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Holzweg

Gerd Dengler Holzweg

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Martin Heidegger<br />

<strong>Holzweg</strong>e<br />

Der Ursprung des Kunstwerkes<br />

Gerd Dengler<br />

Quint Edition Klassik


Martin Heidegger<br />

<strong>Holzweg</strong>e<br />

Der Ursprung des Kunstwerkes<br />

Mit Waldstücken von<br />

Albrecht Altdorfer,<br />

Richard Bauschmid,<br />

Gerd Dengler,<br />

Katharina von Falkenhausen,<br />

Urs Freund,<br />

Mary McSharp<br />

– und mit zwei Paar Schuhen von<br />

Vincent van Gogh<br />

„Im Werk der Kunst hat sich die Wahrheit des Seienden ins Werk gesetzt.“<br />

Martin Heidegger<br />

GD, Röhr / päng, 2003


Aus dem<br />

Spiegel-Spiel<br />

der Gerings des<br />

Ringes ereignet<br />

sich das Dingen<br />

des Dinges.<br />

MH<br />

In vielen Debatten um die Kunst – gleich ob in Seminaren oder bei kunstbetrieblichen<br />

Events – wird dieser 1935 gehaltene Vortrag von Martin Heidegger erwähnt bzw. eingeworfen<br />

wie eine Potenztablette. Allerdings ist man auf dem <strong>Holzweg</strong>, wenn man glaubt,<br />

der Einwerfer habe „<strong>Holzweg</strong>e“ gelesen, geschweige denn verstanden. (Die ehrenwerten<br />

Philosophen natürlich ausgenommen, so sie nicht gleich – sich wichtig machend – den<br />

Diskurs auf Heideggers Rolle im 3. Reich lenken).<br />

Für viele Maler ist sowieso klar, dass der Ursprung der Kunstwerke sie selbst sind – wer<br />

oder was sonst?<br />

Also wozu die aufwändige Lektüre, die eine der Schrift adäquate Konzentration und Präzision<br />

verlangt.<br />

Um diesen, die Anstrengung lohnenden <strong>Holzweg</strong> dennoch gehen zu können, hat nun<br />

Quint Edition an den Wegesrand – Seit an Seit – quasi eine Ruhebank gestellt, auf der<br />

Platz zur Rast, zum Nachdenken und vor allem zum Blick in den Wald der Begriffe und<br />

Gedanken frei ist.<br />

Weil diese Bänke – Waldstücke allesamt – manchmal aus dem Zusammenhang heraus abgebildet<br />

sind, mag es scheinen, dass sich der Maler auf einem <strong>Holzweg</strong> befindet.<br />

Seiner Hündin Quinta gefällt solch Spazierweg ausnehmend gut.<br />

Relgned<br />

Aus dem<br />

Doppel-Spiel<br />

des gemalten Dinges<br />

ereignet sich der Ring<br />

des fiktiven Seins<br />

als Seiendes.<br />

R<br />

Quint Edition weist darauf hin, dass der Heideggersche Text in<br />

diesem Heft auch wegen der Reproduktion schwer lesbar ist.<br />

Dem zurecht interessierten Leser sei deshalb der Kauf der Ausgabe<br />

von Vittorio Klostermann empfohlen.<br />

Unser Freund Chihiro Shimotani empfiehlt dagegen die japanische<br />

Ausgabe. Warum auch immer.<br />

Foto: Roger Munier<br />

GD,<br />

Waldstück,<br />

1972


Albrecht Altdorfer,<br />

Donaulandschaft mit Schloss Wörth,<br />

um 1522, (erstes „Landschaftsbild“)


Vincent van Gogh, Schuhe, 1886<br />

Vincent hat das Bild seiner eigenen Schuhe gemalt, nicht das der Schuhe einer Bäuerin. Es gab (gibt) ja auch Maler, die ins Freie gehen; mit Palette oder Hund.<br />

„Aus der dunklen Öffnung des ausgetretenen Inwendigen des Schuhzeuges starrt die Mühsal der Arbeitsschritte. In der derbgediegenen<br />

Schwere des Schuhzeuges ist aufgestaut die Zähigkeit des langsamen Ganges durch die weithin gestreckten und immer gleichen Furchen<br />

des Ackers, über dem ein rauer Wind steht. Auf dem Leder liegt das Feuchte und Satte des Bodens. Unter den Sohlen schiebt sich hin<br />

die Einsamkeit des Feldweges durch den sinkenden Abend. In dem Schuhzeug schwingt der verschwiegene Zuruf der Erde, ihr stilles<br />

Verschenken des reifenden Korns und ihr unerklärtes Sichversagen in der öden Brache des winterlichen Feldes. Durch dieses Zeug zieht<br />

das klaglose Bangen um die Sicherheit des Brotes, die wortlose Freude des Wiederüberstehens der Not, das Beben in der Ankunft der<br />

Geburt und das Zittern in der Umdrohung des Todes. Zur Erde gehört dieses Zeug und in der Welt der Bäuerin ist es behütet.“ M. H.


GD, überm <strong>Holzweg</strong>, 1972<br />

In der Forstsprache heißt der <strong>Holzweg</strong> längst Rückeweg: „Als Rückeweg oder Rückegasse wird ein unbefestigter forstwirtschaftlicher Weg bezeichnet, der<br />

zum Transport von gefällten Bäumen (Holzrücken) durch Maschinen oder Rückepferde vom Hiebort zum Aufbereitungs- und Verladeplatz an einer<br />

befestigten Forststraße dient. Ein verwandter Begriff hierfür ist <strong>Holzweg</strong>, aus dem sich die Metapher auf dem <strong>Holzweg</strong> sein ableitet. (Wikipedia)


GD, Waldstück, 1973<br />

in Farbe


GD, Auwald, 1962


GD, Waldweg am Ufer des Regens, 1972


GD, Steinpilz (Boletus edulis) für AD, 2004<br />

GD, Fliegenpilz (Amanita muscaria), 2004


GD, Rastplatz, christl., betoniert (Kruzifix-dezifix), 1986


GD, Waldstück, 1974 GD, Birkenwald, 1975


Kiefer †, 1972


GD, Mangfalltal, 1962


GD, Bayerwald, für Stevie Casino, 2003


GD, Urwald, (für Frans Post), 2005 GD, Urwald (Tarzan), 1970<br />

Gerd Dengler gerd.dengler.com<br />

Dschungelbild (Tarzan & Cheetah),


Urs Freund, Hochsitz, 2011


GD, Liabs Oberbayern (für Kobell), 1964


GD, Die Tat, der Tatort (aus Girgl Jennerwein), 1973


GD, Picknick für Ed Manet, 1972


GD, Buchenwald, 19777<br />

GD, Flossenbürg, 1977


GD, Böhmerwald (für CDF), 1977<br />

GD, Auto am Waldrand, 1976


Urs Freund, Waldstück, 2011


GD, Winnetous Tod, (aus W & OS – Blutsbrüder), 1977


Mary McSharp, Michael Sowas‘ Winnetou meets the Colossus of Francisco de Goya on a woodland path, 2006


Richard Bauschmid, Farbwald, 1964


GD, per Anhalter zum Oberpfälzer Wald, 1964


Katharina von Falkenhausen,<br />

Oberpfälzer Wald, (links: Jugendberg, rechts: Hinter Stefling), beide 1964


GD, Wildenten bei Ohu, 1983


GD, Henri Rousseau blickt auf Courbets Ursprung der Welt, 2004


GD, Henri war da, (für Henri Rousseau), 1983


GD, Auerhahnbild für Henning Mankell, 2000 GD, Cat für Pat (Highsmith), 1978


GD, Mona träumt von der Jagd, 1973


GD, aus Sneewittchen, Sieben Berge, 1975


Mary McSharp, "You are barking up the wrong tree. This is not our picnic. The blue cool box on the dirt road is empty", 2006


GD, Schatten am Waldrand im Winter, 1974


GD, Maler & Modell im Wald, 1978


GD, aus Rapunzel, die Schwangere, der Blinde, 1973


GD, Ausweg vom <strong>Holzweg</strong>,<br />

(Ländliches Konzert für Giorgione & Tizian), 2003


Die Maler:<br />

Martin Heidegger im Walde, 1935 Albrecht Altdorfer Richard Bauschmid Urs Freund Katharina von Falkenhausen Gerd Dengler Vincent van Gogh Mary McSharp<br />

pxt. selbst ? pxt. GD pxt. selbst pxt. selbst Ch. Vohler pxt. selbst B. Hofmann/v. Collas<br />

2222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222222<br />

Quint Edition 2017 gerd-dengler.com Band II der Quint Edition Klassik<br />

Der Text Martin Heideggers wurde dem pdf von Scribd (uploaded by sineratione) Gesamtausgabe Martin Heidegger, Band 5 <strong>Holzweg</strong>e entnommen.<br />

Gastmaler: Albrecht Altdorfer (1), Richard Bauschmid (1), Katharina von Falkenhausen (2), Urs Freund (2), Vincent van Gogh (2), Mary McSharp (2).<br />

Repros für die Abbildungen: Christoph Vohler, Stevie Casino, Urs Freung, Andreas Dengler, und aus div. Katalogen. Druck: WirmachenDruck.de


Heidegger<br />

<strong>Holzweg</strong>e<br />

Quint Edition<br />

Klassik

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