Fahrzeit November 2017

Neu
FLEXTAX
wird zu OSTWIND
Der Tarifverbund FLEXTAX
wird per Fahrplanwechsel vom
10. Dezember 2017 in den Tarifverbund
OSTWIND integriert.
Vieles bleibt beim Alten. Das
bekannte Zonensystem bleibt
bestehen und erfährt keine Änderung.
Auch die Zoneneinteilung bleibt gleich;
nur die Gestaltung erfährt eine Anpassung im
bewährten OSTWIND-Design. René Meyer, Leiter
der Koordinationsstelle öffentlicher Verkehr
Schaffhausen, erklärt im Interview, wie es nun
weitergeht.
Auf den Fahrplanwechsel löst Ostwind
den Flextax ab. Was bedeutet das für
die Fahrgäste?
Für die Fahrgäste ändert sich wenig. Die Zonen im
Flextax-Gebiet bleiben gleich wie heute. Lediglich das
Zonengebiet wird erweitert. Statt Flextax steht künftig
einfach Ostwind auf dem Ticket. Da Flextax künftig ein
Teil des Ostwind-Tarifverbundes ist, vergrössert sich das
Verbundgebiet. Das heisst, die Fahrgäste können innerhalb
des Ostwind-Gebietes (Kantone SG, TG, SH, GL, AI,
AR) auch mit dem Ostwind-Verbundticket reisen.
Was ist ein Zonenticket und wie funktioniert
das im Ostwind?
Mit einem Zonenticket können Reisende mit allen Transportunternehmen
im Verbundgebiet während einer bestimmten
Geltungsdauer (Stunde, Tag, Monat) in den
gewählten Zonen (Raum) beliebig oft reisen. Bei Ostwind
funktioniert das genau gleich wie heute im Flextax und
im Z-Pass. Der Ostwind übernimmt alle Schaffhauser Zonen,
auch die Zonennummern bleiben gleich.
Aber die Tickets werden doch auch teurer?
Im Dezember 2017 steigen die Tarife. Das hat aber
nichts mit der Integration in den Ostwind zu tun. Früher
hat der Kanton die Preise im Flextax-Tarifverbund
mit 1.5 Mio. Franken pro Jahr verbilligt. An der Volksabstimmung
vom 28. September 2014 wurde die Wiedereinführung
dieser Vergünstigung (Flextax-Initiative) abgelehnt.
Deshalb musste die Lücke bei den Einnahmen
der Unternehmen schrittweise durch Preiserhöhungen
ausgeglichen werden. Bei der Preisbildung gilt neu wie
in anderen Regionen in der Schweiz das Prinzip «vergleichbare
Preise für vergleichbare Angebote». Das Fahrplan-Angebot
im Kanton Schaffhausen wurde in den
letzten zehn Jahren kontinuierlich ausgebaut. Es liegt
heute tendenziell eher auf einem höheren Niveau als in
vielen anderen vergleichbaren Regionen, was vergleichbare
Preise rechtfertigt. Im Dezember erfolgt nun der
letzte Schritt bei der Anpassung an die in der Schweiz
üblichen Preisniveaus.
Warum wurde der Flextax denn eigentlich
in den Ostwind integriert?
Ein Tarifverbund ist die tarifarische Zusammenarbeit verschiedener
Transportunternehmen in einem bestimmten
Raum. Die Transportunternehmen legen für ein bestimmtes
Gebiet – im Flextax für den Kanton Schaffhausen – die
Preise fest und verteilen die daraus erzielten Einnahmen
untereinander. Flextax wird in die grössere Einheit des
OSTWIND integriert, weil es nicht mehr zeitgemäss ist,
wenn die Preise in einem vernetzten Verkehrsraum, der
nicht an Kantonsgrenzen Halt macht, weiterhin so kleinräumlich
festgelegt werden.
Welches war denn der Hauptgrund für
die Integration?
Flextax musste als Kleinstverbund die gleichen Aufgaben
erfüllen wie ein grosser Verbund: das ist teuer und
bringt der Bevölkerung keinen zusätzlichen Nutzen. Die
Integration in den Ostwind steigert die Wirtschaftlichkeit
im öffentlichen Verkehr. Das ist notwendig, wenn man
berücksichtigt, dass im Kanton Schaffhausen ein grosser
Teil der Einnahmen der Verkehrsunternehmen durch
Steuerzahler und Steuerzahlerinnen beigesteuert wird.
Der Zusammenschluss zu grösseren tarifarischen Einheiten
wird deshalb als die einzige zukunftsgerichtete Strategie
betrachtet.
Wo liegen die Vorteile einer Integration
für die Fahrgäste?
Der Kanton Schaffhausen gehört neu zwei Grossverbünden
an, welche die wichtigsten Verkehrsbedürfnisse
abdecken: Der OSTWIND deckt zunächst die Reisebedürfnisse
im Kanton Schaffhausen wie bisher mit Flextax
ab. Darüber hinaus wird im Verbund mit dem OSTWIND
der grosse Verkehrsraum der Ostschweiz über die See-
Seite 17