Kreis Euskirchen

EIN KREIS MIT GESCHICHTE UND ZUKUNFT
Schwerfen, bis 1933 Reichstagsvizepräsident) eine Vormachtstellung. Die NSDAP ist
schwach, gleichwohl werden Kommunen und Kreis nach 1933 rasch faschisiert. Die
Verfolgung der politischen Gegner (Zentrum und Arbeiterparteien), vor allem jedoch
die Ausgrenzung, Synagogenzerstörung und schließlich Deportation der jüdischen
Be wohner des Kreises finden unabgeschwächt statt. Oberhalb des Urftsees wird die
„NS-Ordensburg Vogelsang“ errichtet, eine Kaderschmiede der künftigen NS-Elite. Das
Areal ist seit 2016 Ausstellungs- und Besucherzentrum. Zu Beginn des Zweiten
Weltkriegs wird der Kreis Aufmarsch-, gegen Ende dann Frontgebiet. Die auch aus der
Region vorgetragene, letzte Westoffensive scheitert allerdings, ebenso wenig kann die
Erftstellung den alliierten Vormarsch aufhalten. Nach 1945 sind Dörfer und Städte oft
kriegszerstört. In den Wiederaufbau werden auch zahlreiche aufzunehmende Flücht -
linge und Ostvertriebene einbezogen. Damit wächst die Zahl evangelischer Gemeinden
an, deren historische Ursprünge in Flamersheim und Gemünd liegen. Neue Flüchtlingszuzüge
gegen Ende des 2. Jahrtausends und aktuell seit 2015 fächern die konfes -
sio nelle Situation weiter auf.
Für die Vermarktung des Kreises als touristischer Destination, vorangetrieben durch
die 2009 gegründete Nordeifel Tourismus GmbH, spielt die Geschichte der Region als
attraktives Themenfeld eine große Rolle.
Über viele Jahrzehnte be herrsch -
ten in Euskirchen die Tuch -
fabriken das Stadtbild, unzählige
Menschen fanden hier ihr
Auskommen – wie 1915 in
der Tuchfabrik Josef Ruhr
(In den Benden).
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