kompakt 10-12_2017
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PENSIONIST/INNEN<br />
Hände weg vom<br />
Pensionssystem!<br />
Kaum haben die Koalitionsgespräche begonnen<br />
– schon tauchen die Ideen zur<br />
Zerschlagung des vorbildlichen staatlichen<br />
österreichischen Pensionssystems<br />
auf.<br />
nun im Nachhinein dafür „bestraft“<br />
werden; diese Jahre wirken sich aufgrund<br />
des geringeren Verdienstes negativ<br />
auf das für Frauen ohnedies zumeist<br />
geringere Pensionseinkommen<br />
aus. Eine Folge ist die viel zitierte Altersarmut.<br />
Es kann nicht sein, dass ältere<br />
Menschen sich durch diese gesetzliche<br />
Regelung ihr Leben nicht mehr<br />
leisten können und im schlimmsten<br />
Fall in Armut geraten. Die Regelung<br />
sollte daher in der eingangs dargestellten<br />
Form repariert werden.<br />
Pensionssicherungsbeiträge<br />
für Beamte und weitere<br />
Berufsgruppen<br />
Der österreichische Seniorenrat<br />
fordert die Streichung der Regelungen<br />
betreffend den Pensionssicherungsbeitrag<br />
von öffentlich Bediensteten<br />
und anderen Berufsgruppen,<br />
beispielsweise der Post, Bahn oder<br />
Landesbediensteten.<br />
Auch dieser Antrag wurde einstimmig<br />
angenommen.<br />
Liebe Grüße<br />
Ditmar Fürst<br />
„Dass das kommen wird, davor haben<br />
wir gewarnt. Dass es so schnell kommt,<br />
zeigt, dass die Einschnitte bei sozialer Sicherheit<br />
von langer Hand geplant sind und<br />
überfallsartig durchgeboxt werden sollen.“<br />
Das sagt Pensionistenverbands-Präsident<br />
Blecha zu den Vorschlägen der Unternehmensberatung<br />
Mercer. Blecha: „Mit<br />
diesen Schauermärchen soll der Boden für<br />
einen Umbau unseres Pensionssystems,<br />
das nachweislich eines der besten der Welt<br />
ist, aufbereitet werden!“<br />
Mercer schlägt dabei Maßnahmen vor,<br />
die allesamt nicht neu und erwiesenermaßen<br />
entbehrlich sind: Zum Beispiel die<br />
„Pensionsautomatik“, das ist die Koppelung<br />
des Pensionsantrittsalters an die Lebenserwartung,<br />
zum Beispiel die schnellere<br />
Angleichung des Frauenpensionsalters.<br />
Blecha: „Diese Pensionsphantasien haben<br />
wir in der Vergangenheit schon aus der<br />
ÖVP gehört. Und jedes Jahr konnten wir<br />
beweisen, dass der staatliche Zuschuss zu<br />
den Pensionen weit unter den Mitteln lag,<br />
die im Budget dafür vorgesehen waren.<br />
Daran wird sich auch für das Jahr <strong>2017</strong><br />
nichts ändern.“<br />
Blecha abschließend: „Wir werden jede<br />
kommende Bundesregierung daran<br />
messen, wie ernst es ihr mit der sozialen<br />
Sicherheit in Österreich ist. Und wir werden<br />
keine Einschnitte, weder bei den Pensionen,<br />
noch bei Gesundheit und Pflege,<br />
durchgehen lassen.“<br />
Der Bundeszuschuss zu den Pensionen ist nach einer 30-jährigen Steigerung im Vorjahr zum zweiten Mal in<br />
Folge gesunken. Die Pensionsausgaben sind insgesamt um rund 80 Millionen Euro gesunken. Weil sich die<br />
Wirtschaft 2016 deutlich besser als angenommen entwickelte, musste Finanzminister Hans Jörg Schelling<br />
(ÖVP) im Vergleich zu den Prognosen nicht nur weniger zu den Pensionen dazuzahlen, er bekommt auch<br />
mehr als 400 Mio. Euro von den Pensionsversicherungsträgern zurück.<br />
AK-Grafik / Quelle: Handbuch der österreichischen Sozialversicherung <strong>2017</strong><br />
Nr. <strong>10</strong>–<strong>12</strong> / <strong>2017</strong><br />
gpf <strong>kompakt</strong> 13