POWERGROUP
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>POWERGROUP</strong><br />
1
004<br />
2004<br />
2014<br />
2
2014<br />
2004<br />
2014<br />
10 JAHRE<br />
2014<br />
3
WILLKOMMEN<br />
Sie sind auf einer<br />
COCKTAIL-PARTY<br />
Und jemand fragt: wo arbeiten Sie?<br />
Und Sie sagen: bei der <strong>POWERGROUP</strong>.<br />
Und Ihr Gegenüber fragt: was ist das?<br />
Und Sie sagen: eine weltweite kreative Gemeinschaft.<br />
Und Ihr Gegenüber fragt: was machen die?<br />
Und Sie sagen: ich brauche einen Drink.<br />
Das ist nur einer der Gründe für dieses Buch.<br />
Es wurde von einem Team überaus talentierter Menschen<br />
aus der ganzen Welt erstellt, um – vielleicht zum ersten Mal<br />
seit unserer Firmengründung – zu definieren, wer wir sind<br />
und was wir erreichen wollen.<br />
Für viele von Ihnen ist dieses Buch wahrscheinlich die erste<br />
Gelegenheit, unser Unternehmen in seiner ganzen Bandbreite<br />
zu erleben und die Erfolge – und Gesichter – der<br />
<strong>POWERGROUP</strong> rund um den Globus kennenzulernen. In<br />
diesem neuen Kompendium möchten wir Ihnen zeigen, was<br />
uns zugleich eint und dabei die Individualität ermöglicht, die<br />
uns von anderen abhebt.<br />
Und dieses Buch ist nur der Beginn unserer Reise.<br />
Aber für den Moment möchten wir Sie einfach einladen, sich<br />
zurückzulehnen, zu entspannen – schenken Sie sich einen<br />
Drink ein – und die Eindrücke über die <strong>POWERGROUP</strong> zu<br />
genießen.<br />
5
WILLKOMMEN 3<br />
<strong>POWERGROUP</strong> 6<br />
DER LAUF DER ZEIT 9<br />
POSITIONIERUNG 11<br />
WHERE DESIGN MEETS STRATEGY 12<br />
DIE POWER-STRATEGIE 14<br />
KREATIVITÄT UND INNOVATION 16<br />
WACHSTUM 19<br />
INSPIRATION 20<br />
MENSCHEN UND MOMENTE 24<br />
HORIZONTE ÖFFNEN 26<br />
EINIGE WORTE ÜBER WÖRTER 35<br />
DIE ROTE TÜR 43<br />
OFFENEN AUGES 46<br />
KEEP RUNNING 50<br />
IM.PULSE 53<br />
IMPRESSUM 60<br />
INNOVATIONSMANAGEMENT & WISSENSTRANSFER 62<br />
TRENDANALYSE 67<br />
MACHBARKEITSSTUDIE 71<br />
WACHSTUMSPOTENTIAL 72<br />
GEOSTRATEGIE 75<br />
ENERGIE & UMWELT 78<br />
INTERDISZIPLINARITÄT 83<br />
MARKENPOSITIONIERUNG 86<br />
PRODUKTENTWICKLUNG 89<br />
KAMPAGNE 94<br />
STRATEGISCHE MARKENFÜHRUNG 96<br />
STANDORTENTWICKLUNG & -VERMARKTUNG 100<br />
BERLIN WISSENSCHAFT 2015 104<br />
TIEFENINTERVIEWS 107<br />
BRAND MAP © 110<br />
WISSENSCHAFTSMARKETING 114<br />
MARKEN-SYMPOSIUM 117<br />
KREATIVWETTBEWERB 119<br />
MIMETISCHE MODULATION © 120<br />
WISSENSCHAFTSPORTAL 121<br />
MEDIZIN & GESUNDHEIT 122<br />
LOGISTIK DES WISSENS © 127<br />
WISSENSKOMMUNIKATION 128<br />
UNTERNEHMENSSTRATEGIE 133<br />
FAST MOVING CONSUMER GOODS 136<br />
RENNSCHUH 141<br />
NACHHALTIGKEIT & SOZIALES 150<br />
OPER ÜBER LEBEN © 155<br />
DIE 100 ÄRMSTEN DEUTSCHEN 157<br />
WORLDWIDE RESPONSIBILITY 159<br />
PATTY´S CHILD CLINICS 163<br />
DAS RENNEN GEHT WEITER 166
INHALT<br />
WILLKOMMEN &<br />
<strong>POWERGROUP</strong><br />
SEITE 3<br />
WHERE DESIGN<br />
MEETS STRATEGY<br />
SEITE 12<br />
MENSCHEN &<br />
MOMENTE<br />
SEITE 24<br />
INNOVATIONSMANAGEMENT &<br />
WISSENSTRANSFER<br />
SEITE 62<br />
ENERGIE &<br />
UMWELT<br />
SEITE 78<br />
STANDORTENTWICKLUNG &<br />
-VERMARKTUNG<br />
SEITE 100<br />
MEDIZIN &<br />
GESUNDHEIT<br />
SEITE 122<br />
FAST MOVING<br />
CONSUMER GOODS<br />
SEITE 136<br />
NACHHALTIGKEIT &<br />
SOZIALES<br />
SEITE 150<br />
7
DIE <strong>POWERGROUP</strong><br />
Die <strong>POWERGROUP</strong> wurde 2001 als Strategie- und<br />
Planning-Gesellschaft innerhalb des internationalen<br />
Agenturnetzwerks TBWA gegründet. Der Name TBWA<br />
leitet sich von ihren vier Gründern William G. Tragos, Claude<br />
Bonnange, Uli Wiesendanger und Paolo Ajroldi ab. Bei der<br />
Namensfindung für die neue Unternehmensberatung griffen<br />
die Partner Dr. Pantelis Christian Poetis und Volkmar Wermter<br />
auf den gleichen Kniff zurück und bildeten aus dem Akronym<br />
ihrer Nachnamen die TBWA\POWER.<br />
Nach dem Management Buyout 2004 entwickelte<br />
Dr. Poetis, Jurist und zuvor Manager im Quandt-Konzern,<br />
das resultierende <strong>POWERGROUP</strong>-Netzwerk zu einer<br />
international anerkannten Strategieberatungsagentur. Das<br />
wichtigste Konzeptionierungsinstrument der <strong>POWERGROUP</strong><br />
ist Business Design Thinking - wissensbasierte, strategische<br />
Planung und Entwicklung von Produkten, Marken und<br />
Unternehmungen.<br />
Als strategische Beratung und implementierende Agentur<br />
ist die <strong>POWERGROUP</strong> mittlerweile für Klienten in über<br />
50 Ländern aktiv. Durch die 2013 erfolgte Gründung<br />
von POWERASIA hat die <strong>POWERGROUP</strong> ihren Fokus<br />
auf Pakistan, Afghanistan, Indien, China, Indonesien,<br />
Bangladesch und die Türkei weiter intensiviert. Über ein<br />
umfassendes Netzwerk in diesen schnell wachsenden<br />
Märkten identifizieren wir unternehmerische Chancen und<br />
unterstützen die Entwicklung multilateraler Zusammenarbeit.<br />
Die Expertise unseres internationalen Teams in<br />
kulturübergreifender Kommunikation hat sich dabei als<br />
überaus wertvoll für den Implementierungsprozess erwiesen.<br />
Mit POWERMADRID ist die <strong>POWERGROUP</strong> seit 2014 auf<br />
der Iberischen Halbinsel vertreten, um unsere internationalen<br />
Kunden bei ihren lokalen Herausforderungen direkt vor Ort<br />
zu unterstützen, sowie Entwicklungen und Chancen in der<br />
Eigenschaft Spaniens als Tor zu Südamerika zu identifizieren.<br />
8
9
DER LAUF DER ZEIT<br />
Das Gemälde zeigt den Zieleinlauf von Jesse Owens<br />
bei der Olympiade 1936 und charakterisiert den<br />
Spirit der <strong>POWERGROUP</strong> geradezu idealtypisch. Der<br />
Amerikaner schrieb bei den Olympischen Spielen in Berlin<br />
Sportgeschichte, als er in vier Disziplinen siegte: im 100-<br />
und 200-Meterlauf, im Weitsprung und mit der 4 mal 100<br />
Meter-Staffel. Obgleich die Spiele bereits unübersehbar von<br />
Nazi-Propaganda bestimmt wurden, feierte das deutsche<br />
Publikum Owens begeistert.<br />
Das Bild, in dem der Künstler Stefan Heide Jesse Owens<br />
für uns in ein <strong>POWERGROUP</strong>-Trikot steckte, sehen wir<br />
als symbolhaft für die <strong>POWERGROUP</strong> an. Gerade ein<br />
vermeintlicher Außenseiter, gleich aus welchen Gründen,<br />
findet Respekt in erster Linie durch Leistung. Doch auch und<br />
gerade wenn er oder sie - oder die ganze Gruppe - einen<br />
Sieg errungen hat, wird der Sieger umgehend zum Gejagten.<br />
Nur durch immer wieder von neuem aufzubringende, volle<br />
Konzentration, und ab und an einem Quäntchen Glück, ist<br />
es möglich, die Rangliste auf Dauer anzuführen.<br />
Wir blicken auf zehn sehr erfolgreiche, wenn auch nicht<br />
immer einfache Jahre zurück. Wir freuen uns besonders,<br />
dass es uns gelungen ist, ein Unternehmen aufzubauen, das<br />
von seinem Teamspirit angetrieben wird, konstant das Beste<br />
zu erreichen – für unsere Kunden, für unsere Mitarbeiter, für<br />
unser Unternehmen. Das Rennen geht weiter!<br />
11
Analyse<br />
Marktforscher<br />
rational<br />
wissenschaftlich<br />
M&A-Berater<br />
aggressiv<br />
reich<br />
Business Designer<br />
<strong>POWERGROUP</strong><br />
fragend<br />
analytisch<br />
schöpferisch<br />
kreativ<br />
Werber<br />
künstlerisch<br />
intensiv<br />
Kreation<br />
Unternehmensberater<br />
traditionell<br />
seriös
POSITIONIERUNG<br />
Als Business Designer schließen die Experten der<br />
<strong>POWERGROUP</strong> die Lücken zwischen Marktforschern,<br />
Unternehmensberatern, Werbeagenturen und M&A-Beratungen<br />
und verbinden deren Erkenntnisse zu neuen Lösungen.<br />
13
WHERE DESIGN<br />
MEETS STRATEGY<br />
Wenn Design und Strategie aufeinander treffen, begegnen<br />
sich zunächst zwei Denkschulen.<br />
Während nach betriebswirtschaftlichen Maßstäben<br />
ausgebildete Unternehmensberater linear agieren und<br />
dem Entscheidungsfindungsprozess in der Regel intensive<br />
Analysen zur Lösungsidentifikation voranstellen, beginnen<br />
Designer mit einer holistischen Lösung, welche sie<br />
anschließend über intensiven Diskurs an Anforderungen und<br />
Gegebenheiten anpassen.<br />
Dieser Konzeptionierungsprozess setzt ein großes<br />
Einfühlungsvermögen des Designers voraus, der den Kunden<br />
verstehen lernen muss, um die richtige Unternehmensstrategie,<br />
das richtige Markenkonzept oder Produkt entwickeln zu<br />
können. Designer hinterfragen Aufgabenstellungen – eine<br />
Eigenschaft, die wiederum in ihrer Empathie begründet liegt:<br />
den Kunden und Konsumenten wirklich verstehen zu wollen<br />
und es zugleich gewohnt zu sein, scheinbar feststehende<br />
Denkmodelle und Vorgaben in Frage zu stellen. Oftmals<br />
setzen Designer eine Fragestellung in ganz neues Licht, um<br />
diese in einem breiteren Kontext zu betrachten.<br />
Diese lösungsorientierte Herangehensweise des Design<br />
Thinking wird in der <strong>POWERGROUP</strong> zum Business Design<br />
Thinking: der wissensbasierten Planung und Entwicklung<br />
von Strategien für Produkte, Marken und Unternehmen.<br />
Je nach Projektschwerpunkt werden die Experten aus<br />
Wirtschaft, Design, IT, Finanzen, Marketing, Vertrieb und<br />
Forschung unseres multifunktionalen Teams von Anfang<br />
an in den Entwicklungsprozess eingebunden, um durch<br />
eine umfassende Zusammenarbeit optimale Ergebnisse zu<br />
erzielen.<br />
Da Business Design Thinking inhärent in der Welt und<br />
im Marktgeschehen verwurzelt ist, stellt es ein ideales<br />
Konzeptionierungstool dar, um die Strategie in einem sich<br />
unablässig verändernden Markt- und Wettbewerbsumfeld<br />
gleichfalls weiterzuentwickeln.<br />
Unternehmen müssen sich den Herausforderungen stellen,<br />
die mit der Globalisierung der Märkte und des Wettbewerbs,<br />
dem Siegeszug der Dienstleistungsgesellschaft, den<br />
Auswirkungen von Deregulierung, Privatisierung und<br />
Wissensrevolution einhergehen.<br />
Die <strong>POWERGROUP</strong> bietet hierfür Lösungen insbesondere in<br />
drei Bereichen: Strategie, Marketing / Vertrieb sowie M&A-<br />
Transaktionen.<br />
Unsere Expertise umspannt Projekte zu Energie und<br />
Umwelt, Innovationsmanagement und Technologietransfer,<br />
Medizin und Gesundheit, Fast Moving Consumer Goods,<br />
Nachhaltigkeit und Soziales sowie Standortentwicklung und<br />
–vermarktung.<br />
14
15
DIE POWER-STRATEGIE<br />
BUSINESS DESIGN – WACHSTUMSMÄRKTE – UNTERNEHMENSSTRATEGIE –<br />
GESCHÄFTSBEREICHSSTRATEGIE – NACHHALTIGKEIT<br />
Die Entwicklung innovativer Marketingstrategien, die<br />
dazu beitragen, die Erreichung unternehmerischer Ziele<br />
voranzutreiben, ist die Raison d’être der <strong>POWERGROUP</strong>. Wir<br />
setzen Business Design Thinking dazu ein, unverwechselbare<br />
Strategien für Unternehmen und Marken sowie für die<br />
Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen zu kreieren.<br />
Business Design Thinking – wissensbasierte, strategische<br />
Planung und Entwicklung – kann auf eine Vielzahl von<br />
Unternehmungen angewendet werden. Nach erfolgreichem<br />
Einsatz für die Entwicklung innovativer Projekte für die<br />
FMCG-Industrie verwendet die <strong>POWERGROUP</strong> den<br />
konzeptionellen Ansatz mittlerweile vorrangig für B2B-<br />
Projekte. Business Design Thinking ist besonders gut<br />
geeignet für non-haptische Marken wie beispielsweise aus<br />
den Bereichen Logistik, Gesundheitswesen, Versicherungen,<br />
Bankwesen, Energiewirtschaft, Wissenschaft und Kultur.<br />
Kreativität bedeutet für uns das Lösen von Aufgaben mittels<br />
unkonventioneller, innovativer Mittel. An diese Lösungen<br />
stellen wir den Anspruch, nicht nur neu und einzigartig<br />
zu sein, sondern auch erhebliches Wachstumspotential<br />
aufzuzeigen. Kreativität ist die Quelle des Denkprozesses,<br />
welcher letztendlich zur kreativen Idee führt. Dieses Heureka-<br />
Momentum bringt Information, Wissen und Erfahrung in den<br />
Kreativprozess und kann damit dazu beitragen, strategische<br />
Unternehmensziele zu erreichen. Unser Designteam ermittelt<br />
und liefert hochinnovative Trendanalysen, welche als<br />
Grundlage zur Entwicklung inspirierender Kreativkonzepte<br />
verwendet werden, um die Implementierung von<br />
Unternehmens-, Marken- und Produktstrategien zu<br />
akzelerieren.<br />
16
17
KREATIVITÄT UND<br />
INNOVATION<br />
MARKENFÜHRUNG – STRATEGISCHES MARKETING – OPERATIVES MARKETING – KUNDEN-<br />
ERFAHRUNG UND –SEGMENTIERUNG – KUNDENLOYALITÄT – KUNDENZUFRIEDENHEIT<br />
Die Entwicklung innovativer Produkte und Konzepte liegt<br />
im primären Fokus unseres Schaffens. Um strategische<br />
Chancen für Innovation zu identifizieren, erstellen wir<br />
qualitative und quantitative Datenmodellierungen zum<br />
Zweck der Unternehmens- und Marktpotentialanalyse sowie<br />
Wettbewerbsevaluierung. Dabei berücksichtigen wir die<br />
gesellschaftlichen Entwicklungen und Strömungen: Trends<br />
aus Mode, Kunst und Mediengewohnheiten bieten den<br />
Rahmen für unseren Kreativprozess.<br />
Eine kohärente, klar festgelegte Markendefinition und<br />
sorgfältige Markenführung sind Voraussetzungen für die<br />
erfolgreiche Interaktion eines Unternehmens mit seinem<br />
Marktumfeld. Marken sind eine hochkonzentrierte Form der<br />
Kommunikation. Wir entwickeln Markenkommunikationskonzepte,<br />
die eine emotionale Erfahrung bieten, welche<br />
Markenloyalität und ein Bedürfnis nach Zugehörigkeit<br />
generiert. Unser Agenturbereich implementiert diese<br />
Kommunikationskonzepte über die komplette Bandbreite der<br />
Kommunikationskanäle: über Print zu Funk und Fernsehen bis<br />
hin zu interaktiven, digitalen Medien. Die Agentur bietet<br />
das gesamte Servicespektrum von Design und Umsetzung<br />
interner Kommunikationsmaßnahmen bis hin zu PR und<br />
Unternehmensdarstellung auf Messen und Kongressen.<br />
Unser Ziel ist es, alle kreativen Anforderungen unserer<br />
Kunden zu erfüllen, gleich ob klein oder groß.<br />
18
19
WACHSTUM<br />
AKQUISITIONSSCREENING – AKQUISITIONSSTRATEGIE – VERÄUSSERUNGEN – MERGER-<br />
INTEGRATION – JOINT VENTURES – STRATEGISCHES DUE DILIGENCE<br />
Wachstumsstrategien beinhalten oftmals Fusionen,<br />
Übernahmen und Joint Ventures, um die Produkt- oder<br />
Unternehmensentwicklung zu ergänzen. Unsere Experten<br />
aus dem Finanzbereich, dem operativen Geschäft und der<br />
Strategieentwicklung arbeiten eng mit dem Management<br />
zusammen, um Pläne zu definieren und umzusetzen, welche<br />
Unternehmen dabei unterstützen, zu wachsen und ihr volles<br />
Potential zu entfalten. Das in die <strong>POWERGROUP</strong> integrierte<br />
Transaktions- und Portfolio-Team von POWERINVEST legt<br />
einen besonderen Fokus auf die Strategiekonzeptionierung<br />
und -implementierung, um einen konsistenten und<br />
proaktiven Management-Ansatz sicherzustellen. Die enge<br />
Zusammenarbeit mit unseren Experten für ‚Neue Märkte’<br />
ermöglicht grenzenüberschreitendes Wachstum.<br />
POWERINVEST berät deutsche und internationale<br />
Konzerne, inhabergeführte mittelständische Unternehmen<br />
und Finanzinvestoren im Bereich des Corporate Finance.<br />
Unser Erfolg liegt in der Etablierung langfristiger<br />
strategischer Partnerschaften. Kontinuierlich durch unsere<br />
erfahrenen Experten begleitete Implementierungsprozesse<br />
gewährleisten die Umsetzung gemeinsam festgelegter<br />
Kooperationsziele. Wir bieten professionelle Unterstützung<br />
beim An- und Verkauf von Unternehmen und Beteiligungen,<br />
bei der Strukturierung und Umsetzungsbegleitung von<br />
Kapitalbeschaffungsmaßnahmen sowie bei der Ermittlung<br />
von Investoren und Kooperationspartnern über das<br />
internationale <strong>POWERGROUP</strong>-Netzwerk.<br />
21
INSPIRATION<br />
Ein Problem sieht, wenn es einmal gelöst ist, immer einfach aus.<br />
Der große Sieg, der heute leicht errungen scheint, ist das Ergebnis<br />
einer Reihe kleiner, unbemerkter Siege.<br />
Paulo Coelho, Handbuch des Kriegers des Lichts<br />
Der von Patricia Poetis so getaufte „Krieger des Lichts“, eine<br />
Originalnachbildung einer Tonfigur der Terrakotta-Armee des<br />
Kaisers Quin Shi Huangadi aus dem Jahre 221 v. Chr., beschützt<br />
die Tür der <strong>POWERGROUP</strong> und steht damit stellvertretend<br />
für eines von vielen inspirierenden Sinnbildern, die sich in<br />
Kunstgegenständen, Artefakten, aber auch trivialen Fundstücken<br />
aus aller Welt in den Räumlichkeiten der <strong>POWERGROUP</strong><br />
wiederfinden.<br />
22
23
25
MENSCHEN<br />
UND<br />
MOMENTE<br />
26
27
HORIZONTE ÖFFNEN<br />
Dr. Pantelis Christian und Patricia Poetis im Gespräch<br />
Interview: Ines Rößler<br />
Pullach an einem frühsommerlichen Tag. Der Blick schweift<br />
über das Isartal bis hin zu den Gipfeln der in der Ferne<br />
sichtbaren Alpen. Der Geschäftsführer der <strong>POWERGROUP</strong>,<br />
Honorarkonsul Dr. Pantelis Christian Poetis und Kreativchefin<br />
Patricia Poetis, deren Büros über eine Zwischentür miteinander<br />
verbunden sind, schreiben noch die letzten Mails, dann kann<br />
das Interview beginnen.<br />
Die <strong>POWERGROUP</strong> feiert diesen Sommer ihr zehnjähriges<br />
Bestehen. Was ist aus Ihrer Sicht die herausragendste<br />
Veränderung von damals zu heute?<br />
Patricia Poetis blickt zu ihrem Mann.<br />
Pantelis Christian Poetis (PCP): Ich sag nichts.<br />
Patricia Poetis (PP): Warum nicht?<br />
PCP: Das musst du beantworten.<br />
PP: Du warst doch schließlich Gründungsmitglied der<br />
<strong>POWERGROUP</strong>.<br />
PCP: Die wichtigste Änderung ist, dass wir die Durchgangstür<br />
zwischen unseren Büros eingebaut haben.<br />
PP: Ich finde, dass der wichtigste und richtigste Schritt für<br />
die <strong>POWERGROUP</strong> war, dass wir hierher in die Riverside<br />
Offices gezogen sind.<br />
PCP: Ich habe mich ja ein bisschen geziert am Anfang. Aber<br />
letztendlich war es die richtige Entscheidung.<br />
Sie haben das Unternehmen damit quasi zu sich nach<br />
Hause geholt.<br />
PP: Unsere Projekte lassen sich nicht wirklich trennen von<br />
dem, was man als Beruf bezeichnet. Wir sehen dies als<br />
Berufung an. Die Problematik mit der Berufung ist, dass man<br />
nicht mehr zwischen privat und beruflich unterscheiden kann,<br />
wodurch man rund um die Uhr eingebunden ist. Allerdings<br />
sehe ich das sehr positiv - durch die Zusammenfügung von<br />
Beruf und privatem Raum ist es für uns beide möglich, im<br />
wahrsten Sinne des Wortes Tag und Nacht zusammen zu<br />
arbeiten.<br />
PCP: Das empfinde ich als großen Luxus.<br />
Erinnern Sie sich noch an das allererste Projekt, dass Sie<br />
mit der <strong>POWERGROUP</strong> betreut haben?<br />
PCP: Das war ein sehr strategischer Auftrag, bei dem ein<br />
Internet-Startup von einem Großkonzern aus Gütersloh<br />
übernommen wurde - zwei Kulturen prallten aufeinander.<br />
Wir haben eine ganze Weile gebraucht, bis wir den<br />
richtigen Weg gefunden haben. Dabei haben wir gelernt,<br />
dass nicht alleine die theoretische Konzeptionierung eines<br />
Projekts wichtig ist, sondern vielmehr die Implementierung in<br />
der Praxis.<br />
PP: Wir haben damals noch nicht zusammengearbeitet und<br />
du konntest mir nicht wirklich erklären, was du eigentlich<br />
machst.<br />
PCP: Wir mussten das für uns selbst erst sauber definieren<br />
und Aufgabe für Aufgabe, Schritt für Schritt, erledigen. Am<br />
Ende wurde daraus dann ein erfolgreiches Konzept.<br />
Frau Poetis, Sie haben ja gerade schon erwähnt,<br />
dass Sie anfänglich noch nicht in die <strong>POWERGROUP</strong><br />
involviert waren. Wie kam es zu der Entscheidung,<br />
sich von der Modebranche abzuwenden und in ein<br />
Beratungsunternehmen zu gehen?<br />
PP: Das war ein schleichender Prozess. Tatsächlich habe ich<br />
zunächst Modeunternehmen beraten, insbesondere dabei,<br />
wie deren Designteams koordiniert und gesteuert werden.<br />
Es ging um riesige Kollektionen und die Designer mussten<br />
auf Schiene gesetzt werden, sonst hätten die alle etwas<br />
Unterschiedliches designt. Parallel dazu haben wir zuhause<br />
sehr viel diskutiert über die Projekte der <strong>POWERGROUP</strong>,<br />
über Ideen und Strategien. Vielfach ging es um die Frage,<br />
wie Konzepte gut und in ihrer Botschaft eindeutig vermittelt<br />
werden können. Wir haben damals festgestellt, dass die<br />
Visualisierung die einfachste Art ist, etwas mitzuteilen.<br />
Darüber wurde ich immer mehr eingebunden und schließlich<br />
zum Mitglied der <strong>POWERGROUP</strong>.<br />
PCP: Selbst wenn wir die richtigen Worte fanden, um eine<br />
Strategie zu beschreiben, bedeutete das nicht, dass diese auch<br />
28
29
international richtig verstanden wurden. Ein Spanier, Grieche,<br />
Portugiese oder Brasilianer interpretiert das womöglich ganz<br />
anders. Ein Bild bedeutet für alle das Gleiche.<br />
PP: Daher kommt auch der Spruch, den ich immer sage, „Ein<br />
Haus ist ein Haus“. Worte werden ganz anders verstanden<br />
als Bilder. Lassen Sie zehn Leute ein Haus zeichnen, da<br />
bekommen Sie zehn unterschiedliche Häuser. Ein Bild<br />
hingegen vermittelt jedem die gleiche Idee.<br />
Gibt es Ansätze aus der Mode, die sich auch in Ihrer<br />
heutigen Tätigkeit wiederfinden?<br />
PP: Die Modewelt ist sehr schnell und äußerst kurzlebig.<br />
Neben der Kreativität bringe ich daher auf jeden Fall die<br />
Geschwindigkeit mit.<br />
PCP: Es gibt einfach keine schnellere und direktere<br />
Kommunikation als in der Mode. Patty weiß erfahrungsgemäß<br />
immer, was schnell geht und wie Farben, Formen und<br />
Buchstaben funktionieren und wahrgenommen werden.<br />
Diese Geschwindigkeit lässt sich auf alles übertragen.<br />
„IM UNTERSCHIED ZU KLASSISCHEN<br />
UNTERNEHMENSBERATUNGEN<br />
DENKEN WIR NICHT RÜCKWÄRTS-<br />
GEWANDT, SONDERN<br />
SCHAUEN NUR NACH VORN.“<br />
Pantelis Christian Poetis<br />
Hat sich die Arbeitsweise der <strong>POWERGROUP</strong> durch die<br />
Einbindung Ihrer Frau verändert?<br />
PCP: Es war und ist uns mit der <strong>POWERGROUP</strong> sehr<br />
wichtig, uns vom Wettbewerb zu differenzieren. Die großen<br />
Unternehmensberatungen sind stark in der theoretischen<br />
Erarbeitung. Ihre Schwäche liegt nach meiner Auffassung<br />
in der mangelnden Kreativität, also der Erarbeitung<br />
der eigentlichen Vision und der damit verbundenen<br />
Neuausrichtung der Unternehmen; und im Anschluss<br />
daran in der Visualisierung und Implementierung. Da heißt<br />
es von Kundenseite häufig, Christian, komm schnell, wir<br />
haben gerade von einer Unternehmensberatung acht<br />
Ordner bekommen und wissen nicht, was wir damit tun<br />
sollen. Intellektuell lässt sich der Inhalt zwar erfassen, aber<br />
der Gedankensprung zum Aufbau einer Vision oder zur<br />
Entwicklung eines neuen Produkts kann nicht vollzogen<br />
werden.<br />
PP: Über die gemeinsame Diskussion haben wir dafür<br />
unseren „Heureka-Effekt“ entwickelt. Die unterschiedliche<br />
Herangehensweise aus dem strategischen und kreativen<br />
Bereich, völlig losgelöst von irgendwelchen Zwängen, führt<br />
zur Annäherung dieser beiden Punkte und dient damit der<br />
Entwicklung von Konzepten und ihrer Visualisierung.<br />
PCP: Und am Ende des Tages hat der Kunde nicht ein<br />
erarbeitetes Projekt oder eine erarbeitete Aufgabe, sondern<br />
ein implementiertes Ergebnis. Was doch ein wesentlicher<br />
Unterschied ist.<br />
Wie grenzt sich die <strong>POWERGROUP</strong> sonst noch vom<br />
Wettbewerb ab?<br />
PCP: Es gibt da ein paar grundsätzliche Unterschiede<br />
zwischen einer klassischen Unternehmensberatung und der<br />
<strong>POWERGROUP</strong>. Einer der wesentlichen Unterschiede ist,<br />
dass wir uns nicht mit internen Aufgaben beschäftigen. Wir<br />
machen keine Restrukturierungen, kein Cost Cutting, wir führen<br />
keine Produktionsverlagerungen oder Werksschließungen<br />
durch. Design Thinking ist ausschließlich fokussiert auf<br />
externe Dinge: Wie ist der Markt, wie kann ich mich im<br />
Markt besser darstellen, wie zusätzliche Marktpotentiale<br />
erobern. Das kann durch mannigfaltige Prozesse erfolgen.<br />
Das kann über ein Produkt sein, muss es aber nicht. Auch<br />
erweiterte Produktangebote oder Markteintritte stellen<br />
Möglichkeiten dar. Der zweite Unterschied ist der, dass wir<br />
nicht rückwärtsgewandt denken, sondern nur nach vorne<br />
schauen. Gibt es für ein Unternehmen beispielsweise eine<br />
Vision, die in eine Strategie umdeutbar ist und kann man<br />
mit dieser Strategie ein Unternehmen besser aufstellen,<br />
als es bereits aufgestellt ist? Da fällt mir ein, wie wir ganz<br />
zu Anfang der <strong>POWERGROUP</strong> mit vielleicht 35 anderen<br />
Beratungsunternehmen zu einem Seminar von BMW<br />
eingeladen waren. Die sagten, uns geht es so gut, dass wir<br />
Angst vor der Zukunft haben. Das war eine sehr schöne<br />
einleitende Fragestellung: Uns geht es fantastisch, wie<br />
werden wir noch besser beziehungsweise wie können wir so<br />
bleiben und noch eins drauf setzen. Das ist Business Design<br />
Thinking at its best. Dabei geht es nicht in erster Linie um<br />
Krisen, es geht um die Zukunft und um die Sicherung dieser<br />
Zukunft durch entsprechende Maßnahmen.<br />
30
PP: Man muss fairerweise sagen, dass wir eigentlich nie<br />
für Unternehmen arbeiten, die sich in einer Krise befinden,<br />
sondern so gut wie immer für Unternehmen, die ihre<br />
Marktmacht und ihren Einfluss vergrößern wollen. Das bringt<br />
auch mit sich, dass wir in einem sehr positiven, sich aufwärts<br />
entwickelnden Bereich agieren. Wir können zunächst völlig<br />
kostenunabhängig nachdenken. Erst dann, wenn wir die<br />
Strategien und neuen Ideen entwickelt haben, gehen wir in<br />
die Diskussion, was darf das jetzt kosten, wieviel Geld steht<br />
dafür zur Verfügung. Das ist ein ganz anderer Ansatz, als<br />
wenn man in ein marodes Unternehmen geht und überall<br />
zusammenzusparen versucht, also sich im Grunde reduziert.<br />
Wir gehen nach außen, wir öffnen das Unternehmen für<br />
neue Möglichkeiten - für neue Umsätze, für neuen Erfolg.<br />
PCP: Kosten sind zudem relativ. Wenn ich ein Unternehmen<br />
habe, das kurz vor der Pleite steht und verursache eine<br />
Million zusätzliche Kosten, dann ist das eine Million zu viel.<br />
Haben wir Möglichkeiten, die ein Milliardenunternehmen<br />
weiter nach vorne bringen und Märkte sichern, die Millionen<br />
umsetzen, dann ist eine Million an Kosten dafür sehr wenig.<br />
Zugleich macht es uns natürlich mehr Spaß, positiv zu<br />
denken. Ich habe ganz am Anfang meiner Berufslaufbahn<br />
marode Unternehmen wieder auf die Beine gestellt, aber ich<br />
muss ehrlich sagen, es war furchtbar. Dieses Cost Cutting,<br />
Werke zu schließen, den Leuten in die Augen zu schauen<br />
und ihnen zu erzählen, dass ihre Jobs jetzt nach irgendwohin<br />
wandern, das hat mir keine Freude bereitet.<br />
PP: Das war eigentlich auch der Anfang unseres<br />
strategischen Denkens. Weil wir verhindern wollten, dass wir<br />
die Leute entlassen müssen, haben wir uns neue Konzepte<br />
für Kollektionen einfallen lassen und konnten dadurch die<br />
Entlassungen entweder verhindern oder deutlich verzögern.<br />
PCP: Cost Cutting bringt im Grunde gar nichts, wenn man<br />
keine Vision für die Zukunft hat. Nach zwei Jahren sind<br />
die Kosten sonst wieder zu hoch und man muss erneut<br />
reduzieren. Und einem Unternehmen, das keine Zukunft hat,<br />
dem nützt Cost Cutting erst recht nichts.<br />
PP: Diese positive, langfristig ausgerichtete Arbeit bringt auch<br />
mit sich, dass wir sehr persönliche, oftmals ins Private gehende<br />
Beziehungen zu unseren Kunden pflegen, eigentlich fast<br />
Freundschaften. Das sind zumeist Unternehmensvorstände,<br />
CEOs, was kurze Entscheidungswege mit sich bringt. Diese<br />
Beziehung kann fast mit der zu einem Hausarzt verglichen<br />
werden, solch großes gegenseitiges Vertrauen erfahren wir.<br />
PCP: Das spiegelt sich vielleicht auch darin wider, dass<br />
wir uns nicht als Dienstleister verstehen. Wir treten als<br />
Geschäftspartner auf, die unseren Klienten jeden Wunsch<br />
von den Augen ablesen.<br />
PP: Geht nicht, gibt‘s nicht.<br />
„WIR ÖFFNEN UNTERNEHMEN FÜR<br />
NEUE MÖGLICHKEITEN – FÜR NEUE<br />
UMSÄTZE, FÜR NEUEN ERFOLG.“<br />
Patricia Poetis<br />
Im Zeitraum von zehn Jahren ist bestimmt die ein oder<br />
andere Strategie auch einmal gescheitert?<br />
PCP: Wir blicken auf gut 80 bis 90 große Projekte innerhalb<br />
dieser 10 Jahre zurück, nur wenige davon wurden nicht<br />
erfolgreich implementiert. Wir verfolgen diese Projekte dann<br />
noch auf Jahre hinaus und stellen mit Genugtuung fest, wenn<br />
es nicht an uns gelegen hat, dass etwas nicht umgesetzt<br />
werden konnte.<br />
PP: Genugtuung ist das falsche Wort. Wir sind natürlich stolz,<br />
wenn wir Feedback erhalten, wie letztens beispielsweise<br />
zu der schwarz-weißen Händekampagne. Die hatte ich ja<br />
schon fast vergessen und dann kommt nach Jahren so eine<br />
positive Rückmeldung. Die Kampagne konnte wirklich ein<br />
Alleinstellungsmerkmal vermitteln. Aber manche Projekte<br />
scheitern einfach und das finde ich wirklich frustrierend. Wir<br />
haben dafür lange Überlegungen angestellt und dann ist<br />
etwas schlicht nicht durchsetzbar. Ein gutes Beispiel dafür ist<br />
Berlin Tempelhof.<br />
PCP: Projekte und die Implementierung der Projekte scheitern<br />
ja nicht im Großen. In den seltensten Fällen hat man eine<br />
Idee und die scheitert dann weil sie einfach schlecht oder<br />
am Markt vorbei gedacht war. Das eigentliche Scheitern<br />
geschieht zumeist, wenn in der Implementierung das Fine-<br />
Tuning an einer Stelle versagt. Da geht es nur um eine kleine<br />
Stellschraube und das ganze Projekt kippt. Manchmal gibt es<br />
auch einen Widerstand, den man nicht vorhergesehen oder<br />
falsch eingeschätzt hat und darüber stolpert das Ganze. Das<br />
Nachnutzungsprojekt Tempelhof scheiterte am politischen<br />
Willen. Mit dem Berliner Volksentscheid diesen Jahres<br />
wird das Gelände wohl noch für lange Zeit brachliegen.<br />
31
Ein wichtiges Thema für Ihre tägliche Arbeit ist die<br />
Inspiration. Woher beziehen Sie diese?<br />
PP: Inspiration ist vielfältig. Alles, was einem im Laufe des<br />
Tages begegnet, kann inspirieren. Von der Familie über die<br />
Natur bis hin zu einem ganz normalen Einkauf im Supermarkt,<br />
dazu Fachmagazine aus der Trend- und Zukunftsforschung.<br />
Natürlich spielt auch die Tagespolitik, Nachrichten, eine<br />
Rolle - wie jetzt die Unruhen in verschiedenen Ländern,<br />
Liquid Democracy. All das beeinflusst die Kreativität und<br />
ermöglicht, darüber nachzudenken und Transferleistungen<br />
für Projekte zu erarbeiten.<br />
PCP: Nachdenken ist für mich an dieser Stelle der wichtige<br />
Punkt. Wir diskutieren diskursiv, nicht nur zuhause, sondern<br />
auch in der Firma. Jeder Mitarbeiter weiß, dass er oder<br />
sie jederzeit und unabhängig von der Position oder<br />
Spezialisierung etwas konstruktiv zu einem Projekt beitragen<br />
kann. Diese Interdisziplinarität ist ein ganz wesentlicher<br />
Aspekt, um die richtigen Impulse oder Ideen zu generieren.<br />
Wir wissen das persönliche Gespräch mit unseren<br />
Mitarbeitern sehr zu schätzen, darüber erfahren wir Trends.<br />
Was macht denn zum Beispiel ein Techie oder ein Grafiker<br />
wenn er ein langes Wochenende hat, wo reist er hin, was<br />
macht er dort, was erlebt er, mit welchen Erfahrungen<br />
kommt er zurück. Genauso bekommen wir wichtige Impulse<br />
von unseren Kindern, die nochmal um einiges jünger sind<br />
als unsere Mitarbeiter. Was in dieser neuen jungen Welt<br />
geschieht, hat natürlich Implikationen auf die „erwachsene“<br />
Welt, wir leben ja nicht im luftleeren Raum. Und aus diesem<br />
Diskurs, diesem Hin und Her nach einer zunächst holistischen<br />
Betrachtung eine in allen Bereichen anwendbare Strategie<br />
zu entwickeln, das ist das eigentliche intuitive Vorgehen.<br />
Ist Ihnen von vornherein klar, wie Sie einen bestimmten<br />
Trend oder optischen Anreiz für ein Projekt einsetzen<br />
werden oder kristallisiert sich das erst mit der Zeit heraus?<br />
PP: Wenn man sich in ein Projekt eingelesen hat, kommt da<br />
relativ schnell so eine Art Geistesblitz. Im Anschluss gilt es<br />
rundherum abzuklopfen, ob das wie gedacht umgesetzt<br />
werden kann.<br />
PCP: Dazu sage ich dann immer „gekauft“; wenn ich durch<br />
die Beschreibung meiner Frau sofort verstanden habe, was<br />
möglich ist und wie es umgesetzt werden kann. Wenn ich als<br />
Nicht-Kreativer das verstehe, versteht es auch jeder Andere.<br />
Das habe ich von Patty gelernt; wenn sie sagt, schau mal,<br />
das könnte so und so aussehen, weiß ich sofort, ob mir das<br />
zusagt und ob es funktionieren könnte oder nicht. In neun<br />
von zehn Fällen hält das einer fundierten Überprüfung<br />
dann auch stand, sowohl intern, als auch - nachdem wir es<br />
entsprechend theoretisch erarbeitet haben - der Überprüfung<br />
durch die Kunden. Ich weiß nicht, was das ist, Intuition oder<br />
Erfahrung.<br />
PP: Da kommt vieles zusammen.<br />
Ihre Kinder arbeiten teils regelmäßig, teils kurzfristig auf<br />
Abruf mit an verschiedenen Projekten der <strong>POWERGROUP</strong><br />
oder des Honorarkonsulats. Wie wichtig ist es Ihnen, dass<br />
Ihre Kinder einen Einblick in den Betrieb erhalten?<br />
PP: Das ist sehr wichtig. Es war für uns eine<br />
Grundvoraussetzung, dass die Kinder in die Kommunikation<br />
zwischen uns eingebunden werden können. Wir haben<br />
schon immer mit allen über alles gesprochen. Dadurch haben<br />
wir oft maßgebliche Inputs für Entscheidungen erhalten. Seit<br />
unsere Kinder groß genug sind, um zu verstehen, wovon<br />
wir sprechen, möchten wir auch, dass sie die Grundlagen<br />
unserer Arbeit verstehen; wie Strategien entwickelt werden<br />
und wie man diese letztlich umsetzt. Wir können ihnen damit<br />
eine Art Rüstzeug mitgeben, glaube ich, das ihnen für jeden<br />
Beruf, den sie später wählen werden, eine Basis bietet.<br />
Wir wollen sie nicht in der <strong>POWERGROUP</strong> festnageln und<br />
auch nicht dazu zwingen, hier zu arbeiten. Im Moment<br />
steht natürlich ihr Studium im Mittelpunkt. Aber wenn sie im<br />
Unternehmen eine Aufgabe übernehmen, dann müssen sie<br />
diese auch verantwortungsvoll zu Ende führen.<br />
„DIE INTERDISZIPLINARITÄT DER<br />
<strong>POWERGROUP</strong> IST EIN WESENTLICHER<br />
ASPEKT, UM IMPULSE UND<br />
IDEEN ZU GENERIEREN.“<br />
Pantelis Christian Poetis<br />
32
PCP: Patty hat den wichtigsten Punkt mal wieder vergessen.<br />
Wir haben unseren Kindern immer, wenn sie Taschengeld<br />
haben wollten, gesagt, ihr könnt euch das erarbeiten,<br />
das ist kein Problem. Didaktisch steht dahinter der<br />
Urgroßmutterspruch „Von Nichts kommt Nichts“. Sie sollen<br />
verstehen, dass sie, wenn sie arbeiten, dafür auch Geld<br />
bekommen können.<br />
PP: Wobei das Geld - dazu muss ich noch was anderes<br />
sagen. Geld ist für mich kein Entscheidungskriterium und das<br />
sollte es auch für unsere Kinder nicht sein. Ich habe Geld nie<br />
zum Mittelpunkt gemacht. Wie Erich Sixt neulich bei seiner<br />
Rede zur Verleihung des Scopus Award in Berlin sagte:<br />
„Wer Geld verdient, um Geld zu verdienen, der verdient es<br />
auch nur, Geld zu verdienen“. Natürlich muss letzten Endes<br />
auch etwas dabei herumkommen, aber vorrangig geht es um<br />
die Sache. Das ist, was die Kinder lernen. Sie haben auch<br />
gelernt, dass Leistung und Gegenleistung in einem engen<br />
Zusammenhang stehen, da sie nie Taschengeld bekommen<br />
haben, sondern immer dafür arbeiten mussten. Hierbei ging<br />
es aber nicht vordergründig um Geld, sondern um die Idee.<br />
Also genau anders, als du eben gesagt hast.<br />
PCP: Das hätte mich auch überrascht, wenn wir einer<br />
Meinung wären. In diesem Zusammenhang ist mir wichtig,<br />
den Punkt zu machen, dass wir nicht nur bei unseren Kindern,<br />
sondern insbesondere gegenüber unseren Mitarbeitern völlig<br />
offen sind. Das Design Thinking, das in der <strong>POWERGROUP</strong><br />
im Mittelpunkt steht, kann man nur ausüben, wenn man<br />
dazu willens und lernbereit ist und die Erfahrung gemacht<br />
hat, über Grenzen zu gehen, sie zu überschreiten und groß<br />
zu denken. Ich habe meine Frau sofort verstanden, als sie<br />
gesagt hat, komm mit der Firma hier nach Pullach in die<br />
Riverside Offices, hier ist der Horizont unendlich, hier hast du<br />
keine geistigen Schranken oder inhaltlichen Barrieren. Das<br />
möchten wir sowohl den Kindern als auch den Mitarbeitern<br />
vermitteln. Wenn jetzt eine Mitarbeiterin auf die Idee<br />
kommt – was gerade geschehen ist –, sie möchte gerne<br />
POWERMADRID gründen und führen und wir glauben, dass<br />
das sinnvoll ist, dann machen wir das auch. Und wenn der<br />
oder die Nächste kommt und sagt, er oder sie eröffnet jetzt<br />
ein Büro in Shanghai, dann machen wir halt Shanghai. Ich<br />
glaube, wenn die Basis und die Chemie stimmen und dazu<br />
noch die äußeren Parameter, dann ist alles möglich.<br />
PP: Frei nach Walt Disney: „If you can dream it, you can do it“.<br />
PCP: Genau.<br />
PP: Und das bedeutet, dein Horizont ist offen, es gibt keine<br />
Barrieren, es gibt kein Nein. Ein Nein ist nur eine kurzfristige<br />
Ergebnisverhinderung, wie mein Mann immer so schön<br />
sagt. Dann muss ein Weg einfach solange gesucht werden,<br />
bis er gefunden wird. Das ist ein wesentlicher Punkt in der<br />
<strong>POWERGROUP</strong>: Es gibt keine Grenzen.<br />
„IN DER <strong>POWERGROUP</strong> GIBT ES<br />
KEINE GRENZEN.“<br />
Patricia Poetis<br />
Die <strong>POWERGROUP</strong> setzt des Öfteren soziale Themen zur<br />
Unterstützung von Markenbildung ein. Haben Sie nicht<br />
die Sorge, dass das womöglich als reiner Marketing-Gag<br />
verstanden wird?<br />
PP: Das glaube ich nicht, weil das einfach nicht so ist. Wir sind<br />
immer der Meinung gewesen, wenn es uns gut geht, dann<br />
müssen wir etwas davon abgeben. Wir haben verstanden,<br />
dass unsere Strategien auch für soziale Themen erfolgreich<br />
eingesetzt werden können. Das liegt uns richtig am Herzen,<br />
das ist uns wirklich wichtig. In dieser globalisierten Welt, in<br />
der wir uns bewegen, in der wir arbeiten, müssen wir uns<br />
auch über solche Projekte Gedanken machen. Sie sind nicht<br />
nur Teil unseres Tagesgeschäfts, sondern gehören letztlich<br />
auch zum Erfolg dazu - denn nur wenn wir in der Lage sind,<br />
Brennpunkte zu entschärfen, sind wir auch in der Lage,<br />
dort wieder neue Märkte zu schaffen. Wobei hier für mich<br />
persönlich der humanitäre, nicht der wirtschaftliche Aspekt<br />
im Vordergrund steht.<br />
PCP: Und es macht Spaß. Wir spielen ja beide kein Golf,<br />
insofern sage ich immer: ich spiel‘ kein Golf, ich hab‘ Pakistan.<br />
Diese Arbeit über das Konsulat gibt mir eine ganz andere<br />
Befriedigung als Golf zu spielen. Abgesehen davon, dass<br />
ich ein grottenschlechter Golfspieler bin.<br />
Sie konnten zuletzt vermehrt asiatische, südeuropäische<br />
und südamerikanische Mitarbeiter für die <strong>POWERGROUP</strong><br />
gewinnen. Ist das ein reiner Zufall oder Teil Ihrer<br />
Unternehmensstrategie?<br />
33
PP: Das ist Teil der Unternehmensstrategie geworden. Wir<br />
haben über einen ersten Zufall kennengelernt, was für<br />
Potential und neues Wissen wir über solche Mitarbeiter<br />
bekommen können und deswegen gefällt uns das gut. Das<br />
öffnet nochmals immens die Horizonte und macht einfach<br />
Spaß. Wir sind stolz, dass wir diesen Mitarbeitern eine<br />
Plattform bieten können und wir lernen viel von ihnen.<br />
PCP: Meine Frau sagt immer so schön, „Das Leben wird<br />
vorwärts gelebt und rückwärts verstanden“. Ich weiß nicht,<br />
von wem das geklaut ist.<br />
PP: Ich glaube, wir haben lauter so Sprüche.<br />
PCP: Jedenfalls haben wir das wirklich durch Zufall intuitiv<br />
entschieden, mittlerweile verstehen wir es als Teil unserer<br />
Strategie, weil man einfach sehr viele Learnings daraus<br />
ziehen kann. Dabei stellen wir auch Mentalitätsunterschiede<br />
fest, genauso wie die ein oder andere Herangehensweise,<br />
die einfach unabänderlich ist. Manches wird einfach nicht<br />
so gemacht, wie man sich das in Deutschland vorstellt. Da<br />
werden einem zum Teil auch unüberwindbare Grenzen<br />
aufgezeigt. Ich finde das absolut spannend.<br />
Sie haben in Ihrem Leben bereits einige, man möchte<br />
fast sagen, radikale, Wendungen erlebt - geographisch,<br />
aber auch beruflich. Wird es nicht langsam langweilig,<br />
nun immer in Pullach, immer mit der gleichen Firma? Wie<br />
sehen Ihre Zukunftspläne aus?<br />
PP: Erstaunlicherweise ist Pullach zu unserem Ruhepol<br />
geworden, zu dem wir immer gerne zurückkommen. Da<br />
wir international arbeiten – in über 50 Ländern –, kommt<br />
die Welt zu uns nach Hause, gleichzeitig gehen wir in die<br />
Welt hinaus. Wir empfinden hier keine Einschränkung. Trotz<br />
alledem sind wir noch immer für alles offen. Ich könnte mir<br />
durchaus vorstellen, nochmal ganz woanders hin zu gehen.<br />
Vielleicht in zehn Jahren nach Washington oder London.<br />
Nichts muss bleiben, wie es ist. Auf der anderen Seite<br />
fühlen wir uns hier, auch hier in diesem Haus, in diesem<br />
Unternehmen, an diesem Ort, unglaublich angekommen.<br />
Ich für meinen Teil möchte das nie wieder aufgeben. Ohne<br />
zu sagen, dass ich deswegen andere Sachen nicht machen<br />
werde. Oder was meinst du dazu?<br />
PCP: Ich finde, das hast du vollumfassend erklärt. Ich bin<br />
ganz deiner Meinung und kann dem nicht viel hinzufügen. Ich<br />
glaube, genau wie du auch, dass jeder Mensch irgendwo<br />
seinen Ruhepol sucht. Wir haben das schon oft diskutiert.<br />
Über unsere internationalen Projekte und Reisen konnten wir<br />
uns dazu vielerlei Gedanken machen. Dabei sind wir immer<br />
wieder zu dem Ergebnis gekommen, dass Pullach so viele<br />
Vorteile bietet, dass es für uns keine Alternative gibt. Was<br />
nicht heißt, dass wir unbeweglich sind, ganz im Gegenteil.<br />
Das einzige, was für mich wirklich unveränderlich ist, ist<br />
Business Design Thinking - was wiederum das beweglichste<br />
und kreativste Denkmodell ist, das es gibt.<br />
PP: Damit sind wir wirklich schwerst infiziert. Wir können<br />
eigentlich nichts mehr machen in unserem Leben, ohne dass<br />
wir...<br />
PCP: Wir können in keine Stadt reisen, in kein Restaurant<br />
gehen, kein Hotel oder Unternehmen betreten, keine<br />
Maibaumfeier können wir uns anschauen...<br />
PP: ...ohne dass wir Business Design Thinking anwenden.<br />
Das ist schon extrem. Extrem schön!<br />
Dr. Pantelis Christian Poetis, Pullach<br />
Dr. Poetis fand gerade noch die Zeit, die inhaltliche Freigabe für<br />
das 10-Jahreskompendium der <strong>POWERGROUP</strong> zu erteilen, bevor<br />
er sich auf den Weg nach Pakistan machte. Der Geschäftsführer der<br />
<strong>POWERGROUP</strong> und Honorarkonsul für Pakistan steht dort derzeit in<br />
Verhandlungen mit dem Gesundheitsministerium und Krankenhäusern,<br />
um Rahmenbedingungen für bessere Hygienebedingungen zu schaffen.<br />
Patricia Poetis, Pullach<br />
Die Kreativchefin der <strong>POWERGROUP</strong> freut sich besonders darüber,<br />
dass das Team der <strong>POWERGROUP</strong> nach 10 Jahren endlich einmal Zeit<br />
gefunden hat, ausgewählte Projekte in kompakter Buchform vorzustellen.<br />
Wird doch die Pflege der eigenen Unternehmenskommunikation<br />
üblicherweise zugunsten der Arbeit für Kundenprojekte hintangestellt.<br />
34
35
EINIGE WORTE<br />
ÜBER WÖRTER<br />
Tony Morollo, South Carolina<br />
In Tony Morollos Karriere gibt es wohl wenig, das er noch nicht<br />
gemacht hat. Der Sprachwissenschaftler, Physiker und langjährige<br />
Agenturchef flüchtet sich dennoch nicht in den wohlverdienten<br />
Ruhestand. Durch seine scharfsinnigen Einschätzungen dient er<br />
der <strong>POWERGROUP</strong> als „Advocatus diaboli“ und gibt Strategien<br />
damit oft den letzten Schliff.
Die Winter der späten Vierziger und frühen Fünfziger waren<br />
die kältesten seit Jahrzehnten. Deutsche, die alt genug sind,<br />
um sich an die Blockade von Berlin und die Rosinenbomber zu<br />
erinnern, frösteln noch heute beim Gedanken an diese Mini-<br />
Eiszeit. Wie es das Schicksal wollte, endete die Blockade<br />
just an meinem Geburtstag, dem Tag, an dem meine<br />
Mutter mir gebrauchte Exemplare von Webster’s Popular<br />
Illustrated Dictionary und Bartlett’s Familiar Quotations in<br />
die Hand drückte. Bei den Bänden handelte es sich um<br />
Ausgaben von 1938, meinem Geburtsjahr. Die beiden<br />
Bücher besiegelten auf gewisse Weise mein Schicksal. Ich<br />
entwickelte die Gewohnheit, mich der Macht der von mir<br />
verwendeten Worte dadurch zu versichern, dass ich sie in<br />
einem Wörterbuch nachschlug. Dadurch zu erfahren, wer<br />
diese Begriffe bereits in vortrefflicher Weise eingesetzt hatte,<br />
machte mir diese Gewohnheit zu einem umso größeren<br />
Vergnügen.<br />
Da ich während dieser langen, kalten Winterabende des<br />
Prätelevisionszeitalters nichts Besseres zu tun hatte, las ich<br />
Bücher und widmete mich vielleicht etwas übertrieben häufig<br />
meinen Freunden Webster und Bartlett. Wie Goethe (laut<br />
meinem Freund Bartlett) sagte: „In der Gewohnheit liegt das<br />
einzige Behagen des Menschen“. Er, mein lieber Bartlett,<br />
brachte mir auch bei, dass Konfuzius sagte: „Wer die Macht<br />
der Wörter nicht kennt, kann auch die Menschen nicht<br />
kennen“. Ich entwickelte daher die vergnügliche Gewohnheit,<br />
mich zu vergewissern, dass ich die Macht der von mir<br />
gewählten Wörter genau kannte, indem ich sie zunächst<br />
bei meinen Freunden Webster und Co. nachschlug. Gern<br />
bezog ich auch Bartlett mit ein, der mir aufzeigte, wie weisere<br />
Männer als ich diese Wörter gebraucht hatten. „Die Ketten<br />
der Gewohnheit sind zu leicht, als dass man sie bemerken<br />
könnte, bis sie zu schwer sind, als dass man sie sprengen<br />
könnte“, sagte Samuel Johnson, ein Sprachkünstler, den ich<br />
besonders ins Herz geschlossen habe. Bosworth kannte<br />
die Anekdote über Johnsons Erwiderung gegenüber einer<br />
Frau, die seine mangelnde Körperhygiene kritisiert hatte.<br />
Sie sagte: „Mr. Johnson, Sie riechen“. Johnson entgegnete:<br />
„Nein, Madam, ich stinke und Sie riechen nach billigem<br />
Parfüm“.<br />
Meine Art, über Wörter und deren bekannter Verwendung<br />
- also Zitate - zu sprechen, hat meine Familie, Freunde und<br />
Geschäftspartner oftmals zur Verzweiflung getrieben. Ich<br />
möchte mich hiermit vielmals entschuldigen und meine Mutter<br />
dafür verantwortlich machen, die mir einst mitgab, dass „der<br />
Beginn der Weisheit die Definition der Begriffe“ ist. Später<br />
entdeckte ich, dass sie diese weisen Worte, die von Sokrates<br />
stammen, in meiner Ausgabe von Bartlett gefunden hatte. Ich<br />
hatte sie schlicht übersehen. Meine Mutter ist klüger als ich.<br />
Ich nahm mir die Worte meiner Bücher-Freunde zu Herzen<br />
und begann eine lebenslange Reise, während der meine<br />
Gewohnheit, die Relevanz und Bedeutung von Wörtern<br />
genauestens zu bestimmen, die Wahl meiner Ausbildung<br />
beeinflusste - ich studierte Philologie – genauso wie meine<br />
Berufslaufbahn, auf der ich stets mit der Feinabstimmung von<br />
Worten zu tun hatte.<br />
In der <strong>POWERGROUP</strong> geben wir unser Bestes,<br />
um sicherzustellen, dass die Worte, die wir für die<br />
Kommunikationszwecke unserer Klienten wählen,<br />
unmissverständlich präzise und prägnant sind. Wir wissen,<br />
dass „Wörter nicht bloß Zeichen, sondern gleichsam die<br />
Hüllen sind, in welchen wir die Gedanken sehen“. (Ich<br />
meine, dass ich dies von Herder „entliehen“ haben. Ich<br />
müsste nachschlagen, um sicherzugehen.) Da die von uns<br />
entwickelten Botschaften oftmals in anderen Sprachen<br />
eingesetzt werden, verwenden wir große Sorgfalt darauf,<br />
uns zu vergewissern, dass die von uns gebrauchten Worte<br />
übersetzt werden können. Zu wissen, dass sowohl der<br />
englische Begriff translate als auch das deutsche übersetzen<br />
die Bedeutung einer Überfahrt konnotieren, hilft mir als dem<br />
einzigen angloamerikanischen Muttersprachler im Team<br />
dabei, englische Worte zu wählen, die in andere Sprachen<br />
überführt werden können. Unsere Klienten bezahlen uns für<br />
die Worte, die wir wählen. Zu wissen, dass die geballte Kraft<br />
der Worte in einer Schlagzeile 80 Prozent jeden Dollars<br />
oder Euros wert ist, der für Werbung ausgegeben wird, treibt<br />
uns beständig an, sicherzustellen, dass diese Worte in jeder<br />
Sprache, in der sie abgedruckt werden könnten, die richtigen<br />
sind. (Ich weiß, dass ich diesen Gedanken von David Ogilvy<br />
übernommen habe; das muss ich nicht nachschlagen.)<br />
Wir sollten nicht vergessen, dass die drei monotheistischen<br />
Weltreligionen auf Worten basieren. Das Wort Torah<br />
bedeutet „Lehre des Wortes“. Das erste Wort, das der<br />
Prophet Mohammed laut Koran von Gott erhielt, war: „Lies!“.<br />
Das Neue Testament berichtet: „Im Anfang war das Wort“.<br />
Was beinhaltet ein Wort? Mehr als das Auge zunächst<br />
fassen kann!<br />
37
KREATIVITÄT<br />
Panoria Poetis, Pullach<br />
Panoria Poetis, kreative Künstlerin und derzeit Schülerin im<br />
Günter-Stöhr-Gymnasium, hilft schon mal als Last-Minute-<br />
Werbemittelgestalterin aus - etwa, wenn innerhalb eines<br />
Wochenendes 200 Modellautos mit Logos beklebt werden<br />
müssen.<br />
39
cami<br />
Läufer, es gibt keinen Weg, der<br />
Weg entsteht beim Laufen...<br />
Antonio Machado<br />
Enrique Schumann, Caracas<br />
Der venezolanische Grafik-Designer Enrique Schumann ist seit<br />
seiner Kindheit leidenschaftlicher Comiczeichner. Nachdem er sein<br />
Talent mit einem Zeichentrickfilm im Rahmen der <strong>POWERGROUP</strong>-<br />
Weihnachtsfeier präsentiert hatte, entwickelte das Team prompt<br />
eine neue Aufgabe für ihn: Die Erstellung von Cartoons für<br />
erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.<br />
Camina<br />
no hay c<br />
se hace camin
nte<br />
no<br />
amino,<br />
o al andar...<br />
41
Pericles Poetis, München<br />
Nach absolviertem Abitur und erster Arbeitserfahrung in<br />
Italien hat sich Pericles Poetis in die Arme der Alma Mater zu<br />
München begeben. Als nächsten Schritt strebt er einen längeren<br />
Auslandsaufenthalt an - am liebsten in London. Als ambitionierter<br />
Fotograf sind ein Großteil der Fotobeiträge dieses Buches von ihm.
DAS ZIEL<br />
IM BLICK<br />
43
Laura Montero, Madrid<br />
Laura Montero kam 2013 aus Madrid nach München, um<br />
Perspektiven außerhalb der Architekturlaufbahn kennenzulernen.<br />
Die darauf folgende Zeit sollte eine der abwechslungsreichsten<br />
ihres Berufslebens werden. Seit Sommer 2014 leitet Laura Montero<br />
die <strong>POWERGROUP</strong>-Tochter POWERMADRID in Spanien.
DIE ROTE TÜR<br />
Und dann stand ich endlich dort, vor der Pforte zu etwas für<br />
mich völlig Neuem.<br />
Aufgeregt und ein bisschen nervös, was mich wohl hinter<br />
dieser roten Tür erwarten würde. Es war solch ein Blickfang<br />
– ich hatte an dem Tag beschlossen, zu Fuß zu gehen und<br />
diese Tür erregte meine Aufmerksamkeit genauso wie die<br />
der Spaziergänger um mich herum. Selbstredend erfüllte<br />
mich auch Neugierde auf das, was wohl hinter der Tür<br />
vorgehen mochte.<br />
Ich dachte, dass solch eine Farbe für ein Team ohne Furcht<br />
stehen müsste, voll Optimismus, Ehrgeiz, Selbstvertrauen und<br />
Kraft. Als ich diese Tür durchschritt, die mir einige Monate<br />
zuvor in Spanien geöffnet worden war, begegnete ich nicht<br />
nur einem Team. Ich traf eine Familie und fand Freunde.<br />
Ich hatte Recht behalten – die Farbe Rot spiegelte das wider,<br />
was ich hinter der Tür vermutet hatte. Und nun war ich da;<br />
bereit, eine für mich völlig neue berufliche Herausforderung<br />
anzugehen.<br />
Bald identifizierte ich selbst mich ebenfalls mit dieser roten<br />
Farbe. Auch wenn es zunächst schwierig war - etwas<br />
inspirierte mich dazu, weiterzumachen und diese Tür an<br />
jedem einzelnen der 180 Tage, die ich hier verbringen<br />
würde, zu durchschreiten.<br />
Neue Herausforderungen, eine neue Sprache, neue<br />
Gebräuche erfüllten meine Tage von Oktober bis März,<br />
diese Tage mit ihren Morgen und Nächten, mit ihrem Lachen<br />
und Weinen. Aber am Ende gab es da etwas, das war ROT,<br />
wie die Tür, etwas das mich stark gemacht hat, optimistisch,<br />
ehrgeizig und selbstsicher.<br />
Danke, rote Farbe. Danke, dass du mir die Tür geöffnet hast<br />
und dass ich euch kennenlernen durfte. Ich werde euch für<br />
immer im Herzen tragen.<br />
45
Murad Mehmood, Chillianwala<br />
Für den Juristen Murad Mehmood gilt die Annahme, dass man<br />
jeden über sechs Ecken kennt, auf jeden Fall - seine weitverzweigte<br />
pakistanische Familie stellt bei Bedarf den Kontakt zum reichsten<br />
Mann des Landes ebenso her wie zum besten Lieferanten für<br />
Flugmangos.
„Und was Er auf der Erde für euch erschaffen hat,<br />
ist mannigfach an Farben. Fürwahr, darin ist ein<br />
Zeichen für Leute, die es beherzigen.“<br />
Quran, Die Biene 16:13<br />
47
OFFENEN AUGES<br />
Wie konnte die Ideologie des Nationalsozialismus so<br />
erfolgreich die Sinne der meisten Deutschen vernebeln?<br />
Und wie kamen die vielen anderen, die das Naziregime<br />
verachteten, aber keinen offenen Widerstand wagten, mit<br />
der neuen Wirklichkeit zurecht?<br />
Bei Aufräumarbeiten im Archiv in meiner Münchner Schule,<br />
dem Max-Josef-Stift Gymnasium, stieß ich auf Antworten<br />
zu diesen Fragen, die wiederum zu neuen führten. Aus<br />
historischen Dokumenten, Interviews mit Zeitzeuginnen und<br />
einem Gesetzesband aus dem Dritten Reich gewann ich<br />
Erkenntnisse, die mir vieles klar werden ließen. Und das<br />
Buch war geboren.<br />
Thematisiert wird vor allem die Rolle der Frau im<br />
Nationalsozialismus. Es ergab sich dann schließlich auch<br />
eine fiktive Geschichte, die den Leser tiefer in das Thema<br />
hineinführen sollte.<br />
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten ändert<br />
sich das Leben der Schülerinnen im Max-Josef-Stift. Aurora<br />
und Erika erfahren noch Umstrukturierungen an der Schule<br />
um dann in die sich verändernde Welt der Erwachsenen<br />
entlassen zu werden. Marita, Linda, Anneliese und Theresa<br />
erleben, wie die Schule sich anpasst, wie Lehrer aus<br />
ideologischen Gründen entlassen und jüdische Schülerinnen<br />
aus der Schule geekelt werden. Mit Beginn des Krieges<br />
bekommen die Mädchen - über ihr Umfeld - den Alltag<br />
der Soldaten mit, aber auch den der Verfolgten. Wie<br />
sollen sie sich verhalten? Sollen sie sich der Ideologie des<br />
Nationalsozialismus unterwerfen, sich für diese einsetzen<br />
oder zum Widerstand aufrufen?<br />
Basierend auf wahren Geschehnissen werden die<br />
Geschichten der Mädchen im Hier und Jetzt erlebt. Jedes<br />
Mädchen hat einen anderen Ausgangspunkt und jedes<br />
Mädchen muss für sich selbst den richtigen Weg wählen.<br />
Das Buch soll den Leser anregen, sich in seiner eigenen<br />
Umgebung genauer umzusehen. Wo lebe ich eigentlich?<br />
Wie sah die Vergangenheit hier aus? Für mich stellte sich vor<br />
allem die Frage, kann Geschichte langweilig sein? Vor allem<br />
bei einem Thema wie der Zeit von 1933-1945, die wirklich<br />
ausführlich in der Schule behandelt wird. Klare Antwort:<br />
Kann sie nicht.<br />
Sie ist immer um uns, sie prägt bis heute unsere Vorstellungen<br />
von Moral und Ethik. Wir können sie nicht vergessen, schon<br />
allein weil sie sich in unserer Sprache niederschlägt. Bei der<br />
Arbeit an dem Buch ist mir allerdings aufgefallen, dass wir<br />
Meister darin sind, sie zu übersehen.<br />
Was Geschichte vor allem keinesfalls langweilig machen<br />
kann, sind die Menschen die hinter ihr stehen. Hinter jeder<br />
Tat, hinter jedem noch so kleinen Prozess, steht am Ende<br />
ein Mensch mit Gefühlen, einer Wahrnehmung, einem<br />
Glauben. Und das berührt die Menschen von heute immer<br />
noch am stärksten. Das Buch „Offenen Auges“ sollte daher<br />
die Geschichten, die hinter der Geschichte stehen, zeigen,<br />
die Emotionen, die Wahrnehmung, das Leben.<br />
Das Buch hat mir seit seinem Erscheinen im Dezember 2013<br />
tatsächlich auf ganz neue Weise die Augen geöffnet. Durch<br />
Lesungen und Buchvorstellung hatte ich schon innerhalb des<br />
letzten halben Jahres die Möglichkeit, sehr viele interessierte<br />
Leser, neugierige Schüler und inspirierende Menschen zu<br />
treffen. Und deswegen bin ich mir auch ziemlich sicher, dass<br />
ich in dieser Richtung weiterarbeiten möchte. Ich interessiere<br />
mich sehr für andere Kulturen und Politik, studiere Geschichte<br />
und Archäologie und habe im Moment schon Ideen für<br />
ein neues Buch. Auch das Feld des Journalismus reizt mich<br />
ungemein und würde, glaube ich, gut zu mir passen. Was<br />
genau die Zukunft bringt kann man natürlich nicht sagen,<br />
vielleicht orientiere ich mich doch ganz anders. Aber die<br />
Liebe zur Sprache, zur Kommunikation und zur Interaktion<br />
mit anderen Menschen wird sich wohl nicht so bald in Luft<br />
auflösen.<br />
Außerdem gibt es in der Welt so viele Geschichten - und ich<br />
glaube, die meisten warten nur darauf, erzählt zu werden.<br />
48
Penelope Poetis, Mailand<br />
Penelope Poetis stürzt sich auch für <strong>POWERGROUP</strong>-Aufträge<br />
gerne in die Recherche, wobei dies mit ihrem Geschichtsstudium<br />
und ihrer Literatenkarriere bislang zumeist weniger zu tun hat als<br />
mit handfester Marktbeobachtung.<br />
49
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt.
Tianxiang Lu, Beijing<br />
Der Informatiker Tianxiang Lu hatte zunächst nicht erwartet, dass in<br />
der <strong>POWERGROUP</strong> die Kenntnisse aus seiner ersten Berufslaufbahn<br />
als Finanzbuchhalter noch einmal von Nutzen sein könnten. Als<br />
Spezialist für Potentialanalysen und Marktevaluierungen erweitert<br />
er zudem den Horizont seiner Kollegen mit Anekdoten und<br />
Weisheiten aus China.<br />
51
KEEP RUNNING<br />
I packed my bags – with dreams and hope<br />
Step by step – I’m leaving home<br />
I’m headed West – where the ocean’s blue<br />
Searching myself, I got an open view<br />
The road I took is paved with trust<br />
Even if I fall I’ll be brave enough<br />
The sun is shining and melting my doubts<br />
Amazing friends they’re helping me out<br />
Whatever you can dream, you can do<br />
Big City, Bright Lights; this freedom is new<br />
Destiny is destination<br />
Every step means elevation<br />
Keep running fast<br />
No time for gasp<br />
Your vision’s clear<br />
You’ll find your path<br />
I found things I wasn’t looking for<br />
Bitter crumbs in every cookie jar<br />
I’m testing my limits living in here<br />
I won’t change for an image, my vision is clear<br />
Heaven and Hell – are pretty close<br />
City of Angels and City of Ghosts<br />
Singing for you, is the greatest choice<br />
If they say I won’t make it, I will raise my voice<br />
Whatever you can dream, you can do<br />
Big City, Bright Lights; this freedom is new<br />
Destiny is destination<br />
Every step means elevation<br />
Keep running fast<br />
No time for gasp<br />
Your vision’s clear<br />
You’ll find your path<br />
I’m on my own – I left my comfort zone<br />
There’s no feeling such as coming home<br />
Time for decisions – Keep going! Keep going!<br />
Nach meinem Magisterstudium und Abschluss im März<br />
2014 wollte ich mich auf meine Gesangskarriere konzentrieren,<br />
habe aber schnell festgestellt, dass ich meine<br />
eigenen Kompositionen und Songs schreiben möchte,<br />
um Ideen und Vorstellungen zu verarbeiten.<br />
Schon während meines Studiums begann ich zu verstehen,<br />
wie Musik, Gesellschaft und Politik sich seit<br />
Jahrhunderten wechselseitig beeinflussen. Aus diesem<br />
Grunde reflektiere ich in meinen Songs von der musikalischen<br />
Seite die Musik von heute, ohne dabei die<br />
Errungenschaften und Wurzeln aus der Musik der letzten<br />
Jahrhunderte außer Acht zu lassen. Ich verbinde<br />
kompositorische und harmonische Techniken mit einem<br />
modernen musikalischen Ansatz und Beats aus der heutigen<br />
populären Musik.<br />
Aber welchen Inhalt sollten meine Songs übermitteln?<br />
Mein allererster Song „Keep Running“ zeigt die Entwicklungen<br />
meiner Gedanken und das Konzept für<br />
meine Musik. Zu Beginn hatte ich nur den egoistischen<br />
Ansatz, Erfolg und Anerkennung für meinen Gesang in<br />
einem fremden Land zu finden. Jedoch verstand ich in<br />
meiner Zeit an der Westküste, dass meine Musik einen<br />
Zweck erfüllen und einen klar definierbaren Grund<br />
haben soll. Ich möchte, dass meine Musik der Gesellschaft<br />
von Nutzen ist und diese positiv beeinflusst. Ich<br />
zeige, wie die Musik mir die Augen öffnet, wie sie mich<br />
zum Denken anregt und wie sie mich gleichzeitig stärkt,<br />
meine Ideen und Ziele zu verfolgen. Ich möchte auf positive<br />
Entwicklungen und Zeitereignisse unserer Gesellschaft<br />
und Politik aufmerksam machen und von außergewöhnlichen<br />
Projekten erzählen, die von Menschen<br />
entwickelt und durchgeführt werden, die sich für andere<br />
Menschen einsetzen und die Welt verbessern. Mit meinem<br />
Medium – der Musik - und meiner Stimme erzähle<br />
ich die Geschichten dieser Menschen. So kann ich im<br />
Idealfall ihre Projekte durch meine Musik publik machen<br />
und sie in meinen Erfolg mit einbinden. Ich möchte Musik<br />
schaffen, die sich nicht nur gut anhört, sondern Menschen<br />
von Nutzen ist. I will “keep running”.
Philomena Poetis, Los Angeles<br />
Philomena Poetis, die 2014 ihr Musik- und Amerikanistikstudium<br />
abgeschlossen hat, lernte während ihres Aufenthaltes zur<br />
Musikkomposition in Los Angeles die Tücken des amerikanischen<br />
Urheberrechts kennen. Ihre dahingehenden Recherchen fließen in<br />
Konzepte von POWERMEDIA ein.<br />
53
Ines Rößler, auf Reisen<br />
Während einer Japan-Reise im Frühjahr 2014 fand Ines Rößler<br />
das Land und seinen Energiesektor noch immer in hohem<br />
Maße von der Nuklearkatastrophe von Fukushima geprägt.<br />
Seitdem beschäftigt sich die Volkswirtin mit der Evaluierung von<br />
Investitionsmöglichkeiten im Bereich erneuerbarer Energien und<br />
deren strategischer Einbindung in Konzepte zur Erschließung von<br />
Marktpotentialen.<br />
54
IM . PULSE<br />
Und wenn der Sturm im Walde braust und knarrt, Die Riesenfiichte stürzend Nachbaräste Und Nachbarstämme quetschend niederstreift Und ihrem Fall dumpf<br />
hohl der Hügel donnert, Dann führst du mich zur sichern Höhle, zeigst Mich d a n n<br />
mir selbst, und meiner eignen Brust Geheime tiefe Wunder öffnen sich. Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Wald und Höhle<br />
An dieser Stelle hatte ich ein Zitat vorgesehen.<br />
Ich wurde jedoch mit der äußerst subjektiven<br />
Begründung, ich könne gut schreiben, gebeten,<br />
einen eigenen Beitrag zu verfassen.<br />
Weshalb verwenden wir Zitate anstatt zu versuchen,<br />
eigene Worte zu finden?<br />
Oftmals finden wir unsere Gedanken von anderen<br />
treffend formuliert, womöglich treffender, als<br />
wir selbst es könnten. Ich wurde noch nie gebeten,<br />
etwas zu zeichnen, wenn ich bereits ein<br />
Bild parat hatte, das meine Imagination bestens<br />
illustrierte.<br />
Vielleicht suchen wir hinter Worten anderer zu<br />
verbergen, wie unpräzise unser innerer Monolog<br />
unsere Beobachtung der Welt wiedergibt.<br />
Womöglich sind wir selbst ungenaue Beobachter<br />
und fürchten, durch unsere Worte entlarvt zu<br />
werden.<br />
In dem Buch, das Sie soeben in Händen<br />
halten, befinden sich bemerkenswert<br />
viele Zitate und Volksweisheiten.<br />
Sie vermitteln Erfahrungen, Gefühle und<br />
Erkenntnisse aus vergangenen Zeiten,<br />
anderen Ländern und fremden Weltanschauungen.<br />
Eines der beiden von mir ursprünglich<br />
geplanten Zitate konnte ich auf dieser<br />
Seite unterbringen. Es stammt aus einer<br />
besonders bewegenden Stelle in<br />
Goethes Faust: Wald und Höhle. Die<br />
Szenerie bietet Faust einen, wenn auch<br />
kurzfristigen, Rückzugsort und dem Leser<br />
oder Zuschauer mittels raffiniertem<br />
Perspektivenwechsel zugleich Ausblick<br />
auf das noch Bevorstehende. Der<br />
Wechsel zwischen Enge und Weite,<br />
Ferne und Nähe, ist symptomatisch für<br />
die Szene.<br />
55<br />
Viele von uns empfinden das Erlebnis von Weite,<br />
wie beim Blick auf das unendlich erscheinende<br />
Meer, vom Gipfel eines Berges auf den endlosen<br />
Horizont oder auch die Freiheit zu Reisen als<br />
Grundvoraussetzung, um ihrer Kreativität freien<br />
Lauf lassen zu können. Setzen uns äußere Umstände<br />
Grenzen, finden wir dennoch Freiheit in<br />
unseren Gedanken und Erinnerungen, womöglich<br />
auch in Kunst, Literatur oder Musik.<br />
Wir werden deshalb nicht zu Zitaten unserer<br />
selbst. Vielmehr finden wir im kollektiven Zufluchtsort<br />
unserer Gedanken eine Quelle der<br />
Inspiration, die uns Kraft zum Aufbruch verleiht.<br />
Das Zitat von Henry Miller, das ich anstelle dieses<br />
Beitrags vorgesehen hatte, schließt mit den<br />
Worten: „Jeder Moment ist ein goldener für diejenigen,<br />
die visionär genug sind, ihn als einen<br />
solchen zu erkennen.“
Magdalena Avril, München<br />
Magdalena Avril ist als studierte Designerin und langjähriges<br />
<strong>POWERGROUP</strong>-Mitglied mittlerweile die rechte Hand von<br />
Kreativchefin Patricia Poetis. Wenn Worte nicht mehr weiterhelfen,<br />
übersetzt Magdalena Avril Konzepte in Bilder und konnte damit<br />
schon oft Verständnisschwierigkeiten beheben.
REISE DER<br />
GEDANKEN<br />
57
NO<br />
WORRIES
Ferdinand Storek, München<br />
„No worries“, die wohl am häufigsten verwendete australische<br />
Redewendung, überträgt sich auf die Mentalität eines jeden, der<br />
länger in Australien gelebt hat. So auch auf Ferdinand Storek,<br />
Master of International Business der Griffith University, Brisbane.<br />
In der <strong>POWERGROUP</strong> trägt er durch seine ausgeglichene Art,<br />
umfangreiche Herausforderungen stets mit einem „No worries“ zu<br />
meistern, zur guten Stimmung im Team maßgeblich bei.<br />
59
Britta Leibeling, München<br />
Was wäre ein Unternehmen des 21. Jahrhunderts ohne<br />
Mitarbeiter, die Excel beherrschen. Die ungekrönte Excel-Königin<br />
der <strong>POWERGROUP</strong> ist Britta Leibeling. Als Assistentin der<br />
Geschäftsleitung bringt sie die Unwägbarkeiten eines Kreativteams<br />
mit den Anforderungen der Buchhaltung in Einklang.
BILDER<br />
Bilder, die man aufhängt umgekehrt,<br />
mit dem Kopf nach unten, Fuß nach oben,<br />
ändern oft verwunderlich den Wert,<br />
weil ins Reich der Phantasie erhoben.<br />
Christian Morgenstern<br />
61
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: <strong>POWERGROUP</strong> GmbH<br />
Urhebernachweis: Dr. Pantelis Christian Poetis ist Urheber aller mit den im Buch genannten Projekte in Zusammenhang<br />
stehenden Sprachwerke (Texte) und Werke der bildenden Künste (Grafische Elemente/Layout).<br />
Designkonzept: Patricia Poetis<br />
Chefredakteurin: Ines Rößler<br />
Art Direction: Magdalena Avril<br />
Texte: Tony Morollo, Laura Montero, Philomena Poetis, Penelope Poetis<br />
Mitarbeit: Tianxiang Lu, Ferdinand Storek, Murad Mehmood, Britta Leibeling, Panoria Poetis<br />
Schlussredaktion: Tony Morollo<br />
Grafik: Enrique Schumann<br />
Bildredaktion: Pericles Poetis<br />
Bildnachweis:<br />
Prof. Bernd Albers (S. 84-85), Beiersdorf AG (S. 133), Berliner Tafel e.V. (S. 160-161), Hans Buttermilch (S. 130-131<br />
(Fotografie)), Daimler AG (S. 68-69), Michael Danner (S. 115), Fotosearch (S. 102), Stephanie Girard (S. 50-51), Gerrit<br />
Hahn (S. 106), Hartmann AG (S. 125, 133), Stefan Heide (S. 24-25, 166-167), IFCO (S. 160-161), iStockphoto (S. 126),<br />
Egbert Krupp (S. 47), Daniel Leal-Olivas (S. 160-161), Harry Mentzel (S. 5, 64-67), Motorsport XL (S. 140-141), Laura<br />
Oldfield Ford (S. 156), Panoria Poetis (S. 36-37), Pericles Poetis (S. 5, 17, 40-41, 73, 138), <strong>POWERGROUP</strong> (S. 2, 5, 6-15,<br />
17-23, 26-27, 33-34, 38-39, 42, 48-49, 52, 60-61, 70, 80, 82, 88, 90-91, 103, 105 (Collage), 108-109, 116, 129,<br />
160-161), Ghulam Rasul (S. 44, 74), Rabia Rasul (S. 45), Claus Schunk (S. 98-99, 160-161), Spearhead Research (S. 76-<br />
77), Ferdinand Storek (S. 56-57), Rai Sumendra (S. 54-55), Antje Tesche-Mentzen (S. 28-31), The DAN Blog (S. 164-165),<br />
Hannes Tscharner (S. 58-59), VectorStock (S. 5, 153)<br />
Übersetzung der englischsprachigen Ausgabe: IF-Localization GmbH, Leipziger Straße 16, 82008 Unterhaching<br />
Druck: Weber Offset GmbH, Ehrenbreitsteiner Straße 42, 80993 München<br />
Trotz sorgfältiger Auswahl der Quellen kann für die Richtigkeit nicht gehaftet werden.<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Festschrift und aller in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen, insbesondere<br />
durch Vervielfältigung oder Verbreitung, ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Herausgebers unzulässig und<br />
strafbar, soweit sich aus dem Urheberrechtsgesetz nichts anderes ergibt.<br />
Insbesondere ist eine Einspeicherung oder Verarbeitung der auch in elektronischer Form vertriebenen Festschrift in Datensystemen<br />
ohne Zustimmung des Herausgebers unzulässig.<br />
Leserbriefe: info@power-group.net<br />
<strong>POWERGROUP</strong> GmbH . Habenschadenstraße 13 . 82049 Pullach . www.power-group.net . Tel +49 89 759 00 50
63
INNOVATIONSMANAGEMENT &<br />
WISSENSTRANSFER<br />
65
INNOVATIONSMANAGEMENT &<br />
WISSENSTRANSFER<br />
Wie können Schnittstellen zwischen verschiedenen Kreisläufen<br />
eines Wirtschaftssystems ohne wissenstechnische Verluste<br />
überbrückt werden und wie kann ein Wirtschaftssystem das<br />
eigene Innovationspotenzial durch die Strukturierung der<br />
Kommunikationsabläufe effektiver nutzen?<br />
Dies sind Fragen, die wir für unsere Klienten jeweils spezifisch<br />
beantworten. Hierfür entwickeln wir Lösungen sowohl in<br />
strategischen, als auch in organisatorischen oder aber auch<br />
technischen Bereichen, um die wissenslogistischen Abläufe<br />
eines Wirtschaftssystems zu optimieren.<br />
67
TRENDANALYSE<br />
Ein Trend ist nichts anderes als eine Veränderungsbewegung<br />
oder ein Wandlungsprozess. Man findet Trends in den<br />
unterschiedlichsten Bereichen des Lebens – von der<br />
Ökonomie über die Politik bis hin zur Konsumwelt – in den<br />
unterschiedlichsten Durchdringungstiefen: Es kann sich um<br />
reine Oberflächenphänomene oder um tiefe, nachhaltige<br />
Strömungen handeln.<br />
Mit dem Begriff „Trend“ ist in der Unternehmens-, Markenoder<br />
Themenpositionierung nicht (nur) ein kurzer Hype wie<br />
bei saisonalen Modetrends gemeint, sondern langfristige,<br />
tiefgründige Veränderungen und Wandlungen in der<br />
Gesellschaft, die sich auf die Bedürfniswelten und<br />
Erwartungshaltungen der Menschen niederschlagen.<br />
Unterschieden wird in langwellige Megatrends,<br />
deren Entwicklung über Jahrzehnte voranschreitet und<br />
kurzwellige Bewegungen, die nach Wochen, Monaten<br />
oder wenigen Jahren abflauen.<br />
Bei Megatrends handelt es sich um langfristige<br />
Entwicklungen, die für alle Bereiche von Gesellschaft<br />
und Wirtschaft prägend sind. Aus diesem Grund<br />
bilden sie auch eine der Grundlagen für die Analysen<br />
der <strong>POWERGROUP</strong>. Der Begriff Megatrends geht auf<br />
den Begründer der modernen Zukunftsforschung, John<br />
Naisbitt, zurück, der im Jahr 1980 den Weltbestseller mit<br />
dem gleichen Titel schrieb.<br />
Drei Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit wir<br />
von einem Megatrend sprechen:<br />
• Megatrends haben eine Halbwertszeit von mindestens<br />
25 bis 30 Jahren.<br />
• Sie müssen in allen möglichen Lebensbereichen<br />
auftauchen und dort Auswirkungen zeigen (nicht nur im<br />
Konsum, sondern auch in der Politik, Ökonomie etc.).<br />
• Megatrends haben prinzipiell einen globalen<br />
Charakter, auch wenn sie nicht überall gleichzeitig<br />
stark ausgeprägt sind.<br />
Aus den Megatrends ergeben sich untergeordnete und<br />
greifbare Leitthemen. Sie sind es, welche Gravitationspunkte<br />
in der öffentlichen Auseinandersetzung vorgeben und die<br />
Menschen bewegen.<br />
Fünf Leitthemen bestimmen das nächste Jahrzehnt<br />
als wichtigste Bezugsgrößen für die Darstellung und<br />
Diskussion einzelner Ereignisse, Zusammenhänge und<br />
Fragestellungen:<br />
• Gemeinschaft & Lebensführung<br />
• Umwelt & Energie<br />
• Gesundheit & Wohlbefinden<br />
• Mobilität & Infrastruktur<br />
• Bildung & Wissenschaft<br />
69
71
MACHBARKEITSSTUDIE<br />
Nach eingehender Analyse der marken- und vermarktungstechnischen<br />
Rahmenbedingungen entwickelte<br />
die <strong>POWERGROUP</strong> in enger Abstimmung mit einem<br />
Berliner Architekturbüro eine umfassende Grundidee<br />
für den Standort Tempelhof unter Berücksichtigung der<br />
zukünftigen Trendthemen und des urbanen Kontextes<br />
sowohl für das Gesamtkonzept als auch für einen<br />
integrierten Wissenschaftspark als Schnittstelle zwischen<br />
Wissenschaft und Wirtschaft.<br />
Zu Beginn der Konzeptionierung wurden die<br />
für die Nachnutzung Tempelhof bedeutsamen<br />
gesellschaftlichen Grundströmungen und Entwicklungen<br />
mittels Trendscreening evaluiert. Eine zweite Analyse<br />
strukturierte die bestehenden Erwartungshaltungen.<br />
Gemeinsam mit den Leitthemen und den bestehenden<br />
Wissenschaftsparks im Großraum Berlin bildeten diese<br />
die Rahmenbedingungen für die Lösungsfindung.<br />
In Expertenrunden wurde die Marke Tempelhof, ihre<br />
Wurzeln und Kompetenzen untersucht und unter<br />
Einbeziehung der Rahmenbedingungen auf Basis der<br />
Ist-Beschreibung die Soll-Definition der Marke entwickelt.<br />
Bestehende Konzepte und Teilkonzepte wurden mit der<br />
Marke abgeglichen. Das abschließende Gesamtkonzept<br />
vereint die Rahmenbedingungen, Grundvorstellungen und<br />
Markenattribute zu einem holistischen Prinzip.<br />
Der Mensch im Mittelpunkt der Zukunft.<br />
Wie in einem Brennglas bündelt der Mensch im<br />
Mittelpunkt als gemeinsamer Nenner alle Themen<br />
des Wissenschaftsparks. Das Brennglas spiegelt auf<br />
der freien Geländeseite die im Wissenschaftspark<br />
(Gebäude) bearbeiteten Bereiche und Themen in<br />
ihrer Entwicklung wider. Vice versa spiegeln sich die<br />
Herausforderungen aus dem städtischen Leben des<br />
Geländes in den Themenspektren der Wissenschaft. Das<br />
Gelände und Gebäude dienen als das Schaufenster<br />
zur Berliner Wissenschaft und somit als Brennglas der<br />
Herausforderungen von morgen.<br />
Die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung stellte<br />
das städtebauliche Projekt Tempelhofer Freiheit 2008<br />
als Folgenutzungskonzept für das Flughafengelände vor,<br />
nachdem der Tempelhof-Volksentscheid das Ende des<br />
Flugbetriebs besiegelt hatte. Durch die zwischenzeitliche<br />
Vergabe des zentralen Flughafengebäudes an die<br />
zweimal im Jahr stattfindende Modemesse Bread & Butter<br />
wurde das Objekt jedoch für andere Veranstaltungen<br />
oder gar dauerhafte Ereignisse blockiert. Im Mai 2014<br />
votierten die Berliner, wiederum per Volksentscheid, für<br />
den unveränderbaren Erhalt der fast 355 Hektar großen<br />
Freifläche des einstigen Flughafens.<br />
73
WACHSTUMSPOTENTIAL<br />
Die Identifikation von Chancen ist für die <strong>POWERGROUP</strong><br />
nicht nur durch eine allgemeine Markt- und Trendanalyse<br />
möglich wie beispielsweise mittels Trendscreening und<br />
POWER-Seismograph, sondern insbesondere auch<br />
durch die gewonnenen Detailerkenntnisse aus den<br />
(Industrie-) Projekten der <strong>POWERGROUP</strong>-Klienten und<br />
mit der <strong>POWERGROUP</strong> verbundenen Partnern aus Politik,<br />
Wirtschaft und Wissenschaft.<br />
Zur Ermittlung von Wachstumspotentialen führt das<br />
Strategieteam der <strong>POWERGROUP</strong> zunächst eine<br />
Evaluation der Ist-Situation von Unternehmen in enger<br />
Abstimmung mit den Erkenntnissen aus der sich aus<br />
der Marktanalyse ergebenden Chancenidentifikation<br />
durch. Die Megatrends dieser Welt - langfristige und<br />
übergreifende Transformationsprozesse - werden in<br />
diese Betrachtung einbezogen als wirkungsmächtige<br />
Einflussgrößen, welche die Märkte der Zukunft prägen.<br />
Abgeleitet von den Megatrends Globalisierung und<br />
Urbanisierung wurde in diesem Zusammenhang<br />
die Entwicklung von Metropolen und deren Folgen<br />
betrachtet. 1950 waren New York und Tokio die einzigen<br />
Megalopolen der Welt - urbane Ballungsräume mit über<br />
10 Millionen Bewohnern. Heute gibt es 23 Megalopolen.<br />
Die Vereinten Nationen schätzen, dass bis 2025 neun<br />
neue Mega-Cities in Asien entstehen werden. Bis auf acht<br />
dieser Städte werden sich alle Megalopolen der Welt<br />
in Schwellenländern befinden. Die Lebensqualität für<br />
Millionen wird durch die Qualität ihrer Städte bestimmt<br />
werden. Der damit verbundene, exponentiell ansteigende<br />
Energiebedarf in Ballungsräumen konnte quantitativ<br />
mit einem zunehmenden Bedarf an Großanlagen zur<br />
Energieerzeugung belegt und dadurch unter anderem<br />
entsprechende Handlungsempfehlungen für den<br />
Logistiksektor abgeleitet werden.<br />
74
75
GEOSTRATEGIE<br />
Anlässlich der Planung des NATO-Rückzugs aus Afghanistan<br />
führte das Strategieteam der <strong>POWERGROUP</strong> eine<br />
geostrategische Evaluierung der potentiellen Transportrouten<br />
durch. Die Analyse diente zur Entscheidungsfindung der<br />
NATO und ihrer Partner und zur Auftragsvergabe an<br />
Logistikunternehmen.<br />
Eine Vielzahl unterschiedlicher Routen ist prinzipiell möglich,<br />
diverse Einschränkungen reduzieren diese Routen jedoch<br />
auf eine übersichtliche Anzahl. So ist beispielsweise der<br />
Transport durch bzw. über den Iran oder China für die<br />
NATO/ISAF keine Option.<br />
Im Laufe der Analyse wurde die Südroute als kostengünstigste<br />
Option ermittelt. Definierte Zielorte der NATO für den<br />
Transport entlang der südlichen Route sind die Häfen Port<br />
of Karachi oder Port Qasim (beide Karachi, Pakistan) zum<br />
Weitertransport über den Seeweg. Außerdem besteht die<br />
Option eines dritten Hafens, Gwadar Port im Südwesten<br />
Pakistans.<br />
Einziges Transitland bei Wahl der Südroute ist Pakistan.<br />
Zur Durchführung des Redeployments identifizierte die<br />
<strong>POWERGROUP</strong> Partner vor Ort, die eine sichere Umsetzung<br />
der Containerlogistik gewährleisten können.<br />
Die NATO unterscheidet drei Hauptrouten: Nördlich<br />
(Northern Line of Communication, NLOC), Zentral (Central<br />
Line of Communication, CLOC) und Südlich (Southern Line<br />
of Communication, SLOC).<br />
77
TRUPPENBESTÄNDE AN DER<br />
AFGHANISCH-PAKISTANISCHEN GRENZE
AFGHANISTAN<br />
ISAF-KOALITION + ANA<br />
TRUPPENSTÄRKE: ca. 230.000 MANN<br />
PAKISTAN<br />
TRUPPENSTÄRKE: ca. 150.000 MANN<br />
79
81
ENERGIE &<br />
UMWELT<br />
Spätestens seit Anfang 2007 spricht jeder von Umwelt, Klimawandel,<br />
Energie, Energieeffizienz und Verantwortung. Viele<br />
Wirtschaftsunternehmen greifen diesen Themenkomplex – im Sinne<br />
eines reinen Trendthemas – auf. Wir analysieren für unsere Klienten<br />
diese Themen nach branchen- und/oder unternehmensspezifischen<br />
Gesichtspunkten, finden für sie neue Wege im Umgang und entwickeln<br />
Konzepte im Sinne einer ernsthaften Auseinandersetzung mit diesem<br />
Bereich. Ziel ist die Ausarbeitung eines einzigartigen und nachhaltigen<br />
Planes für die von uns betreuten Unternehmen und Standorte.<br />
83
INTERDISZIPLINARITÄT<br />
Die Hauptakteure im Zusammenhang mit der globalen<br />
Herausforderung Energie sind Wissenschaft, Wirtschaft<br />
und Politik: Nur in einer konkreten, wissensbasierten und<br />
zukunftsorientierten Zusammenarbeit von Wissenschaft,<br />
Wirtschaft und Politik können den derzeitigen<br />
Herausforderungen auf dem Energiesektor ganzheitliche,<br />
innovative Lösungen entgegengesetzt werden. Gemeinsame,<br />
interdisziplinäre und internationale Interaktion wird durch<br />
diese drei Akteure zu erfolgreichen Lösungsstrategien<br />
gebündelt.<br />
Seit dem Wintersemester 2012/13 bietet die TU Berlin<br />
auf dem neuen TU-Campus EUREF am Gasometer Berlin-<br />
Schöneberg vier disziplinübergreifende Masterstudiengänge<br />
rund um den Themenkomplex „Stadt und Energie“ an:<br />
• Energieeffizientes Bauen und Betreiben von Gebäuden<br />
• Energieeffiziente urbane Verkehrssysteme<br />
• Kommunales Infrastrukturmanagement<br />
• Energy Management<br />
ENERGIE IST EINE INTERDISZIPLINÄRE AUFGABE<br />
Das 600 Millionen Euro Projekt Europäisches Energieforum<br />
– EUREF – ist das Forum, das Wissenschaft, Wirtschaft und<br />
Politik erstmalig räumlich, aber vor allem auch inhaltlich,<br />
vereint.<br />
Im August 2009 wurde das Richtfest für den Umbau des<br />
1910 fertiggestellten, 78 Meter hohen Gasometers<br />
gefeiert. Er soll das Wahrzeichen des ersten emissionsfreien<br />
Büroviertels Europas sein – mit dem EUREF-Institut als erster<br />
privater Energie-Hochschule der Welt. Das European Institute<br />
for Energy Studies als wissenschaftliche Basis bietet den drei<br />
Kernakteuren die Möglichkeit zur Vorreiterrolle in einem der<br />
wichtigsten Leitthemen der Gegenwart und Zukunft.<br />
Das Studium ist auf die Herausforderungen ausgerichtet,<br />
die beim Umbau unseres Energiesystems aufkommen<br />
und umfasst neben der technischen Dimension auch die<br />
ökologische und ökonomische. Fakultätsübergreifend sollen<br />
Fragen der Nachhaltigkeit genauso behandelt werden wie<br />
das Innovations- und Projektmanagement.<br />
Eine weitere Besonderheit des Masterprogramms „Stadt und<br />
Energie“ ist der Praxisbezug der Ausbildung, denn der gesamte<br />
EUREF-Campus ist eine einzigartige Erprobungsplattform<br />
für die Entwicklung der energieeffizienten Modellstadt<br />
von morgen. Master-Studierende sind in diesem Reallabor<br />
unmittelbar eingebunden in Entwicklung, Test und Umsetzung<br />
innovativer Konzepte und Ideen.<br />
85
.<br />
Modell des Europäischen Energieforums EUREF, Berlin
87
MARKENPOSITIONIERUNG<br />
E.ON setzte sich zum Ziel, zu der Top-Marke unter den<br />
internationalen Energiedienstleistern zu werden.<br />
Bereits kurze Zeit nach der Markeneinführung erzielte<br />
die Marke E.ON hervorragende Bekanntheitswerte. Der<br />
erfolgreiche Markenlaunch führte allerdings zu einer<br />
untypischen Markensituation: Die Marke entstand nicht<br />
über den Markterfolg von Produkten. Die Marke E.ON<br />
war zunächst eine Kunstmarke, welche der emotionalen<br />
Aufladung über das Produktangebot bedurfte.<br />
Die Business Designer der <strong>POWERGROUP</strong> führten unter<br />
Einbeziehung umfassender Markt- und Verbraucherstudien<br />
zunächst eine Analyse zur Einordnung der Markenidentität<br />
durch, in Zuge dessen die Positionierung der Marke E.ON<br />
als Dachmarke und die Strategie zur Markenkommunikation<br />
der Unternehmens- und Produktmarken innerhalb des<br />
Markenkonglomerats festgelegt wurde. In einem nächsten<br />
Schritt erfolgte zur Unterstützung der Markteinführung des<br />
neuen Produkts E wie einfach eine Beratung hinsichtlich<br />
Zielgruppe und Preissegment sowie eine Evaluierung der<br />
Kommunikationsstrategie.
89
PRODUKTENTWICKLUNG<br />
Ausgehend von der Aufgabenstellung zur Entwicklung<br />
einer neuen B2C-Produkt-Portfolio-Strategie und Marketing-<br />
Strategie zur Wachstumssteigerung von Strom-Produkten<br />
mit hoher Gewinnspanne erarbeitete das Strategieteam<br />
der <strong>POWERGROUP</strong> neue Ansätze für bestehende<br />
Strom-Produkte und neue Produkte mit Zusatznutzen für<br />
Konsumenten.<br />
Die drei davon ausgehenden Produkt-Positionierungsmerkmale<br />
„E.ON BASIC, PURE and SURE“ dienten als<br />
balancierende Argumente und strategischer Leitfaden<br />
bei Produktentwicklungen und der Neupositionierung<br />
bestehender E.ON-Produkte in der Sparte „Energieversorgungsunternehmen“.<br />
Alle Produkte wurden mit<br />
verschiedenen Anreizen wie beispielsweise Treue-<br />
Programmen oder Abonnement-Preisen kombiniert.<br />
Den Ergebnissen der entworfenen Produkt-Matrix folgend,<br />
verringerte E.ON die Zahl seiner Strom-Produkte für<br />
Endverbraucher und führte die von der <strong>POWERGROUP</strong><br />
entwickelten Produkte E.ON Basis Power und E.ON Aqua<br />
Power neu in den Markt ein.<br />
91
93
E.ON<br />
Aqua<br />
Power
95
KAMPAGNE<br />
CHANGE NEEDS ENERGY<br />
Die Unternehmensstrategie von E.ON sieht dynamisches,<br />
globales Wachstum vor.<br />
Der Faktor „groß“ muss nicht zwingend mit negativen<br />
Bewertungsaspekten einhergehen, sondern dient als<br />
Ausgangspunkt für eine positive Umdeutung:<br />
Erst durch die unternehmerische Größe besitzt E.ON die<br />
Kraft, Energie und das Durchhaltevermögen, weltbewegende<br />
Veränderungen durchführen zu können.<br />
Wenn Kraft und Energie zielgerichtet eingesetzt werden,<br />
können sie viel bewegen und verändern. Eine ethischmoralische<br />
Selbstverpflichtung ist der emotionale Mehrwert<br />
der Marke. In Referenz auf die gesellschaftlichen Leitthemen<br />
setzt E.ON die Kraft und Energie ein, um kraft seiner<br />
Bedeutung Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.<br />
E.ON bewegt sich auf die Menschen zu, um gemeinsam mit<br />
ihnen die Zukunft aktiv zu gestalten.<br />
Das Leitmotiv „Change needs Energy“ ist aktiv, dynamisch,<br />
ermutigend, verändernd und auf Verbesserung ausgerichtet.<br />
Durch die bewusste Assoziation zu ideologischen, politischen<br />
und religösen Bewegungen wird die positive Richtung der<br />
Veränderung nahegelegt: Gemeinsam für ein Ziel. E.ON<br />
koaliert mit der Gesellschaft für eine gute Sache.<br />
Das Leitmotiv ist Ermutigung und Appell zugleich: Die Chance,<br />
die Zukunft gemeinsam zu gestalten und die ethische Pflicht,<br />
sich zu beteiligen und zu handeln.<br />
ALWAYS A WARM WELCOME<br />
E.ON ist Energie. Und Energie ist Wärme. Im visuellen<br />
Auftritt manifestiert sich dieser Zusammenhang bereits in der<br />
warmen Farbe rot. Farbpsychologisch ist rot u.a. mit Wärme<br />
und Geborgenheit verbunden.<br />
E.ON sorgt für die Grundbedürfnisse der Menschen:<br />
Licht und Wärme in der vertrauensvollsten Umgebung -<br />
am Arbeitsplatz, bei Freunden und vor allem zu Hause.<br />
„Willkommen“ als Ausdruck der Gastfreundschaft ist eine<br />
zutiefst humanistische Geisteshaltung und impliziert das<br />
Versprechen von Sicherheit, Entspannung und menschlicher<br />
Wärme.<br />
Ein verbraucher- und kundenfreundliches Selbstverständnis<br />
als zentrales Leitbild harmoniert mit inneren Werten und den<br />
Aufgaben von E.ON.<br />
Willkommen in der Welt von E.ON!<br />
Das Leitmotiv „Always a warm welcome“ drückt<br />
langfristig Sicherheit und Rückhalt durch einen starken und<br />
verantwortungsvollen Partner aus. Es vermittelt Geborgenheit,<br />
Wertschätzung und das Gefühl, nicht allein gelassen zu<br />
werden.<br />
Das Leitbild steht für die aktive Hinwendung zu<br />
Verbraucherfreundlichkeit und Service des Unternehmens.<br />
96
change needs energy<br />
97
STRATEGISCHE<br />
MARKENFÜHRUNG<br />
In Zeiten der Krise siegt der Stärkere. Neben Unternehmensgröße,<br />
Verbreitungsgebiet, Vertriebsbemühungen und<br />
Produktportfolio kommt der Marke eine bedeutende Rolle<br />
zu: Starke Marken erhöhen die Kundenbindung und<br />
eröffnen durch ihren Vertrauensvorsprung Möglichkeiten<br />
im Neukundengeschäft: „Krisenzeiten sind Markenzeiten“.<br />
Die konkrete und eindeutige Marken-Positionierung erlaubt<br />
eine konsequente Differenzierung zum Wettbewerb,<br />
eine Profilierung und Schärfung der Marke; dies sichert<br />
Marktanteile und schafft Erweiterungspotentiale.<br />
Die strategische Markenführung bietet verschiedene<br />
Möglichkeiten, die Entscheidungen des (potentiellen)<br />
Kunden zu beeinflussen. Akzeleratoren sind dabei vor<br />
allem in den Determinanten WOLLEN und KÖNNEN<br />
angesiedelt. Durch eine zielgerichtete Informationsführung<br />
und Kommunikationspolitik können Wissen und Kenntnisse<br />
des Entscheidungsträgers erhöht werden, während eine<br />
adäquate Preispolitik im Bereich der Ressourcen und<br />
Mittel unterstützen kann. Wichtigster Ansatzpunkt für die<br />
Markenführung ist jedoch das WOLLEN und damit die<br />
Bedürfnisse, Erwartungshaltungen und Erfolgserwartungen<br />
des Entscheidungsträgers.<br />
Entsprechend der analysierten Differenzierungspotenziale<br />
galt es, die Marke IFCO inhaltlich und emotional<br />
aufzuladen. Besondere Möglichkeiten konnten dabei<br />
in der Bewerbung und Weiterentwicklung der Produkte<br />
identifiziert werden sowie in einer dezidierten Positionierung<br />
des Unternehmens im Bereich der großen Erwartungswelt<br />
gemäß der Maslowschen Bedürfnispyramide. Die Anlagen<br />
für diese inhaltliche und emotionale Markenaufladung trug<br />
die Marke bereits in sich. Ein entsprechender Abgleich mit<br />
dem SOLL-Zustand der Marke zeigte, dass die Aufladung<br />
keiner Neudefinition der Marke, sondern einer gezielten<br />
Schwerpunktlegung der Markenattribute bedurfte.<br />
Nach erfolgter Überprüfung und Festlegung von Vision und<br />
Mission des Logistikdienstleisters beruhte die Kommunikation<br />
zunächst auf den vier Säulen „Solutions“, „Business“,<br />
„Environment“ und „People“. In der Weiterentwicklung<br />
zu einer noch stärkeren Emotionalisierung und damit<br />
verbundenen Dynamisierung der Marke IFCO entwickelte<br />
die <strong>POWERGROUP</strong> den Slogan und das Key Visual<br />
IFCO MOVES, welche für die Produktkampagnen des<br />
Unternehmens weltweit eingesetzt werden.<br />
98
99
101
STANDORTENTWICKLUNG &<br />
-VERMARKTUNG<br />
103
STANDORTENTWICKLUNG &<br />
-VERMARKTUNG<br />
In unserer beratenden Tätigkeit für internationale<br />
Standorte ermitteln wir die Entfaltungs- und<br />
Entwicklungsmöglichkeiten unter besonderer Berücksichtigung<br />
der jeweiligen landesspezifischen Situation.<br />
Unsere Expertise in den jeweiligen Bereichen nutzen<br />
wir gewinnbringend für alle involvierten Keyplayer<br />
im Entscheiderdreieck Wirtschaft-Wissenschaft-Politik.<br />
Unser Ziel ist ein komplementäres Positionierungs- und<br />
Markenkonzept auf Basis der holistischen Betrachtungsweise<br />
des Standortes.<br />
104
105
BERLIN<br />
WISSENSCHAFT 2015<br />
Eine effiziente Vermarktungsstrategie für die Wissenschaftsregion<br />
Berlin-Brandenburg war Ziel des<br />
Projekts „Berlin Wissenschaft 2015“. Das von Berlin-<br />
Partner <strong>POWERGROUP</strong> begleitete Projekt bietet<br />
Wissenschaftseinrichtungen in der Region eine<br />
gemeinsame Kommunikationsplattform und dient der<br />
stärkeren Vernetzung der Akteure untereinander sowie<br />
einer nationalen und internationalen Positionierung der<br />
Stadt als Wissenschafts- und Innovationsstandort.<br />
Im Mittelpunkt der zu bildenden Marke „Berlin Wissenschaft“<br />
stehen die Berliner Universitäten: Im Rahmen des<br />
Markenbildungsprozesses vereinbarten die seinerzeitigen<br />
Universitätspräsidenten Prof. Dr. Dieter Lenzen, Freie<br />
Universität Berlin, Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel, Humboldt-<br />
Universität zu Berlin, sowie Prof. Dr. Kurt Kutzler, Technische<br />
Universität Berlin, in einer Absichtserklärung eine aktive<br />
Unterstützung der zu bildenden Marke „Berlin Wissenschaft“<br />
und eine engere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft<br />
und Wirtschaft.<br />
106
107
TIEFENINTERVIEWS<br />
Im Mittelpunkt der ersten Projektphase von „Berlin<br />
Wissenschaft 2015“ stand die Analyse der Stärken und<br />
Schwächen des Wissenschaftsstandortes Berlin. Um diese<br />
exakt zu identifizieren und Perspektiven für die Zukunft<br />
aufzeigen zu können, wurden rund 40 Entscheider aus<br />
Wissenschaft, Wirtschaft und Politik aus der Region befragt. Die<br />
Ergebnisse führten zu konkreten Handlungsempfehlungen für<br />
den weiteren Vermarktungsprozess der Wissenschaftsregion<br />
und wurden in der Studie „Berlin Wissenschaft 2015<br />
(Teil 1): Bestandsaufnahme der Stärken und Schwächen des<br />
Wissenschaftsstandortes Berlin“ veröffentlicht.<br />
Viele der Befragten vertraten die Ansicht, dass Wissenschaft,<br />
Wirtschaft und Politik in Berlin noch nicht hinreichend<br />
zusammengewachsen seien. Einzelne Faktoren der Stärke<br />
stünden für sich und könnten somit keine synergetischen<br />
Effekte erzielen.<br />
„Berlin und die Charité als ein wissenschaftliches Zentrum des Europa<br />
der Neuzeit – ein Gedanke, der mir gut gefällt.“<br />
Prof. Dr. Detlev Ganten, Charité – Universitätsmedizin Berlin<br />
„Berlin braucht Vision statt Nostalgie.“<br />
Prof. Dr. Dieter Lenzen, Freie Universität Berlin<br />
„Noch zu häufig ist die Selbstgenügsamkeit der Wissenschaft einer der Hauptanlässe<br />
für die mangelhafte Vernetzung mit der Wirtschaft.“<br />
Volkmar Strauch, Staatssekretär a. D. für Wirtschaft, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen<br />
„Jetzt muss es heißen: aus Wissen Arbeit machen.“<br />
Prof. Dr. Klaus Brake, Autor von „Die BerlinStudie - Strategien für die Stadt“<br />
„Berlin ist wie ein Cappuccino: Obenauf ist viel Schaum, der sich jedoch nicht<br />
mit der Kaffee-Melange verbunden hat. So auch Berlin: Die Politiker,<br />
Diplomatie, Verbände und die Hinzugezogenen sind noch lange nicht mit der<br />
Wissenschaft und den Berlinern selbst verbunden.“<br />
Klaus Kubbetat, Commerzbank AG<br />
109
Prof. Dr. Paul Achleitner<br />
Allianz AG<br />
Dr. Josef Ackermann<br />
Deutsche Bank AG<br />
Dr. Wulf H. Bernotat<br />
E.ON AG<br />
Dr. Rolf-Ernst Breuer<br />
Deutsche Bank AG<br />
„Deutschland kann es –<br />
Dr. Ulrich Möllers<br />
Bode Chemie/Beiersdorf AG<br />
Steffen Naumann<br />
Axel Springer AG<br />
Prof. Dr. Heinrich von Pierer<br />
Siemens AG<br />
Reinhard Pöllath<br />
Tchibo Holding AG<br />
Karl Pohler<br />
IFCO Systems
Dr. Gerhad Cromme<br />
ThyssenKrupp AG<br />
Albrecht Ehlers<br />
Hochtief AG<br />
Dr. Hubertus Erlen<br />
Schering AG<br />
Prof. Dr. Ulrich Lehner<br />
Henkel KGaA<br />
Berlin erst recht!“<br />
Dr. Werner Müller<br />
RAG Aktiengesellschaft<br />
Prof. Dr. Robert Schmucker<br />
Schmucker Technologie<br />
Hubert Graf von Treuberg<br />
Ernst & Young AG<br />
Werner Wenning<br />
Bayer AG<br />
Alexander von Witzleben<br />
Jenoptik AG<br />
111
BRAND MAP ©<br />
Semiometrie ist ein Ansatz zur Erfassung der spezifischen<br />
Werteprofile von Marken, Produkten und Zielgruppen<br />
sowie der Widerspiegelung des Image einer Marke oder<br />
eines Produktbereichs durch die Werteprofile bestimmter<br />
Gruppen.<br />
Die Grundlagen des semiometrischen Ansatzes im von Jean-<br />
François Steiner in den 1980er Jahren entwickelten Modell<br />
gehen auf die Lehre der Semiotik zurück.<br />
Innerhalb der Semiotischen Analyse wird in einem<br />
Expertengremium der Markenauftritt relevanter Institutionen<br />
und der zu betrachtenden Marke semiotisch interpretiert.<br />
Die semiotische Analyse ist wertneutral. Sie bezieht<br />
keine subjektiv-geschmacklichen Urteile mit ein, sondern<br />
fokussiert die Decodierung der Markenerscheinung in ihren<br />
Ausprägungen.<br />
Die Semiometrie, die in der <strong>POWERGROUP</strong> weiterentwickelt<br />
und auf Vermarktungs- und Vertriebsaufgaben projiziert<br />
wird, beruht auf der Annahme, dass Wertevorstellungen<br />
und spezifische Grundhaltungen von Menschen durch die<br />
Beurteilung von Begriffen abgebildet und gemessen werden<br />
können.<br />
Die Ergebnisse der semiotischen Analyse werden dabei<br />
im semiometrischen Raum verortet. Der Raum spannt sich in<br />
zwei polare Dimensionen auf, welche die Basisdimensionen<br />
der menschlichen Motivspannungen abbilden, nach denen<br />
sich unsere Wahrnehmung der Welt strukturiert.<br />
BERLIN IST<br />
schnell, pulsierend, kreativ, grenzenlos, tolerant, spannend, optimistisch, eigen,<br />
magnetisch, extrovertiert, fragend, international, herausfordernd, fördernd, elektrisierend,<br />
dynamisch, chaotisch, schmutzig, kaputt, verantwortungslos, durcheinander<br />
112
113<br />
Xenophil<br />
Xenophob<br />
Ratio<br />
Emotio<br />
gemeinsam<br />
friedlich<br />
vorsichtig<br />
vernünftig<br />
verständnisvoll<br />
elegant<br />
verspielt<br />
verträumt<br />
aufregend<br />
schnell<br />
mobil<br />
forschend<br />
intellektuell<br />
diszipliniert<br />
kritisch<br />
ernst<br />
förmlich<br />
rebellisch<br />
provokativ<br />
freundschaftlich<br />
liebkosend<br />
stürmisch<br />
familiär<br />
beständig<br />
angepasst<br />
gehorchend<br />
bürokratisch<br />
gemäßigt<br />
gediegen<br />
schwer<br />
adlig<br />
seriös<br />
distanziert<br />
zivilisiert<br />
kultiviert<br />
technologisch<br />
analytisch<br />
kreativ<br />
abstrakt<br />
grau<br />
gesetzestreu<br />
klassisch<br />
fragend<br />
männlich<br />
synthetisch<br />
materiell<br />
geschäftig<br />
arbeitsam<br />
demütig<br />
respektvoll<br />
souverän<br />
erfinderisch<br />
rein<br />
entspannt<br />
ländlich<br />
häuslich<br />
mütterlich<br />
vertraut<br />
göttlich<br />
gläubig<br />
ruhig<br />
empathisch<br />
hilfsbereit<br />
blühend<br />
treu<br />
zugeneigt<br />
gesellig<br />
fröhlich<br />
beschützend<br />
grün<br />
rund<br />
glücklich<br />
lachend<br />
vergnügt<br />
leicht<br />
golden<br />
schmückend<br />
herrlich<br />
genießerisch<br />
künstlerisch<br />
humorvoll<br />
anschmiegsam<br />
natürlich<br />
großzügig<br />
sinnlich<br />
intim<br />
sexuell<br />
romantisch<br />
intensiv<br />
zärtlich<br />
süß<br />
extravagant<br />
musisch<br />
poetisch<br />
aromatisch<br />
fortschrittlich<br />
energievoll<br />
kraftvoll<br />
unkonventionell<br />
lustvoll<br />
sensationell<br />
berauschend<br />
abenteuerlich<br />
feurig<br />
dramatisch<br />
kurzlebig<br />
wild<br />
nackt<br />
schlicht<br />
gemütlich<br />
sentimental<br />
aggressiv<br />
drohend<br />
mächtig<br />
dominant<br />
edel<br />
zart<br />
besinnlich<br />
sensibel<br />
mild<br />
belohnend<br />
wertvoll<br />
fürsorglich<br />
heilig<br />
schöpferisch<br />
schlank<br />
fein<br />
nah<br />
schön<br />
sanft<br />
optimistisch<br />
schlau<br />
ewig<br />
neu<br />
erschaffend<br />
pur<br />
einfach<br />
bescheiden<br />
höflich<br />
tüchtig<br />
standhaft<br />
geborgen<br />
zuverlässig<br />
ehrlich<br />
gütig<br />
umsorgend<br />
maßvoll<br />
weise<br />
ehrenhaft<br />
erfahren<br />
traditionell<br />
sparsam<br />
ordentlich<br />
fleißig<br />
geregelt<br />
fair<br />
verzeihend<br />
gerade<br />
praktisch<br />
gerecht<br />
konkret<br />
produktiv<br />
präzise<br />
geduldig<br />
diplomatisch<br />
kooperativ<br />
nostalgisch<br />
bewundernd<br />
mutig<br />
logisch<br />
anspruchsvoll<br />
autoritär<br />
beherrschend<br />
magisch<br />
ehrgeizig<br />
kühl<br />
herausfordernd<br />
herrisch<br />
zweifelnd<br />
durchsetzungsstark<br />
metallisch<br />
selbstständig<br />
elitär<br />
wissenschaftlich<br />
selbstbewusst<br />
vornehm<br />
eckig starr hart stabil überlegen<br />
unbeweglich<br />
hartnäckig<br />
kriegerisch<br />
listig<br />
gefährlich<br />
verwirrend<br />
mysteriös<br />
modern<br />
frisch<br />
verlangend<br />
solide<br />
spontan<br />
dynamisch<br />
flexibel<br />
wechselhaft<br />
städtisch<br />
verschieden<br />
eigenartig<br />
kämpferisch<br />
eigenwillig<br />
verräterisch<br />
zielstrebig<br />
grenzenlos<br />
auffällig<br />
sportlich<br />
explosiv<br />
unermesslich<br />
geheimnisvoll<br />
unendlich<br />
unordentlich<br />
unbekannt<br />
einsam<br />
rot<br />
reich<br />
herb<br />
BERLIN<br />
KREATIV – LEBENDIG – GRENZENLOS
115
WISSENSCHAFTS-<br />
MARKETING<br />
BERLIN – DAS MAGAZIN AUS DER HAUPTSTADT, das<br />
gemeinsam von der Berlin Partner GmbH, der Agentur<br />
jetzt:netz Magazin Verlagsgesellschaft Süddeutsche<br />
Zeitung mbH und der <strong>POWERGROUP</strong> herausgegeben<br />
wurde, war eine der ersten Maßnahmen, die im Rahmen<br />
des Projekts „Berlin Wissenschaft 2015“ entwickelt wurden.<br />
Das Magazin informierte über zukunftsorientierte Themen<br />
und Potenziale der Hauptstadt. Jede Ausgabe beleuchtete<br />
einen für die Stadt wichtigen Themenschwerpunkt und<br />
vermittelte dabei zugleich die Inhalte und Ergebnisse von<br />
durch die <strong>POWERGROUP</strong> für das Standortmarketing<br />
Berlin durchgeführten Tiefeninterviews mit Berliner<br />
Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in<br />
populärwissenschaftlichem Journalismus.<br />
Die Ausgaben mit den Schwerpunkten Wissenschaft und<br />
Design erschienen in einer Auflage von je 1,2 Millionen<br />
Exemplaren und wurden den großen überregionalen<br />
Tageszeitungen Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine<br />
Zeitung, Tagesspiegel und Handelsblatt beigelegt.<br />
Finanziert wurde das BERLIN-Magazin ausschließlich durch<br />
Sponsoring.<br />
116
117
MARKEN-SYMPOSIUM<br />
Im Mittelpunkt des Marken-Symposiums „Berlin Wissenschaft“<br />
stand die Entwicklung einer gemeinsamen Marke für den<br />
Wissenschaftsstandort Berlin, mit der seine Leistungsfähigkeit<br />
gebündelt und verstärkt werden sollte. Rund 40 namhafte<br />
Vertreter aus Berliner und Brandenburger Forschungs- und<br />
Bildungseinrichtungen sowie aus der Politik beteiligten<br />
sich an der Veranstaltung. Diskutiert wurden bessere<br />
Vermarktungsmöglichkeiten für den Wissenschaftsstandort<br />
Berlin und konkrete Modelle für die Struktur der Marke<br />
„Berlin Wissenschaft“. Aus den Ergebnissen des Symposiums<br />
wurden strategische Empfehlungen für die Bildung einer<br />
Marke „Berlin Wissenschaft“ abgeleitet. Die Studie<br />
bildete zugleich Grundlage für einen Kreativ-Wettbewerb,<br />
der unter Studierenden der Berliner und Brandenburger<br />
Hochschulen zur Visualisierung und Anwendung der<br />
gemeinsamen Marke „Berlin Wissenschaft“ ausgerufen<br />
wurde. Erst die gemeinsame Marke kann Exzellenz bündeln<br />
und auf einer Ebene der allgemeinen Wahrnehmung<br />
kommunizieren. Kommunikation auf breiter Basis, Steigerung<br />
der Aufmerksamkeit für den Wissenschaftsstandort und<br />
Qualitätszuschreibung von außen bilden die Grundlage für<br />
eine stärkere Berücksichtigung der Wissenschaft durch die<br />
Wirtschaft und eine Ausdehnungsmöglichkeit der Nachfrage<br />
nach wissenschaftlichen Leistungen aus Berlin.<br />
Teilnehmer des Symposiums, durch das Repräsentanten von<br />
Berlin Partner und <strong>POWERGROUP</strong> führten, vertraten die<br />
Berliner Wissenschaft, Wirtschaft und Politik; so unter anderem<br />
die Universität der Künste Berlin, Technische Universität<br />
Berlin, Charité Universitätsmedizin Berlin, Fachhochschule<br />
für Technik und Wirtschaft Berlin, OTA Hochschule,<br />
Technische Fachhochschule Berlin, Urania Berlin, Berlin-<br />
Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Max-<br />
Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Evangelische<br />
Hochschule Berlin, Fachhochschule für Wirtschaft Berlin,<br />
Humboldt-Universität Berlin, Freie Universität Berlin, BioTOP<br />
Berlin, IBB Investitionsbank Berlin, IHK Berlin, WISTA-<br />
Management, IGAFA Initiativgemeinschaft Außeruniversitärer<br />
Forschungseinrichtungen in Adlershof, CDU-Fraktion, SPD-<br />
Fraktion, Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und<br />
Kultur, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen.<br />
119
KREATIVWETTBEWERB<br />
Im Rahmen des Markenbildungsprozesses „Berlin Wissenschaft<br />
2015“ erfolgte mit einem studentischen Kreativwettbewerb<br />
der erste Schritt zur visuellen Ausgestaltung der<br />
gemeinsamen Wissenschaftsmarke Berlin. Damit wurden<br />
die inhaltlichen Arbeiten der ersten Interviewreihe und<br />
des Marken-Symposiums aufgegriffen und gestalterisch<br />
umgesetzt. 64 Entwürfe wurden von Studierenden aus dem<br />
gesamten Bundesgebiet eingereicht und von einer Jury aus<br />
hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und<br />
der Design-Branche bewertet. Die ausgezeichneten Entwürfe<br />
gaben den Impuls für die zweite Arbeitsphase eines Teams<br />
aus Preisträgern, Mitgliedern der Jury und Markenexperten<br />
unter Leitung der <strong>POWERGROUP</strong>, um die Logoentwicklung<br />
abzuschließen.<br />
JURYMITGLIEDER DESIGN<br />
Prof. Werner Aisslinger, Studio Aisslinger<br />
Marcus Botsch, Büro Botsch<br />
Dr. Silke Claus, Internationales Design Zentrum<br />
Tim Edler, Realities United<br />
Thomas Ingenlath, Volkswagen Design Center<br />
Mateo Kries, Vitra Design Museum<br />
Prof. Nils Krüger, büro+staubach<br />
Patricia Poetis, <strong>POWERGROUP</strong><br />
Stefan Rothert, Gewerk Design<br />
Michael Sailstorfer, Künstler<br />
Thomas Willemeit, Graft<br />
Ursula Wünsch, Designerin<br />
121
MIMETISCHE<br />
MODULATION ©<br />
Das Logo für die Wissenschaftsmarke „Berlin Sciences“<br />
ist durch eine dreidimensionale Ringform charakterisiert<br />
und lässt sich farblich auf die Vorgaben der beteiligten<br />
Einrichtungen abstimmen.<br />
Die offene Ringform drückt sowohl Vielfalt und Entwicklung<br />
als auch Grenzenlosigkeit und Interdisziplinarität aus,<br />
greift den Integrationsgedanken auf und symbolisiert<br />
Erweiterungsmöglichkeiten trotz der Geschlossenheit des<br />
Systems, das die Anforderungen an ein Logo als Gütesiegel<br />
erfüllt.<br />
Die Mimetische Modulation © des Logos in Form der<br />
Farbanpassung an die jeweils beteiligte wissenschaftliche<br />
Institution ist zum einen eine innovative und einmalige Lösung<br />
für eine von vielen Partnern verwendete Marke, zum anderen<br />
demonstriert sie sowohl Vielfalt als auch Veränderungs-,<br />
Bewegungs- und Kommunikationsbereitschaft. Mimetische<br />
Modulation © bezeichnet die Besonderheit des Berlin<br />
Sciences Logos, visuell mit einem Partnerlogo aktiv zu<br />
korrespondieren, indem es dessen zentrale Farbgebung<br />
aufgreift und widerspiegelt. Hier manifestiert sich optisch<br />
der Grundsatz, dass kooperierende Einzelmarken<br />
wissenschaftlicher Einrichtungen, die innerhalb der<br />
gemeinsamen Markenklammer kooperieren, in ihrer Identität<br />
erhalten und durch die Wissenschaftsmarke gestärkt werden.<br />
internationale<br />
Namensgebung<br />
Dreidimensionalität<br />
aufstrebend, dynamisch,<br />
zielgerichtet<br />
Gütesiegelcharakter<br />
Mimetische Modulation:<br />
Farbanpassung an den<br />
jeweiligen Kooperationspartner<br />
Zweifarbigkeit<br />
dreidimensionale Ringform<br />
Öffnung nach zwei Seiten<br />
Geschlossenheit und dennoch<br />
Grenzenlosigkeit & Austauschbereitschaft<br />
offen für Veränderungen und Erweiterungen<br />
122
WISSENSCHAFTSPORTAL<br />
www.berlin-sciences.com<br />
Mit BERLIN SCIENCES etablierte die Berlin Partner GmbH eine Marke für die<br />
Berliner Wissenschaft, welche die Potentiale des Wissenschaftsstandortes gebündelt<br />
darstellt und erste Anlaufstelle für die Wirtschaft ist. Als Kommunikationsplattform<br />
dient das Internetportal www.berlin-sciences.com mit dem BERLIN SCIENCES<br />
Navigator, der die wichtigsten Angaben zu Wissenschaftseinrichtungen Berlins<br />
enthält.<br />
123
MEDIZIN &<br />
GESUNDHEIT<br />
125
MEDIZIN &<br />
GESUNDHEIT<br />
Medizin und Gesundheit ist ein wissenschaftlicher Bereich, in dem<br />
zwischenzeitlich von „Patienten als Kunden“ und „Krankenhäusern<br />
als Marken“ gesprochen wird. Für unsere Klienten erarbeiten wir<br />
Marken-, Vermarktungs- und Kommunikationskonzepte, welche die<br />
wissenschaftlichen Grundlagen, sensiblen Bereiche und juristischen<br />
Richtlinien berücksichtigen. Ziel ist die Erarbeitung von Konzepten unter<br />
Berücksichtigung des medizinischen Mittelpunkts: dem Menschen.<br />
126
127
DIE LOGISTIK DES WISSENS ©<br />
DIE RICHTIGE INFORMATION<br />
ZUR RICHTIGEN ZEIT<br />
AM RICHTIGEN ORT<br />
IN DER RICHTIGEN QUALITÄT<br />
ZUR RICHTIGEN ANWENDUNG
LOGISTIK DES WISSENS ©<br />
Logistik im klassischen Sinn umfasst alle Schritte der physischen<br />
Zeit- und Raumüberbrückung von Gütern und/oder Personen:<br />
Planung, Organisation, Steuerung, Abwicklung und<br />
Kontrolle. Risiken sind alle Schnittstellen, die den Fluss stören<br />
und die Logistikkette unterbrechen können. Zur nahtlosen<br />
Überwindung der „wissenslogistischen Schnittstellen“ bedarf<br />
es deshalb zusätzlich zur „Güterlogistik” einer Logistik, die<br />
auf den Menschen im Allgemeinen, dessen Umgang mit<br />
Information und Handeln im Besonderen fokussiert:<br />
DIE LOGISTIK DES WISSENS ©<br />
Die Logistik des Wissens © fokussiert auf die Wissensverwender<br />
selbst und auf wirtschaftlich wissensrelevante Handlungen.<br />
Im Vordergrund stehen<br />
• die systematische Identifikation und Deskription von<br />
Verwendungszusammenhängen<br />
• die verwendungsorientierte Kommunikation und<br />
Vermittlung von Wissen<br />
• die Bestimmung und Überprüfung von Kanälen und<br />
Korrespondenten der Wissenskommunikation<br />
• das Handlungsergebnis als Feedback: Die Evaluierung<br />
und kritische Auseinandersetzung der Wissensverwender<br />
mit dem Wissen<br />
• die kontinuierliche Optimierung des Wissens (lernendes<br />
System, Benchmarking, Finetuning, etc.)<br />
das Einbeziehen von emotionalen Faktoren zur<br />
• Vermeidung von Reibungsverlusten bei der Vermittlung<br />
rationaler Wissensinhalte.<br />
129
WISSENS-<br />
KOMMUNIKATION<br />
Krankenhäuser sind Orte der medizinischen Versorgung, der<br />
Wissenschaft, der Pflege und Rehabilitation, der Ausbildung,<br />
der Ver- und Entsorgung sowie Wirtschaftsunternehmen.<br />
Ärzte, medizinisches und Pflegepersonal, Verwaltungsangestellte<br />
und Patienten wenden spezifisches Wissen in<br />
unterschiedlichen Zusammenhängen an.<br />
Für den Verwendungszusammenhang „Verwaltung/Einkauf“<br />
sind viele biochemische und Anwendungsinformationen<br />
obsolet, Daten über Kostenersparnispotentiale durch kurze<br />
Einwirkungszeiten hingegen von Relevanz.<br />
Für Ärzte, Pflege- und Reinigungspersonal muss die<br />
Wissensanleitung einfach und selbsterklärend zugänglich<br />
sein, da im Arbeitsablauf keine Zeit für ein aufwendiges<br />
Studium von Produktbeschreibungen bleibt.<br />
VERPACKUNGSDESIGN: JEDE KOMMUNIKATION<br />
BEGINNT MIT DEM PRODUKT<br />
Neugewichtung der Absendermarke: Durch die unmittelbare<br />
Nähe zum Markennamen des Produkts wird der Absender<br />
in den Fokus gerückt und aufgewertet. Der Name des<br />
herstellenden Unternehmens bleibt in der Fußzeile explizit<br />
genannt.<br />
Betonung des Wirkungsversprechens über Benennung<br />
unterhalb des Markennamens, die farbliche Codierung und<br />
ein zentrales Icon.<br />
Jeder Kategorie wird ein Icon zugeordnet, das den An- und<br />
Verwendungsbereich des Produkts bezeichnet. In einigen<br />
Fällen sind Produkte für mehrere Einsatzbereiche (Hände<br />
und Haut/Körper) geeignet.<br />
Die Produktbezeichnung steht zentral unter dem Icon und<br />
wird so gegenüber dem Produktmarkennamen relativ höher<br />
gewichtet, um Verwechslungen zu vermeiden.<br />
130
131
133
UNTERNEHMENSSTRATEGIE<br />
Die Produkte aus dem Hause BODE wurden in den bestehenden<br />
Produktkatalog von HARTMANN eingebunden<br />
und komplementieren das Produktspektrum für Krankenhäuser,<br />
niedergelassene Ärzte und Pflegeheime. Es stellte<br />
sich die Frage, wie BODE zukünftig positioniert werden<br />
sollte.<br />
Als Ergebnis der strategischen Beratung durch die POWER-<br />
GROUP wurde das wissenschaftlich arbeitende BODE<br />
SCIENCE CENTER gegründet, dessen kreativkommunikativer<br />
Auftritt gleichfalls durch die Designer der<br />
<strong>POWERGROUP</strong> begleitet wurde: Die Etablierung des<br />
BODE SCIENCE CENTER als neutrale Informations- und<br />
kundenspezifische Beratungsquelle.<br />
„Die Übernahme von Bode ist für uns ein strategisch wichtiger Schritt, der unsere<br />
fokussierte Wachstumsstrategie ausgezeichnet unterstützt. Dadurch bieten sich<br />
für uns neue Möglichkeiten, unsere Systemangebote im Bereich Desinfektion<br />
zu erweitern. Bode genießt einen sehr guten Ruf im Markt. Die Synergieeffekte<br />
liegen somit auf der Hand.“<br />
Dr. Rinaldo Riguzzi, Vorstandsvorsitzender der PAUL HARTMANN AG,<br />
Oktober 2008<br />
„Beiersdorf kann seiner Tochtergesellschaft mit dem Verkauf an HARTMANN<br />
gute Perspektiven eröffnen und andererseits den Erfolgskurs in den internationalen<br />
Wachstumsmärkten im Bereich der Haut- und Schönheitspflege konsequent<br />
fortsetzen.“<br />
Thomas-Bernd Quaas, Vorstandsvorsitzender von Beiersdorf,<br />
Oktober 2008<br />
135
137
FAST MOVING<br />
CONSUMER GOODS<br />
139
FAST MOVING<br />
CONSUMER GOODS<br />
Besonders in einem immer stärker und internationaler werdenden<br />
Wettbewerbsumfeld gilt es, nachhaltige Markenwerte<br />
zu schaffen, um über Markentreue die Konsumenten an<br />
das Produktangebot zu binden. Umso mehr bedarf es als<br />
komplementäre Strategie zum Markenaufbau mit innovativen<br />
Produkten den Konsumenten zu begeistern und die Markentreue<br />
dadurch wiederum bestätigt zu wissen.<br />
141
RENNSCHUH<br />
Zalando verfügt über eines der größten Online-<br />
Schuhsortimente. Die Membran von SympaTex ist im Bereich<br />
der Sport- und Outdoorbekleidung unschlagbar in ihrer<br />
Luftdurchlässigkeit, Wind- und Wasserdichtigkeit.<br />
Als Design-Ziel hatte sich das Kreativ-Team der<br />
<strong>POWERGROUP</strong> gesetzt, die wichtigsten Elemente der<br />
Marken Zalando und SympaTex mit dem Rennwagen<br />
zu verbinden. Die Designer standen dabei vor der<br />
Herausforderung, ein ungewöhnliches Design zu kreieren,<br />
welches diese Elemente vereint, technisch umsetzbar ist und<br />
die Aufmerksamkeit der Medien auf sich ziehen würde.<br />
Die große Herausforderung bestand darin, die extreme<br />
3D-Form eines Rennwagens zu berücksichtigen und<br />
ein Designvokabular zu finden, das sowohl mit der<br />
Fahrzeugdynamik korreliert als auch die Wiedererkennbarkeit<br />
als Schuh mit SympaTex-Membran garantiert.<br />
Das Team der <strong>POWERGROUP</strong> stellte sich dieser<br />
Herausforderung mit Leidenschaft und großem persönlichen<br />
Engagement. Als erster Schritt wurde ein Modell im Maßstab<br />
1:10 entwickelt, welches ermöglichte, die Dreidimensionalität<br />
in ein zweidimensionales Grafikformat zu überführen.<br />
Das Obermaterial des Schuhs wurde als Muster für den<br />
Hintergrund der Beklebungsfolien des Fahrzeugs eingesetzt.<br />
Die Positionierung des Designs wurde direkt auf dem<br />
Rennwagen definiert. Ziel war nicht nur, die 3D-Form<br />
des Fahrzeugs zu berücksichtigen, sondern auch die<br />
Kosten: So sollten Teile der Beklebung, falls nötig, mit<br />
geringstmöglichem Aufwand ausgetauscht werden können.<br />
Nach Fertigstellung der Druckdaten wurde das Design<br />
mittels Folienbeklebungstechnik auf den gesamten Wagen<br />
übertragen.<br />
Das einzigartige und unverkennbar innovative Design des<br />
Rennschuhs generierte beträchtliche mediale Aufmerksamkeit<br />
ohne zusätzliche Marketingbemühungen. Dies erfolgte<br />
insbesondere im Motorsportbereich, da der ADAC den<br />
Schuh-Rennwagen in einer Vielzahl von Anzeigen und<br />
Illustrationen einsetzte, um ADAC Motorsport zu promoten.<br />
Hierbei ist insbesondere die wiederholte Platzierung des<br />
Rennwagens auf der Homepage von ADAC Motorsport<br />
erwähnenswert, stellt dies doch das Portal für alle vom ADAC<br />
unterstützten Rennen dar. Dieses Portal dient als ideale<br />
Basis, die Bekanntheit des Rennfahrers zu steigern und eine<br />
effektive Kommunikation der Sponsorenmarken Zalando<br />
und SympaTex zu betreiben. Von der optischen Aufwertung<br />
der Rennserie ganz zu schweigen. Die Rennfahrerschuhe,<br />
auf denen das Design basierte, waren innerhalb weniger<br />
Tage bei Zalando ausverkauft.<br />
143
145
147
149
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
Designed by<br />
151
NACHHALTIGKEIT &<br />
SOZIALES<br />
153
NACHHALTIGKEIT &<br />
SOZIALES<br />
Für unsere Kunden entwickeln wir Projekte zur Übernahme<br />
gesellschaftlicher Verantwortung. Dadurch tragen diese<br />
Unternehmen zu einer nachhaltigen Entwicklung bei, die weit<br />
über die gesetzlichen Anforderungen hinaus geht. Wir sind<br />
hierbei in den Bereichen Trendscreening, Produktstrategie,<br />
Marken- und Vermarktungskonzepte tätig, entwickeln<br />
Portfoliopläne und Sponsoringkonzepte im Kulturbereich<br />
und übernehmen das Kooperationsmanagement.<br />
154
155
OPER ÜBER LEBEN ©<br />
Das musikpädagogische Projekt OPER ÜBER LEBEN ©<br />
verfolgt das Ziel, Schüler mit jeglichem sozialen Hintergrund<br />
mit einem innovativen pädagogischen Konzept zu fördern.<br />
Die Jugendlichen beschäftigen sich mit der Musik und<br />
lernen zugleich die „Kulturfabrik Oper“ intensiv kennen. Die<br />
Vielfältigkeit der „Kulturfabrik Oper“ inspiriert und integriert die<br />
Jugendlichen und eröffnet ihnen persönliche und berufliche<br />
Chancen sowie Perspektiven für die Zukunft. Unentdeckte<br />
Talente und/oder besonders begabte Jugendliche<br />
profitieren von Anreizen aus dem anspruchsvollen Bereich<br />
der Oper.<br />
Das erfolgreiche Pilotprojekt fand im Rahmen der<br />
Mozartfestwochen an der Bayerischen Staatsoper statt.<br />
109 Schülerinnen und Schüler aus vier Hauptschulklassen<br />
nahmen daran teil. Die Workshops mit Mitspielcharakter zu<br />
den Opern Entführung aus dem Serail und Die Zauberflöte<br />
wurden von Rainer Karlitschek – Dramaturg für Kinder- und<br />
Jugendarbeit an der Bayerischen Staatsoper – geleitet und<br />
sind inzwischen zu einem festen Bestandteil des Kinder- und<br />
Jugend-Programms der Oper geworden.<br />
157
DIE 100 ÄRMSTEN<br />
DEUTSCHEN<br />
Alljährlich berichten die verschiedenen Medien über die<br />
„100 reichsten Deutschen“, die „100 schönsten Menschen“<br />
und die „Top of...“. Das Süddeutsche Zeitung Magazin<br />
wandelte diese Idee im Herbst 2004 zu einem Bericht<br />
über die „100 ärmsten Deutschen“ und berichtete in einer<br />
ergreifenden Reportage über 100 Deutsche, die durch<br />
Schicksalsschläge am untersten Rand der Gesellschaft leben<br />
müssen.<br />
Die Problematik der Armutsbekämpfung wurde im Hause<br />
Poetis besprochen. Gemeinsam wurde eine Projektidee<br />
entwickelt und eine erste Anschubfinanzierung geleistet. Die<br />
Idee wurde dem Lions Club München-Solln präsentiert. Der<br />
Club übernahm die Spendenverwaltung, Roland Schütz als<br />
Activity-Beauftragter des Clubs die Koordination. Dr. Poetis<br />
leitet die Vermarktung und strategische Konzeptionierung<br />
des Projekts.<br />
Über die guten Verbindungen zum SZ Magazin konnte<br />
dieses für kostenlose Anzeigenschaltungen gewonnen<br />
werden. Das <strong>POWERGROUP</strong>-Kreativteam kreierte die<br />
ersten Anzeigen, die Aktion gewann an Öffentlichkeit.<br />
Zahlreiche Leser fühlten sich angesprochen und halfen den<br />
„100 ärmsten Deutschen“ durch Spenden.<br />
Die Idee, den „100 ärmsten Deutschen“ als Sinnbild<br />
für die Bedürftigen in Deutschland zu helfen, war damit<br />
verabschiedet und erste Gelder verfügbar.<br />
Im nächsten Schritt musste strategisch festgelegt werden,<br />
wie die akquirierten Mittel langfristig, nachhaltig und<br />
wenn möglich flächendeckend in Deutschland zum Einsatz<br />
kommen könnten. Zudem musste erarbeitet werden, wie aus<br />
der Wirtschaft Sponsoren gewonnen werden können, um<br />
die Reichweite zu vergrößern.<br />
Jürgen Gessner, ein langjähriger Unterstützer der Tafeln,<br />
empfahl den Beteiligten, die Tafel-Idee näher zu betrachten.<br />
Er berichtete insbesondere von dem zentralen Problem der<br />
„Tafeln“: dem Transport der Ware – ohne die Kühlkette<br />
zu unterbrechen – mittels kostspieliger Fahrzeuge.<br />
Die Idee, in einer Gemeinschaftsaktion die Tafeln bei<br />
derFahrzeugfinanzierung zu unterstützen, war geboren.<br />
Der Lions Club München-Solln sammelte weitere Spenden<br />
und übernahm einen Teil der Finanzierung des ersten<br />
Fahrzeugs, wobei die Summe von der StiftungLife verdoppelt<br />
und von der Münchner Tafel mit Eigenmitteln aufgestockt<br />
wurde. Die Gesamtsumme entsprach 50% des Listenpreises<br />
- gemeinsam mit dem großzügigen Sponsoring von Daimler<br />
ergab dies den Anschaffungspreis des ersten Fahrzeugs.<br />
Poetis und Schütz beschlossen, mit Zusage der beiden Partner<br />
StiftungLife und Daimler das Prinzip zum System zu erweitern.<br />
Auf Veranstaltungen und über bestehende Verbindungen zu<br />
anderen Lionsfreunden wurden weitere Clubs auf die Aktion<br />
und deren Möglichkeiten aufmerksam gemacht. Jeder<br />
Lionsfreund war herzlich willkommen, mit seinem Club der<br />
lokalen Tafel zu helfen. Erste Zusagen folgten rasch vom<br />
Lions Club Pullach und Lions Club München-Opera für zwei<br />
Fahrzeuge. Die Idee wuchs.<br />
Über den Sollner Lionsfreund Dr. Reinhardt wurden die<br />
Hilfswerke der Districte aktiviert und um eine entsprechende<br />
Bezuschussung gebeten. Auf District-Versammlungen<br />
organisierte er Präsentationstermine, in der Clubzeitung Der<br />
LION erschienen Artikel, Schütz schrieb die lokalen Lions<br />
Clubs direkt an. So konnte die Aktion über den direkten<br />
Wirkungskreis der Sollner Lionsfreunde hinaus wachsen und<br />
erreichte Clubs in ganz Deutschland.<br />
Seit Beginn der Aktion haben Lions Clubs in ganz Deutschland<br />
über 300 Tafel-Fahrzeuge mit einem Gesamtwert von mehr<br />
als 13 Millionen Euro auf die Straße gebracht.<br />
Als zweite große Stufe wurde das Projekt unter Einbindung<br />
weiterer Partner internationalisiert und Tafel-Fahrzeuge in<br />
Österreich, Spanien und Großbritannien gesponsert. Damit<br />
ist der Beweis erbracht, dass Business Design Thinking auch<br />
im karitativen Bereich der NGOs perfekt funktioniert.<br />
159
WORLDWIDE<br />
RESPONSIBILITY<br />
Aufgrund der guten Erfahrungen mit dem Projekt „Die<br />
100 ärmsten Deutschen“ kontaktierte die Münchner Tafel<br />
die <strong>POWERGROUP</strong> mit der Bitte um eine Spende für die<br />
Anschaffung einer Müllpresse.<br />
Bei genauerer Betrachtung stellte sich heraus, dass die<br />
Tafeln mit einem massiven Problem zu kämpfen haben – der<br />
tonnenweisen Entsorgung von Einwegverpackungen aus<br />
Karton.<br />
Die Frage stellte sich, ob es nicht andere Maßnahmen<br />
geben könnte, um diese Kartonberge gar nicht erst entstehen<br />
zu lassen. Über den Kontakt von Poetis zum Vorstand des<br />
Unternehmens IFCO, einem Marktführer für Mehrweg-<br />
Poolinglogistik, wurde die Idee geboren, die Tafeln neben<br />
den Lieferfahrzeugen mit faltbaren Mehrwegbehältern<br />
auszustatten und somit dafür zu sorgen, dass die Tafeln bei<br />
Transport und Lagerung der Lebensmittel nicht länger auf<br />
Einwegverpackungen aus Wellpappe angewiesen sind.<br />
Die Mehrwegbehälter bieten aufgrund ihrer langen<br />
Lebensdauer und hundertprozentigen Wiederverwertbarkeit<br />
im Vergleich zur herkömmlichen Einwegverpackung weitere<br />
Vorteile, welche von unabhängigen Studien bestätigt<br />
wurden:<br />
• Kühlung der transportierten Frischwaren durch luftdurchlässiges<br />
Design und damit Reduktion des Verderbs<br />
von Lebensmitteln.<br />
• Optimale Auslastung der Lager- und Transporträume<br />
durch Falt- und Stapelbarkeit.<br />
• Ressourcenschonung (beispielsweise bis zu 53% weniger<br />
Treibhausgasemissionen im Vergleich zu einem Einsatz<br />
von Einwegverpackungen im gleichen Umfang).<br />
Durch die Eingliederung in den IFCO-Waschkreislauf wird<br />
zudem eine lebensmittelsichere Reinigung ermöglicht,<br />
welche den hohen Hygieneanforderungen nach HACCP-<br />
Standard Rechnung trägt.<br />
Bis heute wurden im Rahmen des Projekts WORLDWIDE<br />
RESPONSIBILITY über 80 Tafeln in Europa, Nord- und<br />
Südamerika mit rund 120.000 grünen Mehrwegbehältern<br />
ausgestattet.<br />
161
163
PATTY´S CHILD CLINICS<br />
Das Projekt „Patty’s Child Clinics“ hat zum Ziel, die<br />
bestehende medizinische Infrastruktur der Rural Health<br />
Centers in Pakistan zu erweitern, um dadurch in entlegenen<br />
Regionen kostenlose Prä- und Postnatal-Diagnostik unter<br />
hygienischen Bedingungen anbieten zu können.<br />
Patricia Poetis, Initiatorin und Namensgeberin des<br />
Projekts, beschreibt die geplante sukzessive Erweiterung<br />
des Netzwerks von Kliniken wie folgt: „Wir möchten,<br />
neben notwendigen Neubauten, vorhandene Kliniken<br />
mit modernster medizinischer Ausstattung bestücken, um<br />
Frauen umfangreiche Pränatal-Diagnostik und Nachsorge<br />
für Neugeborenes und Mutter garantieren zu können.<br />
Gerade im ersten, häufig komplikationsreichen Jahr eines<br />
Neugeborenen, ist eine entsprechende Versorgung enorm<br />
wichtig, wenn nicht sogar lebensrettend. Wir sind froh, dass<br />
das erste Klinikzentrum von „Patty’s Child Clinics“, gelegen<br />
in Chillianwala im Distrikt Mandi Bahauddin, bereits auf<br />
einer fortgeschrittenen Stufe der Planung steht.“<br />
Das Pakistanische Honorarkonsulat für Bayern in Pullach,<br />
die Christoffel-Blindenmission (CBM) und die Lions<br />
Clubs Deutschland haben 2014 einen Rahmenvertrag<br />
unterzeichnet. Dieser sieht vor, in den nächsten fünf Jahren<br />
in Pakistan insgesamt 25 Kliniken für Frauen, Neugeborene<br />
und Kinder zu errichten. Die CBM, die Deutschen Lions Clubs<br />
und das Honorarkonsulat engagieren sich seit Jahren intensiv<br />
für die Islamische Republik Pakistan, so beispielsweise<br />
beim Wiederaufbau des Landes nach der verheerenden<br />
Flutkatastrophe in Pakistan vor vier Jahren.<br />
CBM-Direktor Dr. Rainer Brockhaus freut sich auf die<br />
Fortsetzung der Zusammenarbeit: “Wir danken den<br />
Lions Clubs und dem Honorarkonsulat herzlich für die<br />
Unterstützung. Damit können wir sehr viel bewegen und<br />
vielen betroffenen Menschen in Pakistan helfen.“<br />
Das Projekt „Patty’s Child Clinics Pakistan“ – eine Initiative<br />
des Lions Clubs München Pullach – ist aus dem Anliegen von<br />
Patricia Poetis hervorgegangen, eine permanente, karitative<br />
Einrichtung in Pakistan zu installieren, die direkt vor Ort<br />
Unterstützung bietet. Patricia Poetis war bereits maßgeblich<br />
in die Konzeptionierung und Umsetzung von „Pakistan<br />
needs us now!“ involviert, einem Spendenaufruf des von<br />
Dr. Poetis geleiteten Honorarkonsulats und der Lions Clubs<br />
zur Unterstützung von Opfern der Flutkatastrophe von 2010.<br />
„Pakistan needs us now!“ erzielte eine Spendensumme von<br />
über 150.000 Euro, welche unter anderem für den Aufbau<br />
von Schulen in Charsadda und Faisalabad eingesetzt<br />
wurde.<br />
165
Herzlicher Empfang der deutschen Wiederaufbauprojektsleiter im Distrikt Charsadda, Januar 2012<br />
Feierliche Einweihung einer Mädchenschule in der Region Manzooray, Januar 2012
Feierliche Einweihung eine Jungenschule in der Region Manzooray, Januar 2012<br />
Wiederaufbauprojekt mit der Deutschen Botschaft Islamabad, Nov. 2011<br />
Aufbau zerstörter Einfamilienhäuser im Distrikt Charsadda, Vorher, Nov. 2010<br />
Aufbau zerstörter Einfamilienhäuser im Distrikt Charsadda, Nachher, Feb. 2012<br />
Familie vor neu errichtetem Haus im Distrikt Charsadda, Februar 2012<br />
In der Wiederaufbau-Region Manzooray, Februar 2012<br />
167
DAS RENNEN GEHT<br />
WEITER<br />
Was wäre ein 10-Jahreskompendium, in dem neben der<br />
auf der Hand liegenden Rückschau auf Ereignisse der<br />
vergangenen Dekade nicht auch ein Ausblick auf die Zukunft<br />
erfolgen würde.<br />
Der rote Faden aus innovativer Strategie, kreativem<br />
Marketing/Vertrieb und analysefundiertem M&A-Geschäft<br />
zieht sich dabei seit der Unternehmensgründung der<br />
<strong>POWERGROUP</strong> durch, die Expertise in den Tätigkeitsfeldern<br />
unserer Kunden hingegen wandelt sich im gleichen Maße,<br />
wie sich Kunden und deren Auftrags- oder Aufgabengebiete<br />
verändern.<br />
Energiesektor im Aufbruch<br />
Wie sich bereits bei der Öffnung des Energiesektors zur<br />
Privatwirtschaft zeigte, unterliegt das Energiegeschäft<br />
stetem Wandel. Heute beschäftigen wir uns mit<br />
erneuerbaren Energien aus Wind, Wasser und Sonne; der<br />
nächste große Schritt hin zu im großen Stil eingesetzter<br />
Wasserstofftechnologie und Brennstoffzellen zeichnet sich<br />
jedoch bereits am Horizont ab.<br />
Wachstum durch Wissen<br />
Europäische Technologieunternehmen setzen auf ihr eigenes<br />
Know-How als größten Exportschlager; dass wir einige<br />
von ihnen auf ihrem Weg in Märkte begleiten dürfen, die<br />
vor kurzem noch als No-go-Areas galten, ist für uns eine<br />
besonders spannende Aufgabe. Gerade für das im Rahmen<br />
unserer konsularischen Tätigkeit betreute Land Pakistan<br />
ergeben sich dahingehend interessante Perspektiven:<br />
Die Gründung des Vereins zur Förderung Deutsch-<br />
Pakistanischer Wirtschaftsbeziehungen in Zusammenarbeit<br />
mit der Deutschen Botschaft in Islamabad steht kurz<br />
bevor. In diesem von uns zu betreuenden Organ werden<br />
deutsche Unternehmen und in Deutschland ansässige<br />
pakistanische Unternehmen organisiert sein, die am Ausbau<br />
der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und<br />
Pakistan interessiert sind und aktiv fördern möchten.<br />
Medizin und Wettbewerb<br />
Der Wettbewerb zwischen Unternehmen aus dem Bereich<br />
Medizin und Gesundheit zieht merklich an, nicht zuletzt<br />
aufgrund sich verändernder gesellschaftlich-politischrechtlicher<br />
Rahmenbedingungen. Die Umsetzung von EU-<br />
Normen und Anforderungen des Globally Harmonized<br />
System stellt die Marktteilnehmer vor beträchtliche<br />
Herausforderungen, die durch reine Produktlimitierungen<br />
oder Kosteneinsparungen nicht zu bewältigen sein werden.<br />
Qualität statt Konsum<br />
Eine angespannte Wettbewerbssituation ergibt sich auch für<br />
viele der von uns betreuten Konsumgüterunternehmen. Der<br />
Wunsch nach vertrauensbildenden Maßnahmen, um den<br />
Konsumenten von der eigenen Qualität zu überzeugen -<br />
gleich ob im Bereich des B2C oder B2B - zeugt von einer<br />
veränderten Wahrnehmung der eigenen Markenbedeutung.<br />
Wir freuen uns auf weitere spannende Jahre und<br />
herausfordernde Projekte mit Ihnen - unseren Kunden - als<br />
Ihrem stetigen Partner, wie auch mit unseren Mitarbeitern,<br />
deren fortwährende Weiterentwicklung durch die<br />
kontinuierliche Veränderung der <strong>POWERGROUP</strong> uns große<br />
Freude bereitet.<br />
Ihr Pantelis Christian Poetis
169
004<br />
2004<br />
2014<br />
2014
2014<br />
2004<br />
2014<br />
2014<br />
171