Kreis Euskirchen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Tameer Gunnar Eden / Dr. Michael Thalken<br />
Ein <strong>Kreis</strong> mit Power –<br />
Standort für moderne Energieerzeugung<br />
58<br />
Die Eifel gilt nicht immer als fortschrittliche Region – oft zu Unrecht, wie beispielsweise<br />
der Blick auf die regenerative Energieversorgung zeigt. Bereits vor über 100 Jahren<br />
setzte man in der Elektrifizierung der Eifel mit Wasserkraft gänzlich auf klimaschonende<br />
Technik. Denn 1905 versorgte das Heimbacher Wasserkraftwerk die Eifelregion mit der<br />
neuen Energie, die bald die Dampfmaschinen verdrängen sollte. Regenerative Energie<br />
war somit die Keimzelle der modernen, technifizierten Eifel. Vor gut 80 Jahren schließlich<br />
schlossen sich die Stromanbieter der Region offiziell zur <strong>Kreis</strong>-Energie-Versorgung<br />
Schleiden (KEV) zusammen.<br />
Geblieben sind die Techniken auf Höhe der Zeit, um klimaschonend Energie vor Ort<br />
zu erzeugen. So verfolgt der KEV-Nachfolger, die ene-Unternehmensgruppe, das Ziel, ihr<br />
Versorgungsgebiet in der Nordeifel bis 2030 komplett aus regenerativen Energiequellen<br />
zu speisen. „Schon heute können wir bei günstigen Wetterlagen unser Gebiet zu 100<br />
Prozent mit Grünstrom abdecken“, so ene-Geschäftsführer Markus Böhm. Möglich ist<br />
dies durch zahlreiche Fotovoltaik-Dachanlagen, von Bürgern im gesamten <strong>Kreis</strong>gebiet<br />
er richtet, aber vor allem durch diverse Mammutprojekte von Ökostromanlagen. Dazu<br />
gehören die Fotovoltaik-Freilandanlagen in Schleiden-Herhahn oder Mechernich-<br />
Kalenberg, die sogar kurzzeitig die größte Anlage ihrer Art in Nordrhein-Westfalen war,<br />
das Solarkraftwerk auf dem Gelände des <strong>Kreis</strong>-Abfallzentrums, auf dem auch Biogas<br />
erzeugt wird, sowie durch diverse Windenergieanlagen und weitere Kraftwerke von<br />
erneuerbaren Energien.<br />
Ein im wahrsten Sinne des Wortes herausragendes Projekt stellt dabei der Bürgerwindpark<br />
Schleiden dar. Die insgesamt sechs Windenergieanlagen mit einer Nabenhöhe<br />
von 149 Metern haben je eine Leistung von drei Megawatt. Damit können rein<br />
rechnerisch 11 000 Haushalte mit regenerativ gewonnenem Strom versorgt werden.<br />
Allein dadurch ist Schleiden zur „Klimaplus-Kommune“ geworden; denn auf dem Stadt -<br />
gebiet wird mehr Energie erzeugt, als dort verbraucht wird. Die „Windmühlen“ liefern<br />
eine jährliche Gesamtleistung von über 40 Millionen Kilowattstunden und sparen somit<br />
gegenüber herkömmlicher Kohleverstromung rund 28 000 Tonnen des klimaschäd -<br />
lichen Kohlendioxids ein.<br />
Auch im Bereich der Elektromobilität hat der <strong>Kreis</strong> <strong>Euskirchen</strong> viel „Power“: Die Energieversorger<br />
ene-Unternehmensgruppe und e-regio gehen nicht nur selbst mit gutem<br />
Beispiel voran, indem sie firmeneigene Elektroautos nutzen, sondern sorgen auch mit<br />
E-Tankstellen im <strong>Kreis</strong>gebiet für die notwendige Infrastruktur. Angestellte des<br />
<strong>Kreis</strong>es <strong>Euskirchen</strong> erledigen Dienstfahrten mit dem E-Bike. Der Fuhrpark soll nach und<br />
nach weg vom reinen Verbrennungsmotor auf E-Mobile umgestellt werden. Erste Busse<br />
im <strong>Kreis</strong>gebiet fahren bereits mit Strom aus Brennstoffzellen.<br />
Fortsetzung Seite 60 unten