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Kreis Euskirchen

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Deutsche Landkreise im Portrait<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

L andschaft und N atur · F reizeit und K ultur<br />

W irtschaft, S oziales und G esundheit


Deutsche Landkreise im Portrait<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der <strong>Kreis</strong>verwaltung<br />

Redaktion: Pressesprecher Wolfgang Andres<br />

Fünfte, völlig neue Ausgabe 2017


Das Buch erscheint im Verlagsbereich Regionalmedien.<br />

Alle Rechte bei Kommu nikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)<br />

Herausgegeben in Zu sam menarbeit mit dem <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>;<br />

Redaktion: Wolfgang Andres, Pressesprecher des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong><br />

Printed in Germany 2017<br />

Das Manuskript ist Eigentum des Verlages. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Auswahl und Zusammen stellung urheberrechtlich geschützt. Dem Buch<br />

liegen neben den illustrierten Autorentexten Bilder und PR-Texte der<br />

Firmen, Verwal tungen und Ver bände zu grunde, die mit ihrer finan -<br />

ziellen Beteili gung das Ersche inen des Bandes ermöglicht ha ben. Sie<br />

sind im Anhang aufgeführt. Für die Rich tig keit der im Inhalts verzeichnis<br />

aufgeführten Autorenbeiträge und der PR-Seiten übernehmen Verlag<br />

und Redaktion keine Haftung.<br />

Bildbearbeitung:<br />

Kommunikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)<br />

Druck: gutenberg beuys feindruckerei, Hannover/Langenhagen<br />

Bildnachweis: Seite 119<br />

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek<br />

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publi kation in der Deutschen<br />

National bibliografie; detaillierte biblio gra fische Daten sind im Internet<br />

über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />

ISBN 978-3-88363-384-8<br />

2


INHALT<br />

V O R W O R T<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> – einfach wohl fühlen 6<br />

Landrat Günter Rosenke<br />

EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />

Geschichte des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong>: Jahrtausende im Zeitraffer 8<br />

Hans-Gerd Dick, Vorsitzender des <strong>Kreis</strong>geschichtsvereins, Weilerswist<br />

Das müsstest Du sehen, es ist großartig:<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> in alten Ansichten 12<br />

Heike Pütz, Leiterin des <strong>Kreis</strong>archivs <strong>Euskirchen</strong><br />

Elf Städte und Gemeinden – ein <strong>Kreis</strong>!<br />

Bad Münstereifel –<br />

anziehend schön 14<br />

Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian<br />

Blankenheim – Natur pur, aber<br />

trotzdem erlebnisreich! 16<br />

Bürgermeister Rolf Hartmann<br />

Die Gemeinde Dahlem 17<br />

Bürgermeister Jan Lembach<br />

<strong>Euskirchen</strong> – Stadt mit Gesicht 18<br />

Bürgermeister Dr. Uwe Friedl<br />

Gemeinde Hellenthal 19<br />

Bürgermeister Rudolf Westerburg<br />

Die Gemeinde Kall 20<br />

Bürgermeister a.D. Herbert Radermacher<br />

Stadt Mechernich 21<br />

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick<br />

Eifelgemeinde Nettersheim –<br />

Natur erleben, Schätze entdecken 22<br />

Bürgermeister Wilfried Pracht<br />

Die Nationalpark-Hauptstadt<br />

Schleiden 23<br />

Bürgermeister Udo Meister<br />

Weilerswist – hervorragende<br />

Angebote für junge Familien 25<br />

Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst<br />

Stadt Zülpich 26<br />

Bürgermeister Ulf Hürtgen<br />

Wo der Kunde im Mittelpunkt steht: <strong>Kreis</strong>verwaltung <strong>Euskirchen</strong> 28<br />

Wolfgang Andres, Pressesprecher der <strong>Kreis</strong>verwaltung <strong>Euskirchen</strong><br />

Wirtschaftsförderung – zukunftsfähige Ideen und Projekte im Überblick 29<br />

Iris Poth, Stabsstellenleitung, Stabsstelle Struktur- und<br />

Wirtschaftsförderung, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Zukunftsinitiative Eifel:<br />

gemeinsame Kraft für den Eifel-Ardennen-Raum 30<br />

Heinz-Peter Thiel, Landrat des Landkreises Vulkaneifel und<br />

Vorsitzender des Präsidiums der Zukunftsinitiative Eifel<br />

Regionalmarke EIFEL – die Qualitätsmarke in der Region 32<br />

Markus Pfeifer, Geschäftsführer der Regionalmarke EIFEL GmbH, Prüm<br />

3


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Starker Wirtschaftsstandort mit vielseitigem Branchenmix 34<br />

Varvara Stegarescu und Christof Gladow, Stabsstelle Struktur- und<br />

Wirtschaftsförderung, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Arbeitsmarkt im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 40<br />

Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung, Agentur für Arbeit, Brühl<br />

Eckpfeiler der Wirtschaft – Großbetriebe und Mittelstand 42<br />

Dagmar Grömping, Journalistin, Bad Münstereifel<br />

PrimeSite Rhine Region – der Standort in Europa 50<br />

Elmar Müller, Geschäftsstellenleiter, LEP-AöR, <strong>Euskirchen</strong><br />

Mehr geht immer – Handel und Dienstleistungen mit Perspektive 52<br />

Fritz Rötting, Geschäftsführer, Industrie- und Handelskammer, Aachen<br />

Flächendeckende Breitbandversorgung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 57<br />

Marcus Derichs, Breitbandbeauftragter des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong><br />

Ein <strong>Kreis</strong> mit Power – Standort für moderne Energieerzeugung 58<br />

Tameer Gunnar Eden und Dr. Michael Thalken, Eifeler Presse Agentur, Kall<br />

Sichere Entsorgung – Voraussetzung für die Zukunft 62<br />

Karen Beuke, Abfallberaterin, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Das Handwerk – bedeutende Wirtschaftskraft 64<br />

Uwe Günther, Geschäftsführer der <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft Rureifel,<br />

<strong>Euskirchen</strong> und Düren<br />

Moderne Landwirtschaft im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 67<br />

Hans Schorn, Vorsitzender der <strong>Kreis</strong>bauernschaft <strong>Euskirchen</strong>, und<br />

Paul-Heinz Müller, Geschäftsführer der <strong>Kreis</strong>bauernschaft <strong>Euskirchen</strong><br />

Zeitung, Radio, TV und Internet: Medienlandschaft im Wandel 70<br />

Wolfgang Andres, Pressesprecher der <strong>Kreis</strong>verwaltung <strong>Euskirchen</strong><br />

4<br />

E I N K R E I S M I T V E R A N T W O R T U N G<br />

Medizinische Versorgung auf höchstem wissenschaftlichem Niveau 72<br />

Dr. Bernhard Ziemer, Abteilungsleiter, Gesundheitsamt, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Familie im Fokus 73<br />

Heike Nickel, Journalistin, Weilerswist<br />

Den Wandel gestalten – DemografieInitiative im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 76<br />

Sarah Komp, Dipl.-Geografin, Stabsstelle Struktur- und<br />

Wirtschaftsförderung, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Migration und Integration – eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe 81<br />

Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter des Landrats und<br />

Geschäftsbereichsleiter Jugend und Integration, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>


INHALT<br />

Gut aufgehoben – engagiert in Verein und Ehrenamt 82<br />

Tom Steinicke, Journalist, <strong>Euskirchen</strong><br />

Erfolgsfaktor Wissen – passgenaue Bildungsangebote 84<br />

Bettina Ismar, Kommunales Bildungs- und Integrationszentrum (KoBIZ),<br />

Regionales Bildungsbüro, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Aus- und Weiterbildung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> – die Wirtschaft profitiert 86<br />

Jochen Kupp, Verbandsvorsteher, Berufsbildungszentrum <strong>Euskirchen</strong><br />

ÖPNV im ländlichen <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>: Fit für die Zukunft 87<br />

Simone Handwerk, Planung, Umwelt und ÖPNV, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Seit über 20 Jahren an der Seite der Bürger:<br />

Verbraucherzentrale in <strong>Euskirchen</strong> 90<br />

Monika Schiffer, Leiterin der Verbraucherzentrale <strong>Euskirchen</strong><br />

EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />

In Frack und Bluejeans – Kultur im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 92<br />

Manfred Lang, Journalist, Inhaber der Agentur ProfiPress, Mechernich<br />

Sehenswerte Architektur –<br />

Kirchen und Klöster, Burgen und Bauensembles 96<br />

Klaus Ring, Kulturreferent, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Vogelsang IP: Internationaler Platz im Nationalpark Eifel 100<br />

Petra Kleen, Leitung Kommunikation und Vertrieb, Vogelsang IP<br />

gemeinnützige GmbH, Schleiden<br />

Nationalpark Eifel – Wald Wasser Wildnis 102<br />

Michael Lammertz, stellv. Leiter des Nationalparkforstamtes Eifel<br />

bei Wald und Holz NRW, Schleiden-Gemünd<br />

Erholung pur – ein Tag im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> 104<br />

Patrick Schmidder, stellv. Geschäftsführer der Nordeifel Tourismus GmbH, Kall<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> – nachgewiesen fahrradfreundlich 106<br />

Marcus Sprung, Fahrradbeauftragter, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Kontinuität im Wandel – Bräuche, Feste und Traditionen 108<br />

Harald Bongart, Historiker, Bad Münstereifel<br />

„Heimat kann man schmecken“:<br />

Kulinarische Erlebnisse aus regionalen Produkten 112<br />

Swen Weißer, Zentrales Informationsbüro Pflege, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

International vernetzt:<br />

Städte- und Gemeindepartnerschaften rund um den Globus 114<br />

Steffi Tucholke, Journalistin, <strong>Euskirchen</strong><br />

R E G I S T E R<br />

Verzeichnis der PR-Bildbeiträge 116<br />

Bildquellen 119<br />

5


<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> – einfach wohl fühlen<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

unser Wohlfühl-<strong>Kreis</strong> im Städtedreieck Aachen–Köln–Bonn ist die lebens- und liebenswerte<br />

Heimat von rund 190 000 Menschen. Von der Börde rund um Zülpich und<br />

Weilerswist bis an die belgische Grenze der Eifel bei Hellenthal reicht unser Landkreis<br />

mit insgesamt elf Kommunen.<br />

Schon erstaunlich, wie vielfältig sich der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> auf nur 47 Kilometern<br />

maximaler Nord-Süd-Ausdehnung präsentiert: Große Rübenfelder kennzeichnen den<br />

flachen Norden, der überhaupt sehr landwirtschaftlich geprägt ist. Zentrum ist hier die<br />

wirtschaftsstarke <strong>Kreis</strong>stadt <strong>Euskirchen</strong> mit rund 55 000 Einwohnern.<br />

Steigt man vom tiefsten Punkt – der Burg Kühlseggen bei Weilerswist (108 Meter) –<br />

in die Eifel, so wird es immer waldreicher. Gerade im Süden dominieren große Waldflächen,<br />

mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Fläche ist von Buchen und Eichen, von<br />

Fichten und Kiefern bewachsen. Das gilt auch für den höchsten Punkt des <strong>Kreis</strong>es, den<br />

Weißen Stein bei Hellenthal-Udenbreth (690 Meter).<br />

Diese herrliche Natur ist ein Trumpf. Unser Nationalpark Eifel, der erste Nationalpark<br />

in Nordrhein-Westfalen, begeistert seit mehr als einem Jahrzehnt Naturfreunde aus<br />

Deutschland und den umliegenden Ländern. Man muss sich das immer wieder von<br />

Neuem klar machen: Wir leben dort, wo andere Urlaub machen – in einem ebenso<br />

wunder- wie wander baren Stück Natur!<br />

Aber der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist nicht nur landschaftlich ausgesprochen reizvoll, sondern<br />

hat darüber hinaus viele kulturelle Schätze und historische Sehenswürdigkeiten zu<br />

bieten. Von römischen Spuren wie dem Römerkanal über mittelalterliche Kostbarkeiten<br />

wie dem Kloster Steinfeld bis hin zu neuzeitlichen Blickfängen wie der Bruder-Klaus-<br />

Kapelle reicht das Spektrum. Nicht zu vergessen Vogelsang IP – ein Ort mit dunkler<br />

Historie, der heute für Toleranz, Vielfalt und ein menschliches Miteinander steht.<br />

Blicken wir in die Zukunft, muss uns nicht bange sein. Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist gut<br />

aufgestellt. Unser <strong>Kreis</strong> hat mit seinem breiten Branchenmix ein gutes wirtschaftliches<br />

Potenzial. Weltweit operierende Industrieunternehmen, viele mittelständische Handelsund<br />

Dienstleistungsfirmen sowie eine große Zahl von Handwerksbetrieben prägen die<br />

solide Wirtschaftsstruktur des <strong>Kreis</strong>es. Eine ganze Reihe dieser innovativen und leis -<br />

tungsstarken Unternehmen präsentieren sich in diesem Buch.<br />

Wir stellen uns den Herausforderungen der nächsten Jahre und Jahrzehnte, etwa<br />

dem demografischen Wandel, der Digitalisierung und der Energiewende. Und wir tun<br />

alles dafür, dass unser Wohlfühl-<strong>Kreis</strong> auch weiterhin ein <strong>Kreis</strong> mit hoher Lebensqualität<br />

und Kultur bleibt.<br />

6


VORWORT<br />

Mein Dank gilt dem Oldenburger Verlag „Kommunikation & Wirtschaft“, der mittlerweile<br />

bereits die fünfte, völlig neu bearbeitete Auflage des Bildbandes „Deutsche Landkreise<br />

im Portrait – <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>“ herausgegeben hat. Gemeinsam mit den Autoren<br />

des vorliegenden Bildbandes lade ich Sie sehr herzlich dazu ein, den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

(neu) zu entdecken. Ich bin sicher: In diesem repräsentativen Buch finden Sie Anregungen<br />

in großer Zahl. Entdecken, erleben und genießen Sie den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> – getreu<br />

unserem Slogan „Einfach wohl fühlen!“<br />

Das Kloster Steinfeld ist bis heute<br />

so vollständig erhalten, wie<br />

kaum ein anderes der tausendjährigen<br />

Klöster in Deutschland.<br />

Seine Anfänge reichen zurück<br />

bis in das Jahr 920.<br />

Günter Rosenke<br />

Landrat des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong><br />

7


Hans-Gerd Dick<br />

Geschichte des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong>:<br />

Jahrtausende im Zeitraffer<br />

Die Geschichte unserer Region reicht in die Anfänge der Menschheit zurück: Etwa<br />

300 000 Jahre alte Werkzeuge belegen die Anwesenheit des Homo heidelbergensis,<br />

eines älteren Verwandten des modernen Menschen, in der Kartsteinhöhle bei Weyer.<br />

Jahrtausende später siedeln dort Neandertaler. Von ihnen führt die Linie schließlich zu<br />

eiszeitlichen Jetztmenschen, dem Homo sapiens. Seine 30 000 Jahre alte Spuren fanden<br />

sich nahe Lommersum. Allerdings war die Region damals nie kontinuierlich besiedelt.<br />

Das änderte sich allmählich ab dem 6. Jahrtausend v. Chr. mit der Sesshaftwerdung<br />

jungsteinzeitlicher Ackerbauern und Viehzüchter.<br />

Im 1. Jahrhundert v. Chr. gliedern die Römer sich das spätere <strong>Kreis</strong>gebiet ein. Sie<br />

finden hier germanische und keltische Stämme vor, an deren Siedlungen sie teilweise<br />

anschließen. Orte mit moderner Namensendung auf -ich wie Sinzenich verraten bis<br />

heute keltische Ursprünge. Die Römer geben der Region ein neues Gesicht: Sie bauen<br />

teils bis heute fortbestehende Straßen und Wasserleitungen von der Eifel nach Köln, als<br />

„Agrippastraße“ bzw. „Römerkanal-Wanderweg“ inzwischen kulturtouristisch erschlossen.<br />

Börde und Nordeifel überziehen sie mit Landgütern, begründen in Zülpich ein<br />

stadtähnliches Gemeinwesen mit Thermen, errichten Tempel bei Nöthen und Nettersheim,<br />

fördern und verarbeiten in der Nordeifel Erze und Kalk.<br />

Die Franken treten nach deren Niedergang an die Stelle der Römer in der Region.<br />

Keltische, römische und germanische Traditionen verschmelzen zusehends. Seit König<br />

Chlodwigs Taufe nach der sagenumwobenen Schlacht bei Zülpich um 496 n. Chr. durchdringt<br />

der römisch-katholische Glaube als Erbe der Antike allmählich unseren Raum. Die<br />

wachsende Bevölkerung motiviert fränkische Neugründungen in der Börde ab dem<br />

7. Jahrhundert, heute erkennbar an Ortsnamensendungen auf -heim (z. B. Wüschheim)<br />

oder -dorf (Rißdorf). Die Höhenlagen werden dagegen großteils erst im hohen<br />

Mittelalter besiedelt, erkennbar oft an Namensendungen auf -scheid (Mutscheid),<br />

-rath/roth (Hollerath) oder etwa -seif(f)en (Wollseifen).<br />

Die fruchtbare Börde sowie die wald-, wasser- und erzreiche Nordeifel lassen die<br />

Region zum Zankapfel werden, um den Grafen und Herzöge von Jülich mit den Kölner<br />

Erzbischöfen lange streiten. Deshalb entstehen viele „feste Häuser“, Höhen- (Reifferscheid)<br />

und in der Börde Niederungsburgen (Langendorf) nahe den Siedlungen. Die<br />

Burgendichte des <strong>Kreis</strong>es gilt heute als europaweit singulär. Steinern sind in diesen<br />

Dörfern sonst nur Kirchen und Klöster wie Steinfeld bei Kall. Dem Streit der Parteien<br />

verdanken sich auch Gründung oder Ausbau ummauerter mittelalterlicher Städte wie<br />

Zülpich und Münstereifel (Romanisches Haus).<br />

8


EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />

Auch wenn die Zeit der Römer schon seit gut 1500 Jahren Geschichte<br />

ist, findet man doch im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> noch immer zahlreiche Hinterlassenschaften<br />

aus dieser Epoche. Der rund 100 Kilometer lange<br />

Römerkanal von Nettersheim nach Köln – hier das Aquädukt bei<br />

Mechernich-Vussem – gilt noch heute als ingenieurtechnische Meisterleistung.<br />

9


<strong>Euskirchen</strong> verdankte seinen<br />

wirtschaftlichen Aufschwung<br />

in erster Linie der Eisenbahn.<br />

Bereits 1864 hatte die Stadt<br />

mit der Strecke nach Düren<br />

Anschluss an das rheinische<br />

Eisenbahnnetz gefunden.<br />

Unser Foto zeigt <strong>Euskirchen</strong><br />

im Jahr 1903.<br />

Zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert wird das <strong>Kreis</strong>gebiet in unterschiedlichste<br />

Kriege einbezogen und verheert. Lommersum wird zu einer Exklave der spanischen<br />

Habsburger. Verwerfungen der Moderne scheinen zahlreiche Hexenprozesse zwischen<br />

Flamersheim und Blankenheim angestoßen zu haben. Gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />

Umwälzungen kennzeichnen seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert die kurze<br />

Periode der französischen Herrschaft im späteren <strong>Kreis</strong>gebiet.<br />

Auf die Franzosen folgen die Preußen. Auch mit ihnen gehen vielgestaltige Entwicklungsmaßnahmen<br />

einher: Die Wiederaufforstung der Eifel ist nutzbringend, neuer<br />

Straßen- und Eisenbahnbau befördert die industrielle Revolution im Verlauf des 19. Jahrhunderts.<br />

Für die alten Industrien an Urft und Olef kommt der Ausbau zu spät: Eisen -<br />

industrie und -verarbeitung wandern ins Ruhrgebiet ab. In der Börde blüht der Rüben -<br />

anbau. Das Ackerbürgerstädtchen <strong>Euskirchen</strong> wird ein aufstrebendes Zentrum der<br />

Tuchindustrie und 1827 preußische <strong>Kreis</strong>stadt. Tuchindustrie und Eisenbahnerschließung<br />

fügen sich jedoch auch in eine Aufrüstungspolitik ein (Kaserne <strong>Euskirchen</strong> 1913), die in<br />

den Ersten Weltkrieg führt.<br />

Nach der Niederlage von 1918 hemmt zudem die französisch-belgische Besatzung<br />

eine Stabilisierung der neuen Demokratie in schwierigen Zeiten. Unter den Parteien<br />

genießt das Zentrum, Sprachrohr des politischen Katholizismus (Thomas Eßer,<br />

10


EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />

Schwerfen, bis 1933 Reichstagsvizepräsident) eine Vormachtstellung. Die NSDAP ist<br />

schwach, gleichwohl werden Kommunen und <strong>Kreis</strong> nach 1933 rasch faschisiert. Die<br />

Verfolgung der politischen Gegner (Zentrum und Arbeiterparteien), vor allem jedoch<br />

die Ausgrenzung, Synagogenzerstörung und schließlich Deportation der jüdischen<br />

Be wohner des <strong>Kreis</strong>es finden unabgeschwächt statt. Oberhalb des Urftsees wird die<br />

„NS-Ordensburg Vogelsang“ errichtet, eine Kaderschmiede der künftigen NS-Elite. Das<br />

Areal ist seit 2016 Ausstellungs- und Besucherzentrum. Zu Beginn des Zweiten<br />

Weltkriegs wird der <strong>Kreis</strong> Aufmarsch-, gegen Ende dann Frontgebiet. Die auch aus der<br />

Region vorgetragene, letzte Westoffensive scheitert allerdings, ebenso wenig kann die<br />

Erftstellung den alliierten Vormarsch aufhalten. Nach 1945 sind Dörfer und Städte oft<br />

kriegszerstört. In den Wiederaufbau werden auch zahlreiche aufzunehmende Flücht -<br />

linge und Ostvertriebene einbezogen. Damit wächst die Zahl evangelischer Gemeinden<br />

an, deren historische Ursprünge in Flamersheim und Gemünd liegen. Neue Flüchtlingszuzüge<br />

gegen Ende des 2. Jahrtausends und aktuell seit 2015 fächern die konfes -<br />

sio nelle Situation weiter auf.<br />

Für die Vermarktung des <strong>Kreis</strong>es als touristischer Destination, vorangetrieben durch<br />

die 2009 gegründete Nordeifel Tourismus GmbH, spielt die Geschichte der Region als<br />

attraktives Themenfeld eine große Rolle.<br />

Über viele Jahrzehnte be herrsch -<br />

ten in <strong>Euskirchen</strong> die Tuch -<br />

fabriken das Stadtbild, unzählige<br />

Menschen fanden hier ihr<br />

Auskommen – wie 1915 in<br />

der Tuchfabrik Josef Ruhr<br />

(In den Benden).<br />

11


Heike Pütz<br />

Das müsstest Du sehen, es ist großartig:<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> in alten Ansichten<br />

Münstereifel: Ortsansicht, Burg -<br />

ruine, Erzbischöfliches Convict,<br />

Pfarrkirche, Jesuitenkirche mit<br />

Gymnasium (versandt 1896)<br />

Die Motive von Ansichtskarten aus der Heimat sind nicht die Bilder, mit denen man<br />

seine persönlichen Erinnerungen festhält. Ansichtskarten dokumentieren die Eindrücke,<br />

die wir aus der Fremde mitbringen, und – was für die Regionalgeschichte viel wichtiger<br />

ist – die Bilder, die wir Reisenden mitgeben wollen. Sie zeigen das, worauf wir stolz<br />

sind und was wir für etwas Besonderes halten. Damit man in der Ferne sehen kann,<br />

wie schön und einzigartig unsere Heimat ist. So dokumentieren bereits die ersten Postkartenmotive<br />

aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>, dass sich die Menschen bei uns schon seit<br />

langer Zeit „einfach wohl fühlen“.<br />

Historische Postkarten laden ein zu einer Wanderung durch das <strong>Kreis</strong>gebiet in der<br />

Zeit unserer Groß- und Urgroßeltern. Mit den Augen eines Reisenden um 1900 sieht<br />

man Dörfer, Städte und Sehenswürdigkeiten der Region in einem anderen Licht. Motive<br />

aus den Dörfern zeigen noch unbefestigte Straßen und landwirtschaftlich geprägte Orte.<br />

Die größeren Orte und Städte wie <strong>Euskirchen</strong>, Kall und Zülpich präsentierten stolz die<br />

Errungenschaften der Moderne: Bahnhof, Elektrizitätswerk und weiterführende Schulen.<br />

Man verschickte vor 100 Jahren auch ganz andere Motive als nur den klassischen<br />

„Gruß aus“. Die Industrialisierung und der Ausbau der Landwirtschaft in der Region<br />

waren ein Zeichen des modernen Aufbruchs. Mondscheinkarten gaukelten Nachtaufnahmen<br />

vor, Fotoaufnahmen<br />

von Kaiserbesuchen<br />

und Prominenten vermittelten<br />

Nähe zur High<br />

Society. Gastwirte ließen<br />

Postkarten von ihren Häusern<br />

zur Werbung fer -<br />

tigen. Fotografen hielten<br />

die Leistungen der Inge -<br />

nieure beim Bau der Urfttalsperre<br />

oder des zeitweilig<br />

höchsten Schornsteins<br />

Deutschlands, dem<br />

„Langen Emil“ in Mechernich,<br />

im Bild fest. Die<br />

Feldpost in Kriegszeiten<br />

verband die Soldaten mit<br />

der Heimat. Die fran zö -<br />

12


EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />

Schleiden: kleinste <strong>Kreis</strong>stadt Deutschlands (gedruckt vor 1905)<br />

Mechernich: Blei- und Silberhütte, zweithöchster Kamin Deutschlands<br />

(gedruckt vor 1905)<br />

Blankenheim, Mondscheinkarte: Ortsansicht mit Mühle im Vordergrund<br />

(versandt 1902)<br />

<strong>Euskirchen</strong>: verschiedene Gebäude (gedruckt 1919–1929)<br />

sischen Besatzungsmächte produzierten eigene Postkartenserien aus <strong>Euskirchen</strong> für ihre<br />

Soldaten. Die Aufführungen der Volksbühnen der 1920er-Jahre, wie zum Beispiel die<br />

Kronenburger „Tell-Festspiele“, und andere örtliche Veranstaltungen der Vereine wurden<br />

vermarktet.<br />

Zum 200. Geburtstag des <strong>Kreis</strong>es stellten die „Freunde des Historischen <strong>Kreis</strong>archivs<br />

e. V.“ aus der Postkartensammlung des <strong>Kreis</strong>archivs <strong>Euskirchen</strong> eine Bildsammlung<br />

zusammen. Zum Leitmotiv bzw. Titel des Buches inspirierte der Text einer Karte aus<br />

dem Jahre 1906, dem Jahr der Fertigstellung der Urfttalsperre: Diese wurde von Tante<br />

Fischen besucht, die an Carl in Frankfurt auf einer Ansicht eben jener Urfttalsperre<br />

schrieb: „Lieber Carl! Sende dir herzl. Grüße. Die Talsperre müsstest Du sehen, es ist<br />

großartig! Hoffentlich geht es Euch gut. Mit Kuss Tante Fischen“<br />

„Das müsstest Du sehen, es ist großartig“ zeigt auf 300 Seiten mit 465 Postkarten<br />

und 40 Fotos von Archivalien knapp 100 Orte und Wohnplätze aus dem früheren und<br />

heutigen <strong>Kreis</strong>gebiet.<br />

mehr Informationen:<br />

Pütz, Heike: „Das müsstest Du<br />

sehen, es ist großartig“. Der <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> in alten Ansichten.<br />

Hrsg.: „Freunde des Historischen<br />

<strong>Kreis</strong>archivs e. V.“, Rheinbach<br />

2016, ISBN 978-3-95540-1641<br />

13


Elf Städte und Gemeinden – ein <strong>Kreis</strong>!<br />

Bad Münstereifel: Immer eine<br />

Reise wert – die Altstadt von<br />

Bad Münstereifel<br />

Stadt Bad Münstereifel<br />

Einwohner: 18 677<br />

Fläche: 150,84 km²<br />

14<br />

Ortsteile:<br />

Arloff, Bad Münstereifel, Berg -<br />

rath, Berresheim, Bliestal, Buchholzbacher<br />

Mühle, Effelsberg,<br />

Eichen, Eicherscheid, Ellesheim,<br />

Esch mit Escher Heide, Eschweiler,<br />

Forsthaus Hülloch, Gilsdorf,<br />

Glücksthal, Gut Hospelt, Gut<br />

Unterdickt, Hardtbrücke, Hilterscheid,<br />

Hohn, Holzem, Honerath,<br />

Houverath, Hünkhoven,<br />

Hummerzheim, Iversheim,<br />

Kalkar, Kirspenich, Klappertshardt,<br />

Kop Nück, Langscheid,<br />

Lanzerath, Lethert, Limbach,<br />

Lingscheider Hof, Mahlberg,<br />

Maulbach, Michelsberg, Mutscheid,<br />

Neichen, Nitterscheid,<br />

Nöthen, Odesheim, Ohlerath,<br />

Reckerscheid, Rodert, Rupperath,<br />

Sasserath, Scheuerheck,<br />

Scheuren, Schönau, Soller,<br />

Vollmert, Wald, Wasserscheide,<br />

Weißenstein, Willerscheid,<br />

Witscheiderhof<br />

Bad Münstereifel – anziehend schön<br />

Bekannt ist Bad Münstereifel unter anderem für die beiden Radioteleskope in Eschweiler<br />

und in Effelsberg sowie den Sänger Heino. Aber das ist noch lange nicht alles.<br />

Der denkmalgeschützte historische Stadtkern ist malerisch in die Landschaft drapiert.<br />

Gleich außerhalb der Stadtmauern beginnt das Naherholungsgebiet Bad Münster -<br />

eifeler Wald. Er lädt zum Wandern und zur aktiven Erholung ein. Bereits im Mittelalter<br />

war er von großer Bedeutung für die städtische Wirtschaft.<br />

Bis um 1600 war das aus einer Klostergründung des 9. Jahrhunderts entstandene<br />

Städtchen im oberen Erfttal eine Gewerbestadt mit Anschluss an den europäischen<br />

Fernhandel. Danach wurde es zum Zentrum der Gegenreformation. Im 19. Jahrhundert<br />

verarmte die Stadt – und bewahrte gerade dadurch ihr Ortsbild. Man baute sie zum<br />

Tourismusort und zum Kneipp-Heilbad des Westens aus. Mit dem City Outlet knüpft<br />

man seit 2014 an die Tradition der alten Tuchmacher- und Handelsstadt an.<br />

Römische Bodendenkmäler wie die Kalkbrennerei bei Iversheim und das Matronenheiligtum<br />

bei Nöthen sowie Baudenkmäler wie das Windeckhaus, die romanische Pfarrkirche<br />

und das 1167 erbaute „Romanische Haus“ machen die Stadt kulturell interessant<br />

und tragen ebenso zu ihrem Flair bei wie die schönen Fachwerkensembles. Für die<br />

Melodie der Stadt sorgt die Erft – mal piano, mal fortissimo.<br />

Bad Münstereifel ist ganzjährig eine Reise wert.<br />

Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian


EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />

Max-Planck-Institut für Radioastronomie/<br />

Radio-Observatorium Effelsberg<br />

Das Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn hat Spuren in der<br />

irdischen Landschaft hinterlassen. Bei Bad Münstereifel-Effelsberg in<br />

der Eifel erhebt sich eine riesige weiße Parabolantenne in den<br />

Himmel: das 100-Meter-Radioteleskop. Mit den für das menschliche<br />

Auge unsichtbaren Radiowellen betrachten die Forscher das ganze<br />

Stern leben von jungen stellaren Objekten bis hin zu altersschwachen<br />

Sternen. Sie untersuchen Moleküle im interstellaren Medium ebenso<br />

wie ferne Radiogalaxien, das Zentrum der Milchstraße, kosmische<br />

Magnetfelder sowie Staub und Gas in gewaltigen Entfernungen.<br />

Und weil für das alles ein einzelnes Teleskop zuweilen nicht ausreicht,<br />

arbeiten die Bonner Radioastronomen mit der sogenannten Very-Long-<br />

Baseline-Interferometrie, indem sie das Effelsberger Radioteleskop<br />

mit weiteren über den ganzen Globus verteilten Antennen zu einem<br />

„Riesenauge“ zusammenschalten.<br />

Radioteleskop Effelsberg:<br />

der Weg vom Besucherpavillon<br />

zum Aussichtspunkt<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1966<br />

Mitarbeiter: ca. 300<br />

Standorte:<br />

Institutssitz: Bonn-Endenich<br />

Außenstelle: Bad Münstereifel-<br />

Effelsberg<br />

Leistungsspektrum:<br />

wissenschaftliches Forschungsinstitut<br />

im Bereich der Radiound<br />

Infrarotastronomie<br />

Forschungsabteilungen:<br />

– Radioastronomische<br />

Fundamentalphysik<br />

– Radioastronomie/Very-Long-<br />

Baseline-Interferometrie<br />

– Millimeter- und Submillimeter -<br />

astronomie<br />

www.mpifr-bonn.mpg.de<br />

15


Blankenheim: Blick vom<br />

Schwanenweiher auf die<br />

Burg Blankenheim<br />

Gemeinde Blankenheim<br />

Einwohner: 8471<br />

Fläche: 149 km²<br />

Ortsteile:<br />

Ahrdorf, Ahrhütte, Alendorf,<br />

Blankenheim, Blankenheimerdorf,<br />

Dollendorf, Freilingen,<br />

Hüngersdorf, Lindweiler,<br />

Lommers dorf, Mülheim,<br />

Nonnenbach, Reetz, Ripsdorf,<br />

Rohr, Uedelhoven, Waldorf<br />

Blankenheim – Natur pur, aber trotzdem erlebnisreich!<br />

Blankenheim ist nicht nur die Wiege der Ahr, der historische Erholungsort hat noch<br />

viel mehr zu bieten. Hoch oben über dem malerischen Quellenort thront die beacht -<br />

liche Grafenburg, außerdem prägen zahlreiche Fachwerkhäuser das Ortsbild.<br />

Die bauwerklichen Schätze sollte man sich hier nicht entgehen lassen, Besucher<br />

sollten auf jeden Fall die zwei ehemaligen Stadttore, das Hirten- und Georgstor, be -<br />

suchen und einen Blick in die spätgotische Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt werfen.<br />

Natürlich dürfen bei einem Rundgang das schmalste Haus Blankenheims und der<br />

Schlossweiher nicht fehlen. Außerdem können Touristen die Römervilla „Villa Rustica“<br />

bestaunen und auf eine Entdeckungsreise der Römer im Gildehaus gehen.<br />

Blankenheim zeichnet sich aber nicht nur durch seine romantischen Gassen und<br />

alten Bauwerke aus, Besucher und Einwohner können auch bei zahlreichen Veranstaltungen<br />

Blankenheim erleben und erkunden. Die Hauptsaison wird vor allem durch die<br />

Veranstaltungen „Tour de Ahrtal“, der autofreien Fahrradveranstaltung im Ahrtal, oder<br />

Sommer am See geprägt. Letztere bietet an allen Donnerstagen im Juli ein musika -<br />

lisches Angebot mit Livebands und verschiedenen Themenabenden.<br />

Blankenheim ist Dreh- und Angelpunkt für zahlreiche Wander- und Radwege.<br />

Tou risten können von hier aus besonders gut die Premiumwanderwege Eifelsteig<br />

und Ahrsteig sowie den Ahrradweg entdecken. Für vielfältige Zielgruppen bietet der<br />

Frei linger See ein attraktives Erholungs- und Badeangebot.<br />

Doch nicht nur aus touristischer Sicht hat die Gemeinde Blankenheim großes Potenzial:<br />

Sie besteht aus 17 Orten, liegt als Eifelgemeinde des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> an der<br />

Grenze zu Rheinland-Pfalz und ist sowohl aus den Ballungszentren als auch aus den<br />

Beneluxländern über die A 1, B 258 und L 115 schnell erreichbar. Die Gemeinde verfügt<br />

über ein hohes Nahversorgungsangebot, bezahlbare und attraktive Wohnflächen und<br />

ein gutes Schulangebot durch Grund- und Gesamtschule.<br />

Bürgermeister Rolf Hartmann<br />

16


Die Gemeinde Dahlem<br />

Die sechs Orte Baasem, Berk, Dahlem, Frauenkron, Kronenburg und Schmidtheim<br />

bilden die kleine Eifelgemeinde Dahlem im südlichen <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> an der Grenze zu<br />

Rheinland-Pfalz. Als Heimat und Lebensort ist die Gemeinde ebenso beliebt wie als Ziel<br />

für Freizeit und Tourismus. Große zusammenhängende Wälder, weite Hochflächen und<br />

Täler sind das typische Landschaftsbild.<br />

Entgegen dem allgemeinen Trend ist die Einwohnerzahl in der Gemeinde stabil. Ein<br />

gutes Nahversorgungsangebot, individuelle und bezahlbare Wohnangebote und un -<br />

zählige Freizeitmöglichkeiten vor der Haustür tragen dazu bei, dass sich die Menschen<br />

in der Gemeinde Dahlem wohlfühlen.<br />

Die vielfältigen touristischen Angebote machen die Gemeinde Dahlem zu einem<br />

attraktiven Ziel für den Tagesausflug oder den Kurzurlaub für Jung und Alt. Der Kronenburger<br />

See bietet ein abwechslungsreiches Wassererlebnis: Baden, Surfen, Segeln,<br />

Angeln und weitere Freizeitangebote rund um die Wasserfläche. Der historische Burgort<br />

um die Burgruine oberhalb des Sees bildet mit den liebevoll restaurierten Häusern eine<br />

Kulisse wie aus einer anderen Zeit. Als Künstler- und Kulturort ist Kronenburg weithin<br />

bekannt.<br />

Die „Dahlemer Binz“ ist ein überregional bekannter Flugplatz für Sport- und Segelflugzeuge<br />

sowie Tragschrauber. Eines der größten Fallschirmspringerunternehmen in<br />

Deutschland hat hier ebenso seinen Firmensitz wie innovative Unternehmen. In<br />

Schmidtheim lädt der beliebte Generationenpark zum Verweilen ein.<br />

Kommen Sie in die zukunftsorientierte Gemeinde Dahlem – als Gast oder als Bürger!<br />

Bürgermeister Jan Lembach<br />

Dahlem: beliebter Künstlerund<br />

Kulturort Kronenburg<br />

Gemeinde Dahlem<br />

Einwohner: 4236<br />

Fläche: 95,24 km²<br />

Ortsteile:<br />

Baasem, Berk, Dahlem, Frauenkron,<br />

Kronenburg, Schmidtheim<br />

17


Stadt <strong>Euskirchen</strong><br />

Einwohner: 57 428<br />

Fläche: 139,46 km²<br />

Ortsteile:<br />

Billig, Dom-Esch, Elsig, Euenheim,<br />

<strong>Euskirchen</strong>, Flamersheim,<br />

Frauenberg, Großbüllesheim,<br />

Kessenich, Kirchheim, Klein -<br />

büllesheim, Kreuzweingarten,<br />

Kuchenheim, Niederkastenholz,<br />

Oberwichterich, Palmersheim,<br />

Rheder, Roitzheim, Schweinheim,<br />

Stotzheim, Weidesheim,<br />

Wißkirchen, Wüschheim<br />

18<br />

<strong>Euskirchen</strong>: der Alte Markt<br />

mit dem Gewerbebrunnen<br />

im Herzen der <strong>Kreis</strong>stadt<br />

<strong>Euskirchen</strong> – Stadt mit Gesicht<br />

Das Zentrum der Region ist die <strong>Kreis</strong>stadt <strong>Euskirchen</strong>. Hier sind alle wichtigen Institutionen<br />

und Behörden, zahlreiche Dienstleistungsunternehmen, Schulen und große<br />

Arbeitgeber ansässig. Auch als Einkaufsstadt ist <strong>Euskirchen</strong> durch seine breite Auswahl<br />

an Geschäften und Gastronomiebetrieben sehr beliebt.<br />

Kulturell hat <strong>Euskirchen</strong> ebenfalls einiges zu bieten. Das Stadtmuseum und das LVR-<br />

Industriemuseum mit der Tuchfabrik Müller sind nicht nur für Erwachsene interessant,<br />

auch Kinder kommen auf ihre Kosten. Ein besonderer Anziehungspunkt ist die Thermen<br />

& Badewelt <strong>Euskirchen</strong>. Hier haben die Besucher die Möglichkeit, in themenbezogenen<br />

Saunabereichen und unter echten Südseepalmen die Seele baumeln zu lassen.<br />

Aufgrund der geografisch günstigen Lage und der guten Verkehrsanbindungen<br />

haben sich über viele Jahre namhafte Handwerks-, Handels-, Gewerbe- und Industriebetriebe<br />

in <strong>Euskirchen</strong> niedergelassen. Ansiedlungswilligen Wirtschaftsbetrieben werden<br />

in den Industrie- und Gewerbegebieten attraktive Möglichkeiten geboten. Die<br />

<strong>Kreis</strong>stadt <strong>Euskirchen</strong> entwickelt sich stets zukunftsorientiert weiter.<br />

Die Lage zwischen Köln, Bonn und Aachen sowie der grünen Eifel macht die <strong>Kreis</strong>stadt<br />

zudem als Wohnort sehr beliebt. Jedoch ist auch <strong>Euskirchen</strong> selbst landschaftlich<br />

reizvoll und aufgrund des geringen Höhenprofils hervorragend zum Radfahren ge -<br />

eignet.<br />

Bürgermeister Dr. Uwe Friedl


Burg Reifferscheid – Bergfried<br />

und Kirche mit Häusern, Talberg<br />

Gemeinde Hellenthal<br />

Die Gemeinde Hellenthal liegt im Herzen der Eifel und hält vielzählige Freizeit- und<br />

Erholungseinrichtungen sowie Sehenswürdigkeiten für ihre Gäste und Bürgerinnen<br />

und Bürger bereit. Besonders die Vielgestaltigkeit der Landschaft lädt zum Wandern<br />

und Erholen ein. Insbesondere sind der 13,5 Kilometer lange, von Wald umgebene<br />

Rundwanderweg um die Oleftalsperre sowie eine Wanderung auf der Burgenroute zu<br />

em pfehlen. Ausgangspunkt für diese Route ist dabei der Kernort Hellenthal. Von dort<br />

aus geht es zum malerischen Burgort Reifferscheid. Die alten Häuser und Gassen sowie<br />

die gut erhaltene Burganlage versetzen den Besucher unmittelbar ins Mittelalter. Von<br />

Reifferscheid geht es weiter zur Wildenburg, der einzigen von Zerstörung verschont<br />

gebliebenen Burganlage im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. Die Burgenroute verläuft weiter bis zum<br />

Zielort Blankenheim und ist als Partnerweg des Eifelsteigs zertifiziert. Burgenfans,<br />

Naturfreunde, Genusswanderer und Entdecker sind hier genau richtig!<br />

Weitere Sehenswürdigkeiten im Gemeindegebiet sind sowohl das überregional<br />

bekannte Wildfreigehege in Hellenthal, das Besucherbergwerk „Grube Wohlfahrt“ nahe<br />

Hellenthal-Rescheid sowie der Ardenner Cultur Boulevard (Krippen-, Puppen- und<br />

Modelleisenbahnausstellung) in Hellenthal-Losheim. Im Rathaus befindet sich auch<br />

eine Touristeninformation, wo über weitere touristische Entfaltungsmöglichkeiten täglich<br />

informiert wird.<br />

Die Gemeinde Hellenthal befindet sich im Südwesten des Landes Nordrhein-West -<br />

falen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> und gehört zum Deutsch-Belgischen „Naturpark Hohes Venn –<br />

Eifel“. Sie grenzt mit einer Länge von 28,8 Kilometern an das Königreich Belgien und<br />

mit 12,8 Kilometern an das Bundesland Rheinland-Pfalz.<br />

Hellenthal ist Zentralort einer Gemeinde mit insgesamt 61 Ortschaften und Weilern.<br />

Die Orte verteilen sich auf einer Fläche von rund 138 Quadratkilometern. Damit gehört<br />

die Gemeinde Hellenthal zu den flächenmäßig größten Gemeinden im Land Nordrhein-<br />

Westfalen. Die rund 8000 Einwohner lassen für jeden entsprechenden Raum zur freien<br />

Entfaltung.<br />

Bürgermeister Rudolf Westerburg<br />

Gemeinde Hellenthal<br />

Einwohner: 8229<br />

Fläche: 138 km²<br />

Ortsteile:<br />

Blumenthal, Bruch, Bungenberg,<br />

Büschem, Dickerscheid, Dommersbach,<br />

Eichen, Felser, Gie -<br />

scheid, Grube Wohlfahrt, Hah -<br />

nen berg, Haus Eichen, Hecken,<br />

Heiden, Hellenthal, Hescheld,<br />

Hollerath, Hönningen, Ingersberg,<br />

Kamberg, Kammerwald,<br />

Kehr, Kradenhövel, Kreuzberg,<br />

Linden, Losheim, Losheimer -<br />

graben, Manscheid, Metzige -<br />

roder, Miescheid, Miescheiderheide,<br />

Neuhaus, Oberdalmerscheid,<br />

Oberpreth, Oberreifferscheid,<br />

Oberschömbach, Paulushof,<br />

Pfeiffershof, Platiß, Ramscheid,<br />

Ramscheiderhöhe, Reifferscheid,<br />

Rescheid, Rodenbusch,<br />

Schnorrenberg, Schwalenbach,<br />

Sieberath, Udenbreth,<br />

Unterdalmerscheid, Unterpreth,<br />

Unterschömbach, Wahld, Wiesen,<br />

Wildenburg, Winten, Wittscheid,<br />

Wolfert, Wollenberg,<br />

Zehnstelle, Zingscheid<br />

19


Die römische Wasserleitung<br />

von der Eifel nach Köln ist<br />

mit 95,4 Kilometern eine<br />

der längsten, die je von den<br />

Römern gebaut worden ist.<br />

Die Gemeinde Kall<br />

Gemeinde Kall<br />

Einwohner: 11590<br />

Fläche: rund 66 km²<br />

Ortsteile:<br />

Anstois, Benenberg, Diefenbach,<br />

Dottel, Frohnrath, Gillenberg,<br />

Golbach, Kall, Keldenich, Krekel,<br />

Rinnen, Roder, Rüth, Scheven,<br />

Sistig, Sötenich, Steinfeld, Steinfelderheistert,<br />

Straßbüsch, Urft,<br />

Wahlen, Wallenthal, Wallen -<br />

thalerhöhe<br />

Natur, Kultur, Fortschritt und Entwicklung – auf rund<br />

66 Quadratkilometern und mit etwa 12 000 Einwohnern<br />

vereint die Gemeinde Kall, deren Gebiet schon in vor -<br />

geschichtlicher Zeit besiedelt war und wo die Kelten<br />

bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. nach Bleierzen gruben,<br />

diese scheinbaren Gegensätze. Sie liegt am östlichen<br />

Rand des Nationalparks Eifel und im Naturpark Nordeifel.<br />

Wertvolle kulturhistorische Stätten sind hier zu finden.<br />

Besonders zu erwähnen ist das Kloster Steinfeld mit seiner frühromanischen<br />

Pfeilerbasilika, dem spätgotischen Kreuzgang sowie der barocken Innenausstattung und<br />

der kostbaren Königsorgel. In der Basilika befindet sich das Hochgrab des heiligen<br />

Hermann Josef (1150–1241).<br />

Des Weiteren durchquert die berühmte römische Wasserleitung, die von Nettersheim<br />

Richtung Köln führt, die Gemeinde Kall. Im Jahre 1988 wurde entlang dieser der<br />

„Römer-Kanal-Wanderweg“ angelegt, der Wander- und Naturfreunden ein besonderes<br />

Erlebnis bietet.<br />

Malerische Dörfer und waldreiche Seitentäler prägen die Gegend, die aufgrund ihres<br />

hohen Freizeitwertes nicht nur von den Bewohnern, sondern auch von vielen Touristen<br />

geschätzt wird.<br />

Neben der Gemeindebücherei und dem ohne den Einsatz von Chlorgas arbeitenden<br />

Hallenbad bietet Kall ein reges Gemeinschaftsleben. Zahlreiche Vereine bieten jedem<br />

Interessierten individuelle Möglichkeiten einer sinnvollen Freizeitgestaltung. Abgerundet<br />

wird dieses Angebot durch eine Reihe kultureller Veranstaltungen, die im Laufe des<br />

Jahres von verschiedenen Trägern initiiert werden.<br />

Für Kinder und Jugendliche halten zahlreiche Tages- und Bildungseinrichtungen vielfältige,<br />

flexible und familienfreundliche Betreuungsangebote vor. Der Kernort mit<br />

seinen über 5000 Einwohnern besitzt ein ausgedehntes Gewerbe- und Industriegebiet<br />

mit vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten. Ferner sind große Neubaugebiete das Ergebnis<br />

einer konsequenten Entwicklung der Infrastruktur zum Wohle der Bürger. Alles in allem<br />

ist Kall eine Gemeinde für Jung und Alt, in der man gerne wohnt, lebt und arbeitet.<br />

Bürgermeister a. D. Herbert Radermacher<br />

20


Stadt Mechernich<br />

Einwohner: 28 057<br />

Fläche: 136 km²<br />

Ortsteile:<br />

Antweiler, Berg, Bergbuir, Bergheim,<br />

Bescheid, Bleibuir, Breitenbenden,<br />

Denrath, Dreimühlen,<br />

Eicks, Eiserfey, Firmenich, Floisdorf,<br />

Gehn, Glehn, Harzheim,<br />

Heufahrtshütte, Holzheim,<br />

Hostel, Kalenberg, Kallmuth,<br />

Katzvey, Kommern, Kommern-<br />

Süd, Lessenich, Lorbach, Lückerath,<br />

Mechernich, Obergartzem,<br />

Rißdorf, Roggendorf, Satzvey,<br />

Schaven, Schützendorf, Strempt,<br />

Urfey, Voissel, Vollem, Vussem,<br />

Wachendorf, Weiler am Berge,<br />

Weißenbrunnen, Weyer, Wiels -<br />

pütz<br />

Stadt Mechernich<br />

Wer in Mechernich lebt, genießt die Vorzüge einer ländlichen Umgebung ebenso<br />

wie die eines Wirtschaftsstandortes mit Autobahnanschluss und Bahnstrecke. Insbesondere<br />

Familien aus den umliegenden Ballungsräumen wissen die hervorragende Infrastruktur<br />

der jungen, kontinuierlich wachsenden Stadt in der geografischen Mitte des<br />

<strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> zu schätzen.<br />

Mechernich ist Schulstadt, Bundeswehr-Garnison und das Tor zum Nationalpark Eifel.<br />

Dank der schönen Landschaft und einer einzigartigen Vielzahl von Attraktionen wie<br />

dem LVR-Freilichtmuseum Kommern, dem Bergbaumuseum Mechernich, der Kakus -<br />

höhle, der Ritterburg Satzvey und dem Hochwildpark Rheinland ist sie außerdem eines<br />

der größten Fremdenverkehrsziele der nördlichen Eifel.<br />

Den rund 28 000 Einwohnern in 44 Ortschaften bietet die Stadt eine ausgezeichnete<br />

Gesundheitsversorgung und ist Standort des <strong>Kreis</strong>krankenhauses. Die Stadt Mechernich<br />

verfügt über wohnortnahe Grundschulen und ein modernes Schulzentrum mit allen<br />

Schulformen. Der Großflughafen Köln/Bonn ist ca. 40 Autominuten entfernt, auf der<br />

Bahnstrecke Köln–Gerolstein–Trier mit den Bahnhöfen Mechernich und Satzvey verkehren<br />

die Züge im Halbstundentakt.<br />

Ein lebhaftes Vereinsleben und zahlreiche Freizeiteinrichtungen wie das Erlebnisbad<br />

„Eifel-Therme-Zikkurat“ und die Sommerrodelbahn/Erlebniswelt „Eifeltor“ lassen keine<br />

Wünsche offen.<br />

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick<br />

Das Eifelstädtchen Mechernich<br />

besteht aus 44 Ortsteilen –<br />

Kommern ist einer der bekanntesten<br />

davon.<br />

21


Nettersheim: Im Archäolo gi schen<br />

Landschaftspark von Nettersheim<br />

wird die Römer zeit wieder<br />

lebendig.<br />

Gemeinde Nettersheim<br />

Einwohner: 7673<br />

Fläche: 94,35 km²<br />

Ortsteile:<br />

Bouderath, Buir, Engelgau,<br />

Frohngau, Holzmülheim, Marmagen,<br />

Nettersheim, Pesch,<br />

Roderath, Tondorf, Zingsheim<br />

Eifelgemeinde Nettersheim – Natur erleben, Schätze entdecken<br />

Artenreiche Kalkmagerrasen, auf denen seltene Orchideen wachsen, 380 Millionen<br />

Jahre alte Fossilien des Eifeler Devonmeeres, die man an vielen Orten finden kann, eindrucksvolle<br />

Denkmäler aus der Römerzeit im Archäologischen Landschaftspark: Nettersheim<br />

ist reich an Schätzen aus Natur und Geschichte.<br />

Am „Grünen Pütz“ in Nettersheim beginnt die römische Eifelwasserleitung nach<br />

Köln, in römischen Tempelanlagen wurden Matronen als einheimische Gottheiten verehrt,<br />

und mit der römischen Siedlung von Nettersheim liegt ein echtes archäologisches<br />

Highlight an der „Agrippastraße“ Köln-Trier vor.<br />

Die Vermittlung von Natur und Geschichte, ihr Erhalt und die Sensibilisierung von<br />

Jung und Alt für diese Fragen werden in Nettersheim großgeschrieben. Herzstück ist<br />

das Naturzentrum Eifel mit lebendig gestalteten Ausstellungen und einem großen Veranstaltungs-<br />

und Bildungsangebot. Abwechslungsreiche Wanderwege, Radwege und<br />

Erlebnistouren laden zum Entdecken der gesamten Eifelgemeinde ein.<br />

Der naturnahe Tourismus ist heute ein bedeutender Faktor für die Entwicklung<br />

Nettersheims. In den Orten der Gemeinde finden sich zahlreiche Handwerksbetriebe,<br />

vor allem im „Dorf der Handwerker“ Marmagen, aber auch im Gewerbegebiet in Zingsheim,<br />

das Raum für Neuansiedlungen bietet.<br />

Der Wald als Kapital der Region – fast die Hälfte des Gemeindegebietes ist bewaldet<br />

– gab den Impuls für die Entstehung des Holzkompetenzzentrums Rheinland in Nettersheim<br />

und das Engagement der Gemeinde im Bereich Klimaschutz.<br />

Verkehrstechnisch durch einen direkten Autobahnanschluss (A-1-Ausfahrt 113) und<br />

den Bahnhof im Ortskern Nettersheim gut angebunden, bietet die Eifelgemeinde eine<br />

hohe Lebens- und Wohnqualität für alle Generationen.<br />

Bürgermeister Wilfried Pracht<br />

22


Die Nationalpark-Hauptstadt Schleiden<br />

Im Schleidener Tal begegnet Ihnen ein Dreiklang aus Natur, Kunst und Kultur. Um -<br />

geben von den Höhenzügen der Eifel, finden Sie hier die Nationalpark-Hauptstadt<br />

Schleiden sowie den Kneipp-Kurort Gemünd mit dem Nationalpark-Tor. Knapp 50 Prozent<br />

der Fläche des Stadtgebietes liegen im heutigen Großschutzgebiet, dem Nationalpark<br />

Eifel. Neben den beiden Kernorten zählen 16 weitere Örtchen sowohl im Tal als<br />

auch auf der Hochfläche zum Stadtgebiet.<br />

Die spätgotische Hallenkirche und das jahrhundertealte Schloss in Schleiden sowie<br />

die historischen Ortskerne in Olef und Oberhausen, Vogelsang IP als Ausstellungs- und<br />

Bildungszentrum mit einer NS-Dokumentation sowie einer Nationalparkausstellung, das<br />

Kulturzentrum „Alte Schule“ und die Ausstellung im Nationalpark-Tor in Gemünd sind<br />

einige der vielen lohnenswerten Ausflugsziele.<br />

Zahlreiche interessante Wanderstrecken unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, das<br />

vielfältige kulinarische Angebot in den großteils als Nationalparkgastgeber zertifizierten<br />

Betrieben sowie viele weitere Freizeitmöglichkeiten sind beste Voraussetzungen für<br />

einen Erholungs- und Aktivurlaub.<br />

Bei Ihrem Besuch werden Sie feststellen, dass Schleiden eine lebendige Stadt ist,<br />

die sowohl Bürgern als auch Gästen viel zu bieten hat. Laden Sie die „Schleiden-App“<br />

auf Ihr Smartphone und entdecken Sie schon vorab die Besonderheiten des Schleidener<br />

Tals.<br />

Bürgermeister Udo Meister<br />

Wandern auf der Dreiborner<br />

Hochfläche während der<br />

Ginster blüte<br />

Stadt Schleiden<br />

Einwohner: 13 419<br />

Fläche: 122 km²<br />

Ortsteile:<br />

Berescheid, Broich, Bronsfeld,<br />

Dreiborn, Ettelscheid, Gemünd,<br />

Harperscheid, Herhahn, Kerperscheid,<br />

Morsbach, Nierfeld,<br />

Oberhausen, Olef, Scheuren,<br />

Schleiden, Schöneseiffen,<br />

Wintzen, Wolfgarten<br />

23


Caritasverband für die Region Eifel e.V.<br />

Der katholische Wohlfahrtsverband ist der größte Anbieter sozialer<br />

und pflegerischer Dienstleistungen im Südkreis <strong>Euskirchen</strong>. Aus einem<br />

christlichen Menschenbild heraus wendet die Caritas menschliche Not<br />

ab und leistet Hilfe zur Selbsthilfe. Sie ist eng mit der Region und ihren<br />

Menschen verbunden und kennt die sozialen Probleme. Zahlreiche<br />

professionelle Hilfen stellen sicher, dass ratsuchende Menschen die<br />

Unterstützung bekommen, die sie in ihrer aktueller Lebenssituation<br />

benötigen.<br />

Die Hilfeangebote gliedern sich in drei Fachbereiche auf: Psychiatrische<br />

Dienste, Gesundheit und Pflege sowie Soziale Arbeit. Sie beginnen mit<br />

der Familienhebamme bereits vor der Geburt und reichen mit dem<br />

ambulanten Hospizdienst auf Wunsch bis zur letzten Lebensphase.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1972<br />

Mitarbeiter: 405<br />

Fachbereiche:<br />

– Psychiatrische Dienste<br />

– Gesundheit und Pflege<br />

– Soziale Arbeit<br />

– Verwaltung<br />

Das Caritas-Haus in Schleiden,<br />

Geschäftsstelle des Verbandes<br />

Standorte:<br />

– Schleiden (Zentrale)<br />

– Blankenheim<br />

– Kall<br />

– Mechernich<br />

– Simmerath<br />

– Roetgen<br />

www.caritas-eifel.de<br />

24


EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />

Weilerswist – hervorragende Angebote für junge Familien<br />

Mit den beiden Autobahnanschlüssen an die A 1 und die A 61 sowie direkter<br />

Bahnanbindung bietet die Gemeinde Weilerswist ihren Bürgern komfortable Möglichkeiten,<br />

auf schnellstem Wege in die nahe gelegenen Metropolen Köln, Bonn und<br />

Aachen zu kommen. Auch für Unternehmen und deren Mitarbeiter ist diese verkehrsgünstige<br />

Lage äußerst attraktiv, um sich in der Gemeinde Weilerswist mit ihrer Firma<br />

niederzulassen. Die Bürger der Gemeinde finden in der eher ländlich anmutenden<br />

Gemeinde Weilerswist Ruhe und Erholung. Ob ein Spaziergang in den Auen der Erft, zur<br />

romantisch gelegenen Wasserburg Kühlseggen, im nahe gelegenen Naturpark Kottenforst-Ville<br />

oder eine Fahrt in die Eifel – Naturfreunde kommen in der Gemeinde Weilerswist<br />

voll auf ihre Kosten.<br />

Wahrzeichen der Gemeinde Weilerswist ist der Swister Turm, ein Überrest der alten<br />

Pfarr- und Wallfahrtskirche des untergangenen Dorfes Swist auf dem Swister Berg. Im<br />

Jahr 2006 wurde der Turm vom Verein „Swister Turm“ aufwendig saniert. In der im<br />

Turminneren liegenden Kapelle werden zu besonderen Anlässen Messen gehalten.<br />

Außerdem ist der Swister Turm Anlaufstelle für die Jakobspilger.<br />

Ebenso bietet das vielfältige Vereinsleben im Kernort Weilerswist wie auch in den<br />

umliegenden Dörfern der Gemeinde allen Bürgern die Möglichkeit, ganz individuell<br />

musisch, sportlich oder kulturell mit Gleichgesinnten die Freizeit zu gestalten.<br />

Mit ihrem hervorragend ausgestatteten Kinderbetreuungsangebot, von den<br />

U3-Gruppen der Kindertagesstätten bis zur Offenen Ganztagsschule, präsentiert die<br />

Gemeinde Weilerswist vor allem jungen Neubürgern optimale Voraussetzungen,<br />

Familie und Beruf bestmöglich zu vereinbaren.<br />

Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst<br />

Ultraleichtflugplatz:<br />

Die Ultraleicht-Fluggruppe<br />

„Nordeifel“ hat ihren Heimatflugplatz<br />

in der Gemeinde<br />

Weilerswist Nähe Müggen -<br />

hausen.<br />

Gemeinde Weilerswist<br />

Einwohner: 18 934<br />

Fläche: 57,24 km²<br />

Ortsteile:<br />

Bodenheim, Derkum, Groß -<br />

vernich, Hausweiler, Horchheim,<br />

Kleinvernich, Lommersum,<br />

Metternich, Müggenhausen,<br />

Neuheim, Neukirchen, Ottenheim,<br />

Schneppenheim, Schwarz -<br />

maar, Weilerswist<br />

25


Zülpich: Die Landesburg ist<br />

weithin sichtbar und das<br />

Wahrzeichen von Zülpich.<br />

Stadt Zülpich<br />

Einwohner: 20 432<br />

Fläche: 101 km²<br />

Ortsteile:<br />

Bessenich, Bürvenich mit<br />

Eppenich, Dürscheven, Enzen,<br />

Füssenich, Geich, Hoven mit<br />

Floren, Juntersdorf, Langendorf,<br />

Linzenich mit Lövenich, Merzenich,<br />

Mülheim mit Wichterich,<br />

Nemmenich mit Lüssen, Niederelvenich,<br />

Oberelvenich, Rövenich,<br />

Schwerfen mit Irnich und<br />

Virnich, Sinzenich, Ülpenich,<br />

Weiler in der Ebene, Zülpich<br />

Stadt Zülpich<br />

Das Gebiet der Gesamtstadt Zülpich markiert den Übergang der nach ihr benannten<br />

Börde zu den Ausläufern der Eifel. Gelegen im Städtedreieck Köln–Bonn–Aachen, wird<br />

das Stadtgebiet durch Bundes- und Landstraßen, einen Autobahnzubringer und eine<br />

Bahnlinie verkehrsgünstig mit dem Umland verbunden. Das macht die Stadt attraktiv<br />

für Industrie, Gewerbe und Bauwillige.<br />

Kernstadt und Ortsteile haben eine lange und ereignisreiche Geschichte. Erhaltene<br />

Relikte der Römerzeit sind die Thermen im „Museum der Badekultur“ und die das<br />

Stadtgebiet durchziehende „Agrippastraße“. Augenfällige Zeugen des Mittelalters sind<br />

die mittelalterliche Stadtmauer, ihre vier Tore und die alte Landesburg. Trotz schwerer<br />

Kriegszerstörungen prägen sie noch heute die Silhouette der Stadt. In nahezu allen<br />

Orts teilen des ländlich geprägten Umlandes finden sich alte, teils stattliche Bauernhöfe,<br />

Kirchen und Wasserburgen, Klöster und Mühlen. Sie sind durch Rad- und Wanderwege<br />

touristisch erschlossen. Insbesondere der im Zuge einer Landesgartenschau neu -<br />

ge staltete Seepark hat sich zu einem überregionalen Freizeit- und Erholungszentrum<br />

entwickelt.<br />

Darüber hinaus prägen zahlreiche Bildungseinrichtungen sowie attraktive Einkaufs-,<br />

Sport- und Freizeitangebote die beschauliche, geschichtsträchtige Römerstadt. Sie verbindet<br />

die Idylle von gestern mit den Vorzügen des modernen Lebens.<br />

Bürgermeister Ulf Hürtgen<br />

26


EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />

Leben ist Vielfalt – Lebenshilfe H.P.Z. gGmbH<br />

Das Lebenshilfe Heilpädagogische Zentrum (H.P.Z.) ist Träger verschiedener<br />

ambulanter und stationärer Angebote im Bereich der Eingliederungshilfe<br />

für Menschen mit geistiger Behinderung und hohem Unter -<br />

stützungs- und Integrationsbedarf.<br />

An derzeit 13 Standorten im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>, Rhein-Erft-<strong>Kreis</strong> und <strong>Kreis</strong><br />

Düren werden rund 500 Menschen betreut. Im Förderzentrum in<br />

Bürvenich befinden sich unter einem Dach Kinder- und Jugendwohnen,<br />

eine Inhouseschule, Kurzzeitwohnen für Kinder und Jugendliche,<br />

eine Wohnstätte für Erwachsene, eine Autismus-Ambulanz sowie ein<br />

Beratungszentrum.<br />

Das familienfreundliche Unternehmen bietet ein ganzheitliches<br />

Angebot in allen Lebensphasen für Kinder, Jugendliche, Erwachsene<br />

und Senioren mit Behinderung, welches ständig durch innovative und<br />

zukunftsorientierte Konzepte erweitert wird.<br />

Einer von insgesamt 13 Stand -<br />

orten der Lebenshilfe H.P.Z.:<br />

Zülpich-Bürvenich mit dem<br />

Förderzentrum<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1971<br />

Mitarbeiter: 230<br />

Standorte:<br />

Bürvenich mit 56 000 m 2 ,<br />

Zülpich, <strong>Euskirchen</strong>, Schleiden,<br />

Mechernich, Kommern, Düren<br />

und Brühl<br />

www.lebenshilfe-hpz.de<br />

Angebote:<br />

– Kinder- und Jugendwohnen<br />

Bürvenich, 24 Plätze<br />

– Inhouseschule im Förder -<br />

zentrum (Zweigstelle der<br />

Hans-Verbeek-Schule)<br />

– Kinder- und Jugendwohnen<br />

Schmidtheim, 15 Plätze<br />

– Kurzzeitwohnen, 10 Plätze<br />

– Autismus-Ambulanzen und<br />

Beratungszentren<br />

– Ambulant betreutes Wohnen<br />

– Familienunterstützender Dienst<br />

– Individuelle stationäre Wohn -<br />

angebote für Erwachsene<br />

– in Bürvenich, 63 Plätze<br />

– in Schleiden, 48 Plätze<br />

– Seniorenhaus Barbarahof H.P.Z.<br />

in Kooperation mit dem Unternehmensverbund<br />

<strong>Kreis</strong>kranken -<br />

haus Mechernich, 22 Plätze<br />

– Menüservice außer Haus<br />

27


28<br />

Wolfgang Andres<br />

Wo der Kunde im<br />

Mittelpunkt steht:<br />

<strong>Kreis</strong>verwaltung<br />

<strong>Euskirchen</strong><br />

Individuelle Beratung und persönlicher<br />

Service: Kundenorientierung<br />

wird im <strong>Euskirchen</strong>er<br />

<strong>Kreis</strong>haus großgeschrieben.<br />

Ob man sein neues Auto anmeldet, einen Auszug aus<br />

dem Grundstückskataster benötigt oder im <strong>Kreis</strong>archiv<br />

für das Jubiläum eines Vereins recherchiert: Die <strong>Kreis</strong> -<br />

verwaltung in <strong>Euskirchen</strong> ist zentrale Anlaufstelle für<br />

viele Menschen aus dem <strong>Kreis</strong> Eus kirchen. Dabei wird<br />

Bürgernähe großgeschrieben! Denn die Zeiten, in denen<br />

man demütig als Bittsteller zum Amt kam, sind seit<br />

Langem vorbei.<br />

Die <strong>Kreis</strong>verwaltung in <strong>Euskirchen</strong> hat in den Jahren<br />

2003/2004 einen großen Schritt zu mehr Bürgerfreundlichkeit<br />

gemacht. Damals standen die Sanierung des<br />

<strong>Kreis</strong>hauses sowie der Neubau eines weiteren Flügels an – eine gute Gelegenheit, um<br />

auch das Thema Kundenorientierung zu forcieren.<br />

Das wird besonders im Straßenverkehrsamt deutlich, der Abteilung mit der größten<br />

Kundenfrequenz im <strong>Kreis</strong>haus. Hier ist es üblich, dass an der „Info“, dem zentralen<br />

Anlaufpunkt für alle Besucher, eine Vorprüfung der Unterlagen stattfindet. Erst wenn<br />

geklärt ist, dass alle erforderlichen Schriftstücke vorliegen, erhält der Kunde seine<br />

Warte nummer. Damit wird von vornherein vermieden, dass man – nach eventuell<br />

längerer Wartezeit – unverrichteter Dinge wieder nach Hause gehen muss, um am<br />

nächsten Tag einen neuen Versuch zu starten.<br />

Ist der Kundenandrang groß, dann muss man nicht unbedingt im Wartebereich<br />

bleiben. In der direkt angrenzenden Cafeteria kann man eine Tasse Kaffee trinken und<br />

vielleicht einen Snack zu sich nehmen. Die Anzeige mit den aufgerufenen Nummern<br />

hat man auch hier ständig im Blick.<br />

Neu gestaltet wurde ebenso der Servicebereich im Straßenverkehrsamt. Während<br />

man hier früher an einer langen Theke mit Abtrennscheiben warten musste, gibt es<br />

jetzt moderne und freundliche Einzelberatungsplätze für die Kunden. Gerade für Berufs -<br />

tätige ist zudem die Samstagsöffnung von großem Vorteil. Ebenso geschätzt wird die<br />

Möglichkeit, bereits vorab über die Website des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> das Wunschkenn -<br />

zeichen zu reservieren. Auch davon machen sehr viele Bürger Gebrauch.<br />

Hell, freundlich und modern ist auch der Kunden -<br />

bereich der Abteilung Geo-Information, Vermessung und<br />

Kataster. Wer hier eine Liegenschaftskarte oder einen<br />

Grundstücksnachweis benötigt, findet in dieser zentralen<br />

Anlaufstelle immer einen Ansprechpartner, der kurzfristig<br />

helfen kann. Die Suche nach dem richtigen Sachbearbeiter<br />

entfällt damit. Ebenso einladend sind das historische<br />

<strong>Kreis</strong>archiv und die <strong>Kreis</strong>bibliothek. Hier kann man tief<br />

in die Vergangenheit des <strong>Kreis</strong>es „abtauchen“ oder in<br />

aktuellen Büchern über den <strong>Kreis</strong> schmökern.<br />

Das Straßenverkehrsamt, die Abteilung Geo-Information, Vermessung und Kataster<br />

sowie das Archiv sind nur einige wenige Beispiele für die Kundenorientierung der <strong>Kreis</strong> -<br />

verwaltung. „Wir haben in den vergangenen Jahren viel erreicht“, betont Landrat<br />

Günter Rosenke, der aber auch versichert: „Wir werden den Weg der Bürgernähe<br />

weiter konsequent beschreiten.“


EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />

Iris Poth<br />

Wirtschaftsförderung – zukunftsfähige<br />

Ideen und Projekte im Überblick<br />

Im „Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept WEK 2025“ für<br />

den Wirtschaftsstandort <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> sind die<br />

Zukunftstrends identifiziert und Inhalt unserer Strategie.<br />

Sie richten sich nach den Bedürfnissen der Unternehmen<br />

und den Potenzialen des Wirtschafts standortes. Die<br />

„Zukunftswerkstatt“ mit der örtlichen Wirtschaft verlieh<br />

dazu wichtige Impulse. Ins Blickfeld der Wirtschafts -<br />

förderung und Standortentwicklung rücken die Handlungsfelder<br />

„Neue Gründerzeit“, die Sicherung und Entwicklung<br />

des Humanpotenzials, Technologietransfer und<br />

Netzwerkarbeit, Strukturentwicklung und Standortmarketing.<br />

Aber auch „klassische“ Handlungsfelder wie Gewerbeflächenentwicklung und<br />

Bestandspflege werden sich weiter entwickeln. Das WEK 2025 skizziert ein wirtschaft -<br />

liches Programm für „intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum“, das eine<br />

wichtige Grundlage für regionale Kooperationen und die Inanspruchnahme von Förderprogrammen<br />

der nächsten Jahre sein wird.<br />

Beispielhaft verfolgt die Wirtschaftsförderung ein Modellprojekt zur Unternehmensnachfolge<br />

in Hotellerie und Gastronomie. In unserer touristisch geprägten und zugleich<br />

vom demografischen Wandel gezeichneten Region trägt das Projekt zur Sensibilisierung<br />

und Unterstützung zur Regelung der Betriebsnachfolge durch Beratungsangebote und<br />

Leit fäden bei. Regelmäßige Beratertage informieren zudem touristische Leistungsträger<br />

zur Umsetzung von Qualitäts- und Marketingaktivitäten. Early Tec und Innovation2Market<br />

stehen für zwei INTERREG EU-Förderprojekte. Den Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen<br />

gerichtet, zeigen sie Innovationspotenziale im Unternehmen und Koopera -<br />

tionsformen mit den sie umgebenden Fach-/Hochschulen für einen gesicherten Technologietransfer<br />

auf. Die Wirtschaftsförderung wartet zudem mit dem Technologiescout<br />

für die kleinen und mittleren Unternehmen auf, der als fachkompetenter Ansprechpartner<br />

und Mittler fungiert. Mit der „Initiative Duales Studium“ werden Schüler und Wirtschaft<br />

zusammengeführt und Wege zur frühzeitigen Gewinnung und Bindung der<br />

jungen Altersklasse an die Region und ihre Wirtschaft bereitet. Möglichkeiten zur Generierung<br />

von Auszubildenden und jungen Nachwuchskräften zeigt die Plattform ANTAlive<br />

e. V. auf. Weitere innovative Recruitingstrategien erarbeiteten Personaler in der Seminar -<br />

reihe „Social Media in KMU“.<br />

Mit dem Newcomer Friday werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen,<br />

die erst jüngst hierher gezogen sind oder es planen und eine neue Beschäf -<br />

tigung aufgenommen haben, zweimal jährlich an jeweils interessanten Veranstaltungsorten<br />

willkommen geheißen und lernen so ihre neue Heimat kennen. Weitere Projekte<br />

und Aktuelles unter www.wirtschaft-kreis-euskirchen.de.<br />

„viertelvoracht“: Mehrmals im<br />

Jahr organisiert das Team der<br />

Wirtschaftsförderung im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> zusammen mit der<br />

<strong>Kreis</strong>sparkasse <strong>Euskirchen</strong><br />

besondere Treffen in einem<br />

interessanten Wirtschaftsbetrieb<br />

– und zwar um 7:45 Uhr, also<br />

„viertelvoracht“.<br />

29


Heinz-Peter Thiel<br />

Zukunftsinitiative Eifel: gemeinsame<br />

Kraft für den Eifel-Ardennen-Raum<br />

Ausgangspunkt für eine Erfolgsgeschichte war in Zeiten zunehmender Globalisierung<br />

die Liebe zur Heimat und der Wunsch, den Standort Eifel noch stärker und noch attrak -<br />

tiver zu machen. Um das dauerhaft themen- und grenzüberschreitend umsetzen zu<br />

können, wurde 2005 die Zukunftsinitiative Eifel ins Leben gerufen. Sie hat beispielhaft<br />

dazu beigetragen, im Eifel-Ardennen-Raum flächendeckend Prozesse und Aktivitäten<br />

anzustoßen und zu fördern, administrative Grenzen zu überwinden und vorhandene<br />

Kräfte zu bündeln.<br />

Seit mehreren Jahren honoriert<br />

die „Zukunftsinitiative Eifel“<br />

herausragendes Engagement<br />

für die Eifel. Zuletzt wurde dem<br />

Kaller Helmut Lanio (M.) der<br />

„Eifel Award“ für sein soziales<br />

und kulturelles Engagement<br />

vom Aachener Städteregionsrat<br />

Helmut Etschenberg (r.) und<br />

Landrat Heinz-Peter Thiel vom<br />

Landkreis Vulkaneifel überreicht.<br />

Kräfte bündeln und Position stärken<br />

Die vielfältigen Handlungsfelder wie „Technologie & Innovation“, „Landwirtschaft“,<br />

„Handwerk & Gewerbe“, „Kultur & Tourismus“ oder „Wald und Holz“ haben durch<br />

umfangreiche Aktivitäten Synergieeffekte generiert und Mehrwerte geschaffen, die für<br />

einzelne Akteure – ob Unternehmen oder Institutionen – nicht zu erreichen gewesen<br />

wären. Mit der Einleitung des Standortmarkenprozesses geht die Zukunftsinitiative Eifel<br />

einen weiteren logischen Schritt zur Positionierung der Region nach außen und stellt<br />

sich damit aktiv dem Wettbewerb der Regionen.<br />

Impulse geben und Verbindungen ermöglichen<br />

Die Zukunftsinitiative Eifel gibt dem Wirtschaftsraum<br />

Eifel-Ardennen wichtige Im pulse, organisiert die interne<br />

und externe Kommunikation und schafft Verbindungen.<br />

Das Ziel ist klar: Ideen, Institutionen und Menschen<br />

zusammenführen. Und das gelingt: Durch diese vielschichtigen<br />

Vernetzungen wurden und werden Ideen zu<br />

Projekten. Die Kooperationen gehen dabei nicht nur über<br />

<strong>Kreis</strong>- und Landesgrenzen hinweg, auch international<br />

arbeiten die Akteure zusammen. Die Netzwerke können<br />

sowohl fach spezifisch als auch themenübergreifend sein.<br />

Das führt Wirtschaft, Wissenschaft und Politik dauerhaft<br />

zusammen.<br />

30


EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />

Mehrwerte schaffen und Zukunft sichern<br />

Gemeinsam, mit allen Wirtschaftsförderern, Unternehmen, Politikern und weiteren<br />

Initiativen, Verbänden und informellen Zusammenschlüssen lässt sich viel bewegen.<br />

Dadurch, dass jeder einen Beitrag zum großen Ganzen leistet, werden Mehrwerte für<br />

den Eifel-Ardennen-Raum geschaffen. So bleibt die Region zukunfts- und vor allem konkurrenzfähig.<br />

Und diese Botschaft wird immer wieder mit interessanten Projekten kommuniziert.<br />

Die Zukunftsinitiative Eifel ermöglicht nicht nur einen guten Informations -<br />

austausch untereinander, sie sorgt seit über zehn Jahren auch dafür, dass Informationen<br />

nach außen getragen werden und so für den Eifel-Ardennen-Raum als einzigartiger<br />

Region zum Leben und Arbeiten geworben wird – gerade in Zeiten des zunehmenden<br />

Wettbewerbs auf dem Arbeitsmarkt um Fachkräfte ein entscheidender Aspekt.<br />

Auch bei der alljährlichen<br />

Internationalen Tourismus-Börse<br />

(ITB) in Berlin machen „Eifel<br />

Tourismus“ und „Zukunfts-<br />

initiative Eifel“ auf großer Bühne<br />

Werbung für die Region.<br />

31


Markus Pfeifer<br />

Regionalmarke EIFEL –<br />

die Qualitätsmarke in der Region<br />

weitere Informationen:<br />

www.regionalmarke-eifel.de,<br />

www.facebook.com/<br />

regionalmarkeeifel<br />

Farbenfroher Eifel-Botschafter im<br />

Höhenflug: Die Regionalmarke<br />

EIFEL steht seit vielen Jahren für<br />

Qualität aus und in der Eifel.<br />

Die Regionalmarke EIFEL deckt den besonderen Bereich „transparente und neutral<br />

geprüfte Qualität“ aus der Region ab. Als Qualitätsmarke hat sich die Regionalmarke<br />

EIFEL in den letzten zwölf Jahren etabliert und eine Metamorphose vollzogen, die<br />

beschrieben werden kann mit dem Titel: „Vom Förderprojekt zum selbstständigen<br />

Unternehmen“. Im Kern garantiert die Regionalmarke EIFEL Konsumenten und Gästen<br />

die Attribute „gesicherte Herkunft aus der Eifel“, „Verbrauchertransparenz“ und „regelmäßige<br />

neutrale und unabhängige Kontrollen“.<br />

Das Regionalmarke EIFEL-Markenzeichen erhalten ausschließlich besonders engagierte<br />

und geprüfte Unternehmen, die sich dadurch von anderen Marktteilnehmern der<br />

Eifel abheben. Regionalmarke EIFEL steht für Qualität und Marketing. Der Schwerpunkt<br />

des Marketings ist eher im Innenmarketing zu sehen: Das Wir-Gefühl wird gestärkt,<br />

Eifeler Identität wird gestiftet, Netzwerke werden aktiviert, und durch Qualitätsorien -<br />

tierung werden Unternehmen fit für die Zukunft gemacht. Die Ziele sind klar formuliert:<br />

Regionale Wirtschaftskreisläufe ankurbeln, die Wertschöpfung in der Region halten und<br />

damit Arbeitsplätze, Einkommen und auch Steuereinnahmen für Weiterentwicklung<br />

sichern und fördern.<br />

Die Regionalmarke EIFEL selbst ist als Dachmarke mit<br />

verschiedenen und sich ergänzenden Submarken aufgebaut.<br />

So werden unterschiedliche Schwerpunkte, die für<br />

das gesamte Regionalmarketing der Eifel wichtig sind,<br />

abgedeckt und angeboten, in denen sich zertifizierte<br />

Qualitätsunternehmen exponiert vermarkten können:<br />

1. EIFEL Arbeitgeber – ein Zeichen für Zukunft: Das sind<br />

moderne Unternehmen aus der Region, die sich<br />

gemeinschaftlich der Herausforderung der Fachkräftesicherung<br />

stellen. Durch strategische Qualifizierung<br />

und Kooperation im Netzwerk Gleichgesinnter entstehen<br />

Synergien für den Wirtschaftsraum Eifel.<br />

2. EIFEL Gastgeber – ein Zeichen für Gastlichkeit: Die stehen<br />

für hohe Qualität und guten Service. Speisen und<br />

Getränke aus dem Sortiment der EIFEL Produzenten<br />

runden das Angebot der Betriebe ab. Bei EIFEL Gastgebern<br />

bekommt unsere Region somit ein erlebbares<br />

Gesicht.<br />

32


EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT<br />

3. EIFEL Produzent – ein Zeichen für Herkunft: Diese liefern das Beste aus der Natur, aus<br />

Land- und Forstwirtschaft und aus dem Handwerk. Sie stellen regionale Spitzen -<br />

produkte in nachgewiesen hoher Qualität her. Sie verpflichten sich durch regel -<br />

mäßige Kontrollen dazu, die Wertschöpfungsketten transparent und damit für den<br />

Verbraucher nachvollziehbar zu machen.<br />

4. EIFEL Partner – ein Zeichen für Gemeinschaft: Seit vielen Jahren unterstützen zahl -<br />

reiche Kommunen, regionale Banken, Kammern und Medien die Philosophie der<br />

Regionalmarke EIFEL als Partner.<br />

Ralf Kramp, Verleger und Krimiautor,<br />

hat mit spitzer Feder die<br />

Eifel, ihre Sehenswürdigkeiten<br />

und Spezialitäten auf den Punkt<br />

gebracht.<br />

33


Varvara Stegarescu / Christof Gladow<br />

Starker Wirtschaftsstandort mit<br />

vielseitigem Branchenmix<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist durch<br />

einen vielfältigen Branchenmix<br />

gekennzeichnet. Neben klassischen<br />

Branchen wie Maschinen -<br />

bau und Holzwirtschaft spielt<br />

auch der Tourismus eine große<br />

Rolle. Mit dem Nationalpark<br />

Eifel, Vogelsang IP und male -<br />

rischen Städtchen wie Bad<br />

Münstereifel – um nur einige<br />

wenige Beispiele zu nennen –<br />

hat der <strong>Kreis</strong> viele touristische<br />

Anziehungspunkte.<br />

34<br />

Die Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes hängt von vielen weichen und harten<br />

Stand ortfaktoren ab. Ein zentrales Element ist der Branchenmix – also die Struktur und<br />

das Zusammenwirken der Wirtschaftszweige.<br />

Charakteristisch für den Branchenmix des Wirtschaftsstandortes <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> sind<br />

seine Vielseitigkeit und Ausgewogenheit. Ein Aushängeschild ist der Maschinenbau, der<br />

hier überwiegend Werkzeug- und Sondermaschinen anfertigt. Synergien ergeben sich<br />

dabei zur Werkstoffindustrie. Zudem ist die Holzwirtschaft in der Eifelregion des <strong>Kreis</strong>es<br />

konzentriert. Ihr Angebot reicht von Produkten der Sägewerks- und Holzwerkstoff -<br />

industrie bis hin zu Verpackungen und Kartonagen aus der Faserproduktion. Steigendes<br />

Umwelt- und Klimabewusstsein und bestehende politische Klimaziele lassen einen<br />

anhaltenden Bedeutungsgewinn des Rohstoffs und Baumaterials Holz erwarten. Zur<br />

Förderung der Zusammenarbeit in der Holzbranche wurde das Netzwerk Wald und Holz<br />

Eifel e. V. gegründet.<br />

Eine verwandte, ebenfalls für den Wirtschaftsstandort <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> bedeutende<br />

Branche ist die Papierindustrie. Sie umfasst im Kern die Herstellung von Papier, Pappe<br />

und Karton, die Produktion von Wellpappe bis hin zur Weiterverarbeitung von Zell -<br />

stoffen, Papier und Pappe zu hochwertigen Schreibwaren, Haushalts- und Hygiene -<br />

artikeln und sonstigen Papierprodukten.<br />

Fortsetzung Seite 36 unten


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Dederichs GmbH<br />

Wenn es um Fahrzeugteile, Industriebedarf oder Berufsbekleidung<br />

geht, sind wir von der Dederichs GmbH immer für Sie da. Im Notfall<br />

sogar an 365 Tagen im Jahr. Seit der Gründung unseres mittlerweile in<br />

zweiter Generation familiengeführten Unternehmens am 1. April 1982,<br />

haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, unsere überwiegend im Raum<br />

Eifel, Aachen und Köln/Bonn ansässigen Kunden flexibel, schnell und<br />

zuverlässig mit hochwertigen Qualitätsprodukten zu versorgen.<br />

Unser Lager umfasst rund 40 000 Artikel aus den Sparten Fahrzeug -<br />

teile, Indus triebedarf und Berufsbekleidung und wird permanent<br />

erweitert bzw. den Bedürfnissen unserer Kunden und den Entwicklungen<br />

des Marktes angepasst.<br />

Um eine bestmögliche Versorgung sicherzustellen, beliefern wir unsere<br />

Kunden mehrmals täglich flexibel, pünktlich und zuverlässig durch<br />

unseren hauseigenen Fuhrpark. Außerdem verschicken wir Waren<br />

deutschlandweit über Paketdienste. In Zahlen ausgedrückt, bearbeiten<br />

wir täglich rund 800 Kundenanfragen und kommissionieren und verschicken<br />

jeden Tag rund 2000 Artikel. Und sollten wir einen benötigten<br />

Artikel einmal nicht auf Lager haben, scheuen wir keine Mühe, den<br />

gewünschten Artikel zu bekommen und zeitnah zuzustellen.<br />

Dederichs GmbH: Ihr zuverläs -<br />

siger Spezialist und Partner für<br />

Fahrzeugteile, Industriebedarf<br />

und Berufsbekleidung<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1982<br />

Mitarbeiter: ca. 60<br />

Leistungsspektrum:<br />

Groß- und Einzelhandel mit:<br />

– Fahrzeugteilen<br />

– Industriebedarf<br />

– Berufsbekleidung<br />

Standorte:<br />

– <strong>Euskirchen</strong><br />

– Düren<br />

www.dederichs-gmbh.de<br />

35


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1997<br />

Das Holzkompetenzzentrum<br />

Rheinland (HKZR) ist<br />

– Schwerpunktaufgabe von<br />

Wald und Holz NRW und<br />

– Koopera tion von Regionalforstamt<br />

Hocheifel-Zülpicher Börde<br />

und der Gemeinde Nettersheim.<br />

Leistungsspektrum:<br />

Informationen und Service zu<br />

moderner Holzverwendung aus<br />

nachhaltiger Forstwirtschaft<br />

www.hkzr.de<br />

Holzkompetenzzentrum Rheinland<br />

Das Holzkompetenzzentrum Rheinland (HKZR) hat die Geschäftsführung<br />

des Netzwerks Wald und Holz Eifel e. V. inne und bietet zahlreiche<br />

Informationen und Serviceleistungen zum Themenfeld Holz und<br />

Wald an.<br />

Moderne Holzprodukte aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung sind<br />

vielfältig beim Bauen, Modernisieren und Heizen einsetzbar und bieten<br />

zahlreiche Vorteile. Die Verwendung des nachhaltigen Rohstoffs Holz<br />

leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zu einer nachhaltigen<br />

Entwicklung.<br />

Zum Angebotsspektrum des HKZR gehören unter anderem ein<br />

inte ressantes Internetportal, Broschüren, Informationsveranstaltungen,<br />

Messebeteiligungen, fachliche Kooperation, allgemeine Fachberatung<br />

sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Der Tourismus ist als Wirtschaftsfaktor in der Eifelregion des <strong>Kreis</strong>es ebenfalls von<br />

hoher Bedeutung. Die Kernsegmente des Tourismus (Beherbergungsbetriebe, Gastro -<br />

nomie) besitzen aufgrund ihrer Wertschöpfungsnähe zu vielen weiteren Branchen (u. a.<br />

Unterhaltungs- und Sporteinrichtungen, Einzelhandel, Verkehr) eine hohe Umsatz- und<br />

Beschäftigungswirkung. Die Eifelregion mit dem Nationalpark Eifel ist eine attrak tive<br />

Tourismusregion, vor allem für Tagesausflügler und Kurzurlauber. Neben dem Nationalpark<br />

Eifel und Vogelsang als „Leuchttürmen“ gibt es viele weitere touristische Attraktionen,<br />

wie etwa die qualitativ hochwertige Rad- und Wanderinfrastruktur sowie diverse<br />

Sehenswürdigkeiten, u. a. entlang von Themenradwegen (Erft, Ahr, Wasser burgen,<br />

Eifel-Höhen).<br />

Metall- und Kunststoffindustrie, Logistikbranche und Baugewerbe sind nur einige<br />

weitere tragende Säulen im Hinblick auf Ausbildung, Beschäftigung und Wertschöpfung<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>.<br />

Die Wirtschaftsförderung des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> sieht eine zentrale Aufgabe darin,<br />

die Vernetzung und Kooperation der Unternehmen und Branchen zu unterstützen.<br />

Mit den Netzwerken „Maschinenbau und Mechatronik“ sowie „Kunststofftechnik“,<br />

dem Unternehmerfrühstück „viertelvoracht“ oder dem „After Work Café“ bietet sie der<br />

Wirtschaft viele Möglichkeiten zum regelmäßigen intensiven Austausch.<br />

36


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1975<br />

Mitarbeiter: 1100<br />

Leistungsspektrum:<br />

Berufliche Bildungsmaßnahmen<br />

Verpackung/Konfektionierung<br />

Teilemontage<br />

Sauna- und Palettenbau<br />

Transportboxenreinigung<br />

Catering/Kantinenbetrieb<br />

Druckzentrum<br />

Garten- und Landschaftspflege<br />

Standorte: <strong>Euskirchen</strong>,<br />

Zülpich, Nettersheim, Kall<br />

www.nordeifelwerkstaetten.de<br />

NEW Nordeifelwerkstätten gemeinnützige GmbH<br />

Die NEW Nordeifelwerkstätten gGmbH und ihre Tochterunternehmen<br />

ermöglichen Menschen mit Behinderungen die Teilhabe am Arbeits -<br />

leben. An vier Betriebsstandorten sind über 1100 Beschäftigte mit<br />

Handicap in den unterschiedlichsten Produktions- und Dienstleistungsbereichen<br />

für Kunden aus Industrie, Handel und Handwerk tätig.<br />

Das Tochterunternehmen EuLog Service gGmbH zeigt als Integrationsbetrieb,<br />

wie Beschäftigung von Schwerbehinderten und wirtschaftlicher<br />

Erfolg miteinander vereinbar sind. Zur EuLog Service gGmbH gehören<br />

ein Lager- und Logistikbetrieb, ein Supermarkt und ein Hausmeisterservice.<br />

Der Fachdienst NEW-JOB begleitet und berät Menschen mit<br />

Handicap und deren Beschäftigungsgeber bei den Übergängen in den<br />

ersten Arbeitsmarkt.<br />

Als Unternehmensverbund sind die Nordeifelwerkstätten ein starker<br />

Partner für Menschen mit Handicap im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>.<br />

Stork Technical Services GmbH<br />

Stork ist ein breit aufgestelltes, führendes Unternehmen mit einem<br />

technischen Dienstleistungsspektrum, das u. a. vom Komplettservice<br />

elektrischer Maschinen und Turbomaschinen bis hin zur Unterstützung in<br />

der Betriebsführung reicht. Sieben Business-Lines, darunter zwei regionale<br />

Business-Lines, mit weltweit 10 000 Mitarbeitern ermöglichen ein<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1947<br />

Mitarbeiter: weltweit mehr als<br />

10 000, ca. 60 am Standort<br />

Merchernich-Obergartzem<br />

Leistungsspektrum:<br />

Inspektion, Wartung, Instandhaltung<br />

von elektrischen Maschinen<br />

aller Art zur Unterstützung weltweit<br />

agierender Unternehmen<br />

der Energie-, Öl-, Gas- und<br />

Chemieindustrie<br />

Standorte: Alzenau, Essen,<br />

Leuna, Obergartzern und<br />

Regensburg sowie in den Niederlanden;<br />

Vertretungen in Österreich<br />

und in der Schweiz<br />

www.stork.com<br />

ziel- und kundenorientiertes Arbeiten. Jahrzehntelange Erfahrung zeichnet<br />

das Know-how des Unternehmens aus und ermöglicht einen um -<br />

fassenden, flexiblen und zuverlässigen Service. Frei nach dem Motto:<br />

„Am Preis kann man sparen, an der Sicherheit nicht!“ Der Standort<br />

Mechernich-Obergartzem ist herstellerunabhängig auf Inspektion, Wartung<br />

und Instandsetzung elektrischer Maschinen aller Art spezialisiert.<br />

37


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1953<br />

Mitarbeiter: ca. 80<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Herstellung von Lava,<br />

Basalten und Substraten<br />

– internationale Schüttgut -<br />

transporte<br />

Standorte:<br />

Steinbrüche in Hillesheim-<br />

Bolsdorf, Daun, Hohenfels,<br />

Kirchweiler, Walsdorf<br />

www.lava.de<br />

Lavaproduktion im<br />

Werk Hohenfels<br />

Dieter Stolz e. K. – Inhaber René Stolz<br />

Die Firma Stolz in Hillesheim baut in fünf werkseigenen Steinbrüchen<br />

in der Vulkaneifel jährlich rund eine Million Tonnen Lava und Basalte<br />

ab. Die Produktpalette umfasst außerdem nahezu alle Arten von Substraten<br />

für Begrünungen. Stillgelegte Abbauflächen werden umweltfreundlich<br />

in Deponien für mineralische Abfälle umgewandelt.<br />

Ausgestattet mit 52 modernen und leistungsfähigen Fahrzeugen, transportiert<br />

Stolz auch größere Liefermengen schnell und reibungslos.<br />

So sind Speditions- und Logistikleistungen ein wesentlicher Teil der<br />

Unternehmenstätigkeit geworden. Heute befindet sich die Firma<br />

bereits in dritter Generation in Familienbesitz und ist RAL-gelistet<br />

sowie überwacht.<br />

38<br />

GfB Baustoffprüfstelle Erft-Labor GmbH<br />

Als Baustoffprüfstelle bieten wir Ihnen Probenahmen, Prüfungen und<br />

Beratungen sowie gutachterliche Tätigkeiten in allen Bereichen des<br />

Erd- und Grundbaus, von Baustoffen sowie von Bauwerken an. Wir<br />

arbeiten dabei sowohl im Straßen- und Gleisbau als auch im Tief- und<br />

Hochbau. Neben den im Rahmen der RAP Stra-Anerkennung durch-<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1971<br />

Mitarbeiter: 16<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Baustoffprüfung<br />

– Qualitätsprüfungen im<br />

Gleis-, Straßen- und Tiefbau<br />

– Qualitätsprüfungen im<br />

Hochbau<br />

– Geotechnische Berichte,<br />

Boden- und Baugrund -<br />

gutachten<br />

– Versickerungsgutachten<br />

– Gutachten für Straßenbau -<br />

maßnahmen<br />

– Bewertung von Altlasten<br />

– Deponiebau<br />

www.erft-labor.de<br />

führbaren Prüfungen bieten wir auch die Durchführung von Produktprüfungen<br />

im Zuge von werkseigenen Produktionskontrollen sowie<br />

betontechnologische Prüfungen und Untersuchungen auf Alkali-Kieselsäurereaktion<br />

von Gesteinen und Beton an. Die von uns erbrachten<br />

Leistungen basieren auf dem aktuellen Regelwerk (Normen, Richt -<br />

linien, technische Lieferbedingungen) und aktueller Prüftechnologie.


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1883<br />

Mitarbeiter: 26<br />

Leistungsspektrum:<br />

Entwicklung, Herstellung und<br />

Vertrieb von Erste-Hilfe- und<br />

Sicherheitsprodukten<br />

Standort: <strong>Euskirchen</strong><br />

www.franzkalff.de<br />

Kunden schätzen Franz Kalff für<br />

die Schnelligkeit, Zuverlässigkeit<br />

und das ausgezeichnete Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis.<br />

Franz Kalff GmbH<br />

Die Firma Franz Kalff blickt auf eine über 130-jährige Erfolgsgeschichte<br />

zurück und verbindet daher Tradition mit Innovation. Im Mittelpunkt<br />

der Geschäftstätigkeit stehen die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb<br />

von Erste-Hilfe-Produkten verschiedenster Art wie Verbandkästen<br />

und -taschen für Kfz, Haushalt, Sport, Freizeit und Betriebe.<br />

Darüber hinaus vertreibt das Unternehmen ein umfangreiches Sortiment<br />

an Sicherheitserzeugnissen wie Warnwesten und Warndreiecke.<br />

Die Produkte der Franz Kalff GmbH garantieren weltweit eine sehr<br />

gute Erste-Hilfe-Versorgung bei Unfällen in Unternehmen, im Straßenverkehr,<br />

zu Hause und in der Freizeit. Zu den Kunden gehören viele<br />

namhafte Unternehmen in der Automobilbranche sowie im Bereich<br />

Handel.<br />

Dieser Erfolg basiert auf der hohen Kompetenz und Erfahrung der Mitarbeiter,<br />

der hervorragenden Produktqualität, der Innovationsfähigkeit<br />

sowie den intensiven Beziehungen zu den Kunden.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1927<br />

Mitarbeiter: 23<br />

Leistungsspektrum:<br />

Fachgeschäft für den Bedarf<br />

rund ums Haus<br />

– Rollläden, Markisen, Tore,<br />

Gitter<br />

– Alarmanlagen, Schließanlagen,<br />

Produkte für den Einbruchschutz<br />

– Beschläge, Werkzeuge,<br />

Maschinen, Farben, Lacke<br />

– Qualität<br />

– Beratung<br />

– Service<br />

www.konrad.nrw<br />

Konrad GmbH<br />

Beim <strong>Euskirchen</strong>er Familienunternehmen Konrad finden Kunden für<br />

sämtliche Hausöffnungen eine Rundumversorgung: Neben Rollläden,<br />

Markisen, Toren und Gittern bietet die Firma Konrad eine äußerst breite<br />

Produktpalette; für die Absicherung des Wohnhauses Alarmanlagen,<br />

Schließanlagen und Produkte für den Einbruchschutz; für die Renovierung<br />

neue Beschläge, Werkzeuge, Maschinen, Farben und Lacke –<br />

kurz um, ein Komplettangebot für den Eigenheimbesitzer, der Wert auf<br />

Qualität und Beratung legt. Die 23 Mitarbeiter von Ralf-Peter Konrad<br />

nehmen regelmäßig an Schulungen teil, um auf dem neuesten Stand<br />

der Technik zu bleiben. Der Service steht absolut im Vordergrund. Daher<br />

kümmert sich ein Mitarbeiter ausschließlich um den Kunden dienst.<br />

39


Johannes Klapper<br />

Arbeitsmarkt im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

40<br />

Die Menschen im ländlichen<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nehmen tra -<br />

ditionell weitere Anfahrtswege<br />

in Kauf, um zum Arbeitsplatz zu<br />

kommen. Auch deshalb ist die<br />

Arbeitslosenquote im Vergleich<br />

zu den Ballungsgebieten relativ<br />

gering. Die Agentur für Arbeit<br />

ist im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> mit<br />

zwei Standorten vertreten –<br />

in <strong>Euskirchen</strong> und in Kall.<br />

Drei gesellschaftliche Megatrends beeinflussen auch die Rahmenbedingungen des<br />

Arbeitsmarktes im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>:<br />

– die Globalisierung,<br />

– die demografische Entwicklung und<br />

– der technologische Fortschritt, der mit steigenden Anforderungen an die Beschäf -<br />

tigten einhergeht.<br />

Diese Entwicklung hält unvermindert an und stellt die Agentur für Arbeit Brühl und<br />

das Jobcenter EU-aktiv vor wachsende Herausforderungen.<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> lag 2016 mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von<br />

5,6 Prozent deutlich unter dem Schnitt von Nordrhein-Westfalen (7,7 Prozent) und auch<br />

unter dem bundesweiten Schnitt von 6,1 Prozent. In 2016 waren durchschnittlich 5838<br />

Menschen arbeitslos, das waren 249 Menschen oder 4,1 Prozent weniger als 2015.<br />

Der Arbeitsmarkt im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist stabil und durchaus aufnahmefähig. Über<br />

4400 sozialversicherungspflichtige Stellen haben Arbeitgeber aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

2016 der Arbeitsagentur zur Vermittlung gemeldet, das waren 96 oder 2,2 Prozent<br />

mehr als 2015. Im Vergleich zum Großraum des Rheinlandes (Köln–Düsseldorf–Bonn)<br />

weist der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> zwar eine schlechtere Bevölkerungs- aber dennoch eine gute<br />

Beschäftigungsentwicklung auf. Zuletzt waren 188 158 Personen mit einem Wohnsitz<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> gemeldet, das waren 2043 weniger Einwohner als bei der Zählung<br />

zuvor.<br />

Die Beschäftigung im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> entwickelt sich<br />

weiter positiv. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten lag im März 2016 bei 54 923 und ist damit<br />

im Vergleich zum März 2015 um 1025 oder 1,9 Prozent<br />

gestiegen. Im März 2000 lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten noch bei 47 673 und damit<br />

mit rund 7250 Beschäftigten weit darunter.<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist traditionell geprägt durch<br />

einen Mangel an Arbeitsplätzen und deshalb immer<br />

schon eine Auspendlerregion gewesen. Dieser Trend hat<br />

sich in den letzten Jahrzenten noch weiter verstärkt. Dies<br />

erfordert von den Beschäftigten (und auch den Arbeit -<br />

suchenden) ein hohes Maß an Mobilität. Langfristig wird<br />

es aber zunehmend darauf ankommen, die vorhandenen<br />

Fachkräfte in der Region zu halten. Denn auch im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> wird sich in Anbetracht des demografischen<br />

Wandels kurz- bis mittelfristig ein hoher Fachkräftebedarf<br />

in unterschiedlichen Branchen abzeichnen. Hier setzen


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Agentur für Arbeit Brühl<br />

Die Agentur für Arbeit ist sowohl für Arbeitsuchende erster Dienstleis -<br />

ter am Arbeitsmarkt als auch für Ausbildungsuchende, Berufsanfänger<br />

oder -rückkehrer, für Ratsuchende und natürlich besonders auch für<br />

Arbeitgeber. Um ein Unternehmen erfolgreich zu führen, müssen zahlreiche<br />

Voraussetzungen erfüllt werden. Die Suche nach geeignetem<br />

Personal oder die Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten sind nur<br />

zwei Aspekte, bei denen der gemeinsame Arbeitgeber-Service der<br />

Arbeitsagentur Brühl und des Jobcenters EU-aktiv berät und unterstützt.<br />

Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist darum<br />

Per sonalplanung besonders wichtig. Mit der „Qualifizierungsberatung<br />

für Unternehmen“ unterstützt der Arbeitgeber-Service die Arbeitgeber<br />

in der Region bei der Planung und Organisation einer systematischen<br />

und nachhaltigen Personalentwicklungsstrategie. Dabei analysiert der<br />

Arbeitgeber-Service gemeinsam mit den Arbeitgebern die Situation<br />

des jeweiligen Unternehmens und erarbeitet Lösungswege, um den<br />

Fachkräftebedarf zu sichern.<br />

Auf einen Blick<br />

Der Bezirk der Agentur für<br />

Arbeit Brühl umfasst die<br />

Landkreise Rhein-Erft-<strong>Kreis</strong> und<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. An den fünf<br />

Standorten Brühl (Hauptagentur),<br />

Bergheim, Frechen, <strong>Euskirchen</strong><br />

und Kall arbeiten über 200 Mitarbeiter<br />

in 13 spezialisierten<br />

Teams für Vermittlung und Beratung,<br />

Arbeitgeber, Jugendliche,<br />

Rehabilitanden und Schwerbehinderte<br />

sowie Eingangsportale.<br />

www.arbeitsagentur.de<br />

Arbeitsagentur und Jobcenter vor allem auf Qualifizierung. Dabei gibt es nicht die eine<br />

„goldene“ Maßnahme, sondern eine Reihe von Potenzialen, die Begabungen und Qualifikationen<br />

aller Arbeitsuchenden bestmöglich zu nutzen. Weil gerade gering Quali -<br />

fizierte und Ungelernte in einem von Fachkräftebedarf gekennzeichneten Arbeitsmarkt<br />

deutlich größere Probleme haben, eine Anstellung zu finden, wird die berufliche Weiterbildung<br />

als notwendiges und sinnvolles Instrument der Arbeitsmarktpolitik offensiv<br />

angeboten. Agentur für Arbeit als auch Jobcenter bieten Leistungen für Arbeitnehmer<br />

als auch für Arbeitgeber an, um die Fachkräftesicherung in der Wirtschaft zu unter -<br />

stützen.<br />

Die Aussichten für den Arbeitsmarkt 2017 und 2018 im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> sind uneinheitlich.<br />

Einerseits ist im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ein gutes wirtschaftliches Entwicklungspotenzial<br />

mit einem ausgewogenen Mix verschiedener Branchen und einer wachsenden<br />

Beschäftigung zu beobachten, andererseits stehen die Arbeitsmarktakteure aber auch<br />

vor großen Herausforderungen. Neben den oben beschriebenen demografischen Herausforderungen<br />

ist auch die große Zahl von Flüchtlingen eine gewaltige Aufgabe. Zur<br />

deren Bewältigung arbeiten Arbeitsagentur, Jobcenter, <strong>Kreis</strong> und Kommunen eng<br />

zusammen; denn neben den Integrationsbemühungen muss besonders auch der<br />

Lebensunterhalt schnell sichergestellt werden.<br />

Vom eigens für diese Aufgaben eingerichteten „Integration Point“, der als beson -<br />

dere Anlaufstelle für Flüchtlinge dienen soll, versprechen sich die beteiligten Institu -<br />

tionen einen reibungsloseren Ablauf und kurze Wege für Hilfe suchende Menschen.<br />

41


Dagmar Grömping<br />

Eckpfeiler der Wirtschaft –<br />

Großbetriebe und Mittelstand<br />

Georg Kihm (l., Geschäftsführer<br />

TONA Tonwerke Schmitz GmbH,<br />

Mechernich) und Betriebs leiter<br />

Jürgen Schwirner mit einem<br />

Keramikrohr „TONAultra“, das<br />

gerade aus der Presse gekommen<br />

ist.<br />

42<br />

Wenn am St. Petersburger Flughafen Pulkowo die Lichter angehen, leuchten dort LEDs<br />

„made im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>“. In Dubai können Reisende am Flughafen neben ihrem<br />

Glimmstängel das luxuriöse Flair der Raucherlounge genießen. Nicht wissend, dass das<br />

Interieur ebenfalls aus der Region im äußersten Südwesten von Nordrhein-West falen<br />

stammt. Aber auch Bauteile aus Kunststoff- oder Aluminiumlegierungen für Motoren,<br />

Getriebe oder Lenkungen begleiten beispielsweise weltweit Autofahrer auf ihren<br />

Wegen.<br />

Großbetriebe und Mittelstand stehen im Wettbewerb mit ausländischen Konkurrenten<br />

immer wieder vor neuen Herausforderungen. Kostenminimierung, die trotz steigender<br />

Kosten meist unumgänglich ist, spielt bei den Produktionsprozessen ebenso eine<br />

zentrale Rolle wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit.<br />

Ob Windeln für Babypopos, Snacks für Hund und Katze oder Bierdeckel in unterschiedlichen<br />

Formen und Farben, ein Blick hinter die verschlossenen Türen der Pro -<br />

duk tionsbetriebe verdeutlicht, dass von Automatisierung über Hightech bis hin zur<br />

Null-Fehler-Strategie viele Faktoren entscheidend sind, um am internationalen Markt<br />

genauso bestehen zu können wie am nationalen.<br />

Neben Innovationen, Investitionen und Forschungsarbeit zahlen sich vor allem die<br />

hohen Qualitätsstandards aus, mit denen tonnenweise Rohstoffe wie Kunststoffgranu -<br />

late, Zellstoffe oder Bierfilzpappen verarbeitet werden. Spezialisierungen, wie etwa<br />

Fortsetzung Seite 44 unten


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Zertifizierungen:<br />

ISO 9001:2008<br />

ISO/TS 16949:2009<br />

DGRL 97/23/EG<br />

ISO 14001:2004<br />

ISO 50001:2011<br />

ISO 3834-2:2005<br />

EHEDG Type EL Class I<br />

Zulassungen:<br />

– Bureau Veritas<br />

– Det Norske Veritas<br />

– Germanischer Lloyd<br />

– Lloyd’s Register of Shipping<br />

– TÜV Rheinland<br />

Unternehmenssitz: Hellenthal<br />

www.schoellerwerk.de<br />

Schoeller Werk GmbH & Co. KG<br />

Das Schoeller Werk ist einer der international führenden Hersteller von<br />

längsnahtgeschweißten Edelstahlrohren. Seit 1827 steht das finanzstarke<br />

Familienunternehmen aus Hellenthal in der Eifel für Kompetenz,<br />

Kontinuität und Innovation. Als Experte von längsnahtgeschweißten<br />

Edelstahlrohren bietet das Schoeller Werk Kunden weltweit ein viel -<br />

fältiges Produktportfolio im Standard- und Premiumsegment. Dazu<br />

zählen WIG- und lasergeschweißte Edelstahlrohre, nachgezogene<br />

Präzisionsrohre in geraden Herstell- und Fixlängen sowie Ringrohre. Im<br />

Premiumsegment zeichnen sich unsere Rohrprodukte durch hohe<br />

Umformungsgrade sowie Hitze- und Korrosionsbeständigkeit aus. Mit<br />

dem Qualitätsanspruch der „Null-Fehler-Philosophie“ ermöglichen über<br />

1000 Mitarbeiter eine permanent hohe Produktgüte und zuverlässige<br />

Serviceleistungen. Kunden erhalten beim Schoeller Werk alles aus<br />

einer Hand: von der technischen Beratung, der anwendungsspezi -<br />

fischen Produktentwicklung und Rohrfertigung über anforderungs -<br />

gerechte Qualitätsprüfungen bis zu individuellen Logistikdienstleistungen.<br />

Das innovationsgetriebene Unternehmen entwickelt seine Anlagentechnologie<br />

und sein Produktportfolio entsprechend der Kunden- und<br />

Marktanforderungen kontinuierlich weiter. Grundlage für die qualitativ<br />

hochwertige Herstellung der Produkte ist ein moderner Maschinenpark.<br />

Jährlich werden hier rund 90 Millionen Meter Edelstahlrohre hergestellt.<br />

Zu den klassischen Anwendungsbereichen zählen die Automobilindustrie,<br />

der Apparatebau, Versorgungssysteme, die Chemie -<br />

branche, die Kälte- und Klimatechnik, die Kraftwerkstechnik, die Medizintechnik,<br />

die Nahrungsmittelindustrie sowie Offshore-Anwendungen.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1827<br />

Mitarbeiter: über 1000<br />

Geschäftsführer: Frank Poschen<br />

Produktspektrum:<br />

WIG- und lasergeschweißte<br />

Edelstahlrohre sowie nach -<br />

gezogene Präzisionsrohre in<br />

geraden Herstell- und Fixlängen<br />

sowie Ringrohre<br />

– Geradrohre: Außendurchmesser<br />

3–127 mm,<br />

Wanddicke 0,2–3 mm<br />

im kalibrierten Bereich,<br />

Außendurchmesser 0,5–48,3 mm,<br />

Wanddicke 0,05–2,3 mm im<br />

nachgezogenen Bereich<br />

– Ringrohre: Außendurchmesser<br />

3–25 mm,<br />

Wanddicke 0,2–2,11 mm<br />

im kalibrierten Bereich,<br />

Außendurchmesser 0,8–16 mm,<br />

Wanddicke 0,2–2,11 mm im<br />

nachgezogenen Bereich<br />

Herstell- und Fixlängen von<br />

10–38 000 mm, Rohre blank -<br />

geglüht/ungeglüht, mit/ohne<br />

Nahtglättung, geschliffen/<br />

ungeschliffen<br />

43


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1977<br />

Mitarbeiter: rund 90<br />

Leistungsspektrum:<br />

Ob Klein- oder Großserie, ob<br />

konventionelle oder CNC-ge -<br />

steuerte Ein- oder Mehrspindel -<br />

drehautomaten: Neben der Fertigung<br />

der Drehteile in höchster<br />

Präzision bietet Phiesel intern<br />

oder durch zuverlässige externe<br />

Partner auch verschiedene<br />

Dienstleistungen im Bereich der<br />

Nachbearbeitung und Oberflächenbehandlung<br />

an.<br />

www.phiesel-gmbh.de<br />

Phiesel GmbH – Dreh- und Frästechnik<br />

Die mittelständische Phiesel GmbH ist eine hochmoderne Dreherei, die<br />

für ihre Kunden aus den unterschiedlichen Branchen Präzisionsdrehund<br />

Frästeile aus einer Vielzahl an Materialien fertigt. Unsere bestens<br />

ausgebildeten Mitarbeiter produzieren am Standort Bad Münstereifel,<br />

beinahe idyllisch am Rande der Eifel gelegen, Drehteile in Klein serien<br />

von 20 bis 30 Stück bis hin zur Massenproduktion mit Losgrößen von<br />

mehreren Millionen Teilen. Neben der Fertigung von Präzisionsdreh -<br />

teilen innerhalb der zulässigen Toleranzen produzieren wir in unserer<br />

Dreherei auch fertig montierte Produktkomponenten bis zu einem<br />

Durchmesser von 160 Millimetern – aus Stahl, Edelstahl und NE-Metallen,<br />

wie Aluminium oder Messing – für Kunden in der ganzen Welt.<br />

Feuerfestreparaturen von Koks- oder Glasöfen bei laufendem Betrieb, finden im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> ebenso ihre Fundamente wie das weltweit umfangreichste Programm keramischer<br />

Schornsteinrohre.<br />

Dabei blicken zahlreiche Unternehmen auf lange Familientraditionen zurück, die<br />

über Generationen nicht nur ihr Know-how weitergeben und kontinuierlich den aktuellen<br />

Standards anpassen, sondern auch die Entwicklung neuer Geschäftsfelder und Produkte<br />

auf den Weg bringen.<br />

Wachsperlen aus hydriertem Rizinusöl, die sich durch eine weiche, glatte Oberfläche<br />

auszeichnen und beim Händewaschen nicht wie schmirgelnde Abrasiva durch mecha -<br />

nische Reibung, sondern primär durch ihre lipophile Oberflächenstruktur ölige Schmutzpartikel<br />

binden, gehören ebenso zu den bahnbrechenden Entwicklungen wie ein<br />

geschlossener Wasserkreislauf innerhalb der Papierproduktion, der Unternehmer aus<br />

der ganzen Welt anlockt, um sich diese umweltschonende Technologie anzusehen.<br />

Die Vielseitigkeit der Produktionen und Dienstleistungen, die im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

beheimatet sind, und die Bereitschaft, neue Geschäftsideen zu entwickeln, steigert die<br />

Attraktivität der Unternehmer als regionale Arbeitgeber – Wohn- und Lebensqualität in<br />

einer von Natur geprägten Landschaft eingeschlossen.<br />

44


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Standort <strong>Euskirchen</strong> – „Wir bei<br />

PURINA ® sind der Meinung, dass<br />

Menschen und Tiere zu sammen<br />

einfach glücklicher sind.“<br />

Auf einen Blick<br />

Geschäftsführer: Hubert Wieser<br />

Mitarbeiter: ca. 500<br />

Marktposition:<br />

Nummer zwei für Heimtier -<br />

nahrung in Deutschland<br />

Claim:<br />

Ihr Haustier, unsere Leidenschaft.<br />

Nestlé Purina PetCare Deutschland GmbH –<br />

Tradition am Standort <strong>Euskirchen</strong><br />

PURINA ® beweist seit Jahren Tradition und Leidenschaft bei der Herstellung<br />

von Tiernahrung in Deutschland: 1905 „erfand“ Albert Latz<br />

den Hundekuchen und gründete in <strong>Euskirchen</strong> die erste Hundekuchenfabrik,<br />

die später in das heutige Weltunternehmen Nestlé Purina<br />

integriert wurde. Als eines der weltweit führenden Unternehmen im<br />

Bereich Heimtiernahrung bietet PURINA ® ein breites Sortiment an<br />

renommierten Marken, welche Qualität und Geschmack mit hoch -<br />

wertigen Nährstoffen und optimalen Herstellungsweisen vereinen.<br />

Derzeit beschäftigt der Tiernahrungshersteller fast 500 Mitarbeiter im<br />

Werk und in der Verwaltung in <strong>Euskirchen</strong>. Hier werden mit modernen<br />

Anlagen Trockennahrung und Leckerlis für den gesamten europäischen<br />

Markt produziert. Unter anderem werden dort Trockennahrungen<br />

sowie zum Beispiel Snacks der Marken BONZO und FELIX hergestellt.<br />

Historie:<br />

– Anfang des 20. Jahrhunderts:<br />

Albert Latz „erfindet“ in<br />

Eus kirch en die ersten Hunde -<br />

biskuits<br />

– 1905 Gründung der Latz Hunde -<br />

kuchenfabrik in <strong>Euskirchen</strong><br />

– 1923 übernehmen die Erben<br />

das Unternehmen<br />

– 1948 erstmals auch Her -<br />

stellung von Katzenfutter<br />

– 1967 Umzug und Errichtung<br />

des Betriebsgeländes am<br />

aktuellen Standort<br />

– 1971 Ralston Purina (USA)<br />

übernimmt Latz<br />

– 1974 Errichtung<br />

einer Dosenfabrik<br />

– 2002 Nestlé kauft Ralston<br />

Purina, Umfirmierung in<br />

Nestlé Purina PetCare<br />

Deutschland GmbH,<br />

Verwaltung und Werk<br />

bleiben in <strong>Euskirchen</strong><br />

Sortiment:<br />

Premium- und Super-Premium-<br />

Nahrung für Katzen und Hunde,<br />

Snacks für Katzen und Hunde<br />

Marken:<br />

– ADVENTUROS<br />

– BENEFUL<br />

– DENTALIFE<br />

– FELIX<br />

– GOURMET<br />

– NOBLESSE<br />

– PURINA ONE<br />

– PRO PLAN<br />

– TOPFORM<br />

Produktion:<br />

ca. 40 000 Tonnen Tiernahrung<br />

pro Jahr am Standort <strong>Euskirchen</strong><br />

Unternehmensvision:<br />

Das Unternehmen sein, dem<br />

weltweit das größte Vertrauen<br />

entgegengebracht wird, um das<br />

Leben von Haustieren und den<br />

Menschen, die sie lieben, zu<br />

bereichern.<br />

Unternehmenswerte:<br />

– Leidenschaft<br />

– Fachkompetenz<br />

– kontinuierliche Verbesserung<br />

– Vertrauen<br />

– Teamwork<br />

Produktion des Hundesnacks<br />

DENTALIFE<br />

www.purina.de<br />

45


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1955<br />

Mitarbeiter: ca. 400<br />

(Werk <strong>Euskirchen</strong>)<br />

Leistungsspektrum:<br />

Das Werk <strong>Euskirchen</strong> ist das<br />

Kompetenzzentrum zur Entwicklung<br />

und Fertigung elektrischer<br />

Antriebe für alle Staubsauger,<br />

Waschmaschinen, Trockner und<br />

Geschirrspüler. Hinzu kommen<br />

Kabeltrommeln für die Staubsauger.<br />

Jährlich werden etwa<br />

6 Millionen Antriebe hergestellt.<br />

www.miele.de<br />

Der Miele-Standort<br />

in <strong>Euskirchen</strong><br />

Miele & Cie. KG, Werk <strong>Euskirchen</strong><br />

Seit 1955 produziert der Hausgerätehersteller Miele am Stand ort Roitzheimer<br />

Straße in <strong>Euskirchen</strong> Antriebskomponenten für die Miele<br />

Werke. Während in den frühen 1970er-Jahren pro Arbeitstag ca. 8500<br />

Motoren mit 1130 Mitarbeitern produziert wurden, verlassen heute ca.<br />

30 000 Antriebssysteme pro Tag das Werk mit etwa 400 Mitarbeitern.<br />

Bestanden früher die Antriebe aus einem hohen mechanischen Anteil,<br />

überwiegen heute Elektronik und Software in den Sys temen. So entwickelt<br />

und produziert das Werk Kabeltrommeln und Gebläse für<br />

Staubsauger, die Hauptantriebe für Waschmaschinen und Trockner<br />

sowie die Umwälzpumpen für Geschirrspüler. Durch die ste tige Weiterentwicklung,<br />

getreu dem Firmenmotto „Immer besser“, sichern die<br />

neuen Generationen von elektronisch geregelten Motoren unter anderem<br />

die Technologieführerschaft im Bereich der Energieeinsparung in<br />

der Hausgerätebranche.<br />

Heutige Antriebssysteme bestehen aus einfach konstruierten, robusten<br />

mechanischen Komponenten, die auf hochautomatisierten verketteten<br />

Montagelinien gefertigt werden. Die Intelligenz steckt in der Software<br />

und der Regelungstechnik der Antriebe, die im Werk vorentwickelt und<br />

dann mit den Endgerätewerken zur Serienreife gebracht werden. Auf<br />

diese Weise wird die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes stetig<br />

abgesichert und verbessert.<br />

Um hochkomplexe Produkte hochautomatisiert zu fertigen, werden gut<br />

ausgebildete Fachkräfte gebraucht. Diese bildet Miele in <strong>Euskirchen</strong><br />

selbst aus, und zwar mit modernsten und praxisnahen Unterrichts -<br />

methoden für eine bestmögliche Vorbereitung auf den späteren Beruf.<br />

Das beinhaltet u. a. die Einbeziehung in tagesaktuelle Entwicklungen<br />

wie zum Beispiel Prüfstände zur Absicherung der Langlebigkeit der<br />

Umwälzpumpen – denn die Qualität ist nach wie vor Aushängeschild<br />

und wich tigstes Gut des Unternehmens. Langlebige, intelligente und<br />

energie effiziente Antriebssysteme sind wichtige Schlüsselkomponenten<br />

für das Herz der Miele-Hausgeräte.<br />

Über das Unternehmen:<br />

Miele ist der weltweit führende Anbieter von Premium-Hausgeräten<br />

für die Produktbereiche Kochen, Backen, Dampfgaren, Kühlen/Gefrieren,<br />

Kaffeezubereitung, Geschirrspülen, Wäsche- sowie Bodenpflege.<br />

Hinzu kommen Geschirrspüler, Waschmaschinen und Wäschetrockner<br />

für den gewerblichen Einsatz sowie Reinigungs-, Desinfektions- und<br />

Sterilisationsgeräte für medizinische Einrichtungen und Laboratorien<br />

(„Miele Professional“). Das 1899 gegründete Unternehmen unterhält<br />

acht Produktionsstandorte in Deutschland sowie je ein Werk in Österreich,<br />

Tschechien, China und Rumänien. Der Umsatz betrug im<br />

Geschäftsjahr 2015/16 rund 3,71 Mrd. Euro, wovon etwa 70 Prozent<br />

außerhalb Deutschlands erzielt wurden. In fast 100 Ländern ist Miele<br />

mit eigenen Vertriebsgesellschaften oder über Importeure vertreten.<br />

Weltweit beschäftigt das in vierter Generation familiengeführte Unternehmen<br />

etwa 19 000 Menschen, 10 500 davon in Deutschland. Der<br />

Hauptsitz des Unternehmens ist Gütersloh in Westfalen. Bis heute<br />

befindet sich das Unternehmen zu 100 Prozent im Eigentum der<br />

beiden Gründerfamilien Miele und Zinkann.<br />

46


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Smurfit Kappa Zülpich Papier – leistungsstark und nachhaltig<br />

Die Smurfit Kappa Zülpich Papier GmbH ist mehrfach zertifiziert, arbeitet<br />

zudem nachhaltig und leistungsstark – und das mit Tradition. Die<br />

Papierherstellung mittels Recycling wird in Zülpich schon seit 1873<br />

betrieben. Damals wurde Papier aus dem Rohstoff Stroh gewonnen.<br />

Heute werden hier Wellpappenrohpapiere auf der Basis von 100 Prozent<br />

Altpapier hergestellt. Zwei Papiermaschinen haben eine Produk -<br />

tionskapazität von über 400 000 Tonnen oder 4000 Quadratkilometern<br />

pro Jahr.<br />

Wesentliche Bereiche des Unternehmens sind ein eigener Altpapierplatz,<br />

die Stoffaufbereitung, zwei Papiermaschinen, ein eigenes Versandlager<br />

sowie die Energie- und Wasserversorgung.<br />

Die Energieversorgung wird durch ein Mehrbrennstoffkraftwerk und ein<br />

Gaskraftwerk sichergestellt. Beide Kraftwerke basieren auf umweltfreundlicher<br />

Kraft-Wärme-Kopplung. Die Abwärme, die bei der Stromerzeugung<br />

entsteht, wird direkt in den Produktionsprozessen genutzt. Damit erreicht<br />

man erheblich höhere Wirkungsgrade als herkömmliche Kraftwerke und<br />

arbeitet so umweltschonend wie möglich.<br />

1970 wurde – bis heute einmalig in dieser Branche – der Produktions -<br />

wasserkreislauf völlig geschlossen. Für die Wasserversorgung benötigt<br />

das Unternehmen nur rund ein Liter Wasser, um ein Kilogramm Papier<br />

herzustellen – branchenüblich sind fünf Liter. Das wird durch einen<br />

geschlossenen Wasserkreislauf erreicht: Die Prozessabwässer werden in<br />

der anaerob/aeroben Kläranlage aufbereitet und wiederverwendet. Es<br />

wird kein Abwasser in die umliegenden Gewässer eingeleitet. Kurz gefasst:<br />

Auf einen Blick<br />

Smurfit Kappa Zülpich liegt um -<br />

Gründungsjahr: 1873<br />

geben von Wiesen und Feldern<br />

Mitarbeiter: rund 200<br />

am Ortsrand des Voreifelstädtchens<br />

Zülpich, geprägt von einer<br />

am Standort Zülpich<br />

Standortmerkmale:<br />

guten Nachbarschaftspflege.<br />

– zwei Papiermaschinen für<br />

Wellpappenrohpapiere<br />

– geschlossener Prozess-Wasser-<br />

<strong>Kreis</strong>lauf mit integrierter<br />

biologischer <strong>Kreis</strong>laufwasser - Umsatz:<br />

behandlung<br />

470 000 Tonnen<br />

– Gaskraft- und Mehrbrennstoffkraftwerk<br />

in Kraft-Wärme-<br />

190 Mio. Euro<br />

Kopplung<br />

www.smurfitkappa-zuelpich.com<br />

Zertifizierungen: Zülpich Papier ist zertifiziert nach Normen für Arbeitsschutz,<br />

Umweltschutz, nachhaltige Forstwirtschaft, Qualität und Produkthygiene.<br />

Verbindendes Element des integrierten Management -<br />

systems ist eine ganzheitliche Unternehmensphilosophie.<br />

Nachhaltig: Smurfit Kappa schont die natürlichen Wasserressourcen,<br />

indem die Prozessabwässer zu 100 Prozent wiederverwendet werden.<br />

Leistungsstark: Zusammen mit fünf weiteren Papierfabriken bildet der<br />

Spezialist den Werksverbund Smurfit Kappa Recycled Paper Europe.<br />

Durch die gemeinsame Supply Chain Organisation beliefert er Kunden<br />

qualitäts- und kostenoptimal in ganz Europa.<br />

47


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr:1986<br />

Mitarbeiter: 26<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Verschrauber<br />

(Sprühflasche, Tiegel,<br />

Kanister, Schraub-, Prell- oder<br />

Originalitäts verschluss)<br />

– Füller<br />

(schäumend, flüssig, pastös, in<br />

die Ampulle, Tube oder Flasche)<br />

– Sortierer<br />

(Kunststoff, Edelstahl,<br />

6-, 12- oder 24-sternig)<br />

– Service<br />

www.buender-schmitt.de<br />

Maschinenbau Bünder & Schmitt GmbH –<br />

Abfüll- und Verschließanlagen<br />

Über 45 Jahre Know-how im Bereich Maschinenbau und Verpackungsmaschinen<br />

spiegeln sich in unserem Verständnis von Qualität und Leis -<br />

tung wider. Inhabergeführt betrachten wir unseren Kunden stets auch<br />

als Partner.<br />

Unsere Hauptaufgabe gilt der Entwicklung und Produktion von Füll- und<br />

Verschließmaschinen sowie der Anfertigung individueller Formatsätze<br />

und Becher zur Verpackungsführung.<br />

Alle Produkte zeichnen sich durch höchste Qualität, Zuverlässigkeit und<br />

Effizienz aus. Selbstverständlich sind sämtliche Produkte untereinander<br />

maximal kompatibel.<br />

Der Firmensitz in Zülpich<br />

Wir produzieren bewusst und ausschließlich in Deutschland. Ein besonders<br />

hoher Eigenkomponentenanteil ermöglicht es uns dabei, Ihnen<br />

jederzeit und kurzfristig maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können.<br />

Die Zuverlässigkeit, Flexibilität und Kompatibilität unserer Anlagen<br />

sorgen für reibungslose Abläufe und größtmögliche Effizienz. Für uns ist<br />

es zudem selbstverständlich, jungen Menschen eine beruf liche Perspektive<br />

zu schaffen. Deshalb bilden wir auch gerne aus.<br />

Guter Service bedeutet bei uns, dass Sie es immer mit einem persön -<br />

lichen und kompetenten Ansprechpartner zu tun haben – ganz gleich,<br />

ob für eine allgemeine Produktinformation oder im Rahmen der konkreten<br />

Projektabwicklung.<br />

Für uns beinhaltet guter Service aber auch transparente Kosten, verlässliche<br />

Terminzusagen und kundenorientierte Lösungen – vor, während<br />

und im Anschluss an die individuelle Produktion. Das bedeutet, dass ein<br />

Projekt weder mit der ersten Schweißnaht beginnt noch mit der letzten<br />

endet.<br />

Eine genaue Bedarfsanalyse bestimmt im Vorfeld die Planung. Die<br />

Installation und Übergabe der Anlage, die fachgerechte Einweisung<br />

sowie regelmäßige Wartungsarbeiten durch unsere Mitarbeiter sorgen<br />

hinterher für Ihre dauerhafte Zufriedenheit. Dieser hohe Qualitäts -<br />

anspruch hat eigentlich nur einen Nachteil: Unseren hervorragenden<br />

Kundendienst lernen Sie in aller Regel überhaupt nicht kennen. Aber<br />

man kann eben nicht alles haben.<br />

Pumpenverschrauber<br />

VER006 SHK<br />

48


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

GeWeTe Geldwechsel- und Sicherheitstechnik GmbH<br />

Mit weltweit mehr als 60 000 installierten Systemen und einem<br />

branchenweit einzigartigen Produktportfolio ist die Gauselmann-Tochter<br />

GeWeTe Geldwechsel- und Sicherheitstechnik GmbH mit Sitz in<br />

Mechernich eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich<br />

Cash-Handling-Systeme.<br />

Seit 1993 entwickelt, produziert und vertreibt GeWeTe Geldwechsel -<br />

systeme, Kassenautomaten und Ticketautomaten im In- und Ausland.<br />

In Deutschland ist das Unternehmen unangefochtener Marktführer<br />

im Bereich Spielstätten und zählt auch im Bereich Kassenautomaten<br />

und Ticketsysteme zu den größten Anbietern. Am Entwicklungs- und<br />

Produktionsstandort Mechernich bei Köln sind derzeit rund 100 Mit -<br />

arbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Weitere 15 Mitarbeiter beschäftigt die GeWeTe in den eigenen Niederlassungen<br />

in England, Spanien und in Italien.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1993<br />

Mitarbeiter: 115<br />

Standorte:<br />

Mechernich, Italien, Spanien,<br />

Vereinigtes Königreich<br />

Leistungsspektrum:<br />

Entwicklung, Produktion und<br />

weltweiter Vertrieb von Geldwechselsystemen,<br />

Kassenautomaten<br />

und Ticketautomaten<br />

www.gewete.com<br />

49


Elmar Müller<br />

PrimeSite Rhine Region –<br />

der Standort in Europa<br />

50<br />

Im äußersten Westen Deutschlands liegt eine Gewerbefläche, deren Umfang und<br />

Anbindung im dicht besiedelten Westeuropa einzigartig ist: die PrimeSite Rhine Region.<br />

Sie umfasst mit ihren 205 Hektar eine Fläche von rund 300 Fußballfeldern und wartet<br />

auf ein zukunftsträchtiges Investment.<br />

Mit einem weitsichtigen Blick reservierte die Landesregierung Nordrhein-Westfalen<br />

gemeinsam mit dem <strong>Kreis</strong> und der Stadt <strong>Euskirchen</strong> sowie der Gemeinde Weilerswist<br />

die Großfläche in der Voreifel. Mit der im Städtedreieck Köln–Bonn–Aachen liegenden<br />

einzigartigen Fläche wollen das Land Nordrhein-Westfalen und die lokalen Wirtschaftsförderungen<br />

mittelfristig eine Großinvestition mit Zukunftsperspektive für den Standort<br />

gewinnen.<br />

Die PrimeSite Rhine Region ist eine der größten freien sogenannten „Greenfields“,<br />

der grünen Wiese für Industrieansiedlungen, in ganz Europa. Während in vielen<br />

Regionen die Wirtschaft über ein mangelndes Flächenangebot klagt, bieten sich hier<br />

freie Gewerbe- und Industriegrundstücke von insgesamt mehr als 200 Hektar Fläche<br />

an. 85 Prozent der Fläche liegen auf dem Gebiet der Stadt <strong>Euskirchen</strong>, 15 Prozent<br />

gehören zur Gemeinde Weilerswist.<br />

Die PrimeSite Rhine Region ist heute schon an ein leistungsfähiges Verkehrsnetz<br />

angebunden. Von dort aus sind es nur sechs Kilometer zur A 1, die in den Norden und


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Mit der „PrimeSite Rhine Region“<br />

verfügt der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> über<br />

eine unbebaute, gut erschlossene<br />

Industrie- und Gewerbefläche<br />

von 205 Hektar Größe, was rund<br />

300 Fußballfeldern entspricht.<br />

Die interkommunale Premium-<br />

Fläche befindet sich zu rund<br />

85 Prozent (177 ha) auf dem<br />

Gebiet der Stadt <strong>Euskirchen</strong> und<br />

zu rund 15 Prozent (28 ha) im<br />

Gemeindegebiet Weilerswist<br />

und liegt damit im Städtedreieck<br />

Köln, Bonn und Aachen mitten in<br />

der wirtschaftlichen Kernregion<br />

Westeuropas.<br />

Süden Deutschlands führt. Noch schneller geht es auf die A 61, die vier Kilometer entfernt<br />

ist und eine Verbindung zu den Beneluxländern und nach Frankreich sicherstellt.<br />

Auch Deutschlands größter Containerbahnhof Köln Eifeltor liegt nur 30 Kilometer entfernt<br />

von der Premiumfläche PrimeSite Rhine Region. Außerdem kommt man von dort<br />

aus auch schnell zu vier internationalen Flughäfen: Köln/Bonn, Düsseldorf, Frankfurt am<br />

Main und Maastricht. Zusätzlich besteht die Möglichkeit eines eigenen Gleisanschlusses<br />

direkt an der Fläche.<br />

Derzeit ist die PrimeSite Rhine Region noch eine grüne Wiese. Allerdings wurden<br />

bereits jetzt schon alle erforderlichen Ver- und Entsorgungsnetze an die Fläche herangeführt.<br />

Einem Investor bieten sich dort ideale Bedingungen. Die Erschließung der Versorgung<br />

kann komplett nach den individuellen Maßgaben des zukünftigen Investors<br />

erfolgen. Alle notwendigen Genehmigungen liegen derzeit schon vor und besondere<br />

Anforderungen lassen sich kurzfristig realisieren. Das Land Nordrhein-Westfalen, die<br />

landeseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft NRW.INVEST, der <strong>Kreis</strong> und die Stadt<br />

<strong>Euskirchen</strong> sowie die Gemeinde Weilerswist arbeiten dafür eng zusammen. Neben den<br />

205 Hektar Kernfläche stehen vor Ort noch weitere Reserveflächen zur Verfügung, die<br />

Investoren auch eine langfristige Perspektive bieten.<br />

51


52<br />

Fritz Rötting<br />

Mehr geht immer – Handel<br />

und Dienstleistungen mit<br />

Perspektive<br />

Handel und Dienstleistungen bilden im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

ein solides Fundament für eine erfolgreiche Wirtschaftsregion.<br />

Sie sind für 70 Prozent der Wertschöpfung verantwortlich.<br />

Jeder fünfte Euro wird an den Kassen des<br />

Handels erwirtschaftet. Aber Handel, Gastronomie und<br />

Verkehrsgewerbe sind nicht nur für Wertschöpfung verantwortlich:<br />

Von den 53 000 Beschäftigten im <strong>Kreis</strong><br />

arbeiten in diesem Segment der Wirtschaft rund 33 000<br />

Menschen. Und bekanntermaßen ist im Handel nichts<br />

steter als der Wandel.<br />

Der Anteil der Umsätze im Internet wächst stetig<br />

und stellt den stationären Handel vor neue Herausforderungen. Eine Antwort der<br />

besonderen Art hat die Stadt Bad Müns tereifel mit dem „City Outlet“ gefunden. In dem<br />

romantischen Eifelstädtchen haben ortsansässige Investoren weitsichtig einen neuen<br />

Besuchermagneten entwickelt. Mehr als 2,4 Millionen Menschen kamen 2016 in die<br />

Kurstadt. Das Konzept lockt zwischenzeitlich auch Bürgermeister kleinerer Städte aus<br />

dem ganzen Land in die Eifel, die hoffen, dort Ansatzpunkte für die eigene Stadtentwicklung<br />

zu finden.<br />

Eine lebendige Handelslandschaft finden Kunden auch in der <strong>Kreis</strong>stadt <strong>Euskirchen</strong>,<br />

die mit einer attraktiven Fußgängerzone aufwartet. Wer im Rheinland Möbel sucht,<br />

kommt außerdem gerne nach Kall zum „Möbelhaus Brucker“. Das Familienunter -<br />

nehmen zählt zu den größten Anbietern in diesem Segment.<br />

Mehr als 1,1 Mrd. Euro wurden 2016 in den Handelsbetrieben des <strong>Kreis</strong>es Eus -<br />

kirchen umgesetzt. Jeder Einwohner im <strong>Kreis</strong> gibt jährlich 6359 Euro im Handel aus. Das<br />

sind 98 Prozent des NRW-Durchschnittswertes. So zählen die <strong>Kreis</strong>bürger also zu den<br />

„guten Kunden“ im eigenen Land.<br />

Der Blick auf die Dienstleistungswirtschaft zeigt interessante Entwicklungen. Mit<br />

dem Online-Handel wächst zudem die Nachfrage nach logistischen Angeboten. Die<br />

verkehrsgünstige Lage des <strong>Kreis</strong>es zu den großen Ballungszentren an der Rheinschiene<br />

hat dazu geführt, dass sich in Weilerswist und <strong>Euskirchen</strong> bedeutende Logistiker nieder -<br />

gelassen haben. Sie finden im <strong>Euskirchen</strong>er Raum auch ausreichend Arbeitskräfte.<br />

Nicht zu vernachlässigen sind zudem die öffentlichen und privaten Dienstleistungen<br />

im Gesundheitswesen und der Seniorenbetreuung. Das Krankenhaus in Mechernich und<br />

die Eifelhöhen-Klinik in Nettersheim-Marmagen sind heute wichtige Arbeitgeber und<br />

Kristallisationspunkte für weitere Dienstleistungsangebote.<br />

Nicht zuletzt bietet der Tourismus mit dem Nationalpark Eifel attraktive Angebote<br />

für Gäste und gute Arbeitsmöglichkeiten. Mit Nachdruck arbeiten die Leistungsträger<br />

gemeinsam mit den Städten und Gemeinden in der Nordeifel Touristik GmbH daran,<br />

diesen Wirtschaftsfaktor weiterzuentwickeln.<br />

Im Rahmen der „Zukunftsinitiative Eifel“ werden kreisübergreifende struktur -<br />

politische Impulse gesetzt. Mit der „Standortmarke Eifel“ erhält der Eifelraum eine<br />

stärkere Identität und wird attraktiv positioniert.<br />

Hohe Lebensqualität mit einem vielseitigen Angebot an Arbeitsplätzen charakte -<br />

risiert heute das Bild des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong>. Somit ist er gut gerüstet für die Zukunft.


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Ein sicherer Hafen in stürmischen Zeiten – Volksbank <strong>Euskirchen</strong> eG<br />

Die Volksbank <strong>Euskirchen</strong> eG wurde im Jahr 1900 gegründet, um in<br />

schwierigen Zeiten der heimischen Wirtschaft zur Seite zu stehen. Die<br />

Bank „überlebte“ in der Folge zwei Weltkriege und unzählige weitere<br />

kleine und größere Krisen wirtschaftlicher und politischer Art. Auch die<br />

„Neuzeit“, insbesondere ab dem Jahr 2000, verzeichnete dramatische<br />

Entwicklungen in der Weltpolitik und -wirtschaft. Die Folgen dieser<br />

Entwicklung waren hektische Ausschläge an den Finanzmärkten, ein<br />

nie dagewesenes Absinken des Zinsniveaus und eine regelrechte<br />

„Regulierungsschwemme“ sowie Wettbewerbsverzerrungen durch<br />

Eingriffe der Gesetzgeber. Viele in Jahrzehnten bewährte Regeln und<br />

Folgewirkungen scheinen außer Kraft gesetzt zu sein. Die Folgen<br />

dieser Zäsur sind noch nicht absehbar.<br />

Die Volksbank <strong>Euskirchen</strong> eG mit einer Bilanzsumme von ca. 1,1 Mrd.<br />

Euro trotzte am lokalen Markt diesen Stürmen und verzeichnete durch<br />

die Wahrnehmung als „sicherer Hafen“ in Verbindung mit attraktiven<br />

Konditionen einen großen Zuwachs an neuen Kunden. Die Bank steht<br />

der heimischen Wirtschaft auch in schwierigen Zeiten mit Krediten zur<br />

Verfügung – von einer Kreditklemme kann und konnte nie die Rede<br />

sein.<br />

Solides Wachstum<br />

Die durchgeführten fünf Fusionen wurden konsequent zur Verbesserung<br />

der Kostenstrukturen genutzt und bescherten der Bank kontinuierlich<br />

einen kräftigen Zuwachs ihrer komfortablen Eigenkapitalbasis. Die<br />

Hauptniederlassung der<br />

Auf einen Blick<br />

Volksbank <strong>Euskirchen</strong> in der Gründungsjahr: 1900<br />

Bahnhofstraße in <strong>Euskirchen</strong> Mitarbeiter: etwa 160<br />

Standorte:<br />

11 Geschäftsstellen sowie<br />

5 SB-Center<br />

Kunden: rund 53 000<br />

Bilanzsumme:<br />

1,1 Mrd. Euro<br />

www.volksbank-euskirchen.de<br />

Jahre 2000 bis 2016 dürfen somit, trotz der anspruchsvollen Rahmen -<br />

bedingungen, als die betriebswirtschaftlich erfolgreichsten Jahre in der<br />

Geschichte der Bank bezeichnet werden.<br />

Nach wie vor steht die Bank in Zeiten diverser Krisen an der Seite ihrer<br />

Privat- und Gewerbekunden und bleibt dank ihrer Qualität und Solidität<br />

der zuverlässige und beständige Partner in Fragen rund um das Thema<br />

Finanzdienstleistungen. Die Heraus- und Anforderungen für die Bank<br />

werden weiter steigen, man sieht sich aber für die Zukunft gut ge -<br />

rüstet und wird konsequent und optimistisch den eingeschlagenen<br />

Weg weitergehen.<br />

53


Die Urfttalsperre ist die älteste<br />

Talsperre in der Eifel und liegt<br />

im Herzen des Nationalparks<br />

Eifel.<br />

Mitarbeiter der Kläranlage<br />

Gemünd kontrollieren ständig<br />

die ordnungsgemäße Funktionsweise<br />

der Anlage.<br />

Wasserverband Eifel-Rur<br />

Am 1. Januar 1993 nahm der Wasserverband Eifel-Rur seine Arbeit auf.<br />

Er verrichtet Kernaufgaben der Wasserwirtschaft wie<br />

– die Vergleichmäßigung des Wasserflusses<br />

– die Bereitstellung von Rohwasser für die Trinkwassergewinnung und<br />

für die Energiegewinnung und die Sicherung gewerblicher Wasserrechte<br />

– die Beseitigung häuslicher und gewerblicher Abwässer<br />

– die Sicherung eines guten Zustands der Gewässer in seiner Zu stän dig -<br />

keit.<br />

Zur Erfüllung seiner Aufgaben betreibt der WVER im dem Teil des<br />

<strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong>, der zum Einzugsgebiet der Rur gehört, Talsperren<br />

und leistungsfähige Kläranlagen. Dazu gehören die Oleftalsperre in<br />

Hellenthal und die Urfttalsperre, das geografische Herz des Nationalparks<br />

Eifel. Ferner sind es die Kläranlagen Schleiden, Gemünd, Urft-<br />

Nettersheim, Kall und Marmagen mit einer Ausbaugröße von knapp<br />

90 000 Einwohnerwerten.<br />

Der WVER versteht sich als moderner und kostengünstiger Dienst -<br />

leister, der seinen Beitrag zur Daseinsfürsorge und zum Erhalt der<br />

natürlichen Lebensgrundlagen auch für die kommenden Generationen<br />

leistet.<br />

54


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Die Oleftalsperre sichert die<br />

Trinkwassergewinnung für viele<br />

Menschen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

und reguliert den Fluss Olef.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1993<br />

Mitarbeiter: ca. 600<br />

Mitglieder: Kommunen und<br />

<strong>Kreis</strong>e sowie gewerbliche<br />

Betriebe und Wasserversorger<br />

im Einzugsgebiet der Rur<br />

Organe: Verbandsversammlung,<br />

Verbandsrat, Vorstand<br />

Organisationsform: Körperschaft<br />

des öffentlichen Rechts<br />

Verbandsgebiet: deutsches<br />

Einzugsgebiet der Rur, 2087 km²,<br />

ca. 1,1 Mio. Menschen<br />

Talsperren und Stauraum<br />

(in Mio. m³):<br />

– Oleftalsperre (19,2)<br />

– Urfttalsperre (45,4)<br />

– Rurtalsperre (202,6)<br />

– Staubecken Heimbach (1,2)<br />

– Staubecken Obermaubach (1,65)<br />

– Wehebachtalsperre (25,1)<br />

Gesamtstauvolumen:<br />

ca. 295 Mio. m³<br />

Abwasserwirtschaft:<br />

44 Kläranlagen,<br />

Gesamtkapazität:<br />

– ca. 2,1 Mio. Einwohnerwerte,<br />

ca. 130 Mio. m³ gereinigtes<br />

Abwasser pro Jahr<br />

– über 800 Sonderbauwerke wie<br />

Regenrückhaltebecken, Pumpstationen<br />

oder Kanalnetzteile<br />

Gewässerunterhalt:<br />

(nicht im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>) über<br />

1900 km Fluss- und Bachläufe,<br />

54 Hochwasserrückhaltebecken<br />

in Betrieb<br />

www.wver.de<br />

Die Kläranlage Schleiden ist die<br />

größte Kläranlage des WVER im<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>.<br />

55


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1922<br />

Mitarbeiter: 135<br />

Privatkunden: 27 883<br />

Firmenkunden: 1521<br />

Mitglieder: 25 444 bei<br />

51 872 Einwohnern<br />

Bilanzsumme (2016):<br />

602 Mio. Euro<br />

www.vr-banknordeifel.de<br />

Der Vorstand der VR-Bank Nord -<br />

eifel eG (von links): Mark Heiter,<br />

Vorstandsvorsitzender Bernd<br />

Altgen und Wolfgang Merten<br />

VR-Bank Nordeifel eG – Hausbank der Region<br />

Wenn 90 Prozent der Kunden und die Hälfte der Einwohner Mitglied<br />

einer Genossenschaftsbank sind, dann ist das Attribut „Hausbank der<br />

Region“ angebracht. Die VR-Bank Nordeifel hat ihren Sitz seit 1922 im<br />

Südkreis, ihre Geschäftsbeziehungen reichen weit darüber hinaus.<br />

Die VR-Bank sieht sich in der Tradition einer von Menschen für<br />

Menschen getragenen Solidargemeinschaft mit Gewinn für alle. Das<br />

Gesamtkundenvolumen liegt bei 1,3 Milliarden, die Bilanzsumme bei<br />

602 Millionen Euro. Die VR-Bank Nordeifel hat mit ihren Mitgliedern<br />

einen Wirtschaftskreislauf etabliert und regionale Identität gestiftet.<br />

Die VR-Bank ist der Wirtschaftsmotor in diesem System. Sie fühlt sich<br />

für die Menschen im Landstrich verantwortlich. Die Hausbank der<br />

Region fordert und fördert die Mitwirkung der Mitglieder in Beiräten,<br />

Vertreter- und Bezirksversammlungen getreu nach dem Motto<br />

„Gemeinsam sind wir stark“. Die Eifelregion ist Heimat, Herkunft,<br />

Gegenwart und Zukunft der VR-Bank Nordeifel eG.<br />

REWE Strud OHG<br />

Neben einem gut sortierten und stets auch preisgünstigen Angebot an<br />

Lebensmitteln von ausgezeichneter Qualität, finden Sie in Claudias<br />

REWE noch weitere Besonderheiten: Ob Sie nun in der Obst- und<br />

Gemüseabteilung, bei den Molkereiprodukten oder an der Information,<br />

in der Non-Food-Abteilung oder an der Kasse Hilfe benötigen, wir sind<br />

sehr gerne für Sie da! Claudia Strud und ihr Team sorgen für gute<br />

Laune und ein entspanntes Einkaufen, am Abend auch manchmal mit<br />

erfrischender Musik oder einer lustigen Ansage, was nicht nur unsere<br />

Stammkunden zu schätzen wissen. In Claudias REWE muss niemand<br />

auf den gut gelaunten Service und auf sehr gute Qualität zum fairen<br />

Preis verzichten. 2016 wurden wir erneut mit dem Qualitätszeichen für<br />

„Generationenfreundliches Einkaufen“ ausgezeichnet.<br />

56<br />

Freundlichkeit zählt – generationenübergreifend<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1999<br />

Mitarbeiter: 48<br />

Leistungsspektrum:<br />

– 170 Parkplätze<br />

– 2400 m² Verkaufsfläche<br />

– Generationenfreundlich<br />

– Shuttleservice<br />

Obst/Gemüse (auch regional),<br />

großes Bio-Sortiment, vegane<br />

www.rewe.de<br />

Produkte, Whiskey tasting,<br />

Whiskey aus aller Welt, gute<br />

Weinauswahl, Schreibwaren,<br />

Bücher, Spielsachen, Haushaltswaren,<br />

Grußkarten, Geschenkkarten,<br />

Sport/Spiel, Werkzeuge,<br />

Unterwäsche/Socken, u. v. m.


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Die Versorgung mit schnellem Internet ist mittlerweile<br />

eine Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum, steigenden<br />

Wohlstand und die positive Entwicklung von<br />

<strong>Kreis</strong>en und Kommunen. Leistungsfähige Breitbandnetze<br />

sind ein wesentlicher Standortfaktor und spielen eine<br />

immer wichtigere Rolle sowohl für Unternehmen als<br />

auch für Bürger innen und Bürger. Für Gewerbebetriebe<br />

stellt sich die Verfügbarkeit von breitbandigen Internet -<br />

anschlüssen zunehmend als unverzichtbare Infrastrukturvoraussetzung<br />

sowie als harter Standortfaktor in einem<br />

europaweiten oder weltumspannenden Wettbewerbs -<br />

umfeld dar.<br />

Marcus Derichs<br />

Flächendeckende<br />

Breitbandversorgung<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Die privaten Haushalte nutzen mit einer breitbandigen Internetversorgung<br />

insbesondere neuartige Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten sowie<br />

Unterhaltungs- und Freizeitangebote. Eine schnelle Internetversorgung ist ein<br />

wichtiges Kriterium beim Kauf von Wohneigentum oder beim Erwerb eines<br />

Grundstücks.<br />

Bis Ende 2018 wird der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> flächendeckend mit schnellem<br />

Internet versorgt sein. Aufgrund seiner ländlichen Prägung ist dies nicht<br />

selbstverständlich. Die Kommunen im <strong>Kreis</strong>, insbesondere im südlichen Teil,<br />

bestehen oft aus vielen kleineren Ortschaften. Für Telekommunikationsunternehmen<br />

ist dort ein Breitbandausbau häufig nicht wirtschaftlich, sodass<br />

unterversorgte Gebiete nur mühsam und kostenintensiv erschlossen werden können.<br />

Aber dieser Herausforderung hat sich der <strong>Kreis</strong> mit seinen Kommunen erfolgreich<br />

gestellt. Mittels Förderprogrammen von Bund und Land – in enger Abstimmung von<br />

<strong>Kreis</strong>verwaltung sowie kreisangehörigen Städten und Gemeinden – erhält die Region<br />

eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet. „Mit einem leistungsfähigen<br />

Breitbandnetz machen wir uns fit für die Zukunft“, so Landrat Günter Rosenke.<br />

Einen großen Beitrag zum Gelingen des hochkomplexen Breitbandausbauvorhabens<br />

hat dabei die vom Landrat initiierte interkommunale Kooperation mit dem ebenfalls<br />

ländlich geprägten <strong>Kreis</strong> Düren geleistet. So konnte eine kostenoptimierte Ausbau -<br />

strategie durch Bildung kreisübergreifender Ausbaucluster und Nutzung gemeinsamer<br />

Infrastrukturen entwickelt werden, die durch ein gemeinsames Projektmanagement<br />

begleitet wurde.<br />

Für Unternehmen und Gewerbetriebe, die bereits im <strong>Kreis</strong> ansässig sind oder sich<br />

neu ansiedeln wollen, wurden somit beste Voraussetzungen für ihren wirtschaftlichen<br />

Erfolg geschaffen. Ebenso werden öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser und<br />

Schulen mit schnellem Internet versorgt; denn die Digitalisierung des Lebens macht<br />

auch vor Klassenzimmern nicht halt.<br />

Die Bürger können so für sich und ihre Familie die Vorteile moderner Breitband -<br />

technologie nutzen, ohne in den bereits mit schnellem Internet versorgten großen<br />

Ballungszentren der Region leben zu müssen. So verbinden sich im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> die<br />

Vorzüge des Lebens im ländlichen Raum mit den technologischen Errungenschaften des<br />

21. Jahrhunderts.<br />

Einen Förderbescheid für den<br />

Breit bandausbau über 12,97<br />

Mio. Euro übergab NRW-Wirtschaftsminister<br />

Garrelt Duin (l.)<br />

Ende 2016 an Landrat Günter<br />

Rosenke.<br />

57


Tameer Gunnar Eden / Dr. Michael Thalken<br />

Ein <strong>Kreis</strong> mit Power –<br />

Standort für moderne Energieerzeugung<br />

58<br />

Die Eifel gilt nicht immer als fortschrittliche Region – oft zu Unrecht, wie beispielsweise<br />

der Blick auf die regenerative Energieversorgung zeigt. Bereits vor über 100 Jahren<br />

setzte man in der Elektrifizierung der Eifel mit Wasserkraft gänzlich auf klimaschonende<br />

Technik. Denn 1905 versorgte das Heimbacher Wasserkraftwerk die Eifelregion mit der<br />

neuen Energie, die bald die Dampfmaschinen verdrängen sollte. Regenerative Energie<br />

war somit die Keimzelle der modernen, technifizierten Eifel. Vor gut 80 Jahren schließlich<br />

schlossen sich die Stromanbieter der Region offiziell zur <strong>Kreis</strong>-Energie-Versorgung<br />

Schleiden (KEV) zusammen.<br />

Geblieben sind die Techniken auf Höhe der Zeit, um klimaschonend Energie vor Ort<br />

zu erzeugen. So verfolgt der KEV-Nachfolger, die ene-Unternehmensgruppe, das Ziel, ihr<br />

Versorgungsgebiet in der Nordeifel bis 2030 komplett aus regenerativen Energiequellen<br />

zu speisen. „Schon heute können wir bei günstigen Wetterlagen unser Gebiet zu 100<br />

Prozent mit Grünstrom abdecken“, so ene-Geschäftsführer Markus Böhm. Möglich ist<br />

dies durch zahlreiche Fotovoltaik-Dachanlagen, von Bürgern im gesamten <strong>Kreis</strong>gebiet<br />

er richtet, aber vor allem durch diverse Mammutprojekte von Ökostromanlagen. Dazu<br />

gehören die Fotovoltaik-Freilandanlagen in Schleiden-Herhahn oder Mechernich-<br />

Kalenberg, die sogar kurzzeitig die größte Anlage ihrer Art in Nordrhein-Westfalen war,<br />

das Solarkraftwerk auf dem Gelände des <strong>Kreis</strong>-Abfallzentrums, auf dem auch Biogas<br />

erzeugt wird, sowie durch diverse Windenergieanlagen und weitere Kraftwerke von<br />

erneuerbaren Energien.<br />

Ein im wahrsten Sinne des Wortes herausragendes Projekt stellt dabei der Bürgerwindpark<br />

Schleiden dar. Die insgesamt sechs Windenergieanlagen mit einer Nabenhöhe<br />

von 149 Metern haben je eine Leistung von drei Megawatt. Damit können rein<br />

rechnerisch 11 000 Haushalte mit regenerativ gewonnenem Strom versorgt werden.<br />

Allein dadurch ist Schleiden zur „Klimaplus-Kommune“ geworden; denn auf dem Stadt -<br />

gebiet wird mehr Energie erzeugt, als dort verbraucht wird. Die „Windmühlen“ liefern<br />

eine jährliche Gesamtleistung von über 40 Millionen Kilowattstunden und sparen somit<br />

gegenüber herkömmlicher Kohleverstromung rund 28 000 Tonnen des klimaschäd -<br />

lichen Kohlendioxids ein.<br />

Auch im Bereich der Elektromobilität hat der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> viel „Power“: Die Energieversorger<br />

ene-Unternehmensgruppe und e-regio gehen nicht nur selbst mit gutem<br />

Beispiel voran, indem sie firmeneigene Elektroautos nutzen, sondern sorgen auch mit<br />

E-Tankstellen im <strong>Kreis</strong>gebiet für die notwendige Infrastruktur. Angestellte des<br />

<strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> erledigen Dienstfahrten mit dem E-Bike. Der Fuhrpark soll nach und<br />

nach weg vom reinen Verbrennungsmotor auf E-Mobile umgestellt werden. Erste Busse<br />

im <strong>Kreis</strong>gebiet fahren bereits mit Strom aus Brennstoffzellen.<br />

Fortsetzung Seite 60 unten


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Beim Bau des Bürgerwindparks<br />

Schleiden: Bürgermeister Udo<br />

Meister vor einer der Gondeln,<br />

die mittlerweile in knapp 150<br />

Metern Höhe schweben.<br />

59


ene-Unternehmensgruppe<br />

Die ene-Unternehmensgruppe mit der Energie Nordeifel GmbH & Co. KG<br />

als Dachgesellschaft ist mit 150 Mitarbeitern ein lokal engagierter<br />

Energie dienstleister, der seit über 80 Jahren fest in der Eifel verwurzelt ist.<br />

Als regionaler Akteur arbeiten wir aktiv an der Energiewende. Dabei<br />

kombinieren wir Windkraft und Sonnenenergie mit neuen Zukunftstechnologien,<br />

um den Umbau des Energiesystems effizient voranzu -<br />

treiben. Für die Zukunft unserer Heimat.<br />

Denn die Eifel ist nicht nur unser Versorgungsgebiet, sondern auch<br />

unser Zuhause. Wir schätzen und nutzen die Natur, ihre Ressourcen,<br />

ihre Energie. Und genau deshalb übernehmen wir Verantwortung für<br />

sie – und für die Menschen, denen die Eifel wichtig ist. Anders als<br />

global agierende Konzerne arbeiten wir mit voller Kraft an einer nachhaltigen<br />

Energieversorgung – aus der Region für die Region.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1933<br />

Mitarbeiter: 150<br />

www.ene-eifel.de<br />

ene ist Eifel ist Zukunft!<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Energiedienstleistungen<br />

– Strom- und Gasvertrieb<br />

– Energieeffizienz-Beratung<br />

– Regenerative Energien<br />

– Anlagenplanung und -bau<br />

– Netzbetrieb<br />

– E-Mobility<br />

Um all die vielen Komponenten einer energiegeladenen Nordeifel zu koordinieren,<br />

hat der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> eigens die Stelle eines Klimaschutzmanagers in Vollzeit<br />

geschaffen: Dieser sorgt in der Energieagentur Eifel zusammen mit dem Energieberater<br />

des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> und weiteren Klimaschutzmanagern und Energieberatern aus<br />

<strong>Kreis</strong>-Kommunen im mehrfachen Wortsinn für gutes Klima.<br />

Eine der Aufgaben des Klimaschutzmanagers ist auch, das Klimaschutzkonzept des<br />

<strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> umzusetzen. Dadurch will man unter anderem die Maßgabe der<br />

nordrhein-westfälischen Landesregierung von Juni 2011 umsetzen: Die Treibhausgas-<br />

Emissionen, vor allem des klimaschädlichen CO 2 , sollen in Nordrhein-Westfalen bis<br />

2020 um mindestens 25 Prozent und bis 2050 um mindestens 80 Prozent gegenüber<br />

dem Stichjahr 1990 reduziert werden.<br />

Damit dies gelingt, muss aber nicht nur mehr Energie klimaschonend erzeugt, sondern<br />

auch eingespart werden. Auch dabei hilft der Klimaschutzmanager mit zahlreichen<br />

Angeboten vom Sanierungstreff für Privathäuser bis zu Informationen für Unternehmen<br />

in Sachen Energieeffizienz und zeigt, wie viel „Power“ im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> steckt.<br />

60


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1949<br />

Mitarbeiter: ca. 220<br />

Versorgungsgebiet:<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> und<br />

linksrheinischer Rhein-Sieg-<strong>Kreis</strong><br />

Leistungsspektrum:<br />

– Angebote rund um Gas, Strom<br />

und Wasser<br />

– Kundencenter in <strong>Euskirchen</strong>-<br />

Kuchenheim<br />

– Energieberatung<br />

– Förderprogramm<br />

„regionaler Klimaschutz“<br />

www.e-regio.de<br />

e-regio GmbH & Co. KG<br />

Gas, Strom, Wasser und mehr: e-regio ist seit fast 70 Jahren in Eus -<br />

kirchen zu Hause und fest in der Region verankert. Das Unternehmen<br />

kümmert sich heute um die Versorgung der Region mit Erdgas und<br />

Bioerdgas und liefert Strom aus 100 Prozent Wasserkraft. Die Ver -<br />

sorgung mit bestem Trinkwasser ist eine weitere wichtige Aufgabe.<br />

Faire Angebote und persönliche Beratung zu allen Energiefragen zeichnen<br />

das Unternehmen aus.<br />

Energiezukunft – e-regio ist dabei: Die Energiewende gestaltet e-regio<br />

aktiv mit und engagiert sich vor Ort für erneuerbare Energien und den<br />

Ausbau der Elektromobilität. Die Ingenieure und Techniker des Unternehmens<br />

finden für Haushalte und Gewerbekunden effiziente Lösungen<br />

für die Energie- oder Wärmeversorgung.<br />

Persönliche Beratung im Kunden -<br />

center in <strong>Euskirchen</strong>-Kuchenheim<br />

Sicherheit und Qualität: Die Sicherheit der Versorgung hat für e-regio<br />

höchste Priorität. Erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter warten<br />

und überwachen alle Netze, Anschlüsse, Leitungen, Gewinnungs- und<br />

Speicheranlagen, Wasserwerke und Talsperren: 24 Stunden am Tag –<br />

365 Tage im Jahr.<br />

Energie für die Region – auf allen Ebenen: e-regio liefert mehr als die<br />

Energie, die aus den Leitungen kommt. Der Energiedienstleister bildet<br />

jedes Jahr junge Menschen aus und engagiert sich für Vereine, Sport<br />

und Kultur. Was e-regio erwirtschaftet, fließt so zu großen Teilen in die<br />

Region zurück.<br />

Ausbildung bei e-regio:<br />

langfris tige Perspektive<br />

für junge Leute<br />

61


Karen Beuke<br />

Sichere Entsorgung –<br />

Voraussetzung für die Zukunft<br />

Abfallwirtschaftszentrum (AWZ)<br />

Deponiebetrieb: 1981 bis 2005<br />

Abfallwirtschaftszentrum:<br />

seit 2005<br />

Fläche:<br />

AWZ: 81 Hektar<br />

Deponie: 64 Hektar<br />

Anzahl Verwiegungen täglich:<br />

90 bis 120<br />

Anzahl Kleinanlieferer täglich:<br />

170 bis 200<br />

Teilbereiche:<br />

– Umladestation<br />

– Wertstoffhof<br />

– Kompostwerk<br />

– Gasmotorenkraftwerk<br />

– Holzhackschnitzelkraftwerk<br />

(in Planung)<br />

– Sickerwasserreinigungsanlage<br />

Seit 1972 übernimmt der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> die Verantwortung für die Entsorgung der<br />

Abfälle seiner Bürgerinnen und Bürger. So schreibt es das Gesetz allen <strong>Kreis</strong>en und<br />

kreisfreien Städten deutschlandweit vor. Die Anforderungen an eine umweltfreundliche<br />

Entsorgung sind ständigen Änderungen unterworfen. Ging es vor über 40 Jahren<br />

hauptsächlich um die sichere Ablagerung der Abfälle in einer Deponie, so geht es<br />

heute um eine ressourcenschonende <strong>Kreis</strong>laufwirtschaft. Abfälle enthalten Wertstoffe<br />

und werden im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> so hochwertig wie möglich behandelt.<br />

Von 1981 bis 2005 diente die kreiseigene Zentrale Mülldeponie Mechernich zur<br />

Ablagerung der Abfälle aus dem <strong>Kreis</strong>gebiet und benachbarter Bezirke, wie Köln und<br />

dem Rhein-Sieg-<strong>Kreis</strong>. Schadstoffhaltige Abfälle wurden über ein Sonderabfall -<br />

zwischenlager getrennt erfasst.<br />

Schon 1995 konnte auf dem Deponiegelände zusätzlich ein Kompostwerk in Betrieb<br />

genommen werden. Die biologisch abbaubaren Abfälle werden seitdem zu hochwer -<br />

tigem Kompost verwertet. Die Biotonne wurde demnach schon 20 Jahre, bevor die<br />

gesetzlichen Vorgaben zu einer getrennten Erfassung der Bioabfälle geführt haben, eingeführt.<br />

Ein positiver Nebeneffekt für die Bürger war, dass die Gebühren möglichst<br />

niedrig gehalten werden konnten, da die Kompostierung vergleichsweise günstig ist.<br />

Das Endprodukt, der Kompost, dient als organischer Dünger. Er wird in der Landwirtschaft,<br />

dem Gartenbau sowie in privaten Gärten eingesetzt. Ein Beispiel für funktionierende<br />

<strong>Kreis</strong>laufwirtschaft.<br />

2005 wurde der Deponiebetrieb eingestellt. Durch gesetzliche, bundesweite Vor -<br />

gaben durfte unbehandelter Abfall nicht mehr abgelagert werden. Das heute noch<br />

be stehende Abfallwirtschaftszentrum (AWZ) eröffnete zeitgleich seine Türen auf dem<br />

Deponiegelände. Hier können unsere Bürger sämtliche Abfälle abgeben, die getrennt<br />

erfasst und zum Recycling bereitgestellt werden. Der Umbau des Wertstoffhofes 2015<br />

ermöglicht den Bürgern eine noch komfortablere Möglichkeit, die Abfälle zu trennen.<br />

Der im <strong>Kreis</strong>gebiet anfallende Restabfall wird in der Umladestation abgeladen. Zur<br />

Hälfte wird er zur Müllverbrennungsanlage nach Weisweiler transportiert. Die andere<br />

Hälfte geht in eine Vorbehandlungsanlage, wo stofflich verwertbare Abfälle ab -<br />

geschöpft werden. Der Rest wird ebenfalls in einer Verbrennungsanlage thermisch<br />

verwertet. Die Umladestation ist so ausgelegt, dass bis zu 60 000 Tonnen Abfälle pro<br />

Jahr umgeschlagen werden können. Für eine Spitzenanlieferungsstunde wurde bei der<br />

62


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Planung mit sechs Hausmüll- und vier Sperrmüll-Lkws kalkuliert. Wartezeiten werden<br />

so deutlich minimiert. Langfristig ausgelegte Verträge stellen eine sichere Entsorgung<br />

für sämtliche Abfälle dar.<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> stellte sich den wechselnden Herausforderungen der modernen<br />

Abfallwirtschaft schon frühzeitig. Ein nachhaltiger, verantwortungsvoller Umgang mit<br />

den erzeugten Abfällen stellt dabei die Grundlage dar. Das durch die Deponierung der<br />

Abfälle erzeugte Deponiegas wird über ein Gasmotorenkraftwerk seit Langem in Form<br />

von Strom und Wärme genutzt. Derzeit können noch alle Liegenschaften des <strong>Kreis</strong>es<br />

mit „Deponiestrom“ versorgt werden. Da die Gasmenge stetig zurückgeht, soll die<br />

dadurch entstehende Energielücke zukünftig von einem Holzhackschnitzelkraftwerk<br />

geschlossen werden.<br />

Der neue Wertstoffhof<br />

63


Uwe Günther<br />

Das Handwerk –<br />

bedeutende Wirtschaftskraft<br />

Von Fotovoltaik über Holzver -<br />

arbeitung bis zur Autowerkstatt:<br />

Das Handwerk ist Kern und<br />

wesentlicher Teil des Mittel -<br />

standes im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>.<br />

Das Handwerk bildet mit seiner mittelständischen Prägung den vielseitigsten und<br />

bedeutendsten Wirtschaftsfaktor im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. Die 2954 Mitgliedsbetriebe, die<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> in das Verzeichnis der Handwerksunternehmen (Handwerksrolle)<br />

eingetragen sind, erbringen individuelle und qualitativ hochwertige Produkte und<br />

Dienstleistungen für die Wirtschaft und die Endverbraucher im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. Dazu<br />

zählen die Nahrungsmittelhandwerke, die Bau- und Ausbauhandwerke, die Dienst -<br />

leistungsgewerke für den persönlichen Bedarf, die Holz- und Metallverarbeitungs -<br />

gewerke und die Gesundheitsgewerke, um nur die größeren Handwerksbranchen zu<br />

nennen.<br />

Angesichts des raschen wirtschaftlichen und technischen Wandels sowie der großen<br />

Bedeutung der Qualifikation der Arbeitskräfte spielen Fort- und Weiterbildung im Handwerk<br />

eine wichtige Rolle. Handwerker eignen sich neue Technologien in den handwerks -<br />

eigenen Berufsbildungszentren an, um die Aufgaben, die ihnen gestellt werden, zu<br />

erfüllen. Denn im Gegensatz zu landläufigen Vorstellungen arbeiten Handwerker mit<br />

hoch technologischen Maschinen genauso wie mit traditionellen Fertigungsverfahren.<br />

Der demografische Wandel wie auch Marketing- und Dienstleistungskompetenz<br />

stellen heute zunehmend strategische und ganzheitliche Anforderungen an eine wett-<br />

64


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Die <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft<br />

RUREIFEL und das Versorgungswerk<br />

der im Bezirk der <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft<br />

RUREIFEL im<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> zusammen -<br />

geschlossenen Innungen e. V.<br />

bilden zusammen die Inte -<br />

ressenvertretung und das starke<br />

Rückgrat der Handwerksunternehmen<br />

aus der Region.<br />

www.handwerk-rureifel.de<br />

www.versorgungswerke.de/<br />

hw/rureifel_euskirchen<br />

Handwerk im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Das Versorgungswerk der im Bezirk der <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft<br />

RUR EIFEL im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> zusammengeschlossenen Innungen e. V.<br />

wurde von Handwerksmeistern der <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft <strong>Euskirchen</strong><br />

gegründet. Seit 40 Jahren ist es seine Aufgabe, für Arbeitgeber<br />

und Arbeitnehmer der Mitgliedsbetriebe günstige Absicherungs mög -<br />

lich keiten zu schaffen. Die starke Gemeinschaft bietet Sicherheit zu<br />

Sonderkonditionen.<br />

Die <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft RUREIFEL und die ihr angeschlossenen 27<br />

Handwerksinnungen vertreten die Interessen von mehr als 1200 Handwerksunternehmen.<br />

Seit 2006 umfasst die <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft das<br />

Gebiet der <strong>Kreis</strong>e <strong>Euskirchen</strong> und Düren.<br />

bewerbsfähige Unternehmensplanung und -führung. Unabdingbar erforderlich sind<br />

fach liche Kompetenzen, aber auch Markt- und Methodenwissen. Qualitativ auf höchs -<br />

tem Stand, lösungsorientiert und flexibel – so meistern die im <strong>Kreis</strong> ansässigen Handwerksunternehmen<br />

täglich vielfältige Herausforderungen. Diese Eigenschaften sind<br />

auch für die internationale Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung.<br />

Die Zulieferhandwerke aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> genießen nicht nur überregional,<br />

sondern auch international, zum Beispiel in den Nachbarländern Belgien, Luxemburg<br />

und den Niederlanden, einen hervorragenden Ruf.<br />

Worum sich andere Wirtschaftszweige bemühen, hat im Handwerk lange Tradition:<br />

Flexibilität. Auf der Basis eines erlernten und gut beherrschten Berufes sind Mitarbeiter<br />

und Unternehmer befähigt, sich ständig auf neue Anforderungen einzustellen. Handwerker<br />

sind Innovatoren und Technologieanwender, die neue Technologien einsetzen,<br />

um damit wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit der Ausbildung und Qualifizierung leisten<br />

sie somit einen großen Beitrag für die Regionalentwicklung, auch über die Handwerkswirtschaft<br />

hinaus. Denn die Wettbewerbsfähigkeit – auch in der ländlich strukturierten<br />

Region <strong>Euskirchen</strong>s – hängt von der Innovationsfähigkeit ihrer Unternehmen und den<br />

entsprechenden Rahmenbedingungen ab.<br />

65


Weimbs Orgelbau GmbH<br />

Die Orgel gilt weithin als Königin der Musikinstrumente. Seit 1927<br />

werden in der Orgelmanufaktur Weimbs aus Hellenthal in der Eifel<br />

eben diese Königinnen auf höchstem Niveau gefertigt. Weimbs-Orgeln<br />

sind im ganzen Bundesgebiet, in Norwegen und auch im fernen Japan<br />

zu finden. Sie sind ein Garant für Innovation, Perfektion und Klang.<br />

Einen Grund für das hohe Qualitätsniveau sieht man in der hohen<br />

Fer tigungstiefe. So besitzt Weimbs auch eine Metallpfeifenmanufaktur<br />

mit eigener Plattengießerei.<br />

In der nunmehr vierten Generation ist der Familienbetrieb bekannt für<br />

seine Arbeit mit einem hohen Maß an Leidenschaft und Idealismus.<br />

Ein Team aus hoch qualifizierten Kunsthandwerkern entwirft, gestaltet,<br />

plant, fertigt, montiert und intoniert neue Orgeln für Kirchen und<br />

Konzerthäuser. Ebenso gehören Restaurierungen von bedeutenden<br />

historischen Orgeln oder Generalsanierungen und Umbauten zum<br />

Leistungsspektrum der Weimbs Orgelbau GmbH.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1927<br />

Mitarbeiter: 16<br />

www.weimbs.de<br />

Evangelische Marienkirche<br />

Bergen (Norwegen)<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Orgelneubau<br />

– Restaurierungen<br />

– Reorganisationen<br />

– Schimmelsanierungen<br />

– Einhausungen<br />

– Ausreinigungen<br />

– Wartung und Pflege<br />

Das in berufsständischen Einheiten – den Innungen – organisierte Handwerk gibt<br />

sein Wissen und seine Erfahrungen an nachfolgende Generationen vom Lehrling,<br />

Ge sellen bis zum Meister weiter. Mit seiner Leistung im Bereich der Aus- und Weiter -<br />

bildung gestaltet das Handwerk seine Zukunft und die des Gemeinwesens. Die Lehrlingsausbildung<br />

ist ein Ausdruck von Optimismus. Kenntnisse und Fertigkeiten werden<br />

an junge Menschen weitergegeben, die sich persönlich und beruflich weiterentwickeln.<br />

Sie übernehmen ihrerseits Verantwortung als selbstständiger Handwerksunternehmer<br />

oder Führungskraft. 913 Lehrlinge in über 500 Ausbildungsbetrieben bildet das Handwerk<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> aus. Handwerker, in der Regel Familienbetriebe, bleiben<br />

ihrem Standort treu, auch wenn sie auf globalen Märkten agieren.<br />

Ihre Leistungsstärke schöpfen sie aus einer fundierten Ausbildung und einer hohen<br />

Anpassungsfähigkeit an die technische Entwicklung. Wie sonst könnte das deutsche<br />

Handwerk jährlich etwa 150 000 Innovationen entwickeln und am Markt einführen?<br />

Das <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>er Handwerk treibt mit einem Jahresumsatz von circa<br />

1 104 117 000 Euro die regionale Wirtschaft an. 2904 Betriebe beschäftigen rund<br />

12 169 Menschen und tragen damit wesentlich zur wirtschaftlichen Stabilität und<br />

gesellschaftlichen Entwicklung bei.<br />

66


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Hans Schorn / Paul-Heinz Müller<br />

Moderne Landwirtschaft<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Wer hat sie nicht im Kopf, wenn er an den <strong>Kreis</strong> Eus kirchen denkt – die Bilder weitläu -<br />

figer Getreide- und Zuckerrübenfelder in der Ebene sowie saftig grüner Weiden in den<br />

zarten Hügeln der Eifel. Bilder, die dazu führen, dass an schönen Wochenenden Scharen<br />

von Menschen aus den umliegenden Großstädten die wunderschöne Landschaft des<br />

<strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> aufsuchen.<br />

Wesentlich mitgeprägt wird diese Kulturlandschaft durch eine vielfältige Agrar -<br />

struktur, sei es im Hinblick auf die Betriebsgrößen und Betriebsformen als auch auf die<br />

unterschiedlichen Produktionsrichtungen. Aus landwirtschaftlicher Sicht lässt sich der<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> grob in drei unterschiedliche Bereiche unterteilen: Zum einen die<br />

Zül picher Börde, die überwiegend geprägt ist von intensiv genutzten Ackerflächen, auf<br />

denen Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben und Gemüse angebaut werden. In dem Übergangsbereich<br />

der Voreifel hat das Grünland einen größeren Anteil an der landwirtschaftlichen<br />

Produktionsfläche, wenngleich auch hier noch intensiv geackert wird und<br />

die kalkhaltigen Böden einen Schwerpunkt für den Braugerstenanbau im Rheinland<br />

darstellen. Im Südkreis mit den Höhenlagen der Eifel dominiert hingegen das Grünland<br />

mit Milch- oder Mutterkuhhaltung.<br />

Die landwirtschaftlichen Betriebe im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> werden bei aller unterschied -<br />

licher Struktur überwiegend von bäuerlichen, in der Region verankerten Familien -<br />

betrieben getragen. Auch wenn deren Anzahl in den letzten Jahrzehnten aufgrund des<br />

Strukturwandels stetig zurückgegangen ist, gibt es im <strong>Kreis</strong>gebiet immer noch rund<br />

1200 landwirtschaftliche Betriebe. Der Rückgang der Betriebe führte dabei zwangs -<br />

läufig dazu, dass vor allem die Größe der Haupterwerbsbetriebe in den letzten Jahren<br />

zugenommen hat. Etwa zwei Drittel der Betriebe, davon schwerpunktmäßig Betriebe in<br />

der Grünlandregion werden im Nebenerwerb bewirtschaftet.<br />

Landwirtschaft und deren vor- und nachgelagerte Bereiche sind ein wirtschaftlich<br />

bedeutsamer Faktor im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. Sie tragen zu einer herausragenden Ver -<br />

sorgungssicherheit der Verbraucher mit qualitativ hochwertigen und vielfältigen<br />

Lebensmitteln bei und helfen, die Lebensqualität der Verbraucher im ländlichen Raum<br />

zu steigern. Maßstab für die Ausrichtung ihrer Produkte sind für die Landwirtschaft<br />

dabei die Bedürfnisse und die Nachfrage der Verbraucher.<br />

Neben der klassischen Produktion landwirtschaftlicher Produkte haben sich viele<br />

Betriebe Einkommensalternativen geschaffen, sei es die Direktvermarktung landwirtschaftlicher<br />

Erzeugnisse, das Anbieten von Ferien auf dem Bauernhof oder gar die<br />

Erzeugung regenerativer Energie mittels Fotovoltaik- oder Biogasanlagen. Zudem<br />

erbringen viele Landwirte vielfältige Umwelt- und Naturschutzleistungen – nicht zuletzt<br />

auch im Bereich des Gewässerschutzes – im Rahmen von Kooperations verein -<br />

barungen.<br />

67


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1982<br />

Mitarbeiter: rund 70<br />

Leistungsspektrum:<br />

– biodynamischer Landbau<br />

– Getreideanbau<br />

– Gemüseanbau<br />

– Kartoffeln<br />

– Kühe<br />

– Hühner<br />

– Hofladen<br />

– Bäckerei<br />

– Käserei<br />

– Marktstände<br />

– Abonnements<br />

www.bollheim.de<br />

Haus Bollheim Handels GmbH & Co. KG<br />

Haus Bollheim, das ist biologische Vielfalt in Hülle und Fülle: jede<br />

Menge Kühe, noch mehr Hühner, reichlich Acker-, Wald- und Grünland,<br />

vier Getreide- und sechs Kartoffelsorten, 50 verschiedene Gemüse -<br />

kulturen, Gewächshäuser, ein Hofladen, ein Terrassencafé, eine Käserei,<br />

eine Bäckerei, Marktstände in Köln und viele Menschen, die auf<br />

dem Hof leben und arbeiten.<br />

Seit 1982 bewirtschaften wir Haus Bollheim biologisch-dynamisch –<br />

mehr als 30 Jahre! In dieser Zeit ist unser Hof zu einem einzigartigen<br />

Organismus herangewachsen, mit einer Landschafts- und Umwelt -<br />

gestaltung wie wir sie uns vorstellen, und einer Qualität auf allen<br />

Ebenen, die uns stolz macht. Schauen Sie doch mal vorbei, wir freuen<br />

uns auf Ihren Besuch!<br />

68


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Bildtext....<br />

Ein wogendes Getreidefeld rund um die Burg in Arloff<br />

69


Wolfgang Andres<br />

Zeitung, Radio, TV und Internet:<br />

Medienlandschaft im Wandel<br />

Waren das noch Zeiten: Morgens las man zum Frühstück die Tageszeitung und wusste,<br />

wie der FC gespielt hatte und was im <strong>Kreis</strong> los war. Abends begleitete einen Karl-Heinz<br />

Köpcke in der Tagesschau durch das Weltgeschehen. Lange her. Die Tageszeitung gibt<br />

es immer noch; auch die Tagesschau wird noch jeden Abend gesendet – aber beide<br />

haben schon lange nicht mehr den Stellenwert wie noch vor einigen Jahren, als einige<br />

wenige Medien eine Art Monopol hatten. Die Medienlandschaft ist in den letzten<br />

Jahren sehr in Bewegung geraten.<br />

Auch im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> gibt es heute eine Vielzahl an Informationsmöglichkeiten.<br />

Bleiben wir zunächst bei den Klassikern, den gedruckten Zeitungen. Der Kölner Stadt-<br />

Anzeiger und die Kölnische Rundschau sind mit ihren Lokalausgaben seit vielen Jahrzehnten<br />

die „Platzhirsche“ und Pflichtlektüre in vielen Haushalten. Sinkende Auflagen<br />

und wachsender Kostendruck machen allerdings auch vor den Verlagen nicht halt: Die<br />

getrennten Lokalredaktionen der ehemaligen Konkurrenten sind zu einer Redaktions -<br />

gemeinschaft fusioniert worden, sodass es de facto nur noch einen Lokalteil (<strong>Euskirchen</strong><br />

und Eifel) gibt. Die Zeiten, als noch zwei Reporter bei den Veranstaltungen waren, sind<br />

wohl endgültig passé.<br />

Etabliert sind seit Jahrzehnten ebenso die beiden kostenlosen Wochenzeitungen<br />

„Blickpunkt am Sonntag“ und „Wochenspiegel“. Während der Blickpunkt mit dem<br />

Erscheinungstag Samstag auf die Wochenend-Leser setzt, erscheint der Wochenspiegel<br />

mit seiner <strong>Euskirchen</strong>er und Schleidener Ausgabe seit eh und je am Mittwoch. Beide<br />

Zeitungen werden in ihren jeweiligen Verbreitungsgebieten in nahezu jeden Haushalt<br />

geliefert.<br />

Eine „sublokale“ Informationsquelle sind die zahlreichen Amts- und Gemeinde -<br />

blätter, die in allen Kommunen des <strong>Kreis</strong>es erscheinen und vielfach an zentralen Stellen<br />

ausgelegt werden. Wer gerne amtliche Bekanntmachungen liest, wird hier fündig.<br />

Während es im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> keinen eigenen lokalen TV-Kanal gibt (der WDR<br />

berichtet über die Lokalzeit aus Aachen und Bonn), ist der Lokalsender Radio <strong>Euskirchen</strong><br />

2017 seit 20 Jahren auf Sendung. Das Tagesprogramm kommt zur morgendlichen<br />

„Primetime“ aus dem Studio in <strong>Euskirchen</strong>-Euenheim, während das Mantelprogramm<br />

tagsüber von Radio NRW beigesteuert wird. Lokalnachrichten ergänzen ganztägig das<br />

Programm.<br />

Ganz neue Möglichkeiten bietet seit wenigen Jahren das Internet. Damit hat<br />

grundsätzlich jeder die Möglichkeit, seine Sicht der Dinge zu verbreiten. Das nutzen<br />

zum einen die etablierten Medienhäuser, um in Sachen Aktualität mithalten zu können.<br />

70


EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />

Neue Formate wie die E-Mail-Zeitung „eifelon.de“ oder informative Websites wie die<br />

der „Eifeler Presse Agentur“ oder der Agentur „ProfiPress“ sorgen zudem für mehr Vielfalt.<br />

Zum anderen erfreuen sich derzeit soziale Netzwerke wachsender Beliebtheit. So<br />

finden sich auf der Facebook-Plattform aktuell verstärkt regionale oder thematische<br />

Gruppen, die für entsprechenden Austausch unter ihren Mitgliedern sorgen.<br />

Dank Smartphone ist heutzutage potenziell jeder in der Lage, Videos, Fotos oder<br />

Textnachrichten zu verbreiten – schneller, als es noch vor wenigen Jahren denkbar war.<br />

Damit sind diese Medien ebenfalls eine wichtige Informationsquelle für Journalisten<br />

geworden. Doch deren zentrale Aufgabe – prüfen, bewerten und recherchieren – hat<br />

dadurch auch noch mehr an Bedeutung gewonnen.<br />

Fazit: Neben den klassischen Medien gewinnen dank der Digitalisierung neue<br />

Verbreitungskanäle über das Internet zunehmend an Bedeutung. Nie gab es so viele<br />

Möglichkeiten, sich über Menschen und Themen aus dem <strong>Kreis</strong>gebiet zu informieren.<br />

Nie war die Vielfalt so groß. Aber: Quantität heißt nicht automatisch Qualität. Ein wach -<br />

samer und kritischer Blick auf all die vielen Nachrichten und deren Quelle sollte zum<br />

Standard werden – nicht nur für Journalisten.<br />

Der digitale Wandel macht auch<br />

vor den Medien im <strong>Kreis</strong> Eus -<br />

kirchen nicht halt – obwohl die<br />

klassische Zeitung im Papier -<br />

format für viele Leser immer<br />

noch unentbehrlich ist.<br />

71


Dr. Bernhard Ziemer<br />

Medizinische Versorgung<br />

auf höchstem wissenschaftlichem<br />

Niveau<br />

Seit Frühjahr 2017 setzt der <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> unter der Leitung von<br />

Udo Crespin (l.), Ab tei lungsleiter<br />

Gefahrenabwehr, im Rettungsdienst<br />

zusätzlich auf den Tele -<br />

notarzt, der die Online-Konsul -<br />

tation eines erfahrenen Not -<br />

arztes bei der Behandlung der<br />

Patienten ermöglicht.<br />

Nicht selten wird vermutet, dass bei speziellen, komplexeren<br />

Erkrankungen medizi nische Einrichtungen in<br />

großen Städten oder Universitätskliniken aufgesucht<br />

werden müssten. An prägnanten Beispielen lässt sich<br />

darstellen, dass (bis auf wenige Ausnahmen, wie zum<br />

Beispiel Herzchirurgie und Zentren für Schwerbrand -<br />

verletzte), die medizinische Behandlung der Bürgerinnen<br />

und Bürger hier im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> auf höchstem<br />

wissenschaftlichem Niveau möglich ist.<br />

Am <strong>Kreis</strong>krankenhaus Mechernich haben die Mütter,<br />

die in der Geburtshilfe ihre Kinder entbunden haben, die<br />

sehr beruhigende Sicherheit, dass ihre Kinder sofort nach<br />

der Geburt fachärztlich von den Experten der Kinderklinik<br />

des <strong>Kreis</strong>krankenhauses untersucht und betreut werden.<br />

Mit Erlangen des internationalen Qualitätssiegels für<br />

Geburts- und Kinderkliniken nach WHO-Standard zählt<br />

das Krankenhaus Mechernich seitdem zu insgesamt vier<br />

Kliniken deutschlandweit, die das Doppel-Zertifikat mit<br />

dem Prädikat „Babyfreundlich“ erhalten haben.<br />

In der Abteilung Radiologie und Nuklearmedizin des<br />

Marien-Hospitals <strong>Euskirchen</strong> wurde 2016 ein „3Tesla“<br />

Kernspintomograf (MRT) installiert. Das „Kraftpaket“<br />

erzeugt gestochen scharfe Bilder vom Gehirn bis zur<br />

Großzehe. In dem Brustzentrum werden jährlich über<br />

100 brusterhaltende Brust-Operationen durchgeführt. Jede Patientin wird dabei<br />

zunächst in diesem MRT untersucht. Die erkrankten Stellen werden unmittelbar vor der<br />

Operation in der Radiologie millimetergenau markiert.<br />

Medizinisches Highlight in Zusammenarbeit mit der neurologischen Abteilung ist die<br />

radiologische Schlaganfallbehandlung. Das ursächliche Blutgerinnsel im Gehirn wird<br />

über die Leistenschlagader mit einem hochentwickelten Kathetersystem eingefangen<br />

und abgesaugt. Die Eingriffe erfolgen in der digitalen Angiografie (Darstellung der Arterien<br />

mithilfe eines Kontrastmittels). Die Patienten werden dann in der Stroke-Unit optimal<br />

überwacht und versorgt.<br />

In der ambulanten, niedergelassenen ärztlichen Versorgung vertrauen die Allgemeinmediziner<br />

des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> auf die Hochleistungsmedizin der niedergelassenen<br />

Fachärztinnen und Fachärzte für ihre Patienten, zum Beispiel in der Kardiologie,<br />

Onkologie, Urologie und Dermatologie. Innovative Spitzenmedizin gibt es seit 2017<br />

durch Telemedizin im Rettungsdienst des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong>. Telemedizin in Echtzeit<br />

ermöglicht in technisch aufgerüsteten Rettungswagen die Online-Konsultation eines<br />

erfahrenen Notarztes bei der Behandlung der Patienten. So können durch den Tele -<br />

notarzt Maßnahmen, wie zum Beispiel die sofortige Behandlung von starken Schmerzzuständen,<br />

auf die Notfallsanitäter übertragen werden. Die direkte technische Über -<br />

tragung zum Beispiel eines EKGs an den Telenotarzt ist möglich.<br />

72


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

Heike Nickel<br />

Familie im Fokus<br />

Sie haben den Kita-Navigator<br />

auf den Weg gebracht:<br />

Kathrin Poganski (l.) und Carina<br />

Schiffers (r.) sind das Kita-Navigator-Team<br />

der <strong>Kreis</strong>verwaltung.<br />

Ihnen zur Seite stehen Team -<br />

leiterin Martina Hilger-Mommer<br />

(2. v. r.) und Alexandra Zinati-<br />

Feld, die das Familienbüro leitet.<br />

Als lebens- und liebenswert empfiehlt sich der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> seinen Bürgern, vor<br />

allem auch den Familien, die in einer der elf Städte und Gemeinden eine Heimat<br />

gefunden haben. Familienfreundlichkeit gilt als ein wichtiger Standortfaktor – und hierfür<br />

wird einiges getan.<br />

Um Familie und Beruf miteinander vereinbaren zu können und zudem schon den<br />

jüngsten <strong>Kreis</strong>bürgern eine qualifizierte Betreuung und Förderung zu ermöglichen,<br />

stehen 134 Kindertageseinrichtungen mit 7300 Plätzen zur Verfügung. Davon sind 1100<br />

Plätze für Kinder unter drei Jahren, hiervon wiederum 250 für Mädchen und Jungen<br />

unter zwei Jahren. Um Eltern die Suche nach einem geeigneten Betreuungsplatz zu<br />

erleichtern, hat der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> einen sogenannten Kita-Navigator installiert. Auf<br />

der Online-Plattform stellt sich jede einzelne Kindertagesstätte mit einem Porträt vor<br />

und gibt unter anderem Auskunft über ihr pädagogisches Konzept. Über den Navigator<br />

haben Eltern die Möglichkeit, ihr Kind in drei Einrichtungen vormerken zu lassen. Rückt<br />

der Zeitpunkt der Aufnahme näher, lädt die Kita zum persönlichen Kennenlernen ein.<br />

Alternativ zum Kita-Platz stehen Eltern im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> auch qualifizierte Tagesmütter<br />

und -väter zur Verfügung, bei denen die Kleinen familienähnlich betreut werden<br />

können. Alle Tagespflegepersonen durchlaufen vorab eine mindestens 160 Stunden<br />

umfassende Ausbildung. 2016 betreuten knapp 80 Tagesmütter und -väter im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

307 Kinder.<br />

73


Auf einen Blick<br />

Mitarbeiter: 500 ehrenamtlich<br />

und hauptamtlich (in 29 Vereinen<br />

und Organisationen)<br />

Angebote für Menschen, die:<br />

– Rat, Unterstützung und Hilfe<br />

von einer der örtlichen Mitgliedsorganisation<br />

brauchen<br />

– eine Selbsthilfegruppe suchen<br />

– sich ehrenamtlich engagieren<br />

– oder gemeinsam mit anderen<br />

eine soziale Idee in die Tat<br />

umsetzen wollen<br />

– die Arbeit des Paritätischen<br />

oder einer Mitgliedsorgani -<br />

sation unterstützen möchten<br />

www.euskirchen.<br />

paritaet–nrw.org<br />

Der Paritätische – <strong>Kreis</strong>gruppe <strong>Euskirchen</strong><br />

Der Paritätische im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist der Dachverband und die Plattform<br />

für rechtlich selbstständige, gemeinnützige Vereine und Gesellschaften<br />

sowie für Initiativen und Selbsthilfegruppen, die mit ihren<br />

Angeboten, Diensten und Einrichtungen vielfältige soziale Hilfen für die<br />

Menschen vor Ort bereithalten.<br />

Die <strong>Kreis</strong>gruppe <strong>Euskirchen</strong> ist eine Gliederung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes<br />

Landesverband Nordrhein-Westfalen, der mit seinen<br />

Fachbereichen, zentralen Dienstleistungen und verbundenen Unternehmen<br />

die Leistungen der <strong>Kreis</strong>gruppe vielfältig ergänzt. In der örtlichen<br />

Geschäftsstelle finden die Mitgliedsorganisationen und alle Bürge -<br />

r innen und Bürger Ansprechpartner/-innen, die ihnen weiterhelfen.<br />

Familiensysteme sind seit einiger Zeit stark im Wandel, was bedeutet, dass es heute<br />

weit mehr Lebensformen als noch vor wenigen Jahrzehnten gibt. Neben der tradi -<br />

tionellen Variante mit Mutter, Vater und Kind gehören auch gleichgeschlechtliche Paare<br />

mit Kindern, alleinerziehende Mütter und Väter, Pflegefamilien und Familien mit Migrationshintergrund<br />

zum gesellschaftlichen Alltag. Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen<br />

und Schulen, die im Sinne einer optimalen Förderung der Kinder eng mit den Eltern<br />

zusammenarbeiten wollen, müssen sich auf diese Veränderungen einstellen – und in<br />

diesem Zusammenhang auch ein Bewusstsein für Vorurteile, Ängste und Konflikte entwickeln.<br />

„Vielfalt – Chancen und Herausforderungen im Kita-Alltag“ heißt eine seit 2016<br />

angebotene Fortbildungsveranstaltung für Fachkräfte, die eigens für den <strong>Kreis</strong> Eus -<br />

kirchen konzipiert wurde und die auf durchweg positive Resonanz stößt. „Bislang haben<br />

wir 150 Kita-Fachkräfte weitergebildet, die Nachfrage ist groß. Und wir können uns vorstellen,<br />

das Angebot bald auch Grundschulpädagogen zu machen“, erklärt<br />

Alexandra Zinati-Feld aus dem Familienbüro des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong>. „Was uns als fami -<br />

lienfreundlichen <strong>Kreis</strong> auszeichnet, ist unter anderem die Bereitschaft, bedarfsorientiert<br />

Neues auszuprobieren und eigene Ideen zu entwickeln“, resümiert sie.<br />

In welchen Bereichen Bedarf besteht, erfahren die Mitarbeiter des <strong>Kreis</strong>-Jugend -<br />

amtes beispielsweise bei ihren Baby-Begrüßungsbesuchen, die frisch gebackenen<br />

74


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

Eltern seit 2009 angeboten werden. Neben einem Paket mit praktischen und sinnvollen<br />

Geschenken, erhalten die Eltern zahlreiche wertvolle Informationen und Tipps rund um<br />

Mutter, Kind und die ganze Familie. Die Begrüßungsbesuche kommen sehr gut an:<br />

84 Prozent der Eltern von Neugeborenen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nehmen das Angebot<br />

eines persönlichen Besuches gerne an.<br />

Ein noch recht junger Service für Eltern ist das Familienbüro im <strong>Kreis</strong>haus. Die<br />

Mit arbeiter informieren hier rund um Schwangerschaft und das Elternsein, über<br />

Be treuungsmöglichkeiten sowie Unterstützungs-, Beratungs- und Kursangebote in der<br />

Region. „Das Familienbüro ist eine Art Lotsenstelle für Eltern, egal ob es um Fragen<br />

zur kind lichen Entwicklung oder zu Betreuungsangeboten oder um eine Trennungs -<br />

problematik geht“, erklärt Alexandra Zinati-Feld. Eltern können den Service telefonisch<br />

nutzen oder einen persönlichen Termin vereinbaren. „Und wo es sinnvoll ist, machen<br />

wir auch gerne Hausbesuche.“<br />

Familienfreundlichkeit wird auch in Zukunft eine große Rolle im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

spielen. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist ein kinderfreundliches<br />

Umfeld für Familien wichtig. Die in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegene<br />

Geburtenrate im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> könnte durchaus ein Zeichen dafür sein, dass dies<br />

bereits sehr gut gelingt.<br />

Die Nachfrage nach Kita-Plätzen<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist groß –<br />

das Angebot ebenso. In mehr<br />

als 130 Kindertageseinrich -<br />

tungen werden derzeit rund<br />

7300 Kinder betreut.<br />

75


Sarah Komp<br />

Den Wandel gestalten –<br />

DemografieInitiative im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Jung und Alt, Hand in Hand:<br />

Seit mehreren Jahren wirbt die<br />

DemografieInitiative im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> unter anderem für<br />

mehr Verständnis und eine<br />

intensivere Zusammenarbeit<br />

der Generationen.<br />

76<br />

Die DemografieInitiative des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> hat es sich angesichts einer schrumpfenden,<br />

älter und bunter werdenden Bevölkerung zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt<br />

eines attraktiven Lebens-, Wohn- und Arbeits umfeldes zu sorgen. Start der Initiative<br />

war bereits im Jahr 2007. In einem einjährigen Beteiligungsprozess hat die Verwaltung<br />

gemeinsam mit engagierten Akteuren und mithilfe eines Demografietrainers der<br />

Bertelsmann-Stiftung Leitziele für den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ausgearbeitet und über die<br />

Struktur des Umsetzungsprozesses beraten. Da der demografische Wandel nahezu<br />

jeden Lebensbereich betrifft, war eine Vielzahl von Handlungsansätzen denkbar. Zur<br />

Fokussierung auf die wichtigsten Maßnahmen wurden sechs zentrale Handlungsfelder<br />

identi fiziert.<br />

1. Bildung<br />

2. Integration/Inklusion<br />

3. Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit<br />

4. Wirtschaft und Arbeit<br />

5. Lebensqualität und Infrastruktur<br />

6. Verständnis zwischen den Generationen<br />

In den sechs analog gebildeten Arbeitsgruppen konnten mittels Stärken-Schwächen-<br />

Analysen die Ausgangslage und die Entwicklungslinien für die jeweiligen Handlungs -<br />

felder erfasst werden. Das daraus entstandene Handlungskonzept dient seither als<br />

Grundlage für die Gestaltung des demografischen Wandels im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> und für<br />

die Ausarbeitung von Projektideen.<br />

Fortsetzung Seite 78 unten


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1927<br />

Mitarbeiter: 117<br />

Leistungsspektrum:<br />

Altenwohnheim, Pflegeheim<br />

und stationäre Einrichtung der<br />

Gefährdetenhilfe<br />

– Übernachtung, Aufnahme,<br />

Wiedereinstiegshilfe,<br />

Lebenshilfe, Langzeitwohnen<br />

– Pflege & Betreuung, Lebens -<br />

zufriedenheit, Wohlbefinden,<br />

Menschlichkeit, Zuhause<br />

– Beschäftigung, Ausbildung,<br />

Arbeitstraining, Qualifizierung,<br />

Arbeitsvermittlung<br />

www.vellerhof.de<br />

Clemens-Josef-Haus – Vellerhof<br />

Willkommen im Clemens-Josef-Haus. Oftmals wird diese Einrichtung<br />

des Rheinischen Vereins für Katholische Arbeiterkolonien e. V. auch<br />

Vellerhof genannt. Auf einem historischen Gehöft inmitten eines<br />

Naturschutzgebietes, finden hilfebedürftige Menschen Raum zum<br />

Leben, Wohnen und Arbeiten. Fernab der Straße sind die Menschen<br />

hier gern gesehene Gäste, die auf dem Gelände des Clemens-Josef-<br />

Hauses auf ihrem ganz persönlichen Weg begleitet werden.<br />

Die spezielle Mischung aus charmant historischen und modernen<br />

Gebäudeteilen spiegelt sich auch in der vielseitigen Wohn- und<br />

Arbeitslandschaft wider. Zusammen mit der eigenen Landwirtschaft<br />

begegnet dem Bewohner eine Lebensgemeinschaft der besonderen<br />

Art.<br />

Das Haus bietet ein umfangreiches Angebot als Altenwohnheim, Pflegeheim<br />

und stationäre Einrichtung der Gefährdetenhilfe.<br />

Schon lange trifft das Wort „Arbeiterkolonie“ nicht mehr den Charakter<br />

der Einrichtungen des Rheinischen Vereins. Das dorfähnliche Anwesen<br />

mit eigener Kapelle ist längst zu einem modernen Schutzraum geworden.<br />

Die Einrichtung bietet jedem Bewohner eine therapeutische<br />

Betreuung und ermöglicht ihm, einer sinngebenden Beschäftigung<br />

nachzugehen, die im Einklang mit seinen Fähigkeiten und Interessen<br />

steht. Neben dem Aufbau von Kontakten zu Mitmenschen und anderen<br />

Betroffenen, fördert dies vor allem den Wiederaufbau des meist ver -<br />

lorenen Selbstwertgefühls des Einzelnen.<br />

Wir begleiten unsere Bewohner<br />

zu jeder Zeit auf ihren individuellen<br />

Wegen.<br />

77


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 2013<br />

Mitarbeiter: 75<br />

Leistungsspektrum:<br />

– ganzheitlich orientiertes<br />

Pflegekonzept<br />

– Sozialdienst einschließlich<br />

Beschäftigungstherapie,<br />

Schwerpunkt für psychische<br />

Erkrankungen und besondere<br />

Angebote für Menschen mit<br />

Demenz<br />

www.rhein-verein.de<br />

Rheinische Katholische Altenhilfe GmbH<br />

Seniorenhausgemeinschaften St. Josef und Aegidius<br />

Leben, wohnen, einander begegnen: Das ist das Motto des Begegnungszentrums,<br />

das rund um die historische Kapelle auf Hülchrath<br />

in Blankenheim entstanden ist. Und dies war auch die Idee der<br />

Rhei nischen Katholischen Altenhilfe in Blankenheim – nicht nur ein<br />

Altenheim zu errichten, sondern Begegnungen zwischen Jung und Alt<br />

zu fördern.<br />

80 Senioren leben in den Seniorenhausgemeinschaften St. Josef und<br />

Aegidius. Auf dem Gelände rund um die Rokokokapelle auf Hülchrath<br />

wurden zusätzlich noch eine Kindertagesstätte mit 50 Plätzen, eine<br />

Seniorentagespflege und ein Begegnungscafé, das Café „Klösterchen“,<br />

geschaffen. Hier finden auch Vorträge, kulturelle Angebote, Multi -<br />

visions-Shows und Ausstellungen statt. Gefördert durch die Stiftung<br />

Wohlfahrtspflege NRW, ist dieser Ort ein Treffpunkt für Bewohner und<br />

Blankenheimer Bürger geworden.<br />

Darunter sind Projekte, die besonders in den Städten des Nordkreises wirken, wie<br />

die „Rucksack-Kitas“ oder die „Smile-Sprachpaten“. Beide Projektansätze dienen der<br />

Sprachförderung von Migrantenkindern und Flüchtlingen. Ein „interkultureller Garten“<br />

bietet Begegnungsraum für Einheimische und für Menschen mit Migrationshintergrund.<br />

Zum Austausch der jungen, mittleren und älteren Generation findet seit vier Jahren<br />

eine erfolgreiche „Aktionswoche der Generationen“ statt. Andere Projekte beschäftigen<br />

sich gezielt mit der Daseinsvorsorge und der Nahversorgung im ländlich geprägten<br />

Südkreis. Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto im Projekt „Aktive Dörfer stärken“. Auch<br />

Mobilitäts lösungen sind ein Thema und wurden zum Beispiel durch „E-ifel mobil“ mit<br />

einem gemeinsam genutzten Dorf-Pkw erprobt. Die Wirtschaft wird mit Veranstaltungsformaten<br />

wie dem „DemografieDialog“ für die Herausforderungen und Chancen des<br />

demografischen Wandels sensibilisiert und die unternehmerische Gesellschaftsverantwortung<br />

durch den „Aktionstag der Wirtschaft“ weiter gefördert.<br />

Insgesamt konnten bisher weit über 50 Projekte im Namen der DemografieInitiative<br />

umgesetzt werden – alle mit dem Ziel, gleichwertige attraktive Lebensverhältnisse in<br />

allen Teilen des <strong>Kreis</strong>es und für alle Generationen zu sichern. Über die Beteiligungsplattform<br />

www.demografie-initiative.de ist die Bevölkerung in den aktuellen Prozess<br />

eingebunden.<br />

78


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

Seniorenheim Stiftung Carl Kreuser jr.<br />

Das Seniorenheim, in Mechernich und Umgebung bekannt als „Kreuser-<br />

stift“, wurde von der Familie Carl Kreuser (Mechernicher Bergwerks -<br />

besitzer) als Kinder- und Waisenheim sowie als Wohnstätte für alte<br />

und kranke Bleibergwerksarbeiter gegründet. Heute leben in dem<br />

schön gelegenen und liebevoll gestalteten Neubau (Baujahr 2003)<br />

88 pflegebedürftige Menschen, die professionelle Hilfe benötigen.<br />

Wir pflegen so viel wie nötig und ermöglichen so viel Selbstständigkeit<br />

wie möglich. Das ist der Grundsatz im Kreuserstift. Die individuellen<br />

Biografien, soziale und kulturelle Anliegen jedes Einzelnen sind dabei<br />

unser Ausgangspunkt. Bewohnerbeteiligung an der Gestaltung des<br />

Alltags ist uns selbstverständlich. Der würdige Umgang mit dem<br />

Sterben hat durch unsere Palliativversorgung einen hohen Stellenwert.<br />

Auf einen Blick<br />

– öffentlicher Mittagstisch<br />

Gründungsjahr: 1885<br />

– öffentliche Cafeteria<br />

Mitarbeiter: über 80<br />

– Ausbildungen in<br />

verschiedenen Berufen<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Vermietung von<br />

– vollstationäre Pflege<br />

Konferenzräumen<br />

– Kurzzeitpflege<br />

– Verhinderungspflege<br />

www.carl-kreuser.de<br />

Wir sorgen als christliches Heim selbstverständlich für geistlichen<br />

Beistand. Wir bilden MitarbeiterInnen aus, bieten Anleitung und Fortbildung.<br />

Auch interessierte Ehrenamtliche sind herzlich willkommen<br />

und werden von uns unterstützt.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1983<br />

Leistungsspektrum:<br />

– 110 vollstationäre<br />

Wohnpflegeplätze<br />

– 45 Altenwohnungen zur Miete<br />

– gerontopsychiatrische Wohngruppe<br />

mit „Garten der Sinne“<br />

– professionelle ganzheitliche<br />

Pflege<br />

– freundliche und gemütliche<br />

Atmosphäre<br />

– abwechslungsreiches<br />

Freizeitangebot<br />

– zentrale und ruhige<br />

Lage in Weilerswist<br />

www.awo-az-weilerswist.de<br />

AWO Altenzentrum Weilerswist<br />

Natur genießen und Gemeinschaft erleben im Garten der Sinne. Ob<br />

beim gemeinsamen Frühstück im Sommer oder bei der Beerenernte –<br />

der Garten der Sinne bietet die Möglichkeit, schnell in schöner Natur<br />

zu sein und die Jahreszeiten zu erleben. Das Altenzentrum Weilerswist<br />

unterstützt die Bewohner dabei, ihr Leben im Heim selbstbestimmt zu<br />

gestalten. Bewohnerorientierung ist fest in den Leitsätzen verankert<br />

und die Umsetzung ist allen Mitarbeitern ein Anliegen. „Das Leben ins<br />

Haus holen“, darunter verstehen die Mitarbeiter des Altenzentrums<br />

Weilerswist enge Vernetzung mit Vereinen und Schulen sowie die<br />

Gegebenheiten vor Ort nutzen. Auf der Internetseite können Sie sich<br />

unter „Aktuelles“ über die vielfältigen Angebote informieren.<br />

79


Auf einen Blick<br />

Baujahr: 2012<br />

Mitarbeiter: rund 60<br />

Leistungsspektrum:<br />

– vollstationäre Pflege<br />

– Kurzzeitpflege<br />

Träger:<br />

Schwesternverband gGmbH<br />

www.schwesternverband.de<br />

Das Haus verfügt über 56 Plätze,<br />

alle in Einzelzimmern mit eigenem,<br />

barrierefreiem Duschbad.<br />

Die Zimmer sind aufgeteilt in<br />

vier Wohngruppen, die je über<br />

eine helle Wohnküche verfügen.<br />

Haus Marienhöhe<br />

Das „Haus Marienhöhe“ ist eine stationäre Einrichtung für pflege -<br />

bedürftige Senioren aus Dahlem und der Umgebung. Die Bewohner/<br />

-innen können an zahlreichen Aktivitäten wie Gedächtnistraining,<br />

Gymnastik oder einem Singkreis teilnehmen. Beim alltäglichen Ge -<br />

schehen in der Wohnküche, wie zum Beispiel Backen oder hauswirtschaftliche<br />

Tätigkeiten werden die Senioren soweit wie möglich und<br />

gewünscht eingebunden. Dieses Angebot wirkt sich insbesondere auf<br />

Menschen mit Demenz positiv aus. Der Schwesternverband, Träger der<br />

Einrchtung, beschäftigt ca. 3000 Mitarbeiter in fünf Bundesländern. In<br />

der Eifel befinden sich sechs stationäre Einrichtungen, eine Tages -<br />

pflege und ein ambulanter Pflegedienst.<br />

80<br />

INTEGRA Seniorenpflegezentrum <strong>Euskirchen</strong><br />

Das INTEGRA Seniorenpflegezentrum <strong>Euskirchen</strong> bietet älteren pflegebedürftigen<br />

Menschen ein zeitgemäßes Wohn-, Pflege- und Betreuungsangebot.<br />

Wir legen Wert darauf, dass unser Seniorenpflege -<br />

zentrum möglichst viel Freundlichkeit ausstrahlt, um jedem Menschen<br />

schnell das Gefühl eines neuen Zuhauses zu geben. In diesem Umfeld<br />

ist es uns Bedürfnis und Ziel zugleich, das körper liche, geistige und<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 2015<br />

Leistungsspektrum:<br />

Seniorenpflegezentrum mit<br />

– 80 Einzelzimmern (auf Wunsch<br />

mit Telefon) und individuellen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten<br />

– zahlreiche Aufenthaltsräume<br />

mit Küchenzeilen<br />

– Bewohnerrestaurant<br />

– Außenterrasse<br />

– hauseigene Küche<br />

– Veranstaltungsraum (mit Groß -<br />

leinwand und Nintendo Wii)<br />

– Friseursalon usw.<br />

www.integraseniorenimmobilien.de<br />

seelische Wohlbefinden der uns anvertrauten Menschen zu erhalten<br />

und zu fördern. Täglich stehen u. a. bedürfnisorientierte Angebote auf<br />

dem Programm. Das moderne Zentrum wurde im Jahr 2015 eröffnet<br />

und es können 80 ältere pflegebedürftige Menschen in 80 Einzel -<br />

zimmern mit jeweils eigenem barrierefreiem Bad in überschaubaren<br />

Wohngruppengrößen gepflegt und betreut werden.


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> zeichnet sich seit Jahrzehnten durch<br />

kulturelle und religiöse Vielfalt aus. Sowohl die Bürge -<br />

rinnen und Bürger des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> als auch die<br />

kommunalen Institutionen haben eine lange Tradition<br />

darin, die Unterschiede zwischen „Ein heimischen“ und<br />

„Zugewanderten“ zu akzeptieren und zu respektieren.<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist ein Ort, wo Menschen mit verschiedenen<br />

Religionen und Kulturen friedlich und<br />

respektvoll miteinander leben. Um ein Zeichen für das<br />

friedliche Zusammenleben zu setzen, ist die <strong>Kreis</strong>verwaltung<br />

<strong>Euskirchen</strong> seit Jahren fester Partner bei der Ausrichtung<br />

des Friedenstages, einem Fest der Kulturen im<br />

<strong>Kreis</strong>haus <strong>Euskirchen</strong>.<br />

Migration und Integration – das bedeutet im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> „Vielfalt leben“. Dabei geht es vor allem um<br />

die Nutzung der kulturellen, sprachlichen und arbeitsmarkt-relevanten<br />

Ressourcen, die Menschen mit Migra -<br />

tionshintergrund und Zuwanderer be sitzen. Sie tragen<br />

zur Leistungs- und Innovationsfähigkeit unseres <strong>Kreis</strong>es<br />

bei und sind so Teil einer Strategie, wie wir der demografischen<br />

Entwicklung aktiv begegnen.<br />

Manfred Poth<br />

Im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> sind auch nach der starken Fluchtbewegung der vergangenen<br />

Jahre viele Bürger bereit, sich freiwillig zu engagieren. Viele unbegleitete ausländische<br />

Minderjährige fanden Aufnahme in Gastfamilien, die die Jugendlichen so an ihrem<br />

Leben teilhaben lassen. In jeder kreisangehörigen Kommune im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> haben<br />

sich Initiativen gegründet, um Flüchtlingen zu helfen und ihnen hier eine Orientierung<br />

zu geben. Mittlerweile gibt es in allen Kommunen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> zuständige<br />

Ansprechpersonen für Integrationsfragen. Wohlfahrtsverbände, kirchliche Vereinigungen<br />

und diverse Beratungsstellen haben auf die Situation reagiert und erstellen Angebote,<br />

teilweise in Kooperation untereinander, um Kommunen und freiwillig engagierte Bürger<br />

(im Ehrenamt) zu unterstützen.<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> wiederum unterstützt diesen Prozess durch Kooperation mit<br />

und durch Impulse von Netzwerkpartnern und fördert so die positive Entwicklung von<br />

Integrationsbemühungen von Menschen mit Migrationshintergrund. Bürgerschaftliches<br />

Engagement professionell unterstützen: So will der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> nicht nur heute,<br />

sondern auch in Zukunft für Migranten sowie Fachkräfte aus dem Ausland als neuer<br />

Lebensmittelpunkt attraktiv bleiben.<br />

Mit einer realistisch gestalteten Willkommenskultur und einer effizienten Integra -<br />

tionspolitik kann daran gearbeitet werden, dass gerade junge zugewanderte Menschen<br />

gleiche Bildungschancen haben wie Kinder und Jugendliche ohne Migrationshintergrund.<br />

„Willkommenskultur“ und „Vielfalt leben“ vereinen sich zur Erfolg versprechenden<br />

Zukunftsperspektive im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>, die von der frühkindlichen Förderung über<br />

eine gelingende Bildungsbiografie in den Schulen bis zum Übergang in den Beruf mit<br />

Leben erfüllt wird.<br />

Migration und Integration –<br />

eine gesamt gesellschaftliche<br />

Aufgabe<br />

Im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist der<br />

Begriff „Willkommenskultur“<br />

keine leere Floskel. Integration<br />

heißt hier „Vielfalt leben“ –<br />

wie beim Friedenstag im<br />

<strong>Euskirchen</strong>er <strong>Kreis</strong>haus.<br />

81


Tom Steinicke<br />

Gut aufgehoben –<br />

engagiert in Verein und Ehrenamt<br />

Zwei WM-, drei EM-Titel:<br />

Die ehemalige Fußballnational -<br />

spielerin Sonja Fuss aus Flamers -<br />

heim engagiert sich heute<br />

ehrenamtlich für den Breitensport,<br />

und zwar als Beauftragte<br />

für den Frauenfußball.<br />

„Ich mache das gerne. Ich engagiere mich nach meiner Karriere ehrenamtlich, weil mir<br />

der Fußball viel ermöglicht hat und ich so etwas zurückgeben kann“, sagt Sonja Fuss.<br />

Die Flamersheimerin wurde mit der Fußball-Frauen nationalmannschaft zweimal<br />

Weltmeis terin, dreimal Euro pameisterin und holte 2004 bei den Olympischen Spielen in<br />

Athen die Bronzemedaille. Die 38-Jährige ist seit 2016 beim Fußballkreis <strong>Euskirchen</strong><br />

Be auftragte für den Frauenfußball. Damit steht Sonja stellvertretend für die unzähligen<br />

Bürgerinnen und Bürger des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong>, die sich ehrenamtlich in Vereinen und<br />

anderen Einrichtungen engagieren.<br />

Dabei muss es nicht immer der Sportverein sein, in dem man sich einbringt. Das<br />

Technische Hilfswerk <strong>Euskirchen</strong> hat beispielsweise ein ereignisreiches Jahr 2016 hinter<br />

sich. Mehr als 18 000 Stunden waren die ehrenamtlichen Helfer im Einsatz. Ein Großteil<br />

dieser Zeit wurde in die Ausbildung investiert. Hilfe leistete das THW unter anderem bei<br />

den Hochwassern rund um Kall, Mechernich und Zülpich. Unterstützt wurde aber auch<br />

die Polizei: Etwa bei der Räumung von Drogenplantagen. Eine besondere Ausbildungseinheit<br />

gab es an der Steinbachtalsperre: Hier wurde das Wasser im Waldfreibad abgepumpt.<br />

Trotzdem bleibt das<br />

Ehrenamt im Sportverein<br />

wohl das populärste.<br />

Ohne die tatkräftige<br />

Unterstützung ihrer vielen<br />

ehrenamtlichen Mitglieder<br />

wären die Vereine<br />

nicht nur um ganz tolle<br />

Persönlichkeiten ärmer,<br />

sondern könnten ihren<br />

gesamten Betrieb um -<br />

gehend einstellen. So<br />

wohl auch im Fall von<br />

Eduard „Edi“ Wawer, der<br />

sich bei der Sport -<br />

gemeinschaft (SG) Dahlem/Schmidtheim<br />

engagiert<br />

und dafür jüngst mit<br />

dem FVM-Ehrenamtspreis<br />

(Fußball-Verband Mittel -<br />

82


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

Das „Forum Ehrenamt der<br />

<strong>Euskirchen</strong>er Region“, kurz<br />

„Feder e. V.“, informiert nicht<br />

nur über ehrenamtliches En -<br />

gagement, sondern vermittelt<br />

auch Stellen. Unser Foto zeigt<br />

das aktuelle Feder-Team mit<br />

(v. l.) Hartmut Löhe (Projekt<br />

Kulturbühne), Harald Nöttel<br />

(Geschäftsführer), Hubert<br />

Kramp (1. Vorsitzender), Ursula<br />

Schaeben (Beisitzerin) und<br />

Sonja Conrads (2. Vorsitzende).<br />

rhein) ausgezeichnet wurde. Eduard Wawer ist seit 46 Jahren Vereinsmitglied und darf<br />

deshalb bedenkenlos als das Urgestein der SG bezeichnet werden. Fast ein Vierteljahrhundert<br />

fungierte Wawer als Kassierer und steht dem Vorstand auch mit 76 Jahren noch<br />

mit Rat und Tat zur Seite. „Keiner ver körpert Dahlem/Schmidtheim so wie er. Wenn<br />

jemand irgendetwas brauchte, hieß es immer nur: Geh mal zu Edi. Er war immer da“,<br />

lobt der erste Vorsitzende des Vereins, Jürgen Ingenhaag, den Geehrten.<br />

Damit die vielen Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens genau so funktionieren,<br />

wie sie funktionieren, ist ehrenamtliches Engagement unabdingbar. Feder e. V.,<br />

das Forum Ehrenamt der <strong>Euskirchen</strong>er Region, hat es sich zum Ziel gesetzt, Bürgerinnen<br />

und Bürger über das Ehrenamt zu informieren und für ehrenamtliches Engagement zu<br />

begeistern. Das Forum vermittelt zwischen Vereinen, Verbänden und Initiativen, die<br />

ehrenamtlich Mitarbeitende suchen, und Interessierten, die in den Bereichen Sport,<br />

Kultur sowie Umwelt und Soziales aktiv werden wollen. Ein Engagement für das Ehrenamt,<br />

das sich bereits mehrfach ausgezeichnet hat. Auch deshalb kann man den Ehrenamtlern<br />

nur ein großes Dankeschön aussprechen, denn ohne sie wäre der <strong>Kreis</strong> Eus -<br />

kirchen nicht so lebenswert und vielfältig, wie er ist.<br />

83


Bettina Ismar<br />

Erfolgsfaktor Wissen –<br />

passgenaue Bildungsangebote<br />

Das Bildungsangebot im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> wird über das KoBIZ<br />

(Kommunales Bildungs- und<br />

Integrationszentrum) koordiniert.<br />

Ziel ist es, allen Kindern<br />

und Jugendlichen passende<br />

Bildungsperspektiven zu bieten.<br />

Kitas, Schulen, Berufskollegs und viele weitere Bildungseinrichtungen: Der <strong>Kreis</strong> Eus -<br />

kirchen hat eine ausgesprochen vielfältige Bildungslandschaft. Nur: Wie soll man da<br />

den Überblick behalten? Wie lässt sich Transparenz schaffen? Wie kann die Zukunft<br />

junger Menschen – unabhängig von der Herkunft – mit einem passgenauen Bildungs -<br />

angebot gesichert werden?<br />

Diese anspruchsvollen Aufgaben liegen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> in den Händen des<br />

KoBIZ (Kommunales Bildungs- und Integrationszentrum), einer Erweiterung im Regio -<br />

nalen Bildungsnetzwerk. Hier geht es um Themen wie „Übergänge gestalten“ durch<br />

das Regionale Bildungsbüro, „Übergang Schule – Beruf/Studium“ durch die Kommunale<br />

Koordinierungsstelle „Kein Abschluss ohne Anschluss“ und Integration durch das Kommunale<br />

Integrationszentrum. Im Fokus steht hier die Intensivierung des Informationsaustauschs.<br />

Planung und Abstimmung zwischen allen Bildungsbereichen und den damit<br />

verbundenen Aufgaben sind zu verbessern. Ziel ist es, die Bildungsperspektiven und<br />

Zukunftschancen aller Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihrer ethnischen oder<br />

sozialen Herkunft, zu erhöhen.<br />

Auf den <strong>Kreis</strong> verteilt gibt es 133 Kindertagesstätten, 34 Grundschulen, acht Hauptschulen<br />

(davon fünf auslaufend), sieben Realschulen (davon zwei auslaufend), vier<br />

Gesamtschulen, neun Förderschulen<br />

(davon eine<br />

auslaufend), zehn Gymnasien<br />

und drei Berufskollegs.<br />

Außerdem gibt es<br />

neben öffentlichen Trägern<br />

wie VHS, Bildungs -<br />

werken usw. kreisweit<br />

unzählige ehren amtliche<br />

Aktivitäten. Diese haben<br />

sich auf grund der verstärkten<br />

Zuwanderung<br />

von Flüchtlingen seit 2015<br />

gebildet: Die Angebote<br />

reichen von einfachen<br />

Sprachkursen über Pro -<br />

jekte wie „Interkultureller<br />

Garten“ bis hin zu zahl -<br />

reichen Sportangeboten.<br />

84


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

Wie gelingt es nun, die bereits bestehenden Angebote im Bildungssektor trans -<br />

parenter zu gestalten, Empfehlungen für passgenaue Bildungsangebote zu formulieren<br />

und Bildungszugänge für alle zu erleichtern? Diese Aufgabe hat zum 1. September<br />

2016 eine Bildungskoordinatorin im Regionalen Bildungsbüro übernommen, deren<br />

Stelle durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.<br />

Ihre erste Aufgabe besteht darin, einen Überblick über die vorhandenen Angebote<br />

und Ansprechpartner/-innen zu erhalten. In einem zweiten Schritt kann dann gezielt<br />

in den Bereichen „nachjustiert“ werden, in denen es noch Lücken gibt. So ist es mög -<br />

lich, regional abgestimmte Bildungskonzepte zu erstellen – in Abstimmung mit den<br />

politischen Gremien. Ein besonderer Fokus liegt hier – bedingt durch die Neuzuwanderung<br />

in den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> – auf der Abstimmung von Bildungsangeboten für Menschen<br />

mit Migrationshintergrund. Denn eines ist klar: Der Königsweg zur erfolgreichen<br />

Integration kann nur über passgenaue Bildungsangebote führen.<br />

Transparenz, Stringenz, Projekt- und Bedarfsorientierung entlang der Bildungs -<br />

biografie als Leitgedanken werden zukünftig die Basis für einen erfolgreichen Abstimmungsprozess<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> bilden. Dieser Abstimmungsprozess unterstützt die<br />

kommunalen Entscheider/-innen dabei, Bildungsprozesse „vor Ort“ durch gebündelte<br />

Angebote und Bildungsakteure/-innen zu steuern und den Erfolgsfaktor Wissen für den<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> attraktiv zu gestalten.<br />

Der Fachkräftemangel macht<br />

sich auch im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

zunehmend bemerkbar. Vor<br />

diesem Hintergrund gilt es<br />

auch, Frauen für eher von<br />

Männern bevorzugte Berufs -<br />

bilder zu begeistern – und um -<br />

gekehrt.<br />

85


Jochen Kupp<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> –<br />

die Wirtschaft profitiert<br />

Eine gute Ausbildung ist die<br />

Basis für das weitere Berufs -<br />

leben. Im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

finden junge Menschen gute<br />

Perspektiven.<br />

Der rasche Wandel in Gesellschaft und Wirtschaft führt<br />

zu neuen Anforderungen an Orientierung und Perspek -<br />

tiven im persönlichen Bereich, im Zusammenleben mit<br />

anderen, aber auch im Hinblick auf berufliche Veränderungen.<br />

Die zielgerichtete Aus- und Weiterbildung stellt<br />

somit eine Investition in die Zukunft aller Unternehmen<br />

dar, da hierdurch Positionen besetzt, Karriere- und<br />

Entwicklungschancen ermöglicht und ganz nebenbei<br />

noch die Produktivität erhöht werden kann. Schulen und<br />

andere Bildungseinrichtungen ergänzen sich am Wirtschaftsstandort <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>.<br />

Zwei Berufskollegs bilden aus und bieten zusätzliche Qualifizierungsangebote. In guter<br />

Nachbarschaft der Ballungszentren Aachen, Köln und Bonn studieren hier zukünftige<br />

Fachkräfte an angesehenen Fachhochschulen und Universitäten. Private Anbieter runden<br />

das breit gefächerte Bildungs- und Qualifizierungsangebot ab.<br />

Zukunftsweisende Bildungsangebote an zwei kreiseigenen Berufskollegs sichern<br />

jungen Menschen aus dem <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> eine bedarfsgerechte Fortsetzung ihres<br />

Bildungsweges nach der Sekundarstufe I oder der Sekundarstufe II. Der Einstieg in die<br />

Berufsausbildung, das Nachholen eines mittleren Bildungsabschlusses mit beruflicher<br />

Grundbildung, die Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf, die Vermittlung<br />

einer Studienberechtigung sowie die Weiterbildung sind die Ziele der beiden<br />

Berufskollegs in <strong>Euskirchen</strong> und Kall. Mit dem Berufskolleg Eifel in Kall und dem<br />

Thomas-Eßer-Berufskolleg in <strong>Euskirchen</strong> haben sich zwei Schulen etabliert, die durch<br />

ihre fachliche Differenziertheit und die durch unterschiedliche Abschlüsse ein umfassendes<br />

Bildungsangebot liefern, das der Nachfrage der Wirtschaft im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> entspricht.<br />

Am Wirtschaftsstandort <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist auch das lebenslange Lernen attraktiv –<br />

durch gute Bildungsangebote und durch erhebliche finanzielle Zuschüsse aus verschiedenen<br />

Programmen. Hier steht das Lernen und Qualifizieren für die moderne Arbeitswelt<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> im Mittelpunkt. Die Aufrechterhaltung sowie die Weiterentwicklung<br />

dieser Bildungsangebote ist nur durch eine enge partnerschaftliche Koopera -<br />

tion mit den handwerklichen und indus triellen Betrieben möglich.<br />

Auf der Grundlage des Weiterbildungsgesetzes NRW<br />

steht auch im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ein breites Weiterbildungsangebot<br />

verschiedener Einrichtungen und deren<br />

Träger zur Verfügung. Das Angebot umfasst die Bereiche<br />

der allgemeinen, politischen, beruf lichen, gesundheitsfördernden<br />

und kulturellen Weiterbildung sowie der<br />

Eltern- und Familienbildung.<br />

Lebensbegleitendes Lernen fördert gleichermaßen<br />

die persönliche Entwicklung und die Teilhabe an der<br />

Gestaltung der Gesellschaft und wird sich in Zukunft wie<br />

ein roter Faden durch alle Lebensphasen ziehen. Es<br />

unterstützt die Beschäftigungsfähigkeit und fördert die<br />

Innovationsfähigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft.


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

Simone Handwerk<br />

ÖPNV im ländlichen <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>:<br />

Fit für die Zukunft<br />

Während der nördliche <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> vergleichsweise<br />

dichter besiedelt ist, ist das südliche <strong>Kreis</strong>gebiet ländlich<br />

strukturiert. Hier sind die Kommunen durch einen hohen<br />

Anteil kleiner und zum Teil entlegener Ortsteile geprägt.<br />

Die Wege der Bürgerinnen und Bürger aus diesen Ortsteilen<br />

zum nächsten Versorgungszentrum, zur Schule<br />

oder zur Arbeit sind häufig weit. Insbesondere junge und<br />

alte Mitbürger sind bei der Organisa tion ihres Alltags auf<br />

die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel angewiesen.<br />

Um die Daseinsvorsorge und eine hohe Lebensqualität<br />

für seine Einwohner zu ermöglichen, hält der <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> ein – im Vergleich zu anderen ländlichen<br />

Regionen – sehr gutes Bus- und Bahnangebot vor.<br />

Dörfer mit 50 Einwohnern oder mehr sind im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong> mit einem Fahr angebot im Zweistundentakt<br />

angebunden, ab 500 Einwohner im Stundentakt. Dies ist<br />

im ÖPNV-Bedienungsstandard des <strong>Kreis</strong>es vorgeschrieben.<br />

Dort ist auch geregelt, dass dieses Angebot montags<br />

bis freitags zwischen 6 und 19 Uhr sowie samstags zwischen 7 und 14 Uhr vorgehalten<br />

werden muss. Die meisten Kommunen bieten darüber hinaus ein Angebot<br />

abends und am Wochenende an.<br />

Möglich wird dieses Angebot durch den TaxiBusPlus. Fahrten, die regelmäßig von<br />

weniger als fünf Personen genutzt werden, werden nicht mit einem Linienbus, sondern<br />

im TaxiBusPlus bedient. Dieser fährt mit einem Pkw oder Kleinbus sowie nur bei Bedarf<br />

und vorheriger telefonischer Bestellung. Die Fahrten sind unterschiedlich stark besetzt,<br />

einige werden selten abgerufen, andere fast täglich. Durch den TaxiBusPlus kann auch<br />

für kleine Dörfer mit geringer Nachfrage ein attraktives Angebot aufrecht erhalten<br />

werden, denn nur bei tatsächlicher Nutzung der Fahrten entstehen Kosten.<br />

Eine weitere Besonderheit ist, dass der TaxiBusPlus im Gegensatz zum großen Bus<br />

die Fahrgäste bis „vor die Haustür“ im Zielort fährt. Dieser Komfort ist insbesondere für<br />

ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen vorteilhaft. Für viele ist der TaxiBusPlus<br />

dadurch trotz der Anruferfordernis und Zuschlagspflicht attraktiver als der Linienbus.<br />

Im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> wird es zukünftig mehr ältere und insgesamt weniger Bewohner<br />

geben, so die Prognosen. In Ergänzung zu den Schnellbus- und Regionalbuslinien ist<br />

der TaxiBusPlus die passende ÖPNV-Angebotsform, um den mit dieser Entwicklung einhergehenden<br />

Herausforderungen zu begegnen. Der TaxiBusPlus ist zukunftsfähig!<br />

Fortsetzung Seite 89<br />

Vor allem ältere Menschen<br />

sind in den Dörfern des <strong>Kreis</strong>es<br />

<strong>Euskirchen</strong> auf einen gut abgestimmten<br />

ÖPNV angewiesen.<br />

87


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1976<br />

Mitarbeiter: über 800<br />

Fuhrpark:<br />

– ca. 300 eigene Busse und<br />

– ca. 300 Busse im Auftrag<br />

Niederlassungen:<br />

– <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

– Bonn<br />

– Rhein-Sieg-<strong>Kreis</strong><br />

– Rheinisch-Bergischer <strong>Kreis</strong> (2)<br />

– Rhein-Erft-<strong>Kreis</strong><br />

Verkehrsgebiet: ca. 3500 km²<br />

Regionalverkehr Köln GmbH (RVK)<br />

Die RVK ist ein Dienstleistungsunternehmen, das den straßengebun -<br />

denen, öffentlichen Personennahverkehr seit über 40 Jahren für eine<br />

große Region organisiert und durchführt. Neben dem <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

sind das die <strong>Kreis</strong>e Rhein-Berg, Rhein-Sieg, Rhein-Erft und Oberberg<br />

sowie einige kreisangehörige und kreisfreie Städte.<br />

Eine große Aufgabe, die viel Flexibilität, Weitsicht und einen ständigen<br />

Erneuerungswillen voraussetzt. „Wir bewegen die Region“ ist daher<br />

der Slogan, der die RVK seit Langem begleitet. Das ist zum einen wörtlich<br />

zu verstehen, zum anderen zielt es darauf ab, dass sich die RVK als<br />

ein Innovationsführer im ÖPNV versteht:<br />

Seit 2009 wurde ein zertifiziertes Managementsystem aufgebaut, das<br />

inzwischen die Bereiche Qualität, Umwelt und Energie umfasst. Damit<br />

werden – im Interesse der Fahrgäste und Auftraggeber – unter -<br />

nehmensweit Standards für eine professionelle, kundenorientierte und<br />

umweltfreundliche Arbeit gesetzt.<br />

Fahrleistung gesamt:<br />

ca. 25 Millionen km in 2016<br />

Die NationalparkShuttle.<br />

Umrüstung zur ersten Bio-<br />

Erdgas-Linie der RVK in 2017 www.rvk.de<br />

Das Unternehmensziel „Null Emission“ verfolgt man ebenfalls seit<br />

2009. Auf dem Weg von der Dieseltechnik hin zu alternativen,<br />

umweltfreundlichen Antrieben setzt die RVK auf Brennstoffzellen-<br />

Hybrid-Busse und zukünftig im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> auf Bio-Erdgas-Busse.<br />

Die RVK übernimmt damit in Kooperation mit kompetenten Partnern –<br />

wie im Falle der Bio-Erdgas-Busse mit dem Energieversorger e-regio<br />

sowie dem <strong>Kreis</strong> und der Stadt <strong>Euskirchen</strong> – eine tragende Rolle bei<br />

der Erprobung und Einführung neuer, klimaschonender Antriebe.<br />

Die Balance zwischen Machbarkeit und Bedarf wurde auch im<br />

Verkehrsangebot immer wieder ausgelotet. Mit zahlreichen Vor-Ort-<br />

Studien hat die RVK den Blick darauf, wo konkrete Erfordernisse und<br />

Realität auseinanderklaffen. Gerade im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>, wo die RVK<br />

1981 die Verkehrsführung übernahm, reagierte das Unternehmen<br />

schon früh mit dem TaxiBus flexibel auf die individuellen Anforderungen<br />

in dünn besiedelten Gebieten und schwachen Nachfragezeiten.<br />

Bedarfsorientierte Systeme sichern das Verkehrsangebot und bleiben<br />

dabei wirtschaftlich. Dabei hat das Unternehmen den Kunden<br />

und seinen besonderen Bedarf stets im Blick, was in Zeiten des<br />

demo gra fischen Wandels auch besonders für ältere und mobilitäts -<br />

eingeschränkte Menschen gilt.<br />

RVK-Bus am Bahnhof <strong>Euskirchen</strong><br />

88


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

Auch für Gäste und Besucher bietet der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ein attraktives ÖPNV-<br />

Angebot. Der Nationalpark-Shuttle nach Vogelsang IP oder der Fahrradbus von Aachen<br />

in die Eifel ermöglicht es Tages- und Übernachtungsgästen, die touristisch attraktive<br />

Nordeifel mit Bus und Bahn zu erleben. Besonders günstig gelingt dies mit der Gäste-<br />

Card. Gäste teilnehmender Übernachtungsbetriebe erhalten diese für die Dauer ihres<br />

Aufenthalts und können damit in der Erlebnisregion Eifel kostenlos Bus und Bahn fahren.<br />

Als touristisch attraktiver ländlicher Raum verfügt der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> somit sowohl<br />

für seine zahlreichen Gäste als auch für seine Bürger über ein attraktives und zukunftsfähiges<br />

ÖPNV-Angebot.<br />

Im Vergleich zu anderen Landkreisen<br />

verfügt der <strong>Kreis</strong> Eus -<br />

kirchen über ein gutes Bus- und<br />

Bahnangebot, das durch den<br />

TaxiBusPlus sinnvoll ergänzt<br />

wird.<br />

89


Monika Schiffer<br />

Seit über 20 Jahren an der Seite der<br />

Bürger: Verbraucherzentrale in <strong>Euskirchen</strong><br />

1995 öffnete die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW)<br />

ihre Pforten, nun besteht sie über 20 Jahre: die Verbraucherzentrale in <strong>Euskirchen</strong>. Rund<br />

240 000 Ratsuchende haben in dieser Zeit auf die Dienstleistungen des Teams an der<br />

Wilhelmstraße gesetzt.<br />

Das erklärte Ziel der Verbraucherzentrale NRW, Verbrauchern als dem schwächeren<br />

Marktpartner zu mehr Durchsetzungskraft und Rechten zu verhelfen, hat auch im 21. Jahr -<br />

hundert nichts von seinem Anspruch eingebüßt. Der Verbraucheralltag wird im Dschungel<br />

von Angeboten, Vertragsfallen, kleingedruckten Klauseln zu Geschäftsbedingungen,<br />

technischen Neuerungen, intransparenter Preisgestaltung und mangelnder Kunden -<br />

orientierung zunehmend schwieriger, und immer mehr Menschen finden sich angesichts<br />

der Komplexität ihres Konsum- und Finanzalltags nicht zurecht. Vielfach werden<br />

Notlagen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen von unseriösen Anbietern gezielt<br />

ausgenutzt, sodass zahlreiche Verbraucher von oftmals subtilen Abzockemaschen und<br />

Übervorteilung bedroht sind.<br />

Das vielfältige Angebot der Verbraucherzentrale im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> mit den zentralen<br />

Strängen Verbraucherberatung und Verbraucherbildung stellt einen wertvollen<br />

Baustein der kommunalen Daseinsvorsorge dar. Ziel ist es, rechtzeitig und möglichst<br />

präventiv für die Menschen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> aktiv zu werden und frühzeitige Unterstützung<br />

zu bieten.<br />

Wenn der Handyvertrag Tücken birgt oder es beim Stromanbieterwechsel hakt,<br />

wenn Kostenfallen im Kreditvertrag lauern oder Urlaubsärger zum Reisebegleiter wird –<br />

das Team der Beratungsstelle berät zu fast allen Verbraucherproblemen. Dabei wird das<br />

persönliche Beratungsgespräch nach wie vor am stärksten in Anspruch genommen –<br />

Anfragen werden aber auch telefonisch oder per E-Mail beantwortet.<br />

Im Rahmen der außergerichtlichen Rechtsberatung und -vertretung bietet die Beratungsstelle<br />

einen bürgernahen und niederschwelligen Zugang zum Recht. Auf Grund -<br />

lage der aktuellen Gesetzgebung und Rechtssprechung werden Hilfestellungen ge -<br />

geben, um berechtigte Ansprüche gegenüber Anbietern durchzusetzen. Hierbei übernimmt<br />

die Beratungsstelle auch eine wichtige Sensor- und Frühwarnfunktion mit Blick<br />

auf rechtliche Fallstricke im Verbraucheralltag.<br />

90


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

Aber es gilt auch: Konsumieren will gelernt sein. Mit ihren Bildungsangeboten verschafft<br />

die Verbraucherzentrale in <strong>Euskirchen</strong> Schülerinnen und Schülern sowie jungen<br />

Er wachsenen Durchblick im Konsumalltag. In Unterrichtseinheiten, Workshops oder an<br />

Pro jekt tagen geht es um die erste eigene Bude, Handyverträge, Versicherungen, Datenschutz,<br />

das Girokonto und Finanzen. <strong>Kreis</strong>weit ist die Verbraucherzentrale hierzu unterwegs.<br />

Expertinnen in Sachen Verbraucherschutz:<br />

Monika Schiffer (l.),<br />

Leiterin der Beratungsstelle<br />

<strong>Euskirchen</strong>, und Kirsten Ahlers,<br />

Verbraucherberaterin<br />

91


Manfred Lang<br />

In Frack und Bluejeans –<br />

Kultur im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Eine Untertage-Zeitreise in eine<br />

längst vergangene Epoche:<br />

Noch heute kann man im Bergbaumuseum<br />

„Grube Wohlfahrt“<br />

in Hellenthal-Rescheid die<br />

Arbeit unter Tage nacherleben.<br />

Kultur im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>, das ist ein bisschen wie Beatles und Beethoven, je ein Viertel<br />

verrockt und verrückt, der Rest Kitsch und Hochkultur. Die Menschen dieses Landstrichs<br />

mögen im übertragenen Sinne gerne hochgekrempelte Hemdsärmel, sind aber<br />

durchaus willens und in der Lage, sich in Schale zu werfen. Ambivalent nennt man das.<br />

Beim Stichwort Kultur im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> müssen Klassik-Musikfest im Kloster Steinfeld,<br />

Schlips und Kragen sozusagen, und die leger in Bluejeans und Pulli daherkommenden<br />

Krimitage alle zwei Jahre im Frühherbst ebenso zusammenpassen wie Wallgrabenkonzerte<br />

in Bad Münstereifel und bäuerliches Alltagsleben im Rheinischen Freilicht -<br />

museum Kommern.<br />

Jauche und Levkojen mögen nach Christine Brückners Roman und Fernsehmehrteiler<br />

ein Markenzeichen des deutschen Ostens sein – im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> erfüllen Dung und<br />

Ginster seit Jahrhunderten das gleich provinzielle und doch so liebenswerte Klischee<br />

vom Landleben, das durch Haltung, Religion, Witz und Kultur geprägt wird. Die Menschen<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> haben ihr eigenes „Standing“, wie das auf Neu-Denglisch<br />

heißt. Wir sind wer – und wissen auch, dass wir wer sind...<br />

Das Alltagsleben im Rheinland steht im Mittelpunkt hiesiger Museen und Dokumentationen.<br />

Es gibt Bergbaumuseen in Mechernich und Rescheid, zu denen man eigentlich<br />

auch das in der rheinland-pfälzischen Westeifel liegende<br />

Bergbaumuseum Bleialf zählen müsste. Gezeigt werden<br />

dort Bleierzabbau und Verhüttung unter sehr unterschiedlichen<br />

geologischen und sozialen, aber immer harten<br />

Bedingungen.<br />

Bergbau und Landwirtschaft haben den Landstrich<br />

geprägt, in der reichen Zülpich-<strong>Euskirchen</strong>er Börde auf<br />

fetten Weizen- und Zuckerrübenböden ebenso wie im<br />

kargen Mittelgebirge mit Braugerste und Grünlandwirtschaft<br />

auf Kalk und Lehm.<br />

Das Freilichtmuseum Kommern mit seinen bis zu<br />

200 000 Besuchern im Jahr ist die Spitze einer gut von<br />

Tagesgästen und Touristen frequentierten Museums meile.<br />

Es zeigt in mehreren „Museumsbaugruppen“ genannten<br />

Dörfern die bäuerliche Alltagskultur in Eifel und Westerwald,<br />

im Bergischen Land und am Nieder rhein.<br />

92


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />

Museen durchziehen den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> auch von Ost nach West, von Bad Müns ter -<br />

eifel mit Handwebereimuseum, Apothekenmuseum, Römischer Kalkbrennerei und<br />

Heimatmuseum bis zum Römermuseum und Museum für Badekultur in Zülpich.<br />

Bekannt sind ebenso das Stadtmuseum <strong>Euskirchen</strong>, das Rheinische Industriemuseum,<br />

die Tuchfabrik Müller in Kuchenheim, der Astropeiler Eschweiler, das NS-Dokumen -<br />

tationszentrum in der früheren Ordensburg Vogelsang und das Internationale Rotkreuz -<br />

museum für humanitäres Völkerrecht ebenfalls in Vogelsang.<br />

Es gibt kaum einen Landstrich in Europa, der so mit Burgen und Schlössern, wehrhaften<br />

Bauernhöfen, Kirchen, Klöstern, Kapellen und archäologischen Denkmälern übersät<br />

ist wie der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. Da reicht der Bogen von den bereits in prähistorischer<br />

Zeit bewohnten Höhlen des Kartsteins über keltische Rundburgen, römische Brunnen,<br />

Aquädukte und Wasserleitungen bis hin zu technischen Denkmälern wie dem zeitweise<br />

weltgrößten und weltbekannten Radioteleskop bei Effelsberg.<br />

Das LVR-Freilichtmuseum in<br />

Kommern ist ein Besucher -<br />

magnet: Über 200 000 Gäste<br />

kamen 2016 an den Kahlenbusch.<br />

Besonders beliebt sind<br />

Großveranstaltungen wie der<br />

Jahrmarkt „Anno dazumal“<br />

oder der „Tag nach der Ernte“.<br />

93


Die „Lit.Eifel“ bietet nicht nur<br />

namhaften Schriftstellern<br />

(hier Martin Walser) ein Forum,<br />

sondern auch talentierten<br />

Nachwuchsautoren. Für Literatur -<br />

freunde ist das Festival mit zahlreichen<br />

Lesungen ein Pflicht -<br />

termin.<br />

Natürlich haben Jaques Berndorf, Ralf Kramp und andere Kriminalschriftsteller die<br />

Eifel im ganzen deutschsprachigen Raum berühmter gemacht als alle Eifeler Speziali -<br />

täten und Schnäpse zusammen. Und wiederum mehr noch als die Literatur interes -<br />

sieren sich mittlerweile Film und Fernsehen für das vorgeblich wilde Land zwischen<br />

Venn und Ville, Maas und Maaren.<br />

Die Eifel selbst und mit ihr der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> sind zum Kulturgut erhoben worden,<br />

auch wenn in Serien wie „Mord mit Aussicht“ oder „Der Bulle und das Landei“ immer<br />

eine gute Portion Ironie und Sarkasmus mitschwingen. Das macht uns inzwischen<br />

nichts mehr aus. Die Zeiten, in denen wir uns bereitwillig von Kölner Sommerfrischlern<br />

oder Antiquitätenjägern aus dem Speckgürtel von Düsseldorf übers Ohr hauen ließen,<br />

sind vorbei.<br />

Heute inszenieren wir im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> selbst, allein und mit dem Nachbarkreis<br />

Düren und der Städteregion Aachen kulturelle Happenings wie das Nordeifeler Lite -<br />

raturfestival „Lit.Eifel“, bei dem Größen wie Martin Walser, Jo Bausch, Felicitas Hoppe,<br />

Gregor Gysi, Andreas Englisch, Kerstin Gier, Katja Petrowskaja, Norbert Scheuer, Jacques<br />

Berndorf oder Christian Brückner auftreten.<br />

94


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />

Berühmt sind auch die Krimitage im Krimiland Eifel unter dem Titel „Nordeifel-<br />

Mordeifel“ mit Verleihung des Jaques-Berndorf-Krimipreises für Nachwuchsautoren. Die<br />

finden in den geraden Jahren statt, und zwar am zweiten September-Wochenende,<br />

nächstes Mal also 2018.<br />

Alle zwei Jahre zur Herbstzeit wird das Foyer des <strong>Kreis</strong>hauses in eine Galerie verwandelt.<br />

Für rund einen Monat findet dann dort der „Herbstsalon für Kunst und Kunsthandwerk“<br />

statt, der bei den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern sowie bei<br />

den Bürgern großen Anklang findet.<br />

Einer der wichtigsten Kulturträger im <strong>Kreis</strong>gebiet ist der 800 Mitglieder zählende<br />

Geschichtsverein des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong>. Seine jährlichen Schriften in Buchform zu<br />

wechselnden historischen Themen sind sehr fundiert und beliebt.<br />

Und mit diesem Verein an der Schnittstelle zwischen der offiziellen Kulturpolitik des<br />

<strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> und der Bevölkerung wären wir beim wichtigsten Kulturfaktor im<br />

Linksrheinischen überhaupt: Vereine organisieren und betreiben Musik und Konzerte,<br />

Karnevalssitzungen und Theateraufführungen, Ballett und Kunstausstellungen. Hinzu<br />

kommen kleine Kunst- und Kulturinitiativen, Galerien und privates Engagement.<br />

Seit vielen Jahren setzt der<br />

Künstler Paul Greven mit einem<br />

Skulpturen-Symposium einen<br />

kulturellen Glanzpunkt im <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Euskirchen</strong>.<br />

95


Klaus Ring<br />

Sehenswerte Architektur – Kirchen und<br />

Klöster, Burgen und Bauensembles<br />

Unverkennbar: die markante<br />

Silhouette des Klosters Steinfeld<br />

Wer sich mit offenen Augen durch den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> bewegt, trifft in selten großer<br />

Fülle auf wertvolle architektonische Zeugnisse einer vielfältigen Kulturlandschaft.<br />

Noch bevor im Hohen Mittelalter die ersten Burgen des Adels entstanden, gab es<br />

bereits bedeutende Klosteranlagen in der Region. So verdankt die heutige Stadt Bad<br />

Münstereifel ihre Gründung um das Jahr 800 einem Tochterkloster der Benediktiner -<br />

abtei Prüm – der Name leitet sich vom lateinischen „Monasterium in Eiflia“ ab. Die<br />

Stiftskirche als Bauwerk der Romanik erinnert bis heute an die klösterlichen Ursprünge<br />

der Stadt.<br />

Der bedeutendste Sakralbau im <strong>Kreis</strong>gebiet ist jedoch zweifellos Kloster Steinfeld,<br />

dessen Anfänge bis ins 10. Jahrhundert zurückreichen. Seit 1184 war Steinfeld Prämons -<br />

tratenserabtei, zu Lebzeiten des heiligen Hermann Josef, der hier wirkte und begraben<br />

ist. Im 18. Jahrhundert wurden die Klostergebäude barock erneuert – die Basilika<br />

verbindet Stilformen der Spätromanik und Spätgotik mit Ausstattungselementen des<br />

Barock und Rokoko.<br />

Im Kloster Hoven bei Zülpich siedelten sich im 12. Jahrhundert Zisterzienserinnen an;<br />

die Kirche ist zu großen Teilen noch romanisch und beherbergt eine der kostbarsten<br />

frühen Madonnen des Rheinlandes.<br />

96


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />

Die ehemalige Stiftskirche<br />

St. Chrysanthus und Daria im<br />

Herzen von Bad Münstereifel<br />

97


Die Burgruine Reifferscheid ist<br />

das Wahrzeichen des gleich -<br />

namigen Dorfes in der Gemeinde<br />

Hellenthal.<br />

Aber nicht nur in ehemaligen Klosterkirchen, sondern auch unter den zahlreichen<br />

dörflichen Sakralbauten befinden sich wahre Preziosen in Architektur wie Ausstattung.<br />

Besonders bemerkenswert sind historische Orgeln wie beispielsweise in Blankenheim<br />

oder der ehemaligen Schlosskirche zu Schleiden.<br />

Der Bau von Höhenburgen aus Stein, die im Auftrag adliger Familien errichtet wurden,<br />

begann in unserer Region im frühen 12. Jahrhundert. Keine einzige dieser Anlagen<br />

ist im Laufe der Zeiten unzerstört geblieben – sei es die Hardtburg bei Stotzheim,<br />

Wildenburg, Reifferscheid, Schlossthal bei Dollendorf, Schleiden, Blankenheim oder<br />

Kronenburg. Aber auch die Ruinen und restaurierten Teile erzählen vom Leben des<br />

länd lichen Adels während der vergangenen Jahrhunderte.<br />

Die weitaus meisten der fast 140 Burgen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> – der damit als einer<br />

der burgenreichsten <strong>Kreis</strong>e Deutschlands gilt – sind allerdings ehemalige Wasserburgen,<br />

die eher im Eifelvorland und der Börde zu finden sind. Viele sind bis heute bewohnt; an<br />

Erft, Swist, Vey- und Rotbach finden sie sich aufgereiht wie Perlen an einer Schnur.<br />

Die Territorialherren versuchten während des späten Mittelalters erfolgreich, in der<br />

Umgebung ihrer Burgen kleine Residenzstädte zu gründen. Hier siedelten sich Hand-<br />

98


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />

werker und Bedienstete in unmittelbarer Nähe ihrer Burgherren an, angelockt durch<br />

mancherlei bürgerliche und steuerliche Freiheiten. Diese „Burgflecken“ sind heute<br />

als architektonische Ensembles besonders landschaftsprägend im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>:<br />

Blankenheim, Reifferscheid, Wildenburg, Kronenburg und Schlossthal bei Dollendorf.<br />

Auch Schleiden gehörte zu dieser Gruppe; es wurde jedoch mehrfach so stark zerstört,<br />

dass heute außer Schloss und Schlosskirche nichts mehr an die mittelalterliche Epoche<br />

erinnert.<br />

Münstereifel nahm als mittelalterliche Stadt in der Herrschaft Jülich einen hervor -<br />

ragenden Platz ein. Im Zweiten Weltkrieg von Bomben weitgehend verschont, zeigt<br />

sich die Stadt an der Erft heute mit dem Mauerring, den Stadttoren, dem spätmittel -<br />

alterlichen Rathaus, dem Jesuiten-Gymnasium des 17. Jahrhunderts und einer Vielzahl<br />

mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Fachwerk-Bürgerhäuser als Kleinod historischer<br />

Stadtarchitektur. <strong>Euskirchen</strong> und Zülpich hingegen haben durch ihre städtebauliche Entwicklung<br />

seit dem 19. Jahrhundert und vor allem durch die Folgen der Zerstörung im<br />

Zweiten Weltkrieg ihre mittelalterliche Bausubstanz weitgehend eingebüßt.<br />

Der pittoreske Burgort Kronenburg<br />

hoch über dem Kylltal<br />

gehört zur Gemeinde Dahlem.<br />

99


Petra Kleen<br />

Vogelsang IP: Internationaler Platz<br />

im Nationalpark Eifel<br />

Es gibt viele Orte, von denen behauptet wird, sie seien ungewöhnlich und etwas ganz<br />

Besonderes. Auch Vogelsang IP, dessen Name mit der Abkürzung IP schon für sich<br />

genommen außergewöhnlich ist, gehört zu diesen Orten. Es wurde viel geschrieben<br />

über die „ehemalige NS-Ordensburg“, das „Camp Vogelsang“ und den „Internationalen<br />

Platz im Nationalpark Eifel“, und trotzdem lässt sich nur ansatzweise erklären, was<br />

diesen Ort ausmacht.<br />

Begonnen hat die Geschichte einer der größten NS-Hinterlassenschaften in Deutschland<br />

in den 1930er-Jahren. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten hat die<br />

NSDAP sehr schnell damit begonnen, Ausbildungsstätten für den zukünftigen Führernachwuchs<br />

an vier ausgewählten Standorten in Deutschland zu planen. Einer dieser<br />

exponierten Standorte war ein unbebauter Hangvorsprung oberhalb des Urftsees im<br />

<strong>Kreis</strong> Schleiden. Grundsteinlegung war bereits im September 1934, und als im August<br />

1936 die Olympischen Sommerspiele in Berlin stattfanden, hatte die Ausbildung der<br />

sogenannten Junker in der NS-Ordensburg Vogelsang bereits begonnen. Nur drei Jahre<br />

später, mit Beginn des Zweiten Weltkriegs, wurde der Lehrbetrieb eingestellt.<br />

Mit Kriegsende begann das zweite Kapitel der wechselvollen Geschichte. Zunächst<br />

errichtete die britische Armee rund um die Anlage einen Truppenübungsplatz. Mit der<br />

Übernahme durch die belgische Armee 1950 kam der neue Name „Camp Vogelsang“,<br />

und es entstanden, teilweise auf den Grundmauern noch nicht realisierter NS-Bauten,<br />

neue Gebäude wie das Truppenkino und die Kaserne Van Dooren.<br />

60 Jahre später endete auch diese Phase, und 2006 begann erstmalig eine zivile<br />

und friedliche Nutzung der Anlage, die sich nunmehr mitten im Zentrum des zwei Jahre<br />

zuvor gegründeten Nationalparks Eifel befindet. Es entwickelte sich der sogenannte<br />

„Internationale Platz Vogelsang IP“, der sich als historischer Ort und als Erinnerungsort<br />

der deutschen und europäischen Geschichte versteht. Mit der Leitentscheidung des<br />

Landes NRW wurden 2007 erneut die Weichen für Veränderungen gestellt. Auf der<br />

Grundlage eines internationalen Architekturwettbewerbs begann 2012 der denkmal -<br />

gerechte Umbau. 2016 wurde Vogelsang IP neu eröffnet. Herzstück ist das moderne<br />

Ausstellungs-, Bildungs- und Besucherzentrum mit zwei großen Dauerausstellungen der<br />

NS-Dokumentation und des Nationalpark-Zentrums Eifel, die einen zeitgemäßen, barriere -<br />

freien und viersprachigen Zugang zu den zentralen Themen des Standorts ermöglichen.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Anlage von Vogelsang, die die Überheblichkeit<br />

und Menschenverachtung des Dritten Reichs ausdrückt und als militärischer<br />

Standort den „Kalten Krieg“ durchlebt hat, heute für Toleranz, Vielfalt und ein friedliches<br />

Miteinander steht. Dieses ist mehr als ungewöhnlich und in der gegenwärtigen, ver -<br />

unsichernden Zeit von großer Bedeutung.<br />

100


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />

Traumhafte Lage oberhalb des<br />

Urftsees: Die ehemalige NS-<br />

Ordensburg Vogelsang steht<br />

heute als Begegnungsstätte für<br />

Toleranz, Vielfalt und ein fried -<br />

liches Miteinander.<br />

101


Michael Lammertz<br />

Nationalpark Eifel –<br />

Wald Wasser Wildnis<br />

Der Urftsee im Herzen<br />

des Nationalparks Eifel<br />

Im Nationalpark Eifel kann sich die Natur auf großen Flächen frei entfalten. Ehemals<br />

von Menschenhand gestaltete Landschaften verwandeln sich nach und nach wieder in<br />

„Buchen-Naturwälder“. Heute unterliegen in dem 2004 eingerichteten Entwicklungs-<br />

Nationalpark bereits über die Hälfte des 110 Quadratkilometer großen Areals dem<br />

sogenannten Prozessschutz.<br />

Refugium für Tiere und Pflanzen<br />

Natur erleben pur – 365 Tage im Jahr – bietet die vielfältige Natur im Nationalpark<br />

Eifel: Wälder und große Graslandebenen sind eingebettet in eine Stauseenlandschaft.<br />

Wilde Narzissen verwandeln Talwiesen jedes Frühjahr in ein gelbes Blütenmeer. Im<br />

Herbst ist mit etwas Glück der Ruf des Rothirsches zu hören, und bei Dämmerung streifen<br />

über 50 Wildkatzen durch die naturnahen Wälder. Der Biber baut in den sauberen<br />

Gewässern seine Burgen, über den Seen ziehen Milane ihre <strong>Kreis</strong>e, und der Schwarzstorch<br />

sucht in flachen Tümpeln nach Nahrung. Mehr als 9400 Tier- und Pflanzenarten<br />

bietet der Nationalpark Eifel einen Lebensraum.<br />

Wildnis erleben an der Seite eines Rangers<br />

Ob wandernd, mit dem Rad, auf Skiern oder zu Pferd: Ein markiertes Wegenetz<br />

macht den Nationalpark für Besucher erlebbar. Wer das Gebiet lieber unter fachkun -<br />

diger Begleitung kennenlernen möchte, kann aus jährlich 650 Rangertouren, Familientagen<br />

sowie speziellen Kinderprogrammen wählen. Wöchentlich gibt es eine Auswahl<br />

aus acht verschiedenen Rangertouren, kostenfrei und ohne Anmeldung. Gruppen können<br />

exklusive Touren mit speziell ausgebildeten Waldführern buchen.<br />

102


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />

Lehrreich und unterhaltsam:<br />

Rangertour durch den Nationalpark,<br />

hier an der Hirschley<br />

Der Wildnis-Trail<br />

Eine wahre Herausforderung ist der 85 Kilometer<br />

lange Wildnis-Trail. Vom südlichen Ende in Monschau-<br />

Höfen bis zur nördlichen Spitze in Hürtgenwald-Zerkall<br />

führt der Wanderweg in vier Tagesetappen längs durch<br />

den gesamten Nationalpark. Wanderstrecken zwischen<br />

18 und 25 Kilometern Länge machen dabei sämtliche<br />

Landschaften und Lebensräume von Nordrhein-West -<br />

falens Nationalpark erlebbar.<br />

Wildnis für alle<br />

Der Nationalpark Eifel soll von allen Menschen – ob<br />

mit oder ohne Behinderung – erlebbar sein. So gibt es<br />

Rangertouren mit Gebärdensprachübersetzung für ge hör -<br />

lose Menschen, Kutschfahrten und Rangerführungen<br />

auf einem Schiff für in ihrer Mobilität eingeschränkte<br />

Gäste. Ein absolutes Highlight ist „Der Wilde Weg“ – ein<br />

1500 Meter langer barrierefreier Naturerkundungspfad<br />

mit zehn interaktiven Erlebnisstationen. Dabei ermöglicht<br />

ein 210 Meter langer Holzsteg durch die Waldwildnis<br />

ganz besondere Perspektiven und Einblicke in die<br />

Natur.<br />

Natur Natur sein lassen: Auch<br />

Totholz hat im Nationalpark<br />

eine große Bedeutung<br />

für das Ökosystem Wald.<br />

Im Nationalpark Eifel finden<br />

zahlreiche bedrohte Tier- und<br />

Pflanzenarten ein Zuhause,<br />

so auch die scheue Wildkatze.<br />

Wildnis(t)räume<br />

Erster Anlaufpunkt eines jeden Nationalparkbesuchers<br />

sollte die neue 2000 Quadratmeter große Ausstellung<br />

„Wildnis(t)räume“ im Nationalpark-Zentrum in<br />

Vogelsang IP sein oder eines der fünf Nationalpark-Tore<br />

mit Tourist-Info und kleiner Nationalpark ausstellung.<br />

103


Patrick Schmidder<br />

Erholung pur –<br />

ein Tag im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

Hügel, Täler, Wälder so weit das Auge reicht. Nur einen Katzensprung von meinem Sofa<br />

entfernt. Meinem Bildschirm. Meinem Alltag. Worauf warte ich noch? Die Nord eifel im<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist ein wunderbares, wander bares Land – und das im Frühling, Sommer,<br />

Herbst und Winter.<br />

Um abzuschalten, schnüre ich in der Freizeit und im Urlaub gerne meine Wanderstiefel.<br />

Heute starte ich am Rad- und Wanderbahnhof Kall meine Tageswanderung, für<br />

die ich eine Kombination aus den Eifelsteig-Etappen 5 und 6 gewählt habe. Der 313<br />

Kilometer lange Eifelsteig von Aachen nach Trier wurde im Jahr 2015 übrigens als<br />

Deutschlands schönster Wanderweg ausgezeichnet. Da er besonders erlebnis- und<br />

abwechslungsreich ist, zahlreiche besondere Aussichtspunkte bietet und überwiegend<br />

auf natürlichem Untergrund verläuft, darf der Weg sich Pre miumwanderweg nennen.<br />

Auf den bevorstehenden 19 Kilometern geht es über naturbelassene Pfade, durch<br />

dichte Wälder und Offenlandschaften. Eine erste Pause lege ich im Kloster Steinfeld ein.<br />

Das Kloster gilt als eines der Besterhaltenen im Rheinland. Die Anfänge reichen bis ins<br />

10. Jahrhundert zurück. Weltberühmt ist die Basilika für ihre einzigartige König-Orgel<br />

von 1727. Das Café lädt zu einer Stärkung mit leckerem Eifeler Blechkuchen ein. Richtig<br />

müde Wanderer können im benachbarten Gästehaus mit 4-Sterne-Standard übernachten.<br />

Vom Kloster Steinfeld aus geht es weiter in Richtung Nettersheim. Dieser Etappenabschnitt<br />

steht ganz im Zeichen der Römer. Ich wandere durch das Tal der Urft zur<br />

Quellfassung der ehemaligen römischen Wasserleitung am „Grünen Pütz“. Dieses<br />

gigan tische rund 100 Kilometer lange Bauwerk wurde vor rund 2000 Jahren errichtet,<br />

um Köln mit Eifeler Wasser zu versorgen. Weiter geht es zum Naturzentrum Eifel, durch<br />

das ich eine kurze Runde drehe und mir in der Tourist-Information noch einen Tipp für<br />

die Schlusseinkehr geben lasse. Gestärkt, glücklich und müde geht es schließlich vom<br />

Rad- und Wanderbahnhof Nettersheim mit dem Zug nach Hause.<br />

Tipps direkt zum Loswandern erhalten Interessierte auf www.nordeifel-tourismus.de.<br />

Das Team der Nordeifel Tourismus GmbH informiert gerne über Wandermöglichkeiten<br />

und bietet verschiedene Wanderarrangements für einen Tagesausflug oder Kurzurlaub an.<br />

Damit der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> zum Wandern weiter attraktiv bleibt, wird bis zum<br />

Jahr 2019 das Wanderwegenetz zur „Wanderwelt der Zukunft“ umgestaltet und neue<br />

Rundwanderwege, die „Eifelschleifen & Eifelspuren“, eingerichtet. So wird der <strong>Kreis</strong><br />

Eus kirchen für die Zukunft wanderfit gemacht.<br />

104


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />

Als neues attraktives Angebot verbindet ein Wanderbus in einem Pilotprojekt verschiedene<br />

Abschnitte des Eifelsteigs in der Nordeifel. In der Wandersaison vom Frühling<br />

bis in den späten Herbst hinein ist der Eifelsteig-Wanderbus an allen Wochenenden<br />

sowie an Feier- und Brückentagen unterwegs. Jeweils viermal am Tag werden die Etappen-<br />

und Zwischenziele des Premiumwanderwegs Eifelsteig und seiner Partnerwege<br />

Rur-Olef-Route, Burgen-Route, Eifeler Quellenpfad und Eifeler Kräuterpfad in beiden<br />

Richtungen angefahren. Mit dem Angebot ergeben sich vollkommen neue Kombina -<br />

tionsmöglichkeiten zum Wandern.<br />

Da der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> landschaftlich und thematisch eine Menge zu bieten hat,<br />

wird bis zum Jahr 2019 das Wanderwegenetz weiter optimiert und es werden neue<br />

thematische Rundwanderwege, die „Eifelschleifen & Eifelspuren“, eingerichtet. Damit<br />

wird der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> für die Zukunft wanderfit gemacht.<br />

Weites Land: Zahlreiche Eifelblicke<br />

bieten traumhafte Aussichten.<br />

105


Marcus Sprung<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> –<br />

nachgewiesen fahrradfreundlich<br />

„Fahrradfreundlicher<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>“<br />

Informationen zu Routen und<br />

Beschilderung sowie Unter -<br />

stützung bei der Planung von<br />

Tagesetappen oder Mehrtagestouren<br />

und weitere touristische<br />

Informationen über die Region<br />

stehen im Internet unter www.<br />

radrouten-kreis-euskirchen.de<br />

und www.nordeifel-tourismus.de.<br />

Die Wasserburgenroute<br />

Diese Route erfreut sich seit<br />

Jahren großer Beliebtheit, denn<br />

kaum ein Mensch kann dem<br />

Charme einer alten Wasserburg<br />

oder eines alten herrschaftlichen<br />

Schlosses widerstehen. Nahezu<br />

alle fünf Kilometer lässt sich ein<br />

solch prächtiger Bau aus einer<br />

anderen Zeit bestaunen. Einige<br />

bieten auch die Möglichkeit<br />

einer Innenbesichtigung. Bei<br />

Sonderveranstaltungen wie<br />

der <strong>Euskirchen</strong>er Burgenfahrt<br />

besteht einmal im Jahr die<br />

Gelegenheit, die Innenhöfe<br />

der involvierten Residenzen in<br />

Augenschein zu nehmen – und<br />

wer weiß, so mancher Burgherr<br />

ließ sich schon zu einer Besichti -<br />

gung der Innenräume bewegen.<br />

In erster Linie ist die Region am Rande der Eifel als Wanderparadies bekannt und der<br />

Respekt, dieser Mittelgebirgsregion mit dem Fahrrad zu begegnen, ist groß. Allen Skeptikern<br />

sei versichert, dass es in der Eifel nicht immer nur bergauf geht. Im Gegenteil,<br />

wer den richtigen Einstiegspunkt wählt, kann genüsslich und nahezu steigungsfrei<br />

sogar bis nach Köln radeln.<br />

Wie geht das? Neben dem Alltagsnetz, das die Orte der Region möglichst auf der<br />

kürzesten und dadurch anspruchsvollen Strecke verbindet, stellt das Freizeitnetz<br />

die attraktiven Verbindungen zwischen den zahlreichen Flusstälern dar. Diesen Wegen<br />

fluss abwärts steigungsarm zu folgen, verspricht ein erholsames und entspanntes<br />

Raderlebnis. Wer mit der Bahn anreist, findet bereits an den Bahnhöfen eine entsprechende<br />

Hinweisbeschilderung, sodass der Einstieg in die entsprechende Route mühelos<br />

gelingt.<br />

Die abwechslungsreiche Region verspricht Raderlebnis für jeden Typ Radfahrer, vom<br />

sportlich ambitionierten Mountainbiker, der seine Grenzen erweitern will, bis hin zum<br />

Genuss-Radler, der mit der ganzen Familie unterwegs ist. Wer auf Nummer sicher<br />

gehen will, bucht sich vorab ein Elektrofahrrad und genießt dann über die gesamte<br />

Tour hinweg Rückenwind.<br />

Im Nationalpark Eifel ist auf ganz besondere Weise die beeindruckende Vielfalt der<br />

Urwälder für den Besucher erlebbar und hoch oben thront die ehemalige NS-Ordensburg<br />

Vogelsang. Nach viereinhalb Jahren Bauzeit wurde aus dem historischen Zentralbau<br />

der denkmalgeschützten Anlage Vogelsang ein modernes Besucher- und Aus -<br />

stellungszentrum. Dieser Ort bietet tiefe Einblicke in historisch schwere Kost. Ebenfalls<br />

historisch weitreichende Spuren haben die Römer in der Region hinterlassen. Thermen,<br />

Viadukte und Wasserleitungen sind Zeitzeugen dieser Epoche und vielmals entlang der<br />

Strecken zu erkunden.<br />

Bei der Orientierung auf den Hauptrouten unterstützt die „rote“ landesweit übliche<br />

Zielwegweisung und fernab dieser leistet die Radwanderkarte Unterstützung. Wer sich<br />

lieber auf seinen elektronischen Helfer verlässt, findet die entsprechenden Tracks der<br />

Hauptrouten im Internet.<br />

Nicht nur Tagesgäste sind in der Region gut aufgehoben. Wer eine Mehrtagestour<br />

plant, findet qualifizierte Unterstützung bei der Nordeifel Tourismus GmbH. Von rundum<br />

sorglos bis individual wird nahezu jeder Wunsch erfüllt. Selbstverständlich ist auch die<br />

Kombination mit anderen Outdooraktivitäten möglich.<br />

106


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />

Auch so kann man den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> „erfahren“: „Freifahrt Eifel“ bietet Mountainbikern eine<br />

große Auswahl an attraktiven Runden, sowohl für Anfänger als auch für ambitionierte Fahrer.<br />

Kyllradweg<br />

Vormals „Vennquerbahn“, nach der Stilllegung als Draisinenstrecke<br />

geplant und schlussendlich ausgebaut als Bahntrassenradweg: Diese<br />

geschichtsträch tige Verbindung zwischen Bel gien und Deutschland<br />

verbindet, damals wie heute. Wo früher Dampflokomotiven schnaubten,<br />

kann heute entspannt Fahrrad gefahren werden. Die stillge legte<br />

Bahntrasse, erweckt aus ihrem Dornröschenschlaf, beeindruckt durch<br />

ihre Lage und die prächtigen Bauwerke, die einen Blick aus bis zu<br />

20 Metern Höhe in die unberührte Natur ge wäh ren. In Weismes ist der<br />

An schluss an die beliebte „Vennbahntrasse“ gegeben. Den damaligen<br />

Bahn ingenieuren ist es auch zu verdanken, dass Besucher heute ein<br />

nahezu steigungsfreies Radvergnügen genießen können.<br />

Freifahrt Eifel<br />

Das Thema Mountainbiken ist in der Eifel sicherlich nicht neu und die<br />

Profis kennen ihre Haus strecken aus dem Effeff. Nun haben aber auch<br />

Einsteiger und Amateure die Chance, konditionell und technisch<br />

anspruchs volle Tracks zu erfahren, ohne sich ständig auf der Karte<br />

oder dem Navi neu orientieren zu müssen. Neben der „roten“ Be -<br />

schilderung für den Alltags- und Freizeitradler gibt es nun eine „grüne“<br />

für Mountainbiker, die dem sportlich Interessierten den richtigen<br />

Weg weist. In den <strong>Kreis</strong>en Düren und <strong>Euskirchen</strong> sind 20 Runden mit<br />

unter schied lichen Schwierigkeitsgraden ausgeschildert. Nähere Infor -<br />

ma tionen zu den Strecken finden sich im Internet auf www.freifahrteifel.de.<br />

107


Harald Bongart<br />

Kontinuität im Wandel –<br />

Bräuche, Feste und Traditionen<br />

Der rheinische Karneval ist aus<br />

dem Brauchtum im <strong>Kreis</strong> Eus -<br />

kirchen nicht mehr wegzudenken.<br />

Einen ganz besonderen Akzent<br />

setzen die Karnevalisten mit<br />

dem Geisterzug in Blankenheim.<br />

Passé sind die Zeiten, als eine deftige Keilerei die willkommene Kultureinlage einer<br />

traditionellen Eifeler Kirmes darstellte. Wiewohl man sich bei der Kirmes mitunter noch<br />

an Traditionellem orientiert und mancherorts noch den Kirmesknochen ausgräbt, ist der<br />

Brauch des „Hahneköppens“ stark rückläufig. Dabei war die Erringung der Würde eines<br />

Hahnenkönigs für einen Junggesellen ursprünglich einmal eine Möglichkeit, die Frau<br />

fürs Leben kennenzulernen. Schulfrei und Kirmesurlaub gab es noch bis in die 1970er-<br />

Jahre, seither geht die Bedeutung der Kirmes als ein Höhepunkt des dörflichen Lebens<br />

zurück. Die beiden bedeutendsten Kirmessen im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> sind heute die Donatuskirmes<br />

im Mai und der „Simon-Juda-Markt“ im Oktober, die beide in der <strong>Kreis</strong>stadt<br />

<strong>Euskirchen</strong> gefeiert werden. Die „Simon und Juda Kirmes“ geht dabei auf einen Jahrmarkt<br />

zurück, der seinerzeit dem Fernhandel diente und 1528 bereits belegt ist.<br />

Jede Stadt im heutigen <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> hatte ursprünglich solche Fernhandels -<br />

märkte, die um einen Wochenmarkt für den lokalen Warenaustausch ergänzt wurden.<br />

Diese erleben heute wieder einen Aufschwung.<br />

Neu belebt wurde ebenfalls die Idee der Sternsinger. Am Dreikönigstag werden<br />

Kinder und Jugendliche ausgesandt, den Segen der Heiligen Drei Könige zu bringen und<br />

gleichzeitig für einen guten Zweck zu sammeln. CMB – Christe Mansionem Benedicat –<br />

Christus, schütze dieses Haus.<br />

Spenden in Form von Naturalien zu sammeln, war<br />

ursprünglich auch im Karneval üblich. Diese Spenden –<br />

Eier, Butter, Speck usw. – wurden dann gemeinsam verzehrt.<br />

Es wurden die verderblichen Nahrungsmittel<br />

gegessen, weshalb ursprünglich der „Fette Dienstag“<br />

unmittelbar vor dem Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch<br />

der Höhepunkt des Karnevals war. Da dieses<br />

Brauchtum gleichzeitig ein Druckventil für Unver heiratete<br />

war, finden wir mittelalterliche und frühneuzeitliche Aussagen<br />

zum Karneval häufig im Spiegel von Verboten.<br />

Heute ist der Karneval im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> vom<br />

großen Vorbild des räumlich nahen Kölner Karnevals<br />

geprägt. Besondere Erwähnung verdient der Blankenheimer<br />

Geisterzug, der so im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> einmalig ist.<br />

„Ju ja, ju ja, Kribbel en de Botz!“<br />

108


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />

Ohne das katholische Element wäre der Karneval aber nicht denkbar. Wiewohl der<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> für sich in Anspruch nehmen darf, ein überkonfessioneller und welt -<br />

offener <strong>Kreis</strong> zu sein, sind die katholischen Wurzeln nicht zu verleugnen. Ein Beispiel<br />

dafür sind die Prozessionen, unter denen die Georgsprozession in Kallmuth als einzige<br />

Reiterprozession des Rheinlandes besonders hervorzuheben ist. Seit diese Tradition<br />

1953 neu begründet wurde, findet sie am 1. Mai statt.<br />

Mit diesem Tag verbindet sich auch der Brauch des Maibaumaufstellens, das Versteigern<br />

der Mailehen, bei denen die unverheirateten Mädchen von den Junggesellen<br />

ersteigert werden. Der Meistbietende erhält dann seine Maikönigin und steigt selbst<br />

zum Maikönig auf.<br />

Es ist bemerkenswert, dass eine Region, in der fröhliche Zecher immer wieder<br />

gerne die „Eifel-Republik“ proklamieren, so stark der Monarchie verhaftet ist. Ihren<br />

stärksten Ausdruck findet diese in den zahlreichen Schützenbruderschaften und Schützenvereinen<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>. Die ältesten entstanden bereits im 15. Jahrhundert<br />

Die einzige Reiterprozession<br />

des Rheinlandes: Der Georgsritt<br />

in Mechernich-Kallmuth findet<br />

traditionell am 1. Mai statt.<br />

109


Seit 1946 findet das Eifeler<br />

Musikfest im Kloster Steinfeld<br />

ununterbrochen jedes Jahr statt.<br />

Damit ist es das älteste noch<br />

bestehende Konzertfestival<br />

im gesamten Rheinland.<br />

und umfassten zudem karitative Zwecke. Daher waren damals bereits Frauen zuge -<br />

lassen, die allerdings – anders als heute – nicht aktiv am Schießsport teilnahmen. Auch<br />

hier lässt sich die christliche Tradition nicht leugnen.<br />

Da die Festkultur im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> sehr lebendig ist, entstanden auch neue Feste,<br />

die mittlerweile Tradition geworden sind. Da ist zuerst das Eifeler Musikfest in Steinfeld<br />

zu nennen. Es sollte ursprünglich die Not der Nachkriegszeit lindern. Längst ist es zu<br />

einer festen Institution geworden, welche überregionale Strahlkraft entfaltet hat.<br />

Regionale Feste sind zum Beispiel die Reibekuchenfeste geworden. Seit dem späten<br />

18. Jahrhundert wurde die Kartoffel zum Hauptnahrungsmittel im heutigen <strong>Kreis</strong>gebiet.<br />

Kein Wunder also, das man in <strong>Euskirchen</strong> das „Knollenfest“ begeht.<br />

Ein wichtiger Träger der Festkultur im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> ist das Freilichtmuseum Kommern,<br />

welches sowohl den „Jahrmarkt anno dazumal“ als auch den Brauch des Erntedankfestes<br />

lebendig erhält.<br />

Feste, Bräuche und Traditionen wurden ebenso von außen in den <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong><br />

hineingetragen. Von den Amerikanern übernahm man nach dem Krieg den Valentinstag<br />

als Tag der Verliebten; zuvor hatte der Muttertag schon seine Premiere erlebt, und als<br />

jüngstes Brauchtum darf Halloween gelten, das irische Auswanderer einst in die Neue<br />

Welt importierten, aus der es jetzt zurück findet ins Alte Europa.<br />

Feste strukturieren den Alltag von jeher. Hochfeste im Familienkreis sind nach wie<br />

vor Ostern und Weihnachten. Im Vorfeld der Weihnachtsfeste haben sich die Weihnachtsmärkte<br />

etabliert. Besonders schöne findet man in Reifferscheid, Bad Münstereifel<br />

und Satzvey. Dort ist es vor allem das historische Ambiente, das den Märkten das<br />

besondere Flair verleiht.<br />

110


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />

Die Eifel ist Krimiland. Besonders<br />

beliebt sind die Krimitage<br />

„Nordeifel – Mordeifel“, auf<br />

denen regelmäßig literarisch<br />

gemordet, gemeuchelt, gelogen<br />

und betrogen wird. Unser Foto<br />

zeigt mit Ralf Kramp (l.) und<br />

Manfred Lang zwei Autoren bei<br />

einer Lesung.<br />

Gerade in Hellenthal-Reifferscheid und auf Burg Satzvey wird das Mittelalter wieder<br />

lebendig. Die Hinwendung zu diesem Zeitalter begann im frühen 19. Jahrhundert und<br />

erlebte eine erste Blüte während der Romantik, die unser Bild vom Mittelalter mitunter<br />

heute noch prägt. Gerne sieht man den historisch Gewandeten beim Alltag im Mittel -<br />

alter zu, wenn man sich nicht gleich selbst gewandet. Gerne übersieht man, dass dieser<br />

ferne Spiegel eine Zeit hoher Aggressivität gerade im Alltag war. Daher forderte man,<br />

was sich im Dialekt im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> heute noch erhalten hat: „Maat höösch!“ –<br />

Macht höfisch, im Sinne von: Benehmt euch gesittet.<br />

Den höchsten Publikumszuspruch im Mittelalter fanden neben den Jahrmärkten<br />

genannten Fernhandelsmessen übrigens die öffentlichen Hinrichtungen, die ab -<br />

schreckend wirken sollten und den Zuschauern mit Sicherheit auch einen gehörigen<br />

Grusel verschafften.<br />

Letzteren kann man sich im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> beim überregionalen Krimi-Event<br />

„Nordeifel – Mordeifel“ holen. Diese Veranstaltung wurde geboren, nachdem der <strong>Kreis</strong><br />

2010 mit großem Erfolg die „Criminale“ ausgerichtet hatte. 2012 und 2014 wurde das<br />

neue Event aufgelegt, das mit seiner dritten Ausrichtung 2016 dann zur Tradition wurde<br />

– denn wenn man etwas dreimal tut, ist es Tradition, wie eine alte Eifeler Weisheit<br />

besagt.<br />

„Nordeifel – Mordeifel“ versammelt aber nicht nur die üblichen Verdächtigen unter<br />

den Eifeler Krimiautorinnen und -autoren, sondern spricht durch die Auslobung des<br />

Jacques-Berndorf-Preises gerade den Autorennachwuchs an.<br />

So zeichnet sich die Brauchtumslandschaft des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> als bunt, vielfältig,<br />

innovativ und lebendig aus – selbst wenn sie mit Mord und Totschlag für den <strong>Kreis</strong><br />

Werbung macht.<br />

111


Swen Weißer<br />

„Heimat kann man schmecken“:<br />

Kulinarische Erlebnisse aus regionalen<br />

Produkten<br />

Wenn es um Eifeler Spezialitäten<br />

geht, dann sind die Landfrauen<br />

aus Hellenthal gefragte<br />

Expertinnen. Seit Jahren zeichnen<br />

sie schon für die kulina -<br />

rischen Spezialitäten beim<br />

traditionellen Neujahrsempfang<br />

des <strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> verantwortlich.<br />

Wer die Eifel erleben möchte, begibt sich am besten auf einen der vielen Rad- oder<br />

Wanderwege, um die zum Teil raue, aber doch schöne und natürliche Eifel zu erkunden.<br />

Zu jeder Tour gehört auch die Einkehr in eines der regionalen Restaurants.<br />

Ein frisches Bier stillt den ersten Durst – ob zum Beispiel das dunkle, untergärige<br />

und unfiltrierte Klosterbier mit kräftigem Geschmack aus dem Kloster Steinfeld in Kall<br />

oder die naturtrüben Bierspezialitäten „Steinbach Blond, Dunkel und Hefeweizen“ vom<br />

Waldgasthaus Steinbach. Eine dicke Scheibe frisches Graubrot ist die richtige Begleitung,<br />

besonders zu empfehlen frisch gebacken aus dem Museumsbackofen des Freilicht -<br />

museums Kommern, mit einer großen Platte regionaler Wurstspezialitäten. Hier bieten<br />

sich verschiedene Wurstprodukte wie Wildschweinschinken, Eifel-Schwein-Salami oder<br />

Rotwurst aus der Dose und Sülzwurst aus dem Glas an. Doch auch Eiermösch passt hervorragend<br />

auf das rustikale Graubrot. Der Eier-Speckbrei wird heiß und dick aufs Brot<br />

gestrichen.<br />

In der Eifel greift man schon seit je gerne auf das zurück, was Landwirtschaft und<br />

Garten liefern. So eignen sich die Blätter des jungen Löwenzahns zum Beispiel für<br />

einen Salat, der mit Kartoffeln und Speck serviert wird.<br />

Das dunkle Eifel-Bier ist vielseitig einsetzbar und<br />

kann zudem in der Küche typische Wildgerichte wie<br />

Rehkeule oder Wildgulasch verfeinern. Als fast aus -<br />

gestorbene Spezialität bieten sich Knudeln zum Wild an.<br />

Knudeln sind direkt vom Löffel abgestochene rustikale<br />

„Gnocchi“. Früher wurden diese entweder mit eingekochten<br />

Früchten oder gebratenem Speck angerichtet.<br />

Die leichtere Empfehlung aus der Küche ist die Ahr forelle<br />

mit saisonalem Gemüse oder frischen Kräutern aus dem<br />

heimischen Garten.<br />

Die Eifel ist aber auch für ihre Knollen bekannt. Die<br />

Kartoffel war über viele Jahrzehnte das wichtigste<br />

Grundnahrungsmittel der Region. Der Döppekooche –<br />

be stehend aus geriebenen Kartoffeln, fein zerkleinerten<br />

Zwiebeln, Eiern und Gewürzen, verfeinert mit würzigen<br />

Speckscheiben – ist ein typisch herbstliches Gericht<br />

und wird in einer guss eisernen Form wie ein Kuchen<br />

112


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />

ge backen. Doch auch selbst gemachten Suure Kappes, das Sauerkraut, findet man auf<br />

vielen Tellern in Preußisch-Sibirien – wie die Eifel im 19. Jahrhundert oft genannt wurde.<br />

Die Mönche in den entlegenen Klöstern mussten sich selber versorgen. Um über den<br />

Winter zu kommen, wurde daher der angebaute Kohl zu Sauerkraut verarbeitet.<br />

Dass die Eifel nicht nur deftig, sondern auch süß sein kann, beweist ein gutes Stück<br />

Prummetaat – Hefekuchen mit geschichteten Pflaumen und einem Schlag frischer<br />

Sahne. Gut gestärkt kann man sich nun auf die nächste Etappe machen. Vielleicht gönnen<br />

Sie sich vorab noch einen Likör? Die Auswahl von Birne über Schlehe bis Wacholder<br />

ist verführerisch.<br />

Da läuft einem das Wasser im<br />

Munde zusammen: Im Museums -<br />

backofen des LVR-Freilicht -<br />

museums in Kommern wird<br />

Brot noch wie anno dazumal<br />

gebacken.<br />

113


Steffi Tucholke<br />

International vernetzt: Städte- und<br />

Gemeindepartnerschaften rund um<br />

den Globus<br />

Ausgezeichnete Sportler nach<br />

dem Städtevergleichswettkampf:<br />

die Leichtathleten,<br />

zusammen mit <strong>Euskirchen</strong>s<br />

Bürgermeister Dr. Uwe Friedl<br />

(r., stehend) und Jane<br />

Frankum, Bürgermeis terin von<br />

Basingstoke an Deane<br />

(vorne, 3. v. r.)<br />

Wenn zwei Städte eine Partnerschaft eingehen, dann ist das gar nicht so unähnlich zu<br />

einer Eheschließung. Nach einer Zeit des Kennenlernens entscheiden die beiden Partner,<br />

sich miteinander zu verbinden. Besiegelt wird die Partnerschaft auf bürokratisch<br />

wichtigen Urkunden im Beisein von Zeugen – und anschließend wird mit vielen Freunden<br />

gefeiert.<br />

Wie in einer Ehe geht es aber nach dem großen Fest erst richtig los: Ob die Partnerschaft<br />

gelingt, hängt davon ab, wie die Menschen sie mit Leben füllen. In den elf Kommunen<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> gibt es mehr als ein Dutzend Partnerschaften nach Frankreich,<br />

Großbritannien, Belgien, Polen und Finnland. Und es entstehen noch weitere<br />

internationale Verbindungen mit dem Ziel, Freundschaften zwischen Menschen<br />

verschiedener Nationalitäten zu schaffen und damit den Grundstein für ein friedliches<br />

Miteinander ohne Vorurteile zu legen.<br />

Klassisch für eine Städtepartnerschaft ist wohl der Schüleraustausch, so wie er zwischen<br />

dem Mechernicher Gymnasium Am Turmhof und einem Collège im französischen<br />

Nyons stattfindet. Marcel Zahn war einer von etwa 40<br />

Schülern, die in einem Sommer eine Woche bei ihren<br />

Austauschschülern verbrachten. „Ich wollte mal was<br />

anderes sehen und herausfinden, ob ich mich auch in<br />

Frankreich verständigen kann“, erzählt er. Beeindruckt<br />

hat ihn vor allem die Landschaft mit ihren vielen Bergen.<br />

Ungewohnt waren außerdem die langen Schultage, die<br />

das Fußballspielen nur noch am Abend möglich machen.<br />

Sportlich geht es auch beim Städtevergleichswettkampf<br />

zwischen <strong>Euskirchen</strong> und dem englischen Basingstoke<br />

and Deane zu. Das gemeinsame Sportfest, an dem<br />

Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Sportvereinen<br />

teilnehmen, wird seit mehr als 25 Jahren abwechselnd<br />

in den beiden Partnerstädten ausgerichtet. Von Anfang<br />

an dabei ist die Leichtathletik-Gemeinschaft Olympia<br />

(LGO) <strong>Euskirchen</strong>/Erftstadt. „Wichtiger als der sport -<br />

liche Vergleich ist die internationale Verbindung“, sagt<br />

114


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT UND KULTUR<br />

LGO-Vorstandsvorsitzender Hans-Werner Pütz. Er erinnert sich vor allem an die tolle<br />

Stimmung bei den gemein samen Abendveranstaltungen – und an die Gespräche über<br />

den Brexit: „Die Leicht athleten waren über das Ergebnis bestürzt – sie sind alle EU-Fans.“<br />

In ihrer Entstehung begriffen ist gerade eine Partnerschaft zwischen Bad Münster -<br />

eifel und Piéla in Burkina Faso. Seit mehr als 20 Jahren engagieren sich Schulen, Kindergärten<br />

und Menschen aus Bad Münstereifel für die „Hilfe zur Selbsthilfe“ in Piéla. Mit<br />

Spendengeldern wurden Brunnen gebohrt und Schulbesuche finanziert, das nächste<br />

große Ziel ist der Bau eines Berufsbildungszentrums. Ulrich Burggraf, Vorsitzender des<br />

Vereins „Partnerschaft Piéla – Bad Münstereifel“, war schon mehrfach zu Gast in Piéla:<br />

„Es ist ein armes, aber ein sehr schönes Land mit aufgeschlossenen und zufriedenen<br />

Menschen.“<br />

Ulrich Burggraf (3. v. l.) ist Vor -<br />

sitzender des Vereins „Partnerschaft<br />

Piéla-Bad Münstereifel“,<br />

der als nächstes Projekt den<br />

Bau eines Berufsbildungs -<br />

zentrums plant.<br />

115


Verzeichnis der PR-Bildbeiträge<br />

Die nachstehenden Firmen, Verwaltungen und Verbände haben mit ihren Public-Relations-<br />

Beiträgen das Zustande kommen dieses Buches in dankenswerter Weise gefördert.<br />

Agentur für Arbeit Brühl ..................... ...................... ..................41<br />

www.arbeitsagentur.de / kontakt@arbeitsagentur.de<br />

AWO Altenzentrum Weilerswist .......... ...................... ......................79<br />

www.awo-az-weilerswist.de / az-weilerswist@awo-mittelrhein.de<br />

Caritasverband für die Region Eifel e. V., Schleiden .................... ..................24<br />

www.caritas-eifel.de / info@caritas-eifel.de<br />

Clemens-Josef-Haus – Vellerhof, Blankenheim . ...................... ................... 77<br />

www.vellerhof.de / verwaltung@vellerhof.de<br />

Dederichs GmbH, <strong>Euskirchen</strong> ................ ...................... ..................35<br />

www.dederichs-gmbh.de / info@dederichs-gmbh.de<br />

Der Paritätische – <strong>Kreis</strong>gruppe <strong>Euskirchen</strong>...... ...................... ..................74<br />

www.euskirchen.paritaet-nrw.org / euskirchen@paritaet-nrw.org<br />

e-regio GmbH & Co. KG, <strong>Euskirchen</strong> ........... ...................... ..................61<br />

www.e-regio.de / info@e-regio.de<br />

Energie Nordeifel GmbH & Co. KG, Kall ............ ...................... ..............60<br />

www.ene-eifel.de / kontakt@ene-eifel.de<br />

GeWeTe Geldwechsel- und Sicherheitstechnik GmbH, Mechernich ........... ..............49<br />

www.gewete.com / info@gewete.com<br />

GfB Baustoffprüfstelle Erft-Labor GmbH, <strong>Euskirchen</strong> . ...................... ..............38<br />

www.erft-labor.de / info@erft-labor.de<br />

Haus Bollheim Handels GmbH & Co. KG, Zülpich .... ...................... ..............68<br />

www.bollheim.de / mail@bollheim.de<br />

Haus Marienhöhe, Dahlem .................... ...................... .............. ..80<br />

www.schwesternverband.de / info@schwesternverband.de<br />

Holzkompetenzzentrum Rheinland, Nettersheim . . . ...................... ..............36<br />

www.hkzr.de / info@hkzr.de<br />

116


REGISTER<br />

INTEGRA Seniorenpflegezentrum <strong>Euskirchen</strong> ..... ...................... ................80<br />

www.integra-seniorenimmobilien.de / euskirchen@integra-sw.de<br />

Kalff GmbH, Franz, <strong>Euskirchen</strong> ................. ...................... .............. ..39<br />

www.franzkalff.de / info@franzkalff.de<br />

Konrad GmbH, <strong>Euskirchen</strong> ..................... ...................... ................39<br />

www.konrad.nrw / info@konrad.nrw<br />

<strong>Kreis</strong>handwerkerschaft RUREIFEL, Kreuzau ........ ...................... ............... 65<br />

www.handwerk-rureifel.de / info@handwerk-rureifel.de<br />

Lebenshilfe H.P.Z. gGmbH, Zülpich-Bürvenich ....... ...................... ..............27<br />

www.lebenshilfe-hpz.de / info@lebenshilfe-hpz.de<br />

Maschinenbau Bünder & Schmitt GmbH, Zülpich .... ...................... ..............48<br />

www.buender-schmitt.de / info@buender-schmitt.de<br />

Max-Planck-Institut für Radioastronomie/Radio-Observatorium Effelsberg ..... ..............15<br />

www.mpifr-bonn.mpg.de / www.mpifr.de / public@mpifr.de<br />

Miele & Cie. KG, Werk <strong>Euskirchen</strong> ................. ...................... ..............46<br />

www.miele.de / info@miele.de<br />

Nestlé Purina PetCare Deutschland GmbH, <strong>Euskirchen</strong> ..................... ..............45<br />

www.purina.de / info.de@purina.nestle.com<br />

NEW Nordeifelwerkstätten gGmbH, <strong>Euskirchen</strong> . . . ...................... ................37<br />

www.nordeifelwerkstaetten.de / info@nordeifelwerkstaetten.de<br />

Phiesel GmbH, Bad Münstereifel ................. ...................... ..............44<br />

www.phiesel-gmbh.de / info@phiesel-gmbh.de<br />

Regionalverkehr Köln GmbH (RVK), Köln ........... ...................... ..............88<br />

www.rvk.de / info@rvk.de<br />

REWE Strud OHG, Weilerswist .................. ...................... ................56<br />

www.rewe.de / info@rewe-group.com<br />

117


Rheinische Katholische Altenhilfe GmbH, Seniorenhausgemeinschaften<br />

St. Josef und Aegidius, Blankenheim ............. ...................... ..............78<br />

www.rhein-verein.de / verwaltung@rhein-verein.de<br />

Schoeller Werk GmbH & Co. KG, Hellenthal ....... ...................... ............... 43<br />

www.schoellerwerk.de / info@schoellerwerk.de<br />

Seniorenheim Stiftung Carl Kreuser jr., Mechernich ...................... ................79<br />

www.carl-kreuser.de / info@carl-kreuser.de<br />

Smurfit Kappa Zülpich Papier GmbH, Zülpich ........ ...................... ..............47<br />

www.smurfitkappa-zuelpich.com / info.skzp@smurfitkappa.de<br />

Stolz e. K., Dieter – Inhaber René Stolz, Hillesheim ...................... .............. ..38<br />

www.lava.de / www.lava-stolz.de / info@lava-stolz.de<br />

Stork Technical Services GmbH, Mechernich ...... ...................... ................37<br />

www.stork.com<br />

Versorgungswerk der im Bezirk der <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft RUREIFEL<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> zusammengeschlossenen Innungen e. V., <strong>Euskirchen</strong> .... ..............65<br />

www.versorgungswerke.de/hw/rureifel_euskirchen / info@vweu.de<br />

Volksbank <strong>Euskirchen</strong> eG, <strong>Euskirchen</strong> .............. ...................... ..............53<br />

www.volksbank-euskirchen.de / info@volksbank-euskirchen.de<br />

VR-Bank Nordeifel eG, Schleiden ............... ...................... ................56<br />

www.vr-banknordeifel.de / info@vr-banknordeifel.de<br />

Wasserverband Eifel-Rur, Düren ............... ...................... ..............54, 55<br />

www.wver.de / kontakt@wver.de<br />

Weimbs Orgelbau GmbH, Hellenthal .............. ...................... ..............66<br />

www.weimbs.de / info@weimbs.de<br />

118


Bildquellen<br />

<strong>Kreis</strong>archiv <strong>Euskirchen</strong>: S. 12 (KA EU Foto 1510), 13 o. l. (KA EU Foto 160), 13 o. r. (KA EU Foto<br />

842), 13 u. l. (KA EU Foto 865), 13 u. r. (KA EU Foto 1445).<br />

Medienzentrum <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>: Titel (1), S. 3 o., 7, 9, 28, 69, 76, 84, 85, 86, 97, 98, 99, 110,<br />

111, 112.<br />

Bodo Nussdorfer: S. 54 u., 55 o., 74, 80 u.<br />

Archiv (Werkaufnahmen): S. 27, 36, 37 o., 38 u., 39 u., 45, 48, 49, 53, 54 o., 55 u., 56, 68, 77 o.,<br />

79 u., 80 o., 115.<br />

Wolfgang Andres: S. 71, 73, 91; Bad Münstereifel: S. 14; BAVARIA LUFTBILD VERLAGS GMBH: S. 46;<br />

Torsten Beulen/Blickpunkt am Sonntag: S. 82; Oliver Blankenheim, Phiesel GmbH: S. 44; Caritas<br />

Eifel, Schleiden: S. 24; contrastwerkstatt Ralf Cornesse, Wiesbaum: S. 38 o.; Tameer Gunnar Eden/<br />

Eifeler Presse Agentur/epa: S. 59; ehrenberg-bilder/fotolia.com: S. 65; Eifeler Presse Agentur/<br />

epa: S. 29; Eifelgemeinde Nettersheim: S. 22; Feder e. V.: S. 83; Gemeinde Blankenheim: S. 16;<br />

Gemeinde Dahlem: S. 17; Gemeinde Hellenthal: S. 19; Gemeinde Kall: S. 20; Gemeinde Weilerswist:<br />

S. 25; Hans-Theo Gerhards/LVR: S. 113; Oliver Geschwind: S. 72; Manfred Görgen/pp/Agentur<br />

ProfiPress: S. 95; Herbert Grabe: S. 103 u.; Jürgen Gregori, Stadtmuseum <strong>Euskirchen</strong>: S. 18;<br />

Dagmar Grömping, Bad Münstereifel: S. 42; Wolfgang Hahn, Zülpich: S. 47; Dieter Hawlan/<br />

fotolia.com: S. 77 u.; Corinna Heer: S. 102; J. Held, Gartenschaupark Zülpich: Titel (1); Jörg Hempel<br />

Photodesign: S. 78; Roman Hövel, Kall: S. 60; Roman Hövel, Vogelsang IP: Titel (2);<br />

Joshua A. Hoffmann, Bergisch Gladbach: S. 35; Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress: S. 4 u., 81;<br />

Dr. Norbert Junkes, MPIfR, Bonn: Titel (1), S. 15; Dominik Ketz: S. 23; Kita Schönau: S. 75; Peter<br />

Kleinen, Heimleiter Seniorenheim Stiftung Carl Kreuser jr.: S. 79 o.; Ralf Kramp: S. 33; Manfred<br />

Lang/pp/Agentur ProfiPress: S. 21, 31, 92, 93, 94; Martin Leclaire, e-regio: S. 61; Jan Lohne,<br />

Bergen (Norwegen): S. 66; Marina Lohrbach/fotolia.com: S. 64; TONI MADER mbs: S. 40, 41;<br />

Heinz Muggenthaler: S. 120; MWEIMH NRW/Roberto Pfeil: S. 57; Nordeifel Tourismus GmbH:<br />

S. 4 o., 5, 34, 105, 107; NRW.INVEST GmbH, Düsseldorf: S. 50/51; pp/Agentur ProfiPress: S. 109;<br />

Regionalmarke Eifel: S. 3 u., 32; Regionalverkehr Köln GmbH: S. 87, 88, 89; Manuel Schmidt,<br />

Schoeller Werk GmbH & Co. KG: S. 43; Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress: S. 30; Christoph<br />

Schulz, Erkelenz: S. 39 o.; Thorsten Sommer, Stork Technical Services GmbH: S. 37 u.; Stadtarchiv<br />

Eus kirchen: S. 10, 11; Stadt Zülpich: S. 26; Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa: S. 108;<br />

Vogelsang IP: S. 101; Michael Weber/Abt. 66, <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong>: S. 63; Sascha Wilden: S. 103 o.<br />

und Mi.; Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress: Einband hinten, S. 96; Silke Winter/Stadt Eus -<br />

kirchen: S. 114.<br />

119


Leben wo andere Urlaub machen: Der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> bietet eine<br />

Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten. Das <strong>Kreis</strong>motto „Einfach wohl fühlen“<br />

lässt sich problemlos vor der eigenen Haustüre umsetzen.<br />

120


Baumschulenweg 28<br />

26127 Oldenburg<br />

Fon: 0441 9353-0<br />

Fax: 0441 9353-200<br />

www.kuw.de<br />

info@kuw.de

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