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THEMA<br />
Wo ist die Stille geblieben?<br />
Das Lied „Stille Nacht“ begeistert zumindest aber noch heute die Welt<br />
Joseph Mohr, der Autor<br />
von „Stille Nacht, heilige<br />
Nacht“, hat dieses Jahr am<br />
11. Dezember seinen 225.<br />
Geburtstag und 2018 wird es<br />
genau 200 Jahre her sein, dass<br />
dieses Werk entstand. Nachdem<br />
das Lied 1818 bei der<br />
Christmette in Oberndorf uraufgeführt<br />
wurde, fand es<br />
weltweite Verbreitung, weshalb<br />
sich aufgrund dieser Popularität<br />
auch etliche Mythen<br />
rund um die Entstehung ran-<br />
16<br />
Weihnachts - Lied<br />
Stille Nacht! Heil‘ge Nacht! Alles schläft, Einsam wacht Nur das traute heilige Paar. Holder Knab‘<br />
Stille Nacht! Heil‘ge Nacht! Gottes Sohn, O! wie lacht Lieb‘ aus Deinem göttlichen Mund, Da schlägt uns<br />
Stille Nacht! Heil‘ge Nacht! Die der Welt Heil gebracht, Aus des Himmels goldenen Höh‘n Uns der Gnaden<br />
Stille Nacht! Heil‘ge Nacht! Wo sich heut alle Macht Väterlicher Liebe ergoß Und als Bruder<br />
Stille Nacht! Heil‘ge Nacht! Lange schon uns bedacht, Als der Herr vom Grimme befreyt, In der Väter<br />
Stille Nacht! Heil‘ge Nacht! Hirten erst kundgemacht Durch der Engel „Hallelujah!“, Tönt es laut bey<br />
im lockigten Haar; Schlafe in himmlischer Ruh! Schlafe in himmlischer Ruh!<br />
die rettende Stund; Jesus! in deiner Geburth! Jesus! in deiner Geburth!<br />
Fülle läßt seh‘n: Jesum in Menschengestalt! Jesum in Menschengestalt!<br />
Huldvoll umschloß Jesus die Völker der Welt! Jesus die Völker der Welt!<br />
urgrauer Zeit Aller Welt Schonung verhieß! Aller Welt Schonung verhieß!<br />
Ferne und Nah: „Jesus der Retter ist da!“ „Jesus der Retter ist da!“<br />
ken. Gewiss ist, dass dieses Ereignis<br />
auch in die Zeit nach<br />
den Napoleonischen Kriegen<br />
fällt und der Text offenbar eine<br />
gewisse Friedenssehnsucht<br />
zum Ausdruck bringt, insbesondere<br />
in der 4. Strophe.<br />
Zeitlos zeitgemäß. Trotz<br />
der wachsenden „Konkurrenz“<br />
anderer Titel hat „Stille Nacht,<br />
heilige Nacht“ bis heute aber<br />
nichts an Bedeutung eingebüßt,<br />
obwohl vielen Zeitgenossen<br />
lediglich die erste Strophe<br />
ORIGINAL. Das Weihnachtslied<br />
in voller Länge zum Mitsingen.<br />
Uraufgeführt am 24. Dezember 1818 im SalzburgerLand – www.stillenachtland.at<br />
Adventerlebnis in Linz genießen<br />
Zeit für Weihnachtsmärkte, gemütliche Einkäufe, für die Familie und für einen selbst<br />
Eines der Highlights in der Linzer Weihnachtswelt ist der Christkindlmarkt<br />
am Hauptplatz: Umringt von imposanten barocken Gebäuden, lockt dieser<br />
mit seiner besonderen Kulisse. Die beleuchteten Marktstände laden Groß<br />
und Klein zum Bummeln, Einkaufen und Genießen ein. Beim Weihnachtsmarkt<br />
im Volksgarten gibt es auch viel zu entdecken: Überlebensgroße Märchenfiguren,<br />
historische Fahrgeschäfte und eine Krippe, die alle 30 Minuten<br />
zum Leben erwacht, erfreuen die Kinder. In den Linzer Einkaufsstraßen<br />
wartet ebenfalls viel Programm, und beim anschließenden Shopping finden<br />
Besucher individuelle Geschenksideen für die Liebsten. www.linzadvent.at n<br />
im Gedächtnis ist. Die Zeitlosigkeit<br />
dieses Liedes lässt sich<br />
paradoxer Weise wohl am besten<br />
mit der Schnelllebigkeit<br />
unserer Zeit erklären. Gerade<br />
dann, wenn ein Jahr wieder<br />
beinahe wie im Flug vergangen<br />
ist, besinnen wir uns dank dieses<br />
Liedes auf ein Fest, das<br />
nicht bloß aus Hektik und<br />
Konsum besteht, sondern auch<br />
eine Konstante in unserem Leben<br />
symbolisiert. Wie ein<br />
Scharnier verbindet das Weihnachtsfest<br />
ein Jahr mit dem<br />
anderen. Und wie kein anderes<br />
Weihnachtslied spiegelt „Stille<br />
Nacht, heilige Nacht“ auch die<br />
Sehnsucht nach wahrer Stille<br />
und dem Spirituellen wider.<br />
Dieser Sehnsucht kann man<br />
auch heuer am 24.12. nachgeben.<br />
Es ist dafür ja bekanntlich<br />
nie zu spät.<br />
■<br />
HINTERGRUND<br />
Kulturerbe …<br />
… erhielt viel Anerkennung<br />
Im Gedenken. 1818 bat<br />
Joseph Mohr den Lehrer<br />
Franz Xaver Gruber, für<br />
sein bereits 1816 in Mariapfarr<br />
verfasstes Gedicht<br />
„Stille Nacht, heilige Nacht“<br />
eine Melodie zu komponieren.<br />
Etwas Unvergängliches<br />
entstand. Unter anderem<br />
befindet sich heute in Salzburg<br />
eine Gedenktafel am<br />
Geburtshaus von Joseph<br />
Mohr in der Steingasse<br />
9 und auch die Mohrstraße<br />
soll an ihn erinnern. In der<br />
Gemeinde Mariapfarr gibt<br />
es darüber hinaus ein Stillenacht<br />
Museum. Seit 2011<br />
gilt „Stille Nacht, heilige<br />
Nacht“ als Immaterielles<br />
Kulturerbe in Österreich.<br />
UNVERGESSLICH. Der Linzer Advent<br />
begeistert Große wie Kleine.<br />
Anzeige Foto: Redaktion