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Fotos: Offer<br />
Gewerbezone 8 · 6403 Flaurling<br />
Tel. 05262-63029 · kfz-borr-jordan@aon.at<br />
GmbH<br />
Wir wünschen<br />
unseren Kunden<br />
frohe Weihnachten<br />
und ein gutes<br />
neues<br />
Jahr 2018!<br />
Schwarze Schafe als idealistisches Hobby<br />
Sebastian Eder aus Flaurling hat<br />
die Leidenschaft für seltene<br />
Schafrassen entdeckt – der 23-<br />
Jährige hält seit vier Jahren Alpine<br />
Steinschafe, verarbeitet auch<br />
die Wolle und verkauft die Produkte<br />
unter dem Namen »rare -<br />
sheep«.<br />
„Also, ich geh’ ohne <strong>mein</strong>e Schafwollsocken nicht<br />
mehr aus dem Haus“, versichert Sebastian Eder<br />
Neben 25 Schafen tummeln sich<br />
am Stoanerhof in Flaurling aber<br />
auch 20 Altsteirerhühner und ein<br />
Zuchtpaar Cröllwitzer Puten.<br />
„Wir sind ein Archehof, das heißt,<br />
dass wir uns der Erhaltung seltener<br />
Nutztierrassen verschrieben haben“,<br />
erklärt Sebastian Eder, dessen<br />
Vater zusätzlich Haflinger im<br />
gleichen Stall untergebracht hat.<br />
Das Engagement und die bäuerliche<br />
Leidenschaft sind also durchaus<br />
ererbt – „ohne Idealismus<br />
kann man das heutzutage sowieso<br />
nicht mehr machen. Aber jammern<br />
sollen andere, ich pack lieber<br />
etwas an“, schmunzelt der junge<br />
Schafbauer. So heißt es<br />
täglich zwei Mal – um<br />
halb 5 Uhr Früh vor<br />
der Arbeit und um 18<br />
Uhr nach der Arbeit<br />
(Anm. in der Landeslandwirtschaftskammer)<br />
im Stall nach<br />
dem Rechten sehen.<br />
„Gefüttert wird reines<br />
Flaurlinger Heu, kein<br />
Kraftfutter. Sie sollen<br />
ja möglichst natürlich<br />
aufwachsen. Wenn ein<br />
Mutterschaf zum ersten<br />
Mal lämpert, bin<br />
ich ab und zu auch in<br />
der Nacht dabei, aber<br />
sonst sind sie recht robust.“<br />
Goaßen hätte er<br />
auch schon gehabt,<br />
<strong>mein</strong>t Sebastian, aber<br />
die seien frech und<br />
hinterlistig, seine<br />
schwarz-braun-grauen<br />
Schafe mit dem sanften Blick seien<br />
ihm da vom Charakter her lieber.<br />
Allerdings stellte sich Sebastian<br />
Eder als frischgebackener<br />
Schafbauer<br />
bald die Frage,<br />
wie er die rassetypische<br />
vielfärbige<br />
Wolle verarbeiten<br />
soll. In Zusammenarbeit<br />
mit<br />
kleineren Betrieben<br />
entstand die eigene Linie<br />
»raresheep«. „Das englische<br />
»sheep« versteht man auch auf<br />
deutsch und »rare« ist auch so was<br />
wie »rar«, also etwas Besonderes,<br />
Exklusives“, <strong>mein</strong>t der Jungbauer,<br />
der offensichtlich weiß, dass man<br />
heute marketingtechnisch sein<br />
Licht nicht unter den Scheffel stellen<br />
darf, um etwas zu verkaufen.<br />
Die Rohwolle wird also in Umhausen<br />
im Ötztal gewaschen –<br />
selbstverständlich ohne chemische<br />
Zusatzstoffe – und in Salzburg zu<br />
Mützen, Socken, Fäustlinge, Wollwesten,<br />
Lamm- und Schaffelle<br />
weiterverarbeitet. Wer kauft denn<br />
dann die »kratzigen« Socken?<br />
„Tja, <strong>mein</strong>e Schwester hat da auch<br />
starke Vorurteile gehabt, aber die<br />
habe ich mittlerweile überzeugt,<br />
denn mit Schafwollsocken sind die<br />
Füße immer warm und trocken“,<br />
schmunzelt Sebastian. Die Produkte<br />
gibt es im Online-Shop<br />
www.raresheep.at , „außerdem war<br />
ich am Martinimarkt in Stams<br />
oder am Inzinger Adventmarkt –<br />
dort gibt’s noch am 22. Dezember<br />
beim Christkindleinzug die Chance<br />
auf etwas Wolliges. Allerdings<br />
keine Trachtenjanker mehr, die<br />
sind schon alle ausverkauft …“<br />
10 21. DEZEMBER <strong>2017</strong>