
Eifel abheben. Regionalmarke EIFEL steht für Qualität und Marketing. Der Schwerpunkt<br />
des Marketings ist eher im Innenmarketing zu sehen: Das Wir-Gefühl wird gestärkt,<br />
Eifeler Identität wird gestiftet, Netzwerke werden aktiviert, und durch Qualitätsorien -<br />
tierung werden Unternehmen fit für die Zukunft gemacht. Die Ziele sind klar formuliert:<br />
Regionale Wirtschaftskreisläufe ankurbeln, die Wertschöpfung in der Region halten und<br />
damit Arbeitsplätze, Einkommen und auch Steuereinnahmen für Weiterentwicklung<br />
sichern und fördern.<br />
Die Regionalmarke EIFEL selbst ist als Dachmarke mit<br />
verschiedenen und sich ergänzenden Submarken aufgebaut.<br />
So werden unterschiedliche Schwerpunkte, die für<br />
das gesamte Regionalmarketing der Eifel wichtig sind,<br />
abgedeckt und angeboten, in denen sich zertifizierte<br />
Qualitätsunternehmen exponiert vermarkten können:<br />
1. EIFEL Arbeitgeber – ein Zeichen für Zukunft: Das sind<br />
moderne Unternehmen aus der Region, die sich<br />
gemeinschaftlich der Herausforderung der Fachkräftesicherung<br />
stellen. Durch strategische Qualifizierung<br />
und Kooperation im Netzwerk Gleichgesinnter entstehen<br />
Synergien für den Wirtschaftsraum Eifel.<br />
2. EIFEL Gastgeber – ein Zeichen für Gastlichkeit: Die stehen<br />
für hohe Qualität und guten Service. Speisen und<br />
Getränke aus dem Sortiment der EIFEL Produzenten<br />
runden das Angebot der Betriebe ab. Bei EIFEL Gastgebern<br />
bekommt unsere Region somit ein erlebbares<br />
Gesicht.<br />
32
EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />
3. EIFEL Produzent – ein Zeichen für Herkunft: Diese liefern das Beste aus der Natur, aus<br />
Land- und Forstwirtschaft und aus dem Handwerk. Sie stellen regionale Spitzen -<br />
produkte in nachgewiesen hoher Qualität her. Sie verpflichten sich durch regel -<br />
mäßige Kontrollen dazu, die Wertschöpfungsketten transparent und damit für den<br />
Verbraucher nachvollziehbar zu machen.<br />
4. EIFEL Partner – ein Zeichen für Gemeinschaft: Seit vielen Jahren unterstützen zahl -<br />
reiche Kommunen, regionale Banken, Kammern und Medien die Philosophie der<br />
Regionalmarke EIFEL als Partner.<br />
Ralf Kramp, Verleger und Krimiautor,<br />
hat mit spitzer Feder die<br />
Eifel, ihre Sehenswürdigkeiten<br />
und Spezialitäten auf den Punkt<br />
gebracht.<br />
33
Varvara Stegarescu / Christof Gladow<br />
Starker Wirtschaftsstandort mit<br />
vielseitigem Branchenmix<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist durch<br />
einen vielfältigen Branchenmix<br />
gekennzeichnet. Neben klassischen<br />
Branchen wie Maschinen -<br />
bau und Holzwirtschaft spielt<br />
auch der Tourismus eine große<br />
Rolle. Mit dem Nationalpark<br />
Eifel, Vogelsang IP und male -<br />
rischen Städtchen wie Bad<br />
Münstereifel – um nur einige<br />
wenige Beispiele zu nennen –<br />
hat der <strong>Kreis</strong> viele touristische<br />
Anziehungspunkte.<br />
34<br />
Die Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes hängt von vielen weichen und harten<br />
Stand ortfaktoren ab. Ein zentrales Element ist der Branchenmix – also die Struktur und<br />
das Zusammenwirken der Wirtschaftszweige.<br />
Charakteristisch für den Branchenmix des Wirtschaftsstandortes <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> sind<br />
seine Vielseitigkeit und Ausgewogenheit. Ein Aushängeschild ist der Maschinenbau, der<br />
hier überwiegend Werkzeug- und Sondermaschinen anfertigt. Synergien ergeben sich<br />
dabei zur Werkstoffindustrie. Zudem ist die Holzwirtschaft in der Eifelregion des <strong>Kreis</strong>es<br />
konzentriert. Ihr Angebot reicht von Produkten der Sägewerks- und Holzwerkstoff -<br />
industrie bis hin zu Verpackungen und Kartonagen aus der Faserproduktion. Steigendes<br />
Umwelt- und Klimabewusstsein und bestehende politische Klimaziele lassen einen<br />
anhaltenden Bedeutungsgewinn des Rohstoffs und Baumaterials Holz erwarten. Zur<br />
Förderung der Zusammenarbeit in der Holzbranche wurde das Netzwerk Wald und Holz<br />
Eifel e. V. gegründet.<br />
Eine verwandte, ebenfalls für den Wirtschaftsstandort <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> bedeutende<br />
Branche ist die Papierindustrie. Sie umfasst im Kern die Herstellung von Papier, Pappe<br />
und Karton, die Produktion von Wellpappe bis hin zur Weiterverarbeitung von Zell -<br />
stoffen, Papier und Pappe zu hochwertigen Schreibwaren, Haushalts- und Hygiene -<br />
artikeln und sonstigen Papierprodukten.<br />
Fortsetzung Seite 36 unten
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Dederichs GmbH<br />
Wenn es um Fahrzeugteile, Industriebedarf oder Berufsbekleidung<br />
geht, sind wir von der Dederichs GmbH immer für Sie da. Im Notfall<br />
sogar an 365 Tagen im Jahr. Seit der Gründung unseres mittlerweile in<br />
zweiter Generation familiengeführten Unternehmens am 1. April 1982,<br />
haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, unsere überwiegend im Raum<br />
Eifel, Aachen und Köln/Bonn ansässigen Kunden flexibel, schnell und<br />
zuverlässig mit hochwertigen Qualitätsprodukten zu versorgen.<br />
Unser Lager umfasst rund 40 000 Artikel aus den Sparten Fahrzeug -<br />
teile, Indus triebedarf und Berufsbekleidung und wird permanent<br />
erweitert bzw. den Bedürfnissen unserer Kunden und den Entwicklungen<br />
des Marktes angepasst.<br />
Um eine bestmögliche Versorgung sicherzustellen, beliefern wir unsere<br />
Kunden mehrmals täglich flexibel, pünktlich und zuverlässig durch<br />
unseren hauseigenen Fuhrpark. Außerdem verschicken wir Waren<br />
deutschlandweit über Paketdienste. In Zahlen ausgedrückt, bearbeiten<br />
wir täglich rund 800 Kundenanfragen und kommissionieren und verschicken<br />
jeden Tag rund 2000 Artikel. Und sollten wir einen benötigten<br />
Artikel einmal nicht auf Lager haben, scheuen wir keine Mühe, den<br />
gewünschten Artikel zu bekommen und zeitnah zuzustellen.<br />
Dederichs GmbH: Ihr zuverläs -<br />
siger Spezialist und Partner für<br />
Fahrzeugteile, Industriebedarf<br />
und Berufsbekleidung<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1982<br />
Mitarbeiter: ca. 60<br />
Leistungsspektrum:<br />
Groß- und Einzelhandel mit:<br />
– Fahrzeugteilen<br />
– Industriebedarf<br />
– Berufsbekleidung<br />
Standorte:<br />
– <strong>Euskirchen</strong><br />
– Düren<br />
www.dederichs-gmbh.de<br />
35
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1997<br />
Das Holzkompetenzzentrum<br />
Rheinland (HKZR) ist<br />
– Schwerpunktaufgabe von<br />
Wald und Holz NRW und<br />
– Koopera tion von Regionalforstamt<br />
Hocheifel-Zülpicher Börde<br />
und der Gemeinde Nettersheim.<br />
Leistungsspektrum:<br />
Informationen und Service zu<br />
moderner Holzverwendung aus<br />
nachhaltiger Forstwirtschaft<br />
www.hkzr.de<br />
Holzkompetenzzentrum Rheinland<br />
Das Holzkompetenzzentrum Rheinland (HKZR) hat die Geschäftsführung<br />
des Netzwerks Wald und Holz Eifel e. V. inne und bietet zahlreiche<br />
Informationen und Serviceleistungen zum Themenfeld Holz und<br />
Wald an.<br />
Moderne Holzprodukte aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung sind<br />
vielfältig beim Bauen, Modernisieren und Heizen einsetzbar und bieten<br />
zahlreiche Vorteile. Die Verwendung des nachhaltigen Rohstoffs Holz<br />
leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zu einer nachhaltigen<br />
Entwicklung.<br />
Zum Angebotsspektrum des HKZR gehören unter anderem ein<br />
inte ressantes Internetportal, Broschüren, Informationsveranstaltungen,<br />
Messebeteiligungen, fachliche Kooperation, allgemeine Fachberatung<br />
sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Der Tourismus ist als Wirtschaftsfaktor in der Eifelregion des <strong>Kreis</strong>es ebenfalls von<br />
hoher Bedeutung. Die Kernsegmente des Tourismus (Beherbergungsbetriebe, Gastro -<br />
nomie) besitzen aufgrund ihrer Wertschöpfungsnähe zu vielen weiteren Branchen (u. a.<br />
Unterhaltungs- und Sporteinrichtungen, Einzelhandel, Verkehr) eine hohe Umsatz- und<br />
Beschäftigungswirkung. Die Eifelregion mit dem Nationalpark Eifel ist eine attrak tive<br />
Tourismusregion, vor allem für Tagesausflügler und Kurzurlauber. Neben dem Nationalpark<br />
Eifel und Vogelsang als „Leuchttürmen“ gibt es viele weitere touristische Attraktionen,<br />
wie etwa die qualitativ hochwertige Rad- und Wanderinfrastruktur sowie diverse<br />
Sehenswürdigkeiten, u. a. entlang von Themenradwegen (Erft, Ahr, Wasser burgen,<br />
Eifel-Höhen).<br />
Metall- und Kunststoffindustrie, Logistikbranche und Baugewerbe sind nur einige<br />
weitere tragende Säulen im Hinblick auf Ausbildung, Beschäftigung und Wertschöpfung<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>.<br />
Die Wirtschaftsförderung des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> sieht eine zentrale Aufgabe darin,<br />
die Vernetzung und Kooperation der Unternehmen und Branchen zu unterstützen.<br />
Mit den Netzwerken „Maschinenbau und Mechatronik“ sowie „Kunststofftechnik“,<br />
dem Unternehmerfrühstück „viertelvoracht“ oder dem „After Work Café“ bietet sie der<br />
Wirtschaft viele Möglichkeiten zum regelmäßigen intensiven Austausch.<br />
36
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1975<br />
Mitarbeiter: 1100<br />
Leistungsspektrum:<br />
Berufliche Bildungsmaßnahmen<br />
Verpackung/Konfektionierung<br />
Teilemontage<br />
Sauna- und Palettenbau<br />
Transportboxenreinigung<br />
Catering/Kantinenbetrieb<br />
Druckzentrum<br />
Garten- und Landschaftspflege<br />
Standorte: <strong>Euskirchen</strong>,<br />
Zülpich, Nettersheim, Kall<br />
www.nordeifelwerkstaetten.de<br />
NEW Nordeifelwerkstätten gemeinnützige GmbH<br />
Die NEW Nordeifelwerkstätten gGmbH und ihre Tochterunternehmen<br />
ermöglichen Menschen mit Behinderungen die Teilhabe am Arbeits -<br />
leben. An vier Betriebsstandorten sind über 1100 Beschäftigte mit<br />
Handicap in den unterschiedlichsten Produktions- und Dienstleistungsbereichen<br />
für Kunden aus Industrie, Handel und Handwerk tätig.<br />
Das Tochterunternehmen EuLog Service gGmbH zeigt als Integrationsbetrieb,<br />
wie Beschäftigung von Schwerbehinderten und wirtschaftlicher<br />
Erfolg miteinander vereinbar sind. Zur EuLog Service gGmbH gehören<br />
ein Lager- und Logistikbetrieb, ein Supermarkt und ein Hausmeisterservice.<br />
Der Fachdienst NEW-JOB begleitet und berät Menschen mit<br />
Handicap und deren Beschäftigungsgeber bei den Übergängen in den<br />
ersten Arbeitsmarkt.<br />
Als Unternehmensverbund sind die Nordeifelwerkstätten ein starker<br />
Partner für Menschen mit Handicap im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>.<br />
Stork Technical Services GmbH<br />
Stork ist ein breit aufgestelltes, führendes Unternehmen mit einem<br />
technischen Dienstleistungsspektrum, das u. a. vom Komplettservice<br />
elektrischer Maschinen und Turbomaschinen bis hin zur Unterstützung in<br />
der Betriebsführung reicht. Sieben Business-Lines, darunter zwei regionale<br />
Business-Lines, mit weltweit 10 000 Mitarbeitern ermöglichen ein<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1947<br />
Mitarbeiter: weltweit mehr als<br />
10 000, ca. 60 am Standort<br />
Merchernich-Obergartzem<br />
Leistungsspektrum:<br />
Inspektion, Wartung, Instandhaltung<br />
von elektrischen Maschinen<br />
aller Art zur Unterstützung weltweit<br />
agierender Unternehmen<br />
der Energie-, Öl-, Gas- und<br />
Chemieindustrie<br />
Standorte: Alzenau, Essen,<br />
Leuna, Obergartzern und<br />
Regensburg sowie in den Niederlanden;<br />
Vertretungen in Österreich<br />
und in der Schweiz<br />
www.stork.com<br />
ziel- und kundenorientiertes Arbeiten. Jahrzehntelange Erfahrung zeichnet<br />
das Know-how des Unternehmens aus und ermöglicht einen um -<br />
fassenden, flexiblen und zuverlässigen Service. Frei nach dem Motto:<br />
„Am Preis kann man sparen, an der Sicherheit nicht!“ Der Standort<br />
Mechernich-Obergartzem ist herstellerunabhängig auf Inspektion, Wartung<br />
und Instandsetzung elektrischer Maschinen aller Art spezialisiert.<br />
37
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1953<br />
Mitarbeiter: ca. 80<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Herstellung von Lava,<br />
Basalten und Substraten<br />
– internationale Schüttgut -<br />
transporte<br />
Standorte:<br />
Steinbrüche in Hillesheim-<br />
Bolsdorf, Daun, Hohenfels,<br />
Kirchweiler, Walsdorf<br />
www.lava.de<br />
Lavaproduktion im<br />
Werk Hohenfels<br />
Dieter Stolz e. K. – Inhaber René Stolz<br />
Die Firma Stolz in Hillesheim baut in fünf werkseigenen Steinbrüchen<br />
in der Vulkaneifel jährlich rund eine Million Tonnen Lava und Basalte<br />
ab. Die Produktpalette umfasst außerdem nahezu alle Arten von Substraten<br />
für Begrünungen. Stillgelegte Abbauflächen werden umweltfreundlich<br />
in Deponien für mineralische Abfälle umgewandelt.<br />
Ausgestattet mit 52 modernen und leistungsfähigen Fahrzeugen, transportiert<br />
Stolz auch größere Liefermengen schnell und reibungslos.<br />
So sind Speditions- und Logistikleistungen ein wesentlicher Teil der<br />
Unternehmenstätigkeit geworden. Heute befindet sich die Firma<br />
bereits in dritter Generation in Familienbesitz und ist RAL-gelistet<br />
sowie überwacht.<br />
38<br />
GfB Baustoffprüfstelle Erft-Labor GmbH<br />
Als Baustoffprüfstelle bieten wir Ihnen Probenahmen, Prüfungen und<br />
Beratungen sowie gutachterliche Tätigkeiten in allen Bereichen des<br />
Erd- und Grundbaus, von Baustoffen sowie von Bauwerken an. Wir<br />
arbeiten dabei sowohl im Straßen- und Gleisbau als auch im Tief- und<br />
Hochbau. Neben den im Rahmen der RAP Stra-Anerkennung durch-<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1971<br />
Mitarbeiter: 16<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Baustoffprüfung<br />
– Qualitätsprüfungen im<br />
Gleis-, Straßen- und Tiefbau<br />
– Qualitätsprüfungen im<br />
Hochbau<br />
– Geotechnische Berichte,<br />
Boden- und Baugrund -<br />
gutachten<br />
– Versickerungsgutachten<br />
– Gutachten für Straßenbau -<br />
maßnahmen<br />
– Bewertung von Altlasten<br />
– Deponiebau<br />
www.erft-labor.de<br />
führbaren Prüfungen bieten wir auch die Durchführung von Produktprüfungen<br />
im Zuge von werkseigenen Produktionskontrollen sowie<br />
betontechnologische Prüfungen und Untersuchungen auf Alkali-Kieselsäurereaktion<br />
von Gesteinen und Beton an. Die von uns erbrachten<br />
Leistungen basieren auf dem aktuellen Regelwerk (Normen, Richt -<br />
linien, technische Lieferbedingungen) und aktueller Prüftechnologie.
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1883<br />
Mitarbeiter: 26<br />
Leistungsspektrum:<br />
Entwicklung, Herstellung und<br />
Vertrieb von Erste-Hilfe- und<br />
Sicherheitsprodukten<br />
Standort: <strong>Euskirchen</strong><br />
www.franzkalff.de<br />
Kunden schätzen Franz Kalff für<br />
die Schnelligkeit, Zuverlässigkeit<br />
und das ausgezeichnete Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis.<br />
Franz Kalff GmbH<br />
Die Firma Franz Kalff blickt auf eine über 130-jährige Erfolgsgeschichte<br />
zurück und verbindet daher Tradition mit Innovation. Im Mittelpunkt<br />
der Geschäftstätigkeit stehen die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb<br />
von Erste-Hilfe-Produkten verschiedenster Art wie Verbandkästen<br />
und -taschen für Kfz, Haushalt, Sport, Freizeit und Betriebe.<br />
Darüber hinaus vertreibt das Unternehmen ein umfangreiches Sortiment<br />
an Sicherheitserzeugnissen wie Warnwesten und Warndreiecke.<br />
Die Produkte der Franz Kalff GmbH garantieren weltweit eine sehr<br />
gute Erste-Hilfe-Versorgung bei Unfällen in Unternehmen, im Straßenverkehr,<br />
zu Hause und in der Freizeit. Zu den Kunden gehören viele<br />
namhafte Unternehmen in der Automobilbranche sowie im Bereich<br />
Handel.<br />
Dieser Erfolg basiert auf der hohen Kompetenz und Erfahrung der Mitarbeiter,<br />
der hervorragenden Produktqualität, der Innovationsfähigkeit<br />
sowie den intensiven Beziehungen zu den Kunden.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1927<br />
Mitarbeiter: 23<br />
Leistungsspektrum:<br />
Fachgeschäft für den Bedarf<br />
rund ums Haus<br />
– Rollläden, Markisen, Tore,<br />
Gitter<br />
– Alarmanlagen, Schließanlagen,<br />
Produkte für den Einbruchschutz<br />
– Beschläge, Werkzeuge,<br />
Maschinen, Farben, Lacke<br />
– Qualität<br />
– Beratung<br />
– Service<br />
www.konrad.nrw<br />
Konrad GmbH<br />
Beim <strong>Euskirchen</strong>er Familienunternehmen Konrad finden Kunden für<br />
sämtliche Hausöffnungen eine Rundumversorgung: Neben Rollläden,<br />
Markisen, Toren und Gittern bietet die Firma Konrad eine äußerst breite<br />
Produktpalette; für die Absicherung des Wohnhauses Alarmanlagen,<br />
Schließanlagen und Produkte für den Einbruchschutz; für die Renovierung<br />
neue Beschläge, Werkzeuge, Maschinen, Farben und Lacke –<br />
kurz um, ein Komplettangebot für den Eigenheimbesitzer, der Wert auf<br />
Qualität und Beratung legt. Die 23 Mitarbeiter von Ralf-Peter Konrad<br />
nehmen regelmäßig an Schulungen teil, um auf dem neuesten Stand<br />
der Technik zu bleiben. Der Service steht absolut im Vordergrund. Daher<br />
kümmert sich ein Mitarbeiter ausschließlich um den Kunden dienst.<br />
39
Johannes Klapper<br />
Arbeitsmarkt im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
40<br />
Die Menschen im ländlichen<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nehmen tra -<br />
ditionell weitere Anfahrtswege<br />
in Kauf, um zum Arbeitsplatz zu<br />
kommen. Auch deshalb ist die<br />
Arbeitslosenquote im Vergleich<br />
zu den Ballungsgebieten relativ<br />
gering. Die Agentur für Arbeit<br />
ist im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> mit<br />
zwei Standorten vertreten –<br />
in <strong>Euskirchen</strong> und in Kall.<br />
Drei gesellschaftliche Megatrends beeinflussen auch die Rahmenbedingungen des<br />
Arbeitsmarktes im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>:<br />
– die Globalisierung,<br />
– die demografische Entwicklung und<br />
– der technologische Fortschritt, der mit steigenden Anforderungen an die Beschäf -<br />
tigten einhergeht.<br />
Diese Entwicklung hält unvermindert an und stellt die Agentur für Arbeit Brühl und<br />
das Jobcenter EU-aktiv vor wachsende Herausforderungen.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> lag 2016 mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von<br />
5,6 Prozent deutlich unter dem Schnitt von Nordrhein-Westfalen (7,7 Prozent) und auch<br />
unter dem bundesweiten Schnitt von 6,1 Prozent. In 2016 waren durchschnittlich 5838<br />
Menschen arbeitslos, das waren 249 Menschen oder 4,1 Prozent weniger als 2015.<br />
Der Arbeitsmarkt im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist stabil und durchaus aufnahmefähig. Über<br />
4400 sozialversicherungspflichtige Stellen haben Arbeitgeber aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
2016 der Arbeitsagentur zur Vermittlung gemeldet, das waren 96 oder 2,2 Prozent<br />
mehr als 2015. Im Vergleich zum Großraum des Rheinlandes (Köln–Düsseldorf–Bonn)<br />
weist der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> zwar eine schlechtere Bevölkerungs- aber dennoch eine gute<br />
Beschäftigungsentwicklung auf. Zuletzt waren 188 158 Personen mit einem Wohnsitz<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> gemeldet, das waren 2043 weniger Einwohner als bei der Zählung<br />
zuvor.<br />
Die Beschäftigung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> entwickelt sich<br />
weiter positiv. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten lag im März 2016 bei 54 923 und ist damit<br />
im Vergleich zum März 2015 um 1025 oder 1,9 Prozent<br />
gestiegen. Im März 2000 lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten noch bei 47 673 und damit<br />
mit rund 7250 Beschäftigten weit darunter.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist traditionell geprägt durch<br />
einen Mangel an Arbeitsplätzen und deshalb immer<br />
schon eine Auspendlerregion gewesen. Dieser Trend hat<br />
sich in den letzten Jahrzenten noch weiter verstärkt. Dies<br />
erfordert von den Beschäftigten (und auch den Arbeit -<br />
suchenden) ein hohes Maß an Mobilität. Langfristig wird<br />
es aber zunehmend darauf ankommen, die vorhandenen<br />
Fachkräfte in der Region zu halten. Denn auch im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Euskirchen</strong> wird sich in Anbetracht des demografischen<br />
Wandels kurz- bis mittelfristig ein hoher Fachkräftebedarf<br />
in unterschiedlichen Branchen abzeichnen. Hier setzen
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Agentur für Arbeit Brühl<br />
Die Agentur für Arbeit ist sowohl für Arbeitsuchende erster Dienstleis -<br />
ter am Arbeitsmarkt als auch für Ausbildungsuchende, Berufsanfänger<br />
oder -rückkehrer, für Ratsuchende und natürlich besonders auch für<br />
Arbeitgeber. Um ein Unternehmen erfolgreich zu führen, müssen zahlreiche<br />
Voraussetzungen erfüllt werden. Die Suche nach geeignetem<br />
Personal oder die Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten sind nur<br />
zwei Aspekte, bei denen der gemeinsame Arbeitgeber-Service der<br />
Arbeitsagentur Brühl und des Jobcenters EU-aktiv berät und unterstützt.<br />
Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist darum<br />
Per sonalplanung besonders wichtig. Mit der „Qualifizierungsberatung<br />
für Unternehmen“ unterstützt der Arbeitgeber-Service die Arbeitgeber<br />
in der Region bei der Planung und Organisation einer systematischen<br />
und nachhaltigen Personalentwicklungsstrategie. Dabei analysiert der<br />
Arbeitgeber-Service gemeinsam mit den Arbeitgebern die Situation<br />
des jeweiligen Unternehmens und erarbeitet Lösungswege, um den<br />
Fachkräftebedarf zu sichern.<br />
Auf einen Blick<br />
Der Bezirk der Agentur für<br />
Arbeit Brühl umfasst die<br />
Landkreise Rhein-Erft-<strong>Kreis</strong> und<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. An den fünf<br />
Standorten Brühl (Hauptagentur),<br />
Bergheim, Frechen, <strong>Euskirchen</strong><br />
und Kall arbeiten über 200 Mitarbeiter<br />
in 13 spezialisierten<br />
Teams für Vermittlung und Beratung,<br />
Arbeitgeber, Jugendliche,<br />
Rehabilitanden und Schwerbehinderte<br />
sowie Eingangsportale.<br />
www.arbeitsagentur.de<br />
Arbeitsagentur und Jobcenter vor allem auf Qualifizierung. Dabei gibt es nicht die eine<br />
„goldene“ Maßnahme, sondern eine Reihe von Potenzialen, die Begabungen und Qualifikationen<br />
aller Arbeitsuchenden bestmöglich zu nutzen. Weil gerade gering Quali -<br />
fizierte und Ungelernte in einem von Fachkräftebedarf gekennzeichneten Arbeitsmarkt<br />
deutlich größere Probleme haben, eine Anstellung zu finden, wird die berufliche Weiterbildung<br />
als notwendiges und sinnvolles Instrument der Arbeitsmarktpolitik offensiv<br />
angeboten. Agentur für Arbeit als auch Jobcenter bieten Leistungen für Arbeitnehmer<br />
als auch für Arbeitgeber an, um die Fachkräftesicherung in der Wirtschaft zu unter -<br />
stützen.<br />
Die Aussichten für den Arbeitsmarkt 2017 und 2018 im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> sind uneinheitlich.<br />
Einerseits ist im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ein gutes wirtschaftliches Entwicklungspotenzial<br />
mit einem ausgewogenen Mix verschiedener Branchen und einer wachsenden<br />
Beschäftigung zu beobachten, andererseits stehen die Arbeitsmarktakteure aber auch<br />
vor großen Herausforderungen. Neben den oben beschriebenen demografischen Herausforderungen<br />
ist auch die große Zahl von Flüchtlingen eine gewaltige Aufgabe. Zur<br />
deren Bewältigung arbeiten Arbeitsagentur, Jobcenter, <strong>Kreis</strong> und Kommunen eng<br />
zusammen; denn neben den Integrationsbemühungen muss besonders auch der<br />
Lebensunterhalt schnell sichergestellt werden.<br />
Vom eigens für diese Aufgaben eingerichteten „Integration Point“, der als beson -<br />
dere Anlaufstelle für Flüchtlinge dienen soll, versprechen sich die beteiligten Institu -<br />
tionen einen reibungsloseren Ablauf und kurze Wege für Hilfe suchende Menschen.<br />
41
Dagmar Grömping<br />
Eckpfeiler der Wirtschaft –<br />
Großbetriebe und Mittelstand<br />
Georg Kihm (l., Geschäftsführer<br />
TONA Tonwerke Schmitz GmbH,<br />
Mechernich) und Betriebs leiter<br />
Jürgen Schwirner mit einem<br />
Keramikrohr „TONAultra“, das<br />
gerade aus der Presse gekommen<br />
ist.<br />
42<br />
Wenn am St. Petersburger Flughafen Pulkowo die Lichter angehen, leuchten dort LEDs<br />
„made im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>“. In Dubai können Reisende am Flughafen neben ihrem<br />
Glimmstängel das luxuriöse Flair der Raucherlounge genießen. Nicht wissend, dass das<br />
Interieur ebenfalls aus der Region im äußersten Südwesten von Nordrhein-West falen<br />
stammt. Aber auch Bauteile aus Kunststoff- oder Aluminiumlegierungen für Motoren,<br />
Getriebe oder Lenkungen begleiten beispielsweise weltweit Autofahrer auf ihren<br />
Wegen.<br />
Großbetriebe und Mittelstand stehen im Wettbewerb mit ausländischen Konkurrenten<br />
immer wieder vor neuen Herausforderungen. Kostenminimierung, die trotz steigender<br />
Kosten meist unumgänglich ist, spielt bei den Produktionsprozessen ebenso eine<br />
zentrale Rolle wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit.<br />
Ob Windeln für Babypopos, Snacks für Hund und Katze oder Bierdeckel in unterschiedlichen<br />
Formen und Farben, ein Blick hinter die verschlossenen Türen der Pro -<br />
duk tionsbetriebe verdeutlicht, dass von Automatisierung über Hightech bis hin zur<br />
Null-Fehler-Strategie viele Faktoren entscheidend sind, um am internationalen Markt<br />
genauso bestehen zu können wie am nationalen.<br />
Neben Innovationen, Investitionen und Forschungsarbeit zahlen sich vor allem die<br />
hohen Qualitätsstandards aus, mit denen tonnenweise Rohstoffe wie Kunststoffgranu -<br />
late, Zellstoffe oder Bierfilzpappen verarbeitet werden. Spezialisierungen, wie etwa<br />
Fortsetzung Seite 44 unten
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Zertifizierungen:<br />
ISO 9001:2008<br />
ISO/TS 16949:2009<br />
DGRL 97/23/EG<br />
ISO 14001:2004<br />
ISO 50001:2011<br />
ISO 3834-2:2005<br />
EHEDG Type EL Class I<br />
Zulassungen:<br />
– Bureau Veritas<br />
– Det Norske Veritas<br />
– Germanischer Lloyd<br />
– Lloyd’s Register of Shipping<br />
– TÜV Rheinland<br />
Unternehmenssitz: Hellenthal<br />
www.schoellerwerk.de<br />
Schoeller Werk GmbH & Co. KG<br />
Das Schoeller Werk ist einer der international führenden Hersteller von<br />
längsnahtgeschweißten Edelstahlrohren. Seit 1827 steht das finanzstarke<br />
Familienunternehmen aus Hellenthal in der Eifel für Kompetenz,<br />
Kontinuität und Innovation. Als Experte von längsnahtgeschweißten<br />
Edelstahlrohren bietet das Schoeller Werk Kunden weltweit ein viel -<br />
fältiges Produktportfolio im Standard- und Premiumsegment. Dazu<br />
zählen WIG- und lasergeschweißte Edelstahlrohre, nachgezogene<br />
Präzisionsrohre in geraden Herstell- und Fixlängen sowie Ringrohre. Im<br />
Premiumsegment zeichnen sich unsere Rohrprodukte durch hohe<br />
Umformungsgrade sowie Hitze- und Korrosionsbeständigkeit aus. Mit<br />
dem Qualitätsanspruch der „Null-Fehler-Philosophie“ ermöglichen über<br />
1000 Mitarbeiter eine permanent hohe Produktgüte und zuverlässige<br />
Serviceleistungen. Kunden erhalten beim Schoeller Werk alles aus<br />
einer Hand: von der technischen Beratung, der anwendungsspezi -<br />
fischen Produktentwicklung und Rohrfertigung über anforderungs -<br />
gerechte Qualitätsprüfungen bis zu individuellen Logistikdienstleistungen.<br />
Das innovationsgetriebene Unternehmen entwickelt seine Anlagentechnologie<br />
und sein Produktportfolio entsprechend der Kunden- und<br />
Marktanforderungen kontinuierlich weiter. Grundlage für die qualitativ<br />
hochwertige Herstellung der Produkte ist ein moderner Maschinenpark.<br />
Jährlich werden hier rund 90 Millionen Meter Edelstahlrohre hergestellt.<br />
Zu den klassischen Anwendungsbereichen zählen die Automobilindustrie,<br />
der Apparatebau, Versorgungssysteme, die Chemie -<br />
branche, die Kälte- und Klimatechnik, die Kraftwerkstechnik, die Medizintechnik,<br />
die Nahrungsmittelindustrie sowie Offshore-Anwendungen.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1827<br />
Mitarbeiter: über 1000<br />
Geschäftsführer: Frank Poschen<br />
Produktspektrum:<br />
WIG- und lasergeschweißte<br />
Edelstahlrohre sowie nach -<br />
gezogene Präzisionsrohre in<br />
geraden Herstell- und Fixlängen<br />
sowie Ringrohre<br />
– Geradrohre: Außendurchmesser<br />
3–127 mm,<br />
Wanddicke 0,2–3 mm<br />
im kalibrierten Bereich,<br />
Außendurchmesser 0,5–48,3 mm,<br />
Wanddicke 0,05–2,3 mm im<br />
nachgezogenen Bereich<br />
– Ringrohre: Außendurchmesser<br />
3–25 mm,<br />
Wanddicke 0,2–2,11 mm<br />
im kalibrierten Bereich,<br />
Außendurchmesser 0,8–16 mm,<br />
Wanddicke 0,2–2,11 mm im<br />
nachgezogenen Bereich<br />
Herstell- und Fixlängen von<br />
10–38 000 mm, Rohre blank -<br />
geglüht/ungeglüht, mit/ohne<br />
Nahtglättung, geschliffen/<br />
ungeschliffen<br />
43
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1977<br />
Mitarbeiter: rund 90<br />
Leistungsspektrum:<br />
Ob Klein- oder Großserie, ob<br />
konventionelle oder CNC-ge -<br />
steuerte Ein- oder Mehrspindel -<br />
drehautomaten: Neben der Fertigung<br />
der Drehteile in höchster<br />
Präzision bietet Phiesel intern<br />
oder durch zuverlässige externe<br />
Partner auch verschiedene<br />
Dienstleistungen im Bereich der<br />
Nachbearbeitung und Oberflächenbehandlung<br />
an.<br />
www.phiesel-gmbh.de<br />
Phiesel GmbH – Dreh- und Frästechnik<br />
Die mittelständische Phiesel GmbH ist eine hochmoderne Dreherei, die<br />
für ihre Kunden aus den unterschiedlichen Branchen Präzisionsdrehund<br />
Frästeile aus einer Vielzahl an Materialien fertigt. Unsere bestens<br />
ausgebildeten Mitarbeiter produzieren am Standort Bad Münstereifel,<br />
beinahe idyllisch am Rande der Eifel gelegen, Drehteile in Klein serien<br />
von 20 bis 30 Stück bis hin zur Massenproduktion mit Losgrößen von<br />
mehreren Millionen Teilen. Neben der Fertigung von Präzisionsdreh -<br />
teilen innerhalb der zulässigen Toleranzen produzieren wir in unserer<br />
Dreherei auch fertig montierte Produktkomponenten bis zu einem<br />
Durchmesser von 160 Millimetern – aus Stahl, Edelstahl und NE-Metallen,<br />
wie Aluminium oder Messing – für Kunden in der ganzen Welt.<br />
Feuerfestreparaturen von Koks- oder Glasöfen bei laufendem Betrieb, finden im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Euskirchen</strong> ebenso ihre Fundamente wie das weltweit umfangreichste Programm keramischer<br />
Schornsteinrohre.<br />
Dabei blicken zahlreiche Unternehmen auf lange Familientraditionen zurück, die<br />
über Generationen nicht nur ihr Know-how weitergeben und kontinuierlich den aktuellen<br />
Standards anpassen, sondern auch die Entwicklung neuer Geschäftsfelder und Produkte<br />
auf den Weg bringen.<br />
Wachsperlen aus hydriertem Rizinusöl, die sich durch eine weiche, glatte Oberfläche<br />
auszeichnen und beim Händewaschen nicht wie schmirgelnde Abrasiva durch mecha -<br />
nische Reibung, sondern primär durch ihre lipophile Oberflächenstruktur ölige Schmutzpartikel<br />
binden, gehören ebenso zu den bahnbrechenden Entwicklungen wie ein<br />
geschlossener Wasserkreislauf innerhalb der Papierproduktion, der Unternehmer aus<br />
der ganzen Welt anlockt, um sich diese umweltschonende Technologie anzusehen.<br />
Die Vielseitigkeit der Produktionen und Dienstleistungen, die im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
beheimatet sind, und die Bereitschaft, neue Geschäftsideen zu entwickeln, steigert die<br />
Attraktivität der Unternehmer als regionale Arbeitgeber – Wohn- und Lebensqualität in<br />
einer von Natur geprägten Landschaft eingeschlossen.<br />
44
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Standort <strong>Euskirchen</strong> – „Wir bei<br />
PURINA ® sind der Meinung, dass<br />
Menschen und Tiere zu sammen<br />
einfach glücklicher sind.“<br />
Auf einen Blick<br />
Geschäftsführer: Hubert Wieser<br />
Mitarbeiter: ca. 500<br />
Marktposition:<br />
Nummer zwei für Heimtier -<br />
nahrung in Deutschland<br />
Claim:<br />
Ihr Haustier, unsere Leidenschaft.<br />
Nestlé Purina PetCare Deutschland GmbH –<br />
Tradition am Standort <strong>Euskirchen</strong><br />
PURINA ® beweist seit Jahren Tradition und Leidenschaft bei der Herstellung<br />
von Tiernahrung in Deutschland: 1905 „erfand“ Albert Latz<br />
den Hundekuchen und gründete in <strong>Euskirchen</strong> die erste Hundekuchenfabrik,<br />
die später in das heutige Weltunternehmen Nestlé Purina<br />
integriert wurde. Als eines der weltweit führenden Unternehmen im<br />
Bereich Heimtiernahrung bietet PURINA ® ein breites Sortiment an<br />
renommierten Marken, welche Qualität und Geschmack mit hoch -<br />
wertigen Nährstoffen und optimalen Herstellungsweisen vereinen.<br />
Derzeit beschäftigt der Tiernahrungshersteller fast 500 Mitarbeiter im<br />
Werk und in der Verwaltung in <strong>Euskirchen</strong>. Hier werden mit modernen<br />
Anlagen Trockennahrung und Leckerlis für den gesamten europäischen<br />
Markt produziert. Unter anderem werden dort Trockennahrungen<br />
sowie zum Beispiel Snacks der Marken BONZO und FELIX hergestellt.<br />
Historie:<br />
– Anfang des 20. Jahrhunderts:<br />
Albert Latz „erfindet“ in<br />
Eus kirch en die ersten Hunde -<br />
biskuits<br />
– 1905 Gründung der Latz Hunde -<br />
kuchenfabrik in <strong>Euskirchen</strong><br />
– 1923 übernehmen die Erben<br />
das Unternehmen<br />
– 1948 erstmals auch Her -<br />
stellung von Katzenfutter<br />
– 1967 Umzug und Errichtung<br />
des Betriebsgeländes am<br />
aktuellen Standort<br />
– 1971 Ralston Purina (USA)<br />
übernimmt Latz<br />
– 1974 Errichtung<br />
einer Dosenfabrik<br />
– 2002 Nestlé kauft Ralston<br />
Purina, Umfirmierung in<br />
Nestlé Purina PetCare<br />
Deutschland GmbH,<br />
Verwaltung und Werk<br />
bleiben in <strong>Euskirchen</strong><br />
Sortiment:<br />
Premium- und Super-Premium-<br />
Nahrung für Katzen und Hunde,<br />
Snacks für Katzen und Hunde<br />
Marken:<br />
– ADVENTUROS<br />
– BENEFUL<br />
– DENTALIFE<br />
– FELIX<br />
– GOURMET<br />
– NOBLESSE<br />
– PURINA ONE<br />
– PRO PLAN<br />
– TOPFORM<br />
Produktion:<br />
ca. 40 000 Tonnen Tiernahrung<br />
pro Jahr am Standort <strong>Euskirchen</strong><br />
Unternehmensvision:<br />
Das Unternehmen sein, dem<br />
weltweit das größte Vertrauen<br />
entgegengebracht wird, um das<br />
Leben von Haustieren und den<br />
Menschen, die sie lieben, zu<br />
bereichern.<br />
Unternehmenswerte:<br />
– Leidenschaft<br />
– Fachkompetenz<br />
– kontinuierliche Verbesserung<br />
– Vertrauen<br />
– Teamwork<br />
Produktion des Hundesnacks<br />
DENTALIFE<br />
www.purina.de<br />
45
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1955<br />
Mitarbeiter: ca. 400<br />
(Werk <strong>Euskirchen</strong>)<br />
Leistungsspektrum:<br />
Das Werk <strong>Euskirchen</strong> ist das<br />
Kompetenzzentrum zur Entwicklung<br />
und Fertigung elektrischer<br />
Antriebe für alle Staubsauger,<br />
Waschmaschinen, Trockner und<br />
Geschirrspüler. Hinzu kommen<br />
Kabeltrommeln für die Staubsauger.<br />
Jährlich werden etwa<br />
6 Millionen Antriebe hergestellt.<br />
www.miele.de<br />
Der Miele-Standort<br />
in <strong>Euskirchen</strong><br />
Miele & Cie. KG, Werk <strong>Euskirchen</strong><br />
Seit 1955 produziert der Hausgerätehersteller Miele am Stand ort Roitzheimer<br />
Straße in <strong>Euskirchen</strong> Antriebskomponenten für die Miele<br />
Werke. Während in den frühen 1970er-Jahren pro Arbeitstag ca. 8500<br />
Motoren mit 1130 Mitarbeitern produziert wurden, verlassen heute ca.<br />
30 000 Antriebssysteme pro Tag das Werk mit etwa 400 Mitarbeitern.<br />
Bestanden früher die Antriebe aus einem hohen mechanischen Anteil,<br />
überwiegen heute Elektronik und Software in den Sys temen. So entwickelt<br />
und produziert das Werk Kabeltrommeln und Gebläse für<br />
Staubsauger, die Hauptantriebe für Waschmaschinen und Trockner<br />
sowie die Umwälzpumpen für Geschirrspüler. Durch die ste tige Weiterentwicklung,<br />
getreu dem Firmenmotto „Immer besser“, sichern die<br />
neuen Generationen von elektronisch geregelten Motoren unter anderem<br />
die Technologieführerschaft im Bereich der Energieeinsparung in<br />
der Hausgerätebranche.<br />
Heutige Antriebssysteme bestehen aus einfach konstruierten, robusten<br />
mechanischen Komponenten, die auf hochautomatisierten verketteten<br />
Montagelinien gefertigt werden. Die Intelligenz steckt in der Software<br />
und der Regelungstechnik der Antriebe, die im Werk vorentwickelt und<br />
dann mit den Endgerätewerken zur Serienreife gebracht werden. Auf<br />
diese Weise wird die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes stetig<br />
abgesichert und verbessert.<br />
Um hochkomplexe Produkte hochautomatisiert zu fertigen, werden gut<br />
ausgebildete Fachkräfte gebraucht. Diese bildet Miele in <strong>Euskirchen</strong><br />
selbst aus, und zwar mit modernsten und praxisnahen Unterrichts -<br />
methoden für eine bestmögliche Vorbereitung auf den späteren Beruf.<br />
Das beinhaltet u. a. die Einbeziehung in tagesaktuelle Entwicklungen<br />
wie zum Beispiel Prüfstände zur Absicherung der Langlebigkeit der<br />
Umwälzpumpen – denn die Qualität ist nach wie vor Aushängeschild<br />
und wich tigstes Gut des Unternehmens. Langlebige, intelligente und<br />
energie effiziente Antriebssysteme sind wichtige Schlüsselkomponenten<br />
für das Herz der Miele-Hausgeräte.<br />
Über das Unternehmen:<br />
Miele ist der weltweit führende Anbieter von Premium-Hausgeräten<br />
für die Produktbereiche Kochen, Backen, Dampfgaren, Kühlen/Gefrieren,<br />
Kaffeezubereitung, Geschirrspülen, Wäsche- sowie Bodenpflege.<br />
Hinzu kommen Geschirrspüler, Waschmaschinen und Wäschetrockner<br />
für den gewerblichen Einsatz sowie Reinigungs-, Desinfektions- und<br />
Sterilisationsgeräte für medizinische Einrichtungen und Laboratorien<br />
(„Miele Professional“). Das 1899 gegründete Unternehmen unterhält<br />
acht Produktionsstandorte in Deutschland sowie je ein Werk in Österreich,<br />
Tschechien, China und Rumänien. Der Umsatz betrug im<br />
Geschäftsjahr 2015/16 rund 3,71 Mrd. Euro, wovon etwa 70 Prozent<br />
außerhalb Deutschlands erzielt wurden. In fast 100 Ländern ist Miele<br />
mit eigenen Vertriebsgesellschaften oder über Importeure vertreten.<br />
Weltweit beschäftigt das in vierter Generation familiengeführte Unternehmen<br />
etwa 19 000 Menschen, 10 500 davon in Deutschland. Der<br />
Hauptsitz des Unternehmens ist Gütersloh in Westfalen. Bis heute<br />
befindet sich das Unternehmen zu 100 Prozent im Eigentum der<br />
beiden Gründerfamilien Miele und Zinkann.<br />
46
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Smurfit Kappa Zülpich Papier – leistungsstark und nachhaltig<br />
Die Smurfit Kappa Zülpich Papier GmbH ist mehrfach zertifiziert, arbeitet<br />
zudem nachhaltig und leistungsstark – und das mit Tradition. Die<br />
Papierherstellung mittels Recycling wird in Zülpich schon seit 1873<br />
betrieben. Damals wurde Papier aus dem Rohstoff Stroh gewonnen.<br />
Heute werden hier Wellpappenrohpapiere auf der Basis von 100 Prozent<br />
Altpapier hergestellt. Zwei Papiermaschinen haben eine Produk -<br />
tionskapazität von über 400 000 Tonnen oder 4000 Quadratkilometern<br />
pro Jahr.<br />
Wesentliche Bereiche des Unternehmens sind ein eigener Altpapierplatz,<br />
die Stoffaufbereitung, zwei Papiermaschinen, ein eigenes Versandlager<br />
sowie die Energie- und Wasserversorgung.<br />
Die Energieversorgung wird durch ein Mehrbrennstoffkraftwerk und ein<br />
Gaskraftwerk sichergestellt. Beide Kraftwerke basieren auf umweltfreundlicher<br />
Kraft-Wärme-Kopplung. Die Abwärme, die bei der Stromerzeugung<br />
entsteht, wird direkt in den Produktionsprozessen genutzt. Damit erreicht<br />
man erheblich höhere Wirkungsgrade als herkömmliche Kraftwerke und<br />
arbeitet so umweltschonend wie möglich.<br />
1970 wurde – bis heute einmalig in dieser Branche – der Produktions -<br />
wasserkreislauf völlig geschlossen. Für die Wasserversorgung benötigt<br />
das Unternehmen nur rund ein Liter Wasser, um ein Kilogramm Papier<br />
herzustellen – branchenüblich sind fünf Liter. Das wird durch einen<br />
geschlossenen Wasserkreislauf erreicht: Die Prozessabwässer werden in<br />
der anaerob/aeroben Kläranlage aufbereitet und wiederverwendet. Es<br />
wird kein Abwasser in die umliegenden Gewässer eingeleitet. Kurz gefasst:<br />
Auf einen Blick<br />
Smurfit Kappa Zülpich liegt um -<br />
Gründungsjahr: 1873<br />
geben von Wiesen und Feldern<br />
Mitarbeiter: rund 200<br />
am Ortsrand des Voreifelstädtchens<br />
Zülpich, geprägt von einer<br />
am Standort Zülpich<br />
Standortmerkmale:<br />
guten Nachbarschaftspflege.<br />
– zwei Papiermaschinen für<br />
Wellpappenrohpapiere<br />
– geschlossener Prozess-Wasser-<br />
<strong>Kreis</strong>lauf mit integrierter<br />
biologischer <strong>Kreis</strong>laufwasser - Umsatz:<br />
behandlung<br />
470 000 Tonnen<br />
– Gaskraft- und Mehrbrennstoffkraftwerk<br />
in Kraft-Wärme-<br />
190 Mio. Euro<br />
Kopplung<br />
www.smurfitkappa-zuelpich.com<br />
Zertifizierungen: Zülpich Papier ist zertifiziert nach Normen für Arbeitsschutz,<br />
Umweltschutz, nachhaltige Forstwirtschaft, Qualität und Produkthygiene.<br />
Verbindendes Element des integrierten Management -<br />
systems ist eine ganzheitliche Unternehmensphilosophie.<br />
Nachhaltig: Smurfit Kappa schont die natürlichen Wasserressourcen,<br />
indem die Prozessabwässer zu 100 Prozent wiederverwendet werden.<br />
Leistungsstark: Zusammen mit fünf weiteren Papierfabriken bildet der<br />
Spezialist den Werksverbund Smurfit Kappa Recycled Paper Europe.<br />
Durch die gemeinsame Supply Chain Organisation beliefert er Kunden<br />
qualitäts- und kostenoptimal in ganz Europa.<br />
47
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr:1986<br />
Mitarbeiter: 26<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Verschrauber<br />
(Sprühflasche, Tiegel,<br />
Kanister, Schraub-, Prell- oder<br />
Originalitäts verschluss)<br />
– Füller<br />
(schäumend, flüssig, pastös, in<br />
die Ampulle, Tube oder Flasche)<br />
– Sortierer<br />
(Kunststoff, Edelstahl,<br />
6-, 12- oder 24-sternig)<br />
– Service<br />
www.buender-schmitt.de<br />
Maschinenbau Bünder & Schmitt GmbH –<br />
Abfüll- und Verschließanlagen<br />
Über 45 Jahre Know-how im Bereich Maschinenbau und Verpackungsmaschinen<br />
spiegeln sich in unserem Verständnis von Qualität und Leis -<br />
tung wider. Inhabergeführt betrachten wir unseren Kunden stets auch<br />
als Partner.<br />
Unsere Hauptaufgabe gilt der Entwicklung und Produktion von Füll- und<br />
Verschließmaschinen sowie der Anfertigung individueller Formatsätze<br />
und Becher zur Verpackungsführung.<br />
Alle Produkte zeichnen sich durch höchste Qualität, Zuverlässigkeit und<br />
Effizienz aus. Selbstverständlich sind sämtliche Produkte untereinander<br />
maximal kompatibel.<br />
Der Firmensitz in Zülpich<br />
Wir produzieren bewusst und ausschließlich in Deutschland. Ein besonders<br />
hoher Eigenkomponentenanteil ermöglicht es uns dabei, Ihnen<br />
jederzeit und kurzfristig maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können.<br />
Die Zuverlässigkeit, Flexibilität und Kompatibilität unserer Anlagen<br />
sorgen für reibungslose Abläufe und größtmögliche Effizienz. Für uns ist<br />
es zudem selbstverständlich, jungen Menschen eine beruf liche Perspektive<br />
zu schaffen. Deshalb bilden wir auch gerne aus.<br />
Guter Service bedeutet bei uns, dass Sie es immer mit einem persön -<br />
lichen und kompetenten Ansprechpartner zu tun haben – ganz gleich,<br />
ob für eine allgemeine Produktinformation oder im Rahmen der konkreten<br />
Projektabwicklung.<br />
Für uns beinhaltet guter Service aber auch transparente Kosten, verlässliche<br />
Terminzusagen und kundenorientierte Lösungen – vor, während<br />
und im Anschluss an die individuelle Produktion. Das bedeutet, dass ein<br />
Projekt weder mit der ersten Schweißnaht beginnt noch mit der letzten<br />
endet.<br />
Eine genaue Bedarfsanalyse bestimmt im Vorfeld die Planung. Die<br />
Installation und Übergabe der Anlage, die fachgerechte Einweisung<br />
sowie regelmäßige Wartungsarbeiten durch unsere Mitarbeiter sorgen<br />
hinterher für Ihre dauerhafte Zufriedenheit. Dieser hohe Qualitäts -<br />
anspruch hat eigentlich nur einen Nachteil: Unseren hervorragenden<br />
Kundendienst lernen Sie in aller Regel überhaupt nicht kennen. Aber<br />
man kann eben nicht alles haben.<br />
Pumpenverschrauber<br />
VER006 SHK<br />
48
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
GeWeTe Geldwechsel- und Sicherheitstechnik GmbH<br />
Mit weltweit mehr als 60 000 installierten Systemen und einem<br />
branchenweit einzigartigen Produktportfolio ist die Gauselmann-Tochter<br />
GeWeTe Geldwechsel- und Sicherheitstechnik GmbH mit Sitz in<br />
Mechernich eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich<br />
Cash-Handling-Systeme.<br />
Seit 1993 entwickelt, produziert und vertreibt GeWeTe Geldwechsel -<br />
systeme, Kassenautomaten und Ticketautomaten im In- und Ausland.<br />
In Deutschland ist das Unternehmen unangefochtener Marktführer<br />
im Bereich Spielstätten und zählt auch im Bereich Kassenautomaten<br />
und Ticketsysteme zu den größten Anbietern. Am Entwicklungs- und<br />
Produktionsstandort Mechernich bei Köln sind derzeit rund 100 Mit -<br />
arbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Weitere 15 Mitarbeiter beschäftigt die GeWeTe in den eigenen Niederlassungen<br />
in England, Spanien und in Italien.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1993<br />
Mitarbeiter: 115<br />
Standorte:<br />
Mechernich, Italien, Spanien,<br />
Vereinigtes Königreich<br />
Leistungsspektrum:<br />
Entwicklung, Produktion und<br />
weltweiter Vertrieb von Geldwechselsystemen,<br />
Kassenautomaten<br />
und Ticketautomaten<br />
www.gewete.com<br />
49
Elmar Müller<br />
PrimeSite Rhine Region –<br />
der Standort in Europa<br />
50<br />
Im äußersten Westen Deutschlands liegt eine Gewerbefläche, deren Umfang und<br />
Anbindung im dicht besiedelten Westeuropa einzigartig ist: die PrimeSite Rhine Region.<br />
Sie umfasst mit ihren 205 Hektar eine Fläche von rund 300 Fußballfeldern und wartet<br />
auf ein zukunftsträchtiges Investment.<br />
Mit einem weitsichtigen Blick reservierte die Landesregierung Nordrhein-Westfalen<br />
gemeinsam mit dem <strong>Kreis</strong> und der Stadt <strong>Euskirchen</strong> sowie der Gemeinde Weilerswist<br />
die Großfläche in der Voreifel. Mit der im Städtedreieck Köln–Bonn–Aachen liegenden<br />
einzigartigen Fläche wollen das Land Nordrhein-Westfalen und die lokalen Wirtschaftsförderungen<br />
mittelfristig eine Großinvestition mit Zukunftsperspektive für den Standort<br />
gewinnen.<br />
Die PrimeSite Rhine Region ist eine der größten freien sogenannten „Greenfields“,<br />
der grünen Wiese für Industrieansiedlungen, in ganz Europa. Während in vielen<br />
Regionen die Wirtschaft über ein mangelndes Flächenangebot klagt, bieten sich hier<br />
freie Gewerbe- und Industriegrundstücke von insgesamt mehr als 200 Hektar Fläche<br />
an. 85 Prozent der Fläche liegen auf dem Gebiet der Stadt <strong>Euskirchen</strong>, 15 Prozent<br />
gehören zur Gemeinde Weilerswist.<br />
Die PrimeSite Rhine Region ist heute schon an ein leistungsfähiges Verkehrsnetz<br />
angebunden. Von dort aus sind es nur sechs Kilometer zur A 1, die in den Norden und
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Mit der „PrimeSite Rhine Region“<br />
verfügt der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> über<br />
eine unbebaute, gut erschlossene<br />
Industrie- und Gewerbefläche<br />
von 205 Hektar Größe, was rund<br />
300 Fußballfeldern entspricht.<br />
Die interkommunale Premium-<br />
Fläche befindet sich zu rund<br />
85 Prozent (177 ha) auf dem<br />
Gebiet der Stadt <strong>Euskirchen</strong> und<br />
zu rund 15 Prozent (28 ha) im<br />
Gemeindegebiet Weilerswist<br />
und liegt damit im Städtedreieck<br />
Köln, Bonn und Aachen mitten in<br />
der wirtschaftlichen Kernregion<br />
Westeuropas.<br />
Süden Deutschlands führt. Noch schneller geht es auf die A 61, die vier Kilometer entfernt<br />
ist und eine Verbindung zu den Beneluxländern und nach Frankreich sicherstellt.<br />
Auch Deutschlands größter Containerbahnhof Köln Eifeltor liegt nur 30 Kilometer entfernt<br />
von der Premiumfläche PrimeSite Rhine Region. Außerdem kommt man von dort<br />
aus auch schnell zu vier internationalen Flughäfen: Köln/Bonn, Düsseldorf, Frankfurt am<br />
Main und Maastricht. Zusätzlich besteht die Möglichkeit eines eigenen Gleisanschlusses<br />
direkt an der Fläche.<br />
Derzeit ist die PrimeSite Rhine Region noch eine grüne Wiese. Allerdings wurden<br />
bereits jetzt schon alle erforderlichen Ver- und Entsorgungsnetze an die Fläche herangeführt.<br />
Einem Investor bieten sich dort ideale Bedingungen. Die Erschließung der Versorgung<br />
kann komplett nach den individuellen Maßgaben des zukünftigen Investors<br />
erfolgen. Alle notwendigen Genehmigungen liegen derzeit schon vor und besondere<br />
Anforderungen lassen sich kurzfristig realisieren. Das Land Nordrhein-Westfalen, die<br />
landeseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft NRW.INVEST, der <strong>Kreis</strong> und die Stadt<br />
<strong>Euskirchen</strong> sowie die Gemeinde Weilerswist arbeiten dafür eng zusammen. Neben den<br />
205 Hektar Kernfläche stehen vor Ort noch weitere Reserveflächen zur Verfügung, die<br />
Investoren auch eine langfristige Perspektive bieten.<br />
51
52<br />
Fritz Rötting<br />
Mehr geht immer – Handel<br />
und Dienstleistungen mit<br />
Perspektive<br />
Handel und Dienstleistungen bilden im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
ein solides Fundament für eine erfolgreiche Wirtschaftsregion.<br />
Sie sind für 70 Prozent der Wertschöpfung verantwortlich.<br />
Jeder fünfte Euro wird an den Kassen des<br />
Handels erwirtschaftet. Aber Handel, Gastronomie und<br />
Verkehrsgewerbe sind nicht nur für Wertschöpfung verantwortlich:<br />
Von den 53 000 Beschäftigten im <strong>Kreis</strong><br />
arbeiten in diesem Segment der Wirtschaft rund 33 000<br />
Menschen. Und bekanntermaßen ist im Handel nichts<br />
steter als der Wandel.<br />
Der Anteil der Umsätze im Internet wächst stetig<br />
und stellt den stationären Handel vor neue Herausforderungen. Eine Antwort der<br />
besonderen Art hat die Stadt Bad Müns tereifel mit dem „City Outlet“ gefunden. In dem<br />
romantischen Eifelstädtchen haben ortsansässige Investoren weitsichtig einen neuen<br />
Besuchermagneten entwickelt. Mehr als 2,4 Millionen Menschen kamen 2016 in die<br />
Kurstadt. Das Konzept lockt zwischenzeitlich auch Bürgermeister kleinerer Städte aus<br />
dem ganzen Land in die Eifel, die hoffen, dort Ansatzpunkte für die eigene Stadtentwicklung<br />
zu finden.<br />
Eine lebendige Handelslandschaft finden Kunden auch in der <strong>Kreis</strong>stadt <strong>Euskirchen</strong>,<br />
die mit einer attraktiven Fußgängerzone aufwartet. Wer im Rheinland Möbel sucht,<br />
kommt außerdem gerne nach Kall zum „Möbelhaus Brucker“. Das Familienunter -<br />
nehmen zählt zu den größten Anbietern in diesem Segment.<br />
Mehr als 1,1 Mrd. Euro wurden 2016 in den Handelsbetrieben des <strong>Kreis</strong>es Eus -<br />
kirchen umgesetzt. Jeder Einwohner im <strong>Kreis</strong> gibt jährlich 6359 Euro im Handel aus. Das<br />
sind 98 Prozent des NRW-Durchschnittswertes. So zählen die <strong>Kreis</strong>bürger also zu den<br />
„guten Kunden“ im eigenen Land.<br />
Der Blick auf die Dienstleistungswirtschaft zeigt interessante Entwicklungen. Mit<br />
dem Online-Handel wächst zudem die Nachfrage nach logistischen Angeboten. Die<br />
verkehrsgünstige Lage des <strong>Kreis</strong>es zu den großen Ballungszentren an der Rheinschiene<br />
hat dazu geführt, dass sich in Weilerswist und <strong>Euskirchen</strong> bedeutende Logistiker nieder -<br />
gelassen haben. Sie finden im <strong>Euskirchen</strong>er Raum auch ausreichend Arbeitskräfte.<br />
Nicht zu vernachlässigen sind zudem die öffentlichen und privaten Dienstleistungen<br />
im Gesundheitswesen und der Seniorenbetreuung. Das Krankenhaus in Mechernich und<br />
die Eifelhöhen-Klinik in Nettersheim-Marmagen sind heute wichtige Arbeitgeber und<br />
Kristallisationspunkte für weitere Dienstleistungsangebote.<br />
Nicht zuletzt bietet der Tourismus mit dem Nationalpark Eifel attraktive Angebote<br />
für Gäste und gute Arbeitsmöglichkeiten. Mit Nachdruck arbeiten die Leistungsträger<br />
gemeinsam mit den Städten und Gemeinden in der Nordeifel Touristik GmbH daran,<br />
diesen Wirtschaftsfaktor weiterzuentwickeln.<br />
Im Rahmen der „Zukunftsinitiative Eifel“ werden kreisübergreifende struktur -<br />
politische Impulse gesetzt. Mit der „Standortmarke Eifel“ erhält der Eifelraum eine<br />
stärkere Identität und wird attraktiv positioniert.<br />
Hohe Lebensqualität mit einem vielseitigen Angebot an Arbeitsplätzen charakte -<br />
risiert heute das Bild des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong>. Somit ist er gut gerüstet für die Zukunft.
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Ein sicherer Hafen in stürmischen Zeiten – Volksbank <strong>Euskirchen</strong> eG<br />
Die Volksbank <strong>Euskirchen</strong> eG wurde im Jahr 1900 gegründet, um in<br />
schwierigen Zeiten der heimischen Wirtschaft zur Seite zu stehen. Die<br />
Bank „überlebte“ in der Folge zwei Weltkriege und unzählige weitere<br />
kleine und größere Krisen wirtschaftlicher und politischer Art. Auch die<br />
„Neuzeit“, insbesondere ab dem Jahr 2000, verzeichnete dramatische<br />
Entwicklungen in der Weltpolitik und -wirtschaft. Die Folgen dieser<br />
Entwicklung waren hektische Ausschläge an den Finanzmärkten, ein<br />
nie dagewesenes Absinken des Zinsniveaus und eine regelrechte<br />
„Regulierungsschwemme“ sowie Wettbewerbsverzerrungen durch<br />
Eingriffe der Gesetzgeber. Viele in Jahrzehnten bewährte Regeln und<br />
Folgewirkungen scheinen außer Kraft gesetzt zu sein. Die Folgen<br />
dieser Zäsur sind noch nicht absehbar.<br />
Die Volksbank <strong>Euskirchen</strong> eG mit einer Bilanzsumme von ca. 1,1 Mrd.<br />
Euro trotzte am lokalen Markt diesen Stürmen und verzeichnete durch<br />
die Wahrnehmung als „sicherer Hafen“ in Verbindung mit attraktiven<br />
Konditionen einen großen Zuwachs an neuen Kunden. Die Bank steht<br />
der heimischen Wirtschaft auch in schwierigen Zeiten mit Krediten zur<br />
Verfügung – von einer Kreditklemme kann und konnte nie die Rede<br />
sein.<br />
Solides Wachstum<br />
Die durchgeführten fünf Fusionen wurden konsequent zur Verbesserung<br />
der Kostenstrukturen genutzt und bescherten der Bank kontinuierlich<br />
einen kräftigen Zuwachs ihrer komfortablen Eigenkapitalbasis. Die<br />
Hauptniederlassung der<br />
Auf einen Blick<br />
Volksbank <strong>Euskirchen</strong> in der Gründungsjahr: 1900<br />
Bahnhofstraße in <strong>Euskirchen</strong> Mitarbeiter: etwa 160<br />
Standorte:<br />
11 Geschäftsstellen sowie<br />
5 SB-Center<br />
Kunden: rund 53 000<br />
Bilanzsumme:<br />
1,1 Mrd. Euro<br />
www.volksbank-euskirchen.de<br />
Jahre 2000 bis 2016 dürfen somit, trotz der anspruchsvollen Rahmen -<br />
bedingungen, als die betriebswirtschaftlich erfolgreichsten Jahre in der<br />
Geschichte der Bank bezeichnet werden.<br />
Nach wie vor steht die Bank in Zeiten diverser Krisen an der Seite ihrer<br />
Privat- und Gewerbekunden und bleibt dank ihrer Qualität und Solidität<br />
der zuverlässige und beständige Partner in Fragen rund um das Thema<br />
Finanzdienstleistungen. Die Heraus- und Anforderungen für die Bank<br />
werden weiter steigen, man sieht sich aber für die Zukunft gut ge -<br />
rüstet und wird konsequent und optimistisch den eingeschlagenen<br />
Weg weitergehen.<br />
53
Die Urfttalsperre ist die älteste<br />
Talsperre in der Eifel und liegt<br />
im Herzen des Nationalparks<br />
Eifel.<br />
Mitarbeiter der Kläranlage<br />
Gemünd kontrollieren ständig<br />
die ordnungsgemäße Funktionsweise<br />
der Anlage.<br />
Wasserverband Eifel-Rur<br />
Am 1. Januar 1993 nahm der Wasserverband Eifel-Rur seine Arbeit auf.<br />
Er verrichtet Kernaufgaben der Wasserwirtschaft wie<br />
– die Vergleichmäßigung des Wasserflusses<br />
– die Bereitstellung von Rohwasser für die Trinkwassergewinnung und<br />
für die Energiegewinnung und die Sicherung gewerblicher Wasserrechte<br />
– die Beseitigung häuslicher und gewerblicher Abwässer<br />
– die Sicherung eines guten Zustands der Gewässer in seiner Zu stän dig -<br />
keit.<br />
Zur Erfüllung seiner Aufgaben betreibt der WVER im dem Teil des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong>, der zum Einzugsgebiet der Rur gehört, Talsperren<br />
und leistungsfähige Kläranlagen. Dazu gehören die Oleftalsperre in<br />
Hellenthal und die Urfttalsperre, das geografische Herz des Nationalparks<br />
Eifel. Ferner sind es die Kläranlagen Schleiden, Gemünd, Urft-<br />
Nettersheim, Kall und Marmagen mit einer Ausbaugröße von knapp<br />
90 000 Einwohnerwerten.<br />
Der WVER versteht sich als moderner und kostengünstiger Dienst -<br />
leister, der seinen Beitrag zur Daseinsfürsorge und zum Erhalt der<br />
natürlichen Lebensgrundlagen auch für die kommenden Generationen<br />
leistet.<br />
54
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Die Oleftalsperre sichert die<br />
Trinkwassergewinnung für viele<br />
Menschen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
und reguliert den Fluss Olef.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1993<br />
Mitarbeiter: ca. 600<br />
Mitglieder: Kommunen und<br />
<strong>Kreis</strong>e sowie gewerbliche<br />
Betriebe und Wasserversorger<br />
im Einzugsgebiet der Rur<br />
Organe: Verbandsversammlung,<br />
Verbandsrat, Vorstand<br />
Organisationsform: Körperschaft<br />
des öffentlichen Rechts<br />
Verbandsgebiet: deutsches<br />
Einzugsgebiet der Rur, 2087 km²,<br />
ca. 1,1 Mio. Menschen<br />
Talsperren und Stauraum<br />
(in Mio. m³):<br />
– Oleftalsperre (19,2)<br />
– Urfttalsperre (45,4)<br />
– Rurtalsperre (202,6)<br />
– Staubecken Heimbach (1,2)<br />
– Staubecken Obermaubach (1,65)<br />
– Wehebachtalsperre (25,1)<br />
Gesamtstauvolumen:<br />
ca. 295 Mio. m³<br />
Abwasserwirtschaft:<br />
44 Kläranlagen,<br />
Gesamtkapazität:<br />
– ca. 2,1 Mio. Einwohnerwerte,<br />
ca. 130 Mio. m³ gereinigtes<br />
Abwasser pro Jahr<br />
– über 800 Sonderbauwerke wie<br />
Regenrückhaltebecken, Pumpstationen<br />
oder Kanalnetzteile<br />
Gewässerunterhalt:<br />
(nicht im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>) über<br />
1900 km Fluss- und Bachläufe,<br />
54 Hochwasserrückhaltebecken<br />
in Betrieb<br />
www.wver.de<br />
Die Kläranlage Schleiden ist die<br />
größte Kläranlage des WVER im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>.<br />
55
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1922<br />
Mitarbeiter: 135<br />
Privatkunden: 27 883<br />
Firmenkunden: 1521<br />
Mitglieder: 25 444 bei<br />
51 872 Einwohnern<br />
Bilanzsumme (2016):<br />
602 Mio. Euro<br />
www.vr-banknordeifel.de<br />
Der Vorstand der VR-Bank Nord -<br />
eifel eG (von links): Mark Heiter,<br />
Vorstandsvorsitzender Bernd<br />
Altgen und Wolfgang Merten<br />
VR-Bank Nordeifel eG – Hausbank der Region<br />
Wenn 90 Prozent der Kunden und die Hälfte der Einwohner Mitglied<br />
einer Genossenschaftsbank sind, dann ist das Attribut „Hausbank der<br />
Region“ angebracht. Die VR-Bank Nordeifel hat ihren Sitz seit 1922 im<br />
Südkreis, ihre Geschäftsbeziehungen reichen weit darüber hinaus.<br />
Die VR-Bank sieht sich in der Tradition einer von Menschen für<br />
Menschen getragenen Solidargemeinschaft mit Gewinn für alle. Das<br />
Gesamtkundenvolumen liegt bei 1,3 Milliarden, die Bilanzsumme bei<br />
602 Millionen Euro. Die VR-Bank Nordeifel hat mit ihren Mitgliedern<br />
einen Wirtschaftskreislauf etabliert und regionale Identität gestiftet.<br />
Die VR-Bank ist der Wirtschaftsmotor in diesem System. Sie fühlt sich<br />
für die Menschen im Landstrich verantwortlich. Die Hausbank der<br />
Region fordert und fördert die Mitwirkung der Mitglieder in Beiräten,<br />
Vertreter- und Bezirksversammlungen getreu nach dem Motto<br />
„Gemeinsam sind wir stark“. Die Eifelregion ist Heimat, Herkunft,<br />
Gegenwart und Zukunft der VR-Bank Nordeifel eG.<br />
REWE Strud OHG<br />
Neben einem gut sortierten und stets auch preisgünstigen Angebot an<br />
Lebensmitteln von ausgezeichneter Qualität, finden Sie in Claudias<br />
REWE noch weitere Besonderheiten: Ob Sie nun in der Obst- und<br />
Gemüseabteilung, bei den Molkereiprodukten oder an der Information,<br />
in der Non-Food-Abteilung oder an der Kasse Hilfe benötigen, wir sind<br />
sehr gerne für Sie da! Claudia Strud und ihr Team sorgen für gute<br />
Laune und ein entspanntes Einkaufen, am Abend auch manchmal mit<br />
erfrischender Musik oder einer lustigen Ansage, was nicht nur unsere<br />
Stammkunden zu schätzen wissen. In Claudias REWE muss niemand<br />
auf den gut gelaunten Service und auf sehr gute Qualität zum fairen<br />
Preis verzichten. 2016 wurden wir erneut mit dem Qualitätszeichen für<br />
„Generationenfreundliches Einkaufen“ ausgezeichnet.<br />
56<br />
Freundlichkeit zählt – generationenübergreifend<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1999<br />
Mitarbeiter: 48<br />
Leistungsspektrum:<br />
– 170 Parkplätze<br />
– 2400 m² Verkaufsfläche<br />
– Generationenfreundlich<br />
– Shuttleservice<br />
Obst/Gemüse (auch regional),<br />
großes Bio-Sortiment, vegane<br />
www.rewe.de<br />
Produkte, Whiskey tasting,<br />
Whiskey aus aller Welt, gute<br />
Weinauswahl, Schreibwaren,<br />
Bücher, Spielsachen, Haushaltswaren,<br />
Grußkarten, Geschenkkarten,<br />
Sport/Spiel, Werkzeuge,<br />
Unterwäsche/Socken, u. v. m.
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Die Versorgung mit schnellem Internet ist mittlerweile<br />
eine Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum, steigenden<br />
Wohlstand und die positive Entwicklung von<br />
<strong>Kreis</strong>en und Kommunen. Leistungsfähige Breitbandnetze<br />
sind ein wesentlicher Standortfaktor und spielen eine<br />
immer wichtigere Rolle sowohl für Unternehmen als<br />
auch für Bürger innen und Bürger. Für Gewerbebetriebe<br />
stellt sich die Verfügbarkeit von breitbandigen Internet -<br />
anschlüssen zunehmend als unverzichtbare Infrastrukturvoraussetzung<br />
sowie als harter Standortfaktor in einem<br />
europaweiten oder weltumspannenden Wettbewerbs -<br />
umfeld dar.<br />
Marcus Derichs<br />
Flächendeckende<br />
Breitbandversorgung<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
Die privaten Haushalte nutzen mit einer breitbandigen Internetversorgung<br />
insbesondere neuartige Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten sowie<br />
Unterhaltungs- und Freizeitangebote. Eine schnelle Internetversorgung ist ein<br />
wichtiges Kriterium beim Kauf von Wohneigentum oder beim Erwerb eines<br />
Grundstücks.<br />
Bis Ende 2018 wird der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> flächendeckend mit schnellem<br />
Internet versorgt sein. Aufgrund seiner ländlichen Prägung ist dies nicht<br />
selbstverständlich. Die Kommunen im <strong>Kreis</strong>, insbesondere im südlichen Teil,<br />
bestehen oft aus vielen kleineren Ortschaften. Für Telekommunikationsunternehmen<br />
ist dort ein Breitbandausbau häufig nicht wirtschaftlich, sodass<br />
unterversorgte Gebiete nur mühsam und kostenintensiv erschlossen werden können.<br />
Aber dieser Herausforderung hat sich der <strong>Kreis</strong> mit seinen Kommunen erfolgreich<br />
gestellt. Mittels Förderprogrammen von Bund und Land – in enger Abstimmung von<br />
<strong>Kreis</strong>verwaltung sowie kreisangehörigen Städten und Gemeinden – erhält die Region<br />
eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet. „Mit einem leistungsfähigen<br />
Breitbandnetz machen wir uns fit für die Zukunft“, so Landrat Günter Rosenke.<br />
Einen großen Beitrag zum Gelingen des hochkomplexen Breitbandausbauvorhabens<br />
hat dabei die vom Landrat initiierte interkommunale Kooperation mit dem ebenfalls<br />
ländlich geprägten <strong>Kreis</strong> Düren geleistet. So konnte eine kostenoptimierte Ausbau -<br />
strategie durch Bildung kreisübergreifender Ausbaucluster und Nutzung gemeinsamer<br />
Infrastrukturen entwickelt werden, die durch ein gemeinsames Projektmanagement<br />
begleitet wurde.<br />
Für Unternehmen und Gewerbetriebe, die bereits im <strong>Kreis</strong> ansässig sind oder sich<br />
neu ansiedeln wollen, wurden somit beste Voraussetzungen für ihren wirtschaftlichen<br />
Erfolg geschaffen. Ebenso werden öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser und<br />
Schulen mit schnellem Internet versorgt; denn die Digitalisierung des Lebens macht<br />
auch vor Klassenzimmern nicht halt.<br />
Die Bürger können so für sich und ihre Familie die Vorteile moderner Breitband -<br />
technologie nutzen, ohne in den bereits mit schnellem Internet versorgten großen<br />
Ballungszentren der Region leben zu müssen. So verbinden sich im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> die<br />
Vorzüge des Lebens im ländlichen Raum mit den technologischen Errungenschaften des<br />
21. Jahrhunderts.<br />
Einen Förderbescheid für den<br />
Breit bandausbau über 12,97<br />
Mio. Euro übergab NRW-Wirtschaftsminister<br />
Garrelt Duin (l.)<br />
Ende 2016 an Landrat Günter<br />
Rosenke.<br />
57
Tameer Gunnar Eden / Dr. Michael Thalken<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Power –<br />
Standort für moderne Energieerzeugung<br />
58<br />
Die Eifel gilt nicht immer als fortschrittliche Region – oft zu Unrecht, wie beispielsweise<br />
der Blick auf die regenerative Energieversorgung zeigt. Bereits vor über 100 Jahren<br />
setzte man in der Elektrifizierung der Eifel mit Wasserkraft gänzlich auf klimaschonende<br />
Technik. Denn 1905 versorgte das Heimbacher Wasserkraftwerk die Eifelregion mit der<br />
neuen Energie, die bald die Dampfmaschinen verdrängen sollte. Regenerative Energie<br />
war somit die Keimzelle der modernen, technifizierten Eifel. Vor gut 80 Jahren schließlich<br />
schlossen sich die Stromanbieter der Region offiziell zur <strong>Kreis</strong>-Energie-Versorgung<br />
Schleiden (KEV) zusammen.<br />
Geblieben sind die Techniken auf Höhe der Zeit, um klimaschonend Energie vor Ort<br />
zu erzeugen. So verfolgt der KEV-Nachfolger, die ene-Unternehmensgruppe, das Ziel, ihr<br />
Versorgungsgebiet in der Nordeifel bis 2030 komplett aus regenerativen Energiequellen<br />
zu speisen. „Schon heute können wir bei günstigen Wetterlagen unser Gebiet zu 100<br />
Prozent mit Grünstrom abdecken“, so ene-Geschäftsführer Markus Böhm. Möglich ist<br />
dies durch zahlreiche Fotovoltaik-Dachanlagen, von Bürgern im gesamten <strong>Kreis</strong>gebiet<br />
er richtet, aber vor allem durch diverse Mammutprojekte von Ökostromanlagen. Dazu<br />
gehören die Fotovoltaik-Freilandanlagen in Schleiden-Herhahn oder Mechernich-<br />
Kalenberg, die sogar kurzzeitig die größte Anlage ihrer Art in Nordrhein-Westfalen war,<br />
das Solarkraftwerk auf dem Gelände des <strong>Kreis</strong>-Abfallzentrums, auf dem auch Biogas<br />
erzeugt wird, sowie durch diverse Windenergieanlagen und weitere Kraftwerke von<br />
erneuerbaren Energien.<br />
Ein im wahrsten Sinne des Wortes herausragendes Projekt stellt dabei der Bürgerwindpark<br />
Schleiden dar. Die insgesamt sechs Windenergieanlagen mit einer Nabenhöhe<br />
von 149 Metern haben je eine Leistung von drei Megawatt. Damit können rein<br />
rechnerisch 11 000 Haushalte mit regenerativ gewonnenem Strom versorgt werden.<br />
Allein dadurch ist Schleiden zur „Klimaplus-Kommune“ geworden; denn auf dem Stadt -<br />
gebiet wird mehr Energie erzeugt, als dort verbraucht wird. Die „Windmühlen“ liefern<br />
eine jährliche Gesamtleistung von über 40 Millionen Kilowattstunden und sparen somit<br />
gegenüber herkömmlicher Kohleverstromung rund 28 000 Tonnen des klimaschäd -<br />
lichen Kohlendioxids ein.<br />
Auch im Bereich der Elektromobilität hat der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> viel „Power“: Die Energieversorger<br />
ene-Unternehmensgruppe und e-regio gehen nicht nur selbst mit gutem<br />
Beispiel voran, indem sie firmeneigene Elektroautos nutzen, sondern sorgen auch mit<br />
E-Tankstellen im <strong>Kreis</strong>gebiet für die notwendige Infrastruktur. Angestellte des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> erledigen Dienstfahrten mit dem E-Bike. Der Fuhrpark soll nach und<br />
nach weg vom reinen Verbrennungsmotor auf E-Mobile umgestellt werden. Erste Busse<br />
im <strong>Kreis</strong>gebiet fahren bereits mit Strom aus Brennstoffzellen.<br />
Fortsetzung Seite 60 unten
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Beim Bau des Bürgerwindparks<br />
Schleiden: Bürgermeister Udo<br />
Meister vor einer der Gondeln,<br />
die mittlerweile in knapp 150<br />
Metern Höhe schweben.<br />
59
ene-Unternehmensgruppe<br />
Die ene-Unternehmensgruppe mit der Energie Nordeifel GmbH & Co. KG<br />
als Dachgesellschaft ist mit 150 Mitarbeitern ein lokal engagierter<br />
Energie dienstleister, der seit über 80 Jahren fest in der Eifel verwurzelt ist.<br />
Als regionaler Akteur arbeiten wir aktiv an der Energiewende. Dabei<br />
kombinieren wir Windkraft und Sonnenenergie mit neuen Zukunftstechnologien,<br />
um den Umbau des Energiesystems effizient voranzu -<br />
treiben. Für die Zukunft unserer Heimat.<br />
Denn die Eifel ist nicht nur unser Versorgungsgebiet, sondern auch<br />
unser Zuhause. Wir schätzen und nutzen die Natur, ihre Ressourcen,<br />
ihre Energie. Und genau deshalb übernehmen wir Verantwortung für<br />
sie – und für die Menschen, denen die Eifel wichtig ist. Anders als<br />
global agierende Konzerne arbeiten wir mit voller Kraft an einer nachhaltigen<br />
Energieversorgung – aus der Region für die Region.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1933<br />
Mitarbeiter: 150<br />
www.ene-eifel.de<br />
ene ist Eifel ist Zukunft!<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Energiedienstleistungen<br />
– Strom- und Gasvertrieb<br />
– Energieeffizienz-Beratung<br />
– Regenerative Energien<br />
– Anlagenplanung und -bau<br />
– Netzbetrieb<br />
– E-Mobility<br />
Um all die vielen Komponenten einer energiegeladenen Nordeifel zu koordinieren,<br />
hat der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> eigens die Stelle eines Klimaschutzmanagers in Vollzeit<br />
geschaffen: Dieser sorgt in der Energieagentur Eifel zusammen mit dem Energieberater<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> und weiteren Klimaschutzmanagern und Energieberatern aus<br />
<strong>Kreis</strong>-Kommunen im mehrfachen Wortsinn für gutes Klima.<br />
Eine der Aufgaben des Klimaschutzmanagers ist auch, das Klimaschutzkonzept des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> umzusetzen. Dadurch will man unter anderem die Maßgabe der<br />
nordrhein-westfälischen Landesregierung von Juni 2011 umsetzen: Die Treibhausgas-<br />
Emissionen, vor allem des klimaschädlichen CO 2 , sollen in Nordrhein-Westfalen bis<br />
2020 um mindestens 25 Prozent und bis 2050 um mindestens 80 Prozent gegenüber<br />
dem Stichjahr 1990 reduziert werden.<br />
Damit dies gelingt, muss aber nicht nur mehr Energie klimaschonend erzeugt, sondern<br />
auch eingespart werden. Auch dabei hilft der Klimaschutzmanager mit zahlreichen<br />
Angeboten vom Sanierungstreff für Privathäuser bis zu Informationen für Unternehmen<br />
in Sachen Energieeffizienz und zeigt, wie viel „Power“ im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> steckt.<br />
60
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1949<br />
Mitarbeiter: ca. 220<br />
Versorgungsgebiet:<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> und<br />
linksrheinischer Rhein-Sieg-<strong>Kreis</strong><br />
Leistungsspektrum:<br />
– Angebote rund um Gas, Strom<br />
und Wasser<br />
– Kundencenter in <strong>Euskirchen</strong>-<br />
Kuchenheim<br />
– Energieberatung<br />
– Förderprogramm<br />
„regionaler Klimaschutz“<br />
www.e-regio.de<br />
e-regio GmbH & Co. KG<br />
Gas, Strom, Wasser und mehr: e-regio ist seit fast 70 Jahren in Eus -<br />
kirchen zu Hause und fest in der Region verankert. Das Unternehmen<br />
kümmert sich heute um die Versorgung der Region mit Erdgas und<br />
Bioerdgas und liefert Strom aus 100 Prozent Wasserkraft. Die Ver -<br />
sorgung mit bestem Trinkwasser ist eine weitere wichtige Aufgabe.<br />
Faire Angebote und persönliche Beratung zu allen Energiefragen zeichnen<br />
das Unternehmen aus.<br />
Energiezukunft – e-regio ist dabei: Die Energiewende gestaltet e-regio<br />
aktiv mit und engagiert sich vor Ort für erneuerbare Energien und den<br />
Ausbau der Elektromobilität. Die Ingenieure und Techniker des Unternehmens<br />
finden für Haushalte und Gewerbekunden effiziente Lösungen<br />
für die Energie- oder Wärmeversorgung.<br />
Persönliche Beratung im Kunden -<br />
center in <strong>Euskirchen</strong>-Kuchenheim<br />
Sicherheit und Qualität: Die Sicherheit der Versorgung hat für e-regio<br />
höchste Priorität. Erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter warten<br />
und überwachen alle Netze, Anschlüsse, Leitungen, Gewinnungs- und<br />
Speicheranlagen, Wasserwerke und Talsperren: 24 Stunden am Tag –<br />
365 Tage im Jahr.<br />
Energie für die Region – auf allen Ebenen: e-regio liefert mehr als die<br />
Energie, die aus den Leitungen kommt. Der Energiedienstleister bildet<br />
jedes Jahr junge Menschen aus und engagiert sich für Vereine, Sport<br />
und Kultur. Was e-regio erwirtschaftet, fließt so zu großen Teilen in die<br />
Region zurück.<br />
Ausbildung bei e-regio:<br />
langfris tige Perspektive<br />
für junge Leute<br />
61
Karen Beuke<br />
Sichere Entsorgung –<br />
Voraussetzung für die Zukunft<br />
Abfallwirtschaftszentrum (AWZ)<br />
Deponiebetrieb: 1981 bis 2005<br />
Abfallwirtschaftszentrum:<br />
seit 2005<br />
Fläche:<br />
AWZ: 81 Hektar<br />
Deponie: 64 Hektar<br />
Anzahl Verwiegungen täglich:<br />
90 bis 120<br />
Anzahl Kleinanlieferer täglich:<br />
170 bis 200<br />
Teilbereiche:<br />
– Umladestation<br />
– Wertstoffhof<br />
– Kompostwerk<br />
– Gasmotorenkraftwerk<br />
– Holzhackschnitzelkraftwerk<br />
(in Planung)<br />
– Sickerwasserreinigungsanlage<br />
Seit 1972 übernimmt der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> die Verantwortung für die Entsorgung der<br />
Abfälle seiner Bürgerinnen und Bürger. So schreibt es das Gesetz allen <strong>Kreis</strong>en und<br />
kreisfreien Städten deutschlandweit vor. Die Anforderungen an eine umweltfreundliche<br />
Entsorgung sind ständigen Änderungen unterworfen. Ging es vor über 40 Jahren<br />
hauptsächlich um die sichere Ablagerung der Abfälle in einer Deponie, so geht es<br />
heute um eine ressourcenschonende <strong>Kreis</strong>laufwirtschaft. Abfälle enthalten Wertstoffe<br />
und werden im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> so hochwertig wie möglich behandelt.<br />
Von 1981 bis 2005 diente die kreiseigene Zentrale Mülldeponie Mechernich zur<br />
Ablagerung der Abfälle aus dem <strong>Kreis</strong>gebiet und benachbarter Bezirke, wie Köln und<br />
dem Rhein-Sieg-<strong>Kreis</strong>. Schadstoffhaltige Abfälle wurden über ein Sonderabfall -<br />
zwischenlager getrennt erfasst.<br />
Schon 1995 konnte auf dem Deponiegelände zusätzlich ein Kompostwerk in Betrieb<br />
genommen werden. Die biologisch abbaubaren Abfälle werden seitdem zu hochwer -<br />
tigem Kompost verwertet. Die Biotonne wurde demnach schon 20 Jahre, bevor die<br />
gesetzlichen Vorgaben zu einer getrennten Erfassung der Bioabfälle geführt haben, eingeführt.<br />
Ein positiver Nebeneffekt für die Bürger war, dass die Gebühren möglichst<br />
niedrig gehalten werden konnten, da die Kompostierung vergleichsweise günstig ist.<br />
Das Endprodukt, der Kompost, dient als organischer Dünger. Er wird in der Landwirtschaft,<br />
dem Gartenbau sowie in privaten Gärten eingesetzt. Ein Beispiel für funktionierende<br />
<strong>Kreis</strong>laufwirtschaft.<br />
2005 wurde der Deponiebetrieb eingestellt. Durch gesetzliche, bundesweite Vor -<br />
gaben durfte unbehandelter Abfall nicht mehr abgelagert werden. Das heute noch<br />
be stehende Abfallwirtschaftszentrum (AWZ) eröffnete zeitgleich seine Türen auf dem<br />
Deponiegelände. Hier können unsere Bürger sämtliche Abfälle abgeben, die getrennt<br />
erfasst und zum Recycling bereitgestellt werden. Der Umbau des Wertstoffhofes 2015<br />
ermöglicht den Bürgern eine noch komfortablere Möglichkeit, die Abfälle zu trennen.<br />
Der im <strong>Kreis</strong>gebiet anfallende Restabfall wird in der Umladestation abgeladen. Zur<br />
Hälfte wird er zur Müllverbrennungsanlage nach Weisweiler transportiert. Die andere<br />
Hälfte geht in eine Vorbehandlungsanlage, wo stofflich verwertbare Abfälle ab -<br />
geschöpft werden. Der Rest wird ebenfalls in einer Verbrennungsanlage thermisch<br />
verwertet. Die Umladestation ist so ausgelegt, dass bis zu 60 000 Tonnen Abfälle pro<br />
Jahr umgeschlagen werden können. Für eine Spitzenanlieferungsstunde wurde bei der<br />
62
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Planung mit sechs Hausmüll- und vier Sperrmüll-Lkws kalkuliert. Wartezeiten werden<br />
so deutlich minimiert. Langfristig ausgelegte Verträge stellen eine sichere Entsorgung<br />
für sämtliche Abfälle dar.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> stellte sich den wechselnden Herausforderungen der modernen<br />
Abfallwirtschaft schon frühzeitig. Ein nachhaltiger, verantwortungsvoller Umgang mit<br />
den erzeugten Abfällen stellt dabei die Grundlage dar. Das durch die Deponierung der<br />
Abfälle erzeugte Deponiegas wird über ein Gasmotorenkraftwerk seit Langem in Form<br />
von Strom und Wärme genutzt. Derzeit können noch alle Liegenschaften des <strong>Kreis</strong>es<br />
mit „Deponiestrom“ versorgt werden. Da die Gasmenge stetig zurückgeht, soll die<br />
dadurch entstehende Energielücke zukünftig von einem Holzhackschnitzelkraftwerk<br />
geschlossen werden.<br />
Der neue Wertstoffhof<br />
63
Uwe Günther<br />
Das Handwerk –<br />
bedeutende Wirtschaftskraft<br />
Von Fotovoltaik über Holzver -<br />
arbeitung bis zur Autowerkstatt:<br />
Das Handwerk ist Kern und<br />
wesentlicher Teil des Mittel -<br />
standes im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>.<br />
Das Handwerk bildet mit seiner mittelständischen Prägung den vielseitigsten und<br />
bedeutendsten Wirtschaftsfaktor im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. Die 2954 Mitgliedsbetriebe, die<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> in das Verzeichnis der Handwerksunternehmen (Handwerksrolle)<br />
eingetragen sind, erbringen individuelle und qualitativ hochwertige Produkte und<br />
Dienstleistungen für die Wirtschaft und die Endverbraucher im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. Dazu<br />
zählen die Nahrungsmittelhandwerke, die Bau- und Ausbauhandwerke, die Dienst -<br />
leistungsgewerke für den persönlichen Bedarf, die Holz- und Metallverarbeitungs -<br />
gewerke und die Gesundheitsgewerke, um nur die größeren Handwerksbranchen zu<br />
nennen.<br />
Angesichts des raschen wirtschaftlichen und technischen Wandels sowie der großen<br />
Bedeutung der Qualifikation der Arbeitskräfte spielen Fort- und Weiterbildung im Handwerk<br />
eine wichtige Rolle. Handwerker eignen sich neue Technologien in den handwerks -<br />
eigenen Berufsbildungszentren an, um die Aufgaben, die ihnen gestellt werden, zu<br />
erfüllen. Denn im Gegensatz zu landläufigen Vorstellungen arbeiten Handwerker mit<br />
hoch technologischen Maschinen genauso wie mit traditionellen Fertigungsverfahren.<br />
Der demografische Wandel wie auch Marketing- und Dienstleistungskompetenz<br />
stellen heute zunehmend strategische und ganzheitliche Anforderungen an eine wett-<br />
64
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Die <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft<br />
RUREIFEL und das Versorgungswerk<br />
der im Bezirk der <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft<br />
RUREIFEL im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> zusammen -<br />
geschlossenen Innungen e. V.<br />
bilden zusammen die Inte -<br />
ressenvertretung und das starke<br />
Rückgrat der Handwerksunternehmen<br />
aus der Region.<br />
www.handwerk-rureifel.de<br />
www.versorgungswerke.de/<br />
hw/rureifel_euskirchen<br />
Handwerk im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
Das Versorgungswerk der im Bezirk der <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft<br />
RUR EIFEL im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> zusammengeschlossenen Innungen e. V.<br />
wurde von Handwerksmeistern der <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft <strong>Euskirchen</strong><br />
gegründet. Seit 40 Jahren ist es seine Aufgabe, für Arbeitgeber<br />
und Arbeitnehmer der Mitgliedsbetriebe günstige Absicherungs mög -<br />
lich keiten zu schaffen. Die starke Gemeinschaft bietet Sicherheit zu<br />
Sonderkonditionen.<br />
Die <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft RUREIFEL und die ihr angeschlossenen 27<br />
Handwerksinnungen vertreten die Interessen von mehr als 1200 Handwerksunternehmen.<br />
Seit 2006 umfasst die <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft das<br />
Gebiet der <strong>Kreis</strong>e <strong>Euskirchen</strong> und Düren.<br />
bewerbsfähige Unternehmensplanung und -führung. Unabdingbar erforderlich sind<br />
fach liche Kompetenzen, aber auch Markt- und Methodenwissen. Qualitativ auf höchs -<br />
tem Stand, lösungsorientiert und flexibel – so meistern die im <strong>Kreis</strong> ansässigen Handwerksunternehmen<br />
täglich vielfältige Herausforderungen. Diese Eigenschaften sind<br />
auch für die internationale Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung.<br />
Die Zulieferhandwerke aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> genießen nicht nur überregional,<br />
sondern auch international, zum Beispiel in den Nachbarländern Belgien, Luxemburg<br />
und den Niederlanden, einen hervorragenden Ruf.<br />
Worum sich andere Wirtschaftszweige bemühen, hat im Handwerk lange Tradition:<br />
Flexibilität. Auf der Basis eines erlernten und gut beherrschten Berufes sind Mitarbeiter<br />
und Unternehmer befähigt, sich ständig auf neue Anforderungen einzustellen. Handwerker<br />
sind Innovatoren und Technologieanwender, die neue Technologien einsetzen,<br />
um damit wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit der Ausbildung und Qualifizierung leisten<br />
sie somit einen großen Beitrag für die Regionalentwicklung, auch über die Handwerkswirtschaft<br />
hinaus. Denn die Wettbewerbsfähigkeit – auch in der ländlich strukturierten<br />
Region <strong>Euskirchen</strong>s – hängt von der Innovationsfähigkeit ihrer Unternehmen und den<br />
entsprechenden Rahmenbedingungen ab.<br />
65
Weimbs Orgelbau GmbH<br />
Die Orgel gilt weithin als Königin der Musikinstrumente. Seit 1927<br />
werden in der Orgelmanufaktur Weimbs aus Hellenthal in der Eifel<br />
eben diese Königinnen auf höchstem Niveau gefertigt. Weimbs-Orgeln<br />
sind im ganzen Bundesgebiet, in Norwegen und auch im fernen Japan<br />
zu finden. Sie sind ein Garant für Innovation, Perfektion und Klang.<br />
Einen Grund für das hohe Qualitätsniveau sieht man in der hohen<br />
Fer tigungstiefe. So besitzt Weimbs auch eine Metallpfeifenmanufaktur<br />
mit eigener Plattengießerei.<br />
In der nunmehr vierten Generation ist der Familienbetrieb bekannt für<br />
seine Arbeit mit einem hohen Maß an Leidenschaft und Idealismus.<br />
Ein Team aus hoch qualifizierten Kunsthandwerkern entwirft, gestaltet,<br />
plant, fertigt, montiert und intoniert neue Orgeln für Kirchen und<br />
Konzerthäuser. Ebenso gehören Restaurierungen von bedeutenden<br />
historischen Orgeln oder Generalsanierungen und Umbauten zum<br />
Leistungsspektrum der Weimbs Orgelbau GmbH.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1927<br />
Mitarbeiter: 16<br />
www.weimbs.de<br />
Evangelische Marienkirche<br />
Bergen (Norwegen)<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Orgelneubau<br />
– Restaurierungen<br />
– Reorganisationen<br />
– Schimmelsanierungen<br />
– Einhausungen<br />
– Ausreinigungen<br />
– Wartung und Pflege<br />
Das in berufsständischen Einheiten – den Innungen – organisierte Handwerk gibt<br />
sein Wissen und seine Erfahrungen an nachfolgende Generationen vom Lehrling,<br />
Ge sellen bis zum Meister weiter. Mit seiner Leistung im Bereich der Aus- und Weiter -<br />
bildung gestaltet das Handwerk seine Zukunft und die des Gemeinwesens. Die Lehrlingsausbildung<br />
ist ein Ausdruck von Optimismus. Kenntnisse und Fertigkeiten werden<br />
an junge Menschen weitergegeben, die sich persönlich und beruflich weiterentwickeln.<br />
Sie übernehmen ihrerseits Verantwortung als selbstständiger Handwerksunternehmer<br />
oder Führungskraft. 913 Lehrlinge in über 500 Ausbildungsbetrieben bildet das Handwerk<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> aus. Handwerker, in der Regel Familienbetriebe, bleiben<br />
ihrem Standort treu, auch wenn sie auf globalen Märkten agieren.<br />
Ihre Leistungsstärke schöpfen sie aus einer fundierten Ausbildung und einer hohen<br />
Anpassungsfähigkeit an die technische Entwicklung. Wie sonst könnte das deutsche<br />
Handwerk jährlich etwa 150 000 Innovationen entwickeln und am Markt einführen?<br />
Das <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>er Handwerk treibt mit einem Jahresumsatz von circa<br />
1 104 117 000 Euro die regionale Wirtschaft an. 2904 Betriebe beschäftigen rund<br />
12 169 Menschen und tragen damit wesentlich zur wirtschaftlichen Stabilität und<br />
gesellschaftlichen Entwicklung bei.<br />
66
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Hans Schorn / Paul-Heinz Müller<br />
Moderne Landwirtschaft<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
Wer hat sie nicht im Kopf, wenn er an den <strong>Kreis</strong> Eus kirchen denkt – die Bilder weitläu -<br />
figer Getreide- und Zuckerrübenfelder in der Ebene sowie saftig grüner Weiden in den<br />
zarten Hügeln der Eifel. Bilder, die dazu führen, dass an schönen Wochenenden Scharen<br />
von Menschen aus den umliegenden Großstädten die wunderschöne Landschaft des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> aufsuchen.<br />
Wesentlich mitgeprägt wird diese Kulturlandschaft durch eine vielfältige Agrar -<br />
struktur, sei es im Hinblick auf die Betriebsgrößen und Betriebsformen als auch auf die<br />
unterschiedlichen Produktionsrichtungen. Aus landwirtschaftlicher Sicht lässt sich der<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> grob in drei unterschiedliche Bereiche unterteilen: Zum einen die<br />
Zül picher Börde, die überwiegend geprägt ist von intensiv genutzten Ackerflächen, auf<br />
denen Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben und Gemüse angebaut werden. In dem Übergangsbereich<br />
der Voreifel hat das Grünland einen größeren Anteil an der landwirtschaftlichen<br />
Produktionsfläche, wenngleich auch hier noch intensiv geackert wird und<br />
die kalkhaltigen Böden einen Schwerpunkt für den Braugerstenanbau im Rheinland<br />
darstellen. Im Südkreis mit den Höhenlagen der Eifel dominiert hingegen das Grünland<br />
mit Milch- oder Mutterkuhhaltung.<br />
Die landwirtschaftlichen Betriebe im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> werden bei aller unterschied -<br />
licher Struktur überwiegend von bäuerlichen, in der Region verankerten Familien -<br />
betrieben getragen. Auch wenn deren Anzahl in den letzten Jahrzehnten aufgrund des<br />
Strukturwandels stetig zurückgegangen ist, gibt es im <strong>Kreis</strong>gebiet immer noch rund<br />
1200 landwirtschaftliche Betriebe. Der Rückgang der Betriebe führte dabei zwangs -<br />
läufig dazu, dass vor allem die Größe der Haupterwerbsbetriebe in den letzten Jahren<br />
zugenommen hat. Etwa zwei Drittel der Betriebe, davon schwerpunktmäßig Betriebe in<br />
der Grünlandregion werden im Nebenerwerb bewirtschaftet.<br />
Landwirtschaft und deren vor- und nachgelagerte Bereiche sind ein wirtschaftlich<br />
bedeutsamer Faktor im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. Sie tragen zu einer herausragenden Ver -<br />
sorgungssicherheit der Verbraucher mit qualitativ hochwertigen und vielfältigen<br />
Lebensmitteln bei und helfen, die Lebensqualität der Verbraucher im ländlichen Raum<br />
zu steigern. Maßstab für die Ausrichtung ihrer Produkte sind für die Landwirtschaft<br />
dabei die Bedürfnisse und die Nachfrage der Verbraucher.<br />
Neben der klassischen Produktion landwirtschaftlicher Produkte haben sich viele<br />
Betriebe Einkommensalternativen geschaffen, sei es die Direktvermarktung landwirtschaftlicher<br />
Erzeugnisse, das Anbieten von Ferien auf dem Bauernhof oder gar die<br />
Erzeugung regenerativer Energie mittels Fotovoltaik- oder Biogasanlagen. Zudem<br />
erbringen viele Landwirte vielfältige Umwelt- und Naturschutzleistungen – nicht zuletzt<br />
auch im Bereich des Gewässerschutzes – im Rahmen von Kooperations verein -<br />
barungen.<br />
67
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1982<br />
Mitarbeiter: rund 70<br />
Leistungsspektrum:<br />
– biodynamischer Landbau<br />
– Getreideanbau<br />
– Gemüseanbau<br />
– Kartoffeln<br />
– Kühe<br />
– Hühner<br />
– Hofladen<br />
– Bäckerei<br />
– Käserei<br />
– Marktstände<br />
– Abonnements<br />
www.bollheim.de<br />
Haus Bollheim Handels GmbH & Co. KG<br />
Haus Bollheim, das ist biologische Vielfalt in Hülle und Fülle: jede<br />
Menge Kühe, noch mehr Hühner, reichlich Acker-, Wald- und Grünland,<br />
vier Getreide- und sechs Kartoffelsorten, 50 verschiedene Gemüse -<br />
kulturen, Gewächshäuser, ein Hofladen, ein Terrassencafé, eine Käserei,<br />
eine Bäckerei, Marktstände in Köln und viele Menschen, die auf<br />
dem Hof leben und arbeiten.<br />
Seit 1982 bewirtschaften wir Haus Bollheim biologisch-dynamisch –<br />
mehr als 30 Jahre! In dieser Zeit ist unser Hof zu einem einzigartigen<br />
Organismus herangewachsen, mit einer Landschafts- und Umwelt -<br />
gestaltung wie wir sie uns vorstellen, und einer Qualität auf allen<br />
Ebenen, die uns stolz macht. Schauen Sie doch mal vorbei, wir freuen<br />
uns auf Ihren Besuch!<br />
68
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Bildtext....<br />
Ein wogendes Getreidefeld rund um die Burg in Arloff<br />
69
Wolfgang Andres<br />
Zeitung, Radio, TV und Internet:<br />
Medienlandschaft im Wandel<br />
Waren das noch Zeiten: Morgens las man zum Frühstück die Tageszeitung und wusste,<br />
wie der FC gespielt hatte und was im <strong>Kreis</strong> los war. Abends begleitete einen Karl-Heinz<br />
Köpcke in der Tagesschau durch das Weltgeschehen. Lange her. Die Tageszeitung gibt<br />
es immer noch; auch die Tagesschau wird noch jeden Abend gesendet – aber beide<br />
haben schon lange nicht mehr den Stellenwert wie noch vor einigen Jahren, als einige<br />
wenige Medien eine Art Monopol hatten. Die Medienlandschaft ist in den letzten<br />
Jahren sehr in Bewegung geraten.<br />
Auch im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> gibt es heute eine Vielzahl an Informationsmöglichkeiten.<br />
Bleiben wir zunächst bei den Klassikern, den gedruckten Zeitungen. Der Kölner Stadt-<br />
Anzeiger und die Kölnische Rundschau sind mit ihren Lokalausgaben seit vielen Jahrzehnten<br />
die „Platzhirsche“ und Pflichtlektüre in vielen Haushalten. Sinkende Auflagen<br />
und wachsender Kostendruck machen allerdings auch vor den Verlagen nicht halt: Die<br />
getrennten Lokalredaktionen der ehemaligen Konkurrenten sind zu einer Redaktions -<br />
gemeinschaft fusioniert worden, sodass es de facto nur noch einen Lokalteil (<strong>Euskirchen</strong><br />
und Eifel) gibt. Die Zeiten, als noch zwei Reporter bei den Veranstaltungen waren, sind<br />
wohl endgültig passé.<br />
Etabliert sind seit Jahrzehnten ebenso die beiden kostenlosen Wochenzeitungen<br />
„Blickpunkt am Sonntag“ und „Wochenspiegel“. Während der Blickpunkt mit dem<br />
Erscheinungstag Samstag auf die Wochenend-Leser setzt, erscheint der Wochenspiegel<br />
mit seiner <strong>Euskirchen</strong>er und Schleidener Ausgabe seit eh und je am Mittwoch. Beide<br />
Zeitungen werden in ihren jeweiligen Verbreitungsgebieten in nahezu jeden Haushalt<br />
geliefert.<br />
Eine „sublokale“ Informationsquelle sind die zahlreichen Amts- und Gemeinde -<br />
blätter, die in allen Kommunen des <strong>Kreis</strong>es erscheinen und vielfach an zentralen Stellen<br />
ausgelegt werden. Wer gerne amtliche Bekanntmachungen liest, wird hier fündig.<br />
Während es im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> keinen eigenen lokalen TV-Kanal gibt (der WDR<br />
berichtet über die Lokalzeit aus Aachen und Bonn), ist der Lokalsender Radio <strong>Euskirchen</strong><br />
2017 seit 20 Jahren auf Sendung. Das Tagesprogramm kommt zur morgendlichen<br />
„Primetime“ aus dem Studio in <strong>Euskirchen</strong>-Euenheim, während das Mantelprogramm<br />
tagsüber von Radio NRW beigesteuert wird. Lokalnachrichten ergänzen ganztägig das<br />
Programm.<br />
Ganz neue Möglichkeiten bietet seit wenigen Jahren das Internet. Damit hat<br />
grundsätzlich jeder die Möglichkeit, seine Sicht der Dinge zu verbreiten. Das nutzen<br />
zum einen die etablierten Medienhäuser, um in Sachen Aktualität mithalten zu können.<br />
70
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Neue Formate wie die E-Mail-Zeitung „eifelon.de“ oder informative Websites wie die<br />
der „Eifeler Presse Agentur“ oder der Agentur „ProfiPress“ sorgen zudem für mehr Vielfalt.<br />
Zum anderen erfreuen sich derzeit soziale Netzwerke wachsender Beliebtheit. So<br />
finden sich auf der Facebook-Plattform aktuell verstärkt regionale oder thematische<br />
Gruppen, die für entsprechenden Austausch unter ihren Mitgliedern sorgen.<br />
Dank Smartphone ist heutzutage potenziell jeder in der Lage, Videos, Fotos oder<br />
Textnachrichten zu verbreiten – schneller, als es noch vor wenigen Jahren denkbar war.<br />
Damit sind diese Medien ebenfalls eine wichtige Informationsquelle für Journalisten<br />
geworden. Doch deren zentrale Aufgabe – prüfen, bewerten und recherchieren – hat<br />
dadurch auch noch mehr an Bedeutung gewonnen.<br />
Fazit: Neben den klassischen Medien gewinnen dank der Digitalisierung neue<br />
Verbreitungskanäle über das Internet zunehmend an Bedeutung. Nie gab es so viele<br />
Möglichkeiten, sich über Menschen und Themen aus dem <strong>Kreis</strong>gebiet zu informieren.<br />
Nie war die Vielfalt so groß. Aber: Quantität heißt nicht automatisch Qualität. Ein wach -<br />
samer und kritischer Blick auf all die vielen Nachrichten und deren Quelle sollte zum<br />
Standard werden – nicht nur für Journalisten.<br />
Der digitale Wandel macht auch<br />
vor den Medien im <strong>Kreis</strong> Eus -<br />
kirchen nicht halt – obwohl die<br />
klassische Zeitung im Papier -<br />
format für viele Leser immer<br />
noch unentbehrlich ist.<br />
71
Dr. Bernhard Ziemer<br />
Medizinische Versorgung<br />
auf höchstem wissenschaftlichem<br />
Niveau<br />
Seit Frühjahr 2017 setzt der <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Euskirchen</strong> unter der Leitung von<br />
Udo Crespin (l.), Ab tei lungsleiter<br />
Gefahrenabwehr, im Rettungsdienst<br />
zusätzlich auf den Tele -<br />
notarzt, der die Online-Konsul -<br />
tation eines erfahrenen Not -<br />
arztes bei der Behandlung der<br />
Patienten ermöglicht.<br />
Nicht selten wird vermutet, dass bei speziellen, komplexeren<br />
Erkrankungen medizi nische Einrichtungen in<br />
großen Städten oder Universitätskliniken aufgesucht<br />
werden müssten. An prägnanten Beispielen lässt sich<br />
darstellen, dass (bis auf wenige Ausnahmen, wie zum<br />
Beispiel Herzchirurgie und Zentren für Schwerbrand -<br />
verletzte), die medizinische Behandlung der Bürgerinnen<br />
und Bürger hier im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> auf höchstem<br />
wissenschaftlichem Niveau möglich ist.<br />
Am <strong>Kreis</strong>krankenhaus Mechernich haben die Mütter,<br />
die in der Geburtshilfe ihre Kinder entbunden haben, die<br />
sehr beruhigende Sicherheit, dass ihre Kinder sofort nach<br />
der Geburt fachärztlich von den Experten der Kinderklinik<br />
des <strong>Kreis</strong>krankenhauses untersucht und betreut werden.<br />
Mit Erlangen des internationalen Qualitätssiegels für<br />
Geburts- und Kinderkliniken nach WHO-Standard zählt<br />
das Krankenhaus Mechernich seitdem zu insgesamt vier<br />
Kliniken deutschlandweit, die das Doppel-Zertifikat mit<br />
dem Prädikat „Babyfreundlich“ erhalten haben.<br />
In der Abteilung Radiologie und Nuklearmedizin des<br />
Marien-Hospitals <strong>Euskirchen</strong> wurde 2016 ein „3Tesla“<br />
Kernspintomograf (MRT) installiert. Das „Kraftpaket“<br />
erzeugt gestochen scharfe Bilder vom Gehirn bis zur<br />
Großzehe. In dem Brustzentrum werden jährlich über<br />
100 brusterhaltende Brust-Operationen durchgeführt. Jede Patientin wird dabei<br />
zunächst in diesem MRT untersucht. Die erkrankten Stellen werden unmittelbar vor der<br />
Operation in der Radiologie millimetergenau markiert.<br />
Medizinisches Highlight in Zusammenarbeit mit der neurologischen Abteilung ist die<br />
radiologische Schlaganfallbehandlung. Das ursächliche Blutgerinnsel im Gehirn wird<br />
über die Leistenschlagader mit einem hochentwickelten Kathetersystem eingefangen<br />
und abgesaugt. Die Eingriffe erfolgen in der digitalen Angiografie (Darstellung der Arterien<br />
mithilfe eines Kontrastmittels). Die Patienten werden dann in der Stroke-Unit optimal<br />
überwacht und versorgt.<br />
In der ambulanten, niedergelassenen ärztlichen Versorgung vertrauen die Allgemeinmediziner<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> auf die Hochleistungsmedizin der niedergelassenen<br />
Fachärztinnen und Fachärzte für ihre Patienten, zum Beispiel in der Kardiologie,<br />
Onkologie, Urologie und Dermatologie. Innovative Spitzenmedizin gibt es seit 2017<br />
durch Telemedizin im Rettungsdienst des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong>. Telemedizin in Echtzeit<br />
ermöglicht in technisch aufgerüsteten Rettungswagen die Online-Konsultation eines<br />
erfahrenen Notarztes bei der Behandlung der Patienten. So können durch den Tele -<br />
notarzt Maßnahmen, wie zum Beispiel die sofortige Behandlung von starken Schmerzzuständen,<br />
auf die Notfallsanitäter übertragen werden. Die direkte technische Über -<br />
tragung zum Beispiel eines EKGs an den Telenotarzt ist möglich.<br />
72
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Heike Nickel<br />
Familie im Fokus<br />
Sie haben den Kita-Navigator<br />
auf den Weg gebracht:<br />
Kathrin Poganski (l.) und Carina<br />
Schiffers (r.) sind das Kita-Navigator-Team<br />
der <strong>Kreis</strong>verwaltung.<br />
Ihnen zur Seite stehen Team -<br />
leiterin Martina Hilger-Mommer<br />
(2. v. r.) und Alexandra Zinati-<br />
Feld, die das Familienbüro leitet.<br />
Als lebens- und liebenswert empfiehlt sich der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> seinen Bürgern, vor<br />
allem auch den Familien, die in einer der elf Städte und Gemeinden eine Heimat<br />
gefunden haben. Familienfreundlichkeit gilt als ein wichtiger Standortfaktor – und hierfür<br />
wird einiges getan.<br />
Um Familie und Beruf miteinander vereinbaren zu können und zudem schon den<br />
jüngsten <strong>Kreis</strong>bürgern eine qualifizierte Betreuung und Förderung zu ermöglichen,<br />
stehen 134 Kindertageseinrichtungen mit 7300 Plätzen zur Verfügung. Davon sind 1100<br />
Plätze für Kinder unter drei Jahren, hiervon wiederum 250 für Mädchen und Jungen<br />
unter zwei Jahren. Um Eltern die Suche nach einem geeigneten Betreuungsplatz zu<br />
erleichtern, hat der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> einen sogenannten Kita-Navigator installiert. Auf<br />
der Online-Plattform stellt sich jede einzelne Kindertagesstätte mit einem Porträt vor<br />
und gibt unter anderem Auskunft über ihr pädagogisches Konzept. Über den Navigator<br />
haben Eltern die Möglichkeit, ihr Kind in drei Einrichtungen vormerken zu lassen. Rückt<br />
der Zeitpunkt der Aufnahme näher, lädt die Kita zum persönlichen Kennenlernen ein.<br />
Alternativ zum Kita-Platz stehen Eltern im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> auch qualifizierte Tagesmütter<br />
und -väter zur Verfügung, bei denen die Kleinen familienähnlich betreut werden<br />
können. Alle Tagespflegepersonen durchlaufen vorab eine mindestens 160 Stunden<br />
umfassende Ausbildung. 2016 betreuten knapp 80 Tagesmütter und -väter im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
307 Kinder.<br />
73
Auf einen Blick<br />
Mitarbeiter: 500 ehrenamtlich<br />
und hauptamtlich (in 29 Vereinen<br />
und Organisationen)<br />
Angebote für Menschen, die:<br />
– Rat, Unterstützung und Hilfe<br />
von einer der örtlichen Mitgliedsorganisation<br />
brauchen<br />
– eine Selbsthilfegruppe suchen<br />
– sich ehrenamtlich engagieren<br />
– oder gemeinsam mit anderen<br />
eine soziale Idee in die Tat<br />
umsetzen wollen<br />
– die Arbeit des Paritätischen<br />
oder einer Mitgliedsorgani -<br />
sation unterstützen möchten<br />
www.euskirchen.<br />
paritaet–nrw.org<br />
Der Paritätische – <strong>Kreis</strong>gruppe <strong>Euskirchen</strong><br />
Der Paritätische im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist der Dachverband und die Plattform<br />
für rechtlich selbstständige, gemeinnützige Vereine und Gesellschaften<br />
sowie für Initiativen und Selbsthilfegruppen, die mit ihren<br />
Angeboten, Diensten und Einrichtungen vielfältige soziale Hilfen für die<br />
Menschen vor Ort bereithalten.<br />
Die <strong>Kreis</strong>gruppe <strong>Euskirchen</strong> ist eine Gliederung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes<br />
Landesverband Nordrhein-Westfalen, der mit seinen<br />
Fachbereichen, zentralen Dienstleistungen und verbundenen Unternehmen<br />
die Leistungen der <strong>Kreis</strong>gruppe vielfältig ergänzt. In der örtlichen<br />
Geschäftsstelle finden die Mitgliedsorganisationen und alle Bürge -<br />
r innen und Bürger Ansprechpartner/-innen, die ihnen weiterhelfen.<br />
Familiensysteme sind seit einiger Zeit stark im Wandel, was bedeutet, dass es heute<br />
weit mehr Lebensformen als noch vor wenigen Jahrzehnten gibt. Neben der tradi -<br />
tionellen Variante mit Mutter, Vater und Kind gehören auch gleichgeschlechtliche Paare<br />
mit Kindern, alleinerziehende Mütter und Väter, Pflegefamilien und Familien mit Migrationshintergrund<br />
zum gesellschaftlichen Alltag. Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen<br />
und Schulen, die im Sinne einer optimalen Förderung der Kinder eng mit den Eltern<br />
zusammenarbeiten wollen, müssen sich auf diese Veränderungen einstellen – und in<br />
diesem Zusammenhang auch ein Bewusstsein für Vorurteile, Ängste und Konflikte entwickeln.<br />
„Vielfalt – Chancen und Herausforderungen im Kita-Alltag“ heißt eine seit 2016<br />
angebotene Fortbildungsveranstaltung für Fachkräfte, die eigens für den <strong>Kreis</strong> Eus -<br />
kirchen konzipiert wurde und die auf durchweg positive Resonanz stößt. „Bislang haben<br />
wir 150 Kita-Fachkräfte weitergebildet, die Nachfrage ist groß. Und wir können uns vorstellen,<br />
das Angebot bald auch Grundschulpädagogen zu machen“, erklärt<br />
Alexandra Zinati-Feld aus dem Familienbüro des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong>. „Was uns als fami -<br />
lienfreundlichen <strong>Kreis</strong> auszeichnet, ist unter anderem die Bereitschaft, bedarfsorientiert<br />
Neues auszuprobieren und eigene Ideen zu entwickeln“, resümiert sie.<br />
In welchen Bereichen Bedarf besteht, erfahren die Mitarbeiter des <strong>Kreis</strong>-Jugend -<br />
amtes beispielsweise bei ihren Baby-Begrüßungsbesuchen, die frisch gebackenen<br />
74
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Eltern seit 2009 angeboten werden. Neben einem Paket mit praktischen und sinnvollen<br />
Geschenken, erhalten die Eltern zahlreiche wertvolle Informationen und Tipps rund um<br />
Mutter, Kind und die ganze Familie. Die Begrüßungsbesuche kommen sehr gut an:<br />
84 Prozent der Eltern von Neugeborenen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nehmen das Angebot<br />
eines persönlichen Besuches gerne an.<br />
Ein noch recht junger Service für Eltern ist das Familienbüro im <strong>Kreis</strong>haus. Die<br />
Mit arbeiter informieren hier rund um Schwangerschaft und das Elternsein, über<br />
Be treuungsmöglichkeiten sowie Unterstützungs-, Beratungs- und Kursangebote in der<br />
Region. „Das Familienbüro ist eine Art Lotsenstelle für Eltern, egal ob es um Fragen<br />
zur kind lichen Entwicklung oder zu Betreuungsangeboten oder um eine Trennungs -<br />
problematik geht“, erklärt Alexandra Zinati-Feld. Eltern können den Service telefonisch<br />
nutzen oder einen persönlichen Termin vereinbaren. „Und wo es sinnvoll ist, machen<br />
wir auch gerne Hausbesuche.“<br />
Familienfreundlichkeit wird auch in Zukunft eine große Rolle im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
spielen. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist ein kinderfreundliches<br />
Umfeld für Familien wichtig. Die in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegene<br />
Geburtenrate im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> könnte durchaus ein Zeichen dafür sein, dass dies<br />
bereits sehr gut gelingt.<br />
Die Nachfrage nach Kita-Plätzen<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist groß –<br />
das Angebot ebenso. In mehr<br />
als 130 Kindertageseinrich -<br />
tungen werden derzeit rund<br />
7300 Kinder betreut.<br />
75
Sarah Komp<br />
Den Wandel gestalten –<br />
DemografieInitiative im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
Jung und Alt, Hand in Hand:<br />
Seit mehreren Jahren wirbt die<br />
DemografieInitiative im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Euskirchen</strong> unter anderem für<br />
mehr Verständnis und eine<br />
intensivere Zusammenarbeit<br />
der Generationen.<br />
76<br />
Die DemografieInitiative des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> hat es sich angesichts einer schrumpfenden,<br />
älter und bunter werdenden Bevölkerung zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt<br />
eines attraktiven Lebens-, Wohn- und Arbeits umfeldes zu sorgen. Start der Initiative<br />
war bereits im Jahr 2007. In einem einjährigen Beteiligungsprozess hat die Verwaltung<br />
gemeinsam mit engagierten Akteuren und mithilfe eines Demografietrainers der<br />
Bertelsmann-Stiftung Leitziele für den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ausgearbeitet und über die<br />
Struktur des Umsetzungsprozesses beraten. Da der demografische Wandel nahezu<br />
jeden Lebensbereich betrifft, war eine Vielzahl von Handlungsansätzen denkbar. Zur<br />
Fokussierung auf die wichtigsten Maßnahmen wurden sechs zentrale Handlungsfelder<br />
identi fiziert.<br />
1. Bildung<br />
2. Integration/Inklusion<br />
3. Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit<br />
4. Wirtschaft und Arbeit<br />
5. Lebensqualität und Infrastruktur<br />
6. Verständnis zwischen den Generationen<br />
In den sechs analog gebildeten Arbeitsgruppen konnten mittels Stärken-Schwächen-<br />
Analysen die Ausgangslage und die Entwicklungslinien für die jeweiligen Handlungs -<br />
felder erfasst werden. Das daraus entstandene Handlungskonzept dient seither als<br />
Grundlage für die Gestaltung des demografischen Wandels im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> und für<br />
die Ausarbeitung von Projektideen.<br />
Fortsetzung Seite 78 unten
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1927<br />
Mitarbeiter: 117<br />
Leistungsspektrum:<br />
Altenwohnheim, Pflegeheim<br />
und stationäre Einrichtung der<br />
Gefährdetenhilfe<br />
– Übernachtung, Aufnahme,<br />
Wiedereinstiegshilfe,<br />
Lebenshilfe, Langzeitwohnen<br />
– Pflege & Betreuung, Lebens -<br />
zufriedenheit, Wohlbefinden,<br />
Menschlichkeit, Zuhause<br />
– Beschäftigung, Ausbildung,<br />
Arbeitstraining, Qualifizierung,<br />
Arbeitsvermittlung<br />
www.vellerhof.de<br />
Clemens-Josef-Haus – Vellerhof<br />
Willkommen im Clemens-Josef-Haus. Oftmals wird diese Einrichtung<br />
des Rheinischen Vereins für Katholische Arbeiterkolonien e. V. auch<br />
Vellerhof genannt. Auf einem historischen Gehöft inmitten eines<br />
Naturschutzgebietes, finden hilfebedürftige Menschen Raum zum<br />
Leben, Wohnen und Arbeiten. Fernab der Straße sind die Menschen<br />
hier gern gesehene Gäste, die auf dem Gelände des Clemens-Josef-<br />
Hauses auf ihrem ganz persönlichen Weg begleitet werden.<br />
Die spezielle Mischung aus charmant historischen und modernen<br />
Gebäudeteilen spiegelt sich auch in der vielseitigen Wohn- und<br />
Arbeitslandschaft wider. Zusammen mit der eigenen Landwirtschaft<br />
begegnet dem Bewohner eine Lebensgemeinschaft der besonderen<br />
Art.<br />
Das Haus bietet ein umfangreiches Angebot als Altenwohnheim, Pflegeheim<br />
und stationäre Einrichtung der Gefährdetenhilfe.<br />
Schon lange trifft das Wort „Arbeiterkolonie“ nicht mehr den Charakter<br />
der Einrichtungen des Rheinischen Vereins. Das dorfähnliche Anwesen<br />
mit eigener Kapelle ist längst zu einem modernen Schutzraum geworden.<br />
Die Einrichtung bietet jedem Bewohner eine therapeutische<br />
Betreuung und ermöglicht ihm, einer sinngebenden Beschäftigung<br />
nachzugehen, die im Einklang mit seinen Fähigkeiten und Interessen<br />
steht. Neben dem Aufbau von Kontakten zu Mitmenschen und anderen<br />
Betroffenen, fördert dies vor allem den Wiederaufbau des meist ver -<br />
lorenen Selbstwertgefühls des Einzelnen.<br />
Wir begleiten unsere Bewohner<br />
zu jeder Zeit auf ihren individuellen<br />
Wegen.<br />
77
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2013<br />
Mitarbeiter: 75<br />
Leistungsspektrum:<br />
– ganzheitlich orientiertes<br />
Pflegekonzept<br />
– Sozialdienst einschließlich<br />
Beschäftigungstherapie,<br />
Schwerpunkt für psychische<br />
Erkrankungen und besondere<br />
Angebote für Menschen mit<br />
Demenz<br />
www.rhein-verein.de<br />
Rheinische Katholische Altenhilfe GmbH<br />
Seniorenhausgemeinschaften St. Josef und Aegidius<br />
Leben, wohnen, einander begegnen: Das ist das Motto des Begegnungszentrums,<br />
das rund um die historische Kapelle auf Hülchrath<br />
in Blankenheim entstanden ist. Und dies war auch die Idee der<br />
Rhei nischen Katholischen Altenhilfe in Blankenheim – nicht nur ein<br />
Altenheim zu errichten, sondern Begegnungen zwischen Jung und Alt<br />
zu fördern.<br />
80 Senioren leben in den Seniorenhausgemeinschaften St. Josef und<br />
Aegidius. Auf dem Gelände rund um die Rokokokapelle auf Hülchrath<br />
wurden zusätzlich noch eine Kindertagesstätte mit 50 Plätzen, eine<br />
Seniorentagespflege und ein Begegnungscafé, das Café „Klösterchen“,<br />
geschaffen. Hier finden auch Vorträge, kulturelle Angebote, Multi -<br />
visions-Shows und Ausstellungen statt. Gefördert durch die Stiftung<br />
Wohlfahrtspflege NRW, ist dieser Ort ein Treffpunkt für Bewohner und<br />
Blankenheimer Bürger geworden.<br />
Darunter sind Projekte, die besonders in den Städten des Nordkreises wirken, wie<br />
die „Rucksack-Kitas“ oder die „Smile-Sprachpaten“. Beide Projektansätze dienen der<br />
Sprachförderung von Migrantenkindern und Flüchtlingen. Ein „interkultureller Garten“<br />
bietet Begegnungsraum für Einheimische und für Menschen mit Migrationshintergrund.<br />
Zum Austausch der jungen, mittleren und älteren Generation findet seit vier Jahren<br />
eine erfolgreiche „Aktionswoche der Generationen“ statt. Andere Projekte beschäftigen<br />
sich gezielt mit der Daseinsvorsorge und der Nahversorgung im ländlich geprägten<br />
Südkreis. Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto im Projekt „Aktive Dörfer stärken“. Auch<br />
Mobilitäts lösungen sind ein Thema und wurden zum Beispiel durch „E-ifel mobil“ mit<br />
einem gemeinsam genutzten Dorf-Pkw erprobt. Die Wirtschaft wird mit Veranstaltungsformaten<br />
wie dem „DemografieDialog“ für die Herausforderungen und Chancen des<br />
demografischen Wandels sensibilisiert und die unternehmerische Gesellschaftsverantwortung<br />
durch den „Aktionstag der Wirtschaft“ weiter gefördert.<br />
Insgesamt konnten bisher weit über 50 Projekte im Namen der DemografieInitiative<br />
umgesetzt werden – alle mit dem Ziel, gleichwertige attraktive Lebensverhältnisse in<br />
allen Teilen des <strong>Kreis</strong>es und für alle Generationen zu sichern. Über die Beteiligungsplattform<br />
www.demografie-initiative.de ist die Bevölkerung in den aktuellen Prozess<br />
eingebunden.<br />
78
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Seniorenheim Stiftung Carl Kreuser jr.<br />
Das Seniorenheim, in Mechernich und Umgebung bekannt als „Kreuser-<br />
stift“, wurde von der Familie Carl Kreuser (Mechernicher Bergwerks -<br />
besitzer) als Kinder- und Waisenheim sowie als Wohnstätte für alte<br />
und kranke Bleibergwerksarbeiter gegründet. Heute leben in dem<br />
schön gelegenen und liebevoll gestalteten Neubau (Baujahr 2003)<br />
88 pflegebedürftige Menschen, die professionelle Hilfe benötigen.<br />
Wir pflegen so viel wie nötig und ermöglichen so viel Selbstständigkeit<br />
wie möglich. Das ist der Grundsatz im Kreuserstift. Die individuellen<br />
Biografien, soziale und kulturelle Anliegen jedes Einzelnen sind dabei<br />
unser Ausgangspunkt. Bewohnerbeteiligung an der Gestaltung des<br />
Alltags ist uns selbstverständlich. Der würdige Umgang mit dem<br />
Sterben hat durch unsere Palliativversorgung einen hohen Stellenwert.<br />
Auf einen Blick<br />
– öffentlicher Mittagstisch<br />
Gründungsjahr: 1885<br />
– öffentliche Cafeteria<br />
Mitarbeiter: über 80<br />
– Ausbildungen in<br />
verschiedenen Berufen<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Vermietung von<br />
– vollstationäre Pflege<br />
Konferenzräumen<br />
– Kurzzeitpflege<br />
– Verhinderungspflege<br />
www.carl-kreuser.de<br />
Wir sorgen als christliches Heim selbstverständlich für geistlichen<br />
Beistand. Wir bilden MitarbeiterInnen aus, bieten Anleitung und Fortbildung.<br />
Auch interessierte Ehrenamtliche sind herzlich willkommen<br />
und werden von uns unterstützt.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1983<br />
Leistungsspektrum:<br />
– 110 vollstationäre<br />
Wohnpflegeplätze<br />
– 45 Altenwohnungen zur Miete<br />
– gerontopsychiatrische Wohngruppe<br />
mit „Garten der Sinne“<br />
– professionelle ganzheitliche<br />
Pflege<br />
– freundliche und gemütliche<br />
Atmosphäre<br />
– abwechslungsreiches<br />
Freizeitangebot<br />
– zentrale und ruhige<br />
Lage in Weilerswist<br />
www.awo-az-weilerswist.de<br />
AWO Altenzentrum Weilerswist<br />
Natur genießen und Gemeinschaft erleben im Garten der Sinne. Ob<br />
beim gemeinsamen Frühstück im Sommer oder bei der Beerenernte –<br />
der Garten der Sinne bietet die Möglichkeit, schnell in schöner Natur<br />
zu sein und die Jahreszeiten zu erleben. Das Altenzentrum Weilerswist<br />
unterstützt die Bewohner dabei, ihr Leben im Heim selbstbestimmt zu<br />
gestalten. Bewohnerorientierung ist fest in den Leitsätzen verankert<br />
und die Umsetzung ist allen Mitarbeitern ein Anliegen. „Das Leben ins<br />
Haus holen“, darunter verstehen die Mitarbeiter des Altenzentrums<br />
Weilerswist enge Vernetzung mit Vereinen und Schulen sowie die<br />
Gegebenheiten vor Ort nutzen. Auf der Internetseite können Sie sich<br />
unter „Aktuelles“ über die vielfältigen Angebote informieren.<br />
79
Auf einen Blick<br />
Baujahr: 2012<br />
Mitarbeiter: rund 60<br />
Leistungsspektrum:<br />
– vollstationäre Pflege<br />
– Kurzzeitpflege<br />
Träger:<br />
Schwesternverband gGmbH<br />
www.schwesternverband.de<br />
Das Haus verfügt über 56 Plätze,<br />
alle in Einzelzimmern mit eigenem,<br />
barrierefreiem Duschbad.<br />
Die Zimmer sind aufgeteilt in<br />
vier Wohngruppen, die je über<br />
eine helle Wohnküche verfügen.<br />
Haus Marienhöhe<br />
Das „Haus Marienhöhe“ ist eine stationäre Einrichtung für pflege -<br />
bedürftige Senioren aus Dahlem und der Umgebung. Die Bewohner/<br />
-innen können an zahlreichen Aktivitäten wie Gedächtnistraining,<br />
Gymnastik oder einem Singkreis teilnehmen. Beim alltäglichen Ge -<br />
schehen in der Wohnküche, wie zum Beispiel Backen oder hauswirtschaftliche<br />
Tätigkeiten werden die Senioren soweit wie möglich und<br />
gewünscht eingebunden. Dieses Angebot wirkt sich insbesondere auf<br />
Menschen mit Demenz positiv aus. Der Schwesternverband, Träger der<br />
Einrchtung, beschäftigt ca. 3000 Mitarbeiter in fünf Bundesländern. In<br />
der Eifel befinden sich sechs stationäre Einrichtungen, eine Tages -<br />
pflege und ein ambulanter Pflegedienst.<br />
80<br />
INTEGRA Seniorenpflegezentrum <strong>Euskirchen</strong><br />
Das INTEGRA Seniorenpflegezentrum <strong>Euskirchen</strong> bietet älteren pflegebedürftigen<br />
Menschen ein zeitgemäßes Wohn-, Pflege- und Betreuungsangebot.<br />
Wir legen Wert darauf, dass unser Seniorenpflege -<br />
zentrum möglichst viel Freundlichkeit ausstrahlt, um jedem Menschen<br />
schnell das Gefühl eines neuen Zuhauses zu geben. In diesem Umfeld<br />
ist es uns Bedürfnis und Ziel zugleich, das körper liche, geistige und<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2015<br />
Leistungsspektrum:<br />
Seniorenpflegezentrum mit<br />
– 80 Einzelzimmern (auf Wunsch<br />
mit Telefon) und individuellen<br />
Gestaltungsmöglichkeiten<br />
– zahlreiche Aufenthaltsräume<br />
mit Küchenzeilen<br />
– Bewohnerrestaurant<br />
– Außenterrasse<br />
– hauseigene Küche<br />
– Veranstaltungsraum (mit Groß -<br />
leinwand und Nintendo Wii)<br />
– Friseursalon usw.<br />
www.integraseniorenimmobilien.de<br />
seelische Wohlbefinden der uns anvertrauten Menschen zu erhalten<br />
und zu fördern. Täglich stehen u. a. bedürfnisorientierte Angebote auf<br />
dem Programm. Das moderne Zentrum wurde im Jahr 2015 eröffnet<br />
und es können 80 ältere pflegebedürftige Menschen in 80 Einzel -<br />
zimmern mit jeweils eigenem barrierefreiem Bad in überschaubaren<br />
Wohngruppengrößen gepflegt und betreut werden.
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> zeichnet sich seit Jahrzehnten durch<br />
kulturelle und religiöse Vielfalt aus. Sowohl die Bürge -<br />
rinnen und Bürger des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> als auch die<br />
kommunalen Institutionen haben eine lange Tradition<br />
darin, die Unterschiede zwischen „Ein heimischen“ und<br />
„Zugewanderten“ zu akzeptieren und zu respektieren.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist ein Ort, wo Menschen mit verschiedenen<br />
Religionen und Kulturen friedlich und<br />
respektvoll miteinander leben. Um ein Zeichen für das<br />
friedliche Zusammenleben zu setzen, ist die <strong>Kreis</strong>verwaltung<br />
<strong>Euskirchen</strong> seit Jahren fester Partner bei der Ausrichtung<br />
des Friedenstages, einem Fest der Kulturen im<br />
<strong>Kreis</strong>haus <strong>Euskirchen</strong>.<br />
Migration und Integration – das bedeutet im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Euskirchen</strong> „Vielfalt leben“. Dabei geht es vor allem um<br />
die Nutzung der kulturellen, sprachlichen und arbeitsmarkt-relevanten<br />
Ressourcen, die Menschen mit Migra -<br />
tionshintergrund und Zuwanderer be sitzen. Sie tragen<br />
zur Leistungs- und Innovationsfähigkeit unseres <strong>Kreis</strong>es<br />
bei und sind so Teil einer Strategie, wie wir der demografischen<br />
Entwicklung aktiv begegnen.<br />
Manfred Poth<br />
Im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> sind auch nach der starken Fluchtbewegung der vergangenen<br />
Jahre viele Bürger bereit, sich freiwillig zu engagieren. Viele unbegleitete ausländische<br />
Minderjährige fanden Aufnahme in Gastfamilien, die die Jugendlichen so an ihrem<br />
Leben teilhaben lassen. In jeder kreisangehörigen Kommune im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> haben<br />
sich Initiativen gegründet, um Flüchtlingen zu helfen und ihnen hier eine Orientierung<br />
zu geben. Mittlerweile gibt es in allen Kommunen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> zuständige<br />
Ansprechpersonen für Integrationsfragen. Wohlfahrtsverbände, kirchliche Vereinigungen<br />
und diverse Beratungsstellen haben auf die Situation reagiert und erstellen Angebote,<br />
teilweise in Kooperation untereinander, um Kommunen und freiwillig engagierte Bürger<br />
(im Ehrenamt) zu unterstützen.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> wiederum unterstützt diesen Prozess durch Kooperation mit<br />
und durch Impulse von Netzwerkpartnern und fördert so die positive Entwicklung von<br />
Integrationsbemühungen von Menschen mit Migrationshintergrund. Bürgerschaftliches<br />
Engagement professionell unterstützen: So will der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nicht nur heute,<br />
sondern auch in Zukunft für Migranten sowie Fachkräfte aus dem Ausland als neuer<br />
Lebensmittelpunkt attraktiv bleiben.<br />
Mit einer realistisch gestalteten Willkommenskultur und einer effizienten Integra -<br />
tionspolitik kann daran gearbeitet werden, dass gerade junge zugewanderte Menschen<br />
gleiche Bildungschancen haben wie Kinder und Jugendliche ohne Migrationshintergrund.<br />
„Willkommenskultur“ und „Vielfalt leben“ vereinen sich zur Erfolg versprechenden<br />
Zukunftsperspektive im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>, die von der frühkindlichen Förderung über<br />
eine gelingende Bildungsbiografie in den Schulen bis zum Übergang in den Beruf mit<br />
Leben erfüllt wird.<br />
Migration und Integration –<br />
eine gesamt gesellschaftliche<br />
Aufgabe<br />
Im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist der<br />
Begriff „Willkommenskultur“<br />
keine leere Floskel. Integration<br />
heißt hier „Vielfalt leben“ –<br />
wie beim Friedenstag im<br />
<strong>Euskirchen</strong>er <strong>Kreis</strong>haus.<br />
81
Tom Steinicke<br />
Gut aufgehoben –<br />
engagiert in Verein und Ehrenamt<br />
Zwei WM-, drei EM-Titel:<br />
Die ehemalige Fußballnational -<br />
spielerin Sonja Fuss aus Flamers -<br />
heim engagiert sich heute<br />
ehrenamtlich für den Breitensport,<br />
und zwar als Beauftragte<br />
für den Frauenfußball.<br />
„Ich mache das gerne. Ich engagiere mich nach meiner Karriere ehrenamtlich, weil mir<br />
der Fußball viel ermöglicht hat und ich so etwas zurückgeben kann“, sagt Sonja Fuss.<br />
Die Flamersheimerin wurde mit der Fußball-Frauen nationalmannschaft zweimal<br />
Weltmeis terin, dreimal Euro pameisterin und holte 2004 bei den Olympischen Spielen in<br />
Athen die Bronzemedaille. Die 38-Jährige ist seit 2016 beim Fußballkreis <strong>Euskirchen</strong><br />
Be auftragte für den Frauenfußball. Damit steht Sonja stellvertretend für die unzähligen<br />
Bürgerinnen und Bürger des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong>, die sich ehrenamtlich in Vereinen und<br />
anderen Einrichtungen engagieren.<br />
Dabei muss es nicht immer der Sportverein sein, in dem man sich einbringt. Das<br />
Technische Hilfswerk <strong>Euskirchen</strong> hat beispielsweise ein ereignisreiches Jahr 2016 hinter<br />
sich. Mehr als 18 000 Stunden waren die ehrenamtlichen Helfer im Einsatz. Ein Großteil<br />
dieser Zeit wurde in die Ausbildung investiert. Hilfe leistete das THW unter anderem bei<br />
den Hochwassern rund um Kall, Mechernich und Zülpich. Unterstützt wurde aber auch<br />
die Polizei: Etwa bei der Räumung von Drogenplantagen. Eine besondere Ausbildungseinheit<br />
gab es an der Steinbachtalsperre: Hier wurde das Wasser im Waldfreibad abgepumpt.<br />
Trotzdem bleibt das<br />
Ehrenamt im Sportverein<br />
wohl das populärste.<br />
Ohne die tatkräftige<br />
Unterstützung ihrer vielen<br />
ehrenamtlichen Mitglieder<br />
wären die Vereine<br />
nicht nur um ganz tolle<br />
Persönlichkeiten ärmer,<br />
sondern könnten ihren<br />
gesamten Betrieb um -<br />
gehend einstellen. So<br />
wohl auch im Fall von<br />
Eduard „Edi“ Wawer, der<br />
sich bei der Sport -<br />
gemeinschaft (SG) Dahlem/Schmidtheim<br />
engagiert<br />
und dafür jüngst mit<br />
dem FVM-Ehrenamtspreis<br />
(Fußball-Verband Mittel -<br />
82
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Das „Forum Ehrenamt der<br />
<strong>Euskirchen</strong>er Region“, kurz<br />
„Feder e. V.“, informiert nicht<br />
nur über ehrenamtliches En -<br />
gagement, sondern vermittelt<br />
auch Stellen. Unser Foto zeigt<br />
das aktuelle Feder-Team mit<br />
(v. l.) Hartmut Löhe (Projekt<br />
Kulturbühne), Harald Nöttel<br />
(Geschäftsführer), Hubert<br />
Kramp (1. Vorsitzender), Ursula<br />
Schaeben (Beisitzerin) und<br />
Sonja Conrads (2. Vorsitzende).<br />
rhein) ausgezeichnet wurde. Eduard Wawer ist seit 46 Jahren Vereinsmitglied und darf<br />
deshalb bedenkenlos als das Urgestein der SG bezeichnet werden. Fast ein Vierteljahrhundert<br />
fungierte Wawer als Kassierer und steht dem Vorstand auch mit 76 Jahren noch<br />
mit Rat und Tat zur Seite. „Keiner ver körpert Dahlem/Schmidtheim so wie er. Wenn<br />
jemand irgendetwas brauchte, hieß es immer nur: Geh mal zu Edi. Er war immer da“,<br />
lobt der erste Vorsitzende des Vereins, Jürgen Ingenhaag, den Geehrten.<br />
Damit die vielen Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens genau so funktionieren,<br />
wie sie funktionieren, ist ehrenamtliches Engagement unabdingbar. Feder e. V.,<br />
das Forum Ehrenamt der <strong>Euskirchen</strong>er Region, hat es sich zum Ziel gesetzt, Bürgerinnen<br />
und Bürger über das Ehrenamt zu informieren und für ehrenamtliches Engagement zu<br />
begeistern. Das Forum vermittelt zwischen Vereinen, Verbänden und Initiativen, die<br />
ehrenamtlich Mitarbeitende suchen, und Interessierten, die in den Bereichen Sport,<br />
Kultur sowie Umwelt und Soziales aktiv werden wollen. Ein Engagement für das Ehrenamt,<br />
das sich bereits mehrfach ausgezeichnet hat. Auch deshalb kann man den Ehrenamtlern<br />
nur ein großes Dankeschön aussprechen, denn ohne sie wäre der <strong>Kreis</strong> Eus -<br />
kirchen nicht so lebenswert und vielfältig, wie er ist.<br />
83
Bettina Ismar<br />
Erfolgsfaktor Wissen –<br />
passgenaue Bildungsangebote<br />
Das Bildungsangebot im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Euskirchen</strong> wird über das KoBIZ<br />
(Kommunales Bildungs- und<br />
Integrationszentrum) koordiniert.<br />
Ziel ist es, allen Kindern<br />
und Jugendlichen passende<br />
Bildungsperspektiven zu bieten.<br />
Kitas, Schulen, Berufskollegs und viele weitere Bildungseinrichtungen: Der <strong>Kreis</strong> Eus -<br />
kirchen hat eine ausgesprochen vielfältige Bildungslandschaft. Nur: Wie soll man da<br />
den Überblick behalten? Wie lässt sich Transparenz schaffen? Wie kann die Zukunft<br />
junger Menschen – unabhängig von der Herkunft – mit einem passgenauen Bildungs -<br />
angebot gesichert werden?<br />
Diese anspruchsvollen Aufgaben liegen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> in den Händen des<br />
KoBIZ (Kommunales Bildungs- und Integrationszentrum), einer Erweiterung im Regio -<br />
nalen Bildungsnetzwerk. Hier geht es um Themen wie „Übergänge gestalten“ durch<br />
das Regionale Bildungsbüro, „Übergang Schule – Beruf/Studium“ durch die Kommunale<br />
Koordinierungsstelle „Kein Abschluss ohne Anschluss“ und Integration durch das Kommunale<br />
Integrationszentrum. Im Fokus steht hier die Intensivierung des Informationsaustauschs.<br />
Planung und Abstimmung zwischen allen Bildungsbereichen und den damit<br />
verbundenen Aufgaben sind zu verbessern. Ziel ist es, die Bildungsperspektiven und<br />
Zukunftschancen aller Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihrer ethnischen oder<br />
sozialen Herkunft, zu erhöhen.<br />
Auf den <strong>Kreis</strong> verteilt gibt es 133 Kindertagesstätten, 34 Grundschulen, acht Hauptschulen<br />
(davon fünf auslaufend), sieben Realschulen (davon zwei auslaufend), vier<br />
Gesamtschulen, neun Förderschulen<br />
(davon eine<br />
auslaufend), zehn Gymnasien<br />
und drei Berufskollegs.<br />
Außerdem gibt es<br />
neben öffentlichen Trägern<br />
wie VHS, Bildungs -<br />
werken usw. kreisweit<br />
unzählige ehren amtliche<br />
Aktivitäten. Diese haben<br />
sich auf grund der verstärkten<br />
Zuwanderung<br />
von Flüchtlingen seit 2015<br />
gebildet: Die Angebote<br />
reichen von einfachen<br />
Sprachkursen über Pro -<br />
jekte wie „Interkultureller<br />
Garten“ bis hin zu zahl -<br />
reichen Sportangeboten.<br />
84
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Wie gelingt es nun, die bereits bestehenden Angebote im Bildungssektor trans -<br />
parenter zu gestalten, Empfehlungen für passgenaue Bildungsangebote zu formulieren<br />
und Bildungszugänge für alle zu erleichtern? Diese Aufgabe hat zum 1. September<br />
2016 eine Bildungskoordinatorin im Regionalen Bildungsbüro übernommen, deren<br />
Stelle durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.<br />
Ihre erste Aufgabe besteht darin, einen Überblick über die vorhandenen Angebote<br />
und Ansprechpartner/-innen zu erhalten. In einem zweiten Schritt kann dann gezielt<br />
in den Bereichen „nachjustiert“ werden, in denen es noch Lücken gibt. So ist es mög -<br />
lich, regional abgestimmte Bildungskonzepte zu erstellen – in Abstimmung mit den<br />
politischen Gremien. Ein besonderer Fokus liegt hier – bedingt durch die Neuzuwanderung<br />
in den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> – auf der Abstimmung von Bildungsangeboten für Menschen<br />
mit Migrationshintergrund. Denn eines ist klar: Der Königsweg zur erfolgreichen<br />
Integration kann nur über passgenaue Bildungsangebote führen.<br />
Transparenz, Stringenz, Projekt- und Bedarfsorientierung entlang der Bildungs -<br />
biografie als Leitgedanken werden zukünftig die Basis für einen erfolgreichen Abstimmungsprozess<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> bilden. Dieser Abstimmungsprozess unterstützt die<br />
kommunalen Entscheider/-innen dabei, Bildungsprozesse „vor Ort“ durch gebündelte<br />
Angebote und Bildungsakteure/-innen zu steuern und den Erfolgsfaktor Wissen für den<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> attraktiv zu gestalten.<br />
Der Fachkräftemangel macht<br />
sich auch im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
zunehmend bemerkbar. Vor<br />
diesem Hintergrund gilt es<br />
auch, Frauen für eher von<br />
Männern bevorzugte Berufs -<br />
bilder zu begeistern – und um -<br />
gekehrt.<br />
85
Jochen Kupp<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> –<br />
die Wirtschaft profitiert<br />
Eine gute Ausbildung ist die<br />
Basis für das weitere Berufs -<br />
leben. Im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
finden junge Menschen gute<br />
Perspektiven.<br />
Der rasche Wandel in Gesellschaft und Wirtschaft führt<br />
zu neuen Anforderungen an Orientierung und Perspek -<br />
tiven im persönlichen Bereich, im Zusammenleben mit<br />
anderen, aber auch im Hinblick auf berufliche Veränderungen.<br />
Die zielgerichtete Aus- und Weiterbildung stellt<br />
somit eine Investition in die Zukunft aller Unternehmen<br />
dar, da hierdurch Positionen besetzt, Karriere- und<br />
Entwicklungschancen ermöglicht und ganz nebenbei<br />
noch die Produktivität erhöht werden kann. Schulen und<br />
andere Bildungseinrichtungen ergänzen sich am Wirtschaftsstandort <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>.<br />
Zwei Berufskollegs bilden aus und bieten zusätzliche Qualifizierungsangebote. In guter<br />
Nachbarschaft der Ballungszentren Aachen, Köln und Bonn studieren hier zukünftige<br />
Fachkräfte an angesehenen Fachhochschulen und Universitäten. Private Anbieter runden<br />
das breit gefächerte Bildungs- und Qualifizierungsangebot ab.<br />
Zukunftsweisende Bildungsangebote an zwei kreiseigenen Berufskollegs sichern<br />
jungen Menschen aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> eine bedarfsgerechte Fortsetzung ihres<br />
Bildungsweges nach der Sekundarstufe I oder der Sekundarstufe II. Der Einstieg in die<br />
Berufsausbildung, das Nachholen eines mittleren Bildungsabschlusses mit beruflicher<br />
Grundbildung, die Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf, die Vermittlung<br />
einer Studienberechtigung sowie die Weiterbildung sind die Ziele der beiden<br />
Berufskollegs in <strong>Euskirchen</strong> und Kall. Mit dem Berufskolleg Eifel in Kall und dem<br />
Thomas-Eßer-Berufskolleg in <strong>Euskirchen</strong> haben sich zwei Schulen etabliert, die durch<br />
ihre fachliche Differenziertheit und die durch unterschiedliche Abschlüsse ein umfassendes<br />
Bildungsangebot liefern, das der Nachfrage der Wirtschaft im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> entspricht.<br />
Am Wirtschaftsstandort <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist auch das lebenslange Lernen attraktiv –<br />
durch gute Bildungsangebote und durch erhebliche finanzielle Zuschüsse aus verschiedenen<br />
Programmen. Hier steht das Lernen und Qualifizieren für die moderne Arbeitswelt<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> im Mittelpunkt. Die Aufrechterhaltung sowie die Weiterentwicklung<br />
dieser Bildungsangebote ist nur durch eine enge partnerschaftliche Koopera -<br />
tion mit den handwerklichen und indus triellen Betrieben möglich.<br />
Auf der Grundlage des Weiterbildungsgesetzes NRW<br />
steht auch im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ein breites Weiterbildungsangebot<br />
verschiedener Einrichtungen und deren<br />
Träger zur Verfügung. Das Angebot umfasst die Bereiche<br />
der allgemeinen, politischen, beruf lichen, gesundheitsfördernden<br />
und kulturellen Weiterbildung sowie der<br />
Eltern- und Familienbildung.<br />
Lebensbegleitendes Lernen fördert gleichermaßen<br />
die persönliche Entwicklung und die Teilhabe an der<br />
Gestaltung der Gesellschaft und wird sich in Zukunft wie<br />
ein roter Faden durch alle Lebensphasen ziehen. Es<br />
unterstützt die Beschäftigungsfähigkeit und fördert die<br />
Innovationsfähigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft.
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Simone Handwerk<br />
ÖPNV im ländlichen <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>:<br />
Fit für die Zukunft<br />
Während der nördliche <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> vergleichsweise<br />
dichter besiedelt ist, ist das südliche <strong>Kreis</strong>gebiet ländlich<br />
strukturiert. Hier sind die Kommunen durch einen hohen<br />
Anteil kleiner und zum Teil entlegener Ortsteile geprägt.<br />
Die Wege der Bürgerinnen und Bürger aus diesen Ortsteilen<br />
zum nächsten Versorgungszentrum, zur Schule<br />
oder zur Arbeit sind häufig weit. Insbesondere junge und<br />
alte Mitbürger sind bei der Organisa tion ihres Alltags auf<br />
die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel angewiesen.<br />
Um die Daseinsvorsorge und eine hohe Lebensqualität<br />
für seine Einwohner zu ermöglichen, hält der <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Euskirchen</strong> ein – im Vergleich zu anderen ländlichen<br />
Regionen – sehr gutes Bus- und Bahnangebot vor.<br />
Dörfer mit 50 Einwohnern oder mehr sind im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Euskirchen</strong> mit einem Fahr angebot im Zweistundentakt<br />
angebunden, ab 500 Einwohner im Stundentakt. Dies ist<br />
im ÖPNV-Bedienungsstandard des <strong>Kreis</strong>es vorgeschrieben.<br />
Dort ist auch geregelt, dass dieses Angebot montags<br />
bis freitags zwischen 6 und 19 Uhr sowie samstags zwischen 7 und 14 Uhr vorgehalten<br />
werden muss. Die meisten Kommunen bieten darüber hinaus ein Angebot<br />
abends und am Wochenende an.<br />
Möglich wird dieses Angebot durch den TaxiBusPlus. Fahrten, die regelmäßig von<br />
weniger als fünf Personen genutzt werden, werden nicht mit einem Linienbus, sondern<br />
im TaxiBusPlus bedient. Dieser fährt mit einem Pkw oder Kleinbus sowie nur bei Bedarf<br />
und vorheriger telefonischer Bestellung. Die Fahrten sind unterschiedlich stark besetzt,<br />
einige werden selten abgerufen, andere fast täglich. Durch den TaxiBusPlus kann auch<br />
für kleine Dörfer mit geringer Nachfrage ein attraktives Angebot aufrecht erhalten<br />
werden, denn nur bei tatsächlicher Nutzung der Fahrten entstehen Kosten.<br />
Eine weitere Besonderheit ist, dass der TaxiBusPlus im Gegensatz zum großen Bus<br />
die Fahrgäste bis „vor die Haustür“ im Zielort fährt. Dieser Komfort ist insbesondere für<br />
ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen vorteilhaft. Für viele ist der TaxiBusPlus<br />
dadurch trotz der Anruferfordernis und Zuschlagspflicht attraktiver als der Linienbus.<br />
Im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> wird es zukünftig mehr ältere und insgesamt weniger Bewohner<br />
geben, so die Prognosen. In Ergänzung zu den Schnellbus- und Regionalbuslinien ist<br />
der TaxiBusPlus die passende ÖPNV-Angebotsform, um den mit dieser Entwicklung einhergehenden<br />
Herausforderungen zu begegnen. Der TaxiBusPlus ist zukunftsfähig!<br />
Fortsetzung Seite 89<br />
Vor allem ältere Menschen<br />
sind in den Dörfern des <strong>Kreis</strong>es<br />
<strong>Euskirchen</strong> auf einen gut abgestimmten<br />
ÖPNV angewiesen.<br />
87
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1976<br />
Mitarbeiter: über 800<br />
Fuhrpark:<br />
– ca. 300 eigene Busse und<br />
– ca. 300 Busse im Auftrag<br />
Niederlassungen:<br />
– <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
– Bonn<br />
– Rhein-Sieg-<strong>Kreis</strong><br />
– Rheinisch-Bergischer <strong>Kreis</strong> (2)<br />
– Rhein-Erft-<strong>Kreis</strong><br />
Verkehrsgebiet: ca. 3500 km²<br />
Regionalverkehr Köln GmbH (RVK)<br />
Die RVK ist ein Dienstleistungsunternehmen, das den straßengebun -<br />
denen, öffentlichen Personennahverkehr seit über 40 Jahren für eine<br />
große Region organisiert und durchführt. Neben dem <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
sind das die <strong>Kreis</strong>e Rhein-Berg, Rhein-Sieg, Rhein-Erft und Oberberg<br />
sowie einige kreisangehörige und kreisfreie Städte.<br />
Eine große Aufgabe, die viel Flexibilität, Weitsicht und einen ständigen<br />
Erneuerungswillen voraussetzt. „Wir bewegen die Region“ ist daher<br />
der Slogan, der die RVK seit Langem begleitet. Das ist zum einen wörtlich<br />
zu verstehen, zum anderen zielt es darauf ab, dass sich die RVK als<br />
ein Innovationsführer im ÖPNV versteht:<br />
Seit 2009 wurde ein zertifiziertes Managementsystem aufgebaut, das<br />
inzwischen die Bereiche Qualität, Umwelt und Energie umfasst. Damit<br />
werden – im Interesse der Fahrgäste und Auftraggeber – unter -<br />
nehmensweit Standards für eine professionelle, kundenorientierte und<br />
umweltfreundliche Arbeit gesetzt.<br />
Fahrleistung gesamt:<br />
ca. 25 Millionen km in 2016<br />
Die NationalparkShuttle.<br />
Umrüstung zur ersten Bio-<br />
Erdgas-Linie der RVK in 2017 www.rvk.de<br />
Das Unternehmensziel „Null Emission“ verfolgt man ebenfalls seit<br />
2009. Auf dem Weg von der Dieseltechnik hin zu alternativen,<br />
umweltfreundlichen Antrieben setzt die RVK auf Brennstoffzellen-<br />
Hybrid-Busse und zukünftig im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> auf Bio-Erdgas-Busse.<br />
Die RVK übernimmt damit in Kooperation mit kompetenten Partnern –<br />
wie im Falle der Bio-Erdgas-Busse mit dem Energieversorger e-regio<br />
sowie dem <strong>Kreis</strong> und der Stadt <strong>Euskirchen</strong> – eine tragende Rolle bei<br />
der Erprobung und Einführung neuer, klimaschonender Antriebe.<br />
Die Balance zwischen Machbarkeit und Bedarf wurde auch im<br />
Verkehrsangebot immer wieder ausgelotet. Mit zahlreichen Vor-Ort-<br />
Studien hat die RVK den Blick darauf, wo konkrete Erfordernisse und<br />
Realität auseinanderklaffen. Gerade im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>, wo die RVK<br />
1981 die Verkehrsführung übernahm, reagierte das Unternehmen<br />
schon früh mit dem TaxiBus flexibel auf die individuellen Anforderungen<br />
in dünn besiedelten Gebieten und schwachen Nachfragezeiten.<br />
Bedarfsorientierte Systeme sichern das Verkehrsangebot und bleiben<br />
dabei wirtschaftlich. Dabei hat das Unternehmen den Kunden<br />
und seinen besonderen Bedarf stets im Blick, was in Zeiten des<br />
demo gra fischen Wandels auch besonders für ältere und mobilitäts -<br />
eingeschränkte Menschen gilt.<br />
RVK-Bus am Bahnhof <strong>Euskirchen</strong><br />
88
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Auch für Gäste und Besucher bietet der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ein attraktives ÖPNV-<br />
Angebot. Der Nationalpark-Shuttle nach Vogelsang IP oder der Fahrradbus von Aachen<br />
in die Eifel ermöglicht es Tages- und Übernachtungsgästen, die touristisch attraktive<br />
Nordeifel mit Bus und Bahn zu erleben. Besonders günstig gelingt dies mit der Gäste-<br />
Card. Gäste teilnehmender Übernachtungsbetriebe erhalten diese für die Dauer ihres<br />
Aufenthalts und können damit in der Erlebnisregion Eifel kostenlos Bus und Bahn fahren.<br />
Als touristisch attraktiver ländlicher Raum verfügt der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> somit sowohl<br />
für seine zahlreichen Gäste als auch für seine Bürger über ein attraktives und zukunftsfähiges<br />
ÖPNV-Angebot.<br />
Im Vergleich zu anderen Landkreisen<br />
verfügt der <strong>Kreis</strong> Eus -<br />
kirchen über ein gutes Bus- und<br />
Bahnangebot, das durch den<br />
TaxiBusPlus sinnvoll ergänzt<br />
wird.<br />
89
Monika Schiffer<br />
Seit über 20 Jahren an der Seite der<br />
Bürger: Verbraucherzentrale in <strong>Euskirchen</strong><br />
1995 öffnete die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW)<br />
ihre Pforten, nun besteht sie über 20 Jahre: die Verbraucherzentrale in <strong>Euskirchen</strong>. Rund<br />
240 000 Ratsuchende haben in dieser Zeit auf die Dienstleistungen des Teams an der<br />
Wilhelmstraße gesetzt.<br />
Das erklärte Ziel der Verbraucherzentrale NRW, Verbrauchern als dem schwächeren<br />
Marktpartner zu mehr Durchsetzungskraft und Rechten zu verhelfen, hat auch im 21. Jahr -<br />
hundert nichts von seinem Anspruch eingebüßt. Der Verbraucheralltag wird im Dschungel<br />
von Angeboten, Vertragsfallen, kleingedruckten Klauseln zu Geschäftsbedingungen,<br />
technischen Neuerungen, intransparenter Preisgestaltung und mangelnder Kunden -<br />
orientierung zunehmend schwieriger, und immer mehr Menschen finden sich angesichts<br />
der Komplexität ihres Konsum- und Finanzalltags nicht zurecht. Vielfach werden<br />
Notlagen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen von unseriösen Anbietern gezielt<br />
ausgenutzt, sodass zahlreiche Verbraucher von oftmals subtilen Abzockemaschen und<br />
Übervorteilung bedroht sind.<br />
Das vielfältige Angebot der Verbraucherzentrale im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> mit den zentralen<br />
Strängen Verbraucherberatung und Verbraucherbildung stellt einen wertvollen<br />
Baustein der kommunalen Daseinsvorsorge dar. Ziel ist es, rechtzeitig und möglichst<br />
präventiv für die Menschen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> aktiv zu werden und frühzeitige Unterstützung<br />
zu bieten.<br />
Wenn der Handyvertrag Tücken birgt oder es beim Stromanbieterwechsel hakt,<br />
wenn Kostenfallen im Kreditvertrag lauern oder Urlaubsärger zum Reisebegleiter wird –<br />
das Team der Beratungsstelle berät zu fast allen Verbraucherproblemen. Dabei wird das<br />
persönliche Beratungsgespräch nach wie vor am stärksten in Anspruch genommen –<br />
Anfragen werden aber auch telefonisch oder per E-Mail beantwortet.<br />
Im Rahmen der außergerichtlichen Rechtsberatung und -vertretung bietet die Beratungsstelle<br />
einen bürgernahen und niederschwelligen Zugang zum Recht. Auf Grund -<br />
lage der aktuellen Gesetzgebung und Rechtssprechung werden Hilfestellungen ge -<br />
geben, um berechtigte Ansprüche gegenüber Anbietern durchzusetzen. Hierbei übernimmt<br />
die Beratungsstelle auch eine wichtige Sensor- und Frühwarnfunktion mit Blick<br />
auf rechtliche Fallstricke im Verbraucheralltag.<br />
90
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Aber es gilt auch: Konsumieren will gelernt sein. Mit ihren Bildungsangeboten verschafft<br />
die Verbraucherzentrale in <strong>Euskirchen</strong> Schülerinnen und Schülern sowie jungen<br />
Er wachsenen Durchblick im Konsumalltag. In Unterrichtseinheiten, Workshops oder an<br />
Pro jekt tagen geht es um die erste eigene Bude, Handyverträge, Versicherungen, Datenschutz,<br />
das Girokonto und Finanzen. <strong>Kreis</strong>weit ist die Verbraucherzentrale hierzu unterwegs.<br />
Expertinnen in Sachen Verbraucherschutz:<br />
Monika Schiffer (l.),<br />
Leiterin der Beratungsstelle<br />
<strong>Euskirchen</strong>, und Kirsten Ahlers,<br />
Verbraucherberaterin<br />
91
Manfred Lang<br />
In Frack und Bluejeans –<br />
Kultur im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
Eine Untertage-Zeitreise in eine<br />
längst vergangene Epoche:<br />
Noch heute kann man im Bergbaumuseum<br />
„Grube Wohlfahrt“<br />
in Hellenthal-Rescheid die<br />
Arbeit unter Tage nacherleben.<br />
Kultur im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>, das ist ein bisschen wie Beatles und Beethoven, je ein Viertel<br />
verrockt und verrückt, der Rest Kitsch und Hochkultur. Die Menschen dieses Landstrichs<br />
mögen im übertragenen Sinne gerne hochgekrempelte Hemdsärmel, sind aber<br />
durchaus willens und in der Lage, sich in Schale zu werfen. Ambivalent nennt man das.<br />
Beim Stichwort Kultur im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> müssen Klassik-Musikfest im Kloster Steinfeld,<br />
Schlips und Kragen sozusagen, und die leger in Bluejeans und Pulli daherkommenden<br />
Krimitage alle zwei Jahre im Frühherbst ebenso zusammenpassen wie Wallgrabenkonzerte<br />
in Bad Münstereifel und bäuerliches Alltagsleben im Rheinischen Freilicht -<br />
museum Kommern.<br />
Jauche und Levkojen mögen nach Christine Brückners Roman und Fernsehmehrteiler<br />
ein Markenzeichen des deutschen Ostens sein – im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> erfüllen Dung und<br />
Ginster seit Jahrhunderten das gleich provinzielle und doch so liebenswerte Klischee<br />
vom Landleben, das durch Haltung, Religion, Witz und Kultur geprägt wird. Die Menschen<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> haben ihr eigenes „Standing“, wie das auf Neu-Denglisch<br />
heißt. Wir sind wer – und wissen auch, dass wir wer sind...<br />
Das Alltagsleben im Rheinland steht im Mittelpunkt hiesiger Museen und Dokumentationen.<br />
Es gibt Bergbaumuseen in Mechernich und Rescheid, zu denen man eigentlich<br />
auch das in der rheinland-pfälzischen Westeifel liegende<br />
Bergbaumuseum Bleialf zählen müsste. Gezeigt werden<br />
dort Bleierzabbau und Verhüttung unter sehr unterschiedlichen<br />
geologischen und sozialen, aber immer harten<br />
Bedingungen.<br />
Bergbau und Landwirtschaft haben den Landstrich<br />
geprägt, in der reichen Zülpich-<strong>Euskirchen</strong>er Börde auf<br />
fetten Weizen- und Zuckerrübenböden ebenso wie im<br />
kargen Mittelgebirge mit Braugerste und Grünlandwirtschaft<br />
auf Kalk und Lehm.<br />
Das Freilichtmuseum Kommern mit seinen bis zu<br />
200 000 Besuchern im Jahr ist die Spitze einer gut von<br />
Tagesgästen und Touristen frequentierten Museums meile.<br />
Es zeigt in mehreren „Museumsbaugruppen“ genannten<br />
Dörfern die bäuerliche Alltagskultur in Eifel und Westerwald,<br />
im Bergischen Land und am Nieder rhein.<br />
92
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />
Museen durchziehen den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> auch von Ost nach West, von Bad Müns ter -<br />
eifel mit Handwebereimuseum, Apothekenmuseum, Römischer Kalkbrennerei und<br />
Heimatmuseum bis zum Römermuseum und Museum für Badekultur in Zülpich.<br />
Bekannt sind ebenso das Stadtmuseum <strong>Euskirchen</strong>, das Rheinische Industriemuseum,<br />
die Tuchfabrik Müller in Kuchenheim, der Astropeiler Eschweiler, das NS-Dokumen -<br />
tationszentrum in der früheren Ordensburg Vogelsang und das Internationale Rotkreuz -<br />
museum für humanitäres Völkerrecht ebenfalls in Vogelsang.<br />
Es gibt kaum einen Landstrich in Europa, der so mit Burgen und Schlössern, wehrhaften<br />
Bauernhöfen, Kirchen, Klöstern, Kapellen und archäologischen Denkmälern übersät<br />
ist wie der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. Da reicht der Bogen von den bereits in prähistorischer<br />
Zeit bewohnten Höhlen des Kartsteins über keltische Rundburgen, römische Brunnen,<br />
Aquädukte und Wasserleitungen bis hin zu technischen Denkmälern wie dem zeitweise<br />
weltgrößten und weltbekannten Radioteleskop bei Effelsberg.<br />
Das LVR-Freilichtmuseum in<br />
Kommern ist ein Besucher -<br />
magnet: Über 200 000 Gäste<br />
kamen 2016 an den Kahlenbusch.<br />
Besonders beliebt sind<br />
Großveranstaltungen wie der<br />
Jahrmarkt „Anno dazumal“<br />
oder der „Tag nach der Ernte“.<br />
93
Die „Lit.Eifel“ bietet nicht nur<br />
namhaften Schriftstellern<br />
(hier Martin Walser) ein Forum,<br />
sondern auch talentierten<br />
Nachwuchsautoren. Für Literatur -<br />
freunde ist das Festival mit zahlreichen<br />
Lesungen ein Pflicht -<br />
termin.<br />
Natürlich haben Jaques Berndorf, Ralf Kramp und andere Kriminalschriftsteller die<br />
Eifel im ganzen deutschsprachigen Raum berühmter gemacht als alle Eifeler Speziali -<br />
täten und Schnäpse zusammen. Und wiederum mehr noch als die Literatur interes -<br />
sieren sich mittlerweile Film und Fernsehen für das vorgeblich wilde Land zwischen<br />
Venn und Ville, Maas und Maaren.<br />
Die Eifel selbst und mit ihr der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> sind zum Kulturgut erhoben worden,<br />
auch wenn in Serien wie „Mord mit Aussicht“ oder „Der Bulle und das Landei“ immer<br />
eine gute Portion Ironie und Sarkasmus mitschwingen. Das macht uns inzwischen<br />
nichts mehr aus. Die Zeiten, in denen wir uns bereitwillig von Kölner Sommerfrischlern<br />
oder Antiquitätenjägern aus dem Speckgürtel von Düsseldorf übers Ohr hauen ließen,<br />
sind vorbei.<br />
Heute inszenieren wir im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> selbst, allein und mit dem Nachbarkreis<br />
Düren und der Städteregion Aachen kulturelle Happenings wie das Nordeifeler Lite -<br />
raturfestival „Lit.Eifel“, bei dem Größen wie Martin Walser, Jo Bausch, Felicitas Hoppe,<br />
Gregor Gysi, Andreas Englisch, Kerstin Gier, Katja Petrowskaja, Norbert Scheuer, Jacques<br />
Berndorf oder Christian Brückner auftreten.<br />
94
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />
Berühmt sind auch die Krimitage im Krimiland Eifel unter dem Titel „Nordeifel-<br />
Mordeifel“ mit Verleihung des Jaques-Berndorf-Krimipreises für Nachwuchsautoren. Die<br />
finden in den geraden Jahren statt, und zwar am zweiten September-Wochenende,<br />
nächstes Mal also 2018.<br />
Alle zwei Jahre zur Herbstzeit wird das Foyer des <strong>Kreis</strong>hauses in eine Galerie verwandelt.<br />
Für rund einen Monat findet dann dort der „Herbstsalon für Kunst und Kunsthandwerk“<br />
statt, der bei den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern sowie bei<br />
den Bürgern großen Anklang findet.<br />
Einer der wichtigsten Kulturträger im <strong>Kreis</strong>gebiet ist der 800 Mitglieder zählende<br />
Geschichtsverein des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong>. Seine jährlichen Schriften in Buchform zu<br />
wechselnden historischen Themen sind sehr fundiert und beliebt.<br />
Und mit diesem Verein an der Schnittstelle zwischen der offiziellen Kulturpolitik des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> und der Bevölkerung wären wir beim wichtigsten Kulturfaktor im<br />
Linksrheinischen überhaupt: Vereine organisieren und betreiben Musik und Konzerte,<br />
Karnevalssitzungen und Theateraufführungen, Ballett und Kunstausstellungen. Hinzu<br />
kommen kleine Kunst- und Kulturinitiativen, Galerien und privates Engagement.<br />
Seit vielen Jahren setzt der<br />
Künstler Paul Greven mit einem<br />
Skulpturen-Symposium einen<br />
kulturellen Glanzpunkt im <strong>Kreis</strong><br />
<strong>Euskirchen</strong>.<br />
95
Klaus Ring<br />
Sehenswerte Architektur – Kirchen und<br />
Klöster, Burgen und Bauensembles<br />
Unverkennbar: die markante<br />
Silhouette des Klosters Steinfeld<br />
Wer sich mit offenen Augen durch den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> bewegt, trifft in selten großer<br />
Fülle auf wertvolle architektonische Zeugnisse einer vielfältigen Kulturlandschaft.<br />
Noch bevor im Hohen Mittelalter die ersten Burgen des Adels entstanden, gab es<br />
bereits bedeutende Klosteranlagen in der Region. So verdankt die heutige Stadt Bad<br />
Münstereifel ihre Gründung um das Jahr 800 einem Tochterkloster der Benediktiner -<br />
abtei Prüm – der Name leitet sich vom lateinischen „Monasterium in Eiflia“ ab. Die<br />
Stiftskirche als Bauwerk der Romanik erinnert bis heute an die klösterlichen Ursprünge<br />
der Stadt.<br />
Der bedeutendste Sakralbau im <strong>Kreis</strong>gebiet ist jedoch zweifellos Kloster Steinfeld,<br />
dessen Anfänge bis ins 10. Jahrhundert zurückreichen. Seit 1184 war Steinfeld Prämons -<br />
tratenserabtei, zu Lebzeiten des heiligen Hermann Josef, der hier wirkte und begraben<br />
ist. Im 18. Jahrhundert wurden die Klostergebäude barock erneuert – die Basilika<br />
verbindet Stilformen der Spätromanik und Spätgotik mit Ausstattungselementen des<br />
Barock und Rokoko.<br />
Im Kloster Hoven bei Zülpich siedelten sich im 12. Jahrhundert Zisterzienserinnen an;<br />
die Kirche ist zu großen Teilen noch romanisch und beherbergt eine der kostbarsten<br />
frühen Madonnen des Rheinlandes.<br />
96
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />
Die ehemalige Stiftskirche<br />
St. Chrysanthus und Daria im<br />
Herzen von Bad Münstereifel<br />
97
Die Burgruine Reifferscheid ist<br />
das Wahrzeichen des gleich -<br />
namigen Dorfes in der Gemeinde<br />
Hellenthal.<br />
Aber nicht nur in ehemaligen Klosterkirchen, sondern auch unter den zahlreichen<br />
dörflichen Sakralbauten befinden sich wahre Preziosen in Architektur wie Ausstattung.<br />
Besonders bemerkenswert sind historische Orgeln wie beispielsweise in Blankenheim<br />
oder der ehemaligen Schlosskirche zu Schleiden.<br />
Der Bau von Höhenburgen aus Stein, die im Auftrag adliger Familien errichtet wurden,<br />
begann in unserer Region im frühen 12. Jahrhundert. Keine einzige dieser Anlagen<br />
ist im Laufe der Zeiten unzerstört geblieben – sei es die Hardtburg bei Stotzheim,<br />
Wildenburg, Reifferscheid, Schlossthal bei Dollendorf, Schleiden, Blankenheim oder<br />
Kronenburg. Aber auch die Ruinen und restaurierten Teile erzählen vom Leben des<br />
länd lichen Adels während der vergangenen Jahrhunderte.<br />
Die weitaus meisten der fast 140 Burgen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> – der damit als einer<br />
der burgenreichsten <strong>Kreis</strong>e Deutschlands gilt – sind allerdings ehemalige Wasserburgen,<br />
die eher im Eifelvorland und der Börde zu finden sind. Viele sind bis heute bewohnt; an<br />
Erft, Swist, Vey- und Rotbach finden sie sich aufgereiht wie Perlen an einer Schnur.<br />
Die Territorialherren versuchten während des späten Mittelalters erfolgreich, in der<br />
Umgebung ihrer Burgen kleine Residenzstädte zu gründen. Hier siedelten sich Hand-<br />
98
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />
werker und Bedienstete in unmittelbarer Nähe ihrer Burgherren an, angelockt durch<br />
mancherlei bürgerliche und steuerliche Freiheiten. Diese „Burgflecken“ sind heute<br />
als architektonische Ensembles besonders landschaftsprägend im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>:<br />
Blankenheim, Reifferscheid, Wildenburg, Kronenburg und Schlossthal bei Dollendorf.<br />
Auch Schleiden gehörte zu dieser Gruppe; es wurde jedoch mehrfach so stark zerstört,<br />
dass heute außer Schloss und Schlosskirche nichts mehr an die mittelalterliche Epoche<br />
erinnert.<br />
Münstereifel nahm als mittelalterliche Stadt in der Herrschaft Jülich einen hervor -<br />
ragenden Platz ein. Im Zweiten Weltkrieg von Bomben weitgehend verschont, zeigt<br />
sich die Stadt an der Erft heute mit dem Mauerring, den Stadttoren, dem spätmittel -<br />
alterlichen Rathaus, dem Jesuiten-Gymnasium des 17. Jahrhunderts und einer Vielzahl<br />
mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Fachwerk-Bürgerhäuser als Kleinod historischer<br />
Stadtarchitektur. <strong>Euskirchen</strong> und Zülpich hingegen haben durch ihre städtebauliche Entwicklung<br />
seit dem 19. Jahrhundert und vor allem durch die Folgen der Zerstörung im<br />
Zweiten Weltkrieg ihre mittelalterliche Bausubstanz weitgehend eingebüßt.<br />
Der pittoreske Burgort Kronenburg<br />
hoch über dem Kylltal<br />
gehört zur Gemeinde Dahlem.<br />
99
Petra Kleen<br />
Vogelsang IP: Internationaler Platz<br />
im Nationalpark Eifel<br />
Es gibt viele Orte, von denen behauptet wird, sie seien ungewöhnlich und etwas ganz<br />
Besonderes. Auch Vogelsang IP, dessen Name mit der Abkürzung IP schon für sich<br />
genommen außergewöhnlich ist, gehört zu diesen Orten. Es wurde viel geschrieben<br />
über die „ehemalige NS-Ordensburg“, das „Camp Vogelsang“ und den „Internationalen<br />
Platz im Nationalpark Eifel“, und trotzdem lässt sich nur ansatzweise erklären, was<br />
diesen Ort ausmacht.<br />
Begonnen hat die Geschichte einer der größten NS-Hinterlassenschaften in Deutschland<br />
in den 1930er-Jahren. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten hat die<br />
NSDAP sehr schnell damit begonnen, Ausbildungsstätten für den zukünftigen Führernachwuchs<br />
an vier ausgewählten Standorten in Deutschland zu planen. Einer dieser<br />
exponierten Standorte war ein unbebauter Hangvorsprung oberhalb des Urftsees im<br />
<strong>Kreis</strong> Schleiden. Grundsteinlegung war bereits im September 1934, und als im August<br />
1936 die Olympischen Sommerspiele in Berlin stattfanden, hatte die Ausbildung der<br />
sogenannten Junker in der NS-Ordensburg Vogelsang bereits begonnen. Nur drei Jahre<br />
später, mit Beginn des Zweiten Weltkriegs, wurde der Lehrbetrieb eingestellt.<br />
Mit Kriegsende begann das zweite Kapitel der wechselvollen Geschichte. Zunächst<br />
errichtete die britische Armee rund um die Anlage einen Truppenübungsplatz. Mit der<br />
Übernahme durch die belgische Armee 1950 kam der neue Name „Camp Vogelsang“,<br />
und es entstanden, teilweise auf den Grundmauern noch nicht realisierter NS-Bauten,<br />
neue Gebäude wie das Truppenkino und die Kaserne Van Dooren.<br />
60 Jahre später endete auch diese Phase, und 2006 begann erstmalig eine zivile<br />
und friedliche Nutzung der Anlage, die sich nunmehr mitten im Zentrum des zwei Jahre<br />
zuvor gegründeten Nationalparks Eifel befindet. Es entwickelte sich der sogenannte<br />
„Internationale Platz Vogelsang IP“, der sich als historischer Ort und als Erinnerungsort<br />
der deutschen und europäischen Geschichte versteht. Mit der Leitentscheidung des<br />
Landes NRW wurden 2007 erneut die Weichen für Veränderungen gestellt. Auf der<br />
Grundlage eines internationalen Architekturwettbewerbs begann 2012 der denkmal -<br />
gerechte Umbau. 2016 wurde Vogelsang IP neu eröffnet. Herzstück ist das moderne<br />
Ausstellungs-, Bildungs- und Besucherzentrum mit zwei großen Dauerausstellungen der<br />
NS-Dokumentation und des Nationalpark-Zentrums Eifel, die einen zeitgemäßen, barriere -<br />
freien und viersprachigen Zugang zu den zentralen Themen des Standorts ermöglichen.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Anlage von Vogelsang, die die Überheblichkeit<br />
und Menschenverachtung des Dritten Reichs ausdrückt und als militärischer<br />
Standort den „Kalten Krieg“ durchlebt hat, heute für Toleranz, Vielfalt und ein friedliches<br />
Miteinander steht. Dieses ist mehr als ungewöhnlich und in der gegenwärtigen, ver -<br />
unsichernden Zeit von großer Bedeutung.<br />
100
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />
Traumhafte Lage oberhalb des<br />
Urftsees: Die ehemalige NS-<br />
Ordensburg Vogelsang steht<br />
heute als Begegnungsstätte für<br />
Toleranz, Vielfalt und ein fried -<br />
liches Miteinander.<br />
101
Michael Lammertz<br />
Nationalpark Eifel –<br />
Wald Wasser Wildnis<br />
Der Urftsee im Herzen<br />
des Nationalparks Eifel<br />
Im Nationalpark Eifel kann sich die Natur auf großen Flächen frei entfalten. Ehemals<br />
von Menschenhand gestaltete Landschaften verwandeln sich nach und nach wieder in<br />
„Buchen-Naturwälder“. Heute unterliegen in dem 2004 eingerichteten Entwicklungs-<br />
Nationalpark bereits über die Hälfte des 110 Quadratkilometer großen Areals dem<br />
sogenannten Prozessschutz.<br />
Refugium für Tiere und Pflanzen<br />
Natur erleben pur – 365 Tage im Jahr – bietet die vielfältige Natur im Nationalpark<br />
Eifel: Wälder und große Graslandebenen sind eingebettet in eine Stauseenlandschaft.<br />
Wilde Narzissen verwandeln Talwiesen jedes Frühjahr in ein gelbes Blütenmeer. Im<br />
Herbst ist mit etwas Glück der Ruf des Rothirsches zu hören, und bei Dämmerung streifen<br />
über 50 Wildkatzen durch die naturnahen Wälder. Der Biber baut in den sauberen<br />
Gewässern seine Burgen, über den Seen ziehen Milane ihre <strong>Kreis</strong>e, und der Schwarzstorch<br />
sucht in flachen Tümpeln nach Nahrung. Mehr als 9400 Tier- und Pflanzenarten<br />
bietet der Nationalpark Eifel einen Lebensraum.<br />
Wildnis erleben an der Seite eines Rangers<br />
Ob wandernd, mit dem Rad, auf Skiern oder zu Pferd: Ein markiertes Wegenetz<br />
macht den Nationalpark für Besucher erlebbar. Wer das Gebiet lieber unter fachkun -<br />
diger Begleitung kennenlernen möchte, kann aus jährlich 650 Rangertouren, Familientagen<br />
sowie speziellen Kinderprogrammen wählen. Wöchentlich gibt es eine Auswahl<br />
aus acht verschiedenen Rangertouren, kostenfrei und ohne Anmeldung. Gruppen können<br />
exklusive Touren mit speziell ausgebildeten Waldführern buchen.<br />
102
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />
Lehrreich und unterhaltsam:<br />
Rangertour durch den Nationalpark,<br />
hier an der Hirschley<br />
Der Wildnis-Trail<br />
Eine wahre Herausforderung ist der 85 Kilometer<br />
lange Wildnis-Trail. Vom südlichen Ende in Monschau-<br />
Höfen bis zur nördlichen Spitze in Hürtgenwald-Zerkall<br />
führt der Wanderweg in vier Tagesetappen längs durch<br />
den gesamten Nationalpark. Wanderstrecken zwischen<br />
18 und 25 Kilometern Länge machen dabei sämtliche<br />
Landschaften und Lebensräume von Nordrhein-West -<br />
falens Nationalpark erlebbar.<br />
Wildnis für alle<br />
Der Nationalpark Eifel soll von allen Menschen – ob<br />
mit oder ohne Behinderung – erlebbar sein. So gibt es<br />
Rangertouren mit Gebärdensprachübersetzung für ge hör -<br />
lose Menschen, Kutschfahrten und Rangerführungen<br />
auf einem Schiff für in ihrer Mobilität eingeschränkte<br />
Gäste. Ein absolutes Highlight ist „Der Wilde Weg“ – ein<br />
1500 Meter langer barrierefreier Naturerkundungspfad<br />
mit zehn interaktiven Erlebnisstationen. Dabei ermöglicht<br />
ein 210 Meter langer Holzsteg durch die Waldwildnis<br />
ganz besondere Perspektiven und Einblicke in die<br />
Natur.<br />
Natur Natur sein lassen: Auch<br />
Totholz hat im Nationalpark<br />
eine große Bedeutung<br />
für das Ökosystem Wald.<br />
Im Nationalpark Eifel finden<br />
zahlreiche bedrohte Tier- und<br />
Pflanzenarten ein Zuhause,<br />
so auch die scheue Wildkatze.<br />
Wildnis(t)räume<br />
Erster Anlaufpunkt eines jeden Nationalparkbesuchers<br />
sollte die neue 2000 Quadratmeter große Ausstellung<br />
„Wildnis(t)räume“ im Nationalpark-Zentrum in<br />
Vogelsang IP sein oder eines der fünf Nationalpark-Tore<br />
mit Tourist-Info und kleiner Nationalpark ausstellung.<br />
103
Patrick Schmidder<br />
Erholung pur –<br />
ein Tag im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
Hügel, Täler, Wälder so weit das Auge reicht. Nur einen Katzensprung von meinem Sofa<br />
entfernt. Meinem Bildschirm. Meinem Alltag. Worauf warte ich noch? Die Nord eifel im<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist ein wunderbares, wander bares Land – und das im Frühling, Sommer,<br />
Herbst und Winter.<br />
Um abzuschalten, schnüre ich in der Freizeit und im Urlaub gerne meine Wanderstiefel.<br />
Heute starte ich am Rad- und Wanderbahnhof Kall meine Tageswanderung, für<br />
die ich eine Kombination aus den Eifelsteig-Etappen 5 und 6 gewählt habe. Der 313<br />
Kilometer lange Eifelsteig von Aachen nach Trier wurde im Jahr 2015 übrigens als<br />
Deutschlands schönster Wanderweg ausgezeichnet. Da er besonders erlebnis- und<br />
abwechslungsreich ist, zahlreiche besondere Aussichtspunkte bietet und überwiegend<br />
auf natürlichem Untergrund verläuft, darf der Weg sich Pre miumwanderweg nennen.<br />
Auf den bevorstehenden 19 Kilometern geht es über naturbelassene Pfade, durch<br />
dichte Wälder und Offenlandschaften. Eine erste Pause lege ich im Kloster Steinfeld ein.<br />
Das Kloster gilt als eines der Besterhaltenen im Rheinland. Die Anfänge reichen bis ins<br />
10. Jahrhundert zurück. Weltberühmt ist die Basilika für ihre einzigartige König-Orgel<br />
von 1727. Das Café lädt zu einer Stärkung mit leckerem Eifeler Blechkuchen ein. Richtig<br />
müde Wanderer können im benachbarten Gästehaus mit 4-Sterne-Standard übernachten.<br />
Vom Kloster Steinfeld aus geht es weiter in Richtung Nettersheim. Dieser Etappenabschnitt<br />
steht ganz im Zeichen der Römer. Ich wandere durch das Tal der Urft zur<br />
Quellfassung der ehemaligen römischen Wasserleitung am „Grünen Pütz“. Dieses<br />
gigan tische rund 100 Kilometer lange Bauwerk wurde vor rund 2000 Jahren errichtet,<br />
um Köln mit Eifeler Wasser zu versorgen. Weiter geht es zum Naturzentrum Eifel, durch<br />
das ich eine kurze Runde drehe und mir in der Tourist-Information noch einen Tipp für<br />
die Schlusseinkehr geben lasse. Gestärkt, glücklich und müde geht es schließlich vom<br />
Rad- und Wanderbahnhof Nettersheim mit dem Zug nach Hause.<br />
Tipps direkt zum Loswandern erhalten Interessierte auf www.nordeifel-tourismus.de.<br />
Das Team der Nordeifel Tourismus GmbH informiert gerne über Wandermöglichkeiten<br />
und bietet verschiedene Wanderarrangements für einen Tagesausflug oder Kurzurlaub an.<br />
Damit der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> zum Wandern weiter attraktiv bleibt, wird bis zum<br />
Jahr 2019 das Wanderwegenetz zur „Wanderwelt der Zukunft“ umgestaltet und neue<br />
Rundwanderwege, die „Eifelschleifen & Eifelspuren“, eingerichtet. So wird der <strong>Kreis</strong><br />
Eus kirchen für die Zukunft wanderfit gemacht.<br />
104
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />
Als neues attraktives Angebot verbindet ein Wanderbus in einem Pilotprojekt verschiedene<br />
Abschnitte des Eifelsteigs in der Nordeifel. In der Wandersaison vom Frühling<br />
bis in den späten Herbst hinein ist der Eifelsteig-Wanderbus an allen Wochenenden<br />
sowie an Feier- und Brückentagen unterwegs. Jeweils viermal am Tag werden die Etappen-<br />
und Zwischenziele des Premiumwanderwegs Eifelsteig und seiner Partnerwege<br />
Rur-Olef-Route, Burgen-Route, Eifeler Quellenpfad und Eifeler Kräuterpfad in beiden<br />
Richtungen angefahren. Mit dem Angebot ergeben sich vollkommen neue Kombina -<br />
tionsmöglichkeiten zum Wandern.<br />
Da der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> landschaftlich und thematisch eine Menge zu bieten hat,<br />
wird bis zum Jahr 2019 das Wanderwegenetz weiter optimiert und es werden neue<br />
thematische Rundwanderwege, die „Eifelschleifen & Eifelspuren“, eingerichtet. Damit<br />
wird der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> für die Zukunft wanderfit gemacht.<br />
Weites Land: Zahlreiche Eifelblicke<br />
bieten traumhafte Aussichten.<br />
105
Marcus Sprung<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> –<br />
nachgewiesen fahrradfreundlich<br />
„Fahrradfreundlicher<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>“<br />
Informationen zu Routen und<br />
Beschilderung sowie Unter -<br />
stützung bei der Planung von<br />
Tagesetappen oder Mehrtagestouren<br />
und weitere touristische<br />
Informationen über die Region<br />
stehen im Internet unter www.<br />
radrouten-kreis-euskirchen.de<br />
und www.nordeifel-tourismus.de.<br />
Die Wasserburgenroute<br />
Diese Route erfreut sich seit<br />
Jahren großer Beliebtheit, denn<br />
kaum ein Mensch kann dem<br />
Charme einer alten Wasserburg<br />
oder eines alten herrschaftlichen<br />
Schlosses widerstehen. Nahezu<br />
alle fünf Kilometer lässt sich ein<br />
solch prächtiger Bau aus einer<br />
anderen Zeit bestaunen. Einige<br />
bieten auch die Möglichkeit<br />
einer Innenbesichtigung. Bei<br />
Sonderveranstaltungen wie<br />
der <strong>Euskirchen</strong>er Burgenfahrt<br />
besteht einmal im Jahr die<br />
Gelegenheit, die Innenhöfe<br />
der involvierten Residenzen in<br />
Augenschein zu nehmen – und<br />
wer weiß, so mancher Burgherr<br />
ließ sich schon zu einer Besichti -<br />
gung der Innenräume bewegen.<br />
In erster Linie ist die Region am Rande der Eifel als Wanderparadies bekannt und der<br />
Respekt, dieser Mittelgebirgsregion mit dem Fahrrad zu begegnen, ist groß. Allen Skeptikern<br />
sei versichert, dass es in der Eifel nicht immer nur bergauf geht. Im Gegenteil,<br />
wer den richtigen Einstiegspunkt wählt, kann genüsslich und nahezu steigungsfrei<br />
sogar bis nach Köln radeln.<br />
Wie geht das? Neben dem Alltagsnetz, das die Orte der Region möglichst auf der<br />
kürzesten und dadurch anspruchsvollen Strecke verbindet, stellt das Freizeitnetz<br />
die attraktiven Verbindungen zwischen den zahlreichen Flusstälern dar. Diesen Wegen<br />
fluss abwärts steigungsarm zu folgen, verspricht ein erholsames und entspanntes<br />
Raderlebnis. Wer mit der Bahn anreist, findet bereits an den Bahnhöfen eine entsprechende<br />
Hinweisbeschilderung, sodass der Einstieg in die entsprechende Route mühelos<br />
gelingt.<br />
Die abwechslungsreiche Region verspricht Raderlebnis für jeden Typ Radfahrer, vom<br />
sportlich ambitionierten Mountainbiker, der seine Grenzen erweitern will, bis hin zum<br />
Genuss-Radler, der mit der ganzen Familie unterwegs ist. Wer auf Nummer sicher<br />
gehen will, bucht sich vorab ein Elektrofahrrad und genießt dann über die gesamte<br />
Tour hinweg Rückenwind.<br />
Im Nationalpark Eifel ist auf ganz besondere Weise die beeindruckende Vielfalt der<br />
Urwälder für den Besucher erlebbar und hoch oben thront die ehemalige NS-Ordensburg<br />
Vogelsang. Nach viereinhalb Jahren Bauzeit wurde aus dem historischen Zentralbau<br />
der denkmalgeschützten Anlage Vogelsang ein modernes Besucher- und Aus -<br />
stellungszentrum. Dieser Ort bietet tiefe Einblicke in historisch schwere Kost. Ebenfalls<br />
historisch weitreichende Spuren haben die Römer in der Region hinterlassen. Thermen,<br />
Viadukte und Wasserleitungen sind Zeitzeugen dieser Epoche und vielmals entlang der<br />
Strecken zu erkunden.<br />
Bei der Orientierung auf den Hauptrouten unterstützt die „rote“ landesweit übliche<br />
Zielwegweisung und fernab dieser leistet die Radwanderkarte Unterstützung. Wer sich<br />
lieber auf seinen elektronischen Helfer verlässt, findet die entsprechenden Tracks der<br />
Hauptrouten im Internet.<br />
Nicht nur Tagesgäste sind in der Region gut aufgehoben. Wer eine Mehrtagestour<br />
plant, findet qualifizierte Unterstützung bei der Nordeifel Tourismus GmbH. Von rundum<br />
sorglos bis individual wird nahezu jeder Wunsch erfüllt. Selbstverständlich ist auch die<br />
Kombination mit anderen Outdooraktivitäten möglich.<br />
106
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />
Auch so kann man den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> „erfahren“: „Freifahrt Eifel“ bietet Mountainbikern eine<br />
große Auswahl an attraktiven Runden, sowohl für Anfänger als auch für ambitionierte Fahrer.<br />
Kyllradweg<br />
Vormals „Vennquerbahn“, nach der Stilllegung als Draisinenstrecke<br />
geplant und schlussendlich ausgebaut als Bahntrassenradweg: Diese<br />
geschichtsträch tige Verbindung zwischen Bel gien und Deutschland<br />
verbindet, damals wie heute. Wo früher Dampflokomotiven schnaubten,<br />
kann heute entspannt Fahrrad gefahren werden. Die stillge legte<br />
Bahntrasse, erweckt aus ihrem Dornröschenschlaf, beeindruckt durch<br />
ihre Lage und die prächtigen Bauwerke, die einen Blick aus bis zu<br />
20 Metern Höhe in die unberührte Natur ge wäh ren. In Weismes ist der<br />
An schluss an die beliebte „Vennbahntrasse“ gegeben. Den damaligen<br />
Bahn ingenieuren ist es auch zu verdanken, dass Besucher heute ein<br />
nahezu steigungsfreies Radvergnügen genießen können.<br />
Freifahrt Eifel<br />
Das Thema Mountainbiken ist in der Eifel sicherlich nicht neu und die<br />
Profis kennen ihre Haus strecken aus dem Effeff. Nun haben aber auch<br />
Einsteiger und Amateure die Chance, konditionell und technisch<br />
anspruchs volle Tracks zu erfahren, ohne sich ständig auf der Karte<br />
oder dem Navi neu orientieren zu müssen. Neben der „roten“ Be -<br />
schilderung für den Alltags- und Freizeitradler gibt es nun eine „grüne“<br />
für Mountainbiker, die dem sportlich Interessierten den richtigen<br />
Weg weist. In den <strong>Kreis</strong>en Düren und <strong>Euskirchen</strong> sind 20 Runden mit<br />
unter schied lichen Schwierigkeitsgraden ausgeschildert. Nähere Infor -<br />
ma tionen zu den Strecken finden sich im Internet auf www.freifahrteifel.de.<br />
107
Harald Bongart<br />
Kontinuität im Wandel –<br />
Bräuche, Feste und Traditionen<br />
Der rheinische Karneval ist aus<br />
dem Brauchtum im <strong>Kreis</strong> Eus -<br />
kirchen nicht mehr wegzudenken.<br />
Einen ganz besonderen Akzent<br />
setzen die Karnevalisten mit<br />
dem Geisterzug in Blankenheim.<br />
Passé sind die Zeiten, als eine deftige Keilerei die willkommene Kultureinlage einer<br />
traditionellen Eifeler Kirmes darstellte. Wiewohl man sich bei der Kirmes mitunter noch<br />
an Traditionellem orientiert und mancherorts noch den Kirmesknochen ausgräbt, ist der<br />
Brauch des „Hahneköppens“ stark rückläufig. Dabei war die Erringung der Würde eines<br />
Hahnenkönigs für einen Junggesellen ursprünglich einmal eine Möglichkeit, die Frau<br />
fürs Leben kennenzulernen. Schulfrei und Kirmesurlaub gab es noch bis in die 1970er-<br />
Jahre, seither geht die Bedeutung der Kirmes als ein Höhepunkt des dörflichen Lebens<br />
zurück. Die beiden bedeutendsten Kirmessen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> sind heute die Donatuskirmes<br />
im Mai und der „Simon-Juda-Markt“ im Oktober, die beide in der <strong>Kreis</strong>stadt<br />
<strong>Euskirchen</strong> gefeiert werden. Die „Simon und Juda Kirmes“ geht dabei auf einen Jahrmarkt<br />
zurück, der seinerzeit dem Fernhandel diente und 1528 bereits belegt ist.<br />
Jede Stadt im heutigen <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> hatte ursprünglich solche Fernhandels -<br />
märkte, die um einen Wochenmarkt für den lokalen Warenaustausch ergänzt wurden.<br />
Diese erleben heute wieder einen Aufschwung.<br />
Neu belebt wurde ebenfalls die Idee der Sternsinger. Am Dreikönigstag werden<br />
Kinder und Jugendliche ausgesandt, den Segen der Heiligen Drei Könige zu bringen und<br />
gleichzeitig für einen guten Zweck zu sammeln. CMB – Christe Mansionem Benedicat –<br />
Christus, schütze dieses Haus.<br />
Spenden in Form von Naturalien zu sammeln, war<br />
ursprünglich auch im Karneval üblich. Diese Spenden –<br />
Eier, Butter, Speck usw. – wurden dann gemeinsam verzehrt.<br />
Es wurden die verderblichen Nahrungsmittel<br />
gegessen, weshalb ursprünglich der „Fette Dienstag“<br />
unmittelbar vor dem Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch<br />
der Höhepunkt des Karnevals war. Da dieses<br />
Brauchtum gleichzeitig ein Druckventil für Unver heiratete<br />
war, finden wir mittelalterliche und frühneuzeitliche Aussagen<br />
zum Karneval häufig im Spiegel von Verboten.<br />
Heute ist der Karneval im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> vom<br />
großen Vorbild des räumlich nahen Kölner Karnevals<br />
geprägt. Besondere Erwähnung verdient der Blankenheimer<br />
Geisterzug, der so im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> einmalig ist.<br />
„Ju ja, ju ja, Kribbel en de Botz!“<br />
108
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />
Ohne das katholische Element wäre der Karneval aber nicht denkbar. Wiewohl der<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> für sich in Anspruch nehmen darf, ein überkonfessioneller und welt -<br />
offener <strong>Kreis</strong> zu sein, sind die katholischen Wurzeln nicht zu verleugnen. Ein Beispiel<br />
dafür sind die Prozessionen, unter denen die Georgsprozession in Kallmuth als einzige<br />
Reiterprozession des Rheinlandes besonders hervorzuheben ist. Seit diese Tradition<br />
1953 neu begründet wurde, findet sie am 1. Mai statt.<br />
Mit diesem Tag verbindet sich auch der Brauch des Maibaumaufstellens, das Versteigern<br />
der Mailehen, bei denen die unverheirateten Mädchen von den Junggesellen<br />
ersteigert werden. Der Meistbietende erhält dann seine Maikönigin und steigt selbst<br />
zum Maikönig auf.<br />
Es ist bemerkenswert, dass eine Region, in der fröhliche Zecher immer wieder<br />
gerne die „Eifel-Republik“ proklamieren, so stark der Monarchie verhaftet ist. Ihren<br />
stärksten Ausdruck findet diese in den zahlreichen Schützenbruderschaften und Schützenvereinen<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. Die ältesten entstanden bereits im 15. Jahrhundert<br />
Die einzige Reiterprozession<br />
des Rheinlandes: Der Georgsritt<br />
in Mechernich-Kallmuth findet<br />
traditionell am 1. Mai statt.<br />
109
Seit 1946 findet das Eifeler<br />
Musikfest im Kloster Steinfeld<br />
ununterbrochen jedes Jahr statt.<br />
Damit ist es das älteste noch<br />
bestehende Konzertfestival<br />
im gesamten Rheinland.<br />
und umfassten zudem karitative Zwecke. Daher waren damals bereits Frauen zuge -<br />
lassen, die allerdings – anders als heute – nicht aktiv am Schießsport teilnahmen. Auch<br />
hier lässt sich die christliche Tradition nicht leugnen.<br />
Da die Festkultur im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> sehr lebendig ist, entstanden auch neue Feste,<br />
die mittlerweile Tradition geworden sind. Da ist zuerst das Eifeler Musikfest in Steinfeld<br />
zu nennen. Es sollte ursprünglich die Not der Nachkriegszeit lindern. Längst ist es zu<br />
einer festen Institution geworden, welche überregionale Strahlkraft entfaltet hat.<br />
Regionale Feste sind zum Beispiel die Reibekuchenfeste geworden. Seit dem späten<br />
18. Jahrhundert wurde die Kartoffel zum Hauptnahrungsmittel im heutigen <strong>Kreis</strong>gebiet.<br />
Kein Wunder also, das man in <strong>Euskirchen</strong> das „Knollenfest“ begeht.<br />
Ein wichtiger Träger der Festkultur im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist das Freilichtmuseum Kommern,<br />
welches sowohl den „Jahrmarkt anno dazumal“ als auch den Brauch des Erntedankfestes<br />
lebendig erhält.<br />
Feste, Bräuche und Traditionen wurden ebenso von außen in den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />
hineingetragen. Von den Amerikanern übernahm man nach dem Krieg den Valentinstag<br />
als Tag der Verliebten; zuvor hatte der Muttertag schon seine Premiere erlebt, und als<br />
jüngstes Brauchtum darf Halloween gelten, das irische Auswanderer einst in die Neue<br />
Welt importierten, aus der es jetzt zurück findet ins Alte Europa.<br />
Feste strukturieren den Alltag von jeher. Hochfeste im Familienkreis sind nach wie<br />
vor Ostern und Weihnachten. Im Vorfeld der Weihnachtsfeste haben sich die Weihnachtsmärkte<br />
etabliert. Besonders schöne findet man in Reifferscheid, Bad Münstereifel<br />
und Satzvey. Dort ist es vor allem das historische Ambiente, das den Märkten das<br />
besondere Flair verleiht.<br />
110
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />
Die Eifel ist Krimiland. Besonders<br />
beliebt sind die Krimitage<br />
„Nordeifel – Mordeifel“, auf<br />
denen regelmäßig literarisch<br />
gemordet, gemeuchelt, gelogen<br />
und betrogen wird. Unser Foto<br />
zeigt mit Ralf Kramp (l.) und<br />
Manfred Lang zwei Autoren bei<br />
einer Lesung.<br />
Gerade in Hellenthal-Reifferscheid und auf Burg Satzvey wird das Mittelalter wieder<br />
lebendig. Die Hinwendung zu diesem Zeitalter begann im frühen 19. Jahrhundert und<br />
erlebte eine erste Blüte während der Romantik, die unser Bild vom Mittelalter mitunter<br />
heute noch prägt. Gerne sieht man den historisch Gewandeten beim Alltag im Mittel -<br />
alter zu, wenn man sich nicht gleich selbst gewandet. Gerne übersieht man, dass dieser<br />
ferne Spiegel eine Zeit hoher Aggressivität gerade im Alltag war. Daher forderte man,<br />
was sich im Dialekt im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> heute noch erhalten hat: „Maat höösch!“ –<br />
Macht höfisch, im Sinne von: Benehmt euch gesittet.<br />
Den höchsten Publikumszuspruch im Mittelalter fanden neben den Jahrmärkten<br />
genannten Fernhandelsmessen übrigens die öffentlichen Hinrichtungen, die ab -<br />
schreckend wirken sollten und den Zuschauern mit Sicherheit auch einen gehörigen<br />
Grusel verschafften.<br />
Letzteren kann man sich im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> beim überregionalen Krimi-Event<br />
„Nordeifel – Mordeifel“ holen. Diese Veranstaltung wurde geboren, nachdem der <strong>Kreis</strong><br />
2010 mit großem Erfolg die „Criminale“ ausgerichtet hatte. 2012 und 2014 wurde das<br />
neue Event aufgelegt, das mit seiner dritten Ausrichtung 2016 dann zur Tradition wurde<br />
– denn wenn man etwas dreimal tut, ist es Tradition, wie eine alte Eifeler Weisheit<br />
besagt.<br />
„Nordeifel – Mordeifel“ versammelt aber nicht nur die üblichen Verdächtigen unter<br />
den Eifeler Krimiautorinnen und -autoren, sondern spricht durch die Auslobung des<br />
Jacques-Berndorf-Preises gerade den Autorennachwuchs an.<br />
So zeichnet sich die Brauchtumslandschaft des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> als bunt, vielfältig,<br />
innovativ und lebendig aus – selbst wenn sie mit Mord und Totschlag für den <strong>Kreis</strong><br />
Werbung macht.<br />
111
Swen Weißer<br />
„Heimat kann man schmecken“:<br />
Kulinarische Erlebnisse aus regionalen<br />
Produkten<br />
Wenn es um Eifeler Spezialitäten<br />
geht, dann sind die Landfrauen<br />
aus Hellenthal gefragte<br />
Expertinnen. Seit Jahren zeichnen<br />
sie schon für die kulina -<br />
rischen Spezialitäten beim<br />
traditionellen Neujahrsempfang<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> verantwortlich.<br />
Wer die Eifel erleben möchte, begibt sich am besten auf einen der vielen Rad- oder<br />
Wanderwege, um die zum Teil raue, aber doch schöne und natürliche Eifel zu erkunden.<br />
Zu jeder Tour gehört auch die Einkehr in eines der regionalen Restaurants.<br />
Ein frisches Bier stillt den ersten Durst – ob zum Beispiel das dunkle, untergärige<br />
und unfiltrierte Klosterbier mit kräftigem Geschmack aus dem Kloster Steinfeld in Kall<br />
oder die naturtrüben Bierspezialitäten „Steinbach Blond, Dunkel und Hefeweizen“ vom<br />
Waldgasthaus Steinbach. Eine dicke Scheibe frisches Graubrot ist die richtige Begleitung,<br />
besonders zu empfehlen frisch gebacken aus dem Museumsbackofen des Freilicht -<br />
museums Kommern, mit einer großen Platte regionaler Wurstspezialitäten. Hier bieten<br />
sich verschiedene Wurstprodukte wie Wildschweinschinken, Eifel-Schwein-Salami oder<br />
Rotwurst aus der Dose und Sülzwurst aus dem Glas an. Doch auch Eiermösch passt hervorragend<br />
auf das rustikale Graubrot. Der Eier-Speckbrei wird heiß und dick aufs Brot<br />
gestrichen.<br />
In der Eifel greift man schon seit je gerne auf das zurück, was Landwirtschaft und<br />
Garten liefern. So eignen sich die Blätter des jungen Löwenzahns zum Beispiel für<br />
einen Salat, der mit Kartoffeln und Speck serviert wird.<br />
Das dunkle Eifel-Bier ist vielseitig einsetzbar und<br />
kann zudem in der Küche typische Wildgerichte wie<br />
Rehkeule oder Wildgulasch verfeinern. Als fast aus -<br />
gestorbene Spezialität bieten sich Knudeln zum Wild an.<br />
Knudeln sind direkt vom Löffel abgestochene rustikale<br />
„Gnocchi“. Früher wurden diese entweder mit eingekochten<br />
Früchten oder gebratenem Speck angerichtet.<br />
Die leichtere Empfehlung aus der Küche ist die Ahr forelle<br />
mit saisonalem Gemüse oder frischen Kräutern aus dem<br />
heimischen Garten.<br />
Die Eifel ist aber auch für ihre Knollen bekannt. Die<br />
Kartoffel war über viele Jahrzehnte das wichtigste<br />
Grundnahrungsmittel der Region. Der Döppekooche –<br />
be stehend aus geriebenen Kartoffeln, fein zerkleinerten<br />
Zwiebeln, Eiern und Gewürzen, verfeinert mit würzigen<br />
Speckscheiben – ist ein typisch herbstliches Gericht<br />
und wird in einer guss eisernen Form wie ein Kuchen<br />
112
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />
ge backen. Doch auch selbst gemachten Suure Kappes, das Sauerkraut, findet man auf<br />
vielen Tellern in Preußisch-Sibirien – wie die Eifel im 19. Jahrhundert oft genannt wurde.<br />
Die Mönche in den entlegenen Klöstern mussten sich selber versorgen. Um über den<br />
Winter zu kommen, wurde daher der angebaute Kohl zu Sauerkraut verarbeitet.<br />
Dass die Eifel nicht nur deftig, sondern auch süß sein kann, beweist ein gutes Stück<br />
Prummetaat – Hefekuchen mit geschichteten Pflaumen und einem Schlag frischer<br />
Sahne. Gut gestärkt kann man sich nun auf die nächste Etappe machen. Vielleicht gönnen<br />
Sie sich vorab noch einen Likör? Die Auswahl von Birne über Schlehe bis Wacholder<br />
ist verführerisch.<br />
Da läuft einem das Wasser im<br />
Munde zusammen: Im Museums -<br />
backofen des LVR-Freilicht -<br />
museums in Kommern wird<br />
Brot noch wie anno dazumal<br />
gebacken.<br />
113
Steffi Tucholke<br />
International vernetzt: Städte- und<br />
Gemeindepartnerschaften rund um<br />
den Globus<br />
Ausgezeichnete Sportler nach<br />
dem Städtevergleichswettkampf:<br />
die Leichtathleten,<br />
zusammen mit <strong>Euskirchen</strong>s<br />
Bürgermeister Dr. Uwe Friedl<br />
(r., stehend) und Jane<br />
Frankum, Bürgermeis terin von<br />
Basingstoke an Deane<br />
(vorne, 3. v. r.)<br />
Wenn zwei Städte eine Partnerschaft eingehen, dann ist das gar nicht so unähnlich zu<br />
einer Eheschließung. Nach einer Zeit des Kennenlernens entscheiden die beiden Partner,<br />
sich miteinander zu verbinden. Besiegelt wird die Partnerschaft auf bürokratisch<br />
wichtigen Urkunden im Beisein von Zeugen – und anschließend wird mit vielen Freunden<br />
gefeiert.<br />
Wie in einer Ehe geht es aber nach dem großen Fest erst richtig los: Ob die Partnerschaft<br />
gelingt, hängt davon ab, wie die Menschen sie mit Leben füllen. In den elf Kommunen<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> gibt es mehr als ein Dutzend Partnerschaften nach Frankreich,<br />
Großbritannien, Belgien, Polen und Finnland. Und es entstehen noch weitere<br />
internationale Verbindungen mit dem Ziel, Freundschaften zwischen Menschen<br />
verschiedener Nationalitäten zu schaffen und damit den Grundstein für ein friedliches<br />
Miteinander ohne Vorurteile zu legen.<br />
Klassisch für eine Städtepartnerschaft ist wohl der Schüleraustausch, so wie er zwischen<br />
dem Mechernicher Gymnasium Am Turmhof und einem Collège im französischen<br />
Nyons stattfindet. Marcel Zahn war einer von etwa 40<br />
Schülern, die in einem Sommer eine Woche bei ihren<br />
Austauschschülern verbrachten. „Ich wollte mal was<br />
anderes sehen und herausfinden, ob ich mich auch in<br />
Frankreich verständigen kann“, erzählt er. Beeindruckt<br />
hat ihn vor allem die Landschaft mit ihren vielen Bergen.<br />
Ungewohnt waren außerdem die langen Schultage, die<br />
das Fußballspielen nur noch am Abend möglich machen.<br />
Sportlich geht es auch beim Städtevergleichswettkampf<br />
zwischen <strong>Euskirchen</strong> und dem englischen Basingstoke<br />
and Deane zu. Das gemeinsame Sportfest, an dem<br />
Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Sportvereinen<br />
teilnehmen, wird seit mehr als 25 Jahren abwechselnd<br />
in den beiden Partnerstädten ausgerichtet. Von Anfang<br />
an dabei ist die Leichtathletik-Gemeinschaft Olympia<br />
(LGO) <strong>Euskirchen</strong>/Erftstadt. „Wichtiger als der sport -<br />
liche Vergleich ist die internationale Verbindung“, sagt<br />
114
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />
LGO-Vorstandsvorsitzender Hans-Werner Pütz. Er erinnert sich vor allem an die tolle<br />
Stimmung bei den gemein samen Abendveranstaltungen – und an die Gespräche über<br />
den Brexit: „Die Leicht athleten waren über das Ergebnis bestürzt – sie sind alle EU-Fans.“<br />
In ihrer Entstehung begriffen ist gerade eine Partnerschaft zwischen Bad Münster -<br />
eifel und Piéla in Burkina Faso. Seit mehr als 20 Jahren engagieren sich Schulen, Kindergärten<br />
und Menschen aus Bad Münstereifel für die „Hilfe zur Selbsthilfe“ in Piéla. Mit<br />
Spendengeldern wurden Brunnen gebohrt und Schulbesuche finanziert, das nächste<br />
große Ziel ist der Bau eines Berufsbildungszentrums. Ulrich Burggraf, Vorsitzender des<br />
Vereins „Partnerschaft Piéla – Bad Münstereifel“, war schon mehrfach zu Gast in Piéla:<br />
„Es ist ein armes, aber ein sehr schönes Land mit aufgeschlossenen und zufriedenen<br />
Menschen.“<br />
Ulrich Burggraf (3. v. l.) ist Vor -<br />
sitzender des Vereins „Partnerschaft<br />
Piéla-Bad Münstereifel“,<br />
der als nächstes Projekt den<br />
Bau eines Berufsbildungs -<br />
zentrums plant.<br />
115
Verzeichnis der PR-Bildbeiträge<br />
Die nachstehenden Firmen, Verwaltungen und Verbände haben mit ihren Public-Relations-<br />
Beiträgen das Zustande kommen dieses Buches in dankenswerter Weise gefördert.<br />
Agentur für Arbeit Brühl ..................... ...................... ..................41<br />
www.arbeitsagentur.de / kontakt@arbeitsagentur.de<br />
AWO Altenzentrum Weilerswist .......... ...................... ......................79<br />
www.awo-az-weilerswist.de / az-weilerswist@awo-mittelrhein.de<br />
Caritasverband für die Region Eifel e. V., Schleiden .................... ..................24<br />
www.caritas-eifel.de / info@caritas-eifel.de<br />
Clemens-Josef-Haus – Vellerhof, Blankenheim . ...................... ................... 77<br />
www.vellerhof.de / verwaltung@vellerhof.de<br />
Dederichs GmbH, <strong>Euskirchen</strong> ................ ...................... ..................35<br />
www.dederichs-gmbh.de / info@dederichs-gmbh.de<br />
Der Paritätische – <strong>Kreis</strong>gruppe <strong>Euskirchen</strong>...... ...................... ..................74<br />
www.euskirchen.paritaet-nrw.org / euskirchen@paritaet-nrw.org<br />
e-regio GmbH & Co. KG, <strong>Euskirchen</strong> ........... ...................... ..................61<br />
www.e-regio.de / info@e-regio.de<br />
Energie Nordeifel GmbH & Co. KG, Kall ............ ...................... ..............60<br />
www.ene-eifel.de / kontakt@ene-eifel.de<br />
GeWeTe Geldwechsel- und Sicherheitstechnik GmbH, Mechernich ........... ..............49<br />
www.gewete.com / info@gewete.com<br />
GfB Baustoffprüfstelle Erft-Labor GmbH, <strong>Euskirchen</strong> . ...................... ..............38<br />
www.erft-labor.de / info@erft-labor.de<br />
Haus Bollheim Handels GmbH & Co. KG, Zülpich .... ...................... ..............68<br />
www.bollheim.de / mail@bollheim.de<br />
Haus Marienhöhe, Dahlem .................... ...................... .............. ..80<br />
www.schwesternverband.de / info@schwesternverband.de<br />
Holzkompetenzzentrum Rheinland, Nettersheim . . . ...................... ..............36<br />
www.hkzr.de / info@hkzr.de<br />
116
REGISTER<br />
INTEGRA Seniorenpflegezentrum <strong>Euskirchen</strong> ..... ...................... ................80<br />
www.integra-seniorenimmobilien.de / euskirchen@integra-sw.de<br />
Kalff GmbH, Franz, <strong>Euskirchen</strong> ................. ...................... .............. ..39<br />
www.franzkalff.de / info@franzkalff.de<br />
Konrad GmbH, <strong>Euskirchen</strong> ..................... ...................... ................39<br />
www.konrad.nrw / info@konrad.nrw<br />
<strong>Kreis</strong>handwerkerschaft RUREIFEL, Kreuzau ........ ...................... ............... 65<br />
www.handwerk-rureifel.de / info@handwerk-rureifel.de<br />
Lebenshilfe H.P.Z. gGmbH, Zülpich-Bürvenich ....... ...................... ..............27<br />
www.lebenshilfe-hpz.de / info@lebenshilfe-hpz.de<br />
Maschinenbau Bünder & Schmitt GmbH, Zülpich .... ...................... ..............48<br />
www.buender-schmitt.de / info@buender-schmitt.de<br />
Max-Planck-Institut für Radioastronomie/Radio-Observatorium Effelsberg ..... ..............15<br />
www.mpifr-bonn.mpg.de / www.mpifr.de / public@mpifr.de<br />
Miele & Cie. KG, Werk <strong>Euskirchen</strong> ................. ...................... ..............46<br />
www.miele.de / info@miele.de<br />
Nestlé Purina PetCare Deutschland GmbH, <strong>Euskirchen</strong> ..................... ..............45<br />
www.purina.de / info.de@purina.nestle.com<br />
NEW Nordeifelwerkstätten gGmbH, <strong>Euskirchen</strong> . . . ...................... ................37<br />
www.nordeifelwerkstaetten.de / info@nordeifelwerkstaetten.de<br />
Phiesel GmbH, Bad Münstereifel ................. ...................... ..............44<br />
www.phiesel-gmbh.de / info@phiesel-gmbh.de<br />
Regionalverkehr Köln GmbH (RVK), Köln ........... ...................... ..............88<br />
www.rvk.de / info@rvk.de<br />
REWE Strud OHG, Weilerswist .................. ...................... ................56<br />
www.rewe.de / info@rewe-group.com<br />
117
Rheinische Katholische Altenhilfe GmbH, Seniorenhausgemeinschaften<br />
St. Josef und Aegidius, Blankenheim ............. ...................... ..............78<br />
www.rhein-verein.de / verwaltung@rhein-verein.de<br />
Schoeller Werk GmbH & Co. KG, Hellenthal ....... ...................... ............... 43<br />
www.schoellerwerk.de / info@schoellerwerk.de<br />
Seniorenheim Stiftung Carl Kreuser jr., Mechernich ...................... ................79<br />
www.carl-kreuser.de / info@carl-kreuser.de<br />
Smurfit Kappa Zülpich Papier GmbH, Zülpich ........ ...................... ..............47<br />
www.smurfitkappa-zuelpich.com / info.skzp@smurfitkappa.de<br />
Stolz e. K., Dieter – Inhaber René Stolz, Hillesheim ...................... .............. ..38<br />
www.lava.de / www.lava-stolz.de / info@lava-stolz.de<br />
Stork Technical Services GmbH, Mechernich ...... ...................... ................37<br />
www.stork.com<br />
Versorgungswerk der im Bezirk der <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft RUREIFEL<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> zusammengeschlossenen Innungen e. V., <strong>Euskirchen</strong> .... ..............65<br />
www.versorgungswerke.de/hw/rureifel_euskirchen / info@vweu.de<br />
Volksbank <strong>Euskirchen</strong> eG, <strong>Euskirchen</strong> .............. ...................... ..............53<br />
www.volksbank-euskirchen.de / info@volksbank-euskirchen.de<br />
VR-Bank Nordeifel eG, Schleiden ............... ...................... ................56<br />
www.vr-banknordeifel.de / info@vr-banknordeifel.de<br />
Wasserverband Eifel-Rur, Düren ............... ...................... ..............54, 55<br />
www.wver.de / kontakt@wver.de<br />
Weimbs Orgelbau GmbH, Hellenthal .............. ...................... ..............66<br />
www.weimbs.de / info@weimbs.de<br />
118
Bildquellen<br />
<strong>Kreis</strong>archiv <strong>Euskirchen</strong>: S. 12 (KA EU Foto 1510), 13 o. l. (KA EU Foto 160), 13 o. r. (KA EU Foto<br />
842), 13 u. l. (KA EU Foto 865), 13 u. r. (KA EU Foto 1445).<br />
Medienzentrum <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>: Titel (1), S. 3 o., 7, 9, 28, 69, 76, 84, 85, 86, 97, 98, 99, 110,<br />
111, 112.<br />
Bodo Nussdorfer: S. 54 u., 55 o., 74, 80 u.<br />
Archiv (Werkaufnahmen): S. 27, 36, 37 o., 38 u., 39 u., 45, 48, 49, 53, 54 o., 55 u., 56, 68, 77 o.,<br />
79 u., 80 o., 115.<br />
Wolfgang Andres: S. 71, 73, 91; Bad Münstereifel: S. 14; BAVARIA LUFTBILD VERLAGS GMBH: S. 46;<br />
Torsten Beulen/Blickpunkt am Sonntag: S. 82; Oliver Blankenheim, Phiesel GmbH: S. 44; Caritas<br />
Eifel, Schleiden: S. 24; contrastwerkstatt Ralf Cornesse, Wiesbaum: S. 38 o.; Tameer Gunnar Eden/<br />
Eifeler Presse Agentur/epa: S. 59; ehrenberg-bilder/fotolia.com: S. 65; Eifeler Presse Agentur/<br />
epa: S. 29; Eifelgemeinde Nettersheim: S. 22; Feder e. V.: S. 83; Gemeinde Blankenheim: S. 16;<br />
Gemeinde Dahlem: S. 17; Gemeinde Hellenthal: S. 19; Gemeinde Kall: S. 20; Gemeinde Weilerswist:<br />
S. 25; Hans-Theo Gerhards/LVR: S. 113; Oliver Geschwind: S. 72; Manfred Görgen/pp/Agentur<br />
ProfiPress: S. 95; Herbert Grabe: S. 103 u.; Jürgen Gregori, Stadtmuseum <strong>Euskirchen</strong>: S. 18;<br />
Dagmar Grömping, Bad Münstereifel: S. 42; Wolfgang Hahn, Zülpich: S. 47; Dieter Hawlan/<br />
fotolia.com: S. 77 u.; Corinna Heer: S. 102; J. Held, Gartenschaupark Zülpich: Titel (1); Jörg Hempel<br />
Photodesign: S. 78; Roman Hövel, Kall: S. 60; Roman Hövel, Vogelsang IP: Titel (2);<br />
Joshua A. Hoffmann, Bergisch Gladbach: S. 35; Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress: S. 4 u., 81;<br />
Dr. Norbert Junkes, MPIfR, Bonn: Titel (1), S. 15; Dominik Ketz: S. 23; Kita Schönau: S. 75; Peter<br />
Kleinen, Heimleiter Seniorenheim Stiftung Carl Kreuser jr.: S. 79 o.; Ralf Kramp: S. 33; Manfred<br />
Lang/pp/Agentur ProfiPress: S. 21, 31, 92, 93, 94; Martin Leclaire, e-regio: S. 61; Jan Lohne,<br />
Bergen (Norwegen): S. 66; Marina Lohrbach/fotolia.com: S. 64; TONI MADER mbs: S. 40, 41;<br />
Heinz Muggenthaler: S. 120; MWEIMH NRW/Roberto Pfeil: S. 57; Nordeifel Tourismus GmbH:<br />
S. 4 o., 5, 34, 105, 107; NRW.INVEST GmbH, Düsseldorf: S. 50/51; pp/Agentur ProfiPress: S. 109;<br />
Regionalmarke Eifel: S. 3 u., 32; Regionalverkehr Köln GmbH: S. 87, 88, 89; Manuel Schmidt,<br />
Schoeller Werk GmbH & Co. KG: S. 43; Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress: S. 30; Christoph<br />
Schulz, Erkelenz: S. 39 o.; Thorsten Sommer, Stork Technical Services GmbH: S. 37 u.; Stadtarchiv<br />
Eus kirchen: S. 10, 11; Stadt Zülpich: S. 26; Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa: S. 108;<br />
Vogelsang IP: S. 101; Michael Weber/Abt. 66, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>: S. 63; Sascha Wilden: S. 103 o.<br />
und Mi.; Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress: Einband hinten, S. 96; Silke Winter/Stadt Eus -<br />
kirchen: S. 114.<br />
119
Leben wo andere Urlaub machen: Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> bietet eine<br />
Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten. Das <strong>Kreis</strong>motto „Einfach wohl fühlen“<br />
lässt sich problemlos vor der eigenen Haustüre umsetzen.<br />
120
Baumschulenweg 28<br />
26127 Oldenburg<br />
Fon: 0441 9353-0<br />
Fax: 0441 9353-200<br />
www.kuw.de<br />
info@kuw.de