Jahresbericht 2016
Überblick über die Aktivitäten des Deutschen Kulturforums östliches Europa, Potsdam, im Kalenderjahr 2016
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Zwischen Save, Drau und Mur<br />
Exkursion für Studierende auf deutschsprachigen Spuren in und um Zagreb<br />
Das ethnographische Freilichtmuseum »Etnoselo Kumrovec« zeigt, aufgeteilt<br />
auf 25 Wohnhäuser, alte Bräuche, Lebensweisen, Handwerk und Handel.<br />
Das Dorf Kumrovec ist außerdem bekannt als Geburtsort von Josip<br />
Broz Tito, bis zu seinem Tod 1980 Staatschef von Jugoslawien.<br />
Die Stadt Zagreb zeigt ihre deutschsprachige Kulturtradition<br />
gern her. Das konnten wir, 19 Neugierige – in der Mehrzahl<br />
Studierende aus Deutschland und Kroatien, zwei Kulturmanager,<br />
ein Journalist und der Mitorganisator der Fahrt –,<br />
gleich beim ersten Programmpunkt der Exkursion sehen. Bei<br />
einer Führung durch das ehemalige Agram stießen wir in der<br />
Oberstadt auf zweisprachige Straßennamenschilder, die von<br />
einer bewegten Geschichte künden. In der Steingasse, heute<br />
Kamenita vulicza, war laut Annonce in der Kais. kön. privilegirten<br />
Agramer polit. Zeitung im Haus Nr. 46 eine Wohnung mit<br />
6 Zimmern, 1 Küche und 2 Speisekammern zu vermieten. Die<br />
Gasse führt zum Steintor, dem einzigen noch erhaltenen Stadttor<br />
mit der Kapelle der Jungfrau Maria, Patronin von Zagreb.<br />
Das Land ist katholisch, wie wir am eigenen Leibe erfuhren –<br />
unsere Pension lag direkt unter der großen Kathedrale, deren<br />
Uhr nicht nur die jeweilige Stunde mit dröhnenden Schlägen<br />
anzeigte, sondern in derselben Lautstärke auch jede Viertelstunde<br />
begrüßte.<br />
Einer unserer Ausflüge führte über die kroatisch-slowenische<br />
Landesgrenze in die Stadt Ptuj, das als Pettau von 1500<br />
bis 1918 zum Herzogtum Steiermark gehörte. Auf dem Schlossberg,<br />
der einen pittoresken Blick über die Altstadt und den<br />
Fluss Drau/Drava bot, erklärte uns die Kunsthistorikern Marjeta<br />
Ciglenečki dessen Geschichte: Hier stieß man auf archäologische<br />
Funde, die bis ins zweite Jahrtausend v. Chr. zurück-<br />
Warten auf Einlass und unseren Gesprächspartner vor dem Sitz der jüdischen<br />
Gemeinde in Zagreb. Das blühende jüdische Leben in Kroatien fand<br />
ein jähes Ende mit der Machtergreifung der faschistischen Ustascha 1941.<br />
Heute zählen die Gemeindeglieder in ganz Kroatien etwa 2000.